Weltraum (Imperium)

Hyperraum, unterwegs von Lianna nach Coruscant - an Bord der Serenity – mit Radan in der Kuschelecke außerdem Rick, Ribanna, Tara, Wes, Duska, Keeda sowie imperiale Soldaten und Captain Washburne (NPCs)

Das Schließen des Schotts, als die Patrouille das Schiff verließ, war wie eine Erlösung für Alisah. Keine Sekunde länger hätte sie die Illusion aufrecht erhalten können.
Erschöpft atmete sie aus und bereits als Wes Radan und sie aufforderte aus ihrem Versteck zu kommen, schob sie die Türe der Nische bei Seite und blickte sich um.
Sie waren durch gekommen, trotz allem waren sie durch gekommen und für den Moment machte sie sich auch keine Gedanken darüber was die Anderen der Gruppe über sie dachten.
Kurz lächelte sie Rick zu, er hatte sich gut gehalten dafür, dass er wohl kaum Erfahrung hatte.
Vorsichtig löste sie sich jetzt von Radan und trat aus der Nische wieder in den Gang hinaus. Sie wollte etwas sagen doch sie ging nur zwei Schritte, dann wurde ihr schwarz vor Augen. Die Welt drehte sich und hörte nicht mehr auf bis Alisah unsanft auf dem Boden des Ganges aufschlug und eine Ohnmacht ihren Verstand in Dunkelheit hüllte.
Es war einfach zu viel gewesen. Die Illusion hatte all ihre Kraft aufgebraucht. Nun forderte ihr Körper sein Recht und erzwang eine Pause.


Hyperraum, unterwegs von Lianna nach Coruscant - an Bord der Serenity – mit Radan, Rick, Ribanna, Tara, Wes, Duska, Keeda und Captain Washburne (NPCs)

OP: Sorry für den kurzen Post! Aber ich wollte Alisah unbedingt in Ohnmacht fallen lassen!;)
 
Hyperraum nach Coruscant ~ an Bord der Serenity, Meditationsraum -:- Keeda

Leicht fröstelnd saß Keeda am Rand des Pools und wartete, bis die Kontrolle endlich vorüber war. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Imperiale Kontrollen waren ihr nicht beileibe fremd, aber diese zog sich ganz schön - oder es kam ihr nur so vor, der kalten Klamotten und der höchst unbequemen Nässe wegen. So leise wie möglich stand sie auf und griff sich ein Handtuch, trocknete sich notdürftig ab. Was dauerte denn da so lange? Sie schmuggelten immerhin keine Drogen und die Schau, die Wes da abgezogen hatte, war sicherlich glaubwürdig genug gewesen! Die Padawan wischte sich ein paar Tropfen aus dem Gesicht und atmete aus, versuchte dabei, möglichst nicht den Pool anzusehen. Genug Wasser für heute... Sie zitterte bei dem Gedanken, erneut untertauchen zu müssen und verdrängte die Vorstellung, so gut es ging, konzentrierte sich stattdessen auf die Macht. Sie konnte Tara spüren, die nicht allzu weit entfernt und dabei war, ihre Klamotten zu frosten. Moment... Irritiert suchte Keeda weiter, entdeckte mehrere Präsenzen im Raum vor der Luftschleuse. Anscheinend war es die richtige Entscheidung gewesen, im Meditationsraum zu bleiben - sie würde nur ungern schuld daran sein, das Schauspiel zu zerstören.

Frustriert wickelte Keeda sich in das Handtuch ein und wünschte den Imperialen einen Sarlacc und shili'sche Stechmücken an den Hals. Es machte sie verrückt, gezwungen zu sein, in dem Raum zu bleiben und nicht aktiv zu helfen... Eine plötzliche Veränderung in der Macht ließ sie zusammenzucken. Da kam jemand... Da kam jemand! In ihre Richtung! Angespannt kauerte sie sich auf der Bank zusammen, bereit, ein weiteres Mal ins Wasser zu hechten. Schritte wurden lauter. Und lauter. Und schneller... Und hastiger... Und im letzten Moment bog der Soldat ab, in Richtung der Quartiere. Die Togruta wollte schon erleichtert aufatmen, bis sie sich an ihre Mitpadawan erinnerte.


„Tara!"

Aber es war zu spät, der Imperiale hatte sie den lauten Stimmen zufolge längst entdeckt. Hoffentlich hatte die Ärztin eine gute Ausrede parat... Es gab noch einigen Aufruhr in der Macht - die Imperialen schienen skeptischer als zuerst vermutet -, doch nach einer ganzen Weile sammelten sich alle Soldaten wieder an der Luftschleuse. Keeda versuchte, möglichst viel mitzubekommen und spürte die angespannte Atmosphäre, aber auch die Angst, die von der Kontrolle ausging. Sie hatte ein wenig Mitleid mit ihnen - gescheiterte Existenzen, die erfolglos auf eine Veränderung in ihrem tristen Leben warteten. Und dennoch: Es waren Imperiale. Sie würden sicherlich kein Mitleid für eine Handvoll Jedi aufbringen.

In dem Moment, als endlich der letzte Soldat seinen Fuß von der Serenity nahm, stieß sie triumphierend die Faust in die Luft. Endlich! Eine warme Dusche und trockene Klamotten, bitte. Vorsichtig, falls es sich die Kontrolle nochmal anders überlegte, verließ sie den Raum und machte sich auf, um die Anderen zu suchen. Lange musste sie das nicht: Schon von weitem erkannte die Padawan Wes, Ribanna und Duska in ihren Verkleidungen, daneben Tara und Rick. Keeda betrat den Raum, als der kostümierte Schiffsinhaber gerade die Gruppe lobte und ihre Mitpadawan das eher unglückliches Zusammentreffen mit dem Imperialen schilderte.


„Du Arme! Aber soviel ich weiß, wird denen der Hass gegen Nichtmenschen ohnehin anerzogen... Jetzt weiß er wenigstens, dass wir nicht so einfach herum zu kommandieren sind!"

warf Keeda ein und wrang dabei ihre tröpfelnde Tunika aus. Anscheinend war Ribanna der anderen Togruta zu Hilfe gekommen und die Zwei hatten den Menschen mit einer Ausrede abgespeist. Grinsend drehte sich die Togruta zu Wes. Manische Depressionen, jaja...
Aber es waren noch nicht alle Anwesenden im Raum - in einer Abstellkammer hielten sich Alisha und Radan versteckt, die nun zum Rest traten. Keeda betrachtete die schwarzhaarige Frau. Sie hatte die Illusion bis hinten in den Meditationsraum spüren können und war beeindruckt, wie lange die ehemalige Sith selbige hatte halten können. Es war sicherlich nicht bequem gewesen, so lange in der kleinen Nische auszuharren... Ihr Gang schien ein wenig unsicher und sie machte genau zwei Schritte, bis sie ohnmächtig zu Boden fiel. Das Ganze war so schnell gegangen, dass Keeda gar nicht reagierte, sondern erst einmal bedröppelt in der Gegend herumstand, während die Serenity sich langsam Coruscant näherte.


Hyperraum nach Coruscant ~ an Bord der Serenity -:- Wes, Tara, Alisha, Radan, Rick, Ribanna, Duska und Keeda
 
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[ Weltraum / Hyperraum / Red Ruby / Kantine ] Fel, Kira, Adria und andere Fluggäste

„Du isst das Fleisch!“

Ermahnte Kira ihr Kind und es missfiel ihr sehr, dass ihr Kind mit nicht vorhandenen Wesen sprach. Es war ihr peinlich und die Sith drehte sich mehrfach um, ob Leute sie bereits deswegen missfallend ansahen.

„Wir werden uns ein bisschen das Holonet ansehen, was du ja anscheinend schon kennengelernt hast.“

Erklärte die Sith knapp, da sie selbst noch nicht so recht wusste, was sie mit dem Flug anfangen sollten.

„Onkel Bor und der andere Typ haben einfach ne riesen große Macke. Deshalb sind sie nicht mitgekommen. Sie lieben ihr Labor!“

Erklärte Kira genervt und entdeckte dann direkt neben ihnen einen entstellten Mann mit fürchterlichen Essmanieren, in dem er ihrem Kind das Essen stehlen wollte.

„Hey!“

Sprach Kira mit lauter, drohender, tiefer Stimme zu dem Mann (Leto) und zückte selbst die Gabel, um sie ihm notfalls in den Handrücken zu stechen. Kira besann sich dann jedoch eines Besseren, denn ihre mütterliche Vernunft siegte, so dass sie Adria am Arm packte und aus der Kantine zerrte, samt ihrer Spielzeuge.

„Komm…der Mann ist gefährlich!“


Meinte Kira entrüstet und setzte sich dann mit ihrem Kind in den Gemeinschaftsraum und gab Adria ein Datapad in die Hand, damit es beschäftigt war. Immer wieder sah sich Kira nach dem entstellten Mann um, doch er schien nicht mehr in ihrer Nähe aufzutauchen. Ein Glück!
Die nächsten Stunden und Tage landeten sie auf den verschiedensten Planeten. Anfangs hatte Adria noch Kinder zum Spielen und zum Angeben irgendwelcher Punktstände auf dem Datapad. Spiele wie „Tauntauns reisen durch die Galaxis“ oder „Angry Mynocks“ waren besonders beliebt. Kira war all dies egal und war froh, wenn ihr Kind beschäftigt war, während sie selbst mit einem anderen Datapad im Holonet war und sich bereits um eine Bleibe auf Coruscant kümmerte und darüber sinnierte wie sie ihre Machtkräfte günstig einsetzten könnte in naher Zukunft.

Doch leider stiegen auf ihrem Flug immer mehr Kinder mit ihrer Begleitung aus, so dass Adria alleine als Kind zurück blieb.


„Die Kinder waren ganz nett, hm? Fandest du es schwer sie zu verstehen? Immerhin sprachen sie alle verschiedene Sprachen.“

Fragte Kira ihr Kind, während sie sich ärgerte, dass niemand mehr ihr Kind bespaßen konnte und sie wohl selbst ran müsse. Sie versuchte es daher mit einer Art Unterricht über Holonet und versuchte ihrem Kind so viel wie möglich beizubringen. Ob dies wirklich von Erfolg gekrönt war, würde sich sicherlich noch zeigen. Nach jeder geschlafenen Nacht in der 1x2 Meter großen Kabine, in der sich nur ein Doppelstockbett befand, sah ihr Kind ein wenig älter aus. Anfangs glaubte Kira, es sich nur einzubilden, doch sie begann mit ihrem Datapad Fotos zu machen und täglich zu vergleichen. Adria wuchs noch immer. Nicht mehr so schnell wie in jener Nacht, aber doch stetig und weit aus schneller als gewöhnlich. Umso besser, denn umso schneller wurde sie groß.

Wie jeden nächsten Tag suchte Kira mit ihrer Tochter den Gemeinschaftsraum auf und versuchte ihrem Kind all mögliches Wissen einzutrichtern. Doch schon kurz nachdem sie begonnen hatten, bekamen sie eine sonderbare Durchsage, sowie komische Störungsmeldungen auf dem Bildschirm. Jeder wurde aufgefordert die Sicherheitsgurte anzulegen und die Kantine, sowie das interne Kasino zu verlassen. Etwas nervös blickte sich Kira um und beim studieren der Bildschirme stellte sie fest, dass sie völlig vom Kurs abgekommen waren und sich auch mit einem heftigen Ruck, welches sich durch das ganze Schiff zog, auch nicht mehr im Hyperraum befanden.

Hektisch sah sich Kira um, denn auch alle anderen leute wurden unruhig. Hoffentlich drehte jetzt keiner durch. Wieder suchte die Sith nach dem verrückten Mann, welchen sie sofort töten würde, wenn er ihrer Tochter noch einmal zu nahe käme. Immerhin schien dieser mehrere Persönlichkeiten zu haben und sie wollte sich nicht ausmalen, wie jener unter Stress reagierte. Vielleicht würde sie ihn nicht direkt vor ihrer Tochter töten, aber eine Kabine wäre durchaus denkbar.


[ Weltraum / Hyperraum / Red Ruby / Gemeinschaftsraum ] Fel, Kira, Adria und andere Fluggäste
 
Weltraum, Hyperraumflug nach Coruscant, an Bord der Red Ruby, Kantine: Adria, Mutter Kira, Mörder Leto Fel und andere Gäste und natürlich Bibo (Adrias imaginärer Freund)


Obwohl Adrias Mutter darauf bestand, dass Adria auch ihr Fleisch ißt, verweigerte dies die kleine Sith-Tochter energisch weiter. Die Kleine dachte gar nicht daran und nichts würde sie dazu bewegen können. Doch die Mama ließ davon ab.

Sie meinte, dass sie auf dem Flug ein wenig Holonet ansehen würden. Und ob das Adria kannte! Erfreut nahm dies die Kleine zur Kenntnis und plauderte munter aus, was sie schon kannte:


„Ja, ich habe mit Onkel Bor den Bantha-King geguckt!“,

und meinte damit selbstverständlich die Werbung, was sonst! Und für Adrias Mutter war das auch ganz sicher keine Neuigkeit. Doch für Adria war dies eine andere Welt jenseits des Labors tief unten in den untersten Kellergewölben des Sith-Tempels gewesen. Ein buntes erstrebenswertes Gegenstück dazu. Eine bunte kindliche Welt! Sie wusste nichts von Werbung, Konsum und Verführung! Für sie war dies Unterhaltung gewesen. Dann fiel Adria noch etwas dazu ein.

„Und einen guten Horrorfilm, hat Onkel Bor gesagt! Da ist der Mann tot gegangen. Ganz dolle und viel.“

Tja, ob sie damit meinte, dass da viel Blut oder viel Gewalt zum Einsatz gekommen war, würde wohl offen bleiben. Fakt war, dass sie dort unten in den zwei Tagen bei Darth Bor tatsächlich mit ihm einen Horrorfilm angeschaut hatte, indem der erste Mord gleich in der ersten Minute mit einer Häckselmaschine passiert war.Und es war einer von der Sorte Film gewesen, wobei die Kamera besonders lange solche Szenen sehr genau zeigte und ständig kam dort eine Ryyk-Klinge der Wookiee-Krieger , ein scharfer geschliffener Tod, in sichelförmiger Gestalt, genannt Kerarthorr-Gestalt, blutig mordend zum Einsatz. Das war genau der richtige Film für Sechsjährige gewesen! Allerdings hatte ja Adria den Film nicht ganz gesehen, da sie dann den selbst gebrannten Schnaps getrunken hatte und ach, dass war eine lange Geschichte und ihre Mutter wusste dies bis heute nicht und würde es ihr Adria nicht irgendwann erzählen, dann würde sie es wohl niemals erfahren. Allerdings hatte selbst die Kleine die ganze Tragik nicht einmal selber erfasst. Das sie bereits im Verbrennungsofen gelegen hatte, wusste sie nicht, denn dass hatte sie nicht wirklich mit bekommen!


Auf ihre Frage, warum Onkel Bor und Onkel Shubi nicht mitgereist waren, antwortete Mami kurz und knapp und richtig entnervt und gereizt. Sie schien Onkel Shubi mit Onkel Ral zu verwechseln und meinte, dass beide eine große Macke hätten und ihr Labor liebten. Ja, Onkel Ral hatte eine Macke. Ihn konnte Adria nicht ausstehen! Aber Onkel Bor?! Aber, in einem Punkt hatte Mami recht, beide liebten ihr Labor! Deshalb ließ es Adria dabei gut sein und hakte nicht länger nach. Onkel Bor spielte sich bestimmt wieder was mit den Ratten. Vielleicht schnitt er ihnen heute ihren eklig langen Schwanz oder ein Ohr ab?! Aber vielleicht musste er auch nur wieder das Labor aufräumen und sauber machen, weil alles immer so schnell schmutzig wurde!

Plötzlich wurde wie von Geisterhand Adrias Teller gegriffen, schwebte überm Tisch und ebenso schnell rüber zum Nachbartisch. Ebenso erstaunt wie erschrocken sah Klein-Adria in das fürchterlich entstellte schmutzige Gesicht eines rothaarigen jungen Mannes (Fel), der ihren Teller mit ihrem Fleisch, auch wenn sie es eh nicht essen wollte, einfach klaute. Wie hatte er das nur gemacht?! Und das durfte er doch nicht! Und dann sagte er auch noch zu ihr:

„Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich aufesse, oder Kleine?“

„Das darfst du nicht! Das ist doch meins! Das ist für Bibo!“,

platzte sie verärgert spontan heraus, wie Kinder so sind. Adria überlegte natürlich nicht, ob es klug war, sich mit so einem Zeitgenossen (Leto Fel)anzulegen. Ganz anders ihre Mutter! Auch ihre Mama war erst entrüstet, aber sie entschied sich dann doch recht schnell, sich nicht weiter mit ihm anzulegen. Adria wurde von ihr von ihrem Platz, rasch am Tisch vorbei, aus der Kantine gezerrt. Die Mutti hatte es plötzlich sehr eilig. Fast hätten sie einen Plaste-Wookiee verloren. Doch Adria fragte beim Vorbeigehen sehr direkt den fremden Onkel (Fel)neugierig:

„Was ist denn mit deinem Auge passiert? Das ist ja ganz schwarz! So siehst du aber blöd aus! Und was hast du da in deinem Gesicht!?“

Als sie draußen waren, sprach sie sofort ihre Mutter darauf an:

„Das darf er nicht, stimmts Mama! Das Steak hätte doch Bibo essen können. Ich mochte es ja nicht. Aber, er darf es doch nicht einfach wegnehmen. Wäre Onkel Bor dagewesen, dann hätte er Angst gehabt wie die Onkels aus der Kantine in der Nähe des Labors. Onkel Bor ist sooo groß, da hätte er Angst gehabt! Ganz bestimmt!“

Adria griff natürlich ständig auf ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Labor zurück, schließlich hatte sie keine Anderen.

Mama, hast du gesehen, wie blöd er ausgesehen hat?! Der hatte nur ein Auge?! Das war da so schwarz! Warum hat er denn kein Auge? Wie ist das denn gekommen? Und sein Gesicht war auf der einen Seite so eklig wund und verkrustet und schmutzig und blutig war es auch noch! Und er hat sich lange nicht gekämmt! Die Haare waren verziept und er hatte ganz viele Knoten drin! Und meine Zähne sind auch viel weißer und schöner als Seine! Der Onkel (Fel)hat mich ganz eklig angegrinst! Er sah nicht schick aus! Und er roch nicht gut! Und Mama, hast du auch gesehen, dass der eine Ärmel ganz schlapp war! Wie kommt denn das? Das hing so runter! Warum hat denn der Onkel (Fel)das so gehabt?“,

und Letzteres machte Adria dabei vor und sie hatte so viel gefragt, dass sie dabei vergessen hatte, Luft zu holen! Adria fragte ihrer Mutter mit großer kindlicher Neugierde deshalb Löcher in den Bauch und das nicht nur heute. Sie stellte ihr die selben Fragen zu dem Onkel (Fel) immer wieder auf dem Flug. Denn so widerlich sie diesen Mann auch empfunden hatte, so interessant fand sie ihn dennoch. Die Mama hatte beim Hinausgehen gesagt, dass der Mann gefährlich war. Adria glaubte, dass Mama sich manchmal umsah, nicht dass er wieder kam und was Schlimmes machen würde. Adria hielt deshalb ihren Teddy immer schön fest. Der Mann (Fel) klaute schließlich! Ein Dieb war er!

„Stimmts Mama, man darf mir nicht einfach etwas wegnehmen! Das geht doch nun wirklich nicht!“,

sagte sie deshalb auch mindestens einhunderfünfzig Mal während des Fluges. Und jedes Mal klang es wie eine Mischung aus altklug und entrüstet. Auch fiel ihr so Manches erst Tage später ein und sie fragte ihre Mutter:

Mama, hast du gesehen, der Dieb aus der Kantine, der böse Onkel (Fel), hatte einen Teppich am Kinn!“,

und meinte damit wohl seinen verfilzten ungepflegten Bart.

„Ja, wie sah das denn bloß aus!“,

meinte auch Bibo.


Adria hatte nach dem Erlebnis zum ersten Mal ein Datapad zum Spielen in ihre Hände bekommen und ließ es kaum noch los. „Tauntauns reisen durch die Galaxis“ war das erste Spiel, welches sie spielte. Die Schneeechsen hatten es ihr angetan. Eine kleine Reiterin, die sie selbst erstellt hatte und ihr ziemlich ähnelte, da sie auch so einen kleinen Zopf wie Adria trug, ritt wie wild gegen andere Spieler über den Eisplaneten Hoth. Eine Kamera hatte Klein-Adrias Kopf eingescannt. Daher die verblüffende Ähnlichkeit. Adria war schon so weit gekommen, dass sie sogar ein Kletter-Tauntaun besaß und das wollte etwas heißen, denn das war etwas ganz besonderes. Auch konnte sie auf anderen Planeten bereits reiten, dass heißt, ihre Spielwelt hatte sich schon enorm erweitert. Anfangs ermunterte und ermutigte sie Bibo, ihr imaginärer Freund, und beriet sie dabei.

Adria selber war ja zu schüchtern gewesen, um andere Kinder anzusprechen. Sie beobachtete jene aber intensiv. Allerdings standen so manche Kinder manchmal hinter ihr und schauten mit aufs Datapad und staunten wie gut sie war, sagten dies auch laut und erzählten es Anderen. So kam es, dass Adria die Kinder auf diesem Wege kennenlernte, auch wenn ihre Interaktion mit ihnen sich aufs Angeben beschränkte. Später spielte sie auch „Angry Mynocks“. Doch da war sie wenig erfolgreich, um nicht zu sagen, ausgesprochen schlecht. Adria war richtig froh, als der beste Spieler mit dem höchsten Punktestand endlich ausstieg. Allerdings lichtete sich die Kinderschar drastisch und irgendwann blieb Adria alleine zurück. Dies war natürlich auch nicht toll. Ab jetzt beobachtete sie die Erwachsenen. Auf die Frage ihrer Mutter, ob sie die Kinder nett gefunden hatte, zuckte Adria nur mit den Schultern. Sie waren eher interessant gewesen, man konnte sich etwas Abschauen und sich mit ihnen messen, aber nett?! Freundschaftliche Gefühle hatte Adria nicht entwickelt, eher Neid, Missgunst, Rivalität. Und ob sie sie verstanden hatte, fragte Mutti nach? Ja, irgendwie verstanden hatte sie die Kinder schon. Sie verglichen ja immer alle ihren Punktestand und Adria hatte dabei die Zahlen rasch gelernt. Anfangs bekam sie mit, welche Zahl höher und dadurch besser war, durch die Reaktionen und Regungen der Anderen. Die Emotionen der anderen Kinder lernte sie dadurch beiläufig auch rasch zu deuten. Deshalb nickte sie dazu.

„Ja, die sollten mal lernen so zu sprechen wie wir! Aber, ich habe sie dennoch verstanden!“,

und zeigte erste Anflüge von Überheblichkeit. Auf jeden Fall hatte in der Zeit Bibo, ihr imaginärer Freund, eine untergeordnete Rolle gespielt und blieb manche Tage in ihrer kleinen Kabine zurück.

