Bastion

Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom, Schüler von Lord Kal'Lesu

Während seine Ankunft im Orden ihn eben noch leicht enttäuscht hat, verstand Darth Angelus spätestens jetzt, was sein Meister gemeint hat, als er davon sprach, ihm einen würdigen Empfang zu bereiten. Ein würdiger Empfang bedeutete für das ehemalige Duo aus Meister und Schüler, die Gelegenheit zu bekommen, so bald wie möglich wieder Blut im Namen des Imperators vergießen und dadurch den Durst nach der dunklen Seite der Macht stillen zu können. Pompöse Empfänge mit umherkriechenden Dienern und geschmückten Sälen waren etwas für Wein trinkende Narren, die es vorzogen, ihren Status durch dekadentes Auftreten und repräsentatives Gehabe zu unterstreichen. Schwache Kreaturen eben, die sich so viel auf sich einbildeten und im Endeffekt auch nur Sklaven irgendeiner höheren Instanz waren. Der Krieger war schon sein gesamtes Leben von solcherlei Abschaum umgeben und auch im Sith Orden gab es durchaus gewisse Gestalten, die in dieses Schema passten. Ganz gewiss auch Schülerin Odile, die noch auf diesen Verrat an sich selbst herein fiel. Der Schüler von Lord Kal'Lesu stellte Darth Angelus in Aussicht, diese Schwäche schon bald ausmerzen zu können, was dem Krieger schon mal ziemlich recht kam. Viel wichtiger war jedoch die Bedeutung für den adeligen Sith selbst, nämlich dass der Zirkel der Extinktoren, die wohl gefürchtetsten Krieger unter den Sith, an ihm interessiert war. Seine blutigen Werke auf Galantos, N'Zoth und vielleicht auch Dubrillion haben sich offenbar durch Darth Sting herumgesprochen und die Anführer des Zirkels beeindruckt. Und das war genau die Art von Empfang, die sich Sabar unterbewusst gewünscht hatte.

Mit noch immer gesenkten Haupt und unterwürfiger Körpersprache verschwand der gehörnte Nichtmensch und ließ Darth Angelus mit einem finsteren Grinsen zurück, welches er an seine Begleiter richtete. Was auch immer sein Auftrag besagte, sie würden sich an diesen machen. Die Zeit des Geredes war vorüber. Mit langsamen Schritten trat der Ritter in seiner imposanten dunklen Rüstung mit dem schwarzen Pelzumhang in sein Quartier und warf einen prüfenden Blick um sich. Das Leder seiner Rüstung und das Holz des etwas altertümlich wirkenden Sessels hinter seinem Arbeitstisch vor dem Doppelfenster knarrten kurz, als er sich niederließ und begann, die Nachrichten des Zirkels zu lesen. Er fing mit dem ersten Datapad an, welches ihn der Schüler eben überreicht hatte und überflog die wenigen Zeilen. Das dunkle Grinsen auf seinen Lippen schwand dabei nicht und zufrieden nickte Sabar. Ohne seinen Begleitern zu sagen, was in der Nachricht standen, nahm er sofort das zweite Pad und war ein gutes Stück länger mit der deutlich konkreteren Beschreibung seines Auftrages beschäftigt.

Dann - endlich - , erhob er sich nach einer Weile und machte keine großen Umschweife.

"Wir werden nicht lange auf Bastion bleiben, sondern zeitnah in den Inner Rim reisen. Eine der dortigen imperialen Welten hat mit einer handfesten Plage zu kämpfen und ich habe soeben den Marschbefehl erhalten, besagte Plage auszuräuchern."

Sabar musterte erst Odile, die ihn ohne auch nur irgendeinen Zweifel begleiten würde. Dann warf er Tom einen herausfordernden und wölfischen Blick zu; der Draufgänger würde die Gelegenheit erhalten, ihn zu begleiten und im Namen des Imperators die nächsten Köpfe rollen zu lassen. Darth Angelus wusste um die Fähigkeiten des frisch gekürten Ehrengardisten Bescheid und darum, wie nützlich Tom West sein konnte, wenn einem die Feinde in erdrückender Überzahl gegenüberstanden. Erst als sein Blick auf Valeria fiel, wusste er, dass sie ihn nicht begleiten konnte. Es war schlichtweg zu gefährlich und Valeria zu wertvoll, um sie auf eine gefährliche Mission mitzunehmen. Zudem hatte sie noch ein paar Kleinigkeiten in seinem Namen zu erledigen, die für die junge Studentin erstmal Vorrang hatten. Dazu, seine Ansage zu konkretisieren, kam er jedoch nicht mehr, da ihn ein lautes Klopfen am Rahmen der noch offenen Tür unterbrach. Mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit fuhr der Sith auf seinem Sitz hoch und sah nach, wer ihn störte.

Es stellte sich heraus, dass der Grund äußerst dringlich war und nicht auf sich warten ließ. Etwas entnervt doch noch lange nicht gereizt nickte Sabar stumm und wandte sich an Tom.

"Es scheint dringend"

Für einen Augenblick leuchteten seine Augen rötlich auf, ehe er fortfuhr.

"Der Zirkel der Extinktoren hat mich nach Tirahnn beordert, um das aufständische Ungeziefer zu beseitigen, das schon seit geraumer Zeit das örtliche Militär attackiert. Folge mir auf diese Mission und du wirst schon bald wieder Feinde des Imperiums im Namen seiner Majestät zur Strecke bringen. Ich werde dich an meinem Erfolg teilhaben lassen und dafür Sorge tragen, dass dein Name im Ritterorden in Umlauf kommt."

Eindringlich musterte Sabar seinen alten Kampfgefährten. Dieser schien sich noch nicht wirklich sicher und die Gäste vor der Tür warteten, also fasste sich Sabar diesmal noch deutlich kürzer.

"Überlege es dir. Und bevor ihr in der Kantine bei heißem Caf auf meine Rückkehr wartet, kannst du ja damit beginnen, Odile ein paar Handgriffe beizubringen, die ihr auf Tirahnn helfen werden."

Letzteren Satz betonte er ausdrücklich mit gehobener Stimme und einem Blick hinüber zur adeligen Schülerin. Damit würde sie wissen, dass er von ihr erwartete, auf der Mission selbst Hand an zu legen und zu kämpfen. Sie schnellstmöglich ins kalte Wasser zu werfen war der beste mögliche Weg und genau der selbe Ansatz, den auch Darth Sting mit Sabar selbst verfolgt hatte. Also warf Darth Angelus dem ungleichen Paar und auch seiner kleinen Schwester einen letzten beschwörenden Blick zu, ehe er nach draußen ging.

"Und bindet Valeria mit ins Training ein. Wenn sie sich ordentlich verteidigen kann, wird ihr das Schicksal unserer toten Verwandtschaft hoffentlich erspart bleiben."

Meinte er noch auf dem Weg, dann galt seine Aufmerksamkeit nur noch den Leuten, die ihn offenbar so sehr benötigten. Der Sith wusste zwar nicht, was ihn genau erwartete, doch sehr wohl, dass sich dahinter eine Gelegenheit verbergen konnte.


Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Valeria, Odile, Tom, Janus' NPC

 
Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier] Darth Stigaran (NSC)

Ein Ausdruck leichter Irritation zupfte an den Mundwinkeln im Gesicht von Darth Stigaran, als der hochgewachsene, hagere Mensch gemessenen Schrittes durch die dunklen Korridore des Sith-Tempels schritt. Langes schwarzes Haar fiel über die Schultern des in eine praktische Robe gehüllten Kriegers, dessen Haut dank dem Kuss vieler Sonnen einen leicht kupferfarbenen Ton angenommen hatte. Im Dienst seiner Herren und Meister war der erfahrene Anwender der Dunklen Seite schon auf vielen Welten zu Gast gewesen, hatte Augen und Ohren für den Zirkel der Wächter offen gehalten und wenn nötig leise und diskret diejenigen aus dem Weg geräumt, die es gewagt hatten, sich den Interessen des Ordens und des Imperiums zu widersetzen. Stigaran war gut darin und mit der Zeit hatte er sich einen gewissen Ruf erarbeitet, einen Ruf als zuverlässigen, kompetenten und pragmatischen Dieners, den man vielseitig einsetzen konnte und der schlussendlich seine Bestimmung im Zirkel der Wächter hier auf Bastion gefunden hatte. Dieser guten Reputation verdankte er seit einigen Jahren auch das „Darth“ vor seinem Namen, der Zirkel und die Sith belohnten diejenigen, die es verstanden, sich nach oben zu arbeiten. Seinen Herren hatte sicherlich auch gefallen, dass er ein Mann weniger, dafür aber umso gründlicher überlegter Worte war. Für die theatralische Ader mancher Ordensmitglieder hatte der dunkelhaarige Mensch nur höfliche Geringschätzung übrig. Wahre Erfolge erzielte man nicht im Rampenlicht, sondern in den Schatten, durch das Pflegen von Informanten und Kontakten, durch sorgfältige Kooperation und wenn nötig einen Dolch in der Nacht, der tausend Schwerter am Morgen wert war. Das hieß nicht, dass der Krieger seine kämpferischen Fähigkeiten vernachlässigt hatte, im Gegenteil, aber er zog subtilere Methoden brachialer Gewalt vor. Umso mehr kam ihm sein aktueller Auftrag entgegen, es war eine Möglichkeit, bestehende Bande zum Imperialen Geheimdienst zu vertiefen und zu stärken. Im Grunde war es eine simple Mission, Stigaran sollte einen anderen Krieger des Ordens, einen gewissen Darth Angelus, zu einer Befragung – einem „produktiven Gespräch“ - eskortieren und sicherstellen, dass es keine Probleme geben würde.

Nachdenklich fuhr sich der Krieger durch seinen gepflegten Bart, als er weiter ging und seinem Ziel, dem Quartier von Darth Angelus in der Domäne der Wissenden, näher kam. Seine Zielperson hatte sich um das Imperium und den Orden verdient gemacht, höchstpersönlich den Anführer der yevethanischen Aufständischen getötet und sich somit die Anerkennung des Imperators höchstselbst verdient. Solcher Ruhm konnte schnell zu Kopf steigen und Arroganz und Trotz erzeugen. Eine bedauerliche Entwicklung, fand Stigaran. Der klare Blick auf die Realität war ein nicht in Gold aufzuwiegender Vorteil, wie er in seinem Metier festgestellt hatte. Aber noch wusste er nicht genau, ob und wie sehr Darth Angelus sich im Glanz seines Erfolgs sonnte, vielleicht würde der junge Mensch ihn ja positiv überraschen. So oder so war es für seine Mission von geringer Bedeutung. Ein paar letzte Schritte, dann erreichte er die Tür des Quartiers. Eine rasche, vorsichtige Überprüfung in der Macht ergab, dass sein Ziel nicht allein war, und mehr um des dramatischen Effekts willens zog Stigaran seine Kapuze über den Kopf. Die Augen des Kriegers hatten das verräterische goldene Schimmern, das von tiefer Verbundenheit mit der Dunklen Seite zeugte, doch noch ließ sich dieser Glanz – wenn gewünscht – verbergen. Einen Moment hielt er inne, dann klopfte der Sith an die Tür, seine Haltung aufrecht und sein Gesicht halb in den Schatten verborgen. Sorgfältig passte Stigaran seine Aura an, um Autorität und Stärke zu vermitteln, ohne sein wahres Potential deutlich werden zu lassen. Es dauerte nicht lange, bis die Tür geöffnet wurde und der Krieger einen Blick auf seine Zielperson erhaschen konnte. Darth Angelus schien seinen Namen in gewisser Name auch körperlich passend gewählt zu haben, der junge Mann war von leicht überdurchschnittlicher Größe, besaß markante, aufgeweckte Gesichtszüge und schuf Assoziationen zu Kraft und Energie.

Höflich neigte Stigaran leicht den Kopf, eine Geste des Respekts unter nominell Gleichrangigen, und schwieg einen Moment, während er seinen Gegenüber ansah. Die Spannung stieg, ein bewährtes Mittel, bis der Krieger schlussendlich mit ruhiger, ein wenig grollender Stimme das Wort erhob.


„Ich grüße Euch, Darth Angelus, der einst Sabar Muarenus war. Mir wurde befohlen, Euch zu einer...Unterredung zu begleiten, so wie es meine Pflicht als Darth Stigaran vom Zirkel der Wächter ist. Ihr findet Details auf diesem Datapad. Lasst uns aufbrechen – man erwartet Euch bereits.“


Geschickt reichte der dunkelhaarige Mensch dem anderen Sith ein Datapad und wie auf einen lautlosen Befehl hin und in exzellenten Timing traten zwei in dunkle Roben gehüllte Jünger aus den Schatten an seine Seite, verneigten sich leicht und verharrten dann regungslos wie Statuen. Ein Speeder wartete bereits, mit ihm würde dem die kleine Gruppe zu ihrem Ziel, einem verlassenen Bürogebäude am Rand der Hauptstadt, rasch erreichen. Nichts würde sie dort erwarten außer leeren Räumen, bröckelndem Putz und flackernden Lichtern. Nun, das stimmte nicht ganz – einer dieser Räume würde nicht gänzlich leer sein. Darth Angelus würde ihn betreten und er, Darth Stigaran, würde vor diesem Raum seinen Posten beziehen, ein stummer Wächter, bereit, wenn nötig einzugreifen. Ein schmales, kaum sichtbares Lächeln zupfte an den Lippen des Sith, als er eine blasse Hand und in die Richtung zum Speeder deutete und die Macht nutzte, um die Dunkelheit um ihn herum noch etwas zu verstärken. Ein wenig Dramatik schadete vielleicht ja doch nicht...


Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier] Darth Stigaran (NSC), Darth Angelus
 
[Bastion | Sith-Tempel | Tempelinneres, Trainingsraum] Niphira

Es war wie immer. Einsam. Das Training war einfach nicht leicht ohne Partner. Immerhin begriff die junge Frau zu nehmends warum sie zum Teil instinktiv welche Bewegungen machte. Sie war durchgeschwitzt und nach den zwei Stunden doch recht erschöpft. So setzte sie sich an eine Wand gelehnt auf den Boden und ließ den Blick durch den Trainingsraum gleiten. Bedrückend. Alles wirkte ein wenig finster. Und doch war es ihre Heimat. Zumindest irgendwie. Kaum einer redete mit ihr. Sie wurde ignoriert und ihre Arbeit nicht gewürdigt. Dazu niemand schien auf einer Ebene mit ihr zu kommunizieren. Es war zum Verrückt werden. Egal wie sehr sich Niphira darin versuchte es zu lernen. Sie kam mit dem Würfel nicht voran. Zunehmend rastete sie aus wenn sie versuchte den Würfel in der Schwebe zu halten. Das einzige was daraus resultierte war, dass er quasi weg gestoßen wurde. Es war einer der Gründe weswegen die Weißhaarige dieses Training nicht mehr in der Bibliothek machte. So würde sie niemals voran kommen. Ihr wäre derzeit alles recht um zu zeigen dass sie mehr konnte als Datenbanken entstauben. Dazu wollte Niphira das Schwert wieder. Das Schwert dass man ihr weg genommen hatte. Langsam wurde die Jüngerin ungeduldig. Wollte voran kommen. Aber die Realität war anders. Sie trat auf der Stelle. Theoretisch hatte sie vieles gelernt. Aber bei diesem Würfel kam sie ohne Lehrer nicht voran. Auch was das Kämpfen anging wurde es nicht besser ohne richtigen Lehrer. Sie wollte schreien. Irgendwie wollte sie gerade auch wieder hier weg. Einfach wieder frei sein und all das hier vergessen. Die Weißhaarige stand vor einer Mauer die sie alleine nicht würde überwinden können. Eine Mauer die nicht nachgab und unmöglich zu überwinden war. Es frustrierte sie. Ohne es zu merken stand die junge Frau auf und schrie aus ganzer Seele ihren Frust heraus. Einfach alles entlud sich gerade in einem Moment. Dieser Frust. Dieser Hass. Einfach alle Gefühle! Die Weißhaarige spürte Energie in sich ansteigen die ihren ganzen Körper durchströmte. Bis sie sich entlud. Alles um sie herum wurde weg geschleudert. Es war nicht genug! NIEMALS! Sie fing an mit Schattenboxen. Sie war wütend. Niphira nahm sich einen Stab und fing an auf eine Trainingspuppe einzudreschen. Sie holte noch einmal alles aus sich heraus. "Kein Limit... Keine Grenzen... Ich werde nicht stehen bleiben!" Sie schrie es aus sich heraus. Es gab kein Aufgeben. Niemals. Warum auch? Nur damit diese Viecher die sie hier begrüßt hatten sich über die junge Frau schief lachen konnten? NIEMALS! Sie würde besser als jeder werden. Stärker, schneller, intelligenter! Vor allem als dieser Riese mit den Flügeln! Niemals klein beigeben. "Grenzen setzt sich jeder selbst! Es gibt kein definitives Ende!" Mit diesen Worten feuerte sich die junge Frau gerade zu selbst an. Bis sie erschöpft auf dem Boden lag. Wieder wanderte ihr Blick zu dem Würfel. "Ich werde es schaffen... ich weiß es..." Sie lächelte, war aber völlig fertig. Ein paar Minuten lag sie einfach da. Schaute die nächste Wand an. Diese Worte... Sie waren so vertraut. Etwas sagte ihr dass sie diese Worte irgendwann sehr oft gehört hatte. Man sie oft damit dazu bringen konnte ihre eigenen Grenzen einzureißen. "Eines Tages werde ich wissen wer ich bin. Ich werde die Personen finden die mir das alles bei gebracht haben..." Wieder wanderte ihr Blick zu dem Würfel. "Irgendwann ganz sicher...".

