Studiengebühren

Callista Ming

pösäs Kätzchen
Hi Leutz,

Corvus und ich haben uns eben über die Studiengebühren unterhalten, die nun definitiv da sind. Wir haben festgestellt, wie viele sich ein richtiges Studium nun nicht mehr leisten können, sprich nicht mehr anfangen werden zu studieren oder ihr begonnenes Studium abbrechen müssen.

Ich persönlich kann einfach nicht verstehen. Auf der einen Seite jammern sie, dass sie nicht genug qualifizierte Ausbildungsplätze haben, auf der anderen pflaster sie Studiengebühren für jeden Studenten rein...wie passt das denn.

Ich wollte jetzt vorrangig die Studenten unter euch fragen, wie es bei euch wohl in Zukunft aussehen wird. Schafft ihr die Studiengebühren? Ode wird sich jetzt euer ganzes Leben umkrempeln...

Und an alle Abiturienten..... schreckt euch die Studiengebühr ab? Oder wisst ihr, wie ihr das finanzieren könnt?

Callista Ming
 
Die in Karlsruhe wissen auch nicht was sie wollen, oder? Das Land Ba-Wü hatte Ende der 90er Jahre Studiengebühren erhoben und die wurden als nicht mit der Verfassung vereinbar vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt...

500 EUR ist schon ne Menge Geld, vor allem, wenn das als Rückmeldegebühr laufen soll, sprich man zum Ende des laufenden Semesters die Kohle zahlen muss um nicht zum nächsten Semestern hin exmatrikuliert zu werden. Wenn man das Ganze auch in Raten zahlen darf kann man sich noch drüber streiten.

Bei den Studiengebühren habe ich jedoch die Befürchtung, dass sie primär, oder zumindest teilweise zur Stopfung von Haushaltslöchern der Länder herangezogen werden und das geht mir persönlich gewaltig gegen den Strich! Ich habe nichts dagegen für mein Studium zu zahlen, aber dann erwarte ich auch, dass das Geld was ich zahle auch für diejenigen Einrichtungen genutzt wird, die ICH nutze. Was nützt mir als Jurastudentin ein niegelnagelneuer Computer für die Medizinier, wo sie irgendwelche OPs ausprobieren können?! Nichts!

Wenn die ganze Kohle an die Uni geht und das Geld auch entsprechend der Studenten in den einzelnen Fachbereichen aufgeteilt wird, dann könnte ich über die geplante Höhe von 500 EUR hinwegsehen (noch kann ich mir sowas leisten...), wird das nicht so geregelt, dann würde ich wohl auf die Barrikaden gehen. Als Trost bleibt, dass die Landesregierung das erst zum WS 05/06 wird einführen können und ich somit, wenn ich nicht gerade mein Regelstudium überziehen sollte, ich dann auch nur für 3 Semester blechen muss...
 
Entschuldigt mir die Frage, aber wie ist das geregelt bei euch mit den Studiengebühren ? Ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ?

Da ich Österreicher bin und wir alle überall nun 363,36 Euro Studiengebühren zahlen müssen, würd mich das schon interessieren.
500 Euro ist nen ganz schöner Batzen Geld, alle Achtung...
 
Ich find es eine unverschämtheit. Nochdazu das es von heute auf morgen eingeführt wird man hat nichtmal die möglichkeit sich was auf die seite zu legen.

Ich persönlich werde trotz der Studiengebühren studieren da mich meine Eltern finanziel unterstützen.

ansich sind die studiengebühren keine schlechte Sache solange sie ihren zweck erfüllen. Nämlich das Bildungsniveau auf den unis zu steigern. Inofffiziele Studiengebühren gibt es ja mittlerweile schon so fallen fast 140? jedes Semster an Verwaltungsgebühren an.

Aber eine Sache glaub ich haben die Länder vergessen. Durch die Studiengebühren rückt der STudent in eine Stärkere Position. Den somit ist er der Kunde der was für sein Geld geboten haben will. Wenn die Länder mit dem Geld Haushaltslöcher stopfen werden sie sehr bald starke Probleme bekommen.
 
Ich finde auch das es ein wenig zuviel ist. Ausserdem sollte das Geld direkt an die Unis gehen und nicht zum Staat der wahrscheinlich am Ende wirklich nur sene Haushaltslöcher stopft. Ich denke allerdings, da es vorher garkeine Studiengebühren gab, hätten auch 250? gereicht, warum muss man gleich mit 500? so übertreiben?

