Bastion

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Da in diesem Zustand die Menschen keiner weltlichen Macht unterworfen sind, handeln sie aus ihren Leidenschaften heraus und erkennen dabei keinerlei Grenzen. Ohne erkennbare Handlungsgrenzen kommt es zu einem bellum omnium contra omnes, also ein Krieg eines jeden gegen jeden. Es ist scheint offensichtlich, dass der Sith und die Bevölkerung der Galaxis eine übergeordnete Macht von Nöten hat; allerdings treten Fragen auf wie, „Was nutzt den Wesen der Staat?“ Was rechtfertigt seine Existenz und die Einschränkungen, die er auferlegt? Das denkende Wesen zeichnet sich durch negative Züge aus, als einen egoistischen Nutzenmaximierer, der allein darauf bedacht ist seine Ziele, welche ebenfalls die Ziele der anderen sein können, nachzugehen. So entsteht erstmals das Risiko einer Konfliktgesellschaft. Gestärkt wird dieser Konfliktbegriff durch die Anthropologie des Menschen. Da der Trieb der Selbsterhaltung keine Grenzen kennt, und alle das gleiche Recht auf Selbsterhaltung besitzen und somit die Leidenschaften des Menschen grenzenlos ausgelebt werden können, kommt es zu einem Krieg aller gegen alle. Die Natur hat die Menschen hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten so gleich geschaffen, daß trotz der Tatsache, dass, der eine einen offensichtlich stärkeren Körper oder gewandteren Geist als der andere besitzt, der Unterschied zwischen den Menschen, doch nicht so beträchtlich ist, als daß der eine auf Grund dessen einen Vorteil beanspruchen könnte, den ein anderer nicht ebensogut für sich verlangen dürfte. Hinsichtlich der Körperstärke bedeutet diese Metapher, dass selbst der schwächste Mensch in der Lage ist, den offensichtlich Stärkeren durch Hinterlist oder durch das Zusammentreten mit Gleichgesinnten zu liquidieren. Der Schwache hatte dadurch einen unglaublichen Vorteil, auch wenn er nur eine Made war.

Die Gänge des Ordens waren voller Maden, Maden die ihn anekelten und auf seinem Weg zur Macht nur behinderten. Sie widerten ihn an, wie sie vor sich hin krochen, in ihrem blinden Vertrauen in die Macht, dass diese ihr Schicksal zu einem Meister führen würde. Gut, er hatte das Glück gehabt sofort einen Meister zu bekommen, einen Meister der ihm die Augen öffnete, doch auch wenn dies nicht passiert wäre, er hätte alles getan um so schnell wie möglich an einen fähigen Meister zu kommen, zur Not hätte er ein Selbststudium angefangen um anderen Meistern aufzufallen, doch diese unwürdigen Maden ... sie warteten. Wie Parasiten, nährten sie sich am Orden der Sith, es war Zeit den Spieß umzukehren, es war an der Zeit, dass die Sith, oder jene die auf dem besten Weg dahin waren, sich an diesen widerlichen Kreaturen labten. Er erreichte schlussendlich sein Quartier und tippte diesmal ohne groß überlegen zu müssen die Zahlenkombination in das Eingabefeld, bevor sich das Schloss mit einem Klicken löste und die Tür aufglitt. Obwohl er den Orden niemals als eine Art Heimat gesehen hatte, empfing ihn doch ein Gefühl der Vertrautheit als er sein Quartier, dass er seitdem er Apprentice war, bewohnte.

Langsam schritt er zu seinem Bett, staubbedeckt wie es war und zog sich eine einfache, schwarze Robe über. Er wollte mehr. Gleich morgen würde er, vor der Abreise, einen Schneider in Center aufsuchen. Er gab nicht viel auf Mode, oder sonstigen Luxus, doch er sah ein dass er nicht wie ein Bettler den Mächtigen entgegentreten konnte. Seine Soutane hatte gelitten und er befand, dass er sich in seinem Ekel von den Kreaturen die ihn umgaben abgrenzen musste. Dieser würde nicht verstehen dass Macht nichts mit dem Aussehen, sondern mit den Fähigkeiten zu tun haben würde.
Doch ein Schritt nach dem anderen. Er suchte das Versteck in seinem Quartier auf und begann mit Hilfe der Droiden alle Gegenstände auszuräumen. Er sammelte die Datapads, suchte sich einen der Folianten heraus, die er von Ziost mitgenommen hatte. Dann blieb sein Blick auf etwas hängen, etwas worum er sich während seiner Ausbildung nicht wirklich geschert hatte. Dort lag er, in der Schwärze seines dunklen Material gehüllt, vierseitig, eine Pyramide gebettet auf einem kreisrunden Metallpodium. Ein Holocron. Er hatte ihn, meist aus Langeweile oder gar Konzentrationsschwäche, versucht zu öffnen doch versagte jedes Mal. Anscheinend musste eine starke Bindung zur Macht bestehen bevor dieser Holocron sein wertvolles, antikes Wissen preisgeben würde. Ungewöhnlich für Sith Holocrone die ihre Nutzer immer verführen wollen. Er deutete den Droiden an auch hier alles, aber wirklich alles mitzunehmen und auf sein Schiff zu bringen. Während die Automata emsig sich an die Arbeit machten, verschränkte der Sith die Arme vor der Brust und sah sich geistesabwesend um.


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:: Bastion-System :: Bastion :: Zentrum :: Sith-Ordensgebäude :: Bibliothek :: Ashka, Zin Dossa, irgendwo im Hintergrund Tuur-Amash, Z-SIZ ::



Die junge Codru-Ji hatte auf dem Boden rumrutschend die einzelnen Pergamente aufgesammelt, die sie durch ihren kleinen Wutausbruch durch den Gang zwischen den Regalen geschleudert hatte. Nun versuchte sie, die losen Blätter den richtigen Folianten zuzuordnen. Allerdings stellte sich das nicht so leicht heraus, das sie die meisten der alten Schriften nicht richtig oder überhaupt nicht lesen konnte. Ashka seufzte und wollte die Folianten, Schriftrollen und Datapads auf einen der Tische im Studierteil der Bibliothek legen, um die Pads und Rollen auf Schäden zu untersuchen und die losen Pergamente in die richtigen, so hoffte sie, Folianten zu stecken. In der Hoffnung, dass nicht so schnell auffallen würde, wenn mal was nicht am richtigen Platz, besser gesagt in dem richtigen Folianten lag. Auf dem Weg zu dieser Studierecke mit den Tischen rutschten ihr vereinzelte Datapads aus dem Stapel, den sie mit ihren 4 Armen an sich presste, und landeten erneut auf den Boden der Bibliothek. Mittlerweile konnte man eine kleine Spur von Pads und losen Blättern von dem Gang an den Regalen bis hin zur Studierecke sehen.

Erneut kam ein Seufzer über Ashkas Lippen. Sie schob alles auf den Tisch zusammen, egal ob es verknautscht wurde oder nicht, und machte sich dann daran, den “Brotkrummen” zu folgen und aufzusammeln. Dass der Droide noch nicht aufgetaucht war, oder der Krevaaki wunderte sie schon ein wenig. Hatte sie doch genügen Krach gemacht. Doch sie spürte deren Präsenz, genau wie vorher auch, sehr vage. Dafür aber eine andere, ihr eher unbekannte nicht so starke Präsenz, die sich der Bibliothek und damit auch der jungen Codru-Ji näherte. Ashka konzentrierte sich eher auf diese dunkle Präsenz, die bei Weitem noch nicht so stark war wie die eines Meisters, diesem Ian Dice oder ihrem alten Meister, mit dem sie nur eine sehr kurze Zeit verbracht hatte, bevor der Sithbruderkrieg ausgebrochen war. Dennoch waren ihre Sinne geschärft. Man wusste nie, mit wem man es zu tun bekam. Ashka war auf den Knien und wollte gerade nach einem weiteren Datapad greifen da hörte sie die näher kommenden Schritte, dass rascheln von Gewänderen und Stoffen.

"Brauchst du das Datapad noch? Wenn nicht würde ich mir das gerne nehmen."

Ashka blickte zu der Quelle der Stimme auf (Zin Dossa), deren Höflichkeit in ihren Ohren aufgesetzt klang. Doch die junge Codru-Ji konnte sich auf Irren. Ihre dunkle Augen ruhten auf dem eindeutigen weiblichen Wesen, das ein Pad in der Hand hielt und es der Anwärterin fasst schon unter die Nase rieb. Es war eines der Pads, die Ashka unterwegs verloren gegangen war. Dunkle Augen musterten den jeweils anderen.

“Nein. Du kannst es gerne mitnehmen.”

Antwortete Ashka und erhob sich, um wieder in die Vertikale zu kommen. Mit den restlichen Pads und Pergamenten in den Armen drehte sie der Nautolanerin den Rücken zu und ging zurück in die Studierecke und legte alles zu den anderen Folianten, Datapads und Schriftrollen. Nun begann sie alles nach Schäden zu untersuchen und die losen Pergamente, hoffentlich, in die richtigen Folianten einzufügen. Dem Ding mit den Tentakeln auf dem Kopf schenkte sie keine Beachtung mehr.


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[Bastion - Sith Orden – Krankenstation – Torryn, (Tier), Iouna, Ian]

Die Behandlung Ians zog sich dahin, die Übelkeit war schon längst verschwunden. Der Sauerstoffmangel wieder ausgeglichen, die Stimmung des Warriors besser als eben. Kein Gefühl der Ohnmacht mehr. Keine Angst, die so groß war, dass sie ihn weiter in den bodenlosen Grund hinab ziehen konnte. In das tiefe Loch, aus dem es bestimmt kein Entrinnen mehr gab. Angst. Vielleicht war sie stärker als jedes andre Gefühl. Mächtiger, als der Hass. Ihn konnte man steuern. Aber was war mit purer Angst? Oder schlimmer noch, dem Gefühl den Verstand zu verlieren? Ian wusste keine Antwort auf diese Fragen, sehr wohl aber, dass er über all das meditieren musste. Vielleicht gab ihm die Macht eine Antwort, oder aber, sie ließ ihn im Stich. Schwieg ihn an, schwieg in ihm. Von all den Fragen, mit denen er bisher durchs Leben gewandelt war, waren die meisten ohnehin unbeantwortet geblieben. Es gab eine Frage, ein Wort nur, dass man in nahezu jeder Situation stellen konnte. Doch so einfach dieses Wort war, so schwer war die Antwort. Bisweilen war es unmöglich gewesen etwas zu finden, was das „Warum“ beantworten konnte. In einer Schleife konnte man alles hinterfragen. Ewig nach dem „Warum“ suchen, ohne je etwas zu finden, was erklärte. Was Sicherheit gab. „Warum“ hingegen war beinahe selbst eine Gefahr. Schleuderte Menschen hin und her. Beraubte. Raubte Kraft. Raubte Energie. Raubte Hoffnung. „Warum“ war verknüpft mit so vielen Dingen. „Warum“ war kein Helfer, sondern ein Feind, der ewig lauerte. In jeder Nische. Ein zermürbender Feind. Ja, ein Parasit, der sich festsaugen konnte. „Warum“ labte sich an der Zuversicht, saugte sie aus. Vielleicht gingen „Warum“ und die Dunkle Seite Hand in Hand. Sagte man nicht auch ihr nach, dass sie zerfraß?

Ein eintöniges Pipen ertönte, als der Droide sich zum Warrior bewegte, um ihn von dem dünnen Schlauch und der Kanüle zu befreien. Die Behandlung war zu Ende, nicht nur seine. Inzwischen bewegten sich auch Iouna und Torryn auf den Warrior zu, beide schienen erholter zu sein und geheilt. Ian hingegen spürte die Erschöpfung des Kampfes noch in den Knochen und die Müdigkeit breitete sich langsam in ihm aus.
Sich von seinem Platz erhebend, musterte er Torryn, als er folgende Worte an ihn richtete: „Ich werde mich zurückziehen und dir zu gegebenen Zeit eine Nachricht zukommen lassen. Bis dahin, nutze deine Zeit sinnvoll.“ Auch Iouna wurde kurz gemustert. Ians Blick glitt zu ihrem Arm und ein winziger Eingriff der Macht verdeutlichte, dass er geheilt war.
Dann verließ der Mensch die Krankenstation um sein Quartier aufzusuchen. Dort angekommen entledigte Ian sich seiner blutdurchtränkten Hose und auch seiner restlichen Kleidung, um die Nasszelle aufzusuchen. Das Wasser, das er kalt stellte, vertrieb die Müdigkeit aus seinen Knochen und brachte die nötige Erfrischung. Die Dusche nach Telos war ein Symbol gewesen. Reinwaschen. Diese hier diente lediglich der körperlichen Säuberung. Das Blut, dass fest an seinem Bein klebte. Die Stelle, in die Torryn Katar gedrungen war, war nicht mehr zu erkennen. Ganz im Gegenteil zu den Spuren, die seine Vergangenheit an ihm gelassen hatte. Ein Griff entlang der Seite, hin zum Rücken reichte aus und Ian spürte das wulstige Gewebe. In jenem Moment erinnerte er sich an Alisah. Die ihm damals, in anderen Zeiten, den Rücken gewaschen und gedroht hatte, jene umzubringen, die Ian das angetan hatten. Und während er über die Worte nachdachte, die Alisah einst erwähnt hatte, begann sich Ian zu fragen, ob nicht vielleicht alles anders gekommen wäre, sofern er nicht zurück nach Bastion gekehrt wäre. Nach dieser Mission. Niemals hätte er Alisah wieder gesehen. Niemals hätte sie ihn derart verletzen können. Weder Torryn noch Iouna wäre er begegnet. Alle auf Telos wären noch am Leben. Doch wäre mit dem Anderssein der Gegenwart etwas besser gewesen? Eine Frage die schwerlich zu beantworten war und so gab Ian auf diesen Gedankengängen nachzugehen.

Frisch geduscht, in eine neue Robe gehüllt, entschied Ian sich gegen den Schlaf, der ohnehin gewichen war. Jetzt galt es, seine Zeit ebenfalls sinnvoll zu nutzen. Versunken in Meditation.

****
Ein düsterer Planet, unheimlich. Umhüllt von einer Aura der Dunkelheit. Steiniger, staubiger Boden und eine Ruine, die aus ihm empor stieg. Ein alter Baum, der seinem eigenen Gewicht, oder aber der zehrenden Aura, die den ganzen Planeten zu umhüllen schien, nicht mehr standgehalten hatte, war genau in die Ruine gefallen. Ein dicker Ast ragte in einen Raum. Im Halbdunkel. Überwuchert mit Pflanzen. Mehr tot als lebendig. Unheimlich, gar beängstigend.
Ein langer Flur, erstreckte sich von dem einen Raum hin zu einem anderen, absolute Finsternis. Die Hand vor Augen war nicht zu erkennen. Dann ein weiterer Raum. Groß, riesig, wie ein Ballsaal. Weitere, zerstörte Räume und etwas, das einst ein Garten sein musste.
Ein junger Mann, zitternd vor Erschöpfung. Darth Keebo, erklang ein Name. Mehr als einmal.
*****


Darth Keebo.

Als Ian die Meditationsübung beendete, ertönte dieser Name abermals in seinem Kopf, löste etwas in ihm aus. Keebo. Was hatte das zu bedeuten? Dart Keebo. Ein Titel. Der Name eines Warriors.
Ian stand aus dem Schneidersitz auf. Genug der Meditation.
Darth Keebo.

Was auch immer das zu bedeuten hatte, was Ian gesehen und gehört hatte, es musste eine Bedeutung haben. Und Ian glaubte zu wissen und zu verstehen. So fokussierte er die Macht, richtete um eine Mentale Nachricht an Torryn zu richten.

„Komm zu meinem Quartier. Allein.“


[Bastion - Sith Orden – Ian Quartier – Ian]
 
}>>[ Bastion >< Sithorden >< Arica Kolars Turm >< Aricas Wohnung >< mit Arica ]<<{


Etwas brannte auf seiner Haut. Ihre Haut. Aricas Hand lag halb auf der seinigen, die das Buch hielt. Ihr feiner Schweiß, nicht genug um von den Hautfasern abzuperlen, vermischte sich mit seinem Schweiß, presste sich zwischen die aufeinanderdrückenden Schichten des Fleisches, zog sich durch die feinen Linien und klebte feine, durchsichtige Häärchen aneinander. Es war unerträglich.

