Ojom

[Ojom-System /|\ Ojom /|\ 30 Klicks südlich von Ungur /|\ Raxxon-Gletscher] Wrex, Corporal Carter und Privat Higgy


"RV Alpha in 200 Metern. Wrex, Earl haltet die Augen offen, ich will keine unliebsamen Überraschungen erleben."

Wrex atmete tief ein und entließ dann die Luft aus seinen Lungen der zu Wasserdampf kondensierte und als weiße Wolke in den Himmel aufstieg. Sie waren bestimmt schon seit einer Stunden unterwegs und hatten sich einen Weg über den Gletscher zu einer Klippe gebahnt. Am Fuß dieser Klippe sollten sie sich mit den restlichen "Teilnehmern" an dieser Operation beteiligen. Langsam ging Wrex hinter Sam her und prüfte durch das Visier seines schallgedämpftes A-280 Gewehr die Umgebung. Es war extra für seine übergroßen Hände und diese Mission modifiziert worden. Sie waren heute Morgen in aller Frühe von einem von einem Erzfrachter aus abgesprungen. Mit Sauerstoffmaske und Gleitschirm waren immer jeweils drei von ihnen einem Landepunkt zugewiesen worden. Sie sprangen alle getrennt ab, sammelten sich dann erst in den dreier Gruppen und anschließend trafen sich alle Mitglieder an einem der fünf RV Punkte, dabei war jedem einzelnen eine bestimmte Zeit gegeben worden. Zum Beispiel RV Alpha den die drei Soldaten ansteuerten. Er war für eine halbe Stunde aktiv, von 1130 bis 1200 und in diesem Moment war es 1147. Innerhalb dieser Zeit sollten sich nach Möglichkeit alle einfinden, wenn jemand fehlte wurden die verschiedenen RV-Punkte nach einander angelaufen und wenn der oder die vermisste nicht auftauchte würde man die Mission wie geplant fortführen.

Jedes Mal wenn Wrex auftrat knirschte der Schnee unter seinen Stiefeln, ebenso wie bei Corporal Carter und Privat Higgy. Wrex dachte immer wieder mal an Cortana zurück, wie es den Jungs jetzt wohl geht? Vor allem Wonto der sich hat versetzen lassen, armes kleines Kerlchen schoss es dem Riesen durch den Kopf. Er selbst wäre gerne geblieben, aber das Oberkommando der Navy hatte entschieden das er zusammen mit einem Squad der Special Forces seiner Heimatwelt einen Besuch abstatten sollte. Der Grund war so einfach wie logisch, er war ein Einheimischer, außerdem kannte er sich mit den Minenanlagen auf dem Planeten aus. Also hatte er den anderen 'Lebe wohl' gesagt, es war ein kurzes Intermezzo gewesen, wenn auch sehr heftig. Wrex griff nach der Hundemarke von Lyshaa, die Zeltronerin hätte er am ehesten als Freundin bezeichnet, als Wonto oder Aeonian. Sie hatte immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und war sich für nichts zu schade gewesen. Betonung liegt hier auf war. Plötzlich hob Sam die geschlossene Faust, ein Zeichen das sie stehen bleiben sollten, sofort ließ sich hockte sich Wrex neben den Corporal und sicherte die rechte Seite während Earl die linke im Auge hatte.


"Ich glaube da hat sich etwas bewegt, langsam vorrücken..."

Es waren wohl nur noch wenige Meter bis zum RV-Punkt, wenn jetzt die Plastikjungs schon hier wären würde es ein kurzer Ausflug werden. Sie durften keines Wegs vor erreichen ihres Zieles entdeckt werden, am besten auch nicht danach.

"Hoth!"

Wrex erstarrte und richtete den Lauf der Waffe in die ungefähre Richtung aus der die Worte gekommen waren. Es war der erste Teil der Losung die man vor Beginn der Mission abgemacht hatte, die korrekte Antwort würde Endor heißen.

"Tatooine!"

Erleichtert das derjenige den Sam wohl gesehen hatte einer von den "Guten" war, senkte Wrex seine Waffe als sich ein Schemen aus der weißen Umgebung löste. Es schneite nur leicht, aber trotzdem war kaum etwas zu erkennen in der einfarbigen Umgebung.

"Da seid ihr ja, wir warte schon auf euch. Seit ihr vollzählig?"

Also waren sie die Letzten die am RV eintrafen, das bedeutete das zwölf perfekt ausgestattete Special Force Soldaten irgendwo im Schnee hinter dem Sergeant warteten. Wenn alles so lief wie es sich das Ok vorgestellt hatte würde Ojom bald vom Joch des Imperiums befreit werden, es war eine riskante und vielleicht auch zu Waghalsige Operation.

Unter Operation: " TREBUCHET", war im HQ bekannt den Planeten Ojom, der dank der Verbindung der Besalisken zur Unterwelt und der Einforderung einiger Gefallen nur schwach besetzt war, unbehelligt zu infiltrieren, die Imperialen auszuschalten und eine eigene Station in Betrieb zu nehmen um den Planeten als Sprungbrett in den Deep Core zu verwenden. Dazu waren Monate lang die Algorithmen der Kommunikation der Basis ausspioniert und entschlüsselt worden. Sie würden die imperiale Besatzung der Station ausschalten und sie weiter laufen lassen. Das Imperium würde denken das immer noch ihre eigenen Leute hier saßen und aufpassten, aber in Wirklichkeit war es die NR die die Kommunikations- und Überwachungsstation im Besitz hatte. Außerdem war es eine Maßnahme für die Vorbereitung zur Schlacht um Corellia, über das Relais in dieser Station würden eventuelle Notrufe laufen um Verstärkung zu erbitten. Wenn die NR aber die Station in Besitz nehmen würde wäre es "Essig" mit der imperialen Verstärkung.

Um die Sation einzunehmen würde Wrex die Männer durch ein Gewirr an ehemaligen Minenschächten und Gängen direkt darunter führen und an mehreren Stellen drei Leute zurücklassen. Sie würden dann zusammen, zur selben Zeit zuschlagen und hoffentlich alle überwältigen können ohne das die örtliche Garnison, die erst später mit Verstärkung ausgeschaltet wird, zu alarmieren.


"Sir, ja Sir. Vollständig und bei bester Gesundheit, allerdings glaube ich das sich das "Reptil" einen Schnupfen geholt hat."

Dabei grinste Sam Wrex breit an, er mochte die Frau. Samantha war fast wie Lyshaa, nur etwas weniger nymphomanisch. Allerdings würde niemand die Zeltronerin ersetzen können. Mit einem breiten Grinsen, das der Spezies der Besalisken so eigen war, bedachte er die Frau. in aller schnelle wurde noch mal zusammen gefasst wasjetzt auf dem Plan stand, durch eine Höhle in der Klippe würden sie in das ehemalige Schachtsystem der Mine gelangen, dort würden sie sich auf verschiedene "Einstiegspunkte" Aufteilen und die Basis sichern, das möglichst ohne die Garnison oder sonst irgendwen auf sich aufmerksam zu machen.

"...Wrex, sie bringen uns da rein. Das ist ihre Chance. Wenn sie das hier schaffen ist ihnen eine Beförderung zu gut wie sicher. Wir zählen auf sie, die Republik zählt auf sie."

Der freundliche Besaliks musste Schlucken, der Druck war gerade um ein vielfaches Gewachsen. Auf Denon war er nur der "kleine" Befehlsempfänger gewesen, hier stand und fiel die ganze Mission damit das er den richtigen Tunnel erwischte den er vor groben sieben Jahren geplant und gebaut hatte. Allerdings hatte man damals noch gedacht man würde auf Erze stoßen im Fels, die Messungen hatten exorbitant großer Vorkommen angezeigt. Man fand auch welche, allerdings nur so genanntes "Katzengold" eine bittere Niederlage für die Investoren, die auch fast alle Bankkrott gingen.


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Noch um diese Ecke und sie hatten ihr Ziel erreicht, dieses Mal hatte Wrex die Führung übernommen. Er hatte alle Fireteams an der vorgesehenen Stelle abgeliefert und war nun auf dem Weg zum letzten Einstiegspunkt. Zuvor hatten sie alle ihre Chronossynchronisiert, in genau vier Minuten würde die Hölle über die Stationsbesatzung herfallen und an der Spitze ein ca. 2.30 großer Besalisk, der selbst für die Verhältnisse seines Volkes überdurchschnittlich groß war.
Zeitgleich würde es einen fingierten, aber friedlichen Protestmarsch in Ungur geben um die örtlichen Kräfte zu binden und abzulenken. Alles musste Zeitgleich passieren, neben Wrex zählte Corpoal Carter runter.


"...5...4...3...2...1...0 Angriff! Angriff! Angriff!"



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Wie aus dem Nichts erschien der Gruppe plötzlich eine silbrig glänzende Rauchschwade vor ihren Augen. Ehe sie sich versahen manifestierte sich die geisterhafte Gestalt eines jungen Mannes. Carter, Higgy und der sonst so tapfere Wrex standen wie angewurzelt da. Obgleich ihnen ein kalter Schauer über den Rücken lief, wagten sie es nicht davonzulaufen. Plötzlich wandten sich das Wesen, das Jedigewänder zu trugen schien, ihnen zu.

"Seit gewarnt, die vor euch liegende Aufgabe birgt viele Gefahren. Nur wenn ihr treu zusammensteht und mit der Macht als euren Verbündeten, könnt ihr die Dunkelheit zurückdrängen. Es beginnt hier ... !

Noch bevor Wrex Gelegenheit hatte der Geistergestalt eine Frage zu stellen,war sie auch schon wieder im Nebel verschwunden. Nichts zeugte mehr von dem Mann, der gerade noch vor ihnen zu stehen schien. Was hatte das alles zu bedeuten? Perplex versuchten die Krieger wieder klare Gedanken zu fassen. Die gegenwärtigebSituatiom rforderte ihre volle Konzentration, sie durften keine Fehler machen. Obgleich sie sich ohne zu zögern wieder ihrer Mission zuwandten, beschäftigte doch einen jeden das gerade erlebte.

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Mit einer infernalischen Explosion detonierten die Sprengladungen die an den Zugangspunkten von den Teams gelegt wurden, dabei handelt es sich um vorgefertigte "Zutrittsladungen" die mit Kleber an der gewünschten Stelle befestigt werden und nach entfernen eines Metallstiftes in 20 Sekunden ihre Kraft entfesseln. Die unscheinbare Box war von Privat Higgy installiert und scharf gemacht worden.

Sofort nach der Explosion wurden zwei Blendgranaten in den Raum geworfen, nachdem diese dann gezündet hatten ging Carter als erstes rein. Die verwirrten Rufe der Imperialen und das Zischen der Republikblaster waren das einzige was Wrex in den ersten Sekunden war nahm. Automatisiert war er nach Higgy in den Raum gestürzt und hatte auf alles was keine republikanische Uniform trug geschossen. Sie hatten keine Zeit großartig die Lage zu sondieren, sie hatten klare Ziele mit klaren Zeitvorgaben. Kurz überzeugten sie sich das auch wirklich alle Feinde im Raum tot waren und stürmten dann weiter. Sie kamen von dem Quartier, das ihren Einstiegspunkt markierte, auf einen Gang der nach rechts und links führte. Zielsicher steuerte Carter das rechte Ende des Ganges an. Ihr Ziel war die Sicherheitszentrale. Von dort aus konnte man die gesamte Anlage abriegeln beziehungsweise die Stationierten Truppen in der Anlage koordinieren. Es war ein riskantes Spiel, jedes der vier Teams hatte ein klares Ziel, das in einer bestimmten Zeit erledigt sein musste, wenn auch nur ein Element versagte war die gesamte Operation gefährdet.

Auf dem Weg zur Sicherheitszentrale mussten sie an mehreren Quartieren, Wachstationen und diversen anderen Räumen vorbei. Auf geheimhaltung verzichteten die Drei. Die Explosionen waren in der Anlage weit genug zu hören gewesen, nur ein Tauber hätte sie überhören können. In brünstig betete Wrex zu allem ihn bekannten wie unbekannten Göttern das es Sergeants Pressly gelungen war die Kommunikation auszuschalten, ansonsten würde es bald von imperialer Verstärkung nur so wimmeln. Es war ein blutiges Geschäft, da sie nicht die Zeit und auch nicht die Leute hatten um Gefangene zu bewachen oder weg zu schaffen waren sie gezwungen jeden zu erschießen der nicht zu ihnen gehörte. Dies war so ziemlich das schlimmste was Wrex jemals gemacht hatte, schon angeschossene zu richten anstelle sie zum Verbandsplatz zu schicken. Aber es musste getan werden.

Nach kurzen aber heftigen Kämpfen, die nicht spurlos an dem Besalisken und seinen zwei Begleitern vorbeigegangen sind kamen sie an der letzten Tür zur Sicherheitszentrale an. Insgesamt durften sich nur noch vier, maximal sechs, Personen in dem Raum befinden. Links nahm Higgy aufstellung und rechts Wrex. Carter betätigte den Türschalter und mit einem Zischen öffnete sich die Tür, eine Blendgranate sauste durch die noch nicht ganz geöffnete Tür und wieder ging Carter als erstes rein. Noch bevor Wrex oder Earl reagieren konnten standen sie im Kreuzfeuer mehrerer Gegner, Sam wurde von mehreren Blasterstrahlen in Brust, Bauch und Kopf getroffen und sank leblos zu Boden. Ungläubig starrte Wrex auf die Leiche seiner Kameradin, sich wieder fassend warf er einen schnellen Blick in den Sicherheitsraum. Dort standen sie, wie die Vorboten der sieben corellianischen Höllen: Sturmtruppen. Die Elite des Imperiums. Ein ganzes verdammtes Squad hatte sich in dem Raum verschanzt. Von der regulären Besetzung fehlte jede Spur.

Das Gehirn von Wrex raste, wie konnte das sein? Eigentlich sollten sich die Plastikjungs in der Hauptstadt befinden und nicht hier im Horchposten. Es viel ihm wie Schuppen von den Augen, es war viel zu leicht gelaufen. Eigentlich hatten sie schon auf dem Weg zur Basis mit Wiederstand gerechnet, wiedererwarten war dieser aber ausgeblieben. Der Grund dafür war hier zu finden: Das Imperium hatte von Anfang an gewusst das sie kommen würden...


[Ojom-System /|\ Ojom /|\ 30 Klicks südlich von Ungur /|\ Raxxon-Gletscher /|\ imperialer Horch und Kommunikations Posten Krenth /|\ Sicherheitszentrale] Wrex, Privat Higgy und ein Squad Sturmtruppen
 
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Immer noch unfähig zu einer Reaktion stand Wrex in dem Gang. Es war als wenn die Welt um ihn herum verstummt wäre. Er sah das immer noch rote Blasterblitze aus der Kommunikationszentrale schossen und auch Earl der ihn anschrie. Aber es war als ob er taub geworden war. Wie in Zeitlupe faste er sich an die Ohren um zu Prüfen ob sein Trommelfell geplatzt war. Dem war aber nicht so, mit erschreckender Wucht kam sein Gehör wieder und damit der Krach der um ihn herrschte.

"WREX, verdammt. Wir müssen hier weg. Die Mission ist gescheitert...WREX verdammt beweg dich."

Mit einem Ruck befreite sich der Besalisk aus seiner Starre griff nach einem Arm von sam und zog ihren Leichnam aus der Schuss Bahn. Von den schwarz verkohlten Stelle an denen sie getroffen wurde stieg ein gräulicher Rauch auf, der Gestank nach verbranntem Fleisch stieg Wrex in die Nase und brachte ihm zum Würgen. Sie hatten nicht viel zeit, vermutlich waren genau in diesem Moment weitere Sturmtruppen hier her unterwegs um sie festzunageln. Mit einer hastigen Bewegung riss er Sam ihre Hundemarke ab und befestigte sie an seiner genauso wie er es schon mit der von Lyssha gemacht hatte. Danach griff er sich seine einzige HE-Granate die er mitgenommen hatte und nickte Earl zu. Dieser zog eine Rauchgranate und warf sie in den Raum, die Granate von Wrex folgte sofort. Erst erklang das zischen mit dem sich der Rauch im Raum verteilte und danach eine Explosion mit anschließenden Rufen nach Sanitätern. Das war die Chance für Earl und Wrex sich aus dem Staub zu machen. Vorher rammte Wrex ein neues Magazin in seine Waffe und spuckte aus.

"Wenn ich das hier überlebe beantrage ich Fronturlaub..."