Ich mach auch Abitur und will danach gerne weiterstudieren. Das wird zwar teuer werden, aber da muss man halt sehen wie man das hinkriegt. Machen kann man da ja leider eh nichts, wir werden ja nicht gefragt, die da oben kochen eh immer ihr eigenes Süppchen.
 
Ab sofort darf jedes Bundesland selbst darüber entscheiden, ob Studiengebühren erhoben werden und wenn ja, in welcher Höhe. Hier in Bayern is die Rede von zwischen 50 und 1000 Euro pro Semester. Ich selbst weiß von vielen Kommilitonen, dass sie sich damit ein Studium nicht mehr Leisten können (abhängig von der Höhe haben Umfragen ergeben, dass bis zu 40 % der derzeit Studierenden das Studium abbrechen müssten!!). Wie genau das ganze dann aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Zum einen soll vermutlich die Bafög-Regelung dann geändert werden, zum anderen ist die Rede davon, dass für das Studium ein Darlehen aufgenommen werden kann und das nach dem Studium dann zurückgezahlt werden muss (was dann bei hohen Studiengebühren aber effektiv so aussehen kann, dass man bis zu einem Jahr erstmal arbeitet ohne überhaupt etwas für sich zu bekommen, gerade in Berufen mit geringem Einstiegsgehalt).
Ich für meinen Teil hoffe, dass es doch noch eine Menge Proteste deswegen gibt. Ich gehe fest davon aus, dass zumindest an meiner FH sich das niemand gefallen lassen wird (denn als nichtstaatliche FH wäre sie selbst dann, wenn Bayern Studiengebühren einführt nicht dazu verpflichtet sie zu erheben)!
Ach ja, zur Fragestellung: Mein Studium würde ich deswegen nicht abbrechen müssen, da ich noch "Hotel Mama" genieße *g*
 
Na ja wie viel ist jedem Land selber überlassen. 100-1000 .. alles kann dabei sein. Und niemand kann mir erzählen, ass das Geld bei den Unis landet.

Noch dazu seh ich eins kommen (denn wahrscheinlich werde ich das so machen), ich wer mich vorrangig dann in dem Bundesland um einen Studienplatz bemühen, wo die Gebühren am geringsten sind. Ich mein ich werd von meinen Eltern zwar unterstützt, aber davon muss ich meien Wohnung, meinen Unterhalt und meine Miezen finanzieren. Allein das geht shcon nicht ohne Job.

Das Studium is jetzt zu ner angelegenheit geworden, über die ich gut nachdenken muss, ob ich sie mir leisten kann. Und enn nicht..danke das ich 14 Jahre in der schule verbracht habe, ummir n gutes Abi zu verschaffen, damitich auch ja meinen Studiengang kriege.... danke
 
C_Ricolas_Janson schrieb:
Entschuldigt mir die Frage, aber wie ist das geregelt bei euch mit den Studiengebühren ? Ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ?

Da ich Österreicher bin und wir alle überall nun 363,36 Euro Studiengebühren zahlen müssen, würd mich das schon interessieren.
500 Euro ist nen ganz schöner Batzen Geld, alle Achtung...

In Deutschland ist das Schulwesen Sache der Länder. Deswegen hatte auch das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass eine Regelung, die ein Erststudium ohne Gebühren garantiert, wider der Verfassung ist, da der Bund damit seine Kompetenzen überschritten hätte.

Damit darf nun jedes Bundesland für sich entscheiden, ob es Studiengebühren erhebt und wie hoch diese sein sollen (in dem Artikel, den ich gelesen habe stand, dass Bayern, BaWü und HH ca 500 EUR planen). Erst wenn aufgund der Studiengebühren viele Studenten in Bundesländer abwandern, in denen es keine oder niedrige Gebühren gibt und damit Universitäten und die Länder überfordert werden würden, darf der Bund mit einer allgemeingeltenden Regelung eingreifen.
 
