N'zoth

Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs), Yevethaner

Wie eine Naturgewalt stürmten die drei Sith den Eingangsbereich des Palastes und schlugen innerhalb kurzer Zeit den überraschenderweise milden Widerstand beinahe schon beiläufig nieder. Auch wenn Sabars Verstand in diesem Augenblick nicht mehr normal funktionierte, so gab es doch eine gewisse Verwunderung darüber, wie vergleichsweise einfach alles bis hierher lief. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Graf schließlich nur schwer abschätzen, wie sich die allgemeine Situation um sie in den nächsten Minuten in drastischer Weise verändern würde. Viel mehr hatte er sich seinem Rausch voll und ganz hingegeben und jene angestaute Energie entfesselt, die sich in den letzten Tagen und Wochen durch das wahrhaftige Wechselbad der Gefühle angestaut hat. Die Augen des adeligen Sith-Schülers brannten vor blankem Hass im Angesicht der widerwärtigen Nichtmenschen, die sich dem Tod mit frenetischen Jubel bereitwillig entgegen warfen und mit jeder vernichteten Seele mehr, die durch seine Klinge oder seine Hände starb, wuchs seine Wut nur weiter. Die Wut darüber, dass die Yevethaner schlicht und ergreifend nicht aufgaben sondern ihr augenscheinlich verhängnisvolles Schicksal viel eher geradezu umarmten. Die Sith sind mit der Intention nach Koornacht aufgebrochen, direkt in das Herz der yevethanischen Rebellion einzudringen und dem Aufstand einen entscheidenden Stoß zu versetzen, um den bestialischen Willen der nichtmenschlichen Rebellen in seiner Siegesgewissheit und seiner fanatischen Überzeugung einen entscheidenden Dämpfer zu verpassen. Doch all das, was sich hier abspielte, erfüllte diese Erwartungshaltung in keiner Form. Sabar tötete einen Yevethaner nach dem anderen, der sich ihm schreiend in den Weg stellte, genauso wie alle anderen Sith und Soldaten auch. Und für jeden gefallenen Yevethaner traten gefühlte drei weitere an dessen Stelle, um sich mit dreifachem Widerstand den höheren Mächten der Sith zur Wehr zu setzen. Allmählich wurden Sabars Arme schwerer und jede Bewegung erforderte mehr Anstrengung, was einzig und allein durch den ungedämpften Hass kompensiert werden konnte, was den Schüler insgesamt an seine Grenzen brachte. Die anfängliche Verwunderung über die Einfachheit, mit denen sich die einzelnen yevethanischen Kämpfer niederschlagen ließen wich langsam in eine Erschöpfung darüber, die Nichtmenschen in ihrer schieren Masse weder im Kampf schlagen zu können, noch ihrem ungebrochenen kollektiven Überlebenswillen auch nur einen Kratzer zufügen zu können. Mit enormer Gewalt schlug Sikarius eine hölzerne Tür auf, die in einen breiten Gang führte, zu dessen Rechten eine gewaltige Glasscheibe einen Ausblick nach draußen gewährte, wo sich die Yevethaner auf den Straßen zu Tausenden tummelten, um zum Gouverneurspalast zu stürmen, vor dem Sting mit aller Gewalt die Stellung halten konnte. Die starke Verbindung zwischen Meister und Schüler gab einen Ausblick darauf, wie Sting die Rebellen in ungeheurer Zahl in einem wahrhaftigem Blutrausch niedermetzelte, doch keimte ob des Anblicks der anstürmenden Masse an Feinden in Sabar allmählich die Verzweiflung auf. Wo zur Hölle befand sich ihr Anführer Kal Fraan?

"Kal Fraan! Kal Fraan!"

Ertönte es in einer unverändert hohen Frequenz hinter ihnen und während er Sikarius Seite an Seite mit Adria folgte, warf der mittlerweile durch das yevethanische Blut kaum noch erkennbare Graf einen Blick nach hinten. Tatsächlich hatten sie beinahe schon zu ihnen aufgeschlossen! Mit hochgestreckten Armen schritten sie wie ein sich bewegender Wall den Gang entlang und immer erschöpfter musste Sabar einsehen, dass ein Kampf nur unnötig Zeit gekostet hätte - und das sie diesen womöglich nicht einmal überlebt hätten. Wie Sikarius vorhin bei der Erstürmung des Palastes bereits richtig meinte, lag ihre volle Aufmerksamkeit nun auf den wenigen wichtigen Personen der yevethanischen Rebellion, die einzige verbleibende Option, um den Aufstand womöglich doch noch ins Wanken zu bringen. Sabar hatte sich fest geschworen, Kal Fraan eigenhändig zu töten und dies nicht nur sobald sich die Gelegenheit bot - nein, viel mehr wollte er die Gelegenheit förmlich erzwingen. Doch während des Sprintes durch den schier endlosen Gang keimten immer mehr Zweifel auf und verbunden mit dem schieren Hass, dem einzigen Umstand, der die zunehmende Erschöpfung im Zaum zu halten vermochte, trat langsam die Problematik in den Vordergrund, diesen Palast auf irgendeine Weise lebendig verlassen zu können. Wieder warf Sabar einen Blick nach hinten, als es in diesem kurzen Augenblick der Ablenkung augenscheinlich schon zu spät war; Mit rasender Geschwindigkeit erkannte er nur noch aus dem Augenwinkel, wie ein TIE-Jäger mit heulendem Lärm auf die Glasscheibe zusteuerte, direkt in Richtung der drei Sith und West! Mit einer sich wild in der Luft schlängelnden Rauchspur, die der offenbar abstürzende und um die eigene Achse rotierende Jäger hinter sich zog, verstrichen nur noch Millisekunden, in denen sich Sabar beinahe schon reflexartig zum Sprung nach hinten bereit machte, mit der Hoffnung, womöglich nicht die gesamte Gewalt des Aufschlages des herabstürzenden Flugobjekts ausgeliefert zu sein.

"Scheiße"

Entglitt es ihm nur noch und in dem Augenblick in dem sich Sabar panisch halb im Hechtsprung befand, wurde er plötzlich aus seiner ursprünglichen Sprungbahn abgelenkt und nach hinten geschleudert. Es war ein gewaltiger Schlag von Sikarius, der sowohl Sabar als auch Adria geradewegs gegen den metallenen Anzug von West warf und einzig und allein durch seine Wahrnehmung in der Macht bemerkte Sabar, wie sich um sie herum ein gewisser Widerstand aufbaute, sozusagen ein Schild. Dann, ehe auch nur einer von ihnen ansatzweise einen klaren Gedanken fassen konnte, war es soweit. Mit einem tosenden Lärm, dem wohl kein Wesen in der gesamten Galaxie jemals in dieser Form zuvor ausgesetzt gewesen war, explodierte der Jäger in einer in sich aufgehenden grellen Feuerbrunst, nachdem er mit ungeheurer Energie in das Gebäude gekracht ist. In einer insolierten Blase der puren Orientierungslosigkeit versuchte Sabar reflexartig auch nur im Entferntesten seine vier Sinne zu aktivieren, doch scheiterte er vergeblich. Alles was er vernahm war, wie alles um sie herum durch die Luft flog und an einer anderen Stelle mit irgendetwas anderem kollidierte, was noch weitere Druckwellen und noch größeren Lärm verursachte, von dem er allerdings ohnehin nichts mehr merkte, da sein Gehör zunächst nur noch unerkenntliche Bruchteile dessen wiedergab, was sich um ihn herum abspielte, ehe sich alles in einem einzigen dumpfen Rauschen verlor. Seine durch die Explosion auf Galantos bereits geschädigten Augen sahen nur noch schwarz, um ihn herum roch alles nach Rauch und Tod zumindest für den Bruchteil einer Sekunde, in denen sein Geruchsorgan durch die Partikel in der Luft noch nicht außer Gefecht gesetzt war. Ganz abgesehen davon, dass er nichts mehr fühlte. Das Schrecklichste war wohl, dass das Chaos gefühlt kein Ende nahm und auch noch nach vielen Sekunden, die wie eine gefühlte Ewigkeit verstrichen, ihnen immer noch alles um die Ohren flog. Irgendwann, nachdem sich Sabar schon im menschlichen Unterbewusstsein mit dem Tod abgefunden hatte, wich das Brennen in den unbrauchbaren klebrigen Augen allmählich und als er diese ein weiteres Mal öffnete, flackerten einige Fetzen des Schauorts bereits verschwommen und ungeordnet auf, das dumpfe Grollen in den Ohren entwickelte sich wieder in eine wenn auch deutlich leisere klare Wahrnehmung. Mit seinen beiden Händen schützend über den Kopf gesteckt fand sich Sabar liegend auf dem völlig verstaubten Boden wieder, hektisch nach Luft schnaufend. Die vollkommen verdreckte Luft füllte seine Lungen, ehe er sich keuchend aufzubäumen versuchte. Seine leichte Rüstung hing nur noch in verdreckten Fetzen über seinem Körper, das Blut der Yevethaner war von Staub bedeckt und sein Körper mit zahlreichen Wunden übersät, die der gewaltige Aufprall verursachte, der ihm aber in letzter Not das Leben rettete. Zwei, drei Male sank er wieder halb in sich zusammen, ehe der Schüler endlich wieder stand und erschöpft seine Klinge aus der Wand zog, die sich durch die Explosionswelle scheinbar geradewegs in diese hineingebohrt hatte. Er warf einen Blick auf das verkratze Metall des einst so kunstvoll verzierten Vibroschwertes und erkannte dann erst Adria und Sikarius nebeneinander noch am Boden liegend, die sich ebenfalls mühsam aufrafften, ebenso West in seiner Rüstung. Der vernarbte Sith-Krieger keuchte beinahe schon zynisch erscheinende Worte ins ein Comlink, ehe vom hinteren Teil des Ganges neue Stimmen ertönten. Weitere Yevethaner! Desorientiert stellte sich Sabar mit gestreckter Klinge neben Sikarius, einzig und allein darauf bedacht, sich den anstürmenden Nichtmenschen irgendwie zur Wehr zu setzen. Sikarius forderte die beiden Schüler auf, sich aufzuraffen und ihm zu helfen und streckte seine beiden Arme in Richtung eines zerstörten Teils des Sternenjägers aus. Der Graf gab lediglich einen fragenden Seufzer von sich und verstand nicht. Doch als sich auch Adria neben ihren Meister stellte und sich das Objekt langsam hob, begriff er das Vorhaben und die Aufforderung des Kriegers und machte sich gedankenschnell daran, ebenfalls seine gesammelten und verbleibenden Kräfte zu kanalisieren. Auch Sabar streckte seine beiden Arme aus und gab sein Bestes, die Macht zum langsam aufschwebenden Flügel überzuleiten. Der Graf spürte, wie sehr es in ihm förmlich kochte, die Nahtoderfahrung gerade eben war eine förmliche Quelle zur dunklen Seite der Macht und das seine Mühen scheinbar Früchte trugen. Mit gesammelten Kräften gelang es den drei angeschlagenen Sith, den Flügel vollständig in die Luft zu heben und mit einer stoßenden Bewegung wirkte Sabar dabei mit, ihn direkt in die zahlreichen Yevethaner hineinzuwerfen. Einhergehend mit dem lauten Aufprall des brennenden Metalls krachte der Flügel in die Menge und begrub die Nichtmenschen unter sich oder schleuderte diese mit tödlicher Wirkung wieder weiter zurück in den Flur, gegen die Wand oder sogar aus der aufgebrochenen Scheibe hinunter auf die den Palast stürmenden Artgenossen.

Sabar war noch immer dabei, wieder irgendwie zu Atem zu kommen und stützte sich beiläufig an der massiven Rüstung von Tom West ab.

"Kal Fraan...wir müssen ihn finden. Sting...er hält sie auf!"

Zischte er wild nach Atem ringend. Er wusste selber nicht, was er da von sich gab, einzig und allein der Wille presste diese Worte mühsam aus ihm heraus.

Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Soldaten (NPCs), Yevethaner
 
[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Das Tom noch lebte überraschte ihn selbst ein wenig. Aber jetzt war keine Zeit darüber nachzudenken warum Darth Sikarius sie alle beschützt hatte und schob den Gedanken zurück. Es galt den Moment auszunutzen, der sich ihnen hier bot. Der abstürzende TIE hatte selbst die Yevethaner einen Moment abgelenkt. Viele Überlebende gab es eh nicht mehr im Eingangsbereich. Und die wenigen Yevethaner die es geschafft hatten noch am Leben zu sein, wälzte sich halb verbrannt und von Schrapnell Splittern zerissen, unter Schmerzen, sterbend auf dem Boden. Zufrieden registrierte Tom das keiner dieser Sterbenden mehr Fanatisch nach Kal Fraan rief. Ihre Schreie zeugten eher von den schmerzen, die ihre sterbenden Körper als letztes aufbegehren noch erzeugten. Tom regelte das Repulsortriebwerk seines Gefechtspanzers nach oben und steuerte auf das Freigelegte Treppenhaus zu. Von irgendwoher wurde er unter Feuer genommen und Lichtblitze schlugen um ihn herum und in seine Rüstung ein.

Drei der vier Sturmtruppen aus dem Squad zwei waren leider gestorben. Von Private Tuvo war dabei am wenigsten übrig geblieben. Er hatte das Pech, das er von einer Gruppe von etwa zwanzig Yevethaner überrannt worden war. Sie waren überraschend aus einem Nebengang heraus gestürmt und hatten den Trooper überrascht. Sie hatten den Sturmtrupper einfach umgerannt, obwohl er noch mit seinen schweren Blastergewehr das Feuer eröffnet hatte. Die Yevethaner schlugen mit ihren Knochenspornen auf den am Boden liegenden Sturmtrupper ein und entrissem ihm seine Waffe. So gut die weiße Rüstung auch Schutz bot, unter diesen Trommel an Schlägen fanden die Knochensporne der Yevethaner dann doch einen Schwachpunkte. Verzweifelt und mit dem letzten Rest an Leben griff Trooper Tuvo in seinen Rücken. Einer der Knochensporne war direkt unter seinem Helm eingedrungen und hatte seine Kehle regelrecht zerfetze. Mit einer letzten Willensanstrengung aktivierte Tuvo, den Zylinder unter seinem Tornister. Ein Sonnen helles Licht explodierte in einer Ecke des Eingangsbereich und erlosch gleich darauf wieder. Aber die intensive Hitzewelle aus diesem Bereich lies jeden deutlich spüren das ein Thermaldetonator dort alles um sich herum zu Asche verbrannt hatte. Die anderen beiden Sturmtrooper, waren von den Trümmerstücken des zerschellenden TIE Fighters zerfetzt worden.

Die Treppe in die erste Etage war nur noch zur Hälfte vorhanden, große Duraplastbetonstücke waren durch die Explosion heraus gerissen worden. Wie ein Skurilles Kunstwerk ragten einige verformte Stahlträger aus den Überresten heraus. Mit einem dumpfen Knall setzte Tom auf dem ersten Treppenabsatz auf. "Sergeant bereiten sie eine Sprengladung vor, um die Treppe unpassierbar zu machen" befahl Tom den letzen Trooper aus Sqaud Zwei, der nur überlebt hatte, weil er wie Tom eine schwere Gefechtspanzerung trug. Auch wenn der Granatwerfer abgerissen wurde und die Panzerung mittlerweile tiefe Furchen aufwies, nach dem Absturz. Eine nicht allzu schwere Aufgabe, wenn man bedachte, in welchen zustand sich die Treppe befand. Die drei Kilogramm militärischen Hochbrisanz Sprengstoff, die jeder Kampfanzug im Rückentornister mit sich trug, würde vielfach ausreichen, die untersten beiden Absätze der Treppe, bis in den ersten Stock hinauf, in reinen Bauschutt zu verwandeln. Der Sergeant musste den Sprengstoff nur geschickt an einigen nostalgischen Positionen anbringen, um der bereits beschädigten Treppe, den Rest zu geben. Was Darth Sting und den immer weniger werdenden Sturmtruppen, vielleicht die Chance gab, sich zurück zu ziehen, ohne gleich überrannt zu werden.

Mit einem Dumpfen Plop feuerte der Granatwerfer, an Toms Schulter, eine Splittergranate um den Treppenaufgang ins nächste Stockwerk frei zu räumen. Sirrend flogen die Shrapnellspliter herum und schlugen in die Wände des Treppenhauses ein. Mit einem mächtigen Sprung, erreichte Tom das nächste Stockwerk. Fünf Yevethaner hatten sich hier verbarrikadiert, aber die Plastiktischplatten, die sie als Improvisierte Deckung genutzt hatten. Aber diese boten vor den herum fliegenden Splittern der Granate nur wenig Schutz. Die Granate, war kurz unterhalb der Decke explodiert und hatte die Yevethaner ungeschützt von oben getroffen. Das was von den Fünf noch übrig blieb, war zwar noch als Yevethaner zu erkennen, aber welchen die sich bereits auf dem Weg durch einen Fleischwolf befanden. Mit Riesen Setzen, unterstützt durch die Muskelverstärker und Rückentornister, stürmte Tom so schnell er konnte die nächsten beiden Stockwerk ungehindert hinauf. Tom wunderte sich ein wenig, das hier keine Yevethaner, im Treppenhaus zu finden waren.

Erst auf dem Zugang zum vierten Stock wartete gleich ein ganzes dutzend Yevethaner auf ihn. Es mussten Soldaten sein, den sie eröffneten sogleich das Feuer, als Tom auf dem Absatz ein halbes Stockwerk tiefer in Sicht kam. Tom erwiderte das Feuer mit der leichten Blasterkanone, die an seinem Arm montiert war. Bekam aber doch ein halbes dutzend Treffer ab, die sich in Toms Panzerung brannten, als die Sith ihn ein und überholten. Mit ihren roten Lichtschwerten vor den Körper wehrten sie das ihnen entgegen kommende Feuer der Blastergwehre ab, als sie Tom überholten. Mit jeden Schritt übersprangen sie gleich mehrere Stufen, mit Leichtigkeit. Tom war nicht ganz so schnell wie die drei Sith und überließ es ihnen die Yevethaner zu richten. Besonders weil einer der Yevethaner das Feuer auf den Rücken seiner Mitstreiter eröffnete., ob das Sabars Werk war? Tom stürmte weiter die Treppe nach oben, an dem Massaker vorbei. Das würden die drei Sith auch ganz alleine sehr schnell klären können. Tom sah nur aus den Augenwinkeln noch wie Adria, mit dem Lichtschwert ausholte und einem Yevethaner beide Beine auf einmal abtrennte, mit einem seitwärts geführten Hieb. Ehe sie der Lichtklinge eine neue Richtung gab und nach oben Riss und so der Kreatur den Bauch und ihre Gedärme aufriss. Ehe die Klinge durch die Knochenplatte stieß und das Gehirn wortwörtlich verbrannte. Tom vermied es absichtlich, Sikarius beim Kampf zu beobachten, der Mann war einfach nur Krank.

Bis er das sechste Stockwerk erreichte, nahm sich Tom kurz die Zeit nebenher, nachzuprüfen, wie es unten bei Darth Sting stand. Die Anzahl der Sturmtruppen, die bei Darth Sting geblieben waren, hatte sich drastisch reduziert. Auf der Helmanzeige waren gerade einmal eine Handvoll Lebenszeichen übrig geblieben. Auch wenn es Herzlos klang, dieser Preis war es Wert gewesen, ihn zu bezahlen, um in das Gebäude einzudringen. "Rückzug, wir haben den fünften Stock erreicht, über die Treppe! Sprengfalle, am Fuß der Treppe...." Gab Tom, so knapp wie möglich über Funk an die Überlebenden, im Eingangsbereich durch. Damit sie eine Richtungsvorgabe hatten, für ihren Rückzug und wussten was sie erwartete.

Unten vor dem Gebäude hob ein Trooper gerade wieder seinen Flammenwerfer und lies den Strahl flüssigen Feuers über die tobenden Mob aus Yevethaner streifen, um diese zurück zu halten. Das brennende Gel des Flammenwerfers blieb haften, worauf auch immer es traf und jeder versuch es irgendwie zu löschen, was fast unmöglich war, machte es meist für den Betroffenen nur noch schlimmer. Den alles was man mit dem gel in Kontakt brachte fing ebenfalls an zu brennen. "Lord Sting, wir können uns zurück fallen lassen." Gab der Trooper an Darth Sting weiter. Da sie seinen Befehl unterstellt wurden hatte dieser das letzte Wort, über den Rückzug. "Im zweiten Stock wartet ein Zünder auf sie, um die Treppe unter uns zu sprengen" teilte der Soldat ihm noch mit, ehe ein Blasterschuss aus der Menge, den bereits mehrfach getroffenen Tank auf dem Rücken, dem letzten Rest versetzten und den Soldaten in eine schreiende Lebende Fackel verwandelte.

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Yanniks Salve erwischte den TIE am Übergang zwischen Torso und linkem Flügel. Es gab eine kleine Explosion und der Fighter fing an zu trudeln. Eine dicke schwarze Rauchfahne zog sich hinter der abstürzenden Maschine her. Aber es gab noch einen zweiten Jäger und dieser drehte gerade um erneut anzufliegen. Die Laser schlugen links und rechts von dem Geschütz ein, während dieser versuchte den sich am Himmel windenden TIE zu erwischen. Der Geschützturm drehte sich für die wendige Maschine zu langsam! Und auch wenn nur Sekunden vergingen kam es Spectre vor als würden Ewigkeiten vergehen. Doch dann blitzte es schließlich auch am zweiten Jäger auf und er stürzte ab. Allerdings schien der Pilot des Jägers noch nicht fertig zu sein mit Yannik, denn erschafft es die trudelnde und um die eigene Achse rotierende Maschine in Richtung des Palastes zu manövrieren. Spectre biss die Zähne zusammen, aber der Jäger kam zu tief und prallte in die Front des Gebäudes. Der Einschlag und die Explosion waren selbst auf der Anabell zu merken.


Nachdem das Tosen in den Lautsprechern, die den Funk der Imperialen abspielte verklungen war, lauschten die BSler, ob sich die Sith rühren würden. Hatte der TIE den Angriff gestoppt?


Nein. Es dauert etwas, aber dann konnten sie die Stimme des Leutnants ausmachen, die den Truppen Befehle gab. Es schien fast, als würden die Imperialen wirklich nicht mehr mit einer Heimkehr rechnen.


Diese Gedanken teilte wohl auch Mallory, der sich über die interne Komverbindung meldete.


„Miss Spectre, ich denke es ist an der Zeit, sich den Imperialen zu zeigen. Stellen sie den Kontakt her. Ich habe Mister Sia’ku angewiesen, die Frequenz ihres persönlichen Koms mit dem der Imperialen zu koppeln, so dass unsere Schiffsverbindung erst einmal außen vor bleibt.“


Spectre nickte, auch wenn das niemand außer Paloo und dem zurückkehrenden Yannik sehen konnte. Dieser hatte inzwischen auch das letzte Geschütz verkabelt.


Die ehemalige Agentin schloss kurz die Augen, wie würden diese reagieren? Würden Sie ihr einfach glauben, oder würde der Trooper eine Verifizierung verlangen, in dieser Situation. Vieles war möglich und noch mehr denkbar, sie würde abwarten müssen was die Imperialen jetzt unternahmen. Zudem war auf dem SCT nicht genug Platz um den ganzen Trupp aufzunehmen. Der Raum war durchaus beengt und auch wenn die Imperialen sicherlich bereits einige Sturmtruppen am Palasteingang verloren hatten, so waren doch mehr im Gebäude verschwunden, als der kleine SCT aufnehmen konnte. Schließlich öffnete sie den Kanal zu dem Imperialen.



„Lieutenant West, hier spricht Agent Spectre vom imperialen Geheimdienst. Wir sind nicht umhin gekommen das Wirken ihres kleinen Einsatztupps zu wahrzunehmen. Auf Grund der aktuellen Situation hat mein Senior Agent entschieden, dass wir trotz unseres eigenen Auftrages ihren kleinen Stoßtrupp auf unserem SCT unterbringen können. Sofern sie natürlich einen Flug in sicheren Raum benötigen und es die Pläne der Lordschaften oder Ihre nicht kreuzt.“




Spectre sah zum Horizont, wo sich ihr Blick verlor. Die ganze Aufmerksamkeit lag nun auf der Komverbindung, die hoffentlich bald eine Reaktion zeigt auf diese, für die Imperialen wahrscheinlich überraschende Wendung.