Von nun an lernte Adria auf dem Datapad lesen und schreiben und die Grundrechenarten. Sie war sehr wissbegierig und da sie gelangweilt war, war dies auch ein neuer Zeitvertreib, denn ohne die Konkurrenz, den Wettstreit mit den anderen Kindern, machte es keinen Spaß mehr länger die beiden Spiele zu spielen. Adria lernte enorm schnell und war bestrebt, alles richtig zu machen. Schon nach 2 Tagen beherrschte sie alle Buchstaben in Basic. Natürlich musste sie nun enorm üben, was Rechtschreibung und Grammatik betraf. Doch Adria hatte ein selteneres akustisches Gedächnis. Die meisten Menschen haben ein Optisches. Sie hörte die erklärende Stimme auf dem Pad und sprach es sich auch selber vor und merkte sich das Meiste schlagartig. Wie ein kleines Männchen im Ohr, was ihr vorsagte, konnte sie das Gelernte oder einmal Gehörte abrufen. Die Logik beim Rechnen gefiel ihr. Für sie war es wie knobeln. Sie wollte die Lösung unbedingt wissen. Rechengänge behielt sie sofort. Lesen war das Beste. Es eröffnete Adria eine andere Welt der Phantasie. Sie versank geradezu darin. Manchmal sollte Adria der Mutti etwas vorlesen. Diese Texte waren anders als die, die Adria alleine las. Die Texte, die sie mit Mutti las, handelten vom Sith-Orden, von Geschichte, von den Planeten, Tieren, Pflanzen, Menschen und Nichtmenschen u.v.m. Mama erklärte danach noch immer viel.

Nachts gingen sie in ihr kleines Quartier und Adria durfte oben im Doppelstockbett schlafen. An der Höhe des Türknauf bemerkte Adria, dass sie größer wurde. Auch Mama meinte das und machte Fotos. Adria stand eines Morgens auf und hatte kaum noch Milchzähne im Mund. Besonders vorne hatte sie eine große Lücke. Am anderen Morgen wuchsen ihr bereits zweite Zähne. Auch ihr Zopf wurde ständig länger. Ebenso ihre Beine. Adria musste bereits andere Sachen anziehen, so war sie enorm schnell gewachsen. Auch die Schuhe passten nicht mehr, doch Mutti hatte zum Glück genug in allen Größen eingekauft. Die Kinder bemerkten natürlich, dass ihr Haar verdammt schnell länger wurde, ihre kleinkindlichen Löckchen verschwanden, sie andere Kinder größenmäßig von einem Tag auf den Anderen überholte oder ihr ein neuer Zahn enorm schnell nachgewachsen war. Auch fragten sie sie danach. Doch rasch ließen sie es. Adria war ihnen erstens unheimlich und sie hatte da was in ihrem Blick, wenn sie ihnen darauf weder antworten wollte, noch konnte. Adria machte sich erste Gedanken darüber, die darin bestanden, sich mit den anderen Kindern zu vergleichen, denen es nicht so ging. Sie fühlte sich anders und das machte ihr Angst und wenn die Kinder sie auch noch darauf ansprachen, dann wurde sie wütend. Und in ihren Augen, konnte man diese Wut sehr gut ablesen, denn ihre Augen wurden dann sithig oder besser gesagt bernsteinfarben und sprühten und funkelten vor Zorn. Ein Junge meinte sogar, ihre Augen würden blitzen. In ihrem tiefsten Inneren war aber das kleine Mädchen total verunsichert und an einem Morgen, als ihre Mutter wieder ein Foto von ihr machte, da fragte Adria sie danach:


Mutti, warum wachse ich schneller als die anderen Kinder?“

Adria hatte sich enorm gestreckt und ihre Proportionen hatten sich verändert. Der für kleine Kinder typische Fakt, dass der Kopf ein wenig größer im Verhältnis zum Körper erschien, als es bei großen Kindern und Erwachsenen üblich war, hatte sich verändert. Adria war zierlich und nicht sehr groß, aber sie hatte sich deutlich gestreckt und hatte sehr lange dünne Beine bekommen. Sie war in der Wachstumsphase der Achtjährigen angekommen. Adria war niedlich und man konnte sagen bereits hübsch, dass Kleinkind-Gesichtchen war völlig weg. Sie wirkte wie ein Schulkind und dies nicht nur äußerlich. Sie hatte einen enormen Wortschatz mittlerweile und äußerte sich viel redegewandter.

Eines Morgens, als sie wie immer nach dem Frühstück den Gemeinschaftsraum betreten hatten und Adria Bruchrechnen lernen sollte, da geschahen merkwürdige ungewohnte Dinge. Das Sith-Kind bemerkte schnell, wie alle, auch ihre Mutter unruhig wurden. Hektisch schnallte ihre Mutter sich und Adria an. Das Mädchen wurde von der Nervosität mit erfasst und fragte ängstlich:


Mama, was ist los? Was bedeutet, wir sind vom Kurs abgekommen? Muss ich Angst haben? Stürzen wir etwa ab?! Was sollen wir denn jetzt bloß machen?!“


Weltraum, Hyperraumflug nach Coruscant, an Bord der Red Ruby, Gemeinschaftsraum: Adria, Mutter Kira, Mörder Leto Fel und andere Gäste und natürlich Bibo (Adrias imaginärer Freund)
 
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Weltraum (imperial) - Hyperraum, an Bord der Red Ruby - Kabinen - Billy

Eigentlich konnte Billy sich nicht gerade beschweren, dass es schlecht gelaufen wäre. Zwar hatte er die Blue Sapphire knapp verpasst, an deren Bord er schon längst das rettende Agamar-System erreicht hätte, aber ihr Schwesterschiff, die Red Ruby war auch nicht verkehrt. Natürlich, auf den Abflug zu warten war die Hölle gewesen, stets befürchten zu müssen, dass plötzlich Sturmtruppen auftauchten und seinem Leben ein vorzeitiges Ende setzten, aber mit etwas Glück hatte das Imperium noch nicht einmal bemerkt, welch ein Schatz ihm da abhanden gekommen war.

Bei diesem »Schatz« handelte es sich um Wonderfluonium, eine sehr seltene, sehr teure und bei falscher Behandlung sehr tödliche chemische Verbindung und Billy ließ diese keine Sekunde aus den Augen. Er zerrte den Sicherheitskoffer ständig hinter sich her, »zerren«, weil das Zeug einfach höllisch schwer war. Dabei hatte er gerade einmal einen knappen Liter der tiefblauen Flüssigkeit gestohlen, aber die Dichte von Wonderfluonium war gewaltig. Wobei es in Anbetracht der Tatsache, dass die Flüssigkeit bei einer Explosion von der Red Ruby nicht genug übrig ließe, als dass man die Überreste als Raumschiffteile hätte identifizieren können und wahrscheinlich auch jedes andere Raumschiff in Stücke sprengen würde, war sie eigentlich gar nicht so schwer. Kein Wunder, dass das Imperium kein Interesse daran hatte, dass der Stoff in falsche Hände geriet und ein Glück, dass Billys genau die richtigen waren.

Er hatte alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, denn Wonderfluonium explodierte gern, unter anderem bei Stößen, schnellen Druck- oder Temperaturveränderungen, Wärme über 54 Grad sowie bei Kontakt zu Wasser, Sauerstoff und generell allen Oxidanten oder wenn es gerade einen schlechten Tag hatte (konnte man meinen). Der Vergleich zu Antimaterie drängte sich auf, aber vielleicht nicht ganz so verzeihlich und einfach in der Handhabung. Okay, das war vermutlich nicht wahr, aber angesichts der Umstände, kam es dem in dieser Hinsicht je länger die Reise dauerte immer zynischer werdenden Billy so vor. Eigentlich, sagte er sich, konnte rein gar nichts passieren. Die hochexplosive Flüssigkeit befand sich in einer dicken Glaskugel (kein Transparistahl, das war wichtig) in einem Vakuum und wurde von starken Magnetfeldern in Position gehalten und gleichzeitig vor allen Erschütterungen geschützt. Das Glas war isoliert und von einer nahezu unzerstörbaren Durastahlkugel geschützt. Der Rest der hervorragenden temperaturisolierten, gepolsterten und luftdichten Koffers war gefüllt mit diversen Reglern und einem selbstgebauten System zum Täuschen der Scanner – auch wenn diese ohnehin nur eine Kugel sahen, wollte Billy nicht, dass irgendwer auch nur den leisesten Verdacht schöpfte.

Denn die Imperialen würden ihn zweifellos jagen, wenn man ihm auf die Schliche kam, und der wie ein Mensch aussehende Arkanier konnte sich nicht vorstellen, dass sie es nicht früher oder später würden. Niemand drang in eine streng geheime Forschungseinrichtung auf Bastion ein, stahl das Kronjuwel der Einrichtung, und verschwand spurlos, auch wenn Billy alles getan hatte, um seine wahre Identität zu verbergen. Zu Gute kam ihm dabei, dass, falls es doch Spuren gab, irgendeine winzige Hautschuppe oder sonst was, man nach einem Arkanier suchen würde, einem der auch arkanisch aussah, und nicht nach ihm.

Trotzdem lag es ihm fern, die Ressourcen des Imperiums zu unterschätzen und er ließ den Halt auf Ord Mantell links liegen, obwohl die Welt neutral war als Schmelztiegel galt: zu nahe am Tatort, zu offensichtlich und zu wenige Linienflüge, die davon weg führten. Die Endstation der Red Ruby, Coruscant, war dagegen ideal: er bedauerte es nicht mehr im Mindesten, die Blue Sapphire verpasst zu haben. Es gab wohl keinen größeren Schmelztiegel als Galactic City, es war neuerdings republikanisch und auch wenn der lange Arm des IGD oder wer auf immer auf ihn angesetzt wurde, sicherlich auch hierher reichte, verfügte er doch längst nicht über die Kraft, die er anderswo gehabt hätte. Mit einem oder zwei Agenten wurde Billy schon fertig, und das auf Coruscant sicherlich herrschende Chaos kam ihm zupass.

Davon abgesehen wussten seine etwaigen Verfolger nicht, auf welcher der zahlreichen Zwischenhalte der Red Ruby er das Schiff verlassen haben würde. Deshalb war der Vorteil der Spacelines-Flüge, die weniger genutzte Strecken bedienten und deshalb nur langsam vorankamen. Zu langsam allerdings momentan; allmählich war der nächste Halt mehr als überfällig und Billy wurde nervös. Konnte das noch eine normale Verspätung sein?

Die Zeit verronn weiter und der arkanische Wissenschaftler wurde immer nervöser. Dies konnte nicht mehr normal sein und nach weiterer Zeit des Bangens fand er sich bestätigt. Mit einem viel zu heftigen Ruck kehrte das Linienschiff in den Normalraum zurück und es gab eine seltsame Durchsage, welche Billy ignorierte. Alles war in Ordnung! Von wegen! Wenn man es extra durchsagen musste, war garantiert
nichts in Ordnung! In den Kabinen bleiben! Er war doch nicht bescheuert! Zunächst stürzte er ans Fenster - er hatte die erste Klasse schon allein wegen der Nasszelle gebucht gehabt, schließlich konnte er nicht permanent mit dem schweren Koffer im Schlepptau durch das Schiff geistern, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Ihn als Handgepäck aufgegeben zu haben war auch so schon auffälliger als ihm lieb war, aber er hätte auch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen niemals riskieren können, das Wonderfluonium der automatischen Gepäckbeförderung zu überlassen.

Jedenfalls gab es in der ersten Klasse Bullaugen und ein Blick auf die Sternenkonstellationen genügte Billy, um zu wissen, dass sie weitab ihres Kurses waren. Er wusste auch, dass der Austritt aus dem Hyperraum kein normaler gewesen war. Die Umstände konnte bedeuten, dass der Masseschatten eines Himmelskörpers sie zurück in den Normalraum gerissen hatten – immerhin waren sie nicht dort, wo sie sich befinden sollten – oder, und Billy hielt dies für wahrscheinlicher, obwohl er für möglich gehalten hätte, dass das Imperium wegen ihm so große Geschütze auffahren würde, einen Abfangkreuzer. Im begrenzten Sichtbereich des Bullauges war keiner zu sehen, aber das hatte nichts zu bedeuten. Es war auch nicht so wichtig. Ihm war nicht klar, was hier vor sich ging und das musste er unbedingt herausfinden. Außerdem brauchte er sein restliches Gepäck.

So schnell er mit seinem Ballast konnte sauste Billy auf den Gang und vorbei an diversen anderen Fluggästen, die sich ebenfalls nicht an die Anweisungen gehalten hatte, auf der Suche nach einem Weg Richtung Frachtraum. Es musste einen geben! Warum hatte er denn auch keine Möglichkeit gehabt, sich in dem Schiff umzusehen! Was er fand war der Gemeinschaftsraum, und das war nicht hilfreich.

Weltraum (imperial) - Hyperraum, an Bord der Red Ruby - Gemeinschaftsraum - diverse Fluggäste, Fel, Adria, Kira und Billy
 
Hyperraum, Rückflug nach Bastion -:- Star Curier 'Vespin' ~ Cockpit -:- Zion und Lisha

Langsam schloss sich die Aufzugstür und Lisha konnte es nicht länger unterdrücken: Sie brach in triumphierendes Lachen aus und ließ eine Machtwelle durch den quadratischen Raum jagen, worauf das Licht flackerte und der Aufzug stockte. Hatte sie... es geschafft? Nicht nur ein neues Leben, sondern endlich die Chance, stärker zu werden, sich einen Namen zu machen! Ein Lichtschwert und keine Trainingsklinge mehr... Angespannt verließ sie den Aufzug nicht - wie gewohnt - in Richtung ihres Quartiers, steuerte stattdessen die Werkstatt an. Ihre neue Aufgabe war zwar lang ersehnt, würde jedoch nicht leicht werden. Immerhin war es nicht unnütz gewesen, sich auf Bastion mit Holopads einzudecken, den Lichtschwertbau inbegriffen. Apropos Bastion - war der Tempel überhaupt noch das Ziel? Falls ja, war die Vespin etwas arg von der üblichen Route abgewichen... Wie auch immer - ihr neues Reiseziel war nicht ihre Sache und Zion würde den Grund dafür sicherlich erklären. Nun brauchte sie die Konzentration für dss Bevorstehende.
Die Novizin versuchte sich im Gehen an das benötigte Holopad zu erinnern - im Großen und Ganzen hatte es einen Haupthinweis gegeben: Sich vollkommen der Macht zu überlassen. Vom Aufbau einer Lichtklinge verstand sie nicht viel und es gab kaum Quellen die die Materie näher veranschaulichten, doch mit dem Vertrauen in die Macht würde auch das technische Verständnis kommen. Zeit, diesen Rat zu überprüfen...

Gespannt öffnete sie den Metallschrank in der Ecke und entdeckte sogleich die gesuchte Kiste. Mehrere stählerne Bauteile befanden sich darin, die entfernt an ein Wasserrohr erinnerten, niemals aber an ein Lichtschwert! Nur der Kristall... Fasziniert nahm sie das gläsern wirkende Stück, indem sich das künstliche Licht der anbarischen Lampen brach, und drehte es in der Hand. Ein leichter Rotton durchzog den Kristall, bündelte sich in dessem Herzen. Die Novizin atmete aus, konzentrierte sich auf die Bauteile vor ihr... und zuckte erschrocken zusammen, als die Stimmen ihr mit ungewohnter Heftigkeit die Gedanken raubten. Der Kristall summte und pulsierte in der Macht und ihr wurde schwarz vor den Augen. Für einen Augenblick brannte sich das Bild eines fertigen Lichtschwerts in ihre Netzhaut. Sie blinzelte und stolperte rückwärts, lehnte sich mit Händen und Rücken an den Tisch. Die Stimmen würden ihr beim Bau helfen, doch es würde Kraft kosten - viel Kraft! Die Macht forderte erneut ihre Aufmerksamkeit, drängte sie zum Kristall. Es gab wohl keinen Ausweg... Doch etwas fehlte. Etwas entscheidendes. Die Stimmen umkreisten sie, zogen und schoben die Novizin zum Schrank. Lisha legte die Stirn in Falten, stemmte sich gegen die Macht und riss sich aus dem pulsierenden Strom.


"Hört auf!"

zischte sie verärgert und konnte spüren, wie die Stimmen zurückwichen. Ein leises Flüstern blieb. Was sollte denn jetzt noch fehlen? Die nötigen Bauteile lagen doch längst auf der Arbeitsplatte... Abschätzend betrachtete Lisha den Metallschrank, gab nach einer Weile dem Wispern und ihrer Neugierde nach. Was hatte sie vergessen? Eine weitaus kleinere Kiste, leicht zu übersehen, war im untersten Regal deponiert worden. Skeptisch zog sie die Box heraus und betrachtete den Inhalt. Ein weiterer Haufen...Bauteile? Eine weitere Lichtklinge!? Allerdings erschienen die Materialien diesmal kürzer. Lisha schüttelte den Kopf.

"Nein, Sarlacc."

meinte sie bestimmt und verschränkte die Arme. Zwei waren zu viel. Sie war nicht stark genug. Selbst, wenn man ihr zwei Klingen empfohlen hatte - nein! Im schlimmsten Fall würde sie umkommen, scheitern, verrückt werden, die Kontrolle verlieren...ihr Leben verlieren...alles verlieren...den neuen Kristall...der so stark...schimmerte... Mit einer wegwerfenden Handbewegung verscheuchte sie die Stimmen und seufzte laut. Widerstrebend griff sie sich die Kiste und stellte sie zu der anderen. Es war ein Risiko, gleich zwei Schwerter anzufertigen - immerhin hielt sich ihre Kampferfahrung auch in Grenzen, was die beidhändige Schwertführung anging. Doch die Stimmen hatten bisher immer Recht behalten und nicht zu vergessen: Auch Zion hatte sie bestärkt, beide Hände zu benutzen. Nun. Material war vorhanden, ein grober Plan existierte - wie bei Corellia sollte sie anfangen? Unschlüssig hob sie eine metallene Hülle in die Luft und zog eine Augenbraue hoch.

"So funktioniert das nicht."

Kurzerhand schwang sie sich auf den Tisch und rutschte im Schneidersitz vor die Kisten, platzierte die Bauteile und die zwei glänzenden Kristalle vor sich. Ihre Sicht verschwamm, als sie die Stimmen ihren Kopf fluten ließ und sie an die Wand gedrückt wurde. Die Macht pulsierte in ihren Adern und Lisha gewährte ihr ein wenig Zeit, um sich vollends auszubreiten, bevor sie die Kontrolle übernahm und die Stimmen nutzte, um die fremdartigen Bauteile vor sich einzuordnen. Es kostete einiges an Überwindung und Anstrengung, bis sie es schaffte, die Aufmerksamkeit der Macht auf ihre Aufgabe zu richten, wobei der Kristall das Herzstück darstellte. Vorsichtig tastete sie sich an den Ersten heran und verweilte Millimeter vor ihm. Sie zögerte. Etwas sagte ihr, dass es kein Zurück mehr geben würde, nachdem sie ihn erst berührt hatte. Ein Stück näher - das rote Glühen wurde stärker - näher - der Kristall summte lebhaft - näher...

Die Macht schlug ähnlich einer Welle über ihr zusammen, als die Spannung den Höhepunkt erreichte und entriss ihr jegliche Kontrolle. Es blieb nur noch Zeit, überrascht die Muskeln anzuspannen, bevor ihr Körper von dem Strom der Stimmen erfasst wurde, unwillkürlich zuckte. Ihre Augen verdrehten sich, bis das glühende Orange dem Weiß der Augäpfel gewichen war. Und trotzdem konnte sie ihre Umgebung spüren - besser, intensiver, stärker - bis ihr Blickfeld jäh nach unten gerissen wurde. Es zuckte über den länglichen Kratzer am Tisch, fokussierte die leichte Delle im Schrank, glitt über die Schuhabdrücke am Boden, über ein paar lose Schrauben, bis der Kristall im Mittelpunkt stand, größer und größer wurde und letztlich ihre Wahrnehmung ausfüllte. Langsam, dann schneller drehte er sich und ein dumpfes Summen drückte auf ihr Trommelfell, unterlegte die Bildflut mit passender Hintergrundmusik. Sie wusste - woher auch immer - was zu tun war und ließ die Bauteile in die Höhe schweben, den Kristall umkreisen. Am Rande nahm sie wahr, wie ihr Körper schwächer wurde, doch die Stimmen rissen sie einfach weiter. Die Energiezelle levitierte sie ein wenig höher, bis selbige mit dem Kristall den Mittelpunkt bildete. Eine Basis war vorhanden. Nun schwebten auch die kürzeren Klingenstücke in die Höhe und bildeten ein zweites Zentrum. Lisha ignorierte das Zittern, das allmählich ihren gesamten Körper einnahm und atmete aus, ließ sich auf die Hinweise der Stimmen ein. Aus den umherkreisenden Teilen pflückte sie sich je eine Halterung heraus, die sich um den Kristall schloss und das gebrochene Licht, das ihr Gesicht erhellt hatte, schwächte. Die Energiezelle fügte sich dahinter ein und die vollkommene Form wurde klarer und klarer. Bald hatte sie das Innere des Griffes zusammengefügt und betrachtete ihr Werk. Sie war noch nicht fertig, aber langsam wurde das zittrige Gefühl stärker... Fern konnte sie spüren, wie Taubheit in ihre Finger kroch, den Arm hinunter wanderte. Es blieb ihr kein anderer Weg, als ihren Körper komplett in den Hintergrund zu drängen und auf die Stimmen zu hoffen, die sie für den Moment noch stützten.


In einem langwierigen Prozess fügte sie den Rest zusammen und konnte schließlich den Emitterschutz auf das obere Ende des Chromgriffes anfügen. Die zweite Klinge war weitaus einfacher zu vollenden: Sie war um einiges kürzer und nun kannte die Novizin schon den Ablauf, sodass auch der zweite Griff nach einer Weile vor ihr schwebte. Ein warmes Gefühl durchströmte sie und ihre Wahrnehmung löste sich von der Macht, sie wollte zurück, zurück zu ihrer normalen Sicht, aber... Ein seltsames, taubes Gefühl hatte ihren gesamten Körper gefüllt. Es schmerzte, als Lisha sich von den Stimmen trennte. Sie biss die Zähne zusammen, rang um ihre Konzentration und sah nach unten auf ihren Körper. Ihren zusammengebrochenen Körper.
Erschrocken versuchte sie sich gänzlich von den Stimmen zu befreien. Jegliches Hochgefühl war verflogen und sie schnappte innerlich nach Luft, konnte ihre Atmung jedoch nicht kontrollieren. Panik stieg in ihr auf, als die Wärme einer eigenartigen Kälte wich, die sie einnahm, ihre Gedanken unglaublich langsam werden ließ... Bis ihr Kopf mit einem lauten Schlag auf der harten Tischplatte aufschlug und sie kraftlos zur Seite fiel. Sie hatte die Kontrolle zurückerlangt. Erschöpft gab die Novizin nach und stoppte den Versuch, aufzustehen, sank zurück auf den Tisch. Sie blinzelte, erhaschte einen kurzen Blick auf zwei Lichtklingen, die gemächlich zu Boden schwebten, dann wurden ihre Augenlider schwer und die Welt versank in Dunkelheit.


