Bastion

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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Krankenstation :: Darth Draconis, Niphira Minora und Xexto Arzt (NPC)

Die Macht erfüllte diesen Ort, wenn der Planet noch über eine eigene authentische Flora und Faune verfügen würde, wäre er trotz imperialer Herrschaft für die lichte Seite das, was Bastion für die dunkle Seite war. Die Macht war stark an diesem Ort. Der Schmerz der Wesen hallte noch immer in der Macht wider. während sie in aller Seelenruhe über die Philosophie der Macht fachsimpelten. Es war so, als zwinge man einen Blinden zu sehen, ein befremdliches Gefühl, doch sobald man es schaffte, wollte man diese Macht nicht mehr aus den Händen geben, man wollte diese Macht für immer behalten und sogar mehren.

„Was interessiert den Krayt Drachen das Gejammer von Gizkas? Du bist jetzt hier, eine Schülerin der Sith. Diese Wesen sind Jünger. Du hast dich bewiesen und diese Wesen nicht.“ begann der Sith ihre Fragen stückweise zu beantworten. „Oder denkst du es ist Zufall, dass sie in der Lage sind, in der sie sind, ihre Prioritäten falsch setzend? Sie müssen diesen Weg selber einschlagen. Dabei kannst du nicht helfen und ich auch nicht.“

Er wusste nicht, ob er gerade in Niphira ein Leuchtfeuer der Erkenntnis ausgelöst hatte oder sie ob dieser Offenbarung geschockt war. Er ließ sie hinter den Vorhang blicken. Sie war nun Teil eines größeren Ganzen. Sie war eine der Auserwählten, die sich irgendwann, wenn sie die Ausbildung überleben würden, Sith nennen durfte. Alle anderen würden weiter auf ihre törichte Art und Weise zu kurz gedacht sich nur auf ihre Muskeln oder nur ihr Hirn verlassen und sich dann beschweren, dass niemand ihnen von oben eine Richtung vorgab. Es war die zu einer imaginären Gottheit beten und sich wundern, wieso diese Gebete nicht erhört werden. Es war eine vollkommen paternalistische Art und Weise zu denken, die nicht mit den Lehren der Sith in Einklang zu bringen war. Sie warteten auf eine Weisung von oben, eine Entmündigung ihrer Entscheidung. Nur sie konnten die Entscheidungen in ihrem Leben fällen und mussten mit den falschen Entscheidungen leben. Mal länger, mal kürzer.

„Die Sith können keine Galaxis eigenhändig regieren. Es würde in einem Gemetzel enden, aus dem nur Scherben hervorgehen. Doch ein Sith strebt nach mehr. Worüber willst du herrschen, wenn alles brennt? Über ein Imperium des Drecks und der bleichen Knochen?“

Draconis hüstelte ein Lachen hervor und schüttelte ein wenig mit dem Kopf. Diese rhetorische Frage würde er Niphira zum Nachdenken mitgeben. Sie hatte die Angewohnheit in seine Worte hineinzureden, weswegen er, als sie es erneut versuchte, den Finger hob und sie kurz ermahnend ansah. Wenn er sprach, hatte sie zu schweigen. Er räumte ihr Zeit und Raum für ihre Fragen ein, doch nur wenn sie gefragt wurde. Das Privileg der freien Meinungsäußerung war ein Privileg, dass man sich erkämpfen musste. Alles musste man sich erkämpfen, denn nur der Fortschritt führte voran. Stillstand bedeutete Tod.

„Was die Jedi betrifft… sie genießen nur das halbe Spektrum der Macht. Sie erkennen zwar die Dualität des Seins, schaffen aber nicht einen Schritt weiter zu denken. Sie denken, wenn sie das emotionale Niveau von Automata verfolgen, dass sie dann bessere Wesen seien. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Ein wahrer Sith gibt sich dem ganzen Spektrum hin. Ein Sith macht sich die Macht zum Untertanen. Um das zu tun, muss er auch Kontrolle über sich selbst besitzen, über das was er fühlt. Kann er sich nicht selbst kontrollieren und das Biest in seinem Inneren zum richtigen Zeitpunkt entfesseln, ist er nicht mehr als ein Tier. Das unterscheidet einen dunklen Machtnutzer von einem Sith.“

Elitarismus war für das Dasein eines Siths immanent. Die Inklusion einer bestimmten Gruppe Auserwählter führte im Umkehrschluss immer zur Exklusion aller anderen Wesen. Mit inbegriffen waren alle Bewohner des Tempelgebäudes, die diesen Normen nicht entsprachen. Das Mysterium der Macht, das Heilige und das Profane waren Dinge, die nicht jeder verstehen konnte. Manchen gereichte es die Macht wie ein Werkzeug zu nutzen. So wie ein Handwerker einen Hammer für die eine Aufgabe und einen Hydroschraubenzieher für eine andere Aufgabe benutzt, so vergingen sie sich an Bogan und seinen Geschenken. Doch die Macht war deutlich komplizierter und doch simpler. Es gab kein richtig oder falsch, die Macht war einfach da. Es waren die Wesen, die sie benutzten, die diese moralischen Werte anhand ihres Blickwinkels konstruierten.

„Vergleich es mit der Sonne. Der Naturzustand des Universums ist absolute Dunkelheit. Sonnen sind riesige Sterne, die mit ihrem Licht ganzen Planeten Leben spenden. Doch was passiert, wenn du in die Sonne schaust? Sie blendet dich. Zu viel Licht führt zu Dunkelheit.“

Der Sith stand auf und strich seine Soutane glatt. Mit einem Wink holte er wortlos den Xexto zu sich, der hier als behandelnder Arzt zuständig war. Ob er jemals frei hatte? Es schien zumindest so, als sei er hier, egal zu welcher Uhrzeit auch Darth Draconis ihn heimsuchte.

„Meine Schülerin benötigt einen Repulsorstuhl. Wie lange wird sie brauchen, bis sie wieder das Bein belasten kann?“

„Es sollte die Belastung der Haut angepasst oder reduziert werden. Anderenfalls kann es passieren, dass die Wunde wieder aufgeht und es zu einer verzögerten Wundheilung kommt.“

„Wie viel Bacta benötigt sie? Geben sie ihr eine Menge mit, dass sie in ein paar Tagen wieder fit ist.“

„Bei allem Respekt Mylord…“ begann der Xexto zögerlich, er hasste es diesen Wesen mit ihren kurzen Leitungen zu widersprechen. „Das verdünnte Bacta, dass uns zur Verfügung steht, sorgt durch seine Verdünnung mit anderen Stoffen zu längeren Heilphasen.“


„Ich möchte keine Ausreden hören, sondern Ergebnisse sehen. Geben sie ihr das was sie benötigt, damit sie so schnell wie möglich wieder das Bein belasten kann.“

Mit einer Verbeugung und zweiundsiebzig Flüchen auf drei verschiedenen Sprachen war der Xexto kurz verschwunden und kam, nach einer gefühlten Ewigkeit, mit einem holprigen Repulsorstuhl zurück und überreichte der Schülerin ein Med-Pak des Ordens. Während Niphira sich in den Stuhl wuchtete und dieser, mit einem eher unguten Geräusch seines Repulsortriebwerkes kurz an Höhe verlor, bevor er sich wieder einpendelte, erschien Roon Vass. Er humpelte stark, doch konnte er gehen. Gewohnt gebückt suchte der Nichtmensch seinen Weg zum Sith Executor. Die mechanische Atmung des Kel Dor rasselte. Scheinbar würde auch diese Kreatur eine gewisse Regenerationszeit benötigen, bis er wieder gewohnt seinen Dienst verrichten konnte. Doch einfache Aufgaben würde er ihm zutrauen. Wenn er daran scheitern würde, wäre er es nicht wert ein Sith zu sein.


„Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig. Wer hat euch angegriffen?“

„Es war ein Anomid. Er kam und sagte zu den Jüngern, wer sich sofort von euch abwenden und seinem Gebieter dienen würde, würde überleben.“

„Und der Anomid hat nicht verraten wem er dient?“
fragte der Sith den Jünger ungläubig.


„Nein.“ rasselte die durch den Vocoder verzerrte Stimme. „Nicht direkt. Er sprach nur von der eisernen Faust.“

Darth Malevolos. Es gab nur einen Sith im Orden auf Bastion, der sich als die Faust des Imperators bezeichnete. Alle anderen lernten schnell kennen, wieso man den Cathar Sith so nannte.

„Du hast gute Arbeit geleistet. Geh nun zur Doashim zurück. Das Innere des Schiffes bedarf einer Reinigung.“

Der Sith Executor wartete nicht, ob Roon Vass Widerworte geben würde. Er strich sich mit seiner Klauenhand über die lidlosen Augen, das Rasseln des Atems noch immer präsent, während er unter Schmerzen eine Verbeugung hinkriegte und sich dann entfernte. Mit einem Nicken signalisierte der Sith seiner Schülerin indess, dass sie ihm folgen sollte.


„Sith behandeln ihre Schüler so, wie es die Natur auch tut. Diejenigen, die sich am Besten anpassen können, überleben. Sei es durch List, Stärke oder Wendigkeit. Wenn ich von einer Klippe stoße, dann weil ich dir zutraue, dass du deinen Fall mit der Macht abdämpfen und dich sicher abrollen können wirst. Wenn du es nicht schaffst… dann warst du auch keine Sith.“

Doch der Sith wollte sich nicht nur auf die Aspekte konzentrieren, die ein Außenstehender als negativ wahrnehmen würde. Die Macht gab und die Macht nahm. Bogan hatte viele Geschenke für jene zu überreichen, die sich durchsetzen konnten. So auch der Sith Executor.

„Du hast dich auf der Doashim bewiesen. Du hast dich vor allem für mich eingesetzt. Vielleicht siehst du das nur indirekt so, aber du hättest die Situation auch anders lösen können. Stattdessen hast du den Kampf gesucht und meine Feinde konfrontiert.“ begann der Sith, bevor er stehen blieb. Mit ihm blieb auch der Repulsorstuhl stehen. Wenn es etwas gab, dass er honorierte, dann war es Loyalität. Das mochten andere Sith Meister anders sehen, denn Verrat ist der Weg der Sith, doch wollte er keinen Sith aus den Lehrbüchern der alten Sith Imperien züchten. Wie gut das gegangen ist, war ja Geschichte. „Loyalität mir gegenüber zahlt sich aus. Daher frage ich dich, gibt es etwas in diesem Gebäude was dir fehlt? Etwas, dass du dir wünschst?“

Es konnte unmöglich sein, dass Niphira wie ein unbescholtenes Blatt durch diese Hallen gewandert ist. Offene Rechnungen, Rache, geklaute Gegenstände. Auf dieser Ebene der Existenz herrschte die pure Anarchie. Lediglich die Sith und Jünger der Pyramide der Wächter sorgten für Ordnung. Sie würde sich was wünschen und er würde sehen, ob er es erfüllen würde.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Krankenstation - Niphira, Darth Draonis [NPC>] Xexto Arzt [NPC<]



Niphira wusste, dass sie nicht reden durfte, ohne gefragt zu werden. Nur war es schwierig hier durch eine Tür zu treten und ein großes Feld von neuen Möglichkeiten zu bekommen ohne teilweise zu einem kleinen Kind zu degenerieren, dass los stürmen und alles entdecken wollte. Langsam schaute die frisch gebackene Schülerin auf. Dieser Ort hier war scheinbar so viel mehr, als es den ersten Anschein nach der Fall wäre. Faszinierend. Wirklich Faszinierend. Sie lächelte sachte bei dem Gedanken. Dann aber senkte sich ihr Blick. DIe Worte des Sith waren wahr, doch musste sie doch daran denken nicht von der hohen Menge Gizkas nicht überrannt zu werden. Noch war sie kaum mehr als eine Jüngerin die man befördert hatte. Zumindest noch könnte es Jünger geben, die sie besiegen könnten. Klar wollte sie voran schreiten, allerdings hieß es nicht umsonst, dass jedes Wesen, das zu bluten vermochte auch getötet werden könnte. Niphira mochte eine der gefährlichsten Jünger gewesen zu sein. Sich allerdings der Illusion hin zu geben die Spitze zu sein war gefährlich. Es gab immer jemanden der einen übertrumpfen könnte. Seine Worte waren wieder einmal sehr interessant. Niphira verstand was er ihr vermitteln wollte. Allerdings würde es schwer werden es auch schnell umzusetzen. In ihrem Kopf war verankert hier lediglich als Trophäe eines toten Sith zu dienen. Dazu bestimmt zu sein bis zu ihrem Tod als Jüngerin dienen zu müssen. Nun aber war dieser Glaube zerstört worden. Ein Glaube der fest verankert gewesen war. Ja. Es war wahr was er sagte. So hörte Niphira seinen weiteren Ausführungen zu. Am Ende war sie es, die den Titel Schülerin trug. Nicht Schatten, keiner dieser degenerierten Muskelberge. Keiner dieser Bücherwürmer. Sie kniete hier. Lernte schon jetzt mehr als jedes Buch der Bibliothek an Wissen hätte vermitteln können. Ein Nicken signaliserte, dass er auch mit den folgenden Worten auf fruchtbaren Boden traf. Man würde ohne untergebene wirklich nichts erreichen wenn man nach mehr strebte als ein unbedeutendes Leben. Es war logisch. Die Philosophien des Executors wirkten in sich geschlossen. Wirkten wie ein guter Ansatz ihr weiteres Leben zu planen. Ein guter Ansatz festzulegen wofür sie stehen wollte.