"Du verbrennst dir allem Anschein nach gern die Finger. Hm?..."

sagte Arica in ihrer wie immer starken, aber dabei selten so melodisch, beinahe süßlich klingenden Stimme. Auf Alecs Ohren, die sogar den Strom durch die Leitungen in den Wänden fließen zu hören glaubten, schienen ihre Worte gleichsam wie ein Nervengewitter aus ihrem sinnlichen Mund zu quillen und nun wie ein Ding im Raum zu schweben, mit seinem Magnetfeld um sie zu kreisen, durch seine Spannungen Alecs Nerven nochmehr an den Rand des Zerreißens zu treiben und bar des schieren Volumen dieses Dings noch mehr, bald schon den letzten Rest Luft aus dem Zimmer zu drücken. Die Diamanten strahlten ihn an, waren Sterne die das Licht seiner Augen in sich aufsaugten. Ein Lidschlag der Finsternis, bevor das Licht zurückkam. Der Moloch an Gier und Kraft hinter dem Firmament hob Aricas Hand und ließ zwei Fingerspitzen über Alecs Handrücken fahren, ließen das Inferno nun tanzen und zogen an seiner ganzen Substanz wie mit einer Leine ... bis die Berührung abbrach, Alec in Kälte zurücklass. Dieselben Finger glitten nun über ihre Wange, strichen eine Strähne ihres immerfeuchten Haares hinter das Ohr - und verteilten so Alecs Schweiß, für das normale Auge unsichtbar, auf der Hälfte ihres Gesichts, nass glitzernd, einer feierlichen Kriegsbemahlung gleich. Das sich nun ihr linker Mundwinkel dezent anhob, war alle Aufforderung die dieser Alec noch brauchte.

Bevor der Affekt, der sämtliche klugen Beschlüsse hätten niederingen konnte, von Alecs Körper besitz ergriffen hatte, senkten sich die Diamanten wieder dem unwichtigen Buch zu, einem Gegenstand einer unwesentlichen, anorganischen, fleischlosen Dimension.


"Nun ja, … manchmal…lohnt sich das Risiko ja auch!"

sagte Arica noch, doch dieser Tanz der Worte, die sich nun als weiterer stratosphärischer Trabant in die hauchdünne Atmosphäre des Raumes schieben wollte, war schon nicht mehr von nöten. Kaum hatte die letzte Silbe ihren Mund verlassen, fuhren Alecs Hände auch schon auf sie zu. Zuerst erreichte seine Linke Aricas Taille, griff sich das harte, unnachgiebige Leder, presste die Finger durch den Stoff in Haut, zog ihren Unterleib mit Macht an den seinen heran und ließ ihre beiden Becken mit einem weichen, kaum hörbaren Krachen aufeinander schlagen. Doch seine Rechte hing der Linken nur eine Milisekunde hinterher, umfasste Aricas Hinterkopf, strich über ihre Ohr und fuhr in ihr Haar, zog ihren Oberkörper gleichsam zu sich und vervollständigte die Berührung durch die unersättliche Verschmelzung ihrer Lippen. Wie von einem Beben ergriffen pressten sich ihre Leiber aneinander, rieb das Leder ihres Oberkörpers auf seiner nackten Brust, strich seine linke Hand über ihr Gesäß und Rücken, verlor sich seine rechte Hand in den Myriaden ihres Haarschopfes und der Einmaligkeit ihres butterweichen Ohrläppchens, und saugte schließlich sein ganzes Sein an ihrem Mund, an ihren Lippen, an ihrer Zunge.

}>>[ Bastion >< Sithorden >< Arica Kolars Turm >< Aricas Wohnung >< mit Arica ]<<{
 
Bastion # Sith-Orden # obere Katakomben # Verhörbereich # Zelle # Thylar, Silan, Salacious (NPC)

Sein Blick hing unbeirrt an dem Amulett. Dieses Objekt war der Inhalt seines Lebens gewesen, von dem Zeitpunkt an, als er davon erfahren hatte. Er wollte es besitzen und die Macht desselbigen in seinen eigenen Händen halten. Die warnenden Wort der Sith vor ihm ignorierte er. Es waren mittlerweile zwei von ihnen. Sie waren aufeinander losgegangen wie wilde Tiere. Und dies sollte der Orden der Sith sein? In einem Orden zerfleischte man sich nicht gegenseitig. Kein Wunder das die Sith es nie geschafft hatten, die komplette Galaxis zu beherrschen. Das er mit einer Peitsche malträtiert wurde war ihm völlig egal. Der Schmerz, den er empfand, war ohnehin nicht mehr steigerbar und so hatte er es zwar nicht mit Würde aber doch mit so etwas wie Fassung ertragen.


Den Worten von Es schenkte er schon längst keine Beachtung mehr. Er hatte vor dem anderen Sith kriechen müssen und war nicht in der Lage sich zu wehren. Wahrscheinlich war Thylar der einzige im Raum, der ihm unterlegen war und dies war angesichts seine nicht vorhandenen Fähigkeiten kaum verwunderlich. Es' fauliger Atem drang in die Nähe von Thylar, der vor Zorn glühende Blick des anderen Sith traf in bei jedem Peitschenhieb, der Ekel der beiden Folterknecht in seinem Rücken war selbst für ihn zu spüren. Zumindest bildete er sich dies ein. Doch dies alles wurde überschattet von etwas, das ihn so plötzlich traf und umspannte, das er trotz der Hiebe der Peitsche regungslos blieb. Die Tür wurde aufgestoßen und da stand er. Der Imperator. Das musste er sein. Er sah genauso verkommen aus, wie die anderen Beiden. Aber er empfand keine Abscheu, wie bei den anderen beiden Sith, sondern Angst. Auch bei diesen Sith, konnte man nicht erkennen, was er vorher gewesen war.

Der Schmerz in seinem Körper wich einer Mischung aus Furcht und Bewunderung. Dieser Sith war so mächtig...Thylar spürte wie ihm seine Anwesenheit die Luft zum atmen nahm. Die Dunkelheit wollte ihn empfangen, doch selbst der Tod schien sich hier zu fürchten. Er wendete seinen Blick ab und wagte es nicht dem Imperator in die Augen zu schauen. Dieser machte seine Position unmissverständlich klar als er Es und Es aus dem Raum scheuchte. Ein unmerkliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Sie hatten ihn gefoltert. Sie waren der Meinung gewesen über ihm und dem Leben zu stehen. Aber auch sie mussten kriechen vor dem, der sie alle beherrschte.

Die Folterknechte, die die Macht offenbar nicht nutzen konnten mussten bleiben. Thylar wusste einiges über die Sith und hatte über sie ebenso viel gelesen, wie über die Jedi. Natürlich wurden bis jetzt viele Beschreibungen übertroffen, vor allem was die Hässlichkeit dieser Monster betraf. Doch in einem stimmten die Beschreibungen. Die Sith kannten keine Skrupel, keine Verbündeten, keine Vergebung und erst recht keine Reue. Sowie der Imperator befahl, das die Folterknechte bleiben sollten, wusste Thylar das sie sterben würden. Es hatte deutlich gemacht, das die Sith sich jener entledigten, für die sie keine Verwendung mehr hatten. Und welchen Zweck sollten die beiden armen Seelen noch erfüllen? Außer zu sterben.


Er hatte den Gedanken noch nicht wirklich zu Ende gedacht, da war es auch schon soweit. Die Knechte erstarrten, als würden ihnen ihre Nervenbahnen versagen. Unfähig zu reagieren standen sie mit weit aufgerissenen Augen da und wussten wohl um ihr Schicksal. Und Thylar gefiel es. Er genoss es, nach all der Tortur dabei zusehen zu dürfen, wie nun andere litten. Und es traf nicht die Falschen. Die Macht wurde sichtbar. Schwälle aus roten, einem Blitz nicht unähnlichen Gebilden fuhren aus den armseeligen Gestalten und wanderten geradewegs auf...ihn zu! Thylar schloss die Augen. Bereit den Tod zu empfangen, den er sich schon seit Stunden herbei wünschte. Aber anstatt zu spüren, wie die letzten Kräfte aus ihm wichen, spürte er wie sich sich regenerierten. Stellen, die vor Schmerz schon taub waren, wurden wieder von Gefühlen durchströmt. Sein Herz, das nur noch durch Medikamente schlug, fing wieder an einen eigenen Rhythmus zu schlagen. Das Hirn welches über die Dauer der Folter fast zermartert war, formte wieder klare Gedanken. Er war unfähig aufzustehen. Er hing weiterhin schlaff in den Ketten, doch das Leben war in ihn zurück gekehrt. Wie war das möglich?


Gebannt starrte er auf den Imperator. Jenen der ihm gerade neue Kraft geschenkt hatte. Der Droide befasste sich wieder mit ihm, doch diesmal war seine Arbeit weit weniger aufwendig als noch zuvor. Wollte dieses Lebewesen, dieser Abklatsch von dem, was auch immer er früher war, dass er die folgenden Foltereinheiten wieder bei vollem Bewusstsein miterlebte? Einen anderen Grund für dieses Geschenk konnte es nicht geben.


Er vernahm ein knirschendes Geräusch zu seinen beiden Seiten. Er sah nicht was geschah aber spürte wie die Ketten, die ihn aufrecht gehalten hatten zerbrachen und ihn freigaben. Unvorbereitet und unfähig sich selbst aufrecht zu halten, stürzte er zu Boden. Er fing sich mit den Händen hab. Auf Knien lag er da. Vor dem, dem er immer mehr Bewunderung schenkte. Seine Macht war größer als alles, was Thylar bei den Jedi gesehen hatte. Sein Verstand schien nicht so vernebelt und zerfressen, wie es bei Es und Es der Fall gewesen war. Er war wohl nicht grundlos der Imperator. Ein Grund für Furcht. Natürlich. Er empfand sogar mehr Furcht als gegenüber den beiden verkommenen Sith von gerade eben. Doch eben diese Furcht sorgte für jene Bewunderung. Er hatte nicht geglaubt, dass er noch mehr Angst empfinden konnte. Konnte sich noch größere Schmerzen nicht vorstellen. Aber nun sah er die Wahrheit in Form der noch zuckenden Knechte, deren letzte Lebensessenzen in diesem Moment verschwanden. Und diese Wahrheit war schrecklich....schrecklich schön.

Die Worte des Imperators sog er ein. Die Angst aufgrund einer missverstandenen Silbe ebenso zu Enden wie die Knechte, war zu groß um unaufmerksam zu sein. Das Amulett! Er bot es ihm an! Thylar wollte zugreifen, doch er wollte nicht kontrolliert werden. Allegious, diesen Namen kannte wohl jeder in der Galaxis, hatte ihm deutlich klar gemacht, was passieren würde, wenn er davon Gebrauch machte. Und nichts im ganzen Universum würde ihn je kontrollieren. Nicht solange er Herr seiner Sinne war. Die Worte des Imperators waren klar und deutlich gewesen. Würde er das Amulett annehmen, würde er untergehen. Was war die Alternative?

„Niemand geht zu den Sith und fragt höflich darum, ausgebildet zu werden. Nur Schwachköpfe betteln bei den Unbarmherzigen. Mut wird belohnt, sagtet ihr gerade....“

Er schaute nach unten. Er wäre für das folgende auf die Knie gegangen, doch auf eben jenen lag er ja schon.

„Die Jedi haben mich abgewiesen. Mein Charakter wäre nicht geeignet um die Macht nutzen zu können, hatten sie gesagt.“

Jedi. Seine Verachtung für sie reichte tief. Er hatte vieles aufgegeben um ein Teil von ihnen zu sein. Wollte mit Leibeskräften ein guter Jedi werden. Ein mächtiger Jedi. Sie hatten ihn verstoßen, wie man ein unnützen Diener verstieß. Mut wurde belohnt. Er wiederholte diese Worte in seinem Kopf wie ein Dogma. Und diesen Mut würde er brauchen.

„Bildet mich aus um die Jedi Lügen zu strafen. Zeigt mir die Macht und ich werde sie gegen die Jedi verwenden.“

Er hatte nicht gebettelt. Er hatte gefordert. Gefordert, was ihm zustand und was seine Bestimmung war. Er blickte auf, blickte in die Augen desjenigen, von dem man nichts fordern sollte. Aber Forderungen waren der einzige Weg zu zeigen, dass er mehr wert war als Es und Es. Mehr wert als das Pack, das tot im Raum lag. Mehr wert als die Jedi.

Bastion # Sith-Orden # obere Katakomben # Verhörbereich # Zelle # Thylar, Allegious, tote Folterknechte
 
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Während die Automata seine Habseeligkeiten aus seinem Quartier entfernten, hatte der Sith Lord es sich auf seinem Bett bequem gemacht. In aufrechter Position sitzend, hatte er die Aufzeichnungen von Dr. Netrebnik herausgeholt. Das Datapad trug er stets bei sich, zu groß war seine Angst, dass es in die falschen Hände geraten würde. Seit der Hinrichtung auf Coruscant hatte er nicht mehr die nötige Zeit gehabt sich weiter mit den Aufzeichnungen um das geheimnisvolle Artefakt zu kümmern.
Die Augen schmerzten und ließen sich kaum offen halten. Wie lange der Sith Lord nun bereits dieses Datapad durchforstete und analysierte, das wusste er nicht mehr. Er achtete nicht mehr auf den Licht/Dunkel Zyklus des Planeten, stattdessen hatte er nur kurze Pausen eingelegt um mittels einer Meditation neue Kräfte zu sammeln. Seine Nerven entspannten sich jedoch kaum, seine Aufassungsgabe schien nachzulassen. Stets wenn er dies bemerkte, stampfte er wütend in die Nasszelle und duschte kalt um sich bei Sinne zu halten. Er durfte keine Zeit verlieren und dieses Vorhaben schleifen lassen, er wusste nicht wann und ob sich der Imperator ihm eröffnete und ihn mit einer neuen Mission betraute. Einen Moment setzte er wieder aus und begann aufzustehen und auf und ab zu gehen. Er brauchte eine kurze Pause, seine Muskeln schmerzten vom vielen starren Sitzen. Er war es nur auf langen Reisen mit dem Raumschiff gewöhnt, doch waren seine Reisemöglichkeiten mittlerweile zu bequem geworden. Er durfte nicht degenerieren, er musste sich wieder mehr stählen. Sein Leben war ein einziger Kampf gewesen, jetzt, besonders jetzt durfte er nicht nachlassen und weich werden.

Als er an das Transparistahlfenster trat, sah er in das nächtliche, pulsierende Stadtpanorama. So wie er schlief diese Stadt nie. Einem riesigen Organismus gleich pulsierte das Leben durch ihr durch. Straßen und Luftstraßen waren ihre Venen, die Rechen und Operationszentren ihr Gehirn, die Reaktoren ihre Nahrung und Imperial City, der größte Bezirk, ihr Herz. Von hier aus sah er auch den Jedi Tempel, zwar von Lichtern erhellt jedoch unbewohnt. Ein Schandfleck in der Landschaft wie er fand. Wieso der Imperator hier nicht eine Enklave oder eine Bibliothek der Sith errichtet hatte, blieb ihm schleierhaft. Der Durst plagte Draconis sodass er ein Glas Wasser zu sich nahm und die durchsichtige, klare Flüßigkeit beobachtete. Er machte seinen Geist frei von allen Gedanken und konzentrierte sich nur auf das Wasser. Einige Augenblicke verharrte der Sith Lord bis er sich wieder dem Studium es Datapads hingab und bereits nach einigen weiteren Seite eine interessante Entdeckung machte:


Aufzeichnungen von Dr. Netrebnik schrieb:
Ich habe das Rätsel entschlüsselt! Ich weiß nun wer die Exilanten sind, doch das was ich entdeckte, zeigte mir nun wieso die Republik ein solches Interesse an diesem Artefakt hat.

Die Exilanten waren einst ein Teil der Republik. Sie hatten große Macht und wollten diese Macht auch nutzen. Ihre Sicht lag jedoch konträr zu der ihrer Republik und so brach ein grauenhafter Krieg aus. Die Bilder die ich sah entsetzten mich. Ganze Welten wurden vernichtet. Doch sie verstanden nicht. Die Republik hörte nicht zu. Sie wollte die Exilanten nur auslöschen, nicht ihre Sicht verstehen.
Der Krieg war für Exilanten verloren. Sie gingen, wie ihr Name bereits vermuten lässt, ins Exil um in den Weiten der Galaxis ihr Glück zu finden. Dort trafen sie in unseren Bereich der Galaxis.
Hier trafen sie auf eine primitive Rasse die jedoch dieselbe Macht in sich trugen wie sie. Sie wurden von ihnen als Götter verehrt. Zunächst sträubten sich die Exilanten als Götter angesehen zu werden, doch sie ergaben sich dem Reiz und versklavten dieses Volk. Sie errichteten ein Imperium, zogen aus und versklavten weitere Welten und Völker, darunter auch Elom.

