Osarian, Rhommamool (Osarian-System)

[Osarian-Weltraum-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Zack Molaron, Thrakan Horvic, Crew]

"Dreißig Sekunden bis zum Rückfall in den Normalraum" meldete der Navigationsoffizier von seinem Platz an der Konsole. Lloyd Mace hatte die beiden Befehlshaber der Korvetten Awakening und Pathfinder auf die Brücke holen lassen, damit sie der ersten Kontaktaufnahme zwischen dem Imperium und den Bürgerkriegsparteien beiwohnen konnten.

"Meine Herren, ich habe beschlossen zuerst mit Osarian in Verbindung zu treten. Gouverneur Wilek Ardiff wird dort gefangen gehalten, deshalb sollten wir hier ansetzen." Die beiden Lieutenant Commander nickten zustimmend, was hätten sie auch sonst tun sollen? Keiner von ihnen besaß Erfahrung im Schlichten von Konflikten, schon gar nicht in befehlshabender Position.

Die Sternenlinien vor dem Bugfenster wurden kleiner, bis sie wieder in kleinen hellen Punkten am Firmament übergingen. Direkt vor ihnen sahen sie den namensgebenden Planeten des Osarian-Systems. Lloyd warf einen Blick auf die Sensoren und erkannte, dass auch die beiden Korvetten Hyperraum verlassen hatten und sich in die übliche Formation begaben.


"Stellen Sie eine Parallelverbindung zu allen Schiffen her. befahl er dem Navigationsoffizier und bekam kurz darauf ein bestätigendes Nicken.
"Hier spricht Commander Lloyd Mace, an die Besatzungen der Ulysses, Awakening und Pathfinder. Wir haben soeben unser Zielsystem erreicht und werden in Kürze Kontakt mit den Konfliktparteien aufnehmen. Aufgrund der vergangenen Ereignisse müssen wir annehmen, dass sie dem Imperium gegenüber nicht freundlich gesinnt sind. Ob sie uns als Feinde betrachten bezweifle ich gegenwärtig, aber wir sollten uns vorbereiten. Ich rufe hiermit, in Abstimmung mit Lieutenant Commander Zack Molaron und Lieutenant Commander Thrakan Horvic die Alarmstufe "Gelb" für die gesamte Flotte aus. Bitte begeben Sie sich in alle Bereitschaftsräume und halten Sie sich einsatzbereit. Die Zukunft des Imperiums hängt von Ihnen ab. Für das Imperium." Lloyd unterbrach die Verbindung zu den beiden Begleitschiffen und konzentrierte sich auf seine Fregatte. Hier stand er nun, an Bord der Ulysses, ein Schiff welches ihm anvertraut wurde um das Territorium des Imperiums zu sichern sowie Ruhe und Frieden innerhalb dessen Grenzen zu bewahren. Die schwierige Zeit verlangte jedoch bereits bei seinem ersten Einsatz von ihm, dass er als Diplomat auftrat und einen Bürgerkrieg vor der Eskalation verhindern sollte. Eine Rolle für die er nie ausgebildet wurde. Die Marine hatte jeden Aufstand stets im Keim ersticken können, indem sie mit einigen Sternzerstörern auftauchte und unzweifelhaft deutlich machte, wer die Autorität besaß. Dies war die Vergangenheit, die Gegenwart kannte keine imposante Flotte mehr und die einst gefürchtete Armada war für diesen Einsatz zu drei kleinen Kapitalschiffen zusammen geschrumpft, welche als Kollektiv nichtmal ausreichten um einen einzelnen Sternzerstörer in Bedrängnis zu bringen.

"Unidentifizierte Schiffe, hier spricht die Osarian-Raumkontrolle. Identifizieren Sie sich, oder wir sind gezwungen unsere Verteidigungsstreitkräfte auf Abfangkurs zu bringen." meldete sich eine Stimme aus dem Kommunikationssystem. Lloyd hatte die Schiffe angewiesen, die Kennung zunächst zu verschlüsseln, um die Osarianer zum ersten Schritt zu bewegen.

"Lieutenant, stellen Sie die Frequenz auf meine Konsole um. Beginnen Sie mit einer Ton und Bildübertragung. Stellen Sie die Kamera so ein, dass meine Uniform deutlich zu erkennen ist. Auch die beiden Lieutenant Commander der Korvetten müssen im Bild erfasst werden. Die sollen sehen mit wem sie es zu tun bekommen. Sobald die Verbindung steht, übermitteln Sie ihnen die Identifikationscodes unserer Schiffe." Das Kom an der Konsole des Commanders wechselte von einem schwarzen Bildschirm zu einem klaren Bild, auf dem nun ein Mann mittleren Alters erschien. Er trug eine blaue Uniform, offenbar die Standardausstattung der planetaren Verteidigung Osarians.

"Hier spricht Commander Lloyd Mace von der Fregatte Ulysses der imperialen Marine. Wir haben den Auftrag die kriegerischen Aktivitäten in diesem System zu unterbinden. Verbinden Sie mich unverzüglich mit jemandem, der über höchstmögliche Autorität verfügt." Der Offizier war sichtlich geschockt vom Eintreffen der Schiffe. Sein Zögern belegte dies ohne jeden Zweifel. Er rang sich letztlich zu einer kurzen Bestätigung durch. Das Bild flackerte kurz und ein anderer Mann zeigte sich ihnen auf dem Schirm.
"Ich grüße Sie, Commander Mace. Mein Name ist Tibus Gekar, ich bin der Premierminister Osarians." Seine grauen Haare und das faltige Gesicht zeigten die Strapazen eines Mannes, welcher ein Leben lang in politischer Verantwortung handelte. Seiner Begrüßung, welche äußerst frostig ausfiel machte er eine künstlerische Pause, um sicher zu gehen, dass er die Aufmerksamkeit der gesamten Brücke der Ulysses bekam.

"Premierminister Gekar, das Imperium hat von dem Konflikt zwischen Ihrer Welt und den Rhommamoolianern erfahren, welchen Sie mittlerweile sogar bewaffnet ausgetragen haben. Außerdem wurde der imperiale Gouverneur Wilek Ardiff von Ihnen gewaltsam seines Amts beraubt und eingesperrt. erklären Sie dies."

"Die Rhommamoolianer haben unsere Handelswege überfallen. Aus irgendwelchen, mir nicht ersichtlichen Gründen, haben sie unser altes Abkommen über den systemischen Handel gebrochen und bestehen auf einem eigenen interplanetaren Raumhafen um eigene Handelsrouten zu erschließen. Dies gefährdet jedoch unsere Wirtschaft, schließlich haben wir keine Erzvorkommen wie Rhommamool. Ihr Gouverneur hatte eiseitig Stellung bezogen und unseren Feinden Unterstützung zugesagt. Dies führte zu Tumulten auf unserem Planeten und zu Aufständen vor dem Gouverneurspalast. Daraufhin haben wir ihn zu seinem eigenen Schutz an einen sicheren Ort gebracht. Es hadelt sich keineswegs um eine Gefangennahme Commander."

Lloyd sah den Premierminister mit starrem Blick an. Diese Antwort war das heuchlerischste und respektloseste Geschwätz, welches man je ihm gegenüber geäußert hatte.

"Nun, Premierminister. Wenn Gouverneur Ardiff kein Gefangener ist, kann er jederzeit gehen wohin er will. Ich verlange daher, dass Ihre Leute ihn zu einer Fähre bringen, welche wir mit einer Tie-Jäger Eskorte zu Ihrem Planeten schicken werden. Übermitteln Sie uns die genauen Koordinaten. Des Weiteren verlange ich als Repräsentant des Imperiums eine Konferenz zur Friendesschlichtung. Ich erwarte Sie und einen Vertreter Rhommamools am morgigen Tag an Bord der Ulysses. Da sie als Diplomat reisen, stehen Sie unter dem Schutz der imperialen Gesetze und haben nichts zu befürchten, unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen. Sie werden freies Geleit haben, egal was passiert."

"Commander, ich nehme Ihren Vorschlag zur Kenntnis. Aber erklären Sie mir doch bitte, warum das Imperium keinen Admiral oder einen Sternzerstörer entsendet hat, um die Situation hier zu klären. Eine solche Aufgabe erscheint mir ziemlich ungewohnt für einen Commander. Sollte an den Gerüchten um die Schlacht um Bastion etwa doch stimmen?"

Lloyd ballte beide Fäuste, was Dank des Winkels der Kamera jedoch dem Provokateur verborgen blieb. Lloyds Blick hingegen war nach wie vor emotionslos. An dieser Stelle konnte ihm die Kontrolle entgleiten, oder er blieb Herr der Lage. Nach nur wenigen Minuten waren ihm einige der wichtigsten Winkelzüge der Diplomatie offenbart worden, welche ihm vorher unbekannt waren. Jedes einzelne Wort, jeder Satz und jede Geste musste sorgfältig bedacht werden.

"Ich weiß nicht welche Gerüchte Sie hier vernommen haben, aber ich komme direkt von Bastion und kann Ihnen sagen, dass dort alles in bester Ordnung befindet und Imperator Darth Allegious sehr erbost ist über die Unruhe in diesem System. Was den Admiral betrifft, so versichere ich Ihnen, dass dieser bereits hierher unterwegs ist. Da das Imperium jedoch an zeitnahen Ergebnissen interessiert ist, bin ich als ranghöchster Offizier des Vorauskommandos beauftragt worden die Situation unter Kontrolle zu bringen. Ich erwarte Sie daher morgen an Bord meines Schiffs."

Tibus Gekars Augenbrauen zuckten kurz, als Lloyd den Imperator erwähnte. Offenbar war die Nachricht, dass ein neuer Herrscher den Thron des Imperiums erklommen hatte noch nicht bis zu ihm vorgedrungen. Wieder folgte eine kurze Pause, was Mace die Hoffnung gab den ersten verbalen Schlagabtausch bestanden zu haben.

"Wie Sie wünschen Commander, ich werde kommen. Ich übermittle Ihnen die Daten des Standorts von Gouverneur Ardiff." Das Bild verschwand und Lloyd stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus. Nie wieder würde er sich über Diplomaten in irgend einer Art und Weise nagtiv äußern. Nun galt es, die nächsten Schritte zu planen. Er wandte sich von seiner Konsole ab und den beiden Offizieren der Korvetten zu.

"Meine Herren, die Fähre wird Sie auf Ihre Schiffe zurück bringen. Sie machen sich danach auf den Weg nach Rhommamool und überbringen eine Videobotschaft von mir, welche ich Ihnen später übermitteln werde. Ich bleibe hier und nehme den Gouverneur in Empfang."

[Osarian-Weltraum-FRG Ulysses-Kommandobrücke-Lloyd Mace, Zack Molaron, Thrakan Horvic, Crew]
 
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[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno (NPC)


Es war kein Geheimnis, dass der Bürgermeister von Redhaven und somit Staatsoberhaupt von Rhommamool während der Kolonialzeit zu den Anführern des Widerstands gegen die osarianischer Ausbeuter gehörte und seit der so genannten Unabhängigkeit gegen das Handelsmonopol der Osarianer anfocht. Immer hatten sich er und die Gewerkschaft offen zu jedem Anschlag bekannt, der Rhommamool auf dem Weg zur politischen und wirtschaftlichen Freiheit weiter brachte, bis das Kolonialregime den Planeten scheinbar aus seinen gierigen Klauen ließ.

Der Kampf ging unerbittlich weiter, diesmal sogar teilweise mit Diplomatie, worin sein alter Weggefährte Paavo Gys eindeutig mehr Talent bewies. Schließlich tauchte das Imperium in Form eines Gouverneur namens Wilek Ardiff auf, der mit Sturmtruppen, Sternzerstörern und Tie-Geschwadern kam. Ein Schock für beide Welten, besonders für Rhommamool, das gerade begann, die ersten Schritte in Richtung Selbständigkeit zu machen.

Paavo und Haarl nahmen sowohl auf Rhommamool als auch auf Osarian den Widerstand gegen die Imperiale Besatzung auf, diesmal unter größter Geheimhaltung, da mit den Sturmtruppen und dem Gouverneur auch der IGD gekommen war. Sie mussten diesmal an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen, zum einen als rein interplanetarer Konflikt, aus dem der Gouverneur versichert hatte, sich herauszuhalten, zum anderen als Untergrundkampf gegen das Imperium.

Rein zahlenmäßig wäre es ein Leichtes gewesen, die kleine Garnison in Redhaven zu überwältigen, da nahezu jeder Einwohner Rhommamools über Erfahrung im Guerillakampf hatte, ob man nun Dresselianer, Mensch, Rodianer oder Angehöriger einer anderen Spezies war. Dies war Haarls erster Gedanke gewesen, doch Paavo hatte ihn auf die Sternzerstörer im Orbit hingewiesen. Zähneknirschend hatte sich der alte Widerstandskämpfer also damit begnügt, Einbrüche in die Lebensmittellager durchführen oder gelegentlich Patrouillen in verlassenen Schächten verschwinden zu lassen.

