Episode VI Uralte Usenet-Beiträge über RotJ aus dem Jahr 1982 (!)

Darth Darth

Back from the Dark Side
Moin,

das Internet gab es in den 80er-Jahren natürlich noch nicht in seiner heutigen Form.

Dennoch waren die sog. Newsgroups - die Vorgänger der Diskussionsforen - bereits vorhanden und wurden von einigen wenigen Menschen bereits genutzt. Der eine oder andere wird sich vielleicht noch an das Usenet aus alten Tagen erinnern.

Nun habe ich entdeckt, dass Star-Wars-Fans bereits 1982 (!) im Usenet über die ein Jahr später erscheinende Episode VI (RotJ) diskutiert haben:

https://groups.google.com/forum/#!msg/net.movies/8Rsra_MR3yY/9TIQH0a19xwJ

Das dürfte wirklich ein Höhepunkt der frühen Internetgeschichte gewesen sein.
Find's immer ganz lustig, solche alten Posts "aus der Internet-Steinzeit" zu lesen, vor allem wenn man dieses Zitat betrachtet:

"I wish Lucas & Co. would get the thing going a little faster.
I can't really imagine waiting until 1997 to see all nine parts
of the Star Wars series."

Interessant, dass wohl bereits so früh anscheinend schon neun Teile für SW geplant waren.
 
Wieso "so früh schon" ?
Soweit es GL betrifft waren neu Episoden nur um 1980 eine ernsthafte Option
( Aber jetzt nicht wieder diese Diskussion)

Zum Thema: interessante Lektüre, sicher.

Halte ich aber für nicht wirklich authentisch, nichts für Ungut.
 
Ich liebe Zeitreisen in die Vergangenheit. Danke für den Hinweis.

In den Wochen und Monaten nach "Die letzten Jedi" wurden die negativen Reaktionen eines Teils der Zuschauer in den Medien auch gerne mit jener Katerstimmung verglichen, die sich bei einem Teil der Fans 1980 nach dem Erscheinen von "Das Imperium schlägt zurück" manifestierte. Ich habe mir vor zwei Jahren folgenden Watson-Artikel aus dem Netz kopiert:

«Das Imperium schlägt zurück» ist kacke! Sagten zumindest die Fans 1980

Vor fünf Jahren hat sich Walt Disney für vier Milliarden US-Dollar das «Star Wars»-Franchise einverleibt. Ein Albtraum für viele Fans, denn die Angst, dass der Mauskonzern den X-Wing gegen die Wand fliegen würde, war allgegenwärtig.

Spätestens nach dem Erscheinen des dritten Weltraumabenteuers unter dem Banner von Disney sehen sich die Kritiker bestätigt. «Star Wars: Die letzten Jedi» ist für viele ein einziges Fiasko. Auf der Bewertungsseite Rotten Tomatoes liegt der Film mit 49 Prozent sogar hinter Blockbuster-Gurken wie Justice League oder Transformers.

Oft wird dabei die gute alte Zeit gepriesen, als «Star Wars» noch einzigartig, neu und innovativ war. Stellvertretend für die alte Trilogie steht dabei «Das Imperium schlägt zurück». Der zweite Teil der Originaltrilogie gilt als der beste aller «Star Wars»-Filme. Das bestätigt auch ein Blick auf «IMDb», wo der Film mit 8.8 die Höchstwertung aller «Star Wars»-Filme genießt.

Müll, unlogisch, bescheuert

«Das Imperium schlägt zurück» kam drei Jahre nach dem ersten Teil in die Kinos und hatte die gleiche Bürde zu tragen, wie nun auch «Der letzte Jedi». Zum einen muss der erste Teil würdig fortgesetzt, zum anderen der Weg für den Nachfolger bereitet werden. Es gibt also weder einen wirklichen Anfang noch ein Ende.

Damals, 1980, versuchte Regisseur Irvin Kershner die Idee von George Lucas weiterzuspinnen, indem er eher düstere, teilweise philosophische Wege einschlug. Damit verprellte er die Fans, welche sich mit «Krieg der Sterne» erst gerade an die großangelegte, neue Welt der Weltraumoper gewöhnt hatten.

Doch auch die Medien kamen mit dem Film nicht zurecht. Während einige wenige den Film durchaus mochten, zerriss die Mehrheit der Presse den Streifen in der Luft. Die «Washington Post» war sich in ihrem Review sicher, dass der Film Müll sei. Er habe weder eine erzählerische Struktur, noch glaubhafte Charaktere mit Tiefgang. Ein emotionales oder gar philosophisches Ende suche man vergebens.

