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Man sagt die äußeren Gebiete der Galaxis bringen nicht nur die dubiosesten, sondern auch die facettenreichsten Gestalten hervor. Im Falle von Silas Vikare stimmt letzteres zu, der Spross Jelucans, im Outer Rim Territorium gelegen, erwies sich bereits in seiner Jugend als ein Energiebündel, dass es zu zähmen galt, stach jedoch bereits im frühesten Kindesalter durch eine Gewieftheit hervor, die in seiner Junggruppe seinesgleichen suchte. Als Spross der so genannten zweiten Welle an Menschen, die Jelucan kolonisierten, war der aus Valentia stammende Silas ein typischer Vertreter dieser Nachkommenschaft. Von einem tiefen Misstrauen gegenüber den Nachkommen der ersten Siedler geprägt, war es einzig das imperiale Banner, dass die beiden einander argwöhnisch beäugenden Kommunen vereinte. Seinen Hang zur Geschwindigkeit entwickelte Silas bereits früh, als er sich mit Freunden in Wettrennen auf domestizierten jungen Exemplaren der Muunyaks maß. In diesen holprigen, manchmal auch nicht ganz ungefährlichen Rennen bewies der Spross eines Nebelstein-Minenarbeiters und einer Hausfrau sein Geschick und sein Talent im Angesicht der Geschwindigkeit und der großen Gefahr.
Das Galaktische Imperium schätzt junge Männer, die sich vor der Gefahr nicht verstecken, ihr mutig entgegenblicken und dabei mitunter sogar einen flotten Spruch auf den Lippen tragen, solange es innerhalb der Befehlskette möglich ist, sodass auch Silas Vikare in die Fänge der KOMENOR und somit, im weiteren Verlauf, in die Fänge der imperialen Kriegsmaschinerie geriet. Zunächst als engagiertes Mitglied der Sub-Adult- Gruppen bewies Silas ein Gespür dafür zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein um mit seinen Leistungen und seiner Stimme aufzufallen und somit sich in das rechte Rampenlicht zu rücken. Diese Eigenschaften sowie seine schulischen Noten prädestinierten ihn zur Aufnahme in die Kaderschmiede Jelucans, der Vorbereitungsakademie des Galaktischen Imperiums.
IC-4705 als Cadet nach seiner Einschreibung an der imperialen Vorbereitungsakademie
Bei den Eignungstests fiel auf, dass der erste Wunsch des Adoleszenten seinen Weg als Scout Trooper zu bestreiten erfolglos bleiben sollte. Die imperialen Prüfer befanden Silas als zu klein, um sich dieser prestigeträchtigen und berüchtigten Truppengattung anzuschließen. Doch seine Reflexe erwiesen sich als überdurchschnittlich, sodass Silas die Offerte gemacht wurde, statt eines 74-Z Speedbikes einen TIE Fighter in den Geschwadern seiner Majestät des Imperators zu fliegen. Nach einigen Tagen Bedenkzeit schrieb sich der ambitionierte Jüngling in die Vorbereitungsakademie als Rekrut für die Pilotengeschwader der imperialen Flotte ein. Sein Vater kommentierte diesen Wunsch seines Sohnes lediglich mit der Bemerkung, dass wenn Silas schon den Kopf ständig zu den Sternen recke, er sich so wenigstens auch nützlich machen könne.
Die Ausbildungszeit war für Silas Vikare eine Zeit der Anpassung. Der für gewöhnlich eigensinnige und rechthaberische Rekrut musste sich schnell an den imperialen Drill gewöhnen. Besonders die Losung „Nach unten befehlen, nach oben gehorchen“ war ein Dogma, mit dem sich Silas erst noch anfreunden musste, doch blieb ihm nichts anderes übrig. Er wollte unbedingt seine Heimatwelt verlassen und andere Teile der Galaxis sehen, als Teil der galaktischen Flotte würde er diesem Ziel mit astronomischer Geschwindigkeit näher kommen.