Paavo organisierte den Widerstand von Osarian aus, und als ihm Gerüchte zu Ohren kamen, dass das Imperium sich im Bürgerkrieg befand, begann er die Forderungen nach einem eigenen interplanetaren Raumhafen offensiver zu vertreten. Diese Gerüchte wurden umso glaubhafter, nachdem die Sternzerstörer und Ties aus dem System verschwanden. Natürlich weigerte sich Premier Gekar, so dass auch Paavos Geduld ein Ende fand und die osarianische Zollbehörde in Redhaven am folgenden Tag in die Luft flog. Paavo Gys sollte schließlich in Osa-Prime festgenommen werden, doch er erfuhr durch einen Informanten in letzter Minute davon und schoss sich seinen Weg durch das Aufgebot von osarianischen Sicherheitsleuten frei, um zum Raumhafen zu fliehen. Von dort kam seine letzte verschlüsselte Nachricht, dass er vorhatte nach Naboo zu fliehen, um dort Kontakt mit der Neuen Republik aufzunehmen.

Gekar
verhängte eine sofortige Blockade gegen Rhommamool, worauf Haarl seinerseits einen Generalstreik ausrief, der jeglichen Minenbetrieb lahm legte.
Schließlich mobilisierte er jedes weltraumtaugliche Fahrzeug, um die Handelsfrachter Richtung Osarian zu aufzuhalten und sich das zu nehmen, was Rhommamool zum Überleben brauchte. Zwar war die osarianische Raumflotte zahlenmäßig leicht im Vorteil, ihnen fehlte aber die Entschlossenheit der Rhommamoolianer bis zum Äußersten zu gehen und die Headhunter-Geschwader, die zur Verteidigung angerückt waren, bis in den eigenen Orbit zurückzudringen.

Die Garnison auf Rhommamool verhielt sich aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit und der aufgeheizten Stimmung passiv, und schließlich verkündete Gouverneur Ardiff, er würde die Forderungen nach einem eigenen interplanetaren Raumhafen unterstützen.

Das war für Haarl Branno allerdings kein Grund, die eigene Flotte abzuziehen, denn Gekar hielt an der Blockade fest, so dass die Scharmützel im Osarian-System fortgesetzt wurden, sobald Handelsfrachter Kurs dorthin nahmen. Weiterhin ließ er dem Untergrund auf beiden Welten freie Hand – jetzt gehörten Attentate auf Politiker und Handelsherren in Osa-Prime zur Tagesordnung, in Redhaven und Umgebung waren die Handelsvertretungen der Ausbeuter beliebte Ziele von Anschlägen und Schießereien.

Dass es dabei immer wieder unter den Imperialen Truppen zu Kollateralschäden kam, war natürlich ein bedauerlicher Zufall, wie er immer wieder dem Kommandeur der hiesigen Garnison beteuerte und versicherte, dass er die Lage völlig im Griff hätte. Noch konnte der Kampf gegen die Besatzer nicht offen ausgetragen werden, so dass Haarl in der Öffentlichkeit widerwillig jeden Kontakt zum anti-imperialen Untergrund leugnete. Der Widerstand Rhommamools richte sich ausschließlich gegen die osarianische Ausbeutung der darbenden Bevölkerung, wie er jedem offiziellen Vorwurf von gegnerischer Seite widersprach.

Obwohl für den Bürgermeister und Gewerkschaftsvorsitzenden schon lange kein aktiver Guerillakämpfer mehr war, fühlte er sich angenehm in alte Zeiten versetzt. Er fragte sich, ob Paavo es nach Naboo geschafft hatte, denn es blieb jedes Lebenszeichen von dem Kampfgefährten aus. Jeder Kontaktversuch außerhalb des Systems konnte seine Aktivitäten verraten, weshalb er erst in Aktion treten wollte, wenn es sich nicht länger vermeiden ließ.

Wie schon einmal, würde Osarian den Kürzeren ziehen, sagte Branno sich, während er die letzten Wochen und Monate in seinem Büro Revue passieren ließ – Gekar war ein Mensch und somit ein ausgemachter Idiot, der sich mit dieser Blockade sein eigenes Grab schaufeln würde, ganz zu schweigen von dem anderen imperialen Trottel Ardiff.

Die Anführer des anti-imperialen Untergrunds waren fähige Männer und Frauen, Dresselianer, Bothans und Rodianer, die auch ohne Anweisung in seinem Sinne handeln konnten, weil in ihren Herzen lichterloh der Drang nach Freiheit brannte, während bis auf wenige Ausnahmen Menschen sich als wankelmütig und somit unzuverlässig erwiesen hatten. Diese Teiggesichter, sowohl imperiale als auch osarianische, würden nicht lange gegen die Flamme des Widerstands bestehen können.

Er nahm einen weiteren Schluck des corellianischen Whiskeys, der von einem Einbruch in das Büro des Garnisonskommandanten stammte. Davon befeuert erinnerte er sich an die guten alten Zeiten, wo er vom offenen Speeder aus osarianische Minenaufseher und Kollaborateure im Vorbeifahren abgeschossen hatte.

Diese nostalgisch verklärten Erinnerungen wurden jäh vom Summen seines Bürocoms auf dem Schreibtisch unterbrochen.

„Herr Vorsitzender, bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie störe – aber die Aufklärung meldet, dass zwei Korvetten mit unbekannter Kennung sich dem Orbit nähern,“

meldete sich die Stimme seiner bothanischen Assistentin, die ebenfalls eine erfahrene Widerstandskämpferin war.

„Was soll das heißen, unbekannte Kennung?“,

fragte der Dresselianer harsch zurück und knallte sein Whiskey-Glas auf den Schreibtisch.

„Commander Tylor ist der Ansicht, dass es keine osarianischen Korvetten sind, sondern…es könnten imperiale Schiffe sein.“


„Geben Sie mir eine Direktverbindung zu diesen Korvetten und sagen Sie Tylor, er soll seine Geschwader gefechtsbereit halten.“

Einige Sekunden später ertönte ein kurzes Signal, dass Branno sprechen konnte:

„Hier ist Bürgermeister Haarl Branno von Redhaven. Sie befinden sich im Hoheitsgebiet der Freien Welt Rhommamool. Geben Sie sich und ihre Absichten zu erkennen, ansonsten lasse ich das Feuer auf Sie eröffnen!“

herrschte er die unbekannten Eindringlinge an.

[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno (NPC)
 
[Osarian-Orbit über Rhommamool-CRV Pathfinder-Lieutenant Commander Zack Molaron]

Zack Molaron blickte auf das noch stumme Display und rückte ein letztes Mal seine graue Marineuniform zurecht. Die beiden Korvetten Pathfinder und Awakening hatten den Hyperraum verlassen und befanden sich nun im Orbit Rhommamools.
Auf Bedehl von Commander Lloyd Mace hatten die beiden Schiffe ihre imperiale Kennung wieder durch eine neutrale ersetzt, um den Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben. Die Pathfinder würde den Funkkontakt übernehmen, während die Awakening in Gefechtsbereitschaft verharrte.

Molaron hatte in vielen Schlachten mitgekämpft, doch nun war er zum ersten mal Befehlshaber. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte er nicht die Marineakademie besucht, sondern hatte seine Karriere auf der untersten Sprosse begonnen und sich jeden Rang durch Leistungen erarbeitet. Daher sah er mit einem gewissen Argwohn auf seine Kollegen, welche ihre Ränge vor allem der Akademie verdankten und nicht dem harten Kriegseinsatz.

Nochmals fummelte er an seinem Abzeichen herum, während er nervös auf den ersten Funkkontakt wartete. Nun würde er sich in Diplomatie versuchen müssen, eine Disziplin, in der kein imperialer Soldat besonders geschult wurde.


"Sir, wir erhalten einen Funkspruch von Rhommamool."

"Auf den Schirm."

Die Abneigung des Imperiums gegenüber Nicht-Menschen war bekannt. Auch wenn es Ausnahmen gab, so bestand das Militär fast gänzlich aus Menschen. Nun erschien ein Vertreter der Rhommamoolianer auf dem Schirm.

„Hier ist Bürgermeister Haarl Branno von Redhaven. Sie befinden sich im Hoheitsgebiet der Freien Welt Rhommamool. Geben Sie sich und ihre Absichten zu erkennen, ansonsten lasse ich das Feuer auf Sie eröffnen!“

Molaron unterdrückte ein Grinsen. Ihn amüsierte die gespielte Provokation seines gegenüber. Der Komunikationsoffizier hatte die Anweisung erhalten, die Kamera nur auf den Kopf des Lieutenant Commander auszurichten. So wollte man die eigene Identität beim ersten Blickkontakt verschleiern.
Molaron straffte sich und begann mit seinem Vortrag, welchen er im Hyperraum mehrmals einstudiert hatte.


"Hier spricht Lieutenant Commander Zack Molaron von der Korvette Pathfinder der imperialen Marine. Ich bin der autorisierte Vertreter des Impierums und gehöre zur neuen Schutztruppe des Osarian-Systems. Ich übermittle Ihen nun eine Botschaft von Commander Mace."

Molaron drückte einen der Knöpfe an der Bedienkonsole und ließ die vorgefertrigte Botschaft des Commanders ablaufen.

"Vertreter des Planeten Rhommamool, Bürgermeister Haarl Branno. Ich wurde im Auftrag des imperialen Flottenkommandos entsandt, um den Konflikt im Osarian-System zu beenden. Uns sind die Ursachen für diese Auseinandersetzung bewusst und werden daher eine Konferenz an Bord meines Schiffs hierüber abhalten. Ich bitte Sie daher persönlich zu erscheinen, des Weiteren müssen alle Kampfhandlungen uverzüglich eingestellt werden. Das Imperium duldet keine Konflikte innerhalb seines Hoheitsgebiets. Ich bin sicher, wir werden zu einer diplomatischen Lösung des Problems kommen. Alles weitere, was Sie wissen müssen, wird nun im Anschluss an diese Nachricht an Sie übertragen. Wir werden Sie und die Vertreter Osarians erwarten."

Das Bild von Lloyd Mace verschwand und es erschien wieder das Gesicht des Rhommamoolianers. Molaron wusste nicht, ob es nun an ihm lag das Gespräch wieder aufzunehmen, oder auf eine Reaktion seines Gegenüber auf die Videobotschaft zu warten. Er entschied sich für letzteres, schließlich musste Haarl Branno auf diese Nachricht reagieren.

[Osarian-Orbit über Rhommamool-CRV Pathfinder-Lieutenant Commander Zack Molaron]
 
[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno

Haarl Branno hielt es nicht länger in seinem Sessel und stand auf. Mit den Armen hinter seinem Rücken verschränkt und steigendem Blutdruck verfolgte er, wie sich das Holo des hässlichen Kopfes eines Menschen über seinem Schreibtisch aufbaute, nachdem der Bürgermeister die unbekannten Korvetten aufgefordert hatte, sich zu identifizieren.

Das, was er zu hören bekam, gefiel ihm überhaupt nicht:

"Hier spricht Lieutenant Commander Zack Molaron von der Korvette Pathfinder der imperialen Marine. Ich bin der autorisierte Vertreter des Imperiums und gehöre zur neuen Schutztruppe des Osarian-Systems. Ich übermittle Ihnen nun eine Botschaft von Commander Mace."

Imperiale Marine? Neue Schutztruppe des Osarian-Systems? Ehe er auch nur Luft holen konnte, um dem Lieutenant zu sagen, dass er sich seine Botschaft in seinen menschlichen A**** stecken und verschwinden sollte, erschein die Aufzeichnung eines höheren Offiziers in imperialer Uniform:

"Vertreter des Planeten Rhommamool, Bürgermeister Haarl Branno. Ich wurde im Auftrag des imperialen Flottenkommandos entsandt, um den Konflikt im Osarian-System zu beenden. Uns sind die Ursachen für diese Auseinandersetzung bewusst und werden daher eine Konferenz an Bord meines Schiffs hierüber abhalten. Ich bitte Sie daher persönlich zu erscheinen, des Weiteren müssen alle Kampfhandlungen uverzüglich eingestellt werden. Das Imperium duldet keine Konflikte innerhalb seines Hoheitsgebiets. Ich bin sicher, wir werden zu einer diplomatischen Lösung des Problems kommen. Alles weitere, was Sie wissen müssen, wird nun im Anschluss an diese Nachricht an Sie übertragen. Wir werden Sie und die Vertreter Osarians erwarten."

Lyla, seine bothanische „Assistentin“ bzw. stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende sowie Marrko Linn, der dresselianische Gewerkschaftssekretär, waren während der laufenden Aufzeichnung in das Büro gekommen. Beide verfolgten fassungslos die Ansprache des imperialen Commanders, während Haarl zusätzlich immer wütender wurde.

„Alles, was Rhommamool will, ist Unabhängigkeit von der osarianischen Handelshegemonie! Wir sind nicht an diesem Konflikt schuld – Gekar hat Ihren Gouverneur eingebuchtet und schneidet uns von der Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln ab. Befreien Sie Ardiff und bomben Sie Osa-Prime in Grund und Boden, wenn Sie wollen. Dazu brauchen wir keine Verhandlungen und lassen Sie Rhommamool in Frieden,“

schmetterte Branno diesem Lt. Commander Molaron entgegen, bevor Lyla und Marrko auch nur ein Wort sagen konnten. Hektisch winkten sie außerhalb des Aufnahmebereichs ihrem Anführer zu, dass er sich mäßigen sollte, aber er hatte sich bereits in Rage geredet.

Mit einem beherzten Griff hatte Lyla die Übertragung auf Stand-by geschaltet.

„Was soll das?!“,

fuhr der Bürgermeister seine Mitstreiterin wütend an, die beschwichtigend die Hände hob.

