The Clone Wars als Realserie oder im Animationsstil von Beowulf

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Count Knobloffo

Gast
Hi Leute,
wie ich persönlich festgestellt habe, sind viele gegen The Clone Wars wegen des Animationsstils, der eher kindlich aussieht. Ein Kumpel von mir meint auch, er sei zu alt für so einen sch*´ß. Ich gab der Serie ne Chance, die sie, wie es sich später zeigte, genutzt hat. Die Folgen wurden immer komplexer und sind von der erzählerischen Qualität gestiegen. Wenn man die Story mittels einer Animationstechnik im Stile des Filmes Beowulf kombiniert hätte, wären meiner Ansicht nach auch Star Wars Veteranen etwas aufgeschlossener gegenüber der Serie. Denkt ihr auch, dass eine realistische Darstellung der Körper The Clone Wars geholfen hätte, oder gibt es noch anderweitiges, was man hätte überarbeiten müssen?
 
Da eine The Clone Wars Folge schon ein Budge um die 2 Millionen für ihre 22 Minuten pro Episode hatte, wäre eine Animation im Stile von Beowulf wohl um ein vielfaches teurer geworden. Dieser Filme hatte nämlich für seine Länge von nur 115 Minuten 150 Millionen zu Verfügung. Entspricht dann auf 22 Minuten umgerechnet 28,7 Millionen, also mehr als dem zehnfachen was The Clone Wars zur Verfügung stand. Das hätte die Serie also mit dem bestehendem Konzept nie herein hohlen können. Dafür hätte man die Serie ganz anders aufbauen müssen. Vielleicht mit einstündigen Folgen, also 45 Minuten Laufzeit, und wesentlich weniger Episoden pro Staffel. Aber dann wäre es eine komplett andere Serie geworden, für die eventuell nicht mal ein Markt da war. TCW ist nämlich einfach eine Serie gewesen die sich an ältere Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 gerichtet haben dürfte. Siehe einige Interviews von 2007/08. Selbst das fand George Lucas schon als Novum und auch als riskant.

Lucas über die Fernsehserien
Lucas: Nun ja, es ist wie Krieg der Sterne zwischen Episode II und III, aber der Stil ist im Grunde der gleiche. Leider fällt es nicht richtig in den Bereich traditioneller Animation, also weder sehr erwachsen mit krankem Humor noch Kleinkinderzeug. Genau wie die Spielfilme bewegt sich die Serie zwischen diesen Extremen. Es gibt viele Kämpfe und es geht natürlich um die Klonkriege, also ist es ein Kriegsfilm. Eine Art animierte PG-13-Fernsehserie [Anm.d.Ü.: also auf dem gleichen Freigabe-Niveau wie Episode III], und damit etwas, das es so noch nie gegeben hat und das damit auch nicht in die traditionellen Programmnischen hineinpaßt. Die Serie ist also sehr andersartig, und ich denke, das ist sehr spannend. Der Stil ist sehr, sehr ausgereift und sehr eng an die Kinofilme angelehnt. Wir wissen allerdings noch nicht so recht, wie wir die Austrahlung hinkriegen könnten.

TCW: Ein einzigartiger Stil

ShoWest - Originaltöne von George Lucas zu The Clone Wars
"Das hier wird genau wie die Star-Wars-Kinofilme sein. Sie ist exakt wie die Filme. Sie ist ein wenig ungewöhnlich. Nicht ungewöhnlich für die Veröffentlichung im Kino, aber im Fernsehen wird sie etwas ungewöhnlich sein. Sie ist keine Komödie für Erwachsene und keine Kinderserie, sie ist genau wie die Kinofilme." (Anm. d. Red.: Was genau er damit meint, werden wir wohl erst sehen, wenn wir die Serie sehen.)

Interview mit George Lucas über The Clone Wars
CS: Ich nehme an, die Serie wird den selben Umfang und die selbe Größenordnung im Kino haben, wie der Ausschnitt, den Sie eben gezeigt haben?

Lucas: Ja, und selbst im Fernsehen wird es im Breitbildformat sein. Die Serie hat den selben Produktionswert, sie sieht genauso aus. Alles ist exakt identisch.

CS: Sie waren immer so ein großer Verfechter davon, Filme für das Kino zu machen. Warum also haben Sie beschlossen, nach all der Zeit die Fernsehwelt zu betreten?

Lucas: Nun, ich liebe das Fernsehen. "Young Indiana Jones" war für mich eine der schönsten Zeiten, die ich je hatte, also liebe ich das Fernsehen. Es ist großartig, in der Lage zu sein, eine Menge Arbeit zu schaffen. Es gibt nicht so diesen Druck wie beim Film. Der Film steckt in einer sehr engen Kiste. Wenn Du da nicht hinein passt, dann bist Du verloren. Beim Fernsehen gibt es so viel mehr Platz, sich zu bewegen. Es gibt bestimmte Probleme, dass Du - wenn Du nicht hinein passt - nicht auf bestimmten Sendern zu sehen sein wirst, aber irgendwie findest Du dann immer einen Platz, während es für einen Film viel härter ist.