Hyperraum, Flug nach Ruusan -:- Star Curier 'Vespin' ~ Werkstatt -:- alleine
 
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[ Weltraum / Hyperraum / Red Ruby / Kantine ] Fel, Kira, Adria und andere Fluggäste

Wie ein Peitschenhieb schallte die Stimme der Mutter des kleinen Mädchens durch die Kantine. Köpfe drehten sich und Unterhaltungen an den Nachbartischen verstummten, als eine Reihe viel zu neugieriger Lebewesen wissen wollte, was denn dort so Interessantes vorging. Wütend blickte Fel die Mutter aus seinem verbliebenen Auge heraus an, antwortete jedoch nicht. Es sahen zu viele Leute hin und doch wollte er den erbeuteten Teller mit dem Fleisch nicht so schnell hergeben!

Zum Glück erkannte die Mutter jedoch, dass Fel offenbar eine Gefahr darstellte, denn mit knappen Worten packte sie ihre Tochter bei der Hand und zog sie davon. Mit einem triumphierenden Grunzen zog der Mörder seinen neuen Teller Fleisch zu sich und begann wieder zu essen. Hätte er daran gedacht seine Machtsinne zu konsultieren, hätte er gewusst, dass dies genaugenommen eine dumme Idee gewesen war. Immerhin war diese auf den ersten Blick nicht besonders bedrohlich aussehende Frau eine Kriegerin des Sithordens, die sich nur Stunden zuvor mit einem Exekutor duelliert und gewonnen hatte – mit Hilfe ihrer besten ‚Freundin‘ und Alkohol zwar, doch Sieg war Sieg.

Ihre Tochter hatte jedoch noch etwas zu sagen, bevor sie außer Hörweite waren. Mit kindlichem Ton wies sie den Mörder darauf hin, dass sein Gesicht mit dem fehlenden Auge und der schwärenden Brandnarbe ‚blöd‘ aussähe. Eine normale, einigermaßen kinderliebe Person hätte den Kommentar wohl als harmlos abgetan, oder vielleicht sogar niedlich gefunden. Aber Leto Fel war keine normale Person – und kinderlieb schon garnicht!

Wut kochte in dem verkrüppelten Menschen hoch und ein goldener Schimmer legte sich über die grüne Iris seines linken Auges. Der sturnsche Farbton wurde fast sofort verschluckt und der Teller in Fels Hand zerbrach in tausend Teile, als er mit der Macht eine Spur zu fest zudrückte. Kurz erwog er dem Mutter-Kind-Gespann irgendetwas möglichst schweres hinterherzuwerfen, doch dann entschied er sich anders. Es würde warten müssen, bis er nicht in einer Kantine voller neugieriger Augen und helfender Hände saß.

Missmutig pflückte er die Scherben aus seinem Steak und verließ bald darauf ebenfalls die Kantine. Er hatte schlechte Laune und wollte sich entspannen. Wo war dieser Twi’lek von vorhin noch gleich hingegangen?

Die nächsten Tage waren wie Ferien für den wahnsinnigen Serienmörder. In der Kantine gab es richtiges, gekochtes Essen im Überfluss und in den Koffern der Passagiere fand sich alles, was er sonst noch zum Überleben brauchte. Zum ersten Mal seit dreihundertfünfundsechzig Flucht-Schlaf-Zyklen besuchte er eine Nasszelle und reinigte sein Gesicht und den Rest seines Körpers. Geronnenes Blut, Dreck und Unrat verwandelten das vormals saubere Wasser in eine schwarzbraune Plörre, die dringend einen Besuch im Klärwerk nötig hatte.

Fel war noch nie der Gebräunteste gewesen, doch die Zeit in den Katakomben hatte seinen Teint in ein kränkliches Weiß verwandelt, das unter dem Dreck zum Vorschein kam. Mit einem geborgten Rasierapparat schor er sich die verfilzten Haare und Bart. Es hätte zwar noch andere Möglichkeiten gegeben die Armada aus Flöhen und Läusen loszuwerden, doch der Mörder gab nicht sonderlich viel auf sein Aussehen – wenn er nicht grade von sechsjährigen Mädchen darauf hingewiesen wurde.

Kurz gesagt, der ehemalige Sith-Schüler versuchte nachzuholen, was er an Körperpflege verpasst hatte und das sogar mit einigermaßen gutem Erfolg. Den Rest der Zeit verbrachte er bei seinem neuen Freund dem Twi‘lek aus der Kantine und schuf dabei Etwas, das für den Rest seines Lebens einen Platz im Herzen des Nichtmenschen haben würde. Ein fast schon romantischer Gedanke, wenn es sich bei besagtem Etwas nicht um einen Dolch handeln würde…

Schließlich, einige Tage später war es eine Durchsage, die dem Mörder den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Die weibliche Droidenstimme wies die Fluggäste daraufhin, dass es ein ‚Problem‘ gab, man sich jedoch nicht beunruhigen sollte.

Fast schon panisch erhob sich Fel und musste sich gleich darauf an einem Koffer festhalten, da ein Ruck durch das gesamte Schiff ging. Die letzten Tage waren zu schön gewesen, klar dass jetzt irgendetwas passieren würde. Sicher war es Darth Aetehernitas, der den Mörder nun wieder zurück nach Bastion in die Katakomben schleifen würde…

Alarmiert zog Fel sich zurück und schlüpfte in einen Lüftungsschacht. Wenn der Inquisitor ihn holen wollte, dann würde er es ihm wenigstens nicht allzu leicht machen ihn zu finden. Wie schon tausendmal auf Taris und Aargau geübt, begann er lautlos durch den Schacht zu klettern, bis er sich schließlich über dem Gemeinschaftsraum des Schiffes befand und durch einen Luftschlitz auf die verwirrten Passagiere unter ihm blicken konnte. Fast sofort entdeckte er die Mutter mit ihrer kleinen Tochter, die er in der Kantine zuletzt gesehen hatte – nur dass die Tochter gar nicht mehr so klein war.

Fels Augenbraue wölbte sich, als er versuchte dem Anblick einen Sinn zu geben. Hatte das Mädchen eine Schwester? Es konnte unmöglich das gleiche sein! Ihre Haare waren länger, auch sah sie vom Gesicht her mindestens zwei Jahre – wenn nicht mehr – älter aus. Doch warum nahm die Mutter nicht beide Töchter mit? War die Kleine noch in ihrer Kabine?

Bevor der Mörder weiter darüber sinnieren konnte tat das Schiff einen weiteren Ruck. Passagiere die sich nicht festgehalten hatten, fielen mit überraschten Schreien um. Plötzlich war der Raum von hektischen Summen alarmierter Unterhaltungen und Fel rieb sich den Hinterkopf, den er sich an der Rückwand des Lüftungsschachts gestoßen hatte. Was ging hier vor, oder besser: was plante Aethernitas?!

Wieder klärte die weibliche Droidenstimme darüber auf, dass es lediglich eine kleine, technische Störung sei und binnen kurzen wieder auf Kurs sein würde. Der Ausfall der Beleuchtung strafte diese Aussage fast umgehend lügen. Wieder gab es einige überraschte Schreie und rötliche Notbeleuchtung warf ein bedrohliches Licht auf die Szenerie. Hektisch den Kopf drehend versuchte der Mörder mehr zu erkennen, doch es gab noch immer kein Zeichen darauf was hier vorging! Die Bildschirme an den Wänden waren erfüllt von weißem Rauschen und boten nun auch keinen Anhaltspunkt mehr.

Leicht, fast unmerkbar setzte dann auch noch ein leichtes Beben ein. Kaum zu spüren erst, doch dann fiel ein Glas um, und die Passagiere krallten sich panisch an ihren Sitzen fest. Fel in seinem Lüftungsschacht wurde erst recht durchgeschüttelt und bereute es schon überhaupt hineingestiegen zu sein.

Ein weiteres Mal meldete sich die Droidenstimme.


„Bitte bleiben sie ruhig. Wir werden die Situation in Kürze wieder unter Kontroll…Kon…troll…troll…troll…Kürze…“

Mit einem Stottern verstummte sie – genau wie das leichte Summen der Motoren, das den ganzen Flug über omnipräsent gewesen war.

[ Weltraum / Hyperraum / Red Ruby / Gemeinschaftsraum ] Fel, Kira, Adria, Billy und andere Fluggäste
 
~ Hyperraum ~||~ Welteraum auf dem Weg nach Zeltros ~ an Bord der Feuer ~||~ Cockpit ~ Alaine und Clove​

Alaine ließ ein leichtes Lächeln über ihre Lippen gleiten, als sie die Worte ihrer Schülerin hörte und wie diese erklärte, dass die BS nicht unterschätzt werden sollte. Dies tat Alaine nicht und dennoch war offensichtlich, dass sich etwas in dieser Organisation tun musste wenn wie sie endlich an Macht gewinnen wollten anstatt in den Tiefer der Versenkung zu bleiben und nicht mehr auf die Reihe zu bekommen als kleine fast schon unbedeutenden Geschäfte. Sie waren nicht das was sie sein könnten und die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass die Black Sun es nicht einfach nach oben schaffen würde. Sie würden Hilfe brauchen, eine Hilfe die ihnen weit mehr zu bieten hatte als ihnen bisher geboten wurde. Alaine verfügte über genug Kredits, Informationen, Können und noch einiges mehr um dafür zu sorgen das die BS nach oben kam. Auch wenn alles einen Preis hatte so würde man ihr zuhören, dessen war sie sich sicher. Die Zeiten des Friedens würden dieser Verbrecherorganisation gut tun, sie erblühen lassen und ihren Weg ebnen. Die Lady der Sith hatte keine Lust mehr auf kleinkarierte Geister deren Wege im Orden ihr Ende fanden. Sie hatte nicht mehr länger die Absicht dem Imperator in den Hintern zu kriechen um letztlich nicht mehr als eine Figur in seinem Spiel zu sein, während er seinen Spiele trieb um noch mehr Macht und Ansehen zu erlangen. Nichts davon stand diesem Geschöpf zu – wobei er nicht einmal mehr ein Geschöpf war – sondern vielmehr ein Subjekt welches schon längst auf den Schrotthaufen gehörte. Eine Lächerliche Figur die sich nur hielt weil sie alles und jeden unterjochte. Ein Spieler welcher es verstand zu spielen, dies allein brachte ihm ein wenig Achtung ein, wenn auch Alaine sie nicht in diesem Rahmen sah wie andere es taten. Jeder wäre fähig dazu sich an die Spitze zu arbeiten fragen wäre nur wie lange man sich dort hielt. Der Imperator war ein Tyrann, welcher mit Schrecken, Unterdrückung und dummem Gerede herrschte. Er machte sich die Angst anderer zu eigen, manipulierte wo er immer er konnte. Dies war nichts worauf man stolz sein konnte. Zu einfache gestrickt zu berechnend und viel zu durchschaubar. Er verachtete all jene von denen er innerlich wusste, dass sie eine Gefahr darstellten und dies nur weil er es nicht wahrhaben wollte. Seine Beweggründe interessierten Alaine nicht mehr und dennoch behielt sie ihn im Auge. Dies jedoch tat sie ebenso mit anderen Subjekten und sie machte dabei keinen Unterschied welche sogenannte Stellung sie innehatten oder nicht.

„Deine Worte sind schön und gut, Clove. Tatsache ist, dass man die di BS nicht als gefährlich ansieht. Weder das Imperium noch die Republik sehen eine Gefahr in ihr und was die Geschäfte angeht, sie mögen laufen und der Verdienst mag nicht schlecht sein. Fakt jedoch ist auch, dass sie bei weitem noch nicht das erreicht haben was sie erreichen könnten. Weder laufen die Geschäfte im Bereich des Drogenhandels richtig noch wenn es um Waffen, Sklaverei oder sonst etwas geht. Was ich damit meine ist, die BS schöpft nicht ihr gesamtes Spektrum aus sondern verliert sich in Dinge die zwar laufen aber sie geben sich mit dem zufrieden was sie haben. Sie sind vorhanden, doch für niemanden eine wirkliche Gefahr. Sie gehen ihren Weg, reißen aber die Herrschaft nicht an sich. Die Black Sun könnte nicht nur ihre Anzahl an Schiffen vergrößern und damit eine Streitmacht aufstellen, sie könnten ebenso einen eigenen Geheimdienst aufbauen, der bei Verlaub noch nicht wirklich besteht und wenn so gering das jede andere Organisation darüber lachen würde.

Die Hutten sind deshalb um einiges erfolgreicher weil sie verbissen vorgehen und weil sie ausschöpfen was es auszuschöpfen gibt. Ich habe vor der BS einiges zu bieten, was sie nicht ablehnen können, mit der Aussicht darauf seine Stellung derart zu festigen, dass sie als Feinde ernstgenommen werden. Es gab eine Zeit in der es einmal so war, doch diese ist ewig her. Warum nicht widerbeleben was einst wirkungsvoll war? Ob ich die Pläne des Imperators durchkreuzen möchte? Darauf könnte ich mit einem klaren Ja antworten. Nun, es wäre durchaus reizvoll die Black Sun zu übernehmen doch ich gedenke nicht dies offiziell zu tun. Nein, ich sehe mich als ein wichtiges Mitglied ihrer an welches unbekannt ist und im verborgenen arbeite. Sie nur zu benutzen würde mir nicht reichen.“


Alaine ließ ein diabolisches Grinsen über ihre Lippen wandern.

„Meine Pläne gehen um einiges weiter. Durch die BS erhalten wir die Möglichkeit Drogen, Sklaven, Waffen, seltene Chemikalien, Rohstoffe und ähnliches zu vermarkten. Einzelne Welten mit wichtigen Rohstoffen könnten ein Interesse daran bekunden mit der Black Sun zu verhandeln, was wiederum die Preise in die Höhe treiben könnte. Dafür Sorge zu tragen das einzelne Welten von dieser Organisation abhängig sind, weil sie die alleinigen Rechte zum Verkauf derer Ressourcen erwerben wäre ein gefundenes Fressen um weitaus erfolgreicher agieren zu können. Ich habe einiges vor, Clove. Meine Pläne könnten dazu führen ein neues Machtvakuum zu erschaffen und genau dies ist es was ich vorhabe. Der wahre Herrscher der Galaxis ist nur jener, welcher alles beherrscht und dies im dunkeln.“

Wieder glitt ein Grinsen über ihre Lippen. Für Clove sollte dies genug Anreiz sein mitzuwirken und die Pläne der Sith Lady würden einiges verändern.

„Wenn die Black Sun sich einverstanden erklärt bauen wir auf was noch fehlt und im nächsten Schritt versuchen wir in allen Bereichen Mitglieder zu erhalten. Ich möchte in der Politik, beim Militär, dem Geheimdienst wie auch bei den Sith Mitgliedern haben. Die Sith hätten wir durch dich abgedeckt, was bedeutet das ich zusehen muss einen Weg in die anderen drei Bereiche zu finden. Teile deine Ideen und Gedanken mit mir Clove und wenn wir alles beisammen haben kontaktiere einen Mittelsmann der BS. Unsere Pläne sollten keinen Aufschub erhalten sondern in die Tat umgesetzt werden.“

Ihre smaragdfarbenen Augen funkelten geheimnisvoll. Ihr innerstes schien im Einklang zu sein, so als ob sich beide Persönlichkeiten in ihr geeinigt hätten, es aufgegeben hätten um die Vorherrschaft zu kämpfen und stattdessen gemeinsam agierten. Ob dies die Wahrheit war würde sich noch zeigen. Nun jedoch spielte dies keine Rolle. Wichtig war seine Pläne zu verfolgen, sie zu realisieren.

~ Hyperraum ~||~ Welteraum auf dem Weg nach Zeltros ~ an Bord der Feuer ~||~ Cockpit ~ Alaine und Clove​
 
CF: Bastion

[Hyperraum - Hybris Fury - Cockpit - Yelm]

Yelm unterschied sich im Bezug auf die Komplexität seiner Programmierung kaum von Rope und sollte daher ebenfalls nicht nach den Maßstäben von lebenden sozialen Wesen gemessen werden. Wenn er etwas tat, konnte er gar nicht ausreichend, gut, perfekt oder genial sein oder, um auch ein paar negative Beispiele aufzuführen, schlecht oder miserabel sein. Er tat was ihm sein Besitzer befahl und nutze dann alle ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen um die Aufgaben zu erledigen. Er strengte sich dabei weder an, noch verzögerte oder beschleunigte er sein Tun, unabhängig davon worum es ging. Er arbeitet zwar effizient, doch das hat nichts mit seinem nicht vorhandenen Charakter zu tun, sondern war einfach die Parameter seiner Programmierung. Etwas langsamer zu tun als möglich war, war einfach unlogisch, irrational. Und Yelm konnte gar nicht so arbeiten. Deshalb hatte er nach der kurzmöglichsten Zeit von tausenden Planeten, ihren Satelliten und größeren Gesteinsbrocken alle bis auf 77 aussortiert. Hätte Hybris ihn am Anfang gefragt wie lange er brauchen würde, er hätte ihn zwar nicht sagen können in welcher Minute er fertig werden würde, dafür aber die Stunde und das immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90%. Zugegeben, durch die dazugekommenen Planeten, von denen er erst seit Bastion wusste, wäre das nicht mehr korrekt gewesen, doch alles konnte Yelm ja nun auch wieder nicht vorhersehen bzw. berechnen.
Jetzt da er also fertig war, wäre er als intelligenter Bioorganismus sicherlich froh, zufrieden, glücklich oder gar euphorisch gewesen, doch er war ein Droide und damit nicht einmal von Gleichgültigkeit erfüllt. Zu behaupten es wäre ihm egal wäre nämlich genau so falsch, weil das implizieren würde, das es möglich wäre das es ihm etwas bedeuten könnte. Er hatte nur eine Aufgabe erfüllt und konnte sich nun anderen Dingen widmen. Die Suche stand ganz oben auf seiner Prioritätenliste und würde dort auch noch so lange stehen bis die eigentliche Schmiede gefunden war. Doch bis er die Fury auf Kurs bringen konnte – Saphenus Befehl dazu fehlte noch – konnte er sich um die Nummer 2 kümmern. Beziehungsweise hätte er können, wäre der Zabrak nicht in eben jenem Moment im Cockpit erschienen um zu verkünden das sie starten konnten. Dann verschwand er auch schon wieder und verzögerte somit die notwendige Kommunikation. Da er dem Apprentice etwas mitteilen musste, rief er ihn über Bordfunk und ließ ihn erneut ins Cockpit kommen. Kurz bevor der Iridonianer eintraf, kam auch Rope dazu und stellte sich so an die Wand gegenüber dem Eingang, das er Yelm und Saphenus im Blick haben würde. Da der Pilotdroide sich grundsätzlich nicht umdrehte wenn er mit jemandem sprach, empfing er den Schüler des Meisters in seiner üblichen Pose.

„Ich muss sie darüber informieren das wir uns im Augenblick auf einer Prioritätsstufe 1 Mission befinden. Diese erfordert es das wir nicht auf direktem Wege zurück fliegen.“
Der kleine Holoprojektor hinter Yelm erwachte zum Leben und projizierte den Teil der Galaxie in die Luft in dem sie sich gerade aufhielten. Neben Bastion und dem noch namenlosen Planeten auf dem sich Hybris und Ares aufhielten – Yelm hatte ihn schlicht als S1 gekennzeichnet – waren noch ein paar weitere Planeten und Handelsrouten eingezeichnet. Der Pilotdroide bediente nicht sichtbar ein paar Kontrollen und mehr als siebzig weitere Objekte erschienen. Während die ursprünglichen Punkte und Routen allesamt gelb waren, leuchteten die neuen rot auf. Und wurden fast alle einen Augenblick später mit einem schmalen ebenfalls roten Strahl verbunden. Einige jedoch wurden nicht einmal gestreift, blieben aber stets in der Nähe der neuen Route.
„Berechne Flugdauer“ verkündete Yelm im selben Augenblick und nicht einmal drei Sekunden später konnte der Zabrak sehen wie lange es dauern würde. Der Droide sprach es dennoch aus:
„4 Wochen, 5 Tage, 21 Stunden.“
Kaum hatte er es ausgesprochen, flackerten die grünen Zahlen kurz orange auf und verschwanden dann.
„Negativ. Es entsteht dadurch ein Konflikt mit der maximal zur Verfügung stehenden Zeit. Berechne neu. Verringere weiter die potenziellen Standorte. 77 … 61 … 49 … 37. Akzeptabel. Kurs ist berechnet, Sprung wird eingeleitet.“
Wie es schien war die erste Sprungkoordinate unverändert geblieben, weshalb die Fury schon bei dem Wort „Sprung“ in den Hyperraum gesprungen war. Ein kurzer Ruck, Lichtstrahlen wurden zum Hyperraumtunnel und schon waren sie aus dem Sternensystem von Bastion verschwunden.