„Wenn Gekar auf den Waffenstillstand eingeht, wäre das die Gelegenheit für uns den entscheidenden Schlag auf Osa-Prime zu führen. Die Imps werden im ersten Augenblick nicht wissen, wer für den Bruch verantwortlich ist, weil unsere beiden Flotten sich zu sehr ähneln. Außerdem könnten wir osarianische Kennungen verwenden…“

Marrko sprang seiner Kameradin unterstützend in die Bresche, da er merkte, dass ihre Worte langsam Anklang bei Haarl zu finden schienen.

„Sie hat Recht, Haarl. Bis dieser Mace merkt, was los ist, sind wir längst wieder auf Rückweg. Eventuell können wir bei dieser Gelegenheit auch Gekar ausschalten – so nahe wird er nie wieder in Reichweite sein - er wird uns quasi auf dem Silbertablett überreicht. Außerdem hat Mace nur diese beiden Korvetten und noch sein eigenes Schiff.“

Der Bürgermeister kippte nervös einen weiteren Schluck Whiskey herunter und überlegte kurz.

„Gut – ich werde auf das Verhandlungsangebot eingehen. Aber bevor wir die Offensive starten, muss die hiesige Garnison ausgeschaltet werden – nicht, dass sie sich noch durch die Anwesenheit ihrer Marine ermutigt fühlen, sich der Kontrolle über Redhaven zu bemächtigen…“

„Ich werde mich darum kümmern, Haarl,“

sagte Lyla entschlossen und verließ das Büro.

Der Bürgermeister stellte die Verbindung zur Pathfinder wieder her.

„Lt. Commander Molaron, nach kurzer Rücksprache mit meinem Kabinett habe ich mich dazu entschlossen, an den Verhandlungen teilzunehmen. Jedoch stelle ich die Bedingung, dass die Versorgung Rhommamools mit Wasser und Lebensmittellieferungen gewährleistet wird, die von Osarian unterbunden wurde. Wir werden die militärische Verteidigung unserer Rechte einstellen, sobald sich die osarianische Flotte aus unserem Raum zurückzieht,“

teilte er dem imperialen Offizier mit, während er im Geiste schon das Attentat auf Premierminister Gekar ausarbeitete.

[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno
 
[Osarian-Orbit über Rhommamool-CRV Pathfinder-Lieutenant Commander Zack Molaron]

"Es wird keine Blockade Rhommamools geben. Dies ist ein imperialer Sektor und nur die Streitkräfte der imperialen Marine sind zu solchen Schritten berechtigt. Wir erwarten Sie und Ihre Delegation an Bord der Ulysses."

Mit diesen Worten beendete Zack Molaron das Gespräch. Er war froh es überstanden zu haben. Diplomatie war nichts, was ihm sonderlich zusagte, schließlich war er für den Kampf gedrillt worden.

"Lieutenant, nehmen Sie Kurs auf Osarian. Melden Sie Commancer Mace, dass die Rhommamoolianer erscheinen werden."

[Osarian-Orbit über Osarian-FRG Ulysses-Commander Lloyd Mace, Crew]

Lloyd stand im Besprechungssaal, in dem ansonsten die Piloten und die Mannschaft der Fregatte vor Einsätzen instruiert wurden. Nun hatten Techniker den Raum umgebaut, um Platz für die Abgesandten der Planeten Osarian und Rhommamool zu schaffen.
Er hoffte dabei auf die Unterstützung des Gouverneurs Wilek Ardiff, der die Völker dieses Systems besser kanndte als jeder andere Imperiale der ihm zur Verfügung stand. Die bordeigene Fähre befand sich gegenwärtig auf dem Weg nach Osarian um den Gouverneur aus seiner Gefangenschaft zu holen und an Bord der Ulysses zu bringen. Lloyd war gespannt auf die Geschichte, die ihm Ardiff würde erzählen können.
Die Streitkräfte befanden sich nach wie vor in Alarmbereitschaft. Das Geschwader der Tie-Fighter befand sich permanent auf Kontrollflügen. Um die Kampfbereitschaft aufrecht zu erhalten, hatte Lloyd Mace die Staffel geteilt. Sechs Jäger waren im Einsatz, während die anderen sechs gwartet wurden und die Piloten eine Pause einlegen konnten.


"Sir, eine Nachricht von Lieutenant Commander Molaron. Rhommamool hat dem Treffen zugestimmt, sofern die Blockade des Planeten aufgehoben wird."

"Gut. Geben Sie die Anweisung an Premierminister Gekar, dass er unverzüglich sämtliche Blockaden einzustellen hat. Ansonsten werden wir sie auflösen. Aber formulieren Sie dies bitte etwas diplomatisch."

Der Lieutenant nickte, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte zurück zur Brücke. Lloyd blieb im Trubel der Techniker zurück. Seine Gedanken umkreisten immer noch die anstehende Verhandlung. Aus den Unterlagen wusste wer, dass die Streitigkeiten zwischen den Planeten schon lange brodelten, doch die Schwäche des Imperiums hatte daraus einen bewaffneten Konflikt werden lassen. Konnte man so etwas überhaupt mit einem diplomatischen Meeting beenden?
Die Eingreiftruppe des Imperiums wirkte auch nicht wirklich abschreckend. Zwar hatte sich Mace stets als Kommandant der Vorhut ausgegeben, doch wie glaubwürdig war das? Spätestens, wenn er der ranghöchste Soldat bei dem Treffen sein würde und kein Admiral oder Commodore, dürften die ersten aufmüpfigen Verdacht schöpfen. Der Commander hatte beschlossen, Wilek Ardiff die Verhandlungen führen zu lassen. Dieser kannte die Protagonisten beider Seiten und war selbst Politiker. Auch wenn seine Bemühungen der kürzeren Vergangenenheit scheiterten, so hatte er nun jedoch drei Kapitalschiffe der Marine hinter sich um seinen Forderungen Druck zu verleihen.

Das Piepsen seines Coms riss ihn aus seinen Gedanken. Der Gouverneur war angekommen. Lloyd trat auf den Korridor hinaus und wandte sich zum nächsten Turbolift. Nun würde er sicherlich noch einiges interessantes erfahren.


[Osarian-Orbit über Osarian-FRG Ulysses-Commander Lloyd Mace, Crew]
 

[Osarian-System/Rhommamool – Redhaven – Gewerkschaftsgebäude/Rathaus] Haarl Branno, Marrko Linn


"Es wird keine Blockade Rhommamools geben. Dies ist ein imperialer Sektor und nur die Streitkräfte der imperialen Marine sind zu solchen Schritten berechtigt. Wir erwarten Sie und Ihre Delegation an Bord der Ulysses,"


war die knappe Antwort des imperialen Offiziers, der die Übertragung danach sofort beendete, noch ehe Haarl Branno etwas erwidern konnte.

Erbost schnaufend ließ sich der Bürgermeister Redhavens in seinen Schreibtischsessel zurückfallen, während Marrko Linn, Gewerkschaftssekretär und langjähriger Weggefährte Brannos ihnen ein weiteres Glas Whiskey einschenkte.

„Dafür gehört dieser Typ mit seiner Spielzeugkorvette zu einem Haufen Weltraumschrott gebombt,“

beschwerte sich Haarl zornig – mit ihrer derzeitigen Flottenstärke konnten sie es durchaus mit dem lächerlichen imperialen Aufgebot aufnehmen, wenn da noch nicht die osarianische Weltraumflotte wäre.

„Wenn nicht innerhalb von sechs Stunden die ersten Versorgungsschiffe landen, kann sich Mace auf etwas gefasst machen…“

„Geduld, Haarl – ich bin mir sicher, dass die Osarianer alles tun werden, was die Imps von ihnen wollen. Außerdem könnten wir somit den Widerstandszellen auf Osa-Prime Verstärkung schicken, wenn die leeren Versorgungsschiffe dorthin zurückkehren,“

versuchte Marrko dem Widerstandsführer die Wartezeit schmackhaft zu machen. Trotz seiner Wut musste Haarl grinsen.

„Du klingst fast wie Paavo – wir müssen bald versuchen, mit Naboo Kontakt aufzunehmen, falls er es dorthin geschafft hat. Wahrscheinlich schert sich die Republik sowieso einen Banthadreck, was aus Welten wie Rhommamool wird – was soll’s, wir werden uns selbst helfen,“


sagte Haarl entschlossen, und gab den Kommandanten seiner Kampfgeschwader den Befehl, die militärische Verteidigung rhommamoolianischer Rechte einzustellen. Nur wenig später trafen die ersten Versorgungsschiffe vor Redhaven ein, die zwar mit geleerten Containern den Planeten wieder verließen, aber dafür einige Überraschungen nach Osarian mitnahmen.

Lyla
würde sich in Brannos Abwesenheit um die imperiale Garnison ‚kümmern’ , die in Redhaven stationiert war.

Der Bürgermeister machte sich zusammen mit Marrko und dem Geschwadercommander, dem Mirialaner Treviz Tylor, an Bord der Theta-Fähre „Dust Devil“ auf den Weg zur Nebulon B-Fregatte Ulysses, wo sie auf Commander Mace, Gouverneur Ardiff und Premier Gekar treffen sollten. Auch wenn ihr Geleitschutz, bestehend aus einer Staffel Z-95 Headhunter als Provokation aufgefasst werden konnte, wollte Haarl Branno nicht das Risiko eingehen, völlig ungesichert diese Tukatahöhle zu betreten.

Es war zu erwarten gewesen, dass Branno aufgefordert wurde, die Headhunterstaffel abdrehen zu lassen, sobald sie in Ortungsreichweite der Ulysses kamen, was für den Dresselianer der eindeutige Beweis war, dass Mace sich seiner Überlegenheit keinesfalls sicher war.
Nachdem die Dust Devil die Erlaubnis zum Andocken erhalten hatte, stellten die Widerstandskämpfer innerlich erfreut fest, dass Gekar bereits da war, obwohl der Bürgermeister die vermeintliche Bevorzugung des Premiers energisch verurteilte, als sie von Commander Mace empfangen wurden.

Die Empörung über Gekar fiel Branno indes nicht schwer, da er dem Erzfeind und Unterdrücker der rhommamoolianischen Unabhängigkeit nun persönlich gegenüber saß. Wenn es nur nach ihm gegangen wäre, hätte er den osarianischen Premier einfach niedergeschossen, ungeachtet dessen, dass sie sich auf einem imperialen Schiff befanden.

[Osarian, Orbit – an Bord der Ulysses] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar


[Osarian, Orbit – Theta-Fähre Dust Devil am Dock der Ulysses ] Treviz Tylor und Norah

Die Kontrollen, die das imperiale Sicherheitspersonal an Bord der Dust Devil durchgeführt hatten, waren ohne Ergebnis geblieben, so dass Commander Tylor, der mit Norah, der menschlichen Pilotin zurück geblieben war, erleichtert aufatmeten.

„Jetzt ist es Zeit,“
sagte er zu ihr, nachdem sie eine halbe Stunde hatten verstreichen lassen. Norah öffnete die Abfallklappen am Heck der Fähre und ließ kleinere Schrottteile, gefrorene Abwasserklumpen und sonstigen Restmüll ins Vakuum entweichen.

Prompt meldete sich irgendein imperialer Wichtigtuer von Ulysses.

„Sorry – wir haben eine Fehlfunktion mit unserem Sanitär- und Entsorgungsystem. Vielleicht kann jemand rüber kommen und uns helfen?,“


flötete Norah hilflos lächelnd ins Holocom und hielt sich dann verzweifelt die Nase zu.

„Kümmern Sie sich um Ihren Dreck alleine,“


fuhr ihr Gegenüber sie an und beendete das Gespräch, worauf Norah und Tylor sich zufrieden zunickten. Dieser Teil des Plans war erfolgreich aufgegangen. Mit dem ausgestoßenen Müll war eine Drohne ins All gelangt, die sich an Fähre des Premierministers heftete und darauf wartete, aktiviert zu werden.

[Osarian, Orbit – Theta-Fähre Dust Devil am Dock der Ulysses ] Treviz Tylor und Norah
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses- Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]

Allmählich füllte sich das Schiff mit den restlichen Vertretern der Konfliktparteien. Lloyd hatte seinem Sicherheitsoffizier Rud Canthar die Koordination der Sicherheitskräfte übertragen, sowie die Überwachung des Weltraums. Permanent sollten TIE-Fighter im Raum patroullieren und gleichzeitig weitere startbereit bleiben. Der Commander glaubte zwar nicht an einen Angriff, schließlich befanden sich die höchsten Repräsentanten des Systems an Bord, aber wer wusste schon, ob jemand an Bord zum Märtyrer werden wollte.

"Meine Herren, ich begrüße Sie an Bord der Ulysses. Bitte begeben Sie sich in den ausgewiesenen Konferenzraum. Wir werden in Kürze mit der Verhandlung beginnen. Sämtliche Waffen müssen bei den Sturmtruppen abgegeben werden. Ein Verstoß wird gemäß imperialem Recht geahndet."

Lloyd blickte nochmals Branno und den anderen Vertretern Rhommamools in die Augen. Nun waren die Streithähne auf seinem Schiff versammelt, die Diplomatie konnte beginnen. Seine Hoffnungen ruhten auf den Fähigkeiten des Gouverneurs Ardiff, welcher der einzige Imperiale mit diplomatischen Kenntnissen und Erfahrungen an Bord war.

