Coruscant

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer ]

Adrian hatte lange nicht einschlafen können. Zu sehr hatte er den ganzen letzten Tag durchdenken müssen. Es kam ihm fast surreal vor, was passiert war. Erst das Auftauchen seines Vaters, dem er mit viel Trotz begegnet war und dann der Abend mit Nylia, die dafür gesorgt hatte, dass er seine schlechte Stimmung schnell vergessen hatte. Und doch war auch da nicht alles glatt gelaufen. Lange hatte er sich die Worte seines Vaters und auch Nylias durch den Kopf gehen lassen und darüber gegrübelt, was er sowohl in dem einen, als auch dem anderen Fall weiter tun würde.
Dementsprechend schlecht war er heute Morgen aus dem Bett gekommen. Besser gesagt: Heute Mittag. Als er gerade die Nasszelle verlassen hatte und dabei war sich abzutrocknen klopfte es an seiner Tür. Er hörte die gedämpfte Stimme seiner Meisterin nach ihm rufen. Mist! Hatte sie etwa eine Trainingseinheit angesetzt, die er jetzt verschlafen hatte?


„Moomeeeent!“

rief er so laut es ging und griff dann hastig nach seinen Klamotten. Chesara hatte noch etwas gerufen, was er aber – dank seinem über den Kopf gestülptem Overall – nicht genau verstanden hatte. Was hatte sie gesagt? Sie wollte mit ihm reden? Noch barfuß und mit nassen Haaren hastete er schließlich zur Tür und drückte den Knopf zum öffnen. Während die Tür zur Seite glitt, angelte er sich sein Handtuch, das er eben aufs Bett geschmissen hatte. Auf sein ungemachtes Bett, wie ihm jetzt erst auffiel. Egal, die Situation war sowieso nicht mehr zu retten.

„Ähm … morgen!“

Ungeschickt probierte er sich noch die Haare trocken zu rubbeln, ließ es dann aber nach ein paar Sekunden doch bleiben. Das war seiner Meisterin gegenüber doch sehr unhöflich – so eng das Verhältnis zu Chesara auch war.

„Was gibt es?“

Fragte er betont lässig und versuchte jedwedes Schuldbewusstsein aus seiner Stimme zu verbannen, während er das Handtuch wieder sinken ließ.
Ganz großer Auftritt.


[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer | Chesara und Adrian ]
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Böses Mädchen. Shana war wirklich ziemlich versaut. Gut, er hatte zwar eine gute Vorlage gegeben, aber die musste man doch nicht nutzen. Tom grinste nur schelmisch. Ja, das würde sein lustiger Abend. Genau das was er brauchte. Als Shana sich gesetzt hatte, nahm er auch Platz. Obwohl er bis jetzt aus der Flasche getrunken hatte, nahm er sich jetzt das Glas, welches mit seinem Ale gekommen war, und schenkt sich ein. Egal ob er etwas von Shana wollt oder nicht, benehmen konnte er sich trotzdem. Dazu gehörte es seine Körperfunktionen unter Kontrolle zu haben und das Besteck und sonstige angebrachte Utensilien der Nahrungsaufnahme auch zu benutzen. Die Zeiten in denen er es als cool empfunden hatte, aus der Flasche zu trinken, waren nun wirklich schon lange vorbei. Normalerweise tat er so etwas jetzt nur noch in Clubs und Bars, in denen das Ale so serviert wurde. In solchen Etablissements wurde man ehr schräg angesehen wenn man sein Ale im Glas bestellte. Man musste und konnte sich anpassen. Wie sagte seine Großmutter immer? „Begib dich auf die Ebene deines Gegenübers, aber tauche nicht nach Sando-Aqua-Monstern.“

„Millablumen sind die schönsten Blumen auf Naboo. Allein schon wegen ihrem Geruch. Meine Großmutter hat immer einen frischen Strauß auf dem Esstisch stehen. Was Shaaksteak angeht: Wer es nicht liebt, der hat keine Ahnung von Fleisch. Da kannst du jeden Naboo fragen.“

Tom hob sein Glas und prostete Shana zu. Was aus dem Abend werden würde, wusste er zwar nicht, aber für ihn waren die Grenzen klar definiert. Er würde alleine nach Hause fahren. Doch das war kein Grund nicht ordentlich Spaß zu haben.

„Auf dich und auf mich!“

Tom zwinkerte ihr zu. Jenachdem wie es lief, könnten sie vielleicht gleich noch irgendwas machen. Einen Drink nehmen, oder einen kleinen Spaziergang in den oberen Ebenen machen. Er zumindest hatte ja nichts vor. Er hatte Urlaub. Den hatte er sich auch verdient. Einmal richtig erholen. Etwas trainieren, meditieren, viel Spaß haben. Wenn er sichtig ausgespannt war, könnte er sich immer noch an der Verteidigung der Republik beteiligen. Die würde schon nicht unter gehen während er Urlaub machte.

„Ich bin auf Coruscant geboren und hier aufgewachsen. Die Familie meines Vaters kommt von hier. Ich bin also Coruscanti durch und durch. Die Verbindung zu Naboo kommt von meiner Mutter, die von dort stammt. Woher kennst du Naboo? Hast du dort Verwandtschaft oder warst du dort in Urlaub? Naboo ist natürlich der ideale Ort um Urlaub zu machen. Außer man fliegt lieber nach Zeltros.“

Tom musste an die Cafarel dort denken. Auf ihrer Abschlussfahrt, nach dem Bestehen der Schule, waren sie nach Zeltros gefahren und hatten dort einen halben Monat lang gefeiert. Die Zeit Auf Zeltros flog nicht nur, sie raste. Man kam an und fast sofort ging die Party los. Man kam gar nicht drum herum ständig mit attraktiven Frauen zu schlafen. Nicht das die Damen dort so oder so freizügig waren. Sie spürten fremde Gefühle und waren nur zu gerne bereit die Gelüste eines jeden zu befriedigen. Das Tom und seine Freunde damals im Monat mehr Taschengeld bekommen hatten, als ein Druschschnittsbürger auf Coruscant im Jahr verdiente, schadete dabei natürlich nicht. Die Zeit dort war eine der Aufregendsten Erinnerungen die er besaß. Auch wenn er sich nicht wirklich an Details erinnern konnte. Namen, Orte, zeitliche Abfolgen und ähnliches waren im Rausch der Gefühle und berauschenden Substanzen verschwommen. An Weniges konnte er sich ähnlich stark erinnern wie an diesen urlaub. Mit außnahme des Tages an dem siene Eltern starben. Um nicht in Negative Themen oder gar negative Stimmung abzudreiften, kehrte Tom zur Konversation zurück. Über seine Eltern dachte er jetzt besser nicht zu viel nach. Auch wenn er langsam anfing über ihren Tod hinweg zu kommen.

„Also Shana von Talus. Welcher Planet ist dein Favorit? Coruscant, die Stadt, die niemals schläft, dem Shopping-Paradies der Galaxie, Naboo, wo du entspannte Tage im Seenland verbringen und du deine Seele baumeln lassen kannst, oder Zeltros, wo die Party niemals endet und du mehr „Befriedigung“ bekommst als du dir in deinem entzückenden Köpfchen vorstellen kannst?“

Äffte er die finale Szene aus einer bekannten Datingshow nach. Ja, das war doch schon ehr angemessen um ihre Unterhaltung fortzuführen.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
Coruscant - Untere Ebene | Honey House - Lagerraum | Trayla, und Noomi Trayla, Crado, Noomi und Ral

Trayla sah Noomi hinterher die schnell verschwand um ihre Sachen zu holen, sie selbst hatte ja so gut wie alles was sie hatte dabei und so folgte sie Crado und Ral nach draußen sie verstand nicht warum der Rodianer immer noch in der fremden Sprache sprach, ob er Basic nicht konnte. Trayla musterte immer wieder den Rodianer voller Kindlicher Interesse und Neugierde.

Sie strich sich etwas über die Arme als sie das Haus verließen und draußen waren. Es war Ziemlich dunkel wenn man davon absah dass überall Neonreklame war. Sie sah zu Crado auf und legte den Kopf leicht schief, er hatte es gut sein Fell wärmte ihn bestimmt sehr. Es verging nicht viel Zeit da kam Noomi schon wieder.

Sie stiegen in einen Speeder den Ral bediente, er brauste los als sie alle saßen. Sie hielt sich etwas fest und sah sich so gut sie konnte um, nicht viel konnte man von dem um sie herum erkennen. Die Gassen waren Dunkel und der Speeder ziemlich schnell.

„Meister Crado…ich meine…Crado…wohin genau fahren wir, wer ist das…und warum muss es alles versteckt sein?“


Sie sah zu Crado als ihr die Fragen nahezu herausgesprudelt waren. Das alles war für sie noch so neu und so vollkommen anders. Bisher bestand ihr Leben nie aus solchen Dingen und daher war ihre Kindliche Neugierde geweckt worden…und sie wollte gestillt werden. Das Ereignis aus dem Lagerraum hatte sie mittlerweile mehr schlecht als recht etwas verdrängt.

Sie war sich jedoch sicher das Crado sie nochmal darauf ansprechen würde. Sicher wollte er erfahren was genau sie gesehen hatte und was ihr erfahren war. Sie selbst musste dafür jedoch erst einmal erkennen was genau die Gefühle waren die sie verspürt hatte. Aber das war nun nebensächlich.

Coruscant - Untere Ebene | Gassen | Trayla, Crado, Noomi und Ral
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Tisch ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste

"Auf uns!" , schloss sie sich an. Dies bot sich noch am ehesten an. Der Blue Moon war okay, in etwa so wie sie ihn gewohnt war. Tom bemühte für das Anstoßen ein Glas, damit es schön klingen konnte. Trank er nicht cool aus der Flasche? Vermutlich nicht im Restaurant. Dies passte besser zu einer Stehparty. Herumlaufen, sich mit mehren Leuten unterhalten, während man die Flasche nicht losließ. Ja, wenn sie da an die Flaschensammelaktionen von früher dachte. Nach jeder Party hatte sie Dutzende davon im Haus zusammensuchen dürfen. Ätzend. Irgendwann war vereinbart worden, dass einige am nächsten Tag wiederkamen um beim Aufräumen zu helfen. Sie war schließlich alleine gewesen und das war dann doch auf Dauer zu viel des Guten gewesen. Außerdem machte es Spaß zusammen sauber zu machen. Wenn sie alle noch in den Seilen hingen und ihren Kater versuchten loszuwerden. Da lernte man die Leute wirklich kennen. So war es immer. Die schlechten Zeiten zeigten die wahre Person. Auch wenn Shana von den meisten "Ritualen" nichts hielt, fand sie doch den Spruch sehr passend. In guten wie in schlechten Zeiten. Nur wer alle Seiten einer Beziehung durchstand, konnte stolz darauf sein. Aber genug der schwerwiegenden, ernsten Themen. Shana musste grinsen als Tom ihr von Naboo erzählte. Sie war schließlich da gewesen. Gut, sie hätte sich wohl mehr von den Dingen dort merken können, aber grundsätzlich hatte sie schon noch vieles in Erinnerung.