„Der Meister hat genaue Anweisungen hinterlassen, sollte es möglich sein während Eures Aufenthaltes auf Bastion die potenziellen Standorte so weit zu reduzieren, dass wir sie maximal innerhalb einer Standardwoche anfliegen und scannen können. Ich spiele die Nachricht nun ab.“
Da Saphenus ebenfalls nur ein Befehlsempfänger war wenn es um Hybris ging, wurde er gar nicht erst gefragt oder eine Reaktion von ihm abgewartet. Die Projektion des Quadranten verblasste und wurde schließlich durch den Oberkörper des Sith Executors ersetzt. Wie man es sich hätte denken können, verschwendete er keine Zeit.
„Da irgendwo im gesuchten Ort eine mächtige Waffe oder ein mächtiges Artefakt versteckt ist, welches man mit Hilfe der Machtsinne aufspüren kann, wirst du bei jedem einzelnen Planeten und Mond nach eben einer solchen Präsenz suchen. Yelm wird dich rufen falls er einen solchen Standort gefunden hat.“
Kaum hatte er das letzte Worte ausgesprochen, fror die Projektion ein.
„Des weiteren hat euch der Meister gestattet eine Entscheidung bezüglich dessen zu treffen was ihr in dieser Woche tun werdet. Falls ihr Interesse daran habt von mir die Bedienung der Fury und all ihrer Funktionen zu erlernen, so kann ich euch die Grundlagen beibringen. Die andere Möglichkeit wäre:“
Darth Hybris verschwand kurz und tauchte dann mit leicht veränderter Körperhaltung wieder auf. Während es am Anfang ausgesehen hatte als hätte er die Hände hinter den Rücken verschränkt gehabt, hatte er sie wohl nun an seiner Seite.
„Falls du geglaubt hast das mir deine Schwächen, sein es nun die in deinem Inneren oder jene die du an deinem Körper mit dir herum schleppst, so sollst du wissen was es nur einen Grund gibt weshalb ich sie dir nicht schon längst ausgetrieben habe. Dein emotionaler Ballast, deine Unfähigkeit deine Taten mit Notwendigkeiten zu rechtfertigen bedeutet für einen Sith eine tödliche Schwäche. Aber, falls man lange genug überlebt, kann man sie auch in eine Waffe verwandeln. Yelm, übergib ihm jetzt die Aufzeichnungen.“
Hybris senkte den eben gerade erst erhobenen rechten Arm wieder und wartete. Der Pilotdroide hatte plötzlich ein Datenpad in der rechten Hand und reichte es dem Apprentice ohne sich umzudrehen. Da er im Notfall schnell manuell die Kontrollen bedienen oder sich selbst verteidigen musste, konnte sich sein Arm ohne jede Einschränkung in alle Richtungen drehen und beugen. Als der Zabrak das Padd entgegen nahm, sprach Hybris weiter.
„Empfindungen weiterleiten und Kampfmeditation. Aus Gründen die dich nicht zu interessieren haben, haben Yelm und Rope den Frachtercaptain am Leben erhalten, sodass er dir in dieser Hinsicht dienlich sein dürfte. Nutze dieses Angebot, denn solltest du mich weiterhin mit deinen Schwächen konfrontieren, muss ich dich anderweitig einsetzen. Ein Diener oder Sklave wirst du aber selbst dann nicht sein, doch deine Ausbildung wirst du dann niemals beenden können.“
Und da verschwand Hybris auch schon wieder.
„Wir haben die Entscheidungen des Meisters nicht zu hinterfragen … dann sag so etwas nicht … negativ. Der Meister hat angeordnet das wir in seiner Gegenwart und der seiner Schüler in einer für sie verständlichen Sprache reden sollen … mir hat er es gesagt.“
„Verstehe. Dann werde ich mich ebenfalls danach richten.“

Rope verließ nun seine Wand und baute sich vor Saphenus auf. Da er mehr als einen Kopf kleiner war, neigte er den Oberkörper ein wenig nach hinten, hob wie so oft die Arme ein wenig wenn er sprach und wiederholte dann das was er Yelm zuvor schon mitgeteilt hatte:
„Das Haustier ist schwach und enttäuscht den Meister. Ich bin nicht in der Lage hinter die Entscheidungen des Meisters zu blicken, ich kann es nicht berechnen, es erscheint unlogisch. Doch Yelm hat recht, es steht mir nicht zu seine Entscheidungen zu hinterfragen oder etwas zu sagen das den Schluss nahelegt das ich es tue.“
Natürlich blieb eine Reaktion des Apprentice nicht aus, was Rope jedoch nur zu einem weiteren verbalen Angriff nutzte.
„Eure Antworten und Gesten spiegeln nur eure Schwächen wieder. Der Meister hat es wie folgt ausgedrückt-“ Ropes Stimme verklang und wurde mit nur einer kurzen Unterbrechung durch eine Aufnahme von etwas ersetzt das Hybris irgendwann mal in seiner Gegenwart gesagt hatte „- ...weder man ist schwach, erkennt es an und ändert es dann oder man ist schwach und regt sich darüber auf wenn andere einen darauf hinweisen. Es ist so ermüdend sich ständig mit diesen vorgeschobenen Emotionen herumschlagen zu müssen. Als würde das irgendwas ändern … Yelm-“
Rope wand sich ab, da es aus seiner Sicht nichts mehr zu sagen gab und verschwand aus dem Cockpit.
Die darauf folgende Stille wurde schließlich nach einigen Sekunden von Yelm gestört.
„Der Meister verachtet Schwäche, weil er der Meinung ist das diese Schwäche keinen Naturgesetzen unterliegt. Sie hinzunehmen, sie zu akzeptieren, mit ihr zu leben bedeutet für ihn aufzugeben. Das hat er ebenfalls gesagt, auch wenn ich keine Aufzeichnung darüber habe. Ihr seid des Meister Schüler. Er gibt euch nicht auf bis er alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Solltet ihr eure Fehler bis dahin nicht überwunden haben, tritt und ich darf an diesem Punkt zitieren: „Das Gesetzt des Stärkeren“ in Kraft.“
Yelm schien sich selbst unterbrochen zu haben, denn plötzlich neigte er den Kopf, hob ihn schließlich wieder und sah den Zabrak dann doch tatsächlich direkt an. Er sah genau so aus wie Rope.
„Ich hinterfrage die Entscheidungen des Meisters nicht, aber ich darf behaupten ihn zu kennen. Er war geduldig mit euch, geduldiger als er es mit Rope und mir ist. Ihr befindet euch offenkundig in einer Position in der ihr dem Meister von Nutzen seid und es wert seid über das normale Maß hinaus Geduld zu beweisen. Aber … ab einen gewissen Punkt werden die Berechnungen fehlerhaft … ich kann nicht mehr vorausberechnen was der Meister tun wird. Doch ich kann euch sagen wann er diesen Punkt mit einer Wahrscheinlichkeit von 86% erreichen wird. Wollt ihr es wissen? … Er hat ihn bereits erreicht. Meinen Berechnungen nach seid ihr, rein statistisch und theoretisch, zu 47% tot, 33% am Leben und 20% in einem Zustand, der euch ersteren herbeisehnen dürfte. Daher, sofern ihr meinen Rat annehmen und dem Meister effizient dienen wollt, solltet ihr euch mit den Techniken und nicht mit der Fury beschäftigen.“
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sich Yelm wieder um.
„Ich begebe mich nun in einen Energiesparmodus. Falls ihr eine Entscheidung treffen solltet für die ihr mich braucht, sprecht einfach meinen Namen laut aus und ich werde wieder reaktiviert.“
Und dann war er schon weg.

Der Flug zu dem ersten Planeten dauerte ganze zwei Tage, sieben Stunden und fünfundfünfzig Minuten. In dieser Zeit waren weder Yelm noch Rope aktiv. Saphenus, der sich für die Techniken entschieden hatte, war für sich geblieben und falls er den Captain besucht hatte, so hatten es keiner der beiden Droiden mitbekommen. Erst als sie aus dem Hyperraum sprangen „erwachte“ Yelm und übernahm sofort die Fury. Von dem Austritt nun überrascht oder nicht, der Zabrak befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Cockpit und würde vorerst auch nicht von dem Pilotdroiden gerufen werde. Das Sternensystem in das sie eingetreten waren, war nicht besonders groß und es gab nur drei Planeten die außerdem auch recht weit von ihrem Stern entfernt um diesem kreisten. Die Scanns waren schnell abgeschlossen und konnten keinerlei künstliche Strukturen ausmachen. Um so effizient wie möglich vorgehen zu können, schlugen die Scanner nur dann an wenn es auf den Planeten Elemente gab die auf Bearbeitung jedweder Art hinwiesen. Würde es dort zum Beispiel Durastahl oder eine seiner alten Varianten bis hin zu schlichten Stahl geben, sie würden es registrieren. Alles andere – und sei es auch ein wolkenkratzergroßer Wurm – würde nicht einmal auf den Schirmen auftauchen. Da die Planeten am äußeren Rand des Systems außerdem nicht besonders groß waren, konnte die Fury schon nach knapp einer halben Stunde wegspringen und sich zum nächstgelegenen System aufmachen. Sie würden deshalb fast eine Woche brauchen, weil die nah beieinander liegenden potenziellen Planeten und Satelliten so weit von Bastion und S1 entfernt lagen und nicht weil sie sich an jeweils anderen Enden der Galaxie befanden. Deshalb schaffte es die Fury innerhalb der nächsten zwei Tage dreißig der siebenunddreißig Standorte zu scannen. Und jedes mal ohne Erfolg. Die Nähe zu dem Pulsar mit seiner tödlichen Gamma- und Röntgenstrahlung hatte alle benachbarten Systeme abgetötet und ausschließlich leergefegte Gesteinsbrocken hinterlassen auf denen meist nichts größeres als Einzeller überleben konnten. Aus diesem Grund hatte Yelm Saphenus auch nie zu sich gerufen. Ab und zu war der Zabrak aber doch gekommen, nur um sich dann anhören zu müssen das sie nichts gefunden hatten.
Dreißig Fehlschläge. Und dann sprang die Fury in ein weiteres System mit insgesamt acht Planeten, von denen fünf Gasriesen und zwei Gesteinsplaneten waren die sich so nah am Stern befanden das die Oberfläche geschmolzen war. Das System war bekannt und deshalb waren diese sieben unbewohnbaren Planeten gar nicht erst in Yelms Liste aufgetaucht. Der 8. aber schon. Er befand sich auch recht nah am Stern, war aber gerade noch weit genug weg um durchschnittliche 41° Celsius zu ermöglichen. Er wurde phantasielos, wie Astrophysiker nun mal gerne waren wenn es um unbedeutende Sternensysteme ging, T7K94 genannt und auch wenn es sicherlich einen Grund gab ihn so zu nennen, so war selbst Yelm nicht daran interessiert. Er scannte ihn. Und fand binnen Sekunden eine künstliche Struktur. Und stellte am Ende fest, das es bei der einen blieb. Eine einzige Ansammlung von künstlichen Objekten, eingepfercht in einen Krater von gewaltigem Ausmaß. Ob es sich dabei um einen erloschenen Vulkan, einen Meteoritenkrater oder um noch etwas anderes handelte, war inzwischen nicht mehr festzustellen. Außerhalb dieser mehr als sieben Kilometer hohen Gebirgswände gab es im Grunde nichts mehr. Keine Ozeane, keine Wälder, nicht einmal andere Gebirge. Wieso der Planet ansonsten so tot war, war klar. Aus den selben Gründen wie auch schon zuvor. Doch dieser Krater und die in ihm enthaltenen Strukturen hatten der Strahlung getrotzt. Und der gewaltigen Stürme drum herum. Keine Berge und Wälder konnten die von der Sonne entfachten Winde abschwächen, sodass sie wie auf einem Gasriesen dahin glitten und alles schleiften das sich ihnen in den Weg stellte. Bis auf den Krater eben. Doch das wieso war im Augenblick irrelevant. In ihm gab es eine Energie-und Strahlungsquelle. Yelm rief Saphenus und flog unterdessen schon einmal näher heran. Der dreckig braunschwarze Planet wurde immer größer, bis schließlich nur noch ein Gebilde zu sehen war das der Droide auch direkt ansteuerte. Bis er etwas erfasste das ihn dazu brachte mit der Fury abzudrehen. Natürlich wollte der inzwischen aufgetauchte Apprentice wissen wieso.
„Im Inneren des Kraters gibt es ein Kraftfeld, ähnlich dem welches der Meister im Labor verwendet. Nur älter … primitiver. Doch es dürfte genügen euch festzusetzen. Es bedarf einiger Modifikationen an den Schilden um es dennoch passieren zu können, doch das dauert. Die Zeit dafür ist aber nicht vorhanden. Könnt ihr etwas spüren?“
Der Apprentice ignorierte wohl Yelms Aussage, denn er ließ sich viel Zeit bis er schließlich antwortete. Kurz gesagt: Ja, er spürte etwas, hatte aber keine Ahnung was es war.
Mehr gab es hier im Moment also nicht zu tun, weshalb Yelm die Fury aus dem Einflussbereich des Planeten steuerte und sogleich in den Hyperraum sprang. Eine erste brauchbare Spur. Doch fünf Planeten und ein Mond warteten noch auf sie...

[Hyperraum - Hybris Fury - Cockpit - Yelm und Saphenus]
GT: Tawarwaith
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Hangar | Hybris' Fury] - Saphenus

Durch das zerbrochene Glas starrten ihn zwei Augen an, von denen nur eines zu ihm gehörte. Trotzdem umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel, er atmete ruhig und gleichmäßig. Der Zorn war zugunsten eines Glücksgefühls verschwunden, das er so lange nicht mehr empfunden hatte. Dieser verdammte Zabrak, was bildete er sich auch ein? Mit all seinen Muskeln, mit all seiner Kraft war er nun dazu verdammt ohne Beine in einem Stasisfeld zu hocken und dort vor sich hin zu vegetieren. Was brachte ihm seine Kraft nun? Die rohen Muskeln, gefangen, ohne sich gegen ein Ziel stemmen zu können. Wie wütend J’Annon nun sein musste. Saphenus war es egal. Wie lange war sein einziger Wunsch gewesen ebenso stark wie der andere Zabrak zu sein, mit gestählten Muskeln in den Kampf zu ziehen und sich zu beweisen? Nun wurde ihm bewusst, dass er es nicht brauchte, er hatte die Macht. Sie war sein Verbündeter, sein Gefährte, mit ihr konnte er sich gegen all jene behaupten, die glaubten sie könnten ihn unterdrücken nur weil sie stärker waren. Wie oft hatte er seinen eigenen Körper verflucht und sich nur an der Stärke seiner Arme gemessen? Saphenus sah sich an, zum ersten Mal seit langem. Sein Gesicht war müde, dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. Die spitzen Wangenknochen stachen noch deutlicher als auf Taris unter der Haut hervor, das blasse Rot seiner Haut konnte man im künstlichen Licht der Fury schon fast für ein dunkles Rosa halten. Er stand leicht nach vorne gebeugt, der krumme Rücken ließ ihn wie einen Buckligen wirken. Er streckte sich durch, irgendwas in seiner Wirbelsäule knackte dabei. Groß war er, dünn war er. Seine Robe fiel um die schmächtigen Ärmchen, die noch ausgezehrter wirkten seit er aus den Bergen gekommen war. Würde er die Robe abstreifen, seine Rippen würden sich deutlich durch die Haut drücken. Stark war er niemals gewesen, doch die Zeit forderte jetzt schon ihren Tribut. War das der Einfluss der dunklen Seite, vor dem Hybris sie stetig warnte? Forderte sie ihren Preis und schwächte seinen Körper während sein Geist in Verbindung mit der Macht stärker wurde? Plötzlich kam ihm seine Haut stumpf war, die Hörner noch kleiner als sie es ohnehin waren. Saphenus fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. Oder war es schon immer so gewesen, nur erkannte er es jetzt erst? Das Lächeln erstarb. Sein Machtschild sollte ihn gegen die dunkle Seite schützen, doch war er überhaupt stark genug? Er schüttelte den Kopf als ihn Gedanken befielen, die er nicht haben wollte. Zumindest, das verriet ihm ein weiterer Blick in den Spiegel, begriff er, dass körperliche Stärke nicht das Wichtigste war. Zwar war er weit davon entfernt sich in seinem Körper wohl zu fühlen, doch zumindest verstand er, dass ihn die Macht sehr viel weiter bringen würde als es Muskeln jemals konnten. J’Annon war der lebende Beweis dafür und Saphenus beschloss den Zabrak vorerst am Leben zu lassen: als Mahnmal für sich selber um nicht in alte Angewohnheiten zurück zu fallen.

Yelms künstliche Stimme hallte durch den Raum und ließ Saphenus zusammenzucken. Der Roboter rief ihn in das Cockpit. Der Zabrak strich seine Robe glatt und warf noch einen letzten Blick auf sein eigenes, doppeltes Spiegelbild. Eines hasste er immer noch: sein verdammtes neues Auge! Schnell verließ er sein Quartier und betrat das Cockpit. Er hatte gar nicht gemerkt wie sich die Fury aus dem Hangar und wieder hinein ins schwarze Weltall begeben hatte. Sterne funkelten um sie herum, Bastion selbst musste wohl hinter ihnen liegen. Rope war ebenfalls anwesend, Saphenus warf ihm einen missmutigen Blick zu. Dann konzentrierte er sich auf den Piloten. Die seelenlose Hülle des Droiden saß hinter dem Navigationsamaturen. Doch es war was er sagte, das Saphenus stutzig machte. Sie flogen nicht direkt wieder zurück? Er war davon ausgegangen, dass seine Arbeit auf Bastion erledigt war. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da fuhr Yelm fort. Sie befanden sich wohl auf einer Mission, von der Saphenus noch gar nichts wusste. Angestrengt sah er auf die in die Luft projizierte Weltkarte und versuchte die Doppelbilder, die er sah, übereinander zu legen. Immer mehr Planeten und Sterne erschienen auf der Karte und wurden durch farbliche Linien miteinander verbunden. Saphenus verstand kein bisschen davon, was vor sich ging. Plötzlich verkündete Yelm, seine Berechnungen wären fertig, dann korrigierte er sie jedoch und schon verzogen sich die Sterne außerhalb der Fury zu blassen Linien und ein blauer Korridor öffnete sich vor ihnen. Der Sprung in den Hyperraum war fast geräuschlos, nur der surrende Hyperraumantrieb kündigte ihn an. Die Galaxiekarte verschwand und wurde durch den Oberkörper des Albtraums ersetzt. Saphenus fröstelte als der projizierte Blick seines Meisters nun auf ihm lag. Er war also auf der Suche nach einer Waffe oder einem Artefakt. Der Zabrak wurde an ihre ursprüngliche erinnert als es nur darum ging den Frachter zu entern und dort ebenfalls Artefakte sicher zu stellen. Nun schienen sie sich weit abseits dieser Mission zu befinden. Er fragte sich was wohl mit den sechs Gegenständen passiert war…Hybris‘ Projektion pausierte und Yelm fuhr dazwischen. Sie würden eine ganze Woche unterwegs sein um die Planeten abzusuchen, Saphenus durfte nun wählen womit er sich in der Zeit beschäftigen würde: Hyperaumnavigation oder zwei neue Machtfertigkeiten wie ihm der Oberkörper seines Meisters dann mitteilte. Saphenus war hin und hergerissen. Auch wenn es ihn reizte neues über die Macht zu lernen, er dürstete geradezu danach denn es war sein Garant um zu überleben, war ihm gerade eben erst schmerzlich bewusst geworden wie wenig er über die Steuerung von Raumschiffen wusste. Wenn Yelm aus irgendeinem Grund ausfallen würde, er säße auf dem Schiff fest und würde auf die Schnelle nichts unternehmen können. Dennoch….sein Meister offenbarte ihm die Macht weiter zu ergründen, er konnte das nicht ignorieren. Sein Verlangen nach mehr Wissen war gewaltig. Wortlos nahm er das Datapad aus Yelms metallener Hand und ließ es in eine Tasche seiner Robe gleiten. Er würde später einen Blick darauf werfen. Mit einer letzten Drohung, dass die Geduld des Albtraums bald erschöpft war, verschwand die Projektion und Saphenus war mit den beiden Droiden alleine. Nun, nicht ganz alleine, es gab noch drei weitere Auren auf dem Schiff, doch sie zählten nicht.


Hatte Rope bisher geschwiegen, so war er nun an der Reihe. Vielleicht wollte er eine Drohkulisse aufbauen, zumindest streckte er sich so weit durch wie seine künstlichen Gelenke es erlaubten. Saphenus sah genervt auf ihn herab. Als das Wort Haustier fiel, griff der Zabrak zu seinem Lichtschwert. Er widerstand der Versuchung diesen elendigen Droiden endlich zu Altmetall zu verarbeiten. Vielleicht würde Hybris ihm irgendwann diesen Wunsch gewähren. Nach einer letzten Demütigung, in der sowohl Rope als auch eine Sprachaufzeichnung Hybris‘ Betonten wie sehr sie die Schwäche Saphenus‘ störten und behinderten, verließ Rope das Cockpit. Saphenus sah ihm ärgerlich hinterher. Er hatte diese Leier satt. War er nicht schon über seine Grenzen gegangen? In dem Labor gab es einen halben Zabrak, der der lebende Beweis dafür war. Schließlich fuhr auch noch Yelm mit der Moralpredigt vor, er berechnete zu wie viel Prozent Saphenus bereits tot war. Als könnte eine Maschine voraussagen wie ein Lebewesen aus Fleisch und Blut handeln würde. Die Statistiken waren wertlos und als Yelm in einen Energiesparmodus versank, eilte der Zabrak so schnell wie er konnte in sein Quartier. Was bildeten sich diese verdammten Blechhaufen nur ein? Er war hier der Schüler, sie waren nur willenlose Sklaven, sie verstanden nicht welche Aufgaben er bewältigen musste! Saphenus knurrte vor sich hin. Wie weit sollte er noch gehen um Hybris endlich seinen Wert zu beweisen, was wollte er noch tun? Er ließ sich auf sein Bett gleiten, ein flüchtiger Blick aus dem Augenwinkel verriet ihm, dass die Nasszelle immer noch demoliert war. Nutzloser Rope, dachte er. Nicht mal das konnte er erledigen. Dann griff er in seine Robe und holte das Datapad hervor. Empfindungen übertragen und Kampfmediation. Schon auf den ersten Blick wurde ihm bewusst, dass beide Fähigkeiten weit über das hinausgingen, was er bereits beherrschte, vor allem was Komplexität und Schwierigkeit anging. Gerade letztere Fähigkeit schien für ihn nahezu unmöglich anzuwenden. War das hier ein Test oder versuchte der Albtraum nur ihm deutlich zu machen wie schwach er trotz der Tricks, die er bereits konnte, wirklich war? Ungeduldig und wütend sprang Saphenus von dem Bett auf, ärgerlich lief er im Kreis. Das Datapad landete achtlos auf der Matratze. Es war zum Haare raufen, hätte er denn welche gehabt.


„Was willst du von mir?!“, brüllte Saphenus die Wand an und bekam keine Antwort. Schließlich versuchte er sich zu beruhigen und ging so ruhig wie möglich die Informationen durch, die ihm sein Meister gegeben hatte. Bei Empfindungen übertragen handelte es sich um eine Technik, seine eigenen Emotionen und Gefühle auf jemand anderen, nun ja, zu übertragen. Man drang in den Geist des Gegenübers ein und ließ ihn an den eigenen Dämonen verzweifeln. So zumindest in der Theorie. Hier wurde deutlich erwähnt, dass auch Nichtmachtnutzer sich sehr gut gegen diese Technik wehren konnten, bei ausgebildeten Jedi oder Sith war es noch schwieriger. Bei ihnen musste erst der Machtschild überwunden und dann noch jede mentale Barriere niedergerungen werden. Man durfte nicht erwarten, diese Fähigkeit schnell anwenden zu können, besonders nicht bei starken Gegnern. Kampfmeditation erschien noch komplexer. So komplex, dass Saphenus zunächst gar nicht verstand worin sich diese Technik auszeichnete. Es ging wohl darum in irgendeiner Art und Weise Jäger und Raumschiffe mit der Macht zu koordinieren um ihre Angriffsstrategie effizienter zu machen. Selbst mächtigen Sith gelang es nur nach jahrelanger Übung sie anzuwenden und sie zu beherrschen. Wieso wollte sein Meister dann, dass er sie jetzt schon lernte? Es half nichts darüber nachzudenken, die Beweggründe des Albtraums waren unergründlich. Was er wusste war, dass er sich zunächst mit Empfindungen übertragen beschäftigen würde. So konnte er vielleicht wenigstens dort Erfolge nachweisen.

Bevor er sich jedoch weiter damit beschäftigen würde, schloss er die Augen und versank in der Meditation. Ihm wurde die Präsenz J’Annons in einem der Labore bewusst, er wurde schwächer als er sich die Seele aus dem Leib zu schreien schien. Eine weitere Präsenz befand sich in dem Raum daneben, der Captain des Frachters. Saphenus konnte nicht sagen was mit ihm in diesem Tank passiert war. Dann spürte er wieder die dritte Aura, leicht und kraftlos als wäre sie in einem immerwährenden Schlaf gefangen. Was war das, ein weiteres Geheimnis seines Meisters? Yelm und Rope befanden sich im Energiesparmodus, würde es schaden einen Blick darauf zu werfen? Seine Neugierde gewann die Oberhand und immerhin musste er sich absichern falls es nicht doch ein unerwünschter Eindringling war. Er schlich geradezu aus seinem Quartier und näherte sich so leise wie er konnte der Präsenz. Schließlich öffnete sich eine Tür, vor ihm kam eine Art Frachtraum zum Vorschein. Das Licht war ausgeschaltet und Saphenus wollte Yelm nicht bemühen. Surrend erwachte sein Lichtschwert zum Leben und hüllte ihn in einen matten roten Schimmer. Er streckte die Klinge von sich und erschrak. Vor ihm war Rake, sein riesiger Körper baute sich vor ihm auf. Saphenus schossen wieder die Bilder durch den Kopf wie sich die spitzen Klauen des Feeorin seinem Auge näherten und es schließlich vernichteten. Doch…Rake bewegte sich nicht. Als wäre er paralysiert, gefangen konnte er sich nicht bewegen. Saphenus besah ihn genauer, er wusste nicht was hier vor sich ging. War das die Strafe für irgendein Fehlverhalten? Was mochte Rake wohl getan haben? Saphenus entschied sich dazu es dabei zu belassen und ließ den Frachtraum hinter sich. "Wie lange er wohl schon ist?“, murmelte Saphenus zu sich selbst. „Bekommt er überhaupt etwas von seiner Umgebung mit?“ Wenn ja musste es eine grausame Strafe sein, je nachdem wie lange der Feeorin schon gefangen war. Doch das Mitleid des Zabrak hielt sich in Grenzen, vermutlich war Rake selbst schuld an seinem Schicksal. Zudem konnte Saphenus nicht vergessen wie ihm sein Auge geraubt wurde.