Lloyd Mace wandte sich von der Gruppe ab und verließ den Hangar in Richtung Konferenzraum. Man hatte den Briefringraum der Piloten notdürftig umgebaut, so dass nun auch kleine Tische vorhanden waren. Das Podium, auf dem normalerweise der Gefechtsleiter stand, war einem breiten Pult gewichen, an dem Ardiff und Mace sitzen würden. Der Gouverneur war nach wie vor der rechtmäßige Verwalter und abgesandte des Imperators, während der Kommandant der Ulysses der ranghöchste Militär im System war. Beim Gedanken, dass ein einfacher Commander den höchsten Rang repräsentierte, lief Lloyd ein kalter Schauer über den Rücken. Das Imperium war wahrlich in einem erbärmlichen Zustand und es war nur eine Frage der Zeit, bis die ganze Galaxy davon erfuhr.

Der Saal war bereits mit den Abgesandten Osarians gefüllt, als Lloyd dort eintraf. Lieutenant Bosco Peck, der Kommandant der Sturmtruppe, nickte ihm zu. Alle Gäste waren sauber und trugen keinerlei Waffen, jeder war sorgfältig mit Hilfe von Scannern überprüft worden.
Wilek Ardiff betrat das Podium und wartete einen Augenblick, bis sich auch die letzten Gäste gesetzt hatten. Aus Sicherheitsgründen hatte die Brücke angeordnet, die Türen zu verriegeln. Egal was passieren würde, die Verursacher sollten keine Möglichkeit haben sich aus dem Staub zu machen. In dem kreisrunden Raum mit den zwei Ausgängen waren insgesamt sechs Sturmtruppler verteilt. Zwei an jeder Tür und zwei in der Nähe des Podiums. Lloyd hatte auf seinen Blaster verzichtet, da sein Auftrag die Friedensschlichtung war. Er hatte es als unpassend empfunden, seinen Gästen die Waffen abzunehmen, während er seine behielt.
Aus den Augenwinkeln erkannte der Commander, wie Wilek Ardiff das Wort ergriff.


"Meine Damen und Herren, bitte setzen Sie sich. Wir sind heute hier zusammen gekommen, um die seit langem schwelenden Dissonanzen in unserem System zu klären. Ich freue mich daher sehr, dass Sowohl der Premieminister Osarians, Tibus Gekar, als auch der Bürgermeister Redhavens, Haarl Branno, hier anwesend sind. Das Imperium ist stets daran interessiert für Frieden und Ordnung in seinen Grenzen zu sorgen, deshalb wollen wir eine Lösung mit der alle leben können. Commander Mace wurde als Vorhut entsandt, um die Streitigkeiten friedlich zu lösen. Sollte uns dies nicht gelingen, so wurde mir versichert, wird ein Admiral an meiner Stelle die Verhandlungen übernehmen und selbst entscheiden, wie es weitergehen wird. Ich denke es ist daher auch in Ihrem Interesse, eine Einigung ohne die imperiale Admiralität zu finden. Die Beziehungen zwischen Osarian und Rhommamool haben sich seit einiger Zeit drastisch verschlechtert. Mittlerweile wurden sogar erste kleine Gefechte gemeldet. Diese müssen umgehend eingestellt werden. Mir wurde die Information zugetragen, dass Rhommamool seine eigene Unabhängigkeit weiter ausdehnen möchte und auf einen eigenen Raumhafen besteht. Osarian fürchtet um seine exklusiven Handelsrechte und antwortete mit einer Blockade. Ich verkünde hiermit, dass diese Blockade bereits vor Ihrer Ankunft aufgehoben wurde. Außerdem sei versichert, dass jede weitere planetare Blockade von den imperialen Streitkräften aufgelöst wird. Wir erwarten in Kürze Verstärkung durch eine zweite Vorhut und einigen Sternzerstörern um unsere Entschlossenheit hierfür zu untermauern."

Lloyd warf einen kurzen Blick zu seinem ersten Offizier. Dieser antwortete mit einem ebenso fragenden Blick. Die von Ardiff angekündigte Verstärkung war offenbar eine Finte, um eine größere Macht zu demonstrieren, als er sie gegenwärtig tatsächlich besaß.

"Sehr geehrter Herr Premierminister Osarians. Das Imperium hatte einst Osarian exklusive Rechte für dieses System erteilt und es Ihnen ebenfalls gestattet, auf Rhommamool eine Kolonie zu gründen. Ich verstehen gut, dass Sie sich an die Tradition und ihr verbrieftes Recht halten. Allerdings bitte ich auch zu beachten, dass Ihre ehemalige Bergbaukolonie heute eine umfassendere Unabhängigkeit genießt, als es zum Zeitpunkt der Vergabe der Rechte der Fall war. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung Rhommamools kontinuierlich gewachsen ist und damit auch der Wunsch nach Wohlstand. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Branno. Der Wunsch nach einem eigenen Raumhafen und einen direkten Anschluss an die intergalaktischen Handelsrouten kann ich nachvollziehen. Ich frage mich jedoch, warum Sie beide nicht in Verhandlungen hierüber traten, anstatt eigenmächtig zu handeln. Dadurch hätte eine Krise wie die jetzige sicherlich vermieden werden können. Ich bitte nun die beiden obersten Repräsentanten der Planeten, hier, vor allen Anwesenden Ihr Statement vorzutragen."

Lloyd behielt stets ein Auge auf seinem Datenblock. Er hatte seinem Sicherheitsoffizier die Order gegeben, ihn über alle außergewöhnlichen Umstände zu informieren. Bisher war jedoch keine Nachricht eingetroffen. Offenbar verlief alles nach Plan.

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum-Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]
 

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC

Haarl Branno, Bürgermeister von Redhaven und der Gewerkschaftssekretär Marrko Linn fühlten sich wie in einer Tookefalle, als die Türen des improvisierten Konferenzraumes sich schlossen und Sturmtruppen die Ausgänge sicherten. Zwei weitere imperiale Soldaten hatten sich am Podium postiert, an dem der Commander der Ulysses, Lloyd Mace und Gouverneur Wilek Ardiff Platz genommen hatten.

Tibus Gekar, der Premierminister Osarians war nach typisch osarianischer Großherrenart mit seinem ganzen speichelleckenden Hofstaat gekommen, der nun Haarl und Marrko gegenüber saß. Das dämliche Grinsen würde dem Teiggesicht noch vergehen, dachte sich Haarl und musste sich gewaltig zusammenreißen, den Widersacher nicht mit einer wütenden Tirade zu bedenken.

Wie vorausgesehen, war es auf dieser Fregatte unmöglich den geplanten Anschlag durchzuführen, wenn es nicht zu einem Selbstmordattentat kommen sollte. Der Plan sah vor, dass der Detonator, der nun hoffentlich am Rumpf der osarianischen Fähre hing, erst gezündet wurde, wenn sich Gekar auf dem Rückweg befand, was der Raumflotte von Rhommamool die Gelegenheit geben würde, den Großangriff auf Osarian und die drei imperialen Schiffe zu führen. Doch zunächst mussten alle Gegner in Sicherheit gewogen werden.

Leicht fiel es Haarl indessen nicht. Diplomatie gehörte überhaupt nicht zu den Stärken des Widerstandskämpfers – so eine Aufgabe wäre etwas für den geflüchteten Paavo Gys gewesen, über dessen Verbleib niemand etwas wusste. Wenigstens besaß sein Begleiter Marrko genug Ruhe, um den cholerischen Bürgermeister einigermaßen im Zaum zu halten.

Schon das Geschwafel des Gouverneurs ließ Haarls Blutdruck in bedenkliche Höhen steigen, zunächst, weil er Worte wie Ordnung und Frieden mit dem Imperium in Verbindung brachte. Ardiff deutete schließlich an, dass im Falle eines Scheiterns ein Admiral die weiteren Verhandlungen führen würde, und verkündete, dass eine zweite Vorhut inklusive Sternzerstörern dafür sorgen würde, dass es nicht zu weiteren Blockaden kommen würden.

„Der will uns nur einschüchtern, die haben ganz andere Probleme als einen unwichtigen Bürgerkrieg zwischen zwei Hinterwelten,“


flüsterte der Bürgermeister seinem Widerstandskameraden auf dresselianisch zu.

„Und was wenn nicht? Sie können soviel Verstärkung holen wie sie wollen, wir nicht…“

“Pah, das glaube ich nicht. Jetzt nur nicht einknicken, Marrko, denk an das Wohl Rhommamools!“,

ermahnte Haarl den Gewerkschaftssekretär und hieb ihm zuversichtlich auf die Schulter, während Ardiff mit seiner Eröffnungsrede fortfuhr.

"Sehr geehrter Herr Premierminister Osarians. Das Imperium hatte einst Osarian exklusive Rechte für dieses System erteilt und es Ihnen ebenfalls gestattet, auf Rhommamool eine Kolonie zu gründen. Ich verstehen gut, dass Sie sich an die Tradition und ihr verbrieftes Recht halten. Allerdings bitte ich auch zu beachten, dass Ihre ehemalige Bergbaukolonie heute eine umfassendere Unabhängigkeit genießt, als es zum Zeitpunkt der Vergabe der Rechte der Fall war. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung Rhommamools kontinuierlich gewachsen ist und damit auch der Wunsch nach Wohlstand. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Branno. Der Wunsch nach einem eigenen Raumhafen und einen direkten Anschluss an die intergalaktischen Handelsrouten kann ich nachvollziehen. Ich frage mich jedoch, warum Sie beide nicht in Verhandlungen hierüber traten, anstatt eigenmächtig zu handeln. Dadurch hätte eine Krise wie die jetzige sicherlich vermieden werden können. Ich bitte nun die beiden obersten Repräsentanten der Planeten, hier, vor allen Anwesenden Ihr Statement vorzutragen."

Selbst Haarl konnte Ardiff nicht abstreiten, dass er diplomatisch vorging – er zeigte Verständnis für beide Seiten, ermahnte beide aber auch. Das war aber auch in den Augen des Widerstandskämpfers sein Fehler, weshalb er keine Sekunde zögerte, seine (und damit die richtige) Sicht der Dinge darzulegen.

„Premierminister Gekar war von Anfang an gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen Rhommamools. Wir hatten sogar einige Vertreter Rhommamools nach Osa-Prime geschickt um die Bedingungen auszuhandeln, gegen die sich Gekar mit allen Mitteln sperrte und dann auch noch meinen Stellvertreter Paavo Gys festnehmen wollte, dem er anti-imperiale Umtriebe unterstellte. Wozu Gekar fähig ist, haben Sie schließlich am eigenen Leib erfahren, nicht wahr, Gouverneur Ardiff?

Da Sie schließlich nichts unternommen haben und auch der Garnisonskommandant in Redhaven uns nicht unterstützen wollte, mussten wir schließlich die Initiative ergreifen um nicht elendig zu verdursten und zu verhungern ,“


schilderte der Bürgermeister mit ehrlichem Zorn die Geschehnisse der letzten Monate und fixierte sein Gegenüber, den Premierminister, mit herausfordernden Blicken.

„Wir haben um unser nacktes Überleben gekämpft, Gouverneur, während der Premierminister und seine Lakaien uns aus purer Bosheit die Grundversorgung mit Wasser und Lebensmitteln verweigert haben. Also haben wir uns nur selbst geholt, was wir brauchen..“


beendete er schließlich sein Statement mit einem Fausthieb auf den Tisch.

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum-Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]

"Das ist eine verdammte Lüge. Die Versorgung mit Lebensmitteln für Rhommamool war jederzeit vollauf gewährleistet und wurde von uns nicht beschränkt. Wenn Ihr Volk litt, dann lag es an Ihrem inkompetenten Führungsstil und der Tatsache, dass Sie die Lebensmittel lieber an die von Ihnen angeheuerten Söldner verteilten, anstatt an Ihr Volk." polterte der Premieminister Osarians, Tibus Gekar, los.

"Ihre Forderungen waren völlig absurd. Was sie wollten, war nicht die Unabhängigkeit, sondern die Denunzierung Osarians. Sie sitzen auf ihren Erzvorkommen, die einst uns gehörten und nun von Ihren irregulären Truppen verwaltet werden. Unserem rohstoffarmen Planeten blieb damit nur der Handel als einzige Einnahmequelle. Und diesen wollten Sie uns auch noch nehmen in Ihrer unerschöpflichen Raffgier. Das wir den ehrenwerten Gouverneur unter hausarrest stellen mussten bedauern wir sehr, jedoch hatten wir Hinweise auf konkrete Anschlagspläne auf sein Leben." Lloyd hatte sich mitten in der Ansprache de Premiers das vor ihm liegende Datenpad geschnappt und eine Nachricht an den Kommandanten der Sturmtruppe Bosco Peck geschickt. Darin hatte er weitere vier Sturmtruppler angefordert, welche bei dieser Diskussion, sofern man diesen Zustand so nennen wollte, für Sicherheit sorgen mussten.

Die Atmosphäre war dermaßen aufgeladen, dass Lloyd mit seinem Latein am Ende war, noch bevor er überhaupt irgend etwas zur Versammlung hatte beitragen können. Normalerweise hätte der Gouverneur mit Hilfe der Streitkräfte beide Parteien ihres Amtes entheben können um sie im tiefsten Kerker einzusperren. Aber ohne ausreichende Militärpräsenz, würde eine solche Aktion nicht funktionieren.