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Tom war auf der Treppe ins nächste Stockwerk, da blinkte unerwartet eine Anzeige auf, das sich jemand in seinen Gefechtskanal mit eingeschaltet hatte. Hatten die Yevethaner es etwa bereits geschafft, die Verschlüsselung zu knacken? So gut konnten sie doch nicht sein und schon gar nicht so schnell? Da erklang eine weibliche Stimme, die so ganz und gar nicht nach Yevethaner klang. Es wurde sogar noch besser, dieses holde Geschöpf kannte sogar seinen Namen? Aber das war doch eigentlich unmöglich? Auf Anhieb erinnerte ihm die Stimme an niemanden den Tom kannte. Dann stellte sie sich als Agentin Spectre vor. Auch dieser Name sagte ihm nichts. Aber das sie vom Imperialen Geheimdienst war, lies Tom aufhorchen.

Ein schiefes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, das konnte er sich durchaus vorstellen, das der Geheimdienst Aufgeschreckt worden war, sie hatten die Yevethaner ganz schön aufgeschreckt. Tom fragte sich ob die Agenten schon seit der Revolte sich hier auf N'Zoth versteckten. Wie sonst hätten sie hier her kommen können? An ein Tarnfähiges Schiff dachte Tom nicht einmal ansatzweise. Das sich der Geheimdienst trotzdem anbot, sie hier heraus zu hauen, war ein Glück mit dem Tom nicht mehr gerechnet hatte. Irgendwie klang die Stimme, mit jedem Wort das sie von sich gab verführerischer in Toms Ohren. Sie kannte einen Weg von diesem Drecksplaneten, das war alles was für Tom erst ein mal zählte. Ob es hier irgendwo einen versteckten Hangar in der nähe gab, mit dem erwähnten Fluchtschiff?

Überrascht und ein wenig aus der Fassung gebracht öffnete Tom die volle Kommunikationsbandbreite zu der IGD Agentin, um zu Antworten "Lieutenant Tom West, an Agentin Spectre wir wären über eine Rückzugsmöglichkeit wirklich sehr erfreut!" und konnte seine Erleichterung nicht ganz aus seiner Stimme heraus halten. Musste aber leider auch eine Einschränkung anfügen "Aber erst wenn wir den persönlichen Auftrag des Imperators ausgeführt haben." setzte Tom hinzu und seiner Stimme klang dabei mit einem Schlag wieder ernster. Das war vielleicht ein wenig übertrieben. Immerhin hatte der Imperator dieser Mission nur zugestimmt. Aber sein Wille war es trotzdem irgendwie und es klang überzeugender und Wichtiger. "Wir brauchen dafür noch etwa zwanzig Minuten" Viel länger würden sie sich auch nicht halten können, im Gebäude, nahm Tom an. Die Sith vielleicht noch ein paar Minuten länger als er selber. Über die andere Treppenhäuser und Verbindungsgänge, konnten die Yevethaner sie immer noch erreichen, aber in überschaubarer Zahl, als zuvor. So das sie den Yevethanischen Mob zumindest kurze Zeit aufhalten konnten, mit ein wenig Glück.

"Können sie so lange auf uns warten, mit ihrer Flucht?" Stieß Tom hervor und konnte nur hoffen das die Agenten es nicht zu eilig hatten und noch nicht aufgeflogen waren. Mit einem langen Feuerstoß stieß Tom weiter vor, in das sechste Stockwerk hinauf. Die Einschläge der leichten Blasterkanone wanderten dabei von Links nach rechts und überzogen den ganzen Treppenabsatz, zu diesem Stockwerk, mit einem Licht Stakkato aus Blasterfeuer. Fünf Yevethaner hatten das Pech mitten in das Feuer hinein zu geraten. Jeder von ihnen wurde gleich mehrfach getroffen, auf diese kurze Entfernung. Viel Platz zum ausweichen oder Deckung war hier eh nicht zu finden gewesen. Unter den Treffern noch zuckend, vielen die Yevethaner zu Boden. Wie Marionetten, deren Fäden man einfach durchschnitten hatte. Aber auch Tom hatte ein paar weitere Treffer auf der Brust einstecken müssen, im Gegenzug. Leider war es den Yevethanern gelungen noch rechtzeitig das Blasterfeuer zu erwidern. Noch vier Stockwerke, die noch vor ihm lagen, bis Tom sein Ziel, die Kommunikationszentrale, erreichen würde.

[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.
 
[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | Vor dem Gouverneurspalast | Treppe zum Haupteingang] Darth Sting, Soldaten; Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West und Darth Sikarius im Gebäude; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach

Darth Sting wusste nicht, dass es nicht seine Soldaten waren, die den zweiten TIE-Fighter abschossen. Aber als die beschädigte Maschine zum Sturzflug ansetzte, alarmierten seine Machtsinne ihn, dass größere Gefahr im Verzug war als diejenige, die von wütenden yevethanischen Zivilisten ausging. Er reckte seinen Hals zum Himmel, richtete die Sehstiele auf und sah, dass der Jäger direkt auf den Eingangsbereich zu trudelte, entweder durch Zufall oder weil der Pilot sein Letztes gab, um doch noch seine Feinde mit in den Untergang zu reißen. Der Sith reagierte schnell und gefasst auf diese neue Bedrohung. Er streckte zwei seiner Klauenhände aus und ließ die langen schwarzen Krallen zusammenschnappen, als wollte er sie wirklich in das Metall des TIE bohren. Dabei ließ er unsichtbare Kräfte strömen und stellte ein stahlhartes Band zwischen sich und dem taumelnden Wrack her. Er riss die Hände zur Seite und zwang den Flieger kraft seines unbeugsamen Willens, dieselbe Bewegung in der Luft nachzuvollziehen. Nur um ein paar Grad veränderte sich die Flugbahn des mittlerweile völlig unlenkbaren Objektes, doch das genügte: Eine Sekunde später schlug es krachend in die Fassade des Palastes ein, weit genug weg vom Eingang und den Soldaten, die diesen verteidigten. Der Feuerball und der Trümmerregen aus Glas, Durabeton und Natursteinverkleidung, der an der zerschmetterten Wand niederging, interessierte den Wurm nicht weiter. Er konzentrierte sich wieder auf die Feinde vor ihm.

Mittlerweile bildeten die yevethanischen Leichen vor dem Treppenaufgang einen regelrechten Wall, der es den nachrückenden Kämpfern schwer machte, gegen die Imperialen vorzurücken. Sie mussten über die blutverschmierten, teilweise noch zappelnden oder nach wie vor in Flammen stehenden Überreste ihrer Artgenossen hinweg steigen oder springen, um in den Kampf zu gelangen. Aber ewig würde es so nicht mehr weitergehen, denn ihr Strom wollte einfach nicht verenden. Wahrscheinlich drängten noch Tausende nach, und die Sturmtruppler hatten weder die Ausdauer noch die Munition, um sie alle zu töten oder in Schach zu halten. Es war nur eine Frage der Zeit - wenig Zeit! - bis sie ihre Position am Haupteingang aufgeben mussten. Darth Sting beobachtete das Geschehen natürlich genau: Er war schließlich ganz in seinem Element. Wenn es ein Wesen auf diesem Planeten gab, das sich diesen Kampf noch heißer herbeigesehnt hatte als die Yevethaner es taten, dann war er es! Weil er auch die tobenden Emotionen ringsum spüren und interpretieren konnte, entging ihm nicht die Wandlung, die sich nach und nach bei den Yevis vollzog. Zwar stürmten sie weiter vor, gingen bereitwillig in den Tod und waren auch durch nichts Geringeres als diesen aufzuhalten, aber er spürte deutlich, das sihre Begeisterung nachließ. Andere Gefühle rückten an deren Platz, allen voran die Weigerung, eine Niederlage zu akzeptieren. Sie waren nach wie vor zornig und entschlossen, aber es waren der Zorn und die Entschlossenheit der Verzweifelten. Also hatte ihr Kampfgeist doch Grenzen! Sting hatte sich bereits gefragt, wie es dem Imperium überhaupt gelungen war, die Kontrolle auf diesem Planeten so lange aufrechtzuerhalten, wenn keines der gängigen Druckmittel funktionierte. Aber offenbar musste der Druck nur groß genug sein. Der Blutzoll, den ihr Angriff auf den Gouverneurspalast forderte, war größer, als selbst die todessehnsüchtigen Yevethaner als akzeptabel empfand. Der Wurm hatte keinen Grund zu der Annahme, dass sie irgendwann kapitulieren würden: Dafür war die Zahl der Imperialen zu gering und der Sieg zu nah - es hätte einer ganzen Armee bedurft, um sie zu überzeugen, dass der Kampf aussichtslos war. Sie würden nicht aufgeben, bis sie jeden einzelnen Sith und Sturmtruppler zwischen ihren Klauen zerfetzten. Aber sie taten es nicht mehr mit derselben Hingabe wie zu Anfang, und wenn es nun noch gelang, ihre so genannte Duskhan-Liga ihres heiligen Kal Fraan oder zumindest einiger seiner Hauptleute zu berauben, musste sich das einfach auf ihre Moral auswirken! Die Jagdgesellschaft war nicht umsonst hierher gekommen, und sie konnte das, was sie sich vorgenommen hatte, noch immer erreichen!

Doch dafür mussten sie dem Vortrupp noch so viel Zeit wie möglich erkaufen und dann wieder zu ihm stoßen. Beides würde sich schwierig gestalten. Wieder hatte eine Gruppe Yevethaner es geschafft, den Wall der Toten zu überwinden und die Treppe zu stürmen. Darth Sting ließ seinen Dreizack wirbeln und empfing sie mit den alles zerteilenden Klingen. Sie schnitten feurig durch Fleisch und Knochen und zogen dabei kleine hellgraue Rauchwirbel hinter sich her, begleitet von ihrem dissonanten, dreistimmigen Brummen. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, es mit Dutzenden von ihnen aufzunehmen, weil sich über die beschädigten Stufen immer nur zwei oder drei von ihnen an ihn herandrängen konnten und er noch Rückendeckung seitens der Soldaten hatte. Doch plötzlich musste er sich auch darauf konzentrieren, Blasterschüssen auszuweichen beziehungsweise sie mit seinen Lichtklingen abzuwehren. Offenbar hatten sie es nicht mehr nur mit unbewaffneten Zivilisten zu tun: Besser ausgerüstete Einheiten waren angekommen und erwiderten das Feuer der Sturmtruppler, die dadurch ihren größten Vorteil, nämlich die überlegene Reichweite und damit die relative Unangreifbarkeit hier auf ihrer erhöhten Position, verloren. Der Lamproid bekam mit, dass ein Strahl, der direkt an ihm vorbei zischte, hinter ihm einen Menschen traf und zu Fall brachte. Er blieb nicht der einzige. Und da weder Sting noch die Schützen jetzt noch ihre volle Aufmerksamkeit auf die Leute direkt vor ihnen richten konnten, hatten die plötzlich eine echte Gelegenheit, in den Hamkampf zu kommen. Mit neu entflammter Zuversicht schoben sie sich gegenseitig die Treppe hinauf und begannen die Imperialen jetzt ernsthaft zu bedrängen. Schon mussten die ersten Sturmtruppler einige Schritte zurückweichen oder sich mit Gewehrkolben und Messern verteidigen.


»Lord Sting, wir können uns zurück fallen lassen«, rief einer der Flammenwerferschützen. »Im zweiten Stock wartet ein Zünder auf Sie, um die Treppe unter uns zu sprengen!«

Diese Meldung kam gerade zur rechten Zeit, denn es sah nicht so aus, als könnten sie ihre Position noch lange halten. Wie zur Bestätigung dieses Gedankens wurde der Soldat getroffen. Sein Tank barst, das entzündliche Gel schwappte über ihn und entzündete sich im nächsten Augenblick. Die Rüstung konnte ihn nicht retten, hielt ihn aber noch lange genug am Leben, um sein unvermeidliches Ende in eine echte Quälerei auszudehnen. Auch Darth Sting wurde von einigen Spritzern des klebrigen Brennstoffs getroffen. Als sich die unlöschbaren Flammen Schicht für Schicht durch seine dicke Haut brannten, stieß er ein schmerz- und zornerfülltes Brüllen aus, das allen Lärm um ihn herum übertönte. Die Pein direkt an seine Feinde weiterzugeben, indem er sie mit ungestümen Hieben in Stücke hackte, verschaffte ihm eine gewisse Linderung.

»Rückzug!« befahl er. »Ins Gebäude und dann den Eingang zumachen!«

Zunächst tat er jedoch das genaue Gegenteil von dem, was er den Sturmtrupplern befohlen hatte. Mit einem weiten Schwung seines Dreizacks und einigen Stößen seines Giftstachels verschaffte er sich Raum, dann schnellte er sich in die Luft und warf sich die Treppe hinab, mitten in die dichte Woge aus Gegnern hinein. Die Yevethaner waren sicherlich verblüfft von seiner Attacke, die nicht weniger todesverachtend war als ihre eigenen, aber sie reagierten schnell. Für einige Aubenblicke sah es so aus, als würde die Menge einfach über ihm zusammenschwappen und ihn in einem Knäuel aus Leibern ersticken. Sting war auf allen Seiten von Feinden umringt, aber er war anatomisch und aufgrund seiner Sith-Ausbildung in der Lage, auch nach allen Seiten gleichzeitig auszuteilen: Als wäre er nicht ein Lebewesen sondern mehrere, kämpfte er mit Krallen, Fängen, Stachel, Dreizack und Macht zugleich und türmte rings um sich einen weiteren Ringwall aus Leichen auf. Er zog auf diese Weise einen Teil der Aufmerksamkeit von der Treppe weg, sodass die Soldaten sich in Richtung des aufgesprengten Portals zurückziehen konnten. Diese Position hielt er solange es ihm möglich war (was de facto nicht einmal eine Minute dauerte), dann begann er, sich zur Treppe zurückzukämpfen, die Menge mit sich ziehend - hinein ins Feuer der stark dezimierten Sturmtruppler, die sich mittlerweile jenseits des Portals neu formiert hatten. Sie boten noch einmal alles auf, was ihre Waffen hergaben, um die Masse auszudünnen. Schließlich konnte der Sith sich aus ihnen lösen und sprang die Stufen hinauf, hinein in den Palast. Es war keine Minute zu früh, denn als er noch einen Blick zurück warf, bemerkte er, dass die Yevethaner begonnen hatten, die beiden Juggernauts zu bemannen und wieder kampfbereit zu machen.

»Bereit zum Sprengen, mein Lord!« meldete einer der Sturmtruppler.

»Dann los!«

Alle wichen hastig noch ein paar Schritte zurück und suchten Deckung so gut es ging; im nächsten Moment detonierten mehrere Sprengladungen. Sting spürte die Druckwelle in allen Eingeweiden. Steinsplitter flogen umher wie Schrapnell und eine Woge aus dichtem Staub überflutete die gesamte Halle. Krachend und Polternd stürzten die mächtigen Säulen neben dem Eingangsportal in sich zusammen, und mit ihnen der Teil der Fassade, den sie getragen hatten. Wie viele Yevethaner der Schuttberg unter sich begrub, konnte niemand sagen. Ein paar wenige waren noch hindurch geschlüpft: Sting hörte die Kampfgeräusche, als sie sich inmitten des dichten Staubes auf die Soldaten warfen. Dank seines Wärmesinns konnte er trotz der absoluten Finsternis ihre Silhouetten ausmachen und seinen Teil dazu beitragen, sie rasch niederzumachen. Das Imperium hatte drei weitere Soldaten eingebüßt. Aber sie waren nun allein in der Eingangshalle, und als der Staub sich in der Luft verdünnte und wieder Licht hindurch drang, konnten sie das Ergebnis der Sprengung sehen. Das Portal war mit so viel Beton, Stein und Stahl verschüttet, dass selbst die Juggernauts eine Weile brauchen würden, um sich hindurchzuschießen.

»Sag West, wir kommen!« wies Sting den nächststehenden Soldaten an.

Doch dieser erwiderte:

»Augenblick, Sir: Da kommt gerade ein anderer Ruf rein!«

Der Lamproid wusste nicht, was der Sturmtruppler meinte. Ihm wurde bewusst, dass sein eigenes Comlink weg war: Wahrscheinlich hatte er es draußen im Getümmel verloren, vielleicht aber auch schon viel früher. So war er darauf angewiesen, dass die Soldaten für ihn mit den anderen sprachen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Mann Bericht erstattete, und seine Stimme wirkte dabei viel aufgeregter und zuversichtlicher als noch vor einem Moment:

»Lord Sting, eine Agentin vom Geheimdienst hat soeben mit uns Kontakt aufgenommen! Sie haben ein Schiff und können uns ausfliegen! Lieutenant West hat sich zwanzig Minuten ausgebeten, um die Mission zu Ende zu bringen.«

Das kam wirklich überraschend. Ein wahrer Deus ex Machina, auch wenn der Wurm diesen Begriff noch nie gehört hatte. Die Hoffnung auf eine Rückreise hatte er aufgegeben, als er gesehen hatte, wie sich die Bevölkerung von Giat Nor den Panzerfahrzeugen entgegen stellte. Bis eben war er felsenfest davon überzeugt gewesen, dass kein einziger Imperialer N'Zoth verlassen würde und ihre einzige Aussicht die war, noch so viele hochrangige Yevethaner wie möglich mitzunehmen. Nun stellte sich die Situation völlig anders dar, denn es gab wider Erwarten einen Weg hier raus - eine Chance, zu überleben und als Sieger zurück ins Imperium zu gelangen! Das änderte natürlich alles!

»Ihr habt's gehört: Zwanzig Minuten!« rief der Sith Warrior in die Runde. »Findet raus wo die andern grade sind. Wir holen sie ein und erreichen zusammen unser Ziel!«

Ob die andere Gruppe wohl bereits den Anführern der Duskhan-Liga begegnet war, vielleicht sogar Kal Fraan persönlich? So wie Darth Sting die Yevethaner verstand, würden deren Hauptleute sich nicht hinter ihren Soldaten verstecken. Im Gegenteil: Sie mussten darauf brennen, sich persönlich mit den Eindringlingen zu messen. Wesen die so dachten konnten sich einer ernsthaften Herausforderung sicherlich nicht einfach entziehen, ohne die Unterstützung ihrer Untergebenen und ihre Stellung zu verlieren. Die Jagdgesellschaft musste mittlerweile genug Schaden angerichtet und Unruhe gestiftet haben, um zu beweisen, dass sie für eine persönlichen Intervention der hiesigen Befehlshaber nicht zu unwichtig war. Der Showdown stand kurz bevor!

[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | Gouverneurspalast | Treppenhaus] Darth Sting, Soldaten; Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West und Darth Sikarius weiter oben; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach
 
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[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Ein paar Stockwerke über dem Eingang ] Sikarius, Adria, Sabar und Tom, sowie Sturmies

Mit jedem Schlag mit dem Sikarius einen weiteren Yevethaner niederstreckte, verschwammen die Details immer mehr vor seinen Augen. Springen, rennen, Schnitt, Stich, Sprung! Explosionen im Hintergrund, Schreie, der metallische Geruch von Blut, Ozon…alles wurde zu einer homogenen Masse, die sich vor den Augen des Mörders immer mehr viskos in die Länge zog. Immer mehr übernahm sein Reptilienhirn, als seine kognitiven Funktionen sich immer mehr ausklinkten. Die Macht erfüllte seine inzwischen von stinkendem Blut getränkten Glieder und seine Kleidung klebte auf seiner Haut.

Dann der Funkspruch. Wie eine Ohrfeige, riss ihn der Prospekt nicht hier sterben zu müssen aus seinem Wahn. Der IGD war hier und konnte einige von ihnen von diesem Planeten schaffen! Tom West erbat sich nur zwanzig Minuten und dann wären sie auf dem Weg nachhause. Die Nachricht wirkte belebend und verdrängte die Kopfschmerzen, die sich bereits hinter seiner Stirn auszubreiten begonnen hatten. Irgendetwas explodierte unter ihnen und bitter schmeckender Staub rieselte von der Decke auf sie herab. Erschrocken verfolgte der Mörder wie ein Riss blitzschnell die Wand entlangzuckte, jedoch auf halbem Weg stehen blieb. Die endlose Barrage aus Explosionen und Einschlägen forderte ihren Tribut von dem Gebäude.

Den Gedanken verdrängend stürmte Sikarius weiter. Die nächste Treppe hinauf, während er beinahe beiläufig Yevethaner mit der Macht beiseite warf. Nicht mehr lange. Nicht mehr lange. Der Mörder zerschmetterte einem Alien den Brustkasten mit seiner Rechten und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Vor ihnen erhob sich ein langer Gang und dahinter eine mit Ornamenten versehene Tür. Hatten sie es geschafft? Kurz blickte er West an, der nickte. Ein zitterndes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Mörders aus und mit einer peitschenden Bewegung schüttelte er einen Sturzbach fremden Blutes von seiner Klinge. Sting würde sie schon noch einholen.

Schnellen Schrittes setzte er sich erneut in Bewegung und kurz darauf hatten sie das Portal erreicht. Darth Sikarius hatte sich erneut an die Spitze gesetzt. Hinter der Tür herrschte gespenstische Stille, die von dem Schreien und Kreischen der Geräuschkulisse nur schwer übertönt werden konnte. Noch einmal vergewisserte sich Sikarius, Krieger der Sith, ob alle bereit waren. West, Adria, Sabar und der verbliebene Sturmtruppler, der es auch irgendwie geschafft hatte. Sting würde schon noch auftauchen.

Der Mörder straffte sich und mit einem sachten Schlag seiner Gedanken barst die Tür in Myriaden winziger Teile. Hell erleuchtet offenbarte sich der Thronsaal des ehemaligen Gouverneurs vor ihnen, von dem eine Tür ins Taktikzentrum führte, wie West zuvor erläutert hatte. Doch ihre Gegner hatten nicht vor zu warten bis sie dort angekommen waren. Ihnen gegenüber, reglos wie Salzsäulen, standen die wichtigsten Köpfe der yevethanischen Rebellion. Die Aliens hatten eine Keilformation gebildet, möglicherweise entsprechend ihrer sozialen Position, Sikarius konnte es nicht sagen, wusste er doch zu wenig über ihre Kultur. Auf dem Podest mit einem krude verzierten Thron und an den Seiten aufgereiht standen sie in Sturmtruppenrüstungen und mit schweren Repetierblastern auf die Eindringlinge zielend. Vor ihnen hatten sich die wohl eigentlichen Minister und Würdenträger aufgereiht. Auch sie trugen Sturmtruppenrüstungen, doch hatten sie sich für den Kampf noch stärker bewaffnet und hätten aussehen können wie Kopien Tom Wests. Zum Glück hatten die Yevethaner ihre Rüstungen mit kruden Kunstwerken ihrer Kultur verziert, was sie nur umso martialischer aussehen ließ. In ihren Händen hielten sie offensichtlich modifizierte Schockstäbe, die bedrohlich mit bläulicher Elektrizität blitzten. Doch vor ihnen allen stand Kal Fraan.

Gekleidet war er in einen schlichten, schwarzen Kampfanzug mit roten Markierungen, der den Kopf freiließ. Mit seinen mehr als zwei Metern, war er zwar kleiner als seine Verbündeten in ihrer Kampfmontur, doch wirkte er dank seiner Ausstrahlung noch viel imposanter. In seinem Gesicht konnte Sikarius einen Ausdruck von Ekel lesen, auch wenn er ihn in der Macht nur dumpf wahrnehmen konnte. Kal Fraans rötliches Gesicht wurde blau von der glühenden Klinge eines Lichtschwertes erleuchtet, das er in bereiter Kampfposition in beiden Händen hielt. Ein durchdringendes Summen erfüllte den Raum, in den nur wenig von dem Pandämonium draußen drang. Der Klang und die Farbe versetzten den Mörder gleichzeitig zurück nach Taris und Aargau. Seine Brandnarbe im Gesicht und der Stumpf seines abgetrennten Armes begannen zu jucken, als er sich an den schmerzhaften Biss dieser Klingen zurückerinnerte. Sein Kopfschmerz schwand und neue Wut und Angst brodelten in seinem Innerem auf. Mehrere Sekunden lang hielt sich die Stille, während Imperiale und Yevethaner sich drohend gegenüberstanden. Brodelnd und Spuckend hing die Spannung zwischen ihnen wie eine Gewitterwolke aus xenoborischer Säure. Dann hob Darth Sikarius die Linke und richtete sein Schwert auf den hochgelobten Anführer der Yevethaner.