das habe ich heute in den nachrichten gesehen und dachte, mich tritt ein pferd
das studium ist so schon teuer genug, mein semsterbeitrag belaeuft sich auf 233,99 ? (uni ffm), dann die buecher, die nicht grad billig sind *grmph*
und dann noch studiengebuehren ? wo soll ich das geld hernehmen ?
fuer bayern hab ich laeuten hoeren, dass sie gern sofort welche einfuehren wollen und von 500 ? war die rede
kommen jetzt die 500 ? plus die semestergebuehren ? oder ist das incl semestergebuehren ?
zum nachlesen, was die einzelnen laender planen klick hier
eigentlich wollte ich nach bayern wechseln, aber bei den aussichten ?
zumal mir zu denken gibt, dass die laender so rumgenoergelt haben, bis sie die gebuehren einfuehren konnten und das dann von sofort auf jetzt machen wollen
das schreit doch danach, dass die nach dem geld geiern, die uni's werden wohl nichts davon sehen
jetzt hab ich irgendwie keinen bock mehr fuer die klausuren naechste und uebernaechste woche zu lernen, bei den aussichten ist mir eher nach betrinken :(
 
@Furia
Das BVG hat nur entschieden, daß eine entsprechende Regelung seitens des Bundes (!) nicht rechtens ist. Ich interpretiere das aber so, daß durchaus noch eine Ablehnung von Studiengebühren durch die Gerichte der Länder möglich ist (soweit hier nicht schon ein Urteil gefällt worden ist).

Zum Thema selber - dies war in meinen Augen der letzte und offenste Schritt, Deutschland in eine gute, alte :rolleyes: Zweiklassen-Gesellschaft aufzuspalten. Schon vorher war die vielpropagierte Chancengleichheit nicht so wie sie hätte sein sollen.
Nun hat der Staat sich selber, seine Bürger und seine Ideale entgültig verraten.
 
Ich finds auch wirklich sch..., vor allem, dass das Geld nicht an die Unis geht und die Höhe der Gebühren. 500? sind schon viel.
Gut, meine Ma kann mich finanziell unterstützen, von daher trifft es mich jetzt net so hart.
Ich denke aber, dass trotz Bafög es für Leute aus etwas ärmeren Familien es jetzt noch schwieriger wird zu studieren. Und das ist ja auch nicht das wahre. Es sollte doch jeder die gleiche Chance auf ein Studium haben. Und die eh schon im Ansatz vorhande Zwei-Klassengesellschaft wird noch verstärkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder ein unprobates Mittel, um diverse Haushaltslöcher zu stopfen. Das Geld wird garantiert weder in die Schaffung neuer Ganztagesschulen fließen, noch den Universitäten zu Gute kommen. Wenn man dazu bedenkt, was ein durchschnittliches Studium bereits heute kostet und nach dem erfolgreichen Abschluß die BAFÖG-Gelder zurück gezahlt werden müssen. Ein Bekannter, der 1994 erfolgreich sein Chemie-Studium mit der Promotion abschloss, saß danach auf 40.000 DM schulden, die er dann nach und nach zurück gezahlt hat. Und jetzt noch Studiengebühren? Dann könnte ich mein Kind ja direkt auf die Elite-Schule Salem schicken!
 
Die gleichen Chancen auf ein Studium haben wir in Deutschland eh schon lange nicht mehr. Inzwischen sind wir, was Studenten aus der Arbeiterschicht angeht wieder auf dem Niveau von 1950 gelandet (etwa 10 %)!

@Hapanerin: In Bayern werden die Studiengebühren jetzt sicherlich durchgezogen. Dank absoluter Mehrheit kann Steuber das ja locker im Alleingang durchziehen. Saftig wird die Rechnung hier wohl sicher - und zwar soweit ich das mitbekommen habe schon ab dem nächsten Wintersemester.

Man kann nur hoffen, das die Proteste groß genug sind, dass sie sich das ganze nochmal überlegen, denn sozial gerecht ist die Einführung von Studiengebühren auf gar keinen Fall!
 
corvus albus schrieb:
Die gleichen Chancen auf ein Studium haben wir in Deutschland eh schon lange nicht mehr!

Hallo,

für mich stellt sich die Frage, ob es die jemals gab. Das was die 68er und die Regierung Brandt in den 70er Jahren versuchten, musste schon in der Länderkammer scheitern, in der die Interessen der Bundesländer ganz andere waren. Was ist denn davon geblieben? Der colloquiale Unterricht? die ASTA?

