Sith-Apprentice-Wildcard: Konzept-Einreichungen

Nergal

Immortal
In diesen Thread können alle Teilnehmer des Wettbewerbs ihre Einreichungen posten. Ihr könnt bis Ablauf der Frist euer Konzept beliebig editieren - theoretisch also auch komplett umschmeißen. Bewertet wird erst nach Ende der Frist.
 
Prolog​

Es war kalt und dunkel als sich Obnoxious erhob, wie immer hallte ein finsterer Gesang durch den kleinen Raum der sein Quartier darstellte. Er war alleine, nicht nur in diesem Zimmer oder dem Flügel des Gebäudes, sondern im gesamten Tempel und vermutlich sogar auf dem ganzen Planeten, wenn man von einer kleinen Siedlung absieht. Aber diese Leute durften den Tempel weder betreten noch zu nahe kommen. Die einzigen anderen „Bewohner“ des Tempels waren Droiden die ihn in Schuss hielten
. Kurz konzentrierte sich der hagere Mann und nur Sekunden später erwachte eine Lampe die gedämpftes Licht spendete. Das Licht würde ausgezeichnet zu einem Kaminzimmer passen, es war „warm“ und freundlich, ganz im Gegenteil zu dem was es beleuchtete. Das Zimmer war spärlich eingerichtet, mit einer Pritsche und einem Schrank. Mehr brauchte Obnoxious nicht, mehr wollte er auch nicht. Das flackernde Licht warf unruhige Schatten. Die Brustplatte des Mannes leuchtete fast. Es war nicht einfach eine Platte auf der Haut, sie ersetzte die Haut und Teile der darunter befindlichen Organe. Unteranderem besaß er kein organisches Herz mehr, es war durch ein Mechanisches ersetzt worden. Ebenso sein linker Arm, dieser glänzte Silbern und im Handrücken konnte man sehen wie sich die Zahnräder bewegten wenn er einen Finger krümmte. Sein Gesicht war schwer verunstaltet, tiefe Narben zeichneten seinen Schädel der absolut Haarlos war. Die Augenlieder und die Lippen waren entfernt worden, so das Obnoxious mit einem starrenden Blick die Welt „begutachtete“. Bevor er sein Quartier verließ bedeckte er seinen Schädel mit einer Atemmaske die seine Atemluft filterte. Sie war vollkommen Schwarz, bis auf den silbernen „Kiefer“ und die silbernen Fassungen der optischen Verstärker, die ebenfalls schwarz waren. Seinen Körper, verhüllte er mit einer Art eng anliegenden Kampfanzug, der nur seine Brustplatte frei ließ.

Mit ruhigen Schritten ging der große Mann durch die dunklen Gänge, nur spärlich von wenigen Fackeln erhellt die in Halterungen an den Wänden hingen. Auch hier war der „Gesang“ zu hören. Wie im und um den gesamten Tempel herum. Mittlerweile konnte er ihn ausblenden wenn es sein musste, meistens jedoch hörte er ihm einfach nur zu. Gezielt lenkte er seine Schritte an der Bibliothek, dem Meditationsraum, dem Thronsaal und dem Trainingsraum vorbei zum Kommunikationsraum. Er bestand im Grunde genommen nur aus einem riesigen Holoprojektor über den man nur „angerufen“ werden konnte. Nach Draußen wählen war nicht möglich. Dort Kniete er sich nieder und wartete, wartete darauf, dass sein Meister ihn rief und neue Anweisungen für ihn hatte. Während er meditierend wartete, schweiften seine Gedanken ab und er ließ noch mal alles Revue passieren was seit diesem einen schicksalhaften Tag passiert war….


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Kapitel 1​

Es war ein regnerischer Tag gewesen. Überall auf den Gehwegen und Straßen sammelte sich Wasser in Pfützen, hastig eilten Menschen von A nach B um ihre Geschäfte zu erledigen oder um schnell ins Trockene zu gelangen. Dies alles tangierte Obnoxious nicht wirklich. In „seinem“ Labor war es trocken, warm und er hatte genug anderes zu tun als sich Gedanken zu machen über die Leute die Draußen umher eilten. Akribisch schrieb er einen Versuchsbericht zum letzten Test eines Medikamentes gegen den Blauschattenvirus. Nur zwei von den zehn Präparaten haben angeschlagen, aber keines wirklich geholfen. Es war frustrierend die Arbeit von Monaten oder sogar Jahren in wenigen Augenblicken vernichtet zu sehen. Entnervt legte er das Datapad bei Seite. In den letzten Tagen hatte er sich sowie so nicht konzentrieren können, zu tief die Enttäuschung über Lilly, seine Kollegin und Freundin hatte ihm wichtige Forschungsergebnisse entwendet und als ihre Eigenen ausgegeben. Es war der Beweis, dass man wirklich niemanden trauen konnte, nicht einmal seiner besten Freundin. Entnervt stand der Biochemiker auf und trat ans Fenster. Er hatte hart gearbeitet um so weit zu kommen. Seine Eltern waren mittellose Stadtbewohner die Gelegenheitsjobs annehmen, mal dieses Mal jenes. Sie arbeiteten hart für ihren einzigen Sohn. Eigentlich hatte er noch eine Schwester aber die war noch vor ihrer Geburt gestorben. Die Schule die er besuchte, man konnte sie ohne weiteres als Unterschichtschule bezeichnen, verlangte seine ganze Aufmerksamkeit. Er bekam immer wieder eingetrichtert das Bildung das wichtigste sei. Wie zu erwarten war er der Jahrgangsbeste und bekam ein Stipendium für die Bio-Chemische Universität von Byss. Nicht lange fragend nahm er an und studierte Biochemie, ebenfalls nach den Grundsätzen die ihm seine Eltern beigebracht hatten. Anschließend fing er bei dem führenden Pharmaunternehmen: ‚ Heyuan Genomics‘ an. Dort entwickelte er zusammen mit einigen anderen Wissenschaftlern einige Medikamente für diverse Krankheiten die die Galaxie immer noch plagten, unter anderem gegen den Hive-Virus. Dabei schien es immer so als ob Obnoxious einen siebten Sinn für die richtige Zusammensetzung hätte. Vor einigen Tagen dann war ein Sith aufgetaucht, er suchte nach fähigen Leuten um bei einem Projekt zu helfen über das er Momentan noch nicht sprechen konnte. Obnoxious hatte keine Ahnung um was es ging, da er aber gewillt war alles für die größte Errungenschaft der Galaxie zu tun meldete er sich freiwillig. Diese Errungenschaft war das Imperium, in seinen Augen stellte es die absolute Speerspitze der Evolution von Staatengebilden dar.

