Weltraum (Imperium)

Hyperraum nach Lianna - an Bord der Smee - Brücke - Tom, Tomm

Der Sprung in den Hyperraum war geschafft. Sich entspannend lehnte Tom sich in seinem Sitz zurück und atmete er erst einmal tief durch. Es würde dauern, bis sie im Lianna-System ankamen. Das hieß er konnte sich um einige Dinge kümmern, die er schon länger aufgeschoben hatte. Er rief sich das Holonet auf den Bildschirm und stellte eine sichere Verbindung zum Bankenclan her. Sein Konto das er dort unterhielt hatte in der relativ langen Zeit in der er nicht mehr danach gesehen hatte viele Geldeingänge verzeichnet. Er lebte im Grundsatz nur von Finanzgeschäften, aus dem Aktien und Devisengeschäft, Zinsen und Dividenden. Eine lange Liste von Eingängen war auf seinem Konto zu verzeichnen gewesen. Ausgänge stellten seine im Vergleich zu den Einzahlungen verschwindend geringen Ausgaben dar. Selbst Anschaffungen wie seine Rüstung waren nicht weiter gravierend. Insgesamt pendelte sich das Konto dank einer vertraglichen Festlegung mit der Bank stets um einen bestimmten Betrag ein. Ab einem bestimmten Vermögen überwies die Bank das Geld zurück auf andere Konten und führte es somit teilweise in Geschäfte zurück, die den Ertrag und somit den Geldfluss auf sein Konto weiter steigerten. Ein weiterer Teil wurde auf andere Konten als Einlage überwiesen, und häufte sich dort langsam immer weiter an. Da er auch darauf Zinsen bekam, war auch das rentabel. Sein Gesamtvermögen stand gut dar. Er hatte sich was das anging also keine Sorgen zu machen. Obwohl er gerade noch schlecht drauf gewesen war, stieg seine Stimmung gerade wieder. Er tätigte noch eine Überweisung zu seinem Großvater, für die er einen Strohmann im Outer-Rim zur Hilfe nahm, der ihm zwar hundert Prozent Bearbeitungsgebühr abknüpfte, aber dafür recht diskret und nicht besonders gut zurückverfolgbar arbeitete. Aus bestimmten Gründen war ihm das lieber so. Schließlich trennte er die Verbindung.

„So, das hätten wir.“

Mit den Händen führ er sich durch das Gesicht. Etwas müde wer er noch von der letzten Nacht in den Bars Tatooines. Sollte er sich noch etwas Hinlegen? Es war nicht unbedingt nötig, dass er auf der Brücke war. Bis jetzt hatte es immer gereicht wenn der Autopilot ihn weckte falls es Probleme gab. Außerdem war ja noch Tomm da. Falls es wirklich brenzlig werden würde, was er bezweifelte, würde der Jedi sicher nicht tatenlos rum sitzen. Andererseits wäre es sicher gut, seinen Schlafrhythmus schon einmal an die Zeit auf Lianna einzustellen. Schnell rief er sich die Uhrzeit von Lianna auf den Schirm und entschied, dass es nicht unbedingt nötig war sich in solch einer Weise auf Lianna vorzubereiten. Mit ein paar kurzen Knopfdrücken stellte er sein Chrono um, sodass die dritte Ziffernfolge nun anstatt Tatooine-Zeit Lianna-Zeit anzeigte. Neben der Coruscant-Zeit war auch die Naboo-Zeit angezeigt. So wusste er immer was seine Geschwister gerade taten. Schlafen, zur Schule gehen, sich in der Freizeit vergnügen oder ähnliches.

Tom stand auf. Er würde etwas trainieren gehen, um seinem Kreislauf wieder etwas auf die Sprünge zu helfen. Damit der vor ihm sitzende Tomm sich nicht alleingelassen fühlte, glaubte er diesen darüber aufklären zu müssen, wo er hinging.


„Du hast die Brücke Jedi! Ich bin trainieren. Wenn du Hunger hast steht dir die Küche offen, wenn du müde wirst benutz das Quartier des ersten Offiziers. Wenn irgendwas Wichtiges passiert komme ich, keine Sorge.“

Daraufhin ging er in sein Quartier um sich umzuziehen. In seinen normalen Klamotten wollte er nicht unbedingt Schwitzen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Schnell hatte er in seine Trainingsklamotten gewechselt, die das Emblem des Coruscanter Militärschule trugen. Dazu warf er sich noch ein Handtuch über die Schulter. Daraufhin ging er in den Frachtraum um seinen Körper weiter in Form zu bringen. Aus der Küche nahm er sich eine Flasche Wasser mit, bevor er sich unter die Drückbank legte.

Hyperraum nach Lianna - an Bord der Smee - Frachtraum/Trainingsecke - Tom, auf der Brücke Tomm
 
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Hyperraum, auf dem Weg von Tatooine nach Lianna, an Bord des Frachters "Smee", mit Tom Kent

Einige Stunden vergingen, in denen Tomm eigentlich nichts tat, als aus dem Fenster nach draußen in den Hyperraum zu sehen oder sich in dem betagten Cockpit umzusehen. Fünfzig Jahre oder vielleicht mehr hatte dieses Schiff sicher auf dem Buckel. Über Tom machte er sich keine Gedanken, er war sich ziemlich sicher, daß er hinten im Frachtraum an den Geräten pumpte, die er mit dem Jäger hatte nicht beschädigen sollen. Tomm hatte nichts übrig für diese Art des "Muskelaufbaues", denn nach seinen Erfahrungen war das Ergebnis dieses Traininge mehr optischer als tatsächlich körperlicher Natur. Die Typen, die ausschließlich nur Kraftsport ausübten, wie sie es nannten, hatten meistens nur wenig Kraft - viel weniger, als es von den Muskelbergen her hätte sein dürfen, außerdem machte Kraftsport die Muskeln langsam und träge. Im Nahkampf waren solche Typen leicht zu besiegen. Aber das sagte Tomm natürlich nicht, wenn Tom bei ihm trainieren wollte, würde er das früh genug herausfinden. Wenn er den Jungen überhaupt ausbilden konnte.

Was sollen deine Zweifel?

Es war Icemans Stimme, die er in seiner Vision hörte. Tomm hatte gar nicht gemerkt, daß er die Augen geschlossen hatte und angefangen hatte zu meditieren. Er merkte auch nicht, daß die Türe aufgegangen war und Tom zurückgekehrt war von seinen Übungen und der nun jeweils seine Antworten hören konnte.

Ich weiß nicht, ob ich das schaffen werde! Er hat soviel Angst, zuviel Unsicherheit ist in ihm.

Und du teilst diese Unsicherheit? Er kann es schaffen, aber nur unter deiner Anleitung. Denke daran, daß es keinen mächtigeren Jedi mehr gibt als dich. Chesara und du - an euch liegt es, den Orden wieder aufzubauen nach der Katastrophe.

Ich der mächtigste Jedi? Hör auf, so einen Quatsch zu erzählen. Ich komme ja an den Jungen nicht einmal heran, wie kann ich ihn da ausbilden? Ich schaffe es nicht, sein Vertrauen zu erlangen.

Du wirst einen Weg finden.

Und wenn nicht? Du weißt, ich habe schon zwei Schüler an die dunkle Seite verloren.

Du wirst einen Weg finden.

wiederholte sich die Stimme, leiser werdend, in seinem Kopf. Immer wieder, bis sie ganz verklungen war. Tomm schlug die Augen auf. Ganz ruhig hatte er in seinem Sessel gesessen, leise nur jeweils die Antworten gemurmelt.

Wie lange bist du schon wieder da?

fragte er Tom, als er dessen Präsenz wahrnahm.

Hyperraum, auf dem Weg von Tatooine nach Lianna, an Bord des Frachters "Smee", mit Tom Kent
 
Hyperraum nach Lianna - an Bord der Smee - Frachtraum, Trainingsecke - Tom, auf der Brücke Tomm

Tom war beim Training fast durchgehend Verkabelt. Abgesehen von en kurzen Wechseln zwischen den Geräten schloss er sich immer wieder mit Klemmen an die untereinander vernetzten Geräte an. Damit war er immer mit einem kleinen Medicomputer verbunden, der seinen Körper und seine aktuelle Fitness einschätzen konnte. Er hatte in den Computer vor dem ersten Training das gewünschte Trainingsziel eingegeben. Die Geräte zeigten ihm jetzt die optimalen Trainingsgeschwindigkeiten, Trainingsdauern, Wiederholungen und einige interessante Biodaten an. Er hatte zwar vorgehabt auf die Drückbank zu gehen, doch das System hatte ihn auf das Laufband und auf den Heimtrainer geschickt. Erst Morgen war Krafttraining vorgesehen. Da er von Krafttraining im Grundsatz wenig Ahnung hatte und sich auch früher immer auf die Meinung von Fitnesstrainern und ähnlichem verlassen hatte, glaubte er, dass es besser war auf die Ratschläge der Maschine zu hören. So verbrachte er einige Zeit auf dem Fahrrad und dem Laufband, bis das System anzeigte, das sein heutiges Trainingspensum erledigt war. Selbiges war jedoch anstrengend genug gewesen um dafür zu sorgen, dass seine Trainingskleidung jetzt schweißnass an ihm klebte und er sich erst recht für ein kleines Schläfchen entschied. Vorher jedoch gönnte er seinen Muskeln und seiner Nase eine heiße Dusche, bevor er sich einen Wecker stellte und ein paar Stunden schlief. Danach war seine Müdigkeit zwar vorerst beseitigt, aber jetzt hatte ihn der Hunger eingeholt.

Das tägliche Training verlangte ihm einiges ab und so aß er jetzt doppelt bis dreimal so viel wie vorher. Er suchte sich aus dem Vorratsschrank ein Fertiggericht und während er es aufwärmte, überlegte er ob es sich lohnen würde, einen Pool in sein Schiff einzubauen. Oder zumindest ein Strömungsbecken. Er konnte sich erinnern, dass er früher oft in einem Strömungsbecken trainiert hatte. Im Frachtraum war noch platz, und wenn man das Strömungsbecken ausschaltete konnte man es prima als kleinen Pool benutzen. Nicht das jemand außer ihm das Becken nutzen würde, aber irgendwie hatte der Gedanke etwas. Er hatte sich sowieso in letzter Zeit Gedanken darüber gemacht, ab er nicht das Innere des Schiffes und auch das Äußere etwas aufmotzen sollte. Neue Verkleidung Außen, neue Einrichtung und Ausrüstung Innen. Gerade als er sich genauer vorstellte, wie es wohl im Aufenthaltsraum mit modernerer Ausstattung aussehen würde, war sein essen fertig und er wurde mit einem ‚Ping’ aus seinen Gedanken gerissen.

Vorsichtig nahm er das Tablett, das jetzt leicht warm geworden war, und setzte sich damit an den Tisch. Das Fertigessen, mit dem er sich vor Abflug von Coruscant eingedeckt hatte, gehörte wohl zu den Geheimtipps unter den Fertiggerichten. Konnte es doch von Qualität Frische und Geschmack her mit dem Essen aus so manchem noblen Restaurant locker mithalten. Die Firma die es produzierte und Vertrieb, ließ sich das von ihrer Kundschaft zwar gut bezahlen, aber dafür, dass man ein ausgezeichnetes Produkt bekam, das auf die Ansprüche von Sportlern abgestimmt war, war das Vertretbar. Auch wenn das essen eigentlich zu gut war um es hinunter zu würgen, da das Training ihn hungrig gemacht hatte, konnte er sich nicht beherrschen und schob sich Bissen an Bissen schnell hinein. Das Kauen kam dabei etwas zu kurz. Nachdem er das Tablett leergegessen und es entsorgt hatte, begab er sich zurück auf die Brücke.

Auf der Brücke lies er sich etwas kraftlos in seinen Stuhl fallen und starrte nach Draußen, in den Hyperraum. Es würde noch lange dauern, bis sie ankommen würden. Der Jedi schien das gleiche zu tun wie er und so beschäftigte Tom sich mit anderen Dingen wie unbeantworteten Nachrichten, Nachrichten an seine Geschwister und Nachrichten an seine Großeltern. Tom war gerade fertig mit seiner Arbeit, da fing der Jedi plötzlich an zu reden. Zuerst verstand Tom nicht, mit wem der Jedi redete, aber nach und nach wurde ihm klar, dass der Jedi wohl mit sich selbst oder einer Art imaginärem Freund redete. So bekam Tom natürlich nur die hälfte des Gesprächs mit. Aber das auch er Thema des Gesprächs war, war offensichtlich. Es ging außerdem um Tomm, scheinbar hatte dieser auch seine Zweifel, und um Toms Angst vor der Ausbildung zum Jedi. Der letzte Satz von Tomms ‚Selbstgesprächs’ war interesant und besorgniserregend für Tom. Zwei Schüler hatte der Jedi bereits an die dunkle Seite verloren. Er könnte schnell Nummer drei werden. Gerade hatte Tom diesen Gedanken zu Ende gedacht, da sprach der Jedi ihn an.


„Schon etwas länger.“

Er bezweifelte, dass er genauer zu werden hatte. Ein Blick auf seinen Bildschirm und das Schiffschrono klärte ihn über die verbliebene Flugzeit bis nach Lianna auf. Er lehnte sich zurück und sah wieder in den Hyperraum.

