Wenn der Tod naht...

Wookie Trix

Botschafter
Hi Leutz

Nach so viel Lustigem würde ich gerne mal eine ernste Frage loswerden, die mich seit Jahren beschäftigt.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es zur Zeit ettliche gute und von mir sehr geschätzte Mitmenschen, denen der Tod im Nacken sitzt. Darunter sind alte und betagte Leute, die, dem normalen Lebensverlauf entsprechend, am Ende ihrer Tage angekommen sind. Der Rest (Leute, die erst mitten im Leben stehen) müht sich mit einer todbringenden Krankheit, schweren Depressionen ab und ist diesem nicht selten hilflos ausgeliefert.

Mein Problem ist: Ich würde gerne etwas zur Aufmunterung dieser Leute beitragen. Aber ich weiss manchmal nicht wie. Alles kommt mir so nutzlos und farcenhaft vor. Ich kann nicht mit gutem Gewissen beim auseinandergehen "Auf Wiedersehen" und "Gute Besserung" sagen, weil letzteres nicht eintrifft. Ich kann aber auch nicht gute Miene zum bösen Spiel machen, weil mir das Schicksal dieser Leute einfach sehr nahe geht, ich mich zu sehr verstellen müsste, um da einen positiven Gedanken auszustrahlen...

Habt ihr euch schon mal in einer ähnlichen Situation befunden. Wie geht ihr auf Menschen zu, von denen ihr wisst, dass ihnen nur noch eine kurze Zeitspanne in diesem Leben vergönnt ist.

Danke für eure offenen Meinungen...

Beatrice Furrer
 
Rede vil mit ihnen oder unternimm etwas mit ihnen. Versuche fröhlich zu sein, denn Fröhichkeit ist ansteckend.

Aber alles in allem ist der Tod für mich ein Umstand, der zu akzeptieren ist.
 
@Bea:

Solch eine Situation ist immer schwierig. Man kann sich nur schwer in die betreffende Person hineinversetzten und so ahnen, was diese nun braucht oder nicht, hören will oder nicht. Und es kommt auch immer auf die Persönlichkeit desjenigen an. Einige wollen im Selbstmitleid versinken und nur noch auf den Tod warten, andere nehmen sich vor, ihr restliches Leben zu genießen.
Ich denke es ist nicht verkehrt, ihnen offen zu sagen, wie du dich fühlst, und dass es dir sehr leid tut oder sogar schmerzt, was mit ihnen geschieht. Aber das solltest du nicht permanent tun. Meißt ist den Menschen mehr geholfen, wenn du sie normal, so wie bisher, weiter behandelst und mit ihnen ausgehst, redest und Spaß hast. Denn sie wollen auch nicht immer noch zusätzlich von Freunden und Bekannten an ihr schlimmes Schicksal erinnert werden. Das tun sie selber schon.
Sowas ist wirklich tragisch. Aber die Personen merken es sich, was du zu ihnen gesagt hast und werden es in erinnerung behalten und dann kannst du wieder normal mit ihnen umgehen. Aber wie schon zum Eingang erwähnt, hängt dies stark von de Persönlichkeit desjenigen ab, denn andere wollen auch permanent bemittleidet werden. Also schau dir die betreffende Person einfach genau an und entscheide dann. Du wirst die richtige Wahl sicher treffen ;)

Alles Gute

Calli
 
ich habe damit jeden tag zu tun. ich bin zivi und arbeite in einem pensionistenwohnheim in der bettenstation. bei mir kratzt alle 2 wochen wer ab. ich sehe es als total natürlich. ich habe oft die frage gestellt bekommen "muss ich sterben?" - eigentlich müsste ich "na sicher, dieses jahr/monat/woche erleben sie nicht mehr antworten" ... wäre die wahrheit. ich versuche immer normal zu wirken und versuche so gut es geht zu zeigen dass jemand da ist auch im letzten abschnitt. ich habe eigentlich auch selbst mit mir zu kämpfen, eigene viele probleme und diese leute haben eben ihr leben schon gelebt und es wird eben an der zeit. man kann nicht unendlich leben. manche akzeptieren es total, und ich bewundere sie auch dafür! ich hoffe ich werde auch mal so. ich möchte nur nich dahinvegitireien wie manche. das muss schrecklich sein. und nicht mal das ausdrücken können was man fühlt ... :( aber wenn man letztendlich gehen will geht man. man isst nichts mehr, man wartet einfach. ich weiß jetzt nicht wie es genau bei dir ist. aber solche erfahrungen habe ICH eben jeden tag. ich habe mich damit abgefunden das dass sterben zum leben dazu gehört. derjenige der letztendlich stirbt ist es nicht mal egal weil er es nicht mehr merkt. nur die hinterbliebenen denken/trauen darüber.

greetz
 
Wirklich was machen kann man wohl nur etwas wenn man die Person gut und schon länger kennt.
Irgendwie muss man halt lernen in der Situation gerade etwas richtiges zu sagen (ob fröhlich oder auch eher düster).
Ansonsten würd ich auch sagen geh möglichst normal mit Ihnen um. Der Rest ergibt die Situation.
 
Meine Mutter hat eine schwere Krankheit und ihr hilft es zum Beispiel am Besten wenn sie behandelt wird wie immer. Sie will nicht wie eine Sterbende angeguckt werden und auch kein Mitleid. Deshalb denke ich du solltest deine Bekannten wie immer behandeln. Du kennst sie, du weißt wann du sie in den Arm nehmen musst und einfach nur zuhören musst und wann du ihnen sprichwörtlich in den Hintern treten musst um sie wieder aufzumuntern.
 
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