"Ich weiß. Ich habe es schon gegessen. Wenn man es allerdings regelmäßig genießen möchte, sollte man doch eher zu den Besserverdienenden gehören. Es sei denn natürlich man kennt die günstigen Geheimtipps in Theed.

Abschlussschulferien. 6 Wochen. Ich war mit meinem damaligen Freund dort. Warum uns unsere Eltern alleine fliegen ließen weiß ich nicht. Ist auch egal, jedenfalls hatte ich die schönste Zeit meines Lebens. Geld war nicht wichtig, wir haben einfach das Leben genossen. Und dafür ist Naboo wirklich perfekt. Unvergesslich. Würde ich ein ruhiges Leben mit Mann wollen, würde ich höchstwahrscheinlich dorthin ziehen.

Zeltros? Habe ich da was verpasst? Zeltros sagt mir nichts, aber Party kann man auch in kleinem Rahmen auf Naboo machen. Mit dem richtigen Partner macht man seine eigene Party, überall."
, grinste Shana. Schließlich kam seine finale Frage, die zu beantworten fast unmöglich war. Das war doch keine Wahl, das war eine Qual.

"Muss ich mich wirklich für eines entscheiden? Das geht eigentlich gar nicht. Ich möchte auf nichts verzichten. Also da ich einen dieser Planeten nicht kenne – eine Wissenslücke wie mir scheint – kann ich dazu nichts sagen. Die niemals schlafende Stadt? Also ich gehe schon sehr gerne shoppen. Und wenn ich es tue, braucht das schon den halben Tag. Und zum Party – machen eignet sich Coruscant auch. Wobei hier vermutlich der Heimatbonus mitspielt. Allerdings sind die Metall- und Betonberge chancenlos gegen die Schönheit von Naboo. Man kann es nicht nach Coruscant bringen, während man Klamotten problemlos nach Naboo importieren könnte. Wozu gibt’s schließlich galaxisweiten Versandhandel?"

Hatte sie sich gerade als Schicki – Micky – Tussi entlarvt? Möglich. Wobei ihr Mode nicht mehr so wichtig war, wie vor ein paar Jahren. Heute musste sie damit nicht mehr angeben.

"Ansonsten ist Coruscant natürlich extrem vielfältig. Die verschiedenen Ebenen. Es hat eine lichte und eine schattige Seite. Das macht es interessant. Als junger Mensch hat man es hier schon ziemlich gut. Wenn ich später dann mal alt bin, möchte ich woanders hin. Also wenn ich mich entscheiden muss, fällt meine Wahl auf Coruscant, aber vermissen werde ich die anderen Planeten schon.

Vielleicht erzählst Du mir ja etwas über Zeltros. Und über die Befriedigung die man dort erfahren kann. Es sei denn natürlich es ist Dir zu peinlich."


Sie war ein Partygirl. Eine Unmöglichkeit dass sie eine Wissenslücke in der Szene hatte. Dies musste schnellstens geändert werden. In den letzten Jahren hatte sie offenbar zu wenig gefeiert, vielleicht hätte sie dann etwas mitbekommen.

¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Tisch ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Vor Adrians Zimmer -

Adrian
war schon wach, brauchte jedoch ein paar Sekunden, um Chesara die Tür zu öffnen. Der Grund war einfach: er war scheinbar gerade erst aus der Dusche gekommen. Seine Haare waren noch nass und standen in alle Richtungen ab und Schuhe trug er auch keine. Chesara musste schmunzeln, als sie eintrat, Adrian sich halbherzig versuchte die Haare mit einem Handtuch zu trocknen und sie das ungemachte Bett sah. Er war eben doch noch ziemlich jung.

„Ich wollte nicht stören, aber ich dachte, da es schon Mittag ist, riskiere ich einen Besuch.“

Sagte sie zur Begrüßung, nicht wirklich streng, aber immerhin in einem Ton, der ihrem Padawan zu verstehen geben würde, dass er, statt lange zu schlafen, seine Konzentration besser auf sein Training gerichtet hätte. Aber um ihn zu tadeln, deswegen war sie nicht hier.

„Ich habe gestern noch mit deinem Vater gesprochen.“

Kam sie zum eigentlich Grund ihres Gesprächs.

„Möchtest du, dass ich dir davon erzähle?“

Fragend sah sie Adrian an. Er hatte sich gestern nicht besonders interessiert an Exodus Beweggründen gezeigt, aber vielleicht hatte sich dies ja inzwischen geändert. Er hatte jedenfalls Zeit genug gehabt darüber nachzudenken beziehungsweise darüber zu schlafen.

„Adrian.. du sollst wissen, dass du meine volle Unterstützung hast. Ich habe dir versprochen, dir bei deiner Suche nach Alisah zu helfen und dazu stehe ich noch immer.“

Sagte Chesara ernst, ging zum Fenster, um dieses zu öffnen und machte sich dann daran, die Bettdecke aufzuschütteln.

„Dass dein Vater... anders denkt, weißt du selbst am besten. Davon beeinflussen lassen oder dich nach ihm richten, musst du nicht. Du sollst tun, was du für richtig hälst. Allerdings würde es auch nicht schaden, ihm zumindest zuzuhören oder zu versuchen, ihn zu verstehen, was im Übrigen im Umkehrfall ebenso gilt.“

Sie warf Adrian einen Blick zu, legte die Bettdecke wieder auf dem Bett ab und schlug sie einmal zurück, um schließlich noch das Laken glatt zu streichen.

„Was meinst du?“

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -
 
[ Coruscant | untere Ebenen | in den Häuserschluchten | Speeder | mit Noomi, Trayla und Ral ]

Der schäbige Speeder flog mit einem mäßigen Tempo durch die dunklen Häuserschluchten der Tiefebenen von Coruscant. Hier regierte zu jeder erdenklichen Tages- oder Nachtzeit das grelle Licht der unzähligen Werbetafeln als Quelle gegen die Dunkelheit. Kein einziger natürlicher Sonnenstrahl kam, bedingt durch die ganze Stadtkonstruktion, mehr in diese Ebenen. In dieser Gegend kam der ramponierte Speeder in dem hektischen, jedoch flüssigen Verkehrsstrom ganz unkompliziert voran. Zur Orientierung erhellten zwei winzige Lampen, welche man provisorisch in der Front angebracht hatte, zusätzlich die unmittelbare Umgebung. Irgendwie hatten sich die vielen Anwohner ihrem eigenen Schicksal ergeben. Man hatte sich regelrecht an dieses triste Leben, das meist ohne Sonnenlicht auskommen musste, gewöhnt.

Ral, ein Mitglied der rebellischen Defender, saß am Steuer. Geschmeidig bewegte er den Speeder durch die turbulenten Schluchten. Vorbei an gewaltigen Reklametafeln, die potenziellen Kunden allerhand versprachen. Hinten saßen schweigend Crado, Noomi und Trayla. Für ein paar Herzschläge schloss der Cathar seine Augen. Ließ sich unbewusst in die Macht fallen, damit er einen konkreten Eindruck von Coruscant bekommen konnte. Billionen Leben existierten völlig individuell auf diesem urbanen Planeten. Hier pulsierte die Macht förmlich. Ein unbeschreibliches Gefühl erfüllte den Jedi-Ritter in seinem ganzen Wesen. Ein leiser Seufzer glitt über seine Lippen und ließen sogar seine spitzen Ohren für eine einzige Nanosekunde zucken. Dabei klirrte ebenso der goldene Ring im linken Ohr. Sein struppiges Fell glättete sich in diesem Augenblick.

„Meister Crado... ich meine... Crado, sprach ihn plötzlich die blonde Teenagerin an. „Wohin genau fahren wir? Wer ist das? …. Und warum muss alles versteckt sein?“

Sanft öffnete der Cathar wieder seine Augen. Die violette Iris strahlte für einen Herzschlag, dann fixierten seine Augen das neugierige Menschenmädchen. Sie wusste nicht viel über den Krieg. Ein Krieg, der in der gesamten Galaxis tobte. Ein Krieg, der mittlerweile auch die Straßen dieser riesigen Metropole erreicht hatte. Ein Krieg, der zahllose Opfer auf fremden Welten forderte. In der Macht konnte ein feinfühliger Jedi den unheilbaren Schmerz spüren, welcher das ganze Leben in der Galaxie ins Wanken brachte. Für einen klitzekleinen Augenblick beneidete der Jedi-Ritter seine provisorische Schülerin Trayla. Sie besaß (fast) kein Wissen über die vielen Kämpfe, die man in der Nähe sowie der Ferne gegen das Imperium austrug. Trayla war in dieser Beziehung wirklich eine unschuldige Seele. Er schenkte ihr ein Lächeln.

„Wir, Noomi und ich, können nicht im „Honey House“ bleiben, weil wir zu auffällig sind“, begann Crado ruhig zu erklären. „Viele Nichtmenschen gehören einfach nicht zum dortigen Personal und das könnte imperiale Beamte schnell aufhorchen lassen. Wir mindern also das Risiko, dass man die anderen Jedi dort findet. Bloß aus diesem Grund haben Leute einer Widerstandszelle, die man „Defender“ nennt, eine kleine Wohnung für uns besorgt. Außerdem habe ich da schlicht mehr Ruhe mit Noomi zu üben.“

Er machte eine kleine Pause. Auf diese Weise wollte er Trayla einen Moment zum Verstehen geben, denn bestimmt formten sich schon die nächsten Fragen in ihrem Kopf. Kurz blickte der Cathar aus dem zerkratzen Fenster. Sehr viel konnte man bei dieser Geschwindigkeit und der vorherrschenden Dunkelheit nicht erkennen. Trotzdem bemerkte das Katzenwesen, dass sie sich nicht mehr im ruchlosen Vergnügungsbezirk von Coruscant befanden. Allmählich war das sehr dominierende Rot der unzähligen Werbetafeln verschwunden. Andere Farben hatten ihren Platz eingenommen. 'Wir sind also wirklich auf dem richtigen Weg', stellte der Jedi-Ritter beruhigt fest und wandte sich wieder dem Mädchen zu.