Die weiteren Worte betrafen die Jedi. Sie nutzten nur das halbe Spektrum der Macht? Wie konnte man so töricht sein? Ihnen lag die ganze Welt zu Füßen und ihr Weg nahm nur Teile dessen an, was zu einem großen Ganzen gehörte? In der Tat wirkten sie wirklich in ihrem Denken beschränkt. Wie konnte man eine solche Existenz anstreben?! Niphira seufzte leise. Ohne Emotionen wollten sie ein besseres Wesen sein? Das war doch absurd! Ohne Emotionen gab es keine Gnade, kein Mitleid! Selbst wenn dies die Werte waren die man suchte. Wie sollte man Mitleid mit Wesen empfinden, wenn man sich von jeglicher Emotion abschottet. Die Jedi waren Narren. Mehr nicht wenn dies ihr Glaube war. Emotionen musste selbst ein Schwertkämpfer bei Zeiten zulassen. Und diese mussten fokussiert bleiben. Ruhig und gelassen. Bloß ohne die richtigen Emotionen würde man viel zu früh nachgeben wenn der Gegner übermächtig erschien. Das weg zu geben war Wahnsinn! Man musste immer alles abrufen, was einem zur Verfügung stünde wenn man seine eigenen Ziele verfolgte. Sie verstand immer besser warum Emotionen so wichtig wären. Allerdings auch wie schmal der Pfad wäre, auf dem sie zu Wandern hatte. Es war ein Drahtseilakt. Zu viele Emotionen und Niphira wäre bloß ein wildes Tier. Würde sie sich aber zu sehr unterdrücken, würde sie nicht das volle Potenzial der Macht abrufen können. Wieder ein Punkt der mehr als nur faszinierend wäre. Niphira hatte wirklich das Gefühl erlangt einen perfekten Lehrer gefunden zu haben. Es gab keine Grenze, wenn man sich nicht selbst eben diese setzte. So schien es zumindest. Das Vergleichen des Ganzen mit dem Universum war daher für Niphira mehr als verständlich. Klar. Es war logisch. Ein wohl dosiertes Gift konnte die Rettung, eine Überdosis der Tod sein. Sie schaute erst auf, als ihr Meister sich an den Xexto wandte. Einen Repulsorstuhl? Sie mochte den Gedanken nicht an einen Stuhl gefesselt zu sein. Seine Worte machten Niphira sauer. Am Liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte den Xexto am Hals gepackt. Er sollte ihr einfach genug Bacta injezieren, damit die Wunde bald verheilt wäre. Ihr Körper würde schon so genug abbauen. Sie wollte keine Schmerzmittel. Sie wollte das Bein wieder in einem funktionierenden Zustand haben. Zum Glück übernahm ihr Meister schon verbal das zu äußern, was Niphira am liebsten weniger freundlich gerufen hätte. Niphira schaute dem Wesen nach bis es mit einem Medi-Pak zurück kam. Den Repulsorstuhl schaute sie dagegen an wie ein Monster. Ihr missfiel die Situation schon jetzt. Erst als sie die Erlaubnis bekam sich in diesen zu setzen tat Niphira dies auch.

Das Aufstehen erforderte Kraft. Das verletzte Bein protestierte nun bei jeder Bewegung. Sie wuchtete sich mehr, als sich zu setzen, in den Stuhl, der gefährlich absackte. Lächerlich. Schwach. Mehr war das nicht. Ihr Blick fiel auf einen Kel’Dor, der sich den beiden näherte. Darth Draconis schien diesen Mann zu kennen. Scheinbar war er genauso verletzt worden. Hatte er nicht selbst auf der Krankenstation gelegen? Er war auch angegriffen worden? Niphira verfluchte ihre Situation jetzt schon mehr als alles andere. Sie wäre so nicht von nutzen! Sie redeten über seinen Angriff. Scheinbar trachtete jemand ihrem Meister nach dem Leben. Das war nicht gut. Nein. Das war eine Katastrophe! Langsam lehnte sich Niphira vor und wollte kein Wort der Konversation verpassen. Das Gespräch war kurz. Der Kel’Dor sollte das Schiff reinigen. Also war es wohl nicht unüblich diese Aufgabe zu erhalten. Niphira lehnte sich wieder etwas zurück. Interessant. Sie hatte neue Feinde. Sie würde schnell stärker werden müssen. Würde noch schneller lernen müssen. Die eiserne Faust klang nach einem sehr mächtigen Wesen. So gefährlich würde es also werden. Niphira folgte dem Executor so gut es der Stuhl ermöglichte. Schon jetzt sehnte sie sich danach wieder ihre eigenen Beine zu nutzen. Aber das würde dauern. Seine Worte waren hart. Aber sie kannte es. Greth hatte Niphira damals ohne ihr wissen bei einer Blutjagd eingeschrieben. Nicht um sie in Gefahr zu bringen, sondern um die kleine Niphira nach dem erreichen einer Mentalen Mauer nicht mehr vorangekommen war. Am Ende war sie gewachsen. Hatte diese Mauer überwinden können. Vermutlich wären eben solche Dinge unter Darth Draconis mit solchen Dingen vergleichbar. Abermals kam er auf den Kampf im Laderaum zurück. Sie hatte sich bewiesen.Sobald der Sith stehen blieb tat Niphira es auch. Er fragte, ob ihr etwas fehlen würde. Ob sie sich etwas wünschte. Sie hatte nur eine Sache, die sie wieder haben wollte. Ihren größten Schatz. Ihr Blick verhärtete sich.

“Mein Schwert. Ich bin mit einem Vibroschwert angereist. Diese Klinge habe ich von meinem Lehrer erhalten, mit ihr habe ich ihn besiegt und mich das erste Mal einem Sith gestellt. Es steht derzeit für meinen größten Sieg, meine größte Niederlage und größten Fehleinschätzung. Man hat es mir bei meiner Ankunft genommen. Jüngern ist es ja nicht erlaubt eine Waffe zu tragen. Ich glaube... Ich hoffe, dass es sich noch in der Waffenkammer befindet...”


Kam es trocken. Dieses Schwert war alt. Wahrscheinlich würde ihr Meister spätestens bei dessen Anblick die Hoffnung verlieren, dass seine Schülerin noch ganz bei trost war. Das Schwert war veraltet. Technisch nichts verglichen mit modernen Vibroklingen. Dafür aber in Niphiras Augen perfekt ausbalanciert und weder zu schwer, noch zu leicht. Die perfekte Waffe für ihre Art zu kämpfen. Ihre Mundwinkel zuckten leicht. Das war alles. Mehr wollte sie nicht.

“Das wäre abgesehen von weiteren Lektionen alles was ich brauche. Wenn ich als Jüngerin etwas benötigt hatte, habe ich es mir geholt. Auf die eine oder andere Art und Weise.”

Die Frage war nun, wie der Sith reagieren würde. Ihr Meister könnte sie mit dieser Frage testen. Oder aber ernsthaft über ein Geschenk nachdenken. Entbehrungen waren Teil des Lebens im Orden gewesen. Würden ein stetiger Begleiter sein. Aber das gehörte sowohl zum Leben der Sith, als auch zu jenem eines Schwertkämpfers. Mit ihrer eigenen Klinge wären die beiden Jünger vermutlich binnen Sekunden Hackfleisch gewesen. Somit wäre diese Waffe nicht nur ein Geschenk. Sie würde mit dieser ihr eigenes Potential besser abrufen können. Dies wiederum würde bedeuten, dass sie effektiver dienen könnte. Ihr Blick wanderte zum Gesicht ihres Meisters. Sie versuchte seine Mimik zu lesen. Was würde er nun tun?


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Krankenstation - Niphira, Darth Draonis [NPC>] Xexto Arzt [NPC<]
 
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Die Überheblichkeit mancher die sich, zu Unrecht, Sith nannten ließ sie vergessen, dass die Macht nicht nur Werkzeug und Diener der Sith, sondern auch ihr Lehrmeister war. Viele vergaßen diesen Aspekt und hielten sich für Götter, ein Frevel, den die meisten teuer bezahlen mussten. Wie oft hatte er schon Sith getötet welche nicht verstanden hatten, dass es die Macht war, welche den Weg leitete, nicht ihre eigene Stärke. Arion hatte nicht gewusst und nicht gelernt was er wusste, er hatte mit dem Leben bezahlt. Er war nur einer in einer langen Reihe von Sith die ihre Chance vertan hatten. Darth Draconis würde diesen Fehler nicht begehen, stattdessen würde er abwarten. Seine Züge mögen vielleicht noch verdeckt und irrational erscheinen, doch verfolgte er einen Plan, der jedem Desajikspieler ein Lächeln um die Mundwinkel gezaubert hätte. Wie ein solcher Spieler setzte er langsam aber sicher seine Figuren in die richtigen Positionen um seine Ziele zu erreichen. Schlussendlich würde er die Macht erhalten nach er sich so sehnte und würde seine Ketten sprengen. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Wesen. Keine Ketten würden hin dann mehr geißeln, er würde einem Adler gleich frei sein. Seine Ketten würden zerbersten.

„Eine eigene Waffe dürfte nicht verkehrt sein. Bis du dein erstes, eigenes Lichtschwert gebaut hast, wird das Schwert ausreichen müssen.“

Mit dieser Antwort war die Sache also entschieden, die Waffenkammer war ihr nächstes Ziel. Diese räuberische Natur lässt Schlachten und Kämpfe um die Herrschaft entflammen, vor allem unter den Adepten der Dunklen Seite. Manchmal sind dies heftige Konfrontationen, andere Male sind es die subtilen Spiele der Rethorik und Diplomatie, welche die Sith untereinander spielen; doch sollte man nicht den Fehler machen und sich zum Sieger auserkoren fühlen, dies löst weiteres Blutvergießen oder Verrat unter den Jüngern der dunklen Seite aus. Nicht nur entmutigt die dunkle Seite brüdermordende Tendenzen die Zusammenarbeit zwischen den Adepten verhindert, sie hindert auch die Weiterentwicklung des Wissens über die dunkle Seite der Macht. Ihnen daher keine eigene Bewaffnung offiziell zuzugestehen war auch ein Selbstschutz der Sith gewesen. Doch Niphira war nun keine Jüngerin mehr und hatte sich das Privileg eine Waffe zu führen verdient.