Langsam stand sie auf und ging durch den Raum wo sie den Würfel aufhob. Mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck lief sie zu ihrem Zimmer. Sie musste sich umziehen, duschen und zurück in die Bibliothek. Wie so oft. Die Weißhaarige lief durch die Gänge und traf dort wie so oft niemanden an. Wen denn auch? Es war als wäre sie eine heiße Kartoffel die man bloß nicht anfassen sollte. Sobald die junge Frau den Raum betrat zog sie sich aus warf ihre Kleider frustriert in eine Ecke. Sie selbst begab sich in einen der Waschbereiche. Eigentlich wollte sie gerade alles zusammen schlagen was ihr unter die Augen kam. Diese Dunkelheit in ihr fühlte sich so mächtig an. Die junge Frau stellte sich in die Dusche und stellte das Wasser an. Sobald der Wasserstrahl sie traf wusch er nicht nur den Schweiß sondern auch zum Teil diese Gedanken weg. Wie so oft war es eine Stimme in ihrem Kopf die ihr nur eine Sache sagte; "bleib entschlossen!" Diesmal war es aber anders. Es klang näher. Niphira schaute sich hektisch um. "Ist da jemand?" rief sie. Die Stimme klang so nah. Sie lief in das Zimmer, aber da war nichts. Im Bad? Nichts! MIST! Der Weg hatte Niphira zu einem Spiegel geführt. Sie erstarrte. Sie hatte nicht gemerkt wie ihr Körper das Training aufgenommen hatte. Während sie vorher einfach nur mager mit ein paar Muskeln gewesen war hatten sich in den letzten Wochen deutlich mehr aufgebaut. Sie wirkte wie eine Kriegerin. Und irgendwie gefiel es ihr. Sie spannte erst ihren Bizeps an, dann die Bauchmuskeln. Sie musste lächeln. Wieder meldete sich die Stimme. "Ich sagte doch... Bleib entschlossen! KÄMPFE!". Sie lächelte. Lachte kurz sogar ein wenig bis wie immer diese Stimme Wehmut in ihr auslöste. Wessen Stimme war es? Warum hatte sie diese im Kopf. Langsam senkte sich der Blick. Kurz hatte sie das Gefühl eine Hand auf ihrer Schulter zu spüren. Niphira wollte ihre eigene Hand auf eben diese legen. Als sie aufschaute nahm sie kurz einen Schatten wahr. Aber er verschwand. Am Ende tat es die Weißhaarige bedauernd als einfache Einbildung ab.

Eine gewisse Müdigkeit überkam sie. Auch das war nichts neues. So setzte Niphira die Dusche fort. Überlegte wie sie weiter machen wollte. Mehr. Das war das Wort was alles bestimmte. Von allem musste sie mehr tun. Alle überflügeln bis jemand auf sie aufmerksam würde. So lief das Spiel hier doch! So hatte sie es gelesen und beobachtet. Also? Wenn bisher niemand auf sie aufmerksam geworden war, dann lag es nicht an ihnen! Sie selbst musste mehr leisten! Zeigen dass sie weiter kommen und nicht auf ewig in der Bibliothek versauern wollte. Langsam aber sicher war Niphira das Pflegen von Datenbanken ohnehin nicht mehr genug. Sie wollte mehr! Sie wollte kämpfen! Einer Leidenschaft frönen! Klar! Sie liebte es Stunden lang in der Bibliothek zu sitzen und alles in sich auf zu saugen. Aber da war noch was anderes. Ein Drang sich zu beweisen!

Schließlich stellte sie das Wasser ab und nahm sich ein Handtuch. Sie trocknete sich ab und schaute sich im Spiegel an. "Keine Schwächen mehr!" sagte sie zu sich selbst. "Es gibt keinen Frieden... Nur Leidenschaft...", Niphira nahm sich ein paar Saubere Sachen und zog sie sich an. "Durch Leidenschaft erlange ich stärke! Durch Stärke erlange ich Macht!" Sie begutachtete sich noch einmal im Spiegel und nickte sich selbst noch einmal zu. "Durch Macht erlange ich den Sieg!" Sie ging zur Tür und öffnete diese. "Durch den Sieg zerbersten meine Ketten! Die Macht wird mich befreien!" jedes Wort hatte sie sich selbst zugeflüstert. Leise aber dafür umso überzeugter. Sie merkte dass zumindest in ihrem Fall diese Worte die reine Wahrheit waren. Ihr einziger Weg zu bekommen was sie wollte. Sobald Niphira auf den Gang trat waren ihre Zweifel abermals weg wie gewischt. Ihre Körperhaltung, ihr Blick einfach in allem lag ihre Entschlossenheit besser zu werden. Das Feuer das in ihr loderte und sie seit ihrer Ankunft antrieb sich immer weiter zu verbessern. Zu lernen, zu trainieren, egal wie hart es werden würde. Es gab kein Zurück mehr, nur das was vor ihr lag. Niphira war entschlossen nie wieder gebeugt zu gehen. Sie war Stolz. Sie war stark. Jetzt hieß es jedem hier zu zeigen dass sie besser war als das was sie bisher zu sehen bekommen hatten. So dauerte es auch nicht lange bis Niphira die Bibliothek erreichte. Sie nickte den Anwesenden zu und fing mit ihrer Arbeit an. Sie sortierte Datenbanken ein, pflegte diese, ging alles durch und wenn jemand etwas brauchte brachte Niphira es der Person so schnell es ging. Vielleicht würde es irgendwann auffallen dass sie sich hier gut auskannte inzwischen. In ihren Pausen und immer dann wenn nichts anstand setzte Niphira ihr Studium fort. Mehr... Das war ihr persönliches Kredo. Mehr von allem! Damit sie endlich voran käme und ihr Ziel erfüllen konnte. Inzwischen war es ihr sogar egal wenn man sie einen Bücherwurm nennen sollte. Am Ende würden jene die sie verspotten mögen noch früh genug lernen was es bedeutete Wissen zu haben. Wissen machte einen stärker. Vor allem wenn man einen starken Körper hatte. Ein Starker Körper und ein Starker Geist zusammen waren schon immer unschlagbar gewesen. Daran glaubte Niphira fest und voller Überzeugung. Sie würde so lange weiter machen, bis sie ausgebildet würde. Und wenn es ewig dauerte.

[Bastion | Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira
 
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[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment - Wohnzimmer] Scytale, Treeya

Sie ergriff etwas plump und unbeholfen die Initiative. Mit einem schnellen Griff stoppte er sie vor dem Fall. Eventuell hatten sie ein paar Drinks zuviel, hätte der nüchterne Scytale jetzt gedacht. Doch im Hier und Jetzt war ein fast sturzbetrunkener Scytale im Dienst. Und wenn man es genau betrachtete dachte er eigentlich nicht. Er hörte auf seine Gefühle, die ihm ein unbändiges Verlangen nach Ihr fühlen ließen. Etwas Animalisches entfloh den Käfig und die Maske der Zivilisation nahm sich eine wohlverdiente Kaffeepause.
Scytale küsste den Hals der jungen Reed ab und ließ sie dann recht sanft auf die Couch fallen. Was jetzt folgte, war etwas Natürliches, ein Mechanismus der Natur zur Reproduktion der Art, auch wenn hier sich niemand reproduzieren wollte - eine absurde Sache, wenn man es denn genau betrachtete. Auch wenn die Galaxis vor Leben nur so strotzte, in der Tierwelt wurde und wird es nicht zum Vergnügen getan, sondern allein zum Erhalt der Spezies.

Der Morgen danach roch recht neutral. Die Luftfilter des Gebäudes arbeiteten effizient und leise. Sie erzeugten kaum Lärm. Einziger Nachteil, die Luft fühlte sich zu steril an. Wer monatelang auf Stationen oder Schiffen "festsaß", der hatte es irgendwann satt, immer diese klare Luft zu atmen. Zu Scytales Glück gehörte Bastion Center nicht zu den smogverseuchten Industriegebieten des Planeten. Andererseits kostete dieses Apartment auch eine hübsche Summe Credits. Andererseits, er wurde ja vor kurzem befördert, das würde den Mietaufwand zwar nicht mindern, aber etwas ausgleichen.


Das alles hielt ihn aber nicht davon ab, sich eine Kopfschmerztablette mit Leitungswasser zu gönnen. Diese Menge hatte er schon seit langem nicht mehr getrunken, und er würde es auch sicher nicht wieder tun, dachte er bei sich, durchaus wissend, dass dies nicht der Fall sein werden würde. Er ließ die Tabletten und ein Glas mit Wasser neben Treeya auf dem Nachttisch stehen, die immernoch schlief, bevor er sich schnell duschte und etwas Frisches anzog. Während er die Kleidung aufräumte, die sie die Nacht über gefühlt in der Wohnung verstreut hatten, stand sein One-Night-Stand plötzlich im Türrahmen zum Wohnzimmer. Sie hatte sich notdürftig etwas übergezogen und scheinbar auch versucht, ihre Haare in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Guten Morgen, ich hoffe du hast gut geschlafen?"

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment - Wohnzimmer] Scytale, Treeya
 
Bastion - Bastion Center - Sith Orden - Domäne der Wissenden Etaga 23 - Vor Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Darth Stigaran

Ohne Zweifel stand vor ihm ein Sith von gewisser Macht, dessen unerbittliches Äußeres und finstere Aura sofort dafür sprachen, dass es Darth Angelus hier mit keinem Untergebenen unter seinem Rang zutun hatte. Ohne dafür die Macht zu benutzen ließ er die Tür hinter sich zufallen und sah mit seinen wölfischen Augen direkt in den emotionslosen Blick des Gegenübers mit dem Haupt voll schwarzem glattem Haar. Der adelige Sith nickte nur knapp, um seine Bereitschaft mit dieser finsteren Gestalt in der schmucklosen Robe zu reden, zu signalisieren, was diese letztlich mit einer angedeuteten Neigung des Hauptes würdigte. Nach den Wächtern vor den Toren zum Orden und dem Zabrak Schüler von gerade eben noch war dieser Mann der erste echte Sith, mit dem Angelus heute den Weg kreuzte und doch entschied er sich dafür, sich nicht zu verneigen oder anderweitig seinen Respekt zu bekunden. Er stand quasi unter dem Schutz des Imperators Darth Allegious, war ein imperialer Held und Mitglied des Ritter-Ordens. Auch wenn er erst seit kurzer Zeit den Titel Darth trug, so würde er sich niemandem außer dem Imperator, einem Zirkelmeister oder unter Umständen Darth Sting unterwerfen - nicht einmal mit einer einzigen bedeutungslosen Geste. Dazu wurde er nicht geboren. Stattdessen verschränkte der Krieger in der schwarzen Rüstung seine Arme hinter dem Rücken und analysierte jedes der Worte, welche dieser Sith nun an ihn richtete. Darth Stigaran also, aus dem Zirkel der Wächter. Was genau dieser Zirkel von ihm wollte, interessierte Sabar jetzt brennend. Zweifelsohne würde er sich im Falle eines Rekrutierungsgesuches lieber den Extinktoren anschließen, einem Zirkel mit deutlich mehr Rampenlicht und Aufstiegschancen. Während seiner Studien als Jünger in der Domäne der Lernenden hatte Sabar nicht viel über den geheimnisvollen Zirkel in Erfahrung bringen können; der Zirkel der Wächter agierte nämlich im Verborgenen und zeigte sich kaum öffentlich. Das wenige was er über diese Institution des Ordens wusste, erfüllte ihn mit einer leichten Skepsis und ohne sich seine Neugierde anmerken zu lassen, griff Darth Angelus nach dem nun dritten Data-Pad, welches ihm in den letzten Minuten übergeben wurde.

Für einen Augenblick flimmerten seine Augen rötlich, als plötzlich zwei weitere Gestalten aus dem Schatten rückten, die mit ihrer unterwürfigen Körpersprache offenbar zu Darth Stigaran gehörten. Und noch bevor der Ritter die Nachricht auf dem Gerät lesen konnte, bestand Stigaran darauf, aufzubrechen - schließlich wurden sie schon erwartet. Seite an Seite mit dem großgewachsenen Darth Stigaran schritt Darth Angelus durch einige verwinkelte Gänge, nachdem sie den Lift in die unteren Etagen genommen hatten. Hier trafen sie auf mehrere Gestalten von niederen Rängen, die beim Anblick der beiden auf ihre jeweils eigene Art dominant erscheinenden Sith ehrfürchtig den Blick senkten, was der Ritter nur mit einem abschätzigen und mehr als knappen Grinsen aufnahm. Es war wertloses Pack, welches sich in diesem Bereich des Tempels tummelte, darunter einige versehrte und zitternde Nichtmenschen. Ihre Auren sprachen in fließenden Bänden davor, wie sehr sie sich während ihres Ganges durch den Orden fürchteten, was Darth Angelus einerseits begrüßend in sich sog, doch ihn andererseits auch reizte. Vor Angst vor allen möglichen Gestalten zu buckeln und wie dreckige Insekten vor sich hin zu vegetieren war in keinster Weise mit den Prinzipien des Sith-Ordens vereinbar, so wie Darth Angelus sie verstand. Selbst als Jünger ohne jeden Status und ohne irgendwelche Rechte hatte er sich nicht dazu erniedrigt und genau hier unterschied er sich von den neunzig Prozent aller Wesen, die danach strebten, den Rang des Kriegers zu erhalten. In ihrem Drang sich zu unterwerfen verstanden sie nichts davon, ihre Ketten zu brechen und nach der Freiheit eines wahrhaftigen Sith zu streben. Und mit ihrem schwachen Geist waren sie verdammt dazu, auf immer und ewig zu dienen, ganz egal ob sie ihre Ausbildung überleben würden oder nicht.

Der Weg durch eine mechanische Tür führte sie schließlich in die Hallen des Fuhrparks des Ordens und ein kurzer Blick um sich genügte dem Ritter. Er würde das Angebot des Ordens ebenfalls begrüßen und sich hier eine Möglichkeit für Mobilität offen halten, ohne dabei auf Chauffeure und Taxis angewiesen zu sein. In welcher Form wusste er schon jetzt genau, vielleicht würde sich seine
kleine Schwester ja hierbei als nützlich erweisen. Mit einem leicht übersehbarem Lächeln deutete Darth Stigaran in Richtung des ihnen bereitstehenden Speeders und nach außen hin unbeeindruckt von der Kulisse, die der Wächter mit der dunklen Seite der Macht für einen kurzen Moment schuf, folgte ihm Darth Angelus.

"Ich hoffe Euer Anliegen ist wichtig."