Aus ihrer Mitte tat sich einer dieser Exilanten besonders vor. Lord Chagras schaffte es die anderen Exilanten, nachdem Zwietracht begann ihre Herzen zu erfassen, zu einen und sich als Erster unter den Gleichen zu etablieren. Die Jahre vergingen und Chagras wurde von seinem eigenen Sohn Scal’war vor den Augen der Gleichen getötet und in Stücke zerrissen. Sie hatten nichts mehr mit ihren alten Idealen gemeinsam. Scal’war ordnete die Macht unter den unteren Lords neu. Das Imperium welches sie errichtet hatten wurde nun von regionalen Lords regiert die ihre eigene Domäne besaßen. Sie waren Scal’war jedoch zur Treue verpflichtet. Tribute und Militärpräsenz sicherten die Macht des Emporkömmlings. Hier, so die Aufzeichnungen, beginnt die Reise von ES. ES, so habe ich heute gelernt, hat einen Namen. Xeper, so wie er sich nennt, war ein Lord unter jenem Scal’war. Mit der Zeit schaffte es Xeper immer mehr Macht anzusammeln. Durch die Eigenschaften seiner Rasse schaffte er es auch viele seiner Gegner zu überleben. Als die Zeit schließlich gekommen war, riss Xeper die Macht an sich nachdem er Scal’war getötet hatte.
Er rief sich zum Imperator dieses Imperiums auf und begann damit die Vorbereitungen für einen Feldzug gegen den beinahe in Vergessenheit geratenen Erbfeind, die Republik, in die Wege zu leiten. Xeper hatte nämlich die Schmach nicht vergessen, er war einer jener die vor mittlerweile einem Jahrhundert in die Verbannung geschickt wurden…

Draconis setzte ab und blickte auf die kalte, leere Durabetonwand. Ein Schauer fuhr ihm über den Rücken und lies ihn nicht mehr los. Der weiße Thron, die gesamte Anlage, musste eine Installation der ersten Sith sein. Die Exilanten waren jene dunklen Jedi die von ihren lichten Brüdern verbannt wurden nachdem sie die Macht Kriege, die der Sith mal in einem Nebensatz erwähnt gefunden hatte, verloren hatten. Hier trafen sie der Legende nach auf die Sith Rasse. Was danach geschah ist weitgehend unbekannt. Umso mehr lies diese Entdeckung den Sith in einen euphorischen Zustand fallen. Die Müdigkeit war vergessen, die Qualen nie da gewesen, stattdessen erfüllte ihn ein neuer Arbeitseifer der ihm neue Energie gab weiter zu lesen.


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Bastion - Sith-Orden - Folterbereich - Allegious, Thylar

Allegious sog die Luft ein, hielt sie einen Moment lang in seinem Leib und stieß sie dann sogleich kraftvoll aus. Er vernahm die Worte Thylar's doch nahm sie erst mit dem Bruchteil einiger Tausendstel Sekunden wahr. Das war zu leicht gewesen. Warum war Thylar nicht direkt in logischer Konsequenz seiner Ablehnung durch die Jedi zu den Sith gegangen und hatte dort um Aufnahme ersucht? Letzten Endes tat er doch nun genau das was er nicht vollziehen wollte. Das war auch ein Schritt auf den Pfad der dunklen Seite, sich unterzuordnen, sich als Diener zu brandmarken um das kostbare Gut der dunklen Seite in sich aufsaugen zu dürfen. Thylar würde nicht weniger geprüft werden als alle anderen auch, erst recht nich da er sich vorgenommen hatte vom Imperator selbst ausgebildet zu werden. Allegious spürte deutlich die Furcht in dem Mann aber sie schien begleitet von Bewunderung. Einer solchen Bewunderung, wie er sie einst für Phollow und Arthious empfunden hatte. Nun gut. Das war eine wünschenswerte Einstellung um ein neues Werkzeug zu erschaffen. Dabei kam ihm in den Sinn dass seine einstigen Meister vielleicht ähnlich gedacht hatten, als sie damals den Noghri vor sich hatten. Und in der Tat... er war jahrelang ein perfektes Werkzeug gewesen, blind gegenüber seinem Meister, darauf vertrauend dass er immer noch von ihm lernen können würde. Aber das war eine Lüge gewesen. Sein ganzes Lebn war durchzogen von Lügen, bis zu jenem Tag an dem er erwacht war.

Würde es Thylar auch so gehen? Der Zustand in dem sich Thylar befand glich einem traumähnlichen. Er schlief. Er wusste noch lange nicht wo er stand, wo er stehen können würde. Er wusste so garnichts von der Macht und ihren unendlichen Möglichkeiten. Und wenn es nach ihm ginge... würde er dafür Sorge tragen dass er auch nie dazu kam. Es war nicht seine Aufgabe ihm dies beizubringen. Er würde ihn formen solange er ihm nützlich war. Zu erkennen, dass selbst die Schülerschaft nur ein Pfad der Lüge war, war sein Eigenanteil an Arbeit den er vielleicht eines fernen Tages aufbringen würde. Täte er das nicht, wäre er wie Jolina eine Marionette. Seine Marionette. Und unter diesem Aspekt konnte sich der Imperator wahrlich damit anfreunden, Thylars Bitte- und was anderes waren seine Worte nich- zu entsprechen. Dennoch- sein Zorn auf die Jedi war deutlich zu vernehmen. Und es gab ganz andere Gegner als die Jedi. Allegious hatte es selbst nie ganz verstanden wie Janem und alle die zu seinen Ash'rak gehörten so eine Jagd auf diese pathetischen, kleinkarierten Dogmatiker betreiben konnte. Die Jedi waren ärgerlich, sie waren lästig, wie Fliegengeschmeiss, aber sie waren garantiert nicht der Hauptfeind. Ein Jedi war einem Sith immer unterlegen, denn wo der Jedi sich hinter Gesetzen versteckte durchbrach ein Sith jeglichen moralischen Müll und unterwarf sich die Macht und brach damit jeglichen Ansatz der "hellen" Seite.


Mut wird belohnt, aber der Mut den ihr gerade aufbringt um zu fragen geht einher mit eurer Angst. Diese wird schwinden, wenn ihr euch dereinst vertraut gemacht habt mit der dunklen Seite der Macht. Bis dahin nutzt die Angst. Sie macht euch stärker. Sie ist der Motor eurer Fähigkeiten. Ohne eure Angst seid ihr nur ein Frachter der im All mit Subraumgeschwindigkeit durch die Galaxis irrt. Aber mit ihr- steht euch der Hyperraum offen. Deswegen grämt euch nicht wegen der Jedi. Es war abzusehen dass sie euch ablehnen- schließlich kniet ihr nun vor dem Lord der Sith. Die Jedi können uns niemals das Wasser reichen. Verwendet uren Zorn gegen ie um euch stärker zu machen aber gebt euch keinem blinden Verlangen hin, jene niederzustrecken, welche euch beleidigten. Das ist unter eurer Würde und nur die Schwachen beginnen sich von ihren Emotionen leiten zu lassen. Aber ein Sith- kontrolliert diese und die Macht an sich. Beobachtet den Orden gut, ihr werdet feststellen dass viele unter ihnen den Namen Sith nicht verdienen. Dieser Titel verkümmert zu einer Belanglosigkeit. Und genau deshalb lasse ich ihnen den Namen. Aber herrschen werden sie nie. Nur ich kann herrschen, nur ich kenne die Macht wie kein anderer. Ich kenne die Zukunft. Ich habe mein Reich kommen sehen, über die unbekannten Regionen hinaus. Du wirst ein Instrument meiner Macht werden. Du wirst an meiner Seite stehen wenn die letzten Jedi vor mir auf die Knie fallen und sich zur dunklen Seite bekennen. Ich werde ewig herrschen, mein junger Schüler...

Aber wie würde er seine Herrschaft langfristig sichern können? Wenn Coruscant gefallen war, wenn die Republik zu Staub zerfallen war und das Imperium keine äußeren Feinde mehr besitzen würde. Die Macht zu sichern war nur möglich wenn er die Jedi und deren dunkles Gegenstück auslöschen würde. Keiner durfte überleben. Allegious war zwar der Mächtigste von allen, aber er konnte und durfte kein Risiko eingehen. Und das konnte er nur dann bewerkstelligen indem er sich nach und nach aller Machtfähigen entledigte. Deshalb Coruscant. Um alle Jedi zu vernichten, die Republik in die Anarchie zu führen. Und dann... würden die Angehörigen des Ordens auf Bastion folgen. Aber er war nicht dumm. Dafür würde er jene brauchen die ihm willig und hörig gegenüber waren. Vielleicht würde Thylar der Erste einer neuen Welle loyalter Machtanwender darstellen. Ein Strom an neuen Sith, jene die er unter seine Fittiche genomen hatte, würde ihm blind dereinst folgen und die Vernichtung der alten Sith herbeiführen. Die neuen Sith würden sich dann selbst zerfleischen und Allegious wäre der endgültig Mächtigste unter allen die da waren und noch kommen würden.

Kommt mein Schüler, wir begeben uns in die Schlagader des Imperiums.

Sie schritten aus dem Folterbereich direkt in den Thronsaal. Thylar schien wie ausgewechselt. Die Aussicht auf eine verheißungsreiche Zukunft, die Tatsache dem Tod entronnen zu sein, schien das Feuer in ihm lichterloh brennen zu lassen. Das war gut. Es würde interessant werden zu beobachten wie er mit seinen direkten Kontrahenten, Jolina und Achas umgehen würde. Doch Achas... nun irgendetwas stimmte nicht. Er spürte ihn nicht mehr in der Macht. Die Bindung mochte zwischen ihnen ob des sehr kurzen Verhältnisses schwach sein, aber er war der Stärkste und zumindest ein leichtes Glimmen ätte er bemerken sollen, doch da war... nichts. Die rotgekleideten Wachen öffneten die Tore. Der Thron fühlte sich vertrau an. Hier wurde über das Schicksl des Imperiums entschieden. Er blickte herab zu seinem neuen Sklaven.

Setzt euch. Schließt die Augen, wir wollen umgehend mit eurer Ausbildung beginnen. Geht in euch. Holt tief Luft. Konzentriert euch auf euren Atem. Beruhigt euren Pulsschlag. Stellt euch vor wie ihr abhbt, als würdet ihr durch den Thronsaal schweben. Schwebt durch den Raum vor die Wachen. Stellt euch vor es gebe keine Barrieren, keine Materie, schwebt in die Gemüter der Wachen. Lest in ihren Gedanken. Es ist beinahe wie ein Buch das ihr aufschlagt. Ihr müsst nur wissen in welchem Kapitel ihr lesen müsst. Was seht ihr?

Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious
 
[Bastion | Sith-Tempel | durch die Gänge streifend] Chiffith, Jünger

Dicht am Boden, dabei ein schleifendes Geräusch verursachend, kroch Chiffith durch die dunklen Korridore des riesigen Ordensgebäudes. Seine schlangenähnliche Art der Fortbewegung ließ einen Betrachter nicht erkennen, nicht einmal erahnen, dass er sich über viele der Wesen hier erhaben fühlte. Als Humanoider wäre er wohl mit aufrechtem Gang und geschwellter Brust umhergeschritten, doch so etwas sah seine nichtmenschliche Anatomie nicht vor. Der Lamproide war stolz darauf, bei seiner Rückkehr hierher kein Jünger mehr zu sein wie Tausende andere, sondern der Adept eines Sithlords: Er hatte eine Ausbildung begonnen und damit den ersten Schritt in Richtung einer Macht getan, die andere bis ans Ende ihres bedeutungslosen Lebens vergebens herbeisehnten. Je mehr dunkle Jünger des Ordens ihm zu Gesicht kamen, um so mehr spürte er, wie wenig er einer von ihnen sein wollte. Speichellecker und Bücklinge waren sie, Sklaven der Sith - wenn überhaupt. Viele von ihnen waren nicht einmal nützlich, soweit Chiffith das mit seiner eingeschränkten Weltsicht beurteilen konnte. Die Wenigsten taugten zum Sith, viele waren einfach nur Ballast. Schadete sich der Orden nicht, indem er sich mit diesem nutzlosen Ungeziefer schleppte? Die jämmerlichen Dienste, die sie leisteten, konnten doch unmöglich das Futter wert sein, um sie am Leben zu erhalten. Eigentlich, so dachte der Lamproid, sollte man sie alle gegeneinander kämpfen lassen, um die Schwachen auszusondern. Bei den meisten von ihnen würde er selbst gar nicht in Betracht ziehen, sich die Klauen schmutzig zu machen. Dafür waren sie zu bedeutungslos, kein Gegner für ein Wesen wie ihn.

Sein Auftrag schien nicht so leicht, wie es zu Beginn gewirkt hatte. Wie sollte er aus diesem lebenden Unrat dreißig halbwegs würdige Kandidaten für seinen Meister herausfinden? Natürlich würde Darth Draconis in der Lage sein, die Ungeeigneten schnell herauszufinden und auch auszumerzen, wenn ihm der Sinn danach stand. Aber die Vorauswahl hatte Chiffith zu treffen. Er war dafür verantwortlich, dass zum Schluss zumindest ein geeigneter Anwärter übrig blieb, dabei kannte er nicht einmal die Aufgabe, für die derjenige geeignet sein sollte.

Gründlich besah er sich jedes Wesen, das ihm entgegen kam und ein Jünger zu sein schien.

Ein schmächtiger, halb verhungerter Mensch mit weniger Schultern als ein ausgewachsenes Rohr.
Ein blauhäutiger, rotäugiger Fastmensch mit starken Muskeln, aber einem Gesichtsausdruck, der die Blödheit zehn Kilometer gegen den Wind erkennen ließ.
Ein kaum fünfzig Zentimeter großer grüner Gnom.
Wie armselig!

Wann immer er einem Exemplar begegnete, das einen besseren äußerlichen Eindruck machte, versuchte der Lamproide sich auch ein Bild von dessen geistigen Fähigkeiten zu machen. Dies fiel ihm schwer, da er in solchen Dingen weder Übung noch theoretische Kenntnisse hatte. Er war mittlerweile zwar in der Lage, die Gegenwart der Macht zu fühlen, doch inmitten des Ordensgebäudes war sie quasi omnipräsent. So schwache Auren wie die eines einzelnen Jüngers aus dieser Kakophonie der Macht herauszufiltern, war keine leichte Aufgabe. Letztlich folgte er seinen Instinkten und hielt sich an die, bei denen er gleich einen guten Eindruck hatte; bei wem dieser fehlte, fiel durch sein Raster.


»Mein Meister, Darth Draconis, sucht Diener«, sagte er zu denen, die er als würdig erachtete, zumindest geprüft zu werden. »Wenn du glaubst, dass du dafür taugst, geh zu ihm.«

So hatte er bald an die Zwanzig beisammen. Sie alle machten körperlich und geistig einen gesunden Eindruck, nur wenige von ihnen wirkten aber wirklich überdurchschnittlich. Chiffith zweifelte daran, dass er schon das Passende für seinen Herrn gefunden hatte.

[Bastion | Sith-Tempel | durch die Gänge streifend] Chiffith, Jünger
 
Bastion # Sith-Orden # obere Katakomben # Verhörbereich # Zelle # Thylar, Allegious, tote Folterknechte

Sein Puls wurde stärker. Mit jedem Atemzug, den er auf eine Antwort warten musste, stieg er an. Bis sein Herz schließlich raste. Es war die Angst, die das Herz dazu brachte, das es sich fast aus dem Takt gerat. Er hatte eine Ausbildung gefordert und war sich seiner Entscheidung sicher gewesen aber mit jedem Augenblick wurde er unsicherer. Was wenn er abgelehnt wurde? Dem Tod hatte er schon vor mehreren Stunden ins Angesicht geschaut und ihn besiegt. Doch so zu Enden wie die Folterknechte war etwas anderes. Es war nicht der Tod, den er fürchtete, sondern das Leiden davor.

Der Moment schien ewig anzudauern, so als würde die Zeit stehen bleiben. Und je länger er währte, desto wahrscheinlicher wurde ein derartiges Ende. Aber anstatt mit roten Kaskaden überzogen zu werden, schenkte der Imperator seinen Worten Gehör und antwortete ruhig. Beinahe zu ruhig. Thylar war diese Gelassenheit unangenehm. Dieser Sith hatte seine Emotionen unter Kontrolle und das machte ihn unberechenbar. Vielleicht widmete er ihm nur ein paar leere Worte, um ihn dann gewaltsam aus dem Leben zu reißen. Aber es kam anders. Er sprach über seinen Hass auf die Jedi. Das er sich nicht davon kontrollieren lassen sollte. Und natürlich würde er das nicht tun. Die Jedi waren es nicht wert, das er für sie seine Kontrolle über sich selbst aufgab. Sie waren nicht wert, dass er überhaupt einen Gedanken an sie verschwendete. Aber wie der Imperator bestätigte, war er ein guter Antrieb um Kraft zu schöpfen.

