Orinda

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Mit der Urgewalt eines krachenden Schmiedehammers, geführt durch die Hand eines Titanen, manifestierte sich der neunhundert Meter lange Alptraum jedes neurepublikanischen Flottenmitglieds im Realraum. Das Terrordesign des Siegesklasse-Schlachtkreuzers verlieht dem Schiff, kaum das es den Hyperraum verlassen hatte, eine unvergleichliche Optik. Die obligatorische Keilform verbesserte den Frontfeuerbereich gegenüber konventionell gestalteten Raumschiffen immens. Techniker und Konstrukteure der Schiffe sprachen von einer Feuerbereichsvergrößerung von knapp fünfundzwanzig Grad. Die 'Patriarch' war ein altehrwürdiges, altgedientes Schiff mit einer ruhmreichen Vergangenheit. Und es kam nicht allein ins Orinda-System. Zwei weitere Schiffe - winzig im Vergleich zum Sternzerstörer - erschienen ungleich später: Die 'Vigilante', eine zweihundertfünfzig Meter lange Geleitfregatte der Lancer-Klasse unter dem Kommando von Commander Percaide Theirys, sowie die 'Maelstrom' unter dem Kommando von Commander Sarek, eine zweihundertfünfundsiebzig Meter lange Trägerfregatte der Corona-Klasse. Beide Vehikel reichten nicht an die Kampfkraft und die majestätische Optik des Victory-Sternzerstörers heran, hatten jedoch spezielle Aufgabenfelder. Spezialisierungen also, die möglicherweise schon bald sehr nützlich sein konnten.

Captain Nestor Nesmachnyy, der lehrbuchhafte Kommandant der 'Patriarch', blickte von der Navigationskonsole auf, bei der er just in diesem Moment ausharrte. Beliebte er sonst in der Nähe der Panoramafenster den Wiederaustritt aus dem Hyperraum zu beobachten, so wartete er nun lieber bei der Navigation - um direkt eine Bestätigung zu erhalten. Kontrolle war besser als bloßes Vertrauen - derartige Floskeln bestätigten sich immer wieder.


"Lieutenant, wie sieht es aus? Ist der kleine Verband ordnungsgemäß im Orinda-System angelangt?"

Die Frage galt dem jungen Offizier an den Konsolen der feisten Navigationseinheit. Schnell flogen seine Hände über die Kontrollen. Hier und dort betätigte er einige Knöpfe, Schalter und Hebel und erhielt kurz darauf eine entsprechende Antwort.

"Ja, Sir. Wir sind planmäßig angekommen. Abweichung zum kalkulierten Ankunftssprungpunkt beträgt Nullkommasiebenvierdrei Prozent, Sir."

Das war eine akzeptable Quote. Abweichung von unter einem Prozent bedeuteten keine Gefahr für Mannschaft oder Schiff. Erst bei gravierenden Differenzen zwischen kalkulierter Ankunftspunkt und tatsächlichem Erscheinen konnte es Schwierigkeiten geben. Aber darüber zu sinnieren machte in einer möglichen Ernstfallszenario keinen Sinn. Es war an der Zeit, entsprechende Befehle auszugeben.

"Commander, Befehl an die Flugleitkontrolle und den Hangar. Beide Staffeln ausschleusen. Eine Staffel als Schutzkordon, die zweite übernimmt vorgeschobene Position. Darüber hinaus soll die Sensorik Langstreckenabtastung vornehmen. Kommunikation soll zudem unsere Begleitschiffe kontaktieren. Ach was ... öffnen Sie einen Kanal."

Der Angesprochene, Commander Arth Klevine, tauchte nur zwei Herzschläge nach der Order im Brückengraben des Victory-Klasse Sternzerstörers auf. Sein Gesicht war eine künstliche Maske aktiver Bereitschaft. Ganz offenbar war er sehr erpicht darauf, seinem Captain zu Diensten zu sein.

"Zu Befehl, Captain."

Nur wenige Augenblicke später hatte man dem Schiffskommandanten einen KomKanal zu den beiden Fregatten geöffnet. Dem Captain lag daran, den jungen Commandern ein wenig Honig ums Maul zu schmieren - waren beide doch noch grün hinter den Ohren und bedurften einer speziellen Sonderbehandlung.