...

Etliche weitere ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufende Stunden des Starrens später fielen sie über Lianna aus dem Hyperraum und drangen damit endgültig in republikanischen Raum ein. Sofort setzte sich Tom mit den lokalen Autoritäten in Verbindung um die Landung vorzubereiten.

Lianna-System - an Bord der Smee - Brücke - Tom, Tomm

[OP]weiter im Thread Lianna-System[OP]
 
- Weltraum - An Bord der "Prince" - Aufenthaltsraum - Mit Jibrielle (Jace im Cockpit) -

Der Start hatte wunderbar beklappt und sie hatten Coruscant ohne Probleme verlassen können. Auch das Schiff hatte bisher keine Probleme gemacht, also schienen die Bemerkungen des Piloten tatsächlich nur Spaß gewesen zu sein. Nun, was den Hyperantrieb betraf, das würden sie erst noch sehen, dachte Chesara bei sich. Sie saß mit Jibrielle im Aufenthaltsraum und wartete ab, bis sie die Sicherheitsgurte wieder lösen durften. Ungefähr drei Tage würden sie unterwegs sein und noch hatte sie keine Antwort von Utopio erhalten. Im Hyperraum würde er sie nicht erreichen können, aber wenn sie Glück hatte würde ihr die Nachricht zugestellt, wenn sie Mon Calamari erreicht hatten - falls ihre Nachricht ihn zuvor überhaupt erreichte hatte. Auch dessen konnte sie sich nicht sicher sein.

Schließlich waren sie im Hyperraum und noch machte das Schiff keine Anstalten den Geist aufzugeben. Chesara schmunzelte, während sie den Anschnallgurt löste und sich erhob. Sie sahen sich die beiden Zimmer an und die Jedi begriff, dass sie kaum eine angenehmere Art des Reisens hätten finden können. Schwach trat ein gewisser vornehmer Herr mit gut gefülltem Bankkonto in ihre Erinnerung, dessen Schiff tatsächlich einen Luxus aufgebracht hatte, den niemand so leicht überbot, doch dann verbannte sie Pierre so schnell wie möglich wieder aus ihren Gedanken. Chesara stellte ihren Koffer in dem Raum, in dem sie schlafen würde, neben das Bett und wusch sich zuerst einmal die Hände. Es war die erste Gelegenheit sich zu waschen, seit sie in dieser schmutzigen Bar gewesen waren. Danach stieß Jibrielle zu ihr und sie schlossen die Zimmertür hinter sich, um die Ungestörtheit zu nutzen und über den Zweck ihrer Reise zu sprechen. Ein wenig hatte Chesara ihrer Padawan bereits erzählt, doch nun war Zeit ihr auch die Nachricht von Admiral Altmin zu zeigen, sowie die Aufzeichnungen der Überwachungskameras, die Utopios Verhalten an Bord des militärischen Schiffes festgehalten hatten. Nun konnte ihre Schülerin sich ihr eigenes Bild machen.


"Es ist kein Verbrechen, was er getan hat. Auch ich habe mich mit meiner früheren Padawan April auf Coruscant an Zivilisten vergangen, die wir als Versuchsobjekt nutzten. Nur so konnte April die Gedankenmanipulation trainieren, wofür sie wirklich Talent htate. Es kommt jedoch immer auf das Wann, Wie und Wieso an. Utopios Ort und Zeitpunkt waren schlecht gewählt."

Chesara zuckte mit den Schultern. Sie wusste, dass Utopio keine bösen Absichten gehabt hatte, natürlich nicht.

"Er hat sich nichts dabei gedacht und auch nicht geglaubt, dass seine kleine Übung eine solche Nachwirkung haben könnte. Das Problem ist, dass das Militär sowieso schon nicht gut auf uns zu sprechen ist. Leider ist dies schon seit längerem so. Viele nehmen es uns Jedi übel, dass wir uns zurück gezogen haben als das Imperium uns überfiel. Wir tun gut daran, diese Kluft zu überbrücken, anstatt sie weiter zu vergrößern - genau deswegen reisen wir nach Mon Calamari. Meister Utopio hat den Anstoß gegeben, aber er ist nicht der alleine Grund, weswegen ich mit Admiral Altmin sprechen muss. Es geht ganz grundsätzlich um die Situation zwischen Jedi und Republik, denn so, wie es im Augenblick ist, kann es nicht weitergehen. Wir müssen zusammen halten, wenn wir das Imperium vernichten wollen."

Damit hatte Chesara ihrer Padawanen einen kurzen Abriss gegeben. Sie befanden sich noch immer in Chesaras Zimmer, außer Hör- und Sichtweite des Piloten und darum nutzten sie die Zeit für Jibrielles Training. Die Padawan fing damit an, die Präsenzen von Chesara und Chorios zu erspüren, was ihr mittlerweile ohne Probleme gelang. Danach begaben sie sich beide in einer Meditation, was für Jibrielle ein neues Gebiet war. Etwa eine halbe Stunde lang ließen sie sich beide in die Macht fallen und nahmen ihre Umgebung nur noch durch diese wahr. Für Chesara war zu meditieren immer eine Erholung, darum fühlte sie sich nachher entspannt und ruhig. Ihre Schülerin war weiterhin gefordert, als sie fortgeschrittene Übungen der Levitation angingen. Auf Coruscant hatte Jibrielle es bereits geschafft kleine Gegenstände zum Schweben zu bringen, nun versuchte sie sich auch an etwas größeren Dingen. Wie jeder erfahrene Jedi wusste, spielte die Größe und das Gewicht eines Gegenstandes keine Rolle, aber als Padawan musste man diesen Gedanken erst einmal verstehen. Es war nur selbstverständlich, dass jeder Schüler zuerst seine Zweifel bei grö0eren Traningsgegenständen hatte. Trotzdem hielt Jibrielle sich wacker, hob einen der beiden Sessel in die Luft und dann den Beistelltisch. Sie lernte immer mehr dazu und Chesara war stolz auf sie.

Schließlich wollte Chesara die Übungen in eine komplett neue Bahn lenken. Bisher hatten sie eine wichtige Sache nicht in der Ausbildung berücksichtigt: den Kampf. Ob sich Jibrielle hier schwerer tun würde als in den anderen Bereichen, oder ob ihr dies sogar zusagen würde, konnte Chesara bisher nicht einschätzen. Auf jeden Fall war es wichtig und darum fragte sie ihre Schülerin:


"Bist du früher schon einmal in Streitigkeiten geraten, in denen es zu Handgreiflichkeiten kam? Ein großer Teil, den du als Jedi zu erlernen hast, spezialisiert sich auf den Kampf. Leider ist dies in unserer Galaxis wieder mehr als notwendig. Es ist Jahrzehnte her, dass es wirklich ruhig war."

Chesara hatte eine ernste Miene aufgesetzt. Es war traurig, aber es stimmte: heute war es wieder wichtiger denn je für einen Jedi, im Kampf, vor allem im Umgang mit dem Lichtschwert, geübt zu sein. Sie griff in ihre Tasche und holte ihr Lichtschwert hervor. Der silberne, polierte Griff, glänzte, als sie die Waffe in die Hand nahm.

"Das Lichtschwert ist die stärkste und wichtigste Waffe der Jedi."

Erklärte sie Jibrielle.

"Es schützt und verteidigt dich und andere. Gehe niemals leichtfertig mit dieser Waffe um. Der Umgang ist schwer zu erlernen und die leuchtende Klinge ist tödlich."

In Chesaras Worten lag eine Warnung. Es hatte immer wieder Geschichten über unvorsichtige Padawane gegeben, die sich selbst ihre Gließmaßen mit diese Waffe amputiert hatten. Aus Gründen der Sicherheit trainierten Padawane normalerweise mit Trainingslichtschwertern, die eigens für Anfänger konzipiert waren und keinen Schaden anrichten konnten, doch solche Traningslichtschwerter standen ihnen momentan nicht zur Verfügung. Die Jedi hielt ihrer Padawan ihr Lichtschwert hin. Jibrielle sollte sich ruhig mit der Waffe vertraut machen. Irgendwann mussten sie ohnehin damit beginnen.

"Hier, nimm es und aktiviere es einmal. Ich möchte, dass du weißt, wie es sich anfühlt ein Lichtschwert zu halten und zu führen."

Chesara beugte sich hinüber zu der Kommode an der Wand. Sie hatte gesehen, dass dort an einer Konsole ein Abspielgerät für Musik eingebaut war und diese schaltete sie nun an, damit die Musik das Summen des Lichtschwertes übertönen würde - nur für den Fall, dass ihr Pilot nichts besseres zu tun hatte, als vor ihrer Tür herum zu lungern und zu lauschen.

- Hyperraum - Prince - Mit Jibrielle (Jace woanders im Schiff) -
 
]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Chesara; Jace Chorios im Cockpit[

Das All war wunderschön! Die wenigen Blicke die der meist noch sehr jungen Jibrielle auf den Sternenhimmel vergönnt gewesen waren, kamen nicht annähernd der verzaubernden Schönheit gleich, die das reine All mit seinen wie Regentropfen strahlenden Sternen verkörperte. Jibrielle saß noch Minuten nach dem Start gebannt in ihrem Sessel und konnte den Blick nicht von den großen Fenstern abwenden. Wie konnte man nicht Raumpilot werden wollen? Wie konnte man nicht immer nur durchs All fliegen wollen, von Planet zu Planet?

Als sie dann jäh in den Hyperraum eintraten, wurde auch der Schleier der Fazination zerrissen. Jetzt war die Schönheit draußen einem flimmernden Lichtermehr gewichen, dass an ihnen vorbeirauschte. Auch sehr schön, dachte Jibrielle, aber irgendwie ... nicht natürlich. Wie ein Bilderrausch, eine Lichtershow.

Dann schließlich lösten Jibrielle und Chesara ihre Gurte und begannen, sich zu unterhalten. Chorios blieb wohl im Cockpit. Die Jedi bezogen ihre Zimmer und Chesara schloss sich mit Jibrielle in einem davon ein. Ein paar gestellte und unausgesprochene Fragen zu ihren Angelegenheiten auf Mon Calamari erörtere Chesara Jibrielle nun. Die Padawan vesuchte mitzukommen und vor allem zu verstehen, wie die Jedi-Rätin die Sachen meinte. Jibrielle sah die Aufzeichnungen von Admiral Altmin und eine Videoaufzeichnung, die jenen Utopio zeigte. Ein Kel´dor! Interessant! Chesara erzählte ihr von ähnlichen Umständen, in denen sie mit einer ehemaligen Schülerin gewesen war. Jibrielle versuchte zu Begreifen, was es bedeutete die Verantwortung eines Jedi zu tragen und welche Dinge man vor sich rechtfertigen konnte, und welche nicht. Die Balance zwischen Notwendigkeit, Gerechtfertigtkeit und Verantwortungsbewusstsein machte das Schwierige aus. Als das Thema genug angerissen war, beschlossen sie Jibrielles Training fortzuführen. Dabei warete die Padawan auf eine gute Gelegenheit ihr begehrtes Thema anzusprechen.

Jibrielle versuchte ihre Gedanken zu dem Thema zu äußern und schilderte Chesara, wie sie die Sache sah. Für sie war es ein noch sehr schwer abzuwiegendes Feld: Die moralischen Dimensionen im Leben eines Jedi begann sie gerade erst auszuloten und so konnte sie nur ansatzweise das Ausmaß der Handlung vestehen, dass sie auf dem Band gesehen hatte. Doch sie verstand, dass die Jedi manchmal auch Dinge tun mussten, die vielleicht unschön, aber deshalb noch lange nicht unmoralisch waren.

Zuerst begannen sie mit Präsenzübungen. Jibrielle gelang es mittlerweile ohne weiteres Chesaras Präsenz und auch Jace Präsenz zu spüren. Sie konnte sogar das ganze Raumschiff förmlich um sich spüren, wenngleich es umso schwieriger wurde je weiter weg und je größer der Gegenstand der Konzentration war.

Dann meditierten sie. Da ihr dies durch frühere Meditationen schon etwas geläufig war, viel es ihr nicht schwer sich speziell mit der Machtmediation anzufreunden. Und durch Chesaras Ratschläge konnte sie sogar in richtiggehend in die Macht eintauchen. Es fühlte sich an wie eine Art Körperlosigkeit, als wäre sie selbst die Macht um sich herum und so fühlte sie alles als wäre es ein Teil ihrer eigenen Entität.

Danach, Jibrielle fühlte sich noch immer ganz ätherisch und eins muit der Macht, übten sie die Levitation. Ihre noch durch die Mediation erlangte Sensibilität in der Macht erleichterte dieses Training ungemein. Und obwohl sie mittlerweile auf größere Gegenstände übergegeangen waren, stellte sich die Padawan nicht schlecht an. Dann schlug Chesara einen neuen Weg ein. Jibrielles Augen wurden groß.

Chesara holte ihr Lichtschwert hervor.


