Bastion

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Der insektoide, dessen Name Ian nicht kannte, musterte den Warrior. Zumindest bildete sich Ian das ein. Doch wie anders waren die Augen eines Wesens, die weiß waren. Ein Mensch hätte damit blind gewirkt. Aber was sahen schon die Augen? Die bessere Sicht gab einem ohnehin die Macht. Was den Augen –ob blind oder sehend- Verbrogen blieb, konnte die Macht aufspüren. Um wie viel bedeutender war es, das zu erkennen, was ein anderer zu verbergen suchte? Da gab es die, die behaupteten direkt durch die Augen in die Seele eines Wesens zu sehen. Wie viel mehr aber, konnte man durch die Nutzung der Macht sehen?

Von alten Schriften, die Wissen und Weisheit enthielten, sprach der geheimnisvolle Sith, dem Ian nie zuvor begegnet war. Doch weshalb wollte dieser jenes Wissen mit Ian teilen? War er selbst nicht in der Lage die Worte zu entziffern und brauchte jemanden, der ihm dabei half? Oder sollte dies eine Falle darstellen? Neben der Neugier war auch die Vorsicht in Ian geweckt worden. Längst hatte er gelernt, dass ein Sith niemals etwas aus Selbstlosigkeit tat. Viel mehr konnten eventuelle Gefallen nur daher rühren, dass sie etwas Schreckliches enthielten. Strafen, Demütigungen, Fallen. Warum sollte ein mächtiger Sith sein Wissen teilen? Es brachte ihm nichts ein. Außer wohlmöglich dem fahlen Nachgeschmack, dass er nicht mehr allein im Besitzt etwas kostbaren war.

Niedergeschrieben in der Wut der Verzweiflung? Wohlmöglich waren diese Worte die mächtigsten. Denn die Weisen waren die, die zuvor gelitten hatten. Nur sie konnten die Welt begreifen. In der Verzweiflung lag neben dem Schmerz auch diese unendliche Quelle der Kraft. Aus dieser Quelle hatte der junge Sith geschöpft. Allein durch diese Quelle war er überhaupt noch am Leben. Diese Schriften weckten also noch mehr das Interesse des Warriors, mahnten ihn aber noch lauter der Vorsicht.


„Weshalb wollt ihr dieses Wissen mit mir teilen?“, war demnach alles andere, als eine ungerechtfertigte Frage, die Ian stellte, während er den Droiden und dessen Worte ignorierte.
Er erinnerte sich an die Nachricht. Die Nachricht eines angeblichen Freundes. Auch dieser hatte ihm versprochen, ihm Wissen zukommen zu lassen. Wissen, nach dem es dem Warrior dürstete, damit er sein Gefühl der Rache stillen konnte. Aber wer auch immer der Botschafter gewesen war, er hatte sich kein weiteres Mal gemeldet. Auch dieser Sith benutze das Wort Freund und erweckte mehr und mehr das Misstrauen von Ian. Am Ende waren er und der Botschafter ein und dieselbe Person? Es gab keine Freundschaften im Orden. Wie war es einem Sith möglich Freundschaften aufzubauen, wenn es den meisten darum ging, die eigene Macht zu mehren, stärker und besser zu werden, als all die anderen? Ein Freund war da nur im Weg. Nur so lange zu gebrauchen, wie er schwächer war als man selbst.

Der insoktoide Sith aber antwortete nicht auf die Frage des Warriors, sondern setzte sich in Bewegung. Für einen Moment blieb Ian stehen, folgte dem anderen nicht. Sekunden später erst setzte er sich, die Neugier gewinnend, in Bewegung.


„Nennt mir einen Grund, weshalb ich euch vertrauen sollte? Wenn die Worte, von denen ihr spracht Weisheit und Macht enthalten, weshalb wollt ihr dieses Wissen teilen? Wäre es nicht töricht von mir, euch in blindem Vertrauen zu folgen um am Ende wegen dem Wunsch nach zu viel Macht und zu viel Wissen zu sterben?“

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Bastion - Orden der Sith – große Halle // Jeer Yulia, Salassar und eine Horde Jünger

Gerade noch hat das geschändete Etwas von Rodianer sich um Jeers Arm gekrallt,... und nun war er Tod. Ermordet von seines Gleichen. Die Anhänger des Sith Ordens schienen wahrlich so finster wie dieser Raum zu sein. Immer wieder hallten charakteristische Geräusche von Tod, Qual und Verderben durch den finsteren Raum des Ordens. Gepaart mit den dumpfen Schreien des Rodianers, welche dem gehörnten Zabrak durch die Knochen fuhren.

Jeer hätte sich am liebsten umgedreht um zu beobachten, wie diese biestigen Geschöpfe ihren Bruder zerfleischen. Allein aus dem Unbehagen die Geschöpfe hinter sich zu haben und sie nicht zu sehen. Jedoch bäumte sich weiterhin die furchteinflößende Gestallt von Salassar vor ihm auf und der junge Zabrak fürchtete seine Ende, falls er sich umdrehte. Der auf Iridonia geborene Zabrak blickte nun an seiner dunklen Robe hinunter. Diese war verschmutzt und an manchen Stellen bereits zufetzt. Dann hob Jeer seinen Kopf und blickte tief in die Augen von Salassar.

Im Licht der Fackeln wanderten Schatten über das Gesicht des Sith. Es erschien fast als würden sie tanzen. Salassar strahlte ein Gefühl von Grausamkeit aus, welches Jeer noch nie verspürt hatte. Und genau diesem Geschöpfe musste er nun Rede und Antwort stehen. Doch viel schlimmer war es dem Zabrak, dass sein Leben nun von einem Sith abhing. Auch wenn er sich diesem Risiko in den letzten Jahren bewusst gemacht hatte, war es ein elendes Gefühl.

Dem gehörnten Zabrak wurde nun mehr denn je klar, dass die Sith ebenso wahnsinnig wie mächtig sind. Einen Tribut musste die Macht scheinbar fordern und Jeer musste ihn wohl zahlen.

Hält die dunkle Seite der Macht mich für würdig, überlebe ich den Weg über die dünnen Hölzer und die Eisschollen. Erachtet sie mich für unwürdig, werde ich lediglich ewigwährende Qualen oder den Tod finden. Dieses Risiko muss eingegangen werden, wenn man sich der dunklen Seite der Macht hingibt. Entweder sie verwandelt meine Wut zu meiner Stärke, oder sie treibt mich in den Wahnsinn. Ihr fragtet also, warum ihr mich leben lassen sollt? Nun, ich bin bereit mich vollends dieser Macht hinzugeben. Sie zu studieren und sie anzuwenden. Es ist mir völlig gleich, welchen Preis ich dafür zahlen muss. Niemand soll mich mehr mit Hilfe meiner Ängste verletzten können. Angst, Wut, Wahnsinn und Qual..., dass sollen meine Stärken sein. Entweder die Macht wählt mich aus oder sie tut es nicht. Denn der Tod ist immer noch besser als meine jetziges Dasein.

Der Zabrak hatte alles gesagt, was er über dunkle Seite der Macht wusste. All das, was er in den letzten zwei Jahren des Selbststudiums herausgefunden hatte.

Immernoch fasziniert von dem Spiel aus Licht und Schatten in Salassars Gesicht wurde Jeer nun einess bewusst. Dies war der Moment, der sein ganzes Leben verändern sollte. Entweder würde sein jämmerliches Dasein nun ein Ende finden, oder aber er würde ein neuen Pfad bestreiten. Den Pfad der Macht.

Die finsteren Gestalten hatten sich nun dermaßen an dem Fleisch ihres ehemaligen Bruders gelabt, dass nur kleine Reste von diesem übrig waren. Jeer fühlte die durchbohrenden Blicke der Gestalten. Sie waren scheinbar bereit ihn ebenfalls zu zerreißen. Doch unbeschreiblicher Weise fühlte sich Jeer nun gut. Er hat seiner Meinung kund getan und war der dunklen Seite der Macht nun sehr nahe. Immer wieder ging in seinem Kopf umher, dass er nun endlich nicht mehr verletzlich sein wird. Sei es dem Wahnsinn oder der dunklen Seite Macht anzurechnen. Es war ihm nun fast völlig gleich.


Also, wie befindet die Macht mein Schicksal?Es liegt nun in euren Händen Fragte Jeer neugierig. Wobei es scheinbar schon eher dem Wahnsinn entstammte, ein Ungetüm wie Salassar herauszufordern. Jeer begann nun gar leicht zu lächeln. Irrsinnig, wo er doch von den scheinbar grausamsten Kreaturen der Galaxie umzingelt war.

Bastion - Orden der Sith – große Halle // Jeer Yulia, Salassar und eine Horde Jünger
 
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Orden der Sith – große Halle // Slassar, Horde Jünger und unbekannter Zabrak (Jeer Yuulia)

Seine gierigen Kinder hatten wirklich fabelhaft gespeist und den Orden um ein schwaches Glied weniger bereichert. Salassar konnte wahrlich Stolz auf seine Kinder sein. Sie arbeiteten so gut für ihren Mentor. Väterlich blickte er auf die mit Blut verschmierten Kreaturen die sich wieder, von Blutlust angetrieben, um den Zabrak versammelten. Oh ja, sie warteten auf neue Beute. Würde der Zabrak ihre neue Beute sein? Die Antworten des jungen Gehörnten belustigten ihn. Immerhin genug um nicht seinen sofortigen Tod zu fordern. Der Nervenkitzel das Leben und Tod anderer Wesen in seiner Hand lag, gab ihm immer wieder ein Hochgefühl sondergleichen.

“Du erdreistest dich zu fragen? Ich stelle die Fragen, Made!“ zischte der alte Wächter zornig während er eine Kaskade aus Machtblitzen auf den Zabrak hinab regnen ließ die ihn mit Schreien die Ohren des alten Mentors verzückten. So ließ er von ihm ab und ging auf den Gehörnten zu.

“Wie die Macht dein Schicksal befindet, weiß ich nicht. Wie ich sie befinde, kann ich dir eher sagen, mein Kind...“

Noch bevor er zuende gesprochen hatte, legte er sanft seine Hand auf die kalte Stirn des Zabrak. Dunkelheit senkte sich wie eine wärmende Decke in den Gedanken und Gefühlen des Zabrak hinab, die Dunkelheit umfing ihn komplett und umarmte ihn vollkommen.

***

Die Sonne senkte sich langsam über dem Himmel und tauchte das Firmament in einen blutroten Farbton. Die hohen Wolkenkratzer um sie herum warfen lange Schatten auf die Brücken welche die stählernen Ungetüme miteinander verband und Promenaden bildete, welche wiederum die oberen Ebenen des Planeten darstellten. Sie waren gefüllt mit allerlei Wesen, das Zentrum der Galaxis kannte kaum Wesen die noch nie einen Fuß auf ihre Welt gesetzt hatten. Geschäftiges Treiben erfüllte die Promenaden und führte abertausende von Wesen zu ihren Zielen – sei es die eigene Familie, die Arbeit oder eine Liebhaberin die in einem warmen Bett auf den Besuch wartete.

Inmitten dieses geschäftigen Treibens, stand eine Person die nicht recht ins Bild passte. Es war ein Zabrak der mitten im Weg stand. Viele Schultern kreuzten ihren Weg mit dem Zabrak, wer stehen blieb wurde schlichtweg umgerannt, es gab kein Halt in der Stadt die niemals schlief. Bald schon störten sich Wesen an dem Zabrak der einfach so da stand, wie gefesselt und sich nicht bewegen, nicht artikulieren konnte. Es schien den Wesen um ihn herum, als habe der Zabrak seine Zunge verschluckt. Ein Elom stieß ihn an drückte ihn einfach beiseite, was den schweigsamen Zabrak direkt in die Arme eines Feeorin trieb, der es nicht so gut mit ihm meinte.


“Steh hier nicht so blöd rum, Abschaum!“

Ein Knurren entsprang der Kehle des massigen Wesens welches gut mehr als einen Kopf größer zu sein schien, als der Zabrak. Von Sensationslust getrieben blieb ein Mensch und ein Chadra-Fan stehen. Bald folgten andere, und eine Traube bildete sich um die den Zabrak und den massigen Feeorin. Es waren die verschiedensten Spezies, unterschiedlicher konnten sie nicht sein. Nur ein Bettler, in Lumpen gekleidet, schien dem Spektakel keine Aufmerksamkeit zu schenken.

“Was ist los, hast du deine Zunge verschluckt? Geh zurück in die unteren Ebenen wo du hingehörst, wenn du schon nicht dein Maul aufkriegst!“

Irgendwas schien mit dem Zabrak nicht zu stimmen. Er schien wie gefesselt. Als würde ihn etwas an einer Antwort hindern, als würde ihn etwas zurück halten, wie ein Anker festhalten.

“Muss ich dich erst bei den Hörnern packen und selber hinab in die unteren Ebenen werfen?“

Das Gesicht des Feeorins war nun kurz vor dem des Zabraks während der Arm mit ausgestrecktem Daumen an der Hand hinter seinen Rücken zeigte und wohl auf die unteren Ebenen hindeutete, die jedoch genau genommen unter ihnen lagen. Ob es der richtige Zeitpunkt war ihm das zu sagen?

??? // Jeer Yulia
 
Bastion - Orden der Sith - Große Halle - Jeer Yuulia´s körperliche Hülle, Salassar, eine Horde Jünger
??? - Jeer Yuulia´s Geist

Der furchteinflößende Feeorin stand nun genau vor dem Zabrak, welcher gelb-rote Augen hatte. Eine Traube von Geschöpfen stand um die Beiden. Der Zabrak konnte vor lauter Schaulustigen nur noch die Spitze der Hochhäuser und den roten Schein am Firmament erkennen. Immer wieder schubste ihn einer der Schaulustigen in Richtung des Feeorin, welcher eine finstere Mine aufgesetzt hatte. Vereinzelnd drangen wüste Beschimpfungen und Hasstiraden zu seinen Ohren vor. Die Augenfarbe schien den Leuten scheinbar Angst einzujagen, da diese nicht wirklich typisch für ein gutmätiges Geschöpf waren.

Und ich dachte immer das ekelhafte Volk der Zabrak wäre so stolz und würde vor Selbstvertrauen nur so strotzen?! Stellte der Feeorin fest. Dann spuckte er dem Zabrak ins Gesicht und verpasst ihm anschließend eine Backpfeife, welche den Gehörnten in die Knie zwang.

Jeer wollte nun aufspringen und den Feeorin am liebsten umbringen, doch er konnte nicht. Ihn hinderte etwas daran. Plötzlich stach ihm ein Korb mit einem kleinen Zabrak in das Auge, welcher direkt neben ihm auf dem Boden stand. Das kleine Geschöpfe schrie und weinte, doch das schien die grölende Menge nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil, sie stachelte den Feeorin an weiter zu machen. Dieser trat dem Zabrak nun in den Magen und zwang ihn somit ganz zu Boden. Jeer wurde nun klar was hier vor sich ging. Dieser Planet musste Coruscant sein, schoss es ihm durch den Kopf. Der Zabrak in welchem der 17 Jährige steckte, dass musste sein Vater Zarmeq sein. Deshalb hatte Jeer wohl auch keine Kontrolle über den Körper des gehörnten. Dann fiel sein Blick wieder auf den Korb mit dem kleinen Zabrak. Eiskalt lief es ihm den Rücken hinunter, denn das war er scheinbar selbst.