Es war alles andere als eine geordnete Flucht, die verordnete Funkstille ignorierend versuchten Wrex und der viel kleinere Earl die Reste ihrer Task Force zu erreichen, stießen dabei aber nur auf Rauschen und gestörte Frequenzen. Der riesige Besalisk stürmte geradezu durch die Gänge der Einrichtung zurück zu dem Punkt wo sie die Anlage betreten hatten. Wenn irgendwo eine Tür aufglitt, oder irgendjemand in den Gang trat wurde er von ca. 190 kg Lebendemasse aus dem Weg gedrängt. Die wenigen die es noch schaften eine Waffe auf ihn zu richten oder gar abzudrücken bedachte der 2,30m große Soldat mit Fausthieben aus vollem Lauf, keiner blieb nach so einem Schlag auf den Füßen. Es dauerte länger u dem Quartier zu kommen als Wrex es sich vorgestellt hatte. Vielleicht lag es auch nur daran das sie ein paar Umwege gemacht hatten. Völlig außer Atmen kamen die beiden Männer in der Höhle an von wo diese desaströse Mission ihren Ursprung nahm. Kurz hielten sie inne um die eisige Luft einzuatmen und einen klaren Kopf zu bekommen. Für den Fall das etwas schief ging hatten sie einen sogenannten Exfiltrationspunkt vereinbart, dort würden sie nach dem Senden eines vorher vereinbarten Zeichen, auf verschlüsselten Frequenzen, von einem Schiff abgeholt werden. Wenn es noch andere Überlebende gab, dann würden sie sich da sammeln und hoffen das ihr Shuttle rechtzeitig auftauchte.

Deutlich langsamer als durch die Gänge des Horchposten stapften Wrex und Earl über den Schnee bedeckten Gletscher in Richtung Norden. Sie hatten zwischendurch immer wieder an einigen Stellen halt gemacht und sich überzeugt das niemand ihnen folgte. Zum Glück war dem auch so, vermutlich hatten die Imperialen nur den Befehl die Stellung zu halten und nicht die Angreifer zu verfolgen. Das Wetter war ausnahmsweise einmal auf der Seite der Infanteristen, starker Schneefall sorgte dafür das ihre Spuren nicht länger als notwendig zu sehen waren. Auch wenn die Abdrücke von Wrex deutlich tiefer waren als die von Earl.

Nach 30 min strammen Marsches, unter Zuhilfenahme des eingebauten Navigationsgerätes in der Panzerung, erreichten sie eine Senke in dem Gletscher, entstanden durch Jahrhunderte des stätigen vorwärtsbewegen der gigantischen Eismassen, befand sich der Exfiltrationspunkt . Vom Rand der Senke konnte man nicht genau erkennen ob schon jemand da war, weil das Schneetreiben zugenommen hatte. Kurz hielt Wrex am Rand inne und zögerte noch hinein zu gehen, was wenn das Imperium Wind von diesem Ort bekommen hatte? Warteten Sturmtruppen schon auf sie um sie direkt ins Jenseits zu Befördern? Mit stoischer Gewalt zwang Wrex seine Füße weiter zu gehen, entweder die Imperialen erwischten sie oder die Kälte. Da war ihm der schnelle Tot durch einen Blasterschuss deutlich lieber als da Qual volle erfrieren in der Eiswüste. Trotzdem pirschten sich die beiden mit angelegten Blastern bis ins Zentrum der Senke. Niemand war da, entweder die anderen waren Tot, Gefangen oder noch nicht angekommen und Imperiale waren auch nicht auszumachen. Also gingen die beiden Soldaten dazu über das versteckte Langstreckenkom zu suchen und, nach erfolgreicher Suche, aufzubauen. Es waren nur wenige Handgriffe von Nöten um das Gerät zusammen zu setzen. Anschließend versuchten sie ihren Kontakt in der Hauptstadt zu benachrichtigen das die Operation gescheitert war, bekamen aber nur statisches Rauschen. Kurz entschlossen packte Wrex das gesamte Gerät und ging, in der Hoffnung außerhalb der Senke besseren Empfang zu haben, wieder hinauf. Earl ließ er zurück um den hoffentlich noch ankommenden anderen einen Anhaltspunkt zu geben.

Allerdings sollte sich diese Hoffnung schnell zerschlagen, nachdem er auch im zehnten Anlauf keinen Empfang bekommen hatte stapfte er zurück zu Earl, beziehungsweise wollte er das hielt aber inne als er hörte wie sich ein Schuss löste. Es war der charakteristische Sound eines DL-57, der standardmäßig von den republikanischen Truppen verwendet wurde. Langsam und mit seiner A-280 in dem einen und dem Sender in dem anderen Händepaar, pirschte er sich bis zu der Stelle vor wo eigentlich Earl noch warten sollte. Je näher er dem Zentrum der Senke kam umso langsamer und leiser wurde er, bis er eine ihm wohl vertraute Stimme vernahm.


"...ja, es war nur einer. Vermutlich sind die Anderen beiden draufgegangen. Ja ich hab mich überzeugt das er tot ist. Keinen Leiche gefunden? Dann wird er wohl auf dem Weg hier her drauf gegangen sein. Ja, ich suche das Gerät und mach mich dann auf den Weg zurück zu meiner Einheit..."

Wrex konnte es nicht fassen, der der da scheinbar mit den Imperialen zusammen arbeitete war niemand geringeres als Sergeant Wilson. Er konnte, nein, er wollte nicht verstehen wie jemand so etwas tun konnte! Die eigenen Kameraden in den sicheren Tod schicken. Wut kochte in ihm hoch, all diese Leben waren völlig Sinnlos vergeudet worden. Aus welchen Gründen auch immer Wilson so gehandelt hatte, nichts erschien ihm diese Tat zu rechtfertigen. Immer noch zu einer Salzsäule erstarrt ließ er den Sender fallen und starrte in die weiße Schneehölle die sich vor ihm geöffnet hatte. Einem Gefühl im Bauch folgend ging er einfach weiter. Den Blaster fest im Griff, er hatte noch keine Idee was er machen sollte wenn er auf seinen Sergeant traf. Wrex hatte auch nicht die Zeit sich weitere Gedanken zu machen den vor ihm tauchte die kniende Gestalt seines Sergeants auf. Erst war er versucht ihm in den Rücken zu schießen um so seine gefallenen Kameraden zu rächen, allerdings kam er zu dem Schluss das er sich auf dieses niedrige Level nicht herab lassen wollte.

"Hey Sarge, was machen sie da?"

Der Angesprochene wirbelte mit angelegtem Blaster herum und Wrex fürchtete schon sofort erschossen zu werden. Aber statt dessen lächelte der Mann bloß.

"Ach sie sind's Privat Krios...ich suche den Sender um den Notruf abzusetzen..." Lügner, wollte er ihm ins Gesicht brüllen und auf den Mann einschlagen. Aber noch hatte er sich im Griff. "...ist ganz schön schief gegangen die Sache was?" Kein Wunder wenn du uns ans Messer lieferst! "Wenn es nicht zu viel verlangt ist helfen sie mir, damit wir diesen schrecklichen Ort hinter uns lassen können."

"Sarge..." Wrex schluckte, es war nicht leicht diese Frage zu stellen. "Haben sie Privat Higgy gesehen? ich war zusammen mit ihm aus der Anlage..." Es ging nicht länger, er konnte nicht. Dieses Lügenspiel was noch keine fünf Minuten hielt war zu viel für die ehrliche Seele des Besalisken. "Schei.ße, verdammte. Warum Sarge? Warum haben sie uns an das Imperium verkauft?"

Die zuvor gesenkte Pistole wanderte wieder hoch und das vorher erschöpft wirkende Gesicht des Mannes nahm einen entschlossenen Gesichtsausdruck an. Mit einem bitteren Lachen und einem funkeln in den Augen setzte der kleinere mann zu einer Antwort an.

"Sie haben es also gemerkt, hätte ich einem so hässlichem Alien nie zu getraut. Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, nicht wahr? Ich erwarte nicht das sie meine Beweggründe verstehen, dass sollen sie auch gar nicht. Sie sollen nur wissen das ich es für meine Familie getan habe, für mich."

"Warum? Warum mussten Earl, Sam und wie sie alle hießen sterben? Damit sie ihr Seelenheil finden oder ihre Familie? Ich frage noch mal: Warum?"

Der Mensch wurde ungehalten und seine Hauptschlagader trat hervor...

"WEIL DIESE VERLOTTERTE REPUBLIK NICHT UNTERNOMMEN HAT UM MEINE FAMILIE ZU RETTEN, NICHTS! EIN HAUFEN SCHLEIMIGER AUSGEBURTEN IRGENDWELCHER ALIENS HAT SIE ENTFÜHRT UND ALLES WAS DIE JEDI UND DIE REPUBLIK GETAN HABEN WAR DIE HÄNDE IN DEN SCHOSS ZU LEGEN UND ZU ZUSEHEN! DAS IMPERIUM HAT RECHT, MAN KANN EUCH NICHT TRAUEN. IHR SEIT ALLE LÜGNER, BETRÜGER UND DIEBE. DESWEGEN HABE ICH ES GETAN...!"

Wrex hatte mit einigem gerechnet, finanziellen Versprechen, das seine Familie bedroht würde und anderen Dingen aber nicht das. Es machte ihn wütend wegen den Verfehlungen anderer so bluten zu müssen. Er es nicht nachvollziehen konnte. Er kannte sogar einen Jedi relativ gut. Auf Coruscant war er einem einige Male in einem Dinner in den unteren Ebenen begegnet, der Besitzer war ebenfalls Besalisk und ein Freund des Mannes. Wenn sich Wrex recht erinnerte hieß der Jedi Kenobi mit Nachnamen, auch wenn er dafür nicht die Hand ins Feuer halten würde.

Seine Aufmerksamkeit wurde wieder in das hier und jetzt katapultiert als sein Sergeant ein verräterisches funkeln in die Augen trat. Gerade noch rechtzeitig duckte sich der riesige Besalisk, was man ihm nicht zugetraut hätte, unter den Schuss weg. Danach ging er sofort in den Nahkampf über, weil das die einzige Methode war in der er dem älteren und erfahrenerem Mann überlegen war und das deutlich. Wrex legte seine gesamte Kraft in die Schläge, die wenn er getroffen hätte, den Mann sofort ausgeknockt hätten. Aber dieser wich den massiven Schlägen mit einer Leichtigkeit aus die vermuten ließ das dieser nicht wirklich am Einsatz beteiligt war. Wrex hingegen hatte gekämpft, geblutet und geschwitzt, nach einiger Zeit ließen die Kraft und Geschwindigkeit seiner Schläge nach. Sa dass Wilson in die Offensive gehen konnte, unausweichlich wurde er zurück gedrängt bis es der Mann schaffte irgendwie seine Blasterpistole in Anschlag zu bringen und Abzudrücken. In Erwartung des tödlichen Treffers schloss Wrex ein paar Sekunden vorher die Augen und wartete auf den Einschlag des tödlichen Schusses. Aber stattdessen hörte er nur das Geräusch wenn ein Betäubungsschuss abgefeuert wurde. Der erste Schuss brachte ih noch nicht sofort dazu Bewusstlos zu werden, er fühlte sich nur betäubt, die Geräusche waren gedämpft, wie durch Watte in den Ohren. Erst der zweite schickte ihn endgültig ins Reich der Träume. Warum tötet er mich nicht, war die letzte Sache die ihm durch den Kopf ging, bevor es Schwarz wurde...



[Ojom-System /|\ Ojom /|\ 23 Klicks südlich von Ungur /|\ Raxxon-Gletscher] Wrex (Bewusstlos) und Sergeant Wilson
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Kaum eine Stunde, nachdem der Imperiale Verband das Eclipse-System verlassen hatte, erschienen das Schlachtschiff, die zwei Kreuzer und die zwei Korvetten am Rande des Ojom-Systems. Von einem schwach spürbaren Ruck begleitet fielen die fünf Kriegsschiffe Seiner Majestät in den Realraum zurück, bereit, sich sofort ins Gefecht zu stürzen - doch nichts geschah. Wie ein Gebirge aus Durastahl schwebten sie bedrohlich in der Schwärze des Weltraums, aber kein Alarm ertönte und kein Schuss fiel. Das System sah friedlich und verlassen aus, in der Entfernung lagen der Eisplanet Ojom und ein wenig zur Linken sein Mond, davor als kleine dunkle Punkte zu erkennen die wenigen zivilen Raumstationen. Volo, der sich auf sofortige Kampfhandlungen eingestellt hatte, denn die Terroristen hier mussten doch zumindest durch den Verbindungsverlust mit ihrem Stützpunkt bei Eclipse gewarnt worden sein, trat irritiert von den Brückenfenstern zurück.

"Was ist los? Warum haben wir keinen Feindkontakt?" Waren die Feiglinge etwa geflohen, und wenn ja, wohin? Sie waren nirgends mehr sicher, seitdem Ichigûs Leute die Standorte ihrer Basen anhand der auf der eroberten Nebulon-Fregatte erlangten Daten herausgefunden hatte.

"Es scheint, als ob sich keine feindlichen Kräfte im System befinden, Sir", meldete Commander Renarus, der unten in der Sensorikabteilung hinter dem Stuhl eines Crewmitglieds stand. "Die Scans des Planeten und der entfernteren Umgebung laufen noch."

Crescent verschränkte die Hände hinter dem Rücken und begann, auf dem Laufsteg zwischen den Mannschaftsgräben auf- und abzugehen. Er hatte nach dem Erfolg bei Eclipse auf ein ähnlich leichtes Spiel bei Ojom gehofft, doch anscheinend waren die hier ansässigen "Söhne der Freiheit", einschließlich Darrenholms, ihm bereits entwischt. Ein bei dem gewöhnlich ernsten und sachlichen Offizier seltener Hass auf diese verdammten Rebellen machte sich bemerkbar, er würde sich von einer Bande elender Terroristen doch nicht zum Narren halten lassen. Sollte er sie zu fassen bekommen, hatten sie Glück, wenn sie mit dem Leben davonkamen, insbesondere der Verräter Darrenholm. Er würde nur noch abwarten, bis die ausgeweiteten Scans abgeschlossen waren, um sicherzugehen, dass sich hier wirklich keine Feinde aufhielten, und dann sofort den nächsten Stützpunkt der Verbrecher anfliegen.

"Sir, Kontakt von der Takao. Commander Ichigû wünscht Sie zu sprechen." "Stellen Sie ihn durch", befahl Volo missmutig und begab sich ins Kommandoabteil im hinteren Brückenbereich. Der Befehlshaber des Vindicator-Klasse-Sternenzerstörers, der sich wie die Talon auf der Backbordseite der Ascendancy befand, erschien in holografischer Form neben der dreidimensionalen Abbildung des Systems über dem Projektionstisch - der Kuati salutierte pflichtbewusst und meldete, dass sich ein Schlachtkreuzer der Victory-Klasse hinter dem Mond befand und dass der Trabant Ojoms offenbar eine sensorstörende Wirkung hatte, die entweder geologischen oder aber, wie der kleinwüchsige Commander vermutete, künstlichen Ursprungs sein könnte. Dadurch hatte der Victory-Kreuzer nicht durch die ersten Scans entdeckt worden können; von der Takao aus, die sich etwas näher als die anderen Imperialen Schiffe an dem Mond befand, war er dennoch ausgemacht worden. Ichigû vermutete einen Hinterhalt, und Volo musste ihm zustimmen. Die "Söhne der Freiheit" waren wohl doch nicht geflohen, sondern hatten die Zeit bis zur Ankunft der Einsatzgruppe genutzt, um eine Falle vorzubereiten.

"Danke, Commander. Halten Sie sich zurück, die Raketenwerfer eines Victory können Ihr Schiff in Kürze zerstören." Volo erinnerte sich ungern an Rear Admiral Prokiths Tod in der Schlacht von Galantos - nicht, dass ihn der Verlust des grotesken Muun sonderlich betroffen hätte, aber dort hatte ein Schiff der Victory-Klasse das verheerende Potential seiner Raketensalven gezeigt, und das Ergebnis war der Ausfall des Imperialen Flaggschiffs und schließlich die Niederlage gewesen. Auch Ichigû und Aaronson hatten an dem Gefecht dort teilgenommen und wussten daher von der Bedrohung, die von diesen eigentlich veralteten Schlachtkreuzern ausging. Crescent hatte damit gerechnet, auf eine ähnlich jämmerliche Verteidigung wie bei Eclipse zu stoßen und diese einfach zu überrennen, doch so lief er tatsächlich Gefahr, eines oder mehrere seiner Schiffe zu verlieren oder sogar, sollte der Brückenturm der Ascendancy von den Raketen getroffen werden, selbst umzukommen. Das behagte dem Captain ganz und gar nicht, sah er doch seinen Sternenzerstörer als nahezu unzerstörbare Garantie für seine Sicherheit an, ein Grund, weshalb er lieber ein Großkampfschiff kommandierte als dass er dem Wunsch seines Vaters entsprechend bei der Armee diente und sich ständig Dreck, Nahkämpfen und Bombardements ausgesetzt sah. Jetzt war diese Sicherheit aber nicht mehr so unantastbar, wie er es gerne hätte, so entwarf Volo in Kürze einen groben Plan, den er den anderen Schiffskommandanten auch mitteilte.