]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Chesara; Jace Chorios im Cockpit[
 
- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Cockpit] - allein (Madge Chesara) u. Jibrielle im Quartier)

Jace hing noch immer im Cockpit herum und starrte ins All. Sie waren vor gut einer Viertelstunde in den Hyperraum gesprungen. Er hatte das Schiff mit komplett ruhiger Hand aus dem Hangar aufsteigen lassen und war dann durch die Atmosphäre ins All und zu ihrem Sprungvektor geflogen. Glücklicherweise ließ man die "Prince" diesmal ziehen und niemand hielt es für nötig das Schiff ein weiteres Mal zu überprüfen. Der Nav-Computer hatte die Koordinaten schon längst ausgespuckt und nach einer kleinen Info über das Interkom, das sie jetzt springen würden, hatte er den Hyperantrieb aktivierte und die Yacht war in den Hyperraum geschossen.
Das erste Ziel war Obroa-skai, die Bibliothekswelt, von dort würde es nach Gala - einem neutralen System und schließlich nach Mon Calamari gehen. So standen die Chancen gut das sie ohne größere Probleme dort ankommen sollten. Obroa-skai würde möglicherweise noch einmal etwas kritischer werden, aber da sie sich nur auf der Durchreise befanden sollte alles glatt gehen.

Jace richtete sich auf und betätigte ein paar Schalter neben seinem Kopf und ließ sich eine Diagnose des Kühlsystems anzeigen. Es funktionierte alles hervorragend. Die Kühlflüssigkeit wurde den Hypertriebwerken zu geleitet, so das keine Überhitzung würde entstehen können. An der Stelle wo sich zuvor das Leck befunden hatte war nichts festzustellen. Sehr gut. Als nächstes kam der Hyperantrieb. Wenn hier etwas nicht stimmte konnte dies fatale Folgen haben. Aber auch der Hyperantrieb funktionierte tadellos. Alles in bester Ordnung, das Schiff war gut in Schuss. Jetzt hieß es warten. Der Sprung nach Obroa-skai würde am längsten dauern, der Sprung nach Gala würde am kürzesten sein und von dort zu ihrem Ziel würden sie wieder ein wenig länger brauchen. Ein guter Schnitt. Der Navigationscomputer würde ihn eine Stunde und 30 Minuten bevor sie den Hyperraum verließen, über die Bordinstrumente, informieren.

Er erhob sich aus dem Pilotensessel und machte sich auf den Weg in den Aufenthaltsraum. Dieser war leer. Anscheinend hatten sich seine Passagiere in ihre Quartiere zurückgezogen. Jace blieb einen Moment im Raum stehen und ließ den Blick schweifen. Er könnte in einem Holobrettspiel gegen den Computer antreten, aber das war nicht ganz das Wahre. Sabacc brachte alleine auch nichts und die Holovids - welche Dany damals an Bord geschafft hatte - interessierten ihn schlicht weg nicht. Also ging er weiter, an seinem und Dany's Quartier vorbei und es folgten die Beiden seiner Passagiere. In dem einen war es still, aus dem anderen drang leise Musik. Jace überlegte einen Augenblick ob er anklopfen sollte und mit - dies sollte Magde's Quartier sein - ein bisschen Reden sollte. Aber er entschloss sich dagegen. Die Zwei wollten offensichtlich etwas Ruhe. Er ging weiter und betrat den Frachtraum.

Der Bes'uliik war noch immer unter der Plane, welche der Chiss bei der Zollkontrolle darüber geworfen hatte, verhüllt. Aber er würde die Zeit nutzen und sich den Jäger mal ein bisschen genauer anzusehen. Bis jetzt hatte er nicht die Zeit dazu gefunden. Schnell hatte er die Plane entfernt und stand vor dem, 15 Meter langem, Jäger mit den Deltaflügeln. Das Cockpit war an der Spitze angebracht und bot Platz für zwei Personen. Allerdings gab es genügend Platz um auch noch einen dritten Sitz unterzubringen - wenn man ein paar Geräte entfernte. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Die Bewaffnung, vier Geschütze, waren unter dem Jäger angebracht, die Raketenschächte ebenfalls. Allerdings war das Magazin nicht aufgefüllt, warum auch? Diese Raketen oder Torpedos waren nicht gerade günstig und momentan waren auch keine benötigt. Er trat ans Cockpit heran und öffnete die Luke. Ein Blick auf die Instrumente ließ sein Herz schneller schlagen. Typische Sternenjäger Kontrollen. Einfach angeordnet, schnell und intuitiv zu bedienen. Er schwang sich auf den Pilotensitz und umfasste den Steuerknüppel mit einer Hand. Er passte sich perfekt in seine Hand ein. Mit Pilotenhandschuhen würde es noch besser sein. Er spürte Sehnsucht in sich. Er vermisste das Fliegen von Sternenjägern, die "Prince" war für eine Yacht nicht übel und es gab viele Leute die lieber so ein Schiff statt eines Kampffliegers steuern wollten. Aber Jace sah es anders. Wenn er die Wahl hätte, würde er die Yacht sofort loswerden und sich mit dem Jäger auf die Reise machen, nur leider hatte er diese Wahl - noch - nicht.
Er aktivierte die Energiezufuhr des Schiffes und überflog die Anzeigen. Antriebe kalt, Waffen nicht scharf, Schilde deaktiviert, Repusloren deaktiviert, Lebenserhaltungssysteme deaktiviert, etc. Er hatte nicht vor hier alles hochzufahren. Er wollte sich nur einen Überblick über die Leistung des Bes'uliik verschaffen. Er pfiff leise. Da hatte sich Dany ein schönes Spielzeug zu gelegt. Dieses Schiff stellte seine vorherigen Arbeitsgeräte weit in den Schatten.

TIE-Jäger und TIE-Abfangjäger waren der reinste Müll und als Pilot war man quasi schon tot. Keine Schilde, keinen Schleudersitz, keine Torpedos. Die Abfangjäger hatten wenigstens den Vorteil schneller zu sein als jeder andere Jäger der Republik, mit Ausnahme der A-Wings. Er war damals verdammt froh gewesen aus der TIE Staffel herauszukommen und Abfangjäger fliegen zu können. Dort hatte man ein wenig höhere Überlebenschancen. Der beste Jäger war jedoch der Advanced gewesen, den die Falcons geflogen hatten. Schilde, Schleudersitz, Torpedos, schnell. Ein großer Fortschritt und die Überlebenschancen der Piloten waren fast verdreifacht worden.

Jace umfasste den Steuerknüppel fester und machte die Waffen scharf. Die Zielerfassung leuchtete auf. Jace grinste. Einen ganz schönen Feuerbereich wiesen die vier Geschütze auf. Sobald sich die Möglichkeit ergab würde er mit dem Teil eine Runde drehen, so viel stand schon mal fest. Auf Mon Calamari würde er nicht dazu kommen. Die republikanischen Behörden würden ihm was erzählen. Mit einem Kampfjäger durch das System zu kreuzen und Flugübungen zu veranstalten. Aber vielleicht auf Telos. Dort sollte es eine Parcours für die besten Piloten der Galaxie geben, vielleicht würde er dort mal vorbei fliegen. Konnte er direkt den Rekord sprengen und sich an die Spitze setzen. Oder Kessel. Vielleicht konnte man die Imperialen dort zu einer Hetzjagd durch den Schlund überreden? Spaß machen würde es auf jeden Fall. Er ließ den Knüppel los und deaktivierte die Waffen und die Energiezufuhr. Dann sprang er aus dem Cockpit und schloss die Kanzel. Ein wunderbares Schiff. Eins das sich lohnen würde zu kaufen oder zu stehlen. Je nachdem, welche Situation sich zu erst ergab...


- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Frachtraum] - allein (Madge Chesara) u. Jibrielle im Quartier)
 
]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Chesara; Jace Chorios woanders im Schiff[

Jibrielle sah zum zweiten mal in ihrem Leben ein Lichtschwert. Beim ersten Mal war es die Waffe der Sith Azgeth gewesen, die sie erblickt hatte. Ihr Leuchten war das denkbar tiefste Rot, dass Jibrielle je gesehen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte sie noch gar nicht gewusst, dass die Lichtschwerter vielleicht auch andere Farben haben könnten. Akemi hatte sie erst darauf gebracht, als sie beide über die Farbe von Chesaras Lichtschwert spekulierten. Im Nachhinein erkannte die Padawan nun auch die Bedrohlichkeit, die Azgeths Schwert ausgestrahlt hatte, wie das pulsierende Rot Ausdruck ihres Inneren, ihrer zerstörerischen Einstellung zur Welt sein sollte. So oder so hatte Jibrielle das Schwert, so wie es war, schlicht für schön befunden. Und sie hatte diese Waffe begehrt, warum auch immer. Das wusste sie jetzt.

Auch jetzt, als sie die Waffe von Chesara zu Gesicht bekam, spürte sie das. Es war, als würde sie dieser Anblick einem Ziel näherbringen, nach dem sie schon immer unbewusst gestrebt hatte. Doch dieses Begehren war nur unterschwellig, kein Grund zur Beunruhigung. Vielleicht lag es einfach daran, dass das Lichtschwert so schön war. Und wie atemberaubend musste es erst sein, wenn es aktiviert war?

Der Anblick des mystischen Artefakts hatte Jibrielle beinahe die Frage vergessen lassen, die ihr von ihrer Meisterin zuvor gestellt wurden war. Ob sie in der Vergangenheit schoneinmal in eine Handgemenge geraten sei, oder sich habe auf andere Weise verteidigen müssen? Einen richtigen Kampf hatte es vor langer Zeit einmal gegeben. Ein Grübchen zeichnete sich auf ihrem Kinn ab, als sie die Erinnerung hervor holte.


"Einmal. Vor ein paar Jahren wurden zwei Freunde und ich - wie sollte es auch anders sein - in einer Gasse in den Unteren Ebenen überfallen, als wir gerade nach einem kleinen privaten Ausflug wieder zum Heim zurück wollten. Ich glaube da war ich ... 15 oder 16 Jahre alt. Ich war zu der Zeit gerade frisch mit Crystiane, einem anderen Mädchen aus dem Heim, zusammen - sie war eine von den Beiden, die mich dort begleitet hatten. Jedenfalls wurde Ezeciel, ein Twi´lek, bei dem Überfall niedergeschlagen. Crystiane und mir gelang es gemeinsam den Räuber zu überwältigen und zu fliehen. Glücklicherweise hatten sie uns ein paar Selbstverteidigungsmaßnahmen beigebracht. Seit dem das passiert war, hatte ich immer darauf geachtet mich fit zu halten und meine Kenntnisse nicht einrosten zu lassen. Da unten weiß man ja nie."


schloss sie und lächelte mat. Es überraschte Jibrielle, wie sehr die Geschichte mittlerweile verblasst war. Crystiane war ihre erste Freundin, ja sogar ihre erste Beziehung überhaupt gewesen. Wo sie jetzt wohl war?

Chesara hatte auch davon erzählt, wie wichtig für einen Jedi die Kampfausbildung war, vor allem in der heutigen Zeit. Im Krieg mit dem Imperium war es unumgänglich Schlachten zu schlagen und besonders als Jedi durch fähiges Agieren im Kampf das Leben unschuldiger, aber auch das eigene Leben zu schützen. Jibrielles Blick wurde erneut von dem poliert silbrigen Schaft in Chesaras Hand: Das Lichtschwert.

Das Lichtschwert war, das überlieferten alle Sagen über Jedi und Sith, die wichtigste und sagenumwobenste Waffe eines Machtbegabten. Wesen ohne zugang zur Macht, hieß es, konnten so eine Waffe niemals richtig beherrschen, eher verstümmelten sie sich in einem Moment der Nachlässigkeit selber. Und so geboten auch Chesaras Worte ihr Vorsicht mit dem Lichtschwert. Sie warnte vor seiner tödlichen Klinge und vor zu leichtfertigem Umgang damit. Aber sie sagte auch, dass es eben auch des Jedis größter Schutz im Kampf sein konnte. Natürlich, das Schwert selbst war weder gefährlich, noch es Gegenstand, der Gutes tut. Es kam ganz auf dem Umgang damit an: Man konnte damit verheerenden Schaden anrichten, aber auch großes Unheil abwenden. Es hing ganz vom seinen Benutzer ab.

Dann - Jibrielle Herz setzte einen Moment aus - forderte ihre Meisterin die Schülerin an, das Lichtschwert zu arktivieren. Sie sollte sich daran ausprobieren. Die Jedi-Rätin beugte sich zu einer Kommode und schaltete, womöglich um keine verräterischen Geräusche von sich zu geben, das eine Musikanlage an. Die Musik war nicht ohrenbetäubend, gerade so, dass man das Schwert von draußen sicher nicht würde hören können.

Voller Ehrfurcht nahm Jibrielle das Schwert von Chesara und wog es zunächst in der Hand, drehte es mehrmals und besah es von einem Ende zum anderen, mehrere Male. Und etwas Seltsames nahm sie da war. So natürlich, wie ihr empathischer Sinn ihr den Zugang zu emotiven Wesen ermöglichte, hatte sie nun über denselben Sinn Zugang zum Schwert. Es war, als sei diese Waffe ein Stück von Chesara selbst. Mit großen Augen sah Jibrielle ihre Meisterin an.