Erneut spuckte der Feeorin den am Boden liegenden Zabrak an. Dann ließ er mit den Worten Ich hoffe du weißt nun wo du hingehörst, Abschaum. Hoffentlich muss ich deine hässlichen, gelben Augen nie wieder sehen!. Von dem Gehörnten ab.

Der Feeorin sowie der Pulk aus Schaulustigen ließen nun von dem gequälten Geschöpf ab und zogen davon. Der Zabrak, in dessen Körper sich Jeer befand, kämpfte sich nun wieder auf die Knie und kroch zu dem Korb. Für Jeer gab es nur eine Möglichkeit, dass musste sein Vater Zarmeq Yuulia während der Monate auf Courscant gewesen sein. Der Zabrak hatte nun den Korb erreicht und versuchte auf das schreiende Baby einzureden. Ganz ruhig mein kleiner Jeer, alles wird gut werden. Papa schafft das schon. Die Promenade war immer noch sehr gut durchlaufen, doch niemand erbarmte sich den beiden zu helfen.

Der 17 Jährige Jeer versuchte sich nun aus dieser Vision zu lösen, doch es gelang ihm nicht. Er konnte den Körper seines Vaters Zarmeq nicht verlassen. Das was Jeer gerade gesehen hatte, brachte ihn völlig aus der Fassung. Ihm waren zwar die Geschichten seines Vaters bekannt, doch sie mit anzusehen war völlig neu für den Gehörnten. Immer wieder gingen Emotionen wie Hass, Verachtung, Demut und Rachegelüste durch seinen Kopf. Doch die Frage, warum Salassar ihm so etwas antat stellte sich ihm noch viel öfter. Er fragte sich immer wieder, ob es ein Test oder eine Strafe war.

Zarmeq richtete sich nun wieder halbwegs auf und packte sich den Korb mit seinem Sprössling. Gebückt humpelte er davon. In Richtung der anderen Hochhäuser auf diese Ebene. Jeer musste dies weiterhin aus den Augen seine Vaters sehen und es gab scheinbar kein entkommen. Das einzige was dem Zabrak nun übrig blieb, war zu warten bis Salassar dem ganzen ein Ende bereitete

Während Zarmeq weiter über die Promenade kraxelte, wurde Jeer fast von seinen Gefühlen in den Wahsinn getrieben. Das einzige was dem Zabrak nun wollte, war das er seinem Vater helfen konnte. Doch eingesperrt in dessen Körper blieb ihm keine andere Möglichkeit als abzuwarten. Immer wieder ging Jeer durch den Kopf, was er mit dem Feeorin anstellen würde, wenn er ihn in die Finger bekommen sollte. Plötzlich erstarrten jedoch alle Denkvorgänge von Jeer, denn es lief nur noch ein Bild vor seinem inneren Auge auf und ab. Das Bild seines toten Vaters auf Raxus Prime.

Doch was auch immer Jeer dachte oder fühlte, sein Vater schien dies nicht mitzubekommen. Der geschundene Zabrak kämpfte sich immer weiter über die Promenaden. Sein Gesicht war etwas angeschwollen an der Stelle wo die Backpfeife eingeschlagen war. Doch das schien den gequälten Zabrak nicht zu interessieren. Seine Gedanken schienen nun irgendwo anders.

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??? - Jeer Yuulia´s Geist, Zarmeq Yuulia
 
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Der Kreevaki neigte den Kopf. Seine arktisch-weißen Augen blieben regungslos auf dem jungen Warrior ruhen. Ein klackendes Geräusch entfuhr der Unzahl von kleinen Mandibeln und Ruderfüßchen - dem also, was allem Anschein nach die Mundwerkzeuge des Mystikers darstellte. Dem Klacken folgte ein rasselnder Laut - einem keuchenden Husten nicht unähnlich. Allerdings wurde der Leib des finstere Insektoiden nicht davon betroffen. Regungslos verharrte der Sith Mentor, schien über die Worte seines menschlichen Begleiters zu sinnieren. Dann hielt er inne. Die Fragen des Sith-Warriors mussten Antwort erfahren - soviel war sicher.

[Ungeteiltes Wissen gerät in Vergessenheit. Es geht verloren, verkommt. Ungenutztes Wissen ist vergeudet. Also teile ich.], gab der Kreevaki vielsagend und mit einer gewissen Weisheit von sich. Der junge Sith musste sein Wissen mehren, sollte sich fortbilden. Der Sith Tutor war wohl eine der besten Anlaufpunkte für die Mehrung selbigens. Klackend und sich selbst durch einfaches Kopfnicken bestätigend, zog der Sith Mystiker langsam weiter. Seine permanente Benutzung des Gehstocks sorgte für eine entsprechende Geräuschkulisse. Auch sein mechanischer Begleiter, der Protokolldroide, fügte einige weitere Laute dazu.

[Es ist wichtig, das Ihr lernt mehr, junger Sith. Vertrauen Ihr nicht eilig verschenkt - gut es ist. Wichtig, für weitere Ausbildung. Braucht Grundlage. Müsst streben nach Höherem.], faselte das Wesen mit dem chitinen Panzer. Klackernd ging er Mystiker weiter, seinen Droiden im Schlepptau. Mehr und mehr näherte sich die kleine Gruppe wieder der großen Halle. Seine Gedanken galten jedoch dem verborgenen Wissen, den verbotenen Schriften. Die Offerte, dem jungen Sith-Warrior eben jenes Wissen zu vermachen, geschah in Einklang mit der typischen Auffassung der Mächte des Tutors. Er war ein Lehrer. Er gab errungenes Wissen weiter. Untypisch eigentlich, doch fühlte sich der Krevaaki in dieser Rolle am wohlsten. Genoß die ihm dadurch verliehene Bedeutung.

[Vertrauen erbringen. Vertrauen entziehen. Schwierige Entscheidung. In die Klinge laufen. Oder die Sicherheit suchen. Was tun? Was wollen? Bedeutungsvoller Entschluß.], rasselte der Insektoide vor sich hin. Seine sehr kryptische Antwort auf die Frage des jungen Sith war alles andere als hilfreich. Allerdings, so befand der Kreevaki, musste der Krieger diese Entscheidung gänzlich allein treffen. Ohne jedwede Erläuterung, ohne die Aussicht auf unterstützende Erklärungen. Nur so, nach Auffassung des Insekten-Sith, war es dem Menschen möglich, zu erstarken. Nur die eigenen Meinungen, die eigenen Entscheidungen, konnten den Charakter nachhaltig formen. Nur ein starker Geist konnte endlose Macht aufbewahren.

[Folgt und lernt. Bleibt fort und dürstet nach Wissen.], frotztelte Tuur-Amash dreist - wohlwissend das der Sith-Warrior den süßen Verlockungen ungekannten Wissens erliegen würde. Zu oft hatte er das gierige Funkeln in den Augen der Unwissenden gesehen. Zu oft das Verlangen neuer, ungekannter Macht. Und der Sith-Mentor wusste, welches Mittel gegen diese Art von Sucht half.


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Vielleicht hätte Ian den Kreevaki als unheimlich empfunden, wäre er noch der Jünger von einst gewesen. Doch als der Insektoide den Warrior erneut ansah, dessen weiße Augen direkt auf Ian gerichtete, verspürte dieser nicht einmal ein Gefühl des Unwohlseins. Die Spezies hatte eine besondere Ausstrahlung, dass konnte der Warrior ohne weiteres zugeben. Die rasselnden Laute, die hustenartigen Geräusche gaben den Kreevaki zusätzlich eine spezielle Ausstrahlung. Vielleicht mochte das auf andere gebrechlich wirken, aber Ian wusste nur zu gut, dass man niemanden unterschätzen sollte. Der Husten, sofern man die Geräusche als solchen interpretieren wollte, erschütterten den Leib des Insektoiden nicht, was ihn trotz des wahrscheinlichen Gebrechens erhaben wirken ließ. Unnützes Wissen war vergeudet, dem stimme Ian überein. Aber kostete Wissen nicht auch etwas? Und welche Gegenleistung wollte dieser Sith dafür haben, sein Wissen zu teilen?

Der Kreevaki setzte sich weiterhin in Bewegung, gefolgt von seinem Droiden, dessen Schweigen nur von seinen Gehgeräuschen und mechanischen Lauten unterbrochen wurde.
Das Trio erreichte eine große Halle, die sich direkt vor ihnen erstreckte. Keine Bibliothek als solche, aber vielleicht verbarg sich in ihrem Inneren etwas Ähnliches?
Ian war in den Katakomben gewesen, er wusste, dass der Orden der Sith weitaus mehr Geheimnisse barg, als sich der kühnste Abenteurer wohl wünschen konnte. Verwinkelte, endlos wirkende Gänge, die nur darauf zu warten schienen, einen sich Verirrenden für immer zu verschlingen. Wie viele Jünger, Adepten und höher ranginge Sith ihr Leben wohl dort gelassen haben mussten? Ian dachte sofort an die Stimmen und an die unsichtbaren Hände, die dort unten nach ihm gegriffen hatten. Im Gegensatz dazu wirkte dieser Ort harmlos, einladend. Streckte Ian seine Machtfühler aus, konnte er keine Gefahr wahr nehmen. Aber was hatte das schon zu bedeuten? Die Sith waren Meister der Täuschungen.

Ian lauschte den Worten des Sith, dem er weiterhin schweigend folgte und fragte sich weiterhin, welches Ziel dieser genau beabsichtigte. Welchen Preis er fordern würde. Oder aber, war sein Angebot doch nur eine Falle die zuschnappen sollte? Eine offene Klinge, in die Ian lief? Die Antworten des Sith waren alles andere als zufrieden stellend. Er sprach Worte, die zwar den Hauch von Weisheit in sich trugen, aber dennoch keine richtige Aussage gaben. Nichts, was bei einer Entscheidung geholfen hätte. Wie oft aber waren Worte in das Kleid der Weisheit gehüllt um zu verwirren, zu manipulieren? Kurz musste Ian an Darth Virulence denken. Auch sie war eine gute Rednerin gewesen. Vielleicht sollte Ian diese Zeit nutzen, diese Situation um zu lernen?


„Ihr verlockt mich mit Wissen, ohne mir auch nur einen Anhaltspunkt dessen zu geben, welches Wissen mich erwartet. Verbotenes Wissen. Was sagt das aus? Ebenso könntet ihr mir eine Liste all derer zeigen, die sich gegen den Orden wenden wollen, die ein Komplott geschmiedet haben. Lohnt es sich für dieses Wissen in eine Klinge zu laufen?“
Ian war kein Narr. Neugier konnte nicht nur Weisheit und Wissen bergen, sondern auch den sicheren Tod. So schnell und so einfach, würde e der Warrior sich nicht verführen lassen.

„Gier hat schon mehr als einen in die Vernichtung geführt.“
Diesmal war es Ian, der den anderen Sith genau musterte.
„Welche Gegenleistung ist es, die ihr verlangt?“

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Bastion ~ II ~ Sith Orden ~ Thronsaal ~ II ~ Imperator Darth Allegious & Alaine

Er hatte sie schon vor einer Weile gespürt. Genauer schon seit dem sie wieder auf Bastion angekommen war. Und sie war gekommen wie all die anderen die es damals gewagt hatten gegen ihn aufzubegehren. Er erinnerte sich noch gut an jenen Tag als Janem - insgeheim sich schon seiner Niederlage bewusst- dem Ganzen versucht hatte in einer letzten Verzweiflungstat seinen Stempel aufzudrücken. Eine Bande von Verlierern war gekommen um sich auf Bastion der vollkommenen Niederlage zu offenbaren. Und als Janem seine letzte Kraft verschwendet hatte und Allegious vor ihm stand, sein Kontrahent geschwächt auf dem Boden kniend auf sein Ende wartete, taten es ihm seine Gefolgsleute gleich. Und Allegious ließ ihn leben, genau wie alle anderen. Mehr noch er sprach ihnen die Generalamnestie aus. Damit schlug er gleich zwei fliegen mit einer Klappe. Zum einen war da die propagandistische Möglichkeit der Ausschlachtung. Es wäre denkbar schlecht gewesen, all die Offiziere die hinter Janem standen zu vergraulen und auch Nereus loyaler Trupp Hinterwäldler hätte es wohl nicht begrüßt wenn er offen seinen Machtanspruch durchgesetzt hätte. Der andere Effekt war, dass er so keinem neuen Feind die Möglichkeit bot aufzubegehren. Janem und Arica waren die mächtigsten Sith nach ihm, und sie waren geschlagen und übertölpelt worden, und solange diese lebten als sichtbares Zeichen ihres eigenen Jochs unter dem sie von nun an wandeln würden, würde es niemand wagen einen solchen Mann wie ihn zu bekämpfen. Allegious herrschte absolut. Nur ein Narr würde es versuchen sich ihm entgegen zu stellen. Zumindest diesbezüglich war Alaine keine Närrin. Sie hatte eine Zeit gebraucht um zu begreifen wie sinnlos ihr Widerstand war- aber die Erkenntnis war zu ihr gelangt. Nun lag sie vor ihm, das Gesicht in den Staub und Dreck unter ihm gekehrt. Es machte wirklich keinen Unterschied. Egal wie spektakulär Arica im Geheimen ersuchte zu konspirieren, egal wie viele Männer um seine Macht begehrten, am Ende stand ihnen die gleiche Haltung bevor wie Alaine. Kniend, und sich unterwerfend. Sie sprach das aus, was er hören wollte. Und er spürte ihr Begehr.

Meine Sklavin. Ihr seid gekommen um weiter aufzusteigen. Sonst würdet ihr nicht in der Asche eurer Vorgänger knien. Ihr seid alle so berechenbar. Und doch... habt ihre eure Amnestie schon unlängst erhalten. Glaubt nicht ich wüsste nicht von eurem Kontakt zu Alisah. Und glaubt nicht dass sie noch lange lebt. Und glaubt nicht ihr würdet ihr Schicksal nicht teilen. Wer mit den Jedi konspiriert wird auch wie ein Jedi behandelt. Und ihr wollt nicht noch tiefer in meiner Gunst fallen als ihr es ohnehin schon getan habt, nicht wahr mein Kind? An euch ist etwas... allzu Vertrautes... etwas das mir selbst sehr bekannt war... doch es ist verblichen... ich erkenne diesen Makel nicht.

Allegious Augen verengten sich zu dünnen Pupillen. Prüfend tastete er ihren Verstand ab, sie war nicht so töricht sich ihm wirklich zu widersetzen. Aber das was ihm so bekannt vorkam schien gut verborgen. Vorerst würde es keinen Sinn machen ihren Verstand wie ein Glashaus zusammenbrechen zu lassen. er würde sie noch gebrauchen können. Benutzen... so wie jeden in seinem Umfeld. Alles war nur Mittel zum Zweck. Alle Mittel waren Recht solang sie dienten seine Macht zu erhalten. Und wenn es Machtanwender wie Alaine gab, die willens waren sich in den Dienst des einzigen wahren Sith zu stellen, sollte ihm das recht sein. Seine Sklaven agierten im ganzen Imperium. Sie propagierten seine Macht, untermauerten seinen souveränen Status. Es scherte ihn dabei nicht, welche territorialen Gewinne die Republik machte. Es war schlichtweg unerheblich. Sein Plan war von langfristiger Absicht, er würde nicht die Fehler seiner Vorgänger machen und würde dafür sorgen dass das Imperium auch noch in 1000 Jahren die einzige Macht in der Galaxis darstellen würde.