Und dann war es endlich so weit. Bevor sein Herz aufgrund von Überanstrengung aussetzen konnte, sprach der Imperator die Worte, die Thylar zu seinem Schüler machten. Er, der von den Jedi abgelehnt wurde, sollte nun der Schüler des mächtigsten Individuums in der Galaxis werden. Und nichts Geringeres stand ihm zu. Er war zu Großem bestimmt, das wusste er. Und nur die Ausbildung bei den Besten konnte ihm dazu verhelfen, seine Bestimmung zu erfüllen. Er senkte noch einmal sein Haupt als Zeichen von tiefer Demut und stand dann auf. Die Kraft war langsam zurück gekehrt. Die Wunden zum Teil wie durch Magie abgeheilt. Er war nicht hundertprozentig fit, doch in der Lage zu gehen und seinen Verstand so zu gebrauchen, wie es nötig war.

Ihr Weg führte sie in den Thronsaal. Vorbei an widerwärtigen Gestalten. Gestalten, die die Macht niemals entdecken würden. Er fühlte sich überlegen. Vor ein paar Stunden wäre er fast gestorben, doch er hatte triumphiert. Hatte seine Ketten zerbrochen und stand nun über ihnen. Über jedem außer seinem Meister. Und er würde Allegious nicht enttäuschen. Er wusste um sein Talent und es gab nur den Erfolg. Ein Scheitern war vollkommen ausgeschlossen.

Und die Zeit es zu beweisen, kam schneller als gedacht. Ob Allegious seinen unbändigen Willen spürte oder einfach nur eigene Interessen verfolgte konnte er nicht sagen. Wahrscheinlich Letzteres. Aber solange er davon profitierte, sollte es ihm Recht sein. Er folgte den Anweisungen ohne zu zögern. Er hatte schon Erfahrungen mit der Macht. Zugegeben. Sie waren gering. Geradezu lächerlich. Aber dennoch vorhanden. Bei den Jedi hatte er ein wenig erfahren, bevor sie ihn abgelehnt hatten und somit konnte er auf ein wenig Erfahrung zurückgreifen.

Den Geist zu leeren und sich den innersten Gefühlen hinzugeben war keine neue Übung für ihn. Schon bevor er die Jedi aufgesucht hatte, hatte er oft Stunden mit Meditation zu gebracht, in der Hoffnung dadurch die Macht in sich Wecken zu können. Dies war jedoch alles vergeblich gewesen. Es fehlten die genauen Instruktionen, der Lehrmeister der ihm den entscheidenten Schub in die richtige Richtung gab. Und nun hatte er ihn gefunden. Bald schon spürte er diese Kraft, die intensiv in seinem Leib brodelte. Die Angst zu versagen und dafür bestraft zu werden, stachelten ihn an. Sie motivierte ihn. So wie wenn man um sein Leben rannte. Er spürte Allegious. Seine Aura stank förmlich nach Tod und Leiden.

Er schweifte aus. Erweiterte seine Sinne. Bis hin zu dem Punkt, das er auch die Wachen spürte. In einen fremden Geist einzudringen hatte er noch nie versucht. Mithilfe der Macht neue Sinne zu entwickeln war zwar keine gewohnte Übung aber auch nicht gänzlich neu. Doch die Anforderungen des Imperators waren höher als die der Jedi. Er wollte einen fähigen Schüler. Und dies brachte er mit seinen Forderungen zum Ausdruck.


Thylar versuchte die Gefühle der Wachen wahrzunehmen und anhand derer Gedanken zu interpretieren. Doch da war nichts. Keine Regungen, die einen Schluss zuließen. Es war einfach schwarz. Konnte dies sein? Konnte er tatsächlich an einer so leichten Übung scheitern? Er hatte von Blitzen geträumt, die aus seiner Hand schossen. Von fliegenden Trümmern, die seine Gegner zermalmten. Und nun sollte das Lesen der Gedanken einfacher Wachen ein Problem darstellen? Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.


Er spürte auch andere in der Macht. Minderwertige Geschöpfe. Diener und dergleichen. Sie strahlten Frucht aus. Furcht vor dem Imperator. Doch da war auch Verachtung. Verachtung ihm gegenüber. Diese Gefühle war so deutlich, das ihn das Alles nur zu einem Schluss kommen ließ. Er öffnete die Augen und blickte zu dem einzig legitimen Herrscher der Galaxis. Er hatte ihn als Herrscher angenommen. Seine Legimitation war eindeutig. Das hatte Thylar schon vom ersten Moment an wahrgenommen.

„Ich sehe nichts. Zumindest nicht bei den Wachen. Ihr Geist scheint stark zu sein, denn das kriechende Fussvolk sendet so starke Signale, das selbst ich sie spüre.“

Angst vor einer Bestrafung aufgrund der nicht erbrachten Leistung war vorhanden. Aber da war auch Selbstsicherheit. Er konnte sich nicht irren. Durfte sich nicht irren. Es war einfach unmöglich.


Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Fussvolk
 
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Bibliothek] Chiffith, Ashka, Zin Dossa, irgendwo im Hintergrund Tuur-Amash, Z-SIZ

Sein verschlungener Weg führte den Lamproiden in verschiedene Teile des Ordensgebäudes, schließlich auch in die Bibliothek. Er kannte Teile dieser ausgedehnten Räumlichkeiten und ihres Personals von seinem letzten Aufenthalt hier. Doch begegnete er keinen bekannten Gesichtern - aber die suchte er auch nicht. Im Gegenteil, er war nach wie vor auf der Suche nach talentierten Jüngern, die er seinem Meister vorführen konnte. Wozu Darth Draconis die dreißig Diener (oder diejenigen unter diesen dreißig, die seine Prüfungen bestanden) brauchte, wusste er noch immer nicht. Aber das spielte auch keine große Rolle. Er hatte eine klare Anweisung und die würde er befolgen. Wenn er sich nicht verzählt hatte (was keineswegs ausgeschlossen war, denn der Umgang mit Zahlen lag ihm kein Bisschen besser als der mit Buchstaben), fehlten ihm noch acht geeignete Kandidaten.

In der Bibliothek lungerten stets mehrere Jünger herum. Manche von ihnen gehörten zu den Handlangern der Bibliothekare, andere biederten sich den gelegentlich hierher kommenden Meistern an. Wieder andere widmeten sich selbst ihren Studien, um ihr Wissen über die Galaxie, die Sith und die Macht zu mehren. Nach diesen hielt Chiffith Ausschau: Sie waren gewillt, sich weiterzuentwickeln, und arbeiteten dafür; das waren gute Voraussetzungen, wie er glaubte.

Er fand einen jungen Menschen oder Fastmenschen mit blasser, narbenübersäter Haut, der einen tatkräftigen Eindruck machte. Diesen schickte er zu Draconis. Einen schwächlichen Twi'lek mit verstümmelten Tentakeln, der einen getriebenen, verwirrten Eindruck machte, ignorierte er hingegen: Er war nur Abfall in seinen Augen und nicht wert, überhaupt geprüft zu werden.

Dann entdeckte er zwei nichtmenschliche aber humanoide, vermutlich weibliche Wesen. Eines von ihnen hatte Tentakel auf dem Kopf, ähnlich wie die Twi'lek, glatte Haut und große, mandelförmige Augen. Das auffälligste Merkmal des anderen war ein drittes Paar Gliedmaßen: So etwas hatte Chiffith noch nie gesehen. Sie bemerkten ihn nicht sogleich, da sein flacher, wurmartiger Körper in tiefen Schatten lag und seine graue Haut regelrecht mit der Dunkelheit verschmolz.

Die beiden Frauen trennten sich. Die mit den Tentakeln widmete sich einem Datapad, die Vierarmige zog sich in eine Studiernische zurück. Chiffiths Entscheidung fiel leicht: Er widmete sich Letzterer. Sie zeigte einige äußerliche Merkmale, die sie geeignet für Draconis' Tests erscheinen ließen. Ihr Körper war gut trainiert, für eine Humanoide musste sie über eine ganz passable Kraft und Schnelligkeit verfügen (auch wenn diese einem Lamproiden sicherlich nicht das Wasser reichen konnten). Außerdem bewegte sie sich in einer Art, die Furchtlosigkeit und Selbstbewusstsein vermuten ließen. Dieses Wesen war trotz der körperlichen Mängel aller Humanoiden offensichtlich gewohnt, eher Jäger als Gejagter zu sein. Falls der Sithlord auch nur ansatzweise in ähnlichen Kategorien dachte wie sein Adept, war diese Frau vielleicht ein geeigneter Kandidat für ihn. Falls sie ein Jünger war und nicht womöglich bereits selbst Adept. Aber der beste Weg, dies herauszufinden, war zweifellos die direkte Frage.

Chiffith schob seinen Leib aus den Schatten hervor und wand ihn auf die Studiernische zu. Vor der Vierarmigen richtete er seinen Vorderleib samt Hals auf deren Gesamthöhe von einem Meter Dreißig auf, während die übrigen dreieinhalb Meter flach auf dem Boden liegen blieben; nur die Schwanzspitze mit dem Giftstachel zuckte ein wenig hin und her. Seine purpurrote Mundöffnung mit den vier mörderischen schwarzen Fresswerkzeugen klaffte auf und er zischte in unsauberem Basic:


»Ich bin Chiffith, der Lehrling von Darth Draconis. Mein Meister sucht Diener für eine besondere Aufgabe. Wenn du ein Jünger bist und wenn du glaubst, du bist gut, dann kannst du zu ihm gehen und dich prüfen lassen.«

[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Bibliothek] Chiffith, Ashka, Zin Dossa, irgendwo im Hintergrund Tuur-Amash, Z-SIZ
 
Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Fussvolk

Er verfolgte den Versuch seines Schülers. Sowohl in der Macht als auch durch seine weltlichen Möglichkeiten. Er scheiterte. Und doch haftete diesem Misserfolg eine gewisse Ironie an. Er kam nicht umhin in den Verstand seiner Leibgarde zu blicken, konnte dies aber durchaus bei den Jüngern und Adepten des Ordens. Aber das war nicht allzu verwunderlich. Es war durchaus im Bereich des Möglichen, dass ein allenfalls rudimentär ausgebildeter Machtsensitiver nicht in der Lage war, sich in der Macht zurückzuziehen wohingegen ein trainiertet, teilweise seit Jahrzehnten gestählter Wille eines Elitesoldaten ungleich besser in der Lage war eine natürliche Schutzfunktion aufzubauen. Diese Männer waren durch hartes Training und eiserne Disziplin abgehärtet. Ihre Willen mussten stark sein, damit sie den Anforderungen die man an sie stellte, gerecht werden konnten. Insofern, war der Umstand dass Thylar versagt hatte nicht so unsäglich wie man vielleicht sonst annehmen müsste. Hinzu kam in diesem Fall, dass sein Schüler durch die Lakaien des Ordens fast zu Tode gefoltert worden war. Die Nachwirkungen dieser sadistischen Behandlung waren in dem Echo seiner Macht deutlich spürbar und würden wohl noch einige Zeit anhalten, allen Kräften der dunklen Seite zum Trotze. Insofern... war es nicht sinngemäß Thylar für Dinge zu bestrafen die er noch nicht beeinflussen konnte. Dies konnte sich jedoch sehr schnell ändern. Allegious war nicht bekannt für Gnade. Er würde nie wieder die Fehler begehen die er selbst in früheren Jahren begangen hatte dessen war er sich gewiss. Kein Schüler würde mehr durch seine Finger gleiten. Keine Gnade und kein Vergeben.

Einst hatte er selbst an diesem verheißungsvollen Weg gestanden. Damals war er fast auf Darth Phollow losgegangen. Das hätte verhängnisvoll enden können. Thylar war nicht so ein Narr gewesen. Aber welcher Mann bei Verstand würde jemanden angreifen, der ihm zuvor das Leben gerettet hatte... es war Ironie dass der Imperator den Gedanken damit abschloss, dass er feststellte, dass nur ein wahrer Sith so handeln würde. Und da es nur noch einen wahren Sith gab... der Rest bestand aus Blendern und Ketzern. Sie gaben vor die dunkle Seite der Macht zu verstehen und waren doch nur willenlose Marionetten dieser gewaltigen Kraft von der sie nichts verstanden. Und sie würden auch nie verstehen. Das Schwierige an dem Umstand der er begriffen hatte war, dass sich wissenschaftlich nicht fixieren ließ warum er diese Erleuchtung erlangt hatte. Und das wiederum implizierte keinerlei Möglichkeit eben andere Geschöpfe der dunklen Seite vor eben selbiger Erkenntnis zu verbergen. Jederzeit bestand also zumindest die Möglichkeit dass ein Wesen in die wahren Sphären der Macht emporstieg. Und vor so jemandem musste Allegious wirklich auf der Hut sein. Aber wenn er sich die Reihen des Ordens anschaute. Niemand besaß das entsprechende Potential. Nergal hatte sich völligst in seine Studien zurückgezogen, Draconis jagte den Schatten einer kriminellen Bande nach und nach ihnen... kam nichts mehr. Janem war geschlagen und hatte sich in sein selbst geschaffenes Schicksal ergeben, nie wieder würde von ihm Bedrohung ausgehen. Und Arica's Versuche waren einfach nur bemitleidenswert. Kaum der Rede wert. Selbst Thylar würde in der Lage sein besser und geschickter zu agieren. Einst schien sie so vielversprechend... wie sehr sie die Erkenntnis absoluten Verrates getroffen haben musste. Ein weiterer Beleg für ihre Unfähigkeit wenn sie sich ob solcher Dinge demotivieren ließ. Allegious blickte auf seinen Schüler herab, welcher immernoch im Schneidersitz vor ihm hockte.


Ja. Scheitern gehört zu der Zeit eines Schülers dazu. Ich hätte fast die Rede des einstigen Imperators mit meinen ersten zaghaften Versuchen der Levitation zu einem abruptem Ende verholfen. Grämt euch nicht mein Kind. Der Weg zur ultimativen Waffe ist schwerlich. Ihr werdet oft Scheitern. Es dauerte Jahre bis erste Funken von meinen Händen glitten. Und deswegen ist unser Weg überhaupt nicht leichter. Wir eignen uns Kräfte anhand, die den Jedi schlichtweg zu beschwerlich sind. Sie würden es nie vermögen solch eine Macht zu kontrollieren wie wir es tun. Wie viele sind bei der Ausübung solcher Kräfte ums Leben gekommen- bei uns- bei den Jedi? Diese Statistiken werden euch einiges verraten über die Philosophie der Jedi. Sie scheuen Notwendigkeiten. Sie fürchten den Tod. Aber er ist ebenso Bestandteil der Galaxis wie der des Lebens. Wenn er uns holt, sind wir zu schwach. Jedi sterben immer. Oh gewiss sie mögen entsprechend ihrer Spezies älter als normal werden, aber sie sterben. Einige von uns erlangen jedoch Unsterblichkeit. Es soll sie immer noch geben. Irgendwo verborgen vor den Welten. Selbst Arthious und Phollow, meine Vorgänger, werden ihre Gründe gehabt haben, das Imperium zu verlassen. Diese Männer da draußen zu denen ihr nicht vorzudringen vermögt, sind gestählt. In einigen regt sich sogar ein schwaches Kräuseln der dunklen Seite, allesamt jedoch jahrelang erfahren, diszipliniert und erfahren. Wie könntet ihr zu ihnen durchdringen? Nein... das könnt ihr nicht. Es gibt Persönlichkeiten welche in ihrem Willen stark sind, solche werdet ihr seltenst durchdringen. Aber wie ihr schon sagtet... die Ratten des Ordens... zwar stark in der Macht... aber roh und umgeformt. Sie zu durchdringen bedeutet ihren Verstand zu braten wie das Hirn einer kowakianischen Affenechse. Aber das werdet ihr noch lernen. Ihr werdet noch in den Genuss kommen, das Blut in den Adern eurer Feinde kochen zu lassen.

Ein gönnerhafter Blick entglitt seiner Fratze. Doch hinter seinem Gönnertum verbarg sich eiskalte Berechnung. Er würde ihn nur soweit kommen lassen wie er ihm nützlich war. Das war der Sith. Und er war der einzige der diesem Pfad noch folgte. Und er würde eines Tages der Einzigste sein, der überhaupt noch in der Lage war die Macht heraufzubeschwören. Der Tag an dem er sich seiner Schüler entledigen würde, würde der letzte Tag der Machtbegabten in der Galaxis sein. Mit seinen "Kindern" würden die letzten Praktiken verschwinden, niemand würde nun mehr in Zukunft neue Leute unterweisen können in den Wegen der Macht. Dann würde Allegious zu einem Mysterium. Er würde noch leben wenn niemand auch nur noch den Begriff der Macht mit Jedi oder Sith in Verbindung zu bringen wusste. Er würde als ein Gott über das galaktische Imperium herrschen, wenn alles und alle zu Staub zerfallen waren.