„Ich bin Darth Sikarius, Krieger der Sith. Deine schmutzigen Jeditricks werden dir nichts helfen, du schleimiges Stück nichtmenschlicher Scheiße. Du. Gehörst. MIR.“

Kal Fraan zeigte kaum eine Reaktion. Lediglich seine Mundwinkel zuckten als wäre er belustigt, dann spuckte er aus. Der Klumpen von durchsichtigem Rotz flog durch die Luft und landete klatschend auf den edel verzierten Marmorplatten des Bodens. Dann brach die Hölle los.

Unisono heulten im Hintergrund die warmwerdenden Schnellfeuerblaster und der Mörder Tat zweierlei. Resolut hob er die Arme über seinen Kopf, nur um sie sofort wieder knallend zu Boden peitschen zu lassen. Donnernd fegte ein Machtstoß durch den Raum, der die Minister aus dem Gleichgewicht und die Schützen im Hintergrund zum Stolpern brachte. Lautlos erhob sich eine Wand aus purer Schwärze zwischen ihnen und dem restlichen Raum und schließlich stürzte Sikarius nach vorne.

Funkensprühend und brummend wie eine verärgerte Katze traf sein Sithschwert auf die blaue Klinge des Lichtschwertes. Erneut und ein weiteres Mal schlugen die beiden Kontrahenten auf einander ein, dann stieß Sikarius die Rechte nach vorne und Kal Fraan flog nach hinten. Der Mörder sprang ebenfalls, warf sich in der Luft auf ihn und beschleunigte jäh. Krachend und splitternd schlugen sie in die Seitenwand und fanden sich einen Augenblick später im plötzlich staubigen Taktikzentrum wieder. Die beiden Kontrahenten spritzten auseinander, rollten sich ab und fielen im nächsten Augenblick wieder über einander her. Es folgte einer Serie lockerer Angriffe, in denen beide sich belauerten und auf eine Lücke in der gegnerischen Abwehr warteten. Wie damals beim Kampf gegen Sharoh, stellte der Mörder fest, dass er zwar in Geschwindigkeit und Stärke der Angriffe überlegen war, sein Gegner dies jedoch mit Technik mehr als wett machen konnte. Der Mörder führte einen weiteren Angriff, schlug zu, trat, versuchte mit der Macht hinauszugreifen wurde jedoch abgewehrt. Schritt, Schritt, Schlag, Riposte, Deckung, Schlag, Schritt. Blitzend und fauchend fuhren die Klingen durch die Luft, während sie immer wieder funkensprühend auf einander trafen.

Plötzlich machte Sikarius einen Satz nach hinten, streckte die Hand aus und pfefferte dem Nichtmenschen einen Stapel Papiere und Datapads entgegen. Kurz abgelenkt, wäre Kal Fraan beinahe dem nächsten Angriff des Mörders zum Opfer gefallen. Knapp fuhr die blitzende Klinge an seinem Kopf vorbei, doch der Darama war bereit. Den Schwung des Mörders ausnutzend, unterlief er seine Deckung, landete einen Schlag auf die gebrochene Nase und versuchte die blau glühende Klinge mit aller Macht in den Bauch seines Gegners zu rammen, der sich jedoch um Haaresbreite zur Seite drehen konnte. Sikarius zischte als seine Kleidung kurz Feuer fing und seine Haut versengt wurde. Blitzschnell wand er sich, versetzte Kal Fraan einen Schlag mit der Rechten und verschaffte sich mit einem Machtstoß Luft. Undurchdringliche Finsternis hüllte den Darama ein, als Sikarius wieder zum Sprung ansetzte, das Schwert zum Stich auf seinen Gegner ausgerichtet. Der Machtstoß seines Feindes traf ihn unvorbereitet. Der Mörder wurde abgelenkt und landete schmerzhaft und funkensstiebend in einer Computerkonsole. Die Machtillusion brach in sich zusammen und Kal Fraan setzte nach. Die blaue Klinge zischte summend durch die Luft, fest entschlossen das verbrannte Gesicht zu spalten. Sikarius keuchte auf, konnte grade noch sein Schwert aus der zerstörten Technik befreien, war jedoch einen Herzschlag zu langsam. Kal Fraans blaue Schneide traf den Griff der Sithklinge, atomisierte den Kleinen- und Ringfinger und sandte das Schwert trudelnd in die nächste Ecke. Der Mörder keuchte entsetzt und versetzte seinem Gegner einen gestiefelten Tritt vors Kinn, der diesen jedoch nicht wie erhofft ablenkte, sondern nur noch anzustacheln schien. Die Klingenspitze sauste abermals auf das Gesicht des Mörders zu. Schnell wie ein Gedanke hob er die Rechte und packte das Lichtschwert bei der Klinge. Das Kortosis seiner Prothese fauchte und begann zu glühen, doch das Schwert konnte es nicht durchdringen. Diesmal war es an Kal Fraan überrascht zu sein. Mit mörderischer Gewalt wurde ihm das Schwert aus den Fingern gerissen und der Griff traf sein Gesicht, was ihn zurückstolpern lies.

Diesmal setzte Sikarius nach, doch das Lichtschwert war leichter als er erwartet hatte und so schoss er über das Ziel hinaus. Kal Fraan nutzte die Lücke, verdrehte dem Mörder den Arm und der deaktivierte Griff wirbelte davon. Mit einem widerwärtigen Geräusch fuhren seine Armklingen aus und nun war es wieder an ihm sich auf seinen Gegner zu werfen. Mit aller Kraft versuchte Sikarius die knochensporne von seinem Körper fernzuhalten und tat im Gegenzug sein Bestes um dem anderen mit seiner überlegenen Kraft Knochen zu zertrümmern. Plötzlich spürte er wieder seine Kopfschmerzen und die Tatsache, dass er sich heute wieder verausgabt hatte. Hart schlug sein Oberkörper gegen die Wand, während er versuchte sich in dem blutigen Ringkampf zu behaupten. Im nächsten Augenblick knallte Kal Fraans Kopf gegen eine Computerkonsole. Eine große Platzwunde tat sich auf seiner Stirn auf, was ihn jedoch nur noch mehr anstachelte, doch der Mörder sah eine andere Gelegenheit. Alle Kraft aufwendend die er noch hatte presste er mit rechts und zog mit links, während er einen der yevethanischen Knochensporne gegen das Terminal bog. Mit einem scharfen Knacken brach der Knochen und zum ersten Mal in diesem Kampf schrie einer der Kontrahenten wirklich auf. Kal Fraan stolperte zurück und Sikarius setzte nach. Sein Tritt war zu hoch angesetzt. Der andere Knochensporn brach zwar, bohrte sich jedoch in seine Wade. Der Yevethaner brüllte voller Wut, packte den Mörder am Bein und wirbelte ihn herum. Laut knackend brach das Schienbein und der weiße Knochen schob sich unter der grauen Haut hervor. Hart kam Sikarius auf dem Boden auf, sah über sich Kal Fraan stehen, der triumphierend schrie, streckte die Hand aus und hatte plötzlich einen handgerechten, zylinderförmigen Griff zwischen den Fingern. Die blaue Klinge fuhr wütend aus ihrem Gefängnis und nun war es an Sikarius zu schreien. Glatt trennte er die auf ihn zukommenden Arme seines Gegenübers an den Ellenbogen ab, schwang das Schwert hinab und durchtrennte den rechten Oberschenkel.

Der große Darama fiel und im nächsten Moment war Sikarius auf ihm. Wehrlos musste der yevethanische Herrscher mit ansehen, wie sein eigenes Schwert nur Millimeter von seinem Hals in den Boden gestochen wurde, von wo aus sie ihn im nächsten Moment durchstoßen sollte. Grade wollte der Mörder es beenden, als die Stimme des Denkers durch seinen Kopf hallte.

BRING IHN NICHT UM. Er kann dem Imperium noch sehr nützlich sein!

HALT DIE KLAPPE – TÖTE IHN!

NEIN! BEHERRSCH dich, Leto!

Die Forderung des Würgers war verführerisch. Alles in ihm schrie danach zu tun wofür sie hergekommen waren, doch dann wiederum…sie hatten die Möglichkeit den Darama zu entführen und…würde ihm das nicht helfen, wenn er zu den Sith zurückkehrte? Vielleicht würden die Inquisitoren ihm sogar vergeben, wenn er eigenhändig den Anführer der yevethanischen Rebellion nach Bastion schleifte? Sikarius öffnete den Mund und schrie Kal Fraan seinen Zwiespalt ins Gesicht, der ihm seine Antwort entgegenbrüllte. Mit aller Kraft versenkte der Mörder seine Rechte in der Brust des Nichtmenschen und der Darama erschlaffte. Bewusstlos.

[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Taktikzentrum ] Sikarius, sowie Kal Fraan, Adria, Sting, Sabar und West im Thronsaal, sowie (?) lebendige (??) Sturmtruppen
 
N`zoth, im Gouverneurspalast, Adria mit Meister Sikarius, Sabar und West an der frei gelegten Treppe


Die Macht ihrer Eltern und Vorfahren floss in ihrem Blut und verhalf Adria rasch und kraftvoll, das Gesocks, welches sich diesen Planeten unter den Nagel gerissen hatte, nieder zu strecken, Einer nach dem Anderen, immer und immer wieder. Als würde man wildwüchsiges hohes Gras mähen! Alles fürs Imperium und den Imperator! Das Imperium mit dem Tempel der Sith war ihr zu Hause! Es hatten tatsächlich welche geglaubt, sie könnten dem Imperium einfach etwas wegnehmen, ohne dafür bezahlen zu müssen!?

Sie liefen durchs Treppenhaus, hatten wieder massig Gegner, die ihnen wie durch Gehirnwäsche in den Weg gestellt wurden. Es war wie im Dschungel. Der Stärkere überlebte! So einfach war das! Der Imperator sollte stolz auf sie sein können. Von klein auf hatte Fel ihr vom Imperator vorgeschwärmt und sie war ein Fan, genauso wie er von ihm. Fel hatte ihn gesehen. Er bewunderte ihn.

Adria hörte ein Knistern und verstärkte mit der Macht ihr Gehör und konnte so verstehen, was durch den Helmfunk durchgesagt wurde, obwohl sie den Helm nur am Gürtel seitlich gegenüber ihrem Lichtschwert trug, weil Tom es so gewünscht hatte und sie würde ihm gerne jeden Wunsch erfüllen, obwohl dieser Helm ziemlich störte. Doch so erfuhr auch sie, dass sie Verstärkung bekommen hatten. Auch wenn ihr IGD nichts sagte!


Ehe sich Adria versah, waren sie in dem Raum angekommen, in den sie gewollt hatten. Da waren sie nun in der Machtzentrale der Yevethaner. Dicht beieinander standen die Anführer der Knochenklingen. Blasterläufe zielten von hinten auf die Eindringlinge, während die Anderen davor Schockstäbe, die Adria noch gut von Noe in Erinnerung hatte, in den Händen hielten. Die Erinnerung an die Insektoiden und ihre Gefangennahme ließen Wut und Hass in ihr erneut aufflackern und aufwallen.

Vor allen stand jemand, und Adria ahnte sofort, wer das war. Es war der Anführer! Es war kein geringerer als Kal Fraan. Was sie aber schockierte, war ein anderer Umstand. War er etwa ein Jedi? Er trug ein Lichtschwert mit einer Klingenfarbe, welche sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Hatte ein Jedi den Aufstand angeführt? Ein Knochenklingenjedi? Wie kam so ein Yev sonst an ein Lichtschwert? Sie ließ ihre Machtfühler ausfahren und spürte seine Macht. Wie konnte es sein, das so ein widerwärtiges Alien über die Macht verfügte!? Wut und Hass wurden erneut in ihr wie ein Buschfeuer entfacht.

Noch standen sich die Fronten gegenüber, es war ruhig, die Ruhe vor dem Sturm und dennoch gab es in jedem so ein Brodeln, welches es zwischen den Fronten knistern ließ. In Adria fuhr etwas wie Vorfreude. Sie konnte es kaum noch erwarten, los zu legen. Dann ergriff ihr Meister das Wort. Sie hatte nicht geirrt! Fraan war ein Jedi! Schon ihre Mutter Kira hatte ihr beigebracht, dass die Jedi der Abschaum der Galaxie waren. Nur tote Jedi waren gute Jedi! Das schien ihr Meister auch so zu denken, nachdem dieser Fraan als Antwort in den Saal in Sikarius` Richtung gerotzt hatte. Wie konnte man so eine grüne Aule haben?! Das war wie ein Signal oder Zeichen! Ein Kampftumult brach los. Schüsse fielen. Adria hüllte sich rasch noch stärker mit der Macht ein und wehrte mit ihrem Lichtschwert Blasterschüsse ab. Ihr Meister schaffte aber in der Zeit Ordnung. Wieder erschuf er nach einem Wahnsinnsmachtstoß eine dunkle Wand zwischen den Schießwütigen und dem Rest. Adria gefiel das. Die Gewehrträger waren so erstaunt und rechneten nicht mit einer Illusion, dass das Blasterfeuer erstarb. Und Meister Sikarius griff an. Sabar und Adria legten ebenfalls los. Während er sich Kal Fraan vornahm, nahm Adria sich die Leute vor, die versuchten, ihrem Anführer zu Hilfe zu eilen. Sie waren nicht so stark wie ihr Anführer und hatten nicht die Macht, nicht sein Charisma und sein Auftreten und erst recht kein Lichtschwert, dennoch blieb Adria auf der Hut und zeigte das, was sie gelernt hatte. Sie verstand mittlerweile, warum ihr Meister so hart zu ihr gewesen war, weshalb er sie hatte stundenlang trainieren lassen. Sie brauchte für das hier eine gute trainierte ausdauernde Konstitution. Sie durfte nicht ermüden.

Der Kampf verlagerte sich rasch in eine Computerzentrale. Adria blieb ihrem Meister auf den Fersen und hielt ihm den Rücken frei, damit er sich völlig auf den Kampf mit Fraan konzentrieren konnte. Sie überlegte auch ein bis zwei Male, Sikarius zu helfen, doch verbat sich das dann wieder. Seine Ehre wäre sicherlich verletzt gewesen und wie hätte das auf den Feind gewirkt? Und, immer wieder erhielt Sikarius die Oberhand und dieser Fraan hatte auch schon mächtig einstecken müssen! Sie hielt ihrem Meister weiterhin den Rücken frei und bekämpfte die unmittelbar um ihn herum angreifenden Yevis. Scharlachrot zischte dabei ihre Klinge durch die Luft und tötete immer wieder. Adria sog das Gefühl des Sterbens auf und erfrischte sich dabei, so dass es ihr so war, als hätte sie gerade eben erst mit den Kampfhandlungen begonnen.

Plötzlich hörte sie ihren Meister herumbrüllen und sah, wie er nach dem heroischen Kampf auf ihrem Feind saß und ihm seine Klaue in die Brust rammte. Adria dachte im ersten Moment, dass er Fraan getötet hätte, doch musste rasch handeln, ehe sie weitere Gedanken dazu haben konnte, da zwei yev. Militärs Fel ihre Blaster an beide Schläfen von beiden Seiten drückten, da die Illusion zusammengebrochen war. Adria griff blitzschnell mit der Linken zu ihrem Messerchen, in der Rechten hatte sie immer noch das Lichtschwert und machtbeschleunigt rutschte sie auf den Knien hinter ihnen zwischen Beiden herbei und nahm sich gleichzeitig deren Kniekehlen vor. Der Eine verlor gleich beide Unterschenkel, der Andere sackte zusammen und Beide bekamen danach etwas synchron in den Hals. Der Eine verblutete, der Andere verlor seinen Kopf und rettete damit ihrem Meister den Hintern. Adria erhob sich und nickte ihrem Meister zu. Mit der Macht erkannte sie, dass Fraan noch lebte. Sie erinnerte sich, dass bei seinem Tod ja auch Kameras an sein sollten, um sein Volk zu demoralisieren. Adria nahm Aufstellung, das Lichtschwert kampfbereit in der Hand, um die Beute mit zu schützen. Sie musste höllisch viele Blasterschüsse abwehren, doch irgendwann müssten sie das Magazin wechseln und das würde Adria zum vernichtenden Schlag ausnutzen! Währenddessen nahm Adria Kontakt zu ihrem Anführer Sting gedanklich auf und sagte ihm: "Fraan ist überwältigt! Wir haben ihn!" Denn Sith brauchten keine Funkgeräte.



N`zoth, im Gouverneurspalast, yev. Machtzentrale: Adria mit Meister Sikarius und dem überwältigten bewusstlosen Fraan, Sabar und Tom in der Nähe, andere, Sting weiter weg
 
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[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor | Dach des Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)

Ein breites Grinsen schlich auf Etaras Gesicht, als das grüne Laserfeuer des Flugabwehrgeschützes endlich sein Ziel traf, für einen Moment hatte es so ausgesehen als würde Yannic gleich Opfer des Yevethaners an den Kontrollen des TIEs werden, dessen Beschuss war links und rechts auf dem Dach des Gouverneurspalasts eingeschlagen, doch ihr rodianisches Teammitglied hatte sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Jetzt wurde seine Kaltblütigkeit belohnt, getroffen zuckte der ehemals imperiale Jäger wie ein getroffenes Tier zur Seite und geriet funkensprühend ins Trudeln, der Mistkerl war erledigt. Dachte die Schmugglerin jedenfalls, doch der yevethanische Pilot war noch im Angesichts des Todes für eine Überraschung gut, mit übermenschlichen Anstrengungen versuchte er, seinen Mörder mit in den Untergang zu reißen und lenkte seine beschädigte Maschine auf den Palast zu, Etaras rote Augen wurden groß und sie hielt kurz die Luft an, nur um dann erleichtert auszuatmen, als der Jäger zu angetrudelt kam und mit voller Wucht in den unteren Bereich des Gebäudes knallte, die Explosion war heftig genug, um den Palast und sogar die „Annabell“ erzittern zu lassen. Wieder einmal war der selbstmörderische Fanatismus der Yevethaner unter Beweis gestellt geworden, statt Angst oder Resignation zu empfinden und sich seinem Schicksal zu fügen, hatte der feindliche Pilot bis zum letzten Augenblick versucht, das „Ungeziefer“ zu töten. Der Hass der Yevethaner auf alle anderen Spezies musste unvorstellbar sein und bei diesem Gedanken lief der hübschen Chiss ein kalter Schauer über den Rücken. Im Imperium ging es Nichtmenschen schon nicht sonderlich gut, aber sollten die Aufständischen im Koornacht-Sternhaufen ihren Einfluss ausdehnen, würde es erst recht ungemütlich werden und so mancher sich gewiss die Imperialen zurückwünschen. Ein Grund mehr, diesen dem Wahnsinn verfallenen Sektor möglichst zu verlassen und möglichst viel Abstand zu gewinnen, die Schmugglerin verspürte wenig Lust, die weiteren Kämpfe hier aus nächster Nähe erleben zu dürfen. Unruhig richtete sich die junge Frau ein wenig auf und sah kurz zu Mallory, der keine Anzeichen von Anspannung zeigte und konzentriert dem Funkverkehr lauschte, der für einige Momente nach dem Absturz des TIEs verstummt war und dann wieder einsetzte, Sith und Imperiale waren also noch am Leben, zumindest einige. Glückliche Bastarde, dachte sich Etara, ein weiteres kleines Wunder. Nach allen Regeln und Gesetzen waren die Angreifer vollkommen irre, den Palast zu attackieren, und ein Teil der verwegenen Chiss bewunderte ihren Schneid, es dennoch zu tun, man konnte von Sith und Sturmtruppen halten, was man mochte, aber sie hatten Eier und trauten sich was. Aber Wagemut hin oder her, es klang und sah so aus, als hätten sie sich auf ein Himmelfahrtskommando begeben, jedenfalls schienen die Imperialen keine Flucht geplant zu haben. Das konnte man edel finden, Etara hielt es schlicht für dämlich, wobei wohl ihre Erfahrung als Verbrecherin eine Rolle spielte. Man zog kein Ding durch, ob Banküberfall oder Speederdiebstahl, ohne einen vernünftigen Fluchtplan. Aber das war in diesem Fall nicht ihr Problem. Nein, war es wohl, korrigierte sich die attraktive Blauhäutige, immerhin hatte sich Mallory in den Kopf gesetzt, den Imperialen zu helfen und sie wenn nötig sogar zu evakuieren. Angesichts der suizidal anmutenden Befehle, die über Kom zu hören waren, war das wohl auch bitter nötig, der ältere Mensch gab Spectre die Anweisung, Kontakt mit dem Lieutenant der Sturmtruppen aufzunehmen, der offenbar West hieß. Etara biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich einen Kommentar, sie hätte ihrer Freundin gerne ein paar beruhigende Worte gesagt, die Situation war für die ehemalige imperiale Attentäterin sicher alles andere als einfach. Dummerweise würde sie nicht hören können, was gesprochen wurde, der erste Kontakt sollte erst einmal über Spectres Komlink erfolgen, nicht über das Schiffssystem. Was natürlich Sinn machte, aber auch ein wenig riskant war. Für einen Moment kam der Gedanke, dass die andere Chiss sie natürlich auch enttarnen konnte, in dem Versuch, wieder zum Imperium zurückzukehren, auf, aber das hielt Etara nach kurzem Überlegen dann doch für sehr unwahrscheinlich. Was gab es dort schon für ihre Freundin? Dennoch, es wäre gut zu wissen, was da gesprochen wurde...Etara wölbte eine Augenbraue und öffnete einen Kanal zu Si´aku.


„Gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit mitzuhören? Indirekt, sozusagen.“


Mallory blickte sie fragend an, nickte aber schließlich und nach einem Moment versprach der Verpine am anderen Ende der Leitung, es zumindest zu versuchen. Etara lehnte sich ein wenig zurück und schloss kurz die Augen, um ihre Gedanken zu ordnen, da knackte es in der Komanlage und etwas verrauscht konnten sie die Unterhaltung tatsächlich mitverfolgen, Sia´ku erklärte rasch, dass er einen Trick angewandt hatte und das Funknetz der Imperialen über einen isolierten Empfänger hereinholte. Das war zwar etwas technisch verklausuliert, aber zumindest grundsätzlich verstand die Chiss und bedankte sich knapp, bevor sie und Mallory neugierig lauschten. Gerade antwortete Lieutenant West mit hörbarer Erleichterung, dass sein Team über eine Fluchtmöglichkeit sehr glücklich war, der Auftrag des Imperators aber noch erledigt werden musste und er dafür etwa zwanzig Minuten brauchen würde. Etara musste grinsen.


„Wenn ich jedes Mal einen Credit bekommen würde, wenn Männer das sagen...“


Murmelte die Chiss trocken, der Rest der Unterhaltung ging teilweise in Blasterfeuer und Explosionen unter. Mittlerweile war der Eingang zum Palast durch eine Sprengung verschüttet worden, das Gebäude war de facto isoliert und das Dach der einzige Ausweg. Mallory schien ihre Gedanken zu teilen und starrte nachdenklich aus der Sichtfenster, der ehemalige Personenschützer wog ihre Optionen ab und nickte dann Etara zu, wobei er eine Augenbraue wölbte und ein Hauch Spott in seiner Stimme zu hören war.


„Machen Sie alles bereit, damit wir unsere Passagiere an Bord nehmen und sofort starten können, Miss Etara. Und passen Sie Ihr Erscheinungsbild an die Erwartungen der Gäste an.“

Als Reaktion vollführte die Schmugglerin einen lässigen Salut und stand pflichtschuldig auf, sie nahm ihre goldene Halskette mit dem hübschen Anhänger ab und verstaute sie in der Tasche ihrer weißen Jacke, die sie kurz auszog, glatt sich und unten entrollte, als sie das Kleidungsstück wieder anzog, bedeckte es sittsam ihren Körper. Etara machte alle Knöpfe zu und nahm sich die Zeit, ihr schwarzes Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zusammenzubinden. Falls Mallory ihre Verrenkungen in irgendeiner Form zusagten, ließ er es sich nicht anmerken, und als sie fertig war, betrachtete er sie bloß prüfend und nickte dann ruhig, bevor er sich wieder dem Komlink zuwandte. Etara schmunzelte, dann setzte sie sich wieder an die Steuerkonsole und straffte ihre Haltung, ihre Miene kühl und distanziert, die Haltung aufrecht und streng. Ganz so, wie es sich für eine Chiss gehörte. Das dritte Geschütz auf dem Dach war bereit zur Sprengung, das Aufklärungsschiff startklar, es war alles bereit.