Meinte der Krieger bloß und stieg nach dem Wächter und dessen Begleitern ins Innere des dunkel lackierten Gefährts, welches dann schon augenblicklich abhob. Wieder funkelten seine Augen, als er durch die getönten Scheiben nach draußen blickte und verfolgte, wie sie das Zentrum Bastion Centers verließen und in ein verlassenes Viertel am Rande der imperialen Hauptstadt zusteuerten. Das beiläufige Lesen der Nachricht auf dem Datapad half ihm auch nicht wirklich, die Situation richtig einschätzen zu können. Es ging um seine Mission im Koornacht Cluster, doch worum genau spezifisch, stand nirgendwo. Seine Skepsis nahm nicht ab, als er endlich aus dem Gleiter trat und diesen marode und vollkommen verlassen wirkenden Bau sah, der sich vor ihnen auftat. Unauffällig suchte seine Hand nach dem Griff seines Lichtschwertes, während der Krieger dem anderen Sith hinein ins Innere des Gebäudes und ein paar Etagen hinauf folgte. Nichts hier wirkte auch nur ansatzweise einladend: die sterilen Fließen waren verdreckt, der Putz bröckelte an den grauen Wänden und Staubpartikel flogen durch die ungefilterte und stehende Luft.

Ohne weitere große Ankündigungen deutete Darth Stigaran dann auf eine unscheinbare Tür und mit einem beinahe schon gereizten Nicken trat der Ritter dann durch diese, wo sich ihm ein entblößter weiblicher Rücken präsentierte am anderen Ende des erstaunlich stilvoll eingerichteten Raumes. Darth Angelus meinte den Stil irgendwoher zu kennen, der wohl von außerhalb imperialer Grenzen stammte und machte einen weiteren Schritt hinein. Die finstere Aura des Wächters vor der Tür drang sogar noch durch die Tür zu ihm, weshalb es Sabar schwer fiel, die der auf den ersten Blick trainierten Frau zu lesen. Seit der chemischen Explosion auf Galantos waren seine Augen noch immer ein wenig empfindlich im hellen Licht, also dauerte es ein paar Sekunden, bis er den von ihm abgewendeten weiblichen Körper mit dem unfrisierten aber irgendwie feurig wirkendem Haar und den zahlreichen Tattoos in Sith-Sprache am Rücken gänzlich erkannte. Ihr Kleid war noch nicht zugeknüpft und mit nackten Füßen stand sie auf den wahrscheinlich eher kalten Fließen.

Mit bestimmten Schritten näherte sich Darth Angelus der Dame, die ihn so dringend sprechen wollte. Von ihr ging keine besonders finstere oder gefährliche Aura aus (für Darth Angelus zählten optische Details wie Tattoos nicht wirklich bei dessen Einschätzung), weshalb er die Hand vom rauen Griff seines Lichtschwertes nahm und sich vorerst damit abfand, keine andere Wahl zu haben, als ihr Anliegen zu hören.

"Wie ich hörte, habt Ihr nach mir verlangt. Ich muss zeitnah anderen wichtigen Beschäftigungen nachgehen, also fassen wir uns knapp und bündig. Weshalb wollt Ihr mich sprechen?"

Noch während er auf die Dame zuging, die sich ihm noch immer nicht zuwendete, sprach er diese Worte, die deutlich durch die Macht verstärkt waren. Dabei machte er keinerlei Anstalten, dieser fremden Frau mit irgendwelchen höflichen Floskeln wie "meine Dame" oder "Mylady" zu begegnen. Entweder würde sie sich zu seinem Feind oder seinem Verbündeten machen. Für alles dazwischen, also höchstwahrscheinlich sinnlosen Smalltalk mit einer potentiellen Verehrerin, hatte er nämlich keinerlei Nerv.


Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, fremde Frau (Raye)


 
[Bastion | Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira


Es war ausnahmsweise ein Arbeitsreicher Tag. Man schickte sie mehr herum als ihr lieb war. Niphira kam es ein wenig so vor als würden gewisse Leute bemerken dass die Frau mit den weißen Haaren sich quasi blind in der Bibliothek zurecht fand. Bis zum Mittag hatte sie nicht einmal eine Sekunde Zeit gehabt auch nur eine Zeile selbst zu lesen. Aber dennoch. Niphira akzeptierte es als eine Art von Training die auf Ausdauer und ihren Geist abzielte. Aber nun wurde es ein wenig ruhiger. Niphira lief zufrieden los und setzte sich auf ihren Stammplatz in den Gängen wo sie in Ruhe eine Jogan-Beere as. Ihr Blick ruhte auf dem Würfel den sie vor sich auf die Bank gestellt hatte. Vielleicht ging sie die Sache falsch an? Aber wie sollte es gehen? Sie hatte bisher immer versucht den Würfel quasi durch ihren Blick anzuheben. Vielleicht war das ein falscher Ansatz? Nachdenklich biss sie von der Beere in ihrer Hand ab und ihr Mund wurde von einem süßlichen Geschmack erfüllt. Die weiße Maserung auf der Schale machten diese Beere sehr speziell und unverwechselbar. Man konnte diese Beeren sehr leicht erkennen. Seufzend massierte sich Niphira dabei mit der freien Hand den Nacken. Wie konnte man noch visualisieren dass der Würfel tat was man wollte? Mit der Vorstellung eine unsichtbare Hand zu haben war schließlich auch nicht wirklich erfolgreich gewesen. Umso mehr Niphira darüber nachdachte, desto mehr brummte ihr der Schädel.

Ihr Blick schweifte über das Treiben in diesem Gang. Die Lösung könnte recht simpel sein. Aber genauso konnte es auch wirklich komplex sein. Dinge wie dieser Würfel schwebten einfach nicht. Nichts flog einfach von sich aus davon und schon gar nicht nur weil jemand es wollte. Niphira nahm ein Stück Flimsi aus ihrer Tasche und fing an darauf herum zu kritzeln. Alleine das musste doch einfacher gehen. Nur haben sich die digitalen Varianten für sie als unzureichend entpuppt. Und ein Holochron von denen sie bereits gelesen konnte war für sie nicht erstellbar. Also doch wieder alles Handschriftlich niederlegen. Es gab so viel zu lernen. So viel zu erfahren. Es war spannend all das mit zu bekommen. Abermals gruben sich Niphiras Zähne in die Jogan-Beere. Das mit dem Würfel war möglich. Auf diese Art und Weise machte Niphira weiter bis sie ihre Jogan-Beere und die restliche Mahlzeit verzehrt hatte. Am Ende hatte sie keinen Fortschritt machen können.

In Gedanken versunken lief Niphira zurück zu der Bibliothek. Irgendwie waren ihre Gedanken zu Kjartan und dem Riesen gewandert. Beide wirkten so viel gefährlicher. Aber nicht unbesiegbar. Umso mehr Niphira darüber nachdachte war rein von der mentalen Entwicklung Kjartan relevant. Der Riese wäre vielleicht durch seine Schlichtheit zu schlagen. Man könnte ihn wohl überlisten. Auf der anderen Seite waren so schlichte Wesen möglicherweise schneller misstrauisch. Dazu hatten beide Wesen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil; beide hatten Flügel und könnten fliegen. Aber was würde passieren wenn man ihnen im Kampf die Schwingen abschneiden würde? Hätte dann der Riese nicht möglicherweise Probleme mit dem Gleichgewicht? Schließlich wogen auch Flügel etwas in Relation zu der eigenen Körpermasse. Auf der anderen Seite musste es ja grausam sein wenn jemand so etwas tat. Es wäre wohl nur der letzte Ausweg. Selbst wenn die beiden es darauf anlegen würden. Niphira würde sich nicht kampflos geschlagen geben. Dennoch wollte die junge Frau davon absehen andere zu verletzen. Es gab schließlich immer einen Weg seine Konflikte friedlich bei zu legen. Wenn sie selbst einfach weg fliegen könnte wäre vieles deutlich leichter. Davon fliegen. Einfach so. Schnell holte Niphira den Würfel raus und starrte diesen an. Was wenn sie sich nur vorstellen müsste, dass der Würfel von sich aus agiert und nicht so dass sie selbst ihn manipulierte? Konnte das die Lösung sein?! Schnell steckte die junge Frau den Würfel weg und ging wieder ihrer Arbeit nach. Sie hatte schließlich später ein paar Dinge aus zu probieren.

[Bastion | Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith - Gänge] Arten Lokar


Dunkle Gänge, huschende Gestalten, verstohlene Blicke, dies alles Spürte er, während er missmutig durch die Gänge des Tempels stapfte. Arten Lokar, eine schlanke gestalte in dunklen Roben, die im Auftrag seine Herrn Darth Suyrayansi erneut unterwegs war. Der Meister war wieder mal in eines seiner Experimente verstrickt und benötigte nun dringend Schriften aus der Bibliothek. Wie schon so unzählige male zuvor. Und sollte er, sein Schüler, wieder Informationen zu seinem Missfallen zurück bringen würde er seine Wut wieder an ihm auslassen. Mechanisch hallte das Seufzen das dem jungen Mann entfuhr durch seine Maske, eine Maske die er trug weil sein Meister ihm für eine Unachtsamkeit die Augäpfel entfernt hatte und ihm experimentelle Photorezeptoren verpasst hatte. Doch sollten sich die frischen Wunden nicht entzündeten und so musste er nun über seinem ehemals hübschen Antlitz eine Maske aus Plastizid und Elektronik tragen. Jedesmal wenn er unter er Maske versuchte zu blinzeln oder die Augen zu schließen, stieß er auf Widerstand und es fühlte sich an als würde er Rauhe steine anstatt Augen besitzen. Eine weitere Sache die ihn störte und an die er sich gewöhnen musste. Die Vorteile die solche Photorezeptoren mit sich brachten, wollten ihm noch nicht wirklich auffallen. Das er nun nicht nur normal im dunkeln sehen konnte sondern auch Temperaturen oder sogar Duftstoffe visuell wahrnahm war ihm einerlei. Ihm waren dafür seine intelligent und aufgeweckt blickenden grünen Augen genommen worden. Und sein blasses und nur von einer Narbe geschmücktes Gesicht mit den hohen Wangenknochen war hinter einer Maske verborgen.

Während Lokar noch mit seinem Schicksal haderte, kam der Eingang zu Bibliothek in Sicht. Ein weiteres von metallischen Geräuschen begleitetes tiefes durchatmen, bevor er den Saal der Stille und des Wissens betrat. Zunächst ging er an einigen Regal reihen entlang und fragte sich was schneller gehen würde, eines der Terminals zu nutzen oder einfach einem der hier arbeitenden Jünger die Anweisung zu geben die entsprechenden Schriften für ihn zu holen. Sein nun Kybernetisch verbesserter Blick wanderte durch den Saal und dabei traf er eine Entscheidung. Er trat an eines der Terminals heran, meldete sich an und tippe zwei Suchanfragen ein, während er mit durch die Maske verzerrte und verstärkter Stimme eines der vorbeieilende Wesen rief:


"Hey du Blondschopf (Niphira), ich brauche die Geschichte des Leidens von Darth Solval und die Abhandlung Dhi Gukin von Lady Armenzia. Ach und wenn du gerade dabei bist, hol auch noch die Aufzeichnungen über Jünger Arix. Bring alles hier zu mir... oder noch besser, hole es und begleite mich zu meinem Meister."

Die letzte Aufforderung geschah natürlich nicht ohne Hintergedanken seinerseits, würde das jetzige Experiment schief laufen und auch Jünger Arix nicht den erfolg zeigen den sich Darth Suyrayansi erhoffte, wäre es besser noch einen Kandidaten dabei zu haben an dem er seine Wut auslassen könnte. Und wenn nicht, die kleine war hübsch, wer wusste was sein Meister mit ihr anstellen würde...


[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith - Bibliothek] Arten Lokar, Niphira​
 
[Bastion | Sith-Tempel | Tempelinneres, Bibliothek] Niphira

Nachdem sie in der Bibliothek zurückgekehrt war hatte Niphira wieder ein wenig zu tun gehabt. Sie mochte es. Schließlich war es ihre selbst gewählte Aufgabe. Und doch genoss sie es wenn ihr mal die Zeit blieb sich hin zu setzen und einfach weiter zu lesen. Während ihr Blick auf die Texte vor ihr gerichtet war bemerkte sie nicht sofort wie jemand in die Bibliothek kam. Jemand mit einer recht interessanten Maske die für Niphira schon etwas ungewöhnlich war. Genauso die Atemgeräusche. Wenn es eine Sache gab die sie gelernt hatte in der Zeit in der sie hier gewesen ist, dann dass man normalerweise besser auf seine Instinkte hörte. Und ihre Instinkte rieten ihr gerade nur eines. Unauffällig eher den hinteren Teil der Bibliothek auf zu suchen. Unauffällig war ihr Blick der Person gefolgt. Als die Person vor dem Terminal stehen blieb und etwas suchte musste Niphira still schmunzeln. Das Teil kostete nur Zeit. War aber praktisch wenn kein Jünger in der Nähe war. Inzwischen hatte sie auch ihre Sachen zusammen geräumt und mit einer Tasche unter dem Arm versuchte sie an der Person, bei der sich Niphira nicht gänzlich sicher war ob es nicht doch eine Maschine war, vorbei.

Als sie ein Blondschopf hörte blieb sie stehen. Da Niphira mit dem Rücken zu der Person stand schloss sie ihre Augen und stieß innerlich sämtliche Flüche in ihrem inneren aus die ihr einfielen. Mit einem Lächeln drehte sie sich dann aber um und verneigte sich höflich. "ja bitte?" Bevor sie überhaupt fragen konnte bekam sie eine Liste von Schriften genannt deren Aufenthaltsort sie sogar ungefähr kannte. Es war nichts besonders Schweres. Sie musste sich auf imaginär auf die Zunge beißen um nicht einen dummen Spruch von sich zu geben. So nickte sie ruhig und wollte der Aufgabe nachgehen. Bis die letzten Worte zu ihr richtig durch gedrungen waren. Zu seinem Meister? Wenn dieser Typ schon so gruselig wirkte. was wäre mit dem Meister von ihm? Und mitkommen? rächte es sich nun, dass sie bisher zumindest sich nicht erlaubte schwarz zu tragen sondern einfache Kleidung? Jene mit der sie angekommen war? Auch wenn sie bräunliche Kleidung trug war diese immer noch hell genug um wie ein Leuchtturm inmitten von schwarzen Roben auf zu fallen. Dieser Teil musste warten. Ohne zu zögern lief sie erstaunlich schnell und dennoch lautlos los und lief durch die Bibliothek. Im Ersten Moment wirkte es so, als würde sie willkürlich Schriften heraus ziehen. Es dauerte nicht lange und sie stand wieder vor Arten Lokar und ging alles noch einmal durch.
"Die Geschichte des Leidens von Darth Solval, die Abhandlung Dhi Gukin von Lady Armenzia und die Aufzeichnungen über Jünger Arix."
Sie verneigte sich abermals. "Benötigen Sie noch etwas anderes?" Sie verschwieg wohl lieber dass sie sich Notizen über die Abhandlung Dhi Gukin angefertigt hatte. Irgendwie war es ein Werk dass Niphira fasziniert hatte. In der Tat war alles völlig in Ordnung mit der Lage. Nur war normalerweise ihre Arbeit hier getan. Sie übergab normalerweise die angeforderten Sachen und ging wieder ihrer Arbeit nach. Aber das hier? Das war definitiv eine neue Sache. Sie war sich nicht sicher wie man sich nun verhielt. Nur selten hatte sie überhaupt mitbekommen dass ein anderer Jünger mit wem mitkommen sollte. Es gab nichts was sie wie sonst kopieren konnte. Daher reicht Niphira ein wenig verunsichert die Schriften an Arten und hoffte einfach nichts dummes zu machen. Sie bemühte sich redlich ihr Gegenüber nicht zu verärgern.


[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith - Bibliothek] Arten Lokar, Niphira
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith - Bibliothek] Arten Lokar, Niphira​


Die Blondine huschte in das wahre Labyrinth aus Regalen, angefüllt mit Büchern, Datacards und anderen Medien der Informationsweitergabe. Es sollte hier sogar Pergamente rollen und andere beschriebene Häute geben und in den Bereichen für die Meister, hieß es es wären auch Steintafeln mit uralter Schrift vorhanden. Arten schnaubte, was durch seine Maske zu einem grotesken Geräusch wurde, fast wie das ablassen von Druckluft, gepaart mit dem hochdrehen einer Turbine. Nachdem die Jüngerin entschwunden war, spuckte auch das Terminal eine Antwort auf seine Suchanfrage aus, Reihe 152, Regal 24. Und so marschierte der Schüler seinerseits in das Labyrinth aus Regalen los.