Er bekam eine kurze „DNS-Sequenz“ ausgehändigt. Er sollte sie entschlüsseln und dann so erweitern das sie eigenständig wuchs und sich reproduzierte. Also quasi selber heilen konnte. Es dauerte einige Zeit aber irgendwann hatte er Erfolg. Die Unterlagen versteckte er gut, zumindest glaubte er das, um sie am nächsten Morgen dem Sith zu präsentieren. Doch zu seinem Erschrecken waren seine Unterlagen und die erste Probe des Serums am nächsten Morgen verschwunden. Als dann die Präsentation anstand konnte er nichts vorweisen, ganz im Gegenteil zu Lilly die scheinbar erfolgreich gewesen war. Bei näherer Betrachtung aber stellte er fest, dass es seine Arbeiten leicht abgewandelt waren. Schweigend und in stiller Wut sagte er nichts dazu, er würde sie später zur Rede stellen. Etwas traurig ging der Biochemiker wieder zu dem Labortisch zurück an den er sich „geflüchtet“ hatte nachdem der Sith verkündet hatte er würde Lilly und Mika mitnehmen. Wütend starrte er auf das leuchtende Datapad, es war verräterisch von ihr ihn so zu hintergehen, vor allem war es ein schwerer Fehler. Sie würde es noch bereuen ihn betrogen zu haben. Erst einmal bereute aber Obnoxious etwas, und zwar das er das Datapad in blinder Wut durch den Raum schleuderte, dabei wurden einige Reagenzgläser, Glaskolben und andere Aufbewahrungsmittel zerstört und die Flüssigkeiten und Gase bildeten ein explosives Gemisch. Dieses Gemisch detonierte fast augenblicklich. Obnoxios hatte grade noch Zeit seinen linken Arm schützend vor die Augen zu heben bevor ein Feuerball und eine Welle aus Säure und andere potenziell tödlichen Flüssigkeiten ihn erwischten.



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Kapitel 2​

Das Nächste, wo ran sich der junge Mann erinnern konnte, war das er in einem Krankenhaus aufwachte, angeschlossen an unzählige Maschinen, unfähig sich zu bewegen. Dieser Zustand hielt noch einige weitere Tage an. Als dann auch die letzte Maschine abgeschaltet wurde und er sich das erste Mal wieder im Spiegel ansehen konnte erlangte er schaurige Gewissheit. Der Obnoxious der er einmal war ist tot. Vor sich sah er ein abscheuliches Wesen, mit allerlei Narben von Hauttransplantationen. Eine wandelnde Leiche, völlig entsetzt fuhr er sich mit seiner rechten Hand über den Kopf und betastete sein Gesicht. War er tot, war dies die Hölle? Verzweifelt, ob er tot war oder noch lebte, suchte er einen Beweis. In einer Kurzschlussreaktion schnitt er sich, mit dem Messer des Bestecks für das Essen, den Arm auf. Als der Schmerz sein Gehirn erreichte verspürte er eine Art Befriedigung und Erleichterung. Als er wieder sein Spiegelbild betrachtete fiel sein Blick auf seinen linken Arm. Der gesamte Unterarm war „verschwunden“, nur noch ein Stumpf war übrig geblieben und trotzdem schmerzte sein nicht mehr vorhandener Arm. Völlig entgeistert betrachtete er sich weiter. Erst jetzt bemerkte er, dass seine rechte Brusthälfte mit einer Art Metallplatte bedeckt wurde. Er wusste zwar nicht wozu sie da war, aber er hatte ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache.

Einige Stunden später bewahrheitete sich sein Gefühl. Der zuständige Arzt erklärte ihm, dass ein Metallsplitter sich in seinen Oberkörper gebohrt hatte und ein Teil des Herzen beschädigt wurde. In einer langen OP wurde dann sein angeschlagenes Herz durch ein Mechanisches ersetzt. Etwas mulmig war ihm schon bei dem Gedanken daran, dass er nun ein „kaltes“ Herz aus Stahl besaß. Aber es passte auch zu ihm, er war noch nie wirklich Gefühlvoll gewesen, spätestens nach Lillys Verrat war alle Wärme aus ihm verschwunden. Auf die Frage, ob er noch eine Prothese für den Arm erhalten würde, verneinte der Doktor. Die Krankenversicherung würde dafür nicht aufkommen, da „nur“ der linke Arm betroffen war. Dafür klärte der Mediziner Obnoxious darüber auf das er Besuch hatte. Der Besuch stellte sich als der Sith heraus, der auch schon im Labor war und Lilly und Mika mitgenommen hatte. Erst dachte der Versehrte, dass er „nachnominiert“ würde, stattdessen offenbarte ihm der Gotal das er Machtsensitiv war und ein Sith werden könnte. Der ehemalige Biochemiker brauchte gar nicht lange über das Angebot nach zu denken. Wenn er tatsächlich über die „Macht“ gebieten konnte, jenes unerklärliche Energiefeld welches die Jedi wie Sith zu so mächtigen Wesen machte, dann wollte er es erlernen. Zudem war es ihm in dem Labor zu wieder, die Erinnerungen an den Verrat schmerzten zu sehr als das er zurückkehren konnte. Er ließ alles zurück, seine Eltern, sein Zuhause, seine wenigen Freunde um eines der mächtigsten Wesen im Universum zu werden. Dass sein Weg, lang, steinig und mit allerleih Gefahren versehen war wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber selbst wenn, wäre es ihm gleichgültig, was konnte den schon schlimmer sein als der Unfall und der Verrat den er grade erst durchlebt hatte?



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Kapitel 3​

Mittlerweile waren einige Monate vergangen, der Sith hatte ihn zu einem abgelegenen Mond gebracht, in ein System welches er nicht kannte, wo er keine Ahnung hatte wo es sich befand. Das einzige was er wusste war das er alleine war. Bis auf unzählige Droiden verschiedener Bauart gab es niemanden sonst. Die ersten Tage hatte er damit verbracht den riesigen Tempel zu erkunden, ständig wurde er dabei von einem dunklen Gesang beschallt und er hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Die Droiden ignorierten ihn Großteils. Nur ein Verwaltungsdroide, der als „Aufseher“ der Anlage fungierte, sprach mit ihm, aber auf die Frage wo er sei und wem diese Anlage gehörte bekam er nie eine Antwort. Dafür bekam er aber ein eigenes Quartier und eine Armprothese die sich durchaus sehen lassen konnte.

