Wissenschaftliche Arbeit über Star Wars

Darth Empire

Zivilist
Ich studiere u. a. Philosophie und beschäftige mich auch mit SW. Daher sind eher mythische, philosophische und religiöse Aspekte für mich interessant (d.h. Macht, good vs. evil, "the chosen one", ...).

Während des Studiums ist mir des öfteren der Gedanke gekommen meine Diplomarbeit über SW zu verfassen (oder Seminarbeiten).

Problematisch ist aber, dass kaum wiss. Literatur darüber vorhanden ist. Ich muss zugeben, meine Literaturrechereche hierzu war aber auch noch nicht sonderlich intensiv.

Bevor ich mich aber überhaupt vertieft in das Thema stürze, wäre ich dankbar für etwaige Hinweise von euch Fans.

Interessant wäre zu wissen, gibt es Bücher, Artikel, Pages, etc. zu folgenden Themen:

SW und rel., phil. Parallelen (Ähnlichkeiten zum Buddhismus, Stoizismus, u. ä.)

Gesamtdarstellungen von SW, orientiert an "geistigen" Aspekten (d.h. ähnlich den Buch "Die Welten der Star Wars Trilogie", nur eben bezogen auf "intellektuelle Ihalte")

Bezüglich Literatur sind mir nur folgende Bücher bekannt:

  • Decker, Kevin S.; Eberl, Jason T (2005): Star Wars and Philosophy: More Powerful Than You Can Possibly Imagine. Open Court Publishing Co
  • Porter, John M. (2003): The Tao of Star Wars. Humanics Ltd
  • Weiland, Mark (2004): Die erfolgreiche Wirkung mythologischer Narrationsstrukturen und Archetypen in Mainstreamfilmen am Beispiel von Star Wars A New Hope. GRIN Verlag
  • Fritsch, Matthias; Schärtl, Thomas; Lindwedel, Martin (2003): Wo nie zuvor ein Mensch gewesen ist. Science-Fiction-Filme: Angewandte Philosophie und Theologie. Pustet
  • Wetmore, Kevin J. (2005): The Empire Triumphant: Race, Religion and Rebellion in the Star Wars Films. Race, Religion and Rebellion in the 'Star Wars' Films. McFarland & Co Inc.
  • Cavelos, Jeanne (2000): Science of Star Wars. St. Martin's Press


Für jede Information dankbar.
 
Hallo Darth Empire,
hier hab ich was gefunden, was dich vielleicht interessieren könnte (aus Wikipedia):

Star Wars betont die zerstörerische Wesensart von Ärger und Hass (vgl. Yodas Worte „Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite: Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid“) und zeigt, dass Ungeduld und mangelnde Selbstbeherrschung oftmals Ursache von Leid sind. Luke Skywalker soll zum Beispiel auf dem Planeten Dagobah bleiben, damit er seine Ausbildung beenden kann, bevor er in die Wolkenstadt reist, um seine Freunde zu retten. Übereiltes Handeln würde „alles zerstören, wofür sie gekämpft und gelitten“ haben.

Erkennbar sind Elemente der taoistischen und buddhistischen Religion, da Vernunft und Selbstbeherrschung statt Leidenschaft und Begierde betont werden. Der Anfang von Episode IV bedient ein bekanntes Klischee – Darth Vader in künstlicher, schwarzer Kleidung, Leia Organa dagegen in reiner, weißer Kleidung und beschreibt bereits das Hauptmotiv der ursprünglichen Trilogie: den Kampf zwischen Gut und Böse, bzw. richtigem und falschem Handeln.

Ebenso interessant ist die Symbolik des Lichtschwerts - so hat Lukes Lichtschwert in Episode IV die selbe Farbe, die dem heilenden Chi der Taoisten zugeschrieben wird (übrigens genau wie die vom Spice veränderten Augen der Fremen in Dune). In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass das in der westlichen Mystik dem Chi entsprechende geheime Feuer der Alchemisten in deren kodierter Geheimsymbolik in der Regel durch von Hermes Trismegistos getragene Waffen repräsentiert wurde (meistens durch Schwerter). Somit sind die Jedi in schönster Symbolik die Träger des geheimen Feuers.

Einige Bezüge gibt es auch zur Sage von Beowulf, wenn auch nicht so direkt wie in Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien.

Auch das Element des Erlösers, das sich neben dem Christentum auch im Mahayana Buddhismus und anderen Religionen findet, ist vorhanden: Anakin Skywalker ist „der Auserwählte, der die Macht in das Gleichgewicht bringen soll.“ Ein Messias, der eine bessere Welt schaffen soll. Dies wird durch seine „jungfräuliche Geburt“ weiter verdeutlicht.

Anders als in vielen Religionen unserer Welt ist die Macht für die Jedi unergründlich. Sie bekommen keine Botschaften, werden nicht inspiriert, sondern gelangen zur Erkenntnis durch Meditation. Es gibt zwei Wege, zu großer Kenntnis in der Macht zu kommen: Indem man sich völlig auf sich und sein Innerstes konzentriert (die „dunkle Seite“), oder durch völlige Selbstaufgabe, durch Selbstbeherrschung und Konzentration auf die Bedürfnisse aller. Dies ist jedoch der einzige Unterschied. Man kann also Jedi und die Ritter der dunklen Seite, zu denen auch der Kult der Sith gehört, nicht eindeutig Gut und Böse zuordnen. Auch die Jedi töten Lebewesen, kämpfen und ähneln damit Kampforden, wie den Shaolin oder den mittelalterlichen Kreuzrittern. Allerdings richtet sich das Bestreben der Jedi immer dahin, ihre Weisheit von der Macht zu nutzen, um Anderen zu helfen, wobei die Sith nur danach streben, selbst mehr Macht zu erlangen.