"Commander Theirys, Commander Sarek, ich beglückwünsche Sie herzlich zur erfolgreichen Reise. Ich erwarte, das die 'Vigilante' ihren Aufgabenschwerpunkt in der Abwehr feindlicher Jagdmaschinen hat - so selbige auftauchen. Commander Theirys, vermeiden Sie nach Möglichkeit auch, in das Hauptschussfeld der 'Patriarch' zu gelangen. Diese alte Stute kann furchtbar austreten. Von der 'Maelstrom' erwarte ich einen gut koordinierten Einsatz von Jägern und dem legen von Sperrfeuer - so benötigt. Schauen wir, meine Herrschaften, das wir diesem Treiben von Piraterie ein Ende setzen können. 'Patriarch' Ende."

Captain Nesmachnyy war kein Freund endloser Reden. Zwar besaß er ein eigenartiges, hartes Charisma, allerdings lag seine Stärke im Führen seines Sternenschiffes, nicht in politischer Interaktion. Für ein Mitglied der Flotte gab es nichts erhebenderes oder erfüllenderes, als das Kommando über ein mächtiges Kriegsschiff zu führen. Im Grunde bedurfte es keiner motivierenden Reden. Die Euphorie musste aus sich selbst geboren werden. Durch die Ehre ihres Daseins. Da der offizielle Part des Captains mittlerweile erledigt war, bemühte er sich neuerlich um den Zustand des Sternzerstörers.

"Commander, gibt es Neuerungen im Bezug auf die Überhitze der Turbolasertürme auf der Steuerbordseite?"

"Nein, Captain. Die Technikerteams arbeiten an einer Problemlösung. Allerdings hat der Chief abermals darauf hingewiesen, das für eine vollkommene Behebung ein Werft-Aufenthalt unabdingbar ist. Die Kondensatorbänke müssen ausgetauscht und dafür die Waffentürme demontiert werden. Da beißt die Weltraumschnecke keine Schiffsspitze ab - so war sein genauer Wortlaut."

Das passte zum Chefmechaniker. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, selbst wenn er bis zu den Ellenbogen in Schmieröl fischte. Die überschüssige Hitze konnte zu einem Problem werden - allerdings war hier, fernab jedweden Reparaturdocks, nicht an eine Instandsetzung zu denken. Kurzerhand schob der Captain diese Schwierigkeiten beiseite - vor dem inneren Auge. Als er infernalische Kreischen der Interceptor-Triebwerke vernahm, die dicht an den Transparistahlfenstern der Brücke vorbeirauschten, schlich sich ein Lächeln aufs Gesicht. Die Piraten würden ihr blaues Wunder erleben.


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[Orinda - Silverpeer - Vorläufiges Verwaltungszentrum - Shuttleplattform] 1st Lieutenant Remus Valorum

Was ein scheiß Wetter!

Der junge Adjutant von General Rough Adeen, dem Kopf der Vierten Gefechtsarmee, zog den Kopf ein und versuchte den Regen zu ignorieren, der schon seit einigen Stunden auf die Stadt niederging. Als Stabsmitglied des derzeitigen Militärverwalters von Orinda und Mitglied des Diplomatischen Korps des Imperiums war es an ihm hängen geblieben, den neuen Gouverneur von Orinda in Empfang zu nehmen. Der Mann war bereits Zwei Jahre im Dienst der Verwaltung, so viel hatte das Dossier, welches man Remus übergeben hatte, verraten. General Adeen hatte relativ unmissverständlich klar gemacht, das Remus dem Gouverneur als Verbindungsoffizier zur Verfügung zu stehen hatte. Mittlerweile waren die Kämpfe, an denen der 28 Jährige Offizier sogar teilgenommen hatte, soweit abgeflaut, dass andere Qualifikationen gebraucht wurden. Die öffentliche Meinung stand stärker als auf anderen ehemaligen Welten gegen die Imperialen Besatzer und anscheinend erhoffte man sich, das der neu ernannte Zivile Gouverneur diese Situation irgendwie besänftigen konnte. Laut des Generals würde der Gouverneur nur eine Gallionsfigur sein bis Adeen der Meinung war, dass der Planet vollständig in das Imperium integriert war. Auch wenn Remus die überaus Brutale des Generals für etwas kontraproduktiv hielt, der Mann hatte mehr Erfahrung und der Lieutenant hatte bisher viel von Adeen lernen können. Selbst wenn ihm diese Ausbeutung falsch erschien, bisher hatte sich so gut wie jede Einschätzung des Generals als korrekt heraus gestellt. Also musste Remus seine eigenen Gedanken und Meinungen zu diesem Thema etwas zurück stellen. Sowieso... den Adjutanten fragte niemand.