Auf dem Weg zur Waffenkammer erklärte der Sith Executor die Philosophie der Sith und die Beweggründe ihres Ordens. Der Aspekt der Kontrolle erscheint in den Lehren der Jedi eine größere Bedeutung zu erhalten als in der Ausbildung eines Sith. Die Kontrolle über den eigenen Körper und die eigenen Emotionen ist für einen Jedi immanent. Viele Sith hingegen sehen es als ein Hindernis im Erfüllen ihres Potenzials. In den Augen des Sith Executors ein folgenschwerer Fehler. Wer zu einem Pantokrator emporsteigen möchte und die Macht zu seinem Sklaven machen will, muss zu aller erst die Macht über seinen eigenen Körper erlangen. Den Sieg. Das Supremat war kein Zustand, den man allein durch rohe Gewalt erreichen konnte. Die Waffen der Sith umfassen eine breite Palette, das Lichtschwert ist nur das offensichtlichste Werkzeug dieses Mosaiks. Er erkannte die Lehren in seiner Umgebung jedes Mal aufs Neue wieder. Auch die Abhängigkeiten der Jünger zu anderen wie es derzeit Niphira erlebt hatte, waren ein Ausdruck dieses unbedingten Herrschaftswillens. Sie waren wie die Spielereien von Raubtieren, die nur eine Vorbereitung auf das sein sollten, was sie einst im tödlichen Spiel um die Macht im Orden tagtäglich erfahren würden. Die Macht im metaphysischen Sinne wiederum ist nicht nur Werkzeug und Sklave zugleich, sie ist auch ein Gift. Dieses Gift darf nur von wenigen geführt werden. Je mehr sich ihrer benutzten, desto verdünnter wird dieses Gift, bis es unbrauchbar wird.
Das Besorgen der Waffe in der Waffenkammer der Domäne der Lernenden war für den Sith Executor eine reine Formalität. Er benötigte nur ihren Namen, sie musste nur kurz durch einen Irisscan bestätigen, dass sie es war und schon verschwand einer der wachhabenden Jünger für eine gewisse Zeit, bevor er mit dem Schwert zurückkam und Darth Draconis überreichte. Die Waffe, nach der sich seine Adeptin scheinbar so sehr gesehnt hatte, war nichts aufsehenerregendes. Schnörkellos aber scharf, besaß die Waffe weder eine Parierstange, noch einen Ultraschall-Vibrationsgenerator. Eine primitive und doch effekte Waffe. Der Sith fühlte die Ausgeglichenheit der Klinge, schwang sie ein, zwei Mal, und musterte das Stück.


„Trag es mit Demut und führe die Klinge zu meinen Gunsten.“ sagte der Sith, als er seiner Schülerin die Klingenwaffe entgegenhielt.

Damit hatte Darth Draconis sein Versprechen eingelöst. Sie sollte Vertrauen zu ihm fassen und wissen, dass treue, gute Dienste belohnt wurden und vermeidbares Versagen bestraft wurde. Er wollte aus ihr eine Sith machen, ein Instrument seines Willens, eine Waffe und ein Werkzeug. Er würde auch weiterhin sein Sklave und sein Diener sein, nur auf einer anderen Ebene. Er würde ihm zeigen was die Schülerin wissen musste. Mit seiner noch nicht fitten Schülerin beschloss der Sith an ihren Machtfähigkeiten zu lernen. Ihre Muskeln würde sie einsetzen können, wenn sie fit genug war. Er zog sich mit ihr in einen der kleineren, leeren Trainingsräume zurück. Beide setzten sich hin, respektive ließ die Schülerin ihren Repulsorstuhl einfach zu Boden gleiten.

Sieh her und lerne.“

Der Sith öffnete nun seinem Geist der Macht und der dunklen Seite, ließ sich von ihr durchströmen bis sie ihn vollkommen ausfüllte. Seine Wahrnehmung breitete sich aus, bis sie wie Tentakel alles um ihn herum erfassten. Im nächsten Schritt breitete er seine imaginären Fühler nach seinem Schüler aus, erfassten ihn und drangen in ihre Gedankenwelt ein. Sie würden der Treibstoff sein, den seine Adeptin brauchen würde um die dunkle Seite einzusetzen. Er wusste, dass dieser Hass nichts Ungewöhnliches war, wollte er doch auch damals seinen Meister am liebsten töten, doch jetzt wusste er, alles war damals nur zu seinem Besten geschehen. Die Kraft die in dem Nichtmenschen steckten waren stark genug um Steine anzuheben, um Drexl vom Himmel zu holen oder um Bäume auszuwuchten, doch fehlte es ihr an der nötigen Übung. Er weckte die Macht in ihr, sodass sich seine Schülerin der Macht, welche in ihm schlummerte, zum ersten Mal bewusst wurde. Der Sith fühlte zum ersten Mal wie die Macht ihre Wurzeln in ihre ausbreitete, sich um ihre Gliedmaße schlang und durch ihre Poren ausdünstete. Vollauf konzentriert nahm Draconis sich nun vor, sie durch seine Machtsicht die Macht näher zu bringen. Er wusste, sie würde die Kraft haben, doch würde es ein steiniger Weg werden bis ihr das gelingen würde. Die beiden knieten, sich gegenübersitzend, sie in ihrem Repulsorstuhl. Der Sith legte sein Lichtschwert zwischen das Schüler-Meister Duo. Er beschloss für den Anfang mit simplen Sachen anzufangen. Würde die Schülerin das nicht durch die Macht sehen, er würde sagen es sei von Geisterhand geschehen. Es war auf eine Art unheimlich, nachdem man die Augen geschlossen hatte, sah man zunächst nur einen tiefschwarzen, wabernden Nebel, doch langsam änderte es sich, konnte langsam den Boden erkennen, konnte jedoch vor allem Darth Draconis Aura spüren. Diese Aura überstrahlte alles andere. Doch obwohl die Aura so stark leuchtete, schoben sich immer wieder schwarze Nebelschaden davor, als wollen sie ihm die Sicht verwehren. Man spürte das Miasma Bogans, dass der Sith Meister ausstrahlte und sah mit dem dritten Auge, wie Teile dieser Corona sich aus dem Bereich des Sith Executors auf das vor ihm liegende Lichtschwert zu bewegten. Man sah, wie sich aus seinem Geist heraus zuerst kleine, unscheinbare, und dann immer deutlicher Tentakel bildeten, und aus dem heraus das Lichtschwert packte. Einer Schlange gleich wandte sich diese ätherische Ranke um den Griff des Lichtschwerts. Doch statt es wie eine unsichtbare Hand zu verwenden, spürte man wie sich die Macht um das Lichtschwert verdichtete, bevor es vom Boden abhob. Es wurde also eine Blase geschaffen, die das Objekt von äußeren Einwirkungen befreite. Das war also der Schlüssel.

Probier es.“

Es hatte nichts mit der Größe des Objektes zu tun, sondern mit der eigenen Visualisierung. Man musste die mentalen Barrieren einreißen, welche eine Person daran hinderten, das Objekt mit der Macht statt mit dem Verstand zu sehen. Wenn der Geist sagt, dass ein Objekt zu schwer ist, dann scheitert die Materialisierung des Soll- in den Ist-Zustand. Es war nun an der Zeit es selbst auszuprobieren. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er sich das Schauspiel an. Es klang so einfach und war doch so schwer. Die einfachsten Dinge wurden unter der Anwendung der Macht, wenn man die Technik nicht beherrschte zu wahren Kraftakten. Er war gespannt auf das Ergebnis seiner Schülerin. Wie weit sie kommen würde, hing ganz allein von ihr ab.



Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Krankenstation :: Darth Draconis, Niphira Minora und Xexto Arzt (NPC)

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Krankenstation - Niphira, Darth Draconis [NPC>] Xexto Arzt [NPC<]


Die Ohnmacht die Niphira überkommen hatte war schrecklich gewesen. Eine Ohnmacht auf einer emotionalen Ebene, die den eigenen Geist abstumpfen ließ. Am Ende hatte Niphira nicht mehr agiert, sondern reagiert. Wie eine Maschine die nur etwas tat, wenn man ihr einen Befehl erteilt hatte, war sie außerhalb von solchen Eingaben einem standartisierten Programm gefolgt und nun war sie hier. Diente einem Meister, der es schaffte sie wieder mit Leben zu füllen. Der trotz des harten Trainings ihre Ausbildung voran trieb. Auch wenn sie den Stuhl nicht mochte. Aber am Ende würde auch dies wieder vorbei gehen. Sie wollte ihre Freiheit zurück. Wollte herausfinden, wer sie war. Wie weit der Weg für sie noch gehen würde. Ihr Wissen vertiefen. Ihre Fähigkeiten stärken und die Sinne weiter schärfen. Am Ende würde sie diesem Mann folgen. Er war mächtig. Und mächtige Freunde im Orden der Sith waren immer von Nutzen. Aber erst waren seine, nein, ihre Feinde zu bezwingen. Am Ende war es für Niphira eine Überraschung gewesen, dass er bezüglich des Schwertes einwilligte. Sie nickte kurz sachte.

“Die Klinge wird mir gute Dienste erweisen. Ich weiß wie ich sie führen muss…”


Ihre Stimme hatte eine Festigkeit gefunden, derer Niphira sich nicht mehr sicher war, sie jemals wieder erreichen zu können. Niphra dachte kurz nach und bemerkte, dass sie wirklich zwischenzeitlich einfach aufgegeben hatte. Warum? Ihr Blick fixierte sich bei diesen Gedanken auf den Sith. Was hatte sie so resignieren lassen? Wie hatte es der Executor hinbekommen, dass Niphira langsam versuchte wieder auf zu stehen. Wieder zu kämpfen. Langsam schüttelte sie mit dem Kopf. Sobald sie schlafen könnte würde sie genug Zeit haben die Gedanken zu verarbeiten. Nun aber hieß es zu dienen. Dem Executor einen guten Dienst zu erweisen.

Während sie den Weg zur Waffenkammer einschlugen, folgte Niphira Darth Draconis nicht nur physisch, sondern auch seinen Ausführungen. Sie versuchte bestmöglich die Worte zu verstehen. Wenn sie etwas nicht verstand wartete sie auf Erlaubnis ihre Fragen stellen zu dürfen. Es war faszinierend. Der Stoff, der so trocken sein könnte wurde von ihrem Meister sehr interessant vermittelt. Auch hier würde sie viel darüber nachdenken müssen. Ihre Gedanken waren auf den Unterricht fokussiert. Ihre Gedanken darauf ausgerichtet jegliches Wissen in sich aufzunehmen. Emotionen komplett zu ignorieren erschien NIphira zunehmend als kapitaler Fehler der Jedi. Alleine wenn sie an ihren ersten Kampf gegen jenen Sith auf Cathar zurück dachte. Sie hätte ohne ihre Emotionen in jener Nacht niemals so lange durchgehalten. Sie wäre wahrscheinlich viel früher besiegt worden. Eben weil ihre Emotionen in jener Nacht der Antrieb waren, der sie immer wieder hatte aufstehen und los stürmen lassen. Bis es vorbei gewesen war. Obwohl sie die unterlegene gewesen war, war sie nicht davon gerannt. Sie hatte gekämpft. Für ihre Überzeugungen, für die Dinge und Personen, die ihr Wichtig waren und als Teil der Dorfwache, die ihre Heimat beschützt hatten. Am Ende fragte sich Niphira wie viele der Wesen in dem kleinen Dorf wohl überlebten. Ob sie es wieder aufgebaut hatten. Was war aus den Gräbern ihrer Tante und jenem von Greth geworden. Sie würde irgendwann sein Schwert bergen. Nicht dass irgendwelche Grabschänder es an sich nehmen würden. Einen Sieg erlangte man nicht nur durch Kraft. Man musste im Kopf stark sein. Die meisten Kämpfe die man schlug konnte man bereits im Kopf für sich entscheiden. Einer der Gründe warum Niphira unter anderem gegen die Schülerin so viel geredet hatte. Ab dem Zeitpunkt, wo sie merkte, dass sie stärker war hatte sie einfach ihre Dominanz versucht weiter auf zu bauen. Unbewusst war das herumschieben ihrer Füße zur Korrektur der Haltung wahrscheinlich diese Dominanz weiter gefestigt in ihrem Kopf, bis sie ausgerastet war. Vermutlich war das Mädchen damals deswegen so außer sich gewesen. Sie hatte sich in ihrer Wut verloren. Klar. Aber am Ende war sie stärker gewesen, als es ihr selbst vermutlich bewusst gewesen war. Tänzeln, Reden, Spielen. Durch solche Dinge konnte man das Bild eines Übermächtigen in den Geist seines Gegners verankern. Besiegte man den Geist hatte man, normalerweise, auch den Körper bezwungen. Niphira merkte langsam wie viele Fähigkeiten Greth ihr vermittelt hatte, die über das Führen eines Schwertes hinaus gingen. Jetzt wo sie viele seiner Lehren auch hier wieder fand realisierte Niphira, wie stark Greth gewesen sein musste. Wie stark sie hat sich unterkriegen lassen. Ein kaum sichtbares Kopfschütteln war der Hinweis auf diese Gedanken. Auf das Realisieren was sie eigentlich bereits gelernt hatte.