TCW: George Lucas über den Stil und die Entwicklung
Der visuelle Stil dieses Projekts ist einzigartig. Können Sie uns etwas über die Entwicklung dieses Stils und das visuelle Konzept von The Clone Wars erzählen?
Um The Clone Wars zu realisieren, mußte ich zunächst ein neues Studio von Grund auf neu aufbauen. Wir sind dadurch in die Lage versetzt worden, größere Ziele im Animationsmedium zu verfolgen. Was den Stil und die Atmosphäre von The Clone Wars angeht, so wollte ich dabei etwas tun, was gestaltungsmäßig zwar zum Anime-Bereich gehört, aber doch anders ist. Die Herausforderung war also, dies mit einer deutlichen Ausrichtung auf die Erzählung einer Geschichte umzusetzen. Genau wie bei Krieg der Sterne, das auf den Serien der 1930er basiert und Indiana Jones, wo es im Grunde genauso ist, neige ich dazu, neuen Projekten den Stil vergangener Zeitperioden zu geben. In der Animationsindustrie fanden es die Leute amüsant, daß wir stilistisch ausgerechnet Gerry Anderson und Thunderbirds nacheifern. Visuell ist diese Serie äußerst stilisiert. Ich wollte nicht in Richtung Beowulf oder Die Unglaublichengehen, was wir hätten tun können. Wenn man das Aussehen und die Gestik von Schauspielern mit tricktechnischen Mitteln kopiert und jeder weiß, wie sie aussehen, muß man diese Leute auf dynamische und interessante Weise karrikieren.
Hier wird sogar nochmal bewußt gesagt das man nicht etwas wie Beowulf oder die Unglaublichen machen wollte, sondern etwas eigenes.

Der Animationsstil für TCW war für eine 2008 TV Produktion übrigens sehr hochwertig und hat sich im Lauf der Jahre auch immer weiter verbessert. Kino und TV kann man allerdings nie so richtig miteinander vergleichen, da das große Geld immer ins Kino und auf die großen Leinwände konzentriert worden ist. Was allerdings nichts über die Qualität der Geschichten selbst aussagt.
 
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Da eine The Clone Wars Folge schon ein Budge um die 2 Millionen für ihre 22 Episoden hatte, wäre eine Animation im Stile von Beowulf wohl um ein vielfaches teurer geworden.
@Mad Blacklord
Du vergisst dabei aber, dass die Rollen in diesem Film mit namenhaften Schauspielern besetzt waren. Ich schätze deren Anteil an den Kosten ist nicht gerade unerheblich. Mir würde es schon reichen, wenn die Serie so wie die gerenderten Sequenzen aus The Force Unleashed ausgesehen hätte, weil diese auch ziemlich real wirken.


Es gibt meiner Meinung nach genau eine Sache die TCW wirklich geholfen hätte und dass wären bessere Schreiber gewesen. ;)
@Lord Garan
Meinst du damit nur die Umsetzung oder das ganze Konzept?:coffee:
 
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Du vergisst dabei aber, dass die Rollen in diesem Film mit namenhaften Schauspielern besetzt waren. Ich schätze deren Anteil an den Kosten ist nicht gerade unerheblich. Mir würde es schon reichen, wenn die Serie so wie die gerenderten Sequenzen aus The Force Unleashed ausgesehen hätte, weil diese auch ziemlich real wirken.
Die einzigen wirklich namenhaften Stars die in Beowulf waren, waren Anthony Hopkins und Angelina Jolie. Robin Wright, Crispin Glover und Ray Winstone waren zwar auch schon in größeren Produktionen, haben allerdings einfach nicht den selben Bekanntheitsgrad.
Im The Clone Wars Pilotfilm waren übrigens auch zum Teil die Originalstimmen aus den Filmenzu hören. Darunter auch Christopher Lee als Count Dooku und Samuel L. Jackson als Mace Windu. Der Pilot hatte übrigens ein Budget von 8,5 Millionen.
Glaub mir, bei Animationsfilmen sind die Synchronsprecher in der Regel nicht gerade der größte Kostenfaktor. Die normalen Standartsprechrollen werden auch nicht unbedingt gut bezahlt. Auch der Gehaltscheck bei den großen Stars ist da in der Regel etwas niedriger, als wenn sie vor die Kamera treten. Wobei die großen Firmen gerne bekannte Stars besetzen, da diese einfach Werbewirksamer sind. So bekommt ein wirklich großer Star selbst für einen Werbespots wo er nur kurz ein paar Sätze auf Band sprechen muss, schon eine Gage die in den sechstelligen Bereich gehen kann.
 
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