Aber ja die Situation war nicht berauschend. Orinda war eine Reiche Handelswelt, ein Knotenpunkt an der Entralla-Route gewesen, bis es sich dem Eisernen Bund zugewandt und damit zu einem Feind des Imperiums avanciert war. Während der Belagerung und in den folgenden Wochen hatten die Truppen der Armee und die abgesetzten Marines nicht nur die Söldnerbanden aufgerieben sondern auch die Wirtschaftlichen Zentren des Planeten zerstört. Für einen Offizier wie ihn geziemte sich das zwar nicht, aber durch diese Aktion schien man das Vertrauen der Bevölkerung in das Imperium tiefer erschüttert zu haben als wenn sie lediglich die Schlacht gewonnen und die Zivilbevölkerung so gut es geht vor Schäden bewahrt hätten...

Erneut musste sich Remus zur Ordnung rufen. Das Shuttle landete und der Gouverneur war zu briefen. Da General Adeen den Imperialen Verwaltern eher mit Verachtung begegnete, war es vielleicht nicht schlecht, das Remus Valorum hier etwas freier agieren konnte. Die Welt stand zwar unter der Schirmherrschaft des Militärs aber von richtiger Verwaltung hatte der Generalstab nur zum Teil Ahnung. Wieso also den ernannten Gouverneur direkt verprellen? Es hatte bestimmt seine Richtigkeit das Bastion diesen Mann hier her schickte. Vielleicht so eine Art Pilotprojekt?

Die Shuttlerampe öffnete sich und die Begrüßungssoldaten standen Spalier, während Valorum auf den heraustretenden Mann Anfang 40 zuschritt und ihm die Hand entgegenstreckte.


"Gouverneur Seo, 1st Lieutenant Remus Valorum, ihr Verbindungsoffizier zum General und seinen Stabsoffizieren. Willkommen auf Orinda, ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug? Ich denke wir sollten reingehen, seit heute morgen regnet es schon in Strömen, alles weitere können wir ja auch drinnen besprechen, folgen sie mir."


[Orinda - Silverpeer - Vorläufiges Verwaltungszentrum - Shuttleplattform] Remus Valorum und Bori Seo
 
[ Orinda - Orbit von Orinda - Transporter T-54 "Zammy" ] Gregor Relkh, NPCs

"Shuttle T-54 erbitte Andockerlaubnis. Wir transportieren Truppen und Kriegsgerät, sowie Munition. Wir wurden geordert bei Ihnen anzudocken." Ein rauschen, kurze Pause. "Shuttle T-54 bitte übermitteln sie die Codes, solange bleiben sie bitte auf Kurs." Der Pilot tippte eine Zahlenfolge in das neben ihm liegende Gerät ein und ein rasches piepen ertönte. Die Code-Sequenz war gesendet worden. "Shuttle T-54 die Codes sind gültig, Sie dürfen nun andocken. Bitte behalten sie den Kurs bei. Sie sollen sich in Hangarbucht 6 einfinden." Der Pilot lockerte seinen Griff, der etwas krampfhaft geworden war, während er auf die Übermittlung gewartet hatte. Nun war er vollkommen entspannt und genehmigte sich sogar einen Schluck Café aus seiner quietschgelben Entchentasse, die so gar nicht in das sonst so militärische Bild passte. Gregor mochte das sehr. Ein wenig lustiges schadete seiner Meinung nach nie. Wenn die Obrigkeit und manche im Imperium einfach nicht nur so einen Stock im Arsch hätten, wäre es sehr viel angenehmer. Aber es war nun mal so wie es war. Immerhin war er ja da, um den ganzen Laden mal etwas aufzumischen.