Würde Thylar einen guten Krieger abgeben? Nun, er musste es wenn er den Anforderungen die Allegious an ihn stellte, gerecht werden wollte. Thylar würde einer der Ersten seiner neuen Elite eines kurzen Überganges darstellen. Und wenn die Zeit gekommen war würde er jene Techniken gegen seinen Schüler anwenden, die er ihm nie beibringen würde. Allegious erhob sich von seinem Thron worauf er die körperliche Anspannung der in dem Thronsaal postierten Wachen bemerkte, aber er gedachte nicht daran so schnell das Herz des Imperiums wieder zu verlassen. Aus einem kleinen Geheimversteck an dem Sockel einer Statue eines lange nicht mehr lebenden Imperators, holte er ein Lichtschwert hervor. Diese Lichtschwerter waren standardisiert hergestellt und fühlten sich deshalb immer... ungewohnt an. Sie passten einfach nie vollständig in die Hand des es nutzenden Sith. Aber das Lichtschwert war nun einmal eine extrem effektive Waffe. Allegious selbst benutzte zwei modifizierte kleinere Formen, in seiner Heimart nannte man diese traditionellen Waffen Kro'thems. Wo traditionelle Schwerter versagten brannten sich Lichtschwerter nahezu immer wie durch Butter. Allegious öffnete die Hand um den Griff und hob den Griff in die Luft und levitierte ihn vor Thylar.

Ein Lichtschwert. Nur solche die mit der Macht vertraut sind, wissen es zu nutzen. Ihr seid noch lange davon entfernt mit ihm einen echten Kampf führen zu können. Aber nichts brennt sich so effektiv durch Stahl und anderere Materialien. Nehmt es. Vorerst. Wenn eines fernen Tages der Zeitpunkt gekommen ist, werdet ihr euer eigenes Schwert bauen. Eines dass euren Anforderungen und eurer Spezialisierung gänzlich entspricht. Es wird euren Stil verkörpern und somit eine Verlängerung eurer Extremitäten darstellen. Unbegrenzte Macht. Auch damit ist sie möglich. Denn nicht alle Kriege werden durch Blitze oder das Brechen von Kehlköpfen gewonnen. Auch wenn, Janem Menari, eben genauso vor mir auf den Boden fiel. So wie es ihm danach alle gleich taten. So wie es auch viele vor euch tun werden. Nun werden wir der nächsten Schritt eurer Ergebenheit in die dunkle Seite beschreiten.

Allegious blickte auf die Tore und konzentrierte sich. Auf sein geistiges Auge, auf Thylar. Er stellte sich vor er wäre der Schüler und sah wie die Tore aufgingen. Die Illusion war perfekt. Er fühlte wie er den Druck auf Thylar's Hirn verstärkte. Er brach seine natürliche Wahrnehmung und übertünchte sie mit der eigenen. Zwei rote Wachen betraten die offenen Tore und vor ihnen... circa zwei Dutzend Kinder. Im Alter von vielleicht vier bis acht Jahren war alles vertreten, Mädchen und Jungen, Menschen, Insektoide und gar ein Wookiee-Junge der alle jedoch deutlich übertraf an Größe. Sie alle waren verängstigt. Die Wachen mussten mehrere von ihnen stoßen, so dass eines von ihnen ab und an hinfiel und sich die Knie aufschlug. Allegious projizierte ein Gefühl der Angst. Eine überschwappende Welle aus Furcht die von diesen imaginären Geschöpfen ausging. Manche weinten. Manche summten, klickten, was wohl das Äquivalent zum Heulen darstellen konnte. Sie wurden vor Thylar getrieben. Verstand er was Allegious von ihm wollte? Thylar hielt den Griff des Schwertes in den Händen, rührte sich nicht, stand nun mehr mit dem Rücken mit zum Imperator.

Schlachte sie.

Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Illusion mit zwei Dutzend Kindern
 
Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Fussvolk​

Thylar wartete auf die Bestrafung. Auch wenn er davon überzeugt war, das er sie nicht verdiente, so glaubte er doch, dass er eine erhalten würde. Er konnte sich kaum vorstellen, dass man ein Scheitern dulden würde. Und doch folgte das Befürchtete nicht. Allegious zeigte fast so etwas wie Verständnis. Er munterte ihn auf und ermutigte ihn zu weiterem Ehrgeiz um irgendwann die Macht zu erlangen, die er anstrebte. Unglaublich, dass er so ruhig handeln konnte. So überlegt... Er tat es seinem Meister gleich und erhob sich aus der sitzenden Position. Diese Übung war nicht so verlaufen, wie es sich Thylar gewünscht hatte. Er hatte das Potential und die Fähigkeiten dazu, das wusste er. Alles was ihm fehlte war eine Spur Erfahrung. Und diese würde er noch erlangen, soviel stand fest.

Der Imperator schritt auf eine der Statuen zu und holte aus ihrem Sockel einen silberenen Griff, der sich als der einen Lichtschwertes herausstellte. Thylars Blick fixierte den silbernen Zylinder, den er in seinen Träumen schon so oft in den Händen gehalten hatte. Sein Vater hatte ihn zum Fechten gezwungen und der einzige Grund, das Thylar dabei nur mit halben Herz zur Sache ging, war, dass er keine dieser leuchtenden Klingen in der Hand gehalten hatte. Und nun schwebte sie direkt auf ihn zu. Wie geschaffen dafür, von ihm geführt zu werden. Und er ergriff die Gelegenheit. Es war ein bedeutender Moment. Er konnte beinahe spüren wie seine Macht angesichts einer solch gefährlichen Waffe wuchs.

Die Worte, die Allegious darüber verlor, verhallten fast in seinem Geist. Für Thylar gab es im Moment nur die Waffe und die Vorstellung, was er damit alles tun konnte. Er wollte den Imperator nach ein paar Lektionen fragen, doch dazu kam er nicht. Zischend öffnete sich die überdimensionale Tür, die den Thronsaal vom Rest des Ordens trennte. Herein traten weiter Royal Guards und...Kinder? Was für einen Zweck hatte es das nun Kinder vorgeführt wurden. Er ahnte schreckliches aber wollte nicht so recht daran glauben. Allegious war keines dieser hirnverbrannten Monster. Das war zumindest sein Eindruck bisher gewesen.

Die Kinder heulten und schluchzten. Sie wurden gestoßen und wie wildes Vieh getrieben. Thylar empfand Abscheu bei dieser Behandlung. Schließlich war seine Folter noch nicht allzu lang her und die Erinnerung daran noch frisch. Und schließlich sprach Allegious aus, was Thylar befürchtet hatte. Er sollte sie umbringen. Mehrere Kinder einfach kaltblütig morden, ohne das es irgendeinen Sinn ergab. Er überlegte. Er schaute auf den Griff den er in der Hand hielt. Mit dem Lichtschwert konnte er ihnen einen schnellen Tod bereiten aber wollte er das überhaupt? Sicherlich würden diese Kinder so oder so sterben, wenn nicht durch seine Hand, dann durch eine Andere. Und doch konnte er sich nicht dazu durchringen es zu tun.

„Nein!“

Seine Antwort klang entschlossen. Sie war mutig und dumm zugleich. Sehr dumm. Er widersprach seinem neuen Meister und forderte ihn somit heraus. Er verweigerte einen Befehl und das konnte ihm den Kopf kosten. Vielleicht musste es das sogar. Doch er würde keine wehrlosen Kinder morden. Er sah keinen Sinn darin. Diese Tat entbehrte einfach jeglicher Vernunft. Wenn er dies tun musste um sich einen Sith zu nennen, wollte er diesen Titel nicht mehr.

„Wenn ich das tun würde, wäre ich nicht besser als meine Foltermeister und selbst deren Sadismus folgte einem Zweck.“

Er versuchte sich zu erklären. Versuchte seinen unausweichlichen Tod, den er mit seiner Verweigerung besiegelt hatte, zu verhindern. Er hatte Angst und fühlte sich in diesem Moment als eines der Kinder, die dem Tod geweiht waren. Doch er würde seine Meinung nicht ändern. Er war nicht unbedingt mitfühlend. Hatte nie große Skrupel gezeigt und konnte gnadenlos sein, wenn es die Situation erforderte. Doch das hier. Es war als wäre er in einem Irrenhaus gelandet. Voll mit Individuen deren Verstand zulange in der Macht gebraten hatte. Sie waren Irre, daran bestand kein Zweifel. Aber äußerst gefährliche Irre. Und so bereitete er sich darauf vor, dem Tod diesmal nicht nur ins Angesicht zu blicken sondern ihn gänzlich zu empfangen.

Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Fussvolk, Kinder​
 
[Bastion - Sith Orden – Gänge – Torryn, (Tier), Iouna]


Ian hatte vor ihnen die Krankenstation verlassen. Torryn und Iouna waren tatsächlich allein. Sie warteten einen Moment, bevor sie dann auch die Medi-Droiden verließen, die es in kürzester Zeit geschafft hatten, Iounas Brüche zu versorgen und zu heilen. Sein Meister hatte sie wirklich nicht töten wollen, aber es definitiv gekonnt. Ein Fakt, dessen sich Torryn immer wieder bewusst sein musste. Noch war Torryn abhängig von ihm und fügte sich.

Nebeneinander schritten Torryn und Iouna die spärlich beleuchteten Gänge des Ordens entlang, um zu ihr Quartier zu gehen, so wie sie es besprochen hatten. Torryn tastete an seinen Gürtel. Das Vibroschwert steckte dort. Er hatte es nicht vergessen, aber noch war nicht die Zeit, es ihr zurück zugeben. Er lächelte, als er sie kurz ansah und an ihre Art dachte, diese antiquierte Waffe zu führen, die sie mit dem Verkauf von Glitteryll auf Tattoine hatten erwerben können. Ein Gedanke, der ihn davon ablenkte, in welcher Gefahr sie sich eigentlich befanden, sie beide und ihre Gefühle füreinander. Sie durften nicht auffallen.

Torryn und Iouna kamen an einer Reihe von archaischen Statuen vorbei, die mächtige, vergangene Sith darstellten. Sie blieben kurz stehen, um diese Abbilder aus alter Zeit genauer zu betrachten. Diese uralten Figuren waren nicht nur imposant in ihrer Ansicht, sondern hatten auch eine mächtige, fühlbare Präsenz inne. Ehrfurcht gebietend. Torryn zuckte kurz zusammen. Es war nicht die dunkle Aura der in Stein gehauenen Sith, sondern eine mentale Nachricht von ihm, seinem Meister, Ian. Alleine solle Torryn in dessen Quartier kommen. Alleine. Wie sollte er diese Order Iouna mitteilen? Gerade jetzt, wo sie füreinander gekämpft und gelitten hatten. Beide zusammen. Aber er konnte sich nicht verweigern, durfte nicht, konnte diese Botschaft nicht verdrängen. Keine Option. Ian hatte Torryn gezeigt, was durch die Macht möglich war. Iouna war in Gefahr, wenn Torryn nicht gehorchte.
Sie war ein Stück von ihm weggegangen und hatte sich in die Betrachtung bildhauerischer Kunst der Sith vertieft. Torryn stellte sich neben sie. Nicht zu nah. Nicht auffallen. Er hatte das Gefühl, das die toten, kalten Augen der Skulpturen ihn anstarrten, beobachtend, was er nun tun würde. Er drehte sich zu ihr und sie schaute vertrauensvoll zu ihm, in sein ausdruckloses Gesicht.

„Ian, mein Meister, hat mich zu sich gerufen.“ sagte Torryn mit gedämpfter Stimme und ergänzte mit den Worten, von denen er wusste, dass sie irgendeine Reaktion bei Iouna hervorrufen würden, denn bei ihm hatten sie es bereits getan, „und ich soll zu ihm kommen. Allein.“ Da war es, das Wort: Allein.

Iouna erstarrte. Torryn verringerte die Distanz zu ihr, wollte ihre Nähe, spürte plötzlich, wie sie sich innerlich von ihm entfernte, ob dieser Nachricht. Als er ihr nahe war, sie berühren wollte, schrie sie ihn an. Unmittelbar nach ihren Worten hob sie ihre rechte Hand und verpasste Torryn eine schallende Ohrfeige. Ihre Reaktion, verständlich, aber so heftig? Unverwandt sah er sie an. Seine Stimme bebte und er hatte Mühe die Lautstärke zu kontrollieren. Er war unbeherrscht.

„Verdammt noch mal, was soll das? Glaubst Du etwa, dass ich das gerne tue, zu meinem Meister, Ian Dice zu gehen, allein. Gerade jetzt? Er hat uns doch gezeigt, zu was er fähig sein kann und ich will dich nicht in Gefahr bringen.“

Torryn war nicht wütend oder zornig auf sie. Er konnte ihre Reaktion verstehen. Iouna wollte nicht allein sein, nicht den Gefahren ausgeliefert sein, die hier herrschten. Er musste so handeln, musste gehen, allein. Das Gefühl des Verlustes wurde gegenwärtig, allmächtig. Torryn packte ihre beiden Oberarme und drückte ihren Körper gewaltsam zwischen zwei Statuen, wo er sie förmlich einkeilte, immobilisierte. Dann drückte er sich gegen sie und seine Lippen auf ihre. Nein, sie war auch nicht zornig auf ihn, sondern erwiderte sogar seine aggressive Annäherung. Hungrig. Beide wollte sie mehr.

***
Sie hatte ihn geschlagen. Zornig war sie gewesen, ohnmächtig, verzweifelt und durchzogen von der dunklen Seite der Macht. Es verwunderte mich nicht nach den vorangegangenen Geschehnissen. Ein Affekt. Aber eigentlich wollte sie ihm etwas damit zeigen. Ihre Zugehörigkeit zu ihm. Ich drückte meine Präsenz in Torryns Bewusstsein, damit er verstand, denn er war doch überrascht gewesen von ihrer Reaktion. Er hatte ihr gesagt, dass er allein zum Meister gehen müsse, da dieser ihn gerufen hätte, erklärte ihr, warum er es tat. Ihr Geruch war so intensiv gewesen, wuchs mit jedem seiner Worte. Ich übertrug meine Eindrücke auf ihn und er verstand. Ließ mich, ließ uns den Trieb ausleben, der uns mit ihr verband, der sie zu einem Teil unserer Welt gemacht hatte und der auch für mich ungeahnte Energie freisetzte. Wie wir beide vor wenigen Stunden im Kampf mit dem Meister erfahren hatten.
Sie küssten sich innig, leidenschaftlich und ich ließ die beiden dabei gewähren, einfache Zärtlichkeiten austauschen, bevor ich meine Präsenz weiter verstärkte und ausdehnte, um sie zu dem zu drängen, was nicht nur ich wollte. Sie waren bereit, genauso, wie ich es vorausgesehen hatte. Mehr noch. Es war nicht nur die reine Lust, die die beiden verband. Die neue Emotion ritt auf dieser Welle mit, sie war mit ihr verbunden. Eine Zusammensetzung, die mir immer noch fremd erschien, seltsam, aber die mich nicht daran hinderte, das auszuleben, was ich mit vorgestellt hatte. Sie gaben sich einander vollkommen hin, geprägt durch Vertrauen. Lauter positive Auswüchse von Emotionen, die ich normalerweise verdrängte. Aber die Energie, die sie erzeugten, entschädigte für diese Dissonanz, die als Liebe bezeichnet wurde.
Er ließ sich von mir steuern, genauso, wie wir es einst für solche Momente vereinbart hatten. Ich war der Trieb und ich packte Iouna fest an der Taille und drückte sie an die Statue aus dunklem Granit. Dann hob ich ihr rechtes Bein und klemmte es unter meinen Arm. Ich öffnete sie für uns. Ihre Atemfrequenz und ihr Duft nach Pheromonen zeigten mir, wie sehr sie es genoss, die kalten Unebenheiten des steinernen Körpers im Rücken zu spüren. Er war immer noch präsent in mir und war getrieben von der Gier nach ihrem Körper, genauso wie ich.
Ihr Körper war so leicht, als wir ihn leicht vom Boden hoben. Unsere Atemgeräusche wurden lauter, fordernder. Verhüllender Stoff riss einfach ein, als ich die Macht, meine Essenz, meine Energie benutzte, um die Körperstellen freizulegen, die wir suchten. Sie krallte sich in unseren Rücken. Ihr Körper barg etwas, das wie ich war. In meiner Gegenwart begannen es zu erwachen, das in ihr noch dämmerte, nur um von mir geweckt zu werden, dessen Manifestation ich war und die Torryn für mich gewählt hatte, weil er mich so begriff.
Die machtvolle Energie, der dunklen Seite wuchs, ausgelöst durch Leidenschaft und Lust. Ich durchdrang sie nun beide, bahnte mir einen Weg durch ihre Organismen, um die anderen zu finden, die in ihr waren, um mich mit ihnen zu vereinigen, um mit ihnen noch machtvoller zu werden. Wäre der Meister hier gewesen, wäre ich nicht so weit gegangen, wie jetzt, aber er war nicht hier. Er erwartete uns in seinem Quartier. Ein Umstand, der mich veranlasste, meine Bewegungen noch heftiger werden zu lassen, so dass ihr Körper rhythmisch erbebte. Was hatten wir auf den jetzigen Moment gewartet. Und wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Das Dunkel in uns war gewachsen. Viele waren wir nun. Viele, die ihre eigenen Ziele verfolgten. Erhaltung. Erschaffung. Erweiterung.
Ihre eindeutigen Körperbewegungen waren der Teil, der sich auf der physischen Ebene abspielte, lustvoll zwar, aber nicht zu vergleichen mit dem, war wir boten, was ich war. Ihre Lust und ihr Trieb waren der Katalysator für uns, obwohl das Andere sich hineingedrängt hatte. Das Andere, das mich irritierte und das ich mittlerweile tolerierte, weil es Macht versprach, wenn auch anders. Aber ich lernte, es für mich zu nutzen und zu gebrauchen.
Während sich ihre Körper obsessiv gegeneinander drückten, tauchte ich weiter hinab in das Dunkel, das unsere Erfüllung war und das sie mit ihrer Energie füllten. Ein Teil seiner Energie strömte zu ihr, in sie hinein. Meine Atemgeräusche wuchsen immer noch in ihrer Intensität, als sie zitterte, zuckte und sich mit jeder unserer Bewegungen noch tiefer an uns fest krallte. Krallen. Ich fühlte, wie sich ihre Fingernägel in meine, unsere, Haut drückten, was eine unfassbare Welle des Dunkels in mir auslöste. Wie unter einem Zwang handelnd, tat ich es ihr gleich. Ihre Haut bot keinen großen Widerstand, als ich in sie hinein schnitt und sie zeichnete, markierte. Sie als meinen Besitz beanspruchte.
***