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor | Dach des Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)
 
[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Tom stürmte nun wieder den drei Sith hinterher, die ihn in der zwischen zeit eingeholt und überholt hatten. Da kam die Warnmeldung von unten durch und Tom blieb einen Moment lieber stehen. Als das Gebäude in seinen Grundfesten erbebte. Als die Sprengladung die Front des Gebäudes zum Einsturz brachte. Es fühlte sich wie ein Erdbeben an, das durch das Gebäude ging. Einen Augenblick machte sich Tom ein wenig sorgen, das er zu nahe an der Bruchkannte war, den in den Wänden hatten sich einige wenn auch schmale Risse gebildet. Zumindest räumten die Sith im den Weg auf der Treppe, nach oben schon einmal etwas frei. Als Tom endlich das zehnte Stockwerk erreichte, ereignete sich die zweite Explosion. Auch wenn diese um einiges weniger heftig als die erste ausfiel.

Die Sicherheitstür war zwar zu diesem Stockwerk geschlossen, aber das störte Tom nicht allzu sehr in diesem Augenblick. Auf dem Headup Display seiner Rüstung konnte Tom erkennen das Lord Sting und die wenigen Überlebenden Sturmtruppen, das Treppenhaus hinter sich gesprengt hatten und nun weiter nach oben stürmten. Sie würden hoffentlich nicht lange brauchen um ihn einzuholen. Mit den Laserschneidern in seinen Armen, war die Sicherheitstür kein großes Hindernis für ihn. Vor allem, da Tom deren Imperiale Konstruktion kannte und genau wusste wo er ansetzen musste. Mit einem lauten krachen schlug die Tür nach innen. Tom hatte zwar mit einem Empfangskomitee gerechnet. Aber nicht mit einem aufgebauten E-Web, den man mitten im Gang plaziert hatte.

Bevor Tom noch reagieren konnte eröffnete der Yevethaner hinter dem Geschütz das Feuer. Grelle rote Lichtblitze zuckten durch den Gang auf Tom zu. Der erste E-Web treffer brannte sich in seine Brust, aber kam nicht ganz durch die massive Panzerung. Die nächsten Treffer gingen in den linken Arm und schmolz eine tiefe Furche in die Panzerung. Geistesgegenwärtig, versuchte Tom zur Seite auszuweichen. Verzweifelt drehte sich Tom zur Seite, und winkelte den linken Arm an, um damit vielleicht ein paar weitere Körpertreffer zu vermeiden. Aber in der massiven und breiten Rüstung war das ein ziemlich hoffnungsloses unterfangen, Treffern entgehen zu wollen. Tom riss seinen Rechten Arm nach oben und gab auf die schnelle, ungezielt ein paar Schuss ab, in Richtung des E-Webs. Doch der Yevethaner hielt weiter unbeirrt auf ihn drauf. Die nächsten beiden Schüsse trafen wieder seinen linken Arm, den er als Schutzschild benutze. Doch diesmal reichten die Panzerung nicht mehr aus. Der erste zerschmolz die letzten Panzerungsreste und der nächste Treffer schlug direkt durch, ins innere. Der Arm erstarrte zu Bewegungslosigkeit als wichtige Elemente darin unwiderruflich zerstört wurden zu einem leblosen Stück Altmetall.

Tom schrie auf, vor Schmerzen, als ihm gefühlt der linke Arm ausgerissen wurde, durch den Treffer. Den die nerven Rückkopplung sendete noch eine letzte Schmerzwelle direkt in sein Gehirn, ehe der Cyberarm sein Leben endgültig aushauchte. Tom strauchelte und prallte gegen eine der Wände, fast wäre er noch dabei zu Boden gestürzt. Was gar nicht gut gewesen wäre. Den wirklich zum wieder Aufstehen unter Schwerkraftbedingungen, waren diese Anzüge leider nicht konstruiert worden. Tom feuerte weiter, auch wenn es sehr ungezielt war. Er hatte kein Glück und erwischte den E-Web Schützen nur mit einem einzigen Streifschuss an der Schulter. Zumindest verschaffte er sich einen kleinen Augenblick, sich wieder zu fangen und die Schmerzen, die in Tom tobten, irgendwie in den Griff zu bekommen. Die ihm verabreichten schnell wirkenden Medikamente der Rüstung taten dabei die meiste Arbeit. Aber auch der Yevethaner fasste sich wieder und eröffnete sofort wieder das Feuer auf Tom.

Da fegte plötzlich eine gewaltige Druckwelle an Tom vorbei, den Gang entlang. Sie erwischte den Schützen, ergriff sogar den E-Web und die umstehenden Yevethaner, mit ihren nutzlosen Blastergewehren, die in dem Feuergefecht nur für eine beeindruckende Lightshow gesorgt hatten bisher. Wie Blätter in einer Windböe wurden sie davon geschleudert, über schlugen sich dabei schreiend und mit Armen und Beinen um sich schlagend. Bis sie mit einem hörbaren krachen alle am Gangende gegen eine Mauer krachten und als wildes durcheinander da lagen. Tom sah erstaunt zurück, den es war eigentlich unmöglich. Er hatte keine auslösende Explosion gehört, noch hatte ihn diese Druckwelle getroffen, sie war an ihm vorbei gegangen, jedes Naturgesetz ignorierend. Was er dann sah, erklärte es dann aber schon, noch im Treppenhaus stehend erkannte er Darth Sting, halb aufgerichtet und seinen Dreizack in den Händen, sah er wie ein ein unmenschlicher Dämon aus, der direkt der Hölle entstiegen zu sein schien. Das rote Licht seiner drei Höllenklingen verschaffte der Szene nur noch einen unheimlicheren tödlichen Eindruck.

Tom brachte nur ein raues "Danke" heraus und kämpfte noch immer etwas mit dem Phantomschmerzen seines zerstörten Armes. Tom beugte seinen Oberkörper etwas nach vorne, um bei der niedrigen Deckenhöhe des Ganges, den Granatwerfer einsetzen zu können und schickte dem Knäuel Yevethaner am ende des Ganges ein kleines Andenken in Form einer hochexplosiven Splittergranate. Wer den Machtstoß von Darth Sting irgendwie überlebt haben sollte, wurde spätestens jetzt endgültig zerrissen und durch den Fleischwolf gedreht. Noch ein wenig unsicher schritt Tom auf sie die Panzertür des Kommunkationszentrums zu. Mit nur noch einem Arm war es ein wenig schwieriger, die beiden Richtsprengsätze an der Tür zu befestigen. Darth Sting war mittlerweile wohl weiter gestürmt, den im Treppenhaus war er nicht mehr zu sehen.

Aber was ausreichte um ein stark gepanzertes Schott eines Kriegsschiffes gewaltsam zu öffnen, machte auch mit dieser gepanzerten Tür, kurzen Prozess. Der Sprengstoff explodierte nicht wie herkömliche Granaten. Diese Sprengschienen, waren zielgerichtet und brannten sich mit ultrahohen Temperaturen durch jedes Material hindurch. Tom war ein paar schritte zurück getreten. Da kamen die wenigen Überlebenden seiner Einheit endlich bei Tom an. So schnell wie ein Sith waren sie eben doch nicht. Ohne groß Befehle zu brauchen, sicherten zwei Sturmtruppen Soldaten den Gang nach beiden Seiten ab. Der Rest stürmte in die Kommunikationszentrale hinein. Nur ein Yevethaner befand sich noch im Raum, der Rest hatte wohl draußen auf dem Gang erbitterten Widerstand geleistet. Er kam noch dazu eine Salve aus seinem Blastergewehr abzugeben, die einen der Sturmtruppen Soldaten mittig auf der Brust traf. Das Gegenfeuer überlebte er dennoch nicht. Ein gezielt plazierte Treffer, eines Sturmtruppen Soldaten bekam er direkt in den Kopf. Schreiend aber noch am Leben brach der Yevethaner vor schmerzen zusammen.

Der Sturmtruppen Soldat stürmte sofort zu dem Verletzen Yevethaner und trat dessen Blastergewehr aus dessen Reichweite, des Feindes. Tom und die anderen Soldaten schwärmten aus und durchsuchten auf die schnelle den ganzen Raum, ob sich noch irgendwo ein Yevethaner verborgen hatte. Ehe er zu der gewaltigen Konsole ging und all die vielen Schalter, Tastaturen, Regler betrachtete und innerlich Aufstöhnte. Dazu musste man wohl Studiert haben um das Mist Ding zu bedienen! Vor allem hatte dieses Arschloch von Yevethaner, die Konsole mit einem Code gesperrt, musste Tom wütend feststellen. "Sting? Sabar? Ich brauche einen von euch sofort hier" lies Tom seine Worte lautstark über einen Lautsprecher erschallen. Einer von beiden würde ihn hoffentlich hören können und war vielleicht noch nicht so weit weg. Er brauchte diesen verdammten Code aus dem Gehirn des tödlich verletzen Yevethaners "Versucht das Arschloch irgendwie zu stabilisieren oder am Leben zu erhalten, bis ein Sith auftaucht" rief Tom seinem Sanitäter zu, diesmal aber nicht ganz so laut. "Wir brauchen den Verdammten Freigabe Code, sonst kann ich nicht mal durch den Hintertürcode des ISB in das System. Die verdammte Konsole reagiert nur auf diesem verdammten Tastenfeld" Tom nahm sich wieder einmal vor, wie schon so oft mehr über Computer zu lernen. Immer wieder bekam er es mit solchen Problemen zu tun und konnte sie nicht selber lösen. Das war mehr als nur lästig, auf Dauer.

[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo,




Es dauerte einen Moment bis sie antwortete. Es war nicht so, dass sie Mallory fragen wollte, aber so musste es dem Sturmtruppler so erscheinen, als würde sie genau das tun.



„Leutnant West, wir halten unsere Position in ihrer Nähe so lange wir können. Der Treffpunkt folgt wenn sie Ihre Mission beendet haben, da die Sicherheit des Kanals nicht gewährleistet werden kann. Spectre Ende.“



Sie unterbrach die Verbindung. Sollten die Imperialen doch noch etwas auf heißen Kohlen sitzen. Zumindest konnte dieser Leutnant West sich jetzt mit ihnen in Verbindung setzen, da sie den Kom-Kanal, den der Droide angelegt hatte, bestätigte. Einen Kanal, den er jederzeit wieder löschen konnte.


Jetzt hieß es weiter warten. Aus dem Cockpit erfuhren die beiden Scharfschützen, dass die Bildverbindung zu den schweren Panzern abgebrochen war. Die Yevethaner hatten sie zurückerobert und die Verteidiger ins Gebäude gedrängt. Just in diesem Moment erzitterte das Gebäude erneut. Allerdings war kein Beschuss zu erkennen, es mussten also die erwähnten Sprengkapseln der Sturmtruppler sein. Das war zumindest die einzige Erklärung.


Dann durften sie mit anhören, wie die Imperialen sich von Stockwerk zu Stockwerk metzelten und mehr als einmal gab es Verlustmeldungen in den eigenen imperialen Reihen. Spectre hoffte, dass es nicht den Leutnant erwischen würde, der als einziger Kontakt aufnehmen konnte. Aber dieser steckte in der schwersten Rüstung und hatte daher das geringste Risiko.


Gebannt hörten sie zu, wie sie Imperialen sich schlugen, den Erfolg im Besiegen des yevethanischen Anführers. Aber das schien es nicht gewesen zu sein. Die Sith schienen auf etwas zu warten und als schließlich die Stimme des Leutnants wieder erklang, war auch deutlich was sie vorhatten. Ein Exempel. Eine öffentliche Hinrichtung. Die Idee war als Propagandasicht und moralisch gut, aber sie würden damit noch mehr den Zorn der Bevölkerung auf sich ziehen. Sobald die Kameras liefen, würde auch die Flotte im Orbit nicht mehr ruhig bleiben. Die Minuten verronnen bis schließlich Mallorys Stimmer ertönte. Vielleicht waren schon Jäger auf dem Weg, falls die Yevethaner um Hilfe gerufen hatten.



„Wir sind startklar. Miss Spectre, wenn die Imperialen es nicht mehr auf das Dach schaffen, müssen unsere Gäste durchs Fenster springen und in die Luke. Übernehmen Sie dann die Einweisung und hoffen wir, dass wir für alle einen Platz finden. Mit mehr als 5 weiteren Personen wird es eng, aber wir lassen niemanden lebend zurück.“



Die Attentäterin legte den Kopf nachdenklich zur Seite.



„Verstanden, Sir.“



bestätigte Spectre und blickte in die Knopfaugen von Paloo, dem bereits Übles schwante, als die Chiss Ihr Gewehr prüfte und nachlud.





[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo
 
[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | Gouverneurspalast | Treppenhaus] Darth Sting, Soldaten; Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West und Darth Sikarius weiter oben; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach

Darth Stings hässlicher Leib war von so vielen Stich-, Schnitt- und Brandwunden übersät, dass ein Mensch nicht die Hand auf ihn legen könnte, ohne mit mindestens zwei Fingern in Verletzungen zu geraten. Obwohl er schon viele schreckliche Kämpfe bestritten hatte, war er noch nie so zerschunden gewesen sie an diesem Tag. Wahrscheinlich hatten Dutzende von Yevethanern ihn mit ihren Knochenklingen erwischt, ganz zu schweigen von umherfliegenden Stein- und Metallsplittern, Blasterschüssen, spritzendem Gel von Flammenwerfern und anderen Ausgeburten der Schlachtenhölle, die seinen Körper gezeichnet hatten. Doch seine dicke Haut, deren Beschaffenheit irgendwo zwischen Baumrinde und Stiefelleder lag, hatte ihn vor dem Schlimmsten bewahrt. Die meisten Blessuren waren oberflächlich, drangen nur durch die oberen Hautschichten oder zumindest nicht tief in das darunter liegende Gewebe. Dennoch blutete er aus einer Vielzahl von Wunden und sein rotvioletter Lebenssaft klumpte mit der dicken grauen Staubschicht auf seiner Haut zusammen. Aber Sting fühlte keinen Schmerz. Etwas anderes spürte er in jeder Faser seines Wurmkörpers: Das Schicksal! Etwas Großes ereignete sich genau in diesem Moment, dessen war er absolut sicher. Bedeutende Ereignisse, die in der Macht Spuren hinterließen wie die Ringe auf einem Teich, wenn ein Stein hinein geworfen wurde. Ihr Ausgangspunkt lag über ihm, in den oberen Stockwerken des Gouverneurspalastes. Er konnte sich dieses Gefühl nur auf eine Weise erklären: Dort oben entschied sich gerade der Kampf - und mit ihm das Schicksal von Abermillionen auf beiden Seiten, die aufgrund dieser Ereignisse leben oder aber sterben würden. Seine Verbündeten hatten Kal Fraan, den Anführer des Yevethaner-Aufstandes und Herrscher des von ihnen ausgerufenen Reiches, zum Kampf gestellt.

Und er, Darth Sting, der diese Jagd ausgerufen, sie begonnen, die Gruppe zusammengeführt und allen Widrigkeiten zum Trotz bis hierher geführt hatte, war nicht dabei!

Er gab ein wütendes Fauchen von sich und schnellte dann davon, die Treppen empor. Den Sturmtrupplern, die noch damit beschäftigt waren, die Sprengungladung an der unteren Treppe scharfzumachen, gab er keine Erklärung für sein Handeln. Sie verblassten in seinem Bewusstsein, spielten keine Rolle mehr für ihn; sie konnten ihm jetzt nicht dienen, sondern ihn nur aufhalten. Er hatte sich schon zu lange zurückgehalten, den anderen Zeit erkauft, anstatt sich an die Spitze zu setzen. Das Gelingen der Mission hatte es verlangt. Aber jetzt wollte und konnte er sich nicht länger zügeln. Das war der Augenblick, wegen dem er diese beschwerliche Reise angetreten hatte, und den wollte er um keinen Preis verpassen! Mit weiten Sprüngen, für die er nicht nur die Kraft seiner langen Muskelstränge, sondern auch die Macht einsetzte, brachten ihn Stockwerk für Stockwerk nach oben, vorbei an den Leichen und Trümmern, die der Haupttrupp hinterlassen hatte. Er entfaltete eine Geschwindigkeit, wie sie kein menschliches Wesen jemals ohne technische Hilfe erreichen konnte. Und dennoch kam er zu spät. Auf den letzten Metern spürte er, wie sich das Gefühl der heraufziehenden Entscheidung in endlose Höhen schraubte und dann... plötzlich erlosch. Er fühlte weitere Wellen von Wut und Schmerz, nun aber durchmischt mit den Triumph seiner Gefährten. Besonders deutlich spürte er die nahe Präsenz von Adria Guldur, die ihn zu rufen schien. Er konnte keine Worte verstehen, aber er nahm wahr was sie dabei empfand, und ihre Gefühle sagten mehr als tausend Worte. Es war vorbei. Sie hatten gesiegt.

Sting hielt inne und sein Antrieb kam zum erliegen, körperlich und geistig. Was ihn eben zu unmenschlicher Eile vorwärtspeitscht hatte, war nun fort. Es war ihm, als wären seine Glieder aus Blei und zudem mit dem Fußboden verschmolzen. Es war vollbracht. Der Sieg war errungen. Es war ein Moment des Triumphes. Doch die Enttäuschung, die der Lamproid darüber empfand, dass nicht er es gewesen war der Kal Fraan die Klinge in den Leib getrieben hatte - ja, dass er nicht einmal dabei gewesen, es nicht einmal mit angesehen hatte - war eines der intensivsten und mächtigsten Gefühle, die er jemals erlebt hatte. Die Jagdgesellschaft hatte ihr Ziel erreicht, doch er fühlte sich weniger denn je als Teil davon. Er fühlte sich alt und sehr, sehr müde. Er wurde sich seines Hungers, seiner Erschöpfung und seiner zahllosen Wunden gleichzeitig bewusst.

Doch das nahe Geräusch von Blasterschüssen erinnerte ihn daran, dass er sich noch immer auf einem Schlachtfeld befand und sich jetzt keine Pause und keine Schwäche erlauben konnte. Mühsam schüttelte er die seelische und körperliche Ermattung ab, riss sich aus der Starre und setzte sich wieder in Bewegung. Er folgte den Geräuschen eines heftigen Feuergefechtes, das wohl mit schwereren Waffen ausgetragen wurde als mit einfachen Handblastern. Der Lärm führte ihn weg von dem Ort, dem er soeben entgegengestrebt hatte, fort von dem Schauplatz von Kal Fraans Niederlage, und das war ihm recht. Er hatte kein Interesse daran, jetzt zu seinen siegreichen Gefährten zu stoßen und die Beute zu sehen, die ein anderer niedergeworfen hatte.

Sting eilte eine weitere Treppe hinauf und einen Gang entlang. Er erreichte den stählernen Rahmen eines massiven Schotts, das aus seiner Verankerung gebrannt worden war. Blastersalven schlugen ihm durch die Tür entgegen und erleuchteten Schwaden aus Rauch und Staub. Die Gefahr ignorierend, die Klingen der Lichtlanze aber zur Abwehr vor sich erhoben, glitt er um die Ecke und mitten hinein ins Kampfgeschehen. Vor ihm war West - er wusste sofort, dass es sich um den Anführer der Sturmtruppen handelte, obwohl auch ein anderer einen vergleichbaren Kampfanzug trug - und stemmte sich gegen das Feuer einer lafettenmontierten Waffe, die offenbar stark genug war, um ihm selbst in der Gestalt dieses Metallkolosses Schaden zuzufügen. Der Mensch drohte zu unterliegen, und für einen kurzen Augenblick kam dem Sith der Gedanke, ob das nicht der richtige Augenblick war, sich dieses Verbündeten zu entledigen. Aber dieser Moment ging vorüber und der Lamproid besann sich wieder darauf, dass die Jagdgesellschaft nach wie vor Bestand hatte - mindestens bis sie diesem Hexenkessel entkommen waren. Ob es ihm gefiel oder nicht, ohne die Soldaten wären sie nicht bis hierher gelangt.

Noch einmal zwang der Wurm seinen Zorn und Hass in geordnete Bahnen, kanalisierte ihre Energie und ließ sie fließen. Er reckte zwei seiner Klauen vor und entfesselte mit jeder von ihnen einen Machtstoß, so stark, dass sie einen Großteil seiner verbliebenen Energien aufzehrten. Die Strahlen aus Druck und Zerstörung strömten durch den Korridor, eine links und eine rechts an Tom West vorbei, und rissen alles mit, was sich auf ihrem Weg befand: Möbel, Bilder an den Wänden, die Platten vom Fußboden und natürlich jeden, der darauf gestanden hatte. Die Entladung stieß die Yevethaner von den Füßen und schleuderte sie durch die Luft, riss die Kanone aus ihrer Verankerung und schmetterte alles an die gegenüberliegende Wand, wo Gegenstände zerschellten, Knochen barsten und ihre Splitter sich durch weicheres Gewebe bohrten.

»Danke!« knurrte West, dann feuerte er eine Granate durch den Gang, deren Explosion die Yevethaner in Stücke riss. Er rückte weiter in diese Richtung vor, und Darth Sting überlegte, ob er ihn begleiten sollte.

Doch etwas zog ihn in eine andere Richtung. Diesmal war es nicht die Macht, die ihn darauf hinwies, dass es noch etwas zu erledigen galt. Es waren seine weltlichen Sinne, allen voran sein hervorragender Geruchssinn. Dieser ortete in all dem olfaktorischen Chaos aus Rauch, Ozon, Metall, Staub und Blut noch etwas anderes, etwas unbekanntes und dabei so intensives, dass Sting es nicht ignorieren konnte. Er hatte eine vage Ahnung, was die Quelle dieses Geruchs sein konnte, auch wenn er es jetzt noch nicht beim Namen hätte nennen können. Doch sein Raubtierinstinkt zog ihn in die Richtung, aus der die Düfte zu ihm wehten. Er kroch durch einen langen, breiten Korridor, der von den Kämpfen bisher noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war. An dessen Ende gab es eine breite, zweiflüglige Tür, und davor standen zwei bewaffnete und gerüstete yevethanische Wachen. Sie mussten deutlich gehört haben, dass ganz in ihrer Nähe gekämpft worden war, und dennoch hatten sie sich nicht von der Stelle bewegt: Das ließ erkennen, wie wichtig ihr Auftrag sein musste, diese Tür zu bewachen. Sobald sie Darth Sting entdeckten, rissen sie die Blastergewehre hoch und schossen auf ihn. Er wich einem Schuss aus, lenkte einen zweiten mit einer Lichtklinge ab, ein dritter sengte über seinen Nacken hinweg und verbrannte ein weiteres Stück Haut, was aber kaum noch ins Gewicht fiel. Der Lamproid spannte den Körper wie eine Armbrustsehne und schnellte sich dann wie ein Geschoss den Feinden entgegen. Noch bevor er den Boden berührte, warf er den Dreizack, der mit den Klingen voran den Yevethaner rechts der Tür erreichte, ihn durchbohrte und gegen die Wand warf, wo die Klingen drei qualmende Furchen hinterließen, als der sterbende Körper die Waffe mit sich zu Boden zog. Der andere Wächter warf seine Waffe von sich und fuhr die Knochensporne aus, um sich dem heranpreschenden Gegner im Nahkampf zu stellen. Beide Kreaturen, von der Evolution ihrer jeweiligen Planeten mit tödlichen Waffen ausgestattet, stürzten sich mit heiseren Schreien nach vorn, prallten gegeneinander... und der Yevethaner ging zu Boden, vollgepumpt mit einer solchen Menge an Lamproidengift, dass er schon in wenigen Sekunden mausetot sein würde. Sting ergriff seine Waffe und zerschlug den Bereich um Schloss und Klinken herum großflächig. Die schweren Türflügel gaben dem Gewicht seines Körpers nach, als er sich dagegen drückte. Vor ihm öffnete sich ein Raum und ihm schlug eine dichte Wolke des süß-herben Geruches entgegen, den er vorhin wahrgenommen hatte.