Da er nur eine Schrift holen musste, genauer gesagt eine Rolle mit kleinsten Schuppen überzogener Haut, war er auch vor der blonden Jüngerin wieder an dem Terminal angekommen. Sie Reichte ihm nach ihrer Ankunft auch sogleich die geforderten Schriften und zählte sie dabei auf. Dienstbeflissen war sie ja, das musste man ihr lassen.


"Dich benötige ich. Nimm die Schriften die du geholt hast und folge mir. Darth Suyrayansi ist kein geduldiger... Mann."

Seine Stimme kam verzerrt aus der Maske, fast monoton, ohne Melodie die sie früher gehabt hatte. Und sein Gesicht juckte und er konnte nichts dagegen tun. Die Rolle die Arten geholt hatte unter dem Arm geklemmt, drehte er sich auf dem Absatz und marschierte los. Am Eingang der Bibliothek warf er noch einen Blick über die Schulter um zu sehen ob die Jüngerin ihm und damit seinen Anweisungen folgte. Dann bewegte er sich weiter durch die Gänge in Richtung der Katakomben des Tempels. Schüler Lokar bedeutete seiner Begleitung mit einer Handbewegung neben ihm zu gehen. Und andere Jünger die ihnen entgegen kamen wichen dem Paar aus, woran dies nun lag war dem Mann mit der Maske einerlei, Hauptsache sie taten es. Während er die Jüngerin durch die verschlungenen Gänge in die unteren Ebenen immer weiter auf das Labor seines Meisters zuführte begann er mit seiner durch die Maske metallisch klingenden Stimme zu sprechen:

"Du wirst im Labor nichts sagen, du wirst den Meister nicht von die aus ansprechen und nur antworten wenn du angesprochen wurdest. Alles was du in seinem Labor siehst, behälst du für dich. Verstanden? Wie lautet dein Name? Hat sich schon einer der Meister oder ein Krieger für dich interessiert?

Ihr weg endete vor einer Tür aus Durastahl, es war ein Ziffernfeld neben dem Türrahmen angebracht, Arten gab die Kombination ein und das Panzerschott glitt mit einem zischen auf. Im Gegensatz zu dem Gang in dem sie Standen wirkte das Labor im ersten Moment noch dunkler, nur im hinteren Teil erhellten grelle Lichter einen kleinen Bereich. Der Geruch von Ozon und Chemikalien hing in der Luft. Arten marschierte voran, passierte einen Glaszylinder, einem Bactatank nicht unähnlich an seiner Linken. Als sie vorbeikamen, zuckte und regte sich etwas in dem Zylinder, im dämmerigen Licht kaum zu erkennen. Doch Arten konnte mit seinen Kybernetischen Augen genau sehen was sich in diesem und anderen Zylindern auf ihrem Weg befand. Teils mit Atemmasken, teils ohne waren Wesen in diesen Zylindern. Er dachte bewusst nur Wesen, denn sie waren nicht mehr ganz das was sie ursprünglich waren. Einige waren nur noch Torso und Kopf mit Scheren und Klauen aus Metall. Andere Köpfe teilten sich einen Körper und wieder ein anderer war eine krude Mischung aus einem Acklay und Arten wusste nicht aus was noch. Er wusste nur das es Schaurig aussah und das sein Vorgänger von diesem Biest zerrissen worden war. Er wusste es, weil Darth Suyrayamsi ihn hatte zusehen lassen, um ihn vorzuwarnen, was für Folgen versagen hatte.

Die beropte und gebeugte Gestalt des Sith kam in Sicht, er war über einen Operationstisch gebeugt und ein Medidriode assistierte ihm bei seiner Arbeit. Arten blieb knapp außerhalb des Lichtkegels stehen und lauschte dem Bohrer wie er an dem aktuellen Experiment seines Miesters arbeitete, das zischen des Laserskalpells und er darauf folgende Geruch von verbranntem Fleisch. Einige Minuten ließ der Meister sie warten, bevor er den Rücken durchdrückte und mit seiner, ebenfalls von einer Maske modulierte Stimme anfing zu sprechen:


"Mein Schüler hast du die Schriften? Mhh und du hast jemanden mitgebracht..."

Tief atmete der Mann durch, den Rücken immer noch seinem Schüler und der Jüngerin zugewandt.

"Ja mein Meister, ich habe alles was ihr wünschtet. Dies ist Niphira, eine Jüngerin aus der Bibliothek. Sie ist beim Beschaffen von Schriften viel schneller als jeder der Terminals dort. Vielleicht habt ihr Verwendung für sie."

Das er damit nicht immer wieder einfach Botengänge machen müsste verkniff er sich zu denken. Und wenn etwas mit den Schriften nicht stimmte, konnte er es auch auf sie Schieben. Wie nannte man das normalerweise? Hilfreicher Idiot? Doch seine Gedanken oder auch nicht Gedanken wurden wieder von der tiefen Stimme seines Meisters unterbrochen.

"Interessant. Nun mein Kind, vielleicht stellst du dich mir einmal vor. Vielleicht hat mein Nichtsnutz von einem Schüler mal etwas wirklich richtiges getan und ist seiner Intuition gefolgt."

Bei diesen Worten hatte sich Darth Suyrayansi zu den beiden umgedreht, während der vielarmige Droide hinter ihm weiterarbeitete.


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[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith - Bibliothek] Arten Lokar, Niphira


Niphira schaute den Sith leicht verunsichert an. Sie wäre froh gewesen wenn sie entlassen worden wäre. Wenn es nur das übliche „hol mir irgendwas“ gewesen war. Nun jedoch konnte sie schlecht weggehen. Sie nahm ihre Tasche und die Schriften. Man merkte dass sie das was man ihr anvertraute höchstwahrscheinlich mit ihrem Leben verteidigen würde wenn es nötig wäre. Allgemein behütete die weißhaarige alles in der Bibliothek als wären es die wertvollsten Schätze der Galaxie. Eigentlich war es für Niphira auch so. Wissen war alles. Ihr Blick war auf den Rücken des Sith geheftet. Sie folgte ihm anfangs ein wenig verunsichert. Auch durch die Blicke und Reaktionen die die anderen in ihre Richtung warfen. Sie fragte sich wer dieser Mann mit der Maske war. Fragte sich zu wem er gehörte. Die Handbewegung verstand Niphira recht schnell und lief dann neben Arten. Sie wusste nicht wohin der Weg sie führen würde. Alleine weil Niphira eigentlich nur in der Bibliothek oder dem Trainingsraum war. Höchstens noch für die Mahlzeiten ging sie in die Kantine oder zum Schlafen in ihre Unterkunft. Mit jedem Atemzug von Arten Lokar überkam sie ein ungutes Gefühl. Sie wäre nicht die Erste die mit einem Sith mitgehen und nicht wieder zurück kommen würde. Niphira nagte ein wenig auf ihrer Unterlippe. Hatte sie vielleicht doch etwas falsch gemacht? Sie wusste nicht einmal was es hätte sein können. Sie wusste ja nicht einmal wer ihre Eltern waren! Als Arten das Wort an sie richtete schaute sie beschämt auf den Boden.

„Nein… bisher schien noch keiner der Krieger und Meister sich für mich zu interessieren. Was… wohl nicht ungewöhnlich ist.“


Kam es von ihr ein wenig gedämpft. Sie wollte voran kommen. Sie wollte mehr sein. Aber irgendwie würde es ihr schwer fallen die Bibliothek zurück zu lassen. Es war hier im Tempel der Ort der für sie am ehesten ein zu Hause war. Ein Ort wo sie wusste wo sie hin musste um sich zurück zu ziehen. Es war der Erste Ort in ihrer derzeitigen Erinnerung der ihr als zu Hause erschien. Sie ermahnte sich innerlich nicht zu geknickt zu wirken. Daher hob sie ihren Blick wieder. Sie wollte ohnehin nicht aufgeben. Selbst wenn sie ewig Jüngerin bleiben würde. Sie würde weiterhin ihr Bestes geben. Ränge waren schließlich am Ende auch nur eine Struktur. Keine Persönlichkeit. Mit diesem Gedanken lag ein leicht verstecktes Lächeln auf ihren Lippen. Sie durfte nicht aufgeben. Nicht wenn sie irgendwann mal herausfinden wollte wer sie war. Auch beantwortete sie die Fragen des Sith.

„Mein Name ist Niphira. Und natürlich werde ich dem Nachkommen. Ich werde nicht verraten was ich eventuell sehen könnte.“

Kam es nun etwas fester und ernster. Man konnte merken dass sie ihre Aussage ernst meinte und sie gehorchen würde. Sie war wieder ganz in ihrem „Arbeitsmodus“. Als sich schließlich der Zugang zum Labor öffnete musste sie ein paar Mal blinzeln. Kurz blitzte ein Bild vor ihren innerem Auge auf. Ein Arzt. Sie hatte irgendeinen Verband am Arm. Der Mann schien verärgert zu sein. Als hätte Niphira etwas falsches getan. Nach kurzem Zögern folgte sie Arten. Was immer dieses Bild war… Sie würde darüber nachdenken wenn sie hier fertig wäre. Jetzt musste sie aufpassen. Während die Beiden an den Tanks vorbeigingen wurde der Jüngerin etwas unwohl. Warum hatte sie mitkommen müssen? Was tat man hier. Irgendwie hatte sie mit den Wesen in den Tanks Mitleid. Auf der anderen Seite… Auch hier musste sie sich wieder zusammen reißen. Umso besser sie arbeitete desto eher könnte sie wieder zurück. Daher versuchte Niphira so gut es ging die Tanks zu ignorieren. All diese Dinger. Erst als sie hinter jemandem standen blieb Niphira selbst neben Arten stehen. Zugegebener weise war es nicht uninteressant was der Sith vor ihr da tat. Sie beobachtete es schweigend. Auch wenn Niphira sich keinen Reim darauf machen konnte was da vor ihr passierte. Als der Mann sich nach einer endlos anfühlenden Zeit sich aufrichtete ließ sie die beiden Sith reden. Noch immer war es ihr ein wenig unheimlich wie er merken konnte dass Arten nicht alleine gekommen war. Auf der anderen Seite dürfte es für einen Sith wohl ein leichtes sein alleine anhand der Schritte zu erkennen wie viele Leute sich ihm näherten.
Als Arten dann noch ihre Arbeit lobte schaute Niphira diesen aus den Augenwinkeln an. War es etwas gutes? Oder war es eher etwas schlechtes? Wieder Fragen auf deren Antwort sie würde warten müssen. Wie angewiesen schwieg Niphira und lauschte den Männern. Sie wollte nur ihre Arbeit machen und irgendwie wieder zurück. Auf der anderen Seite war sie noch nie so lange in der Gegenwart zweier Sith gewesen. Außer vielleicht an dem Tag an dem sie diese Gestalt getroffen hatte die ihr geraten hatte hier her zu kommen. Als der Meister Artens sich zu ihnen umdrehte verhärteten sich Niphiras Gesichtszüge. Etwas sagte ihr dass sie gegenüber diesen Mannes besser keine Schwäche zeigen sollte. Auf seine Worte hin verneigte sie sich tief und antwortete in einem möglichst angemessenen Tonfall.

„Ich heiße Niphira Minora. Ich bin Jüngerin und arbeite in der Bibliothek seit ich hier bin.“

Kam es auch für Niphira fester als sie es selbst erwartet hatte. Sie wusste nicht viel. Nur dass ihre Instinkte ihr wohl zum Teil öfters geholfen hatten sich richtig zu verhalten. Allerdings wusste sie nicht in wie weit ihr Nachname im Tempel bekannt war. Dazu sah sie wie eine jüngere Version ihrer Mutter, einer Jedi, aus. Eigentlich wusste sie viel weniger über sich als über den Tempel. Und selbst darüber musste Niphira noch vieles lernen. Sie verharrte in der Verneigung da sie das Gefühl hatte dass es unhöflich wäre sich ohne Anweisung des Sith wieder aufzurichten. Sie durfte einfach keine Fehler machen. Nicht wenn sie hier unbeschadet raus kommen wollte um irgendwann einen Meister zu finden der sie ausbildete. Auf der anderen Seite konnte sich die Jüngerin nicht dagegen erwehren die Masken der beiden Sith irgendwie beeindruckend und genial zu finden. Insgeheim wünschte sie sich schon irgendwann selbst so eine zu besitzen, jedoch ohne sich darüber im Klaren zu sein dass zumindest im Falle von Arten die Maske einen Sinn hatte und nicht nur ein Accessoire war.

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Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, fremde Frau (Raye)

Sie spielte clever und riezvoll, hätte sein hoher Vater Thyrus Muraenus vermutlich in diesem Augenblick gesagt, als die Fremde die ziemlich direkte Frage des Ritters überging und ihn stattdessen darum bat, ihr zur Hand zu gehen. Zuvor hatte sie sich ihm kurz zugewandt und ihr ansehnliches Gesicht offenbart. Ihr blondes Haar fiel locker über ihre Schulter, bewegte sich schwungvoll im Takt ihrer kurzen Bewegung, während ihre braunen Augen eine gewisse Sicherheit versprühten, von der Darth Angelus zunächst nicht wusste, ob er sie anerkennen oder fürchten sollte. Und entweder war diese junge Dame geübt darin, ihre Präsenz in der Macht zu verschleiern, oder selbst eine Anwenderin dieser. Eine Option, die der adelige Sith zunächst kategorisch ausschloss, während er sich ihr mit langsamen Schritten näherte und seinen Blick auf den tätowierten Rücken richtete, den das offene Kleid offenbarte. Die schweren Stiefel des Kriegers dröhnten hierbei und als er schließlich unmittelbar vor der ihm abgewandten Fremden stand, galt seine Aufmerksamkeit zunächst immer noch der Schrift auf ihrer blassen Haut. Die Schrift kannte er nur zu gut aus der Zeit seiner Studien als Jünger in den Bibliotheken des Ordens und recht schnell begriff Darth Angelus, dass diese Schriften der Frau in gewisser Weise zum Zweck dienten, nämlich um sein Interesse zu erwecken. Warum würde eine offenbar halbwegs wohlhabende und graziöse junge Dame wohl sonst ihren Gast halb nackt empfangen? Im selben Moment, in dem er diesen gewieften Trick durchleuchtete, legte er ihr seine linke Hand auf die Schulter, und schob mit der anderen den silbernen Schiebergriff auf dem goldenen Verschluss nach oben. Der Stoff ihres Kleides war weich, vermutlich im tapanischen Stil wie die Dekorierung des Raumes. Langsam löste Darth Angelus dann seinen Griff, woraufhin sich die fremde Frau umdrehte und ihm direkt in seine dunkelgrünen Augen sah, die für einen kurzen Moment rot aufblitzten. Ihre Gesichter waren sich so nahe, dass Sabar der Geruch ihres Parfüm in die Nase stieg und er ihren ruhigen Atem hörte und spürte. Was kam jetzt? Wollte sie ihm um den Hals fallen und küssen, bevor sie sich überhaupt kennen lernten? Verdammte wohlgeborene Frauen, schoss es ihm durch den Kopf. Dachten, die gesamte Galaxie gehöre ihnen, wenn sie nur hübsch lächelten.

Stattdessen bat sie ihm an sich zu setzen, woraufhin Darth Angelus sie nur umso mehr mit seinen wölfischen Augen fixierte. Er hatte bereits klar gemacht, diese Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen zu wollen und doch verlor sich die Fremde in ihrem Spiel aus funkelnden Blicken, der Demonstration dieser mysteriösen Tattoos auf ihrer weichen Haut und ihren anmutigen Schritten hinüber zu der Sitzgelegenheit. Ein Anflug von Gereiztheit kam in den Zügen seines Gesichtes auf, als sie ihn mit einer deutlich auffordernden Bewegung ihres Kopfes dazu aufforderte, sich zu setzen. Dieser Anflug dauerte jedoch nur kurz an, also kam er ihrer Bitte nach und nahm gegenüber von ihr Platz. Das schwarze Leder und das funkelnde Metall seiner Rüstung knarzten hierbei und einmal mehr sprudelten Worte aus ihrem Mund, die ihre Unterredung nur noch länger in die Länge zogen.