Ihr verbergt euch gut in der Macht. Bewahrt euch diese Angewohnheit- sie wird euch zumindest vor euren Konkurrenten bewahren. Es steht gut um das Erbe der Sith. Wir sind mächtiger denn je. Die Republik glaubt zu gewinnen, glaubt wiederzuerstarken, sie sind wie kleine Kinder die glauben einen Credstick gefunden zu haben, und wenn sie ihn in das Lesegerät stecken stellen sie fest, dass kein Credit auf diesem gespeichert sind. Die Republik verfault von innen. Das Imperium erstarkt. Glaubt nicht ich wüsste nicht von den Versuchen Arica's. Aber ihr solltet mir glauben wenn ich euch sage dass dies alles bedeutungslos ist. Wenn überhaupt belebt das doch nur die Ränke euresgleichen. Das ist bisweilen... amüsant. Glaubt sie wirklich sie könnte sich an die Spitze stellen? Das ist das Problem mit solchen die glauben sie verstünden die Natur der Sith. Intrigen schmiedet man nur wenn man weiß dass sie Erfolg haben noch ehe der Feind von ihnen erfährt. Merkt euch das Alaine.

Er erhob sich. Taral öffnete seine Augen und tat es ihm gleich. Dabei fixierte der Tuk'ata wie so oft das Gegenüber des Imperators und ließ nicht mehr von ihm ab, bereit jederzeit auf sie zu springen und sie zu zerreißen. Allegious hatte sich an die Gegenwart dieses Wesens gewöhnt. Sie nährten einander in gewisser Hinsicht von der jeweiligen dunklen Aura. Diese Tier war fast so alt wie das Imperium und besaß so ungewöhnlich-neue Einsichten- es wäre ein Sakrileg diesen Fundus an Weisheit nicht zu nutzen. Zumindest in dieser Hinsicht würde das Imperium wirklich viel näher an alte Tage heranreichen als zuvor. Es ermöglichte eine Art Restauration alter Werte. Und das nur wenn sie dem Herrscher des Imperiums dienlich waren. Sonst besaßen Werte keinen Nutzen. Moral, Idealismus... alles ersetzbares Kleinod. Allegious umging Alaine und gedeutete ihr mit einer Handbewegung zu folgen. Taral bildete das Schlusslicht der 3-er Reihe. Sie verließen den Thronsaal und gingen in eine seiner unzähligen Räumlichkeiten, jenen Teil der seinen Fundus an historischem Material darstellte. Holocrons, Schriftrollen, Steintafeln alle von und über die Sith.

Demnächst steht die Beförderung eines Inquisitors zu einem Executor an, sowie mehrerer Warrior zum Inquisitor. Wir beide wissen dass man dies nur tut um Zugang zu mehr Macht, zu mehr Geheimnissen und zu mehr Ressourcen zu erlangen. Jetzt frage ich euch mein Kind; stellt euch vor ihr befändet an der Spitze eines Imperiums: Wie versichert ihr euch der wahren Treue eines Anwärters? Was könnte man von einem Inquisitor fordern, was für ihn ein wirkliches Opfer bedeuten würde? Ich habe lange darüber nachgedacht, die Antwort ist schwieriger als sie zunächst zu sein scheint. Besteht nicht genau der Sinn in einer neuen Stufe jemand mehr zu gewähren? Solltet ihr aber nicht jenem mehr nehmen als geben wollen? Berauben wir ihn/sie also der Macht, der Geheimnisse und der Ressourcen um sie ihm danach doch zu geben? Kennt ihr das Ritual welches Phollow mich und Arica durchwandern ließ? Vergegenwärtigt es euch und lasst mich an eurem Standpunkt teilhaben mein Kind.

Allegious ließ sich auf einem Stuhl herab. Es würde interessant sein zu sehen, welche Ideen sie hervorbringen würde und wie ein mögliches künftiges Ritual aussehen konnte. Wenn ihm ihre Idee gefiel konnte es gut sein dass sie Möglichkeit erhielt zur Inquisitorin aufzusteigen. Oder abzusteigen das hing vom Standpunkt der Interpretation ab. Allegious sandte Taral durch die Macht ein Gefühl der Aufmerksamkeit. Er würde sie im Auge behalten und dafür Sorge tragen dass sie sich keine Quellen zunutze machen würde, die sie für sich nutzen konnte. Sie war noch weit von dem Weg entfernt an dem sie eine potentiellere Untergebene sein konnte. Aber es würde der Tag kommen. Jeden würde sein Tag erwarten an dem er in vollständige Knechtschaft überging oder das Ende seines Lebens erreichen würde. Das Ziel der Executoren bestand nicht darin emporzusteigen sondern sich an das Schicksal des Imperators zu ketten. Er musste nur noch die passende Instruierung finden um dieses Ziel zu erreichen. Mit einem Heer an Sklaven und Knechten würde er bis an alle Zeit herrschen. Er brauchte sich keine Gedanken mehr um Jolina oder einen Nachfolger machen. Er würde ewig über seinem Imperium thronen. Man würde nach ihm ganze Planeten benennen. Und das sehr bald. Er ließ per Kommunikator den kommandierenden Offizier der SSD Nereus Kratas wissen, das man ihn in Kürze erwarten könne. Es war Zeit der Nachwelt seinen Namen zu schenken...

Bastion ~ II ~ Sith Orden ~ Allegious' Privatbibliothek ~ II ~ Imperator Darth Allegious & Alaine
 
Bastion ~ II ~ Sith Orden ~ Thronsaal ~ II ~ Imperator Darth Allegious & Alaine

Die Worte des Allmächtigen Imperators erklangen, füllten den Thronsaal mit seiner Stimme, ließen diese an den Wänden widerhallen um sich letztlich zu verlieren. Er sprach und er sprach sie an, wobei er die Anrede einer Sklavin verwendete. Nichts anderes hatte sie erwartete. Welchen Titel gab es schon für eine gefallene, deren Leben auf einen Abgrund zugetriftete war und sie gerade noch im aller letzten Moment verhindern hatte können zu fallen, in die unendlichen Tiefen der absoluten Vergessenheit. Er war es, der davon sprach, dass sie gekommen sei um weiter aufzusteigen, denn ansonsten würde sie nicht in der Asche ihrer Vorgänger knien. Seine Weisheit sprach für ihn, doch war dies nicht ihr einziger Wunsch. Sie wollte mehr als nur aufsteigen, sie wollte seine Gunst, wollte an seiner Seite stehen können, sein Wort ausführen. War sie berechnend, wie all die anderen!? In diesem Punkt vielleicht, doch ansonsten galt sie eher als unberechenbar. Allegious sprach an, was sie vermutete hatte, nämlich das er bereits schon wusste, dass sie mit Alisah in Verbindung stand. Ihr Kontakt zu diesem Gör, diesem nichtsnutzigen kleinen missratenen Miststück, deren Undankbarkeit keine Grenzen kannte. Einst war sie eine Freundin gewesen, hatte behauptet ebenso eine zu sein und doch war sie nichts weiter als ein kleines armseliges Insekt, welches sich etwas auf ihren Namen einbildet oder besser gesagt auf ihre Familie. Doch sie alle hatten bisher versagt und so war es kein Wunder, dass auch eine kleine Alisah versagte, deren schwacher Geist gepaart mit ihrem schwachen Erbgut ihren Weg in die Vernichtung trieb. Alaine hatte nicht erwartete, dass Alisah lange leben würde durch ihren Verrat an ihrem Herrn und Meister. Doch im Gegensatz zu diesem missratenen Gör konspirierte sie nicht mit den Jedi. Oh nein, ihr Kontakt zu diesem Subjekt hatte nur den Zweck ein Mittel in der Hand zu haben mit dem sie agieren konnte und, um deren Ehemann womöglich in die Finger zu bekommen, mit dem sie noch eine Rechnung offen hatte. Seine Lügen waren der rothaarigen Sith nicht verborgen geblieben und obwohl der Hass der Warrior auf ihre angebliche Meisterin stark war, es sie nicht einmal interessieren sollte, dass dieser Nichtsnutz über sie, Alaine lügen an Camie gerichtete hatte, so ging es hierbei doch um etwas gänzlich anderes. Von Anfang an hatte sie diesen dreckigen Kerl nicht ausstehen können, umso mehr wollte sie ihn erledigt wissen, nicht nur um seine Worte zu vernichten, nein sondern auch um ein Exempel zu statuieren.

Nein, nein sie wollte nicht noch tiefer in seiner Gunst fallen wie sie es ohnehin schon getan hatte. Im Gegenteil, sie wollte wieder aufstehen können, etwas sein in seinen Augen und dafür würde sie einiges, wenn nicht vielleicht sogar alles tun. Für einen kurzen Augenblick hielt Alaine mit dem Atem inne, als ihr Imperator sagte, dass etwas an ihr war, dass ihm nur allzu vertrau vorkam, etwas, das ihm selbst sehr bekannt war und doch verblichen war, da er diesen Makel nicht erkannte.

Er konnte sehr gut das alte an ihr meinen, aber auch etwas gänzlich anderes. Seit sie wusste wer sie war, Korriban sie gezeichnet hatte – unverkennbar- hatte sich ihr innerstes verändert. Es hatte sich gewandelt und damit hob sie sich von vielen anderen ab.

Allegious Augen verengten sich zu dünnen Pupillen, während er prüfend ihren Verstand abtastete. Sie war keinesfalls töricht genug um sich ihm gänzlich zu widersetzen und dennoch war ihre Mauer mittlerweile unüberwindbar.

Ein winziges Lob, wenn es denn eines war, glitt über die Lippen des Imperators, als er erwähnte, dass sie sich gut in der Macht verbarg. Gleichzeitig gab er ihr den Hinweis diese Angewohnheit zu bewahren, da sie ihr zumindest bei ihren Konkurrenten dienlich sein würde. Seine nächsten Worte handelten davon, dass es dem Erbe der Sith gut ging. Sie mächtiger denn je waren. Seine Fühler gingen weit, wie weit konnte niemand wirklich sagen, Alaine konnte nur spekulieren, eine gewisse Ahnung haben und es würde sie nicht wundern, wenn alles was sich bisher zugetragen hatte und noch zutragen würde, von ihm geleitet, ja sogar ins Rollen gebracht worden war und würde. Er war ein Genie auf seinem Gebiet, unschlagbar und er setzte durch was er wollte, ohne jegliche Gnade. Allegious vergleich kleiner Kinder, welche glaubten einen Credstick gefunden zu haben mit viel Credits darauf war ein überaus guter. Wie enttäuschend war es doch für dir Rebellen feststellen zu müssen, dass er wertlos war. Sie glaubte seine Worte, besonders wenn er davon sprach, dass die Republik von innen heraus verfaulte, denn ihr Gestank war schon jetzt wahrnehmbar. In einzelnen Schwaden, welche hin und wieder durchsickerten und nur erkenntlich waren, wenn man wusste, wonach man zu suchen hatte oder aber die Wahrheit kannte. Das Imperium erstarkte, spielte seine Macht aus und würde sie noch weiter ausdehnen. Sie würden sich an die Spitze setzen und allen voran würde Allegious es sein, welcher eine neue Ära entstehen lassen würde.

Dann sprach er ebenso davon, dass er von Aricas Versuchen wusste. Auch wenn diese im Verborgenen agierte, so war doch klar, dass dieser Mann hier vor ihr alles wusste, alles kannte und alles in Erfahrung bringen würde. Sein Informationsnetz musste tiefer gehen als ihnen allen klar war. Arme Arica, welche sich einer Illusion hingab, denn sie wollte einst die Macht haben. Alaine und die Exekutorin verstanden sich, waren sogar so etwas wie Freunde, doch die Rothaarige Warrior benutzte die dunkelhaarige für ihre eigenen Zwecke, solange, wie sie ihr dienlich war. Niemals würde diese es schaffen, einen Fuß auf den Thron zu setzen. In Allegious Augen war dies jedoch bedeutungslos. Er machte sich keine Sorgen und dies mit gutem Grund, denn er wusste, dass dieses Weibsbild ihm nicht gewachsen war und auch niemals sein würde. Durchaus, ihr Spiel belebte den Alltag, die Ränke, welche im Orden gespielt wurden. Für ihn war dies amüsant und sie glaubte ihm. Denn er war es, welcher mit Verzücken zusehen konnte. Wie Recht er doch hatte als er äußerte, dass man Intrigen nur schmiedete, wenn man wusste, dass sie Erfolg hatten und dies noch ehe der Feind von ihnen erfuhr. Sie würde sich seine Worte merken, mehr noch, sie würde sich diese hinter die Ohren schreiben.


„Was meine Verbindung zu Alisah angeht, mein Imperator, sie dient sie nur einem einzigen Zweck, ihr Ehemann, Radan ist mir ein Dorn im Auge. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen. Eine, welche er zahlen muss. Das Reven Gör ist nur Mittel zum Zweck. Durch ihre Eheschließung mit diesem unwürdigen hat sie ihr eigenes Schicksal besiegelt.“

Sie ließ einen kurze Pause einfließen, ehe sie fortfuhr.

„Was Arica angeht, ihre Versuche im Untergrund zu arbeiten sind auch mir nicht unbekannt, ihr Glaube daran somit etwas bezwecken zu können ist lächerlich und dennoch wie ihr sagt höchst amüsant. Ihr Versagen hat sie erkannt und nun versucht sie dieses rückgängig zu machen.“

Der Imperator erhob sich von seinem Thron und auch sein Tuk’ata tat es ihm gleich. Ein Wesen Korribans, ein Geschöpf welches fast so alt war wie das Imperium und Alaine glich. Sie hatte mit Taral schon gesprochen, vor langer Zeit. Der Noghri umwanderte die Raubkatze, welche noch immer vor ihm kniete und bedeutete ihr dann mit einer Handbewegung ihm zu folgen. Sie erhob sich, kam seiner Aufforderung nach und folgte ihrem Herrn, wobei Taral das Schlusslicht bildete. Sie verließen den Thronsaal, gingen in eine von Allegious unzähligen Räumlichkeiten. Hier lagerte ein Fundus von historischem Material. Holocrons, Schriftrollen, Steintafeln. Ein gewaltiger Schatz, der Alaine sehr interessierte, denn hier, hier würde sie studieren können um noch mehr wissen zu erlangen. Sie selbst besaß nur einige alt Schriftrollen aus alter Zeit. Im Vergleich zu dem Material hier, was es nichts. Wie glücklich sich jeder schätzen konnte, der die Möglichkeit erhalten würde diese Lektüre durchgehen zu können. Philosophische Gedanken, Wissen und vieles mehr. Davon konnte Alaine nur träumen. Dieser Umfang war gewaltig.

