Wal Markt und das Problem mit der Liebe am Arbeitsplatz

Wookie Trix

Botschafter
Hi Leutz

Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hat den umstrittenen Ethikkodexes bei den deutschen Filialen des US-amerikanischen Handelsunternehmens Wal-Mart teilweise für nicht zulässig erklärt. Das Gericht wies damit am Montag eine Beschwerde des Unternehmens zum Teil zurück, mit der unter anderem erreicht werden sollte, dass die Mitarbeiter von Wal-Mart am Arbeitsplatz nicht miteinander flirten.

Grund genug, mal die Frage in den Raum zu stellen, was ihr von der Idee haltet, das Verlieben am Arbeitsplatz unter Strafe zu stellen.

Stellt euch vor, ihr wärd Chef einer Firma und müsstet darüber entscheiden, wie weit sich euer Personal mit der Kundschaft oder den Mitarbeitern einlassen darf?

Was würdet ihr diesbezüglich zur Auflage machen.


Oder anders gefragt: Was schadet es, wenn zwei Leute auf der Arbeit zusammen finden?

Danke fürs Mitmachen

Gruss, Bea




Quelle: (Az: 10 TaBV 46/05)
ddp.vwd/mbo/sie
 
Ich persönlich würde solch einen Kodex,wie ihn Wal Mart jetzt leider verboten bekommen hat sehr begrüßen.
Immerhins ist man zum Arbeiten in einer firma angestellt und nicht zum rumhuren und rumvögeln.
 
Jedihammer schrieb:
Ich persönlich würde solch einen Kodex,wie ihn Wal Mart jetzt leider verboten bekommen hat sehr begrüßen.
Immerhins ist man zum Arbeiten in einer firma angestellt und nicht zum rumhuren und rumvögeln.

Walmart verbietet seinen Mitarbeitern aber nicht nur das Rumhuren und Rumvögeln während der Arbeit, sondern auch nach der Arbeit. Nicht einmal zum Essen dürfen sich die Mitarbeiter untereinander verabreden, geschweige denn eine Beziehung führen.

Gut dass solche Reglementierungen durch den Arbeitgeber bei uns nicht rechtens sind, Partnerschaften und sexuelle Beziehungen (nach Dienstschluss) gehören zum Privatleben der Mitarbeiter, das geht doch niemanden was an. So ein prüder Schwachsinn kann ja nur aus den USA kommen.
 
Jedihammer schrieb:
Ich persönlich würde solch einen Kodex,wie ihn Wal Mart jetzt leider verboten bekommen hat sehr begrüßen.
Immerhins ist man zum Arbeiten in einer firma angestellt und nicht zum rumhuren und rumvögeln.

Zwischen "sich verlieben" und "rumhuren und rumvögeln" besteht allerdings ein himmelweiter Unterschied. Natürlich wird es keine Firma erlauben, daß Mitarbeiter am Arbeitsplatz Sex haben, aber wenn sich in einer Firma zwei Leute finden, und ineinander verlieben, dann kann das dem Arbeitgeber schnuppe sein, solange sie das nicht am Arbeitsplatz ausleben.

C.
 
Crimson schrieb:
Zwischen "sich verlieben" und "rumhuren und rumvögeln" besteht allerdings ein himmelweiter Unterschied. Natürlich wird es keine Firma erlauben, daß Mitarbeiter am Arbeitsplatz Sex haben, aber wenn sich in einer Firma zwei Leute finden, und ineinander verlieben, dann kann das dem Arbeitgeber schnuppe sein, solange sie das nicht am Arbeitsplatz ausleben.

C.

Und wenn sie dann durch das Firmentor kommen,ist ihre Beziehung vergessen ?
In meinen Augen gehört bei dem Bestehen einer "Beziehung" einer der beiden Partner zumindest versetzt,wenn eine Entlassung schon nicht möglich ist.
 
Jedihammer schrieb:
Und wenn sie dann durch das Firmentor kommen,ist ihre Beziehung vergessen ?
In meinen Augen gehört bei dem Bestehen einer "Beziehung" einer der beiden Partner zumindest versetzt,wenn eine Entlassung schon nicht möglich ist.