Sobald das ungleiche Duo die Waffenkammer erreichten war ihr Blick auf den Executor gerichtet. Für ihn schien es kein Problem zu sein auf die Waffenkammer zu zu greifen. Man scannte ihre Iris und kurz darauf verschwand der Jünger. Sie rechnete ehrlich gesagt nicht damit dass ihre Klinge überhaupt noch existierte. Aber warum war er dann verschwunden? Würde er mit etwas anderem zurück kommen? Bis der Jünger wieder kam bezweifelte Niphira, dass es passieren könnte. Sie versuchte den Blick ihres Meisters zu deuten als er die Waffe inspizierte. War er enttäuscht? Sie wusste, dass das Schwert veraltet war. Es war nicht der Rede wert. Und doch wusste sie um dessen Schneidkraft. Man musste diese Art Schwert anders handhaben als die Klinge die sie im Laderaum der Doashim gefunden hatte. Bei seinen Worten nickte Niphira ruhig.

“Natürlich. Ich werde mit dieser Klinge ein Werkzeug von eurem Willen sein. Euer verlängerter Arm.”

Sie nahm die Waffe in ihre Hand. Langsam strich sie mit ihren Fingern über die Klinge. Der Rücken war stumpf. Tatsächlich war die Klingenform nur einseitig geschliffen. Das fehlen des Ultraschall-Vibrationsgenerators ermöglichte beim Blocken das verstärken der eigenen Kraft indem man mit einer Hand den Rücken der Klinge greifen könnte ohne, abgesehen von den unangenehmen Vibrationen sich selbst zu verletzen. Sie selbst schaute die Klinge an. Sie lächelte ruhig.

“Ich muss dich wieder neu einstellen… Du wurdest schlecht gepflegt…”

Sie hatte es unbewusst zu sich selbst geflüstert. Am ehesten waren die Worte an die Klinge gerichtet. Das ausbleiben der blauen Blitze, die hin und wieder über die Klinge zuckten war ein eindeutiger Beweis dafür, dass jemand versucht haben musste es zu reparieren und es dabei verstellte. Nichts weltbewegendes, dass sie an einer Werkbank nicht binnen weniger Minuten richten könnte. Sanft legte Niphira das Schwert auf ihren Schoß. Sie fühlte sich endgültig wieder vollständig. Nun konnte sie wieder ernsthaft kämpfen. Lichtschwerter sahen zwar nett aus. Jedoch zumindest die Übungs-Lichtschwerter waren für Niphira Spielzeuge. Scharfe und gefährliche Spielzeuge, aber eben nicht mehr. Sie empfand das fehlende Gewicht einer richtigen Klinge als problematisch. Kein Gewicht bedeutete kein Drehmoment. Ohne Drehmoment kein tiefer Schnitt. Es war einfache Mathematik. Scheinbar war ihr Meister dagegen fest auf diese Waffen fixiert. Sie würde wohl allgemein relativ einsam mit diesen Gedanken hier im Tempel sein. Dennoch lohnte sich die Loyalität zu diesem Mann. Mehr als alles andere was sie bisher hier hat erleben dürfen. Zusammensetzten sie ihren Weg fort. Das Ziel kristallisierte sich als Trainingsraum heraus. Einer der Kleineren. Im ersten Moment machte sich Niphira dazu bereit zu kämpfen. Legte bereits eine Hand auf die Klinge ihres Schwertes. Es war aber etwas anderes was ihr Herr wollte. Langsam ließ die Schülerin den Stuhl sinken. Sie sollte zuschauen und lernen.

Einen kurzen Augenblick sah sie nur, wie ihr Meister sich konzentrierte. Schon fast Meditierte. Sie hatte das Gefühl plötzlich nicht mehr alleine in ihrem Geist zu sein. Sie spürte… Ihn? In ihr flammte wieder eine Wut auf. Jedoch in erster Linie weil sie sich nicht gegen sowas verteidigen konnte. Sie würde den Sinn der Lektion abwarten müssen. Doch hatte sie das Bedürfnis irgendetwas zu zerreißen. Kurz kam ihr der Gedanke bei ihrem Meister anzufangen. Am Ende schüttelte sie abermals mit dem Kopf und entschied es als notwendiges Übel einzusortieren. Um Wachsen zu können musste man jeglicher Witterung trotzen. Nur die Triebe, die das schaften würden ein starker Baum werden. Niphira entschloss sich dazu selbst zu konzentrieren. Spürte ihn. Spürte das Abtasten ihres Geistes. Sie ließ ihn bewusst gewähren. Wenn der Executor einen effektiven Schaden anrichten wollte würde er es einfach tun. Passivität war manchmal der stärkere Weg als aktiv zu kämpfen. Mit einem Mal durchfuhr sie ein unglaubliches Gefühl. Eine Kraft. Eine Kraft die Niphira glaubte zu ertränken. Es war wie der Blick in eine Sonne. Sie keuchte laut auf. Riss die Augen auf und starrte auf ihre Hände. Sie zitterten. Nicht vor Angst. Nicht vor Wut. Es war als wäre sie ein Droide, der durch einen Blitzschlag komplett überladen worden war. Was war das? Was hatte dieser Mann getan? Immer wieder huschte ihr Blick zwischen Darth Draconis und ihren Händen hin und her. Schließlich legte er das Lichtschwert zwischen die beiden und kniete sich hin. Sie versuchte möglichst gut eine ähnliche Haltung einzunehmen. Sie schloss ihre Augen. Sie sah nichts. Bis das tiefe Schwarz sich zu einem Nebel wurde. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Es war ein wenig wie wenn man betrunken umher lief und kaum die Augen offen halten konnte. Immer wieder wollte der Nebel wieder das undurchdringbare Schwarz werden. Sie konnte inzwischen den Boden erahnen. Konnte langsam immer mehr erkennen. Es war hart und ihr Kopf fing an zu schmerzen. Ihr Gehirn versuchte zu verstehen was passierte. Tat sich aber ein wenig schwer darin es zu tun. Immer stärker spürte Niphira die Aura ihres Meisters. Er wirkte ein wenig wie eine Gottheit. Wie etwas übernatürliches. Langsam fokussierte sich das Bild immer stärker. Die Nebelschwaden verschwanden zwar nicht, wurden aber wenigstens ein wenig schwächer. Erstaunt beobachtete sie wie etwas von seinem Körper ausging. Erst nur Fäden. Dann Stränge die zu Tentakel artigen Auswüchsen mutierten. Sie legten sich wie ein Gewächs um den Griff des Lichtschwertes. Sie erinnerte sich an ihre eigenes Training mit dem Würfel. Wie sie visualisiert hatte ihn mit einer imaginären Hand zu umschließen. Es war sicher mehr als nur die Form der Darstellung. Sie spürte wie sich eine Energie um den Griff verdichtete. war es die Macht? Es war als würde sich langsam eine Blase um den Griff bilden.

Sie sollte es probieren. Niphira atmete tief durch. Spürte wie langsam ihre Tentakel erst ähnlich wie Flügel sich langsam ausbreiteten. Es waren deutlich weniger als bei ihrem Meister. Die meisten eher klein. Sie fokussierte sich erst einmal auf eine der Auswüchse und versuchte sie auf den Griff auszuweiten. Es war anstrengend. Es war als hätte sie plötzlich einen Schweif erhalten und sollte plötzlich einen Trick vorführen. Daher wirkte alles bei ihr sehr unbeholfen. Sie brauchte etwas bis die Tentakel anfing den Griff des Lichtschwertes zu berühren. Die Anstrengung trieb Niphira Schweißperlen auf die Stirn und ließ sie aufkeuchen. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit umschlang ihre Tentakel den Griff. Und was nun? Ruhig atmete sie nun durch. Sie musste die Macht auf dieses Objekt transferieren. Langsam versuchte sie es. Spürte wie sie unter großen Anstrengungen langsam eine Blase erzeugte. Sie war schwach. Kaum hob sich das Lichtschwert leicht schien die Blase zu zerplatzen und der Griff des Lichtschwertes fiel die zwei Zentimeter wieder zu Boden. Niphira riss die Augen auf und war komplett außer Atem. Es fühlte sich an, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Sie hatte sich in die Lehnen des Repulsorstuhles gekrallt. Das weiß ihrer Knöchel zeigte wie angespannt sie gewesen war. Alles hatte sie angespannt. Keuchend starrte sie ihren Meister an. Sie begriff endgültig wie mächtig er war. Wie stark diese Sith waren und warum sie so viel Zeit in die Macht investierten. Es war wahnsinn.

“Verzeiht mir mein Versagen mein Meister…”


Keuchte sie angestrengt. Es war ein weiter weg. Ein Harter noch dazu. Aber sie würde ihn gehen. Es war schwer umzusetzen. Aber sie verstand es langsam. Ein paar Sekunden atmete Niphira durch. Versuchte sich etwas zu entspannen und wieder in den vorigen Zustand zurück zu finden. Sie wollte es lernen. Dieses Mal würde sie es entspannter versuchen. Sie schaffte es wieder die Tentakel zu visualisieren. Schon jetzt hatte sie das Gefühl deutlich mehr Kontrolle über das zu haben, was die Tentakel taten. So konnte sie deutlich schneller den Griff packen. Die Blase um eben diesen bilden. Es war erstaunlich. Die Blase war ein wenig stärker. Immer noch schwach, aber dieses mal hielt sie. Allerdings war es Anstrengend sie aufrecht zu erhalten. So löste sie sich auch wieder auf. Dieses Mal dauerte es aber deutlich länger bis dies eintrat. Es war schwierig. Es würde wohl dauern es mit einer solchen Leichtigkeit wie ihr Meister kontrollieren zu können. Es war ein spannendes Feld. Wirklich interessant. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie wollte diesen Berg erklimmen. Wusste aber auch, dass dieser Berg vermutlich gemessen an jenen die vor ihr lagen kaum mehr als ein Erdhügel wäre.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Niphira, Darth Draconis]
 
Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Industriegebiet - Sabars schicker Schlitten - Davis Moxley, Valeria Muraenus, garstige Verkehrsüberwachungsdrohne

Für einige wundervolle Augenblicke fühlte es sich wie echte Freiheit an, mit dem Buirk'alor zwischen den Gebäudeschluchten des Industriegebietes dahinzurasen. Als wäre es Valeria gelungen, der quälenden Trauer über den Tod ihrer Familie und der Verantwortung, die sie jetzt tragen mußte, für eine Weile zu entfliehen. Für kurze Zeit verwandelten sich die Permabetonfassaden links und rechts von ihr in die Felswände ihrer Heimat und sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug und Adrenalin durch ihre Adern schoß. Und selbst als die Verkehrsüberwachungsdrohne hinter ihnen auftauchte, war es noch ein Spiel, eine Jagd, die sie glaubte, mit dem überlegenen Antrieb ihres kraftstrotzenden Gleiters zu gewinnen. Zuversichtlich die Drohne bald abgehängt zu haben, beschleunigte die junge Frau weiter, raste durch den atemberaubenden Strom von Farben und Lichtern, alle Sinne hellwach und aufs äußerste gespannt.

Auch als die die Straßen schon schmaler wurden, sie immer öfter die Geschwindigkeit zurücknehmen mußte, um den Buirk'alor gerade noch sauber um die engen Kurven zu steuern, war Sabars Schwester noch nicht bereit, das Rennen verloren zu geben. Aber schließlich kam sie nicht mehr umhin, sich einzugestehen, dass die wendige, kleine Drohne aufholte und sie tatsächlich innerhalb weniger Minuten in diesem Labyrinth auch einholen würde. Ihre kleine Faust traf frustriert und zornig die Armaturen vor ihr und fast zeitgleich nahm Davis ihr die Kontrolle über das Fahrzeug ab und übergab sie an den Autopiloten. Von dem recht entschiedenen Ausdruck des ehemaligen Söldners etwas überrumpelt, folgte Valeria seinen Anweisungen und dachte gar nicht daran zu widersprechen.


"Hoffentlich geht das gut und wir landen nicht an der nächsten Wand."