Am vierten Tag war es dann endlich soweit, X-8GF teilte ihm mit das er im Kommunikationsraum erwartet wurde. Kaum dass er den Raum dann betreten hatte erschien ein gigantisches Abbild eines Noghrikopfes in eine schwarze Kapuze gehüllt. Aus unerfindlichem Grund musste er sich niederknien, irgendetwas oder jemand zwang ihn dazu. Es vergingen gefühlte Stunden bis die Erscheinung das Wort an ihn richtete. Die Stimme war rau und gebieterisch. Das Holo stellte sich als Darth Allegious vor, Imperator des Imperiums und Herrscher über aber tausende bewohnte Welten. Ihm wurde verkündet, dass er eine Ausbildung erhalten würde. Hier in diesem Tempel, abseits der anderen Jünger des Ordens. Er würde hier lernen, schlafen, essen, trainieren und leiden. Das letzte Wort betonte der Imperator besonders. Auf die Frage was er lernen sollte lachte das Holo nur verächtlich und meinte, dass er es heraus finden sollte. Allerdings sollte er nicht glauben, dass er faulenzen und auf Kosten des Imperators leben konnte. Er würde alles sehen und wenn etwas falsch lief würde die Strafe auf dem Fuß folgen. Damit verschwand der Imperator und der Holoprojektor schaltete sich ab.

Nun war es an der Zeit für eine erste Zwischenprüfung. Der Imperator hatte seine Fortschritte überwacht, wie er sich den Sithkodex zu eigen machte und in verinnerlichte, wie er sich zwei Schwerter schmiedete, die er in Anlehnung von Noghri-Kro'thems baute, um trainieren zu können, wie er die Grundlegenden Machttechniken übte. Nicht immer war sein Bemühen von Erfolg gekrönt. Immer dann wenn er einen Fehler machte wurde er bestraft. Die Arten der Bestrafung waren unterschiedlicher Natur, mal wurde ihm Essen verweigert, manchmal waren sie auch psychischer Natur, Schlafentzug, wecken mitten in der Nacht. Dies waren weit schlimmere Strafen als die der körperlichen Züchtigung. Über die Zeit hinweg „mutierte“ Obnoxious zu einem Sadomasochisten, er bezog seine Stärke aus körperlichem Schmerz beziehungsweise verschaffte ihn dieser Befriedigung. Zum Beispiel als er auch nach wiederholtem Male die Levitation nicht vollbrachte, wurde er von den Droiden die ihn im Auftrag seines Meisters überwachten mit Elektroschocks gefoltert über diese Art der Bestrafung konnte er mittlerweile nur noch lächeln. Wenn der Schmerz sein Gehirn überflutete konnte er klarer Denken als zuvor, er konnte schneller reagieren, stärker zuschlagen. Natürlich blieb das auch seinem Meister nicht verborgen so dass die Strafen zunehmend vom körperlichen abwichen und subtiler, zielgerichteter wurden. Allgemein war die praktische Anwendung der Macht eher schwierig für Obnoxious, regelmäßig versagte er bei den Aufgaben. Wo er allerdings nie bis selten Fehler machte, war im Umgang mit den beiden Schwertern, die er unter Zuhilfenahme der dunklen Seite der Macht, nach Anleitung schmiedete.

Seine Zwischenprüfung bestand darin alles, was er bisweilen gelernt hatte, vorzuführen, und zwar in dem er ein, in den Katakomben des Tempels der auf einer Ruine errichtet worden war, verstecktes Holocron fand. Dabei würde er ungenannten Schrecken begegnen, Rätsel lösen und unzählige andere Gefahren bestehen müssen. Wenn er es schaffte, war er würdig genug die Ausbildung fortzusetzen, wenn nicht dann würde sich ein anderer finden beziehungsweise wäre er dann tot. Die einzigen Hilfsmittel die ihm erlaubt waren, waren seine beiden Schwerter und die dunkle Seite der Macht, alles andere musste er sich unterwegs beschaffen. Es war eine schwere Prüfung, die ihm einiges abverlangte. Nach zehrenden Kämpfen und einiges an verlorenem Blut kehrte er aber vor Ablauf der Zeit zurück. Darth Allegious war zwar zufrieden mit ihm, aber überschwängliche Worte des Stolzes oder anderer gefühlsduseliger Themen brachte er nicht hervor und das war Obnoxious nur recht.



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Kapitel 4​

Es war soweit, nur noch wenige Augenblicke und er würde sie endlich in Händen halten. Mit einem manischen Blick verfolgte Obnoxious den Brennvorgang in dem kleinen Ofen. Er hatte von seinem Meister die Anleitung zum brennen von Lichtschwertkristallen erhalten um sie seinen Forderungen anzupassen. Mittlerweile hat sich das Erscheinungsbild des ehemaligen Biochemikers noch weiter verändert. Durch sein abstoßendes Äußeres hat sich bei Obnoxious eine Dysmorphophobie eingestellt. Er verachtet seinen eigenen Körper, insbesondere seinen Haarlosen und mit unzähligen Narben übersäten Kopf. In schmerzvollen Prozeduren hatte er sich selbst Augenlieder und Lippen entfernt um, nach eigenen Maßstäben „schöner“ zu werden. Ebenso hat der zunehmende Gebrauch der verdorbenen dunklen Seite der Macht sein Erscheinungsbild verändert. Die transplantierten Hautstücke hatten alle unterschiedliche Farben, die von einem fahlen Grau über normale Hautfarbe bis hin zu fauligem Schwarz, um seine ehemaligen Lippen herum. Dies alles verbarg er für gewöhnlich unter einer Schutzmaske die er ebenfalls selbst entworfen hatte. Sie filterte seine Atemluft. Es war ihm nie wohl dabei, dass er der Luft ungeschützt ausgesetzt war, eine Nebenwirkung davon, dass er als Biochemiker mit allerlei Viren zu tun gehabt hatte.

Als der Brennvorgang abgeschlossen war, fasste Obnoxious, ohne Handschuhe, in den Ofen und holte die immer noch glühenden Kristalle hervor. Der Geruch von verbranntem Fleisch waberte durch die Werkstatt und der Schmerz, den er fühlte, befriedigte seine kranke Natur, vorerst. Die Lichtschwerter ,die er sich baute waren seinen Schwertern nicht unähnlich, allerdings wich das Designe von den traditionellen Kro'thems der Noghri ab und war eher mit Tonfa-Schwertern vergleichbar. Als er die Kristalle in die Schwerter einfügte, schienen sie zu vibrieren und als er dann das erste Mal seine Schwerter zündete war es als würde die pure Essenz der dunklen Seite durch die Kristalle zu ihm fließen. Probeweise machte er einige Figuren des Soresu und ließ diese fließend ins Ataru übergehen. Die Waffen waren perfekt ausbalanciert und lagen fest in seiner Hand. Neben den beiden erwähnten Stilen war er noch in einem Dritten bewandert, dem Jar’Kai, das den Umgang mit zwei parallel geführten Klingen zur Grundlage hat.