"Die meisten Dekorierten würden keinem Treffen mit einer Fremden zusagen, wenn sie von deren Lakaien unhöflich während einer wichtigen Angelegenheit gestört und in irgendein marodes Drecksviertel am Rande von Bastion Center verschleppt werden, Mylady. Also könnt ihr mich von diesen anderen Dekorierten gerne abgrenzen und mich bei dem Titel nennen, den ich mir im Blut der Feinde des Imperiums erkämpft habe."

Seine aufrechte und keineswegs entspannte Sitzposition sprach Bände darüber, dass der Sith keinerlei Geduld für die Spielchen dieser Frau empfand, die sich noch immer nicht vorgestellt hat. Dass er sie mit einer noblen Anrede ansprach, änderte gar nichts an dieser Tatsache. Viel mehr war es einer der Tricks, die er von seinem Vater gelernt hatte. Ein höfliches Wort genügte, um sich danach dutzende Male so aufspielen zu können, wie es einem beliebte. So sehr er Thyrus für seine Schwäche verachtet hatte, so sehr verstand er die Spielchen der normalsterblichen Schwachen und deren kleinen Tricks, mit denen sie sich so überlegen fühlten. Als ihm Sabar die blutrot funkelnde Klinge in die Brust gestoßen hatte, brachte ihm das nur leider nicht mehr allzu viel. Mit seinem ungeduldigen Blick fixierte er sie weiter, als sie endlich und mit reichlichen Worten geschmückt dazu kam, sich beim Namen vorzustellen. Samara, die fremde Schönheit und Sammlerin von Geschichten und Freunden zum Wohle des Ordens und der Aufrechterhaltung des Imperiums. Ein wölfisches Grinsen blitzte auf den wohlgeformten Lippen des Darth Angelus auf, während Lady Samara ein Schluck des roten Weins in ihrem Glas nahm. Was auch sonst. Warum musste es immer Wein sein? Sie fuhr fort und sein siegessicheres und herausforderndes Lächeln hielt er nur mit Mühe aufrecht, als die Blonde endlich andeutete, worum es ihr ging. Die Geschichte seines mehr als rasanten Aufstiegs. Eine Geschichte, deren absolute Wahrheit niemand außer ihm und Darth Sting kennen sollte. Die Geschichte eines imperialen Helden und Ritters...oder die Geschichte eines grausamen und blutrünstigen Sippenmörders? Nach außen hin geduldiger, als er es tatsächlich war, wartete Sabar ab und ließ Samara dabei für keine Sekunde aus den Augen. Sie fuhr damit fort, dass sie etwas suchte und er ihr dabei helfen konnte, diese Sache zu finden.

Seine Augen blitzten auf, als er einen Blick durch den stilvollen aber immer noch simpel eingerichteten Raum machte. Darth Angelus dachte nach. Darth Stigaran hatte ihn zu dieser mysteriösen Frau gebracht, ein ausgebildeter Sith des Ordens. Und so sehr es ihm auch widerstrebte, auf diesen offensichtlichen Trick hereinzufallen, diese Sith-Schriften auf ihrem Rücken hatten auch etwas zu bedeuten. Samara besaß offensichtlich Macht und verschiedene Reize. Und sollten sie ihn bedrohen, würde er seine Klinge schneller ziehen und vor ihrem hübschen Hals platzieren, als ihr treuer Wachhund vor der Tür mit der Wimper zucken konnte. Dann würde sie womöglich endlich damit herausrücken, was sie von ihm wollte. Doch zunächst wollte es Darth Angelus noch mit einem ruhigeren Ansatz versuchen. Er gab dieser Dame eine letzte Chance für seine zivilisierte Form der Aufmerksamkeit.

"Ihr seid keine Freundin der Hektik, was Euch zusteht. Dieses hübsche Apartment, Eure drei Wächter vor der Tür und die reizenden Schriften auf Eurem wohlgeformten Rücken sollen wohl Eindruck bei mir schinden und ich muss zugeben, dass Ihr damit nicht nur gegen eine Wand lauft. Nur solltet Ihr eines nicht vergessen, Mylady; ich bin Darth Angelus, befinde mich in der Gunst seiner Majestät und handle in dessen Auftrag. Was auch immer Ihr von mir hören wollt, denkt daran: ich sollte mich in dieser Minute eigentlich meinen Pflichten widmen. Ich spüre keine sonderliche Präsenz in der Macht bei Euch und wenn ihr mir in den Künsten der dunklen Seite der Macht ebenbürtig sein würdet, müsstet ihr Euch nicht von einem Sith und zwei seiner Schergen schützen lassen."

Die Stimme, mit der er diese Worte sprach, war nun deutlich durch die Macht verstärkt und mit jedem weiteren Wort schien er sich ihr ein großes Stück weit zu nähern. Sein Blick fiel längst nicht mehr bloß auf ihr schönes Gesicht, sondern glitt auch für einen Moment nach unten, wo sich ihr wohlgeformter Körper anbot.

"Einmal mehr und vermutlich das letzte Mal fordere ich Euch also auf, mir Euer Anliegen vorzutragen. Ich hatte schon viele Verehrerinnen, Mylady, also besteht kein Grund für Schüchternheit, falls es Euch darum gehen sollte. Welche Geschichte über mich mag eine attraktive und geheimnisvolle Dame wie Euch wohl interessieren? Die des Todes von Kal Fraan, den ich mit meiner Klinge bezwungen und hingerichtet habe? Einer der glorreichsten Momente der jüngeren imperialen Geschichte...und das Fundament meines rasanten Aufstiegs, für den Ihr euch scheinbar so sehr interessiert. Oder irgendeine andere Geschichte aus meinem Leben? Meine Zeit ist knapp, also seid so gut und entscheidet Euch."

Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, Samara








 
Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, Samara

Und mit einem Mal fiel sie, die selbstsichere und so gesittete Maske von Lady Samara und das hatte den adeligen Krieger nicht einmal viel Aufwand gekostet. Der Wortschwall, der nun folgte, hatte nichts mehr mit den geheuchelten und aufgesetzt freundlichen Worten von vorhin zutun. Während er vorhin einen bedrohlichen Schritt nach dem anderen auf sie gemacht hat, entschied sich Darth Angelus jetzt, der sich Rage redenden Dame zuzuhören und ihr endlich seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Zwar wanderte seine Hand langsam zum mit rauen Steinen und Rubinen besetzten Griff seines Lichtschwertes, doch das eigentlich nur beiläufig. Mit so wenig Aufwand hatte er es vollbracht, den Zorn dieser jungen Frau zu erwecken; die Urform der Ehrlichkeit, die es vermochte die Karten auf den Tisch zu legen. Und mit jedem weiteren Wort befreite sich Samara von ihrer vorher so lästigen Angewohnheit, Sabars Zeit zu verschwenden und ihn zu langweilen. Die Beleidigungen und Affronts, sie sie nun brachte, waren beachtlich: Erst das bewusste Herumreiten auf dem Titel "Knappe" statt "Ritter", dann eine Aneinanderreihung von Worten wie "anmaßen", "kaum den Kinderschuhen entwachsen", "Emporkömmling", "Hochmut" und letztlich gar "Verrat am Imperator". So wirkte er also auf einen wohl nicht allzu kleinen Teil seiner Umwelt. Ein emporgekommener Junge, der außer dem Titel Knappe nichts auf sich einzubilden hatte. Was hätte Darth Angelus dafür gegeben, die Antwort seines Meisters auf diese Worte zu hören. Sicherlich hätte er es als Affront gegen seinen eigenen Dienst am Imperator und wahrscheinlich auch den Imperator höchstpersönlich gesehen und das Leben dieser schwachen Frau mit einem Schlag beendet. Oder nur einem Biss.

Darth Angelus jedoch zeigte sich deutlich zufriedener und ließ ein finsteres Grinsen auf seinem blassen, aber wohlgeformten Gesicht aufblitzen. Seine Hand lag noch immer auf dem Griff seines Schwertes, was bestimmt nicht zur Beruhigung von Samara beitrug. Ihm war das letztlich egal. Das Wohlsein dieser Fremden interessierte ihn nicht im Geringsten, ihre Meinung über ihn interessierte ihn nicht im Geringsten. Lady Samara interessierte ihn nicht im Geringsten. Wobei, nun vielleicht ein bisschen mehr als zuvor.

"Nur eine Närrin würde sich einem Sith-Krieger gegenüber so äußern"

Wollte er gerade noch mit rot aufleuchtenden Augen antworten, als sie endlich damit herausplatzte, was sie von ihm wollte. Es ging ihr die ganze Zeit über um Koornacht. Vermutlich ist die blonde Schönheit davon ausgegangen, ihn mit ihrem Monolog in eine derartige Rage zu versetzen, dass es zum Kampf zwischen ihm und Darth Stigaran kommen könne. Sabar zweifelte nicht im Geringsten daran, dass er den wortkargen Sith in diesem Fall erschlagen hätte, doch so weit musste es gar nicht kommen. Stattdessen lachte er leise, als er dort unmittelbar vor Samara stand und seine Hand endlich vom Griff seines Schwertes hinab glitt.

"War das so schwer, Lady Samara? Ein paar ehrliche Worte gehaben unserer Beziehung deutlich wohler, als geheuchelte Höflichkeit. Ich weiß eine starke Frau durchaus zu schätzen, das kann ich Euch versichern."

Seine Betonung auf das Wort "stark" klang derartig gespielt melodisch, dass selbst der größte Idiot die Ironie in seinen Worten erkannt hätte. Sabar sah das Gespräch mit dieser nach wie vor Fremden mittlerweile als belustigendes Spiel an. Sie hatte mit ihrem Wortschwall aus Beleidigungen einige Grenzen überschritten, für die er jedes andere Wesen auf der Stelle erschlagen hätte. Aber in ihrer offensichtlichen Selbstüberschätzung amüsierte Samara ihn auf unnachahmliche Art und Weise. Ein paar schlimmere Beleidigungen hätten womöglich gereicht, um seine wahrhaftige Rage zu erwecken, aber vorerst beschloss er sich auf ihr Spiel einzulassen. Zwar glaubte er nicht, dass dies hier auf Geheiß des Imperators höchstpersönlich geschah, doch war es nicht völlig ausgeschlossen, dass Samara in irgendeiner Verbindung zu Darth Allegious stand.

"Ihr wollt die Wahrheit? Und dabei jedes noch so unwichtige Detail? Ich habe Euch doch bereits gesagt, dass meine Zeit knapp und kostbar ist. Und glaubt mir, im Falle eines solchen Berichts würden wir noch morgen hier sitzen, worauf ich momentan eher verzichten kann."

Wieder nahm er gegenüber von Samara Platz.

"Der Auftrag, Kal Fraan zu töten, wurde von seiner Majestät Darth Allegious persönlich dessen Schüler Darth Sting erteilt. Darth Sting war bis vor kurzem noch mein Meister, also bin ich ihm gemeinsam mit Darth Sikarius und Ritterin Adria Guldur nach Koornacht gefolgt. Wir haben uns auf Galantos durch Unmengen von yevethanischen Bastarden gemetzelt, sind als blinde Passagiere an Bord eines ihrer Schiffe nach N'Zoth gereist und haben uns dort bis in den ehemaligen Regierungshauptsitz vorgekämpft. Eine wohl eher abwegige Vorstellung für Euresgleichen, Mylady."

Mit einem wölfischen Lächeln offenbarte der Sith seine strahlenden weißen Zähne und machte nun seinerseits eine Kunstpause. Dabei sah Sabar seiner Gegenüber direkt in die braunen Augen. Komischerweise hatte er die ganze Zeit über keinerlei Abscheu in ihrer eher schwachen Präsenz gespürt. Auch nun nicht.

"Dort haben wir uns wieder durch Unmengen von yevethanischen Bastarden gemetzelt, Darth Sikarius, Adria Guldur und ich selbst. Mein Meister hat derweil die strömenden Massen von Yevethanern am Eingang aufgehalten, während wir Kal Fraan suchten und schließlich in seiner Machtzentrale umgeben von seinen zahlreichen Ministern stellten. Am Ende des Kampfes, als bloß noch Fraan und wir aufrecht standen, wurde Sikarius verwundet und bewusstlos. Dennoch haben Adria und ich den König der yevethanischen Rebellen besiegt, seinen halbtoten Körper bis zum Eintreffen der Soldaten mit den Kameras bewacht und ihn letztlich hingerichtet. Darth Sting hat es unterdessen vollbracht, seine gesamte Brut zu vernichten und das gesamte Erbe dieses verräterischen Ungeziefers aus der Galaxie zu fegen. Das ist die ganze Geschichte."

Vollendete er seine an einigen Stellen geschmückte Version. Das Funkeln in seinen grünen Augen zeigte jedoch, wie viel ihm dieser Triumph bedeutete und wie stolz es ihn machte. Daran konnte auch Samara nichts ändern, die nicht einmal im Ansatz verstehen konnte, was ihre Truppe durchmachen musste, um Kal Fraan letztlich zu töten.

"Mir ist da etwas zu Ohren gekommen...eine höchst unerfreuliche Angelegenheit, Lady Samara. Und da Ihr ja offenkundig ein Verhör aus dieser Angelegenheit machen wollt, kann ich es ja direkt ansprechen: einige Vertreter des Militärs und diverser anderer gar nicht erwähnenswerter Institutionen haben sich in letzter Zeit scheinbar negativ über unsere erfolgreiche Mission geäußert. Sie sollten allesamt nicht vergessen, dass der Orden der Sith den Imperator stellt und nur der Imperator die Befehle erteilt, so sehr es ihren mickrigen Egos auch sauer aufstoßen mag. Wer auch immer den Befehl des Imperators, Kal Fraan aufzusuchen und zu exekutieren, in Frage stellt oder gar kritisiert, begeht einen tatsächlichen Hochverrat, liebe Lady Samara. Ich meinte in Eurer bloßen Frage den Anflug einer eben solchen Kritik vernommen zu haben, doch täusche ich mich in diesem Fall sehr gerne."

Während seiner Rückreise von Dubrillion als blinder Passagier auf einem zivilen Frachter des Militärs hatte er gehört, wie sich einige der Soldaten über Kal Fraans Tod geäußert haben. Ihre Aussagen waren beunruhigend, vor allem deshalb, weil sie aus dem Kriegsgebiet kamen und auf Bastion nur einen Zwischenhalt machten. Sie erwähnten sogar, dass deren hohe Befehlshaber die Hinrichtung Fraans verurteilten, die die aggressiven Kriegsführung der Yevethaner scheinbar verschärft hat und angeblich tausenden Soldaten das Leben kosten würde. Darth Angelus sah inzwischen einen Zusammenhang zwischen diesen beunruhigenden Entwicklungen uns der Unterredung in diesem Augenblick.

"Egal wie vielen Soldaten, wie vielen Verwaltern, wie vielen Agenten und wie vielen Zivilisten der Mord an Kal Fraan das Leben gekostet hat und noch kosten wird. Es spielt keine Rolle, Mylady. Das Leben dieser Bauern in unserem Schachspiel spielt keine Rolle, sondern nur das große Ziel. Wenn die Geschichtsbücher in nur wenigen Jahrzehnten von der Zerschlagung der yevethanischen Rebellion zeugen, so wird unsere heldenhafte Tat darin sowohl den Anfang und das Ende des großen imperialen Sieges markieren. Der Imperator hat weise gehandelt, uns auf diese selbstmörderische Mission zu schicken, weil er ganz genau wusste, dass wir überleben und siegen würden. Denn seine Macht übersteigt alles, was Ihr und Euresgleichen je in Eurem Leben jemals verspürt habt, oder jemals verspüren werdet. Und entweder seht Ihr den beiderseitigen Nutzen Eures Angebots darin, unserer Leistung und der Entscheidung seiner Majestät den nötigen Respekt zu gebieten, oder wir sind hier fertig. Welchem Mitglied des Ordens Ihr auch immer dienen mögt, es ist nicht der alleinige Wille des Imperators, der aus Euch spricht. Das spüre ich. "

Darth Angelus hatte bereits geahnt, dass Samaras Loyalität dem Imperator vielleicht gar nicht so sehr galt, wie sie es vorgab. Sonst hätte dieses Gespräch und das, was sie sagte, keinerlei Sinn ergeben. Irgendetwas an ihrer Mission auf N'Zoth passte ihr und ihren Verbündeten offenbar nicht und dass es sich dabei um den Imperator handelte, schloss sich dadurch aus. Sabar wollte nun unbedingt herausfinden, was sich hier zutrug. Und seine provokativen Worte, die er an sämtliche anderen Institutionen abgesehen des Sith-Ordens richtete, würden zeigen, worum es Samara ging und auf wessen Seite sie stand.

