US-Grenzkontrolle ? noch normal?

Doublespazer

When the clock is hungry it goes back four seconds
:angry Flughafen San Francisco, Einreise: Der Fingerabdruckscanner reagiert nicht. "Fester drücken", sagt der grimmige Beamte der US- Einwanderungsbehörde INS. Endlich erfasst der daumenbreite Scanner den rechten Zeigefinger, dann den linken. In barschem Ton geht es weiter: "Dorthin schauen!" Klack - die Digitalkamera des Schweizer Herstellers Logitech schießt ein Porträt. Das wird mit den Fingerabdrücken und Passinformationen gespeichert, ein kompletter Steckbrief. Rund fünf Millionen Mal hat sich die Prozedur seit dem fünften Januar an den 115 internationalen Flughäfen und 14 Passagierhäfen der USA wiederholt. Willkommen in der High-Tech-Festung USA. Was bisher nur Einreisende mit Visum über sich ergehen lassen mussten, kommt ab 30. September auf alle US- Besucher zu. Dann werden auch die rund 1,2 Millionen deutschen Touristen, die alljährlich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Urlaub machen, erkennungsdienstlich behandelt. Vorschont bleiben nur Diplomaten, hohe Regierungsgäste und Nato- Militärs. An den Grenzen dürfte es zu chaotischen Zuständen kommen. Im vergangenen Jahr reisten 13 Millionen Ausländer ohne Visum in die USA ein. Künftig werden sie lückenlos überprüft. Verhindern soll das befürchtete Chaos ein Konsortium aus der Privatwirtschaft - angeführt vom amerikanischen Informationstechnik-Beratungsunternehmen Accenture. Für zehn Milliarden Dollar wird der IT-Multi in den nächsten fünf Jahren ein High-Tech- Einreisesystem mit dem Codenamen US-Visit installieren. In den nächsten Monaten werden die Accenture-Berater zunächst Datenspeicher, Computer, Kameras und Fingerabdruckscanner einkaufen. :rolleyes:

Sollte man das ganze nicht boykotieren und daheim bleiben? Wie können die Amis die Frechheit haben eine Steckbrief von einem unschuldigen Turisten anzulegen?
Big Brother, die total Überwachung läßt grüßen, was in Minority Report nur eine pessimistische Andeutung an eine düstere Zukunft war, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Tja der Staat will wissen mit wem er es zutun hat. Bald werden Steckbriefe von neugeborenen angelegt und alle Ausländer zwangssterilisiert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Fingerabdrücke würde ich noch okay finden, aber mein Foto will ich denen icht unbedingt überlassen...die behalten das ja bis ans Ende der tage der USA nehme ich stark an.
 
Diese Aktionen sind in meinen Augen einfach nur Beschäftigungsprogramme für die entsprechenden Unternehmen und sollen vielleicht auch etwas die Bevölkerung beruhigen. Ansonsten wird dieses Programm einfach nur einen riesigen Berg an Datenmüll produzieren.

Und wenn ich so sehe wie die USA mit ihren Gästen umgehen kann ich für mich nur einen persönlichen Schluss ziehen: ich werde solange das so praktiziert wird die USA nicht besuchen.
 
Wenn man das so liest, dann drängt sich der Gedanke auf, daß es zu den Zeiten des kalten Krieges anscheinend wesentlich leichter war, ins "Reich des Bösen" zu reisen, als dieser Tage in die USA...

C.
 
Versteht ihr das denn nicht ein kleines Bisschen? Es ist doch Tatsache, dass grosse Teile des nahen und mittleren Ostens einen riesigen Hass auf die USA hegen. Bei allem Antiamerikanismus kann man trotzdem nicht leugnen, dass Amerika mehr in Gefahr ist als jedes andere Land. Und solche defensiven Massnahmen sind das einzige, was man gegen Terrorismus machen kann, auf jeden Fall wirkungsvoller und auch gerechter gegenüber Unschuldigen als diese ganzen verdammten Kriege. Ich könnte mir ausserdem gut vorstellen, dass sich die Amerikanische Regierung hinter einem sicheren Wall aus Kameras und Fingerabdruckscannern nicht mehr so schnell zu einem Krieg hinziehen lässt.

Ich sehe auch das Problem für den Touristen dabei nicht. Zollbeamten sind auch oft leicht unanständig, aber wenn man nichts vor ihnen zu befürchten hat stören sie auch nicht.
Für mich sind die USA sowieso nicht die Traumdestination, aber durch solche Massnahmen würd ich mich nicht davon abhalten lassen, dorthin zu reisen wenn ich wollte.
 