Nach dieser Begründung dürfte auch jegliche Art von Abneigung (Mobbing) nicht ausgelebt werden, obgleich es schon verboten ist. Der Alltag sieht aber anders aus und ich vermute, dass sich dies wesentlich schädlicher auf einen Betrieb auswirkt, als eine Beziehung.
 
Das ist doch ausgemachter Schwachsinn. Solange die Mitarbeiter produktiv sind, können sie doch Flirten mit wem sie wollen. Das geht die Firma einen haufen Sch********* an!
Ein Freund von mir arbeiten in einem Namenhaften Elektronik und Unterhaltungsfachmarkt.
Ihm ist es noch nicht mal erlaubt, dass Ihn seine Freundin besucht, wenn Sie grad in der Nähe ist. Und es geht noch weiter. Noch nicht mal seine Freunde können sich als solche zu erkennen geben. Da meckert sofort der Chef.
Dabei predigt die Firma selbst in Ihrer Werbung von Geilheit.

mfg
 
Ich finde der Arbeitgeber hat wirklich allen Grund, seinen Arbeitnehmern die Liebe am Arbeitsplatz zu verbieten, immerhin schränkt das ja merklich die Produktivität der Firma ein, wenn die Angestellten abgelenkt sind.

Eine andere Sache ist aber das Privatleben: Meiner Meinung nach geht es den Arbeitsgeber absolut nichts an, mit wem sich die Angestellten in ihrer Freizeit treffen und mit wem sie abends Sex haben.
Das wär ja noch schöner, wenn sich die Firma da einmischt. :rolleyes:
Fraglich ist das aber dennoch, ob das Sinn macht, sich firmenintern zu verlieben.
Solange zwischen beiden Partnern alles läuft ist's ja prima, aber was, wenn die beiden sich trennen und sich einfach nicht mehr riechen können?
Außerhalb der Arbeit kann man sich ja aus dem Weg gehen, aber während der Arbeit muss man ja irgendwie mit dem Expartner klarkommen.
 
IMO hat das was mit Vertrauen zu tun

Wieviel traut der Arbeitgeber seinen Mirarbeitern zu.

Wenn er ihnen viel zutraut, gibt er ihnen viele Freiräume (Gleitzeit, Gleittage, etc.)
Wenn er ihnen wenig zutraut, dann wenig.

Und ich denke, auch in diesem Fall wird das so sein.

Und Walmarkt wirkt nich gerade so mitarbeiterfreundlich.
 
Dass das Internet langsam mit dem Arbeitsplatz gleichzieht als den "Ort", an dem am häufigsten Beziehungen entstehen, ändert niemals etwas an der Tatsache, dass sich immer dort, wo Menschen viel Zeit miteinander verbringen, auch Beziehungen ergeben werden.

In der U.S.Army gibt es ja auch Vorschriften und Verhaltensmassregeln, nur kann ich dort einen stärkeren Bedarf an Disziplin sehen, als bei Walmart.

Es ist sicherlich ein Problem, wenn am Arbeitsplatz eine Beziehung auseinander geht, und das passiert sicherlich nicht selten. Die eventuellen logischen Konsequenzen für die Firma, Verlust von guten Angestellten, den damit verbundenen Kosten für eine eventuelle Neustrukturierungen von Abteilungen, und alles Mögliche, was man sich noch so ausmalen könnte, wären schon gute Gründe, um solch eine Regel einzuführen.
Allerdings wäre dann ja die logische Schlussfolgerung, dass man eher ein "Trennungsverbot" einführen müsste. Und da das natürlich erst recht nicht geht, hat man sicher mit der Einführung des "Paarungsverbots" versucht, die Kohle einzusparen.

Ich denke nicht, dass es tatsächlich moralische oder ethische Gründe waren, die Walmart dazu bewegt hat, die Regel einzuführen :lol

Gruß,
Michael
 
Verheiratet sein oder miteinander eine Beziehung haben, ja auch rumflirten oder nach der Arbeit zu poppen beeinträchtigt wohl kaum die Produktivität, halte ich für absoluten nonsens und sowas ist schon richtig das man das Walmart verbietet, typisch Amerikaner halt und sowieso sollten die Firmen sowas nicht dürfen, wegen menschlichen Gefühlen jemanden rausschmeißen. In der Schule flirten heutzutage die Schüler doch genauso und haben Beziehungen untereiander und ich sehe hier nicht das diese Schüler bessere oder schlechtere Noten bekommen.
Probleme können auftreten wenn in der Beziehung dinge schwierig werden, aber genau das gleiche kann auch untereinander mit den Kollegen passieren, das ist für mich kein Grund Menschen zu feuern, oder sie nicht einzustellen.
 