Torryns Schritttempo hatte sich beschleunigt. Zurückgelassen hatte er Iouna mit blutigen Striemen auf der Haut nachdem sie sich geliebt hatten. Sie markiert. Iouna gehörte zu ihm, gehörte ihm. Das kurze Glücksgefühl war gewichen, als er sich von ihr lösen musste, sich trennen, um zu seinem Meister zu gehen. Er fühlte sich zerrissen, uneins. Aber er musste so handeln. Es war eine Art Zäsur eingetreten, wie Torryn empfand. Dinge waren anders geworden und veränderten sich weiter. Nicht nur er, nicht nur Iouna, auch sein Meister waren diesem Wandel unterworfen. Unberechenbar. Variabel. Der junge Adept hasste diesen Zustand. Er brauchte Gewissheiten, wie bei Iouna. Er war sich gewiss, was er für sie empfand, gewiss, dass er sie liebte und sie deshalb auch schützen musste, weil sie ihm einen neuen Boden bereitet hatte, auf dem etwas Neues wuchs, das Schwäche und Stärke vereinte, dessen musste er sich immer bewusst sein. Sich zu sorgen um jemanden, wurde unter den Sith als eine Verwerflichkeit angesehen, aber Torryn war mittlerweile anderer Ansicht, denn er hatte gefühlt, wie sich die Macht der dunklen Seite in ihm hervordrückte, als sein Meister die Person verletzte, die Torryn liebte und um die er sich sorgte. Iouna. Er war in Raserei geraten, hatte Tier in sich entfesselt, seine Macht für sich benutzt und damit mehr Stärke entwickelt, als er selbst geglaubt hatte. Eine wichtige Erfahrung. Lektion? Was plante Ian nun mit ihm, dem Schüler. Eine neue Lektion? Was würde es diesmal sein?

Eines hatte Torryn bereits verinnerlicht: Schütze deine Gedanken. Er würde die Mauer weiter aufbauen, so weit, wie es seine mentale Stärke mittlerweile vermochte. Sein Meister würde es spüren und sehen, dass sein Schüler sich nicht nur mit der Liebe beschäftigte. Torryn dachte an die Mauer in seinem Kopf. Mauern boten Schutz. Mit jedem Schritt durch das Gebäude durfte er nicht vergessen, wo er war. Dort, wo überall Missgunst und Falschheit lauerten, wo man intrigierte und manipulierte, um die Gunst eines Meisters zu erlangen. Hatte man dies erreicht, hatte man die unterste Stufe der Ordenshierarchie verlassen, so wie er selbst. Tatsächlich war es einfacher geworden, die Abschirmung aufzubauen oder die Macht zu erspüren, die sich innerhalb und außerhalb dieser Struktur aus kaltem Beton befand, die die Vergangenheit und Gegenwart der Sith beherbergte. Über die Zukunft wollte er sich keine Gedanken machen, wenn, dann nur seine eigene und die war nicht mehr geprägt von dem Dasein als egoistischer Einzelkämpfer. Iouna war Teil dieser Zukunft. Schutz der eigenen Gedanken war die erste Lektion seines Meisters gewesen und Torryn verstand. Der Schüler hatte doch etwas gelernt.

Unbehelligt ging Torryn die verwinkelten Gänge entlang. Das Dämmerlicht und die grauen Wände verstärkten den düsteren Eindruck dieses Ortes. Er ignorierte die Jünger, denen er auf dem Weg zum Quartier seines Meisters begegnete. Es war gar nicht so lange her, dass er einer von ihnen gewesen war, einer von vielen, aber lange genug, dass er etwas über die Macht lernen konnte, dessen Zugang ihnen noch verwehrt war, was ihn von ihnen abhob. Eine andere Macht, die nicht nur mit seinem Status als Adept verbunden war.

Torryn stand vor der Tür zum Quartier seines Meisters und klopfte an. Lange hatte er ihn nicht warten lassen, obwohl inzwischen noch einiges passiert war. Instinkte regten sich in ihm. Tier war da. Dunkle Seite. Schwarze Mauer. Gedanken an Iouna. Er war nicht allein und sie auch nicht mehr.


[Bastion - Sith Orden – Gänge – Torryn, (Tier),]
 
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[Bastion - Sith Orden – Gänge – Torryn, (Tier), Iouna]

Erleichtert beobachtete Iouna, wie Ian sich von ihnen löste und in raschen Schritten entfernte. Wie sich die Silhouette seines Körpers im Halbdunkel der Flure des Ordens die Kontur langsam auflöste und dann verschwand. Erst als er um die Ecke bog und sie nichts mehr, was ihn ausmachte, erkennen konnte, zog sich etwas in ihr zu einem schwarzen Klumpen zusammen. Nicht nur ein Mal hatte er zurückgeblickt, zu ihr herüber gesehen. Kein einziges Wort des Abschieds war aus seinem Mund gekommen. Keines, das an sie gerichtet war. Wie ein kleiner Junge, gar nicht wie ein mächtiger Sith, machte er sich davon, abgespannt, in sich gekehrt, vergrämt, auf der Flucht. Unruhig am Ende des Korridors zitterte ein dünner Streifen der heißen Luft der Heizanlage. Genau dort verlor sie Ian aus den Augen, er löste sich einfach auf.
Nun endlich blieb sie mit Torryn alleine. Sie atmete tief durch, und auch um Torryns Mundwinkel spielte ein triumphierendes Lächeln als er zu ihr hinüberblickte.


„Ich will in mein Quartier, ich brauche frische Kleidung.“, sagte sie. Eine quälende Unruhe wuchs in ihr, der sich wie ein kalter Kloß im Hals anfühlte und auf ihre Stimmbänder drückte. Ian war nicht mehr da. Es war an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Zuerst also ins Quartier gehen. Sich gründlich waschen. Der Angstschweiß klebte noch an ihr. Also ins Quartier, in die Nasszelle, im Wasserdampf verschwinden, abtauchen, für einen Augenblick nicht mehr sein. Weich, warm und verletzlich werden, aber auch besänftigt. Gestärkt. Denn der Schmutz der Erinnerung, der innere Kummer, die bohrende Angst, würden in weit wirbelnden Kreisen im Abfluss verschwinden. Auch die schrecklichen Kopfbilder würden verschwinden, obwohl etwas in ihr, sobald Ian um die Ecke gebogen war, noch schreien wollte: er fehlte! Leise Angst steig in ihr langsam auf, aber sie verstand nicht warum, alles war doch gut, aber sie hasste sich, sie musste sich hassen, weil sie nicht wusste, wie sie mit dem leeren Loch, das Ian hinterließ, mit dem kalten Nichts und erdrückende Stille weiter leben sollte.

Auf einmal fühlte sie sich sehr schwach. In einer kindlichen Geste tastete sie nach Torryn und fand ihn sofort, neben sich. Und er erwiderte ihren Händedruck. Dann aber legte er seinen Kopf auf die Schulter und beobachtete sie still und aufmerksam. Vielleicht wartete er auf sie, auf ihre Antwort, aber welche Antwort. Was hätte sie ihm erklären können. Aber vielleicht verstand er doch, was mit ihr geschah, wovor sie sich fürchtete. Und den unendlichen Schmerz, den sie empfand, die Schuld, diejenige zu sein, die sie war.
Ein gespieltes Lächeln huschte über ihre Lippen, sie sollten lieber gleich aufbrechen. Unter seinem Blick, den er immer noch auf ihr hielt, raste ihr Herz immer schneller. Die Angst, er würde in ihr Gehirn, in ihre Gedanken eindringen, lähmte sie. Ihr war kalt. Gleichzeitig wünschte sie sich, mit ihm, verborgen vor den Augen der anderen, alleine zu sein. Sie wusste, sie würde ihm etwas Wichtiges sagen. Irgendetwas, oder gerade das Wesentliche aussprechen, die Worte, die sie aus Feigheit und Scham noch nie ausgesprochen hatte, und weil sie wusste, dass er der einzige Mensch war, der sie ertragen würde.


Sie seufzte und schmiegte sich an ihn, vergrub ihr Gesicht unter seiner Achsel, eng umschlugen gingen sie los. Soweit der Rhythmus der Schritte erlaubte, berührte sie ihn immer wieder, gelegentlich tat sie so, als ob die Berührung nur zufällig wäre. Stets spürte sie ihn auf. Schwach nahm sie auch Tier wahr.

Bald beschleunigte er den Schritt, und ihr war manchmal, als ob er auf sie nicht mehr achtete, sie vergessen hätte, nur mit sich beschäftigt, in eigene Gedanken versunken, Gedanken, die nicht ihr galten. Sie bemühte sich den Schritt zu halten, alleine um zu zeigen, dass sie ihm ebenbürtig war, und ihre schnellen Atemzüge überschlugen sich in der hohlen Stille des Ordens. Gerade während des schnellen Marsches erinnerte sie sich an den ersten Besuch im Orden. Daran, wie sie noch völlig hilflos durch denselben Flur damals rannte. Vollkommen entkräftet durch den Sog der Dunklen Macht, kaum überlebensfähig. Jetzt konnte sie sich vor den aus Ecken misstrauisch lugenden Jüngern abschirmen. Sie war nicht in Gefahr. Hier konnte ihr nichts mehr passieren. Die Gefahr befand sich woanders, sie war in ihr selbst. Es lag nur in ihrer Hand, ob sie sie besiegen würde. Stolz zog sie die Kapuze von der Stirn und ein flüchtiger Blick in eine verspiegelte Tür zeigte den unerschrockenen Ausdruck in ihren Augen.


Nun jetzt vernahm sie Torryns wohltuende Wärme, die er ausstrahlte, die er ununterbrochen in ihre Richtung, eindeutig und einzig zu ihr, sendete. Und sie ließ es zu, sie nahm sie auf, trank gierig und diese Wärme war so wohltuend, unerträglich gut. Körperwärme. Als ob er genau wüsste, was mit ihr war. Das alleine hätte er nicht gekonnt. Aber mit einem Mal bekam sie die Gewissheit, dass er sie bewachen würde, auf sie aufpassen, sie nie vergessen. Nie verlassen. Dieser Mensch, der einzige, dem sie vermutlich bereit war zu vertrauen. Womit hatte sie diesen Jemanden verdient. Sie verkrampfte ihre Fäuste so stark, dass sie begannen zu schmerzen und presste sie fest gegen den Bauch. Am liebsten würde sie den Sith doch an sich ziehen, ihn küssen, sich ihm hingeben. Ian warnte sie, und sie akzeptierte diese Bitte, nein, das rigorose Befehl, ihre Zuneigung nicht öffentlich zu tragen. Ungern löste sie den Blick von Torryn und sah vorsichtig über die Schulter. Viele Augen starrten auf sie, gierige nach Blut und Leid. Gestalten. Verräterische Geister.

In der großen Halle, die sie betreten hatten, verlangsamte Iouna den Schritt. Ihre Aufmerksamkeit weckten sofort die an den Seiten eingelassenen Gruppen der immensen Statuen aus schwarzem Granit, die Sith Lords darstellten. Ehrfürchtig betrachtete sie mit einer virtuosen Präzision im Stein gemeißelte Gesichter. Sie alle schienen nur auf sie herunterzublicken. Sie erschauderte in freudiger Erregung, dann streckte sie die Hand und berührte vorsichtig einen der steinernen Säume, der sich um den Fuß eines Lords schlängelte. Wie eine starke Windböe traf sie die geballte dunkle Macht an Nacken. Abermals lief ein Schauer der Erregung über ihren Rücken und kräuselten die sanften Härchen auf ihrem Nacken.

Auch Torryn blieb stehen und betrachtete schweigend die Statuen. Auch er würde das gleiche empfinden wie sie. Das unermessliche Glück empfinden, da zu sein, wo sie sich schon so lange wünschten. Den Anfang. Den dunklen Rausch. Die Liebe. Den vollkommenen Einklang mit der Macht. Aber sie wollte noch mehr.
Aber jetzt wandte Torryn sein Gesicht zu ihr, er sah sie eindringlich an. Etwas Schlimmes flimmerte in seinen Augen. Bevor sie den Finger auf seinen Lippen legte, um ihn aufzuhalten, sagte er schon:
„Ian, mein Meister hat mich zu sich gerufen.“, dann setzte eine kurze Pause ein. „Und ich soll zu ihm alleine kommen.“

Es waren nur Worte, nur Buchstaben, sinnlose Laute, mehr nicht. Was sonst. Ein Abgrund schien sich unter ihren Füßen zu öffnen, sie zu verschlucken und sie hatte das Gefühl zu fallen. Und plötzlich war es ihr, als befiele sie, einer schrecklichen Viruskrankheit gleich, wieder die entsetzliche Einsamkeit, die sie als Kind empfunden hatte, die Verlustangst. Die qualvollen Bilder aus dem Traum. Sie zog die Luft tief ein, ihre Lungen schmerzten, aber mit jedem Atemzug erreichte der geliebte Geruch seiner Haut ihre Sinne und in Panik, verrückt zu werden, begann sie zu zittern. „Bitte nicht, nicht alleine, ich kann ohne dich nicht sein.“
Wie paralysiert bewegte sie den Mund, unwillkürlich. Eindringlich wurde ihre Stimme, das Flüstern steigerte sich zu einem Schreien, das nicht ihr eigenes war „Du gehst nicht! Nicht ohne mich! Ian Dice will uns trennen!“.

Die Ohnmacht des Kindes war unberechenbar. Ian nahm ihr Torryn weg, Torryn würde seinem Ruf folgen. Es war die einzig logische Konsequenz – all dies der Steinchenwerferin zu nehmen, was ihr etwas bedeutete.