So gut die beiden Lichtschwerter waren, so vernichtend war seine erste Niederlage in einem Trainingskampf gegen einen Holodroiden. Das Lichtschwert seines Gegners trat an seiner linken Seite ein und wurde fast bis zur Schulter hochgezogen. Durch den Schmerz im Stande eine letzten verzweifelte Tat zu voll führen konnte er den Droiden beschädigen, so dass er in seiner Bewegung inne hielt und das Lichtschwert abschaltete. Schwer verletzt schleppte sich Obnoxious zur Krankenstation wo er von den Droiden zusammengeflickt wurde. Am Ende wurde nicht nur seine rechte Brustseite, sondern der gesamte Brustbereich durch eine Platte Phrik geschützt beziehungsweise zusammen gehalten. Nach der OP trainierte er noch verbissener um der Beste des Sithordens zu werden, auch wenn der Rest der Sith nicht die leiseste Ahnung hatte, dass er überhaupt existierte.



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Kapitel 5​

Es sollte noch mal so viel Zeit ins Land gehen wie bis zu seiner „Zwischenprüfung“ bis er zur Prüfung zum Apprentice zugelassen werden sollte. In der Zwischenzeit hatte er weiter trainiert, geübt, gelitten. Mittlerweile hatte er auch eine unerschütterliche Loyalität seinem Meister gegenüber aufgebaut. Obnoxious wusste was sein Meister wollte, einen würdigen Schüler und eine Waffe um seine Feinde zu vernichten. Was er nicht wollte waren Versager, Schwächlinge und unnützes Gewürm. Selbst wenn Darth Allegious ihn nur benutzen sollte, so würde er von dieser Ausbildung mehr als nur profitieren.
Wieder einmal kniete der Schüler vor dem Abbild seines Meisters dieses Mal ging es um nichts geringeres als seine Prüfung zum Apprentice, er würde abermals in die Gewölbe unter dem Tempel hinab steigen müssen, allerdings nicht um etwas zu holen, nicht Materielles sondern um Erkenntnis zu erlangen.

Nur das Klicken und Zischen seiner Atemmaske erfüllte die absolute Stille des Ganges, er wusste nicht wie lange er nun schon hier umher irrte. Er war schon einigen Tuk'atas und Shyracks begegnet, sie hatten die Begegnung nicht überlebt. Er hatte auch schon lange den bereits erkundeten Teil der Katakomben verlassen, den Teil den er bei seiner Zwischenprüfung kennen gelernt hatte. Seine Schritte wirbelten Staub auf, der hunderte wenn nicht sogar tausende von Jahren alt sein konnte. Wer auch immer diesen Ort erbaut hatte musste sehr mächtig gewesen sein es ging ein ständiges pulsieren von dunklen Energien aus. Vermutlich ein Grund warum sein Meister hier seine Zitadelle gebaut hatte. Obnoxious entschied sich dafür dem Pulsieren zu folgen und drang noch tiefer in das Innere der Katakomben. Sich an eine Lektion aus der Zwischenprüfung erinnert entzündete er eines seiner Schwerter um ein Minimum an Licht zu erhalten.
Wieder verstrich eine unbekannte Zeit, bis er endlich das „Epizentrum“ erreichte, es war eine runde Kammer an dessen Ende sich eine Art Sarkophag befand. Es gab Wandhalterungen für Fackeln, diese aber waren schon vor Jahrhunderten zu Staub zerfallen. Als er etwa die Mitte der Kammer erreichte schloss sich der einzige Ausgang mit einem massiven Stein. Ein wenig in Panik geraten versuchte er den Stein beiseite zu schieben, doch selbst als er sein Herzkreislaufsystem ankurbelte gelang es ihm nicht und zu allem Überfluss schien der Stein noch aus einem Lichtschwert beständigen Material zu bestehen. Sich in sein Schicksal ergebend kniete sich Obnoxious in der Mitte der Kammer hin und meditierte, es erschien ihm als der einzige Weg um aus diesem Dilemma heraus zukommen. Hier nutzte kein noch so ausgefeilter Lichtschwertstil, hier ging es um etwas anderes, um etwas das tiefgründiger war.

Während er meditierte, wurde die Vergangenheit aus seinem Unterbewusstsein hervor gerufen. Alle Entscheidungen und für ihn wichtige Ereignisse, selbst die in seiner Kindheit konnte er sich ins Gedächtnis rufen. Eine Zeit lang konnte er keine Reihenfolge in die Bilder bekommen, alles schien durcheinander und unkontrolliert zu sein. Nach und nach klärte sich jedoch seine „Sicht“ und die Ereignisse wurden chronologisch „aufgelistet“. Sein erster Tag in der Schule, eine Schlägerei auf dem Schulhof, der Schulabschluss, seine erste Begegnung mit Lilly… Bei den Gedanken an sie überkam ihn eine ungeheure Wut, sie hatte ihn verraten, sie hatte ihn dazu gebracht das Datapad durch den Raum zu werfen. SIE WAR SCHULD! Die steinernen Säulen um Obnoxious knirschten unter dem Druck, den er ausübte. Sich daran erinnernd das er meilenweit unter der Zitadelle seines Herrn und Meisters saß und die Säulen das gigantische Gewicht mittrugen beruhigte er sich wieder. Bei fast jeder seiner Erinnerung manifestierte sich die jeweilige Emotion um ihn herum. Ob Freude, Hass, Trauer oder Einsamkeit. Alles war in gewisser Weise greifbar, war sichtbar. Er vermochte nicht zusagen wie lange er nun schon so ausharrte, aber langsam erkannte er ein Muster, immer wenn eine Emotion anfing die Überhand über seine Gedanken zu gewinnen verlor er die Kontrolle. Ebenso in der Vergangenheit, als er den einen Jungen auf den Schulhof fast zu Tode geprügelt hatte, oder sein beinahe Unfall mit einem Gleiter nachdem sein Hund gestorben war. Oder aus der jüngeren Vergangenheit, als er das Datapad im Zorn durch das Labor geworfen hatte. In Gedanken rezitierte er den Sithkodex wie er ihn in der Bibliothek gefunden und, nach seinem fatalen ersten Lichtschwertkampf, auf seiner Brustplatte in der Sprache und Schrift der Sith eingraviert hatte. Dieses Kunstwerk hatte ihn viel Schweiß gekostet, die Sprache war relativ einfach zu erlernen gewesen aber die Schrift beherrschte er immer noch nicht.