Wozu das schlecht beleuchtete Zimmer früher gedient hatte, war nicht festzustellen. Sämtliches Mobiliar, sofern es welches gegeben hatte, war entfernt worden. Stattdessen hingen Gegenstände von der Decke und verschiedenen Gestellen herab, die man auf den ersten Blick für nasse Ledersäcke halten konnte. Sie waren die Ursache des Geruches, der sich mit dem kräftigen Aroma von frischem Blut vermischte. Darth Sting erkannte, was er vor sich hatte: Larvensäcke, die Brut der Yevethaner - und hier, so hoch oben im Gouverneurspalast, konnten es nur die Abkömmlinge von Kal Fraan oder anderen hochrangigen Anführern sein! Hier bot sich eine Möglichkeit, eines der Sekundärziele ihrer Mission zu erfüllen. Fraans Kinder sollten mit ihm sterben. Sting überlegte gerade noch, auf welche Weise sich diese immense Vielzahl von Larven am schnellsten vernichten ließ (denn die Uhr tickte unerbittlich), als sich ihm aus den Schatten mehrere Gestalten mit wütendem Kreischen entgegenwarfen. Noch bevor sie ihn erreichten, realisierte er, dass es sich um Yevethaner handelte, und zwar offenbar um weibliche Exemplare. Vielleicht Dienerinnen, die mit der Pflege der Brut beauftragt waren, oder Mütter, die ihre Jungen schützen wollten. Ihre Wut stand der ihrer männlichen Artgenossen in nichts nach, aber ihre Körperkraft war geringer. Sting fackelte nicht lange und hielt sich nicht mit Spielereien auf. Er erledigte eine nach der anderen, so schnell es ihm möglich war: Mähte sie mit dem Dreizack nieder, zerfetzte sie mit Klauen und Fängen oder injizierte ihnen mit dem Giftstachel sein tödliches Sekret. Es dauerte nicht einmal eine halbe Minute, bis sie alle tot oder sterbend auf dem Boden lagen. Ihr Röcheln verstummte und der Raum war still, bis auf das leise Summen elektrischer Pumpen und ein gelegentliches Gluckern und Schmatzen, das von den Larvensäcken auszugehen schien.

Der Sith hatte sich für den Dreizack entschieden. Er stieß mit der Waffe zu und ließ sie kreisen, bewegte sich durch die Reihen und achtete sorgsam darauf, keinen der fleischigen Säcke auszulassen und keines der darin heranwachsenden Wesen zu verschonen. Als er fertig war, hingen sie schlaff und tot von der Decke oder lagen zerfetzt in den Bottichen. Es stimmte, was man über die Yevethaner sagte: Sie fütterten ihre Nachkommen mit frischem Blut. Aber das hier war nicht der Lebenssaft von Menschen, also unwürdigem Ungeziefer, wie Adria gemutmaßt hatte. Es war reines Yevethanerblut. Für die Kinder des Darama nur das Beste.

Auch der Wurm war von oben bis unten besudelt damit; es sah fast so aus, als hätte er darin gebadet. Doch er nahm keine Notiz davon. Noch einmal ließ er einen Blick über das grausame Werk schweifen. Er war nun um einiges zufriedener als zuvor. Den Tod Kal Fraans konnte er sich höchstens als Teamleistung gutschreiben; dass aber auch die Blutlinie des Verräters mit ihm erlöschen würde, trug nicht zuletzt die Handschrift des Sith-Kriegers Darth Sting. Mit dieser Gewissheit kehrte er zu seinen Kampfgefährten zurück.

[N'Zoth | Giat Nor | Innenstadt | Gouverneurspalast] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Darth Sikarius, Soldaten; Etara, Spectre und Crew in der ›Annabel‹ über dem Dach
 
Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Gouverneurspalast - Machtzentrale Sabar, Sikarius, Adria , Kal Fraan, yevethanische Elite

"Eine Jagd beginnt erst im Angesicht der Bestie."

Sabars Vater Herzog Thyrus Muraenus hatte Recht behalten, denn nun, als Kal Fraan mitsamt seiner Führungselite direkt vor ihnen stand, überkam den Grafen ein unheimlicher Schauer. All die Kämpfe, all die Schmerzen und all die Risiken, die sie in den letzten Minuten auf sich genommen haben, um letztendlich dem yevethanischem Anführer gegenüberzustehen bedeuteten absolut nichts mehr. Die gezierten weißen Rüstungen der yevethanischen Elite glänzten im Schimmern der schwachen Beleuchtung der Machtzentrale, ihre aufflackernden Schockstäbe summten und brachen die Stille im Raum, als sich die beiden Parteien schließlich gegenüberstanden. Eine Schande wahrlich, dass Darth Sting nicht hier war, um seine Mission ihrem gerechten Ende zuzuführen. Sein Schüler spürte über die Wege der Macht, dass sein Meister zweifelsohne noch lebte und kämpfte und wünschte diesem, dass er es noch irgendwie zu ihnen schaffen könne. Nun stand er also vor ihnen, eingekleidet in einer schwarzen Montur, sein hässliches Gesicht zu einer ekelerregenden Fratze verzogen und jeder im Raum Befindliche wusste, dass der Kampf um das Schicksal der yevethanischen Rebellion in jeder Sekunde beginnen würde. Der Schauer zog sich bis in das letzte Mark Sabars; er war Teil von all dem! Hätte man ihm vor zwei Monaten noch gesagt, er würde am heutigen Tage dem Anführer der yevethanischen Ketzer gegenüberstehen und die Gelegenheit haben würde, dessen Existenz zu beenden, so hätte er denjenigen eines schlechten Witzes bezichtigt. Doch all das war kein Witz, es war wirklich, so unwirklich es auch erschien. Es musste einen eigenartigen Eindruck erwecken; die vier Menschen, allesamt verstaubt, mit Blut übersät und durch schwerste brutale Kämpfe gezeichnet, während die barbarischen Nichtmenschen dort drüben auf der anderen Seite standen, allesamt makellos erstrahlend, wenn auch nur auf ihre Weise, denn ihr hässliches Erscheinungsbild ließ sich selbst nicht durch diesen trügerischen Anblick kaschieren. Doch als der yevethanische Anführer mit einem Mal seine blaue Lichtklinge aktivierte, blickte der Graf ungläubig zu seinen Verbündeten hinüber. Gerade, als er seine Vermutung machte, sprach Sikarius diese offen aus und griff Kal Fraan verbal an. Was auch immer er war, ob ein geschulter Jedi oder nicht, sie würden ihn hier und heute töten. Sabar entsann sich eines seiner ersten Wortwechsel mit Darth Sting, als ihn dieser über seine Meinung über die Jedi befragte. Damals hatte Sabar mehr als abschätzig über den Orden und seine Mitglieder gesprochen, in der Hoffnung, seinem Meister dadurch zu imponieren. Zu diesem Zeitpunkt kannte er das nichtmenschliche Monstrum kaum, dementsprechend war er ziemlich überrascht, als ihn dieser im übertragenen Sinne als Narr herab würdigte, der nicht einmal ansatzweise einem Jedi gleichwertig sei. Mittlerweile hatte Sabar verstanden, dass sein Meister Recht hatte - er war damals noch schwach und hatte keinerlei Kenntnisse über die wahre Macht. Nur auf Illusionen hatte er sich vieles eingebildet, auf Abstammung, Reichtum und Einfluss. Wie wenig all das bedeutete, hatte der Graf in den letzten Wochen gelernt. Nun stand er tatsächlich einem in den Künsten der Jedi geschulten Kontrahenten gegenüber und wusste, dass dies Sikarius' Kampf sein musste, um ihr großes Ziel zu erreichen; den Tod Kal Fraans.

Der widerwärtige Speichel des Nichtmenschen landete vor den Füßen des Kriegers und ehe ein weiteres Wort gewechselt werden konnte, brach der finale Kampf aus. Gerade als alle anwesenden Schützen der Yevethaner ihre Blaster auf sie richteten und im Begriff waren, die Konfrontation zu beenden, ehe sie richtig beginnen konnte, stieß Sikarius sie mit einer gewaltigen Demonstration seiner Macht um und bildete ähnlich wie vorhin einen schwarzen Schild um sie, ehe er mit der Schnelligkeit eines Blitzes auf Kal Fraan zuschoss und den Lichtschwertkampf zwischen den beiden damit eröffnete. Sofort erhob Sabar seine Klinge und werte die wilden Klauenschläge der auf ihn und Adria heranstürmenden Feinde ab und begann, sich ähnlich wie vorhin noch im Getümel zu vergessen und sich lediglich der Macht hinzugeben. Die ersten Yevethaner fielen schnell, die ihre Blaster beiseite ließen und sich auf den Nahkampf mit den beiden Sith-Schülern einließen. Doch sie blieben chancenlos. Während weiter vorne die epische Schlacht zwischen Kal Fraan und Darth Sikarius stattfand, kämpften weiter hinten Sabar und Adria Rücken an Rücken gegen die Yevethaner, die ihrem Anführer zur Hilfe eilen wollten. Immer wieder versenkte Sabar seine Vibroklinge in einem Leib der Yevethaner, trennte ihre Gliedmaßen ab, verteilte Schläge und Tritte. Die weißen Rüstungen bedeuteten nichts, den der frenetische Kampfeswille war genauso das wichtigste Element der niederen Kaste der yevethanischen Gesellschaft. Sabar gab alles, was er hatte und mehr, um die Bewegung der beiden Kämpfenden hinein in das Taktikzentrum von den anstürmenden Feinden abzuschirmen. Der erste Elektrostab kreuzte seine Klinge und ehe sich der Graf versah, traf ihn dieser in mit einem schnellen Schlag auf der rechten Seite seiner Schulter. Mit seinem linken Arm leistete er Widerstand gegen die rohe Gewalt des Mitglieds der yevethanischen Elite, der den Stab für mehrere Sekunden auf die wunde Stelle drücken konnte. Der Geruch seiner verbrannten Haut ließ Sabar kurz aufkeuchen, dessen Augen im Angesicht der yevethanischen Fratze nur eine Haaresbreite vom eigenen Gesicht entfernt zu leuchten begannen. Seine linke Hand umschloss die unheimlich scharfe Klaue am Unterarm des Nichtmenschen und Blut begann auf den edlen Marmorboden hinabzutropfen. Doch Sabar hielt stand und es gelang ihm, sich mit einem Tritt in den Unterleib des gepanzerten Rebellen zu befreien. Immer wieder parierte Sabar einen Schlag dieses Kal Fraan unmittelbar nahe stehenden Nichtmenschen und schlug seinerseits mit doppelter Härte zurück. Er wich einem Stoß in die Magengrube mit einem Satz nach rechts aus. Nun hatte er ihn! Sein Schwert bohrte sich durch den Arm des Yevethaners hindurch in dessen Rippen, woraufhin der Nichtmensch einen durch Mark und Bein gehenden Schrei ausstieß. Der Graf zog blitzschnell seine Waffe zurück und holte zum entscheidenden Schlag aus, als ein weiterer Yevethaner auf seinen Rücken sprang, während sich das Mitglied der yevethanischen Elite zwischen weiteren nachrückenden Schützen zurückfallen ließ. Noch ehe der Nichtmensch sich am Grafen festklammern und seine Klauen um seinen Hals legen konnte, war es offenbar Adria, die ihn mit einem gezielten Machtstoß auf den Boden beförderte, wo ihm Sabar schließlich mit einem Tritt ins Gesicht die Visage zerstampfte. Der Kampf dauerte noch einige Momente an, ehe Sikarius offenbar die Überhand gewann und Kal Fraan zu Boden schmettern konnte. Mit einem lauten Brüllen versenkte er seine Faust im Oberleib Kal Fraans, der daraufhin leblos am Boden liegen blieb. Doch auch der Krieger selbst war mehr als angeschlagen und als Sabar die auf sie gerichteten Blaster hörte, machte er reflexartig einen Satz hinter Adria. Nur sie konnte die Schüsse mit ihrem Lichtschwert abwehren und nun, da Sikarius durch den Kampf geschwächt nahezu funktionslos war, lag es an ihnen, Kal Fraan nun doch nicht wieder zu verlieren. Noch immer fehlte von Sting hier jede Spur, doch Sabar spürte die dunkle Impulse, die irgendwo weiter unten von seinem Meister ausgingen.

"Deine Freunde können dich nicht mehr retten."

Flüsterte Sabar dem Bewusstlosen zu, ehe das Feuer eröffnet wurde und weitere Minister auf die beiden Schüler und den geschwächten Sikarius losstürmten. Die Minister entfachten ein wahrhaftiges Höllenfeuer mit ihren elektrischen Kampfstäben und während Adria die Schüsse abwehrte, parierte der Graf mühsam deren Angriffe. Es war ein verdammt wackeliges Fundament, auf welchem sie soeben Kal Fraans bewusstlosen Körper verteidigten! Nie und nimmer konnte Adria noch bis zum Eintreffen von Sting ihre Schüsse abwehren, noch Sabar viel länger die Angriffe der yevethanischen Elite. Ihnen musste etwas einfallen und zwar schnell! Immer wieder spürte der Graf, wie die elektrisierten Stäbe sein Fleisch nur knapp verfehlten oder seinen Leib streiften, doch gelang es auch ihm, seine Klinge durch das Haupt eines Ministers zu stoßen und dem nächsten durch einen Kniestoß zu Fall zu bringen. Diesen Moment nutzte er um sich gemeinsam mit Adria zu Sikarius und Kal Fraan zurückfallen zu lassen. Ersterer hatte sich offenbar wieder halbwegs gefangen und hob plötzlich seine Hände, ebenso wie vorhin beim Absturz des TIE-Jägers. Sabar verstand und gemeinsam mit Adria erhob auch er seine beiden Hände. Dies war ihre letzte Chance und sie mussten schnell sein, denn schließlich schossen noch immer mehrere Blastersalven durch den Raum. Der Schüler spürte förmlich, wie Sikarius mit einem unglaublichen Kraftakt all seine Kräfte sammelte und ließ sich dabei geradezu in seinen Bann gleiten. Alle drei Sith standen da und formten mit vereinten Kräften das, was sie und den Erfolg ihrer Mission noch retten konnte. Sabar spürte, wie ihn seine Kräfte verließen und es ihm allmählich schwarz vor Augen wurde, doch Sikarius hielt nicht ein und staute immer mehr Energie, welche durch Sabar und Adria in seine Hände hinüberströmte. Dann - mit einem gewaltigem Impuls - strömte die Macht wie durch eine Explosion nach allen Seiten um sie herum aus, einzig und allein das Zentrum, in dem Kal Fraan lag, blieb von der gewaltigen Druckwelle verschont, sämtliche anderen Anwesenden zerpflückte es förmlich in der Luft durch den Auswuchs der kanalisierten Kraft der drei Machtnutzer. Alles war schneller vorüber, als es eigentlich begonnen hatte. Sabar vermochte nicht aufzuschreien, doch die Schmerzen, die er nach diesem Aufwand spürte, waren von derartiger Gewalt, dass er augenblicklich auf die Knie fiel und für mehrere Sekunden nach Luft rang. Es fühle sich für ihn an, als ob jede einzelne Pore seines Körpers ausgelaugt und versäuert war und für einen kurzen Augenblick verließ ihn das Bewusstsein. Eine beschreibliche Ruhe erfüllte den vollkommen blutüberströmten Raum, in dem die Innereien der soeben getöteten Yevethaner quer verteilt auf dem Boden lagen und an den Wänden hingen. Einzig und allein von weiter oben ertönten noch vereinzelte Kampfgeräusche, die Sabar nach und nach wieder zu vernehmen begann. Wackelig hob er seinen vollkommen leeren und erschöpften Körper und fiel beim ersten Versuch zunächst unter enormen Schmerzen wieder auf den Boden. Adria ging es hierbei ähnlich, während Sikarius offenbar voll und ganz außer Gefecht gesetzt wurde - er hatte wohl den größten Aufwand betrieben, um diese Machtexplosion nicht nur herbeizuführen, sondern auch die Kräfte der anderen beiden Schüler irgendwie zu bündeln.

Als er endlich wieder auf den seinen beiden Beinen stand und seine unendlich schwer wirkende Klinge aufgehoben hatte, fiel sein Blick auf den noch immer seelenruhig am Boden liegenden yevethanischen Anführer. Dies war wohl die letzte Gelegenheit, bevor noch weitere Gegner den Saal erstürmen konnten und jetzt konnte sich Sabar ein für alle mal nicht mehr vorstellen, gegen ihre Massen anzukämpfen. Er war vollkommen von all seinen Kräften verlassen und vermochte es nicht einmal mehr, seine Klinge richtig zu halten. Durch das laut aufkeimende Rauschen des Helmfunks von Sikarius und Aria hörte er West's Stimme wie sie nach ihm forderte.

"Adria, wir werden Kal Fraan töten. Doch damit all dies einen wirklichen Sinn macht, sollen die Bilder durch die gesamte Galaxie gehen. Niemand hätte es sich mehr verdient, sein Leben zu beenden, als unsere beiden Meister, doch nun liegt es an uns beiden, die yevethanische Rebellion durch den Tod ihres Anführers zu erschüttern. Ich hielt nie besonders viel von dir, du ebenso wenig von mir, doch zumindest sind wir Seite an Seite bis zu diesem Punkt gelangt. Wir sollten die Chance nutzen, die uns nun auftut."

Es war ein wahrlicher Kraftakt, den es Sabar abverlangte, um diese Worte erschöpft mit der sich gebietenden Würde auszusprechen. Er sah Adria tief in ihre Augen, die vom selben Feuer erfüllt waren wie die seinen und gemeinsam blickten sie auf den Anführer der Yevethaner hinab.

"Ich muss schnell zu West, sei so gut und warte auf uns."

So gut es ging versuchte Sabar sich zu beeilen und einen Weg durch die teilweise zersprengten Treppenhäuser hinauf zur Kommunikationszentrale des Palastes zu finden. All das geschah mehr oder weniger in seinem Unterbewusstsein, sodass er nach einem teilweise wirren Weg schließlich vor West und seinen Soldaten stand, vollkommen erschöpft. Ein Soldat seiner Einheit befand sich gebeugt über einem am Boden liegenden Yevethaner, während der Graf verschwommen mitbekam, dass er irgendwie an einen Code in seinem Gedächtnis gelangen sollte.

"Wahrhaftig..."

Zischte er entnervt, ehe West und der Sanitäter den Nichtmenschen aufrichteten und Sabar seine Hand auf seine nichtmenschliche Schläfe legte. Er war leer und vollkommen ermüdet, doch führte nun kein Weg daran vorbei, an diesen gottverdammten Code zu gelangen. Sting war noch immer nicht hier, als musste er es tun. Dunkel entsann er sich seiner bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet und begann seine letzten verbliebenen Reserven zu sammeln, auch wenn er diese unlängst für verloren geglaubt hatte. Er musterte das schmerzverzehrte Gesicht des Nichtmenschen und tatsächlich gelang es ihm, gewaltsam Zugang zu dessen Geist zu erhalten. Sabar tauchte in die Welt der schmerzvollen letzten Atemzüge des Nichtmenschen ein und mit dröhnender Stimme befahl er.

"Der Zugangscode für die Konsole der Kommunikationszentrale - verrate ihn mir!"

Der Graf spürte den natürlichen Widerstand der yevethanischen Rasse und merkte, wie dieser sich davor windete, nachzugeben. Sein Geist hatte sich wohl schon mit dem Tod abgefunden, weshalb er sich dem Befehl widersetzte. Sabar musste selbst noch in seinem Verstand herumwühlen, um auf die nötige Kombination zu stoßen und es dauerte etwa eine halbe Minute, ehe er Erfolg hatte und der Yevethaner in geistiger Umnachtung doch noch in seinen letzten Sekunden den Code herauspresste. Dies war ganz und gar nicht Sabars Verdienst, sondern mehr oder weniger ein Zufall, den er durch seinen Befehl jedoch erst ermöglicht hatte. Das Eindringen in des Geist des Sterbenden hatte diesen scheinbar noch so weit destabilisiert, dass er doch noch nachgegeben hatte. Wahrscheinlich hätte selbst der Befehl von West oder einem der beistehenden Soldaten genügt, um die Informationen aus dem Nichtmenschen hinauszuquetschen.

Endlich machten sie sich dann auf den Weg zurück in das Taktikzentrum, wo Adria noch immer über den bewusstlosen Kal Fraan wachte. Sabar nickte ihr dankbar zu. Zweifelsohne hätte sie ihn alleine töten, Sikarius und sich selbst retten und die Tat dann für sich selbst beanspruchen können, doch irgendetwas hielt sie davor zurück, vielleicht ja tatsächlich seine Worte von vorhin. Gemeinsam mit West und den verbliebenen Soldaten stellten sich die letzten Überlebenden ihrer Offensive letztlich um Kal Fraan herum. Sabar trat ein Stück vor, dicht gefolgt von einem Soldaten, der die Ehre hatte, die Bilder aufzufangen. Er, Adria und die Soldaten boten ein denkwürdiges Bild. Blutüberströmt und trotz der Erschöpfung aufrecht stehend versammelten sie sich über dem Körper Kal Fraans. West richtete seinen regungslosen Oberkörper auf und nebeneinander traten Sabar und Adria vor diesen. Zum wiederholten Male schauerte es Sabar, doch diesmal in einer ganz und gar anderen Manier als vorhin noch, als Ungewissheit über das Kommende herrschte. Er hatte es tatsächlich geschafft und würde gleich das Leben Kal Fraans beenden. Einer der glorreichsten Momente der jüngsten imperialen Geschichte und er stand im Mittelpunkt. Sein Schicksal hatte ihn hierhin geführt, um den Anfang eines gewaltigen Aufstiegs zu einem der mächtigsten Sith zu ebnen. Dieser Moment war mit großem Abstand der bedeutendste seines Lebens und höchstwahrscheinlich auch der Geschichte seiner Familie. Langsam und mit zittrigen Händen griff er an den Knauf seines blutüberströmten Schwertes und hielt dieses vertikal über Kal Fraans Haupt empor und auch Adria aktivierte ihre Klinge und legte diese schräg an die Kehle des Yevethaners. Auch sie holte zum alles entscheidenden Schlag aus. Sabar sah kurz zu ihr hin und durch ihre Verbindung durch die Macht wählten sie einen gemeinsam Moment zum Zuschlagen. Dann schnellte Sabars Klinge hinab und Adrias Klinge hinein in das Innere des yevethanischen Anführers, dessen Leben just in diesem Augenblick endete...



Koornacht - N'Zoth - Giat Nor - Gouverneurspalast - Machtzentrale Sabar, Sikarius, Adria, West, Soldaten, weiter weg Sting
 
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[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Taktikzentrum ] Sikarius, Adria und Sabar, sowie ein Sturmtruppler und Kal Fraan und seine Minister

Mühsam keuchend holte Sikarius Luft, seinen Triumph nicht wirklich auskosten könnend. Vor seinen Augen verschwamm die Welt. Ununterscheidbares Schlachtgetümmel tauchte auf, tauchte ab, während der Schwächeanfall sich in seinem Innern Bahn brach. Der Kampf hatte ihm viel abverlangt und der Blutverlust seines gebrochenen Beines tat sein Übriges. Plötzlich spürte er von rechts und links Kälte an seinen Schläfen und sein Blick klärte sich etwas. Mit einem jähen Kälteschauer auf seinem Rücken begriff er, dass zwei Yevethaner die Gelegenheit genutzt hatten und ihn nun töten würden. Die Erkenntnis kam so plötzlich, wie gleich zwei glühende Blasterbolzen sein Leben beenden würden. Der Augenblick zog sich und plötzlich war da Adria. Die Soldaten vergingen in einem Zischen der roten Lichtschwertklinge und keuchend sog Sikarius wieder süße Luft in seine Lungen. Das Mädchen hatte ihm das Leben gerettet.