"Es ist als ... als ist es ein Teil von euch. Ich kann eure Präsenz darin spüren."

sagte sie und merkte gar nicht, wie sie vor Hochachtung und Ehrfurcht wieder in die Höflichkeitsform gerutscht war.
Noch einmal drehte sie es zwischen den Fingern, dann, nachdem sie auf die genau Ausrichtung geachtet hatte, aktivierte sie es.

Das wahrscheinlich wohligste Brummen, dass Jibrielle je gehört hatte, drang in ihre Ohren, als die Lichtkaskade aus dem polierten Schaft spross. Und dies war kein gewöhnliches Licht. Nicht nur, dass es gebündelte Energie war, die sogar sämliche Metalle schmelzen lassen konnte, seine Farbe war ... gar keine Farbe. Azgeth Schwert war Rot gewesen, doch diese hier ... es war ... bunt.

Die Padawan mochte ihren Augen nicht trauen. Ein Regenbogen floß quer durch die Luft, aus dem Griff in ihrer Hand in den Raum hinein. Wie war das möglich. Zweifelsohne hatte sie keine gewöhnliche Klinge von Chesara erwartet, aber das? Jibrielle wusste nicht was sie sagen sollte, so trocken war ihr Mund. Also sprach sie nicht.

Vorsichtig und bedächtigt bewegte sie die Waffe in ihrer Hand. Das Gewicht hatte sich natürlich nicht verändert und doch war es eigenartig zu vernehmen. Der Raum war groß genug, dass Jibrielle die Klinge ein wenig durch die Luft pulsieren lassen konnte, wobei sie keine Experimente machte. Einzig das Handgelenk und der Ellenbogen spielten mit der Beweglichkeit dieser so eleganten Waffe und die Padawan spürte, dass es ihr leicht von der Hand ging. Man hätte sogar meinen Können, sie hätte nie etwas anderes tun sollen, als einfach nur mit diesem schönen Gegenstand die Luft flirren zu lassen. Es fühlte sich so richtig und gut an.


"Ich bin sprachlos ..."

sagte Jibrielle und schluckte noch immer schwer, das Gesicht heller strahlend als der Laser aus dem Griff.

" ... so was Schönes ... du hast ein so schönes Schwert, Chesara ... das du mich ein Schwert halten lässt und sogar benutzen lässt, dass bedeutet mir sehr viel. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll."

fuhr sie fort, eine Träne der reinen Freude im Auge. Das beharrliche Schnurren des Schwerts erfüllte den Raum mit wohligem, heimischen Flare.

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- Hyperraum - Prince - Mit Jibrielle (Jace woanders im Schiff) -

Keine Frage, Jibrielle war mehr als nur angetan von dem Lichtschwert, das sie in den Händen hielt. Staunen und Ehrfurcht zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab, während sie das Schwert langsam von links nach rechts bewegte - und wieder zurück. Die regenbogenfarbene Klinge durchflutete den Raum mit einem hellen, gleißenden Licht. Chesara war sich darüber bewusst, dass ihr Schwert, bedingt durch den seltenen Kristall in seinem Inneren, etwas Besonderes war, dort Jibrielles Reaktion und den deutlichen Worten, die sie fand, hatte sie nicht gerechnet. Es wurde ihr warm ums Herz, denn natürlich war ihr Schwert für sie etwas ganz besonderes. Es war das erste und bisher einzige Schwert, das sie in ihrem Leben gebaut hatte. Sie hatte es angefertigt, wie es im Orden üblich war, zum Ende ihrer Ausbildung, bevor sie durch Master Iceman und den Rat zu einer Jedi-Ritterin ernannt worden war. Den Kristall hatte sie von Ard bekommen. Er hatte ihn ihr von einer Reise mitgebracht und für Chesara war es das kostbarste Geschenk gewesen, das er ihr hatte machen können. Gedankenverloren berührte sie den Ring an ihrer rechten Hand, wie sie es immer tat, wenn sie an Ard oder Mirja denken musste. Lange würde sie es nicht mehr aushalten, sie musste ihre Familie bald besuchen, wiedersehen und in ihre Arme schließen.

Auf Jibrielles Gesicht lag ein glücklicher Ausdruck und auch Chesara lächelte. Jibrielles Bemerkung, sie könne Chesara Präsenz in der Waffe spüren, ließ sie aufmerksam werden. Sollte dies nur ein einfacher Ausspruch ohne Hintergrund sein? Oder konnte Jibrielle tatsächlich etwas wahrnehmen? Es gab solche Fähigkeiten, wenn Chesara damit auch keine Erfahrung hatte. Sie musste es weiter beobachten.


"Ich besitze dieses Lichtschwert schon lange."

Erklärte sie ein wenig den Hintergrund ihrer Waffe.

"Im Orden der Jedi ist es üblich, dass ein Padawan sein eigenes Lichtschwert baut, wenn er so gut wie am Ende seiner Ausbildung angelangt ist. Meistens ist es die letzte Prüfung, die ein Schüler ablegen muss. So war es auch bei mir. Ich baute dieses Schwert und wurde kurz darauf eine vollwertige Jedi. Seitdem habe ich nie ein anderes Schwert besessen."

Sie trat einen Schritt zur Seite und setzte sich auf das Bett. Jibrielle war vernünftig genug keine gefährlichen Übungen mit der Waffe anzustellen und Chesara hatte Vertrauen in sie, dass sie sich nicht aus Vergnügen einen Arm abhacken würde.

"Der Kristall war ein besonderes Geschenk von einem alten Freund."

Erzählte sie dann weiter.

"Ich weiß bis heute nicht, wo er ihn her hatte. Er hat es mir nie verraten."

Sie musste grinsen, als sie an Ard dachte und daran, wie er sein Geheimnis all die Jahre behütet hatte, obwohl es keinen wirklichen Grund gab, Chesara die Geschichte nicht zu erzählen. Im Laufe der Zeit hatte er sich einfach einen Spaß daraus gemacht, sie im Dunkeln tappen zu lassen und sie hatte sich inzwischen damit abgefunden, diese Geschichte nie in Gänze erzählt zu bekommen.

"Die meisten Jedi setzten Kristalle mit einem grünen oder gelben Farbschema ein. Das sind die am meisten vorkommenden ihrer Art. Es gibt jedoch auch gelbe, oder violette Kristalle - und natürlich die roten, die die Sith bevorzugen."

Sie hatte nicht vergessen, dass Jibrielle bereits einmal das Schwert einer Sith - Azgeth - zu Gesicht bekommen hatte.

"Warum rot die Farbe der Sith ist, darüber gibt es viele Geschichten und Theorien. Vermutlich ist es der einfachste Grund der Galaxis: einer hat damit angefangen und der Rest hat es nachgemacht."

Sie lächelte, obgleich sie dies bei diesem Thema vielleicht nicht tun sollte.

"Jedenfalls... ich dachte mir, wir sollten bald mit dem Lichtschwerttraining beginnen. Hier ist natürlich nicht der geeignete Raum dafür, aber ich wollte, dass du die Waffe der Jedi zumindest schon einmal kennen lernst."

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Was für ein fazinierender Gegenstand. Jibrielle war hin und weg. Das Brummen der Lichtschwert, aus dem sich schnurgerade ein Regenbogen ergoss, war wie Musik in ihren Ohren. Doch es war eben nicht nur die Schönheit und Eleganz der Waffe. Auch das Gefühl sie in der Hand zu halten und zu bewegen war so absonderlich: Als hätte sie eine nur bislang nie benutzte Gliedmaße für sich entdeckt, als wäre die Lähmung von ihrer fünften Extremität endlich von ihr gewichen. Vielleicht war es wirklich eine Art Bestimmung gewesen, Jedi zu werden, vom Moment ihrer Geburt.

Chesara erzählte ihr ein paar Sachen über das Schwert, wie es Tradition war, dass sie ein junger Jedi kurz vor Abschluss seiner Zeit als Padawan ein eigenes Schwert baute. Die Jedi-Rätin erzählte ihr, dass der Kristall ein besonderes Geschenk von einem guten Freund gewesen war und sie bis heute nicht wüsste, woher er ihn bekommen hatte, da er es ihr nie verraten hatte.


"Die meisten Jedi setzten Kristalle mit einem grünen oder gelben Farbschema ein. Das sind die am meisten vorkommenden ihrer Art. Es gibt jedoch auch gelbe, oder violette Kristalle - und natürlich die roten, die die Sith bevorzugen."

Vielleicht mochte es nur der Nachahmungseffekt gewesen sein, meinte sie danach sinngemäß und musste dabei sogar grinsen. So verhängnisvoll die ganze Existenz der Sith auch für das Universum war, es wirkte doch bei genauerer Betrachtung schrecklich banal und lächerlich, das selbst die Personifizierungen der dunklen Seite der Macht sich auch nur einer Art Gruppenzwang hingegeben haben mochten. Jibrielle erwiderte das Lächeln.

Jibrielle machte noch ein paar bewegungen mit dem Schwert, stets darauf bedacht nicht aus Unvorsicht irgendwas zu zerstören oder gar sich oder Chesara zu verletzten. Sie schloss die zweite Hand um den Griff und führte ein paar Hiebe in die Luft damit durch. Es war so natürlich wie Auszuatmen. Dann, nachdem sie glaubte, für den ersten Eindruck reichte dies, schließlich konnten sie hier unter diesen Umständen schlecht schon mit dem richtigen Schwerttraining beginnen, deaktivierte sie das Schwert und reichte es Chesara mit beiden Händen zurück, als trüge sie ein heiliges Zepter.

Nun brannte sie darauf, so schnell wie möglich das Training mit einem Lichtschwert zu beginnen. Sobald sie den diplomatischen Auftrag auf Mon Calamari erledigt hatten, wollte sie am liebsten gleich damit anfangen.


"Ich freue mich schon sehr darauf, wenn wir das Schwerttraining beginnen. Ich danke dir sehr dafür, dass ich zu allererst dein Lichtschwert benutzen durfte. Das werde ich nie vergessen."

sagte sie und meinte es mit keiner Silbe anders. Sie verdanke Chesara so viel. Was sie jetzt wohl als Nächsten üben würden? Worauf konnte den nur unter den roten Lichtschwertschwingern die Beziehung zwischen Meister und Schüler beruhen, wenn nicht auf Zuneigung und Respekt? Wahrscheinlich auf dem äquvalenten Gegenteil: Furcht und Selbstsucht. Unvorstellbar! Wie konnten Jedi überhaubt zur dunklen Seite abfallen, nachdem sie die Welt der Jedi kennen gelernt hatten. Da viel Jibrielle etwas ein.

"Kanntest du auch ein paar Jedi, die irgendwann der dunklen Seite verfielen?"

fragte sie, obwohl sie sich die Antwort schon denken konnte. Da Chesara die ranghöchste Jedi war, hatte sie sicherlich den ein oder anderen Jedi kennen gelernt, der zur dunklen Seite ging. Stimmt ja, sie hatte doch sogar bereits einmal davon erzählt. Alisah hatte das Mädchen gehießen, oder?

"Ich glaube du erwähntest mal eine alte Schülerin. Alisah?"

fuhr Jibrielle vorsichtig fort. Wenn das Mädchen eine ehemalige Schülerin gewesen war, viel es ihrer Meisterin sicherlich nicht allzu leicht davon zu reden.

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Es gab absolut keinen Zweifel daran, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, ihrer Padawan schon jetzt - auch wenn sie nicht sofort mit dem Kampftraining beginnen konnten - ein Lichtschwert zu zeigen und ihr nahe zu bringen, wie es war eine solche Waffe zu führen. Jibrielles Gesicht strahlte vor Freude, als sie das Lichtschwert leicht hin und her schwang und die bunte Klinge das Nichts durchschnitt. Schließlich gab die Padawan ihrer Meisterin das Lichtschwert zurück, nachdem sie es deaktiviert hatte und Chesara legte es neben sich auf das Bett. Sie lächelte zufrieden, als Jibrielle sich dafür bedankte, dass sie sie ihr Schwert hatte benutzen lassen. Dann jedoch stellte das Mädchen eine Frage, die mit dem Schwertkampf nichts zu tun hatte, sie ab er dennoch zu beschäftigen schien. Sie fragte nach der dunklen Seite und nach Jedi, die diesen Pfad gegangen waren - Jedi, die abtrünning geworden und den vielen Versuchungen verfallen waren.

"Ja, dies ist ein trauriges Kapitel."

Antwortete Chesara ernst und lud Jibrielle mit einer Handbewegung ein, sich neben sie zu setzen.

"Die Verlockungen, die die dunkle Seite bereit hält, sind für uns Jedi sehr gefährlich. Die Macht öffnet uns viele Möglichkeiten und lässt uns über uns selbst hinaus wachsen. Für manche ist dies irgendwann nicht mehr genug. Die dunkle Seite bietet einfachere und schnellere Lösungen um an ein Ziel zu gelangen. Dieser Pfad ist nicht so schwierig und steinig wie der Weg des Lichts. Viele Jedi sind auf diese Lügen bereits herein gefallen, denn so verheißungsvoll die Einladung der Dunkelheit zuerst auch wirken mag, umso gefährlicher sind die Konsequenzen. Die dunkle Seite frisst uns auf, wenn wir sie nutzen und uns ihr verschreiben. Sie nimmt Besitz von Körper und Verstand und macht den einstigen Jedi zu seinem Sklaven, auch wenn kein Sith dies jemals zugeben würde. Sie können es nicht sehen, denn die Gier hat sie blind gemacht."