Relativ zügig zeigte sich, dass Silas um dieses Ziel zu erreichen vor keinem Mittel zurückschreckte. Rücksichtslos verfolgte er seine Agenda und strengte sich an, um zur Elite zu gehören. Er wollte, so wie ihn die Ausbilder gelockt hatten, einen TIE Fighter manövrieren und nicht als einer der Eta-Klasse Versorgungsschiff Piloten enden, über die sie selber so oft herzogen. Doch um dieses Schicksal zu entkommen, musste Silas zum oberen Zehntel der Absolventen gehören. Obwohl er vollstes Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, schreckte er nicht davor zurück seine Konkurrenz mit dem Verabreichen von relfexhemmenden Mitteln zu betäuben, um sich einen Vorteil zu verschaffen. So gelang es Silas auch, trotz oder gerade wegen seiner eigenen Mittel und Wege, zu den besten 10% des Jahrgangs zu gehören. Damit einher ging auch eine Förderung durch das Defiance Flugtraining Institut um an der renommierten Skystrike Akademie eine Fortbildung in der Führung von Jagd- und Abfangmaschinen zu erhalten.
IC-4705 bei einem seiner zahlreichen Aufenthalte im Simulator
Frisch befördert und nun unter der wahren Elite wandelnd, bekam IC-4705 nun zu spüren, was es bedeutete mit der Creme-de-la-Creme des Galaktischen Imperiums konkurrieren zu müssen. Hier würden ihm keine Taschenspielertricks mehr helfen, sodass Silas einen anderen Modus der Kompensation finden musste. Es verstärkte sich eine Tendenz, die bereits während seiner Ausbildung immer stärker an die Oberfläche trat: Seine Abergläubigkeit. So vermied es der junge imperiale Pilot vom „letzten Flug“ zu sprechen, wenn er von einem Einsatz sprach, genauso biss er nun in einen Rationsriegel und beendete die Mahlzeit erst, wenn er wieder gelandet war. Eine weitere Angewohnheit war es dreimal auf die Chassis des TIE’s zu klopfen, bevor er die Maschine, die gemäß imperialen Statuten niemals zweimal dieselbe Maschine war, flog. Er begann seine vorflüglichen Rituale mit einer GEwissenheit auszuführen, die beinahe schon religiöse Züge annahmen, doch seine exorbitanten Ergebnisse bestätigten das imperiale Ass nur darin, dass diese von seinen Mitpiloten belächelte Eigenart ihm den benötigten Vorteil verschaffte, denn er brauchte, um sie auszustechen.
Im Bereich der Trainingssimulationen entwickelte der junge Pilot eine beinahe obsessive Ader, oftmals wurde ihm nachgesagt, er würde mehr Zeit in den montierten Trainingskugeln verbringen als er überhaupt schlafen würde. Der Simulator wurde nicht nur sprichwörtlich sein bester Freund, denn die gesammelte Zeit im Flugsimulator ging eindeutig auf Kosten seines sozialen Netzwerkes. Freunde oder gar eine Ersatzfamilie fand Silas nicht, doch neidete er anderen sowieso ihren Erfolg und fürchtete, dass sich andere Piloten bei ihm besondere Manöver und ähnliche fliegerische Leistungen abschauen würden, sodass er zu einem einsamen Wolf innerhalb seiner Einheit wurde.
Doch das Opfer sollte sich bezahlt machen, sodass Silas Vikare zum vertiefenden Training auf den Victory Sternzerstörer „Invicible II“ versetzt wurde und dort eine intensive Weiterbildung im Bereich der Abfangjäger erhielt und so auch seine liebste Maschine, den TIE Interceptor endlich in natura steuern durfte. Obwohl ihm auch andere Modelle der Sienar Fleet Systems näher gebracht wurden, verdiente sich Silas seine Sporen vor allem im Cockpit des Interceptors, wurde zu einem berüchtigten Jäger der mithilfe von waghalsigen Manövern seine Beute erlegte. Alles unter dem Schutz seines Glaubens, dass seine abergläubischen Vorsichtsmaßnahmen ihn vor jeglichem Schaden bewahren würden. Zwei Jahre harter Arbeit sollten vergehen, bevor der ambitionierte und obsessive Flight Officer einer kampferprobten TIE Pilotin einer Elite Staffel, dem Wolve Squadron, auffallen sollte und ihn zur Erprobung neuen Jägermaterials auswählte, eine Ehre die er Flight Lieutenant Kyra Maarana Tey nicht ausschlagen konnte.