Er war erst seit kurzem im Cockpit. Er sah sich gerne den Hyperraum an, der ihn irgendwie beruhigte. Diese unglaubliche Schönheit war überwältigend. Er dachte nach wie er sich in diesen Wirbel fallen lassen würde und mit den ätherischen Wesen tanzen würde, die in ihm umherwirbelten. Er musste wohl etwas verträumt geschaut haben, denn er wurde von Laurens angestupst, der neben ihm saß und sein Essen löffelte. Auch er sah sich gerne den Hyperraum an und er hatte Gregor auch gesagt, dass er einmal ein Musikstück zu dem Strudel komponieren wolle. In seiner Heimat war er in einem Orchester aktiv gewesen. Nun starrte er etwas stumpf in das bläuliche Farbspektrum und seufzte traurig. Er nahm den letzten Rest seiner Mahlzeit in den Mund und schluckte sie ohne zu kauen nach unten, stellte den Teller ab und wandte sich an Gregor.

"Weißt du was Gregor, wenn wir diese Mission abgeschlossen haben, dann werde ich glaube ich aus der Armee austreten. Ich habe meine Dienstzeit eigentlich schon abgeleistet und war nur noch für das Geld da und davon habe ich nun genug." "Wofür willst du es denn ausgeben?" "Ich hatte überlegt eine eigene kleine Bar aufzumachen, zusammen mit David. Er macht die Zettelwirtschaft und ich sorge für eine passende Musik, dann brauchen wir nur noch einen Barmann, Koch und ein paar Kellner. Ich will es auf Kuat eröffnen, das ist ein Planet auf dem es noch viel zu wenig gute Restaurants gibt, du weißt ja viel Raumschiffproduktion und so." Er kratze sich am Hinterkopf. "Ich hoffe es wird alles gut bei diesem Einsatz laufen, wer weiß was wir tun müssen und wer weiß wie lange es dauert." "Hast du schon einen Namen für das Restaurant?" "Nein, aber das hat ja noch etwas Zeit und einen Namen werde ich wohl schon noch finden."

Gregor lachte leise auf und erhob sich, tätschelte Laurens Schulter und ging die Treppe nach unten und durch die Gänge zu seinem Quartier. Die Reise war bis jetzt unkompliziert und langweilig gewesen. Das was er am schlimmsten fand war, das Minia die ganze Zeit arbeiten musste. Sie hatte viele Codes übermitteln müssen und war abends mit Ringen unter ihren schönen Augen und Falten auf ihrer ansonsten makellosen Stirn durch die Gänge in ihr Quartier geschlurft. Man hielt sie offensichtlich auf trapp. Gregor drückte eine Taste auf seinem Holopad und die Kommunikationsanlagen des Schiffes rauschten.

"Alle Mann auf eure Posten wir machen uns zum Andocken bereit in 10 Minuten sind alle fertig und bereit zum Ausladen und oder Aufbauen, wenn nötig. Relkh ende." Relkh ende, er klang ja schon wie so ein blöder Offizier. Er grummelte und zog sich seine Uniform an, die achtlos hingeworfen, die in der Ecke lag. Dann stapfte er in den Frachtraum und setzte sich auf eine der vielen fest gezurrten Kisten, die herumstanden. Seine Leute versammelten sich innerhalb der angekündigten Zehn Minuten vor ihm. Higgins war natürlich wieder drei Minuten eher da als alle anderen und so hatten er und Gregor das "Du starrst mich böse an und ich starre böse zurück" -Spiel gespielt. Er war echt nicht zum aushalten wie er da stand mit seiner steifen Haltung, als hätte man ihn am Boden festgeklebt. Dabei musste er daran denken, wie er und Laurens Higgins Schuhe mit Kleber beschmierten und er musste grinsen. Börmann war der letzte, aber nicht weil er zu spät war oder getrödelt hatte. Er war pünktlich auf die Sekunde da und stand nun mit einer Uniform da, die glänzte wie die Ummantelung eines Sonnenkollektors. Er versteifte sich kurz und salutierte und wurde dann wieder entspannter. Er war ein guter Junge. Ein wenig sehr regel-affin, aber ein durchaus liebenswerter Kerl.