Dies war ein schwieriges Thema, aber Chesara war zuversichtlich, dass Jibrielle es aufnehmen konnte, denn sie hatte einen großen Vorteil: es war nicht bloße Theorie, die sie kennen lernte. Sie hatte bereits einen Menschen gesehen, der der dunklen Seite verfallen war und von ihr gequält wurde. Der Anblick von Azgeth durfte bei ihr sicherlich noch nicht in Vergessenheit geraten sein. Somit hatte sie vermutlich bereits eine wage Vorstellung, was die dunkle Seite bewirken konnte und welche Konsequenzen sie mit sich brachte.

"Es hat bereits viele Jedi gegeben, die dem dunklen Pfad gefolgt sind. Und...ja, ich habe auch einige von ihnen gekannt. Es ist nicht leicht mit anzusehen, wie jemand früher einmal war und was aus ihm wird, wenn er sich selbst zu einem Sklaven der Dunkelheit macht."

Jibrielle hatte nach Alisah gefragt. Zuerst war Chesara erstaunt, dass sie diesen Namen kannte, doch dann erinnerte sie sich, dass sie mit Akemi über sie gesprochen hatte und Jibrielle dies natürlich mitbekommen hatte.

"Alisah, ja, sie ist zu den Sith gegangen, aber über sie weiß ich nicht sehr viel."

Erzählte die Jedi.

"Sie war nicht meine eigene Schülerin, sondern von einer Jedi namens Dhemya i Eraif.. Alisah hatte einen Zwillingsbruder, Adrian, und er war mein Schüler. Er war ein ernster Junge, sehr nachdenklich und er war nicht dazu gemacht ein Jedi zu sein, jedenfalls war er es damals noch nicht, obwohl er sehr talentiert war. Wer weiß, vielleicht wird er eines Tages bereit sein? Ich weiß es nicht. Es ist alles möglich. Jedenfalls... Alisah und Adrian lag die Macht im Blut. Ihre Eltern waren beide Jedi gewesen. Ihre Mutter, Yuna, war eine Heilerin gewesen und ihr Vater, Exodus, nun, er hatte viele Stärken, aber auch viele Schwächen - und diese führten ihn auf den dunklen Pfad. Die Wingstons - so ihre Familienname - waren leichte Beute für die dunkle Macht. Auch Exodus' Bruder, Araman, war ein Sith. Exodus war so mächtig, dass er schon bald in der Führungsriege der Sith aufstieg. Er diente direkt unter dem Imperator. Allerdings hat er sich immer, trotz seiner Position und trotz der Tatsache, wer er nun war, irgendwie seine Menschlichkeit bewahrt. Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, aber du musst wissen, dass kein Sith dem anderen gleicht. Es gibt jene, die blind vor Hass und Zorn sind, dass sie alles und jeden töten, der ihnen in die Quere kommt. Es gibt jene, die den Verstand verlieren und dann gibt es solche wie Exodus, die keine blutrünstigen Monster sind, sondern genau wissen, was sie tun. Es ist schwierig, diese Dinge nachzuvollziehen und noch schwieriger, sie zu erklären."

Chesara lächelte schwach. Bisher hatte noch kein Sith ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben und darüber, wie es war der dunklen Seite zu verfallen. Dies war natürlich, weil kein Sith wirklich einsah, dass er irgendetwas oder irgendjemandem verfallen war. Ein Sith sah sich als Sieger, obgleich er nichts weiter als eine Marionette war.

"Adrian und Alisah, die bei ihrer Mutter aufgwachsen war - sie hatte sich irgendwann aus dem Orden zurück gezogen - kamen dann wieder zu uns und ich nahm Adrian als Schüler, während Alisah zu Dhemya ging. Zu dieser Zeit haben die Kinder ihren Vater gehasst. Sie wussten nicht alles über ihn, manche Dinge, die man ihnen über ihn erzählt hatte, waren auch einfach nicht wahr. Ich habe zu dieser Zeit versucht, ihnen Exodus Wingston näher zu bringen und ihnen zu erklären, dass er nach allem immernoch ihr Vater war und ihnen nichts Böses wollte. Es mag seltsam klingen, aber es war tatsächlich genau so."

Chesara seufzte. Sie erinnerte sich noch daran, als sie mit Tear gesprochen hatte, ebenfalls einem Sith, aber einem guten Freund von Exodus. Aber sie durfte nicht zu weit ausholen. Ihre Geschichte hatte bereits Hintergründe erreicht, die mit Jibrielles eigentlicher Frage wenig zu tun hatten.

"Was ich eigentlich sagen wollte: Alisah ist damals nicht sofort von der dunklen Seite verführt worden, glaube ich jedenfalls. Ich habe diese Erzählungen nur aus zweiter oder dritter Hand und war nicht selbst dabei. Nach allem, was ich weiß, hatte sie andere Motive. Sie sie nach Bastion gereist, wo die Sith ihren Orden haben, um ihren Vater zu sehen und ihn näher kennen zu lernen. Bei dieser Gelegenheit wohl, ist sie mit der dunklen Seite in Berührung und dann auch von ihr verführt worden. Sie ist nie mehr zu den Jedi zurück gekehrt. Mehr weiß ich über sie nicht. Adrian, ruhig und besonnen, erkannte andererseits, dass er noch nicht für das Leben als Jedi gemacht war und dass er mit einigen Gedanken und Idealen unseres Ordens nicht einverstanden war. Darum hat er die Ausbildung bei mir abgebrochen und ist zu seiner Mutter zurück gekehrt."

Damit könnte die Geschichte, außer Alisahs ungewissem Schicksal, eigentlich zu Ende sein, aber das war sie noch nicht. Da sie ohnehin schon so viel über die Wingstons erzählt hatte, beschloss Chesara, auch noch den Rest los zu werden.

"Ich habe ja bereits gesagt, dass Exodus ein ungewöhnlicher Sith war. Beweis dafür ist, dass er es schließlich schaffte, gemeinsam mit seinem Bruder, sich von der dunklen Seite abzuwenden. Sie haben dem Sith-Orden und ihrem früheren Leben den Rücken gekehrt und leben inzwischen hier auf Coruscant. Hast du schon einmal von der Wingston Corporation gehört? Es ist eine große Firma, die im Schiffsbau tätig ist. Es ist das Unternehmen von genau dieser Familie und Exodus und Araman haben heute wieder leitende Posten angenommen und halten sich aus den Belangen von Imperium und Republik heraus."

Es klang wie ein Happy End und irgendwie war es das auch. Chesara hatte gute Hoffnung, dass auch Alisah eines Tages bereit sein würde, die dunkle Seite loszulassen. Ihr Vater und ihr Onkel hatten es beide geschafft, warum nicht also auch sie?

"Aber dies war nur ein einziges Beispiel. Viele Machtnutzer sind sich im Laufe der Zeit untreu geworden. Der Imperator Phollow ist ebenfalls ein gutes Beispiel. Er war vor langer Zeit ein Jedi, ein netter junger Mann und beliebt unter seinen Ordensbrüdern und Schwestern. Was ihn von uns fort getrieben hat... ich weiß es nicht."

Solche Gründe waren schwer zu verstehen. Es waren oft Ängste und unterdrückte Sorgen, die den Weg ins Verderben ebneten. Für einen Moment schwieg Chesara.

"Und auch ich habe vor sehr langer Zeit einmal eine Schülerin an die dunkle Seite verloren. Ihr Name war Jaina und sie war meine zweite Padawan überhaupt. Ich war noch sehr jung und sie war es ebenfalls. Ein Hitzkopf war sie, immer übermütig, viel zu sehr auf Abenteuer auf. Sie machte, was immer ihr in den Sinn kam, ohne vorher darüber nachzudenken. Es war unmöglich für mich sie zu halten."

Chesara erinnerte sich daran, wie verzweifelt sie damals versucht hatte, Jaina vor ihrem Unglück zu bewahren, aber sie hatte es nicht gekonnt.

"Sie ist zu einer Sith geworden, aber ich habe nie erfahren, was aus ihr wurde. Ich glaube nicht, dass sie noch lebt."

Es war hart, aber leider entsprach es den Tatsachen. Hätte Jaina es geschafft bei den Sith zu überleben, hätte sie doch sicher irgendwann noch einmal von ihr gehört? Es war bereits so lange her...

"Ja, es ist ein trauriges Thema, traurig und schwierig. Dennoch müssen wir uns den Gefahren immer bewusst sein. Angst, Verzweiflung, Wut und auch einfache Sorgen führen zur dunklen Seite. Lasse dich nicht von ihnen in einen Abgrund stürzen, aus dem du aus eigener Kraft nicht wieder heraus klettern kannst."

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Verkehrte Welt. Wunderbar. Gleißend helle Schlieren zogen an der einige Zentimeter dicken Scheibe vorbei, surreal, als befünden sie sich eher in einer geträumten Welt, nicht in der Realität. Eine Welt in der Sterne um die Wette liefen, Hunger und Einsamkeit nur Begriffe waren und sich Regenbögen in die Hand nehmen ließen. Chesara winkte ihre Padawan sanft zu sich herüber, auf dass sie sich neben sie auf das Bett setzte um zu erzählen. Doch es war keine schöne Geschichte, keine Geschichte mit Happy End. Wenn es schöne Geschichten gab, dann waren sie gerade in einer und wovon die Jedi-Rätin sprach war die Realität in Form einer Erzählung. Verkehrte Welt. Traurig.

Chesara erzählte Jibrielle von der dunklen Seite. Die dunkle Seite. Was für ein merkwürdiger Begriff, dachte Jibrielle bei sich. Was heißt dunkel? Was soll dann hell sein? Wie kam es ... das alles?
Ihre Meisterin sprach von den Verlockungen der dunklen Seite, wie sie jedem, vor allem aber den Jedi immer eine unsichtbare Gefahr sein würde. Der Wille nach mehr war ein entscheidender Impuls, Unersättlichkeit. Manchen reichten die schwierigen aber richtigen Wege nicht mehr aus, sie wollte die Verzückung der Einfachheit, der Dunkelheit. Doch diese Dunkelheit fordert ihren Tribut, immer. So wie bei Azgeth. Sie war wahnsinnig geworden, würde sich davon vielleicht nie erholen. Die dunkle Seite konnte einen in den Abgrund ziehen, wurde Jibrielle deutlich klar. Sie war eine Gefahr, ob in Form der Sith oder in einem selbst. Immerdar, da sie in jedem schlummern konnte. Die Macht war überall, so auch ihre Schattenseite. Viele empfindungsfähige Wesen in der Galaxis erlebten oft nur das Zwielicht, waren damit aber vielleicht ganz gut dran.

Dann sprach sie von den Jedi die sich vom Licht abwandten. Wie schwer das sein musste? Alisah aber war, anders als Jibrielle angenommen hatte, nicht Chesaras Schülerin gewesen. Die Jedi-Rätin hatte sie sogar recht wenig gekannt. Eine Dhemja i Eraif war ihre Meisterin gewesen. Alisah hatte einen Bruder, der trotz seines Talents für die Macht kein Jedi werden wollte oder konnte. Sie waren die Kinder von den Wingstons ... und irgendwo hatte sie diesen Namen schonmal gehört, meinte Jibrielle. Doch wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein, verwechselte den Namen mit irgendeinem Ähnlichklingenden. Ihr Vater Exodus sei ein besonderer Sith gewesen, weil er es geschafft hatte, sich nicht letztendlich von der dunklen Seite völlig unterwerfen zu lassen. Also, gab es doch Hoffnung, für jene die unter dem dunklen Bann der Macht waren? Es bestand die Möglichkeit, dass sie ihre Menschlichkeit nicht gänzlich verloren haben. Jibrielle nahm sich fest vor, ja schwor sich still, dies nie zu vergessen. Sie wollte als Jedi unbedingt dafür sorgen, dass jene die Willens waren, von der dunklen Seite zurückweichen konnten. Es bestand Hoffnung: Immer!

Als Chesara weiter von jenem Exodus sprach, bestätigte sie Jibrielle Gefühl, diesen Namen nicht zum ersten Mal gehört zu haben. Er und sein Bruder waren die wichtige Köpfe jener Wingston Corporation: ein Multi-Millionen-Credits-Konzern, soweit Jibrielle wusste. Unglaublich welche Wege die Macht doch bereitete.
Der nächste Teil von Chesaras Erzählung schockierte Jibrielle regelrecht und ihr blieb der Mund offen stehen, während sie bislang doch sehr diszipliniert ausgesehen hatte. Imperator Phollow war ein Jedi gewesen? Ein netter Jedi sogar? Unglaublich!

Schließlich kam die Jedi-Rätin auf ihre eigene ehemalige Padawan zu sprechen, die sie an die dunkle Seite verloren hatte. Jaina war ihr Name und ihrer Natur nach, war sie wohl immer eher wild als gemäßigt gewesen. Vielleicht hatte es ihr an Disziplin gefällt, wer weiß? Wenn nichtmal Chesara sagen konnte, was sie vom Licht abbrachte, wer dann?


"Sie ist zu einer Sith geworden, aber ich habe nie erfahren, was aus ihr wurde. Ich glaube nicht, dass sie noch lebt."