Ein Studium hat immer schon viel Geld gekostet, so dass sich viele Arbeiter- und Mittelstandsfamilien ihren Kindern ein Studium nicht ermöglichen konnten. Für "lau" gibt und gab es den Hochschulabschluss nicht! Was allerdings jetzt passiert, ist ein weiterer Schritt hin zur wirtschaftlichen Elite-Universität. Man sollte sich lieber um einen einheitlichen Bildungsstandard bemühen, was schon mit der Anerkennung des Abiturs anfängt. Jetzt wird wieder das mediale Schreckgespenst durchs Dorf getrieben und an den falschen Ecken versucht, die Situation zu entschärfen.

Wenn das die Art von Elite-Universität werden soll, die Frau Buhlman und Konsorten sich erdacht dann - dann gute Nacht Deutschland und ein Hoch auf die nächste Pisa-Studie. Ich bin nur mal gespannt, wann die Stipendien abgeschafft werden.
 
Ich finde vor allem eines sehr amüsant. Alle reden immer von "finanziell gut dastehenden leuten" und "finaziell schlecht dastehenden" leuten. Die guten können ihren Kindern das locker finanzierne..sogar ne Wohnung und das Auto dazu. Die schlechten nicht, bekommen dann aber Hilfe vom Staat.

Wer denkt denn mal an die Mitte? Meine Elltern z.B. verdienen nicht schlecht. Sie bezahlen an mich und meinen bruder im Monat jeweils 500 Euro. Davon bestreiten er und ich mein Leben. Ja das wars aber. Und die 500 sind Grenze. Mehr können sie nciht abdrücken. Es is genau so bemessen, dass sie ihren Lebenstandart nicht großartig ändern müssen.
Und jetzt kommt die Studiengebühr. Mir bleibt nach miete etc, 100 Euro zum leben im Monat ... im hauptstudium wird der Job schwer..... aber glaubt ihr ich krieg geld vom Staat? IOrendeine Unterstützung? Nein. Da wird ja dann gesagt "ja die Eltern verdienen ja genug". Klar verdienen sie genug. Solange man den Nettowert vor Abzug der Miete, des Unterhalts für die Kinder, Auto eiegner Unterhalt etc betrachtet ... *grummel* sowas stinkt mich gewaltig an....
 
Also, für manche Kollegen, die an den Unis rumlungern, bis sie 40 sind und dabei ca. 12 Mal das Hauptfach wechseln, finde ich Studiengebühren schon angebracht. Allerdings sollten diese dann erst erhoben werden, wenn die Regelstudienzeit überschritten ist.
Ein weiteres Problem ist, daß an den Unis eine Mengen durchschnittlicher bis schlechter Abiturienten rumlaufen, die sich dort zu durchschnittlichen bis schlechten Akademikern ausbilden lassen. Dieses Problem wird man allerdings kaum durch Studiengebühren lösen können, da in Zukunft wohl noch stärker Papas Bankkonto als die tatsächliche Begabung darüber entscheidet, ob jemand studieren kann, oder nicht.

C.
 
Darth Quaid schrieb:
für mich stellt sich die Frage, ob es die jemals gab. Das was die 68er und die Regierung Brandt in den 70er Jahren versuchten, musste schon in der Länderkammer scheitern, in der die Interessen der Bundesländer ganz andere waren. Was ist denn davon geblieben? Der colloquiale Unterricht? die ASTA?

Es gibt empirische Befunde, dass es in dieser Zeit aber tatsächlich mehr Kinder der Arbeiterschicht an die Hochschulen geschafft haben (genaue Zahlen habe ich jetzt leider auch nicht mehr im Kopf, aber es war schon wirklich deutlich mehr). Und: Ja, die AStA ist uns geblieben und zumindest an meiner FH haben wir doch noch ein Wort mitzusprechen, bzw. wird noch darum gekämpft (es gab schon einen ziemlichen Aufstand, als jetzt für das nächste Semester ein Verwaltungskostenbeitrag eingeführt wurde).

Und es is in der Tat so, dass auch Kinder der Mittelschicht davon betroffen sind. Wir sind 3 Kinder. Mein Bruder und ich studieren, wobei er eine eigene Wohnung hat. Würde ich auch ausziehen wollen, könnten meine Eltern mich finanziell nicht auch noch unterstützen.

@Crimson: Stimme ich dir voll und ganz zu! Fürs Zweitstudium oder bei überschreiten der Regelstudienzeiten halte ich Studiengebühren für absolut angebracht, aber nicht für die Erstausbildung!
 