Master Mace schrieb:
Versteht ihr das denn nicht ein kleines Bisschen?

Ja und zwar dass ich für mich entschieden habe kein Foto machen zu lassen wenn ich dort einreise.
Außerdem sagte Lain bereits, dass diese Aktionen eher wenig effektiv sind, niemand hat hier gesagt dass sie unbegründet sind in Bezug auf die Gefahr.
 
BunKerFunker schrieb:
Ja und zwar dass ich für mich entschieden habe kein Foto machen zu lassen wenn ich dort einreise.
Außerdem sagte Lain bereits, dass diese Aktionen eher wenig effektiv sind, niemand hat hier gesagt dass sie unbegründet sind in Bezug auf die Gefahr.

Wieso sollten sie nicht effektiv sein? Ich kann mir vorstellen, dass die Amerikanischen Geheimdienste Fotos von ziemlich vielen Terroristen haben, die man bei einer Einreise mit Gesichtsmustervergleichdingsbumsda identifizieren könnte. Neben Terroristen wird es auch für jegliche internationale Verbrecher wie Drogenhändler wesentlich schwieriger werden. Und das liegt doch in unser allem Interesse?
 
Master Mace schrieb:
Versteht ihr das denn nicht ein kleines Bisschen?

Mir wird mit solchen Maßnamen unterstellt eine Gefahr für die USA zu bedeuten. Ein unerträgliches Gefühl. Soll ich mir sowas gefallen lassen? Als friedlicher Tourist möchte ich auf keinen Fall so behandelt werden, schließlich komme ich um meine $ auszugeben. Als ich vor einigen Jahren dort war, mußte ich bereits im Flugzeug einen grünen Zettel ausfüllen auf dem ich bestätigen sollte auf keinen Fall den Boden der USA zu betreten um terroristischen Aktionen nachzugehen. Eine Art Ehrenwort. So etwas sollte reichen auch wenn es schon lächerlich genug war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe sehr gut, dass man als Ottonormalverbraucher solchen verschärften Kontrollen mit einem gewissen Argwohn begegnet. Und tatsächlich, wnn man sich mal in ruhe hinsetzt und über die Verhältnismässigkeit nachdenkt, kommt man ganz schnell zum Schluss, dass die Amis zuviel des Guten praktizieren.

Auf der anderen Seite muss man auch mal versuchen, die Amerikaner zu verstehen. Die Behörden stehen unter grossem Zugszwang. George W. Busch hat der Bevölkerung versprochen, den Terrorismus mit allen möglichen Mitteln zu bekämpfen. Aber das ist lächerlich, weil man den Terrosismus eigentlich gar nicht bekämpfen kann. Also wird der Bevölkerung ein falsches Sicherheitsdispositiv vorgekaugelt. Offenbar kommt es bei den Amerikanern gut an, wenn alle ausländischen Besucher auf Herz und Nieren geprüft werden, jederzeit unter Kontrolle stehen, niemand einen Furz ablassen kann, ohne dass dieser im Pentagon und im Weissen Haus registriert wird.

Was diese Massnahmen für uns bedeuten, wie wir damit genau genommen schickaniert werden, ist den Amerikanern egal. Für sie zählt nur, dass Georg W. Bush sein Versprechen einhält und niemand unkontrolliert einen Fuss auf amerikanischen Boden setzen kann. Leider sind die Amerikaner im Rechnen nicht sehr schlau. Wären sie das, würden sie vielleicht merken, dass die verschärften Einreisebestimmungen gerade für den wichtigen Wirtschaftszweig "Tourismus" pures Gift sind. Aber auch der Business-Bereich wird sich daran zusehends stören, zumal die Bewältigung der Einreiseformalitäten viel Zeit erfordert.
Aber dafür kann der US-Besucher sicher sein, auf dem nächsten Innlandflug nicht gekidnappt zu werden, oder?

mfg

Bea
 
Lord Zumpferl schrieb:
Mir wird mit solchen Maßnamen unterstellt eine Gefahr für die USA zu bedeuten. Ein unerträgliches Gefühl.