"Hinter dem Mond wurde ein Sternenzerstörer der Victory-Klasse entdeckt. Es ist anzunehmen, dass er unter Kontrolle der 'Söhne der Freiheit' steht. Durch seine Raketenwerfer stellt er unzweifelhaft eine große Bedrohung für alle unsere Schiffe dar, daher werden, sobald er die Deckung des Mondes verlassen hat, die Takao nach links und die Veracity nach rechts steuern, um aus dem Schussfeld seiner Raketen zu gelangen und ihn an den Flanken anzugreifen. Er wird es kaum riskieren, sich einem Ihrer Schiffe zuzuwenden und dadurch sein Heck dem Beschuss des anderen auszusetzen, auch ist er nicht wendig genug, um schnell reagieren zu können. Daher vermute ich, dass der Victory-Kreuzer sich hauptsächlich auf die Ascendancy konzentrieren wird, von der auch die größte Gefahr für ihn ausgeht. Talon und Domination sollen so viele anfliegende Raketen wie möglich abschießen und als Jägerabwehr für mein Schiff dienen."

Volo wies die Kommunikationssektion an, den Victory-Zerstörer zu kontaktieren, doch mehrere Versuche, der letzte mit der Drohung, das Feuer zu eröffnen, verbunden, scheiterten - er befand sich offenbar wirklich nicht in Imperialer Hand, und seine jetzige Besatzung war wohl dazu entschlossen, Widerstand zu leisten. Bei dem Schlachtkreuzer handelte es sich laut Kennung um die Eternity, Siegesklasse I und angeblich schon vor Monaten ausgemustert. Wie er, anstatt ausgeschlachtet oder verschrottet zu werden, in den Besitz der Terroristen gelangt war, blieb dem Captain ein Rätsel, doch es war klar, dass er jetzt von Feinden des Imperiums befehligt wurde und vernichtet werden musste. Ichigû hatte vermutet, dass sich auch einige feindliche Begleitschiffe in der Nähe aufhielten, doch momentan waren noch keine zu sehen. Vielleicht verbargen sie sich ebenfalls hinter dem Mond oder in der Nähe der fernen Raumstationen. Solange sich aber nur der VSD zeigte, würden die Imperialen Schiffe sich nur um diesen kümmern. Je schneller er kampfunfähig geschossen war, desto eher konnte man sich möglichen weiteren Feinden widmen und den Schlachtkreuzer entern - um Darrenholm gefangenzunehmen, falls er an Bord war.

[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Status
[ISD] Ascendancy [Schilde: 100% | Hülle: 93%]
[Captain Crescent]
TIE/in [12 von 12 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
TIE/ln [22 von 24 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Ein Schlachtkreuzer der Victory-Klasse mochte zwar für die Begleitschiffe der Ascendancy tödlich sein, nicht aber für das gewaltige Schlachtschiff selbst, das das meiste, was man ihm entgegenschleuderte, durch pure Masse schlucken konnte, während es jeglichen Widerstand durch seine immense Feuerkraft im Keim erstickte. Nicht umsonst galten die Sternenzerstörer der Imperial-Klasse als ultimative Demonstration Imperialer Macht und Überlegenheit. Dies war der Grund dafür, dass Captain Crescent sein Schiff frontal vor der Eternity positioniert hatte - sein Anblick allein war bereits einschüchternd, aber sobald die schweren Geschütze das Feuer eröffnen würden, konnte nichts in seinem Schussfeld lange überleben. Die Terroristen an Bord des alten Schlachtkreuzers sollten das wissen, ihre Chance nutzen und kapitulieren, denn noch hatte der Victory keinen Schuss abgegeben und auch keine seiner Erschütterungsraketen, die eine größere Reichweite als die Turbolaser hatten, abgefeuert - möglicherweise waren die Raketenmagazine nicht einmal geladen. Während seine vier anderen Schiffe sich gemäß seinen Anweisungen positionierten, ließ Volo, zum ersten und letzten Mal, eine offene Verbindung herstellen, die die Terroristen an Bord der Eternity empfangen konnten.

"Besatzung des Victory-Kreuzers Eternity, hier spricht Captain Volo Crescent, Kommandant Seiner Majestät Imperial-Klasse Sternenzerstörer Ascendancy und Befehlshaber dieses Schiffsverbandes. Da Sie offenbar nicht geneigt sind, Kontakt mit mir aufzunehmen und unter Verdacht stehen, einer terroristischen Gruppierung anzugehören, stelle ich Ihnen hiermit ein Ultimatum. Ich fordere Sie auf, innerhalb von fünf Minuten Ihre Kapitulation bekanntzugeben, die Waffen niederzulegen und Ihr Schiff zu verlassen sowie den gesuchten Deserteur Silas Darrenholm auszuliefern. Lassen Sie sich widerstandslos festnehmen, geschieht Ihnen nichts. Sind Sie aber der Meinung, einen Kampf auf sich nehmen zu wollen, sehe ich mich gezwungen, die zu Ihrer Verhaftung notwendigen Maßnahmen einzuleiten."

Die Antwort auf diese geschönt formulierte Drohung waren ein statisches Rauschen aus dem Funkkanal und ein grellgrüner Laserblitz, der aus den Buggeschützen der Eternity abgefeuert wurde und an den starken Frontaldeflektoren der Ascendancy bläulich aufleuchtend verpuffte. Volo reckte das Kinn nach oben, er stand mit hinter dem Rücken gekreuzten Händen auf dem Steg zwischen den Mannschaftsgräben. Sie hatten es nicht anders gewollt, es musste sich um die "Söhne der Freiheit" handeln. Nur die waren so vollkommen irre, sich ernsthaft einer Übermacht disziplinierter und technisch moderner Imperialer Einheiten entgegenzustellen. Ob Darrenholm an Bord des Kreuzers war, blieb abzuwarten, aber es war anzunehmen - er war nicht bei Eclipse gewesen, und die Terroristen könnten sich seine Fähigkeiten und Erfahrungen als Kommandant eines Schiffes Imperialer Bauweise hier zunutze machen wollen. Der Captain hob langsam die rechte Hand, die Blicke aller Crewmitglieder und Offiziere auf der Brücke des Schlachtschiffes waren auf ihn gerichtet. Ein fast lässiger Wink in Richtung des direkt voraus liegenden Victory-Sternenzerstörers...

"Feuer freigegeben."

Der Boden in der Kommandobrücke erzitterte leicht, als die Turbolaserbatterien der Ascendancy begannen, Tod und Verderben zu speien. Die immer noch große Entfernung zur Eternity bewahrte diese jedoch davor, größeren Schaden zu nehmen, und kurz darauf kam die befürchtete - und erwartete - Meldung: die Raketenwerfer des Victory-Schlachtkreuzers waren zum Leben erwacht und hatten eine Salve abgegeben, die direkt auf die Ascendancy zuraste. Den Korvetten und den drei verbliebenen Jägerstaffeln des Sternenzerstörers - eine war bei der Basis auf Eclipse zurückgelassen worden - gelang es zwar, einige der Flugkörper abzuschießen, bevor sie auftrafen, doch ein paar kamen durch und schlugen in die meterdicke Panzerung aus Durastahl ein. Mehrere leichte Erschütterungen folgten, entfernt ging ein dumpfer Alarm los. "Schadensbericht", forderte Volo unbeirrt. "Äußere Hülle an drei Stellen durchschlagen, Sir. Bugschilde bringen 40 Prozent Leistung."

Der Captain nickte knapp. Sein Schiff würde den Raketenbeschuss einige Zeit lang überstehen können, gefährlich wurde es nur, wenn die Schilde ausfielen und Laser sowie Erschütterungsraketen ungehindert auf den riesigen Rumpf trafen. Die Hauptwaffe des Victory-Kreuzers wären dann seine Vierlingsbatterien, die durch ihre hohe Feuerrate und das dadurch erzeugte Sperrfeuer auch Angriffe mit kleinen Jägern und Bombern abwehren konnten und die zu beiden Seiten des Aufbaus mit dem Brückenturm platziert waren. Die beiden Kreuzer Takao und Veracity hatten durch ihre seitliche Position das bestmögliche Schussfeld auf diese Geschütze, daher war die Entscheidung, wie man sie ausschalten und den Victory damit einen großen Schritt näher zur Kampfunfähigkeit bringen konnte, nicht schwer.

"Commander Aaronson, Commander Ichigû. Ihr Primärziel ist von nun an die Zerstörung der lateralen Vierlingsturbolaser des Victory-Kreuzers. Danach beginnen Sie mit Bomberangriffen, die Talon und die Domination werden feindliche Jäger abfangen. - Ms. Sevatar, Mr. Zayelt, sobald die Bomberstaffeln gestartet sind, geben Sie ihnen Feuerschutz. Sollten sich an Bord des feindlichen Schiffes Abfangjäger befinden, hat deren Zerstörung für Sie höchste Priorität. Mein Schiff kann den Raketenbeschuss noch etwas länger ertragen."

Kurz wünschte Volo, er hätte den letzten Satz nicht von sich gegeben, denn als die nächste Salve Erschütterungsraketen einschlug und diesmal aufgrund der bereits geschwächten Bugschilde eine beträchtlich stärkere Erschütterung verursachte - eine weitere Alarmsirene sprang an -, musste er sich am Hologrammtisch abstützen, um nicht von den Füßen gerissen zu werden. Doch ernsthafte Sorgen machte er sich noch nicht. Inzwischen war die Ascendancy nahe genug an die Eternity herangekommen, um das Potenzial ihrer schweren Turbolaser voll entfalten zu können. Explosionen überzogen den Bug des kleineren Schlachtkreuzers, während dieser seine Jägerstaffeln ausschleuste. Volo registrierte ältere Modelle vom Typ Z-95 und Y-Wing-Bomber, letztere steuerten auf sein Schiff zu.

[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Status
[ISD] Ascendancy [Schilde: 83% | Hülle: 87%]
[Feuert auf VSD Eternity]
TIE/in [12 von 12 Maschinen] [Raketenabwehr]
TIE/ln [22 von 24 Maschinen] [Raketenabwehr]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
 
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[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Es war nur eine sehr kurze Reise nach Ojom - ein ausgesprochener Glücksfall, denn die Navigation im Tiefkern gestaltete sich üblicherweise wesentlich langwieriger und komplizierter, so dass man auch für sehr kurze Reisen weite Strecken zurücklegen musste. Eine stabile Route von Eclipse nach Ojom gab es laut den imperialen Datenbanken nicht, aber gerade jetzt ermöglichte die sich ständig verändernde Konstellation von Milliarden Himmelskörpern einen mehr oder weniger direkten Sprung. Sicherlich war dieses Fenster noch nicht lange geöffnet und würde sich bald wieder schließen. Jedenfalls stieg die Wahrscheinlichkeit, dass Darrenholm und andere ›Söhne der Freiheit‹ sich auf diesem Weg aus Eclipse verzogen hatten, dadurch enorm an. Aber was den Flüchtigen gelang, das konnten auch ihre Verfolger nutzen, und so traf der Verband viel schneller an seinem neuen Ziel ein, als unter anderen Umständen möglich gewesen wäre.

Die Veracity erreichte das System an genau dem berechneten Punkt, mit nur wenigen Metern Abweichung - eine gute Leistung der Navigatoren. Ein Fehler hätte aber leicht in eine Katastrophe führen können, denn die anderen Schiffe des Verbandes waren nur wenige Kilometer entfernt und mit wenigen Sekunden Zeitversatz eingetroffen, so dass eine Abweichung leicht eine Unterschreitung des Sicherheitsabstandes zur Folge haben könnte. Bei solchen Gruppensprüngen war es Gordon Aaronson, der es gewohnt war, mit nur einem Schiff unterwegs zusein, immer etwas mulmig zumute. Doch sobald feststand, dass alles gut gegangen war, richtete seine Aufmerksamkeit sich nach draußen, auf das Ojom-System. Zunächst gab es keinerlei Anzeichen für feindliche Aktivitäten, keine Signaturen von Schiffen oder orbitalen Verteidigungsanlagen. Doch dann informierte Volo Crescent darüber, dass den Sensoren der Veracity etwas Entscheidendes entgangen war. Die Ascendancy oder eines der anderen Schiffe hatte einen potentiellen Feind entdeckt, einen Victory-Sternenzerstörer, der sich hinter einem nahen Mond versteckt hatte. Bei der Erwähnung dieser Klasse wurde der Mygeetaner sofort an die Schlachten von Corellia und Galantos erinnert. In beiden Fällen war er Zeuge davon geworden, welchen Schaden die Raketensalven der alten Victorys anrichten konnten. Die Klasse war in vielerlei Hinsicht veraltet und es lag auf der Hand, warum man sie durch modernere Typen ersetzte; doch nach wie vor bemängelten Experten wie Laien, dass die überaus erfolgreichen Mehrfachraketenwerfer des Victory in neuen Entwürfen keine Entsprechung fanden. Bekanntermaßen verschlang eine einzige Salve dieser Raketen viele Millionen Credits, was die Entscheidung teilweise rechtfertigte, auf günstigere Waffensysteme wie moderne Turbolaser umzustellen; aber wer einmal gesehen hatte, was die Sprengkörper selbst mit massivsten Zielen wie kapitalen Schiffen und Golan-Raumstationen anrichten konnten, fragte sich, ob der Preis nicht doch angemessen war.

Gordon hatte jedenfalls kein Interesse daran, sich selbst und sein Schiff in der Zielerfassung der Raketenwerfer wiederzufinden. Glücklicherweise war das vorerst auch nicht nötig. Wie schon bei Eclipse sah Captain Crescent in seinen Begleitschiffen keinen entbehrlichen Schutzschild für seinen Sternenzerstörer, sondern setzte dessen robusten Rumpf bewusst der größten Gefahr aus, um die Verluste im Verband so gering wie möglich zu halten. Die Ascendancy rückte frontal gegen den Victory-Sternenzerstörer vor. Die Aufgabe der Veracity war es, an der Steuerbord-Seite vorzustoßen und dem Feind in die Flanke zu fallen.


»Volle Kraft voraus!«
gebot der Commander. »Bringen Sie uns in Waffenreichweite! Alle Geschütze feuerbereit machen, aber auf Feuerbefehl warten! Sternenjäger halten sich im Schatten unseres Rumpfes und warten auf Befehle!«

Die Abfangjäger und Bomber hatte er direkt nach dem Sprung in das System starten lassen. Sie hatten sich ganz in der Nähe der Veracity aufgehalten. Nun bewegten sie sich an die Steuerbordseite, wo sie vor Waffenfeuer des Victory-Sternenzerstörers geschützt waren.

Da die ›Söhne der Freiheit‹ keine Anstalten machten, zu kapitulieren, rechnete Gordon Aaronson mit einem kurzen, aber heftigen Kampf. Der Victory konnte sowohl austeilen als auch einstecken, aber er war dem Verband hoffnungslos unterlegen. Die Terroristen mussten verzweifelt sein, wenn sie sich auf dieses Gefecht einließen, aber nach ihrer Entdeckung und der Zerstörung ihrer Basis bei Eclipse hatten sie vermutlich nicht mehr viel zu verlieren. Dabei blieb noch abzuwarten, ob ihre Raketenmagazine und Jägerhangars überhaupt bestückt waren. Dass jemand es geschafft hatte, ein ausgemustertes Großkampfschiff aufzutreiben, hieß ja noch lange nicht, dass er auch Bezugsquellen für andere Waffensysteme hatte. Das Schiff selbst konnte man von einem Schrottplatz oder Schlachtfeld stehlen, aber die Raketen waren wohl schwerer zu bekommen. Es sollte den Commander überhaupt nicht wundern, wenn die Rebellen lediglich über die Zielerfassungssysteme verfügten und diese zur Einschüchterung verwendeten, obwohl gar nichts vorhanden war, das sie abfeuern konnten. Doch während die loyalen Kriegsschiffe vorrückten, offenbarte sich, dass der Kapitän des Victory nicht nur bluffte. Eine Salve Raketen wurde abgefeuert, und was nicht abgefangen werden konnte, schlug nach kurzem Flug am Bug der Ascendancy ein.