Jedihammer schrieb:
Und wenn sie dann durch das Firmentor kommen,ist ihre Beziehung vergessen ?
In meinen Augen gehört bei dem Bestehen einer "Beziehung" einer der beiden Partner zumindest versetzt,wenn eine Entlassung schon nicht möglich ist.

Wieso sollte die Beziehung am Firmentor vergessen sein? Ich meine, man vergisst eine Beziehung nicht nur weil man gerade in dem Moment keinen Sex hat, oder habe ich da was falsch verstanden? Wenn ich irgendwo in der Öffentlichkeit mit meinem Partner bin, dann knutsche ich auch nicht unentwegt mit ihm rum, fummele nicht und habe erst recht keinen Sex mit ihm.

Oder wenn ich mit meiner Besseren Hälfte die Wohnung aufräume... Abgesehen davon, dass es eine (mehr oder weniger ^^) gemeinsame Wohnung ist, deutet da nichts darauf, dass wir zusammen wären. Immerhin haben wir beide zu der Zeit was zu tun.

Ich hab Bekannte, die sind verheiratet und führen zusammen ein Reisebüro. Müssen die jetzt nach dieser Logik immer getrennt arbeiten? ^^

Solange die Leute immernoch ihre Arbeit tun und den Partner nicht während der Arbeitszeit suchen, sollen die nach der Arbeit tun und lassen was sie wollen. Wo ich eher sagen würde, dass das nicht geht ist, wenn ein Arbeitnehmer mit einem Kunden was anfängt und das Ganze aus einem Job resultiert, in dem sehr viel Diskretion verlangt wird, also zB Banken, Rechtsanwälte, Steuerberater usw. Da hätte ich meine Bedenken, nicht wegen der Beziehung, sondern dass die Beziehung irgendwann zu Ende sein könnte und man evtl. einen Kunden verliert oder so. Das wäre aber auch das Einzige, wo ich Beziehungen auch außerhalb des Arbeitsplatzes verbieten würde.
 
Ein Verbot ist doch kompletter Schwachsinn und der Arbeitsplatz war schon seit jeher eine der wichtigsten Partnerbörsen. Wenn die Mitarbeiter gut miteinander auskommen stimmt schließlich auch das Betriebsklima und verbessert sogar die Produktivität. Der Mensch ist keine Henne die man in eine Legebatterie sperrt. Er muss am Arbeitsplatz mit seinen Kollegen und auch den Kunden sozial interagieren dürfen.

Ich sehe höchstens ein Problem zwischen Angestellten und Vorgesetzten. Da kann es leicht zu einer Belastung des Betriebsklimas kommen, wenn sich die anderen Mitarbeiter benachteiligt fühlen, bzw. dann sind auch die Kontrollmechanismen ausgehebelt, die Missbrauch und Diebstahl verhindern sollen.
 
also bei einkaufslaeden, etc. isses mir im grunde egal, was die mitarbeiter miteinander treiben. bei institutionen wie polizei, bundeswehr und so sollte es allerdings schon ein verbot geben, denn das sind nunmal wirklich die groessten puffs auf erden.. abgesehen von VW vielleicht ;)
bei meiner arbeitstelle wird es nicht gerne gesehen, wenn mitarbeiter unter sich beziehungen beginnen, aber verboten ist es nicht. allerdings kann der chef entscheiden, ob dann jemand an einen anderen standort versetzt wird.
meine wenigkeit haellt sich z.b. von partnerschaften innerhalb des teams fern. sowas schadet imho dem arbeitsklima und laesst auf bezug zum partner wichtige entscheidungen verzoegern.
 
Wookie Trix schrieb:
Hi Leutz

Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hat den umstrittenen Ethikkodexes bei den deutschen Filialen des US-amerikanischen Handelsunternehmens Wal-Mart teilweise für nicht zulässig erklärt. Das Gericht wies damit am Montag eine Beschwerde des Unternehmens zum Teil zurück, mit der unter anderem erreicht werden sollte, dass die Mitarbeiter von Wal-Mart am Arbeitsplatz nicht miteinander flirten.