"Meine Herren, ich bitte Sie doch die notwendige Atmosphäre für diese Veranstaltung zu wahren. Wir sind hier um eine Lösung zu finden, Schuldzuweisungen, ob berechtigt oder unberechtigt, helfen uns nicht weiter. Sollten Sie ihr Verhalten nicht ändern, werde ich eigenmächtig entscheiden, was zum Wohle Ihrer Planeten das beste sein wird. Wollen Sie also mitwirken, dann nehmen Sie endlich eine Haltung ein, wie es sich vor den Vertretern des Imperators gehört."

Nun platzte offenbar auch dem so besonnen Wilek Ardiff fasst der Kragen. Lloyd sah sich im Raum um und bemerkte, wie die einzelnen Sturmtruppler ihre behelmten Köpfe von einer in die andere Richtung drehten und den gesamten Raum überwachten, den Blaster vor der Brust verschränkt, sofort bereit zum Rettungsschuss. Er wusste nicht, ob die Gewehre auf "Betäuben" eingestellt waren oder nicht, das war meist Sache des Sturmtruppenkommandanten. Auf jeden Fall bereute er es, dass er seinen Blaster nicht mitgenommen hatte. Die Geste guten Willens war diesen verfeindeten Parteien ohnehin nicht aufgefallen.


"Ich weise Sie nochmals darauf hin," begann Ardiff erneut, dass bis zur Verabschiedung eines neuen Vertrags der alte in Kraft bleibt. Dieser sah vor, dass Rhommamool keinen Handel betreiben darf, dafür hingegen die Profite des Bergbaus zur eigenen Verwendung übrig hat. Dies ist der Stand der Dinge, so lange, bis wir uns auf eine abweichende Einigung verabredet haben. Jede Zuwiderhandlung wird von Seiten des Imperiums unterbunden, notfalls mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln." Ardiff blickte mit versteinerter Miene zwischen Gekar und Branno hin und her. Lloyd Mace wusste über die Stärke der Streitkräfte beider Fraktionen größtenteils bescheid. Die planetaren Schiffe und Verteidigungsstreitkräfte, welche nicht imperial waren, waren zwar auf beiden Seiten recht groß, jedoch veraltet und gegenüber den modernen Kampfschiffen und den ausgebildeten Piloten der imperialen Marine deutlich unterlegen. Ardiffs Drohungen waren daher gerechtfertigt, auch wenn dem Kommandanten der Ulysses bewusst war, dass Klasse durch Masse ausgeglichen werden konnte.

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum-Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC


Wie zu erwarten war, wies Premierminister Gekar die Anschuldigungen des Bürgermeisters von Redhaven als Lügen von sich und bezeichnete ihn als imkompetent. Marrko Linn, Gewerkschaftssekretär und geheimer Widerstandskämpfer, konnte förmlich zusehen, wie Haarl die Wut zu Kopf stieg. Natürlich wollte Gekar ihn provozieren, darauf hatten sie sich eingestellt, aber die Gefahr wurde immer größer, dass der Bürgermeister auf dem imperialen Schiff unter den Augen ihrer Feinde, die Nerven verlor.

Der Commander der Fregatte, auf der sie sich befanden, ermahnte sowohl Gekar als auch Branno sich zu mäßigen, wobei er androhte, eigenmächtige Maßnahmen zu ergreifen. Wie um seine Worte zu unterstreichen, waren vier weitere Sturmtruppler erschienen, die ihre Blaster schussbereit hielten.

„Sie sind doch der Lügner hier, Gekar, kein einziger Söldner wäre bereit, für einen Haufen Wüstensand für uns zu kämpfen. Nur der Freiheitswille der Frauen und Männer von Rhommamool treibt uns dazu, für unsere Unabhängigkeit Opfer zu bringen. Diese so genannten Anschlagspläne auf den Gouverneur halte ich für einen Vorwand, um die Bestrebungen Rhommamools in Misskredit zu bringen, nachdem er bereit war, unsere Anliegen wenigstens anzuhören,“

ergriff Marrko das Wort, bevor Haarl lospolterte und ausfällig wurde. Es hatte tatsächlich Pläne für einen Anschlag auf Gouverneur Ardiff gegeben, die allerdings bis auf weiteres verschoben worden waren. Die dafür verantwortliche Widerstandszelle auf Osa-Prime war durch Zufall bei einer Razzia der osarianischen Militärpolizei entdeckt worden; bei dem Blastergefecht waren die Mitglieder getötet worden oder hatten sich in den Untergrund absetzen können, so dass es keine direkten Hinweise für Verbindungen nach Rhommamool gab.

Allerdings schien diese Äußerung überhaupt keinen Eindruck auf den Gouverneur zu machen.


"Ich weise Sie nochmals darauf hin," begann Ardiff erneut, dass bis zur Verabschiedung eines neuen Vertrags der alte in Kraft bleibt. Dieser sah vor, dass Rhommamool keinen Handel betreiben darf, dafür hingegen die Profite des Bergbaus zur eigenen Verwendung übrig hat. Dies ist der Stand der Dinge, so lange, bis wir uns auf eine abweichende Einigung verabredet haben. Jede Zuwiderhandlung wird von Seiten des Imperiums unterbunden, notfalls mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln."


Ardiff sah sowohl Gekar als auch Branno an, der Premier setzte eine triumphierende Miene auf, während der Bürgermeister wütend die Augen zusammenkniff.

„Also dürfen diese Ausbeuter so weiter machen wie bisher? Das sehe ich nicht ein, dass nur wir die Zugeständnisse machen. Und Sie, Gekar, können Ihr dämliches Grinsen für sich behalten, das wird Ihnen auch noch vergehen,“

brauste Haarl auf und erhob sich von seinem Stuhl.

„Ich halte es mit diesem osarianischen Lackaffen und seinen Speichlleckern nicht länger an einem Tisch aus. Gouverneur Ardiff, Commander Mace, Sie müssen mich und Mr. Linn schon erschießen, wenn Sie wollen, dass wir hierbleiben,“

rief der Bürgermeister herausfordernd – es klang zwar recht pathetisch und Marrko wusste nicht so recht, ob er sich hier wirklich erschießen lassen wollte, aber Haarl war bereit bis zum Äußersten zu gehen. Wenn die beiden Vertreter Rhommamools hier ihr Leben verloren, hatte die Raumflotte die Anweisung, die Fregatte und die beiden Korvetten ohne Rücksicht auf Verluste anzugreifen, und die Widerstandszellen auf Osarian würden den Regierungssitz des Premiers in Schutt und Asche legen.

Zwar war Commander Mace ein Unsicherheitsfaktor, denn es war nichts über ihn bekannt, aber es war ein imperialer Gouverneur an Bord seines Schiffes, dessen Sicherheit während einer Raumschlacht mit einem zu allem entschlossen Gegner wahrscheinlich nicht gewährleistet war.

„Wir müssen mit dem Kabinett über die Ergebnisse dieser, äh, Verhandlung sprechen. Es ist wohl besser, Bürgermeister Branno gehen zu lassen, er wird sich bis zur Rückkehr in Redhaven wieder beruhigt haben und wird danach auch wieder mit sich reden lassen,“


versuchte Marrko die Wogen zu glätten, damit sowohl sie selbst als auch die osarianische Delegation in ihre Shuttles zurückkehren konnten. Sobald das Schiff der Osarianer einigen Abstand zur Ulysses gewonnen hatte, konnte der Detonator endlich gezündet werden.


[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum-Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]

Ardiff sah Lloyd entgeistert an, als Branno und sein Gefolge sich zum gehen wandten. Die ganze Verhandlung hatte bisher nichts zu Tage gebracht, außer Verwünschungen und Gezeter.

"Sie wollen die Versammlung verlassen? Mit welchen Ergebnissen? Über was wollen Sie mit ihrem Kabinett sprechen? Von Ihnen und Premierminister Gekar haben wir bisher nichts gehört, außer Vorwürfen und persönliche Anfeindungen. Konstruktive Vorschläge, der Grund für unsere Versammlung, haben Sie noch keine abgegeben." Lloyd platzte allmählich der Kragen. Diese Wichtigtuer wollten Unabhängigkeit und Handelsprivilegien, aber anstatt sich mit denjenigen darüber zu unterhalten die ihnen eben jene Privilegien geben konnten, hatten sie sich lieber mit Pöbeleien gegenüber den Osarianern aufgehalten. Lloyd hatte sich redlich Mühe gegeben, ein Treffen zu arrangieren, welches den Konflikt im Osarian-System friedlich beilegen sollte. Stattdessen vermasselten ihm ein haufen wildgewordener Provinzpolitiker den Plan.

"Sie sind Bürger des Imperiums, daher erwarte ich Ihre Kooperation. Andererseits kann und werde ich Sie hier nicht festhalten. Sollten Sie die Ulysses zu diesem Zeitpunkt verlassen, wo noch nicht besprochen oder entschieden wurde, so gehen wir davon aus, dass Sie kein Interesse mehr an einer Einigung in diesem Streit haben. Die Folge ist, dass die jetzigen Verträge und Abmachungen ihre Gültigkeit behalten. Wenn Sie dies vor Ihrem Volk verantworten wollen, bitte sehr."

Der Commander sah den Bürgermeister herausfordernd an. Gouverneur Ardiff hatte sein bestes getan, doch diese Provinzler verstanden die Sprache der Diplomatie offenbar nicht. Auch sein erster Offizier, Khamôn Adamer hatte sich erhoben und war zu einem der Ausgänge geeilt um im Ernstfall weitere Verstärkung, die sicherlich schon vor den Türen wartete, hinein zu lassen.Lloyd warf auch einen Blick hinüber zu Premierminister Gekar, welcher zufrieden vor sich hin grinste. Er wusste, dass sich die Rhommamoolianer gerade selbst ins Aus manövriert hatten und ihre Forderungen in dem Moment null und nichtig wurden, in dem sie den Konferenzraum verließen. Osarian konnte in der jetzigen Situation nur noch gewinnen. Entweder die Rhommamoolianer verließen den Saal und alles blieb wie es war, oder Branno und sein Gefolge blieben, würden ab dann jedoch schräg beäugt und nicht mehr ganz ernst genommen werden.


[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum-Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC]
 

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Konferenzraum] Haarl Branno und Marrko Linn, Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Premierminister Gekar, NPC

Haarl hatte weder die Lust noch die Zeit sich auf das hohle Gerede des imperialen Commanders einzulassen. Alles war so gelaufen, wie sie es geplant hatten, und wenn er jetzt doch an den Verhandlungstisch zurückkehrte, würde er für immer sein Gesicht verloren haben, nicht nur vor den Osarianern, sondern auch vor seinem eigenen Volk, das es kaum abwarten konnte, die Fesseln der osarianischen Knechtschaft abzusprengen – im wahrsten Sinn des Wortes.

„Richtig, wir sind Bürger des Imperiums und keine Geiseln. Ich werde mich meiner Verantwortung dem rhommamoolianischen Volk gegenüber stellen, was auch immer die Konsequenzen sein mögen. Guten Tag!“,


verabschiedete sich der Bürgermeister so ruhig er konnte. Einer der Offziere hatte sich an einem anderen Ausgang postiert, doch es geschah nichts, was ihn und Marrko aufhielt. Sie hatten es nicht sonderlich eilig zu ihrem Shuttle zu gelangen, da sie sicher gehen mussten, dass auch Gekar und sein Hofstaat sich in Richtung seiner eigenen Fähre aufmachten.

Norah, die Shuttlepilotin und Commander Tylor, die an Bord der Dust Devil gewartet hatten, sagten kein Wort, als der Bürgermeister und der Gewerkschaftssekretär zurückkehrten. Sie nickten sich nur einander zu, und warteten kurz, bis sie registrierten, dass auch Gekars Shuttle sich bereit machte, von der Ulysses abzudocken.

Fast gleichzeitig lösten sich die beiden Shuttles von der imperialen Fregatte – der Premierminister würde innerhalb kürzester Zeit wieder in seinem Regierungspalast in Osa-Prime sitzen, während der Bürgermeister länger brauchen würde, um in seine öde Heimatwelt zurückzukehren. Doch diesmal würde Gekar große Schwierigkeiten haben, nach Hause zu kommen, wenn überhaupt. Die Kontrollen der Dust Devil zeigten an, dass das osarianische Schiff kurz davor stand, in die Ionosphäre einzutauchen.

Das Theta-Shuttle war bereit die Schilde hochzufahren und in den Hyperraum einzutreten. Tylor öffnete eine verschlüsselte Verbindung zu den wartenden Geschwaderführern.

„Jetzt!,“

rief Haarl Branno, Bürgermeister von Redhaven und altgedienter Freiheitskämpfer.
Commander Tylor aktivierte ein kurzes Transpondersignal, um den Detonator zu zünden, die Raumflotte Rhommamools in Alarmbereitschaft zu versetzen und die Widerstandszellen auf Osarian zu reaktivieren.

Im Idealfall würde die Explosion als Unfall während des Eintritts in die Planetenathmosphäre durchgehen, doch solchen Illusionen gab sich keiner an Bord der Dust Devil hin. Das Shuttle raste so schnell es mit Unterlicht konnte aus der Reichweite der Ulysses und vollführte einen kurzen Sprung, der das Schiff hinter die sicheren Linien brachte.
Zufrieden nahm der Bürgermeister bei seiner Rückkehr die Meldung zur Kenntnis, dass die Garnison in Redhaven entwaffnet war und keine Möglichkeit gehabt hatte, Commander Mace um Hilfe zu rufen.