"Sie wird dich sicher ... du warst ihr bestimmt eine gute Freundin und die beste Lehrerin. Aber wir können nicht alle retten, oder? Ich werde dir nie diesen Schmerz bereiten."


sagte Jibrielle und hatte einen Frosch im Hals. Es war das zweite Mal gewesen, dass sie ihrer Meisterin das Versprechen gegeben hatte, nie zur dunklen Seite zu gehen.

Chesara hatte Recht: Es ist ein trauriges Thema ... wir müssen uns den Gefahren immer bewusst sein ... Angst, Verzweiflung, Wut und andere Sorgen führen zur Dunkelheit. Jibrielle würde sich nie von ihnen in einen Abgrund stürzen lassen, aus dem du aus eigener Kraft nicht wieder heraus klettern können würde. Die Padawan nickte und ihr trauriges hellte sich wieder auf, denn sie fürchtete sich nicht.


]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Chesara; Jace Chorios woanders im Schiff[
 
- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Quartier] - allein (Madge (Chesara) u. Jibrielle woanders)

Jace war in sein eigenes Quartier gegangen, nachdem er den Bes'uliik wieder komplett deaktiviert und die Plane darüber gezogen hatte. Es brauchte ja nicht direkt jeder sehen was dort in dem Frachtraum stand, ins besondere irgendwelche übereifrigen Zöllner. Es würde interessant werden wenn republikanische Zollbeamten an Bord kommen würden. Er hatte weder die Geldmittel zur Verfügung, die Dany mal eben aus dem Ärmel schüttelte oder sonst eine Möglichkeit den Beamten irgendetwas zu erzählen. Hinzu kam das seine beiden Passagiere keine Ausweise hatten, zumindest keine imperialen, vielleicht verfügten sie über republikanische Papiere? Das wäre zumindest etwas hilfreich. Ansonsten half nur Bluffen und das war nicht gerade Erfolgsversprechend.

Er ließ sich in einem der beiden Sessel nieder und goss sich ein Glas Wasser, auf dem Beistelltisch, ein. Einen Moment lang starrte er auf seine Kommode, ehe er einen Schluck trank und dann, aus einer Laune heraus, hinüber ging. Er öffnete die oberste Schublade und holte ein kleines Kästchen heraus, dessen Deckel er öffnete und den kleinen, metallenen Gegenstand, mit den blauen und roten Rangzylinder heraus nahm. Dann stellte er das Kästchen auf der Kommode ab und schloss die Schublade, ehe er wieder platz nahm.
In seiner Hand hielt er nun seine alten Rangabzeichen - die eines Flight Lieutenants des Imperialen Sternenjäger Corps.. Er hatte sie auf "The Wheel" von seiner alten Uniform entfernt und behalten, quasi als Erinnerung an alte Zeiten. Seine letzte Verbindung zum Imperium. Da er mitten im Einsatz desertiert war, hatte er keine Möglichkeit mehr gehabt irgendwelche anderen persönlichen Dinge mitzunehmen.

Während er hinunter auf das Abzeichen blickte, hatte er noch immer das Gefühl einen Fehler begangen zu haben. Es war nicht richtig gewesen. Nicht so. Bis Dandrian hatte er es nie für möglich gehalten. Und dann? Es war doch geschehen. Leider. Leider?
Nein, nicht leider. Zum Glück? Nein, auch das passte nicht. Trotz dem Gefühl etwas falsches getan zu haben, wusste er das es das Richtige gewesen war.
Warum dann also dieses schlechte Gewissen? Er schuldete dem Imperium gar nichts. Mittlerweile hatte er begriffen das es ein Fehler gewesen war, aber er hatte sich dort wohlgefühlt. 'Von der Propaganda berauscht.', hallte es sarkastisch durch seinen Kopf. Aber auch das entsprach nicht der Wahrheit. Er war ein treuer Anhänger des Imperiums gewesen, er hatte dafür gekämpft. Aber er hatte die Sith immer verabscheut und sie waren es die dem Imperium schadeten, das Imperium als Monster hinstellten. Zumindest hatte er dies immer gedacht. Dabei hätte gerade er es besser Wissen müssen. Er war schließlich dabei gewesen, über Bothawui. Als Hochadmiral Niriz mit der "Leviathan", einem Sternenzerstörer der Super-Klasse, Drev'starn - die Hauptstadt Bothawui's - bombardiert hatte. Es hatte Millionen das Leben gekostet und er hatte es noch nicht einmal bemerkt - es nicht sehen wollen. 'Also doch von der Propaganda beherrscht...' Heute schämte er sich dafür, auch wenn er wusste das er nichts hatte unternehmen können. Doch, er hätte. Er hätte schon früher aussteigen können. Stattdessen war er über Corellia wieder ins Cockpit gestiegen und danach auch noch einige weitere Male - bis Dandrian kam.
Heute war er Tinya dankbar dafür, was sie getan bzw nicht getan hatte. Damals hatte er sie gehasst. Glücklicherweise war sie vernünftiger als er es jemals sein würde. Sie hatte früher begriffen was Sache war und ihre Konsequenzen gezogen. Klar war auch der Faktor Lance Scott im Spiel gewesen - auch der Faktor Jace Chorios - aber sie war desertiert. Er hatte es damals absolut nicht verstanden - heute allerdings, verstand er es absolut.

Aber, auch wenn er sich heute seine Fehler eingestand, so erklärte es noch immer nicht warum er ein schlechtes Gewissen hatte und weshalb er das Gefühl hatte einen Fehler gemacht zu haben. Der Ausstieg war richtig - wenn auch arg spät - gewesen, gar keinen Zweifel. Seine Gedanken kehrten kurz zu den Falcons zurück und dann fiel es ihm ein. Klar. Der Ausstieg war richtig und längst überfällig gewesen - aber das WIE war absolut falsch gewesen.
Er hatte seine Kameraden und Untergebenen allein gelassen. In einem Gefecht - wo es um Leben und Tod ging nicht abgedrückt, seine Kameraden - seine Freunde, nicht verteidigt. Auch hier hatte Tinya die bessere Entscheidung getroffen - vielleicht unwissentlich - aber die bessere. Sie war einfach geflohen als es ruhig war. Keine Einsätze, keine Patrouillen.
Was war wohl mit Nurek, Billie, Dema, Senna und all den anderen Geschehen? Hatten sie überlebt? Flogen sie noch immer für das Imperium? Oder waren sie mittlerweile von der Statistik eingeholt worden? Er würde es wohl nie erfahren und auch seinen 'Fehler' würde er nicht mehr korrigieren können.

Er griff mit der freien Hand nach dem Glas, nahm einen großen Schluck und warf noch einen Blick auf das Rangabzeichen. Flight Lieutenant. Fast hätte er laut gelacht. Dieser Rang hatte vielen seiner Vorgesetzten den Kopf zerbrochen. Er war ein hervorragender Pilot gewesen - einer der Besten des Imperiums - und seine Führungsqualitäten waren mit Sicherheit auch nicht allzu schlecht. Aber sein Verhalten passte absolut nicht zu einem Offizier. Kein Wunder also das der zweimal degradiert worden war. Wie hatte Sez noch gesagt? 'Sie könnten schon längst eine eigene Staffel kommandieren...' Diesmal lachte Jace wirklich laut auf. Sein Geschwaderkommandant hätte ihn innerhalb von wenigen Stunden wieder zum Lieutenant oder Piloten degradiert.

Aber das war Geschichte. Vergangenheit. Er musste sich auf die Zukunft konzentrieren. Sicherlich half es vergangenes nicht zu vergessen, aber eine Last war es genauso. Er hatte ein neues 'zu Hause' gefunden und würde dies nicht so schnell verlassen - denn hier fühlte er sich Richtig. Die Black Sun war zwar auch nicht gerade das gelbe von Ei, aber bis jetzt war die Organisation nur halb so schlimm wie er es sich zuvor ausgemalt hatte. Glücklicherweise.

Er stand wieder auf und ging zurück zur Kommode. Verpackte das Rangabzeichen in der Schachtel und stellte diese zurück in die Schublade - so schnell würde es den Weg dort auch nicht wieder hinaus finden. Über manche Dinge dachte man lieber nicht zu oft und zu lange nach...


- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Quartier] - allein (Madge (Chesara) u. Jibrielle woanders)
 
- Hyperraum - "Prince" - Mit Jibrielle (Jace woanders im Schiff) -

Chesara lächelte leicht, als Jibrielle sie versuchte aufzumuntern, indem sie ihr versicherte, dass sie Jaina sicherlich eine gute Lehrerin gewesen war. Natürlich, sie hatte ihr Bestes versucht, aber sie brauchte sich auch nichts vormachen: sie war selbst noch jung gewesen, damals, und lange nicht so erfahren wie heute. Vielleicht wäre es von Anfang an klüger gewesen, wenn sich jemand mit mehr Lebenserfahrung der ungestümen Jaina angenommen hätte, aber solche kluge Schlüsse ließen sich im Nachhinein immer leicht ziehen. Jibrielle versprach Chesara außerdem, ihr keinen solchen Kummer zu bereiten. Sie war fest entschlossen den Pfad der guten, der hellen Seite, nicht zu verlassen. Es war ein nobles Versprechen und Chesara hoffte, dass sie es würde halten können.

Sie hatte ihrer Schülerin einige Eindrücke von der dunklen Seite vermittelt und einige hatte Jibrielle auf Corsucant bereits selbst gewonnen. Auch wenn Chesara noch ein paar mehr Geschichten zu diesem Thema einfielen, fand sie, dass dies für heute reichen sollte. Jibrielle sollte wissen, wie wichtig die Vorsicht war, doch sie sollte den Kopf auch nicht voller schwarzer Gedanken haben. Da sie bereits einige Übungen wiederholt hatten, die Jibrielle bereits kannte, war es an der Zeit etwas neues auszuprobieren. Sie ahnten bereits, dass Jibrielle ein besonderes Talent dafür besaß, die Empfindungen anderer Personen zu spüren, daher war Chesara entschlossen, diese Fähigkeit besonders zu fördern. Sie erklärte Jibrielle, dass sie nun an bestimmte Ereignisse aus ihrer Vergangenheit denken würde, während Jibrielle versuchen musste zu spüren, welche Gefühle Chesara bei diesen Erinnerungen überkamen. Es ging nicht darum, Gedanken zu lesen, sondern lediglich das Gemüt der Jedi-Rätin zu erkunden. Chesara begann, sich sehr stark auf bestimmte Erlebnisse der Vergangenheit zu konzentrieren. Zum Beispiel dachte sie an eines ihrer Treffen mit Azgeth, bei denen die ehemalige Sith einen Wutanfall begonnen hatte und die dunkle Seite versucht hatte auch auf Chesara überzugreifen. Jibrielle konzentrierte sich stark, beide Frauen saßen nebeneinander und hatten die Augen geschlossen. Die Padawan hatte ein wirklich enormes Talent für Empathie, denn es dauerte nicht lange, bis sie Chesaras Gemütslage tatsächlich in Worte fassen konnte. Ihre Einschätzung stimmte fast vollständig und so setzten sie das Training fort. Chesara dachte an fröhliche Tage mit ihrer Familie, an Mirjas fünfzehnten Geburtstag, an ihre Wiederkehr in den Jedi-Orden, nachdem sie zehn Jahre lang fort gewesen war, und an den Moment, in dem sie von Leds Tod erfahren hatte. Es waren starke Gefühle, die sie mit ihrer Erinnerung wieder herauf beschwor und diese Gefühle ließen sich von Jibrielle gut lesen. Chesara war mit den Fortschritten ihrer Padawan äußerst zufrieden, mehr noch, sie war sehr stolz auf sie.

Später beendeten sie das Training, sie waren gut voran gekommen und hatten sich eine Pause und eine Mahlzeit verdient. Von ihrem Piloten war in dem Aufenthaltsraum nichts zu sehen und Chesara vermutete ihn in seinem Quartier. Da Chorios ihnen bereits zuvor erklärt hatte, dass es hier Essen und Getränke gab, scheute sie sich nicht davor die Schränke zu öffnen und deren Inhalte zu begutachten. Sie fand ein paar interessante Sachen und eröffnete Jibrielle, in der kleinen Schiffsküche ein Essen für sie zu kochen. Das hatte sie sie einer halben Ewigkeit nicht mehr getan! Chesara nahm sich die Dinge, die sie benötigte.


"Schau doch mal nach unserem Piloten."

Schlug sie Jibrielle vor, während sie ein Glas mit Pilzen öffnete.

"Vielleicht möchte er auch etwas essen."

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Natürlich war die Jedi-Rätin Chesara eine starke Persönlichkeit und natürlich hing an ihrem Ruf, ihrem Rang und ihrer wichtigen Position, innerhalb dieses unvorstellbar ausgedehnten Krieges, eine enorme Verantwortung. Die Veranwortung für unzählige Leben konnten alleine davon bestimmt werden, inwieweit die Jedi schlicht ihr Gesicht wahrten und ikonische Wirkung auf die Leute hatten. Chesara als die obeste Jedi war also in gewisser Weise mehr ihrer Bedeutung verpflichtet als irgendetwas anderem. Dennoch hatte sie keine Skruppel und zögerte nicht, private Themen anzusprechen und deutlich zu zeigen, dass Jibrielles Worte nicht an ihr vorbei gingen, ohne Freude zu hinterlassen.