Zurück in seinem Quartier versank er wieder in der Meditation und glitt langsam hinüber in einen traumlosen Schlaf. Als r erwachte lag er ausgestreckt auf seinem Bett. Zumindest hatte in die verborgene Armee nicht heimgesucht, er wollte Je’anas Gesicht gerade nicht sehen. Alleine bereitete er sich eine Mahlzeit zu und alleine nahm er sie zu sich. Es war merkwürdig plötzlich ganz alleine zu sein. Das letzte Jahr war er entweder an Hybris‘ Seite gewesen oder hatte zusammen mit Ares auf dem Berg Bastions trainiert. Davor hatte er seine Frau und seine Eltern gehabt. Zwar hatte er die Einsamkeit seiner Bibliothek genossen, doch auch dort war er hin und wieder um Rat gefragt worden. Auf der Fury war niemand. Zumindest zählten Yelm und Rope nicht, von J’Annon und dem Captain mal ganz zu schweigen. Schließlich griff sich der Zabrak wieder das Datapad. Empfindungen weiterleiten. Er sollte an dem Captain üben, ein Mensch ohne Verbindung zur Macht. Bei ihm musste nur seine mentale Barriere durchbrochen werden, doch wie stark war diese wohl? Immerhin hatte er den Befehl über andere gehabt, schien grundsätzlich eine starke Persönlichkeit zu sein. Zunächst einmal musste sich Saphenus seiner eigenen Emotionen bewusst werden. Was fühlte er? Einsamkeit? Vielleicht. Wut? Irgendwo in ihm gährte sie, sie war sein ständiger Begleiter. Angst? Vor seinem Meister, ja. Freude? Nein, keine Freude. Oder etwa doch, über das Lernen, über die Macht oder trieb ihn nur seine Angst dazu an? Frustriert blickte Saphenus von dem Datapad auf. Das war schon schwer genug, was verdammt noch mal empfand er? Ein Blick in den zerbrochenen Spiegel offenbarte seine frustrierten Gesichtszüge. Ging es etwa gar nicht darum seine aktuelle Gemütslage zu übertragen sondern vielmehr bewusst bestimmte Emotionen in sich hervorzurufen, die er dann auf sein Ziel übertragen konnte? Vielleicht, zumindest schien das am Logischsten. Die Begegnung mit Rake war noch ganz frisch in seiner Erinnerung, er sah den Feeorin wie eingefroren vor sich. Dann war da wieder das Bild der Klaue, die sich seinem Auge näherte, der hämische Gesichtsausdruck in seinem Gesicht. Saphenus spürte nicht nur die Angst in sich emporsteigen, sondern auch die Wut. Wut auf Rake, weil er ihm das antat, Wut auf Hybris, weil er nichts unternahm, Wut auf sich selber, weil er sich nicht wehrte. Er spürte wie sie immer mehr Besitz von ihm ergriff, immer schneller durch seine Adern schoss. Sein Atem ging schneller, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Plötzlich spürte er wie er die Kontrolle verlor. Er stöhnte. So sollte es doch nicht sein, die Wut durfte ihn nicht übermannen! Schnell versuchte er sich zu beruhigen, rief sich andere Erinnerungen ins Gedächtnis, doch nichts half. In einer verzweifelten Geste schlug er auf die weiche Matratze seines Bettes und langsam ebbte der Zorn wieder ab. Er hatte es geschafft Gefühle in sich hervorzurufen doch war er damit weit über sein Ziel hinausgeschossen: In diesem Zustand war er nicht mehr in der Lage sich auf die Macht zu konzentrieren geschweige denn die mentale Barriere eines Gegners zu zerbrechen. Frustriert blieb Saphenus sitzen. Er musste sich besser kontrollieren! Wieder versank er in der Meditation und ergründete sich selber. Die anderen Auren auf dem Schiff blendete er aus, stattdessen rückte er selber in seinen Mittelpunkt. Er musste sich besser beherrschen.


Wie lange er so da saß, das wusste er nicht als er die Augen wieder öffnete. Schnell fasste er eine Entscheidung und eilte in das Labor in dem der Captain gefangen war. Sein fahles Gesicht zeichnete sich durch das Glas des Tanks deutlich ab, nur war es jetzt nicht mehr gesund hautfarben, sondern von einem leicht bläulichen Schimmel überzogen. Saphenus wusste nicht, was diese Sporen verursachten oder wozu sie gut waren, doch darum ging es auch nicht. Der Captain schlug seine Augen auf, die Pupillen flatterten hin und her als wüsste er nicht wo er war. Sein Mund öffnete sich, doch kein Geräusch drang aus ihm heraus. Der Zabrak erinnerte sich an den verzweifelten Versuch des Menschen ihn zu bestechen und mit Geld und Reichtümern zu locken kurz bevor er ihn in den Tank verfrachtete. Abscheulich und doch verständlich. Saphenus kannte die Verzweiflung, die der Captain empfunden haben musste, nur zu gut. Nichts destotrotz ließ sich Saphenus im Schneidersitz auf dem Boden nieder. In der Macht sah er wie sich der Schimmel Millimeter für Millimeter weiter bewegte, wie er den kompletten Körper des Captains überzog. Der schien nicht bei vollem Bewusstsein zu sein, so schien es Saphenus zumindest. Er konzentrierte sich. Zunächst richtete er die Macht auf den Menschen und drang in dessen Bewusstsein ein. Es war schwach, von Abwehr kaum zu Reden. Offenbar schwächte ihn der Schimmel, er raubte ihm seine Lebenskraft. Zumindest waren so seine mentalen Barrieren kaum mehr vorhanden. Dann fokussierte Saphenus wieder sich selber. Er erinnerte sich an die Demütigungen durch Je’anas Freunde auf einer Party, die lange her war. Er spürte wie er sich als Außenseiter gefühlt hatte und er spürte den Zorn darüber. Als er wieder in ihm hoch zu kochen drohte, schleuderte er all diese Emotionen auf den Captain. Er wickelte sie in der Macht ein und richtete sie mit voller Kraft auf dessen Bewusstsein. Gespannt schlug er die Augen auf, doch nichts passierte. Lethargisch hockte der Mensch weiter in seinem Tank, auch in der Macht nahm der Zabrak keine Veränderung war. Wie enttäuschend, er spürte seine Frustration. Damals im Trainingsraum des Tempels war es ihm direkt gelungen zumindest ein bisschen die Macht zu nutzen, nun….gar nichts. Stürmisch verließ er das Labor.

Zwei Tage vergingen in denen sich Saphenus mit dem Captain beschäftigte und seinem Ziel doch nicht näher kam. In diesen zwei Tagen widmete er sich ganz seiner Meditation und dem Lernen, er ignorierte J’Annon, gefangen in seinem Stasisfeld. Schließlich glitt die Fury aus dem Hyperraum während er sich wieder einmal auf die Macht konzentrierte. Es geschah nichts weiter und nach kurzer Zeit fing der Hyperraumantrieb wieder an zu surren. Das wurde fast zu so etwas wie einem Ritual, hin und wieder erkundigte sich Saphenus nach dem Fortschritt, doch immer und immer wurde er von Yelm enttäuscht. Der Zabrak hatte aufgehört zu zählen wie oft sie aus dem Hyperraum sprangen, einen Planeten scannten und erfuhren, dass das nicht der Gesuchte war. Bis schließlich ein anderer Planet erschien und Saphenus sofort wusste, dass etwas anders war. Ein Ruck schien ihn in der Macht zu erfassen, sofort eilte er ins Cockpit. Auf dem Planeten gab es ein Kraftfeld, das trotz seiner Primitivität stark genug war um das Schiff samt seiner Besetzung festzuhalten. Als Saphenus seine Machtsinne ausstreckte war es ihm als verlor er ein paar Sekunden seines Gedächtnisses. Er nickte auf Yelms Frage während ihm langsam die Erinnerung zurückkam was er gefühlt hatte. All seine Gedanken schienen durcheinander zu wirbeln, jede mögliche Emotion beherrschte ihn gleichzeitig: Er war gefangen in einem Chaos seines Geistes. Nur das instinktive Zurückziehen seiner Sinne hatte ihn vor dem Wahnsinn beschützt. Unwillkürlich hielt er sich an einer der Konsolen fest als sie den Planeten hinter sich ließen nicht ohne sich zu merken, dass es hier etwas gab…


[Weltraum | Hyperraum | Hybris' Fury | Cockpit] - Saphenus, Yelm (NPC)

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~ Hyperraum || Welteraum auf dem Weg nach Zeltros :: an Bord der Feuer || Cockpit :: Alaine und Clove

Alaine erklärte, dass die Geschäfte der Black Sun zwar nicht schlecht gingen, aber die Organisation von den Großmächten nicht wirklich ernst genommen wurde. Es fehlte ans einer Streitmacht, sozusagen an Biss. Und genau das hatte die Sith vor zu ändern. Sie versprach sich Zugang zu wichtigen Resourcen und Absatzmärkten. Ihr schwebte vor, sich ein Schattenimperium aufzubauen, und dieses aus dem Verborgenen zu regieren.

„Wenn die Black Sun sich einverstanden erklärt bauen wir auf was noch fehlt und im nächsten Schritt versuchen wir in allen Bereichen Mitglieder zu erhalten. Ich möchte in der Politik, beim Militär, dem Geheimdienst wie auch bei den Sith Mitgliedern haben. Die Sith hätten wir durch dich abgedeckt, was bedeutet das ich zusehen muss einen Weg in die anderen drei Bereiche zu finden. Teile deine Ideen und Gedanken mit mir Clove und wenn wir alles beisammen haben kontaktiere einen Mittelsmann der BS. Unsere Pläne sollten keinen Aufschub erhalten sondern in die Tat umgesetzt werden.“ sagte die Sithlady mit einem diabolischen Lächeln.

"Ich ahne, was Euch vorschwebt Meisterin. Ihr möchtet ein eigenes Imperium aufbauen, von dessen Existenz so lange niemand etwas wirklich mitbekommt, bis es zu spät ist. Das ist ganz nach meinem Geschmack. Das die Black Sun bislang nicht ernst genommen wird, mag das eine oder andere Ego kränken, ich sehe darin aber einen gewissen Vorteil. Einen scheinbar schwachen Gegner verliert man schneller aus dem Auge. Ich gestehe, ich habe die Black Sun früher auch unterschätzt. Es fehlt ihr zuweilen an Führung und Konsistenz, aber es gibt Personen von Potential. In meinem früheren Leben muß ich sagen, leider. Sonst wäre meine Existenz anders verlaufen. Aber in Anbetracht der neuen Situation, ist es gut so. Ich wäre nicht hier...und so wie es scheint, ist diese Entwicklung ein Fortschritt."
Antwortete Clove mit einem Lächeln.
In der Tat, war die Metamorphose vom virtuellen "Geisterwesen" zur jungen Sith-Schülerin ein Fortschritt. Wer hätte gedacht, dass sich ein weitaus größeres Netzwerk nun erschloß?
"Was den Geheimdienst der Black Sun angeht, ich habe gerüchteweise davon gelesen und gehört. Über dessen tatsächliche Effektivität und Schlagkraft kann ich nicht so viel sagen, aber bislang sind noch keine Skandale oder größere Pannen publik geworden. Er scheint also tatsächlich geheim geblieben zu sein. Das Netzwerk der BS ist aber relativ gut informiert, dafür, dass diese Organisation so klein ist, was auch für eine durchaus effiziente Struktur spricht. Das Potential ist vorhanden, schließlich ist jedes Mitglied der Organisation ein Informant und Bestandteil des Netzwerks. Es gibt nicht verschiedene Geheimdienstorgane wie es im Imperium der Fall ist, somit auch eine übersichtliche Struktur. Das kann man als Vorteil ausnutzen."
fügte die Schülerin hinzu.
Clove drehte sich zum Holonetz-Gerät um und suchte den Kontakt zu dem kriminellen Netzwerk auf.
Es dauerte nur wenige Augenblicke und eine standardisierte Antwort erschien als Bestätigung auf dem Schirm:
"Bitte haben sie einen Augenblick Geduld, Ihr Anliegen wird geprüft."

Wenigen Minuten später traf eine weitaus persönlichere Antwort ein:
"Sehr geehrte Lady Aren,
es ist mir eine Ehre, eine so honorige Person empfangen zu dürfen. Mit Spannung erwarte ich Ihre Ankunft auf Zeltros. um die näheren Beweggründe Ihres Besuchs erfahren zu dürfen.
Wenn Sie erlauben, werde ich Sie zu einem Treffen in angemessener Atmosphäre einladen. Das "Oak Park Ressort" ist ein komfortables Hotel in ruhiger Lage, abseits der üblichen einschlägigen "Erlebniswelt".
Dort herrscht die notwendige Diskretion und Ruhe um die Gespräche führen zu können, die in einem angemessenem Verhältnis dazu steht, wenn eine Person von Ihrem Rang, Herkunft und Profession uns aufzusuchen wünscht.
Melden Sie sich im zeltroner Luftraum mit den im Anhang aufgeführten Codes und sie bekommen eine sofortige Landeerlaubnis und die notwendigen Landekoordinaten auf dem Grundstück.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug.

Mit freundlichen Grüßen

John Doe"


Es folgten im Anhang noch die Codes und Flugkoordinaten und ein paar Aufnahmen von diesem Hotel, das in einem großen Park eingebettet lag und direkt an einem kleinen See zu liegen schien. Es handelte sich um einen lediglich 3stöckigen Bau im zeltroner Landhausstil und machte einen soliden Eindruck.

"Das ging jetzt schneller als erwartet. Die Lage ist ideal. Keiner sieht und Anreisen und Abreisen und man ist dort isoliert. Ich denke, das Hotel wird zu 100% der Black Sun gehören und diskret aber lückenlos überwacht." teilte die Schülerin ihre Einschätzung mit. "Man kann es auch so umschreiben, dass wir uns in die Höhle des Rankor begeben. Aber das sollte im Vergleich zu Dromund Kaas kein größeres Problem darstellen."

~ Hyperraum ~||~ Welteraum auf dem Weg nach Zeltros ~ an Bord der Feuer ~||~ Cockpit ~ Alaine und Clove
 
[: Hyperraum | nach Bacrana :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Offiziersquartier | Bad :||: Horatio Kraym allein :]

Überaus geschwind verteilte sich der angenehm warme Wasserdampf in dem kleinen Bad, nachdem Horatio mit einer beherzten Bewegung die Tür der Nasszelle geöffnet hatte, um diese – tropfnass – zu verlassen. Beinah blind griff er nach dem bereitgestellten, nahen Handtuch, trocknete sich zu erst das Gesicht ab, dann den restlichen Körper und kehrte anschließend in das Offiziersquartier zurück, das man ihm großzügigerweise für den mehrtägigen Flug nach Bacarana auf der „Batalaria“, einem Sternzerstörer der Victory-II-Klasse, überlassen hatte. Gerade aufgrund der Prämisse, dass solch ein angebotener Luxus ihm augenscheinlich schmeicheln sollte, blieb der Governor auf der Hut. Er war nicht so leichtsinnig, die tapanischen Aldine-Geschwister aus irgendeinem widersinnigen Grund zu unterschätzen. Nein, er würde aufmerksam bleiben. Ganz geduldig würde er auf den ersten Zug der Sector Adjutant warten und dann entsprechend antworten.

Rau fühlte sich der gekräuselte Teppich unter seinen nackten Füßen an. Wie bei allen Kriegsschiffen der Imperialen Flotte konnte man als unbeteiligter Außenstehender, der einen bestimmten Anspruch besaß, leider nicht sagen, dass die Innenarchitekten beim Einrichten der Offiziersquartiere eine tolle Arbeit geleistet hätten. Dafür war der Aspekt der rationalen Nützlichkeit einfach viel zu greifbar; es sprang einem gewissermaßen zu sehr ins Auge. Säuerlich verzog Horatio das Gesicht. Wieso musste er bei Abordnungen eigentlich immer die Dienste irgendwelcher Militärs nutzen und genau deshalb auf Bequemlichkeit verzichten? Sollte er in seiner Position nicht eigentlich längst ein eigenes Schiff zum Reisen haben? Für einen kurzen Augenblick verdrängte das Kreisen um diese Fragen sämtliche Gedanken an Rhenya Aldine und ihren uniformierten Bruder. Der adlige Imperiale schien kurzzeitig eine andere Beschäftigung für seinen rastlosen Geist gefunden zu haben.

Plötzlich störte ihn eine metallische Stimme bei seinem aktuellen Gedankengang. Fast schon etwas unterwürfig sagte sie:
„Sir, wie gewünscht habe ich Ihnen grünen Tee – Herkunft: das alderaanische Tiefland – gebrüht und schon trinkfertig serviert. Meinen Informationen zufolge bevorzugen Sie das Getränk ohne irgendwelche Süßungsmittel. Dieser Gewohnheit wurde selbstverständlich ebenfalls entsprochen.“ Eine leichte Verneigung folgte. „Zudem soll ich Sie darüber in Kenntnis setzen, dass der Kommandant, Line Captain Aldine, Sie zum Essen eingeladen hat. Gemäß den ungeschriebenen Konventionen der Streitkräfte ist dieser Einladung Folge zu leisten, Governor.“

Misstrauisch musterte der planetare Verwalter den humanoiden Protokolldroiden der populären RA-Sieben-Reihe. Über wie viele Informationen verfügte diese Maschine – und dementsprechend auch dessen eigentliche Besitzerin? Denn Rhenya Aldine hatte ihm diesen Droiden bloß überlassen, da er keinerlei Personal auf das keilförmige Schlachtschiff mitgenommen hatte. Nachdem er endlich den ersten eiskalten Schauder verwunden hatte, richtete sich der adlige Mensch zu seiner vollen Größe auf, beäugte die zum selbständigen Denken fähige Maschine ganz genau und legte sich dabei rasch eine passende Antwort zurecht. Hier, auf der „Batalaria“, stand er unter genauer Beobachtung – das wurde ihm mit jeder weiteren Minute klarer. Dementsprechend musste er sich noch mehr hüten als sonst. Ein ziemlich überhebliches Schmunzeln verhinderte er im letzten Moment, obwohl er gerade dachte: 'So leicht bekommst du mich nicht, Aldine.' Schnell schlüpfte er in seine übliche Rolle.

„Ich danke Ihnen, RA-Sieben“, sagte er im selbstbewussten Tonfall. Weil er technisch nicht versiert war, konnte er nicht sagen, ob der Droide eventuell über Zusatzprogramme verfügte, die zum Lesen menschlicher Mimik fähig waren. Deshalb hielt er sich in diesem Punkt zurück. „Legen Sie mir die passende Kleidung für solch einen ehrenwerten Anlass bitte heraus. Ich kann mir nämlich ziemlich gut vorstellen, dass meine gewöhnliche Dienstuniform der Etikette kaum entsprechen wird.“ Sofort folgte die humanoide Maschine der Aufforderung. „Wie spät haben wir es eigentlich, RA-Sieben?“

Kurz hielt der Protokolldroide in seinem Tun inne, drehte den leblosen Kopf zu dem Governor und sagte bei flimmernden Photorezeptoren: „Es ist achtzehn Uhr dreißig, Sir. Für gewöhnlich pflegt der Kommandant seine Abendmahlzeit gegen neunzehn Uhr einzunehmen.“

***

Lächelnd empfing der uniformierte Tapani seinen Gast.
„Es freut mich, dass Sie meiner Einladung tatsächlich gefolgt sind, Mr Kraym. Ich möchte nicht zu viel für diesen Abend versprechen, aber Sie werden sicherlich bemerken, dass ich gute Gesellschaft zu schätzen weiß.“

Julan Aldine ließ kurz darauf die Andeutung einer Verbeugung folgen. Jedoch konnte der Verwalter an dieser Stelle nicht sagen, ob in den Worten und Taten des Line Captain die Wahrheit steckte oder all das bloß einem größeren Scherz diente. Dafür kannte er den tapanischen Offizier, der immerhin der jüngere Bruder der Sector Adjutant war, einfach zu wenig – und auf sein Misstrauen gegenüber anderen Personen wollte er sich nicht zu sehr verlassen. Schließlich bestand die kleine Chance, dass man womöglich den einen gegen den anderen – zum Sähen von Zwietracht – benutzen konnte. Das hatte Horatio schon in den ersten Jahren auf Coruscant lernen müssen. Statt dem Line Captain aber in irgendeiner Art und Weise zu antworten, sah sich der Governor erst einmal in dem Salon um, den Aldine als Ort für das Dinner ausgewählt hatte. Selbstverständlich konnte man auch an dieser Stelle nicht den Komfort verlangen, den man möglicherweise als planetarer Verwalter gewohnt war, aber im direkten Vergleich zur corellianischen Korvette „Prodromus“ schnitt der Sternzerstörer in der Tat besser; viel besser ab.

Gerade als der Adlige doch etwas erwidern wollte, spürte er plötzlich wie Aldine dessen linke Hand auf seine Schulter legte und ihn zur „Heckgalerie“ führte. Beinah ein wenig verträumte säuselte der Line Captain auf einmal:
„Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Governor.“ Just in diesem Moment fielen die „Batalaria“ und die Bacta-Frachter aus dem Hyperraum. Brevost mag nur ein kleines Licht in der Galaxie sein, aber betrachtet man es aus der Nähe, sieht man ein Juwel.“

Zusammen schritten die beiden Herren an der langen, gedeckten Tafel, die genau in der Raummitte stand, vorbei. Kleine, weiße Punkte auf schwarzem Samt konnte man durch das Fenster sehen. Und obwohl das Reisen über Myriaden an Lichtjahre hinweg längst jeglichen Reiz für ihn verloren hatte, zog ihn solch ein Anblick – wie der freie Blick auf das lilafarbene Brevost, umgeben von mehreren Ringen – immer wieder in seinen Bann. Da ihn sein Posten meist an die Planetenoberfläche fesselte, kam er nur selten in den Genuss von solchen Momenten. Neben dem Governor seufzte plötzlich der Tapani. Mit friedlicher, zufriedener Miene blickte Aldine ebenfalls auf die ferne Welt, während die Hand noch immer auf der Schulter des anderen ruhte. Wie skurril war dieser Augenblick bloß? Kurz bevor sich diese Frage in dem Kopf des Verwalters komplett manifestieren konnte, zog der Offizier diesen (ungebührlichen) Ausdruck an „Vertrautheit“ zurück.