[Osarian-System/Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno und Marrko Linn, Widerständler
 
[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kabine des Kommandanten-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Zack Molaron, Thrakan Horvic

Die Verhandlungen waren gescheitert, die Rhommamoolianer abgezogen, gefolgt von ihren Nachbarn aus Osarian. Lloyd saß tief versunken in seinem Sessel und blickte stumm an die Wand gegenüber. Mittlerweile hatten sich auch die Kommandanten der beiden Begleitkorvetten eingefunden. Niemand sprach ein Wort. Molaron und Horvic waren vom 1. Offizier Khamôn Adamer über das ergebnis der Verhandlungen instruiert worden. Auch Gouverneur Ardiff sprach kein Wort, ein ungewöhnlicher Zustand für den sonst so gesprächigen Diplomaten.

"Was nun?" war alles, was Lloyd schließlich doch hervor brachte. Doch niemand wollte ihm zunächst antworten. Nun machte sich die Unerfahrenheit der Imperialen bemerkbar. Zwar hatten alle Anwesenden, mit Ausnahme von Ardiff, bereits Gefechtserfahrung, doch niemand hatte bis dahin die Hauptverwantwortung getragen. Stets hatte man einen Admiral als Koordinator an seiner Seite gewusst.

"Nun, Commander, ich halte es für unwahrscheinlich, dass beide Parteien in absehbarer Zeit wieder an den Verhandlungstisch zurück kehren." ergriff Ardiff das Wort.
"Ich kenne Haarl Branno und Tibus Gekar nun seit Jahren und beide sind sture Esel mit denen sich Verhandlungen als äußerst schwer erweisen. Sie wissen nun beide, dass die gegenwärtige Situation unverändert bleibt und wir dafür sorgen werden, dass die gültigen Verträge auch eingehalten werden. Diese sprechen gegenwärtig für Osarian, weshalb ich etwaige Aktionen nur von den Rhommamoolianern erwarte. Gekar kann nun die Beine auf den Tisch legen und abwarten."

Lloyd nickte zustimmend. Für Osarian hätte es kaum besser laufen können. Sie mussten zwar die Blockade Rhommaools aufgeben, doch da diese ohnehin keinen Handel treiben konnten, da keine Verträge existierten, war auch die Blockade nutzlos geworden.

"Sie haben recht. Osarian hat durch das dümmliche Verhalten Brannos letztlich alles gewonnen, während Rhommamool im Endeffekt nichts bleibt. Wenn nun etwas geschieht, dann geht es von Redhaven aus." Der Commander betäigte den Schalter für das schiffsinterne Kommunikationssystem.

"Mr. Adamer, nehmen Sie Verbindung mit der imperialen Garnison in Redhaven auf. Sie sollen die höchste Alarmstufe ausrufen und sich bereit machen, beim kleinsten Anzeichen einer Revolte oder sonstigen Feindseligkeiten die Regierung unter Arrest zu stellen." Lloyd warf einen kurzen Blick zum Gouverneur hinüber, welcher mit einem kurzen Nicken sein Einverständnis signalisierte. Eigentlich hatte Lloyd keinerlei Befugnis den imperialen Bodentruppen in diesem Sektor Befehle zu geben. Lediglich die 75 Sturmtruppler an Bord der Ulysses standen direkt unter seinem Befehl. Doch er hatte keine Lust erst eine Debatte mit dem Gouverneur zu führen. Zum Glück schien dieser Lloyd Mace im militärischen Bereich freie Hand zu lassen. Ardiff wusste, dass er vom militärischen Vorgehen nicht viel verstand und überließ es daher den Offizieren die notwendigen Schritte einzuleiten.

"Wenn Rhommamool handelt, dann werde sie es bald tun. Dieser Hitzkopf Branno hat auf mich nicht den Eindruck gemacht, als wäre er jemand der erst sorgfältig sondiert bevor er losschlägt. Er weiß aber auch, dass wir hier sind und jede kriegerische Aktion unterbinden werden. Die Ausrüstung die ihm vermutlich zur Verfügung steht ist völlig veraltet, die Piloten und Mannschaften bestehen meist aus Zivilisten oder ausgemusterten Veteranen. Da hilft ihnen auch die mengenmäßige Überlegenheit nichts."

"Brücke an Commander Mace, die Garnison in Redhaven meldet sich nicht. Wir bekommen keine Verbindung, es bestehen jedoch keine Anzeichen für die Störung der Kommunikationskanäle."

Lloyd hatte es nach der ausführlichen Erläuterung der Lage wieder die Sprache verschlagen. Wenn die Garnison sich trotz freien Kanälen nicht meldete, konnte das nichts gutes bedeuten. Es war drchaus möglich, dass der ortsansässige Kommandant eigenhändig die Lage auf dem Planeten unter Kontrolle bringen wollte. Trotzdem müsste zumindest eine Notbesetzung an den Kommunikationsgeräten sitzen. Wiedereinmal blickte er sprachlos in die Runde. Mit starr geradeaus gerichtetem Blick überschlugen sich seine Gedanken. Was auch immer geschehen war, war kein Versehen. Die Richtlinien des Imperiums waren strickt und ein Verstoß wurde hart bestraft. Die nicht vorhandene Komunikation Garnison war nicht das Verschulden der drt stationierten Soldaten.

Mit einem lauten Knall donnerte Lloyds Faust auf die Platte seines Schreibtischs, so dass alle Umstehenden mit einem gewaltigen Schreck zusammenzuckten.


"Branno dieser Drecksack. Ich weiß nicht was passiert ist, aber er muss dahinter stecken. Würde mich auch nicht wundern. Erinnern Sie sich noch, wie er fluchtartig den Saal verließ? Der Mann kam mit halbwegs vollen Händen zur verhandlung und verschwand ging mit leeren. So verhält sich niemand, der auf den Ausgang der Gespräche wert legte. Branno hatte bereits einen Plan B, sofern dieser Plan nicht von vornherein seine eigentliche Absicht war. Meine Herren, wir werden selbst nachsehen, was dort geschehen ist. Die Ulysses und die Pathfinder werde sich nach Rhommamool begeben. Die Awakening bleibt hier und berichtet uns über alles was in Osarian passiert. Halten Sie vor allem Kontakt zur Garnison dort.
Wieder betätigte der Kommandant der Fregatte den Knopf des Bordcoms.

"Lieutenant Commander Adamer, die Pathfinder soll andocken und Mr. Molaron wieder an Bord nehmen. Beide Schiffe sollen sich zum Sprung nach Rhommamool bereit machen. Alarmstufe Gelb für beide Schiffe, alle Piloten sollen sich in den Bereitschaftsraum begeben. Fertigen Sie auch schonmal eine Statusmeldung für Bastion an mit dem Inhalt, dass Rhommamool die Verhandlungen abgebrochen und Osarian, sowie dem Imperium feindlich gegenübersteht. Nur für den Fall, dass meine Vermutungen wahr werden."

[Osarian-Orbit-FRG Ulysses-Kabine des Kommandanten-Lloyd Mace, Wilek Ardiff, Zack Molaron, Thrakan Horvic
 
[Osarian-System/Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno und Marrko Linn, Widerständler


Die scheinbare Niederlage bei den Verhandlungen mit Osarian hatte sich zu einem Triumph auf der ganzen Linie entwickelt, zumal es dem Widerstand zusätzlich gelungen war, die imperiale Garnison in Redhaven handlungsunfähig zu machen. Deren Lebensmittelvorräte und sämtliche Waffen waren unter der Bevölkerung verteilt worden, die gefangenen Soldaten waren in verschiedenen Stollen untergebracht, während die höheren Offiziere im Rathaus festgehalten wurden.

Ob Gekar die Explosion an Bord seines Shuttles überlebt hatte, war nicht zu ermitteln, aber in der osarianischen Hauptstadt ging es wie in einem Stall voller kopfloser Nunas zu. Wie geplant, war mit den zurückgekehrten Versorgungsschiffen Verstärkung für die zerstreuten Widerstandszellen in Osa-Prime eingetroffen, die als erstes einen Überfall auf den Militärraumhafen starteten und in dem Chaos ein Geschwader B-Wings kapern konnten. Damit fielen die Widerständler der osarianischen Raumflotte in den Rücken, die sich auf Geheiß von Commander Mace fast komplett in den heimischen Orbit zurückgezogen hatte.

Von den Piloten des gekaperten Geschwaders erfuhr Haarl Branno, Bürgermeister von Redhaven und Anführer des Widerstandes, dass nur noch eine der beiden Korvetten sich im Orbit um Osarian befand, die die Fregatte von Commander Mace begleitet hatten.

„Sie werden bald hier sein, Haarl – Mace hat herausgefunden, dass wir die Garnison kaltgestellt haben,“

sagte Marrko eindringlich,

„wir müssen darauf gefasst sein, dass sie Redhaven einnehmen wollen, wenn nicht sogar schlimmeres.“


„Er hat nur die Fregatte und die Korvette, keinen Sternzerstörer…“



Mace hat aber TIEs an Bord, mit gut ausgebildeten, erfahreneren Piloten als unseren. Wahrscheinlich hat er schon einige Schlachten bestritten,“

wandte Lyla ein, die zu der Führungsriege des rhommamoolianischen Widerstandes gehörte.

„Dann lass das unsere Stärke sein – diese imperialen Piloten verlassen sich zu sehr auf die Erfahrung im Kampf gegen republikanische Raumjäger. Wir dagegen sind unberechenbar und auch willens Kamikaze-Einsätze zu fliegen, nicht wahr, Commander Tylor?“


Der Arkanier, der über Holo zugeschaltet war, nickte. Er war der einer wenigen Freiheitskämpfer, der über wirkliche Erfahrung in militärisch geführten Raumschlachten verfügte.

„Dieser undisziplinierte Haufen überrascht selbst mich immer wieder, Bürgermeister, Die besten Strategien werden spätestens nach den ersten Schusswechseln Makulatur, und was unseren Piloten an Erfahrung fehlt, machen sie durch Entschlossenheit und Kreativität wieder wett. Ich hätte nicht gedacht, dass auch nur ein B-Wing von Osarian wegkommt…“

kommentierte er grinsend das Husarenstück, dass den Widerständlern gelungen war. Sie hatten sowohl das osarianische Militär als auch die verbliebene imperiale Korvette überrumpelt.

„Solange Mace sich noch im Hyperraum befindet, wird er von den Neuigkeiten nichts erfahren – und darf sich über die ‚Verstärkung’ aus Osarian wundern,“

lachte der Bürgermeister und fühlte sich glatt zwanzig Jahre jünger. Das Versteckspiel hatte ein Ende gefunden, und selbst er wenn das Streben nach Freiheit mit dem Tod bezahlen müsste, es fühlte sich verdammt gut an.

Doch um sich noch ein dritte Option neben Freiheit oder Tod freizuhalten, hatte er eine Art Absicherung vorbereitet, auf die er Notfall zurückgreifen würde.

[Osarian-System/Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno und Marrko Linn, Widerständler
 
[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

"Lieutenant Commander, höchste Alarmstufe für das gesamte Schiff. Die Piloten sollen sich zu ihren TIEs begeben. Bereiten Sie alles für einen Alarmstart der Jäger vor. Die Bomber sollen aufmunitioniert werden, für den Fall, dass wir sie in der zweiten Welle aussetzen."


Der Rückfall aus dem Hyperraum stand kurz bevor. Die Ulysses und die Pathfinder befanden sich kurz vor Rhommamool. Was auch immer vorgefallen war, in Kürze würden die imperialen Verbände Klarheit erlangen. Gouverneur Ardiff stand hinter Lloyd an der zentralen Bedienungskonsole der Brücke. Man merkte ihm an, dass ihm die Situation nicht gefiel. Osarian war ein kleines, nahezu unbedeutendes System, in dem es nie Auseinandersetzungen militärischer Art gegeben hatte. Der Posten als Gouverneur war also ein relativ leichter Job. Und nun stand eben jener Gouverneur auf der Brücke eines Kriegsschiffs, nicht wissend, ob ihnen gleich das Gefechtsfeuer um die Ohren donnern würde.

"Sir, Rückfall in 3....2....1.....Jetzt."

Die Sternlinien vor dem Brückenfenster verfestigten sich wieder zu klaren Sternen am Firmanent. Vor ihnen lag Rhommamool, friedlich, als ob nichts passiert wäre.

"Sie werden unsere Ankunft gleich bemerken, daher werden wir direkt mit der Tür ins Haus fallen." der Commander betätigte den Schalter für den internen Funkverkehr.

"An alle Soldaten des Imperiums, hier spricht Commander Lloyd Mace. Wir sind im Orbit über Rhommamool angekommen. Es kann jederzeit zu Komplikationen kommen, deshalb operieren wir ab jetzt unter höchster Alarmbereitschaft. Alle Schütze haben bis auf weiteres an den Bordkanonen zu bleiben und alle Piloten bei ihren TIEs."

Lloyd wechselte den Kanal und schaltete auf das Interkom um mit dem Planeten Kontakt aufzunehmen.

"Mr. Adamer, versuchen Sie nochmals Kontakt mit der imperialen Garnison aufzunehmen." Der erste Offizier der Fregatte wandte sich zum Kommoffizier und gab den Befehl weiter.
Allmählich wurde auch Lloyd mulmig. Die Situation hatte das Potenzial die erste Raumschlacht zu werden, bei der er der verantwortliche Offizier war. verantwortlich für zwei Schiffe und mehrere hundert Mann Besatzung.