Darüber hinaus, die Zeit für finstere Geschichten über die dunkle Seite waren wohl vorbei, demonstrierte sie auch in der nächsten Übung, dass sie Jibrielle offensichtlich vertrauen musste, um sich bei diesem Training mit ihren Bildern und Emotionen aus der Vergangenheit zur Verfügung zu stellen. Das Talent ihrer Padawan für die Empathie war seit dem ersten Tag deutlich hervor getreten und offenbar beabsichtigte die Jedi-Rätin diese Fähigkeit alles andere als zu vernachlässigen.

Ziel war es also nun für ihre Schülerin, anhand der in Chesaras Geist heraufbeschworenen Erinnerungen die dabei entstandenen Gefühle der Meisterin zu lesen, nachzufühlen, durch die Empathie der Macht. Und wahrlich schien diese Fähigkeit Jibrielle in die Wiege gelegt. Während sie zwar anfänglich nicht ganz präzise Emotionen wahrnehmen konnte, vernahm sie schon nach wenigen Versuchen deutliche empathische Muster von Chesara. Sie konnte tiefste Trauer fühlen und hellste Freude. Tatsächlich verspürte sie einmal eine größere Verzweiflung, als sie sie jemals selbst gekannt hatte. Jibrielle fragte sich, ob sie je den Mut haben würde, ihre Meisterin nach dieser Erinnerung zu fragen.

Nachdem die von Chesara auf Abruf gestellten Gefühle in Form alter Erinnerungen letztlich geradezu in Lupenreiner Qualität bei der Padawan ankamen, setzten sie mit dem Training für heute erstmal aus. Sie hatte bislang noch nie soviel am Stück trainiert, in all den Wochen die Jibrielle nun schon bei den Jedi war. (;))
Jibrielle bedankte sich für das Vertrauen, das Chesara in sie hatte, und gelobte weiter fleißig an ihren Fähigkeiten zu schleifen. Vor allem wollte sie so viel wie sie konnte selbstständig daran arbeiten. Sobald sie mit dem Lichtschwerttraining beginnen würden, wollte sie zusätzlich ganz besonders darauf ihr Augenmerk legen, denn neben der Empathie war das Lichtschwert und die Führung desselben ihr gleichzeitig ungekannte Freude und natürliche Hingabe. Sie glaubte langsam immer mehr zu erfahren, worin ihre Bestimmungen lagen.

Mit stillgeschwiegenen aber dennoch nicht weniger knurrenden Mägen verließen sie die abgeschlossene Koje und begaben sich in den Aufenthaltsraum zurück. Chesara schlug vor etwas für sie beide zu kochen. Doch auch der Pilot, denn sie ja nun seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten, sollte mitessen. Gerne wollte Jibrielle ihn holen, hatte sie in den ganzen Erfahrungen der letzten Stunden schon gar nicht mehr daran gedacht, dass sie ihn überhaupt nicht mochte.

Vor dem Start hatte die Padawan bereits einmal einen Blick in das Cockpit geworfen, weshalb es nicht schwer war, es erneut zu finden. Während sich die Welt um sie herum so schnell wie das Licht bewegte, blieb ja doch hier drin alles an seinem Platz. Doch jener Pilot Jace Chorius war es eben nicht mehr: Das Cockpit war leer. Nicht im geringsten die Lust verspürend, sich an der unbewachten Konsule spielerisch zu betätigen und so einen schnellen Tod in einer der Sonnen herbei zu führen, legte Jibrielle den Rückwärtsgang ein und ging zurück zu den Quartieren. Jenes, das Jace als sein eigenes betitelt hatte, war ihr Ziel. Als sie davor zum stehen kam, lauschte die Padawan zunächst, doch keine verräterischen Geräusche drangen an ihre Ohren. Da besann sie sich von neuem ihre Existenz als Machtbegabte und versuchte seine Präsenz hinter der Tür zu spüren. Einen Lidschlag später war sie sich seiner unmittelbaren Gegenwart zufriedenermaßen bewusst und klopfte.


"Herr Chorios? Jace? Es gibt was zu Essen. Ch- Ich meine, Madge hat etwas gekocht. Sie hat für sie mitgekocht. Ich nehme an ihre Küche sieht selten mehr als Aufgewärmtes, hmm?"

rief sie durch die Tür, denn längst hatte sie sich erinnert. Das Schönste am Kontakt mir diesem Kerl war, dass es ihr Freude bereitet hatte, ihn zurück zu sticheln.

]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Jace Chorios; Chesara in der Küche
 
- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Quartier] - allein (Madge (Chesara) u. Jibrielle im Quartier)

Jace hatte sic hin dem Sessel zurückgelehnt und starrte an die Decke. Die Zeit im Hyperraum war die schlimmste. Vor allem wenn man alleine reiste. Man hatte viel zu viel Zeit sich Gedanken über die Dinge zu machen und tat Sachen die einem nie zuvor in den Sinn gekommen waren. Als Kampfpilot hatte man im Normalfall andere Dinge zu tun. Man checkte regelmäßig seine Systeme oder flog Simulationen während des Sprunges, oft dachte man über den da kommenden Einsatz nach oder schlief noch ein wenig bevor die Hölle losbrach. Diese Dinge konnte er nun nicht mehr tun. Er konnte zwar die Systeme der "Prince" alle paar Minuten checken, nur das dies an Bord der Yacht keinen Sinn machte. Sternenjäger waren nun einmal anfälliger für Defekte. Auch das Simulationen fliegen war nicht möglich, da das Schiff nicht über entsprechende Funktionen und Programme verfügte. Vielleicht sollten sie sich bald mal einen Flugsimulator zu legen - Platz genug gab es ja. Und Zahlen, konnte Dany. Der, als Pilot selber die Vorzüge dessen sicher sehen würde und es für eine sinnvolle Investition hielt. Vor allem mit Programmen für sein neues Schmuckstück und Jace konnte endlich wieder TIEs fliegen. Sollte der Chiss von seiner Selbstmordmission zurückkehren würde er ihn darauf ansprechen. Sie hatten eh noch viel zu tun. Die "Prince" benötigte dringend weitere Modifikationen, ansonsten wäre sie als Schmugglerschiff gänzlich unbrauchbar. Er durfte gar nicht über mögliche Kontrollen nachdenken.

Jace warf einen Blick auf sein Chrono. Noch gut zwei Stunden und sie würde Obroa-skai erreichen. Vielleicht sollte er mal nach seinen Passagieren schauen? Es war zumindest einen Versuch wert. Es würde zumindest helfen die Langeweile zu verdrängen. Gerade als er aufstehen wollten, klopfte es an der Tür und er hörte Jibrielle's Stimme.
Bei der ersten Anrede musste er grinsen. Herr Chorios. So hatte ihn schon ewig niemand mehr angesprochen. Offenbar hatte ihre 'Tante' gekocht. Ihm war aufgefallen das Jibrielle sich beim sprechen korrigiert hatte. Dies bestätigte nur das, was eigentlich von anfang an klar gewesen war - die Namen waren nicht echt. Aber gekochtes Essen hörte sich Super an. Das letzte vernünftige Essen hatte er auf der "Pride of Bastion" gehabt und das war nun auch schon verdammt lange her und wer imperialen Kantinenfraß als vernünftig bezeichnete hatte schon einen Knall.

Er stand auf, ging hinüber zur Tür und öffnete sie. Er fand sich direkt der braunhaarigen Frau gegenüber.


"Herr Chorios?! Ich glaubs ja nicht.", meinte er grinsend und fuhr fort,"Danke fürs Bescheid sagen. Aber, vorsicht mit dem aufgewärmten Essen, Miss. Sie hätten mich mal in der Küche erleben sollen."

Grinsend erinnerte er sich, an seinen ersten und letzten Versuch. Die halbe Küche sah aus als wäre ne Bombe explodiert und der Rest war ein wenig...vollgestellt. Nie wieder.

"Ich glaube Rationsriegel sind am sichersten.

Madge hat gekocht, sagen Sie? Da stellt sich dann die Frage: Wird es essbar sein oder sollte man Rationsriegel vorziehen?"


Er schob sich an ihr vorbei und bedeutete ihr voranzugehen.

"Wie auch immer. Wir sollten sie nicht warten lassen."

- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince"] - mit Jibrielle (Madge (Chesara) in der Küche)
 
]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Jace Chorios; Chesara in der Küche[

Jibrielle warf einen Blick auf ihren Com, um zu gucken wie spät es denn eigentlich war. Tatsächlich, musste die Padawan feststellen, hatten sie seit ihrer Abreise schon weit mehr als einen Tag hinter sich gebracht. Während des ganzen Trainings, versorgt von ein paar eingepackten Snacks, einem Badezimmer nebenan und rundherum nur künstliches Licht und Sternenschlieren hatten sie total die Zeit um sich herum vergessen.

Die Tür schob sich auf und vor ihr stand, wie sollte es auch anders sein, Jace Chorios. Dabei hatte er auch wie üblich sein verschmitzes Grinsen, dessen Deutung Jibrielle des öfteren auch mit arrogant beschrieb. Er war einen halben Kopf größer als sie und machte wie immer eine Show durch seine ganze Haltung allein.

Er ließ es sich natürlich nicht nehmen seinem Grienen Worte folgen zu lassen und so amüsierte ihn Jibrielles Ansprache mit "Herr", die sie sich im Nachhinein lieber verkniffen hätte, aber manchmal ist die reflexhafte Höflichkeit schneller als das Wissen um ein Nicht-leiden-Können. Doch sie hatte es gesagt. Schließlich konnte man ja auch ein "Guten Tag" gegenüber einem erklärtem Erzfeind nicht wieder zurücknehmen, einmal im Eifer der guten Laune von sich gegeben.


"Jah, verzeihen sie Herr Jace Chorios,"

sagte Jibrielle und verdrehte demonstrativ die Augen, während sie das höhnische Grinsen zurück gab.

"aber die Höflichkeit kommt eben immer einfach über mich ... bestimmt kein Problem mit dem sie zu kämpfen haben.

Und mit dem Miss können sie ruhig weiter verfahren, am Ende bringen wir ihnen noch Manieren bei. Schaden kanns nicht, steht ihnen sicher ganz gut."


Sich wahrscheinlich für unglaublich originell haltend, frotzelte er über Madges Kochkünste, obwohl er doch genauso wenig darüber wusste, wie selbst insgeheim Jibrielle. Doch die Padawan konnte sich kaum vorstellen, dass Chesara zwar Kriegswunden heilen und Lichtschwerter schwingen, aber nicht kochen können sollte. Sollte er doch seine Rationsriegel essen, bis ihm die Zähne ausfallen, wenn ihm Chesaras Essen nicht passte.

Jace schob sich an ihr vorbei nur um dann die Hand auszustrecken und ihr somit gespielt höflich den Vortritt zu lassen. Die einzeln abzweigenden kurzen Gänge vor den jeweiligen Quartieren waren nur wenig größer als die Türrahmen selbst. Deshalb standen die beiden nun recht nah voreinander, was Jibrielle, nach ein paar Augenblicken des zynischen Guckens unangenehm bewusst wurde und sie schnell abgewandt, sich jedoch keine Blösse gebend, voranschritt.


"Na dann los! Sie werden schon sehen: Madge wird wunderbar gekocht haben."

sagte sie und ohne die schnippische Antwort abzuwarten schritt sie weiter, bis sie mit Jace den Aufenthaltraum erreicht hatten. Chesara war anscheinend inzwischen fertig geworden und es duftete bemerktenswert.

"Ich habe unseren Flieger gefunden. Er ist etwas skeptisch über die Qualität deines Gerichts. Ich meinte, er bräuchte sich da keine Gedanken machen."

]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Jace Chorios und Chesara im Aufenthaltsraum[
 
- Hyperraum - "Prince" - Mit Jibrielle und Jace -

Es dauerte nicht lange, bis ihre Padawan mit dem Piloten zurück kam. Jibrielle erwähnte dessen geäußerte Zweifel an Chesaras Kochkünsten und Chesara musste lachen.

"Nun, ein Koch ist immer nur so gut wie seine Zutaten."

Erwiderte sie mit einem Augenzwinkern in Anspielung auf die Dinge, die sie in der Voratskammer gefunden hatte. Sie hatte keine Ahnung, wer dieser Jace Chorios wirklich war, aber sie glaubte nicht daran, dass er regelmäßig Passagiere mit diesem Schiff transportierte. Dagegen sprachen mittlerweile viel zu viele Gründe. Der zuletzt hinzu gekommene hatte sich in den Schränken, die sie durchsucht hatte, gefunden - oder eben auch nicht. Wer hielt sich eine Yacht wie die "Prince" mit gemütlichen Zimmern und entsprechendem Luxus, verfügte jedoch nur über lange haltbare Lebensmittel in Dosen, oder eingemacht in Gläsern? Leute, die auf der "Prince" reisen wollten, waren besseres Essen gewohnt, frisches Gemüse, frisches Fleisch, frische Milch, frisches Obst. Normalerweise sollte dies kein Problem darstellen, da Jace Chorios mit seinen Passagieren regelmäßig Planeten anflog. Er hatte die Möglichkeit, den Kühlschrank gut gefüllt zu halten. Chesara war ziemlich misstrauisch, gleichzeitig jedoch wusste sie, dass es ihr prinzipiell egal sein konnte. Sie spürte noch immer keine Gefahr von dem Piloten ausgehen und so lange er sich an ihr Abkommen hielt und sie nach Mon Calamari brachte, konnte er Geheimnisse haben wie er wollte.