„Unser Fahrer heißt Ral und ist Mitglied bei dieser Zelle“, erzählte Crado weiter. „Wahrscheinlich hat er auch die Wohnung besorgt, die wir als Unterschlupf nutzen können. Er stellt also eine Art Kontaktmann für mich dar, denn ich muss mit Chesara auf konventionelle Weise in Verbindung bleiben. Die andere Möglichkeit wäre die Macht, aber hier leben so viele Wesen, dass ich sie nicht auf Anhieb finden kann. … Nun kommen wir zu deiner letzten Frage. Der Jedi-Orden ist ein Teil der Neuen Republik, welche in der ganzen Galaxie einen erbitterten Kampf gegen das imperiale Regime führt. Frieden, Demokratie und Bürgerrechte muss für alle zugänglich sein – Nur aus diesem Grund unterstützen die Jedi diesen Krieg auf Seiten der Republik, denn diese bietet ihren Bürgern uneingeschränkt diese Dinge. Wie du sicher weißt, Trayla, wird Coruscant vom Imperium beherrscht. Die imperiale Regierung sieht uns als Feinde an. Darum müssen wir uns verstecken, wenn wir dieses Regime erfolgreich bekämpfen wollen.“

Ganz sicher war sich Crado bei diesen Worten nicht gewesen, weil er seine eigenen Fähigkeiten in solchen Fällen nur sehr schwer einschätzen konnte. Mit einer äußerst hohen Wahrscheinlichkeit konnte er in diesem lebendigen Chaos Chesara – oder einen anderen Jedi – nicht orten. Dennoch wollte der Cathar seine zeitweilige Schülerin nicht verunsichern. Sie sollte sich in seiner Gegenwart wenigstens etwas sicher fühlen. Auf einmal drosselte Ral das Tempo und teilte dem Katzenwesen auf Huttese mit, dass man jetzt einen Kontrollpunkt passieren würde. Mental bereitete sich der zottelige Jedi auf einen Zusammentreffen mit den Sicherheitskräften vor, doch man winkte sie ganz einfach durch. 'Die Macht ist auf unserer Seite...', dachte Crado erleichtert.

…​

Insgesamt war die Fahrt nicht sehr lang gewesen. Ohne irgendwelche Komplikationen hatte Ral seine „Schützlinge“ durch die Kontrollen bis zum Wohnblock gebracht. In einiger Entfernung zum Seiteneingang stellte er den schäbigen Speeder ab und griff selbst nach dem einen oder anderen Gepäckstück. Automatisch sondierte Crado mit all seinen Sinnen die Umgebung. Er verließ sich nicht nur auf die Macht, weil die Natur seiner katzenhaften Spezies auch andere Vorteile gegeben hatte. So stellten sich zum Beispiel seine Ohren auf. Unterschiedliche Geräusche konnte der Cathar in der unmittelbaren Umgebung wahrnehmen. Ebenso konnte seine feine Nase eine Gruppe in der nächsten Gasse wittern. Trotz allem blieb der Jedi ruhig. Sein Blick glitt zu den beiden Mädchen, die ihn begleiteten. Trayla schien etwas zu frieren, weshalb er ihr seinen warmen Mantel lieh.

„Euch gehört Apartment „D-4567“ – eine Wohnung mit zwei Zimmern plus Bad und Küche“, teilte der Rodianer mit und überreichte eine (gefälschte) ID-Karte. „Die Wohnung war in der letzte Woche der Mittelpunkt einer imperialen Razzia. Man hat die Mieter auf der Stelle erschossen, aber keine Angst, wir haben alle Spuren beseitigt und die Karte auf euch überschrieben.“

Die nötigsten Punkte übersetzte der Cathar für die beiden Padawane. Gerade den Part mit dem Mord ließ er dabei heraus. Sie sollten sich auch an dieser Stelle keine Sorgen machen. Danach trat man in das Haus. Sie befanden sich auf Level D, das bedeutete, dass noch sehr viel mehr Etagen unter und über ihnen waren. Hier würden sie also ebenso wenig einen Sonnenstrahl sehen wie im Honey House. Im Augenblick störte sich das Katzenwesen nicht an diesem Umstand. Auf ihn wirkte die gesamte Gegend wie seine Heimat – Nar Shaddaa –, denn deutliche Risse hatten auch hier den Putz zerstört und das Mauerwerk freigelegt. Dazu lag ein modriger Geruch in der Luft. Auch ein paar Lampen funktionierten nicht mehr richtig – was zu einem Flackern führte, welches den tristen Gang von Zeit zu Zeit erhellte.

Ral schien sich daran nicht zu stören. Zielstrebig ging er auf eine Tür zu. Crado folgte ihm. Ebenso Trayla und Noomi. Zum Öffnen der Tür benutzte das Katzewesen die ID-Karte. Bei der Konsole sprang das Licht von Rot auf Grün um. Zischend öffnete sich die Wohntür und die drei Jedi konnten in Begleitung des Rodianers eintreten. Von groß konnte man bei der Wohnung wirklich nicht sprechen. Im Wohnzimmer stand ein schmuddeliges Sofa, ein kleiner Couchtisch, eine Anbauwand mit schlichten Empfänger für das HoloNet sowie ein Sessel. Der Widerstandskämpfer führte seine Gäste von Zimmer zu Zimmer. Crado diente ihn in der Sache als einfacher Dolmetscher. Am Ende stand man erneut im Wohnzimmer.

„Im Kühlschrank findet ihr frisches Essen“, informierte Ral weiterhin in Huttese. „Außerdem haben wir euch 1.000 imperiale Credits zur Verfügung gestellt. Mit dem Betrag müsstet ihr für den Anfang ohne Probleme auskommen können. Ich muss jetzt leider wieder los, denn mich erwarten noch einige andere Aufgaben, die man erledigt sehen möchte.“

„Dann danke ich für deine Mühen“, entgegnete Crado höflich in derselben Sprache. „Wir werden mit diesen Mitteln gut auskommen, denke ich. Möge die Macht mit dir sein.“

Danach verließ Ral die kleine Wohnung. Nun waren die drei Jedi allein. Sorgsam legte Crado seine Sachen zur Seite. Auch das deaktivierte Lichtschwert nahm er vom Gürtel. Im Augenblick brauchte er keine Waffe am Körper. Er überließ Noomi und Trayla das winzige Schlafzimmer, während er sich selbst in dem Wohnzimmer breit machen wollte. Für einen Moment verschwand die hübsche Nautolanerin in dem anderen Zimmer. Sie wollte ihre Sachen auf dem quietschenden Bett ablegen und sich dann weiter dem Unterricht widmen. Der Cathar gab ihr schnell noch ein paar Aufgaben, welche sie allein lösen sollte. Es ging weiterhin um die Levitation von Gegenständen. Erneut sollte sie sich mit dem Stein und gleichzeitig schwierigen Bewegungen beschäftigen. Nachdem Noomi in „ihrem“ Zimmer verschwunden war, ging das Katzenwesen in die Küche. Sein Magen knurrte. Mit einem kleinen Snack bewaffnet, wandte er sich wieder Trayla zu.

„Möchtest du mir jetzt von deiner Vision erzählen?“, fragte er die schüchterne Blondine.


[ Coruscant | untere Ebenen | ein Arbeiterviertel | Wohnblock | Apartment „D-4567“ | mit Noomi und Trayla ]
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House mit Adrian

Adrian verabschiedete sich so schnell, dass Nylia kaum Zeit fand ihm eine gute Nacht zu wünschen. Ihre Hand war daher noch halb in der Luft erhoben zu einem Winken, als er bereits bei der Tür war und sich noch einmal kurz umdrehte. Sie erwiderte sein Lächeln.

„Ich hoffe, dass ich morgen mit meinem Training anfangen kann. Vielleicht ist Tylaar ja dann zurück. Ansonsten kann ich ja, also wenn es euch nicht stört natürlich, dir oder Jibrielle oder irgendjemandem beim Training zuschauen. Nur herumsitzen ist… doof.“

Sie merkte selbst, dass sie klang wie ein gelangweiltes kleines Kind. Nylia grinste daher selbst und winkte Adrian noch einmal kurz hinterher. Nachdenklich ging sie danach zurück zu ihrem Zimmer und starrte noch ein wenig ihr Comlink an. Wenn sie lange genug daran dachte, dass es endlich piepen und eine Nachricht empfangen sollte, würde es vielleicht ja funktionieren.

Piepe!

Melde einen Anruf!

Bei allen verdammten Sternen, zeige endlich eine Nachricht an!

Wütend warf Nylia irgendwann ein Kissen gegen die Wand und schimpfte vor sich hin. Widerwillig zog sie sich irgendwann um und versuchte zu schlafen. Es dauerte, bis die Gedanken in ihrem Kopf nicht mehr in so wirren Bahnen gingen, sodass sie endlich müde wurde. Die ganze Zeit beschäftigten sie die vergangenen Stunden. Sie ging noch einmal das Gespräch mit Adrian durch, überlegte immer wieder wo Tylaar wohl war und auch, was Noa und der Widerstand so machten. Womöglich ging da draußen gerade das halbe Universum unter, weil die Aktion mit den blutverschmierten Rüstungen die Wachen in höchste Alarmbereitschaft versetzt hatte. Nylia hatte jedenfalls ein mieses Gefühl in der Magengegend und als sie endlich eingeschlafen war, träumte sie schlecht. Wirre Bilder wechselten sich ohne jeglichen Zusammenhang ab und als sie am Morgen aufwachte, fühlte Lia sich wie gerädert. Ihr Kopf schmerzte unheimlich und sie schleppte sich mehr als dass sie ging unter die Dusche. Sie stand so neben sich, dass sie das Blinken an ihrem Comlink erst bemerkte als sie sich angezogen hatte und ihre Haare zu einem Zopf gebändigt hatte. Blitzschnell hatte sie das Gerät in der Hand und drückte hektisch auf den Knöpfen herum, bis endlich die Nachricht auf dem Display erschien.


Com-Nachricht von Tylaar Zaith
Hallo Nylia,
ich habe nicht viel Zeit für große Erklärungen. Es haben sich Probleme ergeben nach der Aktion mit Noa und den anderen. Jemand sucht mich. Es ist zu gefährlich für dich. Bleib bei den anderen. Ich melde mich, sobald ich die Schwierigkeiten gelöst habe. Sobald es sicher ist, hole ich dich ab.
T.