"Bloß habt Ihr mir gerade mehr oder weniger unterschwellig zu verstehen gegeben, dass Ihr mit besagter Mission nicht so recht einverstanden seid. Alleine schon Eure Frage zeigt das...jede verblödete Dirne mit drei Gehirnzellen würde den Erfolg unserer Mission und meinen Anteil daran nicht in Frage stellen. Aber Ihr seid nicht dumm und Euch geht es hierbei um etwas ganz anders, habe ich recht? Ihr sagtet vorhin, Ihr seid auf der Suche nach etwas bestimmten und ich würde Euch dabei helfen können. Was wollt Ihr wissen? Sagt es mir und seid dabei bloß ehrlich und direkt. Ihr habt ja gesehen, dass ich damit sehr zivilisiert umgehen kann. Und wenn ich Euch dabei helfen kann, ohne dabei seine Majestät und dessen Plan zur Vernichtung der yevethanischen Rebellion zu hintergehen, werdet Ihr mir verraten, worin mein Nutzen in dieser Angelegenheit liegt. Also sprecht."



Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Verlassenes Bürogebäude - Raum im tapanischen Stil - Darth Angelus, Samara
 
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Während Darth Angelus diese mehr als ansehnliche junge Frau nach seiner zugegebenermaßen etwas ausgearteten Rede herausfordernd fixierte, sah er es wieder, dieses erzürnte Funkeln in ihren Augen. Er hatte sie hart getroffen, wohl ähnlich hart, wie er es bei einem Menschen ihres Schlags mit dem Schwert vermocht hätte. Samara nahm sich eine Schachtel und zündete sich zunächst eine Zigarette an, ohne Sabar ebenfalls eine anzubieten. Sein belustigter und überlegener Gesichtsausdruck, den er seit ihrem Ausbruch vorhin trug, schwand einer enttäuschten Miene. Sie hatte ihm nämlich weder etwas von ihrem Wein noch ihrem Tabak angeboten - eine wahrhaftig fürchterliche Gastgeberin. Die Blonde inhalierte genüsslich den Tabak, ehe sie den Sith darum bat, einige Anmerkungen machen zu dürfen, falls sein Monolog denn beendet sei. Gönnerhaft hob er seine Hand und gewährte ihr das Wort, während er sich ein wenig ins Polster des Sofas zurückfallen ließ und Samara nicht mehr für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen verlor. Der adelige Krieger lachte bloß knapp, als sich mit einem Mal herausstellte, dass er ihre Frage eigentlich bloß missverstanden hatte. Dass Samara keineswegs an der Geschichte und der Großartigkeit seiner Verdienste zweifelte und es sie erzürnte, sie in das Licht des Verrates gegenüber dem Imperator zu rücken. Schade, dass sie hierbei vergaß, wer dieses Fass während einer Tirade gegen ihn eben noch selbst geöffnet hatte.

„Verzeihung, Mylady. Die Unterstellung des Hochverrats ist schon eine abartige Form der Beleidigung, wenn sie denn zu Unrecht gesprochen wird. “

Meinte Angelus bloß schulterzuckend, denn vielleicht fiel es ihr ja auf. Von Beginn ihrer Unterredung an hatte sie sich überlegen und hämisch gegeben, auf seinen Titeleien herum getrampelt und bewusst versucht, ihn zu provozieren und aus der Reserve zu locken. Schon zuvor hatte sie ihn beleidigt, als sie ihn mitten während der Unterredung mit Odile, Tom und Valeria gestört hatte und hierher verfrachten ließ. Indem sie jetzt die Beleidigte und Missverstandene mimte, ruderte sie zurück und gestand sich damit ein, mit dieser Tour beim Falschen gelandet zu sein. Letzten Endes war sie nur ein normaler und schwacher Mensch, dessen Leben er mit nur einer beiläufigen Handbewegung auslöschen konnte, wenn es ihm danach beliebte. Nur war ihm noch nicht danach, sich schon jetzt Feinde zu machen, also verzichtete er und hörte Samara weiter zu. Ihre Art mit ihm zu sprechen hatte sich inzwischen gänzlich gewandelt und nun war es Analytik und Sachlichkeit, auf die sie scheinbar baute. Darth Angelus seufzte kurz und fuhr sich gelangweilt durch das pechschwarze Haar auf seinem Haupt. Samara ging es um Ungereimtheiten, so viel verriet sie ihm endlich und die ganze Geschichte wurde allmählich konkreter. Ihre abfälligen Kommentare gegenüber dem Militär zauberten ein anerkennendes Grinsen auf das Gesicht des jungen Sith, der der jungen Blonden ihre Nähe zum Imperator jetzt eher abkaufte. Sie vollendete ihren Apell mit der Nennung der jeweiligen Talente, die sie seiner Hoheit zur Verfügung stellten, was der Ritter mit einem kühlen Nicken begrüßte.

„Einige Soldaten haben sich der Autorität des Schülers seiner Majestät widersetzt und die Frechheit besessen, ihn und seine Jagdgemeinschaft zu beleidigen.“

Begann er also, nun deutlich ernster und mit weniger Spott und Häme in seiner Stimme und seiner Mimik.

„Leider ist mir deren Name und Einheit entfallen und vermutlich sind sie in den Sümpfen von Galantos verendet, wie die ekelerregenden kleinen Parasiten, die diese Feiglinge waren. Sagt mir, Lady Samara…wenn das eigene Militär ohne Ehre, Loyalität und Disziplin ist, wer soll dann sonst das Imperium mit großen Siegen bescheren, wenn nicht wir?“


Kurz schien der Sith in dunklen Gedanken zu versinken. Tom West war das Gegenbeispiel für seinen Eindruck von großen Teilen des Militärs; ein tapferer und kühner Soldat, zäh wie Leder und erfüllt mit dem unbedingten Willen, dem Imperator Ehre zu machen. Ohne ihn und seine Einheit hätten die Sith es vermutlich nicht geschafft, so schwer es auch war, sich dies einzugestehen. Darth Angelus sah keinen Grund, dies gegenüber Samara zu erwähnen, denn der Imperator höchstpersönlich hatte West schon für sein Heldentum belohnt.

„Es gab diesen getarnten Frachter...der, der uns nach der Hinrichtung auf den Dächern des Palastes aufgesammelt hat.“

Fügte er plötzlich an. Vielleicht war es das, wonach sie und ihre Herren suchten.

„Dieses Schiff und dessen Besatzung kamen mir von Anfang an suspekt vor. Zwei Chiss-Frauen, eine gefallsüchtiger als die andere. Eines dieser pelzigen kleinen Viecher mit den Ohren…wie heißen die gleich? Ein Ewokbär, genau. Dann der wortkarge Kerl mit der Glatze, der sie kommandierte. Dieser Trupp hat uns vom Ansturm der Yevethaner gerettet und sicher nach Bastion transportiert, also habe ich es bei meinem Misstrauen belassen. Die eine der beiden Chiss-Frauen habe ich in der Borddusche flach gelegt, um unseren Triumph zu feiern, bitte verzeiht mir meine Offenheit, Mylady. Doch ihr wolltet ja jedes Detail wissen. Zuvor habe ich sie dabei erwischt, wie sie sich mit der anderen Chiss im Frachtraum vergnügte, die aber aus heiterem Himmel in Ohnmacht fiel, als ich dazu gestoßen bin. Wo wir wieder bei der Disziplin innerhalb des imperialen Militärs wären…oder wem auch immer diese Leute angehören. Eine der beiden meinte, sie gehöre der Flotte des Chiss-Reichs an, wenn ich mich nicht täusche. Wer weiß schon, ob sie die Wahrheit sprachen.“


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[Sartinaynian-System - Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernden - Gang - Yneha, Shiqjat Rûwshil, Savan Korr und Darth Hybris]

Hybris hatte kaum seine Frage gestellt, da änderte er auch schon wieder seine Meinung. Es war ein spontaner und nur aus dem Bauch getroffener Entschluss und konnte schwerlich zurückgenommen werden, da der Sith im selben Augenblick seine Macht einsetzte und auch das Reinblut auf den Boden schickte. Wie auch der Muun fiel er in Ohnmacht. Hybris sah seine potenzielle neue Schülerin an und überging dabei ihre eigene Frage. Er wollte ihrem losen Mundwerk nicht auch noch neues Futter geben.


„Wir gehen. Und du schweigst bis wir beim Schiff sind!“

Damit verließen sie den Ort binnen weniger Herzschläge. Da Hybris seit seinem Machtausbruch jeder Zeit mit Inquisitoren rechnete, konnte es nicht schnell genug gehen. Sie gingen den selben Weg zurück, den er genommen hatte um hinein zu gelangen. Kein Sith Spawn und keine Wache nahm Notiz von ihnen, auch wenn Hybris deshalb das eine oder andere Mal seine Macht nutzen musste, damit die kaum bis gar nicht verborgene Schülerin quasi unsichtbar wurde. Wieder wurde ein Taxi genommen, diesmal der Fahrer jedoch am Ende der Fahrt getötet. Später würde irgendein Mediziner oder Medbot Herzstillstand diagnostizieren und nicht dazu in der Lage sein den Käfig der Macht zu erkennen, der das Organ in Wirklichkeit so weit zusammengepresst hatte, dass es nicht mehr hatte arbeiten können. Wenn die meisten an Sith dachten, dann war den wenigstens bewusst, wie sanft – und zugleich tödlich – diese Männer und Frauen sein konnten, wenn sie es wollten. Als Hybris ausstieg und Yneha vor schickte, welche durchaus bemerkte, dass der Fahrer gerade starb, sah der Lord dem menschlichen Taxifahrer noch kurz beim Sterben zu. Er zog daraus keine Befriedigung, ließ den Moment aber kurz über sich ergehen, denn er glaubte, dass dieser Mann sein letzter Mord auf diesem Planeten sein würde. Für immer. Doch noch bevor die endlose Schwärze den Nichtmachtnutzer verschlang, drehte sich Hybris um und folgte seiner Schülerin. Etwa zehn Meter später erlosch eine weitere Seele.


Auf dem Schiff scheuchte Hybris Yneha ins Cockpit, wo der Rest schon wartete. Der Besitzer und Captain des Frachters war inzwischen relativ ruhig. Der König hatte ihn offenbar erfolgreich besänftigen und die Angst vor dem bevorstehenden Tod nehmen können. Wobei Hybris nicht wusste, ob der Pilot einfach nur nicht mehr glaubte, er würde gleich sterben oder ob er seinen baldigen Tod einfach nur zu akzeptieren gelernt hatte. Wie der Givin genau arbeite war Hybris nach wie vor unklar. Sie verließen Bastion wieder und traten schließlich in den Hyperraum ein, um sich an einem nicht näher von der galaktischen Gemeinschaft definierten Punkt zu treffen. So gewaltig die Galaxis auch sein mochte und wie leicht es deshalb auch war, sich in dieser zu verstecken, viele Flüchtlinge wurden schließlich doch geschnappt, weil sie Angst vor der endlosen Leere des Raumes hatten und deshalb in der Nähe oder auf Planeten blieben. Wollte man aber wirklich nicht gefunden werden, dann versteckte man sich einfach zwischen den Sternen. Langstreckensensoren täuschte man durch die Strahlung eines Pulsaren oder den Resten einer Supernova. Hybris hatte seine Animorto samt inzwischen kompletter Mannschaft in genau so einer Umgebung abgestellt. Gaswolken, periodisch auftretende Strahlenblitzsalven, Gravitationsanomalien und Schwarze Löcher tarnten ihren Aufenthalt. Wenn auch nicht allzu lange.

Einige Minuten nach Eintritt in den Hyperraum ließ sich der Sith Lord erzählen, dass Chel den Frachter inzwischen so weit steuern konnte, wie es notwendig war um die Animorto zu erreichen. Anders ausgedrückt: Der nicht zu Hybris Machtbereich gehörende Captain war entbehrlich geworden. Besagter Mann saß etwa eine Stunde vor Erreichen ihres Zieles in seinem Quartier und wartete auf den Tod. Hybris stand mit Yneha vor der verschlossenen Tür.


„Auf Bastion hast du nicht besonders eingeschüchtert gewirkt. Wie ist es dazu gekommen? Warum ist dir dein Leben so wenig wert und warum sollte es mir dann mehr wert sein?“

Das Mädchen war nicht per se emotionslos gewesen. Ein bisschen Angst und Schrecken war dabei gewesen. Doch für einen Menschen ihres Alters und Erfahrung hätte mehr drin sein müssen. Wichtig war ihre Antwort aber nur insofern, dass ihr Meister wissen wollte, wo sich Schwachpunkte befanden. Ob sie psychopathische Eigenschaften besaß oder vorhin im Orden einfach nur überfordert und deshalb nur temporär abgestumpft gewirkt hatte, war Hybris eigentlich egal. Er konnte sie so oder so benutzen...


[Hyperraum (Neutral) - Frachter - Kleiner Gang vor dem Quartier des Captain - Yneha und Darth Hybris]

TW: Weltraum (Neutral)
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Labor von Darth Suyrayansi] Arten Lokar, Niphira, Darth Suyrayansi, Experimente​


Die blonde Jüngerin verbeute sich vor ihm und sagte ihm wie ihr Name lautete und was sie hier tat. Darth Suyrayansi atmete hörbar ein und aus bevor er mit mechanisch klingender Stimme befahl:

"Komm näher mein Kind, lass dich einmal betrachten."

Als Niphira dann vor ihm stand, ergriff er mit beiden Händen ihren Kopf, er stieß ein Geräusch aus das beruhigen sollte doch durch die Maske kam nur ein verzerrter Laut, bevor er sich der Macht öffnete um in ihren Geist einzudringen. Zunächst sanft und fast liebkosend berührte er mit seinem den ihren, sah Bilder wie sie im Tempel ankam, sich in der Bibliothek verdingte und einen Trainingsraum nutze. Dann grub er tiefer, sein Griff um ihren Schädel wurde fester, ein Raumschiff im Hyperraum, eine Welt grün, braun, mit Wolken darüber. Warum wurde er gehindert? Darth Suyrayansi zog seinen Geist ein wenig zurück um nun mit Gewalt auf den der Jüngerin einzudringen, wie eine Heuschreckenschwarm der den Himmel verdunkelte drang er in den Geist der Blondine ein. Er nahm den Geruch von Erde wahr, frisch umgegrabene Erde, dann Feuer und verbranntes Fleisch, furcht, Dringlichkeit und dann wurde er wieder aufgehalten. Der Technomant wurde wütend, wie konnte dieses junge Ding ihm widerstehen? Er schlug, er riss an ihrem Geist, an dieser Barriere die dort war, die er nicht zu durchdringen vermochte.

An dieser Jüngerin war mehr als es auf den ersten Blick schien, vergeblich berannte sein Geist die Mauern dieser Barriere, ehe er sich nach einer gefühlte Ewigkeit erschöpft zurück zog. Rasselnd holte er Luft und entließ Niphira aus seinem Schraubstock-artigen Griff. Unter seiner Maske schloss er die Augen, bevor wieder seine Mechanische Stimme erklang:


"Du wärest ein interessantes Studienobjekt meine Liebe. Was hieltest du davon einige Zeit die Arbeit in der Bibliothek ruhen zu lassen? Ich hätte sicher...."