Sie lauschte seinen nächsten Worten, in denen er davon sprach, dass bald eine Beförderung eines Inquisitors zu einem Exekutor anstünde, sowie mehrere Warrior den Rang eines Inquisitors erhalten sollten. Ein Rang wie der eines Inquisitors war nicht mehr als das Überwinden einer weiteren Hürde, in welcher es darum ging an mehr Macht zu gelangen, zu mehr Geheimnissen und zu noch mehr Ressourcen. Was als nächstes kam war allerdings äußerst interessant, denn Allegious verlangte von ihr, dass sie sich vorstellen sollte sich an der Spitze des Imperiums zu befinden. Wie würde sie sich der wahren Treue eines Anwärter sichern? Was würde oder könnte man von einem Inquisitor fordern, was für ihn ein Opfer bedeuten würde? Zwei Fragen, welche nicht einfach zu beantworten waren. Zwei Fragen, die wohldurchdacht werden sollten. Er selbst hatte lange darüber nachgedacht und erklärte, dass die Antwort sich zunächst als schwieriger gestaltete als diese zu sein schien. Wieder kamen Fragen über seine Lippen, fragen die er stellte und deren Antwort er zum Teil schon gab. Der Sinn einer jeden Stufe bestand darin jemandem mehr zu gewähren. All diesen mehr zu nehmen als zu geben war eine logische Schlussfolgerung und im Prinzip sollte es sogar der Wahrheit entsprechen. Ihnen alles nehmen, damit nur ein geringer Teil gegeben wurde, gerade so, dass sie Gier halbwegs befriedigt wurde. Allegious wollte wissen ob sie das Ritual kannte, welches Phollow ihn und Arica durchlaufen hatte lassen. Eine Frage die sie mit Ja beantworten konnte, denn sie hatte darüber gelesen. Er wollte, dass sie sich all dem vergegenwärtigte um ihren eigenen Standpunkt ihm mitteilen zu können. Während er Imperator sich auf einen Stuhl herabließ beobachtete er sie genau und dennoch stand er mit seinem Schoßhund in Verbindung und widmete sich kurz seinem Kommunikator. Die Warrior ging ins sich, schloss ihre leuchtenden smaragdgrünen Augen und sann darüber nach, was ihr Gebieter gesagt hatte, denn ihre Antwort sollte wohlüberlegt sein.


„Sich der Treue eines Anwärters zu sichern ist etwas, was in der heutigen Zeit viele versucht haben und dennoch haben sie bisweilen erkennen müssen, dass sie in dieser Hinsicht scheiterten, ja scheitern mussten. Durch meine Studien der alten Schriften und allem was sich finden konnte, gelangt ich an etwas, was viele tausend Jahre in der Vergangenheit liegt. Zu einer Zeit, in der die alten Sith noch mächtiger waren, zu einer Ära der Blüte. In jenen alten Schriften beschrieben sie etwas, was heute in Vergessenheit geraten ist. Die Versicherung der wahren Treue wurde gekoppelt mit Blut und dem Leben eines jeden einzelnen. Ebenso gibt es etwas, was man von einem Inquisitor fordern kann, ein Opfer, welches er geben muss und welches erkennbar machen wird ob seine Loyalität und seinen Hingabe der Wahrheit entspricht oder nicht. In diesem alten Ritual ist es der Inquisitor, welcher sein eigenes Leben seinem Imperator opfern muss um zu beweisen, dass er würdig ist. Ein Praktik, die in besonderen Räumlichkeiten abgehalten wurden und vor aller Augen, vor Zeugen. Während das Schwert den Leib durchstößt wird in einer Schale sein hervorquellendes Blut aufgefangen. Der Anwärter erhält nicht die Möglichkeit sein Leben retten zu können sollte er versagen. Wenn die Schale mit Blut gefüllt ist bis zum Zenit, das Leben aus dem Körper des Anwärters weicht, wird sich zeigen ob er würdig ist oder nicht. Stirbt er, wird sein Blut wertlos, doch sollte er überleben, ist er würdig und mit dem vergossenen Blut als Zeichen, wird ein Pakt geschlossen, ein alter, ein uralter Schwur in der alten Sprache.“

Die Warrior ließ eine Pause einfließen, sah ihren Imperator an und versuchte etwas aus seinem Gesicht zu lesen, eine Regung zu erhaschen, doch es gelang ihr nicht wirklich in diesem Moment.

„Nehmt ihm oder ihr alles, bis fast zum letzten um später zu geben, doch nur in einer kleine geringen Menge, so dass man gerade ebenso zufrieden ist, sich gestillt fühlt. So ist es möglich sich Untertan zu halten, zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass niemand die Chance erhält gänzlich aufzusteigen oder gar zu weit. Drücke nieder wo aufbegehrt wird, vernichte wo die Unterdrückung nicht mehr funktioniert.“

Ihre Worte verhalten im Raum, ihr Blick war noch immer auf den Imperator gerichtete wobei sie Taral niemals aus den Augen ließ.

„Ja ich kenne das Ritual, welches sowohl ihr als auch Arica durchlaufen habt. Meinen Standpunkt der Dinge habe ich euch offenbart. Verlangt von mir was immer ihr wünscht, ich werde es erfüllen. Der Weg ist es, welcher eine Entscheidung herbeiführt, ihr seid es, welcher bestimmen wird und niemand wird es wagen aufzubegehren. Schon einmal habe ich euch meine Treue geschworen, doch einfache Worte sind bedeutungslos, sie zerfließen, geraten in Vergessenheit. Fordert mehr als nur Worte mein Imperator, welche gebrochen werden wann immer man kann. Fordert das Leben jedes einzelnen und verbindet dies mit einem Schwur, welcher nicht gebrochen werden kann. Knechtschaft ist es, welche gebrochen werden kann wen diese offensichtlich ist. Ihr wisst was ich meine. Der Anspruch eines Imperators an seine Ergebenen, besonders an jene, die Inquisitor oder Exekutor werden wollen, sollten alles bisherige übersteigen. Ihr seid berechtigt dazu und ebenso in der Lage.“

Alaine endete mit ihren Ausführungen, ihren Worten, denn in diesem Moment hatte sie alles gesagt, alles ausgesprochen was ihren Standpunkt beinhaltete. Nun war er es, welcher darüber nachdenken würde um letztlich zu entscheiden was er davon hielt und ob er es vielleicht auch so ausführen würde in der Zukunft. Gut möglich das er solcherlei Gedanken auch selbst schon gehabt hatte. Vielleicht hatte sie ihm allerdings auch einen anderen Weg, eine andere Sicht offenbart, welche er für seine Zwecke nutzen konnte. Wer wusste schon was durch seinen Kopf, durch seinen Geist ging. Wie gern würde sie daran teilhaben, sollte er ihr dies gestatten.

Innerlich grinste sie, denn wenn Arica wüsste was sie soeben von sich gegeben hatte, sie würde Alaine mit bloßen Händen erwürgen. Allein schon, weil Alaines Vorschlag bezüglich des Rituales, alles bisherige übersteigen würde und die Exekutorin damit gezwungen sein würde sich selbst zu verdammen. Wie gern würde Alaine diesem Schauspiel beiwohnen. Die Wut in ihren Augen wäre eine große Freude und eine Befriedigung zudem. Wäre sie an der Stelle des Imperators, ihre Herrschaft würde keine Gnade kennen.


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Die Neugier des jungen Sith war deutlich spürbar. Es war offenkundig, das er zwiegespalten war. Einerseits gierte es ihn nach fremden, nach verbotenem Wissen - andererseits musste er dafür der fremdartigen Gestalt vertrauen. Und gerade Vertrauen war etwas, das ein Sith nicht gerade im Überfluß besaß. Tuur-Amash erkannte den Sturm, der im Inneren des Sith-Warriors tobte. Und er genoß es förmlich. Auch wenn er nur der Überbringer des Wissens war, so hatte auch der Krevaaki gewisse Vorlieben. Und sein heimliches Interesse galt jeher der Forschung. Dazu zählten auch Emotionen. Ganz gleich ob Mensch, Twi'lek, Noghri oder Chiss - jeder reagierte anders. Jeder fühlte anders. Und diese Reaktionen, diese Gefühle zu erforschen, sie zu erleben - auch das begeisterte den Insektoiden. Derjenige, der auf der Suche nach Verborgenem war, konnte immer fündig werden. Und er - Tuur-Amash - war einer dieser Sucher. Ein Bote des unstillbaren Verlangens nach neuer Information. So vieles galt es in der Galaxis noch zu entdecken. Zuviel Wissen war verschollen, zuviel Wissen verloren. Und doch war es immens wichtig, das existierende Wissen zu verteilen. Gerecht. In kleinen Portionen. Zuviel Wissen - und damit verbunden zuviel Macht - sorgte generell für Unmut. Für Ungleichnis und für Neid. All das hatte der Bruderkrieg des Sith noch einmal verdeutlicht. Tuur-Amash selbst hatte sich nicht beteiligt an dem Gemetzel - dafür war er zu sehr Theoretiker und zu wenig praxisbezogen.
Der junge Sith hingegen blieb vorerst skeptisch - und das gefiel dem Krevaaki irgendwie. Abwechslung war ebenfalls ein höchst interessanter Aspekt. Mit einem rasselnden Keuchen hielt der Insektoid inne.


[Altes Wissen. Kein Neues. Kein Komplott dafür von Belang. Wissen von alten Sith. Jahrhunderte alt. Vergessen, verborgen, verboten.], stichelte der Sith Mystiker weiter. Er wollte die Vorsicht des jungen Menschen ausloten und auskosten. Menschliche Eigenarten waren besonders mannigfaltig. Man konnte die ganze Galaxis bereisen und dabei immer auf unterschiedliche Wesenzüge bei den Menschen treffen. Eine interessante Rasse. Wandelbar, wankelmütig. Anpassungsfähig. Der Mentor klackte mit seinen Mundwerkzeugen, drehte seine verkrümmte Gestalt langsam herum und betrachtete den dunkelhaarigen Mann mit der düsteren Aura eindringlich.

[Leistung. Gegenleistung. Nehmen und geben. Vor und zurück.], rasselte der Krevaaki. Manchmal fiel es dem Tutor schwer, den Gedanken der jungen Ordensmitglieder zu folgen. Natürlich gab es für alles einen Preis - allerdings war nicht jede Auskunft, nicht jede Unterweisung mit einer Gegenleistung verbunden. Bisweilen kam es vor, das man mehr erhielt, als man gab. Anderen wiederum wurde mehr genommen, als sie besaßen. Das Rad des Schicksals drehte sich bekanntlich permanent. Daran konnte kein Sterblicher etwas ändern. Noch immer ruhten die gänzlich weißen Augen des Insektenwesens auf dem jungen Krieger.

[Das Wissen - alt. Der Preis - gering. Die Neugier - sie siegt.], prophezeite das Wesen mit dem roten Chitinpanzer. Es war bezeichnend, das der düstere Mensch weiter vor Ort blieb. Es wäre leicht gewesen, den Tutor einfach stehen zu lassen. Doch er tat es nicht - aus Gier. Er wollte das Wissen - das spürte Tuur-Amash. Und es ehrte den alten Mystiker. Denn die Schriften und Weisungen brachten interessante Dinge mit sich. Geschichten der Vergangenheit, machtvolle Texte und verlorene Geheimnisse. Ein neuerliches Keuchen plagte den gebogenen Leib des Krevaaki.

[Einstige Meister - hüteten dies' Wissen. Starben. Wurden vergessen. Heute ist viel wert dies' Wissen. Ist selten. Einzigartig.], klackerte der Insektoide und näherte sich dem Sith-Warrior bis auf wenige Zentimeter. Der garstige Gestank seiner verstaubten, zerschlissenen Robe sagte viel über die minimale Vorliebe für Hygiene aus. Die regelmäßigen Aufenthalte in kalten, feuchten Kellern des Ordens taten ihr übriges dazu bei. Und doch verlor der Krevaaki nichts von seiner lehrerhaften Aura.


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Zwei Dinge kämpften gleichermaßen in Ians Brust: Neugier und Misstrauen. Vertrauen gegen Misstrauen. Doch hatten nicht die jüngsten Ereignisse wieder einmal bewiesen, dass man keinem vertrauen konnte? Keinem vertrauen durfte? War es nicht das Vertrauen, dass einen schwächte, schwach machte? Man vertraute auf etwas, auf jemanden und erfuhr dann die bittere Enttäuschung. Versprechungen gab es viele, immer. Sie waren allgegenwärtig. Da versprach etwas Gesundheit, dort versprach etwas Glück. Da gab es etwas, dass alles erleichtern, verbessern sollte. Worte, getunkt in den Schein der Weisheit, gesprochen von vermeintlich weisen Personen. Die Versprechungen aller Art machten, die immerzu mit den gleichen Worten lockten: Verbesserung, Macht, Erleichterung. Aber sagte das Wort nicht selbst schon aus, was ein Versprechen war? Etwas Falsches. Etwas woran man sich versprochen hatte?
Lockte der Insektoide selbst nicht ebenfalls immer mit den gleichen Worten, die keine neue, keine richtige Aussage enthielten? Altes, verbotenes Wissen. Wissen, durch das man Macht erlangte. Verboten? Ein Wort, das den Warrior stutzig machte. Gab es verbotenes Wissen bei den Sith? War ein Verbot nicht eine Kette, die in der Bewegung behinderte? Sagte der Kodex der Sith nicht aus, dass man sich von Ketten befreien musste? Ein Sith nahm sich, wann immer er etwas sah, was er wollte. Ein Sith kannte keine Verbote. Keine Einschränkungen. Wie also sollte es da verbotenes Wissen geben? Da gab es nur ein Gebot: die Treue dem Imperator gegenüber, treue dem Imperium. Verbotenes Wissen musste demnach etwas wie Hochverrat sein. Aber der Warrior konnte sich kaum vorstellen, dass der Orden Schriften hortete, die dem Imperator ein Dorn im Auge sein konnten. Wie also, konnte es verbotenes Wissen geben?

Das Misstrauen im Warrior wuchs. Der Krrevaki antwortete nicht auf seine Fragen. Hielt sich weiterhin philosophisch bedeckt. Sprach von einer geringen Gegenleistung, rückte aber nicht damit heraus, was genau er meinte. Der Tod konnte eine geringe Gegenleistung sein. Vor allem für einen Sith. Ein schneller, schmerzfreier Tod. Wer sagte, dass der Kreevaki kein Betrüger war? Der diese Schriften nicht allein entziffern konnte? Der Hilfe von jungen, gesunden Augen benötigte. Von einem wachen, misstrauischen Geist. Was, wenn Ian nur als Mittel zum Zweck fungieren sollte? Seine Gedanken kehrten zu Ysim. Auch für ihn war er ein Mittel gewesen. Ysim hatte einst seine Macht demonstriert und Ians Schwachheit offenbart. Etwas, dass der Warrior niemals wieder zulassen würde. Oh, wie sie sich alle ähnelten. Auch Alisha hatte Ian nur benutzt. Beinahe hätte sich ein boshaftes Lächeln auf das Antlitz des Sith gestohlen, als er erstmals bemerkte, dass auch Radan für sie nur ein Mittel zu Zweck war. Um ihre eigene Unzulänglichkeit zu überdecken. Nein, Ian fiel nicht mehr auf leere, haltlose Phrasen herein. Er war Lord Ian Dice.
Es gefiel ihm nicht, dass der Kreevaki schon das zweite Mal etwas prophezeite, dass mit ihm selbst –mit Ian- zu tun hatte. Glaubte dieser Insektoide etwa, er könne die Gedanken des Warrior lesen? Seine Handlungen voraussehen? Dann näherte sich der Insektiode, stand so nahe vor Ian, dass er sicher seinen Atem spüren konnte. Die Kleidung des anderen Sith stank. Sie verbreitete einen modrigen Geruch, gerade so, als wäre der Insektoide dabei, zu verwese, obwohl er noch lebte. Im Vergleich zu Ryloth allerdings war dieser Geruch nichts. Und so verzog Ian das Gesicht nicht, wenngleich er drauf achtete nicht mehr gar so tief einzuatmen.
Der Warrior fixierte den anderen. Der Kreevaki versuchte ihn als Spielfigur zu missbrauchen. Aber das würde ihm nicht gelingen, denn der Warrior hatte ihn durchschaut. Er würde derjenige sein, der entschied. Nicht länger als Spielfigur fungieren. Die Zeiten von Ian dem Narren waren vorbei. Niemand würde seine Geschichte schreiben, außer er selbst.