@Hora: Wie gesagt, das Land BaWü hatte schonmal Studiengebühren erhoben (ich glaube das waren so 300 DM, aber sicher bin ich mir nicht). Das wurde so 3 oder 4 Jahre vor dem Verfassungsgericht verhandelt und als ich im ersten Studienjahr war abgelehnt (sonst hätte ich von Anfang meines Studiums blechen müssen, sprich die Semester wo es net erhoben werden durfte nachzahlen und dann halt normal). Nun aber schreibt das Bundesverfassungsgericht folgendes:

Zwar könnten sich die Zugangschancen zu den Hochschulen in einzelnen Ländern verschlechtern, wenn Studiengebühren aufgrund ihrer Höhe zu einer sozialen Selektion der Studierenden führten; dies gelte aber nicht bei sozial verträglichen und über Stipendienmodelle und Befreiungsmöglichkeiten abgefederten Gebühren, die neben den sonstigen Kosten eines Hochschulstudiums nicht entscheidend ins Gewicht fielen.

Nicht ins Gewicht fallen? Nungut, rechnen wir mal durch (Beispiel an meiner selbst):

Unterkunft für 6 Monate: 1200 EUR (Studentenwohnheim, normalerweise ist in HD ein Zimmer unter 230 EUR seeeh schwer zu bekommen)

Telefon (war da nicht was mit lebensnotwendigen DIngen?): Ca 25 bis 30 EUR im Monat, was bei 6 Monaten 180 EUR macht

Essen: zwischen 60 und 100 EUR, bei einem Semester=600 EUR

Bücher, Schreibwaren, Mappen usw: also da komme ich für ein Semester auf mindestens 200 EUR, wenn ich nächstes Sem noch nen Repetitorium anfange belaufen sich meine Ausgaben zusätzlich noch auf 840 EUR pro Semester

Fahrten zu Eltern: das hängt natürlich vom Studienort, Heimatort und den Beförderrungmöglichkeiten. Für mich kostet eine Fahrt nach Hause, hin und zurück ca 100 EUR (18 Stunden Bus...). Heißt, wenn ich 2 Mal im Sem heim Fahre (kommt im Schnitt hin), sind das wieder 200 EUR

Fahrten zur Uni: Studententicket beträgt zur Zeit 80 EUR, innerhalb der nächsten 2 Jahre will man es auf 120 EUR erhöhen.

Damit wären wir beim Nötigsten angelangt und schließen Kino, Kneipen, Feiern, neue Klamotten, Schuhe, Wohnungsbedarf usw. aus. diese Kosten würde ich für ein Semester bei ca 500 EUR ansetzen (Durchschnittlicher Verbrauch!)

Zusammen: 3300 EUR (mit den sonstigen Ausgaben 3800)

Also bei 3300 fallen 500 EUR nicht so sher ins Gewicht, oder? Wenn man jetzt noch bedenkt, dass es Studis gibt, die in Süddeutschland wohnen, aber aus dem Norden kommen und auch öfter heim fahren, weil das ist ja näher und schneller zu erreichen... Eine Bahnfahrt von HD nach zB OL kostet knapp 90 EUR (einfach). Man fährt aber öfter und holt sich die Bahncard 50 (100 EUR für Studis). Somit kann man für 90 EUR hin und zurück fahren. Das macht man dann so 5 Mal im Semester und schon ist man bei 450 EUR (plus Bahncard 550 EUR). Damit steigert sich der Bedarf für ein Semester auf 3650 EUR (abzüglich der von mir zuerst berechneten 200 EUR, die ich zahlen würde). Dann hat man vielleicht noch ein Auto (zur Vereinfachung der Rechnung unterstelle ich, dass es nur am Studienort genutzt wird). Der Unterhalt eines Wagens kostet auch Kohle und ein Studi ist in der Regel Anfang 20, da sind die Versicherungen nicht gerade billig, selbst wenn da Auto auf die Eltern läuft, denn die müssen ja auch angeben, dass ein unter 23jähriger das Auto fährt und da wirds dann teuer... Wenn ich bedenke, dass für mein Auto die Versicherung knapp 1000 EUR beträgt würde ich mal schätzen, dass so ne versicherung für nen Kleinwagen, evtl älteres Baujahr, nicht mehr so viel Wert, ca 300 EUR beträgt. Dann kommen noch die Laufenden Kosten... Nehmen wir an, die lägen dann auch so bei 300 bis 400 EUR (n ewnig Benzin, ne Inspektion, TÜV Abnahme, Steuer usw.). Da wären wir bei unserem Studi aus OL, der in HD studiert schon bei 4250 EUR. Also bitte, DA sind 500 EUR doch wirklich vergleichweise wenig :rolleyes:

EDIT: Ich hab das jetzt mal nachgelesen und das Land BaWü hatte damals keine Studiengebühren, sondern Rückmeldegebühren erhoben (100 DM). Dies wurde wegen einiger Fehler im Gesetz als unvereinbar mit dem GG und vor allem der Finanzverfassung (Verwaltungsgebühren dürfen nur die Höhe der aufkommenden Kosten decken, nicht aber darüber hinaus gehen) erklärt. Das Land BaWü hat sich dann wohl in den Gesetzen der anderen Länder, die schon eine Rückmeldegebühr hatten, umgesehen und das Gesetz nach einer Änderung so verabschiedet. Seitdem muss ich nämlich zusätzlich zum Studentenwerksbeitrag 40 EUR Verwaltungsgebühr zahlen. Somit lag da der Fehler anscheinend auch im Gesetz und nicht in der Sache an sich.
 
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Ich find die Studiegebühren zwar net gerade als super tolle Sache, aber im Endeffekt sind sie längst überfällig.
Die Haushaltslöcher der Länder klaffen immer weiter auf, und die Bildung wird auch net billiger.
Dazu kommt, dass wir in den aller meisten Studienfächern so oder so weit mehr Studenenten/Absolventen haben, als die Wirtschaft brauchen kann.
2 * 500 Euro/Jahr kann sich JEDER leisten, der wirklich will, sei es durch Arbeit, oder durch finanzielle Unterstützung vom Staat, die ja so ärmlich meist auch net ausfällt.
Irgendwo find ich das Anspruchsdenken, das sich in Deutschland breit gemacht hat, dass wir n Recht auf kostenloses Studium haben ne absolute Frechheit.
Jeder Student kostet den Staat n haufen GEld, die Studiengebühren sind da nur n ganz kleiner Tropfen auf den heißen Stein.
Das Geld wird wohl leider den Unis net direkt zu Gute kommen, aber irgendwo auch logisch, die Unis ziehen so nen kräftigen Teil vom Landeshaushalt ab, dass die Länder sich halt irgendwo refinanzieren müssen.
Die Aussage es würden haushaltslöcher gestopft ist auch kurzssichtig, denn eben der Haushalt wo " Löcher gestopft werden " finanziert die Uni Tag für Tag !!!

Ich könnte für mein Studium jederzeit in das voraussichtlich für Rheinland-Pfälzer kostenlose Bundesland Rheinland Pfalz wechseln, aber ich werd dennoch an meiner Uni bleiben und halt Gebühren zahlen, irgendwo empfinde ich es als sozialen Akt, andererseits wechsel ich doch net die Uni nur der Bequemlichkeit, wegen der Arbeitsvermeidung, zuliebe!
 
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@Thrawn: Wie hier alle (soweit ich das verstanden habe) ausgedrückt haben, hat KEINER was gegen Studiengebühren, die den Unis zugute kommen. Leider lässt die aktuelle Finanzlage stark vermuten, dass eben das Geld nicht DAFÜR verwendet wird, für das es gezahlt wird. Und dass sich jeder 500 EUR im Semester leisten kann halte ich auch für eine nicht der Wahrheit entsprechende Aussage. Meine Mitbewohnerin könnte sich das zB NICHT leisten. Sie muss jetzt schon arbeiten gehen, um sich ihr Studium leisten zu können. Wenn jetzt auch noch Studiengebühren hinzu kämen müsste sie noch mehr arbeiten, damit könnte sie aber auch nicht so viel für die Uni machen können, dann läuft sie Gefahr, dass sich ihr Studium verlängert, dann kommen auch noch Langzeitstudiengebühren drauf, was wiederum bedeutet sie müsste noch mehr arbeiten, was wiederum bedeutet ihr Studium würde ishc verlängern.

Einerseits wollen die Länder, dass sich die Studienzeiten verkürzen, andrerseits fordern sie nun von denen, die sich ein "kostenloses" Studium geradenoch leisten können, dass sie arbeiten und somit ihr Studium verlängern müssen (nicht in allen Fällen, ich fürchte, dass dadurch doch die durchschnittliche Studienzeit um 1 oder 2 Semester verlängert wird). Das ist irgendwo ein Widerspruch in sich ...
 
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