"Sir, keine Rückmeldung." war die knappe Antwort.

"Lieutenant Commander Molaron, halten Sie sich mit der Pathfinder bereit. Wir haben nach wie vor keinen Kontakt zur Garnison und nehmen nun Kontakt zu Redhaven auf."

"Rhommamool Raumkontrolle, hier spricht Commander Lloyd Mace von der imperialen Marine. Wir haben seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zuunserer Garnison auf ihrem Planeten. Übermitteln Sie uns umgehend deren Status und eine Begründung für die nicht vorhandene Funkverbindung.


[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]
 
[Osarian-System/Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno und Marrko Linn, Widerständler


Der Bürgermeister und die anderen führenden Mitglieder der Widerstandsbewegung brauchten nicht lange zu warten, bis die imperiale Nebulon B-Fregatte Ulysses von Commander Mace und eine weitere Korvette im Orbit von Rhommamool erschienen. Kurz darauf traf eine Funknachricht von Commander Mace an die Raumkontrolle von Rhommamool ein, die sofort in das Büro des Bürgermeisters weitergeleitet wurde.

„Commander Mace – was für eine Überraschung !,“


rief Haarl mit gespieltem Erstaunen – er hatte eigentlich gar keine Lust auf irgendwelche Plänkeleien, aber sie brauchten noch einige Minuten Zeit, bis das erbeutete B-Wing-Geschwader auftauchte. Im Ortungsschatten von Rhommamool warteten unter der Führung von zwei aufgerüsteten YT-1300 Frachtern zwei Headhuntergeschwader auf einen möglichen Einsatz.

„Seit wann muss ich denn auf eine imperiale Garnison aufpassen - ich bin doch kein Kindermädchen, ich dachte, die müssten auf uns aufpassen. Wie dem auch sei, ich bin auch erst vor kurzem in Redhaven eingetroffen – und siehe da – sie waren alle weg! Hier ist es gefährlich, Commander Mace, überall gibt es alte, instabile Stollen, selbst hier im Stadtgebiet.“


Der Bürgermeister hob scheinbar bedauernd die Arme und musste sich zusammen reißen, diesen aufgeblasenen imperialen Flottenheini nicht offen anzugrinsen.

„Das alles haben wir den osarianischen Bergbaufirmen zu verdanken, die die Erzlager bis zum letzten Krümel ausgebeutet und sich einen Dreck um die Sicherung geschert haben. Da kommt es oft vor, dass plötzlich der Boden einbricht und alles mit sich in die Tiefe reißt. Und wer weiß, vielleicht hat die Garnison einen Ausflug gemacht, und den falschen Weg genommen, und dann ein bisschen zu fest aufgetreten, und zack…“

fuhr Haarl fort und seufzte theatralisch. Von einem gewissen Standpunkt aus log er nicht einmal, der Ausflug war eben nur von der rhommamoolianischen Bergarbeitergewerkschaft ‚organisiert’ worden. Die gemeinen Soldaten mussten mit alten Stollen vorlieb nehmen, während die Offiziere eine VIP-Lounge im Rathaus genießen und im Angriffsfall auch dort bleiben durften.

Am liebsten hätte er Mace all das unter die Nase gerieben, aber solange die Verstärkung aus Osarian noch nicht da war, war der imperiale Commander im Vorteil und musste hingehalten werden.

„Ihre tolle imperiale Technik scheint ja doch ein wenig empfindlich auf das das harte Klima hier zu reagieren, die Hitze und dieses Jahr hat es wieder unheimlich viele solare Stürme gegeben.“

Langsam wurde er ungeduldig – er hatte keine Lust mehr, dem Commander etwas vom Bantha zu erzählen. Haarl warf einen Seitenblick auf das Holo von Commander Tylor – dieser drehte sich um, und dann nickte er dem Bürgermeister zu. Die B-Wings waren da.

„Wie es aussieht, ist Verstärkung aus Osarian eingetroffen, Commander Mace. Was soll das? Wollen Sie uns etwa angreifen? Wenn Sie das tun, werden wir Gegenmaßnahmen ergreifen,“


herrschte er Mace empört an und trennte die Verbindung.

„War sowieso ein langweiliges Gespräch!“

Commander Tylor ließ die Geschwader aus dem Ortungsschatten Rhommamools treten und eine Verteidigungsformation bilden. Es würde nicht lange dauern, bis man auf der Ulysses herausfand, dass das vermeintlich osarianische Geschwader zwar schon zur Verstärkung gekommen war, aber nicht für die imperialen Schiffe. Doch solange musste der Schein aufrechterhalten werden – jede Sekunde länger, die Commander Mace auf die Finte hereinfiel, war wertvoll.


[Osarian-System/Rhommamool - Redhaven] Haarl Branno und Marrko Linn, Widerständler


 
[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

Lloyd hatte dem teils sinnlosen Gerede Brannos zugehört, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Es war offensichtlich, dass der Bürgermeister von Redhaven sich um die eigentliche Antwort herumdiskutierte. Erst als dieser etwas von Verstärkung aus Osarian erzählte, zuckte der Commander kurz zusammen. Er warf einen Blick hin über zu seinem ersten Offizier.

"Sir, wir empfangen die Signale jetzt auch. Eine Staffel B-Wings aus Osarian." meldete Khamôn Adamer. Lloyd blickte auf seinen Taktikbildschirm, während sich seine Gedanken überschlugen. Was war los?

"Das sind keine Osarianer." sagte der Befehlshaber der Ulysses knapp.

"Gekar hat einem Waffenstillstand zugestimmt, als Bedingung für die Verhandlungen. Durch Brannos lächerliches Verhalten hat Osarian letztlich alles gewonnen, Rhommamool alles verloren. Osarian bekam mehr, als sie je zu hoffen wagten. Sie sind nach wie vor alleiniger Besitzer der Handelsrechte in diesem System. Es gibt keinen Grund, sich freindlich gegenüber den Rhommamoolianern zu verhalten, im Gegenteil. Gekar weiß, dass eine solche Aktion nur das Imperium gegen ihn aufbringt und er seine nun gesicherten Privilegien wieder verlieren würde. Der Premierminister ist ein Lump, aber kein Idiot. Ist Ihnen aufgefallen, dass Branno die B-Wings bereits vor uns bemerkte? Ich behaupte mal, dass die Langstreckensensoren des Imperiums um ein vielfaches besser sind als das Gerät dort auf dem Planeten. Dennoch bemerkte er sie vor uns. Folglich hat er ihre Ankunft erwartet. Warum, werden wir gleich sehen. Lloyd betätigte nun den Schalter für das interstellare Kommunikationssystem.

Unidentifiziertes B-Wing Geschwader, hier spricht die imperiale Marine. Identifizieren Sie sich umgehend und kehren Sie sofort zu ihrem Stützpunkt zurück.
Eine Antwort blieb jedoch aus. Was folgte, war die Prozedur, die Lloyd insgeheim bereits befürchtet hatte.


"Hier spricht Commander Mace, Alarmstufe Rot für alle Stationen. Alarmstart der TIE-Fighter, alle Mann auf ihre Stationen."

"Mr. Adamer, lassen Sie den Angriffskurs der B-Wings errechnen und halten Sie frontal auf sie zu. Mr. Molaron, halten Sie die Pathfinder bereit, machen Sie sich für schnelle Ausweichmanöver bereit. Wenn dies ein Angriff ist, werden demnächst noch Jäger eintreffen. Selbst der größte Trottel auf dem Planeten dort unten weiß, dass Bomber alleine kein Kapitalschiff angreifen können, da diese von den gegnerischen Jagdmaschinen schutzlos ausgeliefert wären. Bomber haben immer eine Jägereskorte."

"An alle Bordschützen, konzentrieren Sie ihr Feuer auf anfliegende Torpedos, schießen Sie nicht auf die B-Wings."

"Lieutenant Commander Tureaud, gehen Sie mit ihren TIEs auf Abfangkurs, seien Sie wachsam und schießen Sie erst, wenn auf Sie geschossen wird. Die Protonentorpedos sind zu langsam, um Ihren TIEs gefährlich zu werden. Wir schicken direkt nach Ihnen die Bomber raus."


Nach der hektischen Stafette von Befehlen atmete Lloyd erstmal kurz durch. Es würde zum Kampf kommen, da war er sich sicher und es würde nicht bei der Staffel B-Wings bleiben, soviel stand auch fest. Allmählich entstand in ihm ein Bild von Branno, welches er zwar seit seinem plötzlichen Abbruch der Verhandlungen in Betracht gezogen hatte, aber nicht wirklich glaubte. Die Verhandlungen hatte Rhommamool nie ernst gemeint, das ganze war von Anfang an geplant gewesen.
Dann fiel der erste Schuss. Der erste rote Blitz flog in Richtung der TIEs und augenblicklich stoben die imperialen Piloten auseinander und es gesellten sich die ersten grünen Lichtblitze im schwarzen Universum hinzu.


"An alle TIE-Fighter, jeder von Ihnen nimmt sich genau einen B-Wing vor, dann ist jeder von denen beschäftigt. Die Manövrierfähigkeit Ihrer TIEs ist denen der Angreifer überlegen. Setzen Sie sich hinter ihre Gegner und feuern Sie aus allen Rohren."

"Mr. Adamer, die Bomber sollen sofort starten und sich in der Nähe der Ulysses aufhalten, die Pathfinder soll direkt neben uns Position beziehen, dabei aber einen rückwärtigen Flugvektor einnehmen um hinter uns abzutauchen und unser Heck zu decken. Melden Sie außerdem die vorbereitete Nachricht an das Hauptquartier auf Bastion. Das Imperium befindet sich im Krieg."

Nun galt es sämtliches taktisches Wissen abzurufen, dass er in seiner Laufbahn als Soldat des Imperiums gelernt hatte. Als Staffelführer hatte er sich bereits mehrfach ausgezeichnet, nun stand er aber auf der Brücke einer Fregatte und befehligte zwei Staffeln plus zwei Großkampfschiffe.


FRG Ulysses [100%]
CRV Pathfinder [100%]
TIE-Fighter [12 von 12]


[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]
 
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[Osarian-System - Rhommamool – Orbit] Linh Denb, Tukata-Staffel

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie mit den gekaperten osarianischen B-Wings in den Hyperraum nach Rhommamool eintraten, hatte Linh Denb nicht wirklich daran geglaubt, dass sie mit der Staffel verlustfrei entkommen konnten. Niemand der Widerstandskämpfer hatte je zuvor eine solche Maschine geflogen – sie hatten nur die Erfahrung mit den eigenen Z-95 Headhuntern in den Scharmützeln gegen die osarianische Raumflotte, die zum größten Teil aus denselben Jägern bestand.

Es war rätselhaft, wo Gekar die Staffel B-Wings herhatte, aber sie hätten ihm einen nicht zu unterschätzenden Vorteil geboten. Doch als das große Chaos in Osa-Prime ausgebrochen war, als es beim Wiedereintritt in die Osarian-Atmosphäre an Bord des Shuttles des Premiers eine Explosion gegeben hatte und niemand wusste, ob das Staatsoberhaupt überlebt hatte, mussten sie die Gelegenheit ergreifen.

„Wir werden mit diesen Raumjägern eine bessere Chance gegen die imperialen TIEs haben,“


erklärte die Sullustanerin ihren Leuten kurz vor dem Sturm auf den Militärraumhafen.

„Diese B-Wings haben die besseren Waffen und die stärkeren Schilde, allerdings sind sie im Vergleich zu unseren Headhuntern und den TIEs schwerfälliger. Aber das ist unsere einzige Möglichkeit, den Imps Paroli zu bieten.“

Mit der Unterstützung mehrerer einheimischer Widerstandsgruppen gelang es ihnen, sich der B-Wings zu bemächtigen, und sowohl die osarianische Raumflotte als auch die imperiale Korvette auszutricksen, so dass sie unbehelligt Richtung Rhommamool starten konnten.

„Dort werden uns die andere Korvette und die Nebulon B-Fregatte erwarten – ich weiß nicht, ob wir sie überraschen können, also macht euch drauf gefasst, dass sie uns angreifen. Legt alle Energie auf die Frontschilde und feuert, was das Zeug hält. Die Fregatte ist am ‚Hals’ am verwundbarsten – konzentriert euch auf diese Stelle, wenn wir uns der Ulysses nähern können. Wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich zur Hauptflotte durchbrechen,“


schärfte Linh kurz vor dem Eintritt in den Hyperraum ihrer Einheit ein, die nun Tukata-Staffel hieß. Mehr brauchte sie ihren Leuten nicht sagen – jedem war klar, dass sie diesmal von TIE-Jägern mit gut ausgebildeten Piloten empfangen wurde, die ihre Maschinen im Schlaf beherrschten. Aber in allen von ihnen brannte die Leidenschaft, für ihre Freiheit bis zum Letzten zu kämpfen, die Liebe zu ihrer kargen Welt, die dennoch ihre Heimat war.

Kaum, dass die Tukata-Staffel aus dem Hyperraum gefallen war, erkannte Linh, dass die Überraschung nicht lange hielt. Vermutlich hatte Branno seine große Klappe nicht halten können, und den Imps unter die Nase gerieben, dass er Verstärkung bekommen würde.