Desillusioniert zeigte sich auch Vincent Canby von der New York Times:

«Ich bin weniger über die Tatsache verärgert, dass der Film nur wenig Herz hat, als viel mehr darüber, dass es mir egal ist ... Ich habe so gemischte Gefühle über ‹Das Imperium schlägt zurück›, dass ich nicht einmal sicher bin, ob ich den Inhalt überhaupt verstanden habe.»

Eine der wenigen positiven Stimmen kam von der bekannten Filmkritikerin Pauline Kael, die im New Yorker schrieb:

«Es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese sprudelnde, junge Saga an Vorstellungskraft eingebüßt hat oder sich in ihren unglaublichen Spezialeffekten verliert.»

Während die Presse den Film trotz aller Skepsis objektiv zu beurteilen versuchte, kochten die Emotionen bei den Zuschauern über. Szene für Szene wurde analysiert und vor allem kritisiert. Viele Fans fühlten sich durch die ungewohnte Handlung vor den Kopf gestoßen und verraten.

Dass wir heutzutage überhaupt noch wissen, wie die Kinogänger in der Prä-Internet-Ära über diesen Film dachten, verdanken wir vor allem einem Magazin. Das Nischenheft «Starlog» druckte regelmässig Leserbriefe ab. Zwar wurde das Magazin schon längst eingestellt, doch dank der Seite «Internet Archive» sind die Ausgaben noch in digitaler Form erhalten geblieben und damit auch die Meinungen zu «Das Imperium schlägt zurück».

Unbeantwortete Fragen und doofe Liebesgeschichte

Für viele der Zuschauer enthielt der Film schlicht zu viele unlogische Handlungsstränge, war stellenweise unglaubwürdig oder ließ zu viele Fragen offen. Robert L. Beedy-Scarola etwa, fand die große Wendung, dass Darth Vader Lukes Vater sei, schlicht lachhaft:

«Ist Luke mit Vader verwandt? Viele glauben das jetzt, weil Vader es gesagt hat. Nun, ich sage: Glaubst du immer alles, das man dir sagt? Vader hat vielleicht schlicht gelogen, um Luke auf seine Seite zu ziehen. Und wenn er dann hat, was er will, wird er ihn wieder loswerden wollen.»

Sean Bernard wiederum regte sich über die offenen Fragen bezüglich Han Solo und Lando Calrissian auf:

«Ich weiß, sie wollten noch etwas für den dritten Film übrig lassen, aber sie haben es damit echt übertrieben. Beispielsweise Han Solos Dilemma. Der Film hätte nicht enden sollen, bevor Han Solo entweder durch Boba Fett oder Jabba getötet, oder durch Lando Calrissian oder Chewbacca gerettet worden wäre. Und was aus dem Planeten Bespin wurde, hat man auch nicht erfahren. Wurde er von Landos oder imperialen Truppen erobert oder von Vader zerstört?»

Und auch der andere Schüler, den Yoda einst hatte, schien für viel Diskussionen zu sorgen:

«Und eine der größten Fragen, die mich beschäftigt ist, wer Yodas anderer Schüler ist. Könnte es womöglich ein Mädchen sein – eine mögliche Liebe für Luke? Ich habe 1095 Tage, in welchen ich meine eigenen Schlüsse ziehen kann.»

Harrison Ford hat keine Ahnung von Frauen

Doch eines der größten Probleme schien für die meisten die offenbarte Liebe zwischen Han Solo und Leia gewesen zu sein. Nach «Krieg der Sterne» hatte sich ein Teil des Fanlagers gewissermaßen in zwei Gruppen aufgeteilt. Zum einen war da Team Solo/Leia und dann natürlich Team Luke/Leia.

Als dann in «Das Imperium schlägt zurück» mit einem innigen Kuss aufgelöst wurde, dass Leia in Han verschossen war, passte das den Luke-Leia-Befürwortern gar nicht. Es sind sehr emotionale Leserbriefe erhalten, in denen sich Luke-Fans darüber aufregen, dass Leia sich für Han Solo entschieden hat.

Und dann gab es ja auch noch diejenigen, die mit einer Liebesschnulze à la «Vom Winde verweht» im Weltraum gar nichts zu tun haben wollten. Selbst über die heute legendäre Antwort von Han Solo auf Leias «Ich liebe dich», regten sich die Leute auf:

«Jemand sollte Harrison Ford sagen, dass wenn eine Frau dir ‹Ich liebe dich› sagt, ‹Ich weiss› keine angebrachte Antwort ist. Dieses Szene war nicht lustig, sie war ärgerlich.»
Jeanette Vogelpohl in ihrem Leserbrief im «Starlog».