»Mehrere direkte Treffer nach Schildfluktuation«, meldete die taktische Station, die das Ereignis gemessen hatte und auch Daten vom Flaggschiff erhielt. »Aber nur leichte Schäden, keine schweren Systemausfälle.«

Die Ascendancy konnte wohl auch eine zweite Salve dieser Art wegstecken. Aber selbst der Lack auf ihrem Rumpf war eigentlich zu schade, um ihn an Abschaum wie diese ›Söhne der Freiheit‹ zu verschwenden. Es galt, diesem Kampf ein rasches Ende zu setzen. Volo Crescent befahl, die Laserkanonen des Sternenzerstörers als Ziel zu wählen, um Bomberangriffe zu ermöglichen.

»Zu Befehl, Sir!« bestätigte Commander Aaronson und gebot dann seiner Brückencrew: »Sie haben den Captain gehört! Den Bug zum Feind! Alle Geschütze, Feuer frei!«

Eine Mischung aus Ionen- und Laserkanonen erwachte zum Leben. Ihr bunt gleißendes Feuer prasselte in rascher Frequenz auf die Steuerbordseite des weit größeren Feindschiffes. Allerdings waren dessen Schilde hochgefahren, so dass der Beschuss keine direkten Auswirkungen zeigte. Doch eine Sekunde später feuerten auch die schweren Turbolaser. Es handelte sich um ähnliche Waffen, wie sie auch auf der Ascendancy installiert waren, was ihre Reichweite und Durchschlagskraft anging, nur ihre Anzahl war wesentlich geringer. Aber sie waren imstande, die Schilde der abtrünnigen Eternity viel stärker zu belasten als das Dauerfeuer der kleineren Waffen. Im Zusammenspiel mit den Waffen der anderen imperialen Schiffe würde es wohl nicht lange dauern, bis sich erste Blößen auftaten und das Schildsystem anschließend ganz zusammenbrach. Dann würden vor allem die Ionenkanonen ihren Dienst tun und eine Kanone des Gegners nach der anderen funktionsunfähig schießen, bis die Bomber freie Bahn hatten. Die Scimitars der Bolt-Staffel waren nicht vollzählig: Bei zwei von ihnen mussten noch Reparaturen abgeschlossen werden. Aber die zehn übrigen hatten volle Tanks und Bombenmagazine, die einen wahren Hagel von Sprengkörpern auf den Feind prasseln lassen konnten.

Allerdings begann nun auch die Eternity, Sternenjäger auszuschleusen. Sie hatte eine Mischung von Bombern und Jägern älterer Typen. Die Z-95 Headhunters konnte man nahezu ignorieren, aber die Y-Wings konnten dank ihrer großen Bombenlast noch immer jedem kapitalen Schiff gefährlich werden.

»Commander, die Wizard-Staffel könnte diese Bomber mit Leichtigkeit abfangen«, schlug Lieutenant Commander Reice vor. »Soll ich den Befehl erteilen?«

Kurz überlegte Aaronson.


»Negativ!« sagte er dann. »Unser Befehl lautet, Bomberangriffe zu fliegen. Die Jäger brauchen wir zur Eskorte.«

Er hätte gern eingegriffen, um Crescent mit seinen schnellen Abfangjägern zu unterstützen. Sie waren genau das richtige Mittel gegen die Y-Wings und ihre Geleitjäger. Aber er hatte seine Anweisungen und wollte sich nicht vorwerfen lassen, die Erfüllung der ihm auferlegten Pflichten durch eigenmächtiges Handeln zu gefährden. Nicht erneut. Die Staffeln der Ascendancy waren ebenfalls vollzählig und sollten in der Lage sein, diese Bedrohung selbst von ihrem Mutterschiff fernzuhalten.

Unterdessen begann Gordon sich zu fragen, welche Überraschungen die Terroristen wohl noch bereit hielten. Sie mussten wissen, dass sie keine Chance hatten. Der Angriff war entweder absolut selbstmörderisch und ein Versuch, auf dramatische Weise abzutreten, oder sie hielten noch etwas in der Hinterhand, das ihnen im entscheidenden Moment einen Vorteil verschaffen konnte. Allerdings war schon ein voll bewaffneter Victory-Sternenzerstörer weit mehr, als solchen Gruppierungen normalerweise zur Verfügung stand, so dass es unglaubwürdig schien, dass dies erst die Spitze des Eisbergs sein sollte. Andererseits: War nicht mittlerweile offensichtlich, dass die ›Söhne der Freiheit‹ von der Neuen Republik oder einer anderen mächtigen Organisation gefördert wurde? In diesem Fall konnte man natürlich nicht einmal ahnen, was ihnen vielleicht sonst noch zur Verfügung stand. Das Gefühl, in ein Wespennest gestoßen zu haben, blieb.

»Es ist soweit, Sir: Die Schilde der Eternity fluktuieren! Zusammenbruch steht bevor!« verkündete sein XO schon nach ziemlich kurzer Zeit. Das Kreuzfeuer hatte seine Wirkung getan: Die Kraftfelder mussten mehr Energie aufnehmen, als sie abzuleiten in der Lage waren. Die Generatoren stiegen einer nach dem anderen aus. »Erste direkte Treffer!«

»Sehr gut! Sobald diese Laserkanonen ausgeschaltet sind, beginnt der Bomberangriff! Überlassen Sie die Wahl der Flugformation und des Angriffsziels dem Anführer der Wizard-Staffel. Nach dem ersten erfolgreichen Angriff sollen sie sofort hierher zurückkehren. Dann sehen wir weiter.«

[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Die Y-Wings der Eternity gehörten zwar keinesfalls zu den modernsten Bombern, dennoch konnten sie einem weitaus größeren Kriegsschiff, sogar einem Imperial-Klasse-Sternenzerstörer, durch ihre Nutzlast von acht Torpedos und acht Protonenbomben durchaus gefährlich werden. Volo war sich sicher, dass dies jedem Kommandanten seiner Einsatzgruppe bewusst war und gab daher keine unnötigen Warnungen an Aaronson und Ichigû heraus - die Korvetten hingegen waren ohnehin zur Jäger- und Bomberabwehr konzipiert und würden keine Probleme damit haben, die Y-Wings in Sekundenschnelle in Stücke zu schießen, sollten deren Piloten so leichtsinnig sein, sich ihnen zu nähern. Innerlich auflachend dachte der Captain daran, dass die Talon eine höhere Sublichtgeschwindigkeit als die schwerfälligen Bomber hatte und diese leicht abfangen könnte, doch die Raider-Korvette hatte Anweisung, die Bomberstaffeln der Takao zu decken, sobald diese ihre Angriffsflüge auf die rechte Flanke des Victory-Schlachtkreuzer begannen. Zum Glück kamen weder Lieutenant Commander Sevatar noch der Befehlshaber eines der anderen Schiffe auf die Idee, der Ascendancy ungefragt zu Hilfe zu eilen oder Jägerstaffeln loszuschicken, um die Y-Wings zu zerstören. Eigeninitiative war zwar bisweilen angebracht, aber nicht hier und jetzt, alle Schiffe hatten ihre feste Aufgabe. Die 34 verbliebenen TIEs des Schlachtschiffes konnten mit den veralteten Bombern, die aus irgendwelchen Gründen immer noch von der Republik und anderen rückständigen Gruppierungen, wie den "Söhnen der Freiheit" eben, eingesetzt wurden, sicherlich fertigwerden - soeben formierten sich bereits die Abfangjäger vor dem Bug des Sternenzerstörers und warteten auf das Signal zum Angriff.

"Mr. Tylar, bitte beenden Sie die kümmerliche Existenz dieser Aufrührer", befahl der Captain dem Colonel der Sternjäger mit kalter Stimme. Sofort stürzten sich die drei Jägerstaffeln der Ascendancy - die Interceptors voraus - auf die Y-Wings. Schon der erste Anflug ließ die Hälfte der feindlichen Maschinen in Explosionen verschwinden, die übrigen Bomber hielten zwar weiter auf den gigantischen Sternenzerstörer zu und kamen diesem auch ziemlich nahe, doch dann zerbarsten auch sie unter dem Beschuss der Imperialen Piloten. Doch auch drei der TIE-Jäger wurden zerstört - von was, konnte Volo nicht erkennen, aber kurz darauf meldete sich ein Crewmitglied über den schiffsinterne Kommunikationskanal.

"Wir haben Sabotagedroiden hier unten... Sektionen 37 und 38 sind befallen, soweit wir wissen -"
Die Verbindung brach ab. Sabotagedroiden also, nicht unbedingt häufig anzutreffen, aber dennoch bei Piraten ab und zu in Gebrauch. Die Y-Wings waren anscheinend überhaupt nicht darauf aus gewesen, ihre Protonenbomben abzuwerfen - vielleicht hatten die Terroristen nicht einmal die Mittel dazu, ihre Bomber damit auszurüsten -, sondern nur, so nah wie möglich an die Ascendancy heranzukommen, um ihre Droiden zum Einsatz zu bringen. Diese waren wegen ihrer geringen Größe durch die Schilde des Sternenzerstörers gelangt oder hatten die durch den Raketenbeschuss des Victorys zuvor verursachten Lücken genutzt, um einzudringen, und jetzt störten sie im Bug einige Systemfunktionen wie die Kommunikation und sogar zwei der schweren Turbolaser. Eine große Bedrohung stellten sie vorerst nicht dar, aber sie konnten lästig werden, wenn sie es bis zu Reaktoren oder Munitionslagern schafften.

"Ziehen Sie das Personal aus Sektion 35 bis 40 ab und öffnen Sie dann die Luftschleusen."

Die Besatzung verließ die betroffenen Bereiche des Schiffes innerhalb weniger Minuten, und der Sog des Vakuums säuberte das Schiff von den Droiden. Rasch durchgeführte Scans ergaben keine Fremdkörper mehr, und Volo fragte sich, welchen Sinn dieser vergebliche Versuch eines Angriffs auf die Ascendancy gehabt hatte, außer sie ein wenig zu beschäftigen und damit... Zeit zu gewinnen. Zeit wofür? Die Zeit der Eternity war bald um. Soeben kam die Meldung von der Veracity, dass die Backbordschilde des Victory-Kreuzers zusammengebrochen waren, die Geschütze standen bereits unter Beschuss und in Kürze würden die Bomberangriffe beginnen. Auf der Seite der Takao sah es ähnlich aus. Welchen Zweck also hatte der sinnlose Kampf des Victorys gegen die Imperiale Übermacht? Sein Raketenvorrat schien nach der dritten Salve erschöpft zu sein, er war eingekesselt und angeschlagen. Eine Kapitulation schienen die Terroristen dennoch nicht in Betracht zu ziehen, und Volo bemerkte bald, warum. Ein Treffer erschütterte die Ascendancy, das riesige Schiff neigte sich ein wenig zur Seite und begann, langsam abzudriften. Crescent konnte sich dies zunächst nicht erklären, auf der Brücke herrschte Verwirrung.

"Ruhe! Was hat uns gerade getroffen?", knurrte der Captain. "Weitere feindliche Schiffe?" Das aufgeregte Stimmengewirr verstummte und die Besatzungsmitglieder hantierten hektisch an ihren Konsolen, um den Status des Sternenzerstörers zu überprüfen und die Ursache des Einschlags zu ermitteln.

"Nein, Sir... Der Hauptantrieb, die hinteren Backbordgeschütze und die Heckschilde sind ausgefallen, aber es scheint keine Hüllenbrüche zu geben. Das muss eine Ionenkanone gewesen sein."

"Hilfsreaktoren zuschalten und Schildgeneratoren neustarten. Senden Sie Reparaturteams zur Überprüfung der Geschütze und Triebwerke."

Volo ballte die Hand zur Faust und wandte sich, mühsam seinen Ärger unterdrückend, ab. Wie Commander Ichigû zuvor vermutet hatte, handelte es sich hierbei wohl um einen sorgfältig geplanten Hinterhalt, und Crescent hatte bei seiner ersten Mission als Einsatzgruppenkommandant seine fünf Schiffe direkt in die Falle fliegen lassen. Nun ja, auch damit konnte die geballte Macht der Imperialen Flotte fertigwerden. Die "Söhne der Freiheit" verfügten über eine starke planetare Ionenkanone, die, wie der Corulager annahm, auf dem Mond Ojoms aufgebaut worden war. Das Sensorstörfeld dort, das zuvor die Eternity verborgen hatte, hatte sie bisher vor der Entdeckung bewahrt, und Crescent hatte in dieser Richtung unvorsichtigerweise nicht weiter nachgeforscht. Also befand sich die Basis der Terroristen in diesem System auf dem Mond und es handelte sich nicht um eine Raumstation wie bei Eclipse. Jetzt machten die Bemühungen der Terroristen jedenfalls Sinn. Der Victory-Kreuzer sollte nur zur Ablenkung der Imperialen dienen und sie aufhalten, bis die Ionenkanone sich auf sie ausgerichtet hatte und die Schiffe lahmlegen konnte. Dann wären sie leichte Beute für den Schlachtkreuzer. Doch zum Teil war dieser Plan schon gescheitert - die Imperiale Task Force hatte den Victory bereits stark geschwächt, sodass dieser nicht mehr in der Lage sein würde, sie nach der Deaktivierung durch die Ionenkanone sofort zu zerstören. Doch diese Kanone konnte die Ascendancy mit zwei oder drei weiteren Schüssen vermutlich gänzlich ausschalten, und man konnte sich nicht sicher sein, dass die Eternity wirklich keine Raketen mehr hatte...

Der Sternenzerstörer stabilisierte sich wieder, Hilfstriebwerke und -reaktoren waren aktiviert worden und bewahrten das Schiff fürs Erste davor, hilflos umherzutreiben. Die Ionenkanone der "Söhne der Freiheit", wahrscheinlich ein älteres Modell, erbrachte offensichtlich nicht annähernd so gute Leistungen wie die vom Imperialen Militär genutzten V-150, die ein kapitales Schiff mit einem einzigen Schuss völlig deaktivieren konnten - nichtsdestotrotz musste sie unbedingt neutralisiert werden, bestenfalls bevor die Schützen darauf kamen, anstatt des massiven Sternenzerstörers zunächst die kleineren Einheiten ins Visier zu nehmen und diese jeweils mit nur einem Schuss lahmzulegen. Die Frage war nur wie. Von der Eternity einfach abzulassen kam schließlich nicht in Frage, und etwa einen der beiden Kreuzer zum Angriff auf den Mond abzukommandieren war zwar möglich, aber ging mit dem Risiko einher, diesen an die Ionenkanone oder weitere bisher nicht entdeckte Verteidigungsanlagen zu verlieren. Da die Ascendancy auch hier den Vorteil ihrer schieren Größe hatte, war es wohl das Beste, das Schlachtschiff Kurs auf den Mond nehmen zu lassen, während die anderen Imperialen Einheiten dem Victory den Rest gaben, und darauf zu hoffen, dass es ihn erreichte, um ein Bombardement durchführen zu können. Anscheinend hatte die Ionenkanone ohnehin keine sonderlich gute Feuerrate - Volo kam eine Idee, wie man die Gefahr für den Sternenzerstörer etwas verringern konnte, ohne eines der anderen Schiffe aufs Spiel zu setzen.

"Jägergeschwader, Position an Backbord beziehen. Versuchen Sie, in ankommendes Ionenfeuer zu fliegen. Bergungsfähren bereithalten."

Einige ungläubige Blicke waren die erste Reaktion der Brückenbesatzung, die mitgehört hatte. Die Leute verstanden offenbar nicht, dass der mögliche Verlust eines oder mehrerer Piloten besser war als der der an die 40.000 Mann starken Besatzung der Ascendancy und konnten die scheinbar selbstmörderische Anweisung wohl nicht nachvollziehen. Crescent hingegen schon. Traf ein Schuss der Ionenkanone auf einen der billigen TIE-Jäger, so würde er abgefangen oder zumindest stark abgeschwächt werden und kaum Auswirkungen auf den Sternenzerstörer haben. Der getroffene Jäger war dann zwar deaktiviert, trug aber keinen weiteren Schaden davon, und der Pilot würde wahrscheinlich auch überleben - TIEs hatten keine Lebenserhaltungssysteme, die ausfallen konnten, der Anzug der Insassen schützte sie vor dem Vakuum und produzierte Sauerstoff für den Träger. Volo ließ eine Verbindung zu den anderen Schiffen der Einsatzgruppe herstellen, leichte Störungen waren, vermutlich aufgrund des vorherigen Ionentreffers, bemerkbar.

"Wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben, hat eine Ionenkanone das Feuer auf mein Schiff eröffnet. Sie befindet sich anscheinend auf dem Mond Ojoms und war bisher durch dieselbe Anomalie wie zuvor die Eternity vor unseren Sensoren verborgen. Ich vermute, dass die Basis der 'Söhne der Freiheit' auf diesem Mond liegt und werde von der Ascendancy ein Bombardement der Oberfläche durchführen lassen, da sie das Ionenfeuer am Längsten aushalten kann und die Möglichkeit besteht, dass es dort weitere Verteidigungsanlagen gibt, die sich unter Umständen als tödlich für eines Ihrer Schiffe erweisen könnten. Ihre Aufgabe ist weiterhin, die Eternity kampfunfähig zu machen; Sollten Sie in der Lage dazu sein, beginnen Sie die Entermanöver. Ich will die Führungscrew dieses Victory-Kreuzers lebend."

[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent, Gordon Aaronson (Hologramm), Kyoshi Ichigû (Hologramm), Yage Sevatar (Hologramm); Master Agent Hural Khomad, Erdric Zayelt (Hologramm), Brückenbesatzung (NPCs)

Status
[ISD] Ascendancy [Schilde: 74% | Hülle: 85%]
[Feuert auf VSD Eternity]
TIE/in [11 von 12 Maschinen] [Jäger- und Raketenabwehr]
TIE/ln [20 von 24 Maschinen] [Abwehr Ionenbeschuss]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Position nahe ISD Ascendancy]
 
[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

Mit bloßem Auge waren sie kaum zu sehen, aber das moderne taktische Hologramm, das die Veracity mit ihrer kürzlichen Umrüstung erhalten hatte, zeigte, wie zweiundzwanzig winzig anmutende Raumschiffe sich zum Angriff formierten. Auf dieser Seite der Eternity war mit wenigen gezielten Salven bereits über die Hälfte der Laserkanonen ausgeschaltet worden, und auch drüben, wo die Takao im Einsatz war, begannen die Schilde nun zusammenzubrechen. Da es ihm an wirklich großen Kanonen fehlte, hatte Commander Ichigûs Kreuzer etwas länger gebraucht, um das Abwehrsystem zu überlasten; dafür war nun davon auszugehen, dass die schiere Anzahl an leichteren Geschützen sehr rasch die komplette Steuerbordseite des Feindschiffs in eine Kraterlandschaft verwandeln und nichts an der Oberfläche der Hüllenpanzerung (wie Waffen, Sensoren und Kommunikationsantennen) intakt lassen würde. Gordon hatte keine Zeit verloren, den Bomberangriff zu befehlen. Die Durchführung überließ er seinem Jägerleitoffizier sowie dem Staffelführer der Scimitar-Jagdbomber. Die A-9-Abfangjäger mussten sich nach diesen richten, da sie als Eskorte fungierten. Aaronson rechnete mit Verlusten; davon musste man in so einem Gefecht grundsätzlich immer ausgehen und bei Eclipse hatten sie alle eigentlich zu viel Glück gehabt. Aber er rechnete auch mit einem Erfolg des Angriffs, denn auch wenn die verbliebenen Bordgeschütze und Jäger vielleicht einzelne Maschinen zerstören konnten, würde es ihnen doch mit Sicherheit nicht gelingen, sie alle abzufangen. Gut gedeckt von den Jägern der Wizard-Staffel flog die Bomberformation, angeordnet wie ein Kegel mit der Spitze nach vorne, auf den Schlachtkreuzer zu.

»Sir, die Ascendancy warnt vor Sabotagedroiden, die von den Y-Wings abgesetzt werden«, meldere Baeka Reice. Gordons Erste Offizierin wanderte ständig zwischen ihm und den verschiedenen Brückenstationen hin und her, um sich auf dem Laufenden zu halten. Einen tiefen Graben wie die großen Sternenzerstörer der Imperial-Klasse hatte die Kommandozentrale der Veracity nicht, deshalb waren Führungsoffiziere und Brückenmannschaft weniger stark voneinander abgegrenzt. Gordon fand das im Allgemeinen förderlich für die Zusammenarbeit und sah in der zweigeschossigen Bauweise der richtig großen Kähne nur dann einen Sinn, wenn dort ein Admiral stand, der ungestört vom normalen Betrieb der Stationen ein viel größeres Ganzes im Blick behalten musste. Für einen Schiffskommandanten war es aber immer gut, ein Auge und Ohr für seine Leute zu haben. Als beide Sinnesorgane fungierte Reice, und auch wenn der Mygeetaner es grundsätzlich ablehnte, dass Frauen in solche Positionen eingesetzt wurden, nahm er doch zur Kenntnis, dass sie ihre Aufgabe im Allgemeinen zu seiner Zufriedenheit verrichtete. Dennoch sträubten sich seine Nackenhaare, als ihn die weibliche Stimme von der Seite ansprach; er war das einfach nicht gewohnt.

»Warnen Sie die Schiffssicherheit und Wartungscrews vor.«

»Schon geschehen, Sir. Sobald ein Bomber Kurs auf uns nimmt, sind sie bereit für alles was kommt.«


›Bereit für alles was kommt‹, das war eine schöne Vorstellung, aber leider eine Illusion. Im Krieg war man nie auf alles vorbereitet. Das wurde Gordon schmerzlich bewusst, als er Waffenfeuer aufblitzen sah, das von keinem der bisher beteiligten Schiffe stammte. Die Ursache schien nahe bei dem Mond zu liegen, der dem Victory als Deckung gedient hatte. Möglicherweise stammte es auch von dem Mond selbst: Es gab verschiedene Waffensysteme, die genug Reichweite hatten, um von der Oberfläche eines Himmelskörpers auf in der Nähe kreuzende Sternenschiffe zu schießen. Sofort tönten Rufe hin und her, als mehrere Offiziere versuchten, verbal ihre Informationen auszutauschen, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Gordon Aaronson wendete den Blick von dem Hologramm ab, so dass ihm die Ankunft der Bolt-Staffel bei ihrem Ziel und der Bombenangriff entging.

»War das ein Schiff oder der Mond?« fragte der Commander. Seine befehlsgewohnte Stimme übertönte alles andere und lenkte die Aufmerksamkeit seiner Untergebenen auf ihn und seine Frage.

»Der Mond, Sir!« antwortete ein Ensign an der Sensorikstation. »Schweres Ionenfeuer, offenbar von einer bodengestützten Waffe.«

»Die Ascendancy wurde getroffen«, ergänzte die taktische Station. Auch im Hologramm wurde diese Information nun eingeblendet, aber Gordon blickte zwischen den Brückenfenstern und seinen Männern (und Frauen) hin und her. »Beinträchtigungen verschiedener Systeme, aber offenbar keine schweren Schäden.«

»Keine V-150«, merkte Reice an. Zu diesem Schluss kam sie sicherlich deshalb, weil ein Treffer aus einem solchen Geschütz viel verheerender gewesen wäre. Aber welche Waffe es auch war: Dass die Terroristen überhaupt über etwas dieser Art verfügten, war eine weitere böse Überraschung!

»Meldung vom Flaggschiff!«

Wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben, hat eine Ionenkanone das Feuer auf mein Schiff eröffnet. Sie befindet sich anscheinend auf dem Mond Ojoms und war bisher durch dieselbe Anomalie wie zuvor die Eternity vor unseren Sensoren verborgen. Ich vermute, dass die Basis der 'Söhne der Freiheit' auf diesem Mond liegt und werde von der Ascendancy ein Bombardement der Oberfläche durchführen lassen, da sie das Ionenfeuer am Längsten aushalten kann und die Möglichkeit besteht, dass es dort weitere Verteidigungsanlagen gibt, die sich unter Umständen als tödlich für eines Ihrer Schiffe erweisen könnten. Ihre Aufgabe ist weiterhin, die Eternity kampfunfähig zu machen; Sollten Sie in der Lage dazu sein, beginnen Sie die Entermanöver. Ich will die Führungscrew dieses Victory-Kreuzers lebend.

»Verstanden, Captain Crescent! Viel Erfolg!«

Dem Mygeetaner war nicht wohl mit dem, was sein Vorgesetzter plante. Wäre er der Befehlshaber dieses Einsatzes, hätte er nicht so entschieden. Denn es war offensichtlich, dass die Ionenkanone die Aufgabe hatte, die Ascendancy auszuschalten. Sie war nach dem Ende des Raketenbeschusses allem Anschein nach das einzige im System, das dazu noch in der Lage war. Diesen Plan des Feindes konnte man zunichte machen, indem man das Schlachtschiff außer Reichweite brachte, bis die Gefahr beseitigt war. Üblich in solchen Fällen war es, Landungstruppen abzusetzen, die dieses Problem im Nahkampf lösten, und auch wenn Crescent einen Teil seiner Bodeneinheiten bei Eclipse zurück gelassen hatte, schienen noch genug Mittel dafür zur Verfügung zu stehen. Mit dem Beschluss, näher an den Mond heran zu fliegen, führten sie den Kampf aber zu den Bedingungen des Feindes: Sie boten dem lunaren Geschütz das Ziel seiner Wahl an, und auch der Victory-Schlachtkreuzer musste sich nur noch mit Schiffen messen, die kleiner waren als er selbst. Aber der Commander widersprach Crescent nicht. Nicht einmal die Unterstützung durch seine eigenen Landungstruppen konnte er dem Bastioner anbieten, denn diese sollten zum Entern der Eternity eingesetzt werden.

Die Ascendancy löste sich aus dem Gefecht und steuerte auf den Mond zu. Das Hologramm zeigte an, dass die TIE-Jäger einen Schild vor dem Bug des Schlachtschiffes formierten. Das schien den Zweck zu haben, einen Teil des Ionenbeschusses zu absorbieren. Nicht nur für die Jäger, sondern auch für deren Piloten ein fast sicheres Todesurteil: Gegen Ionenstrahlung dieser Intensität boten schildlose TIE-Cockpits und Raumanzüge keinen ausreichenden Schutz. Ein Loch schien sich in Gordons Magengegend aufzutun, als er das beobachtete. Er sah die Notwendigkeit ein, die Leben von Besatzungsmitgliedern und Piloten zu riskieren - auch seine Staffeln hatten Verluste erlitten, wie er erst jetzt, viel zu beiläufig, zur Kenntnis nahm. Aber sie in einen gefährlichen Angriff zu schicken, war seiner Meinung nach doch noch etwas anderes, als einen lebenden Schutzschild aus ihnen zu formen. Eine leise Stimme erwachte in ihm, die ihm sagte, dass das nicht richtig war. Aber als er nach unten schaute, sah er das blau-rote Rangabzeichen auf seiner Brust prangen. Das Symbol eines Commanders und für ihn eine Mahnung daran, dass er schon einmal die falschen Prioritäten gesetzt und sich in einem Anflug von Menschlichkeit zur Verletzung seiner Pflichten hatte verleiten lassen. Er zwang die Stimme zum Schweigen und wandte sich mit kaltem, entschlossenem Glanz in seinen grauen Augen an Reice.

»Verstärken Sie die Frontschilde«, ordnete er an. »Wir fliegen näher an die Eternity heran, um der Ionenkanone kein gutes Ziel zu bieten. Ziehen Sie trotzdem alles Personal, das nicht direkt benötigt wird, aus den hüllennahen Sektionen an der dem Mond zugewandten Seite ab.«

»Jawohl, Sir.«

»Ist ein weiterer Bomberangriff möglich?«

»Zwei Jäger und ein Bomber wurden verloren. Die Staffeln haben aber noch Treibstoff und Munition und sind weiterhin einsatzbereit.«

Die Antwort war ein bisschen zu ausführlich für Gordons Geschmack. Aber die Botschaft war angekommen.

»Sie sollen sofort wieder angreifen! Hauptziel ist der Hyperantrieb, Sekundärziel die Kommunikation. Die Bordwaffen kümmern sich ab sofort mit Priorität um die Turbolaser. Die werden sich gleich auf uns richten.«

Denn die Ascendancy verließ gerade die Waffenreichweite des Victory. Ein paar Kanonen feuerten ihr noch hinterher, aber die beiden Kreuzer waren nun die verlockenderen Ziele. Solange das Flaggschiff das Feuer auf sich gezogen hatte, waren sie in ihrer Position an den Flanken des Feindes relativ geschützt gewesen; jetzt jedoch war diese Schlachtordnung nicht mehr so vorteilhaft. Die Veracity und die Takao befanden sich an entgegengesetzten Seiten des Sternenzerstörers, so dass wohl jede einzelne noch verbliebene Waffe auf einen von ihnen ein gutes Schussfeld hatte. Der Feind konnte nun alles aufbieten, was er noch hatte. Wenn das Blatt sich nicht wenden sollte, mussten sie jetzt doppelt hart zuschlagen. Unter solchen Umständen wurde oft versucht, die Brücke des gegnerischen Schiffes zu zerstören, um die Kommandohierarchie zu enthaupten; aber da Gefangene gemacht werden sollten, war das keine Option. Sie mussten das Schiff Stück für Stück kampfunfähig schießen, bis es schließlich sturmreif war. Glücklicherweise hatten die Sturmtruppen und Infanteristen der Veracity während des Fluges nach Ojom Zeit gehabt, sich kurz zu erholen und neu auszurüsten. Sie sollten in Kürze wieder zum Einsatz kommen, wie es schien.


Die Tür zur Brücke ging auf und Operative Renford trat ein.

»Commander, mit Ihrer Erlaubnis«
, sagte er, obwohl er diese nicht benötigte, um sich hier aufzuhalten.

Der Geheimdienstler hatte die Zeit seit dem Aufbruch von Eclipse damit verbracht, den Gefangenen zu verhören. Nun schien er damit fertig zu sein. Gordon hatte ihn nicht vermisst, aber bisher war der Agent kein großer Störfaktor an Bord gewesen. In knappen Worten setzte der Commander ihn über die Lage in Kenntnis.

»Wussten Sie von einer schwer bewaffneten Basis auf dem Mond?« fragte er.

»Nein, diese Information hatte ich nicht«
, sagte der unansehnliche Mann. »Allerdings kommt sie für mich nicht ganz so überraschend wie für Sie. Es gab widersprüchliche Einschätzungen zur Stärke der ›Söhne der Freiheit‹. Die Eclipse-Basis war nicht stärker als allgemein angenommen, hier jedoch bestätigt sich...«

Mit einer ungeduldigen Handbewegung schnitt Gordon ihm das Wort ab, die Tatsache ignorierend, dass der Geheimdienstagent im Grunde sein Vorgesetzter war. Reice hatte ihm soeben von der taktischen Station aus zugerufen, dass Y-Wings im Anflug waren, ein Problem, um das er sich kümmern musste. Die Sternenjäger waren mit dem erneuten Angriff auf den Sternenzerstörer beschäftigt, so dass nur die Bordgeschütze blieben, um die Attacke abzuwehren. Der Commander trat an das Holo und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass nur drei Bomber auf die Veracity zusteuerten. Egal ob sie Sabotagedroiden oder Protonentorpedos geladen hatten, drei waren zu wenig, um einen Kreuzer der Pursuit-Klasse ernsthaft zu gefährden.

»Neues Ziel für die Zwillingslaser! Schießen Sie sie ab!«

Er blickte wieder zu Renford und dieser fuhr fort:

»Um es kurz zu machen, die ›Söhne der Freiheit‹ werden offensichtlich von unseren politischen Gegnern unterstützt. Rechnen Sie mit allem.«

»Danke.«
Das klang leicht sarkastisch, aber wirklich hilfreich war der Hinweis des Agenten leider nicht. Was die Versorgung mit Informationen anging, hielt dieser sich leider sehr zurück. »Irgendwelche Erkenntnisse bei unserem Gefangenen?«

»Oh ja, sehr aufschlussreich. Aber nichts, was im Augenblick von Bedeutung wäre. Ich will Sie nicht länger von Ihren Aufgaben abhalten.«


Damit verschwand der Geheimdienstler wieder im Hintergrund. Aaronson konzentrierte sich wieder auf seine Brücke und darauf, diesen Victory-Sternenzerstörer so schnell wie nur möglich kampfunfähig zu machen.