Wichtig in Star Wars ist der Begriff der „Macht“ (engl. the Force), der hier sowohl als Fähigkeit, Dinge im eigenen Sinne zu verändern und wie auch als „alles durchdringende“ Lebensenergie verstanden werden kann. Die Macht ist in Star Wars ein metaphysisches Feld, das Alles umgibt und in Allem ist. Eine entsprechende Weltsicht findet sich auch im Taoismus und einigen Mahayana Schulen.

Alle Lebewesen des Star-Wars-Universums besitzen in ihren Zellen sogenannte Midi-Chlorianer, Kleinstlebewesen, die Ähnlichkeiten zu den aus der Zellbiologie bekannten Mitochondrien aufweisen. Die Midi-Chlorianer sind es, die es dem größeren Lebewesen ermöglichen, mit der Macht zu kommunizieren, also eine Verbindung zur metaphysischen Welt herzustellen. So ist es möglich, Gegenstände schweben zu lassen, auf die Midi-Chlorianer anderer Lebewesen Einfluss zu nehmen und so ihren Willen zu beeinflussen.

Die Sith-Lords haben vor Episode III einen Wissensvorsprung gegenüber den Jedi: Es ist ihnen möglich, die Midi-Chlorianer direkt zu beeinflussen, und sie nicht nur als Kanal zur Macht zu benutzen, wie es die Jedi praktizieren. So können sie Leben erneuern und sogar völlig neu erschaffen - was auch eine Erklärung für Anakins mysteriöse Geburt sein könnte (dies wird im Film jedoch nur angedeutet). Der Gedanke, den Tod zu überwinden, verführt schließlich auch Anakin zur dunklen Seite der Macht, weil er glaubt damit seine Frau Padmé vor dem Sterben bewahren zu können.

Erst zwischen Episode III und IV gelingt es den Jedi, diesen Nachteil zu kompensieren. Einem verstorbenen Jedi, Qui-Gon Jinn, ist es gelungen, „eins mit der Macht zu werden, und doch als selbständiges Individuum weiter zu bestehen“. Eine Parallele zum Bodhisattva des Mahayana Buddhismus; dabei ist man sich immer noch seines Selbst bewusst, anders als beim vollständigen Verlöschen im Nirvana. Durch die Dunkle Seite ist es nicht möglich, „eins mit der Macht zu werden“. Die Sith können ewig auf dieser Welt leben, die Jedi jedoch unendlich in der Macht, im „Jenseits“ von Star Wars.

Ein interessanter mythologischer Bezug ist die Ähnlichkeit des Wortes „Sith“ mit Seth, dem ägyptischen Gott der Wüste, der im Laufe der Zeit zu einem Symbol des Bösen in Ägypten wurde.

Die Organisation des Ordens der Sith erinnert an das Konzept des von Aleister Crowley gegründeten Ordens Astrum Argenteum, auch hier sollte jedes Mitglied nur zwei Leute kennen, den der ihn einführte und den, den er selbst einführte.



Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars#Philosophische_und_religi.C3.B6se_Bez.C3.BCge

Ich hoffe, das wird dir weiterhelfen... Werde noch nachschauen, ob ich noch was finden kann...
 
Erst zwischen Episode III und IV gelingt es den Jedi, diesen Nachteil zu kompensieren. Einem verstorbenen Jedi, Qui-Gon Jinn, ist es gelungen, „eins mit der Macht zu werden, und doch als selbständiges Individuum weiter zu bestehen“. Eine Parallele zum Bodhisattva des Mahayana Buddhismus; dabei ist man sich immer noch seines Selbst bewusst, anders als beim vollständigen Verlöschen im Nirvana. Durch die Dunkle Seite ist es nicht möglich, „eins mit der Macht zu werden“. Die Sith können ewig auf dieser Welt leben, die Jedi jedoch unendlich in der Macht, im „Jenseits“ von Star Wars.


"Machtgeist" und das Jenseits sind zwei verschiedene Sachen oder? Yoda sagt Anakin ja, er solle nicht über den Tod von Nahestehenden trauern, sondern sich lieber freuen für die, die eins mit der Macht werden. Aber damit hat er den Zustand, den Jinn entdeckt hat, ja wohl nicht gemeint.
 
ich hab da noch n sehr guten literaturtipp, das buch ist echt super und interessant und hat auch viel hintergrundmaterial:

"STAR WARS Magie und Mythos - Die phantastischen Welten des George Lucas und ihre Ursprünge" von Mary Henderson (engl. Orginaltitel "The Magic of Myth")
--> ISBN 3-8025-2557-4

unbedingt lesen, ist total interessant und hilft dir sicher auch weiter!!!:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich grabe diesen doch recht marginalen Thread mal auf und stelle die Frage des Thread Ersteller hiermit neu. Ich gehe davon aus, dass die Tipps, die hier genannt wurden, nicht zufriedenstellend für den Threadersteller sein dürften :-) Genau wie er würde ich gerne wissen, ob ihr wissenschaftliche Abhandlungen oder Bücher kennt, die von Star Wars oder George Lucas handeln. Oder aber Kapitel in anderen, wissenschaftsorientierten Büchern, die sich (auch) mit Star Wars / George Lucas befassen.
Vielen Dank für eure Hilfe. Sollte ich sie schreiben, werde ich jeden erwähnen, der mir in irgendeiner Form geholfen hat und bekommt natürlich auch einen Auszug :-) (Aber das wohl frühestens in einem Jahr.
 
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