Die zierliche Frau löste nun ebenfalls den Gurt, der sie im Sitz festhielt und versuchte etwas zu fassen zu bekommen, an dem sie während des komplizierten Manövers Halt finden konnte. Das war gar nicht so einfach. Das Cockpit war eng und vollgestopft mit Schaltflächen und Kontrollen. Kein Platz für ihre Hände. Wohin also? Schließlich stützte sich Valeria mit einen Arm gegen die Tür, mit der anderen gegen die Lehne von Davis' Sitz und drückte sich aus ihrem Platz, um ihrem Beifahrer zu ermöglichen, sich unter ihr vorbei auf den Fahrersitz zu schieben. Davis seinerseits schob einen Arm hinter ihrem Rücken auf die andere Seite, stützte sie an der Taille mit der anderen, während er versuchte, auf ihren Platz zu gelangen. Beide hatten den Wechsel schon fast vollzogen, als der Autopilot den Buirk'alor um eine Kurve lenkte und das Fahrzeug unerwartet dabei kippte. Mit einem Mal verlor Valeria den Halt und plumpste recht unelegant mit Oberkörper und Kopf auf den Beifahrersitz, während ihre Beine noch auf der Fahrerseite waren und durch diese Bewegung auf Davis Schoß landeten.

In diesem Moment wurde das kleine Cockpit beinahe taghell erleuchtet - der Drohne war es gelungen, sie zu überholen und hatte wohl soeben ein Bild von ihnen gemacht. Wobei es wohl am ehesten ein Bild von Valerias Beinen war, hinter denen sich ein Davis Moxley versteckte. Nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatte, verlor die Drohne das Interesse an ihnen, schwirrte wieder ab und Valeria beeilte sich, ihre Beine von Davis' Schenkeln zu nehmen, wobei sie erst leise zu kichern und schließlich lauthals zu lachen begann, bis ihr Tränen über die Wangen liefen. Die junge Frau gluckste immer noch ein wenig vor sich hin, aber schließlich gelang es ihr doch wieder, verständliche Worte herauszubringen.

"Ob das ein Bild ist, das zur Identifikation des Fahrers taugt?"

Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Industriegebiet - Sabars schicker Schlitten - Davis Moxley, Valeria Muraenus, keine garstige Verkehrsüberwachungsdrohne mehr
 
Bastion-Sith-Tempel-Kellergewölbe-allein

Die Prüfung war nun vorbei und die Sith lief in Gedanken versunken durch die dunklen Gänge. Die Worte des alten Mannes schallten noch in ihrem Kopf nach. Sie war nun eine Sith-Vollstreckerin. Sie blickte auf ihr Sith-Traith auf ihrer Hand. Zuerst hatte sie es sofort entfernen lassen wollen, doch nun entschied sie, dass es klüger wäre es vorerst zu behalten, damit alle mitbekamen wie sehr sie gewachsen war. Niemand würde ihr sonst wohl eine solche Prüfung zutrauen. Erst, wenn die Masse ihre Kraft gesehen hatte, erst dann würde sie sich um die Rekonstruktion ihrer Haut kümmern. Vorerst musste sie mit diesem Makel leben und es als eine Art Pokal für ihren Sieg sehen mit dem sie durchaus prahlen durfte.

Sie stieg die endloses Treppen hinauf und startete nun das Datapad, welches ihr Prüfer ihr übergeben hatte. Sie hatte sich nur knapp mit einem Nicken bei ihm bedankt und war dann mit wehenden Umhang davon stolziert. Der alte Greis hatte sie genervt und unheimlich und gefährlich war er wohl auch gewesen. Sie wollte nur noch fort von diesem Ort. Der Keller kam ihr vor wir ein Irrenhaus.

Das Datapad startete. Unzählige Datein waren darauf gespeichert. Vorrangig Log-Einträge , sowie auch Aufzeichnungen von Überwachungskameras. Es würde Wochen dauern sie auszuwerten. Kira atmete tief durch. Es war immerhin ein Anfang für ihre Fragen. Mit der Zeit würde sie den Verantwortlichen für das Attentat sicherlich entlarven können. Kira lächelte matt, steckte das Datapad in ihre Tasche und bestieg dann einen Turbolift.

Nach einigen Minuten erreichte sie endlich wieder die "normalen" Bezirke des Tempels und sie fühlte sich hier weit aus wohler. Doch sie spürte eine ihr bekannte Präsenz ganz in der Nähe (BriannaKae) und doch vermochte sie im Moment nicht sagen wer es genau war. Mit harten, Hackenschuhbetonten Schritten lief sie den Flur entlang und betrat die Kantine. Sie hatte nach der Prüfung Hunger. Zu ihrem Missfallen war es jedoch voller als sonst in der Kantine. Mit bösen Blicken konnte sie jedoch zumindest fast alle Jünger und Krieger davon überzeugen ihr Platz zu machen und sie vor zu lassen. Ihre Aura allein reichte dafür meist schon aus. Grinsend vor Genugtuung lief sie mit ihrem Tablett mit einer viel zu großen Portion an Essen für eine Person an einen fast leeren Tisch. Bedrohlich knallte sie das Tablett auf den Tisch und sah den jungen rothäutigen Sith (Shiqjat) durchdringend an.

"Verschwinde! Ich sitze jetzt hier...und zwar allein!"

Bedrohlich sah sie ihn mit ihren dunklen Augen an. Natürlich waren alle weiteren Plätze besetzt, doch das war ihr egal. Sie wollte diesen Tisch allein.

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, andere Jünger und Abschaum
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Trainingsraum :: Darth Draconis und Niphira Minora

Die Macht war ein chaotisches, launisches Instrument, dass sich mehr als einmal zum Tanz bitten lassen musste, bevor sie einwilligte. Ihre wechselhafte Natur war ein Spiegelbild ihrer Dualität. In Ashla verkörperte sie die Harmonie, während sie in Bogan die Zwietracht verkörperte. Kreation und Auflösung. Binden und Lösen. Die Dualität der Galaxis fand in der Macht ihre Verkörperung. Sie zu lernen erforderte nicht nur eine genetische Gabe, sondern auch einen gewissen Willen. Es gab Spezies, die zwar eine natürliche Affinität für die Macht hatten und nicht wie diese Menschenfrau dafür ins Schwitzen gebracht werden mussten, doch auch diese würden ihr volles Potenzial nicht erreichen, wenn sie nicht hart dafür arbeiten würden. Diese harte Arbeit bildete sich in der Galaxis ab, eine Waagschale entschied quasi tagtäglich über die Kraft der einen oder anderen Seite. Was im Mikrokosmos geschah, wirkte sich auch auf den Makrokosmos aus. Jedes Wesen besaß in sich geschlossen die Fähigkeit ein Abbild in der Macht zu hinterlassen, doch dieses Abbild zu manipulieren war nur wenigen vorbehalten. Der Geist des Wesens ist ein Funken der vereinenden Macht, der in die Existenz geworfen wurde und bei diesem Fall seine Verbindung verlor. So musste jedes Wesen, wie Niphira leidvoll erfuhr, den Pfad der Wiedererweckung dieses Funkens wandeln um in seine Heimat zurückkehren. Der Pfad wäre laut den Jedi damit abgeschlossen eins mit der Macht zu werden. Für die Sith war das keine Option, das Ego war einfach zu wertvoll um in einer Masse unterzugehen. Es galt sich gegen jeden Widersacher durchzusetzen und schlussendlich selbst den Tod zu besiegen.

Doch die Macht gönnte nicht jedem diese Geschenke. Jedes einzelne von ihnen wurde mit harter Arbeit gewonnen. So wie ein Soldat tagtäglich seine Muskeln trainierte, musste ein Sith seine Verbindung zur Macht schulen und diese Verbindung, wie einen Muskel, durch ständige Übungen, Meditation und Introspektion schulen. Auch Niphira musste diesen Umstand lernen. Das Leben als Sith war entbehrungsreich und voller Rückschläge. Die Siege würden dafür umso süßer werden. Sie hatte, so wie der Sith Executor es bereits erwartet hatte, nicht geschafft das Lichtschwert signifikant zu bewegen. Allerdings hatte er auch nicht damit gerechnet. Alles andere wäre unfair. Doch dieser Aufschub würde nicht ewig gelten. Er würde, zu einem späteren Zeitpunkt, Erfolge sehen wollen. Ihr Umstand, dass ihr Bein verletzt war, ihr Körper von Bacta durchdrungen war und ihr Geist mitgenommen, ließ er heute gelten, doch morgen schon nicht mehr. Ein jeder Feind würde auch nicht Gnade walten lassen. Das Leben war ein Kampf und wer sich Schwäche erlaubte, würde fallen und nicht verdienen den Namen Sith zu tragen.

Ihr Körper war ausgelaugt, geschwächt von dem Angriff der Sith Jünger und dem fleischlichen Trauma der Wunde. Die Macht um sie herum zitterte, vibrierte unter ihrer Anstrengung. Es würde heute nicht reichen. Sie war gereizt. Er hatte einen Widerstand, ja gar ein kurzes Aufflammen von Zorn gespürt, als er in ihren Geist eingedrungen war. Für Darth Draconis war das inakzeptabel. Er war in ihren Geist eingedrungen, weil die konventionelle Methode die Macht zu wecken viel länger gedauert hätte. Wollte sie etwa nach den Spielregeln spielen? Dann war sie keine Sith. Moral war etwas, das wie ein Anker um den Hals in den tosenden Wogen des Konflikts den Körper in die dunklen Tiefen riss. Er wollte auch keine Entschuldigungen hören, sondern Verbesserungen sehen. Jedes "Weil" wird erst auf der Grundlage einer Perspektive des Weltverstehens möglich. Für diese kann man sich nur ohne Wenn und Aber entscheiden: Abgründig.

„Vorsicht, Niphia. Wenn ich noch einmal spüre, dass du dich mental dagegen wehrst, wird das Konsequenzen haben. Ich lasse dir viele Freiheiten, doch mein Wort ist für dich Gesetz und mein Wille Diktat. Ich sehe es dir heute ausnahmsweise nach. Du bist müde, hast viel gelernt und musst viel verarbeiten.“

Er sah auf das Chrono und bemerkte wie die Zeit verflogen war. Die Macht einzusetzen zu lernen war nichts, was an einem Tag erledigt sein würde. Mühevolle Repetition, Kraft und Schweiß würden von Nöten sein um sich dieses kraftvolle, eigenwillige Energiefeld zunutze zu machen. Es würde nichts bringen Dinge übers Knie zu brechen, das musste auch Darth Draconis einsehen. Wenn sie zu frustriert von ihrer ersten Erfahrung mit der Macht wäre, könnte sich das negativ auf ihre Langzeitmotivation auswirken.

„Du wirst jetzt auf die Doashim zurückkehren. Ruh‘ dich aus, dein Körper muss sich regenerieren. Du darfst ausschlafen, übe danach weiter. Sobald ich dich wieder brauchen werde, melde ich mich.“

Die Anweisung war klar und deutlich. Der Sith Executor hoffte um ihretwillen, dass sie sich wirklich schonen würde, denn er würde es in Zukunft nicht tun. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, verließ der Sith die Krankenstation. Er gab der Schülerin den Freiraum, weil er selbst noch einige Dinge zu erledigen hatte. Das Bewohnen der Doashim war langfristig keine Option, allein schon des Prestiges wegen. Auch wenn es dem Sith Executor missfiel, die Politik im Orden der Sith war ebenso wichtig wie die Politik des Galaktischen Imperiums. Eine Residenz im Orden würde ihm einen ständigen Stützpunkt verschaffen, einen Ort, an dem er seine Schüler und Operationen betreuen und planen können würde. Er hatte seinem Automata F4-ST den Auftrag gegeben alles dafür Notwendige in die Wege zu leiten, nun war es an der Zeit zu überprüfen, ob entsprechend auch sein Wille manifestiert wurde.