[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Commander Aaronson bestätigte Volos Befehl und wünschte ihm viel Erfolg. Den konnte der Captain brauchen, er hatte, aufgrund der Sensorenstörung, keine Ahnung, was ihn erwartete - der Grund dafür, dass er entschieden hatte, keines der kleineren Schiffe, keine Bomberstaffeln und auch keine Landungstruppen loszuschicken, die in etwa weiteren Minen oder Kanonen wie bei Eclipse zum Opfer fallen könnten. Er sah es als besser an, gleich mit voller Härte zuzuschlagen und unnötige Verluste zu vermeiden, die sowohl auftreten würden, wenn er sein Schiff die Position halten und es langsam zerlegen ließ, als auch, wenn er es aus dem Schussfeld der Ionenkanone brachte, denn dann würde sie die kleineren Imperialen Kreuzer oder Korvetten anvisieren und gegen diese wohl weit effizienter sein als gegen die gewaltige Ascendancy, die Ionen- und Laserbeschuss viel besser wegstecken konnte.

Der Sternenzerstörer feuerte eine letzte Turbolasersalve in Richtung der Eternity, dann drehte er ab und nahm Kurs auf Ojoms Mond. Vor seinem Bug schwirrten die zahlreichen TIE-Jäger umher, die das Ionenfeuer von dem Mond aus abfangen sollten - was beim nächsten der hellblauen Schüsse auch ganz gut funktionierte. Zweifellos auf den Bug der Ascendancy und die dortigen schweren Geschütze gezielt, streifte er einen der Jäger und traf dann seitlich auf den Solarflügel eines weiteren. Beide Maschinen wurden kurz von bläulichen Blitzen überzogen und trieben dann steuerlos im All, bis sie die Fähre, die Volo zur Bergung entsandt hatte, aufsammelte. Der Zustand der Piloten interessierte den Captain kaum, die Hauptsache war, dass der größte Teil der elektrisch geladenen Teilchen durch die kleinen Jäger absorbiert oder zerstreut worden war und damit keinen Schaden mehr an dem Schlachtschiff anrichten und dabei die Gesundheit vieler weiterer Flottenangehöriger durch Strahlung gefährden konnte. Nur ein Aufglühen an den Schilden des Kolosses kennzeichnete die Aufschlagsstelle der verbliebenen Ionen.

"Sind die Vierlingsturbolaser der Eternity außer Kraft gesetzt?" "In Kürze, Sir." "Gut. Sobald sie ausgeschaltet sind, schicken Sie unsere Bomberstaffel zur Unterstützung der anderen Schiffe." "Jawohl, Sir." Hier konnte Volo die 24 Maschinen vom Typ TIE/sa ohnehin nicht gebrauchen. Schickte er sie näher an den Mond heran, damit sie ihre Bomben abwerfen konnten, riskierte er, dass sie Flugabwehrfeuer zum Opfer fielen; sandte er sie aber zur Verstärkung der anderen Imperialen, konnten diese zwei Staffeln mit ihren hunderten an Raketen, Bomben und Protonentorpedos erheblich dazu beitragen, den Victory-Kreuzer kampfunfähig zu machen. Inzwischen bewegte sich die Ascendancy - aufgrund des lahmgelegten Haupttriebwerks nur mit kaum 40 MGLT - auf den Mond zu. Die graue, zerklüftete Oberfläche kam immer näher und füllte irgendwann das Sichtfeld der Brückenfenster vollständig aus, und als die Ionenkanone das nächste Mal feuerte, war klar, wo sie sich befand.

"Schussbahn rekonstruiert. Konzentriere Feuer auf Sektor AA47-32." "Verstanden. Richten Batterien aus."

Der Captain verfolgte zufrieden, wie seine Offiziere das Gebiet, aus dem die Schüsse kamen, anvisierten und den Feuerleitstationen die entsprechenden Anweisungen gaben. Lang würde es nicht mehr dauern, bis die Ascendancy in Reichweite zur Oberfläche war, und dann würde das Schiff erstmals zeigen können, wie gut es sich bei einem orbitalen Bombardement schlug.

Der nächste ankommende Ionenblitz verfehlte jedoch die Jäger vor dem Bug und schlug mit voller Kraft in die hinteren Aufbauten des Sternenzerstörers, gerade unterhalb der Brücke, ein. Die Beleuchtung flackerte für einen Moment und auf den Schirmen war erkennbar, dass ein guter Teil der Geschütze dort ausgefallen war, einschließlich der mittleren Drillingsturbolaser, aber Volo war darauf vorbereitet gewesen und nahm es gelassen hin. Sofern kein Zufallstreffer etwa die Lebenserhaltung, die Frontschilde oder die primäre Sensorik außer Kraft setzte, konnte das Schlachtschiff den Beschuss gut wegstecken und seine Deflektoren soweit stabil halten, dass auch auf dem Mond möglicherweise stationierte Turbolaser, ähnlich denen bei Eclipse, Schwierigkeiten haben würden, es irgendwie zu beschädigen, und jetzt kamen seine Geschütze in Reichweite. Vereinzelte rote Laserblitze zuckten dem Sternenzerstörer entgegen und verpufften zum größten Teil wirkungslos an den Schilden, einige trafen die Hülle, aber richteten dank der schweren Panzerung kaum Schaden an. Weitere Z-95-Jäger kamen dem vorrückenden Flaggschiff wild feuernd entgegen, wurden aber von der Staffel TIE-Interceptors beinahe mühelos zerstört.

"Feuer eröffnen", befahl Volo. Die zahlreichen Waffen der Ascendancy begannen, einen Strom aus grellgrünen Laserstrahlen in Richtung des Mondes auszusenden, der natürlich nicht über einen Schild verfügte, der stark genug war, um das Bombardement abzufangen. Die Kruste der felsigen Kugel wurde regelrecht aufgerissen und ließ niemandem auf der Oberfläche eine Überlebenschance. Ein letzter Ionenblitz wurde von dort aus abgefeuert und setzte einen weiteren TIE-Jäger außer Gefecht, dann war es ruhig. Dennoch wurde protokollgemäß weitergeschossen, bis eine nahezu einhundertprozentige Wahrscheinlichkeit erreicht worden war, dass "nichts und niemand dort unten noch eine Bedrohung in Form eventueller feindseliger Akte gegenüber dem Imperialen Herrschaftsanspruch darstellen konnte" - das hieß, alles kurz und klein zu schießen, um sicherzugehen. Und der Sternenzerstörer erfüllte seine Aufgabe hervorragend, er wurde seinem Namen gerecht - Nachdem er das Feuer eingestellt hatte, überzogen Staubwolken das bombardierte Gebiet und die Kruste des Mondes war von durch Laserstrahlen geschaffenen kraterartigen Öffnungen übersät. Crescent betrachtete sein Werk durch die großen trapezförmigen Brückenfenster, als eine Meldung aus der Sensorikabteilung kam.

"Sir, unsere Scanner liefern jetzt Ergebnisse. Die vorherige Störung ging wohl von diesem Posten der Terroristen aus und wurde jetzt beseitigt. Wir registrieren Hinweise auf Überreste künstlicher Strukturen in Sektor AA47-32, aber keine Lebensformen."

Damit stand wohl fest, dass die Basis dieses Störsignal erzeugt hatte und mitsamt ihrer Ionenkanone und allen "Söhnen der Freiheit" dort vernichtet worden war. Jetzt blieb nur noch die Eternity, der Victory-Kreuzer befand sich mittlerweile in fast bemitleidenswertem Zustand. Volo war sicher, dass die übrigen vier Schiffe, unterstützt von den Bombern der Ascendancy, ihm den Rest geben konnten, nur zur Enterung - und Festnahme der Kommandanten, und hoffentlich Darrenholms - würden die Soldaten des Sternenzerstörers noch beitragen müssen. Immerhin befanden sich gewöhnlich etwa 5000 Mann Besatzung nebst einigen Bodeneinheiten an Bord eines Victory-Klasse-Schlachtkreuzers, und die Takao, Veracity, Talon und Domination zusammen verfügten nicht über eine solche Truppenstärke. Daher ließ Crescent die Sturmtruppen und Armeesoldaten seines Schiffes auf Transporter bringen, um die anderen Imperialen bei der Enterung der Eternity zu unterstützen, während die Ascendancy quälend langsam wieder in Richtung des Gefechtes flog und abermals das Feuer auf den Victory eröffnete.

[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Ojam-System | Am Rand des System | Takao | Brücke | im Verband mit Veracity, Talon, Ascendancy, Domination, NBF] Kyoshi Ichigû, Volo Crescent (Hologramm), NPC´s

Direkt nach Berichterstattung des Kuatis gab der Verbandsführer seine Befehle heraus. Wohl anmerkend, dass die Raketenwerfersalven des Vicotry ein desaströses Ergebnis hinterlassen. So sollten die Raketen bestmöglich, den schweren Durastahl des Sternenzerstörers treffen, der mehrere Wegstecken konnte. Jedoch konnte sich Kyoshi noch gut an die Schlacht von Galantos erinnern, die Schlacht, die diese Lage erst zustande brachte. Dort habe man das Flaggschiff an einen solchen Kreuzer verloren, und auch wenn es sich dabei um ein älteres Modell handelte, war auch bei der Imperial Klasse die Brücke das Hauptproblem. Doch Crescent würde hoffentlich wissen was er da tat. Nun mal die Begleitschiffe genug Zeit hatten um die jeweilige Flanke von Geschützen zu säubern. Man würde das Schiff kampfunfähig schießen um ein anschließendes Entermanöver einzuleiten, anders konnte sich der kleine Kuati die Absicht des Corulagers nicht erklären. Schließlich scheute dieser nicht davor Schiffe der Terroristen zusammen zu schießen, wie er es in Eclipse beeindruckt festgestellt hatte.

Die blauen Ionentriebwerke des Vindicators erhellten, als dieser sich mit voller Kraft in Richtung des Feindes aufmachte. Je heller die Triebwerke wurden, desto mehr Energie floss in die Bewegung des Schiffes und somit wurde das Schiff schneller. Auf der anderen Seite, hatte sich das Schiff Aaronsons in Bewegung gesetzt und war knapp gleich auf mit der Takao. Kyoshi hatte sein Schiff, die Veracity, noch nie in Aktion gesehen und konnte deshalb nicht sagen, ob es schneller wäre oder nicht. Auch war er sehr gespannt auf die Feuerkraft. Bei Eclipse hatte man die Feinde bereits vor der Ankunft der Takao neutralisiert, dass sprach für eine sehr starke Bewaffnung.

„Sir, wird melden erhöhte Energieströme im Bereich vorderen Bereich des Schiffes, die Eternity feuert ihre Raketen ab!“, meldete ein Sensoroffizier. Damit hatte er auch nicht unrecht, denn kurz danach strömten dutzende kleiner Objekte aus dem Bug des Victory´s, der immer noch in seiner Position verharrte. Nachdem Kyoshi erst die Befürchtung hatte, sein Schiff würde getroffen werden, war spätestens nach dem Vorbeiflug klar, dass Captain Crescents Plan aufging. Die Raketen flogen mit direktem Kurs auf die Ascendancy zu. Die Heckgeschütze der Takao versuchten noch einige abzuschießen, scheiterten jedoch. Die Korvetten und Sternenjäger waren hingegen weitaus erfolgreicher und nahmen eine nach der anderen raus. Dennoch trafen noch einige ihr Ziel und durchschlugen die meterdicke Panzerung des Zerstörers.

Das Flaggschiff meldete zum Glück nur leichte Schäden und wahr nicht beeinträchtigt worden.

„Sir, wir befinden uns nun in Reichweite.“, meldete Kyoshis Feuerleitoffizier, der pflichtbewusst aus seinem Brückengraben hochschaute.

„Alle Geschütze feuer! Primärziel ist die Zerstörung der Vierlingstrubolaser!“, antwortete ihm Ichigû, der diese Befehle grade von der Ascendancy erhalten hatte.

Der kleine Kuati drehte sich schnell um und marschierte kurzerhand zu CAG, der sich im hinteren Bereich der Brücke aufhielt:

Thatch. Ich will die Bomber und Jäger draußen haben, sobald die Vierer´ zerstört worden sind.“

„Sir, dass ist überhaupt garkein Problem, doch unserer Sensoren melden eine Staffel Y-wings die sich auf den Weg zur Ascendancy machen.“

Die veralteten Bomber starteten wirklich einen Angriff gegen das moderne Schlachtschiff. Die Vergangenheit zeigte zwar, dass diese durchaus gefährlich werden konnten, sie jedoch ganz ohne irgendeine Deckung loszuschicken, kam Kyoshi wie eine Exekution vor. Sie würden entweder von den Korvetten oder von den Jägern der anderen Schiff abgeschossen werden, komme was wolle.

„Greifen sie nicht ein, wir haben hier wichtigeres zu tun.“, befahl der Kuati locker.

Der in die Jahre gekommene CAG nickte und machte sich wieder an sein Terminal. Wie der Adelige vermutet hatte, konnte er auf dem taktischen Display auch noch beobachten, wie die kleinen Punkte , einen nach dem anderen verschwanden. Von der taktischen Leistung des feindlichen Anführers völlig unbeeindruckt, ging er wieder auf seine normale Position. Hier konnte er beobachten, wie die leichten Geschütze seines Kreuzers ein Farbenmeer aus Tod und Zerstörung fabrizierten. Während die Schilde auf der Seite der Takao völlig zugeschossen wurden, hatte die Veracity schwere Geschütze am Werk und durchdrang um einige Zeit eher die Schilde des alten, aber immer noch mächtigen Schlachtkreuzers. Auch die Raketensalven hatten nach der dritten aufgehört und die Meldung der Sabotagedroiden war ein Einzelfall. Kyoshi hatte es sich viel schwieriger vorgestellt. Anscheinend hatte man wirklich nur diesen einen Kahn hier stationiert.

Schnell stellte sich sein Gedanke als Wunschdenken hinaus, denn plötzlich flackerte ein blaues Licht am Rande seines linken Auges auf. Sein Körper verkrampfte sich. Er drehte seinen Kopf langsam in diese Richtung, den Mund sprachlos geöffnet. Zuerst dachte er, die Takao sei getroffen worden, doch die ausgefallenen Lichter an der Ascendancy waren eindeutig. Ohne danach gefragt zu haben, wurde die Annahme des Kuati bestätigt, es war alles eine Falle. Die ganzen Angriffe auf den Sternenzerstörer waren geplant und dienten einem Zweck.

„Sir, wir melden einen immensen Ionenimpuls, der gradewegs in das Flaggschiff eingeschlagen sind. Ihre Kommunkation ist wieder Online und melden keine schwerwiegenden Schäden.“

Wenige Minuten später bestätigte Crescent den Einschlag und meldete eine Ionenkanone auf dem kleinen Trabanten Ojoms. Dieser Fakt bestätigte die Vermutung, die ´Söhne der Freiheit´ werden von irgendeiner Organisation unterstützt. Nicht nur die Raketen, sondern auch dieses Geschütz seien der Beweis dafür.
Das war jedoch von weitaus weniger Bedeutsamkeit, als das wie man die Gefahr beseitigen konnte. Der Captain hatte auch hier wieder eine Antwort in Petto. Auch wenn Kyoshi gerne wiedersprochen hätte, als er sah, wie die Ascendancy sich selbst vor dem Ionenfeuer schützte. Einfache imperiale Piloten als Schutzschilde zu missbrauchen würde für den Kuati nie eine Option werden. Dagegen etwas zu sagen und eine mögliche Diskussion vom Zaun zu brechen, hatte der Kuati jedoch nicht vor.

„Viel Erfolg Captain.“, wünschte er ein weniger angespannt.

„Wie weit sieht es mit den Schilden aus?“, fragte der Mensch um sich abzulenken und wieder dem wesentlichen zuzuwenden.

„Die Veracity hat schon einige Geschütze entfernt, wir erwarten in wenigen Sekunden einen Schildzusammenbruch.“, meldete sein erster Offizier.

Kyoshi nickte.



Nach einigen Minuten waren alle Vierer zerstört und die Ascendancy meldete die Zerstörung der feindlichen Kräfte auf dem Trabanten und kehrte wieder in die Formation zurück. Kyoshi ließ sich mit seinem Bodenkommandanten verbinden:

„Captain Nomell. Bitte bereiten sie ihre Soldaten auf ein Entermanöver vor. Sie werden zusammen mit Truppen des Flaggschiffs und der Veracity die Brückenbesatzung sichern und den Schlachtkreuzer und Imperiale Kontrolle bringen!“

Nach diesem Befehle schaute Kyoshi aus dem Frontfenster und sah den brennenden Victory der sich noch verbissen, aus allen seinen Rohren wehrte. Doch spätestens nach dem Start der Bomberstaffel und der Wiederaufnahme des Feuers durch die Ascendancy, war auch dies vollkommen vergeben. Die groß angelegte Enteraktion würde nicht mehr so lange auf sich warte lassen. Doch würden sie finden was sie suchten?