Ich wäre ein Narr, wenn ich mir Wissen entgehen lasse, dass so mächtig ist, wie ihr es behauptet“, sagte Ian fest. “Doch ich wäre ebenfalls ein Narr, wenn ich euch vertrauen und folgen würde.Der Warrior musterte den anderen, zog ein letztes Mal in Erwägung mit ihm zu gehen. Was konnte ihm dieser gebrechliche, von Husten geplagte Sith anhaben? Im Kamp mit dem Schwert war er sicher unterlegen. Er brauchte einen Stock um sich fort zu bewegen. Sein Husten quälte ihn. Aber Ian war kein Narr. Er wusste, dass die Macht einem Fähigkeiten verlieh, die weit über das eigentlich körperliche Potential hinaus gingen. Wäre er diesem Sith, der höherrangig war als er selbst, dann immer noch überlegen? Sein gebrechliches Äußeres sagte nichts über seine Stärke aus. Ian wusste solche Sachen zu gut.
„Es gibt kein verbotenes Wissen“, mutmaßte Ian dann laut.
„Ein Sith kennt keine Verbote. Einem Sith werden keine Verbote auferlegt, außer dem, niemals Hochverrat zu begehen.“
Die Augen des Warrior verengten sich zu Schlitzen.
„Ist es das, wozu ihr mich animieren wollt?“

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[Bastion - Raumhafen] Christian​

Zischend öffnete sich die Tür des Personentransporters und Licht flutete den gedimmten Flur des Schiffes.
Schützend hob Chris einen Arm vor die Augen, bis diese sich dem neuen Lichtverhältnis angepasst haben. Vor ihm erstreckte sich die dicht gedrängte Skyline von Bastion und unzählige Leute bahnten sich ihren Weg durch den Raumhafen und die Zollkontrollen.
Er durchsuchte noch einmal seine Tasche, ob er auch alles Wichtige dabei hätte, und verließ das Schiff.

Hinter ihm drängelten sich ein paar der anderen Passagiere vorbei und schubsten ihn leicht, aber er war es gewohnt geschubst zu werden, missachtet zu werden. Ihm war es eigentlich egal, also blieb er ruhig und setzte seinen Weg zum Kontrollpunkt fort. Er reihte sich in die lange Schlange davor ein und beobachtete sein Umfeld, während er wartete, dass sich die Leute vor ihm bewegten. Im Raumhafen wimmelte es vor Leben, überall kamen neue an und andere verließen den Planeten. Dauernd starteten Schiffe und neue landeten auf der Planetenoberfläche. Inzwischen war er an der Reihe seine Personal ID vorzulegen, der Beamte schaute kurz auf die kleine Karte, musterte Chris abschätzig und winkte ihn schließlich durch. Burton ließ sich von der Masse treiben, folgte den Straßen und Gassen der imperialen Hochburg und ließ seinen Blick über das neue Umfeld schweifen. Er versuchte sich möglichst viel von seiner Umgebung, einzuprägen, um sich in der unbekannten Stadt zurechtzufinden.

Es erinnerte ihn stark an Ord Mantell, es war eng, überall waren Leute, niemand kümmerte sich um jemanden außer sich. Bei einem Bekleidungsgeschäft blieb er kurz stehen und schaute an sich runter. Unzufrieden mit sich selbst verzog er das Gesicht. Er sah aus, als wäre er ein Bettler, unfähig für sich zu sorgen. Sein schwarzes Hemd war dreckig und die weite Hose - ebenfalls schwarz - wies mehrere Löcher auf und war ebenso zerschunden und verdreckt wie sein Hemd. Er hatte das meiste seines Geldes bereits für die Reise nach Bastion ausgegeben, wenn er sich jetzt neue Kleider kaufen würde, hätte er nur noch ein paar Decicreds übrig. Burton bezweifelte zwar, dass er im Tempel Credits brauchen würde, aber sicher war sicher. Er verwarf den Gedanken sich neue Klamotten, zu kaufen und setzte seinen Weg zum Tempel, seinen Weg zur Bedeutsamkeit vor. Wenn er erst ein Sith ist, würde niemand ihn mehr ignorieren oder ihn schubsen und disrespektieren. Er irrte weiter durch die Gassen des Zentrums der Stadt, auf der Suche nach dem Gebäude des Sith-Ordens, auf der Suche nach seiner Zukunft, seiner Größe und seiner Macht. Um den Tempel schneller, zu finden, fragte er den Nächstbesten. Zumindest versuchte er es, denn die meisten winkten einfach ab, ignorierten ihn oder warnten ihn nicht näher , zu kommen. Erst bei einem Jungen hatte er Glück. Das Kind schaute ihn erst ängstlich an, beschrieb ihm aber den Weg, als er ihm einen Credit anbot. Mit der neu gewonnenen Information machte er sich wieder auf den Weg zum Gebäude der Sith.

Durch die gewinkelten Gassen zwängte er sich zwischen die Menschenmassen hindurch. Er hasste das Gefühl der Wertlosigkeit, das er in solchen Massen hatte, aber das würde nach seiner Ausbildung ein Ende haben. Als er das große schwarze Gebäude erblickte, stockte ihm der Atem, so etwas hatte er noch nie gesehen. Der Tempel beeindruckte durch seine schiere Größe, aber vor allem durch seine Aura. Sie schien alles in der Umgebung wegzudrücken und sie zu beherrschen, sie zu unterdrücken. Er näherte sich dem Tempel langsam und respektvoll, ließ die schwarzen Pforten nie aus dem Auge. Das Gebäude hatte etwas Bedrohliches, man fühlte sich darin klein, unwirklich und wertlos. Beklommen betrat Chris den Tempel. Bereit sein ganzes bisheriges Leben zurückzulassen, alles dafür zu tun beachtet zu werden, gefürchtet zu werden. Er atmete tief ein und schritt durch das hohe Tor.


[Bastion - Sith-Tempel] Burton​
 
Bastion ~ II ~ Sith Orden ~ Allegious' Privatbibliothek ~ II ~ Imperator Darth Allegious & Alaine

Der Stuhl war nicht der bequemste. Er war seinen Thron gewöhnt, so sehr dass ihm das Sitzen auf anderen Gelegenheiten nicht mehr wirklich behagte. Ein Grund mehr sich schnellst möglichst zur SSD Nereus Kratas zu begeben um sich ein wenig an neue, ungewohnte Orte zu begeben, die es ihm vielleicht leichter machen würden, seinen Thron zumindest eine Zeitlang zu vergessen. Während er sich also mit dem Stuhl arrangieren musste, ohne sich dies nach außen anmerken zu lassen, lauschte er den Ausführungen Alaine’s. Doch die Idee oder Möglichkeit die diese ihm aufzeigte schien nur eine leichte Abwandlung des Rituals von Phollow zu sein. Blut hatte keinen Nutzen für ihn. Er konnte mit dem Blut keinen Machtbegabten unter Druck setzen. Sicherlich, einige würden sterben bei eben jener Prüfung, aber das war vergeudetes Potential und ohnehin würden die Meisten dies nur tun in dem Glauben zu überleben und davon zu profitieren. Aber genau das wollte Allegious verhindern, dass jene eben wahrhaft profitierten, nur dann konnte er sie kontrollieren. Die Möglichkeit zu Sterben barg keine Gewissheit dass ein Anwender der dunklen Seite ihm wirklich treu verbunden war, sobald er die Schwelle des Todes erst mal überschritten hatte. Die Frage lautete also wie konnte man es mit Hilfe der dunklen Seite der Macht anstellen, Machtbegabte fortwährend an sich zu binden? War das überhaupt möglich? Warum sollte es ihm nicht möglich sein, schließlich war er der Imperator. Für ihn galten die Grenzen der Schwachen nicht.

Nein, mein Kind. Blut bedeutet nichts. Traditionen sind nur nützlich wenn ich daraus einen Vorteil ziehen kann. Aber selbst die Alchemie der Sith vermag mit Blut nichts anzustellen. Sobald ein Anwärter das von euch beschriebene Ritual durchgeführt und überlebt hat, wird sein Eigennutz und seine Selbstsucht wieder in ihm zum Vorschein kommen und er wird allem zum Trotz versuchen an den Punkt zu gelangen an dem ich stehe. Ich erlange dadurch also keinerlei Kontrolle über ihn. Natürlich bedarf es nicht unbedingt einer Kontrolle durch die Macht. Aber allzu großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten birgt immer die Gefahr der Selbstüberschätzung und öffnet damit dem Verrat Tür und Tor. Und ich werde nicht zulassen dass mir ein solches Ende beschieden sein wird. Zumal die Variante die ihr beschreibt bloß eine Abhandlung des alten Imperators ist. Und ist euch nicht aufgefallen wie weitreichend die Umwälzungen im Imperium sind? Alles was ich mache, gestalte ich auf meine eigene Art. Nichts erinnert an die Handlungen der alten Herrscher. Genau so muss es bei diesen Ritualen sein. Sollen sie mich einen Tyrannen nennen, es wäre nur gerecht. Wir lassen uns von unseren Emotionen lenken. Wir herrschen wie wir fühlen, nicht wie es unsere Logik gebietet, das ist bisweilen sicherlich nicht gerecht, aber es ist immer richtig.

Das Spiel von Sith und Nicht-Sith war ein schmaler Grat. Allegious war sich sicher dass der Orden diese Ansicht nicht teilen würde. Und das könnte ihn dann wirklich gefährlich werden. Wenn sich alle Anwender der dunklen Seite gegen ihn wenden würden… er war kein Narr um sich als absolut unantastbar zu betrachten. Das war ein Grund mehr ständig die Kämpfe untereinander anzufachen. Solange alle im Orden mit sich selbst beschäftigt waren, hatte Allegious nichts worum er sich fortwährend Gedanken machen musste. Das war die erste Kontrollinstanz. Beschäftige sie so, dass sie keine Zeit haben zu denken. Nicht umsonst hatte er vielversprechende Akolyten wie Draconis und Nergal nach Coruscant entsandt. Zum einen untermauerten sie die glaubwürdige Haltung seines Imperiums dass ihnen viel an Coruscant lag und zum anderen waren sie schlichtweg zu beschäftigt um sich um größere Dinge zu kämpfen. Amüsanterweise waren die Jedi in einer abstrakten Art und Weise seine Verbündeten. Indem er den Fokus auf deren Vernichtung legte, gaben sich seine Untergebenen auch nur diesem Fokus hin und vergaßen alles andere. Solange es Jedi gab würde es auch seine Herrschaft geben, ein Umstand der sich nun mehr von abstrakt zu paradox abgewandelt hatte. Allegious zweifelte daran, dass jene wie Alaine verstünden. Solche wie sie waren nicht zum Herrschen geeignet. Sie führten Befehle aus. Sie schürten Konflikte wo sie ihm dienlich waren, und schufen Ordnung wo jene vonnöten war. Aber herrschen würden jene nie. Nicht einmal Draconis oder Nergal konnten ihm wirklich gefährlich werden, sie waren zu gehorsam. Und doch… ermahnte sich der Imperator selbst dass er nichts anderes als ein willenloser Lakaie gewesen war, einst in jenen Tagen an dem er noch absolut nichts von der Macht oder gar den dunklen Künsten verstand. Erneut umgab ihn sein Zorn. Er war eine Marionette gewesen. Aber der Sieg hatte auch seine Ketten gebrochen. Der Kodex war allumfassende und absolute Wahrheit.

Als er ersann wie es sein würde wenn er einen scheinbaren Frieden mit den Jedi schloss, ging ihm der Gedanke durch den Kopf dass zu diesem Zeitpunkt es sich ebenfalls als günstig erweisen können, gegen ihn zu putschen. Allegious würde sich hüten müssen und seine gefährlichsten Kinder zu jenem Zeitpunkt entweder weit von dem Zentrum des Imperiums fortgeschickt haben, womit er sich wieder einer größeren Gefahr durch die Jedi ausgesetzt sah, oder aber er würde sie entsprechend seinem Willen untergeordnet haben müssen. Das war das schwierigste mit Machtanwendern der dunklen Seite. Und wieder sah er sich mit dem Ursprungsproblem kommender Beförderungen konfrontiert. Er musste sie alle knechten und an sich binden. Und ein Diener wie Alaine würde helfen dies zu bewerkstelligen. Die Ironie war beißend, derlei Art dass wenn sie einen Geruch verbreitet hätte, jedem die Augen getränt hätten und die Atemwege jegliche Atmen erschwert hätten.

Allegious sinnierte einen Moment über Gestalten, die längst verschwunden waren. Maedhros, Azgeth, und Alisah. Verräter. Allesamt. Und über sie war er nicht erhaben, aber das würde auch nicht nötig sein. Auf Azgeth hatte er bereits einen Sith angesetzt. Es würde nicht lange dauern bis dieser mit dem Kopf seiner einstigen Schülerin wiederkehren würde. Der Imperator war es leid sich mit solchen wankenden Gestalten abzugeben. Er würde alle jagen und vernichten die sich seinem Willen widersetzten, in gewissem Sinne waren sie es, die ihn angreifbar machen konnten. Sie waren der lebende Beweis, den Klauen des Imperators entkommen zu können. Und wer im Voraus damit spekulieren konnte bei Verfehlungen und Putschversuchen entkommen zu können würde unweigerlich dem Pfad des Verrates folgen. Allegious gestand sich ganz offen ein, dass er diesen Weg fürchtete. Furcht war ein Pfad der dunklen Seite, er bediente sich seiner Angst um damit stärker zu werden. Er musste auf andere wie ein Strudel der dunklen Seite wirken, niemand konnte sich ihm entziehen und die letzten Operationen durch Lidia di Kastro hatten ihm geholfen sein Potential zu optimieren. Dennoch fragte er sich wie er herrschen könnte, wenn er noch in Gänze humanoid wäre. Di Kastro hatte ihm Vieles geben können aber eben nicht alles. Sein Herz schlug ruhig im entfernt vernehmbaren Takt beruhigender, choraler Gesänge. Allegious mochte diese subtile Beeinflussung seiner Gegenwart. Sie unterstrich ähnlich einem Propaganda-Video seine Wirkung.


Nehmt euch einige Werke mit, von denen ihr glaubt dass sie euch bei eurer Aufgabe von Nutzen sein können. Wir werden an Bord der SSD Nereus Kratas gehen. Wir haben etwas zu erledigen. Es wird Zeit die Wirtschaft und Ökonomie unseres Imperiums anzukurbeln- wieder keine Frage der Gerechtigkeit sondern die der richtigen Entscheidung. Wir haben solche Schiffe nicht nur dazu gebaut um sie verrosten zu lassen. Wir wollen ihnen ihre, ursprünglichen Entwurf Bedeutung einverleiben.