„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch die Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien„​

Emotionen gaben den Sith ihre Stärke, das war soweit korrekt, allerdings durfte sich ein Sith nie zum Sklaven selbiger machen da er sonst jegliche Kontrolle über sich verliert und alle, sich selbst mit eingeschlossen, ins Verderben reißt. Diese Erkenntnis war es weshalb er hier her gekommen war, da war er sich absolut sicher. Blieb nur noch die Frage wie er hier heraus kam. Sich aus seiner selbst auferlegten Starre befreiend blickte er sich im Schein seines Lichtschwertes, welches er zu vor wieder entzündete hatte, um. Durch die optischen Verstärker fiel sein Blick auf den Sarkophag. Entschlossen nicht hier unten zu ersticken ging er auf das einzige Objekt in diesem Raum zu, packte den schweren Steindeckel und riss ihn herunter. Zum Vorschein kam eine mumifizierte Leiche, die ihn aus leeren Augenhöhlen anstarrte. Neben der Leiche lagen drei Edelsteine unterschiedlicher Art, ein Saphir, ein Rubin und ein Smaragd. Vermutlich waren sie mal eingepackt gewesen doch mittlerweile war der Stoff zu Staub zerfallen. Prüfend nahm er die drei Steine in die Hand und blickte sich suchend um. Nirgends war ein Hinweis zu finden wie er sie zu benutzen hatte. Unschlüssig fühlte er über die Oberflache der geschliffenen Steine, sie waren alle Kühl und glatt bis auf den Rubin. Von ihm schien eine intensive Wärme auszugehen. Vorsichtig tastete er mit seinen Machtsinnen nach dem Edelstein, das was sich in diesem verbarg war ein unermesslicher Vorrat an Machtenergie, noch nie zuvor hatte er davon gehört das man die Macht in Edelsteine sperren konnte, aber dieser Rubin war der Beweis dafür. Keine Sekunde überlegend was er mit diesem Vorrat machen sollte öffnete er sich ganz der dunklen Seite und zapfte das Reservoir an. Mit dieser Quelle war es ihm ein leichtes den Stein der den einzigen Ausgang blockierte zu zertrümmern. Leider verlor der Stein dabei seine gesamte Energie. Vermutlich war er nur für diesen Zweck geschaffen worden. Nicht interessiert an dem weltlichen Wert der Steine ließ er sie in der Kammer zurück und machte sich daran den Weg zurück zu seinem Meister zu finden und ihm von seinem Erlebnis zu erzählen.



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Epilog​

Von einer Erschütterung in der Macht gewarnt kehrte die Aufmerksamkeit des Apprentice in die Gegenwart zurück. Es war jetzt eine Woche her das Darth Allegious ihm offiziell den Titel eines Apprentice zu erkannt hatte. Unter seiner Atemmaske zeigte er ein lippenloses Grinsen. Ein Gefühl sagte ihm das es Zeit wurde diesen Mond zu verlassen und sich der Aufgaben anzunehmen, die in der weiten Galaxie auf ihn warteten. Vielleicht würde er seinem Gönner und Meister endlich persönlich gegenübertreten, vielleicht würde er jagt auf die Feinde seines Meisters machen dürfen. Vielleicht war so ein schwaches Wort, es gab nur Leidenschaft. Geistes Abwesend betrachtete er seine Prothese, in der vergangenen Woche hatte er die Erlaubnis erhalten sie mit einem Überzug aus Cortose zu verbessern. Somit konnte er gefahrlos eine Lichtschwertklinge anfassen und sie so sogar zum zusammenbrechen zwingen. Ohne Frage eine unangenehme Überraschung für seine Gegner.

Vor dem knienden Mann erschien das Antlitz des Imperators, wie an seinem ersten Tag sagte zu nächst niemand etwas. Bis der Imperator das Wort an ihn richtete.

„Du hast viel gelernt mein Schüler, es ist an der Zeit das die Galaxie von Dir erfährt….“

Ein dämonisches Grinsen zeichnete sich unter seiner Maske ab. Wie es ihm die Macht „verraten“ hatte, war es auch eingetreten. Er mochte zwar eher unterdurchschnittlich in den Machtfähigkeiten begabt sein, aber alles was mit dem Schwertkampf in Verbindung stand beherrschte er einwandfrei. Und die Voraussicht was sein Gegner als nächstes machen würde gehörte dazu.



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physiologie: Gut zwei Meter groß. Von kräftiger Statur und einer beeindruckenden Drahtigkeit. Die Hautfarbe gleicht einem Roten Riesen, zeigt wenig Nuancen und scheint von samtiger Weiche zu sein - doch ist sie in Wahrheit ein Hinweis auf die fast symbiotische Beziehung zwischen der Dunklen Seite der Macht und der düsteren Spezies. Dem Gesicht entspringen fleischige Zöpfe am Kinn, während ihm hornige Auswüchse an Ellenbogen, Brauen und Stirn entspringen. Wie viele der Sith hat Bahamuth einen linkshändigen Schwerpunkt. Erschreckend jedoch ist der Blick von Bahamuth. Die glutartigen Augen verleihen ihm eine finstere Aura. Es wirkt als blicke er verachtend drein, gleichsam jedoch auch abstrafend arrogant. Es ist der Blick eines Wesens, dass sich einer höheren Geburt, ja einer besseren Abstammung bewusst ist, ohne dabei an Würde zu verlieren.
psychologie: Bahamuth If'ryth Dmuz'z folgt der Tradition aller Sith - er hält sich schlichtweg für überlegen. Jedes Wort scheint er als Geschenk für sein Gegenüber zu sehen. Jeder Atemzug, den er mit seinem Umfeld teilt, ist eine Ritterschlag in seinen Augen. Sein Wesen ist hasserfüllt, durchtränkt von allen schlechten Eigenschaften, die ein kulturschaffendes Wesen sein Eigen nennen kann. Missgunst, Habgier und triebhafter Zorn sind ihm zu Eigen. Intoleranz, Verachtung und Boshaftigkeit nähren ihn, während er seinen Durst mit Aggression, Zwietracht und Argwohn stillt. Dennoch ist er kein gänzlich krankhaftes Untier - gilt sein Bestreben doch auch alten Traditionen, antikem Gebähren und einem fast skrupellosen Forschungsdrang.
befähigungen: Bahamuth ist ein Wesen, dessen Stärken sich in erster Linie im geistigen Bereich bewegen. Schon früh durch die Lehren der Reinblütigen Sith im Umgang mit diversen Machtfähigkeiten geschult, war ihm - einem der wenigen Pureblood - schon immer der Weg des Herrschers bestimmt. Insofern ist es nicht verwunderlich, das den körperlichen Fähigkeiten eher geringere Bedeutung bemessen worden. Auch was den Kampf anbelangt. Das Kastensystem der 'wahren' Sith machte derartiges im Grunde überflüssig. Als wohl größte Schwäche des rothäutigen Mannes lässt sich die grenzenlose Selbstüberschätzung beziffern, deren Ursprung in der Kultur der Reinblütigen liegt. Diese Selbstüberschätzung ist eine potenzierte Arroganz, die ihresgleichen sucht.
Weiterhin spricht Bahamuth in der Zunge seines Volkes, als die Sprache 'Sith' selbst. Bisweilen verfällt er jedoch in einen mehr als antik wirkenden Slang des Basic. Ob ihm auch das Galactic Basic zu Eigen ist, bleibt abzuwarten.