Grund genug, mal die Frage in den Raum zu stellen, was ihr von der Idee haltet, das Verlieben am Arbeitsplatz unter Strafe zu stellen.

Stellt euch vor, ihr wärd Chef einer Firma und müsstet darüber entscheiden, wie weit sich euer Personal mit der Kundschaft oder den Mitarbeitern einlassen darf?

Was würdet ihr diesbezüglich zur Auflage machen.


Oder anders gefragt: Was schadet es, wenn zwei Leute auf der Arbeit zusammen finden?

Danke fürs Mitmachen

Gruss, Bea




Quelle: (Az: 10 TaBV 46/05)
ddp.vwd/mbo/sie

Es geht in Amerika sogar noch weiter : dort kann man gefeuert werden wenn man raucht... ist meiner Meinung nach alles Schwachsinn
 
Das mit dem Rauchen ist natürlich auch Schwachsinn, doch auch bei Polizei, Bundeswehr und Co. von den ganz Diskräten Berufen abgesehen, sehe ich das erlauben von Partnerschaften als sehr gut an. Ich denke sogar, es würde eher fördern, warum sollte ein Soldat denn nicht mit einer anderen zusammensein (was man übrigens eh niemals verhindern kann, das ist nunmal Liebe wenns passiert). Das würde doch in Polizei wie auch Armee eher noch vielleicht positiv sich auswirken und zerstreiten kann man sich auch mit Freunden, Kollegen und Co. ich denke das ist kein Argument.
 
Also, ich kann auch nichts Schlechtes daran erkennen, wenn sich zwei Mitarbeiter am Arbeitsplatz verlieben und dann irgendwann gemeinsame Wege gehen. Und hätte ich eine Firma zu verwalten, würde ich meinen Angestellten bestimmt kein Flirtverbot auferlegen noch ihnen verbieten, miteinander intime/freundschaftliche Beziehungen einzugehen. Allerdings würde ich mir vorbehalten, dass Liebschaften während der Arbeitszeit nicht offen ausgelebt werden und eine gewisse Diskretion gewahrt bleibt.

Ich kann mich an eine frühere Arbeitsstelle in einem grossen Zürcher Nobelkaufhaus erinnern, da war es gang und gäbe, dass im grossen Warenlift, im Lager und auf den Personaltoiletten kleinere und grössere Unzüchtigkeiten ausgetauscht wurden. Jeder hat es gewusst und jeder hat sich darüber göttlich amüsiert. Die Direktion hat das zwar nicht gern gesehen, aber weil auch schon mal die Chefetage in so eine Liebelei involviert war, hat man es zähneknirschend hingenommen. Die Produktivität hat darunter bestimmt nicht gelitten, allenfalls der soziale Zusammenhalt. Denn, wenn mal herausgekommen ist, wer sich da mit wem zu einem Schäferstündchen getroffen hat, dann konnte das schon für Spannungen sorgen. Da war schnell mal Eifersucht im Spiel. Mag sein, dass die Personalpolitik heute anders geregelt wird. Aber damals hätte sich die Direktion der Lächerlichkeit Preis gegeben, wenn Beziehungen am Arbeitsplatz verboten worden wären.

Wo ich die Aufregung verstehen kann, wenn es zur Anbändelung zwischen Dienstleister und Kundschaft kommt. Aber auch da werden sich die Leute kaum von ihrem Glück abhalten lassen, wenn die Liebe mal wie ein Blitz einschlägt. Man kennt ja genug Beispiele, wo sich ein Patient in seine Krankenschwester verliebt hat, die Stewardess in den Passagier oder der Scheidungsanwalt in seine Mandantin. Klar sind solche Fälle problematisch und Beziehungsverbote machen da einen gewissen Sinn. Aber solange die Umwelt nicht in Mitleidenschaft gezogen wird: why not...
Wo der Spass allerding gewaltig aufhört: wenn sich Lehrer in ihre Schüler, Professoren in ihre Studenten verlieben. Mal abgesehen von der Miderjährigkeitsklausel, so darf es nicht soweit kommen, dass Lehrer ihre Zensuren nach Sympathiepunkten verteilen. Und das wäre in solchen Fällen kaum zu vermeiden.

Gruss, Bea
 
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