Als nun alle so vor ihm standen im schweiße ihres Angesichts, in ihren Uniformen und mit entschlossener Miene, da wusste er das alles schon gut werden würde.


[ Orinda - Orbit von Orinda - Transporter T-54 "Zammy" - Anflug auf Sternenzerstörer ] Gregor Relkh, NPCs
 
[ Orinda - Orbit von Orinda - Shuttle - im Anflug auf die "Resolver" ]

Und schon wieder in einem Shuttle. Gregor wippte mit seinem Bein hin und her. Sofort nachdem er gelandet war, hatte man ihm eine Nachricht zugeschickt, dass er sich mit dem Offizier des 133. Zug der 7. Kompanie treffen sollte, um den Transport weiter zu besprechen. Er kannte diesen Mann nicht, aber er war sehr gespannt ihn kennen zu lernen. Es war nur das er sich etwas komisch fühlte. Die Leute in der imperialen Armee waren meist etwas nun ähh, wie sollte er das nur sagen, verklemmt. Er war aber auch ein Mensch, der sehr schnell Freunde fand. Ja einige waren sehr resistent, oder gar unbelehrbar in ihrem eigenen Strudel gefangen, aber meist verstanden sie sich recht schnell sehr gut mit ihm. Die Lautsprecher quäkten und es wurde wieder nach der Übermittlung der Codes gefragt. Gregor seufzte und lehnte sich noch etwas zurück.

Auf der Resolver, er hatte den Namen vom Shuttlepiloten erfragt, angekommen stieg er aus und fragte den nächstbesten den Er fand nach dem Weg. "Hallo du da kannst du mir bitte sagen...." Sofort nahm der Mann eine steife Haltung und an und salutierte. "Sir ja Sir." "Äh okay danke. Würdest du mir sagen wo ich zu Kael Reeds Quartier finde?" Der Mann schilderte ihm knapp die Wegbeschreibung und begab sich dann wieder an die Arbeit. Schon ein komischer Mann. Gregor begab sich in Richtung des Quartiers. Dabei griff er in seine Hosentasche und zog ein neues, un ausgepacktes Schinkensandwich aus der Tasche, von dem er herzhaft abbiss. Ein paar krümel gerieten auf seine Uniform, die er halbherzig abwischte.

Als er an der Kantine vorbeikam, mopste er sich einen Café und trank genüsslich. Dann setzte er seinen Weg fort. Oh er blieb stehen. Er hatte seinen Bericht nicht auf das Datapad geladen. Er stellte den Café und das Sandwich ab und rief Minia an, damit sie ihm diesen schicke. Der Bericht würde in ein paar Minuten da sein. Sein Holopad piepte und zeigte an, dass die Daten geladen wurden. Ein Blick auf die Uhr. Oh er war gleich zu spät, naja eine Minute wäre ja nicht schlimm und so schlürfte er seinen Café, stellte ihn auf einem umherlaufenden Gonk-Droiden ab und stand dann vor dem Quartier von Kael Reed.

Er klopft mit seiner freien Hand an die Tür und biss noch einmal vom Sandwich ab. Drei Minuten zu spät, ach das war ja sicherlich nicht so schlimm.

Dann trat er ein. Ein Mann saß an seinem Schreibtisch und studierte anscheinend etwas. Sehr interessant, der Mann war ein Chiss. Also der wird bestimmt sympathisieren, wenn ich im Gespräch einmal das Interspezies-Programm anspreche.