Doch ehe eine beklemmende Stille einsetzen konnte, ergriff der Line Captain zum wiederholten Male das Wort.
„Speziell für diesen Abend habe ich vorhin meinem Steward aufgetragen, eine Flasche des besten Smaragdwein zu öffnen, die wir haben. Soweit ich weiß schwört Vice Admiral Nerethin auf diesen edlen Tropfen – serviert ihn beinah zu jedem Essen –, weshalb ich nun hoffe, Ihnen wird er genauso munden.“ Er lächelte. „Nehmen Sie doch Platz, Governor. Bestimmt ist das Essen schon fertig zum Servieren.“ Sofort folgte Aldine seiner eigenen Aufforderung, ging rasch auf die andere Tischseite und setzte sich dem Verwalter gegenüber hin. Noch bevor ein Bediensteter irgendetwas auftafeln konnte, fuhr er fort: „Wissen Sie, Mr Kraym, meine geliebte Schwester spricht Tag für Tag so oft von Ihnen, dass ich Sie einfach etwas besser kennenlernen muss...“

[: Brevost-System :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Salon :||: Horatio Kraym und Line Captain Aldine :]
 
[: Brevost-System :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Salon :||: Horatio Kraym und Line Captain Aldine :]

Obwohl nach dem Beenden der Vorspeise der Steward um sie herumschwirrt, um rasch das benutzte Geschirr abzuräumen, ließen sich die beiden speisenden Herren, Thyferras Governor, Horatio Kaym I., und der Schiffskommandant der „Batalaria“, Line Captain Julan Aldine, nicht in ihrem laufenden Gespräch stören. Denn gerade in diesem Augenblick erläuterte der planetare Verwalter dem Offizier der Imperialen Flotte in groben Zügen die ureigenen wirtschaftlichen Interessen, die das Imperium bei den Friedensverhandlungen auf Umbara insgeheim angetrieben habe. Selbstverständlich konnte er dabei nur aus einem sehr beschränkten Blickwinkel sprechen, aber in dem etwas jüngeren Tapani schien er erstaunlicher Weise einen sehr guten Zuhörer gefunden zu haben. Obwohl noch immer ein undefinierbares Gefühl irgendwo in seinem Hinterkopf an ihm nagte, gewöhnte er sich langsam an diese private Zweisamkeit. Der Griff zum Glas und das Genehmigen eines Schluckes beendete nach einer Weile seinen ausufernden Redefluss.

Begleitet von einem Lächeln prostete der Kommandant seinem Gast zu. Nachdem er ebenfalls rasch einen Schluck von dem edlen Tropfen genommen hatte, den sein persönlicher Steward – auf seinen Befehl hin – serviert hatte, griff er den Gesprächsfaden sogleich wieder auf.
„Innerhalb der Reihen der Offiziere mag ich vielleicht zur Minderheit gehören, aber ich begrüße diesen Frieden. Nicht aus der Position heraus, dass mein Kommando bis dato bei Chasin – also direkt an der nun neuen Front – stationiert war , sondern weil der Rebell durch diese vertragliche Übereinkunft einen Fehler, den seine Politik den eigenen Streitkräften befohlen hat, nicht mehr korrigieren kann. Statt sich bloß auf die Rückgewinnung Coruscants zu konzentrieren, hätte man lieber den Fokus auf den Hydian Way bis nach Malastare legen sollen. Doch kann man vom Rebell solche logischen Gedanken erwarten?“

Dank der Weitsicht seines schlauen Vaters mochte Horatio in seiner Kindheit und Jugend zwar auch Unterweisungen auf militärischem und geografischem Gebiet erhalten haben, aber trotzdem konnte er dem Line Captain in diesem Punkt nur bedingt folgen. Hatte er solche (oder womöglich ähnliche) Äußerungen von den anwesenden Offizieren des imperialen Militärs auch auf Umbara gehört? Der Governor von Thyferra konnte sich nicht daran erinnern. Obzwar er dem militärischen Handeln eine große Bedeutung in der intergalaktischen Politik beimaß, sah er in all diesen Uniformierten dennoch bloß stumpfe Handlanger. Mochten sie in ihrem speziellen Metier noch so gescheit sein, die großen Zusammenhänge der Galaxie verstanden sie am Ende trotz allem nicht. In einer normalen Situation sah der Verwalter dementsprechend auf sie herab. Um seinen Gastgeber aber nicht vor den Kopf zu stoßen – und etwas mehr über die Aldine-Geschwister im Allgemeinen zu erfahren –, stimme er ihm dieses Mal mit einem Nicken zu.

„Coruscant stand wohl vor allem auf der Agenda der Jedi“, entgegnete der adlige Imperiale genau in der Sekunde als man das Hauptgericht – „Lobster Bisellian“ – servierte. „Ihrem Wirken scheint die Rebellion die Rückgewinnung des 'Galaktischen Juwels' zu verdanken. Nun gut. Mein Schaden soll es nicht mehr sein. Mich versetzte man vorher nach Thyferra...“

Für einen flüchtigen Moment grinste Julan Aldine süffisant. „Ihr seid ein echter Glückspilz, Sir. Nur wer unter einem guten; einem sehr guten Stern geboren ist, umschifft solch ein Riff schadenfrei. Da könnt Ihr Euch sicher sein.“ Ein erster Bissen wurde sich genehmigt. „Nein, um noch einmal auf die Jedi zurück zu kommen... Ich, als gebürtiger Tapani, bin in der Tat froh darüber, dass mit der Hilfe imperialer Truppen das große Haus 'Mecetti' den internen Zwist gegen das Haus 'Palegia' gewinnen konnte. Denn noch zu Zeiten der Galaktischen Republik machte man auf Pelagon oftmals gemeine Sache mit diesen scheinheiligen Lichtschwertschwingern.“ Genüsslich aß der Line Captain sogleich noch einen Bissen von dem teuren Hummer. Beiläufig sagte er: „Ein echter Genuss. Sollte es Euch genauso schmecken wie mir, dann dankt ruhig meinem privaten Koch. Vor wenigen Monaten warb ich ihn glücklicherweise von einem Luxusliner der 'Galaxy Tours' ab.“

Es mundete tatsächlich. Jeder Bissen war aufs Neue ein echter Hochgenuss für den Verwalter. Kurz fragte er sich, ob er dem Beispiel des Tapani nicht folgen sollte und ebenfalls einen Koch aus einem ordentlichen, hochdekorierten Restaurant abwerben sollte. Den Gedanken ließ er aber wieder fallen als ihm zufällig der intensive Blick auffiel, den Aldine ihm für den raschen Bruchteil einer Sekunde zuwarf. Was trieb diesen Uniformierten bloß an? Welches Ziel verfolgte er? Dank der Worte, die bis zu diesem Zeitpunkt gewechselt wurden, glaubte Horatio nicht mehr daran, dass der Kommandant der „Batalaria“ für seine Schwester spionieren sollte. 'Nein, irgendwelche eigenen Interessen lauern hier im Hintergrund', dachte der Governor, aß noch ein Stück von dem bulligen Hummer und spülte danach dessen formidablen Geschmack mit etwas Smaragdwein herunter. Weiter und weiter trieb er die eigenen Gedanken. Seiner Auffassung nach gehörte „Vorsicht“ zweifellos zu den Instinkten, die ein Politiker auf intergalaktischer Bühne besitzen musste. Denn grenzenloses Vertrauen wird auf der anderen Seite in solchen Kreisen meist mit einem Dolch im Rücken bezahlt – gestoßen von einem, den man bis dahin als „Freund“ angesehen hatte.

„Ich kenne mich leider nicht so gut mit den Tapani aus“, gestand Horatio und musterte dabei seinen uniformierten Gegenüber ganz genau. „Bis nach Coruscant hat es nie einen verschlagen … und auf Anaxes habe ich Oktavian Leobund bloß aus der Ferne sehen dürfen...“

[: Brevost-System :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Salon :||: Horatio Kraym und Line Captain Aldine :]
 
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[: Brevost-System :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Salon :||: Horatio Kraym und Line Captain Aldine :]

Ganz behutsam legte der adlige Imperiale die benutzte Stoffserviette zur Seite. Der Hauptgang hatte ihm hervorragend gemundet. Das zarte Fleisch, der intensive Geschmack nach Salz und Meer sowie die restliche Komposition, die der Koch erfolgreich um den Hummer aufgebaut hatte, hatten ihn in der Tat mächtig beeindruckt. Selbst jetzt, nachdem er einen weiteren, kurzen Schluck von dem Wein genommen hatte, konnte er das Gericht noch lebhaft auf der Zunge spüren. Nein, nach seinen recht leidigen Erfahrungen auf der „Prodromus“ und der „Glory“ hätte Thyferras Governor nie im Leben mit solch einer außerordentlich exquisiten Bewirtung auf einem Kriegsschiff der Imperialen Flotte gerechnet. Oder lag der Verdienst allein an der tapanischen Herkunft seines Gastgeber? Julan Aldine schien ihm ein joviales Lächeln zu schenken als sich der Genuss in den eigenen Gesichtszügen ganz deutlich zeigte.

Mit freundlicher, fast gönnerhafter Stimme sagte der Line Captain zu Horatio:
„Natürlich werde ich meinem Koch ausrichten lassen, dass es Ihnen geschmeckt hat. Solch ein zufriedenes Gesicht dürfte ihm künftig Ansporn genug sein – egal in welch gefährlichen Lage die 'Batalaria' gerade steckt.“

„Die Geste ist zu freundlich, Captain Aldine, entgegnete der planetare Verwalter und prostete dem schlanken, etwas jüngeren Gastgeber zu. „Ich glaube, sollte ich künftig wirklich mit 'Galaxy Tours' reisen, wird mir dieses Unternehmen leider keinen Mehrwert mehr bieten können. Mit diesem recht bescheidenen Dinner haben Sie mich – wohl oder übel – verdorben.“

Kurz deutete er mit einer schlichten Handbewegung zum Fenster, wo eine kleine, lilafarbene Kugel zu sehen war: Brevost. In dem unüberschaubaren Konglomerat, das sich am Ende Expansionsregion schimpfte, mochte diese Welt unbedeutend sein. Dennoch strahlte gerade diese Geringfügigkeit eine friedliche Ruhe aus, die man in der Galaxie und ihren lebhaften Zeit bloß selten vorfand. Hier hatte Eile scheinbar keine große Bedeutung. Schmunzelnd nickte ihm der Tapani zu als er die Andeutung verstand. Eine herzliche Wärme, die Horatio ein wenig befremdete, lag in dessen Blick. Trotz dieser Gefühlsregung, die etwas Beunruhigendes an sich hatte, erhob er nach stiller Aufforderung das Glas und trank gemeinsam mit dem Offizier auf diese seltene Idylle. Unwillkürlich regte sich in ihm zum wiederholten Male die Frage inwieweit er dem Line Captain trauen durfte. Sowohl die Abwesenheit der intriganten Schwester Rhenya Aldine als auch die momentan zur Schau gestellte Freundlichkeit konnte sich noch immer als heimtückische Falle für den Governor herausstellen.

„Ihr spracht gerade noch über das politische Gefüge in Eurer Heimat“, griff Horatio kurz darauf das eigentliche Thema wieder auf. „Insbesondere während meines Studiums habe ich zwar einige Dinge über die tapanischen Adelshäuser – ihre Geschichte, ihr Wirken – gehört, aber mir scheint es so als könne ein Außenstehender bei dieser komplexen Sache kaum alle Zusammenhänge verstehen.“ Der Governor lächelte. „Doch eine abschließende Frage würde mich doch noch interessieren: Welchem Haus habt Ihr, Captain, die Treue geschworen?“

Der Kommandant der „Batalaria“ ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Überaus gelassen spielte er mit dem edlen Tropfen in seinem Glas, ließ den Blick nachdenklich wirken. Eine, vielleicht sogar zwei Minuten gönnte er sich in dieser Pose, bevor er sagte: „Dass weder meine Schwester, noch ich zum tapanischen Adel gehören, dürfte Ihnen längst bekannt sein, Governor. Einst mochte unsere Familie – voller Stolz – dem Hause Melissus gedient haben, aber nachdem sich vor Jahrhunderten das Haus Mecetti dieser Provinz bemächtigte, schworen die Aldines dem Hause Pelagia die Treue … und trotz unserer Liebe zum Galaktischen Imperium und Seiner Majestät halten wir daran fest.“ Ein klitzekleiner Anflug von erhabener Würde zeigte sich in dem perfekt rasierten, kantigen Gesicht des schlanken Tapani. „Unser hoher Lord verhalf uns – aufgrund der Verdienste unserer Familie – zu all den Stellungen, die wir inne haben. Ich glaube, ich verrate Ihnen kein wirkliches Geheimnis, wenn ich sage, dass Beziehungen in unserer Gesellschaft ein wichtiger Punkt sind. Sie sollten Ihre Feinde und Freunde demnach weise wählen...“

Hatten sie nun den Punkt erreicht, auf den Horatio insgeheim die ganze Zeit gewartet hatte? Würde Line Captain Aldine nun für seine Schwester werben? Prüfend musterte der adlige Imperiale seinen Gegenüber. Gleichzeitig wappnete sich sein Bewusstsein schon vor den zuckersüßen Verlockungen, die einem in solchen Situationen gern ins Ohr geflüstert wurden. Nein, er war nicht längst mehr der Mensch, der er zu seiner Amtszeit auf Coruscant noch war. Die gemachten Erfahrungen auf Anaxes, Bastion und Umbara hatten ihn reifen lassen. Barnip hatte ihn gelockt. Semur und Stadd hatten ihn erpresst. Ja, inzwischen kannte er all die Tricks, die in der Regionalen Verwaltung zur Anwendung kommen konnten. Was hatten also die Aldine-Geschwister vor? Gerade als der schneidige Offizier noch ein paar Worte hinzufügen wollte, trat auf einmal ein uniformierter Untergebener ein. Schnell salutierte man zackig; zeigte gewissermaßen Auszüge aus dem Militärprotokoll.


„Captain, die Navigation meldet die erfolgreiche Berechnung der weiteren Route“, informierte der Mensch, der im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten einem leibhaftigen Scheusal ähnelte, im äußerst nüchternen Tonfall. „Zudem erhielten wir eine Meldung von Cerenia. Keinerlei Piratenaktivitäten in den letzten vierundzwanzig Stunden, teilte uns deren Systemkontrolle mit. Man gehe außerdem von einem freien Flugkorridor nach Bacrana aus.“ Die klobigen Schweinsaugen, die dieser uniformierte Kerl besaß, sprangen kurz zu dem Governor. In einem misslungenen Versuch zu flüstern fügte der Offizier am Ende noch hinzu: „Der Konvoi mahnt zur Weiterreise, Sir. Ich weiß auch nicht, ob man Ihre Schwester noch länger fernhalten kann...“

In einer eleganten Bewegung erhob sich Julan Aldine, nickte dem Untergebenen zu und sagte dann zu Horatio: „Mit größtem Bedauern müssen wir die Nachspeise wohl ausfallen lassen. Man braucht mich auf der Brücke – und das Zeitfenster zum schadlosen Verweilen ist fast geschlossen. Denken Sie nun bloß nicht, Governor, ich wöllte mich womöglich vor meinen Pflichten als guter Gastgeber drücken. Spätestens auf der Rückreise bietet sich bestimmt wieder eine Gelegenheit...“

***

Die letzte Etappe der Reise nach Bacrana verbrachte Horatio hauptsächlich in seinem Quartier oder in der (aufgenötigten) Gesellschaft der Sector Adjutant. Weil der adlige Verwalter noch immer keine befriedigende Antwort auf das erlebte Dinner mit dem Kommandanten gefunden hatte – und dieser seitdem scheinbar jegliche Gesellschaft zu seinen beiden Gästen mied –, beschäftigte ihn die ganze Sache noch immer sehr. Hatte Line Captain Aldine im Namen seiner Schwester gehandelt? Hatte er den Vjuner tatsächlich für „ihre“ Sache werben wollen? Die Hintergründe kannte er natürlich nicht, weshalb sämtliche Gedankengänge über deren Motivation in einer Sackgasse enden (mussten). Was für ein Spiel spielten die beiden Tapani mit Thyferras Governor? Scheinbar zwangsläufig führte ihn stets eine Frage zur nächsten. Tief in seinem Inneren war er dementsprechend frustriert darüber.

'Ich muss hinter dieses Geheimnis kommen, wenn ich sie schlagen will', dachte der adlige Imperiale mal wieder als er in Rhenya Aldines Quartier saß, das ausgehändigte Dossier vor ihm lag und er in der Tat eine Tasse dampfenden Tee in der Rechten hielt. Um Nicadamus Stadd, ihren Gönner in der Regionalen Verwaltung, zu beeindrucken, schien die sehr ehrgeizige Tapani jeden einzelnen Fehler schon im Vorfeld ausmerzen zu wollen. So musste sich der planetare Verwalter zur Zeit tatsächlich durch eine Handvoll erdachter Konversationen mit Moff Ranier, dem amtierenden Sektorverwalter, arbeiten. Welche Motivation könnte Bacrana haben? Mit welchen günstigen Angeboten könnte man die Gegenseite locken? Mehr und mehr hatte es den Anschein, dass die Sector Adjutant längst über die Unternehmung „Imperial Bacta“ im vollen Umfang verfügen würde – eine Erkenntnis, die dem Governor selbstredend äußerst zuwider war.

Mit tadelnden Blick bedachte ihn die Dame, die gut fünf Jahre älter war als er. Mal wieder hatte sie ihr Haar zu einer strengen Dutt-Frisur gebunden, die ironischer Weise ihre Krähenfüße und leichten Falten betonte.
„Mr Kraym, konzentrieren Sie sich! Ranier – und ebenso seine Dysart – saugen Ihr Thyferra schneller aus als Sie es sich vorstellen können.“

Unruhig tigerte die Dame in dem geräumigen Quartier auf und ab. Rechnete die Tapani womöglich mit einer Beförderung, sollte sie erfolgreich abschneiden? In der Propaganda mochte das Imperium stets als eine Einheit auftreten, aber sah man aus der Sicht der regionalen Politik, dann konnte man die verschiedenen, meist gegensätzlichen Blickwinkel entdecken. Jeder einzelne Verwalter, mochte er innerhalb der Hierarchie noch so weit unten sein, versuchte den eigenen Machtbereich schnell zu mehren. Jedoch war „Platz“ bloß begrenzt. Irgendwann musste man einfach Expansion auf Kosten anderer betreiben. War man aber in diesem Augenblick schlicht zu freundlich, zu sanft, dann wurde man hinterrücks von einem anderen Konkurrenten erdolcht. In diesem Glücksspiel um Einfluss und Macht musste Horatio nun eine schwere Entscheidung treffen: Half er Aldine, schlug er sich auf die Seite Dysarts oder eröffnete er in einem günstigen Moment vielleicht sogar seine eigene Front? Ihm gehörte immerhin „Imperial Bacta“.

„Sie sollten sich erst einmal beruhigen, Mrs Aldine, entgegnete der Governor mit gefasster Stimme und stellte die Tasse ab. „Ihre Gedankenspiele mögen zwar überaus fundiert sein – und demzufolge einen ungeheuerlichen Mehrwert in unseren soliden Vorbereitungen darstellen –, aber zur Zeit muss erst einmal Bacrana liefern. Sie hatten das Potenzial der Piraten unterschätzt; nicht wir.“

Die Tapani schnaubte. „Unterschätzen Sie diesen Moff bloß nicht. Wir haben es hier nicht mit einer Schar Rebellen zu tun, die einmal auf der großen Bühne der intergalaktischen Politik stehen wollen, sondern mit einem Mann, der einen gesamten Sektor zur Bastion ausbauen will!“ Ihr zorniger Blick ruhte auf dem Governor. Ranier könnte Triald beerben, sollte sein Vorhaben glücken und die Gunst Seiner Majestät bringen...“

Horatio ließ sich davon nicht beeindrucken. Trotz der erlittenen Verluste entlang des Corellian Run standen an der Spitze der jeweiligen Supersektoren noch immer die Männer, die zum Zeitpunkt der Niederlagen schon an der Macht waren. Bastion, die Thronwelt im fernen Äußeren Rand, hatte dem momentanen Anschein nach bloß sehr wenig Bezug zur aktuellen Politik der Kernwelten und ihrer reichen Nachbarregionen. 'Solange sich Farlander hält, residiert dieser blasse Fastmensch weiterhin auf Kira Prime.' Nein, die Sorge der Sector Adjutant sah der Verwalter nicht. Zwar mochte man auf Fondor unter Umständen zu anderen Ergebnissen kommen – zum Beispiel hatte der Governor keine Einblicke in die Ratsprotokolle –, aber womöglich hatte das Intrigenspiel Stadd und dessen engsten Kreis an Vertrauten mittlerweile längst paranoid gemacht. Irgendwann mochte man einfach überall Schatten vermuten, die einem eiskalt nach dem Leben trachteten. Gelassen griff er nach seiner Tasse Tee, nahm einen Schluck und beobachtete mitleidslos seine Vorgesetzte.

Plötzlich trat RA-Sieben hinzu:
„Herrin, die Ankunft im Bacrana-System wird in etwa einer halben Standardstunde erwartet. Ihr geliebter Bruder, Line Captain Aldine, lädt Sie sowie Governor Kraym mit aller Herzlichkeit ein diesen Moment gemeinsam mit ihm auf der Brücke zu erleben.“

[: Hyperraum | nach Bacrana :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Drei | Gastquartier | Aufenthaltsraum :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine und RA-Sieben :]
 
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Hyperraum nach Csilla/ INT Heart of the Order/ auf dem Weg zu seinem Büro/ Frey

Der Sprung in den Hyperraum war nach militärischem Standard korrekt ausgeführt worden. Nachdem Freys Fähre den Commodore wieder zurück zu seinem Flaggschiff gebracht hatte, begab dieser sich zur Brücke des Sternenzerstörers, wo er die Vorbereitungen für den kommenden Einsatz überwachte. Er war nicht mehr der Captain, die Befehle gab jemand anders, worüber Frey im Moment froh war. Der Corellianer hatte genug damit zu tun, die Akten auf dem Holotisch auszubreiten und zu studieren. Wie er es bereits auf der "Apocalypse" vermutet hatte, kannte er die meisten Zahlen und Fakten zu dem Einsatz bereits. Lediglich die seiner Kampfgruppe zugeteilten Schiffe waren Neuland für ihn. Das Oberkommando hatte ihm eine schlagkräftige Begleitung zugeteilt: Die zwei Vindicatoren waren optimal geeignet, um die fehlende Feuerkraft der Heart auszugleichen. Hinzu kamen Korvette zur Jägerabwehr und ein Träger, der die imperiale Lufthoheit absicherte. Offensiv wie defensiv war die Kampfgruppe unter dem Befehl von Commodore Fogerty eine ernst zu nehmende Gefahr für jeden der es wagte, sich ihnen in den Weg zu stellen

Nach wie vor bereitete ihm jedoch Merel Kopfzerbrechen. Nachdem er sich als angeblicher Chiss-Experte offenbart hatte, war Frey noch unsicherer, was den Commander der Basilisk anging. Nach kurzem überlegen hatte er dem Commander lediglich ein unbeeindrucktes "Gut." geantwortet und war in die Fähre gestiegen. Merel hatte ihm nichts neues erzählt, immerhin war Frey kein Anfänger. Seit er über diesen Einsatz informiert wurde, bereitete er sich Tag und Nacht darauf vor. Würde der Commander die Befehlskette im Ernstfall missachten um dem Commodore Ratschläge zu geben? Zugegeben, Frey würde ähnliches tun, wenn sein Vorgesetzter dabei war, einen Fehler zu begehen. Doch in diesem Fall war Frey der Vorgesetzte und der Gedanke daran gefiel ihm nicht. Also, wie sollte er mit Merel umgehen? Nicht zu vergessen, dass er Corellianer war, ein ausschlaggebender Punkt.