Zollkontrollen, Polizeikontrollen usw, da wird einem überall "unterstellt", etwas Illegales zu tun. Wenn mich der Lehrer während der Prüfung misstrauisch anschaut, wird mir unterstellt, dass ich spicke. Das ist alltäglich und mit so einem Stolz darauf zu reagieren finde ich übertrieben. Wer nicht ohne Führerschein fährt, wer nichts schmuggelt, wer nicht spickt, der hat nichts vor Polizei, Zoll und Lehrern zu befürchten und lässt die Kontrolle ruhig über sich ergehen. Genauso hat der Tourist nichts von den Beamten zu befürchten und kann es doch auch über sich ergehen lassen.
Naja ist halt von Person zu Person verschieden, wie sehr einem so etwas stört. Ich für meinen Teil verstehe die Massnahme. Ob sie etwas bringt, wird sich zeigen.
 
Master Mace schrieb:
Wieso sollten sie nicht effektiv sein? Ich kann mir vorstellen, dass die Amerikanischen Geheimdienste Fotos von ziemlich vielen Terroristen haben, die man bei einer Einreise mit Gesichtsmustervergleichdingsbumsda identifizieren könnte. Neben Terroristen wird es auch für jegliche internationale Verbrecher wie Drogenhändler wesentlich schwieriger werden. Und das liegt doch in unser allem Interesse?

Einfach deswegen weil die Behörden eben nicht diese Daten haben (z.b. war Atta, einer der Attentäter vom 9.11. in keiner Datenbank), diese Daten dann auch noch mit ziemlich lächerlichen System gescannt werden und man ganz generell den Abgleich nicht wirklich hinbekommt.
Natürlich könnte man solche Systeme perfekt aufbauen, aber dann muss man auch gleich Größenordnungen mehr Geld ausgeben. Und selbst dann helfen diese Systeme nicht wenn man die Leute einfach nicht kennt.

Und wenn ich als Attentäter unbedingt unerkannt in die USA einreisen will dann würde ich nach Kanada reisen und mich über die Grüne Grenze einschleusen ...

Aber wie gesagt ... ich muß da ja nicht hinreisen und wenn die USA meinen die Touristen vergraulen zu müssen ist das deren Problem.
 
Naja, ich arbeite in einem Beruf, wo es normal ist, daß einem täglich unterstellt wird, man könnte ja ein Dieb sein.
Für mich persönlich ist es vollkommen normal, daß ich mir in die Handtasche sehen lasse, für jedes Fitzelchen einen Kaufbeleg mit mir rumtrage und sowas.

Ich hab nichts gemacht, also kann mir auch keiner wirklich was beweisen. Ich bin unwichtig genug, daß auch keiner versuchen wird, mir was falsches in die Schuhe zu schieben.

Soll'n sie doch ihren Datenmüll sammeln... Mir wurscht.

Wenn ich mir einen Urlaub in Amiland überhaupt leisten könnte .oO(würde ich lieber nach Japan fahren o_O), würde ich es mir vielleicht überlegen, ob es das wert ist... aber im Moment kann es mir mehr als egal sein, was da bei der Einreise passiert... *shrug*
 
Ein brasilianischer Richter hat den Mut gehabt,und angeordnet,daß jeder US-Bürger,der nach Brasilien einreist, genauso behandelt wird,wie ein Brasilianer,der in die USA einreist.
Hätten mehr Länder diesen Schneid,dann würde die Sache ganz schnell anderst werden.
 
Wie blauäugig muss man sein, um an eine totale Absicherung der US-amerikanischen Grenzen zu glauben, welche "Terrornetzwerken" eine "Masseninfiltration" ermöglichen könnten?

Beati pauperes spiritu.
 
@ Master Mace

Damit triffst du den Nagel auf den Kopf. Wer nichts verbrochen hat, braucht keine Angst zu haben. Aber das sagt sich einfacher, als es zu bewerkstelligen ist. Ich verstehe Menschen wie Lord Zumpferl sehr gut, die sich in den gleichen Topf geschmissen fühlen, wie Leute, die tatsächlich etwas zu verbergen haben.
Das Problem ist, dass wir Menschen es nicht gewohnt sind, derart überwacht zu werden. Früher reichte es, an der Grenze seinen Pass zu zeigen und schwupps war man im fremden Land. Dann fielen in Europa die Grenzen und man musste gar nichts mehr zeigen.
Jetzt soll sich der Bürger quasi einen geistigen Streaptease hinlegen, Fingerabdrücke und Iris-Scan deponieren, wenn er sich mal für zwei Wochen in Florida unter die Sonne legen will. Das ist etwas, was im Bewusstsein des Bürgers noch nicht verankert ist - und deshalb wohl auch etwas Angst macht. Die persönliche Bewegungsfreiheit wird massiv eingeschränkt. Hinter jedem Besucher wird tendenziell ein Schwerverbrecher vermutet.
Dran muss man sich erst gewöhnen.