[Ojam-System | Am Rand des System | Takao | Brücke | im Verband mit Veracity, Talon, Ascendancy, Domination, NBF] Kyoshi Ichigû, Volo Crescent (Hologramm), NPC´s


Status
[VIN] Takao [Schilde: 55% | Hülle: 78%]
[Feuert auf VSD Eternity]
TIE/ln [24 von 24 Maschinen] [Bomber Eskort]
TIE/sa [24 von 24 Maschinen] [Fliegt Angriffe auf Eternity]
 
[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)

»Ionenkanone feuert wieder.«

Gordon Aaronson nahm diesen Hinweis schon kaum noch zur Kenntnis. Die Ascendancy beziehungsweise ihr Jägerschild waren nun schon mehrmals beschossen worden, doch sie flogen noch immer auf den Mond zu. Bisher konnte das Feuer des lunaren Geschützes den Sternenzerstörer nur bremsen, nicht aufhalten. Sie hatten bereits festgestellt, dass es sich nicht um eine mächtige V-150 handelte, die das Schlachtschiff mit einem einzigen guten Treffer außer Gefecht gesetzt hätte; dieses Teil reichte nicht einmal ansatzweise an die Zerstörungskraft seines großen Bruders heran. Die Entscheidung Crescents, die Mondbasis frontal anzugreifen, erwies sich dadurch als richtig. Aber der Commander der Veracity hatte mehr mit seinem eigenen Gegner zu tun. Der Victory-Sternenzerstörer war ein harter Brocken für zwei Kreuzer und zwei Korvetten, obwohl sie nach dem Schusswechsel mit der Ascendancy bereits angeschlagen war. Glücklicherweise war die Eternity kein imperiales Kriegsschiff mehr, sondern nun in der Hand von Rebellen, welcher Art auch immer, und diese konnten niemals dieselbe Effizienz erzielen wie eine gut gedrillte imperiale Mannschaft. Wahrscheinlich war sie auch nicht voll besetzt: Kriegsgerät erhielten die ›Söhne der Freiheit‹ vielleicht von der Neuen Republik, aber woher sollten sie 5.000 qualifizierte Besatzungsmitglieder haben? Dieser Mangel, von dem Gordon nach all seiner Erfahrung mit Piraten fest ausging, trug mit dazu bei, dass die Imperialen sich die Oberhand nicht wieder abnehmen ließen.

Mit dem zweiten Anflug hatten die Bomber des Pursuit-Kreuzers mehrere Steuertriebwerke und vermutlich die Hyperraumantenne des Feindschiffes erwischt. Die Geschütze von Veracity, Takao, Talon und Domination schossen Löcher in den gepanzerten Rumpf und zerstörten dabei Schildgeneratoren und die letzten verbliebenen Waffensysteme. Das Schiff war sturmreif.

»Commander, die Takao signalisiert Bereitschaft für einen koordinierten Enterangriff.«

»Sehr gut. Antworten Sie, dass unsere Truppen ebenfalls startbereit sind. Sie werden in Kürze mit Jägereskorte den Haupthangar der Eternity anfliegen. Wenn die Einheiten der Takao eine andere Route zur Brücke nehmen, können die Verteidigungskräfte aufgespalten und geschwächt werden.«

Mit guten Aussichten, dass mindestens eines der Teams durchkam. Zwar mochten einige Besatzungsmitglieder des Sternenzerstörers üble Gesellen sein, die vor einer Schießerei mit imperialen Marineinfanteristen und sogar Sturmtruppen nicht zurückschreckten, aber Aaronson bezweifelte stark, dass sie zahlreich und koordiniert genug waren, um einen Angriff dieser Größenordnung abzuwehren.

Kurze Zeit später starteten die drei Fähren der Veracity, voll beladen mit Soldaten. Der Commander hatte dafür gesorgt, dass die verbliebenen neun Jäger der Wizard-Staffel sie eskortierten, damit sie sicher ans Ziel kamen. Geschützfeuer gab es sowieso nur noch vereinzelt, aber den versprengten feindlichen Jagdmaschinen, die noch in der Nähe kreisten, sollte jede Lust darauf vergehen, sich zu einem verzweifelten Abwehrversuch zu formieren. Die Verbündeten waren informiert, möglichst nicht in den Flugkorridor der Landungsboote zu schießen. Den größten Widerstand würde es vermutlich im Hangar selbst geben, aber die Jäger würden auch hier gute Dienste leisten: Der Staffelführer hatte bestätigt, dass seine Leute durchaus in der Lage waren, mit den Repulsortriebwerken im Hangar zu schweben und den aussteigenden Soldaten Feuerschutz zu geben. Der Mygeetaner konnte sich nur ansatzweise vorstellen, welchen Schaden die schweren Laserkanonen eines A-9 im Schiffsinneren anrichten würden, aber auch diese grobe Ahnung war schon erschreckend genug.

Unterdessen begann das Bombardement des Mondes. Die schweren Geschütze der Ascendancy waren ganz in ihrem Element: Als Terrorwaffe konzipiert, waren sie das Beste was es gab, um eine planetare Stellung in Schutt und Asche zu legen - von einem Todesstern abgesehen. Gordon rechnete nicht damit, dass die Ionenkanone noch einmal feuern würde, und auch nicht mit sonst irgendeiner Gemeinheit, die von der Mondbasis ausging. Dieses Thema wurde auf eine Weise erledigt, die gründlicher nicht sein konnte. Leider bedeutete das auch, dass man von Darrenholm, falls er sich dort unten befunden hatte, wohl keine Spur mehr finden würde und sein Tod schwerlich zu beweisen war. Umso wichtiger war es, die Kontrolle über den Schlachtkreuzer zu gewinnen. Die Computer und die Verhöre der Gefangenen konnten hoffentlich Aufschluss darüber geben, was aus dem fahnenflüchtigen Offizier und entflohenen Häftling geworden war. Auch über weitere Operationen der Terrorgruppe konnte man vielleicht etwas Neues erfahren, aber emotional war das für Gordon Aaronson nur Beifang. Für ihn hatte stets Darrenholm im Vordergrund gestanden.

»Unsere Truppen haben den Hangar erreicht. Drinnen wurden Barrikaden errichtet und eine Blasterkanone hat einen der Jäger zerstört, aber die Soldaten sind abgesessen und haben den größten Teil des Hangars unter Kontrolle. Sie sagen, in spätestens fünf Minuten sind sie bereit, tiefer ins Schiff vorzurücken.«

»Sagen Sie ihnen, wir schicken Verstärkung. Zwei der Fähren sollen umkehren, um weitere Soldaten abzuholen. Die dritte bleibt an Ort und Stelle, um Verwundete und Gefallene aufzunehmen.«

Eine Evakuierung des gesamten Enterteams kam mit nur einer Fähre allerdings nicht in Frage, und das wussten die Soldaten zweifellos. Dass ihre Transporter starteten, war für sie sicherlich ein hinreichender Wink mit dem Zaunpfahl, dass sie nur nach vorne konnten, nicht zurück. Die Eroberung der Eternity war ihre einzige Option.

[Tiefkern | Ojom-System | Weltraum | PUR Veracity, im Verband mit ISD Ascendancy, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination] Gordon Aaronson mit Crew; Operative Dunlay Renford (NPC)
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon und TPC Domination - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Als die Ascendancy wieder an ihrer alten Position vor dem Bug des Victory-Kreuzers angelangt war - hier konnte sie einen eventuellen letzten Fluchtversuch unterbinden -, ließ Volo sich eine Statusmeldung geben. Wie es aussah, waren die Schilde der Eternity schließlich zusammengebrochen, der Großteil ihrer Geschütze war zerstört oder durch Ionenfeuer ausgeschaltet worden und inzwischen liefen bereits die Enteroperationen. Truppen der Veracity waren schon im Haupthangar gelandet, andere von der Takao im kleineren Fährenhangar. im Inneren des alten und durch das Gefecht schwer angeschlagenen Schlachtkreuzers wurde gekämpft. Crescent war zwar zuversichtlich, dass die disziplinierten Imperialen Soldaten mit dem terroristischen Pack, das sich ihnen entgegenstellte, fertigwerden konnten, aber er gehörte nicht zu der Sorte Offizier, die irgendetwas gern dem Zufall überließ.

"Schicken Sie zwei Fähren zum Haupthangar, um die Einheiten der Veracity zu unterstützen. Zwei weitere zum Sekundärhangar. Nachricht an Field Commander Lorn, seine Sturmtruppen sollen mit Enterbooten durch die hinteren Luftschleusen eindringen und sich sofort auf den Weg zur Brücke machen. Die Abfangjäger geben den Transportern Geleitschutz. Der Rest bleibt in Bereitschaft."

Ein Teil der Einheiten an Bord des Sternenzerstörers war zwar in der mobilen Garnisonsbasis bei Eclipse verblieben, aber an Bord des Schlachtschiffes war immer noch eine gewaltige Streitmacht von mehreren Tausend Mann stationiert. Eine Kompanie von 332 Soldaten des Flottenregiments - der Kampf in den Korridoren von Großkampfschiffen lag eher in deren Aufgabenbereich als in dem der regulären Armee, die vorwiegend bei planetaren Invasionen und beim Garnisonsdienst Verwendung fand - wurde jetzt in Sentinel-Landungsbooten, eskortiert von der Staffel TIE-Interceptors, auf der Eternity abgesetzt, während zwei Züge Sturmtruppler gleichzeitig per TIE-Enterboot den hinteren Teil des Victorys betraten und sogleich zur Kommandobrücke vorrückten. Schon beim Angriff auf die Asteroidenbasis bei Eclipse hatten sich die weißgepanzerten Elitesoldaten als unglaublich effektiv erwiesen; auch wenn Volo sich bisher - dies war der erste Einsatz, bei dem ihm solche Einheiten zur Verfügung standen - eigentlich lieber auf seine direkten Untergebenen, die schwarz uniformierten Marines, verlassen hatte, respektierte er das gefürchtete Korps dennoch um Einiges mehr als andere Organisationen innerhalb des gigantischen Imperialen Staatsapparates, wie etwa den Geheimdienst.

Der war nämlich nicht nur fast unnütz, weder hatte er auf seine Gefangenen aufpassen, noch eigenständig genauere Informationen über deren Verbleib erlangen können, sondern er überließ es dann auch noch der Flotte, seine Arbeit zu erledigen. Sollte Darrenholm auf der Eternity sein - Volo glaubte nicht, dass der Deserteur sich auf dem Mond aufgehalten hatte und bei dem Bombardement getötet worden war, denn dort brachte er den "Söhnen der Freiheit" durch seine Erfahrungen als Kreuzerkommandant weniger Nutzen als an Bord eines Kriegsschiffes - und gefangen genommen werden, würde der Captain dafür sorgen, dass man den Verräter dieses Mal sicher wegsperrte oder direkt hinrichtete, was zweifellos die Strafe für seine zahlreichen Vergehen, angefangen von der Fahnenflucht bei Galantos über offenen Widerstand gegenüber Imperialen Schiffen bei Metellos bis hin zum Beitritt zu einer republikanischen Terrorgruppe, war. Während die Entertruppen den feindlichen Victory-Kreuzer jetzt Stück für Stück eroberten - hin und wieder gab die Kommunikationsabteilung eine Statusmeldung durch, alles verlief wie erwartet ohne größere Probleme - machte Volo, in der Annahme, dass es sich nur noch um Minuten handeln konnte, bis die Besatzung besiegt und Darrenholm abermals festgenommen war, sich bereits Gedanken darüber, wie das Ergebnis seiner Operation von IGD und Admiralität beurteilt werden würde.

Zwei befestigte Stützpunkte zerstört, eine nicht geringe Zahl gegnerischer Schiffe vernichtet oder gekapert, ein ganzer Planet für das Imperium eingenommen, eine stark bewaffnete und anscheinend bisher unterschätzte terroristische Gruppe ausgelöscht oder zumindest erheblich geschwächt, entflohene Häftlinge eingefangen, zahlreiche Terroristen verhaftet und ein Verräter im Geheimdienst entdeckt - die Liste seiner Erfolge war lang, obwohl der ursprüngliche Auftrag nur die Vernichtung der Eclipse-Basis und das dortige Sammeln von Informationen gewesen waren, und die Verluste dabei waren im Grunde nur schwere Schäden an einer Korvette sowie einige Jäger und Soldaten gewesen. Eine durchaus bemerkenswerte Leistung, fand Crescent - eine Beförderung würde er jedoch wahrscheinlich nicht dafür erhalten, denn der jetzige Einsatz war mehr oder weniger nur der Nachweis gewesen, dass er den erst kürzlich erhaltenen Rang eines Captains überhaupt wert war. Vielleicht sprang ja zumindest eine Belobigung für ihn raus.

"Sir, Kontakt von der Eternity", meldete der zweite Offizier, Lieutenant Calway, der Commander Renarus als Wachhabender abgelöst hatte, etwa fünfzehn Minuten nach Aussendung der Enterkommandos. Ein Sturmtruppler erschien, das E-11-Blastergewehr noch in der Hand, über dem Hologrammtisch und salutierte zackig.

"Sir! Die Brücke ist unter Kontrolle, Sir! Wir haben die Befehlshaber in Gewahrsam genommen und die Schotts geschlossen, um eine Rückeroberung zu vermeiden, Sir. Erwarten Befehle, Sir!"

"Sie bleiben, wo Sie sind, Soldat", gab Volo zurück, die sich ihm aufdrängende Frage nach Darrenholm mühsam zurückhaltend. "Sie sind für die Sicherheit der Gefangenen verantwortlich. Warten Sie ab, bis der Rest unserer Entertruppen zu Ihnen vorgestoßen ist, dann kehren Sie zurück und stellen alle festgenommenen Anführer der Terroristen in Einzelzellen unter Bewachung." "Sir, jawohl, Sir!", kam die prompte Bestätigung und das Hologramm fiel wieder in sich zusammen. Es war den Sturmtruppen offenbar gelungen, nach ihrer Ankunft per Enterboot den Kommandoturm der Eternity zu übernehmen. Der meiste Widerstand vonseiten der "Söhne der Freiheit" würde wahrscheinlich im Hangar geleistet werden, wo die Hauptstreitmacht der Imperialen gelandet war - doch auch dort rückten die Enterkommandos, zumindest nachdem Verstärkung in Form der Truppen der Ascendancy und zweier weiterer Fähren von der Veracity eingetroffen war, unbeirrbar weiter vor und säuberten den Schlachtkreuzer von dem Abschaum, der es gewagt hatte, sich gegen das Imperium aufzulehnen, bis schließlich das ganze Schiff unter Kontrolle gebracht worden war. Aufgrund von dessen Größe von 900 Metern und der anscheinend nicht geringen Verteidigungsbemühungen der Terroristen hatte dies mehr als eine Stunde, die Volo, zur Untätigkeit verdammt und langsam immer ungeduldiger werdend, auf seiner Brücke zubrachte, gedauert.

Aber endlich war es dann soweit - die erwartete Meldung
"Wir haben das Schiff erobert, Sir. Die ganze Mannschaft ist entweder tot oder festgenommen." ging ein und die Transporter kamen zurück, einige mit wichtigen Gefangenen, andere mit Verletzten und Gefallenen beladen. Ein Teil der verhafteten Terroristen war an Bord des Victory-Kreuzers inhaftiert worden, einige Truppen waren ebenfalls dort geblieben.

"Schicken Sie eine Rumpfbesatzung und Reparaturteams rüber. Wir nehmen die Eternity in Schlepp." Volo wollte das Schiff nicht sofort sprengen lassen, denn obwohl seine Außenhülle völlig zerschossen und seine Waffen und Schilde quasi nicht mehr vorhanden waren und es schneller und einfacher gewesen wäre, es zu zerstören, so konnte es vielleicht doch noch verwertet werden. Immerhin war es nach seiner Ausmusterung auf dem Weg zur Ausschlachtung gewesen, als es verschwunden und irgendwie in die Hände der Terroristen gelangt war, und außerdem machte es gemeinhin keinen schlechten Eindruck, wenn man ein erobertes feindliches Schiff mitbrachte, von Prisengeldern ganz zu schweigen. Nachdem die Anweisungen des Captains ausgeführt worden waren, konnten die Imperialen schließlich nach Widek zurückkehren. Aber die Nachricht, die für Volo eine große Bedeutung hatte, kam noch zuvor aus dem Haupthangar der Ascendancy, wo die auf der Brücke des VSD gefangenen Anführer der "Söhne der Freiheit" angeliefert wurden:

"Sir, wir haben Silas Darrenholm."