Wenn das Lichtschwert und die Macht die Waffen der meisten Sith waren, so war die Bürokratie die Waffe die perfideste Waffe der Sith, wenn auch die unscheinbarste. Sie tötete langsam, spielte das lange Spiel und konnte sich wie ein quälend langsamer Lindwurm um die Kehle ihres Opfers schlingen und dieser den Atem nehmen, bevor man überhaupt verstand was passiert war. Die entsprechende Stelle musste über die Terminals und Automata in der Eingangshalle kontaktiert werden. Eine Audienz bei diesen grauenvollen Eminenzen war das genaue Gegenteil von Tatendrang und Fortschritt. Der Sith quälte sich mit gefühlt endlosen Warteschleifen, Formularen und entsprechenden Ausführungen. F4-ST hatte zwar die entsprechende Order gegeben und auch sein Rang war formal bestätigt worden, musste er persönlich vorsprechen und quasi beweisen, dass er bei geistiger wie körperlicher Gesundheit war und keine Gefahr für Leib und Leben des Imperators sein würde. Lachhaft. Jeder Sith war formell eine Gefahr für Leib und Wohl des Patriarchen dieses riesigen Sternenreiches. Doch das waren reine Formalitäten, Treueschwüre die zu bloßen Lippenbekenntnissen gereichten.


Nach einer schier endlos erscheinenden Zeit erhielt er die Zusage. Im Endeffekt war wirklich eine reine Formalität. Er würde sein altes Quartier, dass er längst vor seiner Abreise ausgeräumt hatte und durch einen Neueinzug nicht wieder betreten können würde formell abtreten müssen und somit den Weg für den Umzug in die Domäne der Herrschenden vorbereitet. Durch eine kürzliche „unglückliche“ Fügung, das Ableben eines anderen Sith Executors, wurde eine Residenz in der Domäne frei. Sie war bereits ausgeräumt und fertig bezogen zu werden. Eine wirklich seltsame Fügung. Darth Draconis traute seinem „Glück“ nicht, sodass er beschloss sich diese Residenz näher anzusehen…



Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Auf dem Weg in die Domäne der Oberen :: Darth Draconis und Sith
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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Niphira, Darth Draconis]


Die Anstrengung überraschte Niphira zunehmen selbst. Aber wenigstens wusste sie jetzt WAS sie tun musste. Wie sie anfangen konnte. Etwas worüber sie mehr als dankbar war. Ihr Blick wanderte zu ihrem Meister. Es war nicht viel gewesen. Aber wahrscheinlich hatte ihr Lehrer nichts anderes erwartet. Zumindest wirkte er nicht übertrieben enttäuscht. Ruhig öffnete sie ihre Augen. Sie würde quasi ihre neuen Gliedmaßen trainieren müssen. Zumindest metaphorisch wenn ihre Gedanken zu der Visualisierung richtig waren. Es war spannend. Vorsichtig nickte sie und lächelte dann warm. Es war perfekt. Ihr Geist war nun völlig erschöpft und ihr Körper wollte schon lange lieber schlafen. Schlafen dürfte sie aber nicht. Sie wollte an der Seite ihres Meisters bleiben. Ruhig senkte sie ihren Blick als Darth Draconis sie wegen ihres Widerstandes tadelte. Er wollte sicher keine Entschuldigungen. Es war ein Reflex gewesen. Oft genug war man mit roher Gewalt in ihren Kopf eingedrungen. Sie hatte nicht im Ansatz darüber nachgedacht ihren Herren zu widersprechen. Sie nickte nur knapp um zu signalisieren, dass sie verstanden hatte. Sie versuchte die nötige Demut zu zeigen. Daher ließ sie seine Worte im Raum stehen. Seine Worte wären Gesetz, sein Wille Diktat. In der Tat stimmte es. Wenn er ihrer überdrüssig würde, könnte ihre Reise schon bald ein jähes Ende finden. Auf die eine oder andere Weise. Daher schaute sie ihn ruhig an.

“Natürlich mein Meister.”

Die weiteren Worte waren klar. Sie sollte sich ausruhen. Auf dem Schiff. In ihrem Zimmer nahe der Katakomben war ohnehin nicht viel von Bedeutung. Seine Anweisung war klar. Es wäre so oder so ihr Plan gewesen, wenn sie nicht sowieso vorgehabt hätte weiter zu üben. Sie knurrte wegen dem Stuhl etwas. Es passte ihr überhaupt nicht in diesem Stück Schrott zu sitzen. Sie ließ ihren Meister ausreden ehe sie sich mit einem;

“Wie Ihr wünscht mein Meister.”


daran machte seinen Anweisungen zu folgen. Sie schwebte somit durch die Gänge. Hasste diesen Stuhl mit jeder Sekunde mehr und mehr. Am Liebsten hätte Niphira den Stuhl in tausend Stücke zertrümmert. Er war einfach nur lästig. Nervig. Mehr nicht! Sie nahm den direkten Weg zum Hangar und erreichte schon bald die Doashim. Sie erreichte in deren inneren das Zimmer welches sie für sich selbst beansprucht hatte. Es hatte Fenster und war damit irgendwie angenehm. Das Bett stand so, dass sie im Bett rausschauen könnte. Ansonsten war es eher schlicht eingerichtet. Eigentlich genau nach ihrem Geschmack. Langsam wuchtete Niphira sich aus dem Stuhl in ihr Bett. Es war ein kleiner Kraftakt mit dem ausgelaugten Körper. Jedoch war es machbar. Sobald sie sich hingelegt hatte überkam sie direkt die Müdigkeit welche bereits in jeder Zelle ihres Körpers omnipräsent war. Dennoch versorgte sie mit dem Medipack ihre Wunde am Bein. Wechselte die Verbände und legte sich schließlich hin. Völlig übermüdet driftete ihr Sein in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde Niphira relativ früh wach. Sie war gut ausgeruht und auch ihr Bein fühlte sich schon um einiges besser an. Für kurze Zeit blieb sie noch liegen um sich richtig zu erholen ehe sie sich aus dem Bett wuchtete. Ihr Bein schmerzte noch. Aber immerhin könnte sie sich wieder hinknien oder auf den Boden setzen. Ein guter Fortschritt. Sie stellte den Stuhl zur Seite und ging mental die Lektionen am Vortag durch. Sie sollte weiter üben. Das war klar. Ruhig legte sie den kleinen Würfel vor sich auf den Boden. Gerade hatte sie halt nichts besseres. Es war einfach. Niphira schloss ihre Augen und öffnete sich der Macht. Fokussierte sich darauf wieder diese merkwürdige Form des Sehens zu erzeugen. Anders als am Vortag gelang es ihr um ein vielfaches besser und leichter. Es war überraschend wie gut es ging. Langsam ließ sie ihre Tentakel erscheinen. Beließ es vorerst bei zweien. Langsam legte sich eine der Tentakel auf den Würfel und fing an ihn zu umschließen. Langsam erzeugte sie die Blase um den kleinen Gegenstand. Langsam konnte sie erkennen wie er sich anhob und auf Höhe ihres Kopfes schwebte. Ihre Position war ein Schneidersitz im Zentrum des Raumes. Umso länger sie diesen Zustand hielt, desto leichter fühlte es sich an. Vorsichtig griff Niphira mit einer der Tentakel in ihre Tasche. Umfasste eine ihrer Beeren und erzeugte auch um diese eine Art Blase. Gut. Es schwebten beide Sachen. Wie aber würde sie die Gegenstände in bestimmte Richtungen bewegen? Ruhig ließ sie eine Tentakel die Beere schieben bis sie direkt vor ihrem Kopf wäre. Langsam streckte Niphira ihre Hand nach dieser aus und fasste sie. Langsam entspannte sie sich und ließ den Würfel wieder zu Boden sinken. Die Beere hielt Niphira in der Hand und Biss rein.

“Sehr schön. Wirklich schön…”

Sie nickte leicht und betrachtete den Würfel. Sie würde aufessen und dann weiter machen. Größe schien nicht so relevant zu sein. Sie legte einen Stift zu dem Würfel. Sie wollte es beherrschen lernen. Musste voranschreiten. Diese Übungen wären erst der Anfang. Die schweren Sachen würden erst noch kommen. Daher hieß es jetzt schnell begreifen. Also schloss sie ihre Augen wieder sobald sie fertig gegessen und ihre Wunde noch einmal versorgt hatte. Sie Fokussierte sich auf die beiden Gegenstände und konzentrierte sich komplett auf diese. Sie wollte beide schweben lassen. Ruhig und friedlich schwebten beide Gegenstände durch den Raum. Eine kontrollierte Route die Niphira ihnen vorgab. Sie merkte nicht, dass sie dafür wieder ein paar Stunden gebraucht hatte. Sie hätte Zeit bis ihr Herr wieder da wäre. Bis Meister Draconis sie benötigen würde. Diese Zeit wollte Niphira nutzen um Fortschritte zu machen. Er sollte zufrieden sein. Sollte keinen Grund zur Enttäuschung haben. Während sie die Gegenstände schweben ließ versuchte Niphira weitere Tentakel zu erzeugen. Es war hart. Aber als sie Anfing damals mit Greth zu üben war es nicht leichter gewesen. Daher war es nur der Anfang eines neuen Trainings. Eines Trainings welches sie um ein vielfaches stärker machen könnte. Dessen war sich Niphira sicher.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Die "Doashim" - Niphiras Quartier - Niphira]
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Vor dem Domizil Darth Draconis' :: Darth Draconis, allein

Reputation ist der Eckstein der Macht. Mit Reputation alleine kann man seine Feinde einschüchtern und gewinnen. Sobald die Reputation angeschlagen war, öffnete man der Niederlage einen spaltbreit die Tür und Angriffe werden aus allen Richtungen folgen. Es galt für den Sith Executor seine Reputation wiederherzustellen. Seine Reputation unangreifbar zu machen, würde ein schweres aber lohnenswertes Ziel sein, seine öffentliche Manifestation der Macht war der erste Schritt. Im Grunde ähnelten sich alle Domizilien in der Domäne der Oberen. Es waren die feinen Nuancen, die sie voneinander unterschied. Aber allein, dass er wieder für alle sichtbar in ihrer Mitte weilte, war ein erster Schritt in die Restitution seiner Reputation. Es brachte nichts sich nur in einer Festung auf einer fernen Welt zu verschanzen. Solche Orte waren als Sicherheit lohnenswert, doch nicht als alleinige Wirkungsstätte. Die Galaxis ist voller Feinde und es ist wichtig, sich selbst zu verteidigen. Aber die damit zusammenhängende Isolation ist eine exponiertere Gefahrenstellung, als in ihrer Mitte zu weilen. Isolation schneidet von wertvollen Informationen ab, Informationen die sich als lebensrettend erweisen können. Das Fehlen von solchen Informationen kann einen zu einem leichten Ziel machen. Die Masse ist der Schutzschild gegen den Feind. Am Hofe eines Imperiums war es wichtig präsent zu sein, auch wenn dieser Imperator einen mit Nichtachtung strafte. Was nicht gesehen wird, ist umsonst.
Sein neues Domizil sollte sich im 28. Stockwerk des Sith Tempels befinden, also mitten in der Domäne der Oberen. In diesen Bereich des Sith Tempels war er vorher nie vorgedrungen. Sein Meister hatte, solange er ihn kannte, nur die Domäne der Lernenden besetzt, hatte dort als sein ausgeweiteter Wille fungiert. Die Türen entsiegelten sich, als der Sith die von dem Verwalter überreichten Datacrone einspeiste. Als hätte der Automata darin eine Ewigkeit wie ein Hund auf ihn gewartet, ließ er den Sith Executor kaum eintreten, bevor ein Redeschwall über ihn niederprasselte.


[„Willkommen Meister Draconis, mein Name ist S14-VE, Lebewesen-Droiden Diplomatie. Ich wurde Ihnen zugeteilt um jeden ihrer Wünsche in ihren Augen abzulesen.“]

„Ist das so? Dann folge mir und erkläre mir, was du zu diesem Quartier weißt.“


Dabei streifte der Blick des Sith Executors die verhüllten Gesichter einer eigenen Wachen. Die Gesichter der wachhabenden Jünger wurde von Masken verdeckt, die nur einen Sichtschlitz boten. Ihre Kleidung war an den Unterarmen sowie Schultern und Knien verstärkt, ansonsten wirkte ihre Kleidung wie aus profanem Rüstungsstoff. Wer sollte denn ein Wesen, dass es schaffte sich zu dieser Ebene Zugang zu verschaffen, wirksam mit nur diesen Wachen abzuwehren? In den Augen des Sith Executors waren sie pures Dekorum, dass dazu da war ihn abzuhören. Sobald er sein Studium der Pyramide der Hexer vertieft hatte, musste er mit Bannsiegeln arbeiten. Wesen konnte er nicht vertrauen, seinen Fähigkeiten der Sith Magie schon eher.