Nylia las die Nachricht mehrmals, dann setzte sie sich erst einmal aufs Bett. Dieses miese Gefühl vom Abend war wieder da und es war nur noch schlimmer geworden. Unschlüssig starrte sie auf das Comlink und merkte selbst, wie die Panik in ihr Aufstieg. Tylaar war in Schwierigkeiten? Er konnte es nicht wirklich erklären? Es war gefährlich und er musste es alleine lösen? Was war nur passiert? Sie musste irgendetwas tun. Nylia konnte doch nicht einfach nur herumsitzen. Jemand suchte Tylaar? Wer denn um alles im Universum? Wer konnte einem Jedi denn solche Schwierigkeiten bereiten, dass er untertauchen musste? Und was hieß hier denn bitte „die Schwierigkeiten“ lösen? Tylaar war alleine und er hatte Probleme. Mächtige Probleme, wie Nylia sich sicher war. Wie sollte er das denn alleine schaffen? Nylia hatte es ja gewusst! Wegen dieser blöden Aktion mit dem dämlichen Widerstand war Tylaar nun in Schwierigkeiten und sie musste hier herumsitzen und abwarten, bis er vielleicht unverletzt zurückkam! Nylia wusste, dass es ein vollkommen unsinniger Gedanke war, aber sie gab Noa die Schuld. So wie die andere Frau ihr anscheinend irgendetwas vorgeworfen hatte, ließ Nylia jetzt die aufkommende Panik und Wut an ihr aus. Noa und ihr bescheuerter Widerstand! Erst sollte man ihnen helfen, ihre Protestaktionen unterstützen und dann brachten sie einen dadurch in ernste Schwierigkeiten! Wahrscheinlich kümmerte es diese Typen auch einen Dreck, was nun mit Tylaar los war!

Nylia wurde immer hysterischer und überflog die wenigen Zeilen immer wieder. Sie hoffte, irgendeinen Hinweis in ihnen zu finden, wo Tylaar war und was sie tun konnte, um ihm zu helfen. Sie sollte bei den anderen Jedi bleiben, schrieb er. Aber das konnte er doch nicht ernst meinen. Er konnte ihr doch nicht so eine Nachricht schicken und sie dann wie ein kleines Kind hier parken! Nylia musste doch etwas unternehmen. Sie fauchte leise auf, schnappte sich ihre Jacke und eilte in Richtung Aufenthaltsraum. Sie hatte keine Ahnung, mit wem sie sprechen sollte. Chesara? Wahrscheinlich. Sie war hier die Anführerin. Nylia fragte jemanden, der im Aufenthaltsraum saß nach der Jedi, aber sie bekam keine Antwort, die ihr geholfen hätte. Ihre Panik wuchs weiter und Nylias Gedanken rasten. Adrian! Vielleicht wusste er ja, mit dem sie reden könnte. Nylia fluchte innerlich, da ihr auffiel, dass sie seine Comfrequenz nicht hatte du auch nicht wusste, wo sein Zimmer war. Es war wirklich wie verflucht. In diesem verdammten Bordell fand sie einfach nie jemanden, wenn sie jemanden brauchte!


Coruscant - Untere Ebenen - Honey House
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Wie konnte man denn den „Pleasure Planet“ schlechthin nicht kennen? Das würde ja auch bedeuten, dass sie nicht wusste was ein Zeltron war. Das sollte einem jede halbwegs vernünftige Mutter erzählen. Genauso wie man wissen sollte, was ein Falleen war. Man musste darauf gefasst sein, dass einem in der Galaxie Wesen begegneten, die einen auf weisen beeinflussen konnten, gegen die man sich nicht wehren konnte. Tom kannte die Reihe von bekannten telepathischen Spezies rauf und runter. Genauso kannte er die meisten gefährlichen Planeten. Planetenkunde war ein eigenes Fach an der Schule gewesen. Natürlich half es, wenn man eine politisch interessierte Mutter gehabt hatte, die einem ständig zu Diskussionen über aktuelle politische Geschehnisse gezwungen hatte. So blieb es gar nicht aus, dass man bestimmte Dinge über Systeme, Planeten und Spezies lernte.

„Du kennst Zeltros nicht? Also wirklich Shana! Das enttäuscht mich. Hast du noch nie etwas von den Cafarel gehört, die dir jedes Verlangen vom Gehirn ablesen um es dir zu erfüllen? Von den rosa bis roten humanoiden Zeltros, die mit ihren Pheromonen und ihren telepathischen Kräften deine Gefühle beeinflussen können?“

Tom schmunzelte. Schade, dass er sein Datapad nicht dabei hatte. Sonst würde er Shana ein Bild zeigen können. Im Holonet ließe sich so etwas schnell finden. Zertros waren nicht nur für menschliche Standarts sehr schön. Ähnlich wie Twi'lek-Frauen, wirkten sie auf fast alle Spezies anziehend. Durch ihre Speziellen Fähigkeiten wurde dies natürlich noch untermalt. Trotzdem wollte er nicht auf Zeltros wohnen. Das wäre etwas zu viel des Guten. Er wusste, dass er wenn er sich jemals zur Ruhe setzte, er nach Naboo gehen würde. Auf Coruscant glaubte er kaum so etwas wie Ruhe finden zu können. Natürlich konnte man sich hier auch entspannen, aber sobald man das Haus verlies, wurde man von der allgegenwärtigen Hektik mitgerissen. Genau wie Shana würde er vielleicht gewisse dinge vermissen, aber damit müsste man leben können.

„Auf Zeltros ist immer eine planetenweite Party im Gange. Wenn nicht, dann kannst du darauf vertrauen, dass bald die nächste startet. Mit ihren telepathischen Fähigkeiten und ihren Pheromonen sorgen die Zerltron ständig für Höchststimmung. Alle sind ständig gut drauf. An Details kann ich mich natürlich nicht wirklich erinnern. In meinen Erinnerungen ist die Zeit ziemlich verschwommen. Auf Zeltros haben wir so ziemlich alle Drogen ausprobiert, die wir in die Finger bekamen. Große Galaxie, es waren nicht gerade wenige.“

Tom trank einen großen Schluck aus seinem Glas. Bei dem Gedanken daran, was er sich damals alles reingepfiffen hatte, wurde ihm unwohl. Dabei konnte er sich sicherlich nicht an alles erinnern. Das wollte er auch gar nicht. Er wusste noch, dass er und seine Freunde nach dem Urlaub auf Zeltros monatelang Medikamente hatte nehmen müssen. Gegen Leber- und Nierenschäden, Entzugserscheinungen und mehr. Gott, war das spaßig gewesen. Aber gelohnt hatte es sich trotzdem. Wenn er an die Zeit auf Zeltros dachte, dann lief er fast in Gefahr rot zu werden. Die wenigen Fotos die sie dort gemacht hatten sprachen Bände. Er hatte dort sicherlich nie alleine geschlafen und sicherlich nicht nur mit einer Zeltron pro Nacht.

„Wie gesagt. Auf Zeltros werden dir deine geheimen Wünsche und Verlangen erfüllt und natürlich auch die, die nicht geheim sind. Du kannst experimentieren was das Zeug hält. Ich glaube nicht, das ich auf Zeltros irgendwas nicht ausprobiert habe. Obwohl, es gibt schon Sachen die ich auch auf Zeltros nicht machen würde.“

Bei dem Gedanken musste er sich schütteln. Er wusste, dass zumindest zwei aus seiner Gruppe damals auch mit männlichen Zerltron herumgemacht hatten.

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Gallo’s Diner ~ Tisch ¦¦ Shana ~ Tom ~ Gallo & Gäste

Oh. Interessant. Pheromone und Telepathie? Klang spaßig. Shana wusste, dass es so etwas gab, doch hatte derlei noch nie erlebt. Inwiefern dies jeder als positiv betrachtete, war fraglich. Die meisten, die sie kannte, mochten es nicht manipuliert zu werden. Aber immerhin ging es dabei um die Befriedigung der eigenen Wünsche. Dagegen hatte wohl niemand etwas. Dann ging es in Ordnung. Oder? Menschen – und auch andere Wesen – akzeptierten alles, wenn es zu ihrem Vorteil war. In dieser Sache, war sie aber nicht wie die meisten Leute. Die Schattenseiten waren ihr bekannt. Zu bekannt, für ihren Geschmack. Wenn Berauschung in Beschädigung des Geistes überging. Drogen machten es da nicht besser. Überhaupt nicht. Die Erfahrungen, die sie mit ihrer Mutter in dieser Hinsicht durchgemacht hatte, prägten sie vermutlich heute noch.

Man konnte sich dem Vergnügen hingeben und auch mit Chemie, oder sonstigem, nachhelfen, aber falls dann doch mal etwas schief ging, mussten die entsprechenden Leute auch mit den Konsequenzen leben. Oftmals hieß es dann, die Drogen wären Schuld. Die bösen Drogen. Das sah sie anders. Wer A sagte, musste, wenn es sein musste, auch B sagen. Wie auch immer, man sollte froh sein, wenn alles glatt lief.

Wie schön! In Windeseile war sie in die negative Gedankenwelt abgerutscht. So etwas konnte bei ihr schnell geschehen, wenn eines der Reizthemen aufkam. Sie wollte aber nicht nachdenklich sein, sie wollte sich einfach nur unterhalten.


"Na ja, davon gehört habe ich schon, aber mich nie näher damit beschäftigt. Früher habe ich immer zuhause gefeiert. Da kam ich gar nicht auf die Idee, irgendwohin zu reisen um mich zu amüsieren. Aber vielleicht sollte ich es irgendwann doch mal machen, um zu wissen, was da so abgeht. Wobei ich auf die Drogen wirklich verzichten kann. Wenn andere sich das antun wollen, bitte sehr, nur mich soll man damit in Ruhe lassen. Auf die zehn Prozent weniger Ekstase kann ich dann auch verzichten. Bis ich dort war, wirst Du leider weiterhin von mir enttäuscht sein müssen. Natürlich weißt Du nichts von den "Experimenten" die ich hier so betrieben habe. Und das ist - glaube ich - auch ganz gut so. Sonst würdest Du wahrscheinlich sofort aufstehen."

Nun lachte sie sogar wieder, nach diesem kurzen Einriss ihrer guten Laune. Man musste auch über sich selbst lachen können. Tom hatte sie in ihrer Schulzeit nicht erlebt, wenn, dann würde sicherlich kein Zweifel darüber aufkommen, dass sie wusste was die Worte: feiern, wild und hemmungslos bedeuteten.

Heute zeigte sie sich nur wesentlich "gezähmter". Nachdem sie wahre Liebe gefunden hatte, war sie ruhiger geworden. Dennoch, wenn man sie auf die Probe stellen sollte, konnte sie die alte Shana gerne wieder auspacken. Mit 15/16/17 war sie alles andere als ein scheues Reh gewesen. Wirklich nicht.

"Die Frage ist natürlich ob ich dazu kommen werde. In nächster Zeit sieht es nicht danach aus. Es gibt zuviel zu tun."

Beide wussten sie worum es dabei ging. Widerstand, Jedi, und der ganze Mist, der ihnen noch bevorstand. Es wäre ein Leichtes gewesen eine andere Wahl zu treffen. Weiterhin einfach nur geradeaus zu gucken und nichts wahrzunehmen. Vieles wäre dann einfacher, und sie hätte weniger Sorgen. Aber dafür war sie einfach zu intelligent und hätte zu leicht ein schlechtes Gewissen. Jeden Tag würde sie mit dem Wissen leben, dass das Imperium eine böse Macht war, gegen die etwas getan werden musste. Wobei das Wort böse zu simpel in der Beschreibung war. Der einfache Angestellte, der Raumfahrzeuge für die Würdenträger einkaufte, war wohl kaum grundsätzlich böse. Aber wie sie schon erfahren hatte, konnten eben auch diejenigen Opfer werden, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren.