Es war das leicht irritierte Aufzittern seiner Nasenflügel, das leichte Kräuseln der Stirn, grausam in ihrer Unbeschwertheit und ihrer Selbstverständlichkeit, die Iouna die Hand aufheben ließ. Blitzschnell und ohne Vorwarnung schlug ihre Hand mit einem lauten Knall gegen seine Wange.
Ein feuriger Schmerz durchschoss ihr Handinneres und ihr Atem stockte vor Entsetzen. Was hatte sie nun getan. Er schwieg und sie spürte in jeder Faser ihres Körpers wie sein Blick sich langsam verdunkelte. Noch bevor sie etwas erwidern, verneinen konnte, packte Torryn sie an den Oberarmen und riss gewaltsam wie eine Puppe in die Höhe, um sie fest an die harte Statue, zu drücken. Ihre Augen weiteten sich als sie in sein erzürntes Gesicht blickte. Sie roch Tier, sein Fell, seinen tierischen Geruch als Torryn sich ihr näherte und den Mund an ihren presste. Forsch stieß er die Zunge, die sich wie eine schlauchförmige Raupe anfühlte, rau, unmenschlich und eifersüchtig, in ihre Mundhöhle. Verwirrt nahm sie einen warmen Stich im Unterleib wahr, der sich in ihren Schenkel wie seifiges Wasser ergoss, schlimmer und schlimmer, da sie spürte, wie seine Wärme, seine Hitze der berauschenden Erregung auf sie nahtlos überging.

Als er ihr Bein in die Höhe hob, den dünnen Stoff ihrer Hose aufriss und sein Unterleib dagegen drückte, warf sie dürstend die Arme um seinen Nacken, um ihm noch näher zu sein, zu einem Wesen verschmelzend, Ineinander gehend, bleib doch bei mir, bleib bei mir, verlass mich nicht! Als sich ihre Körper endlich vereinigten, neigte sie den Kopf nach hinten, aus ihrer Kehle kamen kurze, lustvolle Laute, wie die einer hungrigen Katze, von ihrem Lied löste sich aber eine einzige Träne und lief die Wange langsam herunter und sie begann zu zucken als sie die dunkle Energie, seine Energie, in sich hineinfließen spürte.
Tier brüllte vor Verlangen auf als er seine Krallen in ihren Rücken hineinbohrte, sie schrie, dann aber gaben ihre Beine nach und sie fiel nach vorne, und stieß mit der Stirn gegen den steinigen Boden. Torryn wandte sich von ihr ab, sie sah noch, wie er von ihr fortging, nahm es wahr, unfähig aufzustehen, zu aufgelöst, um ihn aufzuhalten, sie zog nur die Beine eng an Körper und sog den milchigen Geruch auf, in dem er lag.

Stille. Später, leise Geräusche. Ein Geruch. Intensiv, fremd. Ihr wurde kotzübel und sie hob den Kopf. In einiger Entfernung bemerkte sie eine vermummte Gestallt, die dort im Schatten stand. Iouna blickte direkt in ihre leuchtend roten Augen. Beschämt zog sie ihre Robe über ihren nackten Körper und richtete sich auf.


[Bastion - Sith Orden – Halle – Iouna, Draconis]
 
Hyperraum - Schiff nach Bastion - Alaton und Shim'rar

Der Sith überließ seinen Schüler dem Weibchen, das er in die Kabine geschleift hatte, und gab ihm den Auftrag mit ihr zu üben - egal ob er sie manipulieren, schweben lassen oder in allen drei Dimensionen gegen Wände schubsen würde.
Shim'rar selbst wollte seine alte Meisterin nicht noch länger warten lassen als er es ohnehin getan hatte, und während er die Landung des Schiffes abwartete versuchte er sich innerlich für die Begrüßung durch Arica zu wappnen, die ihn nach seiner Darbietung bei ihrem letzten Treffen - eine Inszenierung mit Holonachricht vor bewusstloser nackter Frau auf ihrem zerwühlten Bett - erwarten würde.
Shim'rar verließ das Schiff als einer der ersten, auch wenn es ihm kaum auffiel. Vielleicht herrschte auf Bastion ein gewisser Respekt vor Mitgliedern des Sith-Ordens, aber gleichermaßen war er hier auf dem Revier vieler Konkurrenten unterwegs, und die Machtkämpfe innerhalb des Ordens genossen weder sein Interesse noch seine Erfahrung.
Nachdeme r den unmittelbaren Raumhafen verlassen und sich einen Speeder verschafft hatte - durch eine einfache Miettransaktion - verfasste er eine Nachricht an seine Meisterin und schickte sie ab.


Arica, ich bin auf Bastion eingetroffen und harre deiner Anweisungen für ein Treffen. Ergebungsvoll, dein-


Er zögerte an der Stelle einen Moment, bevor er die Nachricht abschloss.

-Lieblingssith.

Damit lehnte er sich zurück und wartete auf eine Antwort der herrischen Frau, und versuchte sich selbst davon abzubringen bereits zu planen wie er sie manipulieren konnte um zu bekommen was er wollte - von den Sith im Allgemeinen, und natürlich auch von ihr.


Bastion - in den Straßen auf der Suche nach Arica - Shim'rar

[OP]Ich drück mal etwas auf die Tube, Alaton ist ja im Moment inaktiv[/OP]
 
[Bastion - Sith Orden – Ians Quartier – Ian]

Darth Keebo sollte sein neuer Name sein, dass begriff Ian. Und je länger er sich an die Stimme erinnerte, die in seiner Vision zu ihm gesprochen hatte, desto deutlicher gelang es ihm, sie zuzuordnen. Noctious. Sein alter Meister. Die Stimme musste ihm gehören. Lange schon, hatte Ian die Stimme nicht mehr gehört. Seit er auf der Mission war, die ihm nahezu das Leben gekostet hätte. Seit dieser Zeit war auch Noctious nicht mehr Orden und Ian Dice hatte nicht den Hauch einer Ahnung ob sein meister noch unter den Lebenden weilte oder nicht. Zu viel hatte sich verändert. Einst hatte Noctious eine Verbindung zwischen sich und seinen Schüler aufgebaut, so dass dieser immer wusste, wo sich sein Schüler befand. Wenn Ian nun aber seine Tentakel nach dem Gand ausstreckte, war da nichts. Noctious war nicht im Orden, so wie auch Ysim nicht mehr im Orden war. Was auch immer mit jenen geschehen war. Dice würde es heraus finden. Mit Ysim hatte er noch eine Rechnung zu begleichen. Was Noctious betraf, so war es aus Respekt und Verbundenheit zu seinem Meister. Der Gand hatte Ian niemals schlecht behandelt. Nein, wenn es so etwas wie einen Vertrauten im Orden gegeben hatte, dann war es sein Meister gewesen. Nicht Alisah. Oh nein. Octious hatte Ian nie belogen. Allein gelassen hatte er ihn, so wie die meisten. So wie alle. Aber keine Lüge war aus seinem Mund gedrungen.

Darth Keebo sollte sein Name sein: Sein Darth Name. Wenngleich Ian die Bedeutung dessen nicht verstand, würde er ihn dennoch annehmen und früher oder später würde er hinter die Bedeutung kommen. Jetzt hingegen zählte aber etwas anderes mehr. Oder jemand anders. Torryn. Denn neben dem, was die Vision Ian für sich selbst offenbarte, beinhaltete sie auch etwas, dass mit Ians Schüler zu tun hatte. Die Zeit war reif. Nach all dem, was sich vor wenigen Stunden noch im Trainingsraum abgespielt hatte, war es dem Warrior im Grunde schon bewusst gewesen. Torryn war reif für den nächsten Schritt und Ian würde ihn nicht willkürlich bestrafen, indem er ihn nicht voran kommen ließ. Sich von Torryn zu lösen , dazu war es höchste Zeit. Der Schüler war nicht länger zu halten. Endral besaß Talent und Ian, Darth Keebo trug die stille Hoffnung in sich, dass Torryn es nutzen und nicht verschwenden würde. War Endral aber erst Apprentice, würde ihn auch Iouna weniger berühren und das, was zwischen Torryn und ihr stattfand. Das, was Ian eigentlich ein Dorn im Auge war. Etwas, dass er nicht verhindert hatte, nicht verhindern konnte. An dem Tag, an dem ihm seine Nachlässigkeit zum Verhängnis werden würde, an diesem Tag würde auch Torryns Leben ein Ende nehmen. Zwar hatte Ian kein klares Verbot erteilt. Aber was hätte dies bewirkt? Torryn hätte sich nicht von Iouna los gesagt und sie hätten ihre kleine Liebschaft im Geheimen weiter geführt. Ungehorsam wäre so an der Tagesordnung gewesen. Nun aber, da Ian kein Verbot ausgesprochen hatte, war er mächtiger. Er wusste escheid. Damit hatte er einen Teil der Macht in der Hand. Fest stand, er würde Lethe und Endral nicht entzweien. Der Orden würde es früher oder später tun, dann aber, lag all das nicht mehr in Ians Hand. War Endral erst ein Apprentice, trug er die Last seiner Fehler. Alles, was er jetzt tat, fiel auf Ian zurück. Was dann geschah, wuchs auf anderem Boden.

So rief Darth Keebo seinen Schüler und spürte, nach gewisser Zeit sein Näher kommen. Ihn allein. Einen Sekundenbruchteil, nachdem Endral geklopft hatte, öffnete Keebo die Tür seines Quartieres um heraus zu treten. Kurz wurde Endral gemustert um die Entscheidung, ihn zu prüfen, noch einmal zu überdenken. Kein Zweifel. Es war an der Zeit.


„Von nun an“ , begann der Warrior zu sprechen, „wirst du mich mit Darth Keebo ansprechen“. Seine Stimme hatte einen strengen, harten Klang um dann etwas weicher zu werden.
„Mit Mühe und Erfolg, wirst auch du sehr bald einen neuen Rang erlangen. Daher wird uns diese Mission nach Korriban führen.“
Die letzte Mission. Ein Scheitern würde Endrals Tod besiegeln. Ein Vorankommen würde ihn dennoch seinen eigenen Weg gehen lassen. Zumindest so lange, bis Keebo nach ihm und seinen Diensten verlangte.
„Bist du bereit jetzt aufzubrechen, dann folge mir.“ Es stand außer Frage, dass es einen späteren Zeitpunkt nicht geben würde.

[Bastion - Sith Orden – Gänge – auf dem Weg zu Darth Keebos Schiff – Ian, Torryn (?), (Tier),]
 
[ Bastion | System | Kaserne, Trainingsraum; Captain Aurelian]​

Er war wieder zurück auf Bastion. Der Ort, an dem man aus ihm einen Soldat geschmiedet, an dem man ihm zu einem Vollstrecker des Willens des Galaktischen Imperiums gemacht hatte. Ich bin wieder hier, ging ihm durch den Kopf, wer hätte das gedacht?

Die physischen Wunden, die ihm auf Denon zugefügt wurden, waren verheilt, aber die Bilder würden ihn wahrscheinlich noch eine ganze Weile plagen, und sollten sie doch einmal ausbleichen, hatte er noch die ein oder andere Narbe an seinem Körper, die sie dann in frischen Farben erneuern würden. Seine Einheit war im Zuge der Kämpfe fast aufgerieben worden, von seinen Vertrauten hatten es nur wenige geschafft, so entschlossen sie auch Widerstand geleistet hatten. Man hatte ihm keinen Vorwurf gemacht, aber er selbst fragte sich immer wieder, wie viel Anteil er an der Schuld hatte, an der Schuld für 150 Soldaten, die unter seinem Kommando Denon betreten hatten und nie wieder lebend verlassen würden. Männer starben im Krieg, daran hatte er sich schon lange gewöhnt, aber seine ganze Einheit auf einen Schlag sterben zu sehen, dass war selbst für ihn neu. Er schwor sich, aus Denon seine Lehren zu ziehen, deren Früchte er in der Schlacht zu ernten hoffte.

Aurelian legte sich auf die lange Bank und nahm sich die Langhantel aus dem Halter und begann, diese hochzudrücken und wieder zu senken.

„ Eins ...“, presste er aus zusammengepressten Zähnen hervor.

Es hatte Wochen gedauert, bis er wieder seinen körperlichen und geistigen Übungen nachgehen konnte, doch die Zeit im Krankenbett, angeschlossen an die medizinischen Geräte, hatte er nicht ungenutzt gelassen, sondern sich der Aufarbeitung dessen gewidmet, was auf Denon passiert war. Ein gut platzierter Hinterhalt hatte ihren taktischen Rückzug aus der Gefechtszone vereitelt und sie zwischen mehreren Einheiten der Neuen Republik festgenagelt. Der Ausbruchsversuch zur nächstliegenden Landestation misslang und seine Kompanie wurde zerschlagen, ohne dass er eine Möglichkeit fand, sie wieder zu sammeln. So war ihm nur geblieben, mit seinem Zug einen letzten Vorstoß zu wagen, der unter hohen Verlusten gelang, ihm und 30 anderen aber das Leben rettete.

„ Zwei ….“

Man hatte ihn nach Bastion gebracht, wo der Bataillonskommandeur ihn zur Rede stellte. Aurelian hatte schon damit gerechnet, degradiert zu werden und künftig als Zugführer oder einfacher Soldat dienen zu müssen, aber es kam anders. Man fand einen anderen Sündenbock, und Captain Julius behielt sein Kommando, sogar mit der Aussicht, bald ein eigenes Bataillon zu bekommen.

„ Drei ...“


Es war Glück im Unglück, doch so sehr ihn die Aussicht auf eine Beförderung normalerweise gefreut hätte, die für ihn als persönlich empfundene Niederlage auf Denon bestimmte noch sein Inneres.

„ Vier ...“

Seine Überzeugung von der Sache des Imperium war ungebrochen, und er wusste, dass er für seinen Seelenfrieden einen Sieg über die NR brauchte, sonst würde Denon ewig an ihm nagen. Der Captain war sich nicht sicher, was für ein Sieg es sein musste, aber er wusste, dass er den Augenblick bemerken würde, und es würde ein Augenblick des Triumphes sein.

„Fünf“

[ Bastion | System | Kaserne, Trainingsraum; Captain Aurelian]​
 
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Bastion –Sith Orden - Arica’s Quartier – mit Alec

Die Luft im Raum schien elektrisch geladen. Das Knister war zwar nicht zu hören, doch fühlte Arica deutlich, dass die Situation unweigerlich auf etwas hin steuerte, dass ihr nicht nur sinnlichen Genuss versprach.
Und dann, als würde sich eine bis ins Unermessliche aufgestaute Energie Bahn brechen, lies Alec alle, einem Adepten geziemende, Zurückhaltung fahren. Wohl war er sich gewiss sicher, dass auch nur eine Handbewegung Arica‘s, ihm für eine unangebrachte Annäherung, nicht nur Schmerz sondern auch Tod bringen konnte.
Doch trotzdem, oder vielleicht gerade wegen dem Risiko, zog er sie zu sich und feuerte damit Arica‘s ohnehin schwelendes Verlangen weiter an. Sein Leib an ihrem, seine Hand in ihrem Haar und dann seine kraftvollen Lippen auf den ihren!
Für Millisekunden lies es Arica einfach geschehen, lies sich fallen, in die starke Umarmung des Mannes, der im Moment nicht ihr Adept sondern Objekt ihrer tiefen Begierde war.
Sein herber Duft stieg ihr in die Nase während der Kuss immer intensiver wurde und die Lust jeglichen, rationalen Gedanken ausschaltete.
Mit beiden Händen erwiderte sie seine Umarmung, schlang ihre Arme wie Lianen um seinen Leib und strichen dann ihrerseits mit beiden Händen genussvoll über seine kurzen Haare während sie ihr linkes Bein um seinen Unterleib schlang und somit den dort durch Alec hergestellten Kontakt noch mehr intensivierte. Das Leder ihrer Kleidung knarrte leise als sie begann sich an ihm zu reiben.
Atemlos riss sie sich von seinem Kuss los, sah ihm, mit glühendem Verlangen im Blick, in die Augen.


Ich hoffe für dich, du kannst das Versprechen halten, das du gerade gemacht hast.

Schnaufte sie bevor nun sie es war, die ihre Lippen wieder mit den Seinen vereinigte, ja ihn fast auf zu fressen schien bevor der Kuss an seinem Hals hinab wanderte und in einem leichten Biss in seine Schulter endete. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und blicke Alec aufreizend an
während sich ihre Hände von ihm lösten und zu der feinen Verschnürung ihrer Kleidung wanderten, die ihre Oberweite in jenem hautenge Etwas festhielt, das sie Kleidung nannte.
Langsam, fast in Zeitlupe löste sie die Knoten und das straff gespannte Leder verlor seinen Halt an ihr. Nackte, weise, weiche Haut kam zum Vorschein, die so gar nicht zu der knallharten Executorin zu passen schien, die Arica war


Ich will dich!