In diesem Moment wurde sein Satz von dem Schrillen dauer piepen einer der Apparaturen hinter sich unterbrochen. Der Sith wirbelte zu dem Droiden und dem Wesen auf dem Operationstisch herum. Der Kopf war in einem Kasten verborgen, in den unzählige Schläuche führten, der Rechte Arm, andersfarbig als der Rest des Körpers. Grau und mit langen Fingern und einem ausgefahrenen Dorn am Unterarm war festgeschnallt. Die barfußen Füße zuckten und waren ebenfalls festgeschnallt. Der Linke Arm des Wesen, war am Oberarm festgeschnallt und endete kurz unter dem Ellenbogen, 10 Zentimeter darunter nur mit einigen Drähten mit ihm verbunden lag ein Mechanischer Unterarm mit einer filigranen feingliedrigen Hand. An dieser hatte der Droide bis Eben noch gearbeitet. Arten Lokar, trat an die Seite seines Meisters, einen Wagen mit Chirugischeninstrumenten heran rollend. Der Droide fuhr zwei seiner Arme mit Elektroden aus und berührte den Oberkörper des Wesens. Dann der beißende Geruch von Ozon als die Entladung dafür sorgte, dass sich der Körper aufbäumte. Durch den geöffneten Brustkorb konnte man die grauen Lungenflügel sich bewegen sehen wenn über den Beatmungsschlauch Luft in sie gepumpt wurde. Doch das Herz schlug nicht mehr richtig, es führte mehr eine Art Welle aus. Grollend kam die Stimme des Technomanten:

"Nochmal, mit mehr Leistung."

Wieder führte der Droide seine Elektroden an die Brust des Wesens, erneut ein Aufbäumen und dieser Geruch, weiterhin nur eine Welle im Herzen.

"Nochmal!"

Erneut die Prozedur, mit keinerlei Veränderung, nun streckte der Sith seine Hand aus und berührte das Herz mit der Macht, er zwang es sich zusammen zu zeihen und wieder zu entspannen. Immer wieder und während er das Herz seines Experimentes am schlagen hielt brachte er unter mühen heraus:

"Verschwindet... Arten weise ihr ein... ein neues Quartier zu und... gib ihr anständige Kleidung. Ich will euch morgen... morgen früh wieder sehen. Und sucht mir einen Kräftigen... Jünger heraus, findet... findet etwas über ihn heraus, vielleicht brauche ich ein neues Versuchsobjekt. Raus!"

Arten ließ sich das nicht zweimal sagen, er deute eine knappe Verbeugung an, murmelte ein:

"Wie ihr wünscht."

Packte dann Niphira am Handgelenk und zog sie hinter sich aus dem Labor.


[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Katakomben Gänge] Arten Lokar, Niphira​
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Labor von Darth Suyrayansi] Arten Lokar, Niphira, Darth Suyrayansi, Experimente



Niphira schaute auf als man sie anwies näher zu kommen. Scheinbar würde sie die Bibliothek nicht so schnell wieder sehen wie es ihr lieb war. Dennoch versuchte die Jüngerin das Unbehagen so gut es ging zu verbergen. Es wäre auch einfach dumm sich gegen einen Darth zu stellen. Gerade wenn sie einen Meister wollte um ausgebildet zu werden. Ihr Blick war auf Darth Suyrayansi gerichtet. Als dieser noch merkwürdig die Luft ausstieß und sie nicht wusste was das zu bedeuten hatte, war es so als wolle alles in ihr weg rennen. Aber es ging nicht. Ihr ganzer Körper war steif. Als er dann Niphiras Kopf umfasste keuchte sie selbst kurz auf. Am Anfang fühlte es sich angenehm an, was er da auch immer tat. Sie mochte das Gefühl. Es war irgendwie warm. So entfaltete sich der Teil ihrer Seele, über den Niphira selbst verfügte, schon gerade zu von selbst. Jedoch änderte sich dies, als der Griff fester wurde. Nein. Das war nichts gutes. Nichts angenehmes. Irgendetwas passierte hier. Und alles was er sich anschaute lief vor ihrem inneren Augen ab. Ihre kläglichen Versuche im Training, die Wutausbrüche dabei. Ihre Ankunft. Immer mehr zurück. Sie sah diesen Menschen, der zusammengekauert in dem Raumhafen in einer Ecke saß. Warum auch immer sie sich an ihn erinnerte. Sein Gesicht war irgendwie vertraut. Aber Fremd. Wer war er? Warum kam es ihr so vor, als müsste sie diesen Mann kennen. Sie erkannte bedauern in dessen Gesicht. Aber wer war er? Sie Stand wieder vor dem Dorf. Brennende Häuser, der Geruch verbrannten Fleisches stieg in ihre Nase. Wieder etwas weiter zurück. Sie kniete vor dieser Gestalt. Schwarze Roben. Ganz klar ein Sith. Dieses sadistische Grinsen im Gesicht, was sie verdrängt hatte bei alle dem was vorgefallen war. Sie hatte es sich immer als Lächeln eines freundlichen Mannes vorgestellt. Aber nun? Das war purer Sadismus. Wieder riss die Erinnerung abrupt. Doch anstatt weiter zu gehen spürte Niphira nur einen stechenden Schmerz. Um so stärker Darth Suyrayansi versuchte in ihren Geist einzudringen, desto stärker wurde der Schmerz. Er breitete sich auf ihren ganzen Körper aus. Sie versuchte entschlossen zu bleiben. Tat alles dafür nicht nachzugeben. Etwas sagte ihr, dass sie sich gegen das was passierte wehren müsste. Aber wogegen? Der Sith? Nein… Es war was anderes! Etwas krabbelte ihren Rücken hoch. Etwas kratzte an ihrem Hinterkopf. Sie selbst würde es als Blackout empfinden. Bis Darth Suyrayansi sie los ließ war das psychopathische Grinsen einer Mörderin zu erkennen. Einer absoluten Sadistin. War es das was Niphira wirklich war? Auch wenn jemand versucht hatte den Geist Niphiras stets im hellen zu halten, konnte man spüren, dass tief in ihr eine eiskalte Mörderin schlief. Charakterzüge denen es nach Blut dürstete. Es war klar dass Niphira selbst in ihrem Inneren regelrecht davor versuchte zu entkommen, aber selbst keine Ahnung von dem hatte wer sie wirklich wäre. Was sie in ihrem tiefsten Inneren war.

Als die mechanische Stimme erklang war sie wieder wie vorher. Ein verunsichertes Mädchen. Mental ein halbes Kind. Ihr Anblick, nachdem Grinsen, dass zwar Trotz zeigte aber auch Stärke, war wieder gerade zu armselig geworden. Fast schwach. Nur langsam drangen die Worte zu ihr durch. Nervös nickte sie bis sich der Sith selbst unterbrach und alles in Chaos ausbrach. Niphira selbst nahm es Anfangs nur durch einen Schleier wahr. Sie selbst wollte sich nur übergeben. Konnte den Drang dazu aber nieder ringen. Langsam klärten sich ihr Blick und der Geist. Erst jetzt realisierte sie das Bild um den Droiden und den Sith vor sich. Sie war nun noch blasser als zuvor. Das Bild. Dieser Mensch. War es überhaupt ein Mensch, der auf dem Tisch vor ihr lag? Sie wich langsam zurück. Starrte leer auf das Geschehen. Sie verstand es einfach nicht. Der offene Brustkorb. Was da mit diesem Wesen getan wurde. Es war wohl das erste Mal dass Niphira vor Augen hatte wie sie enden könnte. Entweder in der Rolle Artens oder auf dem Tisch. Andere Optionen waren kaum vorhanden. Ihr Kopf schmerzte wieder. Dieses Mal um einiges stärker. Niphira fasste sich an die Schläfen, die sich anfühlten als wären sie Schläuche die zu bersten drohten. Wieder sah sie Bilder. Zusammenhanglos. Ein Mann der über sie gebeugt war. Der Fremde vom Raumhafen. Eine Frau mit ebenso weißen Haaren wie den ihren. „Mu-“ Mehr konnte sie nicht damit in Verbindung bringen. Das und ein angenehmes Gefühl. Niphira stiegen Tränen in die Augen. Sie hatte das Gefühl mit dem Wesen, dass vor ihren Augen starb verbunden zu sein. Ihre Wahrnehmung verschwamm immer wieder. Immer wieder diese Bilder die sie nicht verstand. Sie stand in ihrem Geist wieder neben der Leiche und vor dem Sith. Nur dieses Mal stand die Zeit still. Sie kniete sich neben den toten Körper und drehte das Gesicht zu sich wie damals. Sie realisierte wer es war. Ihre Tante. Sie wusste nicht viel über diese Frau. Nur dass irgendwas in ihrer Seele zerriss, als sie realisierte wen sie vergessen hatte. Sie drückte diese Frau an sich. Weinte. Wusste nicht weiter. Schrie vor Schmerzen. Ein Schrei der erst aufhörte als Arten sie packte und mit sich zog. Kurz war sie noch in ihrer Erinnerung. Diese Szene in ihrem Kopf vermischte sich mit der Realität. Am Anfang zog Arten sie von ihrer Tante weg. Die freie Hand streckte sie nach dem leblosen Körper aus. Langsam brach das Bild zusammen und wurde von der Realität nieder gerungen. Ihre Hand war in Richtung des toten Körpers auf den Tisch ausgestreckt. Immer noch mit Tränen in den Augen starrte sie auf Artens Rücken und lief selbst nun auf einer Höhe mit ihm. Egal was ihrer Tante passiert war. Sie musste die Ausbildung beenden. Sie musste den Mörder finden. Mehr als je zuvor wusste Niphira nun, wie wichtig das Ende ihrer Ausbildung wäre. Da war keine Gegenwehr mehr. Sie wollte es schaffen. Sie wollte wissen was passiert war. Was aus ihr nun werden würde. Auf den Gängen schaute sie Arten an. „Was war das? Was ist da passiert?“ Sie schaute noch einmal zu der Tür des Labors zurück. „Was hat er getan?“ Sie verschwieg noch einige anderer Fragen. Sie sollten nicht hier, Nicht an ihn gestellt werden. Niphira würde die Antworten selbst finden müssen. Und warum hatte sie wieder so einen Blackout? Sie spürte nur dass sich irgendetwas an ihr veränderte. Etwas was Niphira das erste Mal seit dem sie hier war mit Angst erfüllte. Panik vor dem was in ihr vorging. Während sie liefen fiel ein schwarzes Haar auf ihre Schulter und von da auf den Boden.

Es war der Anfang eines Weges mit ungewissem Ziel. Einem Ziel bei dem unklar war was es sein würde. Weiter überschlugen sich ihre Gedanken. Das Gefühl hr Gehirn würde sich selbst verflüssigen. immer wieder zuckten ihre Lider leicht. Was auch immer da passiert war. Es hatte etwas getan. Niphira hörte wieder eine Stimme. Eine Stimme die undeutlich mit ihr sprach. Nur ein gackern. "...endlich frei..." war das einzige was sie verstand ohne zu realisieren, dass diese Stimme von ihr selbst gekommen war. Sie mit sich selbst gesprochen hatte ehe sie mit dem Kopf schüttelte. Sie musste sich auf etwas anderes konzentrieren. Hatten sie nicht einen Auftrag? Einen Jünger finden? Zumindest glaubte sie das verstanden zu haben. Einen Jünger. Bei allem was ihr heilig geworden war hoffte sie das möglichst schnell schaffen würden und nie wieder in dieses Labor zu müssen. Aber woher sollte sie einen Jünger nehmen? Wieder musste sie die Zähne zusammen kneifen. Irgendetwas wollte in ihren Kopf. Etwas anderes wollte es verhindern. "Ich will kämpfen..." formten ihre Lippen laut los was sie selbst aber als unheilvolle Stimme vernahm. Sie kämpfte weiter dagegen an. Sie war nicht so. Sie war nett. Sie war ein gutes Mädchen was einfach nur ihre Arbeit tat und kein Mörder. Kein Krieger. Sie, Niphira, war eine gebildete Frau und keine die sich blind in einen Kampf stürzte! Zumindest ermahnte sich Niphira dazu. Ohne Ahnung wie falsch sie lag. Dass nicht nur Erinnerungen verändert worden waren, sondern auch Teile ihres Seins blockiert worden waren. Am Ende hatte Darth Suyrayansi nur diese Blockade gelockert. Nicht dauerhaft, aber doch mit längeren Auswirkungen auf die Jüngerin selbst.

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[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Schlafzimmer] Treeya

Etwas in ihr war sehr dankbar, als ihr Gegenüber die Initiative ergriff und sie sich nur noch von ihm in den Rausch dieser Nacht hinleiten lassen konnte. Zwischen billigem, schlechtem Alkohol, Müdigkeit, Ergebenheit in die Situation und dem allgemeinen Wunsch, einfach mal die Welt um sich her zu vergessen, merkte sie gar nicht, wie sie hinterher einfach einschlief, den Kopf in das fremde Kissen vergraben, halb an den Partner für diese Nacht gekuschelt, halb ihm dabei die Decke stehlend.

Es war nicht so, als ob es das erste Mal wäre, dass sie einfach nach einer Feier mit einem Mann mitgegangen war. Für feste Partnerschaften fehlte ihr sowohl Zeit als auch die Muse, sich an jemanden zu binden, aber das ein oder andere kleine Abenteuer, stets im Rahmen dessen, dass die Leute nicht über einen sprachen, empfand Treeya als vollkommen legitim. Und bisher hatte sie es in 80% der Fälle auch geschafft, vor dem One Night Stand wach zu werden und einfach zu verschwinden. In den anderen 20% hatte man so getan, als hätte man nicht bemerkt, dass der andere bereits wach ist, und war einfach seine Wege gegangen. Entsprechend biss sich die junge Viertelchiss kurz wütend auf die Lippen, als sie am nächsten Morgen erkannte, dass Scytale bereits vor ihr wach war. Aber sie hörte das Geräusch der Dusche, also war das das perfekte Zeitfenster, um unerkannt die fremde Wohnung zu verlassen. Sie seufzte, als sie erkannte, dass ein Großteil ihrer Kleidung nicht hier im Zimmer war. Langsam stand sie auf und lugte aus der Tür auf die großen, verschlossenen Panoramafenster. Ok… ohne etwas anderes als der eigenen Haut am Körper würde sie bestimmt nicht durch diese Wohnung hüpfen und ihren BH jagen, der sich praktisch überall befinden konnte. Ihre Augen huschten umher und das einzige, was sie fand war ihr Höschen und ein Shirt von ihm. Besser als nichts. Damit konnte man wenigstens nach dem Rest suchen.

Als sie gerade das Schlafzimmer verlassen wollte, kam ihr Scytale entgegen, dezent verkatert und mit dem einzigen, auf dem Arm, was ihr eine schnelle Flucht ermöglicht hätte: Ihrer Kleidung.

Guten Morgen,“ antwortete sie gedehnt, nur langsam begreifend, dass sie wohl um einen Dialog nicht umhin kam, wenn sie ihre Sachen wiederhaben wollte „ja, ich habe gut geschlafen.“ Wäre es jetzt höflich, sich auch nach seinem Befinden zu erkunden? Wahrscheinlich ja, aber die Geste, mit der er ihre Sachen einfach hinter sich auf einen Sessel legte, irritierte sie so sehr, dass sie ihm am liebsten ein ‚gibt mir das bitte?!‘ entgegen geworfen hätte. So stand er zwischen ihr und dem Weg zur Flucht wie eine Mauer, die es zu überwinden galt.
Hast du Caf da?“, kam es so etwas unhöflich von ihr, rasch räusperte sie sich und ergänzte „also nur, wenn es dir nichts ausmacht…“ . Und jetzt hatte sie mit ihrer eigenen, obersten Regel gebrochen: Niemals, aber auch wirklich niemals zum Frühstück bleiben!

Irritiert blickte sie zwischen ihm und ihrer Kleidung hin und her und wünschte sich, er würde in einem spontanen Anfall einfach das Zimmer verlassen. Vielleicht konnte sie ja verschwinden, während er Caf machte?

[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Katakomben Gänge] Arten Lokar, Niphira​


Dem Wesen auf dem Operationstisch schien es schlechter zu gehen und so wandte sein Meister seine Aufmerksamkeit von Niphira ab. Er tat sein Möglichstes um das Leben seine Experimentes zu retten. Doch jagte er sie all zu bald fort, ein Wunsch, ein Befehle dem er nur allzu gerne folge leistete. Er zog die blonde Frau mit sich, hinaus aus dem Labor und in die Gänge der oberen Katakomben. Hörbar atmete er durch als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Gut was würde nun folgen? Einkleiden der Jüngerin, ihr ein Quartier zuweisen (lassen) das dichter an seinem und dem Labor lag und dann die Augen offen halten. Nach einem weiteren geeigneten Jünger für die Experimente seines Meisters.