"Apropos. Hast Du gerade frei? Ferien vom "Unterricht"? Mich hat man in Bereitschaft versetzt. Meine Schicht kann zu jedem beliebigen Moment beginnen. Aber vermutlich habe ich noch ein paar Stunden. Also Du kennst Party-Planeten. "Kent"st :-)D) Du noch andere? Ansonsten war ich noch auf Mon Cal zum schwimmen und tauchen und auf Vortex zu den Windspielen in der Kathedrale der Winde. Wirklich beeindruckend."

Die blonde Studentin bekam so langsam Appetit. Hoffentlich kam bald ihr Essen.

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Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Ob er noch Partyplaneten kannte? Na zumindest keinen den man mit Zeltros vergleichen konnte. Sicherlich gab es hier und da noch eine gute Clubszene. Doch Zeltros war der unerreichbare Gipfel. Wer dort einmal richtig gefeiert hatte, für den waren Partys auf anderen Planeten nicht mehr als biedere Kaffeekränzchen. Eigentlich musste man die „Partys“ dort schon mehr als Orgien bezeichnen. Jeder Hutte würde dort ein Mädchen finden.
Tom hätte gerne noch etwas mehr über dieses Thema geredet, aber Shana wechselte zu ernsteren Dingen. Zum Widerstand, der Republik und den Jedi. Natürlich sprach sie das nicht wörtlich an. Sie machte jedoch klare Andeutungen. Tom hatte eigentlich keine Lust viel darüber zu reden. Er musste sich für seine Entscheidung eine Pause einzulegen nicht rechtfertigen. Nicht vor Tomm und ganz sicher nicht vor irgendjemand sonst.


„Ich habe mir Urlaub genommen. Die Galaxis muss ein paar Tage oder Wochen ohne mich auskommen.“

Der zweite Teil war sehr zynisch gesprochen. Es machte keinen unterschied, ob er sich im Widerstand engagierte oder nicht. Nichts machte einen Unterschied. Den Lauf der Geschichte zu beeinflussen war schwer. Die Galaxie war zu groß als das ein Einzelner durch seine Handlungen etwas verändern konnte. Zumindest wenn man keine schlagkräftige Armee hinter sich hatte. Das hatte er aus dem Geschichtsunterricht an der Schule gelernt. In den Geschichtsbüchern standen hauptsächlich Eroberer und Feldherren. Auf Pazifisten und Friedensaktivisten gab die Geschichte einen Dreck. Es hatte schon seinen Grund, warum man in seiner Familie den Erstgeborenen und Haupterben auf die Militärschule schickte. Ein Unternehmen zu leiten war in vielen hinsichten vergleichbar damit einen Krieg zu führen.

„Ich hab nicht al zu viel von der Galaxie gesehen. Mein Vater bestand darauf, mit mit fünf in eine Militärschule zu stecken. Die Ferien habe ich fast immer auf Naboo bei meinen Großeltern und die freien Wochenenden in Coruscant verbracht. Einmal, ich war noch ziemlich klein, da waren wir einmal auf Serenno. Wir haben meine anderen Großeltern besucht. Ich weis gar nicht, warum wir nie wieder dort waren. Ich glaube mein Vater hat sich mit seinem alten Herrn nicht mehr so gut verstanden.“

Schnell war er wieder zur Unbeschwertheit von vorher zurückgekehrt. Er wollte das Gespräch nicht in eine seltsame Richtung abgleiten lassen. Er hatte keine Lust auf ein tiefgründiges Gespräch und Shana bestimmt auch nicht. Also sah er zu, dass er Themen wie Familienverhältnisse und Widersand nicht weiter verfolgte.

„Ich kenne die Kathedrale nur aus Holoaufnahmen. Aber auch da war sie schon beeindruckend. Ich kann mir vorstellen, dass sie in echt noch viel beeindruckender ist. Von Tauchen hielt meine Mutter nichts. Als Naboo war sie immer etwas ängstlich was Seen und Meere anging. Sie hat größeren Wasserflächen nie vertraut. Als ich mit der Schule mal ein Training auf Aquaris durchlaufen musste, ist sie fast durchgedreht als sie davon erfahren hat. Aquaris ist praktisch ein einziger großer Ozean. Das war ein Albtraum für meine Mutter, ihren erstgeborenen auf solch einem Planeten zu wissen.“

Er erinnerte sich gerne an die Zeit in den diversen Trainingscamps. Learning by Doing wurde auf der Militärschule großgeschrieben. Jedes Gelände mussten sie einmal erleben, um zu wissen, wie es sich anfühlte dort zu kämpfen. Worauf hatte man zu achten? Das war die Frage, die vor und nach jedem Trainingscamp in einem seitenlangen Aufsatz beantwortet werden musste. Man sollte schließlich zu einem fähigen Offiziersanwärter ausgebildet werden. Als Offizier musste man alles können. Von Tischmanieren bis zum Kommandieren eines Kriegsraumschiffes.

„Von den meisten Planeten die ich in meinem Leben besucht habe, habe ich nur die Wildnis gesehen. Nichts von den Sehenswürdigkeiten. Aber du scheinst was das angeht ja schon ziemlich rumgekommen zu sein.“

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer | Adrian und Chesara ]

Es ging natürlich um seinen Vater. Immerhin bedeutete das keinen Tadel. Trotzdem wäre ihm das irgendwie lieber gewesen, als wieder die ewig gleiche Leier herunter spulen zu müssen. Er wusste ja, dass Chesara sich um ihn sorgte. Aber konnte das Thema nicht einfach mal ruhen?
Verdutzt beobachtete er, wie sie in sein Zimmer hereinschneite, wie selbstverständlich ein Fenster öffnete und anfing das Bett zu machen. Unwillkürlich verdrehte er die Augen. Sie war wie seine Mutter! „Hier riecht’s ja wie im Banthastall!“, sagte sie ihm morgens häufig.
Insgeheim tat es aber doch gut zu sehen, dass Chesara sich so um ihn kümmerte. Es fühlte sich dann an wie … zuhause.


„Ich habe doch versucht ihn zu verstehen.“

sagte Adrian als erstes, nachdem sie mit seinem Bett fertig war. Er verspürte den Drang sich dort hinzusetzen, blieb aber lieber doch erst stehen. Wie sah das auch aus? Sie machte ihm sein Bett und er wühlte wieder darin herum? Seine Stimme nahm einen wissenden Tonfall an, während er seine üblichen Gedanken zu dem Thema formulierte:

„Er will eben nicht, dass ich Alisah suche. Er meint ja, sie würde dasselbe durchmachen, wie er damals. Und da er von alleine wieder zurück gekommen ist, glaubt er, dass auch sie irgendwann diesen Schritt machen wird.“

Für einen Moment ließ er diese Aussage im Raum stehen, fügte dann aber noch spöttisch hinzu:

„Nur, dass er dafür auch mein ganzes Leben gebraucht hat! So lange kann ich bei Alisah nicht warten.“

Zögernd sah er Chesara an. Das war es doch, was sein Vater ihr sicherlich auch gesagt hatte. Oder nicht?

„Und gestern hat er wieder einmal einen Versuch gestartet mich davon abzuhalten sie doch zu suchen.“

Er breitete die Arme aus und sah sie schulterzuckend an.

„So einfach ist das.“

Und so dämlich war das, fügte er in Gedanken hinzu. Was half es noch darüber zu reden? Exodus war nicht mehr hier und das war gut so. Adrian hatte einen Plan gefasst und den würde er durchziehen. Was wollte Chesara eigentlich von ihm? Er hatte mit seinem Vater geredet – aber es führte doch zu nichts.

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer | Adrian und Chesara ]
 
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Er hatte was genommen? Urlaub? Ah ja! Die Augenbrauen hoben sich leicht, doch letztendlich war es seine Entscheidung. Mit fünf war er schon in eine Militärschule geschickt worden. Republik oder Imperium? Er war an den freien Wochenenden auf Coruscant gewesen, sagte er. Damals war, soweit sie wusste, der Planet in Republikanischer Hand gewesen. Oder? Irgendwie war es so oder so egal. Seine Loyalität war eh klar. Eine Militärschule. War so etwas nicht furchtbar? Wenn man so jung war und darin aufwuchs, fand man es vermutlich nicht so schlimm. Außerdem waren Männer, bzw. Jungs sowieso eine andere Spezies auf dem Gebiet. Krieg war ihr Ding. So war es schon immer gewesen. Ausnahmen bestätigten die Regel.

"Das kommt mir bekannt vor. Meine Großeltern auf Talus haben wir einmal besucht, als ich noch sehr klein war, danach nie wieder. Vermutlich ist das normal."

So genau wusste sie es nicht, und zuckte deshalb mit den Achseln. Wichtig war es nicht, dies herauszufinden. Seine Mutter traute großen Wasserflächen nicht. Nun, wenn es überhaupt kein Festland gab, war das schon ein wenig beunruhigend. Auf Mon Cal hätte sie auch nicht mehrere Monate verbringen wollen.

"Hat eine Militärschule nicht noch ganz andere Dinge, über die man sich sorgen sollte? Beim Schießen oder Bergsteigen kann sicher genauso viel passieren. Allerdings würde ich mich auf Mon Cal oder einem anderen Wasserplaneten auf Dauer auch nicht wohl fühlen. Nun, auf den paar Planeten, auf denen ich war, habe ich tatsächlich alles Sehenswürdige gesehen, aber als große Reisefanatikerin würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Dafür finde ich Coruscant dann doch zu "cool". Eine zeitlang war ich viel mit meinem Vater unterwegs, habe dabei aber nur Großstädte gesehen, wo wir überall waren, weiß ich gar nicht mehr genau. Wir waren selten länger als einen Tag dort. Zumindest habe ich so verschiedenste Clubs kennen gelernt. Was in manchen Teilen der Galaxis als Tanzen oder Musik durchgeht, ist schon echt krass. Bei einigen hält man sich lieber heraus, wenn man nicht am nächsten Tag im Krankenhaus aufwachen will."

Shana dachte noch einmal über die Militärschule nach. Tom war nun Jedi – Schüler, was war also passiert? Hatte er seine Militärkarriere freiwillig beendet, oder hatte es gar keine gegeben?

"So einen gestandenen Soldaten wie Dich hätte das vermutlich nicht so sehr beeindruckt, aber ich bin nicht so kräftig. Oder zumindest damals war ich es nicht. So leicht haut man mich heute auch nicht mehr um."