Bahamuth über ...
... die Dunkle Seite der Macht: Die Macht ist unsere Stärke. Sie ist Quell unserer Kraft und nährt uns im Bestreben nach Herrschaft. Nur mit Hilfe der Dunklen Seite der Macht kann unterworfen, beherrscht und errichtet werden.
... die Jedi: Schwache Anhänger eine falschen Philosophie. Sich der Macht zu unterwerfen ist kein Zeichen von Weisheit, sondern ein Beweis der Schwäche. Und damit gleichbedeutend mit dem unwiderruflichen Untergang.
... die Lehren der Sith: Nur wer mächtig ist, steht in der Gunst der Macht. Nur wer eisern agiert, ist in der Lage zu dominieren. Mit Weisheit kommt Allmacht.
... die Sith selbst: Wir bedienen uns der feurigen Passion, wir nutzen die uns gegebenen Mächte. Wie regieren aus den Schatten heraus.
... die Massassi: Nützliche Werkzeuge.
... die Kissai: Ihr Wissen und ihre Macht sind die Grundlage unserer Herrschaft.
 
fragmente des seins ...:
Bahamuth ist Spross jener Sith-Rasse, die das Fundament legten für eben jene finsteren Anwender der Macht, die sich in den ersterbenden Strahlen der einstigen Gunst suhlen. Diese minderen Geschöpfe der heutigen Zeit sind nichts im Vergleich zur Pracht von einst. In genau diesem Glauben ist der Reinblütige aufgewachsen - abgeschieden von der bekannten Galaxis - und erzogen. In einer Kultur, die jeder zivilisierten Art und Weise spottet, die auf Despotismus und Sklaverei, auf Herrschsucht und Diskriminierung baut, ist Bahamuth zu einem machtgierigen Individuum verkommen. Sein Antrieb, ja all sein Streben gilt nur der persönlichen Machterweiterung. Der genaue Werdegang ist schwer zu verstehen und noch schwerer zu begreifen. In einer Welt permanenter Konflikte, die alles daran setzt, zu diskreditieren und zu unterwerfen, kann keine gute Eigenschaft gedeihen. Es ist nicht möglich, im Angesicht von personifiziertem Hass zu existieren, ohne selbigem anheim zu fallen. Die Geschichte von Bahamuth ist eine der Enthaltung und des Schmerzes.
Von selbigem abgesehen, wuchs der Reinblütige auf der versteckten Welt Kalsunor auf. Das Schicksal - oder die Macht - meinte es gut mit dem Jungen, denn er erblickte als
Pureblood, als Sith von reinem Blut das Licht der finsteren Welt. Als selbigem war ihm der jähe Werdegang eines machtvollen Kriegers und möglicherweise finsteren Herrschers vorherbestimmt. Seine Erzeuger gaben ihn ohne Umschweife in die Obhut der Priesterkaste, deren Rasse, die "Kissai", sich seiner annahmen und ihn vieles lehrten. Es waren alte Lehren, bösartige Lehren. Es waren Lehren der reingeborenen Sith aus den alten Tagen. Aus Zeiten, so finster und teuflisch, dass sie von der Galaxis mittlerweile als Sagen und Legenden abgetan wurden. Doch an der Echtheit konnte auf Kalsunor nicht gedeutelt werden. Die bloße Existenz solcher Unwesen wie den Kissai oder den kriegerischen "Massassi", strafte derlei Annahmen Lügen.
Die Unterweisungen der Priester, die der Macht in einer Form frönten, die man nur als heidnisch oder klerikal bezeichnen kann, fanden jedoch dann ein Ende, als Bahamuth das Alter eines Würdigen erreichte. In diesem Alter - kräftig genug um sich der Gefahren von Kalsunors Wildnis zu erwehren - war es Tradition, dass man auszog und ein Artefakt oder ein Relikt der Vorzeit erwarb. Verlassene Anlagen, ja Städte und Tempel gab es auf Kalsunor seit jeher genug. Mit der mehr und mehr schwindenen Macht der Priester und Sith, verfiel auch die Technologie und der Wohlstand. Mehr und mehr wurde die Heimat der Reinblütigen wild und ungezügelt. Bahamuth musste seine Würdigkeit beweisen. Mittlerweile groß gewachsen, zog er aus, um seine Mannbarkeit zu beweisen, um zu symbolisieren, dass nun seine Zeit gekommen war.
Sein Weg führte ihn Stunden, Tage, ja Wochen in die Ödnis von Kalsunor. Immer wieder musste er wilde Bestien vertreiben und üblen Kreaturen seinen Willen aufzwingen. Zwar hatten die Priester der Kissai ihn nicht in der Macht unterwiesen, doch seine physische Präsenz und sein dunkles Erbe vermachten ihm eine Aura des Respektes und der Ehrfurcht.
Während er sich der Fährnisse und Unbille Kalsunors erwehrte, entdeckte Bahamuth nach endlos wirkenden Tagen der Reise eine verlassen Tempel-Anlage. Sicher, hier einen Beweis seiner Würdigkeit zu finden, drang er gekonnt in die tiefen Ebenen ein. Doch Raum um Raum fand er geplündert oder verschüttet vor - kein Zeugnis der vergangenen Macht seiner Ahnen ließ sich finden. Egal wohin er ging, er fand nur Ruinen, zerstörte Schätze und unbrauchbaren Tand. Enttäuschung und Ohnmacht drohten sich seiner zu bemächtigen, doch noch vermochte er sich im Zaum zu halten. Die Rachsucht und die Wut der Reinblütigen waren gemeinhin bekannt und oft Quell ihrer Kraft. Seine Kraftlosigkeit schob er mit neuem Elan beiseite und beschloß, die alte Tempelanlage in ihrer Gänze zu durchkämmen.