Ungläubig betrachtete er sie aus glasigen Augen, wie sie wie eine Wildkatze kämpfend Blasterschüsse parierte und Yevethaner erschlug. Er sah sie auf eine Art, wie sie nie zuvor betrachtet hatte, eine Persönlichkeit die meilenweit von Noe’ha’on entfernt war. Jemand der notfalls für sich alleine stehen konnte, jemand der vermutlich jetzt schon über mehr Macht verfügte als er es getan hatte, als er sich das Duell mit Hybris‘ Trandoshaner geliefert hatte. Und neben ihr Sabar. Der Graf hatte sich gemausert und schlug sich mit nicht weniger brennendem Hass mit gleich mehreren Ministern auf einmal. Und doch verloren sie. Wo war Sting? Wo war West? Der Sturmtruppler den er Dank seiner Rüstung für ihn gehalten hatte, lag in Stücke gerissen etwas abseits. Die Schüler waren stark, doch die yevethanische Führungselite war stärker.

Ein Minister stürmte auf den knienden Sikarius zu, den Schockstab erhoben und bereit dem schmächtigen Mörder schlicht den Kopf von den Schultern zu trennen. Müde hob Sikarius die Linke und aus dem Nichts flog seine Sithklinge auf den Gegner zu, bohrte sich in seinen Rücken und mit einem wahnsinnigen Schrei ging der Minister zu Boden, während stinkendes Blut durch den Raum spritzte. Fauchend erwachte Kal Fraans Lichtschwert, als Sikarius sich aufrichtete und einem Schützen die Beine unter dem Leib wegschlug, doch im nächsten Augenblick kniete er wieder. Sein rechtes Bein hatte nachgegeben und eine neuerliche Welle schwarzen Blutes sprudelte aus der Wunde hervor. Das konnte nicht funktionieren! Auf einem Bein konnte er nicht kämpfen! Irgendetwas musste er doch tun können!?

Instinktiv hob er die Arme und sammelte seine letzten Reserven zum Gegenschlag. Doch was war das? Plötzlich stand Sabar neben ihm, ebenfalls die Hände erhoben und einen Herzschlag später war Adria auf der anderen Seite. Dann verstand auch Sikarius. Der Graf hatte beschlossen ihre Kräfte zu bündeln wie sie es schon vorhin beim Sturm durch den Palast getan hatten. Unmerklich nickte der Mörder und formte eine Kugel aus roher Macht um die kleine Gruppe, die die Kräfte der Schüler fangen und halten sollte, bis sie bereit zur Explosion waren. Dann öffnete Sikarius die Dämme seines eigenen Geistes und wie helles, rotes Lebensblut strömte die Macht aus ihm heraus und in die Bündelung hinein. Und die Schüler taten es ihm gleich. Es war als verdicke sich die Luft um sie herum, als hätte ein Gott sie in ein Goldfischglas geworfen und es mit Wasser gefüllt.

Langsam aber sicher verlor der Mörder den Boden unter den Knien, während er, wie es schon tausende Staubpartikel, kleine Steine und Blutstropfen vorgemacht hatten, sich langsam in die Luft erhob. Binnen weniger Sekunden schwebten alle und das Atmend fiel immer schwerer. Um sie herum hatten sich die yevethanischen Minister versammelt. Einige gaben probeweise Schüsse auf die grollende Kugel ab, die sich durch in ihr treibenden Staub und Körperflüssigkeiten dunkel gefärbt hatte. Doch die Bolzen zerfaserten einfach und gaben ihre tödliche Energie an den Ball aus blanker Wut weiter. Sikarius spürte wie ihn die letzten Kräfte verließen und er öffnete den Mund zu einem verzweifelten Schrei, als er seine Dämme nicht wieder schließen konnte. Seine Stimme verzerrt wie unter Wasser hallte wieder von den Wänden, während schwarze Punkte vor seinen Augen tanzten und sich zwischen seinen Händen ein glühendes Epizentrum wie das Herz eines Sterns bildete. Er wusste, wenn er nicht einhielt, würde er verzehrt werden, doch wie…

Plötzlich spürte Sikarius wie sein eigener Machtschild den er um die Kugel gesponnen hatte endlich nachgab. Mit einem für die Insassen der Kugel unhörbaren, ansonsten jedoch ohrenbetäubenden Donnern detonierte die Machtexplosion und atomisierte die umstehenden Minister und Schützen einfach. Doch damit war die zerstörerische Welle noch nicht fertig. Mit wütender Gewalt breitete sie sich aus, zerschlug Einrichtung und Schuck, fuhr krachend gegen die Wände und brachte manche gar zum Einsturz. In der Decke bildeten sich Risse, große Flocken Durabetons rieselten zu Boden und gaben den Blick auf das Durastahlgeflecht darunter frei, das auch dieser Strapaze getrotzt hatte. Mit einem fernen Klirren gingen sämtliche Fensterscheiben des Gebäudes splitternd zu Bruch und verwandelten die glitzernden Scherben in tödliche Geschosse nach außen.

Ein letztes Mal fiel Sikarius‘ Blick auf die Überreste jener, die nicht im direkten Umfeld der Explosion gestanden hatten und nun als blutiger Matsch im Raum verteilt lagen. Die Einrichtung lag in Trümmern, ein paar Meter weiter glühten noch die zerschmolzenen Überreste seiner Sithklinge. Dann verdrehte er sein Auge und fiel kraftlos in die verführerischen Fänge süßer, ausgelaugter Ohnmacht.


[ Kern / Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Innenstadt / Gouverneurspalast / Taktikzentrum ] Sikarius, Adria und Sabar, sowie Kal Fraan
 
N`zoth, im Gouverneurspalast, Adria mit Sabar, bewusstlosen Meister Sikarius und dem überwältigten bewusstlosen Fraan, Tom in der Nähe, andere, Sting weiter weg


Sting traf nicht ein. War er aufgehalten worden? Hatte Adria es nicht vermocht, ihm diese Botschaft durch die Macht zu überbringen? Sie hatte keine Zeit sich länger darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie drohte nun doch langsam zu ermüden. Etliche Blasterschüsse hatte sie nun schon abgewehrt, um ihren verwundeten Meister, der Fraan nicht aus den Augen ließ, Sabar und sich zu schützen und ihre Beute zu bewachen. Sabar tat sein Bestes, um ihr zu helfen, doch die Hauptlast trug sie. Dann spürte sie die dunkle Seite der Macht hinter sich ansteigen. Nanu? Sie ging rückwärts, wehrte weiter ab. Es war soweit, einige Magazine mussten unter den Gegnern gewechselt werden und sie fand Zeit, einen Blick hinter sich zu werfen. Sie verstand schnell. Sikarius hatte etwas Großes vor und Sabar half ihm längst dabei. Adria deaktivierte ihr Lichtschwert und hängte es an den Gürtel und hoffte, auf ein gut gewebtes Machtschildnetz. Sie gesellte sich zu Sikarius und Sabar und hob ebenfalls die Arme. Adria holte das Letzte aus sich heraus und das war noch eine ganze Menge. Sie kanalisierte die Macht, bündelte sie und schickte sie zu ihrem Meister. Wie ein Gefäß, glaubte sie, sammelte er die Machtenergie von sich, Sabar und Adria, doch schnell merkte sie, dass die Bündelung im Zentrum des Kreises war, den sie gebildet hatten. Sie schickte sie nun selbst dorthin. Man hörte es knistern, als wäre dort Elektrizität, wenn man genau hinhörte, konnte man Jammern und Schreie hören, man spürte Kälte, Angst, Wut und Hass und Verderben und die große Finsternis. Adria spürte große Dunkelheit in sich und sie genoss es. Dann, als Sikarius beschloss, dass es genug war, ließ er die Machtexplosion los. Während Adria den Halt verlor und erschöpft und ausgelaugt, dass es schmerzte, zu Boden fiel, fegte die Machtexplosion vom Zentrum aus kreisförmig durch den Raum, breitete sich in rasender Geschwindigkeit aus, fuhr durch die Wand, durch das Gebäude, breitete sich aus und brachte den Tod, Zerstörung und Verderben und ein Schatten der dunklen Machtnutzer legte sich über mehrere Etagen. Adria sah, dass ihr Meister ohnmächtig geworden war. Er hatte sich total verausgabt! Sabar lag neben ihr auf den Knien. Sie rutschte vor zu ihrem Meister und sah nach ihm. Sie warf auch einen prüfenden Blick zu Fraan. Adria fühlte sich so müde und ausgelaugt wie noch nie, ihre Glieder schmerzten, doch als sie ihren Blick schweifen ließ, erkannte sie, was sie soeben vollbracht hatten. Sie hatten eine Machtbombe erschaffen, die ihresgleichen suchte! Die dunkle Seite der Macht war gebündelt so stark und mächtig gewesen, dass es im Raum keine Gegner mehr gab, so weit Adria schauen konnte. Verachtend sah sie auf deren blutige Überreste! Die Wände oder das, was von ihnen noch stand, waren blutbespritzt. Stille! Ruhe! Nach der Hektik und Betriebsamkeit im Kampfestreiben vorher fühlte sich das jetzt so unwirklich an. Adria sah, dass Sabar sich mühsam erhob und sie tat es ihm gleich und vermied ein Stöhnen dabei. Oh je, ihre Knie zitterten, nein sie schlackerten regelrecht. Hoffentlich sah das Sabar nicht! Doch offensichtlich fühlte er sich ebenso mitgenommen.

Sabar sprach sie an. Was sagte er da? Sie würden Fraan töten!? Meinte er das allgemein, nein, denn das wäre keine Neuigkeit, er meinte sich und sie. Adria sah ihn ernst an. In ihr fing eine Glut zu lodern an und sie spürte, ihm ging es ebenso. Er verwies auf die Kameras, die dabei nicht fehlen sollten. Sie nickte. Sie hatte in der Besprechung deren Sinn erkannt, als West den Film abgespielt hatte. Wo war der überhaupt? Plötzlich durchfuhr sie Furcht, Gefahr und Angst, Angst um Tommy. Er war in Not! Sie musste eine Wahl treffen. Doch sie konnte nicht zu ihm! Sie mussten bei Fraan, Sikarius und Sabar bleiben! Sie musste die Vernunft über ihre Gefühle stellen. Sie hatten nicht um das hier gekämpft, damit jetzt noch etwas schief gehen könnte! Sabar sah sie eindringlich an und sie war sofort wieder ganz da und hörte, wie er davon sprach, dass niemand es mehr verdient hätte, als ihre Meister, ihn zu töten, doch Sikarius war nicht bei Bewusstsein, nun, vielleicht kam er noch rechtzeitig zu sich und sein Meister war nicht hier oben erschienen, was aber auch noch geschehen konnte!? Nun wurde es richtig interessant und während sich beide in die Augen schauten, und er feierlich zu gab, dass er nie besonders viel von ihr gehalten hätte, genauso, wie sie umgekehrt, was auch für ihn kein Geheimnis war, doch sie waren Seite an Seite, Rücken an Rücken, ihr Lichtschwert schwingend, gemeinsam kämpfend bis zu diesem Punkt gelangt. Das stimmte! Ihrer beiden Augen begannen zu lodern. Es war ein besonderer, für ihre Beziehung bedeutender, von einer ganz bestimmten Stimmung, geprägter Moment. Sie hatte ihm einmal während des Kampfes sogar den Hintern gerettet, doch auch er war ein beachtlicher Kämpfer gewesen, hatte ihren Rücken geschützt, wie sie seinen und sie hatten gemeinsam mit Sikarius die Machtexplosion hergeführt, ein wahrer Kraftakt! Sie hörte ihn nun sagen, dass sie diese Chance nutzen sollten. Sie wollte nicht aus der Galaxie gefegt werden als ein unbedeutendes Licht. Natürlich wollte sie das!

“Ja, wir werden unsere Chance nutzen. Wir haben es uns verdient! Wir waren starke Verbündete! Ich sehe jetzt Sabar Muraenus, Schüler von Darth Sting, und nicht mehr das Gräflein. Du hast gut gekämpft und die Macht ist stark in dir!”,

gab Adria zu und stellte nun ihre neue Sicht auf ihn richtig. Sie wusste, schon morgen könnten sie wieder Feinde sein, doch das musste auch nicht unbedingt sein, nicht von ihr aus. Sie könnten sich von nun an auch mit Respekt begegnen!? Mit Verbündeten war man stark, das hatte sich eben im Kampf gezeigt, auch wenn man Verbündete wie seine Feinde im Auge behalten musste. Daran gab es keinen Zweifel! Nicht für Adria! Sie war durch die Schule des Dschungels gegangen!

Nun wollte er zu West? Sie prüfte mit ihrem Machtradar, doch in Gefahr befand er sich nicht mehr!? Sie ahnte, dass es um die Kamera ging. Daher fragte sie auch nicht nach, um nicht dumm zu wirken. Es war besser, wenn er West holen ging. Sie würde lieber persönlich über den Schönheitsschlaf ihres Meisters und ihres Gefangenen wachen, denn Fraan war stark und mächtig. Und, Sikarius war jetzt ein leichtes Opfer für jedermann! Jetzt in seinem Zustand! Sie wüsste nicht, ob sie Sabar trauen könnte? Und was, wenn Fraan erwachen würde?! Adria wollte lieber die Kontrolle über alles haben! Sie nickte nur und er verschwand. Er hatte noch gesagt, sie solle so gut sein und auf sie warten. Das war eine Bitte gewesen! Er wollte natürlich dabei sein, doch Adria zog es nicht einmal in Betracht, es alleine zu tun, denn was gab es Besseres als Zuschauer und taktisch war das das Klügste! ? Adria war keine Mörderin, wie es ihr Meister war und der aus Freude und Lust an der Sache mordete und seine Entscheidungen schon teils fragwürdig waren. Sie wollte darin schon einen Sinn sehen, sei es wie bei Fraan aus Vergeltung und Demoralisierung seiner Anhänger für das Imperium und ihren Imperator, sei es, um zu überleben, sei es im Krieg oder weil es ihr von ihrem Meister befohlen wurde. Und, sie wollte Sabar irgendwie nicht hintergehen. Der Weg der Dunkelheit riet es ihr, doch seine Worte und Blicke hielten sie davon ab. Sie hatten das Selbe nach dem großen Kampf und dieser Machtexplosion gegeben und dann das Selbe gefühlt. Sie hatte es aus seiner Stimme herausgehört, sie hatte es in seinem Blick gesehen, sie hatte es in seinen Worten wiedergefunden. Sie konnten beide stolz sein und sie hatten solch` einen wichtigen besonderen Augenblick als Schüler erleben dürfen.

Also wartete sie und wachte mit Argusaugen und ihrem Machtradar über ihren bewusstlosen Meister und über Fraan. Dann kam er zurück und nickte ihr zu. Sie deutete sein Nicken als Zeichen, dass er es begrüßte, dass sie gewartet hatte. Er hatte West und einige wenige Soldaten mitgebracht. Adria sah zu Tommy. Sie war froh ihn zu sehen und fand es gut, dass auch er an Fraans Ende, einem besonderen Erlebnis, teilhaben konnte. Ein Lächeln vermied sie. Doch sie schickte ihm dieses Gefühl mit der Macht.

Fraan war ihr Erzfeind gewesen und war vieler Verbrechen schuldig! Adria sah in die Runde. Der Kampf hatte sie alle gezeichnet. Sie waren alle Blut beschmiert. Besudelt vom eigenen Blut und das der Feinde. Adria hatte lediglich einen Riss am linken Oberarm in der Kleidung, und aber auch im Arm selbst. Ein Kochensporn! Doch sonst zierte ihr schwarzes enges Outfit mit dem kurzen Lederröckchen drüber nur das Blut ihrer Feinde. Ein Soldat hielt die Kamera. Adria winkte alle ein Stück weg von ihrem am Boden liegenden Meister. Sie wollten keine Schwäche sondern nur ihre Stärke präsentieren. Im Hintergrund würde man die Blut besudelte Wand sehen, die Leichen im Hintergrund, die in Fetzen zerrissen waren. Die Kulisse war perfekt. Adria löste ihren Zopf und wuschelte einmal durch ihr Haar. Sie sah perfekt aus. Sie war plötzlich aufgeregt und ergriffen zugleich. Sie war an einem historischen Moment beteiligt. Sollten sie ihre Namen in die Kamera sagen? Sie wusste nicht genau, ob das klug war? Nicht jeder in der Galaxie sollte sie kennen! Der Orden der Sith würde wissen, dass sie es gewesen war. Das imp. Militär ebenso! Sie ging und griff sich an ihre Wunde und malte sich einen roten Balken an die Stirn, sie fasste in das Blut ihres Meisters und malte sich einen schwarzen Balken darunter. Dann fasste sie in das Blut von Fraan, er hatte genug Wunden und malte sich je einen Balken auf ihre Wangenknochen. Vielleicht war es so besser, dass man sie nicht unbedingt auf Anhieb wiedererkennen würde und kämpferischer sah sie so auch aus. Es verlieh ihr etwas Wildes!

Tom hob Fraan an.


“Wollen wir ihn nicht wecken?”

Bei Bewusstsein wäre es ihr lieber gewesen, doch womöglich war er zu stark, um sich dann richten zu lassen. Immerhin hatte Sikarius, großer Krieger der Sith, ein bedeutsamer großer Kämpfer, einiges einstecken müssen! ? Adria hätte ihn lieber langsam leidend in den Tod geschickt, denn ein schnelles Ende war viel zu gut für ihn! Er hätte sich vor Schmerzen schreiend winden sollen! Er hätte seinen Tod herbeisehnen sollen! Und so würde er nicht mal mitbekommen, wer ihn richten würde!? Doch Adria zündete zischend ihre Lichtschwertklinge und hob wie Sabar ihr Schwert an und hielt Fraan die Klinge an die Kehle. Sie fühlte sich wie eine Henkerin. Sie schluckte. Dieses Video würde als Beweis und zur Abschreckung tausendfach und mehr gezeigt und gesehen werden.

“Der Sieg ist unser! Nieder mit Fraan! Das ist die Vergeltung für all`seine blutigen Gräueltaten während der Besatzung! Für das Imperium! Hoch lebe unser Imperator!”

Sie sah zu Sabar und ihre Blicke trafen sich. Sie müssten aufpassen, Tom nicht mit zu erwischen! Mit der Macht zählten sie bis Drei und Adria und er beendeten das Leben des Anführers der Rebellion und der Besatzung von Gebieten des Imperiums und sie beendeten hoffentlich damit den Krieg und hatten damit wieder die Ordnung hergestellt. Das sprach sie auch aus:

“Die Ordnung ist wiederhergestellt!”

Es war vollbracht. Es war vorbei! Fraan war mausetod! Adria musste grinsen und sah zu Sabar. Nie hätte sie gedacht, dass ausgerechnet sie Beide hier am Ende stehen würden und Fraan hingerichtet hätten. Die dunkle Seite der Macht hatte sie hierher und zusammengeführt. Es war ihr Schicksal gewesen! Stolz erfasste das Kind zweier Sith und die Schülerin Darth Sikarius`.


N`zoth, im Gouverneurspalast, Adria mit dem bewusstlosen Meister Sikarius und dem überwältigten bewusstlosen Fraan, Sabar und Tom mit einigen Soldaten, Sting weiter weg
 
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[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo,





Die Minuten vergingen zäh, aber das machte den beiden Scharfschützen auf der Rampe nichts aus. Warten war etwas, dass beide konnten, ja sogar trainiert hatten. Manchmal wartete man Stunden, Tage auf den richtigen Moment. Paloo mehr noch als Spectre, die als Attentäterin immer ein konkretes Ziel verfolgte und wenige Hinterhalte legen musste. Aber Geduld war etwas, dass Scharfschützen zur Genüge hatten. Sie sprachen kein Wort miteinander, jeder hing seinen Gedanken nach, tat etwas, einfaches um die Zeit zu überbrücken. Jeder hatte sein eigenes kleines System für den er niemanden brachte. Scharfschützen waren allein.


Spectre hatte die Augen geschlossen und ging verschiedene Szenarien im Kopf durch. Die Imperialen schafften es aufs Dach, mit und ohne Verfolger. Die Imperialen mussten durch ein Fenster evakuiert werden, mit und ohne Kampf. Die Imperialen mussten an einem anderen Ort abgeholt werden, mit und ohne verschiedene Zwischenfälle.


Aber eines waren Scharfschützen immer, bereit, wenn die Action dann losging. Daher wurden die beiden auch nicht von den Füßen geholt, als der Palast erneut erschüttert wurde. Aber es war keine Explosion im herkömmlichen Sinn, die die Anabell und ihre Insassen durchschüttelte. Wie eine Druckwelle wusch etwas über sie hinweg. Ein Gefühl von Hass, Angst, Wut, Verzweiflung und Begierde erfasst Spectre und wollte sie zerreissen, dann war es vorbei. Was auch immer es war, es hörte einfach auf. Sie schüttelte kurz den Kopf um wieder klar zu werden und sah zu Paloo. Dem erschreckten Gesicht zufolge war es ihm ähnlich ergangen. Was auch immer das gewesen war, sie war froh nicht näher an der Quelle gewesen zu sein.



Plötzlich gefror Paloo und lauschte.



„Hörst Du das auch?“



Spectre konzentrierte sich und dann nahm sie es auch war. Ein leichtes Knacken und Knarzen. Ein böser Verdacht kam ihr auf und sie sprang von der Rampe auf das Dach. Tatsächlich, unter den Stützen der Anabell bildeten sich langsam Risse im Beton des Palastes.



„Starten, sofort starten!“



Brüllte sie in ihr Headset um Etara zu informieren, während sie so schnell sie konnte um die Rampe herumlief. Die Treibwerke heulten auf als die Chiss den SCT abheben lies und die ehemalige Agentin mit einem beherzten Sprung auf der Rampe landete.


Das war knapp gewesen. Zum Glück war das Dach nicht eingestürzt, aber das Gewicht der Anabell war definitiv zu viel für die geschwächte Konstruktion.



„Das war knapp…“



Paloo nickte nur während sie noch einmal ihr Kom aktivierte.



„Mister Mallory, das Dach hat das Gewicht der Anabell nicht länger halten können. Ein weiterer Landeversuch dort wird sich fatal für die Statik des Gebäudes erweisen.“



„Verstanden, danke für den Hinweis. Dann warten wir hier. Miss Etara, Position über dem Palast halten.“



Mallory wollte die Verbindung gerade beenden, als sich etwas anderes tat.



„Moment, wir empfangen eine galaxisweite Holoübertragung… das… bei der Macht… Wenn sie eine mobiles Gerät haben schalten sie es ein….“



Damit unterbrach er die Kommverbindung.


Schulterzuckend holte sie den kleinen Holoprojektor aus Ihrer Tasche und stellte ihn auf. Der Kanal war schnell gefunden, überlagerte er doch hier alle anderen.





„…Vergeltung für all`seine blutigen Gräueltaten während der Besatzung! Für das Imperium! Hoch lebe unser Imperator!”


Die beiden Sith sahen sich kurz an, dann beendeten Sie das Leben des Yevethaners zwischen sich. Die junge Frau (Adria) sah in die Kamera.



“Die Ordnung ist wiederhergestellt!”



Erklärte sie mit fester Stimme. Dann zoomte die Kamera auf den abgeschlagenen Kopf, der in den Trümmern lag.





Spectre schaltet die Übertragung wieder ab. Der Yevethaner musste also Kal Fraan gewesen sein, die einzige logischer Erklärung. Die Sith hatten es also tatsächlich geschafft den Kopf der Rebellion abzuschlagen und das nicht nur sinnbildlich. Aber was würden die Yevethaner jetzt tun. Es waren Fanatiker. Würden sie jetzt einfach die Waffen wegwerfen?


Die Antwort kam recht direkt, der wütende Aufschrei der Massen, die sich vor dem Palast versammelt hatte war sogar über den Lärm der Antriebsdüsen zu hören und die Crew der Anabell konnte von ihrer Position erkennen, dass einer der Panzer in den Palast gefahren wurde um den Yevethanern über die Lücke in der zerstörten Treppe zu helfen. Zeitgleich begannen sich auf den Sensoren der Anabell die Schiffe im Orbit neu zu positionieren um den Palast unter Beschuss zu nehmen.


Als Etara das mitteilte, öffnete Spectre erneut den Kanal zu Leutnant West.