[„Oh, aber gewiss doch, Meister Sith. Im Übrigen wird sich die Faust ihrer eigenen Leibwache in Kürze selbst vorstellen. Zuerst sollte sichergestellt werden, dass all‘ ihre Wünsche mit diesem Domizil erfüllt werden.“]

Dem Sith Executor war der Protokolldroide bereits jetzt lästig, aber er konnte nicht umhin kommen es auch zu genießen so bedient zu werden. Es war eine Genugtuung, nach seinem Exil, nach seiner Zeit im Emeritorium des altehrwürdigen Ordens der Pessimisten mit diesem Luxus konfrontiert zu sein. Das Domizil war aus mehreren Einheiten aufgebaut. Sie befanden sich, so erklärte es ihm S14-VE in einer Art Empfangsraum. Besucher konnten hier warten, sich setzen und eine Erfrischung zu sich nehmen, doch der Sith ahnte bereits, dass dies nicht nur ein Raum der Annehmlichkeiten sein konnte. Es war die Barriere, die einen Eindringling von seiner Beute trennte. Entsprechend tödliche Sicherheitsmaßnahmen konnten hier verborgen nur darauf warten, dass jemand sich entsprechend versuchte Zugang zu verschaffen.
Verließ man den Eingangsbereich, so kam man in eine Art breiten Flur. Zur Rechten befand sich ein leicht größerer Raum, ohne Fenster aber mit dem holografischen Imitat eines solchen. Es war geräumig, aber nicht verschwenderisch. Es würde das neue Quartier seiner Schülerin werden. Obwohl Niphira Minora streng genommen in der Domäne der Lernenden leben sollte, konnte er unter den Umständen des laufenden Kaggath nicht riskieren, dass Darth Malevolos seine Schülerin angriff und seine Arbeit, die er in die Kreatur investiert haben würde, zunichtemacht. Es war wichtiger seine Macht an einem Punkt zu konzentrieren, als sie dünn über verschiedene Orte zu verstreuen. Wenn man eine Mine hatte, bohrte man die dortige Ader tiefer aus, statt an anderen Orten weitere, womöglich nutzlose Minen zu öffnen. Er würde das Quartier einrichten lassen, sodass sie über alle Annehmlichkeiten verfügen würde, die sie als Schülerin brauchte. Bett, Schrank für ihre Roben, die spartanische Einrichtung eines Sith Quartieres eben.
Verließ man diesen Raum, so befand sich im Flur zur rechten des Sith ein weiterer, jedoch etwas kleinerer Raum. Dieser ebenfalls fensterlose Raum war groß genug ihn entsprechend herzurichten um als kleinerer Trainingsraum herzuhalten. Für ein paar Trainingsdrohnen und einem PROXY Droiden.
Der Flur führte zu zwei Türen, die jeweils lang geschwungene Wendeltreppen in ein oberes Stockwerk waren. Auch hier konnte man an den Einbuchtungen erkennen, dass die Sicherheitsmaßnahmen eine weitere Barriere für Eindringlinge darstellen konnten. An den jeweiligen Ecken der Türen standen eine Wache, sodass sie sich zu zweit gegenübersahen.
Am Ende des Flures befand sich der Durchgang zu einem länglichen Raum, der größer war, als die beiden vorangegangenen. Der Raum war nicht nur groß, sondern auch mit einer leichten Erhebung ausgestattet. Hier würde er seine Audienzen abhalten, seine Schüler empfangen, seine Missionen planen. Der Sith ging zum Panoramafenster, von dem man aus den Wahnsinn einer Ecumenopolis wie Bastions Center beobachten konnte. Langsam nickte er. Er war genau dort angekommen, wo er sein musste. Von diesem Domizil aus, würde er nicht nur Malevolos‘ Vernichtung planen, sondern auch sich seine Machtbasis weiter erarbeiten.
Nachdem er den Flur verlassen hatte und die lange Wendeltreppe zur linken seines zukünftigen Audienzraums verlassen hatte, betrat er eine große, luxuriös eingerichtete Wohneinheit. Es musste sich wohl dabei um das „Wohnzimmer“ handeln, allerdings war diese Wohneinheit größer als alle Quartiere, die er zuvor in der Domäne der Lernenden bezogen hatte. Sie musste wohl in der Größe den Bereich des Empfangsraums, des Trainingsraums und des Schülerquartiers einnehmen. Es befanden sich bereits Objekte nach der derzeitigen Mode des Galaktischen Imperiums in dem Quartier, allerdings auch Reminiszenzen an das Erbe der Sith. Unter anderem befanden sich auch einige dickbäuchige Sith Kelche in der Wohneinheit, so wie sie für Feuerrituale von den alten Sith benutzt wurden.
Er würde auch hier die Chiss’Yak seines alten Meisters in entsprechend festverschließenden MagBändern an der Wand montieren. Seine Paranoia erlaubte es nicht anders, wer wäre sonst wahnsinnig genug sich potenzielle Waffen für seine Gegner an die Wand zu binden. Aber die Ästhetik der Schwerter machte es ihm schwer sie nur im Laderaum der Doashim versauern zu lassen. Von dieser Wohneinheit führte eine Tür in einen privateren Bereich, ein pentagonal ausgerichteter Raum von dem aus drei Türen in jeweils eigene Räume führten. Dies würden die wirklich privaten Räumlichkeiten des Sith Executors sein. Eine Schlafstätte, eine eigene Bibliothek mit dem Wissen, dass nur ihm gehören würde und einem Ritualraum.

[„Das waren soweit alle Räume ihres neuen Domizils, Meister Sith. Habt ihr noch Fragen, die ich gerne beantworten will?“] fragte der Protokolldroide dessen devote Art ihm ein Zucken im Augenlid abgewann.

„Ich sehe hier bereits einige Gegenstände, doch insgesamt ist das hier noch ziemlich kahl. Wo…“


[„Oh, macht euch keine Sorgen Meister Sith. Ihr bekommt einen Katalog mit dem zur Verfügung stehenden Mobiliar, welches Eurem Rang entspricht. Ihr könnt frei aus einer gewissen Summe Credits auswählen. Alles weitere werde ich auf Euer Holoterminal laden.“]

Der Sith nickte nur stumm, war von dem Überangebot leicht überwältigt. Seit wann kümmerten sich die Sith um Mobiliar und Innenarchitektur? Friedenszeiten förderten Dekadenz und Dekadenz in einem Imperium von der Größe dieses Sternenreiches konnte nur Verderben mit sich bringen. Sollte es doch untergehen, aus der Asche dieses Reiches würde er sein eigenes bilden, nach seinem Gusto mit seinen Doktrinen. Er würde alles, was er nehmen könnte, mitnehmen. Bevor er jedoch sich weiter solcherlei Fragen kümmern konnte, erforderte ein Neuankömmling seine Aufmerksamkeit…


Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis' Domizil :: Darth Draconis und S14-VE [NPC]

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Die "Doashim" - Niphiras Quartier - Niphira]


Niphira grinste innerlich. Irgendwie war das Ganze lustig. In ihrem inneren machte sich eine angenehme Wärme breit. So leicht. Ein kurzer Luftzug, ein Niesen und beide Gegenstände flogen wieder auf den Boden. So viel zu “ich habe die Kontrolle…”. Eine kleine Ablenkung und die Gegenstände taten wieder was sie wollten. So ein verfluchter Mist! Langsam richtete sie sich wieder auf und humpelte zu ihrem Repulsorstuhl. Sie bekam hunger. Hungrig würde sie nicht in der Lage sein sich zu konzentrieren. Vor dem Stuhl aber hielt sie inne. Wurde wütend. So konnte sie sich nicht im Tempel präsentieren! Wenn Niphira sich so in der Kantine oder sonst wo präsentierte würden die Jünger über sie herfallen wie eine Horde hungriger Kath-Hunde. Nein. Außerdem durfte sie nicht zum Schwachpunkt ihres Herren werden. Es wäre eine Katastrophe wenn es dazu käme. Das musste also warten bis sie wieder stärker wäre. Also setzte sich Niphira auf den Boden und machte weiter. Sie atmete tief durch und fokussierte sich diesmal wieder nur auf einen Gegenstand. Es wäre besser so. Zwei? Sie hatte es geschafft, aber eher aus Glück wie sie feststellen durfte. Nachdenklich fokussierte sie den Würfel vor sich. Versuchte ihn langsam anzuheben. Sie müsste kleine Schritte machen. Sie wollte es bis zur Perfektion beherrschen lernen. Wieder versuchte sie es langsam zu heben. Der kleine Würfel kippte erst ein paar mal um. Schließlich hob er ein wenig ab. Gut. Langsam wurde es besser. Vorsichtig wollte sie ihn wieder bewegen. Es funktionierte. Gut gut gut… Ein Geräusch ließ sie zusammen zucken. Der Droide des Schiffes wollte irgendetwas. Ob sie etwas brauchte?

“Ich wünsche nicht gestört zu werden…”


Kam es ruhig von der Schülerin ehe sie sich wieder dem Würfel zuwandte der wieder irgendwohin geflogen war. Genervt ging Niphira los, und legte ihn wieder vor sich. Konzentration. Das war der Schlüssel. Ruhe, Konzentration. würde sie die Beherrschung verlieren, könnte der Würfel wieder ein Eigenleben entwickeln. So musste Niphira wieder anfangen sich zu konzentrieren. Warum vertrauten so viele Wesen überhaupt auf diese Droiden. Sie waren lästig, nervig und leicht zu manipulieren. Allgemein. Warum waren sie so nervig! Niphira wurde wieder ein wenig sauer und schaffte es nicht mehr sich ausreichend zu fokussieren. Der Gedanke dass sie ihren Meister stolz machen wollte verbesserte die Sache nicht wirklich. Im Gegenteil. Langsam aber sicher hatte sie das Gefühl wieder am Anfang zu stehen. Langsam stand Niphira auf und schaute aus dem Fenster. Wie lange saß sie hier schon fest? Wie lange wäre sie an diesen Planeten gefesselt? In der Tat fühlte sich Bastion zunehmend wie eine der schlimmsten Ketten an, die man ihr hatte geben können. Als jemand der in einer Gegend mit weitläufigen Wiesen und Wäldern groß geworden war wirkte dieser Planet trotz aller bewohner tot. Es fehlte diese natürliche Energie. Diese latente Energie die die Natur stets ausstrahlte. Der Gedanke ließ sie wehmütig werden. Wie es allen wohl ging? Die Wache… Wie viele von ihnen hatten wohl überlebt? Sie dachte nach. Ohne Greth wäre wohl vieles anders. Wie ein Vater hatte er sich um seine Leute gekümmert. Und nun? Er war nicht mehr. Hatte keine Chance zum Abschied gehabt. Ob die alte Dame noch da war, die ihr auf dem Markt immer eine Art gezuckerte Frucht am Stiel gegeben hatte? Was war mit dem Fischer den sie jeden Morgen auf ihrem Rundgang besucht hatte? Bei dem sie immer ihre Pause viel zu lang gezogen hatte. Lebten sie noch? Das erste Mal seit sie hier war hatte sie die Zeit, die Luft durch zu atmen um sich diese Fragen zu stellen. Das erste Mal seit sie ihre Erinnerungen hatte. Es lagen noch Details im dunklen. Aber dies waren die Dinge die sie am Meisten beschäftigten.