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Toq-Azzai, alte Sith-Tempelanlage auf Kalsunor

Bahamuth If'ryth Dmuz'z vertraute auf seine Instinkte, beharrte auf sein Glück und verließ sich auf das Schicksal. Derart gesteuert, drang er tiefer und tiefer in die alte Anlage vor. Er passierte die sterblichen Überreste von Wesenheiten, die Zuflucht in der einstigen Tempelstadt gesucht hatten. Er passierte ebenfalls die sterblichen Überreste von Kulturschaffenden - Massassi, Kissai oder gar Reinblütige. Doch all das war ihm gleich. Bahamuth wurde getrieben von einer unstillbaren Gier nach einem Beweis seiner Würdigkeit. Er wollte ein Artefakt von solcher Pracht und Kraft, wie es noch niemand vor ihm gefunden hatte. Raum um Raum erforschte er bei seiner Suche, doch wieder und wieder wurde er enttäuscht. Bahamuth drang Etage für Etage herab, öffnete alte Verwahrtruhen und grub mit bloßen Fingern im Staub der Zeit - doch vergebens. Wo auch immer er suchte, was auch immer er anstellte, seine Mühen wurden nicht belohnt. Unmut, ja Hass und Zorn überkamen ihn. Er brüllte seinen Frust heraus, ballte die Hände zu Fäusten und trommelten auf alte Sandblöcke. Mit purer Kraft zertrümmerte er Einrichtungsgegenstände und Interieur, die zuvor tausende von Jahren überstanden hatten. Doch sein Zorn kannte keine Grenzen. Seine Enttäuschung war derart maßlos, daß er kurz darüber sann, sich selbst zu entleiben. Und dann, als ihm Tränen der Bitterkeit in den Augen standen, entdeckte er einen Gegenstand von funkelnder Schönheit. Etwas abseits, fast unsichtbar, ragte eine kleine Pyramide hinter den geborstenen Resten einer Truhe hervor. Hier, im Dreck der Jahrhunderte und dem Staub der Äonen, fand Bahamuth ein wahrhaftiges Holocron der alten Sith. Nichts schöneres hatte er in seinem Leben bisher gesehen. Nie gekannte Freude breitete sich in ihm aus, machte ihn trunken und fahrig. Er wollte tanzen, frohlocken und jubeln.
Behutsam und vorsichtig griff er nach dem kleinen Kunstwerk, hielt es schützend an sich, um es vor den Gefahren der Welt zu sichern. Er presste es an sich, fuhr forschend mit den Fingerspitzen am Holocron heran und erklärte es zu seinem liebsten Besitz. Sein gesamtes Denken drehte sich nun um diese kleine Pyramide - all sein Streben sollte fortan diesem kleinen Ding gelten. Wieder und wieder betrachtete Bahamuth das Sith-Holocron, drehte es im schwachen Licht und prägte sich jede der filigranen Intarsien ein. Zentimeter für Zentimeter wurde es zum Zentrum seines Selbst.


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Sith-Holocron aus Toq-Azzai

Angetrieben von dem Drang, diesen Besitz niemals herzugeben, zog sich Bahamuth tiefer und tiefer in die alte Tempel-Anlage zurück. Immer mehr ahnte er, dass ihm andere folgen würden. Immer mehr befürchtete er den Verlust seines kleinen Schatzes. Von paranoiden Wahnvorstellungen gehetzt, geriet der Reinblütige tiefer und tiefer in die Eingeweide der einstigen Sith-Anlage. Das er selbst, seine Seele und sein Geist, immer mehr der verzehrenden Kraft des Holocrons anheim fiel, registrierte der junge Pureblood nicht. Er war geblendet von der Vorstellung, sich selbst zum Herren über den gesamten Planeten auszurufen. Sein Geist wurde unterschwellig von dem des letzten Besitzer des Holocrons beeinflusst. Die Macht des vergangenen Sith war zu groß, um seiner Herr zu werden. Von unstillbarem Hunger nach Macht getrieben eilte der Reinblütige umher - wollte weiteren Artefakte habhaft werden. Doch die Macht des Holocrons machte ihn fast blind .. stumpfte ihn weiter ab .. beraubte ihn seiner Sinne ...



die weiteren pfade ...:
Nach jener Zeit, die Bahamuth in die antiken, staubigen Eingeweiden der Tempelanlage verbrachte, kehrte er zurück zu den Seinigen. Durch den Beweis seiner Prüfung und - bedingt durch die Stimmen und Kräfte, die seit dem Fund des Holocrons an seiner Seele zerrten - wurde der finstere Reinblütige Teil der Kultur der Sith. Er wurde Mitglied der machtnutzenden Kasten. Bahamuth fügte sich ein, nahm Anteil an den Lehren der altehrwürdigen Sith. Erhielt weitere Einblicke in die Tiefen der Dunklen Seite der Macht. Seine noblen Abstammung sei Dank nahm der Reinblütige schnell eine entsprechende Rolle in den Hierarchien der fragmenthaften Kultur der wenigen verbliebenen Sith ein. Herrschend über die Kissai, gebietend über Massassi, wurde der rothäutige Unhold Teil der immerwährenden Forschungswut der Purebloods. Angetrieben von einer unstillbaren Gier nach Wissen und Macht. Dem Umstand der geringen Zahl zum Trotz, strebten die Reinblütigen Expansion an. Ihr fanatisches Trachten nach Macht, Reichtum und Ruhm zwang sie, die Gefahren zu ignorieren, die mit ihrer stets schwindenden Bedeutung einher gingen. Zwar waren die Scharen der kriegerischen Massassi-Diener so groß wie seit vielen Jahrhunderten nicht mehr und auch die Priester-Kaste der Kissai war bedeutend - doch die Führerfiguren, die rassenbedingten Herrenwesen - eben die Sith selbst - waren ein Schatten ihrer selbst. Nichts verglich sie mehr mit den machtvollen Gestalten von einst. Ihre Lehren waren voller Lücken, ihre Macht zum Teil gebrochen und ihr Dasein glich einer Halbexistenz.