„Leutnant West, eine… beeindruckende Inszenierung. Allerdings haben Sie die Yevethaner jetzt richtig wütend gemacht, auch wenn ich nicht dachte, dass man das noch steigern kann. Schaffen Sie es auf das Dach des Palastes? Die Situation ist mittlerweile etwas zeitkritisch, da die Schiffe im Orbit sich auf einen Angriff vorbereiten. Zudem dürften Sie bald Besuch von unten bekommen.“






[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | auf dem Dach des Palastes | Anabell | Spectre, Paloo
 
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Mit einer angesichts der Bedrohung durch die yevethanischen Massen vor dem Palast und möglicherweise schon bald angreifenden Jägern oder größeren Schiffen wohl verständlichen Ungeduld tippte Etara mit den Fingerspitzen auf die Steuerkonsole der „Annabell“. Lange an einem Ort zu verweilen, an dem es bald brenzlig oder besser gesagt noch brenzliger werden würde, widersprach ihrem Instinkt als Schmugglerin, die hübsche Chiss hatte in ihrem Metier gelernt, wann es Zeit zum Verschwinden wurde. Blieb man schön in vermeintlicher Sicherheit sitzen, wurde man rasch entdeckt und aufgebracht, und so unangenehm es war, eine imperiale Zollkorvette im Nacken zu haben, die Yevethaner waren noch einmal weitaus schlimmer. Bei ihnen würden Credits und mit den Wimpern klimpern nichts bringen, die aufständischen Nichtmenschen waren so fanatisch wie gnadenlos und ganz sicher sicher nicht aufgeschlossen für materielle Güter oder weibliche Reize. In anderen Worten, Etara musste schauen, dass sie sich und das Team wenn nötig sehr schnell von dem Gouverneurspalast wegbringen konnte und wenn es nach der Blauhäutigen ging, mussten sie nicht zwingend auf die im Gebäude agierenden Sith und Sturmtruppen warten. Aber diese Entscheidung lag bei Mallory und der ältere Mann hatte bestimmt, dass sie erst einmal hier bleiben würden, um ihren neuen besten Freunden die Gelegenheit zur Flucht zu geben. Mit einem Auge auf die Anzeigen gerichtet nutzte Etara die Wartezeit, um ein wenig nachzudenken. Was Sturmtruppen und Imperiale anging, war sie generell recht gut im Bilde, die in weiße Körperpanzer gehüllten Soldaten galten als kompetent und loyal, ihnen ging man als Verbrecher lieber aus dem Weg, für Korruption und andere Verlockungen waren sie weitaus weniger empfänglicher als Zöllner oder gewöhnliche Angehörige der Armee. Natürlich gab es keine Regel ohne Ausnahme, aber die klassischen Tricks einer Schmugglerin konnte man da nicht einfach abziehen. Soweit bekannt und logisch, die großen Unbekannten waren die Sith. Etara war noch nie einem Angehörigen des dunklen Ordens persönlich begegnet und angesichts all der Schauergeschichten und grausigen Legenden und Gerüchten über diese mit einer mysteriösen „Macht“ gesegneten Gestalten war sie darüber auch nicht unglücklich. Zwar gab die Chiss nicht allzu viel auf Getuschel und Erzählungen, da steckte viel Ausschmückung und Übertreibung darin, aber sie verspürte keine Lust herauszufinden, ob die Berichte der Wahrheit entsprachen oder nicht. Mit Lebewesen, die halbwegs rational und professionell waren, kam die gewiefte Schmugglerin in der Regel gut klar, ein Trupp Psychopathen auf Kriegsfuß war eine andere Geschichte. Die Gedanken behielt sie aber lieber für sich und sie wollte sich gerade ein wenig strecken, als die „Annabell“ wackelte und zitterte, als hätte eine riesige Faust den Palast getroffen, eine Erschütterung ließ das Schiff schwanken und zeitgleich baute sich ein mentaler Druck auf, wie eine Welle, die über Etara hereinbrach und sie mit Zorn, Angst und Raserei erfüllte, ihre Überlegungen wurden förmlich beiseite gedrückt und mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich die junge Frau den Kopf und blinzelte verwirrt, Mallory war neben ihr in seinem Stuhl zusammengesackt und murmelte etwas vor sich hin. Dann, so plötzlich wie das Gefühl gekommen war, verschwand es auch wieder und Etara richtete sich auf und holte tief Luft.


„Hey, alles in Ordnung? Was zum Henker war das?“


Erkundigte sie sich mit einer gewissen Nervosität in der Stimme, beruhigte sich aber rasch wieder. Mallory schüttelte unsicher sein ergrautes Haupt, der ehemalige Personenschützer war so überfragt wie sie. Vielleicht ein Thermaldetonator, das würde die Erschütterung erklären, aber diese seltsamen Emotionen...Etara wollte lieber nicht zu viel darüber nachdenken und hatte auch gar keine Gelegenheit dazu, denn nur Augenblicke später meldete sich Spectre aufgeregt über Kom und schrie, sie sollten sofort starten. Angesichts der Tatsache, dass eine ausgebildete Attentäterin des IGD wohl nicht grundlos so hektisch wurde, kam Etara der Aufforderung ohne Zögern nach, eilig lenkte sie Energie in die Triebwerke, die protestierend aufheulten, aber die Blauhäutige ignorierte das Geräusch und zog den Steuerknüppel nach oben, so dass die „Annabell“ wackeln, aber halbwegs stabil rasch an Höhe gewann, irgendetwas polterte weiter hinten an der Rampe. Das Aufklärungsschiff verharrte einige Meter über dem Palast in der Luft und Etara brachte die Triebwerke wieder auf Normalleistung. Spectre, die ein wenig außer Atem klang, meldete sich erneut und erklärte, dass das Dach von der Erschütterung so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war, dass eine Landung dort nicht mehr möglich war. Etara kniff die Augen zusammen und tatsächlich, Risse hatten sich dort gebildet, wo kurz zuvor noch das Schiff gestanden hatten, und diese Risse wurden rasch breiter. Das war verdammt knapp gewesen, die Warnung ihrer Freundin war gerade noch rechtzeitig eingetroffen, und so schlug das Herz der Chiss ein wenig schneller, aber sie musste auch grinsen, als Mallory sich artig bedankte und die Pilotin anwies, die Position zu halten.


„Habe nicht vor, da wieder zu landen. Nicht einmal wenn ich dafür bezahlt werde. Danke für die Warnung, Spec!“


Ihr trockener Kommentar und der weitaus freundlichere Spruch in Richtung der anderen Blauhäutigen gingen ein wenig unter, denn jetzt überschlugen sich die Ereignisse, die Anzeigen für den Holoprojektor veränderten und stirnrunzelnd beugte sich Mallory nach vorne, eine Übertragung aus dem Palast ging ein. Und nicht nur bei ihnen, sondern galaxisweit, und nun blieb selbst dem ruhigen älteren Menschen die Spucke weg, als der Projektor aktiviert wurde und eine denkwürdige Szene zeigte. Umgeben von Sturmtruppen (Tom West) und zwei Menschen, einem Mann (Sabar) und einer jungen Frau (Adria), wurde da ein wichtig aussehender und bewusstloser Yevethaner hochgezerrt und aufgerichtet. Etara ahnte, was nun kommen würde, es musste sich um den Anführer der Aufständischen handeln, wer sonst konnte so bedeutend sein, dass man seinen Tod in der ganzen Galaxis zeigen wollte? Die beiden Henker waren von den Spuren der Kämpfe im Palast gezeichnet, blutüberströmt und sichtlich erschöpft, aber triumphierend. Die dunkelhaarige junge Frau (Adria) und ihr Begleiter, es waren ohne Zweifel die Sith, brachten ihre Waffen in Position und direkt in die Kamera sprechend wurde verkündet, dass dies die imperiale Vergeltung für den Aufstand der Yevethaner war und es sich tatsächlich um Kal Fraan handelte, der nun den Tod finden würde. Etara stand der Mund offen, als die beiden Sith im Gleichtakt das Leben des Nichtmenschen auf ebenso eindrückliche wie blutige Weise beendeten und eine letzte Botschaft an alle sandten, die dieses Ereignis verfolgten. Die Chiss hatten keinen schwachen Magen, der abgeschlagene Kopf des Yevethaners war aber dennoch unappetitlich. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass jemand Bord mit diesem Ereignis wohl weitaus mehr verband als sie und vorsichtig lugte sie über ihre Schulter zu Yevi, der reglos im Türrahmen des Cockpits stand und auf das Holo starrte, sein Gesichtsausdruck eine unbewegliche Maske. Etara tastete nach ihrem Blaster, doch der Yevethaner tat nichts, sagte nichts, er stand einfach nur da, dann drehte er sich um und ging.


„Das...das wird kein Problem werden, oder?“


Erkundigte sich die Schmugglerin bei Mallory, der ältere Mann blickte nachdenklich hinter Yevi hinterher, dann schüttelte er den Kopf.


„Nein, ich denke nicht. Aber wir sollten ihn lieber von den Sith fernhalten. Was denken Sie, wie werden die anderen Yevethaner reagieren?“

Etara setzte zu einer Antwort an, als ein Schrei kollektiver, geballter Wut, ein gebrülltes Verlangen nach Vergeltung und Tod aus tausenden Kehlen erklang, die versammelten Massen vor dem Palast mussten den Tod ihres vergötterten Anführers mitansehen und darauf reagierten sie nicht mit Verzweiflung oder Kapitulation, sondern mit Raserei. Ohne Rücksicht auf Verluste rammte ein Panzer der Aufständischen den Eingang zum Palast und schuf so eine Lücke und wie ein Schwarm zorniger Insekten begannen die Yevethaner, über ihn zu klettern. Etara sah kurz zu Mallory und öffnete dann einen Kanal zu Spectre.


„Schätze, das beantwortet die Frage. Spectre, die Yevethaner haben einen Weg in den Palast gefunden und werden dann in das Erdgeschoss gelangen, dauert sicher nicht lange, bis die oben sind. Schlage vor, Du teilst unseren neuen besten Freunden mit, dass sie sich beeilen sollten.“


Die andere Chiss reagierte schnell und setzte sich mit Lieutenant West in Verbindung, um ihn über die Bedrohungslage zu informieren, ihn zur Eile anzutreiben und in Erfahrung zu bringen, ob er und sein Trupp es noch rechtzeitig aufs Dach schaffen konnten. Die Zeit drängte, es würde nicht mehr lange dauern, bis die wütenden Zivilisten oder Schiffe aus dem Orbit eintreffen würden, um Rache zu nehmen, da wollte Etara lieber nicht unnötig warten. Mallory schien ein ähnlicher Gedanke gekommen zu sein, der ehemalige Personenschützer schnaubte verstimmt.


„Die Sith hätten ihn lieber an Bord bringen und hier exekutieren sollen, jetzt will jeder Yevethaner auf und um N´Zoth ihr Blut und damit auch unseres, sobald sie an Bord sind. Halten Sie sich bereit, Miss Etara, wir werden kein unnötiges Risiko eingehen.“

Zustimmend nickte die hübsche Schmugglerin und tippte sich in der Imitation eines Saluts an die Stirn, immerhin würde sie bald eine Pilotin der Chiss-Streitkräfte spielen, da konnte sie ja schon mal etwas üben.


„Aye, Sir. Die beiden Sith sehen ja ganz appetitlich aus, aber meinen Hintern riskiere ich nicht für die. Wobei Dunkelhaarige mit Schwertern ja schon mein Typ sind...


Etara grinste, das war ihre Art, mit der Anspannung umzugehen und ruhig zu bleiben, sie würde schon bald ihre ganze Konzentration und Kontrolle brauchen, um alle heil von N´Zoth fort zu bringen. Oder auch nur das Team der Black Sun, je nachdem, wie schnell die Imperialen waren.


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[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast ] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen.

Im inneren von Tom tobte ein erbitterter Kampf. Er hatte noch immer nicht vergessen, was Graf Muraenus ihm alles an den Kopf geworfen hatte im laufe der Reise. Ihm Anerkennung zu Zollen war nicht gerade einfach. Aber selbst Tom musste anerkennen das der kleine Junge im Feuer des Krieges langsam zu einem Mann geschmiedet worden war. "Gut gemacht, Graf Muraenus" nannte er ihn das erste mal bei seinem Titel und legte etwas Respekt in seine stimme. Auch wenn es Tom, ein wenig Überwindung gekostet hatte. Der Code war mehr als wichtig und Sabar hatte diesem, dem sterbenden Geist entrissen. Sergeant Cassius gab derweil bereits den Freigabe Code ein und entsperrte die Konsole. Sorgfältig schob er den Mitgebrachten Datenträger in die Konsole. Das vom Imperialen Geheimdienst vorbereitete Programm nahm seine Tätigkeit auf und benutzte genau die für diesen Fall vorgesehene Hintertüren, in den ursprünglich Imperialen Programmen.

Alles schien richtig zu laufen, in der Konsole, den auf einmal tauchte eine Warnmeldungen auf, das die Firewall des Großrechners deaktiviert worden war. Immer mehr Warnmeldungen wurden eingeblendet als eine Stufe des Datenschutzes nach der anderen abgeschaltet wurden. Immer mehr Anzeigen blinkten hektisch und alarmierend auf. Immer mehr wechselte die Farbe der Anzeigen in das warnende Gelb der Neuen Republik. Bis letztlich die zentralen Datenträger des Yevethanischen Reiches Schutzlos offen lagen. Als nächstes aktivierte der Sergeant die Kommunikationsprotokolle zum Imperialen Holonet. Kurz zögerte der Trooper und drehte sich zu Liuetenant Tom West um. "Sir? Wohin genau sollen wir eigentlich eine Kommunikation aufbauen?" Tom stutze und sah über die Schulter des Sergeants und betrachtete die Bildschirme, bis er einen fand, die richtig Aussah.

Prioritätsverbindung, klang doch irgendwie passend? Sie hatten es immerhin eilig. Tom verfluchte die Tatsache das sein Kommunikationsexperte bereits gefallen war, der hätte dies in Sekunden schnelle geschafft. Viele Möglichkeiten waren es leider nicht, unter denen Tom nun auswählen konnte. Widek stand ganz oben auf der Liste, aber Tom Tippte noch weitere Verbindungen an, um kein Risiko einzugehen landete Fresia ebenfalls auf der Liste, zu denen eine Verbindung hergestellt werden sollte. Zweii Holonet Verbindungen sollten hoffentlich ausreichen, eine davon würde bestimmt zu Stande kommen und mit den Daten etwas anfangen können. Als letzte Sicherheit schickte er über die Verschlüsselte Verbindung noch einen Hololink an die Imperiale Geheimdienst Agentin, damit auch sie zugriff auf die Daten erhielten. "An alles in Reichweite Sergeant" antwortete er nun auf die Frage.

Tom hatte keine Ahnung wonach er genau suchte, aber bis die Verbindung über das Imperiale Holonetz Initialisiert wurde, nahm er sich kurz die Zeit in den gespeicherten Daten herum zu suchen. Dabei stolperte Tom zufällig über eine verschlüsselte Datei mit der Bezeichnung ILC- 905 die recht umfangreich zu sein schien, der Datengröße nach, zumindest im vergleich zu den Dateien der anderen dort aufgelisteten Sternsysteme. Den Code zu Knacken ging wieder einmal über Toms Fähigkeiten hinaus. Zusammen mit ein paar weiteren verschlüsselten Dateien, über die Tom gestolpert war und irgendwie interessant aussahen, fasste Tom die Dateien zu einem komprimierten Datenpacket zusammen und schickte dieses über die Holonetzverbindung. Irgend jemand, würde damit sicher schon etwas anfangen können? Und wenn nicht waren die Computerspezialisten hoffentlich in der Lage weitere Daten zu ziehen.

Als nächstes richtete Tom über die Kommunikationsschnittstelle seiner Rüstung, eine Verbindung zum Holonet und sendete seinen persönlichen Imperialen Erkennungscode. "Hier spricht Lieutenant Tom West, vom 66th Sturmtruppenregiment, aus dem Regierungssitz der Yevethaner auf N`Zoth." Identifizierte sich Tom, den er konnte sich vorstellen, das man die Daten Verbindung erst einmal mit kritischen Augen betrachtete und vielleicht für einen Trick oder Falle gehalten wurde. "Wir haben alle Schutzmaßnahmen um ihren Großrechner herunter gefahren. Ziehen sie so viele Daten wie sie können, ich kann nicht sagen, wie lange wir diese Holonet Verbindung und den Zugang aufrecht erhalten können. Lieutenant West Ende" Die Trooper vor der Tür, eröffneten wieder das Feuer, wie man deutlich hören konnte, anscheinend waren die ersten Yevethaner wieder zu ihnen vorgedrungen. Tom schaltete kurz auf einen anderen Kanal, zu seinen Soldaten "Sie wissen was zu tun ist Sergeant" und drehte sich soweit das er Cassius ansehen konnte. Dieser Nickte ernst und wandte sich wieder der Konsole zu. Cassius wusste was seine Pflicht war, aber wenn er schon vielleicht abtreten musste dann wollte er vorher noch seinen Spaß mit den Yevethanern haben.

Cassius bemerkte wie der Lieutenant West hinter sich die massive gepanzerte Tür wieder aufrichtete. Man hörte deutlich den Einsatz der an die Leistungsgrenze getriebenen Sevos als die Tonnenschwere Panzertür langsam aufgerichtet wurde und mit einem unangenehmen Geräusch über den Boden gezogen wurde. Bis sie wieder in der Türöffnung stand und zumindest kurzfristig Deckung bot, um ihn ruhig Arbeiten zu lassen. Cassius Blick huschte über die große Konsole, die fast eine ganze Wand einnahm. Es dauerte ein paar Sekunden bis er fand was er suchte. Mit einem bösen Lächeln aktivierte er, die Lautsprecher und Bildschirme in der ganzen Stadt. Eigentlich waren diese einmal dazu gedacht gewesen um die Planetare Bevölkerung zu Warnen, oder wichtige Imperiale Bekanntmachungen weiterzugeben. Aus den Erzählungen des Lieutenants wusste er, das dieses System zuletzt dazu benutzt wurde um den Imperialen Gouverneur öffentlich zu Enthaupten. Zufrieden aktivierte er eine Audiodatei seines Lieutenants und spielte diese Planeten weit ab um auch ja alle auf das kommende vorzubereiten. Das würde den Stolz der Yevethaner bestimmt einen ersten Tiefschlag versetzen und ihnen eine deutliche Botschaft senden. Vielleicht war der Musiktick seines Lieutenants doch für etwas nutze.

Mit zwei Thermaldetonatoren hatten Toms Soldaten ein großes Loch durch den Boden, in das darunter liegende Stockwerk gesprengt. Eigentlich war es eine Verzweiflungstat gewesen, den die Yevethaner waren in geballter Masse durch den Gang auf die Verteidiger zu gestürmt und hätte sie wohl auch einfach überrannt. Auch Sabbar hatte ihnen bei der Verteidigung geholfen und hatte sich in die Schlacht gestürzt und den Yevethanern einen blutigen Preis dabei abverlangt. Leider war der Durchbruch nicht so groß, wie man hätte erhoffen können. Aber es behinderte die Yevethaner doch so sehr, das sie nicht mehr als geballte Masse, gegen sie vorgehen konnten. Was die Verteidigung des Ganges doch enorm erleichterte. "Zwei man bleiben hier, das müsste Reichen. Der Rest folgt mir und Darth Muraenus" Wobei der Rest in diesem Fall aus nur noch zwei weiteren Troopern bestand. Viel war von seinem Kommando nicht mehr übrig geblieben, musste Tom feststellen und etwas krampfte sich in seinem inneren bitter zusammen, bei diesem Gedanken. Aber das konnte er gerade nicht gebrauchen und verdrängte diesen Gedanken fürs erste einmal wieder. es gab Wichtigeres zu tun.

Zusammen mit den zwei Sturmtruppen Soldaten stürmte Tom die Treppe weiter nach oben, hinter Sabar Muraenus hinterher. Zum Glück kannte der Graf den Weg bereits und führte sie Zielstrebig zu den anderen. Einen Moment brauchte Tom bis er bemerkte das, Lord Sting fehlte. Auch unter den Leichen schien er sich nicht zu befinden, zumindest einem ersten schnellen blick nach. Wo war der Wurm nur ab geblieben? Tom bemerkte auch den zerstörten Kampfanzug seines Kameraden und konnte das bittere Gefühl wieder in sich aufsteigen fühlen. Wieder verdrängte Tom dieses Gefühl zurück in eine dunklen Teil seiner Seele. Das komische war das er auf einmal Lächeln musste obwohl er eigentlich gerade so gar nicht in der Laune dazu war. Es dauerte einen Augenblick bis er merkte das dies nicht von ihm ausging. Adria sah ihn direkt an, bemerkte er. War sie das gerade gewesen, die das Lächeln ihm auslöste?

Tom sah die beiden Sith Schüler überlegend an und schnappte sich dann, das was von Kaal Fraan noch übrig geblieben war. Diesen Moment hatten sich die beiden mehr als nur verdient. Mit seinem verbliebenen Arm packte Tom, Kal Fraan an dessen Hals mit eisernen Griff und hob diesen Hoch, bis dieser an seinem ausgestreckten Arm hing. "Nimm das hier auf und übertrage das Video auch zu Cassius. Ich denke das wird das Imperium und die Yevethaner interessieren" Wies er einen der beiden Sturmtruppen Soldaten an. Tom überließ den Sith die passende Worte zu finden, das war ihre Show, ihr Sieg. Doch was war das? Machte sich Adria wirklich noch hübsch und überprüfte ihr aussehen? Frauen! Dies hier war alleine nur einer Person zu verdanken. Dem Wurm. Dies hier war Stings Sieg. Seine Mission, die er bis zum ende geführt hatte. Er hatte sie alle erst überhaupt zusammen gebracht und auf seinen Mission des Imperators erst wirklich eingeschworen. Er hatte sie alle, trotz aller widrigkeiten als Gruppe irgendwie zusammen gehalten, was alleine schon eine gewaltige Heldenleistung war. Mehr als nur einmal hätte Tom gezwungener Maßen das Feuer auf die Sith eröffnen müssen, wen Lord Sting nicht eingegriffen hätte.

Kaal Fraan ich verurteile dich genetisches Stück Scheiße im Namen des Imperiums zum Tode, für die mehr als nur dämliche, Sinnlose und hirnverbrannte Schnapsidee überhaupt eine Rebellion gegen das Imperium führen zu wollen, das sinnlose Massaker an Millionen unschuldiger Menscher Bürger des Imperiums, für die unnötigen zehntausende Imperiale Soldaten, die wegen dir Flachwichser und deiner Hirnverbrannten Rasse haben Sterben müssen! Wenn es nach mir gehen würde, Rotten wir deine ganze verfluchte Rasse, bis auf den letzten, einfach endgültig aus und Bomben eure hinterlassen schaffen unwiederbringlich aus der Geschichte dieser Galaxis. Richtete derweil Tom seine stummen Zorn erfüllten Gedanken an Fraan. Er hörte kaum die Worte, die Adria dabei würdevoll sprach, nur das zucken von Kal Fraan, als die Klingen in dessen Körper eindrangen, rissen Tom aus seinen düsteren Gedanken. Es war egal ob Fraan bei Bewusstsein war und ihn hören konnte oder nicht. Tom gab seiner Seele noch eine letzte leise gemurmelte Botschaft mit, auf dem Weg, wohin auch immer. "Keine Sorge Arschloch, du bleibst nicht alleine, dein ganzes Volk wird dir schon bald folgen!" Als auch das letzte Lebenszeichen des Körpers verstummt war, lies Tom den Körper einfach auf den Boden fallen, wie ein totes Stück Fleisch. Was es jetzt auch endgültig war. Wo war nur Sting abgeblieben? Tom würde es niemals zugeben, aber er machte sich wirklich ein wenig sorgen um den Wurm.