Er wartete geduldig bis sie einige Schriften gesammelt hatte, natürlich ließ sie Taral nicht einen Moment aus den Augen, hatte sich jedoch schon erhoben. Der Stuhl behagte ihm nicht. Es war das erste Mal dass der Imperator Bastion verließ seit dem er sich selbst zum Herrscher erhoben hatte und es würde interessant sein, zu beobachten, inwieweit seine Sicherheitsmaßnahmen es gestatten würden, seine Macht auch in seiner Abwesenheit aufrechtzuerhalten. Wenn nicht… es würde kein „Wenn“ geben und wenn doch würde er mit dem SSD geradewegs in Bastion fliegen. So oder so, man würde noch in 1000 Jahren von ihm sprechen. Er würde keine Randfigur von vielen unter den alten Herrschern darstellen. Sein Imperium würde größer, stärker und beständiger ausfallen und seine Herrschaft würde jene darstellen in der sich die ihm vielleicht doch einmal folgenden Imperatoren messen müssten.

Es dauerte nicht lange bis sie die Gewölbe des Ordens hinter sich ließen, mit all ihren Maden, dem toten Charon, einer Leitfigur für den Imperator da dieser ihm mit seinem Tod wohl mehr beigebracht hatte, als alle anderen vor ihm. Begleitet von einer Staffel Tie Defender stiegen sie schnell in der Fähre in die Atmosphäre empor, welche sich bald in den schwarzen nur von gleisendem Licht entfernter Sterne durchbrochenen Weltraum verflüchtigte. Wachen standen im Hangar Spalier. Es dauerte nur ein paar Minuten ehe sie auf der Brücke ankamen und der SSD bereits dabei war zu wenden.


Bastion ~ II ~ Orbit ~ ISSD Nereus Kratas Imperator ~ Brücke ~ Darth Allegious & Alaine
 
Bastion ~ II ~ Sith Orden ~ Allegious' Privatbibliothek ~ II ~ Imperator Darth Allegious & Alaine

Er berichtigte sie, indem er klar stellte, dass Blut keinerlei Bedeutung besaß und Alaine musste zugeben, dass er Recht hatte. Ihr eigener Versuch ihren Schüler an sich zu binden, indem sie ihn mit Blut hatte aufsteigen lassen, hatte nicht viel gebracht. Er war letztlich verschwunden, sie hatte nichts mehr von ihm gehört, bis heute nicht. Jeder ihrer bisherigen Schüler war zu einem Verräter geworden, dadurch, dass sie verschwunden waren, ihre Ausbildung abgebrochen hatten oder gestorben waren. Doch dies war Vergangenheit, sie würde einen anderen Weg finden dafür zu sorgen, dass die nächsten Schüler, welche sie aufnehmen würden auf Gedeih und Verderb ihr ausgeliefert sein würden. Für Allegious waren Traditionen nur dann nützlich, wenn er daraus einen Vorteil ziehen konnte. Selbst die Alchemie die Sith, hatten bis jetzt noch nichts mit Blut anfangen können. Einen Augenblick dachte die Warrior darüber nach. Es musste einen Weg geben, einen, denn man bisher noch nicht gefunden hatte. Sie würde sich zur Aufgabe machen einen solchen Weg zu finden. Was Allegious verlangte war nicht einfach, denn er hatte Recht wenn er behauptete, dass sobald Alaines vorgeschlagenes Ritual vollzogen worden war, die Eigennutz und Selbstsucht des Anwärter zurückkehren würde. Dies stellte ein Problem dar.

Im Grunde würde man etwas finden müssen, um dafür zu sorgen, dass jeder weitere Anwärter sich nicht entwickeln konnte, nicht entwickeln, wenn es darum ging ihre Gedanken auf etwas zu richten, was ihnen nicht zustand. Sie alle strebten Macht an und sie alle würden am liebsten den Posten des Imperators übernehmen wollen, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten konnten. Für ihren Imperator brachte ihr Ritual nichts, keiner Vorteile, mit Ausnahme dessen, dass einige sterben würden, doch auch ihr Tod brachte eher einen Nachteil, denn somit besaß man für die Zeiten des Krieges kein Kanonenfutter, welches man an die Front schicken konnte. Zumal wie ihr Imperator sagte, dass allzu großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine Gefahr in sich barg, denn Selbstüberschätzung öffnete damit Tür und Tor für jegliche Art von Verrat. Er, ihr Imperator, würde selbstverständlich niemals zulassen, dass ein solches Ende beschert wurde.

Zudem war ihr Vorschlag nur eine Abwandlung dessen, was ihr alter Imperator hervorgebracht hatte und jenen Mann verachtete sie, dessen Schwäche ihn zum Verräter gemacht hatte. Phollow war nicht mehr als ein Narr gewesen, eine ehemaliger Jedi, welcher es geschafft hatte sich Macht anzueignen, welche ihm nicht gebührt hatte. Alaine hatte ihn nur kurz erlebt und schon damals, als sie mit neunzehn Jahren in den Orden gekommen war, hatte sie gewusst, dass dieser Imperator nichts taugte.

Allegious kurze Frage, ob ihr nicht aufgefallen sie, welche weitreichenden Umwälzungen im Imperium entstanden seien, konnte sie mit Ja beantworten, denn sie waren ihr aufgefallen. Nur ein Blinder oder gar gänzlicher Narr hätte dies übersehen können, doch davon gab es viele. So wie der Herrscher dieser Ära sagte, dass er alles nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltete, so würde er dies auch in Zukunft tun. Den eigenen Weg zu beschreiten war es, was ihn mächtig gemacht hatte und noch mächtig machen würde. Er war einer der wenigen, der ein gutes Gleichgewicht zwischen Neuerungen und alten Traditionen erschaffen hatte. Andere hatten versagt und waren gefallen. Allegious verlangte somit auch für sein Ritual etwas, was es zuvor noch nicht gegeben hatte. Sie würde sich darüber Gedanken machen und einen Weg finden ihm etwas zu bieten, was es bisher noch nicht gegeben hatte.

Sie sollten ihn seiner Meinung nach einen Tyrannen nennen und Alaine hielt einen Augenblick in ihren Gedanken inne. Dieses Wort war vielfältig. Es war stets eine Auslegungssache was man als Tyrannei ansah und was nicht. Ein Tyrann war ebenso ein Usurpator, jemand, dem man die Legitimität abgesprochen hatte zu herrschen. Zum anderen könnte seine Herrschaft aus Tyrannei bestehen und wie er selbst sagte, wäre dies nur gerecht. Was bedeutete Tyrannei in dieser Hinsicht also? Zu unterjochen, zu demütigen, dafür zu sorgen, dass alles und jeder unter seiner Knechtschaft leben musste? Dies konnte ein Anfang von Tyrannei sein und dennoch, war nach der Meinung der Warrior gerade dies der erste Schritt in die richtige Richtung.


„Ihr habt Recht, mein Vorschlag wäre nichts weiter als eine Abwandlung und würde zu nichts bringen. Einen Weg zu finden, der dafür sorgt, dass man den Anwärter an sich bindet, dafür sorgt, dass er nicht mehr dazu in der Lage ist, seinen eigenen Egoistischen uns Selbstsüchtigen Begierden nachgehen zu können, ist wahrlich schwer. Man müsste einen Weg finden dafür zu sorgen, dass jede Person in ihrer Entwicklung gehemmt wird, zumindest insoweit, dass er kontrollierbar wird und nicht mehr als eine einfache Marionette. Ich werde mir Gedanken darüber machen. Einen Weg wird es sicherlich geben, doch müssen alle Eventualitäten berücksichtigt werden.

Was ist ein Tyrann? Für die einen ist er es schon, sobald ein kleiner Teil von Unterdrückung beginnt, für andere kann ein falsch gesprochenes Wort der Anfang dazu sein. Jeder würde dieses Wort anders auslegen. Wir sind Sith, oder sollten welche sein und wie ihr sagte, handeln wir aus unseren Gefühlen heraus nicht aus der Logik. Auch in diesem Punkt könnte man fragen was Gerecht ist? Auch in dieser Hinsicht würde jeder eine andere Sicht darüber haben. Wenn Tyrannei bedeutet, dafür zu sorgen, dass die Sith erstarken, man sie fürchtete in der gesamten Galaxie und sie die Herrscher sind, in diesem Fall ihr der Herrscher des Universums, so begrüße ich diese Tyrannei, denn einzig und allein dies ist der Weg. Die Jedi sind es, welcher nach ihrer Logik handeln, welche Gefühle unterdrücken, wenn es um Hass, Zorn, Angst und ähnlichem geht. Doch auch bei ihnen bleibt es mitunter beim Versuchen. Vielleicht mögt ihr mich eine Närrin nennen, doch der Grat zwischen einen Sith und einem Jedi ist nicht so groß wie viele glauben mögen.“


Alaines Ansicht diesbezüglich ging nicht mit dem konform was die Meisten Sith dachten, besonders auch die Jünger und Adepten, welche glaubten, dass die Jedi die Schwachen waren. Wenn dem so wäre, warum gab es sie dann, warum war es bisher niemandem gelungen sie gänzlich auszulöschen!? Sowohl Jedi als auch Sith waren eine Münze, nur mit unterschiedlichen Seiten, wenn es um die Handlung ging.

So viele Narren existieren, deren Denkweiße mehr als nur primitiv war. Die niemals dazu im Stande sein würde, weiter zu blicken als bis zu ihrer Nasenspitze und dennoch war genau dies von Vorteil. Dieser Aspekt war es, denn man würde nutzen müssen. Allegious würde mit Sicherheit einen Weg finden, dessen war Alaine sich ziemlich sicher. Was auch immer der Imperator plante, er würde seine Pläne in die Tat umsetzen, er würde handeln, wo andere es unterlassen hatten. Auf seinem Weg, welchen er unbeirrt beschreiten würde, würden viele der anderen sich wünschen, dass es niemals dazu gekommen wäre. Doch dann, dann würde es zu spät sein. Mit einer einzigen Ausnahme, wenn alle sich verbinden und gegen den Imperator stellen würden, nur dann hätten sie eventuell eine Chance. Doch dies würde ihnen nicht in den Sinn kommen. Alaine würde dies nur recht sein, denn wär würde dann als nächstes den Thron in Anspruch nehmen!? Niemand derjenigen, welche zurzeit an Macht besaßen würde Alaine akzeptieren und sie selbst stand zu weit unten um die Herrschaft an sich reisen zu können.

Allegious unterbrach ihren Gedankengang, indem er sie dazu aufforderte einige der Werke mit zunehmen, von denen sie glaubte, dass sie ihr bei ihrer Aufgabe von Nutzen sein könnten. Er sprach davon, dass sie sich an Bord der SSD Nereus Kratas begeben würden, was Alaine erstaunte, denn sie hatte nicht damit gerechnet einen Ausflug zu unternehmen und schon gar nicht mit ihm. Etwas zu erledigen!? Gern hätte sei gewusst was dieses etwas war und warum sie dabei sein sollte, doch sie würde diese Frage vorerst nicht stellen, sondern einfach abwarten. Was auch immer seine Absichten waren, sie würde diese noch früh genug erfahren und ebenso war es gut möglich, dass sie auf ihre Gedankliche Frage – hätte sie jene ausgesprochen – keine Antwort erhalten würde. Alles was er sagte war, dass es an der Zeit war die Wirtschaft und Ökonomie ihres Imperiums anzukurbeln, was wiederum keine Frage der Gerechtigkeit war, sondern die der richtigen Entscheidung.

Der Imperator ließ der Rothaarigen Sith Zeit, nach einigen Werken zu sehen, wobei er Geduld an den Tag lehnte und sie nicht drängte. Es dauerte einen Moment, bis sie sich einige der Schriften ausgesucht hatte, wobei sie Taral noch immer im Auge behielt. Als sie in den Händen hielt, was sie gesucht hatte, machten sie sich auf den Weg, wobei Alaine dem Imperator folgte, welcher erneut die Führung übernommen hatte.

Es dauerte nicht lange, bis sie die Gewölbe des Ordens hinter sich gelassen hatten und mit ihm all das Ungeziefer, welches sich dort aufhielt. Die kleine Gruppe stieg begleitete von einer Staffel TIE Defender, in der Fähre, in die Atmosphäre empor. Wachen standen im Hangar, als sie der Fähre entglitten und sich von dort auf den Weg zur Brücke des Schiffes machten. Der Weg war kurz, beinhaltete einige wenige Minuten. Alaine behielt die Offiziere im Auge, welche sie in den Gängen bis zur Brücke antrafen und selbst als sie die Brücke erreichten, ließ sie auch die Brückencrew nicht aus den Augen. Sie war gespannt zu sehen, zu erfahren, was der mächtigste Mann des Imperiums vorhatte, was sein Plan war.


Bastion ~ II ~ Orbit ~ ISSD Nereus Kratas Imperator ~ Brücke ~ Darth Allegious & Alaine
 
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Tuur-Amash kicherte rasselnd und keuchend. Die Vorsicht des jungen Kriegers war bezeichnend - allerdings nicht verdammenswert. Misstrauen ging um im Orden der Sith. Lüge und Betrug waren die häufigsten Gebrauchsmittel. Die Skepsis des jungen Menschen war also verständlich. Irgendwo. Vielleicht fürchtete er sich ob des Verrats eines mächtigeren Sith? Oder er spielte eine gewisse Naivität, um den Krevaaki in Sicherheit zu wiegen. Wieder einmal ertappte der Insektoide sich dabei, wie er sich für die charakterliche Eigenarten der Menschen ereiferte. Deren Verhaltensmuster waren so vielschichtig und wandelbar - eine wahre Freude. Die gleißend weißen Augen des seltsam krummen Wesens hafteten nach wie vor am Sith Warrior, die Mundwerkzeuge arbeiteten fleissig und sorgten für eine permanente Geräuschkulisse. Neugier und freudige Erwartung waren die prägnanten Emotionen, die den Krevaaki erfüllten.

[Narr sein. Narr werden. Narr verfluchen, Narr bejubeln. Wichtiger ist Wissen. Lasse ich Dich laufen in die Klinge des Verrats? Nein. Offen bin ich. Direkt. Will lehren. Trachte nicht nach Einfluß. Strebe nicht nach Verrat. Bin kein Bote. Bin Mentor, Tutor.], klackte Tuur-Amash. Der junge Mensch war nun bereit - hatte lange genug Demut und vorsichtige Vorgehensweise bewiesen. Also beschritt der Insektoide andere Pfade. Er beschloß, weitere Informationen Preis zu geben. Es konnte nicht schaden, den dunkelhaarigen Warrior zu locken. Das präsentierte Wissen würde ihn empfänglich machen für weitere Lehren. Für Unterweisungen. Für tiefgründigere Wissenschaften.

[Bist vorsichtig. Ist gut. Ist wichtig. Bewahrt vor Schmerz. Vor Arglist.], mandibelte er weiter. Mit etwas Nachdruck, war dieser düstere Mensch wirklich in der Lage, das Wissen umzusetzen. Vielleicht mochte er sogar für Tuur-Amash einige Artefakte bergen. Sofort klackte der Insektoide ausgeregt und neuerlich voller Vorfreude mit den Mundwerkzeugen. Die Aussicht auf vergessene Schätze von einst ließ ihn jegliche Zurückhaltung verlieren. Er gurrte schier, während seine verdreckten Glieder nicht stillzustehen schienen.