Die Jungwiderständlerin nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Der Mund war etwas trocken geworden. Ihre Nahkampfkenntnisse sollten für gewöhnliche Disko- und Kneipenschläger ausreichen. Solange man sie nicht plötzlich erwischte, und sie noch irgendwie reagieren konnte, musste man sich schon sehr anstrengen.

"Die meisten Männer, die den Militärdienst beendet haben, sprechen nicht schlecht über die Zeit. Ich kann zu dieser Art von "Organisation" keinen Bezug herstellen. Du bist damit groß geworden, vermutlich war es für Dich normal. Gab es etwas, dass Du besonders mochtest, oder etwas, dass Du überhaupt nicht leiden konntest? Durch die Wildnis hüpfen, hört sich für mich zum Beispiel überhaupt nicht toll an. Aber möglicherweise stehen Männer ja auf so was. Natur gegen Mensch, Jagen oder gejagt werden. Oder habt ihr euch nur auf den nächsten Dienstschluss gefreut?" , erkundigte sich Shana leicht grinsend. Auch junge Soldaten hatten Hormone die verrückt spielten. Bestimmt war es nicht immer einfach sich unter Kontrolle zu halten, nur weil das irgendein Vorgesetzter so wollte.

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- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -

Er wollte nicht über seinen Vater sprechen. Zwar sagte Adrian es nicht so deutlich und er schaltete auch nicht auf seinen üblichen Trotz-Modus um, doch Chesara spürte, dass ihm das Thema nach wie vor missfiel und dass er nicht glaubte, dass sie ihm noch etwas würde erzählen können, dass er nicht ohnehin schon wusste. Seine Worte bestätigten dies zusätzlich. Chesara gestattete sich einen leisen, winzigen Seufzer und ließ sich auf der Kante des gerade erst gemachten Bettes nieder.

„Adrian, du hast Recht mit dem, was du sagst.“

Sagte sie geduldig.

„Alle diese Gründe entsprechen der Wahrheit. Dein Vater glaubt, dass Alisah ihren eigenen Weg gehen muss, so wie er damals. Aber das ist nicht alles.“

Eindringlich sah sie ihn an.

„Exodus sorgt sich um dich, Adrian, und er hat Angst: Angst, dich ebenfalls zu verlieren. Ebenso deine Mutter. Er... hat mir erzählt, dass sie sehr unter Alisahs Fortgang leidet.“

Chesara hielt inne und wieder einmal kam es ihr so vor, als mische sie sich in Angelegenheiten ein, die sie nichts angingen. Aber Adrian ging sie etwas an und um ihn ging es. Wenn er jedoch von all dem nichts hören wollte, konnte sie es ihm schlecht aufzwingen. Vielleicht versuchte sie zu sehr, diese Familie zu vereinen und alles richtig zu machen. Vielleicht war es schlichtweg nicht ihre Aufgabe.

„Du solltest mit deiner Mutter sprechen.“

Meinte Chesara und ermahnte sich selbst, bald zum Ende zu kommen. Aber dies wollte sie noch los werden. Sie war selbst Mutter und sie wusste, wie es war, nicht zu wissen, wie es dem eigenen Kind ging, wo es war und ob es überhaupt noch lebte.

„So lange wir noch hier auf Coruscant sind, hast du die besten Möglichkeiten, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Wenn du versuchst ihr zu erklären, dass du dies hier tun musst, dass du Alisah finden musst... vielleicht würde sie es ja verstehen. Es wäre jedenfalls einen Versuch wert, meinst du nicht? Denke daran, sie ist deine Mutter und sie liebt dich... ebenso sehr wie dein Vater dich liebt.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Adrians Zimmer – Mit Adrian -
 
Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)

Natürlich hatte Shana recht. Sicherlich gab es ganz andere Dinge, die einem Auf der Militärschule passieren konnten. Es war nicht so, als hätte Tom in seinem jungen Leben nicht schon länger im Bactatank gehangen, als so mancher Greis. Manchmal glaubte er, dass er für einen Großteil der Bactaspülungen verantwortlich war, die an Schülern seiner Schule durchgeführt worden waren. Da dank dem Bacta natürlich keine oder kaum Narben zurückblieben, sah man ihm davon nichts an. Aber die ein oder andere beinahe tödliche Verletzung hatte er sich auf der Militärschule schon zugezogen. Er wusste auch, dass es unter den weniger betuchten Schülern innerhalb seiner Schulzeit einige Todesfälle gegeben hatte. Wenn man in der Lage war, für den Schulbesuch des Kindes das Premiumpaket zu wählen, welches natürlich extrem kostspielig war, dann konnte man davon ausgehen, dass der Schüler die Akademie auch wieder unbeschadet verlassen konnte. Der Unterschied lag hauptsächlich in der medizinischen Versorgung, welche die Schule von den monatlich gezahlten Geldern sicherte. Für Tom und seine Freunde, alles Kinder der Highsociety, war das nicht weniger als das Beste des Besten gewesen. Einer seiner Freunde hatte als Folgeschaden seiner Schullaufbahn einen bleibenden Schaden in Form einiger geklonter Wirbel und eines kurzen Abschnittes geklonten Rückenmarks davongetragen. Mit einigen kybernetischen Teilen waren Wirbelsäule und Rückenmark seines Freundes wiederhergestellt worden. Alles in allem war der damit aber noch voll diensttauglich. Soviel Tom wusste, diente er sogar in der republikanischen Flotte. Vielleicht war er aber auch schon tot.
Bei den Verlusten welche die Republik bis jetzt in diesem Krieg erlitten hatte war das gut möglich.


„Ich war nie Bei der Arme. Ich hätte eigentlich der Flotte beitreten sollen. Ich hatte sogar schon einen Platz auf einem Schiff sicher. Aber nach dem Fall Coruscants … “

Tom stockte kurz. Sein Magen zog sich zusammen als er daran dachte. Nein! Davon würde er sich den Abend jetzt nicht verderben lassen.

„Danach war die ganze Sache erstmal erledigt.“

Tom würde hier jetzt nicht vor ihr Ausbreiten, das er ein armer kleiner Junge war, der seine Eltern verloren hatte. Er wollte den Abend nicht verderben und ihr Mitleid brauchte er auch nicht. Er kam gut alleine klar. Kents waren Stehaufmännchen. Das war schon immer so gewesen und das würde immer so sein. Man konnte sie so oft umschmeißen wie man wollte, sie waren meistens schnell wieder auf den Beinen. Natürlich hatten auch Kents ihre Grenzen. Was sein Absturz nach dem Tod seiner Eltern nur zu gut darstellte. Aber die Kents waren eine zähe und unbeugsame Familie. Was das anging waren sie vergleichbar mit Eopies.

„Naja, und danach bin ich auf die Anderen und schließlich auch auf dich getroffen.“

Tom sah kurz auf, als ihnen ihr Essen gebracht wurde. Sein Steak sah hervorragend aus. Er hatte schon sehr lange kein Shaak mehr gegessen. Er nickte Shana zu, wartete aber, bevor er anfing zu essen. Wenn man mit einer Frau in einem Restaurant saß, so hatte es ihm seine Mutter beigebracht, dann wartete man mit dem Essen, bis „Sie“ ihr essen hatte und anfing. Einfach aus Höflichkeit. Tom begnügte sich mit einem Schluck von seinem Ale.

„Aber wenn ich genau drüber nachdenke, wäre es mir schon manchmal lieber in die Flotte eingetreten zu sein. Ich weis, dass es nicht mehr viel mit der Militärschule gemein gehabt hätte, aber sicherlich wäre ich dort nützlicher gewesen als da wo ich jetzt in meinem Leben stehe. Jetzt fange ich wieder an zu lernen. Bis ich wirklich etwas bewirken kann, werden Jahre vergangen sein.“

Jetzt ging es doch wieder ins Tiefgründige hinein.

„Kennst du das? Wenn du das Gefühl hast, die falsche Entscheidung getroffen zu haben?“

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - Tom, Shana, Gallo(NPC), diverse andere Gäste(NPCs)
 
- Coruscant – City – Valaras Elternhaus – Valaras Schlafzimmer -

Genüsslich lehnte Valara den Kopf zurück, schloss die Augen und streckte die Arme. Diese Fußmassage war göttlich! Sie wusste gar nicht, warum manche Frauen so erpicht darauf waren, Karriere zu machen und Geld zu verdienen, wenn sie doch viel Besseres mit ihrer Zeit anfangen konnten. Überhaupt, arbeiten war etwas für Männer und arme Leute. Valara Wingston hatte in ihrem Leben jedenfalls noch nie auch nur einen Finger krumm machen müssen, um sich hübsche Kleider leisten zu können. Sie hatte das Glück, in eine wohl situierte Familie hinein geboren worden zu sein. Die Wingston Corporation und ihre Tochterunternehmen warfen jedes Jahr soviel Geld ab, dass Valara sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen musste. Das war furchtbar angenehm und ermöglichte ihr, sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren, wie zum Beispiel sich die Füße von einem halbnackten Adonis massieren zu lassen, der am Fußende ihres Bettes kniete. Verzückt öffnete sie ein Auge und begutachtete das Prachtexemplar. Nach ihrer Ankunft auf Coruscant war alles genau so gekommen, wie sie es voraus gesehen hatte: nachdem sich die Nachricht über ihre Heimkehr (die jedoch keinesfalls von Dauer sein sollte, wie sie sich strikt vorgenommen hatte) erst einmal herum gesprochen hatte, war sie mit Einladungen und Besuchen gleichermaßen überhäuft worden. Ihre Eltern hatten eine große Willkommensfeier organisiert und Valara hatte ebenso viele alte Bekanntschaften aufgefrischt, wie sie Renee neue Namen in ihr kleines schwarzes Buch hatte eintragen lassen. Coruscant war so lebendig wie eh und je und Valara fragte sich, wie sie es hier überhaupt je hatte langweilig finden können. Es gab so viele Feierlichkeiten und Festivitäten, zu denen sie eingeladen war, dass sie gar nicht bei allen Veranstaltungen erscheinen konnte. Dass sie nur auf die exklusivsten Bälle ging, war dabei natürlich selbstredend. Sie war schließlich nicht irgendwer! Eine leichte Gänsehaut überzog Valaras Beine, als ihr gut aussehender Verehrer mit seinen Fingerspitzen leicht ihre Fußgelenke kitzelte. Was für ein neckisches Vergnügen! Valara kicherte amüsiert. Dadurch ermutigt wanderten seine Hände noch höher ihre Beine hinauf.

„Ohh, da hat wohl jemand noch nicht genug?“

Stellte Valara zufrieden fest und ließ sich gefallen, wie er ihr über die Oberschenkel strich. Bevor er jedoch all zu intim werden konnte, stieß sie ihn mit einer leicht ungeduldigen Handbewegung plötzlich zur Seite.

„Ich verspüre ein trockenes Gefühl im Hals!“

Teilte sie ihm mit und streckte ihre Hand abwartend aus.

