Hm...an sich eine berechtigte Frage (der Thread-Aufhänger). Unter dem Strich ist da natürlich, analog zu meinem einst erstellten „Gewinner & Verlierer der ST“-Thread, auch viel Mutmaßung mit dabei. Um wirklich herauszufinden, ob Mark Hamill in dem Sinne unglücklich mit der neuen Trilogie ist, müsste man ihn wohl (nicht öffentlich) fragen oder besser noch „in seinen Kopf hineinschauen“, um eine Antwort zu erhalten, die möglichst nah an der Wahrheit ist. Was jedenfalls aufgefallen ist: in den Monaten vor dem TLJ-Release (September bis Dezember 2017) hat Hamill bereits subtile Andeutungen gemacht, dass der Film keinen strahlenden Helden-Luke zeigen wird und dass er selbst nicht sonderlich große Euphorie verspürt; hat das fast schon so in Ford'sche Kühlheit bewegt. Und da war die Produktion ja schon längst vorbei. Vielleicht hat Hamill beim Lesen seiner Szenen und nach Drehschluss sein Wohnzimmer kurz und klein geschlagen - wer weiß? Nach dem Erscheinen des Filmes hat er dann halt immer so Sticheleien („Jake Skywalker“ etc.) losgelassen und seinen Unmut kundgetan; ist dabei auch so ein wenig von der Kritik-Welle getragen und inszeniert worden. So ab Mitte 2018 wirkte er auf mich so, als hätte er keinen großen Bock mehr auf das Thema: keinen Bock mehr auf Helden-Luke, keinen Bock mehr auf Grummel-Luke, keinen Bock mehr ständig darauf angesprochen zu werden. Ich glaube, Hamill hat dann auch einfach irgendwann geschnallt, „was da abläuft“. Er wusste, dass er unter Vertrag steht und wohl noch einen (relativ kleinen) Auftritt (als Machtgeist) haben würde, aber diese Euphorie wie beispielsweise ein Billy Dee Williams für TROS ausgestrahlt hat, das hat der Mark Hamill doch in all den Jahren nicht ausgestrahlt. Vielleicht dachte er vor TFA wirklich, er würde die Galaxis nochmal im großen Stil retten (gab so ein paar Interviews, die darauf hindeuten), aber allerspätestens ab 2017 herum sehe ich da mehr so eine „I don't care“-Haltung. Also sein Unglücklichsein dürfte sehr viel früher gewesen sein (die Zeit 2013-2016 etwa). Nach TLJ war die Sache wie gesagt klar und er wird das dann abgehakt haben („It's not my story anymore.“). Sein Auftritt in TROS hat ihm aber, so wie ich sein Lächeln bei der X-Wing-Szene interpretiere, durchaus gefallen. Da hat er nochmal Spaß gehabt und es war so etwas wie eine Mindest-Versöhnung mit der ST.
Mein Fazit: Die Hoffnung von Hamill und die Ideen von Abrams und insbesondere Johnson waren von vornherein ein einziges Missverständnis. Ich hoffe und denke aber dennoch, dass Hamill die Millionen und das Scheinwerferlicht (so hell wie seit 1983 nicht mehr!) genossen hat und sein Spiel in 'Die letzten Jedi' eine (im ambitionstechnischen Sinne) schauspielerische Herausforderung für ihn war. Ich schätze ihn nicht als ewig nachtragenden Menschen ein. Er wird die ST nicht jedes Wochenende in den Blu-ray-Player einlegen - davon kann man mal ausgehen. Aber wer ihm etwa auf Instagram folgt, der bekommt nicht gerade den Eindruck, dass Hamill seit drei Jahren depressiv herumsitzt. Er ist drüber hinweg, da bin ich mir sicher.