[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF, VSD Eternity im Schlepp - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Ojom-System – im Verband der ISD Ascendancy, PUR Veracity & TPC Domination – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung

War sie zuletzt im Eclipse System nur mit wenigen Sensorischen Tätigkeiten betraut gewesen, stellte sich bereits nach kurzem im Ojom System heraus, das den imperialen Einheiten hier wohl weitaus mehr gegenüberstehen würde. Oder besser gesagt, Yage und ihrem neuen Schiff. Immerhin hatten die Wracks zuvor eine recht deutliche Sprache gesprochen und verkündet, dass auch dort das Imperium siegreich gewesen war. Sie ging nicht davon aus, dass sich ihnen hier irgendetwas entgegenstellen würde, das einen anderen Ausgang der Situation bedeuten könnte.

So überwachte sie stumm und wachsam die Geschäftigkeit ihrer Brückencrew und nickte zwei Flimsifolien ab, die ihr Erster Offizier ihr kurz unterhielt und die für ein paar letzte Berichte zur Einsatzleistung des Schiffes notwendig waren. Letzte Gutachten, wenngleich da sie bereits in aktivem Dienst weilte, diese etwas obsolet wirkten. Dennoch musste alles seine Richtigkeit haben. Die junge Kommandantin der Raider Korvette erneuerte und wiederholte die bis hier her geltenden Befehle noch einmal und schärfte der Besatzung erhöhte Wachsamkeit ein, da ein bevorstehendes Gefecht nach und nach unausweichlicher schien. Nachdem Captain Crescent auf einem offenen Kanal versuchte Kontakt zu den Dissidenten herzustellen, was diese mit einem Schuss vor den Bug des Imperialen Sternenzerstörers quittierten, verweilte Yage noch einen Moment bei dem letzten Zusatz, der ihr bis dato unbekannt gewesen war. Der gesuchte Deserteur Silas Darrenholm. Die vorher im Eclipse System durchgeführten intensiven Scans mussten mit dieser Person zu tun haben.

Sie verweilte jedoch nicht allzu lange bei diesem Gedanken, da es im Grunde keine große Auswirkung auf sie und ihre Arbeit haben würde. Neue Befehle, die die Talon und den Tartan Domination mit der Raketenabwehr betrauten, machten weiteres sinnieren sowieso überflüssig. Yage straffte ihre Schultern.


„Navigation, bereiten sie die Triebwerke vor potenziell auf Höchstleistung zu gehen. Unsere größte Stärke ist unsere Geschwindigkeit und Wendigkeit, setzen wir sie ein. Laden sie das Bewaffnungsprofil des Victory Klasse I und ermitteln sie die wahrscheinlichsten Flugbahnen, sodass wir uns mit der Domination abstimmen können, wer welchen Sektor übernimmt.“

Wenig später, die Raider Korvette hatte sich etwas vom Rumpf des Sternenzerstörers entfernt und nutzte maßgeblich ihre schnelleren und auch wendigeren Lasergeschütze um die Raketen, die von den feindlichen Terroristen abgefeuert wurden vom Himmel zu holen. Eine Erfolgsquote von 87% war zwar durchaus lobenswert, sorgte jedoch dafür, dass ein paar Raketen durchgekommen waren. Das war ärgerlich und wenn Yage ehrlich hätte sein müssen, störte sie das mehr als sie erwartet hätte. Die nächste Salve nahte jedoch nur Sekunden später und der Korvette wurde keine Pause gegönnt. Im Fluss des Gefechts jedoch wurden Yage und ihr Schiff dem Vindicator Kreuzer Takao zugeteilt, der zusammen mit der Veracity den Victory Zerstörer direkt angehen sollte. Beziehungsweise war es deren Aufgabe, sobald die Schilde gefallen waren, die schweren Geschütze des gegnerischen Schiffes die sich am ventralen Kommandoturm befanden, anzugreifen. War dies erledigt, war es Aufgabe der Talon den Jägern, oder besser gesagt Bombern, der beiden angreifenden Schiffe Deckung zu geben.

Als der Moment gekommen war, nutze die Raider Korvette ihre Geschwindigkeit und eilte, quasi aus dem Schatten des Imperial Klasse Sternenzerstörers und brauste, ihre Wendigkeit ebenso ausnutzend, an der Takao und konnte deren TIE Bomber ohne weiteres decken, da sie über satte 10 MGLT mehr Geschwindigkeit leisten konnte, als diese. Dementsprechend waren die feindlichen Jäger nicht sonderlich begierig darauf den Victory gegen die anfliegenden Bomber zu verteidigen. Und taten sie es doch, legten die Geschütze der Raider Korvette ein recht brutales Deckungsfeuer.

Völlig überraschend kam jedoch der dann erfolgenden Angriff auf die Ascendancy und Yage biss sich, um keinen Fluch auszustoßen und die Fassade zu wahren, leicht auf die Zunge. Auch wenn ihre Crew nach einem Moment ebenfalls ermittelt und bestimmt hatte, dass es sich nicht um eine der berüchtigten V Eins Fünfziger handelte, hatte Yage diese Splittergruppe von Terroristen sichtlich unterschätzt. Ein Schnitzer, den sie schwor so schnell nicht noch einmal zu machen. Einen Moment lang hegte sie den Gedanken ihr Schiff einzusetzen um die Kanone die irgendwo auf dem Mond unter ihnen stationiert sein musste zu zerstören.

Sie verwarf den Gedanken jedoch und erhielt ebenso den Befehl es nicht zu tun, denn nur wenig später verkündete Captain Crescent, dass sich der Imperial Sternenzerstörer um die Basis und die Kanone auf dem Mond kümmern würde, während es noch immer die Hauptaufgabe des restlichen Verbandes war, den Victory Zerstörer lahmzulegen und damit gefechtsuntüchtig zu machen. Dieser Zustand war alsbald erreicht und alle Schiffe machten ihre Entermannschaften bereit. Da es sich bei ihrem Schiff nur um eine Korvette handelte, konnte Yage nicht mit sonderlich vielen Truppen aufwarten. Verfügte jedoch über 2 volle Platoons Sturmtruppen, was beinahe genauso viele Sturmtruppen wie Besatzung waren. Mit einem zackigen Befehl an ihren Ersten Offizier wurden diese Einheiten mobilisiert und zusammen mit denen der anderen Schiffe entsandt.

Yage ließ sich eine Funkverbindung direkt auf die Brücke legen und gemeinsam mit ihrem Ersten Offizier lauschte sie gespannt dem Verlauf der Enteraktion der imperialen Truppen. Indessen unterrichtete sie der Kommunikationsoffizier, dass die Ascendancy das Bombardement des Mondes abgeschlossen hatte und augenscheinlich keine weitere Gefahr von diesem Ausging. Die auf Bastion geborene Offizierin der Imperialen Kriegsmarine nickte dies ab und ein Teil ihres Bewusstseins fragte sich, wie verheerend es nun wohl dort unten aussehen würde? Nachgerade war die rothaarige Kommandantin sehr froh zum Imperium zu gehören.

Es dauerte noch einige Zeit, doch schlussendlich vermeldeten die Entermannschaften, dass sie das Schiff unter Kontrolle gebracht hatten. Und nicht nur Yage, sondern auch einige andere Offiziere der Brückenbesatzung atmeten auf. Eine Anspannung fiel von ihnen allen ab, die sie vorher kaum bemerkt hatte. Doch das war es nun gewesen. Ihr erstes Gefecht. Die erste aktive Kampfhandlung der Talon. Unmittelbar legte sich ein wölfisch zufriedenes Grinsen auf die Züge der Rothaarigen.


„Gratulieren sie unseren Truppen an Bord der Eternity und rufen sie zurück. Die Ascendancy wird eine Rumpfcrew und Reparaturteams überstellen um das Schiff dann in Schlepp zu nehmen.“

Und kaum hatte sie ausgesprochen, gestatte sich die Brückencrew ebenfalls einen kleinen Jubelmoment. Yage ließ selbigen jedoch nicht übermäßig lang werden und hatte nur Minuten später schon eine Flimsifolie in ihren Händen, die eine erste Zusammenfassung des Gefechts darstellte. Für ein erstes stellte sie das jedoch hinten an und erkundigte sich direkt bei den Offizieren auf der Brücke ob es während des Gefechts zu Unregelmäßigkeiten gekommen war…

[Ojom-System – im Verband der ISD Ascendancy, PUR Veracity & TPC Domination – Raider Korvette Talon – Brücke] Yage Sevatar, Brückenbesatzung
 
[Ojom-System - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF, VSD Eternity im Schlepp - Brücke] Volo Crescent; Master Agent Hural Khomad, Brückenbesatzung (NPCs)

Die Nachricht über Darrenholms erneute Gefangennahme noch im Ohr, beobachtete Volo die Vorbereitungen zur Rückkehr nach Widek. Nachdem die Bedrohung durch die "Söhne der Freiheit" eliminiert worden war, hatte er Kontakt zu den zivilen Raumstationen über Ojom herstellen und diesen einige, aufgrund der Geheimhaltung nur äußerst vage, Informationen über die Ereignisse zukommen lassen sowie der örtlichen Verwaltung - in Form eines eingeschüchterten Beamten niedrigen Ranges, der aufgrund von Personalmangel oder Desinteresse höherer Stellen an dieser Region für das gesamte System verantwortlich zu sein schien - so höflich wie nur irgend möglich nahegelegt, ihren sogenannten Kontrollbereich künftig besser im Auge zu behalten und beim ersten Anzeichen einer Unregelmäßigkeit oder erneuten Bedrohung sofort Unterstützung anzufordern. Eigentlich seltsam, dass der Planet und seine kaum existente Bevölkerung von den Terroristen verschont geblieben waren, aber wahrscheinlich hatten es diese nicht darauf anlegen wollen, allzu viel Aufsehen zu erregen, indem sie sich eine zumindest auf dem Papier Imperiale Welt unter den Nagel rissen.

Inzwischen waren auch die nötigen Arbeiten und Tests an den Schiffen gut vorangeschritten. Es war nun mal nicht unbedingt ratsam, einen Hyperraumsprung durchzuführen, ohne zumindest das Ausmaß der Schäden an Hülle und Triebwerken festgestellt zu haben - flog man blind drauflos, konnte es passieren, dass das Schiff aufgrund der zu starken Belastung auseinanderbrach oder den Geist aufgab und irgendwo strandete. Insbesondere bei der Ascendancy wollte Crescent sich sicher sein, denn der Ionenbeschuss hatte zugegebenermaßen ziemlich an den Systemen des Schlachtschiffes gezehrt. Die Ausfälle waren aber, wie sich nach längeren Checks erwiesen hatte, größtenteils belanglos, nur am Hauptantrieb hatten mehrere Reparaturen durchgeführt werden müssen, bevor er wieder gefahrlos in Betrieb genommen werden konnte. Die anderen Schiffe der Einsatzgruppe hatten alle keine zu schweren Schäden erlitten und brauchten sich keine Sorgen zu machen, ob sie es in einem Stück zurückschaffen würden - hier zeigte sich der Nutzen von Volos Entscheidung, die Ascendancy sowohl bei Eclipse als auch bei Ojom als Schutzschild für die kleineren Einheiten einzusetzen. Die Eternity war zwar ziemlich mitgenommen, konnte aber problemlos per Traktorstrahl abgeschleppt werden - zumindest das tragende Durastahlgerüst des Schlachtkreuzers war noch intakt, obwohl seine Hülle völlig zerschossen war.

"Alle Jäger und Fähren sind zurück an Bord, Sir. Die Reparaturen am Hauptantrieb sind abgeschlossen", meldete Calway. Dem zweiten Offizier oblag es als Wachhabendem, seinen Kommandanten über die Fortschritte auf dem Laufenden zu halten, und bisher war der blonde Lieutenant seiner Pflicht fast übereifrig nachgekommen und hatte minütlich eine Statusmeldung abgegeben - was genau Volos Vorstellungen von einem gewissenhaften Offizier entsprach. Immer exakt nach Vorschrift handeln, keinen Befehl in Frage stellen und nie die Kontrolle über die Situation oder die Untergebenen verlieren, das waren Punkte, auf die der Captain von Corulag höchsten Wert legte.

"Sehr gut, Mr. Calway", antwortete Volo. "Signalisieren Sie allen Schiffen, Kurs auf Widek zu setzen." "Aye aye, Sir."

Die Berechnung der Sprungkoordinaten dauerte noch ein wenig, da die ständigen Bewegungen der nahe aneinander liegenden Himmelskörper im Tiefkern berücksichtigt werden mussten, dann war es soweit: "Berechnungen abgeschlossen, Sir."

"Hyperraumsprung durchführen", befahl Crescent sofort. Als die Sterne vor den Brückenfenstern sich in leuchtende Streifen verwandelten, atmete er kurz durch. Der Kampfeinsatz war vorüber - und war überraschend glatt verlaufen, bedachte man, dass dies Volos erste Operation als Kommandant eines Schiffsverbandes war -, jetzt würde die Aufarbeitung folgen. Berichte mussten geschrieben, Angehörige der Gefallenen informiert, die festgenommenen Terroristen in ein Gefängnis überstellt, verhört, verurteilt und möglicherweise hingerichtet werden. Bittere Wut und Genugtuung kam beim Gedanken an Darrenholm hoch. Jetzt würde dem mehrfachen Verräter endlich Gerechtigkeit widerfahren - Volo würde in seinen Berichten ausdrücklich auf die von der Person dieses Deserteurs ausgehende Gefahr für die Imperiale Ordnung und Stabilität hinweisen und auf diese Weise hoffentlich seine Exekution erreichen.

Pflichtbewusst wie immer übergab Volo die Brücke einige Minuten nach dem Sprung an Calway, zog sich in sein Büro zurück und begann sofort damit, die Berichte zu schreiben, während sich der Sternenzerstörer im Hyperraum befand. Das Büro selbst gab ihm nach dem langen Dienst auf der bei Weitem kleineren Liquidator ein merkwürdiges Gefühl von Größe und Macht - auch wenn er sich hier auf einem Imperialen Sternenzerstörer, der technologischen und militärischen Machtdemonstration des Imperiums schlechthin befand. Ein ähnlich schlichter schwarzer Schreibtisch mit eingelassenem Holoprojektor wie auf dem Vindicator stand inmitten des Raumes, dahinter ein dunkler Sessel und an den Wänden die altbekannten schwarzen Aktenschränke. Doch das Zimmer war weitaus geräumiger als auf der Liquidator, es bot Platz für drei weitere Stühle vor dem Schreibtisch sowie zwei kleine Beistelltische in den Ecken. Außerdem bestand die der Tür gegenüberliegende Seite des Büros nicht aus einer einfachen Durastahlwand, sondern gab durch ein großes Fenster aus Transparistahl den Blick auf das draußen liegende Weltall - oder in diesem Moment den bläulich schimmernden Tunnel des Hyperraums - frei. Crescent setzte sich auf den Sessel hinter dem Schreibtisch, nahm sich ein leeres Datapad aus einem Aktenschrank und machte sich an die Arbeit.

Eine Stunde später war er fertig, zumindest mit dem Schreiben des eigentlichen Berichtes. In der ihm üblichen knappen Ausdrucksweise hatte er die Geschehnisse bei Eclipse und Ojom wahrheitsgemäß wiedergegeben, dabei von dem Unfall der Superiority ungeschönt berichtet und die Imperiale Inbesitznahme des Planeten Eclipse vermerkt, letzteres war ein nicht unbeträchtlicher Erfolg, den er als Verbandskommandant verbuchen konnte. Der ermüdendste Teil kam jedoch noch, Schadens- und Verlustlisten mussten angefügt und Beileidsnachrichten verfasst werden. Zum Glück hatte es bei der Operation nicht sonderlich viele Tote gegeben, sodass der Captain auch damit zügig fertig wurde. Die Berichte der anderen Kommandanten ließ er sich ebenfalls senden und legte sie mit seinem eigenen sowie den sichergestellten Daten der "Söhne der Freiheit" auf ein Datapad zusammen, das für die Übergabe an den Geheimdienst bestimmt war, eine Kopie ging an das Flottenkommando. Schließlich vergewisserte Volo sich durch einen kurzen Funkspruch, dass der von Sturmtruppen in einer Einzelzelle bewachte Darrenholm nach wie vor sicher verwahrt wurde, dann gewährte er sich einen Moment der Ruhe.

[Hyperraum - ISD Ascendancy, im Verband mit PUR Veracity, VIN Takao, RK Talon, TPC Domination und einer gekaperten NBF, VSD Eternity im Schlepp - Büro des Kommandanten] Volo Crescent

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