“Oh...äh, natürlich.“

Es dauerte nur einen kurzen Moment, in dem ihr Verehrer nach einem Glas Wasser langte, das auf der Nachtkonsole stand, und es Valara in die Hand drückte. Na bitte, das lief ja wie am Schnürchen. Sie richtete sich auf, um von dem Wasser zu trinken und warf dabei einen Blick auf ihr Chrono. Himmel, schon so spät? Bei diesen Vergnügungen konnte man wirklich vollkommen die Zeit vergessen. Wie selbstverständlich drückte die ehemalige Sith-Apprentice ihrem Verehrer wieder das leere Glas in die Hand, schwang ihre Beine aus dem Bett und zurrte den rosé farbenen, glänzenden Seidenmantel, den sie trug, ein wenig enger zu.

"Es ist spät. Ich werde mich nun zurück ziehen."

Verkündete sie hoheitsvoll und begegnete dem verdatterten Blick ihres Adonis. Fragend hob sie die Augenbrauen.

"Was ist? Nun schau nicht so. Such deine Sachen zusammen, husch, husch!"

Hach, immer diese Begriffsstutzigkeit!

"Was? Aber... was soll das auf einmal?"

Nun wurde er auch noch aufsässig. Äußerst streng stemmte Valara die Arme in die Seiten.

"Nun, mein Lieber, ich habe Verpflichtungen! Ich bin eine gefragte Frau, nicht wahr? Es gibt immer Leute, die mich gerne sehen möchten und es ist so schwierig, allen gerecht zu werden! Also sei ein guter Junge und mach, dass du hinaus kommst. Ich erwarte dich übermorgen zur gleichen Zeit."

Sie lächelte, machte einen Schmollmund, fuhr ihm mit der Hand über die Wange und kniff ihm einmal kurz aber aussagekräftig in den Hintern.

"Du weißt doch, ich freue mich immer dich zu sehen. Rrrr!"

Sagte sie, zwinkerte ihm zu und schob ihn zur Tür hinaus. Sollte er sich auf dem Flur anziehen. Sie stand wirklich mächtig unter Zeitdruck. Noch zwei Stunden bis zum Empfang in der Bentgar-Oper und sie war noch nicht einmal frisiert!!

- Coruscant – City – Valaras Elternhaus – Valaras Schlafzimmer -
 
[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer | Adrian und Chesara ]

Legte Chesara es eigentlich darauf an, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen? Zwar stimmte sie ihm zu, bestätigte, dass er mit allem was er sagte, Recht hatte. Das alles kam Adrian aber mehr wie ein rhetorischer Versuch vor, ihn positiv auf das Thema einzustimmen. Vielleicht war es ehrlich gemeint, ja. Aber im Endeffekt wollte sie doch nur ein erneutes Abblocken von ihm verhindern.
Mit dem Hinweis auf seine Mutter traf sie allerdings den richtigen Nerv. Toll. Jetzt fühlte er sich auch noch schlecht.
Etwas missmutig setzte er sich jetzt doch neben seiner Meisterin auf das frisch gemachte Bett.


„Ich weiß.“

sagte er nun etwas kleinlaut. Sein Blick war zu Boden gerichtet.

„Ich rede ja meist mit Miku, meiner Tante. Und das nicht nur, weil ich mich mit ihr so gut verstehe. Sondern weil ich das Gefühl habe, dass sie mich versteht … oder … zumindest bekomme ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich mit ihr rede. Ich habe mich doch mit ihr getroffen – und sie wollte sich von mir verabschieden. Sie meinte, wir würden uns jetzt vielleicht länger nicht mehr sehen.“

Langsam richtete er seinen Blick zur Seite, zu seiner Meisterin. Früher war er noch ein ganzes Stück kleiner gewesen als sie. Mittlerweile war er sogar etwas größer und konnte ihr direkt in die Augen sehen.

„Ich weiß, dass es stimmt. Aber ich habe einfach Angst … meiner Mutter das zu sagen. Mit ihr darüber zu reden. Vielleicht …“

Und bei diesen Worten seufzte er schwer –

„… würde ich meine Entscheidung dann wieder rückgängig machen. Meine Suche nach Alisah abbrechen. Aber ich muss es doch tun!“

Für einen Moment schiweg er. Dann schlich sich ein mattes Schmunzeln auf sein Gesicht, als er noch hinzufügte:

„Manchmal sind Mütter ganz schön gemein.“

[ Coruscant – untere Ebenen – Honey House – Hinterer Bereich – Adrians Zimmer | Adrian und Chesara ]
 
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Ja, der Fall Coruscant’s. Sollte man es öffentlich in einem Restaurant so nennen? Viele sahen es bestimmt als notwendige, unabwendbare Eroberung. Damals hatte sie nicht viel davon mitbekommen, bzw. sich nicht viele Gedanken gemacht. Politik war langweilig und unwichtig gewesen. Imperium, Republik, was machte es für einen Unterschied? Heute war sie klüger. Seine Karriere hatte damals ein Ende gefunden. Sie war sich nicht ganz sicher ob das wirklich mit der militärischen Niederlage zusammenhing. Es hörte sich eher so an als wäre es etwas Persönliches. Nur weil ein Planet verloren ging, hieß das nicht, dass man seinen Dienst nicht mehr leisten konnte. Nun, Tom hatte sicher seine Gründe. Derweil kam sogar ihr Essen. Wow. Shana hatte gar nicht gemerkt wie sehr die Zeit verging. Dies sprach für ihre Unterhaltung. Obwohl ihre Mahlzeiten schon auf dem Tisch standen, fiel Tom nicht über sein Fleisch her.

Sehr zuvorkommend. Dabei hätte sie ihn nicht einmal dazu aufgefordert. Sie wusste wie hungrig große, junge Männer waren, und sie war die Letzte, die ihnen ihr Essen vorenthalten wollte. Dennoch wollte sie die Frage beantworten, bzw. auf das reagieren, was ihr Gesprächspartner gesagt hatte. Er fand sich also nutzlos als Jedi. Oder zumindest hatte er nicht das Gefühl viel ausrichten zu können. Immerhin sagte er genau die Dinge, die Shana auch an einer Ausbildung zweifeln ließen. Es handelte sich exakt um das Problem, welches bei ihr auftrat. Als Jedi – Schüler, bzw. Padawan musste man erst einmal lernen. All diese mysteriösen Fähigkeiten die in einem lauerten mussten entdeckt und herausgebildet werden. Dies geschah nicht an einem Tag. Vermutlich brauchte es mehrere Jahre und soviel Zeit hatten sie nicht. Der Widerstand war JETZT aktiv. JETZT wurden ihre Fähigkeiten benötigt. Auch sie konnte und wollte sich kein langwieriges Training leisten. Demzufolge waren seine Worte keine Werbung für das Jedi - Dasein.


"Hast Du dieses Gefühl? Manchmal ist es schwer herauszufinden, was das Richtige für einen ist. Ich weiß das. Denk’ in Ruhe während deines Urlaubs darüber nach. Wenn sich das Gefühl nicht auflösen will, dann lass es. Ich nehme nicht an, dass Du einen unaufhebbaren Blutkontrakt geschlossen hast. Du solltest schon hinter dem stehen was Du tust. Und wenn Du am Ende doch beim Militär landest, sollte es vielleicht so sein."

Und sie hatte schon geglaubt sie wäre die einzige mit solchen Entscheidungsproblemen. Allerdings hätte sie solche Zweifel von Tom nicht erwartet. Dabei kannte sie ihn nicht, und konnte kaum sagen was das Richtige für ihn wäre. Sie wusste auch nichts von Jedi, sie hatte geglaubt, jeder der im Honey House herumstreunte war aus vollem Eifer dabei. Offensichtlich war nicht jeder von diesem Leben begeistert.

"Solche Bedenken kenne ich nicht. Vielmehr bereue ich, mich nicht schon viel eher entschieden zu haben. Von daher habe ich ebenso wie Du keine Zeit zu verlieren. Vermutlich weißt Du schon, dass ich mich ebenfalls "weiterbilden" könnte, aber vorerst werde ich das nicht realisieren. Wie ich schon sagte, ich habe dafür keine Zeit. Andere Dinge sind einfach zu dringend und drängend.

Die einzige Sorge die ich zurzeit habe ist es, mich überhaupt für etwas zu entscheiden. Mir stehen so viele Möglichkeiten offen, dass ich mich fast gelähmt fühle. Ich kann alles werden was ich will. Fast alles. Filmstar hätte ich werden können, aber das wollte ich nicht. Einer Model – Karriere steht genauso wenig im Weg. Wenn ich fertig studiere bin ich Journalistin. Ebenso leicht ist es das Fach zu wechseln und als etwas anderes abzuschließen. Oder ich kann so weitermachen wie bisher und mir alle anderen – eher unüblichen Fähigkeiten – selbst beibringen. Seit Jahren bin ich ein Self-Made-Woman, also schockt mich eigentlich so gut wie nichts. Sogar zum Militär könnte ich gehen, auch wenn es mich weder reizt noch interessiert. Dennoch bin ich sicher, ich würde mich gut machen.

So wie es jedoch aussieht, mache ich mit dem weiter, was ich zurzeit tue. Es scheint mir am besten zu meinen Fähigkeiten und Wünschen zu passen. Die Entscheidung meiner derzeitigen Richtung bereue ich auf jeden Fall keinen Deut. Nur die Wahl für die unmittelbare Zukunft wird schwierig, und ich hoffe ich werde nicht am gleichen Punkt landen wie du gerade. Doch bevor das Essen noch kalt wird. Lass’ es Dir schmecken!"


Damit wurde ihre Konversation erst einmal unterbrochen und die beiden machten sich über ihre Gerichte her. Die attraktive Blondine war froh nur eine Vorspeise gewählt zu haben. Ein ganzes Gericht wäre viel zu viel gewesen. Der Mix aus Fisch und Meeresfrüchten war wirklich gut gewählt und schmeckte vorzüglich.

"Hm, ich hoffe Dir schmeckt es auch so gut." , gab sie zwischen zwei Bissen von sich.

"Ein guter Laden."

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Bisher hatte Chesara nicht gewusst, was das Treffen mit seiner Tante ergeben hatte, doch jetzt enthüllte Adrian, dass sie sich mit ihm getroffen hatte, um sich zu verabschieden. Da er vorerst bei den Jedi blieb, war es nur wahrscheinlich, dass er seine Familie eine längere Zeit nicht sehen würde und vielleicht sogar Coruscant verlassen würde. Es war schwierig abzuschätzen, wohin ihr Weg sie tragen würde, gerade was ihre gemeinsame Suche nach Alisah betraf. Chesara war froh zu hören, dass er zumindest mit einer Person aus seiner Familie offen sprach und sie konnte auch nachvollziehen, dass es für ihn einfacher war mit seiner Tante zu reden als mit seiner Mutter, doch das löste die Probleme nicht.