cu

Wookie Trix
 
Nunja leudz, hier sind wohl wirklich einige dafuer, dass Terroristen ganz ohne Probleme in ein Land kommen koenne ohne Probleme und ihr Anschlaege verueben koennen! Verletzt es euren Stolz sich mal kurz fotografieren zu lassen und nen Fingerabdruck machen zu lassen? Wollt ihr das lieber weglassen und damit das Risiko einzugehen, dass Leute den Anschlaegen zu Opfer fallen? Wollt ihr das wirklich? Das grenzt fuer mich eher an Verrueckheit als an Logik und Sicherheit! Wie soll man denn dann Terroristen aufspueren, wenn FBI, CIA etc. Terroristen aufspueren, die ins Land wollen und dann duerfen sie nicht einmal kontrollieren!!! Echt was geht in solchen Koepfen vor frag ich mich!
 
Mortaki schrieb:
Echt was geht in solchen Koepfen vor frag ich mich!

Frage ich mich auch. Wer in seinem kindlichen Glauben von der Unfehlbarkeit der "Geheimdienste" festgefahren ist, den von ihnen ach so gefürchteten "Terroristen" nicht einmal ein Mindestmaß an Intelligenz zutraut, die gerade nötig ist, um solche Kontrollen zu umgehen, kann in der Tat nur über einen umnachteten und in hohem Maße naiven Geist verfügen.
 
Unfehlbarkeit? Ich hab nicht gesagt, dass sie jeden kriegen, aber die Chancen auf Grund von vielleicht auch nur Vermutungen sind definitiv HOEHER.
Gut, wenn du meinst, dann kannst du vielleicht auch mal erkaleren wie so ein Standart Terrorist eine Kontroll eumgehen kann mit Fingerabdruck? Wenn er gesucht wird, dann findet man ihn dadurch eher als mit diesen "normalen" kontrollen!
Ausserdem was ist schlimm dran, wenn man mal mehr kontrolliert wird?
 
Das Problem liegt doch eben darin das diese Systeme nur dann was nützen wenn man die Terroristen sowieso schon kennt (also mit Fingerabdruck und Photo). In diesem Fall fragt man sich allerdings wieso die dann noch frei herumlaufen wenn sie denn ach so gefährlich sind. Die Attentäter vom 9.11. sind eben fast alle regulär eingereist und wären durch diese Kontrollen ohne Probleme durchgekommen.

Und für mich selber sehe ich eben *nicht* ein den Ami's mal eben so meine Fingerabdrücke und mein Photo zu geben. Das geht sie eben nix an.
 
Ähm...nur mal so nebenbei: in Deutschland wird man stärker überwacht als in den USA...hier wird wirklich JEDER (zumindest offizielle) Schritt überwacht. Für jeden Mist braucht man Belege. Angefangen vom Personalausweis (den es in den USA übrigens nicht gibt...) über den Führerschein bis zur Krankenversicherungskarte, Rentenverischerungskarte, Bahncard und was weiß ich nicht alles (dies sind ja nur die kleinen Sachen...von Musterung und so einem zeug ganz zu schweigen). In keiner anderen westlichen Nation werden die Daten der Bürger (und sei es nur die Körpergröße) so genau und so oft erfasst wie in Deutschland. Ja, selbst die Religionszugehörigkeit MUSS man in Lebensläufen bei Vorstellungsgesprächen angeben (in den USA wurde die Religionszugeörigkeit noch NIE erfasst...). Jetzt überlegt mal welche Daten ihr wem schon alles gegeben habt und wo überall Akten von euch angelegt wurden, die der Staat JEDERZEIT einsehen und nutzen kann und sei es nur bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz. Von jedem von uns gibt es lückenlose Vitas, die kontrolliert werden und durch stetige Selbstkontrolle der deutschen Gesellschaft auch kaum zu fälschen sind. Ganz vom "Großen Lauschangriff" zu schweigen...

Demnächst wird jeder Deutsche seinen Fingerabdruck auf seinem Personalausweis wiederfinden...joah, die Amis sind schon komischer als wir wenn sie dieses nur bei wildfremden Ausländern tun, die in ihr Land kommen...
 
Zurück
Oben