Ungeachtet dessen versteifte sich Bahamuth auf alte Lehren, auf vergessenes Wissen und erhoffte sich neue Erkenntnisse, Einsichten und Weisheit. Mit selbigen sollte ihm auch neue Macht zu Teil werden. Sein Bestreben, ja seine 'Forschungen' verliefen jedoch in der Nutzlosigkeit, ja fast Bedeutungslosigkeit. Nichts offenbarte sich ihm. Auch das Holocron von einst schwieg. Niemand stand dem jungen Reinblütigen bei. Niemand war gewillt ihm mehr Wissen zu vermitteln. Natürlich waren die übrigen Pureblood darum bemüht, ihr Wissen zu teilen - dennoch behielt ein jeder Mächtige einen gewissen Teil seiner Weisheit für sich. Sich gänzlich zu offenbaren kam vielen Sith falsch vor. So blieb es an Bahamuth selbst, seine Sinne zu schärfen, seine Fähigkeiten zu schulen und seine Talente zu perfektionieren.




die jüngere vergangenheit ...:
Kalsunor, die Heimstatt des jungen Reinblütigen, sollte nicht ewig Schauplatz seiner Geschichte sein. So wie die Jahre vergingen, so trafen auch immer wieder einmal Reisende an den eigentlich abgelegenen Ort. Doch die pure Endlosigkeit an kulturschaffenden Wesen in der Galaxis sorgte letztlich dafür, das auch ein vergessener Planet wie Kalsunor alle Jubel Jahre als Ziel für Plünderer, Expeditionen oder Zufallsbesucher herhalten musste. Mittlerweile geschult in den Pfaden der Dunklen Seite der Macht, war es so für Bahamuth ein leichtes, sich Zutritt zu einem Schiff orientierungs- wie ahnungsloser Spießgesellen zu verschaffen. Den Traditionen und Ambitionen der Reinrassigen folgend, ließ der düstere Sith sich von den Galaxis-Bummlern mitnehmen - hin in jenes System das der Kundige gern als 'Korriban' bezeichnet. Hier, am Ursprung der Reinblütigen selbst, wollte das lebende Relikt weitere Forschungen betreiben. Hier wollte er seine eigenen Ambitionen verwirklichen. Sich selbst aufschwingen, in den Strömungen der Dunklen Seite baden und sein Machtpotenzial ins Unermessliche steigern - einzig, sein Vorhaben ernüchterte ihn schnell. Statt der erhofften monumentalen Bauten, endlosen Schätze und dem grenzenlosen Wissen, welches er alles hatte gehofft vorzufinden, haftete Korriban der Hauch des Vergessens an. Auch dieses einstige Zentrum der Sith-Imperium war nur noch ein kläglicher Rest der einstigen Hochkultur. In erster Linie brillierte der Planet mit Hunderten von Grabmälern und Krypten verstorbener Lords der Dunklen Seite. Der Staub der Äonen lag über alledem und rief in Bahamuth Erinnerungen an die verlassenen Tempelanlagen auf Kalsunor hervor. Erinnerungen an frühere Tage, an Zeiten der Geduld und der Prüfungen. Frustration machte sich in ihm breit. Je länger er über die sandbedeckten Ebenen zwischen den Gräbern lustwandelte, desto mehr resignierte er. Doch die Resignation wich schnell langsam steigenden Zorn. Hass erfüllte seinen Geist, ließ seinen Körper erbeben und zum ersten Mal in seinem Leben ließ er all den negativen Emotionen freien Lauf. Er zügelte seine Wut nicht, er wollte die Kontrolle verlieren, vergaß jede Beherrschung und gab sich unbewußt vollkommen den düsteren Beeinflussungen der alten Sith-Stätte hin. Hass und Aggressionen bemächtigten sich seiner. Und während er - mit Hilfe seiner marginal geschulten Fähigkeiten -für Chaos und Verwüstung sorgte, erkannte er gleichzeitig den wahren Wert des Ortes an, welchem er sich befand. Keine körperlichen Schätze gab es auf Korriban für ihn. Keine Relikte oder Artefakte. Nein, ihm war vorgesehen, hier seine Bestimmung zu finden. Einen Anreiz und auch eine Richtung, in welche er selbst würde wandeln können. Diese Einsicht ließ ihn einerseits im Rausch der Vorfreude gedeihen, andererseits machte er ihn auch blind für die Gefahren von Korriban. Doch selbigen schien er keinerlei Beachtung schenken zu wollen und so vertiefte er sich Tag um Tag, Nacht für Nacht in Meditationen, in Nachforschungen und machte seinem Zorn regelmäßig in Form von emotionalen Ausbrüchen Platz. Mit der Zeit wuchs seine Macht, wohingegen er mehr und mehr zum Erimiten verkam. Tage, Wochen, Monate vergingen und Bahamuth labte sich an den dunklen Beeinflussungen von Korriban. Er gedieh und wuchs in der Dunklen Seite. Er horchte, durchlebte und verstand. Er fügte alte Fragmente zusammen, komplettierte fehlende Bruchstücke und sah klarer. Die Lehren jener Sith, die versteckt vor der Galaxis auf Kalsunor, welche unvollkommen waren, fügten sich hier, am Ursprung allen Übels, neuerlich zusammen. Sie wurden klar, verständlich und einsehbar. Wenngleich sie nichts von ihrer finsteren Aura verloren.

Ungeachtet der enormen Erkenntnisse, welche Bahamuth erlangen konnte, gierte es ihn weiterhin jedoch nach Macht. Persönlicher Macht. Wenngleich sein letztliches Ziel in dem vollkommenen Wissen um die Geheimnisse der Dunklen Seite lag, so oblag es ihm doch auch, auf kultureller Ebene für eine Expansion der Sith-Rasse zu sorgen. Begünstigt wurde dieser Umstand durch die Tatsache, das Korriban im Laufe der Jahrhundert häufig zu einem Zielort der Suchenden geworden war. Viele Interessierte, Grabräuber, aber auch Anhänger der Dunklen Seite suchten Korriban auf, um von den Errungenschaften der Reinblütigen zu profitieren. Auf die eine oder andere Art und Weise. Unter jenen Unglücklichen wählte sich das Pureblood seine ersten Opfer aus. Die ersten Opfer der neu erworbenen Fähigkeiten. Die ersten Unglückseeligen, die im Reigen der emotionalen Ausbrüche des rothäutigen Unholds vergingen. Doch es sollte erst der Auftakt zu einer großen Geschichte sein ...
 
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