Chesara hatte bereits den Tisch gedeckt und servierte nun das bescheiden zubereitete Essen. Ihr kam es vor, als hätte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gekocht und tatsächlich stimmte dies fast. Das letzte Mal, als sie vor einem Herd gestanden hatte, hatte sie es für Mirja und Ard getan und die beiden hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen! Sie hatte sich verkneifen müssen dem Piloten zu sagen, dass sie ihre Familie - und dazu zählte sie nicht nur ihre Tochter und ihren alten Freund, sondern alle Frauen und Kinder aus ihrem Dorf - jahrelang versorgt hatte und ihr Essen nie jemandem geschadet hatte. Natürlich schwieg Chesara. Solche Themen gehörten nicht an diesen Tisch.


- Hyperraum - "Prince" - Mit Jibrielle und Jace -
 
- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince"] - mit Jibrielle (Madge (Chesara) in der Küche)

Einen Moment lang standen sich die Beiden schweigend gegenüber und starrten sich an. Jace erwiderte ihren Blick ohne mit der Wimper zu zucken. Dann wandte Jibrielle sich ab, als wäre ihr gerade erst aufgefallen das sie so nahe beieinander standen und ging voran. Jace folgte ihr - zur Abwechselung schweigend - in den Aufenthaltsraum. Die Gerüche aus der Küche waren bereits im halben Schiff zu riechen, es roch jedenfalls nicht schlecht. Wie es schmeckte würde sich zeigen.

Im Aufenthaltsraum war 'Madge' bereits damit beschäftigt das Essen zu servieren. Der runde Tisch war gedeckt und gleich würde die Mahlzeit alles komplettieren. Glücklicherweise würden die Luftfilter den Essensgeruch in wenigen Minuten rausgefiltert haben. So musste man sich keine Gedanken über, beispielsweise, die Polster machen. 'Spinnst du?', fragte er sich. 'Seit wann interessieren dich die Polster?' Innerlich den Kopf schüttelnd, hörte er wie Jibrielle ihre Tante über seine Skepsis, ihre Kochkünste betreffend, informierte. Irgendwie war die Situation nicht richtig. Er ließ sich von seinen Passagieren auf seinem eigenen Schiff bekochen und die Passagiere konnten überall herumwühlen? Das war ja schon fast absurd. Er konnte sich kaum vorstellen das irgendein anderes Black Sun Mitglied so mit seinen Passagieren umging. Und wenn schon. Was interessierten ihn die Anderen? Solange die Zwei keinen Mist bauten war alles in Ordnung und wenn sie unbedingt kochen wollten - bitte. Er hatte sie schließlich nicht darum gebeten. Was nicht heißen sollte das er nicht froh und dankbar darüber war.

Er quittierte Madge's Antwort mit einem weiteren, schiefen Grinsen.


"Da ich nicht gerade ein Profi in der Küche bin, sind die Zutaten auch nicht von der Sorte wie sie ein Profi in der Küche benötigen würde.", rechtfertigte er sich und bedeutete den Beiden in der gemütlichen Sitzgruppe platz zu nehmen.

"Vorab schon mal Danke, das Sie Beide an mich gedacht haben.", er deutete eine Verbeugung an und wandte sich halb in Richtung Cockpit um. "Beginnen Sie ruhig schon. Ich muss noch ganz kurz etwas im Cockpit überprüfen."

Er ging die kurze Treppe hinab und betrat das Cockpit. Auf dem Hauptdisplay lief der Countdown bis zum Rücksprung. Nicht mehr lange und sie würden bei Obroa-Skai aus dem Hyperraum fallen, aber für das Essen sollte es noch genügen. Dann rief ein Diagnoseprogramme auf und überprüfte ein weiteres Mal die Kühlflüssigkeit und den Hyperantrieb. Immer noch keine Probleme und nichts vorüber man sich Sorgen machen müsste. Mit einem zufriedenen Nicken kehrte er zu den beiden Frauen zurück und ließ sich auf dem freien Platz nieder. Sofort passten sich die Polster seinem Körper an und er konnte sich bequem zurücklehnen. Die beiden Dari's hatten bereits mit dem Essen begonnen und Jace tat sich auch etwas auf. Es sah nicht schlecht aus, roch gut - was sollte da noch schief gehen?

"Dann wollen wir mal sehen wie gut die Zutaten waren und was uns das über die Qualitäten des Kochs sagt."

Er kaute einen Moment und als der Mund wieder leer war, nickte er.

"Die Zutaten müssen gut gewesen sein.", grinsend zwinkerte er Madge zu.

"Sagen Sie mal, was haben Sie Beide eigentlich ausgefressen? Falls man das erfahren darf.", fragte er direkt im Anschluss etwas ernster.

Eine pikante Frage. Vermutlich würde er auch keine Antwort bekommen oder eine Antwort die nicht der Wahrheit entsprach. Sie mussten von Coruscant weg und das ohne von den Imps behelligt zu werden und nach Mon Calamari. Das ließ eigentlich nur einen Schluss zu: Neue Republik. Natürlich konnte es auch irgendein anderer Grund sein, aber dieser war nun einmal am logischen.


"Ihr seht nicht unbedingt so aus als hättet ihr irgendwas in die Luft gejagt oder ein Attentat ausgeführt oder so in die Richtung. Auch wenn man sich von Äußerlichkeiten, bekanntermaßen, nicht täuschen lassen soll."

- [Hyperraum nach Obroa-skai - "Prince" - Aufenthaltsraum] - mit Jibrielle und Madge (Chesara)
 
]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Jace Chorios und Chesara im Aufenthaltsraum[

Seitdem sich Jibrielle und Jace so unangenehm nahe gekommen waren, herrschte offenbar ein beklemmtes Schweigen zwischen ihnen. Dafür das sie sich nicht riechen konnten, war die Situation deutlich zu intim gewesen. Innerlich schüttelte sie den Kopf darüber. Sie konnte gut darauf verzichten ihm nochmal so nahe zu kommen, doch noch mehr konnte sie darauf verzichten, dass er dumme Sprüche von sich gab.

Chesara zeigte ihre Frohnatur und begegnete dem angedeuteten Zweifel von Jace mit einem Lachen und einer freundlich gekonterten Bemerkung zur dürftigen Ausstattung der Küche. Doch auch wenn sie nur von Konserven und Einmachgläsern zehren konnten: Chesara hatte ein kleines Wunder gewirkt.

Vor ihnen auf dem Tisch stand ein herzhaft dampfendes Essen, dass gleich mit mehreren Duftmarken um sich warf und einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Etwas Warmes, dass abgesehen davon auch noch so gut zubereitet war, hatte Jibrielle schon seit Ewigekeiten nicht mehr gegessen. Ihr gingen die Augen über und sie wäre fast auf ihren Platz gestürtzt, so lecker sah das aus. Doch sie geziemte sich, noch dazu in Anwesenheit des Piloten, und setzte sich gemächlich. Es ärgerte sie ein wenig, dass sie wegen ihm überhaupt aus irgendeinem Grund ihr Verhalten zügelte.


"Das sieht wirklich großartig aus! Da hast du dich selbst übertroffen, Madge!"

sagte Jibrielle, gar nicht in der Lage auszudrücken, wie sehr sie diese warme Mahlzeit lockte und mit den saftigen Düften verführte. Jace schaute noch einmal im Cockpit nach den Geräten und kam dann auch endlich zum Essen. Das sie auf seine Rückkehr gewartet hatten, war schon entsetzlich genug gewesen. Jibrielle hatte das Gefühl, ihr Magen würde sie bei diesem Anblick eher von Innen selbst verzehren, als noch länger warten zu müssen.

"Ich wünsche euch einen guten Hunger und Appetitt!"

fügte sie noch, als sich alle gesetzt hatten, und begann, mit allem Anstand den sie aufbringen konnte, das Festmahl zu verschlingen. Anscheinend schmeckte auch dem Skeptiker zu Tisch das Essen wieder erwarten, was er auch laut eingestand. Doch die milden Nuancen der kulinarischen Komposition lockerten wohl auch noch seine Zunge und machten sein Hirn etwas weich, denn Jibrielle hätte in diesem Moment niemals mit seiner folgenden Frage gerechnet.

"Sagen Sie mal, was haben Sie Beide eigentlich ausgefressen? Falls man das erfahren darf."

Jibrielle verschluckte sich, begann zu husten und hieb sich dabei auf die Brust.

"schuldigunn ... hag mich verschluggt ... fa schu kierik!"

sagte sie, noch immer den Mund voll und keuchend. Achso ... na wenigstens sahen sie nicht wie Terroristen oder Attentäter aus. Was für eine beschissene Frage war das denn? Glücklicherweise war Jibrielle viel zu sehr damit beschäftigt, nicht an einem Hustenanfall zu sterben, als dass sie hätte antworten können. Die Beantwortung der Frage überließ sie somit der deutlich fähigeren Jedi-Rätin.

]Weltraum - An Bord der "Prince" - mit Jace Chorios und Chesara im Aufenthaltsraum[
 
- Hyperraum - "Prince" - Mit Jibrielle und Jace -

Im Gegenteil zu den bereits geäußerten Befürchtungen war die Mahlzeit, die Chesara gekocht hatte, durchaus genießbar. Sie selbst schmeckte zwar heraus, dass die Zutaten nicht frisch waren und bestimmte Dinge fehlten, doch Chesara hatte auch immer schon einen besonders feinen Geschmack gehabt. Für ein ganz normales Abendessen in einem Kreis wie dem diesrigen war das zubereitete Gericht voll und ganz ausreichend. Sogar Chorios bestätigte dies, natürlich mit seinem üblichen verschmnitzen Grinsen im Gesicht. Chesara nahm diese Geste mit Humor. Ihr Pilot war ein gewitzter Mann, so schien es ihr, den man in den seltensten Fällen ernst nehmen musste. Zumindest war er ihr bisher so erschienen. Diese Einschätzung sollte sie jedoch bereits wenige Minuten später revidieren, als er ihr ernster und aufmerksamer gegenüber saß, als ihr lieb war. Sie selbst hatte noch während des Kochens beschlossen, ihm seine Geheimnisse zu lassen und sich nicht weiter um ihn zu kümmern, so lange es ihr und Jibrielle nicht zum Nachteil gereichte, doch in dieser Angelegenheit war er offensichtlich anderer Auffassung. Statt weiter darüber nachzugrübeln und zu spekulieren, wie die wahre Geschichte seiner beiden Passagiere aussah, ging er nun in die Offensive und fragte direkt nach. Die erste Reaktion seiner Gäste war ein auffälliger Hustenanfall von Jibrielle, die sich wohl an ihrem Essen verschluckt hatte. Mit einem Seitenblick auf ihre Padawan nahm Chesara einen weiteren Löffel Gemüse und Fleisch zu sich und kaute betont langsam und gelassen. Sie wusste nicht, ob Chorios wirklich eine Antwort erwartete. Gehörte er zu der Sorte, die es einfach ins Blaue hinein versuchten, ohne sich etwas davon zu versprechen? Oder hatte er vor so lange nachzubohren, bis er zu seinem erwünschten Ergebnis kam, sich darauf bereufend, dass er ein Recht darauf hatte zu erfahren, worauf er sich als Pilot einließ? Es spielte eigentlich keine große Rolle, was er erwartete. Chesara legte das Besteck zur Seite.

"Meinen Sie nicht, diese Fragen hätten sie vor Abflug stellen sollen?"

Fragte Chesara zurück.

"Oder liegt es in Ihrer Absicht das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen?"

Für einen Augenblick sah sie ihn herausfordernd an, ehe sie zu ihrem Glas griff und einen Schluck trank. Der Anflug eines Lächelns glitt über ihre Züge.

"Aber offen gestanden, das kann ich mir weniger vorstellen. Wo sich doch hinsichtlich Ihrer eigenen Geschichte ebenfalls einige Ungereimtheiten auftun..."

Sie ließ die Worte einige Sekunden lang im Raum stehen, ehe sie weitersprach. Inzwischen war es für Chesara eine Tatsache, dass die Informationen, die ihnen der Pilot gegeben hatte, genauso wenig alle der Wahrheit entsprachen wie ihre eigenen.

"Ich frage mich, wieviel Sie bereit wären preis zu geben, sollte ich Sie so direkt ansprechen. Für mich jedenfalls ist diese Tischrunde hier keine Verhandlung, und somit steht es jedem frei, sein kleines Geheimnis zu hüten."

Sie sagte dies mit einem leichten Funkeln in den Augen, der Ton ein wenig in Anlehnung an die kecke Art des Piloten.

"Eines vielleicht noch, Mr. Chorios: die Situation selbst, in der sich diese Galaxis befindet, macht es möglich, dass manche Verbrechen, denen Strafe droht, anderswo als Recht angesehen werden."

- Hyperraum - "Prince" - Mit Jibrielle und Jace -
 
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