Selbst Yoda wurde bemängelt, denn wer will schon einen grünen Elf mit glänzenden Augen als Jedi sehen? Und dann spricht er auch noch wie ein Glückskeks! Fragen und Probleme, die aus heutiger Sicht nicht wichtig erscheinen, die Zuschauer in den 80ern aber scheinbar sehr beschäftigten und aufwühlten.

Das beste Zitat dürfte allerdings von William Andrade stammen, der sich auf Twitter zurückerinnert:

«Tatsächlich haben meine Brüder und ich sowas Ähnliches wie ‹Lucas hat ‹Star Wars› ruiniert› gesagt, als wir das Kino nach der ersten Vorstellung verließen. Kinder und ihre Überreaktionen, richtig? Glücklicherweise hat uns die Zeit und Einsicht eines Besseren belehrt.»

Quelle: Watson
 
Halte ich aber für nicht wirklich authentisch, nichts für Ungut.
Wie kann es nicht authentisch sein?

Natürlich war das Usenet Anfang der 80er-Jahre noch weitgehend unbekannt. Leute, die dort frühe Beiträge verfasst haben, gab es aber durchaus.
Das "Forum", auf dem dieser Thread liegt (net.movies) wurde beispielsweise schon seit 1986 nicht mehr genutzt.
 
Wieso "so früh schon" ?
Soweit es GL betrifft waren neu Episoden nur um 1980 eine ernsthafte Option
( Aber jetzt nicht wieder diese Diskussion)

Zum Thema: interessante Lektüre, sicher.

Halte ich aber für nicht wirklich authentisch, nichts für Ungut.

Diese Usenet-Kommentare sind echt. Bei Google sind 700 Mio Usenet-Beiträge ab Mai 1981 einsehbar. Als bekannt wurde dass Google dieses Archiv zugänglich gemacht hat, gab es damals ein großes Medienecho. Nur ist das inzwischen auch schon wieder 20 Jahre her, da Google das im Sommer 2000 unternommen hat.

Artikel zum Usenet Archiv von Google: https://www.salon.com/2002/01/08/saving_usenet/
 
Ist für mich halt schwer vorstellbar. Für die meisten von uns war sowas wie Internet damals ja bestenfalls Fiktion.

Umso cooler ist das natürlich
 
Ist aber auf jeden Fall verständlich, dass man da erst einmal misstrauisch ist.

Ich hab schon Leute erlebt, die behauptet haben, sie hätten die "Ich bin dein Vater"-Szene aus TESB bereits 1980 im Kino abgefilmt.

Hier etwa:

DAS ist ganz bestimmt ein Fake.
Dagegen wirken die Newsgroup-Beiträge noch relativ authentisch - zumal sie für heutige Verhältnisse auch recht archaisch wirken.
 
Ist für mich halt schwer vorstellbar. Für die meisten von uns war sowas wie Internet damals ja bestenfalls Fiktion.

Umso cooler ist das natürlich

Diese Beiträge wurden überwiegend von Studenten in den USA gemacht. Dort konnte man als Student schon in den frühen 70ern per Email kommunizieren. Die haben in den frühen 70ern Multiplayerspiele übers Universitätsnetz gespielt und den Sourcecode von Spielen über die Computernetze mit anderen Unis geteilt. Das Usenset gab es seit 1979. Es ist daher eigentlich nicht verwunderlich dass man das 1982 schon ganz selbstverständlich dazu genutzt hat um sich über Popkultur auszutauschen.

Ist aber auf jeden Fall verständlich, dass man da erst einmal misstrauisch ist.

Ich hab schon Leute erlebt, die behauptet haben, sie hätten die "Ich bin dein Vater"-Szene aus TESB bereits 1980 im Kino abgefilmt.

Hier etwa:

DAS ist ganz bestimmt ein Fake.
Dagegen wirken die Newsgroup-Beiträge noch relativ authentisch - zumal sie für heutige Verhältnisse auch recht archaisch wirken.

Na ja, rein technisch wäre das möglich gewesen. Portable Videokameras gab es zu dem Zeitpunkt schon und damals war es auch einfacher sowas in's Kino reinzubringen. Man konnte sich damals oft einfach durch den Ausgang reinschleichen. Wenn jemand nen Kinovorführer kannte, konnte er seine Kamera sogar problemlos in den Vorführraum stellen. Von daher, keine Ahnung ob das echt ist oder nicht. ¯\_(ツ)_/¯
 
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