[Verbotenes Wissen ich hier in Händen halte. Mächtige Schrift. Wenn entschlüsselt, lässt es den Anwender kaum sichtbar werden. Technik hilft beim verbergen im Schatten. Macht die Dunkelheit zum Freund und steten Begleiter. Hilft auf fremden Pfaden.], gab Tuur-Amash letztlich Preis. Natürlich war es optimistisch geschätzt - immerhin sprachen die Texte, nach erstem Einblick, von der Möglichkeit derartigen Wissens. Es bedurfte noch diverser weiterer Nachforschungen und womöglicher auch ergänzender Schriften. Doch die Aussicht auf mögliche Vergrößerung der eigenen Fähigkeiten musste den jungen Warrior verführen. Den Verlockungen zu erliegen, was das Los vieler Sith. Und genau darauf hoffte der Krevaaki. Der junge Mann war ein geeigneter Schüler - die Macht schien stark in ihm zu sein.


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Bastion - Center - Sith Orden - Janems Meditationsraum - Balkon


Wind zerzauste die blauschwarzen Haare des Sith Executer, während die Nacht sich über Center legte. Dort unten begann jetzt die andere Seite der Stadt zu leben. Die dunkle Seite. Es war in jeder großen Stadt der Galaxis das gleiche Spiel. Überall lösten sich die Wesen der Nacht mit dern Wesen des Lichts ab. Ein ewiges Wechselspiel aus Licht und Schatten. Alles war wie die Macht selbst und die Macht war wie alle anderen Dinge. Alles war miteinader verknüpft und das eine konnte ohne das andere nicht existieren....

Mehr aus Instinkt als aus freiem Willen sprang Janem zur Seite. Die Macht steuerte die Bewegungen des Sith Executer. Die Macht die ihn noch erfüllte von der stundenlangen Meditation. Seine Sinne waren geschäft und er Selbst noch stark in der Macht verhaftet so dass er den Angriff gespürt hatte der ihn sonst wahrscheinlich getroffen hätte. Oder hätte er das? Es war schwer zu sagen. Auf jeden Fall lag Janem jetzt hiner dem steinernen Gländer und ein hoch energetischer Blasterschuss war in der Wand zerfastert dort wo sich soeben noch seine Stirn befunden hatte.


Was bei allen...

Janem richtete sich vorsichtig auf, ohne jedoch den Kopf über das Geländer zu heben. Sein Verstand arbeitete rasend schnell und er versuchte die Fakten zusammenzubekommen. Er stand auf einem der höchsten Türme des Sith Orden. In der Nähe gab es keine so hohen Gebäude. Bei dem Winkel den das Geländer hatte war eine größere Entfernung notwendig um vom Boden aus auf jemand zielen zu können, der auf dem Balkon stand. Und auf dem Boden wäre dieser jemand vermutlich leicht zu beobachten gewesen. Also war es hoch wahrscheinlich, dass der Schuss von einem Schiff oder einem hohen Gebäude aus abgefeuert worden war. In der Nähe des Ordens war der Luftraum allerdings streng reglementiert so dass diese Möglichkeit wohl ausschied. In Schussrichtung lagen mehrere hohe Gebäude. Einige waren noch im Bau nach den Verwüstungen des Bürgerkrieges. Es blieben also nur zwei oder drei Wohngebäude und der Sartinaynian-Memoriam-Turm. Jener hatte das Bombardement sogar unzerstört überstanden.

Janem kroch mehr als er lief vom Balkon nach drinnen und berührte dort das Panel, dass die Wand zur Kammer wieder schloss. Dann stand er auf, klopfte kurz den Staub von der Robe und hastete nach draussen, bevor eine Vibrorakte oder ähnliches das Werk doch noch vollenden würden. Während er durch die Gänge des Ordens nach unten lief, zum nächsten Turbolift, löste er via Com Alarm los. Er überlegte weiter.

Es hatte tatsächlich jemand grade mit einem Blaster auf ihn geschossen. Er hatte natürlich viele Feinde. Mehr als er zählen konnte aber die, die ihm wirklich gefährlich werden konnten schossen nicht Blastern aus dem Hinterhalt. Es war also ein intressantes Rätsel, und Janem war mehr als neugierig es zu lösen. Zum Sartinaynian-Memoriam-Turm waren es etwa 1.500 Meter. Es würde zu Fuß 20 Minuten dauern dort hinzukommen. Und Janem konnte nicht sicher sein, dass der Attentäter sich dort befand. Er konnte überall dort sein.

Janem hetzte aus dem Turbolift und in den Hanagar des Wachpersonals. Mehrere Gleiter befanden sich dort, und durch seinen Alarm waren das Wachpersonal auf den Beinen und besetzte die Posten. Als sie den Executer erblickten nahmen sie Haltung an, erwarteten wohl eine Erklärung für den Alarm. Janem stoppte.


Ein Attentäter hat mich angegriffen. Der Schuss wurde aus großer Höhe abgefeuert und kam aus Richtung des Sartinaynian-Memoriam-Turm. Lassen sie die Stadtgarde in Alarmbereitschaft versetzen und die Gegend absuchen. Verhaften sie alle verdächtig agierenden Personen dort und bringen sie mir diese. Lebend.

Die Befehle des Sith wurden sofort in die Tat umgesetzt. Zuerst wollte Janem sich einem der Trupps anschliessen, aber dann überlgte er es sich anders. Wer immer das getan hatte war kein Idiot. Er hatte herausgefunden wo Janem angreifbar war und alleine diese Tatsache setzte eine gewisse Gerissenheit voraus. Natürlich war es immer noch idotisch einen Sith Executer erschießen zu wollen, aber trotzdem erforderte es eine gewisse Intelligenz dies zu planen. Wenn dem so war so war er nun bestimmt schon auf der Flucht oder hatte zumindest Vorkehrungen getroffen, falls die Stadtgarde sich an seine Fersen heften würde.

Janem stieg in einen der Gleiter vom Typ XJ-2 und flog alleine los. Er hatte ein ähnliches Modell geflogen als er sich eine Verfolgungsjagd mit Phollow durch Coruscant geliefert hatte aber das schien in einem anderen Leben gewesen zu sein. Wenn der Attentäter auch nur halb so clever war wie Janem dachte dann würde er ihn bald in dem GLeiter entdecken und sich vielleicht wieder zu einem Angriff hinreissen lassen. Und wenn er das tat dann würde Janem in kriegen. Alle Sinne des Executer waren auf die Stadt unter ihm gerichtet. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem bösen Grinsen. Die Jäger waren bereits gejagte.



Bastion - Center - Gleiter Typ XJ-2 - Über der Stadt in der Nähe des Ordens

 
.. Bastion-System .. Bastion .. Ravelin .. etwa 1,2km Luftlinie vom Sith-Orden entfernt .. Sartinaynian-Memoriam-Turm .. Aussichtsplattform .. vier zwielichtige Gestalten ..​


"Und, sind wir zufrieden, TZ?", fragte ein sichtlich entspannter Oklay den Attentäterdroide. Der bullige Weequay mit einem schweren Akzent baute sich neben dem silbergrauen Droiden auf. Seine Hände umklammerten nach wie vor den schweren Blasterkarabiner, während der abgenutzte Griff einer Vibroklinge über seine Schulter ragte. Das ledergesichtige Alien erwartete nur eins - die Abschußbestätigung. Und damit den Tod vom Sith-Lord Janem Menari. Dies wiederum würde für den großen Geldsegen sorgen. Allein die Black Sun hatte ein Kopfgeld in Höhe von einer Million Credits ausgesetzt. Gut möglich das der Orden der Jedi bereit war, dieses Angebot zu erhöhen. Gierig leckte sich der Weequay über die spröden Lippen.

[Negativ. Ziel ist ausgewichen und hat sich zurückgezogen.], kommentierte TZ-Sieben den Misserfolg. Der Droide, der mit Abstand beste Fernrohrschütze, den Oklay je getroffen hatte, antwortete bar jedweder Scham. Die Fehlleistung hatte keinerlei Auswirkung auf den künstlichen Charakter von TZ. Er hatte keinerlei egomanische Ausbrüche. Ihm war Angeberei fremd. Allerdings wurmte ihn bisweilen, wenn ein Ziel entkam. Bei dem anvisierten Sith-Lord jedoch schien der Frust auszubleiben.

"Verdammt. Vyruz, ruf' den Schweber. Wir brauchen einen Standortwechsel.", bellte der Weequay harsch. Seine schnelle, fast schon militärische Art zu denken war einer der Gründe, warum er bisweilen als Kopf der kleinen Gruppe gesehen wurde. Grunzend walzte er direkt nach seiner Order auf den dauerhaft ängstlich wirkenden Rodianer zu. Die mattschwarze Panzerung von Oklay schluckte sämtliches Licht.

["Vyruz ruft Schweber."], antwortete Vyruz Taim, das Technikgenie der kleinen Gruppe. Schnell klaubte er eine wild aussehende Konstruktion hervor. Seine kurzer Rüssel zuckte nervös umher, während er die Fernsteuerung betätigte. Ungeduld machte sich bei den vier Kopfgeldjägern breit. Der Fehlschuss des Droiden hatte die Situation von einer Sekunde auf die anderen gewandelt. Hatte man eben noch euphorisch über die Aufteilung des Gewinns spekuliert, befand man sich nun in höchster Gefahr. In immenser Gefahr.

Mit einem typischen Rauschen triebswerksgesteuerter Vehikel erschien mit einem Mal ein modifizierter Cargohopper unweit der Aussichtsplattform des Sartinaynian-Memoriam-Turms. Das Repulsorfahrzeug, vom Rodianer umgebaut, stabilisierte seine Position. Sofort rafften die vier Halunken ihre Habe zusammen. Augenblicke später nahm das Quartett Platz. Der technisch versierte Vyruz Taim bezog Position auf dem einzelnen Pilotensitz, während der Droide TZ-Sieben, die Rattataki Leniisha Fehrem und der Weeqay Oklay im Ladebereich des Schwebers Aufstellung nahmen.


"Und wohin nun, großer Meister? Was ist, wenn sie uns verfolgen. Kann dieser verdammte Lord den Raumhafen sperren lassen?", wollte die tödliche Nahkampfspezialistin im blutroten Körperpanzer wissen. Leniisha Fehrem war weder geduldig, noch besonders reserviert. Sie war Skeptikerin - beruhend auf diversen Fehlschlägen und negativen Erfahrungen. Kurzerhand griff sie zum Defender-Jagdblaster im Holster an der rechten Hüfte. Diese Waffe hatte keine große Reichweite, allerdings war die Rattataki ohnehin keine überragend gute Schützin.

"Erstma' weg von hier. Sollte uns jemand folgen, müssen wir dafür sorgen, das er es nicht lange tut. Zur Not tauchen wir erstmal unter.", knurrte der Weequay. Trotz der möglicherweise brenzlichen Situation behielt Oklay einen recht kühlen Kopf. Allerdings war das auch seine Aufgabe.

"Vyruz, gib Gas. TZ, den Raketenwerfer.", befahl der bullige Söldner kurz und knapp. Dabei legte er sich den Riemen seines Karabiners über die Schulter und blickte zum vielfach geflickten Droiden herab. Der hatte sein Extremreichweitengewehr abgelegt und hantierte gerade an einem der drei Transportboxen welche sich im Frachtbereich des Schwebers befanden. In einer dieser Boxen befanden sich diverse pharmazeutische Produkte und Injektionsgerätschaften - um den Sith-Lord ruhig stellen zu können. Für den Fall, das man ihn nur verletzt, statt getötet hätte.

TZ-Sieben förderte, mit einem Quitschen der Armaktivatoren, kurz darauf einen mächtigen E-60R Raketenwerfer hervor. Mit flinken Fingern machte er sich an die Bestückung der schweren Waffen - während der rodianische Pilot das repulsorbetriebene Fahrzeug von der Aussichsplattform wegsteuerte.


"Bring' uns erstmal in den dichten Verkehr, Du Rüsselvieh.", kläffte der Weequay lautstark, um dem Fahrtwind entgegenzuwirken. Doch scheinbar hatte der rodianische Techniktüftler eben jenes auch vorgehabt.

[Raketenwerfer feuerbereit.], euphorisierte der Droide, als er Vollzug meldete. Dann reichte er die schwere Waffe dem bulligen Weequay, der sie kurzerhand schulterte. Natürlich erregte man so möglicherweise Aufmerksamkeit, was andererseits jedoch vor einer potenziellen Verfolgung gefeit. Der Transportschweber driftete derweil mit erschreckender Langsamkeit in Richtung des typischen Repulsorverkehrs von Bastion. Das Vehikel, eher zum Transport von schweren Lasten denn zur Flucht konzipiert, verbarg durch die hohen Seitenwände zumindest einen ersten Blick allzu neugieriger Bewohner. Und bot einen gewissen Schutz.

Während der Kopf der dreisten Bande also mit einer militärischen Waffe - der Weequay hatte für dieses lethale Werkzeug der Zerstörung sogar gemordet - hantierte, griff der aus mehreren Grundtypen konstruierte TZ-Sieben erneut zu seiner Präzisionswaffe. Sie lieferte ihm immer noch die besten Dienste. Und mit entsprechender Planung gab es vielleicht sogar eine zweite Chance auf einen Schuss.



.. Bastion-System .. Bastion .. Ravelin .. etwa 1,3km Luftlinie vom Sith-Orden entfernt .. Transportschweber im Senkflug .. vier zwielichtige Gestalten ..​
 
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War das ein Kichern? Der Kreevaki gab mehrere keuchende und rasselnde Töne von sich, die für Ian nur schwer zu interpretieren waren. Er kannte viele Spezies, wusste um ihre Eigenarten. Dennoch fiel es nicht leicht, so einfache Dinge wie ein Lachen oder Kichern zu erkenne. Doch es spielte ohnehin keine Rolle, ob sich dieser Sith über den Warrior lustig machte. Ian hatte im Laufe seines Lebens genug Spott ertragen. Er würde ihn nur stärker machen. Jemanden zu verspotten konnte nur dann geschehen, wenn man ihn unterschätze, ihn für minderbemittelt hielt. Egal auf welcher Ebene. Unterschätzung, dass wusste Ian, war früher oder später ein Garant für den sicher Untergang. Der Warrior selbst hingegen, würde den Fehler nicht mehr begehen, ein Wesen zu unterschätzen.

Es schien, als ruhten die Geräusche des anderen nicht auf Spott, denn als er rasselnd die Stimme erhob, wieder philosophierend, gab er zum Ende doch eine Antwort. Ein Mentor, sei er. Man konnte dem Sith glauben oder nicht. Doch Glauben und Vertrauen lagen weit auseinander. Zwar versicherte der Insektoide, Ian nicht ins Messer laufen zu lassen, aber mit diesen Worten würde er das Misstrauen des Menschen kaum lösen. Alisha hatte Ian einst ihre Liebe versichert. Elendige Heuchlerin! Liebe, welch bedeutungsloses, leeres Wort. Wenigstens das hatte sie ihn gelehrt. Wenigstens das hatte ihre Gemeinschaft ihm genutzt. Der Insektoide ging weniger subtil vor, als Alisha es damals getan hatte. Was verglich er die beiden überhaupt? Die Gedanken an Alisha verdrängend, galt Ians Aufmerksamkeit aber dem Tutor. Oder war er doch subtil? Schließlich war er noch bis eben schwer zu durchschauen gewesen, zum Teil auch noch immer. Zwar hatte er jetzt mehr Antworten gegeben, aber noch immer war alles diffus. Der Kreevaki hatte lediglich offenbart, dass er nicht nach Verrat strebte. Dass er verbotenes Wissen kannte und, dass er Tutor war. Aber noch immer hielt er sich bedeckt, was das Wissen betraf und Ian spürte, dass sein Geduldsfaden dünner wurde. Seine Neugier drohte zu erlischen. Wollte er sich Phrasen anhören, brauchte er nur die HNN’s zu hören.