Niphira hatten ihn eingeholt, während er mit forschen Schritten die Zeugkammer ansteuerte. Sie wollte wissen was passiert war und was er getan habe. Dabei wurde sie nicht spezifischer wer mit ihm gemeint war und so seufzte Arten hinter seiner Maske und verlangsamte seine Schritte etwas, bevor er zu antworten begann.


"Es gab Komplikationen, anscheinend hat das Herz des Wesens die Prozedur nicht vertragen. Was er getan hat? Nun der Jünger nichts, er hatte nur die richtigen Voraussetzung für das Experiment. Mein Meister hingegen versuchte und versucht wohl noch immer das Leben des Wesens zu retten. Die hohen Lords mögen es nämlich nicht wenn er zu viel Ressourcen vergeudet, ein weiterer Fehlschlag wäre für ihn und damit für uns wohl nicht gut."

Wie es schien sorgte diese Aussage dafür das die Jüngerin sich ihre eigenen Gedanken machte, sollte sie, so lange sie ihm folgte.

In der Zeugkammer, wurde veranlasst, das ihr ein kompletter Satz Kleidung ausgehändigt wurde, mehr oder minder in der richtigen Größe, dazu eine Decke, denn das neue Quartier würde keines der Massenquartiere mehr sein. Es befand sich eine Etage über dem Labor von Darth Suyrayansi, einen Quergang neben dem von Arten, bestand aus einem kleinen Raum mit einem Bettgestell mit Matratze. Eine einfach Multinasszelle schloss sich an den Raum an. Doch teilen würde sie sich diese mit dem Quartier daneben. Aber zumindest konnte man die Türen abschließen.

Der Sith-Schüler führte die blonde Frau bis zu ihrem Quartier und meinte dann:


"Ich gebe dir etwas Zeit dich einzurichten, vielleicht musst du ja noch andere Dinge aus verstecken holen oder willst dich frisch machen. Du findest mich bei der Essensausgabe wo ich mich schon einmal umsehen werde. Die Trainingsräume wären danach vielleicht ein guter Anlaufpunkt für einen Kandidaten für unseren Meister."

Der Mann mit der Maske hob die Hand zum Abschied und drehte sich dann um das seine Kleidung flatterte bevor er zielstrebig davon eilte.


[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Gänge] Arten Lokar, Niphira​
 
Bastion - Bonetown - Mietkasernen-Viertel - Straßen - Davis Moxley

Das unerbittliche Brennen der Braxant-Sonne verlieh dem intensiven Geruch nach seit Dekaden baufälligen Abflusssystemen, ungesunden Abgasen und Unmengen von Dreck und Schlamm eine zusätzlich ergänzende Note. Eine ergänzende Note, die die Bemühungen des ehemaligen Söldners intensivierten, hier so schnell wie nur irgendwie möglich wieder wegzukommen. Zurück ins Corellian Comfort Hotel in Little Tyrena, dem corellianischen Stadtviertel, wo ihn seine versilberte Minibar, ein dampfendes Bad und folgerichtig ein Glas Brandy auf Eis erwarteten. Am Rande der von Matsch und Unrat übersäten Straße, die bergaufwärts hinaus aus Bonetown und hinein in einen deutlich besseren Bezirk Centers führte und an diesem sonnigen Spätnachmittag so gut wie gar nicht befahren war, kam Davis an zwei Kindern vorbei, vielleicht im Alter von fünf oder sechs Jahren. Eine kleine Twi'Lek mit roter Haut und ein menschlicher Junge mit blonder Mähne. Die beiden formten mit ihrem Plastikspielzeug Formen aus der Konsistenz des Matsches und saßen kichernd am Straßenrand, beinahe so, als sei die Welt um sie herum nicht da. Der Junge blickte nur kurz um sich, sein ungeschnittenes Haar war ungewaschen und seine Kleidung bestand lediglich aus ein paar notdürftigen Fetzen. Genauso die des kleinen nichtmenschlichen Mädchens mit ihren aufgeweckten Augen.
Offenbar bemerkten sie ihn nicht, also kniete er sich neben ihnen auf den Boden und räusperte seine Stimme.

"Matschtorten, nicht wahr?"

Mit scheuem Blick musterte ihn der kleine Bub. Davis erwiderte die misstrauischen Miene mit einem gespielten prüfenden Blick der Formen aus Schlamm. Dann sah er wieder auf und direkt in die aufgeweckten Augen des Twi'lek Mädchens. Erst jetzt bemerkte er, dass sich unterhalb ihres verdreckten Kinns eine Narbe bis unter ihr unbedecktes Schlüsselbein zog und endlich formte sich der Ansatz eines anerkennenden Lächelns auf dem Gesicht des halben Mandalorianers.

"Die Schlacht auf Nsod*, Mister, wie im Holonet in der Schule heute!"

Mit ihren vor Matsch braunen Händen hielt sie ihm eine kleine Sturmtrupperfigur vor das Gesicht und drängte ihren kleinen Freund dazu, seine Figur zu zeigen. Davis kniff die Augen zusammen, um im blendenden Sonnenlicht zu erkennen, um was es sich handelte. Einen Sith mit rotem Lichtschwert, aber dafür einem abgebrochenen Bein. Die beiden Kinder waren halbverhungert und lebten mitten in diesem Dreckloch und doch drehten sich schon jetzt ihre Gedanken darum, die großen imperialen Triumphe nachzuspielen, die ihnen in ihrer Schule verkauft wurden. Irgendwie stimmte Davis das nachdenklicher, als es seine sonst so pragmatische und zynische Weltanschauung zuließ.

"Genau wie auf Nsod"

Bestätigte Davis aber den kindlichen Enthusiasmus der beiden. Er kannte die Aufnahmen natürlich, sie waren sogar der Grund dafür, dass er schon gestern nach Bastion gereist war.

"Nun denn, ich will Euch nicht weiter stören, bevor die Schlacht von Nsod noch zu einem Debakel wird. Hier, kauft Euch was nettes zum Essen. Und spendiert Eurem Sith eine Beinprothese"

Wieder zwang er sich dazu, kurz zu lächeln und kramte aus der Innentasche seiner schwarzen Lederjacke ein paar Creditchips hervor. Sie waren gleichmäßig großzügig aufgeladen, dass die beiden Kinder ein paar Wochen über die Runden kommen sollten, nicht aber ohne sich dabei aber den ein oder anderen Spaß zu gönnen. Eine innere Stimme trieb Davis dazu, noch

"Und sagt euren Eltern nichts"

anzufügen, doch irgendwas hielt ihn letztlich davon ab. Etwas zögerlich und mit Augen so groß wie Untertassen griff zuerst das Mädchen, dann der Junge zu und mit einem knappen Augenzwinkern erhob sich der frühere Söldner wieder. Fast schon vernünftig packten sie das Geld in den kleinen Rucksack, der neben ihnen auf dem Boden lag und das Mädchen stammelte irgendwas ähnliches wie "danke Mister" zusammen. Davis wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn und lief daraufhin weiter die Straße hinunter in Richtung Taxi-Bahnhof außerhalb von Bonetown. In den Slums von Bastion hatte er den Tag damit verbracht, ein paar Dinge herauszufinden und jetzt hatte er alle nötigen Informationen, um ihn aufzuspüren. Den großen Held von Nsod, der wohl kaum eine Beinprothese benötigte. Wenn ihn nicht alles täuschte, so stand ein großer Zahltag bevor, denn die Muraenus-Dynastie hatte sich trotz der jüngsten Tragödie wieder aufgerappelt. Sabar, der Held von N'Zoth, hatte dafür eigenhändig gesorgt und Davis hatte nicht schlecht gestaunt, als er das Gesicht seines alten Auftraggebers, dann Geschäftspartner und letztlich wohl auch Kumpanen gestern im Holonet erkannt hat. Er hatte den verwöhnten kleinen Scheißer eigentlich immer für eine Mimose gehalten, doch hier hat er wohl falsch gelegen. Ein imperialer Ritter war er nun, dazu prädestiniert aufzusteigen und Macht, Ruhm und Geld zu scheffeln. Und Davis Moxley schuldete seine Familie eine gewaltige Menge, das stand außer Frage. Der Söldner witterte eine Chance, die er nicht verpassen durfte und wusste nun genauestens, wie er an den Adeligen rankommen würde.

Bastion - Bonetown - Mietkasernen-Viertel - Straßen - Davis Moxley


*Nzoth
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Katakomben Gänge] Arten Lokar, Niphira

Niphira war am Ende komplett neben der Spur. Sie sie schaute in die regungslose Fratze der Maske. Plötzlich fand sie es gar nicht mehr so genial wie er aussah. Immer wieder zuckten die Bilder vor Niphiras Augen auf. Immer wieder schmerzte ihr Kopf. Fast als wäre es eigentlich für sie verboten das alles zu sehen. Schweigend folgte sie Arten durch die Gänge. Erst jetzt realisierte sie wo sie gewesen waren. Sie war auf dem Weg zum Labor so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht richtig gefasst hatte wie tief dieser Ort im Tempel lag. Niphira selbst war nie so weit in dessen inneren vorgedrungen. Sie steuerten zusammen die Zeugkammer an. Als Arten anfing zu sprechen war es weniger der Inhalt der sie fassungslos auf den Boden starren lies. Sondern diese Beiläufigkeit. Dieses unbeteiligte. Als wäre es etwas völlig Normales! Und solchen Menschen sollte sie dienen? Und Voraussetzungen? Was wenn sie irgendwann die Voraussetzungen für ein Experiment erfüllte?
Abermals kroch dieses merkwürdige Gefühl in ihrem Nacken hoch und kratzte an ihrer Hirnrinde. „Du solltest Vorkehrungen treffen!“ glaubte sie wieder die Stimme zu hören. Oder war es am Ende eine persönliche Paranoia die sich nun langsam entwickelte? In der Zeugkammer stand sie einfach so hilflos da wie sie sich fühlte. Irgendwie wirkte jeder Ort in diesem Tempel plötzlich so düster. Kalt. Unweigerlich schlang sie die Arme um sich. Ihr ging diese Stimme nicht mehr aus dem Kopf. Sie wusste nicht was los war. Sie schluckte nur als man ihr die Sachen gab. Ein kompletter Satz Kleidung. Irgendwie krampfte sich etwas in ihrem Magen zusammen. Etwas sagte ihr dass es nicht der Weg war den man sich von ihr gewünscht hatte. Es fühlte sich falsch an. Ihr Blick lag auf der Kleidung als könnte sie jederzeit zu Leben erwachen und sie auf fressen.
Mit der Kleidung auf dem Arm folgte sie dann Arten weiter. Immer wieder kam sie zurück zu ihren Gedanken. Wieder überlegte sie was das alles zu bedeuten hatte. Diese beiden… Lokar… Sein Meister… Was waren sie? Was veranlasst einen Menschen so zu sein?! „Du bist nicht besser… Du bewunderst sie… Du musst es dir nur selbst eingestehen...“ Unweigerlich schüttelte die Jüngerin sachte mit dem Kopf. Nein. Diese Stimme. Warum war sie nun so penetrant? Warum war diese Stimme so laut? Was war diese Stimme?! Wurde sie nun langsam verrückt? Sie hatte in der Bibliothek von Sith gelesen die ohne Vorwarnung absolut den Verstand verloren hatten. Als sie vor einer Tür stehen blieben wollte sie ruhig bleiben. Wie viele würden diesmal das Zimmer mit ihr teilen? Waren alle wie… Ein unauffälliger Blick zu Lokar… würden sie wie er sein? Sobald sich die Tür öffnete legte Niphira ihren Kopf schief. Das war… anders. Es war nicht gerade luxuriös aber gemessen an die letzten Wochen doch genau das. Ein Bett… nervös schaute sie zu Lokar. Dann wieder zu dem Quartier. Ihr Mund war staubtrocken. Seine Worte machten es nicht zwingend besser. Sie würden jemanden finden müssen der ähnlichen Experimenten unterzogen würde.

„Ich habe ein paar Ideen. Es sind Jünger die… gesund sind und ähnliche Attribute haben wie der… die Person… im Labor… Sie halten sich wahrscheinlich gerade in der Bibliothek auf… Oder bei der Essensausgabe…“

Ihre Stimme war kaum der Rede wert. Ihr Blick weiter starr auf den Boden gerichtet während sie die Namen schnell auf ein Datapad schrieb sowie eine Beschreibung der Personen und deren derzeitigen Arbeitsbereich. Sie gab Lokar das Pad und schaute diesem nach als er ging. Sie drehte sich langsam um und starrte auf ihr Quartiert. Langsam wankte die Jüngerin rein und verschloss die Tür. Sie musste sich abstützen. Was hatte sie getan? Es waren etwa ein dutzend Namen. Ein paar davon waren zumindest Jünger die sie gern gehabt hatte. Mit denen sie hin und wieder Witze gerissen hatte. Warum verriet sie ausgerechnet sie?! Sie schaffte es noch die Sachen auf das Bett zu legen. Kippte dann aber einfach um. Egal was sie versuchte. Ihr Körper wollte sich nicht mehr bewegen. Als wäre alle Kraft aus ihrem Körper entschwunden. Was auch immer in dem Labor passiert war, ihr Geist wollte sich erholen. Hielt den Druck auch nicht mehr aus der durch den Angriff auf die Barriere erzeugt worden war. Es hatte Niphira zu viel Kraft gekostet. Der Angriff und das was in ihr zu sein schien. Langsam glitt ihr Geist in eine Tiefe Schwärze hinab. Das Zimmer um sie herum versank in tiefer Dunkelheit.

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"Leere… Diese Kälte… Wo bin ich?" Sie stand vor einer kleinen Hütte. Es war alles was sie sehen konnte. Der Boden unter ihr nur eine weiße Fläche. Es wirkte als würde es an diesem Ort nur die Hütte geben. Kein Himmel, kein Boden, keine Grenzen. Da war nur nichts. Nichts außer dieser kleinen Hütte. Es war genau die Hütte in der ihre letzte Erinnerung gewesen war. War diese Hütte in ihrer Heimat ein Hinweis? Ein Hinweis auf ihre Vergangenheit? Niphiras Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Hütte aus der Stimmen zu vernehmen waren. Jemand schien darin zu diskutieren. Ein Streit vielleicht? Dafür waren die Stimmlagen zu unklar. Es waren vier Stimmen. Zwei Frauen, zwei Männer. "Ihr könnt sie doch nicht hier ewig vor der Welt wegsperren!" kam es von einem der Männer. "Es… Es ist nötig… Unsere Feinde werden stärker. Und sie ist..." kam es von einer Frau. Eine Stimme die Niphira irgendwie bekannt vor kam. Bevor die Frau den Satz beenden konnte schaltete sich die andere Frau ein. "Sie ist deine Tochter! Nicht mehr, nicht weniger! Deine Angst vor dem was sie werden könnte macht dich blind vor dem was sie ist!", das Schweigen war geradezu Ohrenbetäubend. Stille die nur die Luft mit Spannung erfüllte. "Ich kann nicht zulassen dass wir sie ausbilden. Der Orden wird darauf bestehen! Aber es geht einfach nicht! Sie ist zu sehr… wie..." Es war merkwürdig. Alle Stimmen wirkten vertraut. Aber warum? Niphira lauschte weiter. "Dein Kind ist stark. Sie hat einen starken Willen! Du würdest es merken wenn du endlich den Mut hättest sie richtig kennen zu lernen! Sie ist nicht so verloren wie du denkst! Egal an wen sie dich erinnert!" Man merkte dass es der einen Person nicht leicht fiel so über das eigene Kind zu reden. Der Mann der schon zuvor geredet hatte schien aber überzeugt zu sein. Nun schaltete sich die vierte und letzte Person in das Gespräch ein. Seine Stimme war ruhig und schien die Streitparteien beruhigen zu wollen. "Wir werden sie holen wenn wir sie auch beschützen können..." Niphira wollte die Tür öffnen. Wissen wer da redete. Wer diese bekannte Stimme wäre. Doch sobald sie die Tür der Hütte öffnete zerfiel diese vor ihren Augen. Sie spürte Schmerzen. Ihre Schulter. Dazu wurde ihr kalt. Aber warum?


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[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center -Tempel der Sith – Katakomben, Niphiras Quartier] Niphira
 
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