Nachdem sich die Flotte formiert und in den Hyperraum gesprungen war, verließ Frey die Brücke und begab sich zurück zu seinem Büro. Dort wartete eine Überraschung auf ihn. An seiner Türe wartete eine Frau. Yuri Basout, die Botschafterin, die bei Bastion an Bord der Heart gekommen war. Frey hatte sie bisher noch nicht kennengelernt, zu beschäftigt war er mit der Vorbereitung der Heart. Sofort setzte der Corellianer sein freundlichstes Lächeln auf. Mit einer Botschafterin wollte er sich so gut wie möglich stellen.

"Botschafterin Basout, ich bin erfreut, Sie endlich kennen zu lernen."

"Die Freude ist auf meiner Seite, Commodore.", sagte Basout, sah dabei aber nicht sonderlich erfreut aus.

"Kann ich mit Ihnen reden?"

"Aber sicher, kommen Sie mit in mein Büro. Darf mein Adjutant Ihnen etwas zu Trinken bringen?"

Die Frau lehnte dankend ab und gemeinsam betraten sie Freys Büro. Der Corellianer setzte sich hinter seinen Schreibtisch und bot Basout den Platz davor an.

"Was kann ich für Sie tun?"

Die Botschafterin überlegte kurz, als würde sie sich die richtigen Worte zurecht legen.

"Es ist eine Bitte, Commodore. Wie Sie sicher mittlerweile wissen, arbeitet das Diplomatenkorps des Imperiums schon sehr lange und sehr hart an den Verhandlungen mit den Chiss. Die Vorbereitungen und besonders die Ausführung wurde in unzähligen Wochen Stück für Stück erarbeitet. Diese Verträge sind von äußerster Wichtigkeit, Commodore. Sie werden Leben retten und dem Imperium wirtschaftlich und militärisch helfen. Von der Symbolik nach Außen hin ganz zu schweigen. Ich bitte Sie darum, nicht militärisch zu agieren und dies auch Vice Admiral Joyriak zu sagen. Ich weiß, dass Sie einen direkten Draht zu ihm haben."

Pause. Sorgsam musterte Frey die Frau, die selbstbewusst vor ihm saß und ihn beinahe schon herausfordernd ansah.

"Ich kann die Gründe Ihrer Bitte verstehen, Botschafterin, Ihr jedoch nicht nachkommen."

Basout riss empört den Mund auf, doch Frey ließ sich nicht unterbrechen.

"Vice Admiral Joyriak ist ein erfahrener Offizier, der viel Zeit in den äußeren Regionen verbracht hat. Ihm bezüglich der Chiss und ihrer Handhabung Vorschläge zu machen, wäre schlichtweg falsch. Des weiteren hat diese Flotille nicht den Auftrag, die Streitkräfte der Chiss zu provozieren. Wir sollen lediglich sicherstellen, dass der Wille des Imperators ausgeführt wird. In diesem Fall die Eingliederung der Chiss in das Imperium. Ob die Verhandlungen scheitern oder nicht hängt nicht von mir oder dem Vice Admiral ab, sondern ganz allein von Ihnen und dem Diplomatenkorps."

"Wenn die Verhandlungen scheitern, können wir zu einem anderen Zeitpunkt..."

"Wenn die Verhandlungen scheitern, werden die Chiss gezwungen, sich dem Imperium anzuschließen, Botschafterin. Es gibt keinen zweiten Versuch."

Die Botschafterin schaute Frey zunächst böse an, doch der Corellianer hielt ihren Blicken stand, bis sie schließlich mit einem Seufzen den Blick abwandte. Da kam dem Commodore eine Idee.

"Einer meiner Offiziere hat sich als Chisskundig erwiesen. Er war lange Zeit auf Csilla, vielleicht hätten Sie ja für diesen Mann Verwendung, um den gewünschten Ausgang der Verhandlung herbeizuführen. Mein Adjutant wird Ihnen eine Akte über ihn mitgeben."

Hyperraum nach Csilla/ INT Heart of the Order/ Freys Büro/ Frey, Botschafterin Basout
 
[: Hyperraum | nach Csilla :||: „Wanderer-Flottille“; Dritte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Zwei | Kajüte | Büro des Kommandanten :||: Commodore Toji Murata und Professor Ivalice :]

Ungestört bewegte sich die imperiale Flottille samt ihrer großen Meute an Begleitschiffe durch den tunnelartigen Hyperraum. Ihr gemeinsames Ziel war die ferne Welt Csilla, das eisige Herz der Chiss Ascendancy. Jedoch war der Weg dahin überaus beschwerlich, das das Galaktische Imperium kaum über sichere Routen verfügte. Die Unbekannten Regionen waren bloß in einem sehr geringen Maße kartographiert, weshalb man auf diesem Flug auf individuelle Berechnungen zurückgreifen musste, die grundsätzlich nur von erfahrenen Steuermännern vorgenommen – oder wenigstens zum Schluss überprüft – worden waren. Für alle Neulinge mochte es im ersten Augenblick vielleicht kinderleicht gewirkt haben die zivilisierte Galaxie mit bloß einem einzigen Sprung zu verlassen, aber spätestens in solchen Momenten sehnten sich die meisten (insgeheim) nach der Bequemlichkeit, die ihnen die Zivilisation bot.

Obwohl Toji mit niemanden an Bord der keilförmigen „Abyss“, seinem neuen Kommando, darüber gesprochen hatte, gehörte insgeheim ebenfalls zu dieser Gruppe. Denn je mehr Lichtjahre zwischen ihm und Niauran lagen, desto unwohler fühlte er sich. Noch nie hatte er sich außerhalb der Galaxie – sprich: außerhalb der bekannten „Welt“ – bewegt. Mochte irgendwo vielleicht heimlich ein Funke Forscherdrang glimmen, so war dieser in dem Körper des Commenorers in diesen Stunden komplett von Zweifeln, Ängsten und dunklen Vorahnungen überschüttet. Die Ereignisse bei Shinbone hatten ihn verändert. Früher leitete ihn ein gesunder Optimismus, aber diesen hatte die „Subjugator“ leider unauffindbar hinweggefegt. Würde man in solch einem finsteren Augenblick tatsächlich tief in seine Seele schauen können, würde man sich zweifellos fragen, ob er sich überhaupt auf dem Territorium der Chiss behaupten könnte.

Solch einen eher ungünstigen Augenblick erlebte er gerade in dem Moment als ihn Professor Ivalice besuchte. Es ging um die grobe Planung der nächsten paar Schritte, da man auf Sposia und Naporar – bei separaten Verhandlungen mit zwei der regierenden Familien – zusammen m an einem einzigen Strang ziehen musste. Bei dieser Unterhaltung in kleiner Runde gewährte der ergraute Zausel dem kriegsversehrten Commodore dabei kurz einen klitzekleinen Einblick in dessen solide Erfahrungen auf dem politischen Parkett. Mochte die Expedition der „Imperialen Gesellschaft“ zwar unter einem archäologischen Stern stehen, so verfügte deren Leiter dennoch über ein diplomatisches Gespür, das Toji in der Tat sehr gelegen kam. Immerhin konnte er so – wenigstens einen bestimmten Teil seiner schweren Last – auf dessen Schultern abwälzen. Zuversicht keimte in ihm auf.

Mit nachdenklicher, leicht brüchiger Stimme sagte der greise Gelehrte nach einer Weile:
„Die Chiss mögen auf uns 'gefühlskalt', 'distanziert' wirken, aber trotz allem haben sie genauso Emotionen wie wir. Sie streben in ihrem sterblichen Leben die ganze Zeit auch nach Anerkennung, Ehre, Reichtum oder Macht. Man kann also tatsächlich nicht sagen, dass ihre Herrschenden unbedingt nur mit einer Stimme sprechen.“

„Laut Dossier haben sich die Familien trotzdem irgendwelche Ressorts auserkoren, die sie wie ihren Augapfel hüten“, erwiderte der Kommandant der „Abyss“ krächzend. Der Blick seines gesunden Auges ruhte die ganze Zeit auf dem Professor. „Das Überzeugen der Nuruodo sollte demnach für die erste Zeit unser Schwerpunkt sein.“

Geflissentlich überging Ivalice den Umstand, dass sein Gesprächspartner die Chiss-Namen überaus schlecht aussprach. Er wippte belehrend den Zeigefinger als er entgegnete: „Selbstverständlich kann ich über den genauen Wortlaut Ihrer Befehle nur spekulieren, aber mir sagte man, dass von höchster Stelle Sposia als Favorit gilt. Mag Nuruodo ruhig den Kriegsminister stellen, für den Anfang sollte unsere Aufmerksamkeit einzig und allein den Sabosen gelten.“

Toji dachte über diese Worte erst einmal nach. Natürlich hatte der Vice Admiral ihn in der ziemlich kurzfristigen Unterredung, die sie nach dem knappen Briefing unter vier Augen geführt hatten, auf die Bedeutung dieses Planeten hingewiesen, aber sollte er – allein aus politischer Sicht – tatsächlich für erste bloß diese eine Familie sprechen und die andere außen vor lassen? Sollte er die regierende Familie, die derzeit für Militär und Außenpolitik zuständig war, wirklich hintergehen, indem er sie am Ende vor vollendete Tatsachen setzte? Zweifel regten sich in ihm. Irgendwelche diplomatischen Kurse hatte der kriegsversehrte Commenorer bislang nie besucht. Man warf ihn mit dieser Mission also gewissermaßen ins eiskalte Wasser. Kurz fröstelte er bei diesem Gedanken. Unheilvoll fragte er sich: 'Wie viele Fehler mag ich wohl dieses Mal machen?'

Der Professor schien ihn in diesem Moment beobachtet zu haben. Denn kurz darauf sagte er im fast schon väterlichen Tonfall zu seinen Gegenüber:
„Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken über die Nuruodos, Commodore. Ich weiß, der Imperator hat erst jüngst einen Sprössling aus dieser Familie zum Ritter geschlagen (Sharin), aber für die intergalaktische Politik stellt das tatsächlich nicht viel mehr als eine Randnotiz dar.“ Ivalice schmunzelte. „Konzentrieren wir uns also auf Sposia. Sollen die Chiss ihre Streitigkeiten anschließend untereinander klären.“

Irgendwie fühlte sich der uniformierte Commenorer bei diesem Vorgehen nicht besonders wohl. Die Chiss des bis dato separaten Chiss-Imperiums mochten vielleicht noch immer als heimliche Gegner des Galaktischen Imperiums klassifiziert worden sein, aber sollte man aus diesem Grund tatsächlich die Ascendancy insgeheim in Sippenhaft nehmen? Konnte eine diplomatische Beziehung nach solch einem schweren Vertrauensbruch überhaupt fruchtbar gedeihen? Nein, in diesem Punkt war sich der Offizier nicht sicher. Joyriak hatte ihm einen bedeutungsvollen Auftrag erteilt – und so leicht wollte er die Sache nicht in den Wind schießen. Jedoch fehlte ihm im Moment ein Funke Mut, um auf der Stelle seine Entscheidung zu präsentieren und die Diskussion damit zu beenden. Statt also etwas zu sagen, kehrte der Blick des Invaliden zu dem geöffneten Dossier zurück.

„Nach derzeitigen Berechnungen bleibt uns noch ein ganzer Standardtag bis zur Ankunft im Csilla-System...“, teilte er dem ergrauten Expeditionsleiter mit. „Und danach müssen wir – wohl oder übel – noch auf die Erteilung der notwendigen Durchflugsrechte warten. Uns bleibt also noch etwas Zeit für eine endgültige Konsolidierung.“ Sein Blick sprang danach direkt zu dem Protokolldroiden, den man ihm überlassen hatte. „Der Droide wird sich um eine filigrane Ausarbeitung kümmern, sobald es neue Informationen seitens Admiral Joyriak gibt.“

Ivalice nickte. „Lassen Sie sich nur nicht zu viel Zeit, Commodore. Die Chiss sind auf unser Kommen natürlich vorbereitet...“

[: Hyperraum | nach Csilla :||: „Wanderer-Flottille“; Dritte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Zwei | Kajüte | Büro des Kommandanten :||: Commodore Toji Murata und Professor Ivalice :]
 
[: Hyperraum | nach Csilla :||: „Wanderer-Flottille“; Dritte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Sechs | Krankenstation | Büro der Ärztin :||: Dr. Tau :]

Die Untersuchung der Proben hatte den ein oder anderen Aufschluss gegeben welcher Ming gelegen gekommen war. Drakker war behandelt worden, nachdem Ming einige Ableger dieser Krankheit in seinem Blut entdeckt hatte, welche zum Glück noch nicht ausgebrochen waren. Somit war der junge Mann als diensttauglich erklärt worden. Nachdem man dessen Quartier völlig gereinigt hatte, eine zweite Untersuchung gemacht und nichts gefunden hatte - was Ming sehr beruhigte - hatte sie Entwarnung geben können. Wie genau es jedoch dazu gekommen war, dass der ehemalige XO der "Abyss" sich hatte infizieren können war noch nicht gänzlich aufgeklärt. Eines stand feset, er musste die Krankheit mitgebracht haben. Vielleicht aus einem Urlaub, vielleicht auch über etwas was er mitgebracht hatte. Auschließen konnte man nichts. Doch die "Abyss" war sauber. Jeder infrage kommende Ort war gechekt worden und man hatte nichts finden können. Auch wenn dies beruhigend war, so stimmte es Dr. Tau nicht milder.

Die Proben hatte sie sicher verwahrt, eingeschlossen und nur für sie zugänglich - in einer Sicherheitsvorrichtung. Ein Risiko wollte sie nicht eingehen. Mitlerweile war es ruhiger auf der Krankenstation geworden. Das Treiben hatte abgenommen und sie hatte ihre Leute zum Essen geschickt. Somit blieb sie allein - abgesehen von den Medidroiden - welche leise surten und Routineaufgaben übernommen hatten. Von dem was Ming wusste befand sich die "Abyss" erneut im Hyperraum, wobei sie diesmal auf dem Weg nach Csilla waren. Die Ärztin kannte die Einzelheiten nicht, hoffte jedoch ein wenig mehr über die Chiss zu erfahren. Eine Kulutur die sie faszinierend fand und mit denen sie bisher noch nicht viel zu tun gehabt hatte. Die Pysiologie der Chiss ähnelten denen der Menschen sehr. Im Grunde unterschied sie nicht viel voneinander, wenn man einmal von der Hautfarbe und der Augen absah. Wobei man wohl noch anmerken sollte, dass sie alle dunkles fast schwarzes Haar besaßen. Optisch gesehen konnte man dies als attraktiv bezeichnen, wenn die roten Augen auch erschrecken konnten, da sie mehr als ungewohnt waren. Was sie körperlichen Funktionen anging so gab es so gut wie keine Unterschiede. Interessant war, dass der Chiss Raum, genau genommen die einzelnen Welten für das Aussehen dieser Rasse verantwortlich waren. Ming fragte sich ob ein normal aussehender Mensch wenn er einige Jahre auf Csilla oder auf eine der anderen Welten lebte sich ebenfalls verändern würde. Leider würde sie dies wohl nicht wirklich in Erfahrung bringen können außer, sie entschloss sich dazu eine Expedition zu machen. Ein Gedanke der sie durchaus reizte. Dennoch schob sie diese Idee beiseite, sich darüber im klaren das sie eine solche Chance nicht erhalten würde. Gebunden an das Militär, an dieses Schiff, ihre Verantwortung und vielen anderen Punkten würden manche Träume nur Träume bleiben.

Ming schob seufzend eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie hatte von ihrer Familie seit längerem nichts mehr gehört, so als ob sie alle zu beschäftigt seien um auch nur einen Gedanken an ein Familienmitglied außerhalb ihrer Klinik zu denken. Ebenso war es eine Weile her das sie ihre lieben gesehen hatte. Kurz glitten ihre Gedanken zu ihrer Familie, sich fragend wie es ihnen ging, was sie taten und wie viel sie gerade zu tun hatten. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, dann erhob sie sich von ihrem Sessel und besorgte sich einen Tee, welchen sie frisch übergoß. Der Duft stieg ihr in die Nase, erinnerte sie an zu Hause, an Familienfeiern, das Beisammensein, die Geschichten und die Gemeinschaft. Sie war durchaus ein Familienmensch. Doch ihre Arbeit ließ es nicht wirklich zu einen Schritt weiter zu gehen. Kurzweilig glitten ihre Gedanken zu dem Captain aus dem Offiziers Club. Sie hatten sie sehr gut verstanden, hatten sich vorgenommen sich wieder zu sehen und in Kontakt zu bleiben. Allerdings war sich Ming fast sicher, dass dies nur leere Worte gewesen waren. Weder er noch sie würden sich sehr wahrscheinlich wieder sehen und auch wenn sie ihn mochte so bedeutete dies noch lange nicht, dass mehr dahinter war. Von ihrem Standpunkt aus wohl auch nicht und wenn, dann würde sie sehr viel mehr Zeit brauchen.

Ming strich mit ihren Fingern zärtlich über den Rand ihrer Tasse, so als ob es ein Gesicht sei, während ihr Blick in die Ferne gerichtet war. Es gab durchaus ruhige Minuten auf einem solchen Schiff, Momente die man genießen konnte, auch wenn die Umgebung nicht ganz das war was sie mit Wärme erfüllte. Jedoch hatte sie gelernt damit um zu gehen. Ein warmes Essen wäre nicht schlecht. Es war Stunden her seit sie zuletzt etwas zu sich genommen hatte und sie versprüte durchaus Hunger. Mit einem weiteren Lächlen leerte sie also ihre Tasse und verließ die Krankenstation. Wenn sie Glück hatte traf sie noch einige ihrer Leute dort an, wenn nicht würde sie sich wohl Gesellschaft suchen müssen.

Ming verließ den Turbolift, schlängelte sich ihren Weg durch die Flure welche so steriel waren wie ein Operationssaal und sie an ein Krankenhaus erinnerten, wenn es auch dort wesentlich mehr Atmosphäre gab. Die kalten Wände hier waren etwas anderes als die weißen einer Klinik. Trotzdem waren sie ihre Heimat geworden. Leicht den Kopf schüttelnd über diese Erkentniss trat sie durch die Tür und sah sich um. Einige ihrer Kollegen saßen noch beim Essen und winkten ihr freundlich zu als sie sie entdeckten. Ming nickte ihnen kurz zu, schritt dann an die Essensausgabe und besorgte sich einen Teller mit Fleisch, Reis und Gemüse. Als Getränk besorgte sie sich einen Saft und setzte sich dann zu ihrer Gruppe. Diese schien gerade über etwas zu lachen. Ming blickte fragend in die Runde bis man ihr den Witz erzählte und sie heiter mitlachte.

[: Hyperraum | nach Csilla :||: „Wanderer-Flottille“; Dritte Kampfgruppe | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Messe :||: Dr. Tau, Kollegen & andere :]
 
[Hyperraum, ISD II Accuser, Gang]- Alynn

Die Accuser setzte unbeirrt ihren Weg durch den Hyperraum fort, während Alynn sich von der Brücke kommend durch einen Korridor in Richtung ihres Quartiers bewegte, um zumindest eine kleine Erfrischung zu sich zu nehmen, bevor die dritte Flotte bei Umbara eintreffen und die letzten Vorbereitungen vor dem finalen Sprung ins Cygnus-Sternenimperium treffen würde.

Im Korridor war es so gut wie lautlos. Die Triebwerke des Sternenzerstörers waren nach seinen grundlegenden Reparaturen bestens abgestimmt und das leichte Restsummen, dass ein Hyperantrieb in jedem Fall verursachte, war so unauffällig, dass ein jeder routinierter Raumfahrer es höchstens noch mitbekam, wenn er sich explizit darauf konzentrierte. Alynn hatte nun bereits etliche Jahre im Raum verbraucht – auf der Intruder, ihrem ersten Kommando, der Viper und der Accuser. Vermutlich war die Kälte zwischen den Sternen mehr ihr zuhause als etwa Fondor, der Planet, auf dem sie geboren worden war. Mit einem Schmunzeln vermutete sie insgeheim, dass es wohl nicht wenige Offiziere innerhalb der imperialen Flotte – und auf diesem Schiff – gab, die durchaus der Meinung waren, dass die Kälte des Alls zu ihr passte.

In ihrem Quartier angekommen ignorierte sie ihren Droidensteward – der gelernt hatte, nur mit ihr zu sprechen, wenn er seinerseits angesprochen wurde – und stattete der Nasszelle einen kurzen Besuch ab, knöpfte ihre Uniformjacke auf, spritzte ein wenig Wasser in ihr Gesicht und versuchte den strengen Zopf, zu dem sie ihre roten Haare gebändigt hatte, wieder halbwegs in Form zu bringen. Nach ihrer langen Abstinenz vom Alltagsleben an Bord hatte sie es sich nach ihrer Unterredung mit Elysa zur Pflicht gemacht, Präsenz auf der Brücke ihres Flaggschiffes zu zeigen, ein Umstand, der von Captain Asakawa mit einer gewissen Dankbarkeit, von Commander Devila aber mit gehörigem Misstrauen quittiert worden war. Gleichzeitig hatte es natürlich auch körperlich Spuren hinterlassen – sie war müde, doch festentschlossen, nach einer ordentlichen Portion Kaf – oder Stimtee – auf die Brücke zurückzukehren, zumindest solange, bis die Accuser von Umbara aus wieder in den Hyperraum eingetreten war.

Nachdem sie ihre Uniform wieder geordnet hatte, schlug Alynn den Weg zur nächstgelegenen Kantine ein. Zwar hätte sie sich alles, wonach ihr gelüstete, ebenso gut auf ihr Quartier bringen lassen können, doch sie hatte nach der Standpauke, die Elysa ihr gehalten hatte, das Gefühl, dass es vielleicht nicht das verkehrteste war, sich unter die Crew zu mischen. Natürlich nicht, um Freundschaften zu schließen oder plumpe Vertraulichkeit entstehen zu lassen – wohl aber, um zu signalisieren, dass auch der Flaggoffizier an Bord der Accuser nicht blind gegenüber dem war, was an Bord des Sternenzerstörers passierte. Die vor ihnen liegende Operation war mehr als heikel – das Schiff und seine Offiziere – sie selbst eingeschlossen – mussten zu hundert Prozent einsatzbereit sein.

Ihre Gedanken würden jäh unterbrochen, als ihr an einer Abzweigung in Richtung der Kantine, die sie auserkoren hatte, mehrere Männer im Laufschritt entgegenkamen – Flottensoldaten, mit Helmen ausgerüstet und Schockstäben in den Händen. Alynn runzelte die Stirn – Major Dlarits Männer nahmen an Bord des Schiffes natürlich ordnungserhaltende und militärpolizeiliche Aufgaben wahr, neben ihrer Einsatzmöglichkeit bei Entermanövern, also konnte die besondere Eile der Gruppe aus fünf Männer nur bedeuten, dass irgendetwas an Bord gewaltig schief gelaufen war. Und zwar in der Kantine, zu der sie auch auf dem Weg gewesen war.