Dann aber rückte der Insektoide endlich mit der Sprache heraus. Eine Technik, die den Anwender nahe unsichtbar werden ließ. Undsichtbar in der Macht? Oder unsichtbar als Person? Letzteres musste der Fall sein. Die Verschleierung in der Macht war bekannt. Kein Geheimnis, kein verbotenes Wissen. Sich selbst unsichtbar zu machen, musste bedeuten eine Illusion zu erzeugen. Oder etwa nicht? Wie sehr hätte ihm eine solche Fähigkeit auf Telos geholfen! Er hätte alle niedergestreckt, ohne, dass ihn jemand gesehen hätte. Allerdings wäre dann der Familie Dice auch das entgangen, auf das es dem Warrior angekommen war. Genugtuung, wenn sie erkennen mussten, zu was er in der Lage war. Doch wenn der Sith zurück dachte, überkam ihn dann ein Gefühl der Genugtuung? Nichts dergleichen hatte ihn ereilt. Nur ein Gefühl des Versagens. Eine leise Stimme der Schuld.
Für einen winzigen Moment veränderte sich die Aura Ians, als er a diese Ereignisse dachte. An die Gefühle, die ihn begleitet hatten. Und vor allem, an die Gefühllosigkeit die sich dann eingeschlichen hatte. Das Ereignis drohte ihn, in genau diesem Moment einzuholen. Aber Ian gebot diesen Emotionen und Bildern Einhalt, verbarg sie.


So lasst uns die Schriften entschlüsseln, sagte Ian dann, endlich. Aber das Misstrauen lag noch immer in seiner Stimme.

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Bastion - Sith Orden - große Halle - Crole

Zornig starre Crole der rothaarigen Sith hinterher. Alaine mochte auf einem hohen Ross sitzen, weil sie mächtiger war. Doch sie war nur wie alle anderen Sith, arrogant und narzistisch, mit einer Vorliebe diejenigen rumzuschubsen die aufgrund geringerer Erfahrung schwächer war. Ob sie aber einem ebenbürtigem Gegner genauso respektlos entgegentreten würde, bezweifelte der junge Cursarous. Aber sein Plan war aufgegangen, sie unterschätzte ihn. Sie unterschätzte, was er bereits konnte und das war gut so. Wenn der geeignete Augenblick kam, würde er den diesen Trumpf ausspielen. Dennoch, in einem hatte sie recht. Um mächtiger zu werden, musste er lernen und die Schriften der Sith studieren. Die Demütigung steckte ihm noch in den Knochen. Fluchend wischte er den Gedanken beiseite. Es gab wichtigeres zu tun. Mit schnellen Schritten begab sich der Adept zur Bibliothek.

Stunden später hatte Crole unzählige Schriften gelesen, darunter Einführungen in die dunkle Seite, Leitfäden für Adepten, Standardwerke zu Kampftechniken der Sith und die Geschichte der Sith. Wissbegierig saugte Kanenahezu jedes Wort aus, sein Interesse nahm erst nach etlicher Zeit ab. Im wesentlichen bestanden die Dokumente aus aus jüngerer Zeit und priesen den Imperator Seitenweise oder wiesen die Adepten daraufhin was für erbärmliche, unwürdige Würmer sie doch waren. Genau wie die meisten Sith, die er kennengelernt hatte. Frustriert strich sich der Aristrokat durch die pechschwarzen Haare und seufzte. Diese Diletanten würden ihm nichts beibringen können. Oder jedenfalls nicht so, wie er es gerne hätte. Gedankenverloren schweifte sein Blick durch die gewaltige Bibliothek. Wieviel Wissen hier aufbewahrt wurde, staunte Crole. Irgendetwas musste ihm doch helfen. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wenn er kein Glück in der Gegenwart fand, vielleicht würden ihm die berüchtigten alten Sith einige Geheimnisse offenbaren. Die Abteilung für die älteren Aufzeichnungen lagen weiter hinten, es dauerte eine Weile, bis er vor den gesuchten Regalen stand. Dort angekommen, verharrte er verunsichert. Soviel Auswahl, für was sollte er sich da entscheiden? Er schloss die Augen und ließ sich von der Macht durchströmen um die nötige Ruhe zu finden und sich bei der Entscheidung helfen zu lassen. Nach ein paar Schritten blieb er vor einem bestimmten Regal stehen und wählte eine altmodische Schriftrolle. Erst auf als er sich auf einen Leseplatz niedergelassen hatte, begann er es zu studieren. Es handelte sich um eine Abschrift eines Sith-Historikers namens Shinzarr.

"Wer glaubt die dunkle Seite der Macht bestehe daraus seinen Aggressionen freien lauf zu lassen und sinnlos Zerstörung und Tod zu verursachen, der ist ein Narr und nicht würdig sich ein Sith zu nennen. Es ist wahr, das ein Ursprung der dunklen Seite im Zorn liegt. Im Zorn sind die Kräfte gesteigert und gewaltig, aber auch ziellos und unkontrolliert. Darin liegt auch gleichzeitig die Schwäche. Für einen Feind der ruhig und konzentriert vorgeht, ist es ein leichtes, einen rasenden Gegner aufzuhalten. Die Lösung liegt darin, äußerlich ruhig zu sein und auch eine gewisse innere Ruhe zu haben, gleichzeitig aber einen Sturm aus Hass und Wut in sich zu tragen. Bei Bedarf wird die rohe Kraft freigelassen, fein dosiert und kontrolliert. Die Balance aus Ruhe und Hass ist dabei entscheidend. Man erreicht dies durch die sogenannte dunkle Meditation. Alle negativen Emotionen werden dabei zu einem fokussierten Kern zusammengepresst, bis dieser hart wie ein Diamant ist. Ruhe und Konzentration sind dafür unabdingbar. Es braucht Übung und Geduld um diese Kunst richtig zu erlernen. Wenn man sie gemeistert hat, ist es möglich die dunkle Seite in ihrer ganzen Macht einzusetzen und dabei überlegt zu handeln. Kontrolle bedeutet wahre Macht. Dieser Ausspruch und jene Technik wurde vor ca. 4000 Jahren von Darth Craven entwickelt und perfektioniert."

Crole starrte gebannt auf die Zeilen vor ihm. Genau das war es, was er lesen wollte. Die Wurzeln des Ordens lagen bei den alten Sithlords und man durfte diese nicht vergessen. Auch wenn alle Lobeshymnen auf den Imperator sangen, wer wusste denn, ob die Lords der Vergangenheit mächtiger waren als die jetzigen? Welche Geheimnisse kannten sie? Rasch überflog er den Text noch einmal. Darth Craven. Der Adept musste unbedingt mehr über ihn erfahren. Am Terminal gab er den Namen ein und ließ sich alle verfügbaren Informationen ausgeben. Anscheinend war Craven einer der mächtigsten Sith seiner Zeit gewesen, viele nannten ihn unter die mächtigsten aller Zeiten. Ihm war es gelungen die gesamte Galaxis unter seine Herrschaft zu bringen und alleine über sie zu gebieten. Wie er das geschafft hatte oder was danach aus ihm wurde, stand nirgends. Der Schüler wollte sich alle Schriften die von ihm selbst stammten ausdrucken lassen, aber dier Zugriff wurde ihm verweigert. Offensichtlich waren diese nur für hochrangige Mitglieder des Ordens zugänglich. Auch die Literatur, die sich mit dem großen Lord auseinandersetzte war nur teilweise verfügbar. Doch wenigstens hatte Crole jetzt eine Spur und einige Werke gefunden, die ihm weiterhelfen würde, in die Geheimnisse der dunklen Seite einzutauchen.

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Der junge Sith war also endlich bereit. Er hatte die Ketten der Vorsicht und des Misstrauens abgeworfen. Er wollte sich dem Wissen stellen. Wollte erfahren, welche neuen Wunder sich ihm auftun konnten. War gierig und begierig darauf. Der gebeugte Sith Mentor war der festen Überzeugung, in den Augen des jungen Sith das Feuer der Lust zu erkennen. Lust an Macht. Dem Verlangen nach größerer Kraft. Tuur-Amash hieß das gut. Er wollte, nein er musste dieses Feuer schüren. Es war wichtig. Es war zum Wohle der Zukunft des jungen Sith. Und damit auch indirekt zum Wohle des Ordens. Das Wesen mit der rötlichen Aussenhaut rasselte wieder einmal - Tuur-Amash bediente sich häufig diversester Geräusche, die nicht zum Alltag des Durchschnittswesen gehörten. Sein Ansinnen galt jedoch nicht möglicher attraktiver Ausstrahlung oder der Höflichkeit. Sein Erscheinungsbild war dem Insektoiden gänzlich gleich. Wichtig war nur das Wissen, welches er besaß. Die Macht, die er formen konnte.

[Entschlüsseln. Entwirren. Wissen entlocken.], keifte der Krevaaki. Die Vorfreude, gepaart mit der kaum stillbaren Gier nach Verbotenem, ließen ihn in eine unkontrolliertes Geplapper verfallen. Seine Mundwerkzeuge zuckten wild, seine seltsam geformten Gliedmaßen wollten nicht stillstehen. Die Ausdünstungen schienen binnen kurzer Zeit noch extremere Ausmaße anzunehmen.
Dennoch konzentrierte sich der Insektoide wieder auf seinen Gesprächspartner. Und er registrierte die kurze Veränderung, derer der junge Sith Untertan wurde. Die kleine Mutation der Aura. Sofort stieg die Begeisterung des Mentors für den Ausgewählten. Er hatte Potenzial. Viel Potenzial. Das war gut. Gut für den Sith selbst, gut für den Tutor.


[Ihr wollt lernen. Folgt! Kommt nach!], keuchte das insektoide Wesen und drehte sich langsam. Mit schleppendem Gang, immer wieder von einem Humpeln geprägt, drang die verwachsene Gestalt des chitingepanzerten Tutors tiefer ins Ordensgebäude ein. Ihm folgten der Sith Warrior und auch die metallene Einheit - Protokolldroide Z-SIZ. Dessen staksiger Gangart verlieh ihm fast ein albernes Erscheinungsbild. Der alte Sith indes hatte keinerlei Interesse an der Art der Fortbewegung seines künstlichen Dieners. Er steuerte - die insektoiden Pranken an das alte Dokument geklammert - auf seine Lehrkammer zu. Das der junge Warrior an dem verborgenen Wissen interessiert war, stimmte ihn immer noch fröhlich.

Das Trio erreichte wenig später eine dunkelgraue Tür, die sich mit einem Zischen öffnete, kaum das Tuur-Amash das Paneel berührte. Sofort wallte der Geruch nach alten Pergament, Staub und einer bitteren Süße auf. Das persönliche Habitat des Krevaaki. Die Wände waren mit großen, schweren Regalen unterschiedlichster Bau- und Machart zugestellt. Sie alle quollen über vor Figuren, Masken, Gerätschaften und kleineren Schätzchen. Es gab Phiolen, Datenkarten, Szepter, Barren verschiedener Metalle und Gläser mit verschiedenen Inhalten. Die zwei zentralen Tische - mächtige steinerne Ablagen - waren von diversesten Gerätschaften belegt. Sie dienten der Alchemie, der Metallurgie oder der Geologie. Der Insektoide war - kaum das er sein Refugium betrat - ganz in seinem Habitat. Hier, in seiner Lehrstube, blühte er schlichtweg auf. Schneller als man es für möglich halten könnte, umrundete er den schweren Tisch. Zeit für den Protokolldroiden, sich zu Wort zu melden.


[Meister Tuur-Amash ist bisweilen etwas eigensinnig, hoher Herr.], sprach Z-SIZ zu dem Sith Warrior. Die ebenfalls insektoid wirkenden Photorezeptoren ruhten auf dem Dunkelhaarigen. Dann watschelte er in typischer Droidenmanier in das Studienzimmer.

[Hier. Schaut. Hier wir forschen werden. Eilt euch.], keuchte der Krevaaki mit einem Rasseln. Dabei wischte er einige Utensilien mit dem rechten Arm zur Seite, um Platz zu schaffen. Auf dem freigewordenen Arbeitsfläche breitete er schnell die alte Schriftrolle aus, die er mit sich getragen hatte. Die weißen Augen ruhten auf der muffig riechenden Textstück. Sie drohten in jäher Vorfreude zu leuchten.[/I]


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Die Situation war äußerst peinlich. Nicht nur schlimm genug, dass ihr Schüler sie so sah, sondern auch noch ihre eigentliche Erzfeindin. Sie konnte wirklich nur hoffen, dass die Geburt schnell vorbei ging, doch der schlechte und peinliche Eindruck von ihr würde bleiben und tiefe Narben auf ihr Ansehen verursachen. So lange Zeit hatte sie an ihrem Auftreten gearbeitet und nun schien alles was sie aufgebaut hatte in sich zusammen zu brechen. Sie lag nun da wie jede andere humanoide Frau und schrie jämmerlich wegen einer Geburt. Sie musste ihre intimsten Stellen preisgeben und es beschämte sie sehr. Immer wieder versuchte sie trotz ihres Zornes halbwegs tief und regelmäßig zu atmen, doch die Anstrengung wurde deutlich, wenn hier und da im Raum etwas herumflog und an Wänden zerschellte oder gar explodierte. Sie ließ ihrem Zorn freien Lauf und konnte dabei kaum darauf achten ihre beiden Helfer und den Droiden nicht zu beschädigen.

„Könnt ihr schon was sehen?!“

Schrie sie und der Droide ratterte einprogramierte Beruhigungssätze herunter.

„Halt die Klappe!“

Schrie sie die Blechbüchse an, doch sie wagte es nicht ihn zu zerstören, auch wenn ihr ziemlich danach war. Es kostete sie große Beherrschung. Sie hatte sich das Ganze ganz anders vorgestellt. Weniger chaotisch, sauberer, …ja geradezu liebevoller und nicht in einer verfallenen Schule, wo ihre Kinder in einen Korb schlafen müssten.

„Sagt doch etwas!!! Seht ihr sie schon? Zieht sie raus!!! Bitte!!“

Schrie sie und die Erkentniss, dass sie zwei Babys nacheinander herauspressen müsste, machte sie ganz wahnsinnig.

„Was steht ihr da so untätig rum!? Habt ihr noch nie eine Geburt gesehen!?“

Beschuldigte Kira die beiden Sith, auch wenn sie wahrscheinlich noch weniger Ahnung hatte als diese Beiden.

„Janus! Los! Tu was ich dir befehle!“

Fuhr sie ihn an und zog ihn am Kragen zu sich und blickte ihm zornig in die Augen.


„Zeige mir, dass du kein Nichtsnutz bist!“

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