[ Orinda - Orbit von Orinda - "Resolver" - Quartier von Kael Reed ]
 
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[Orinda-System/ Orbit von Orinda/ Modular Task-Force Kreuzer "Resolver"/ Kaels Quartier] Kael

So über die Unterlagen gebeugt und in die Einzelheiten der anstehenden Fortbildung vertieft, zuckte er regelrecht zusammen als es auf einmal an seiner Tür klopfte. Er hatte ganz die Zeit vergessen... Was dann jedoch durch die Tür trat bestätigte nicht nur Kaels Subjektive Meinung davon, dass in das Interspeziesprogramm nur die kamen die sich entweder nicht wirklich für ihren Job interessierten oder absolut ungeeignet waren, es machte ihn auf eine sehr ungewöhnliche Weise sprachlos, als der etwas fülligere 2nd Lieutenant Relkh mit einem Sandwich in der Hand und einiges Flecken auf der Uniform sein Büro betrat. So ein auftreten eines Soldaten war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht untergekommen, wie hatte es so jemand zum Zeitsoldat geschweige denn in einen Offiziersrang gebracht! Ignorieren, etwas anderes würde ihm kaum übrig bleiben, eventuell stellte sich Relkh nicht als absolut inkompetent, entgegen seines Auftretens, heraus. Er erhob sich also ebenfalls, streckte die Hand über den Tisch, in die der Mann sogar einschlug... mit der Hand in der sich vorher das in Soße getränkte Sandwich befunden hatte....

"2nd Lieutenant Reed 133.Zug Luftlandetruppen, bitte setzen sie sich doch. In der Einsatz-Akte ist vermerkt, das sie bisher keinen Einblick in die Details hatten und der Kommandostab hat ausdrücklich gewünscht, dass wir uns zusammensetzen, beziehungsweise dass ich sie ihnen nach eigenem einlesen zur Verfügung stelle. Da wir aber für die nächsten Zwei Wochen und in der darauffolgenden Mission in einem Kampfverband agieren, dachte ich mir ein persönliches kennen lernen ist vielleicht nicht schlecht."

Damit drehte Kael die vor ihm liegenden Akte auf dem Tisch und schob sie in Richtung seines Gegenüber. Er hielt nicht wirklich viel von der ganzen Sache. Neben den Daten zu einer nicht näher spezifizierten Vorbereitungsschulung zu der sie sich gerade auf dem Weg befanden, steckte der knackige und nicht gerade kurze Text, dass gesamte Vorhaben mit der Erforschung des Unbekannten Raumes relativ gut ab. Zusammenfassend waren es halbe Blindsprünge in Unbekanntes Gebiet, ausgerichtet vom Expeditionskorps, dessen Ressourcen definitiv nicht die Größten waren, den Chiss und einem Unternehmen namens Fourb-Gruppe. Kein Name der ihm wirklich etwas sagte, aber aus den Wirtschaftsbelangen hatte er sich ja auch schon lange zurück gezogen. Das die Chiss mit von der Partie sein würden überraschte und erfreute Kael gleichermaßen. Die VVF der Ascendancy hatte einen unglaublich guten Ruf und bildete wahrscheinlich die einzige wirklich Konkurrenzfähige Streitmacht innerhalb Imperialer Grenzen, verglichen mit dem imperialen Militär. Anscheinend hatte die Gruppe auch einiges an Söldnern angeworben... käufliche Seelen mit auf eine Fahrt ins nirgendwo zu nehmen, wo man sich blind auf die Leute und ihre Talente verlassen können sollte, zumindest in der Auffassung des Blauhäutigen, war eine Sache die er als federführender eher verworfen hätte.

Der Ruck der durch die Resolver ging, signalisierte dass sie bereits weiter in Richtung ihres eigentlichen Ziels gesprungen waren. Wieso man dort ein Treffen abhielt wenn der Sprungpunkt Null doch Sposia war, war ein Rätsel dem der Hybrid bisher nicht hatte auf den Grund gehen können. Ach sei's drum... in diesem Moment klappte sein Gast die Akte zu und öffnete schmatzend den noch mit Sandwich gefüllten Mund... wie Kael ihn nicht ausstehen konnte...

[Hyperraum/ Richtung Nirauan/ Modular Task-Force Kreuzer "Resolver"/ Kaels Quartier] Kael, Gregor Relkh

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