Als sie ihre Schritte beschleunigte und an ihrem Ziel ankam, bot sich Alynn ein Bild des Chaos. Die Kantine – zumindest der Bereich der Esstische jenseits der Essensausgabe – war verwüstet und ein kleiner Pulk an (größtenteils) Menschen hatte sich gebildet, ringförmig angeordnet um eine freie Fläche, in deren Mitte mehrere Gestalten scheinbar… miteinander rauften. Während sich die Flottensoldaten mit ihren Schockstäben versuchten, ihren Weg durch die Schaulustigen zu bahnen, registrierte Alynn, dass es in der Schlägerei anscheinend zwei Parteien gab – eine Gruppe trug die Uniform des Sternejägerkorps, die anderen die Overalls der Ingenieurs- und Technikercrew. Alynns Mund verengte sich zu einem engen, blutleeren Strich, als die Ankunft der Flottensoldaten zu Unmut unter den Zuschauern fühlte, wenngleich keiner die Dreistigkeit besaß, sich ihnen in den Weg zu stellen. Die Streitparteien waren da weniger einsichtig – kaum war der erste Flottensoldat in Reichweite, hatte sich eine der streitenden Personen bereits trotz des Schockstabes auf ihn gestürzt und erwischte ihn so ungünstig, dass er sofort zu Boden ging, woraufhin die drei Gruppen sich vollkommen enthemmt aufeinander stürzten – und die Flottensoldaten dabei zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen waren, so sehr, dass auch ihre Ausrüstung ihnen nicht helfen konnte.

Bevor es zu ernsthaften Verletzungen oder gar Toten kommen konnte, handelte Alynn. Die schlanken Finger ihrer rechten Hand schlossen sich um das Lichtschwert an ihrem Gürtel, entfernten es… und aktivierten es. Mit einem Zischen erwachte die rotglühende Klinge zum Leben.

In der plötzlich eintretenden Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Sämtliche Augenpaare waren auf Alynn gerichtet, hinter der, fast als hätte sie es so geplant, in diesem Moment zwanzig weitere Flottensoldaten in die Kantine stürmten, angeführt von Major Dlarit persönlich, der es dann auch war, der als erster das Wort ergriff:

„Commodore an Deck!“

Diese Worte, vorgetragen mit der kräftigen Stimme eines altgedienten Offiziers, verfehlten ihre Wirkung nicht. Sämtliche anwesende Personen nahmen Haltung an – sofern sie noch auf den Beinen waren. Alynn wartete zehn Sekunden – bevor sie ihre Waffe wieder deaktivierte und betont langsam zurück an ihren anvertrauten Platz hängte.

„Sämtliche Unbeteiligte kehren in ihre Quartiere zurück.“

Alynn sprach leise, in dem Bewusstsein, dass sie die Anwesenden so erst recht zwang, ihr aufmerksam zuzuhören.

„Freizeitaktivitäten sind bis zum Beginn Ihrer nächsten Wache gestrichen.“

Was diese Männer und Frauen lehren sollte, johlend daneben zu stehen, wenn imperiale Soldaten sich prügelten und das Ansehen der Flotte beschmutzte.

„Major, halten Sie die Delinquenten fest und kümmern Sie sich um Ihre Leute.“

Dlarit salutierte.

„Jawohl, Ma’am!“

Während der Raum sich beträchtlich leerte, setzten die zwanzig Flottensoldaten sich in Bewegung, trennten die Gruppen und hielten sie in Schach, bevor sie ihre in Mitleidenschaft gezogenen Kameraden versorgten, die größtenteils – wie auch die Streithähne – Platz- und Schürfwunden erlitten hatten.

Mit gemessenen Schritten ging die Sith auf die getrennten Streitparteien zu – zehn Piloten und elf Techniker, die immerhin genug Verstand hatten, ihre Augen geradeaus zu halten und sich nicht gegenseitig anzufunkeln. Ihr Blick verharrte beim ranghöchsten der Piloten – Flight Lieutenant Moreau, Pilot einer Staffel, die derzeit aufgrund des Mangels an Jägern an Bord der Accuser inaktiv war. Die Piloten befanden sich trotzdem an Bord, da man weiterhin darauf spekulierte, bei Cygnus den dringend benötigten Ersatz aufnehmen zu können. Ein kurzer Blick die Reihe der Piloten entlang verriet ihr, dass sie alle zur selben Einheit gehörten.

„Flight Lieutenant Moreau?“

Die Kiefermuskulatur des Mannes verspannte sich sichtlich, doch seine stahlgrauen Augen blickten weiter geradeaus.

„Ma’am.“

„Hätten Sie die Güte, mir zu erklären, warum Sie und Ihre Leute sich gerade geprügelt haben als wären Sie auf einer Freizeit der COMPNOR-SAG?“

Die Augen des Piloten verengten sich, doch er schwieg. Nur eine plötzliche Regung von der anderen Seite bewahrte ihn vor einer äußerst unangenehmen Reaktion Alynns.

„Da kann ich Ihnen weiterhelfen, Ma‘am.“

Einer der Techniker war es, der gesprochen hatte, doch als Alynns Blick sich sprungartig auf ihn konzentrierte, schluckte er zunächst mühsam und wirkte, als bereute er bereits, das Wort ergriffen zu haben. Alynn wartete einen Herzschlag, bevor sie antwortete.

„Dann erleuchten Sie mich, Petty Officer.“

Der Techniker räusperte sich, doch dann sprudelte es aus ihm heraus:

„Ma’am… es war so… der Flight Lieutenant und die anderen… sie sprachen über den… den Friedensvertrag und darüber, dass er das Imperium schwächt. Dass das alles… alles die Schuld der…“

Die Stimme des Mannes wurde immer leise.

„Der Sith wäre. Und des… Imperators.“

Betreten sah er zu Boden.

„Das… das konnten wir nicht auf Seiner Majestät sitzen lassen, Ma’am, und widersprachen. Ich… ich weiß nicht mehr, wer als erstes zugeschlagen hat…“

Er verstummte. Alynns eisiger Blick fasste wieder Moreau in den Fokus.

„Haben Sie dem irgendetwas hinzuzufügen, Lieutenant?“

Fast ein wenig trotzig reckte der Pilot das Kinn.

„Nein, Ma’am.“

„Verstehe.“

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gruppe mittlerweile sehr eingeschüchtert wirkender Techniker.

„Petty Officer, Sie und ihre Leute sind für den restlichen Monat auf Halbsold gesetzt. Außerdem wird ein weiteres Fehlverhalten entsprechend härter geahndet werden. Zurück an die Arbeit.“

„Zu Befehl, Commodore!“

Die Techniker beeilten sich, so viel Distanz wie möglich zwischen sich und ihre Vorgesetzte zu bringen. Alynn richtete sich indes nicht an Moreau – sondern an Dlarit.

„Major, diese Aufrührer sind bis auf weiteres unter verschärften Arrest zu stellen.“

Ihr Blick und das ausdruckslose Starren Moreaus kreuzten sich kurz.

„Bis ich mir weitere Schritte überlegt habe.“

„Jawohl, Commodore.“

Die Flottensoldaten nahmen die Piloten in Gewahrsam und führten sie und ihre verletzten Kameraden aus der Kantine, woraufhin nur noch Alynn alleine inmitten des Trümmerfelds zurückblieb – auch wenn sich kurz darauf ein paar Reinigungsdroiden zu ihr gesellten, um das Chaos zu beseitigen. Kurz fiel ihr Blick auf den unversehrten Stimteespender – doch dann meldete sich ihr Comlink.

„Commodore, wir werden in Kürze bei Umbara aus dem Hyperraum treten.“

„Ich bin auf dem Weg.“

So viel zu einer kleinen Erfrischung.


[Hyperraum, ISD II Accuser, Kantine]- Alynn
 
Imperialer Weltraum-Chiss-Sektor: Markus`Raumschiff: Medistation: Zoey, Yui, Wendon, Sane, Kestrel, Elise und Markus, im Cockpit: Sari und Q`Tahem


Sie hatten es tatsächlich alle geschafft! Alle hatten den unbarmherzigen Planeten, seine dunklen Sith-Tempel mit all` ìhren perfiden Fallen und die üblen Sith überlebt! So manches Mal hatte es schlecht um sie gestanden und es war alles knapp gewesen. Kestrel stimmte dem zu, wie wunderbar es sei, dass alle noch lebten und sie vollzählig zurückfliegen könnten. Doch sie erwähnte, dass es zu guter Letzt noch einmal ziemlich brenzlig geworden war und wies lobend auf Sanes mutiges Eingreifen hin. Anerkennend nickte Zoey ihm lächelnd zu.

“Waffenlos?! Gegen Janus oder Arica? Wie hast du das nur hin bekommen?! Und, habt ihr noch den Rucksack mit den Artefakten?”

Letzteres hatte Zoey nicht mit bekommen und erblickte den Rucksack auch nicht auf Anhieb! Doch nun begann Kestrel alle zu loben. Dies tat richtig gut! Ja, sie hatten wirklich alle ihr Bestes gegeben und getan, was gemacht werden musste und was sie konnten. Zoey sah lächelnd in die Runde, in alle abgekämpften Gesichter. Sie legte ihren Arm zeitgleich um Yuis schmale Schultern. Ja, sie hatten in der Tat alle Durchhaltevermögen gezeigt. Keiner hatte auf gegeben! Keiner machte schlapp! Egal wie schwer die Verletzungen gewesen waren! Nun wurde Zoey direkt angesprochen und gelobt. Das tat gut, keine Frage! Verlegen senkte Zoey ihren Blick. Solche Situationen waren stets zugleich schön und unangenehm. Kestrel sprach auch von ihrem Buch, was Zoey vor hatte zu schreiben.

“Wir bedanken uns bei dir, Kestrel, da du immer einen guten soliden Führungsstil hattest und ich bedanke mich bei allen, die mir mein Leben gerettet haben. Ja und das Buch, es wird in Romanform, nach einem wahren Tatsachenbericht geschrieben werden! Ich werde alle drei Bände, Thearterra-Tempel 1-3, in ein Buch bringen. Und ja, ich kann es kaum erwarten, wieder Naboo zu betreten. Ich werde aber die Zeit bereits hier auf dem Schiff nutzen und mein Buch beginnen zu schreiben. Ich werde mich schon Morgen an meinen Verleger wenden. Es wird mir eine Ehre sein, wenn du mein Buch zuerst liest, Kestrel! Ihr werdet alle ein kostenloses signiertes Exemplar erhalten. Das versteht sich doch von selbst! Schließlich sind wir die wahrhaftigen Haupthelden in dem Buch! Darf ich eure wahren Vornamen benutzen oder soll es ein Pseudonym sein?”

Zoey lächelte in die Runde. Sarissias Stimme verkündete über Lautsprecher, dass sie sogar bald in den Hyperaum fliegen würden. Dann sprach Kestrel von Lianna. Es war klar, dass sie dies zuerst anfliegen würden, kamen schließlich die Meisten von dort. Zoey selbst hatte Lianna in den Autopiloten eingegeben, ehe Sari das Cockpit betreten hatte.

“Kein Problem! Ich war noch nie auf Lianna und bin gespannt, Lianna kennen zu lernen und selbstverständlich schaue ich mir unglaublich gerne als Jedikundlerin die Jedibasis an! Damit erfüllst du mir einen Herzenswunsch! Leider muss die Jedibasis auch die Kosten für das zerstörte geliehene Raumshuttle übernehmen, mit welchem ich hier her geflogen bin.”,

brachte Zoey das unangenehme Thema endlich an, weil es gerade passte. Verlegen sah sie Kestrel fragend und bittend zugleich an, obwohl der Tsunamie das Schiff zerstört hatte und sie keine Schuld traf. Sie hatte das Schiff nicht versichern können, da der Aufenthaltsort streng geheim war.

“Ich werde nicht sofort nach Naboo aufbrechen, sondern erstmal mit Yui nach Ryloth fliegen, da wir nach Yuis Eltern suchen wollen. Vielleicht verbinde ich das auch gleich und beginne dort meine geplante Lesereise. Ich muss dringend meinen Verleger kontaktieren.”

Wie sie hier dastanden und so eine gepflegte Unterhaltung führten, hatte das Alles so etwas schönes Normales an sich. So ein krasser Gegensatz zu den vergangenen Wochen und Monaten! Mal nicht im Stress, Hektik und im Überlebenskampf! Oder im verbalen Schlagabtausch mit den Sith! Normalität, das war das, was alle dringend brauchten! Und Urlaub! Ein paar Tage würde Zoey schon mal auf Lianna nehmen und vielleicht noch in die Lesereise einfügen. Sie würde sich das mit Yui gönnen.

Kaum hatte die Archäologin dies gedacht, wurde ihr Schiff stark erschüttert und ein grässlicher ohrenbetäubender Alarm dröhnte durch das Schiff und verursachte eine Gänsehaut und Herzrasen. Sie fiel fast mit Yui um und konnte sich gerade so an der seitlichen medizinischen Flachstrecke festhalten. Aus den oberen Schränken, die dabei aufgegangen waren, fiel jede Menge verpacktes eingeschweißtes steriles medizinisches Zeug heraus und fiel auf Zoeys Kopf und Schultern. Zum Glück handelte es sich hier nur um Bactapflaster, Kompressen und Binden in allen Längen und Breiten samt Dreieckstüchern. Doch der Schreck fuhr Zoey in alle Glieder. Was zum Henker war nun schon wieder los?! Kestrel schrie, dass sie angegriffen würden! Das war ja furchtbar! Das konnten doch nur Arica und Janus sein! Oder? Obwohl, sie befanden sich im Chiss-Sektor, imperiales Gebiet, zumindest war dies noch vor dem Friedensvertrag so! Der Frieden war eh brüchig! Welcher Sith oder Räuber hielt sich schon daran?! Vom Friedensvertrag hatten alle noch nichts gespürt! Die Umsetzung und Durchsetzung des Friedens würde sich schwierig gestalten! Da war es egal, ob sich durch den Frieden irgendwas in den Karten verändert hätte. Es konnte also auch anderer übler Abschaum sein! Fakt war, dass es gleich darauf die nächste Erschütterung gab und Zoey nach vorne geschleudert wurde und fast auf Markus fiel, wenn sie sich nicht geistesgegenwärtig rasch an der Krankenliege abgestützt hätte.

“Sorry!”,

rutschte ihr vor Schreck dennoch raus und konnte nicht verkehrt sein, denn wahrscheinlich hatte sich Markus ebenso erschrocken. Nicht auszudenken, wenn Zoey noch auf seinen Brustkorb, zusätzlich zu seinen schweren Verletzungen, mit voller Wucht und ihrem ganzen Gewicht gefallen wäre. Nein, das wollte sich Zoey lieber nicht ausmalen! Sie warf ihm einen total verstörten erschrockenen Blick zu.

Neugierig, wie Zoey war, folgte sie allen Anderen umgehend ins Cockpit, um zu sehen, was los war. In der Medi-Station war es bis auf die schwer Verletzten ziemlich leer geworden. Das Schiff hatte bereits einige Treffer abbekommen. Hoffentlich war es jetzt noch Hyperaum tauglich?! Besorgt stellte sich Zoey neben Q`Tahem. Im Cockpit war es dadurch, dass sich hier nun alle drängten, ziemlich eng geworden. Kestrel fragte gerade, ob sie Raketen an Bord hätten. Hoffentlich hatte das Schiff einige Abwehrmechanismen an Bord!? Besorgt lauerte Zoey auf die Antwort.


Imperialer Weltraum-Chiss-Sektor: Markus`Raumschiff: Cockpit: Zoey, Yui?, Wendon, Sane, Kestrel, Sari und Q`Tahem; Medistation: Markus und Elise
 
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[Weltraum - Imperium| im Hyperraum unterwegs nach Bastion | Yacht von Janus | Janus


Was für ein herrliches Gefühl es doch war, sich in der Wärme und im Trockenen zu befinden und nicht länger im eisigen Wind und Regen ausharren zu müssen. Janus´ Laune hatte sich quasi schon beim Betreten der Yacht gebessert und stieg nun in neue Höhen, als die interne Wärmeregulierung des Schiffes die Temperaturen auf ein angenehmes Niveau regelte. Nach dem etwas holprigen Start von Thearterra war der Sprung in den Hyperraum problemlos geglückt und und der erschöpfte Graf konnte sich eines ruhigen und entspannten Fluges erfreuen.


Mit einem versonnenen Lächeln hatte es sich der blasse Fastmensch etwas bequem gemacht. Wenn seine Verletzungen nicht wären, dann hätte er diesen Moment wirklich absolut genießen können. So aber musste er sich zuerst um die Wunden und den Bruch kümmern, die er sich auf der rauen Welt zugezogen hatte. Erfreulicherweise war die zum Sith-Orden gehörende Yacht auf diese Eventualität vorbereitet, was angesichts des riskanten Lebens und der geringen Heilungskräfte der meisten Sith für den Pragmatismus des Ordens sprach.


Es dauerte nicht lange, bis sich der Graf ein heißes Bactabad eingelassen hatte. Um den Erholungseffekt zu steigern bereitete er sich einen kräftigen Tee zu und verteilte einige angenehme Duftstoffe in dem Bad der Yacht. Nach dem Start hatte er den Großteil seiner Winterkleidung abgelegt, nun folgte der Rest. Ärger kam für einen Moment in dem schlanken, sportlichen Nichtmenschen auf, als er die Lichtschwertverletzung an seinem kräftigen Oberkörper im Spiegel begutachtete. Diese Wund und der Bruch in seinem linken Fuß würden eine hohe Menge Bacta benötigen.


Aber nun war nicht der Zeitpunkt, um sich weiter zu ärgern, befand Janus und schob den Gedanken beiseite, als er sich in das warme Bactabad begab, genüsslich einen Schluck Tee trank und dann die Augen schloss, um in einen erholsamen Halbschlaf zu fallen und das Bacta möglichst gut wirken zu lassen. Sein geschundener Körper fühlte sich angesichts dieser Wohltat schon nach wenigen Momenten deutlich besser an und der Graf lächelte entspannt, dann aktivierte er die Musikanlage und die sanften Klänge eines berühmten Komponisten seiner Heimatwelt Taris erfüllten das Bad.


Unter diesen angenehmen Umständen verging die Zeit wie im Fluge und Janus konnte nur schwer sagen, wie lange er in dieser angenehmen Ruhe gewesen war. Die Behandlung durch das Bacta hatte gut angeschlagen, stellte er zufrieden fest. Sorgfältig platzierte er einen leichten Verband an seinem Oberkörper, damit die Reste der Wunde bald endgültig ausheilen konnten, und stützte ebenfalls seinen linken Fuß mit einem Verband.


Obwohl niemand außer ihm und dem Droidenpiloten an Bord war, entschied der Graf, dass es Zeit war, sich wieder angemessen zu kleiden. Aus der Kleidung, die er mit an Bord genommen hatte, wählte er ein nachtschwarzes Hemd und eine dazu passende Hose aus und zog darüber eine leichte dunkle Robe an, die mit roten Streifen verziert war. Nun wieder gemäß seiner Herkunft gekleidet fühlte sich Janus deutlich besser und gönnte sich ein herzhaftes Essen, aufwändig gebratenen Fisch und einen guten Weißwein. Die Ereignisse auf Thearterra hatten ihn einiges an Kraft gekostet.


Während der nächsten Tage der Reise nach Bastion wiederhole der dunkelhaarige Sith pflichtbewusst die Bactabehandlung, legte frische Verbände auf und sorgte dafür, dass er genügend aß und trank. Sobald er sich wieder kräftig genug fühlte, nahm er sich Zeit, um die goldenen Halsketten etwas genauer zu betrachten, die er im Tempel auf Thearterra gefunden hatte. Sie waren wirklich außergewöhnlich schön. Janus fragte sich, ob sie vielleicht rituellen Zwecken gedient hatten oder als Statussymbole getragen worden waren. Die Sith-Runen auf ihnen konnte er mit seinen begrenzten Kenntnissen nicht ausreichend entziffern, um darauf eine befriedigende Antwort zu finden. Damit würde sich ein Experte im Sith-Orden befassen müssen.


Die angenehme Ereignislosigkeit der Reise erlaubte es ihm, sich gründlich zu erholen und über die Ereignisse der vergangenen Tage nachzudenken. Es war in der Tat ärgerlich, dass ihm der Anti-Macht-Virus und die restlichen Artefakte nicht in die Hände gefallen waren. Mit ihnen hätte er große Macht erworben, mehr Macht, als einem Krieger üblicherweise zustand. Aber vielleicht wäre gerade das gefährlich geworden. Der Besitz solch wertvoller Gegenstände hätte ihn zu einer Zielscheibe für weitaus mächtigere Sith gemacht, vielleicht sogar für den Imperator selbst. Die Zeit war noch nicht reif gewesen, entschied Janus schlussendlich.


Nachdenklich hatte der schwarzhaarige Fastmensch mit der hellen Haut und den vornehmen Gesichtszügen am Speisetisch Platz genommen und seine Fingerspitzen aneinander gelegt. Ein Glas Rotwein stand vor ihm auf den Tisch, fand aber nur wenig Beachtung, während der Graf über die Zukunft nachdachte. Eines hatte Thearterra jedenfalls klar gezeigt, er brauchte Verbündete und Helfer. Einerseits mächtige Sith wie Arica, aber auch jemanden, der seinem Willen gehorchte und ihm diente. Einen Schüler. Darum würde er sich kümmern müssen, sobald er Bastion erreicht hatte. Und diesmal würde er genauer aufpassen, dachte sich Janus und kniff die Augen zusammen.


Schließlich erreichte der Punworcca 116-Klasse Solarseglermit Janus an Bord Bastion. Der Anflug auf die imperiale Heimatwelt verlief zunächst problemlos, doch als der Graf um Landeerlaubnis beim Sith-Tempel bat, erlebte er eine unangenehme Überraschung. Die Anflugkontrolle erläuterte ihm, dass sein Schiff laut Abschnitt AA, Ziffer 23 der imperialen Zollvorschriften für zwei Wochen unter Quarantäne stand, da er aus den Unbekannten Regionen kam. Der Graf hatte von dieser obskuren Vorschrift noch nie gehört und seine gute Stimmung schmolz angesichts dieser Unannehmlichkeit dahin wie Butter unter den Doppelsonnen von Tatooine.


Trotz mehrfacher Verweise auf seinen Rang, seinen Titel und das, was er mit dem lästigen Bürokraten am anderen Ende der Komverbindung machen konnte, ließ sich dieser nicht beirren und so willigte Janus schließlich zähneknirschend ein. Die Quarantäne nach Taris, und nun das. Er schien einfach kein Glück mit Raumschiffen zu haben.



„Bürokraten. Ich hasse Bürokraten.“


Murmelte der sichtlich verärgerte Graf, als sein Droidenpilot die Yacht in einen isolierten Hangar des Sith-Tempels steuerte und dort landete. Missmutig begab sich Janus in den Speiseraum des Schiffes. Er verlor aufgrund dieser dummen Vorschrift wertvolle Zeit und er glaubte nicht, dass die Quarantäne aufgrund des Anti-Macht-Virus bestand. Schließlich hatte er dazu eisern geschwiegen und außer ihm, Arica und den Jedi und ihren Handlangern wusste niemand davon. Es sah so aus, als würde er die Zeit hier absitzen müssen.


[Bastion | Center | Sith-Tempel | Quarantäne-Hangar | Yacht von Janus | Janus


- Fortsetzung im Thread „Bastion“ -
 
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