Da riss Tom eine bezaubernde weibliche stimme, aus seinen Gedanken. Schnell wechselte er auf ihren Funkkanal. "Wir sind schon auf dem Weg zum Dach Kleines" erwiderte Tom vielleicht ein wenig zu übermütig? Kurz schaltete Tom auf die Frequenz seines Zuges um, damit er alle seine Soldaten erreichen konnte, im Gebäude. "Sofortiger Rückzug auf das Dach des Palastes!" ehe er wieder zu der weiblichen Engelsstimme umschaltete. "Kein Grund sich um die Yevethaner sorgen zu machen, wir stehen immer noch zwischen ihrem süßen Hintern und diesem Mob" konnte sich Tom nicht ganz verkneifen. Langsam schöpfte er wirklich Hoffnung hier lebend heraus zu kommen. Es war wirklich Zeit für den Rückzug. Aber wo war Sting abgeblieben, fragte sich Tom nun schon ein dutzend mal, hatte dieser überhaupt irgend etwas von dem Rückzug mitbekommen, in all diesem Durcheinander? Als letzte Handlung schaltete Tom die Außenlautsprecher auf volle Lautstärke "STING RÜCKZUG NACH OBEN!" Hoffentlich würde das ausreichen und der Wurm hatte ihn gehört. Zischend öffneten sich die Verschlüsse von Toms Gefechtspanzerung. Zuerst klappte die Kopfpanzerung nach hinten, ehe sich die Brustplatte scheppernd nach vorne fiel und Tom so freigab. Ab nun würde die massige Rüstung nur noch hinderlich für ihn auswirken. Ein Glück das man darunter noch seine ursprüngliche Rüstung tragen konnte. Die Selbstvernichtung des Kampfanzuges war schnell auf 15 Minuten eingestellt. Die drei verbliebenen Protonentorpedos, in seinem Rückentornister würden die Explosion, nur noch weiter verstärken, aber darum machte sich Tom keine sorgen. Bis dahin waren sie hoffentlich längst weg oder bereits Tod. Tom war nicht sonderlich wählerisch und ergriff die erst beste Blasterwaffe, die er in die Finger bekam. "Worauf wartet ihr den noch?" Rief er Sabar und Adria zu und man hörte Toms wiedergekehrte Zuversicht aus seiner Stimme heraus.

Widerwillig und alles andere als Freundlich betrachtete Tom den am Boden liegenden völlig wehrlosen Sith Krieger. Es war der perfekte Moment um diesen Mann für alles zahlen zu lassen, was er diese Reise über alles angestellt hatte. Spielerisch hob Tom den Lauf seiner Blasterpistole ein klein wenig an, bis sie auf den Kopf des Sith Kriegers wies. "So leicht!" ...... "Damit sind wir wieder Quit, ich schulde niemanden gerne etwas" Tom steckte seine Pistole in den Halfter an seiner Hüfte und hob mit dem ihm verbliebenen Arm, den bewusstlosen Körper von Darth Sikarius auf seine Schulter. Tat er wirklich das richtige? Aber jemand lebenden zurück zu lassen widersprach Tom noch viel mehr. Mit der zusätzlichen Last auf seiner Schulter machte sich Tom daran den beiden Schülern zu folgen. Dem Kampflärm nach waren sie auch bereits wieder auf Yevethaner gestoßen. Tom Bog um die letzte Ecke, vor dem Treppenhaus, da sah er ihn. Tom erkannte nur ein langes etwas, was extrem schnell über den Boden entlang krabbelte und einen Dreizack mit sich führte. Sting na endlich! Auch er schien dem aussehen nach sein blutiges Werk vollbracht zu haben, hier im Palast. "Auf dem Dach Lord Sting, wartet unser Taxi bereits sehnsüchtig auf uns" und ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf Toms Gesicht

Gemeinsam eilten sie die Stufen immer weiter nach oben. Ok Sting zugegeben, war um einiges Schneller und holte die beiden Schüler blitzschnell ein, zusammen beseitigten sie die wenigen verbleibenden Yevethaner aus dem Weg nach oben. Aber unten ihnen im Treppenhaus war einiges an Tumult zu hören. "Sir ein Trooper und ich sind etwa ein Stockwerk unter ihnen und Decken den Rückzug" meldete sich unerwartet Sergeant Cassius bei Tom. Vielleicht konnte er doch ein paar seiner Männer hier irgendwie lebend heraus bringen. Mit einem Wink schickte er die beiden, ihn begleiteten Trooper zurück, um ihren Kameraden beim Rückzugsgefecht zu Unterstützen. Bis hinauf zum Zugang auf das Dach war es nicht mehr allzu weit. "Hey Kleines, wir kommen gleich auf das Dach, wäre nett wenn ihr uns verschonen würdet. Die Yevethaner folgen uns. Nach uns kommt noch eine Gruppe Stormtrooper, die den Rückzug für uns deckt" Warnte er die Geheimagentin lieber vor.

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Etara, kannst du uns so fliegen, dass wir gegenüber des Treppenausganges schweben und dicht am Palast? Yannic, schieß nur, wenn ich es sage.“


Mallory?“


Natürlich vertraute der Rodianer ihr nicht, warum sollte er auch. Egal was ihn mit Mol zerstritt, und das musste der Vorfall mit der Trandoshanerin gewesen sein, Spectre hatte er den Angriff auf Mol ebenfalls nicht verziehen. Das ließ er sie spüren, jeden Tag aufs Neue. Aber Mallory bestätigte das Vorgehen.


Langsam und vorsichtige bewegte sich die Anabell am Rand des Daches entlang, bis die Rampe etwa 3m von der Kante entfernt schwebte und da krachte auch schon die Tür auf und die Sith betraten das Dach, einer schien Bewusttlos zu sein. Spectre hoffte einfach, dass sie auch einen Empfänger hatten, da West nicht zu sehen war. Bisher hatten sich diese zumindest nicht in die Gespräche eingemischt.


„Meine Lords und Lady, unser Schiff ist getarnt und schwebt vor ihnen am Palastrand. Sie können sicher die beiden Personen auf der Rampe spüren. Bitte springen sie zwischen uns.“

Und dann kamen 2 Sturmtruppler, einer schien West zu sein, der sich seiner klobigen Rüstung entledigt hatte.


Die Rampe war nicht breit genug für mehrere und so sprangen die Sith nacheinander ab und verschwanden für die zurückgebliebenen einfach.


Es dauerte zwar nicht lange, aber gerade als der menschliche Sithkrieger abgesprungen war, kam das erste Blasterfeuer aus dem Treppenhaus, wo sich zwei weitere Sturmtruppler den Yevethanern erwehrten und rückwärts auf das Dach stolperten.



„Leutnant West, Sie sind dran…. ein bisschen weiter nach rechts, jetzt gerade, Abstand… 3.254, Höhenunterschied 0,65 von der Kante.“



Noch während der Leutnant losrannte und seinen verbleibenden Strumtrupplern den Rückzugsbefehl gab, legten die beiden Scharfschützen auf der Rampe an.


Ein Schuss nach dem anderen fällten Yevethaner, die sich auf West stürzen wollten. West sprang ab und schon drehte sich der erste Soldat um und… blieb stehen. Wie ein Besessener warf sich der Yevethaner auf die Rüstung und hieb wieder und wieder auf den Soldaten ein. Die Platten der Rüstung wurden regelrecht zerfetzt.


Spectres Züge wurden hart. Aber Krieg war nur eine Art der Verdammnis.


Der zweite Sturmtruppler hatte mehr Glück. Er konnte sich von den Yevethanern lösen und stürmte auf die Stelle zu, an der die Rampe war, dicht gefolgt von dem dritten Soldaten.


Sie zielte. BAM - BAM


Ein Aufschrei der Enttäuschung und Wut entkam den Kehlen der Yevethaner als beide Sturmtrupplern förmlich der Kopf nach hinten gerissen wurde und die Plasmabolzen durch die Visiere schlugen. Sie waren sofort tot.


„Abflug.“ Gab die Chiss ans das Cockpit durch während sie das Gewehr sicherte und Paloo die Rampe hochfuhr. Die Anabell gewann schnell an Höhe und das nicht zu früh. Wie es dem Ewok wohl jetzt ging?


Irgendwie wusste sie, dass der Leutnant jetzt vor Ihr stehen würde. Soldaten verstanden nicht, wann man jemanden zurücklassen musste. Die natürliche Konfrontation wäre ein Nahkampfangriff, vermutlich Faustschlag.


Sie drehte sich um und tatsächlich starrte West sie von oben herab an.



„Willkommen an Bord des imperialen SCT Anabell. Ich hoffe der Anblick bringt sie bei Ihren flotten Sprüchen nicht zu sehr aus dem Konzept Leutnant West.“



Sie lächelte West an während ihre roten pupillenlosen Augen seine taxierten. West war um einiges körperlich größer als die zierliche Agentin, hatte allerdings einen harten und anstrengenden Tag hinter sich.







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Tom rannte als wäre die Jedi höchst persönlich hinter ihm her. Er hörte zwar den Funkspruch der Agentin, konnte aber nicht ganz Schlau daraus werden. Was sollte das den bedeuten getarntes Schiff? Mit Tarnnetzen, ein versteckter Hangar? Die Sith waren eindeutig schneller als Tom und hatten schon ein wenig Vorsprung heraus geholt. Als auch Tom endlich das Dach erreichte und durch die Tür auf die Offene Fläche sprintete, war es als würde Tom ein schlag treffen. WO WAR DAS VERDAMMTE SCHIFF? oder dessen Standort? So gut getarnt konnte es doch gar nicht sein, das er es aus der nähe nicht entdecken konnte. Zuckte es durch sein Hirn als er sich immer noch weiter rennend umsah. Da war kein Schiff! Die Yevethaner war ihnen dicht auf den Fersen, unter ihnen tickte eine Bombe und von der versprochenen Rettung war nicht das geringste zu entdecken. Hatten die Yevethaner vielleicht doch den Funk geknackt und ihn getäuscht? Die bis gerade eben noch bestandene Hoffnung brach wie ein Kartenhaus, bei einem Erdbeben in sich zusammen. Das war es dann wohl! Aus! Vorbei! Von diesem Dach gab es kein Entkommen, wie die Kehlen tausender wütender Yevethaner vor dem Gebäude lautstark bewiesen.

Während Tom noch immer auf das Dach hinaus rannte erklang wieder diese himmlische Stimme über Funk. Sie riss Tom aus seinem Schock heraus, der ihn ein paar Schritte hatte straucheln lassen, zerstreute seine Zweifel und lies die Hoffnung wieder ein wenig zurück kommen. Wo waren überhaupt die verdammten Sith ab geblieben? Außer natürlich Sikarius, den fetten Sack, trug er noch immer über seiner Schulter. Was genau sollte den genau bedeuten, jetzt wäre er an der Reihe? Als ihn die besinnliche Stimme Aufforderte die Richtung seiner Schritte zu ändern, kam Tom ihren Wunsch nach. "Ähmmmm.. Lady! ich komme den Rand des verfluchten Daches immer näher?" Rief Tom in sein Mikro hinein. Jetzt nannte sie ihm auf noch zahlen, was sollte den der Mist? Da fiel ihm wieder die Nachricht an die Sith ein "Soll ich etwa ins nichts Springen?" Fragte er nicht gerade sehr glücklich zurück. Den da war vor ihm war gar nichts, außer ein ziemlich unangenehmer Abgrund, an der Gebäude kannte, die leider viel zu schnell näher kam. Warum stellten eigentlich meist nur Frauen solche verfluchten Vertrauens fragen? Tom setzte zum Endspurt an, was blieb ihm auch anders übrig? Den Yevethanern wollte er auf keinen Fall in die Hände fallen! Aber ob ein Fall und der folgende harte Aufprall besser war, hatte Tom keine Ahnung. Zumindest würde es ihm ein paar weitere Sekunden zu Leben verschaffen. Den auch ohne sich umzudrehen hörte er das die Yevethaner und seine Nachhut das Dach erreicht hatten.

Beim letzten Schritt auf die Dachkante, konnte er immer noch nichts von dem Schiff, das "angeblich" da sein sollte, erkennen. Dafür den Platz, vor dem Gouverneurssitz, tief unter sich, umso deutlicher. Die Yevethaner bildeten eine einzige wütende Masse unter ihm. Mit aller Kraft die seine Beine noch hergaben stieß sich Tom ab. Das er noch immer den verdammten Sith auf seiner Schulter hatte und nur noch einen Arm, machte es nicht gerade einfacher. Zumindest starb der Sith, wenn schon, mit ihm zusammen, als feuchter Fleck auf dem harten Boden. Dann war da nichts mehr, Tom befand sich mitten in der Luft, vor ihm konnte er nur die nächsten Gebäude auf der Gegenüberliegenden Seite des Platzes erkennen und etliche Stockwerke unter ihm den ziemlich harten und schmerzhaft aussehender Boden. Das war es jetzt für dich Tom! teilte ihm sein Hirn unmissverständlich mit.

Endlich tat Darth Sikarius ein mal, etwas nützliches, als er ihrer beider Sprung mit seinem Körper, auf dem Boden der Schleuse abbremste. Zumindest den von Tom. Es war trotzdem noch immer ein heftiger, ziemlich abrupter, schmerzhafter Aufprall. Tom bekam nur halb bewusst mit, wie einige Blaster abgefeuert wurden und Kampflärm und Schreie der Yevethaner zu hören waren. Es dauerte ein wenig, bis er irgendwie begriff das er nicht mehr dem Boden entgegen stürzte, sondern auf einem festes Deck lag. Wo kam das den her, auf einmal? Es gab das verdammte Schiff also wirklich?! Ein wenig mühselig zog sich Tom den Helm vom Kopf und lies ihn einfach achtlos fallen. Er wollte einfach nur wieder frei Atmen und mit eigenen Augen sehen das er noch lebte und sich an Bord eines Schiffes befand. Mit seinem verbliebenen Arm abstützend, richte sich Tom ein wenig umständlich wieder auf. Für jede Eleganz fehlte ihm jetzt, wo der Adrenalinrausch nach lies einfach die Kraft.

Die Geräusche waren verschwunden, als sich die Schleuse wieder geschlossen hatte, aber das registrierte er erst mal nur am Rande. Tom stand vor einer zierlichen Agentin des Imperialen Geheimdienstes und sie war wieder Blau. War das eine Chiss? Er hatte ein paar Bilder von ihnen gesehen aber bisher noch nie einen getroffen. Er bekam nur halb mit wie sie ihre Lippen öffnete und ein paar Worte sagte über Willkommen oder so etwas in der Art, der Rest ging bei Tom in der Erkenntnis unter das er am Leben war und es wohl auch erst mal bleiben würde. Immer noch bewegten sich ihre Lippen und er hörte die bezaubernde Stimme, die ihn in die Sicherheit geführt / gerettet hatte.... als sich Tom einfach vorbeugte, besonders Groß war sie ja nicht und spontan seiner Freude noch am Leben zu sein nachgab. Als sie ihn so bezaubernd anlächelte konnte Tom einfach nicht anders. Vorsichtig gab er Spectre ungefragt einen Kuss auf ihre Stirn. "Vielen Dank! Ich Schulde ihnen was Kleines" und brachte noch irgendwie die Kraft für ein schwaches aber durchaus ehrliches Lächeln auf.

Aus reiner Routine und ohne groß nachzudenken, schleppte sich Tom aus der Schleuse heraus, seinem Helm gab er dabei einen leichten tritt, in die richtige Richtung und griff im vorbei gehen nach Darth Schnarchnase und wischte mit ihm den Boden, als Tom sich tiefer in das Schiff hinein schleppte. Es war ein erschreckend winziges Schiff, musste er erstaunt feststellen als er den ersten größeren Raum betrat und Darth Sikarius auf den Boden fallen lies. Irgend jemand würde sich schon um den Kerl kümmern, vermutete er. Das all seine Leute gefallen waren und er der einzigste Überlebende seiner Einheit war, realisierte er erst jetzt langsam, als er selbst hier niemanden seiner Einheit bemerkte. Das Lächeln auf Toms Gesicht viel in sich zusammen und das erste mal wurde ihm der Preis in Blut bewusst den seine Leute hatten zahlen müssen, ihm zu Folgen. Schmerz zeichnete sich in Toms Augen ab. Das war sein erstes Kommando als Sturmtruppen Offizier und er brachte trotz allen, noch weniger Überlebende mit zurück als das mal zuvor. Der Sieg, so gerecht er auch zu sein schien, hatte doch eine sehr bittere Note des Versagens für Tom angenommen.

[ Koornacht-Sternenhaufen / N'Zoth / Giat Nor / Gouverneurspalast / Anabell ] Spectre, Paloo, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | N´Zoth | Giat Nor | Dach des Gouverneurspalasts | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC)

Es wurde definitiv Zeit, sehr viel Abstand zu N´Zoth und dem Koornacht-Sternhaufen zu gewinnen. Die Yevethaner waren schon vor dem Tod ihres über alles geliebten Anführers äußerst eifrig dabei gewesen, den Gouverneurspalast zu stürmen, und nun trieben Rachegelüste ihre Anstrengungen in die Höhe. Nicht mehr lange und es würde in dem beschädigten Gebäude nur so von diesen grauhäutigen Fanatikern auf der Jagd nach Blut wimmeln, und Etara hatte keinerlei Interesse, noch hier zu sein, wenn es soweit war. Was sie bis jetzt von dieser Spezies gesehen hatte, würde locker für den Rest ihres Lebens reichen, die Narben in ihrem Gesicht waren eine bleibende Erinnerung daran, dass mit den Yevethanern nicht gut Kirschen essen war. Trotz der Anspannung des Wartens auf die Imperialen blieb Etara ruhig und konzentriert, die blauhäutige Schmugglerin hatte schon des öfteren brenzlige Situationen erlebt und ließ sich nicht so leicht aus dem Konzept bringen. Auf jeden Fall war es schon mal gut, dass die „Annabell“ abgehoben war und nun getarnt neben dem Dach schwebte, so mussten sie sich deutlich weniger Sorgen wegen Einsturzgefahr machen und konnten wenn nötig deutlich schneller verschwinden. Ein weiteres Mal warf die Chiss einen Kontrollblick auf die Anzeigen, es war alles in Ordnung. Das Aufklärungsschiff gefiel ihr mittlerweile richtig gut, es war recht schnell und flog sich angenehm, damit konnte Etara etwas anfangen, auch wenn sie ihren eigenen Frachter schon etwas vermisste. Aber man musste mit dem arbeiten, was man hatte, nicht mit dem, was man sich wünschte. Ein Knacken im Komlink kündigte eine eintreffende Botschaft an, es war Spectre und so hörte Etara besonders aufmerksam zu. Ihre Freundin bat sie, in Vorbereitung für die Ankunft ihrer neuen „Freunde“ möglichst nah an den Bereich gegenüber des Treppenaufgangs zu fliegen und diese Position zu halten. Rasch riskierte die Schmugglerin einen Blick aus dem Sichtfenster und nickte dann Mallory zu, der sie fragend angeblickt hatte. Das war ein guter Ort, um den Imperialen den Sprung an Bord zu ermöglichen, besser ging es in der derzeitigen Situation nicht und ein Feuergefecht konnten sie sich nicht leisten. Yannic war nicht so überzeugt, der Rodianer pflegte wohl aufgrund des Zwischenfalls auf Coruscant noch immer eine nicht zu leugnende Antipathie gegen die ehemalige Attentäterin, vermutlich störte ihn auch die Anweisung, nur wenn absolut nötig zu schießen, und so verlangte er bei Mallory nach einer Bestätigung, die der ältere Mensch auch gab. Eine unnötige Verzögerung, fand Etara, behielt das aber für sich.


„Süße, wenn Du mich so fragst, kann ich so ziemlich alles.“


Schickte sie Spectre im flirtenden Plauderton über Kom zurück, auch damit die andere Chiss wusste, dass sie ihr vertraute und den Plan gut fand. Danach schwieg Etara allerdings, denn sie brauchte ihre ganze Konzentration für das gewagte Manöver, die Schmugglerin musste die „Annabell“ vorsichtig und sanft, mit minimaler Triebwerksleistung, fliegen, um angesichts der Strömung in dieser Höhe nicht mit voller Wucht gegen den Palast zu knallen. Hochkonzentriert blickten ihre roten Augen zur Seite, als sie sich langsam näher und näher an das Ziel herantastete, wenn nötig stoppte und korrigierte, aber endlich war es geschafft und Etara grinste zufrieden und stolz.


„Entfernung jetzt drei Meter, ich halte diese Position, so gut ich kann. Näher geht nicht, wäre gut, wenn die Imperialen etwas Gas geben.“


Ein prüfender Blick begleitete ihre Botschaft an Spectre und Paloo, allzu lange würde das wirklich nicht funktionieren. Von dem, was anschließend passierte, bekam Etara nur wenig mit, die Sicht war ihr versperrt und so musste sie sich auf die Geräuschkulisse als Informationsquellen verlassen, immer wieder zuckten Blasterschüsse am Sichtfenster vorbei und waren gebrüllte Befehle und das hungrige Brüllen der Yevethaner zu hören. Dann, endlich, dumpfes Poltern und ein leichtes Absenken des Schiffes, als mehrere Personen auf die Rampe sprangen, einer von denen musste verdammt schwer gewesen sein und Etara kompensierte, um die Höhe zu halten. Über Kom leitete Spectre Lieutenant West, der wohl einer der Letzten war, an, damit er den Sprung schaffte, weitere Schüsse fielen, um die Flucht zu decken. Etaras Hand ruhte auf den Knöpfen für Antrieb und die Rampe, es wurde Zeit. Ein weiteres dumpfes Poltern, gefolgt von einer Pause und Schüsse, dann endlich gab Spectre das erlösende Zeichen zum Abflug und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern schloss Etara die Rampe und leitete Energie in die Triebwerke, die schrill aufheulten und das Aufklärungsschiff in einem gewaltigen Ruck nach vorne katapultierten. Die Chiss zog den Steuerknüppel nach hinten und die Nase der „Annabell“ richtete sich gegen den Himmel, rasend schnell gewann sie an Höhe, wie getrieben von dem Wunsch, zu verschwinden. Es dauerte nicht lange, bis sie die Atmosphäre verließen und das All erreichten, und auch dort vergeudete Etara keine Zeit, die Chiss gab Koordinaten für einen vorberechneten Hyperraumsprung ein und aktivierte dann gleichzeitig Interkom und Hyperraumantrieb. Ihre Stimme, die nun überall im Schiff zu hören war, klang kühl und konzentriert, mit dem leicht melodischen Klang, den Basic bei Chiss hatte.


„Achtung, alle Besatzungsmitglieder und Passagieren, Hyperraumsprung wurde eingeleitet. Begeben Sie sich an die zugewiesenen Plätze und halten Sie sich bereit. Sprung in 5, 4, 3, 2, 1...“


Etara legte den Hebel um und ein leichter Ruck ging durch die „Annabell“, die Sterne im Sichtfenster verzogen sich zu Streifen, als das Aufklärungsschiff in den Hyperraum sprang und N´Zoth hinter sich ließ. Ein Moment Stille folgte, in dem die Blauhäutige gründlich die Anzeigen im Auge behielt, dann sank sie erleichtert zurück und nickte Mallory neben sich mit einem schmalen Lächeln zu. Der ältere Mann wirkte zufrieden, aber angespannt, denn nun musste man die Passagiere an Bord begrüßen und dabei die Tarnung als IGD-Team aufrechterhalten. Das würde alles andere als leicht werden, also holte Etara tief Luft und rief sich in Erinnerung, was sie als Schmugglerin gelernt hatte. Wenn man eine Rolle spielte, ob nun gestresste Frachterpilotin oder aufgebrachte Kundin eines Transportunternehmens, man musste sie mit Leib und Seele spielen, sie leben. Und so wurde aus Etara, der lebenslustigen, lockeren Kriminellen, die kalte, disziplinierte und distanzierte Mesri, Mitglied der Streitkräfte des Chiss-Reiches und für die Mission nach N´Zoth dem IGD zugeteilte Unterstützung. Kurz schloss Etara die Augen, dann stand sie auf und nickte Mallory zu, der den Senior Agent an Bord mimen würde. Als sie durch die Gänge marschierten, passte Etara automatisch ihre Bewegungen an, statt dem entspannten Hüftschwung war nun ein markanter, zackiger Gang angesagt und ihr Körper angespannt. Als sie sich dem Bereich bei der Rampe näherten, straffte Etara ihre Haltung und ließ Mallory vorangehen, sie folgte ihm direkt und nahm mit unbewegter Miene Haltung neben der Tür an, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und die Füße schulterbreit auseinander. Mit ihrem strengen, hochgesteckten Zopf und ihrer nun sittsam verhüllenden weißen Kleidung, die einer Uniform ähnelte, wirkte sie wie eine Eisstatue und genau so starrte sie aus ihren roten Augen auch vor sich hin und wartete erst einmal vorsichtig ab, es vermeidend, die Imperialen anzublicken oder zu Spectre zu schauen.


[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara, Spectre, Mallory, Yannik, Paloo, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus
 
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