Hauchte sie, Befehlsgewohn, als sie sich wieder an Alec heran zog und kurz darauf verführerisch an seinem rechten Ohrläppchen knabberte, während ihre Fingernägel mit noch sanftem Druck über seinen Rücken kratzten.
Ja, sie wollte ihn, und sie würde ihn bekommen. Es gab kein Zurück mehr. Das Verlangen war entzündet und nun brannte es wie die lodernden Vulkanfeuer Mustafar’s.
Irgendwo im Hintergrund meldete sich gerade ihr Com, doch das war für dem Augenblick völlig unwichtig. Das würde warten müssen bis sie bekommen hatte, wonach sie im Moment gierte.
Ein kurzer Seitenblick sagte Alec welche der Türen in ihr Schlafgemach führten.
Ob sie dort allerdings gleich landen würden, war fraglich und Arica im Moment auch eigentlich egal.
Moment, nein, es war ihr doch nicht egal. Die Gier war groß, so groß, dass sie nicht erst ihr Quartier durchqueren wollte um ihr Bett zu suchen. Noch nicht jedenfalls.
Mit sanftem Druck bugsierte sie sie Beide noch näher an den Schreibtisch und löste dann mit geschickten Fingern den Verschluss seiner Beinkleider um ihren Händen den Weg hinab zu erleichtern.


Bastion –Sith Orden - Arica’s Quartier – mit Alec
 
[Bastion - Sith Orden - Quartiere - vor Darth Keebos Quartier – Ian (Darth Keebo), Torryn, (Tier)]


Er wusste nicht, was er erwartet hatte, was nun passieren würde, aber Torryn hatte nicht damit gerechnet, dass sein Meister innerhalb eines Atemzuges die Tür zu dessen Quartier öffnen würde, um selber daraus hervorzutreten. So stand er nun vor ihm, dem Meister und brauchte sich keine Gedanken mehr über das, machen, was passieren würde, denn der Schüler war bereits von seinem Meister erwartet worden.

Das erste, was Torryn bemerkte, waren die veränderten Gesichtszüge seines Sith-Lehrers, die eine starke Entschlossenheit zeigten. Einen starken Willen. Torryn erinnerte sich an den Zustand, als sein Meister an der Schwelle von Leben und Tod stand, als er vergiftet um sein Überleben kämpfte, genau diese Entschlossenheit war es, die sich für Torryn im Blick und im Gesicht des Sith wieder fand.

Aus Ian war Darth Keebo geworden. Der offizielle Sith-Name seines Meisters, der die Stufe des Apprentice damit endgültig verlassen hatte und zum Warrior geworden war, der das Privileg besaß, einen solchen Namen zu tragen. Mit der entsprechenden Autorität und gefordertem Respekt sprach sein Meister diesen Namen aus. Darth Keebo. Aber nach wie vor, war er auch Ian, der Meister, der Torryn viel gelehrt hatte, nicht nur, was die Sith und die Macht betraf.

Den Kopf kurz senkend, nickte Torryn verstehend. Er hatte diesen Respekt, immer gehabt, trotz aller Zweifel, die die Beziehung von Meister und Schüler oftmals durchwoben hatten, nicht nur wegen Situationen, wo sie anscheinend nicht einer Meinung gewesen waren und nicht nur wegen Iouna. Paradoxerweise hatte Torryn das Gefühl, dass dadurch das unsichtbare Band, das sich zwischen Schüler und Meister befand, nicht instabil geworden war, sondern sich eher noch stabilisiert hatte, obwohl es mehrere Augenblickes des Zerreißens gegeben hatte.

Es war schon seltsam, was für ein Emotionshorizont sich bei Torryn geöffnet hatte, seit er zum Adept geworden und in dieser Hinsicht gereift war. Seine geschärften Sinne in diesem Bereich schienen ein Ergebnis der wachsenden Ausformung der Macht zu sein, die er nun nutzen konnte und die Tier sein eigen nannte, die Tier war. Tier. Tier hielt sich im Hintergrund. Torryn spürte es nur schwach. Es beobachtete. Wie immer. Es war zufrieden, befriedigt, so wie er selbst. Durch Iouna.

Er hatte Iouna allein gelassen, zurück gelassen, nachdem er sich genommen hatte, wonach sie beide verlangt hatten. Dann war er dem Ruf seines Meisters, Ian Dice, dem Sith-Warrior, gefolgt, als sie noch am Boden lag, überflutet von Zuneigung, zwischen den Statuen alter, vergangener Sith, die ihre glorreiche Zeit gehabt hatten und nun mit ihren kalten Augen aus Stein, Zeugen des Akts körperlichen Liebe zwischen zweier Sith geworden waren. Jetzt waren sie getrennt, ein merkwürdiges Gefühl, aber trotzdem spürte er sie, sie war ihm nur räumlich fern.

Der Adept schaute zu dem Warrior und beantwortete, dessen Frage, die keine Frage war, sondern eine Aufforderung. Torryn hatte nur einen kurzen Moment der Überlegung gebraucht, der nicht nur ausgereicht hatte, um zu reflektieren, sondern auch, um an sich herunterzuschauen, um fest zu stellen, dass er tatsächlich bereit war, seinem Meister zu folgen.


„Ja, Meister.“ antwortete Torryn und ging mit Darth Keebo durch die Gänge des Ordens zum Hangar, wo dessen Raumschiff stand.

Als sie den Hangar betraten, wurde aus einer Ahnung, eine Gewissheit. Iouna war nun wirklich auf sich allein gestellt. So erlebten sie beide eine Form der Prüfung. Eine Form, die Torryn so noch nicht erlebt hatte. Möglicherweise entsprach sie einer neuen Lektion, seines Meisters. Möglich war vieles und kaum unmöglich. Ein Umstand, den Torryn in der vergangenen Zeit oft genug wahrgenommen hatte.



[Bastion - Sith Orden - Hangar - vor Darth Keebos Raumschiff – Ian (Darth Keebo), Torryn, (Tier)]
 
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Bastion # Sith-Orden # Thronsaal # Thylar, Allegious, Royal Guards, Fussvolk, Kinder

Wer war dieses kleine Licht schon, dass er es wagte dass er sich dem Imperator selber verweigerte. Ruckartig lies Allegious die Illusion fallen. Die Kinder und deren Wachen lösten sich in Wohlgefallen auf. Dort, wo eben noch Leid, Klagen und Tränen zu vernehmen waren war nun die Leere des Thronsaales. Lediglich die Tore hatten sich wirklich durch die Macht bewegt. Mit einem lauten Schlag der davon zeugte, dass die Torflügel auf den Torrahmen fielen, verstummte die Szenerie abrupt. Allegious hatte sich erhoben. Zorn ging von ihm aus. Er war es leid. Er war es leid Potential zu entdecken, dass sich ihm nicht fügte. Das hatte er zu oft gehabt. Und damals war er erheblich schwächer gewesen. Er war der Herrscher der Galaxis und niemand der halbwegs bei Verstand war würde ihm den Gehorsam verweigern. Allegious ballte die Faust, Thylar sackte unmittelbar auf den Boden. Er sorgte dafür dass die Luft aus den Lungen seines Schülers so schnell gepresst wurde, dass niemand der nicht machtbegabt war, in der Lage gewesen wäre überhaupt noch einen Atemzug zu nehmen. Einzig und allein dieser Umstand hatte es Thylar vergönnt noch einen kurzen Atemzug zu nehmen. Langsam schritt der Imperator von den Treppen hernieder. Erste Äderchen begannen bereits ob des Sauerstoffmangels in seinem Körper zu platzen. Die Augen waren weit aufgerissen. Ein natürlicher Reflex. Allegious roch das Adrenalin das aus den Poren seines Schülers förmlich trief. Er war es satt, Gnade zu zeigen. Thylar verfügte über keinen eigenen Willen. Er hatte sich mit dem Bund den er eingegangen war dazu verpflichtet ihm Gehorsam bis in den Tod zu leisten. Kam er diesem nicht nach, starb er trotzdem. Allegious war auf der Ebene des sterbenden Mannes angelangt. Er ging in die Hocke, auf Höhe seines Gegenübers und starrte ihm die verzweifelten Züge. Er stand am, Anfang seiner Ausbildung und lief jetzt schon Gefahr zu versagen und seine Ausbildung unwiderruflich zu beenden.

Du Narr. Du hast gebettelt den Bund der Schülerschaft zu mir eingehen zu können. Du hast die Gnade und die Ehre empfangen zu einem perfekten Werkzeug geschmiedet zu werden. Du hast eingewilligt. Damit hast du dein Bewusstsein abgegeben. Du verfügst nun mehr nur noch über den rationalen Verstand den ich dir zugestehe. Augenblicklich... gestehe ich ihn dir nicht zu. Wenn ich dir einen Befehl gebe, wirst du schleimige Made aus einer Körperöffnung eines Hutten, Gehorsam leisten. Denkst du wirklich, ich bin zu dem geworden, was ich nun einmal bin, indem ich nachlässig war? Indem ich ein vorlautes Maul nicht zu zertreten gewusst hätte? Du weißt nichts von den Sith. Und es interessiert hier niemanden was mit Kindern passiert solange es der dunklen Seite dient. Du wirst die dunkle Seite nicht beherrschen wenn du dich ihr nicht zu nähern vermagst. Du musst in sie eintauchen, dich in ihr aalen. Nur dann wirst du verstehen welche Macht sie dir bieten kann. Der Preis ist unwichtig. Der Tod anderer ist unwichtig. Ich frage dich nur dieses eine Mal, und ich werde dich dies kein zweites Mal wissen lassen: Wenn du leben willst, wirst du mein Welpe. Ich werde dich abrichten, dich unterweisen und langsam wirst du in die Ketten einer Bestie wachsen. Aber ich werde immer die Zügel in deiner Hand halten. Das ist dein Platz in der Macht. Du kannst dann intrigieren gegen wen du willst um die Bewegungsfreiheit zu verschaffen, aber das Halsband deines Joches mir gegenüber wird immer fortbestehen. So frage ich dich denn jetzt ein letztes Mal, willst du leben und dienen oder sterben und Herr über deine jämmerliche Existenz bleiben?

Allegious hielt die Hand nun in das Blickfeld des Mannes, die klauenartigen Finger weit voneinander gespreizt, bereit zuzudrücken, wenn Thylar das Urteil über sich selbst bekannt geben sollte, dass er nicht würdig war. Das Genick dieses kriechenden Subjekts würde unter der Macht zerbersten wie eine Gebäudewand durch eine Abrisskugel zerschlagen werden würde, als wäre sie aus Pappe.Man würde danach den Leichnam des unbekannten Jünglings in die Katakomben schleifen und ihn dort den Ahnen der Sith selbst vorwerfen um sich an dessen Lebensgeschichte zu erfreuen. Die Zeit schienen sich in das Unendliche zu dehnen bei dem Gedanken an das was nun unmittelbar bevor stand. Die Geister seiner Vergangenheit schienen erneut vor seinem geistigen Auge zu erscheinen... Maedhros, ein Schwächling wie er im Buche stand, Azgeth ebenso zu schwach um sich in der Welt der Starken durchzusetzen, Kira, eine, die dorthin ging wo sie Stärke zu hoffen fand und letzten Endes genau darin ihre Schwäche preis gab, Jolina, wohl der wertvollste Fang seiner Meisterschaft auch wenn es in letzter Zeit zu ruhig um sie geworden war, Achas, vielversprechend doch die Zeichen standen für ihn schlecht, er fühlte es einfach, Alisah, eine die den Versuchen des Vaters erlegen war und mit ihrer Rückkehr bewiesen hatte dass das Wingston Geschlecht eine Bande von Söldnern war. Und nun stand Thylar in der Reihe vieler, die nicht stark genug gewesen waren zu begreifen und auszuharren bis sie an Macht gewonnen haben würden. Verrat war legitim und angebracht, doch nur dann wenn der Meister einem nichts mehr beibringen konnte. Worin bestand also der Sinn Gehorsam zu verweigern, wo jener doch noch nichts außer bruchstückhaften Dingen eines Ganzen erklärt bekommen hatte...

Vielleicht würde Allegious gar keiner neuen Elite bedürfen. Wenn die Begabten des Ordens so weitermachten, in einer Tour durch, würden sie sich in wenigen Monaten selbst liquidiert haben ohne dass er auch nur einen Finger dafür krümmen müsste. Es kam ihm fast wie Wahnsinn vor. Ja, das musste der Wahnsinn der dunklen Seite sein, der derzeit in Wellen um sich zu schlugen schien. War das der Preis der dunklen Seite der Macht? Die Meister kanalisierten diese und übertrugen sie in geballter Form auf ihre Schüler, zumindest schien ihm dies gerade so vorzukommen. Vielleicht würde er sich in nächster Zeit mehr dem Wissen der Sith widmen um bezüglich dieser These eine Bestätigung zu finden. Sollte sich dies als wahrhaftig erweisen... würde ihm noch mehr Macht nach Coruscant zuteil als ihm auch nur ansatzweise irgendein anderer Machtsensitiver jemals besessen hatte. Die Macht war grenzenlos. Wieder einmal hatte er den Beweis dafür gedanklich ergriffen. Es gab keine Ketten, keine irdischen Laster, nur unendliche Siege. Und er hatte wirklich vorgehabt, Thylar einen Geschmack einiger Siege zu schenken. Dafür musste er sich nur völlig unterordnen. Eigentlich war das Leben eines Marrac'khar gar nicht so schlecht gewesen. Solang er tat was man ihm befahl, und irgendwann konnten ihm nur noch wenige befehlen, hatte er ein fürstliches Leben. Das gleiche Leben bot sich nun auch Thylar. Er musste nur einsehen und verstehen.

Aber Wahrheit war oft eine zweischneidige Angelegenheit. Wahrheit war immer subjektiv. Was für den einen stimmen würde, war für den Nächsten vollkommen falsch. Aus seinem Blickwinkel mochte alles einen Sinn ergeben. Aber welche Freiheit besaß Thylar denn nun wirklich im Angesicht des Todes? Es lief doch letzten Endes immer auf die Wahrheit der Sith hinaus. Der Stärkere siegte, der Schwächere ging unter, wer sich nicht in diese natürliche Kausalität einzufügen wusste, verging eben nun einmal. Wahrheit. Die Sith hatten sie entdeckt und präzise formuliert. Was einen ambivalenten Charakter zu haben schien erwies sich dann letztens doch als schwarz oder weiss. Grautöne waren Selbstbetrug und Heuchelei. Solche die den Lehren der Jedi oder Sith abwanderten, verrieten nur sich selbst. Dogmen waren unausweichlich. Zwischen absoluter Leidenschaft und absoluter Neutralität konnte es keine Zwischenräume geben oder sie mussten damit einher gehen an Kraft und Stärke einzubüßen.

Noch immer war Thylar nicht in der Lage gewesen sich zu entscheiden. Sekunden waren verstrichen, reichlich genug um sich für das Leben zu entscheiden. Da er es selbst nicht in die Hand zu nehmen schien, würde der Imperator das Urteil verkünden. Und welches er sprach war wesentlich schlimmer als der Tod. Allegious ließ die Hand sinken. Thylar keuchte und schnappte nach Luft.Das Lila in seinem Gesicht begann sich ein wenig abzuschwächen. Oh ja, er würde leben, aber zu einem Preis den er selber nicht erahnt hatte. Allegious sandte einen Befehl in der Macht. Jener der die Berührung in seinem Verstand spürte, würde wissen was zu tun war. Und so dauerte es nicht lange bis sich die Tore öffneten. Erneut, wie schon so viele Male seit Jahren, traten die Elitewachen des Imperiums in den Saal. Die Rotgekleideten flankierten den Narren zur Rechten und Linken seiner Schulter. Ein langer Schatten näherte sich vom Flur zum Thronsaal, erst schien er lang und ungeheuerlich- und wurde immer kleine, in seinen Konturen klarer... und dann stand Silan auf der Schwelle zum Thronsaal. Seine mechanische Apparatur funkelte im Halbdunkel und Allegious war froh dass sein alter Meister ihn damals nur mit dem besten versorgt hatte und nicht mit so etwas schäbigem, wie einem Folterinstrument. Allegious sprach während die Wachen ihn unter die Arme nahmen und auf Silan zu trugen...

Du wirst bis an das Ende deines kümmerlichen Lebens in den Kammern Silans während kurzer Momente der Erleuchtung mit deinem Schicksal hadern und überlegen wie es dazu gekommen ist, ddass du die Chance vertan hattest, die Billiarden Lebewesen niemals erst haben werden. Silan wird dir die Umarmung des Schmerzes schenken bis du erkennst und selbst dann wirst du nie in der Lage sein, dir deine Leidenschaft zu eigen machen. Eigentlich bist du von nun an schon unlängst ein Toter. Ich wünsche dir eine lange Erkenntnis, kleiner Hofnarr...

Ein Gelächter entgleiste dem Imperator, eines das nachhallte und noch Jahre in dem Gedächtnis der gebrochenen Seele nachhallen würde. Doch das kümmerte den Herrscher über unzählige Welten nicht mehr. Er rief seinen Beraterstab herbei. Es war an der Zeit sich wieder seinem Imperium zu widmen.

Bastio - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious
 
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