Die TIE-Jäger waren auf Abfangkurs, die Fregatte und die Korvette bewegten sich direkt auf die Tukata-Staffel zu, doch noch verhielten sie sich ruhig.

„Tukata Leader an Tukata-Staffel – Angriff auf mein Kommando, dann Durchbruch zu den Kapitalschiffen. Torpedos erst, wenn ihr nah genug seid. Tukata Leader over,“

gab Linh an ihre Staffel durch. Das war die einzige strategische Vorgabe an die Piloten. Alles andere wäre bei den Frachter- und Headhunterpiloten, Ex-Piraten, Teenagern und Veteranen müßig gewesen – sie waren schon genug damit beschäftigt, mit der neuen Technik klarzukommen und ihre Nervosität oder vielmehr Angst unter Kontrolle zu halten.. Beim Anblick der auf sie zurasenden TIEs verspürte auch die erfahrenere Pilotin ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Jetzt oder nie, dachte Linh und öffnete den Kanal zur Staffel und zur Rhommamool-Hauptflotte, zu der sie hoffentlich schnell durchstoßen würden.

„Tukata-Staffel – bringt euch in Gefechtsposition.“

Nachdem sie alle Klarmeldungen erhalten hatte, gab es nur noch ein Wort, das sie zu sagen hatte:

„Angriff!“

Das erste Angriffsfeuer ließ die TIEs in alle Richtungen auseinanderstieben, und einige der B-Wing Piloten stießen Freudenschreie aus.

„Ruhe! Gebt Gas und feuert weiter, sie wollen uns von hinten kriegen, Tukata 10 und 11, lasst euch nach hinten fallen und versucht uns Deckung zu geben“,


befahl Linh, denn jetzt wurde ihr erscheckend klar, wie schnell und wendig die imperialen Raumjäger waren.

„Wir machen weiter wie geplant, folgt mir! Denkt auch an die Korvette.“

Jeder der B-Wings hatte nun einen der TIEs am Heck kleben. Beim ersten Treffer dachte Linh schon, dass es aus wäre, aber sie schoss immer noch auf die Ulysses zu, die ihrer Staffel den Weg nach Rhommamool versperrte.

Nun eröffnete auch die Fregatte das Feuer, dem sie zunächst einigermaßen ausweichen konnte, aber der TIE hinterhier macht ihr große Sorgen – an einen Zick-Zack-Flug war nicht zu denken, ebenso wenig wie an ein Abstreifen an der Ulysses – sie wusste nicht, wie sich der B-Wing verhalten würde und noch war die Lage nicht allzu hoffnungslos für einen Kamikazeflug.

Irgendeiner der Idioten weiter hinten, und damit meinte sie einen der Tukatas, begann bereits seine Torpedos zu verschießen – leichte Ziele für das Abwehrfeuer der Ulysses.

„Nur sichere Schüsse, verdammt!“

Doch dann gab es für die anderen Piloten kein Halten mehr – sie brachen aus der ungefähr rautenartigen Formation aus, einige hielten auf die Korvette zu, während sich an Ausweichmanövern versuchten, um ihre Verfolger abzuschütteln.
Ein gewaltiger Ruck ging durch Linhs Cockpit und plötzlich schoss ein Feuerball an ihr vorbei. Ihre Maschine sackte ab, rettete sie aber dadurch vor einer Salve von den Batterien der Ulysses.

„T3 an T-Leader, hab deinen Verfolger erledigt – allerdings hat’s T5 erwischt,“

„Danke T3, weiter so. Pass auf dich auf. Tukata-Leader an alle. Torpedofeuer frei! …“

„Hier T8, ich habe keine mehr – hatte nur vier Stück…“

„Halt mir den Rücken frei oder versuch T3s Verfolger abzuschießen.…“


Primäres Ziel des Torpedoangriffs war der Hals der Ulysses, dem empfindlichsten Teil einer Nebulon B-Fregatte. Im Idealfall würde das Schiff auseinander brechen, aber auch leichtere Treffer könnten es bereits empfindlich beschädigen.

Jetzt konnte Linh sich völlig auf das Hauptziel konzentrieren, während ihr Begleiter T3 immer noch einen TIE an seiner Seite hängen hatte, der von T8 unter der Beschuss genommen und seinen eigenen Verfolger fast völlig vergaß.

„T8, du hast immer noch einen TIE an deinem Hintern, vergiss den nicht,“

Der Pilot gab keine Antwort, obwohl die Verbindung noch zu bestehen schien.

„Bin getroffen, bin getroffen,“ sagte er relativ ruhig, dann waren er und sein Verfolger weg. Wie aus dem Nichts trudelte T8 plötzlich vor Linh und T3 direkt auf die Ulysses zu, er feuerte ziellos aus sämtlichen Laser- und Ionenkanonen, während er von seinem TIE Verfolger beschossen wurde.

„T3, nicht einmischen, wir können nichts mehr für ihn tun.“

Das folgende Ausweichmanöver verschaffte den beiden B-Wings ein wenig Abstand zu dem TIE, der T3 verfolgte. Linh hatte noch keinen ihrer Torpedos abgefeuert – sie hatte zumindest eine vollständige Ladung von acht Stück. Es hatte sich gezeigt, dass die anderen Piloten große Schwierigkeiten hatten genau zu zielen, selbst wenn die Abwehr der Ulysses sowieso die meisten erwischte, es hielt sie beschäftigt. Auch Linhs Begleiter T3, ein ehemaliger Weequay-Pirat, fiel es nicht leicht genau zu zielen. Zwei seiner Torpedos hatten es zwar durch das Abwehrfeuer geschafft, aber den Hals der Ulysses verfehlt und höchstens einige Sensoren und Hüllenplatten abgerissen.

„Tukata-Leader an alle: konzentrierter Torpedo-Beschuss auf den Hals der Fregatte auf mein Kommando. Jeder feuert, was das Zeug hält und dann machen wir uns aus dem Staub. Wir können nicht länger auf Tylor und die Hauptflotte warten.“

Wieviele der Staffel sich in einer günstigen Feuerposition befanden und noch genug Munition hatten, wusste sie nicht einmal genau. Zwei waren ausgefallen, und drei hatten sich die Korvette vorgenommen.
Immerhin hatte sie sechs Klarmeldungen.

„Drei, zwei, eins. Feuer!“

[Osarian-System - Rhommamool – Orbit] Linh Denb, Tukata-Staffel

Tukata-Staffel [10 von 12 B-Wings]

 
[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

Die Schlacht tobte und auf der Brücke der Ulysses herrschte reges Treiben. Lloyd blickte von einem Statusbildschirm zum nächsten um nichts zu verpassen. Aus den Kommunikationsanlagen auf der Brücke ertönten abwechselnd die FUnksprüche der TIE-Piloten, gefolgt von denen der Bordschützen der Fregatte.

"Sir, wir haben einen weiteren TIE-Fighter verloren" rief einer der Offiziere in den Raum. Insgesamt hatten sie bisher zwei TIEs eingebüßt, aber auch zwei Gegner abgeschossen.

"Die Pathfinder befindet sich unter heftigem Beschuss durch Protonentorpedos. Sir, die B-Wings formieren sich wieder zum Angriff." Lloyd hatte ebenfalls bemerkt, dass die Angreifer wieder ihren üblichen Anflugvektor wählten um die nächste Salve Torpedos abzufeuern. Bisher hatten sie Glück gehabt, die meisten Piloten schienen keine Übung mit dem B-Wing zu haben und feuerten die Torpedos ab, bevor der Zielcomputer die Ulysses überhaupt erfassen konnte. Dadurch flogen die meisten Geschosse nur geradeaus.

"Sofortiges Ausweichmanöver, sämtliche Antriebsenergie auf die Steuertriebwerke und den Frontdeflektorschild. Bringen Sie uns in eine Frontalposition, damit unsere Angriffsfläche möglichst klein ist. An alle Bordschützen, konzentrieren Sie sich nur auf die Protonentorpedos."

Auf den vorderen Sensoren tauchten einige gelbe Punkte auf, jeder symbolisierte einen anfliegenden Torpedo. Sofort zuckten die grünen Blitze der Bordkanonen der Fregatte auf. Lloyd wusste, dass sie nicht alle anfliegenden Objekte erwischen konnten, dafür waren es zu viele. Deshalb hatte er die Energie auf den Frontschild umleiten lassen um die Treffer kompensieren zu können.
Ein heftiger Schlag traf das Schiff und die Besatzung der Brücke wurde durchgeschüttelt. Der Commander klammerte sich an sein Pult um die Balance wieder zu gewinnen. Schweiß stand ihm mittlerweile auf der Stirn, noch nie hatte er unter solchem Druck gestanden.


"Schadensbericht?"

"Die vorderen Schilde sind auf 50% abgefallen, wir haben vier Treffer eingsteckt. Ein Torpedo hat unseren Querstabilisator erwischt, leichter Hüllenschaden. Sir, die Schilde der Pathfinder haben nur noch 20%."

Lloyd blickte konzentriert auf seine Anzeigen. Eine Staffel B-Wings war für jedes Großkampfschiff eine Bedrohung. Aber umgekehrt waren Jagdmaschinen eine Bedrohung für die schwerfälligen Bomber. Sie mussten die Gegner in die Flucht schlagen. Die Piloten waren keine Profis, dass hatte er mittlerweile an ihrem Verhalten bemerkt. Er kannte die Piloten der Neuen Republik und wusste, wozu diese mit solchen Maschinen im Stande waren.

"Mr. Adamer, Alarmstart für die Bomber. Ich will alle TIE-Einheiten im Kampf haben. Jeder Bomber soll sich gemeinsam mit einem TIE-Fighter an einen der B-Wings heften. Die Bomber haben die Erlaubnis, ihre Torpedos einzusetzen. Dann haben es diese Kerle mit drei Objekten zu tun, die auf die zuhalten. Die Pathfinder soll sich längsschiff neben uns setzen. Jeder Gegner, der sich uns nähert wird unter Sperrfeuer genommen, synchronisieren Sie die Feuerbefehle beider Schiffe."

Die TIE-Bomber waren genauso schwerfällig wie die attackierenden B-Wings, aber Lloyd wusste, dass man sie auch defensiv einsetzen konnte. Zudem saßen auch darin professionelle Piloten. Nun standen dort draussen 10 B-Wings 10 TIE-Fightern und 12 TIE-Bombern gegenüber. Wieder wurde das Schiff durchgeschüttelt, gefolgt von einer weiteren Verlustmeldung eines TIE-Fighters.


[Osarian-Rhommamool-Orbit-TIE-Fighterstaffel Alpha-Alron Tureaud, Crew]


Tureaud hatte seine Staffel bisher so gut er konnte durch die Schlacht manövriert. Der Gegner war zäh, aber die TIEs waren deutlich schneller. Kein B-Wing konnte ihnen auf Dauer davon fliegen.

"Theta 1, hier Alpha 1. Halten Sie sich so dicht wie möglich hinter dem Kerl. Warten Sie, bis er en Stück gerausdeaus fliegt, dann schicken Sie ihm einen Torpedo hinterher." teilte er dem Staffelführer der Bomber mit. Dieses Manöver hatte er mit Commander Mace bereits mehrmals besprochen. Normalerweise waren Torpedos zu langsam, um damit Jäger oder Bomber attackieren zu können. Man musste sich bis auf 40 Meter dem Gegner nähern und dann feuern. Ein Treffer würde den B-Wing zwar nicht zerstören, aber seine Heckschilde lahmlegen.

"Hier Theta 1, führe Manöver durch." Alron Tureaud beobachtete, wie der Bomber sich nach einer Wende hinter den Gegner setzte. er selbst gab mit seinem TIE einen kurzen Feuerstoß ab, um den Rhommamoolianer an einem Ausweichmanöver zu hindern. Theta 1 setzte sich hinter ihn, feuerte seinen Torpedo ab und das folgende Spektakel hellte Tureauds Miene wieder auf. Der B-Wing wurde durchgeschüttel und trudelte für einen Moment unkontrolliet aufgrund der Detonation. Ohne zu zögern setzte er seinen Fighter hinter ihn und feuerte was seine Kanonen hergaben. In einem glühenden Feuerball zerlegte es den B-Wing in seine Einzelteile.

[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

"Sir, ein Gegner weniger. Allerdings haben wir auch einen Bomber verloren. Die Pathfinder meldet erste Schäden an der Hülle."

"Sie Korvette soll ihre Position verlassen und nach eigenem Ermessen Ausweichmanöver fliegen. Sie sollen Energie von den Waffen auf die Schilde umleiten. Wir haben dort draussen eine Übermacht aufgebaut. ich hoffe, dass sich diese durchgeknallten Minenhunde davon beeindrucken lassen und abhauen. Die Angriffe nehmen ab, kein Wunder mit zwei Verfolgern im Nacken. Halten Sie weiterhin die Augen auf, es wird Verstärkung eintreffen. Nimena schickt Bomber ohne Eskorte in den Kampf. Wir müssen die B-Wings bis dahn vertrieben haben um unseren TIEs wieder einzusammeln. Gegen eine weitere Streitmacht haben wir gegenwärtig keine Chance.

[Osarian-Rhommamool-Orbit-FRG Ulysses-Lloyd Mace, Zack Molaron, Crew]

FRG Ulysses [80%]
CRV Pathfinder [70%]
TIE-Fighter [10 von 12]
TIE-Bomber [11 von 12]
 
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