„Wir neigen nur zu oft dazu, uns den einfachsten Weg auszusuchen, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen.“

Sagte Chesara behutsam.

„Doch der richtige Weg ist nun einmal nicht immer der einfachste.“

Sachte hob sie die Schultern.

„Und oft sind die vielen Wege, die du gehen kannst, auch nicht eindeutig als richtig oder falsch zu identifizieren, so wie in deinem Fall.“

Das Leben bot viele Momente, in denen man dem einen oder anderen Pfad folgen konnte und obgleich man so manches Mal auf Begleiter zählen konnte, war zumeist niemand da, der für einen die Führung übernahm. Chesara hatte selbst an vielen Weggabelungen gestanden und immer wieder feststellen müssen, dass Verantwortung schwer wog. So manches Mal hatte sie im Nachhinein gewünscht, sich anders entschieden zu haben, aber mit jedem Mal war sie ein Stück weiser und erfahrener geworden.

„Ein schlechtes Gewissen zu haben ist ein unangenehmes Gefühl, aber es bringt nichts, sich davor zu verstecken. Dadurch ist niemandem geholfen. Es ist auch nicht so, dass sich alle Probleme direkt lösen oder beseitigen lassen, aber oft hilft es darüber zu reden und indem man versucht, Verständnis füreinander aufzubringen. Hör einfach darauf, was dein Herz dir sagt. Zumindest für Entscheidungen wie diese dürftest du dort die richtige Antwort finden.“

Riet Chesara ihm und lächelte ihm aufmunternd an.

„Es ist die Aufgabe von uns Müttern, uns Sorgen zu machen. Das ist ein Job, der niemals erledigt ist und in dem wir unkündbar sind.“

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- Coruscant - obere Ebenen - Anwesen von Beldan Dax - Dax allein -

Imperator Alleigious, ein neuer Kopf an der Spitze des Imperialen Ungeheuers. Beldan fühlte seit diesem Wechsel das er jetzt und hier handeln musste. Es war kein Stratege wie Kratas mehr an der Macht sondern ein Sith. Sith waren äusserst wankelmutig und in der Regel nicht für ihre Intelligenz bzw. ihre strategischen Fähigkeiten bekannt. Nein sie „glänzten“ nicht selten mit einem aufgeblasenen irrationalen Charakter der infernale Fehlentscheidungen geradezu anzog. Das die wunderbar fetten Zeiten in denen ihm das Imperium immer geduldig für viele Credits kleine Info Packete seines kostbaren Insiderwissens abgekauft hatten konnten nein sie waren sicherlich vorbei. So kam ihm das Interesse von Jim Venturi, so lautete zumindest der Deckname des jungen Mannes aus dem Casino gerade recht.....

Natürlich würde er ihm nicht das größte Geheimnis, sein Wissen über die heikelsten Stützpunkte im inneren des Imperiums verraten, je nach Summe würde er andere Informationen bekommen.

Während er sich von seinem Servier Droiden einen sündhaft teuren Whisky aus der Corellianischen „Battarian“ Brennerei einschenken lies fragte er sich ob es eine gute Idee gewesen war jenen undurchsichtigen jungen Mann zu sich ein zu laden. Im Endefekt sollte jene Vorsichtsmasnahme mit der er jeden Fremden Interessenten auf seine ganz eigene Weise geprüft hatte reichen. Ein kurzer Blick auf sein Chrono verriet ihm das Venturi bald da sein würde....

Kurz nachdem die Whiskyflasche auf dem Tablett welches auf der Theke seiner kleinen Bar stand präpariert hatte nahm er zwei kleine Kapseln mit transparenten zähen Inhalt aus der Schublade seines Schreibtisches und nahm eine davon ein. „Salvation“ war eine herrliche Gift Komposition, er hatte sie damals im Labor selbst entwickelt und perfektioniert.. Damals hatte er vergeblich vorgeschlagen jenes Gift in Kombination mit dem syntehtisch mehr als einfach her zu stellenden Gegengift in den Verhören der äußerst zähen IGD Agenten zu verwenden. Salvation war äußerst schnellwirkend aber auf der anderen Seite extrem geduldig. Die Komposition verursachte schmerzhafte Krämpfe und brachte die Nerven zum brennen. Der Tod trat wenn man ihn denn dann nicht gnädig mit dem Gegengift verhinderte in der Regel erst nach einem Tag voller Schmerzen ein. Er hatte mal einen beobachtet der ganze zwei Tage durchgehalten..... Wenn Venturi der war der er vorgab zu sein...er würde keine einzige Minute durchhalten und ihm die Warheit über seine Person rasch bestätigen.



Mr. Dax? Mr. Venturi wünscht eingelassen zu werden Sir.

Die blecherne Stimme des Protokolldroiden gab den Startschuss zu einem hoffentlich erfolgreichen Abend. Ein paar Schmerzen und es würde entschieden sein, entweder war Venturi wirklich ein Informationskäufer....oder er war ein toter Mann. Die Hände auf den Rücken verschränkend wanderte er zu dem großen Panoramafenster aus Sicherheitsglas und schaute in den künstlich angelegten Park....die Dunkelheit brach mit ihrer Schönheit über die Welt ein..die Spots gingen an die Schow würde beginnen....


Lassen Sie ihn rein..

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[Coruscant, Robotaxi]- Cris

Das kleine Robotaxi fiel wie ein achtlos geworfener Stein aus dem tristen, dunkler werdenden Wolkenhimmel Coruscants, nur dass es dies langsam tat, wie in Zeitlupe, bevor es sich elegant stabilisierte und aus den Dutzenden Wolkenkratzerspitzen der Umgebung eine der höchsten ansteuerte, dann zum Landen ansetzte.
Im Passagierabteil nestelte der Mann, der sich für diesen Abend ein letztes Mal Jim Velturi nennen sollte, nervös an dem glatten Revers seines dunkelblauen Zeydtuchjacketts.
Unter dem exklusiven Stoff verbarg sich nicht das beruhigende Gefühl einer schweren Waffe oder zumindest einen schmalen Ärmelblasters, sondern lediglich das Wissen um eine winzige, kaum erkennbare Apparatur, die alle Umgebungsgeräusche aufzeichnen und auf einer codierten, schwer aufzuspürenden Frequenz an ein korrespondierendes Empfangsgerät übermitteln würde. Darauf hatten sie sich geeinigt – ein Mann wie Dax hatte höchstwahrscheinlich Waffenscanner am Eingang seines Anwesens, und durch diesen Eingang würde Jim Velturi kommen.
Während das Taxi die letzten Meter zurücklegte, huschte ein leichtes Lächeln über Jims… Cris’ Gesicht. Der Abend im Kasino hatte sich letztendlich doch gelohnt und hatte ihnen neben einem beträchtlichen Batzen Geld eine Möglichkeit verschafft, Beldan Dax in seinem Hauptquartier, seinem Anwesen anzutreffen, unter dem Vorwand, ihm dort seine Informationen abzukaufen.
Ihr weiterer Plan hatte vermutlich keinem von beiden gefallen – weder ihm, noch Claire. Doch um Dax nicht sofort misstrauisch werden zu lassen, musste Cris alleine kommen… und unbewaffnet. Seine einzige Rückversicherung war nun Claires Gabe, die Situation unter Kontrolle zu halten… und im Notfall entsprechende Reaktionen einzuleiten. Doch anstatt eines Klumpen Eises schien ein warmes Feuer sein Herz zu beherrschen. Er hatte ihren Blick gesehen, als sie sich weit entfernt von hier – aus Vorsichtsgründen – voneinander verabschiedet hatten. Ein Blick voller Sorge, voller Zuneigung… er konnte darauf zählen, dass sie eher ihr eigenes Leben riskieren, als seines preisgeben würde. Dieses Wissen alleine genügte ihm, auch dieser Situation gelassen entgegen zu blicken. Er hatte allen Ansporn dieser Galaxis, lebend von dieser Mission zurückzukehren.
Das Taxi berührte sanft den Boden vor dem Haupteingang des Anwesens.


“Wir schaffen das…“, flüsterte er, bevor er seinen schweren Mantel zusammenraffte und das Taxi verließ, hoffend, dass sie ihn hören konnte, wissend, dass sie ganz in seiner Nähe war.
Ein silbern glänzender Protokolldroide bahnte sich mit den typisch unbeholfenen Bewegungen seiner Modellreihe einen Weg die Treppen des Eingangsportals herunter auf Cris zu. Die beiden schwarz lackierten, humanoiden Sicherheitsdroiden bleiben am Kopf ebendieser Treppe stehen, doch Cris spürte förmlich die Schnellfeuerblaster beider Maschinen sich mit tödlicher Effizienz auf jede verwundbare Stelle seines Körpers richtend. Scheinbar vertraute dieser Dax keinen Menschen die Sicherheit seines Allerheiligsten an.


„Willkommen, Mister Jim Velturi. Sie sind pünktlich zu Ihrer Verabredung mit Mister Beldan Dax erschienen. Mister Dax wünscht, Sie jetzt zu sprechen.“

“Dann sollten wir keine Zeit verlieren, nicht wahr?“, erwiderte Cris ruhig und erklomm langsam die Stufen, den Droiden passierend, der sich bemühte, mit ihm Schritt zu halten. Die Servomotoren der agilen Sicherheitsdroiden indes zeigten keinerlei Mängel, als sie sich ihm in den Weg stellen.

„Bedauere, Mister Velturi“, tönte es von hinten.

„Bevor wir Sie zu Mister Dax vorlassen können, ist eine kleine Formalie von Nöten.“

Das zirpende Brummen kleinerer Repulsoraggregate kündete das Nahen eines schwebenden Gegenstandes an, kurz darauf folgte dieser akustischen Vorwarnung ein schwebender Droide, der lediglich aus einer Kugel und einer daran montierten Kamera – oder einem Detektor – zu bestehen schien. Einen Lidschlag lang schwebte dieser Droide bewegungslos vor Cris, ehe er einen besänftigend klingenden Piepton von sich gab und die Sicherheitsdroiden hörbar ihre Waffen senkten.

„Ausgezeichnet, Mister Velturi. Folgen Sie mir.“

Cris gestattete dem Droiden, ihn zu überholen, bevor er der wackeligen Konstruktion gemächlich folgte. Auch wenn die Sicherheitsdroiden am Eingang des Anwesens zurückblieben, fühlte er sich dennoch permanent beobachtet… Kameras, Wärmedetektoren, Mikrofone… vermutlich hatte Dax sein gesamtes Anwesen verwanzt. Jetzt kam es darauf an, ob Cris einem ehemaligen Geheimdienstoffizier überzeugendes Theater vorspielen konnte…

[Coruscant, obere Ebenen, Anwesen]- Cris, Droide
 
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