Langsam drehte sich Niphira um und setzte sich wieder auf den Boden. Legte die Schulterplatte vor sich auf den Boden. Sie lächelte. Vielleicht wäre es leichter sich auf etwas persönliches zu konzentrieren. Ruhig ging Niphira in sich. Ließ sich Zeit die Ihr Meister wohl kaum einräumen würde. Dennoch. Sie musste ihren Kopf frei bekommen. So ließ sie es zu sich an alles zu erinnern was in ihren Kopf kam. Das Dorf war friedlich gewesen. Es war nicht viel gewesen. Eher ärmlich. Aber es war ein gutes Leben gewesen. Ruhig ging sie die Gefühle durch. Hieß Sith sein nicht auch seine Gefühle zu nutzen? Vielleicht würde es ihr zumindest helfen sich den Gefühlen in ihrem Inneren richtig bewusst zu werden. Langsam erlebte sie in ihren Erinnerungen verschiedene Punkte ihrer Kindheit noch einmal. Nach und nach kamen auch die kleinsten Erinnerungen zurück. Sie erfreute sich an schönen Momenten, litt unter schlimmen Ereignissen, bis dieser Bruch der Reste dieser Blockade zur Ruhe kamen. Es war ein komisches Gefühl. Sie hatte ihr Dorf verteidigt. Gegen etwas dass sie nun selbst bekommen würde. Es war ein wenig ironisch und doch völlig in Ordnung. Lächelnd schaffte sie es nun auch wieder ihren Geist zu leeren. Sich wieder der Macht hin zu geben. Starrte in das Schwarz, dass langsam die Sicht auf die Schulterplatte freigab. So viel hatte sie damit erlebt. Es war ihr persönlicher Schatz. So strich sie mit ihrer Tentakel sanft über den Gegenstand. Sie würde es lernen. Beherrschen. Sie musste es lernen. Die Zeit wäre nicht unbedingt auf ihrer Seite. Also versuchte sie es nun eher mit Qualität statt mit Quantität. Schließlich wäre es sinnlos, wenn bei der kleinsten Ablenkung die Sachen sonst wo hin flogen. Langsam stellte Niphira die Platte auf und betrachtete das Symbol darauf. Ließ es langsam drehen. Es musste schweben. Es wäre nun der schwerere Teil des Ganzen oder? Es war doch schwerer als sie vermutet hatte. Aber am Ende musste sie es schaffen. Irgendwie.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Die "Doashim" - Niphiras Quartier - Niphira]
 
[ Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine ] Shiqjat, Andere

Das Essen war zwar nicht im Ansatz so gut wie das, was er auf dem Anwesen seiner Familie bekommen hatte. Doch daran hatte er sich längst gewöhnt. Solange man es Essen konnte und der Körper kraft daraus zig, war es ihm recht. Er versuchte sich zu entspannen und lehnte sich zurück. Das Lichtschwert welches er dem Leichnam im Gang abgenommen hatte drückte unangenehm in seine Seite. Einer der Hauptgründe warum er so unruhig war. Er durfte diese Waffe nicht besitzen und würde, sollte jemand sie finden, wohl hart bestraft werden. Das Risiko war hoch aber sie konnte ihm nützen wenn er einen der „Meister" auf sich aufmerksam machen wollte. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, der recht belebt war. Vor der Essensausgabe war eine Schlange und Schüler, Jünger und Krieger standen dort und warteten bis sie an der Reihe waren. Fast alle Tische waren voll und er hatte den einzigen an dem noch Platz war erwischt. Im Umkehrschluss bedeutete dies, dass er wohl bald Gesellschaft bekommen würde. Sein Blick fiel auf eine Menschenfrau, die mit energischem Schritt die Kantine betrat. Sie schien andere einzuschüchtern, denn ihr wurde von den Meisten Platz gemacht. An sich war das wohl nichts bemerkenswertes. Es gab immer wieder Individuen hier, die vor anderen kuschten und versuchten so am Leben zu bleiben oder sich einfach einzuschleimen. Etwas das der junge Sith bisher nur sehr sehr selten getan hatte. Er war ein Reiner Sith. Andere hatten ihn zu respektieren und wer ihn herumschubsen wollte würde es früher oder später Bereuen. Gerade hatte er seinen Teller halb leer als ihm ein wenig fröstelte. Er spürte eine starke dunkle Aura und blickte von seinem Essen auf. Die Menschenfrau die er vorhin beobachtet hatte kam auf ihn zu. Sie sah ein wenig aus als wolle sie ihn auf der Stelle töten und ihrem reichlichen Mahl als Vorspeise hinzufügen. Wie sie so auf ihn zu marschierte, konnte er sie genauer betrachten. Sie war aus menschlicher Sicht sehr attraktiv. Einzig eine Narbe oder dergleichen verunstaltete das sonst perfekte Aussehen. Aber der Jünger war kein Mensch. Die Menschen widerten ihn an. Mit ihrer farblosen Haut und diesen glatten Gesichtern. Auch die Augen dieser Spezies ließen das Feuer, welches in den Augen der Reinen loderte vermissen. Und dennoch… Dieser Mensch war bemerkenswert. Sie strahlte eine Stärke und Autorität aus, die ihn beeindruckte. Als sie nun an seinem Tisch ankam knallte sie ihr Tablett auf den Tisch und funkelte ihn böse an.

Verschwinde! Ich sitze jetzt hier… und zwar allein!“

Shiqjat schenkte ihr ein betont künstliches Lächeln, was wohl eher etwas mit dem Zähnefletschen eines hungrigen Nexu gemein hatte und erwiderte ihren Blick. Seine Stimme hatte einen hauch von Spott in der Stimme als er antwortete.

"Mit eurer Statur solltet ihr mehr als genug Platz auf eurer Seite haben, Mylady. Außerdem ist Speisen in Gesellschaft doch wesentlich angenehmer. Vor allem wenn man gedenkt etwas länger zu verweilen.“

Er nickte in Richtung des beladenen Tabletts und wieder kräuselten sich seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. Er hatte heute schon einen wahnsinnigen Sithlord überlebt, da würde er diese Frau wohl auch überstehen.

[ Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere
 
[ Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Dieser Möchtegern- Sith wagte es doch wirklich sitzen zu bleiben?! Kira's Augen verfärbten sich dunkel und Wut stieg in ihr hoch. Wusste er denn nicht wen er vor sich hatte?! Wieso bemerkte er ihre Aura nicht oder sah anhand ihres Emblems auf ihrer Hand nicht wie mächtig sie war!? Ignorierte er es tatsächlich!? Sie war gerade erst befördert worden und war bereits mehrfach durch die Hölle gegangen. Sie würde sich doch nicht von so einem röthäutigen, reinblütigen Sith auf der Nase herumtanzen lassen!

"Schön, wenn dir meine Figur gefällt und doch bist du nicht befugt so mit mir zu reden du armseliger rothäutiger Nichtsnutz!"

Fauchte sie ihn an und warf mit der Macht seinen halbvollen Teller gegen die nächste Wand wo er scheppernd zu Boden ging und das Essen sich auf Wand und Boden verteilte.

"
Wie es aussieht bist du fertig mit Essen! Verschwinde!"

Zischte die junge Frau und half mit der Macht nach und warf den Mann gegen die Wand hinter ihm, an dem bereits sein Essen klebte.

"Wenn dir dein Leben lieb ist und du nicht gleich am Anfang deiner Ausbildung zum Sith drauf gehen willst, rate ich dir mir nicht noch einmal unter die Augen zu kommen!"

Mit durchdringendem Blick fixierte sie den Mann und setzte sich. War er einfach nur dumm, mutig oder stand er etwa auf ihren wundervollen Körper? Kira wandte sich nun ihrem Essen zu, ehe es kalt wurde. Sie hatte sich immerhin eine Menge vorgenommen zu essen.

[ Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere
 
[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Der Rothäutige hörte den Worten der Frau zu und seine Augen glommen Radioaktiv auf als sie ihn beleidigte. Kaum verhohlene Wut war darin zu sehen und er mühte sich ab nicht zu Explodieren. Sie hatte keinen Respekt vor Reinheit. Keinen Sinn für Potential… und doch wusste der junge Sith das sie beeindruckend war. Als sie nun auch noch seinen Teller gegen die Wand warf statt ihn schlicht anzugreifen wuchs sein Respekt vor ihr. Sie war Herrin über ihre Macht und unterwarf sich nicht den Launen ihrer Gefühle. Zwar waren Wut, Hass und Angst mächtige Emotionen die der Dunklen Seite Kraft verliehen, aber war es nicht Kontrolle die ein Sith anstrebte. Die Macht war ihnen Untertan und nicht anders herum. Sie war ein beeindruckender Mensch.


„Nein ich finde eure Figur nicht ansprechend. Verzeiht doch eure Haut ist zu Glatt und euer Blut zu unrein. Für die Menschen und die meisten anderen Spezies, wirkt ihr aber sicher wie ein Perfektes Kunstwerk.“

Er legte eine kleine Kunstpause ein und sprach dann erst weiter.

„Ihr seid auch nicht die erste die mir mit dem Tod droht. Wobei ich bei euch nicht den geringsten Zweifel habe das ihr eure Drohungen auch wahr machen könntet. Anders als der, dem ich dies hier abgenommen habe.“

Er schlug die Robe ein wenig zurück und ließ einen Augenblick den Griff des Lichtschwertes sehen, das er der Leiche abgenommen hatte. Er spielte mit dem Feuer. Es war Jüngern verboten Waffen zu tragen und schon gar keine Lichtschwerter. Das war ihm klar. Dennoch. Wer nichts wagt der kann nicht gewinnen. Das er dieses Schwert besaß zeigte an sich wie Fähig und Verschlagen der junge Sith war. er vereinnte das was die Sith darstellten in sich und kein Sith sollte sich andere Regeln auferlegen lassen als die eigenen. Dabei galt es allerdings den Schein zu wahren. Sich so zu offenbaren barg ein großes Risiko. Entweder die Frau würde das Potential in ihm sehen oder sie würde versuchen ihm zu Schaden.


[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere
 
[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Seine Antworten waren fast schon amüsant. Versuchte er doch tatsächlich sein Leben zu retten indem er sich versuchte als wertvoll zu verkaufen. Kira aß unbeirrt weiter und hörte ihm zu, auch wenn ihm so einiges missfiel was er sagte. Es war anmaßend und doch wollte sie ihren Zorn zügeln. Sie wollte immerhin nicht ihr gutes Essen für diesen Wurm kalt werden lassen. Sie lauschte daher nur und betrachtete dann das Lichtschwert, welches er am Gürtel trug und preisgab. Langsam wurde die Geschichte doch interessanter. Dieser Taugenichts hatte es doch tatsächlich geschafft einem Sith die Waffe abzunehmen. Es war keine Neukontruktion. Anhand von Blessuren konnte man der Waffe ihrer wahren vorherigen Gebrauch ansehen.

"Interessant, interessant. Ein Wurm wie du hast ein Lichtschwert geklaut. Bemerkenswert."

Lobte sie eher verächtlich und bewegte keinen Finger und dennoch löste sich die Waffe von seinem Gürtel und flog in der nächsten Sekunde in ihre Hand.

"Hübsches Exemplar. Gratuliere. Und doch kannst du damit bedauerlicherweise nichts anfangen."

Meinte die Sith süffisant grinsend.

"Wer ist dein Meister? Weiß er, dass du unerlaubt eine solche Waffe trägst?"

Fragte sie gespielt besorgt. Sein Leben war ihr egal, aber er war auf gewisse Weise doch interessant. Kira kratzte ihren Teller leer, nachdem sie das Lichtschwert von ihm in ihre Robe gesteckt hatte.

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere
 

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Die "Doashim" - Niphiras Quartier - Niphira]



Niphira hatte weiter geübt. Bis der Hunger die Schülerin doch übermannte. Langsam kroch sie zu dem Repulsorstuhl. Manchmal musste man seinen eigenen Stolz überwinden. Langsam schwebte sie zur Ladeluke. Ihr Magen knurrte. Es war merkwürdig den Hunger so extrem zu spüren. Ihre Augen waren ein wenig glasig. Immer wieder überkam Niphira das Gefühl nicht alles zu verstehen. Dass all dies zu etwas schlimmen führen könnte. Auch ihr Meister. Warum hatte sie nie etwas von diesem Mann gelesen oder gehört bis heute. War er nur ein kleines Licht, dass sich mächtiger fühlte als es wirklich war? Es tat gut die Luft der Außenwelt wieder atmen zu dürfen. Ihre Gedanken fühlten sich wenigstens hier draußen ein wenig freier an. Auch wenn sie sich nicht viel Zeit zu gestand. wenigstens ein paar Minuten. Wenigstens eine halbe Stunde wollte sie Niphira wieder sich der Illusion hingeben, nicht mehr als eine Jüngerin zu sein. Doch irgendwie war alles anders. Sie erkannte im Gesicht weniger Jünger neid. Hass. Oder war es schon immer so gewesen? Langsam trieb es Niphira durch die Gänge. Unbewusst war sie vor ihrem Zimmer nahe der Katakomben gelandet. Nachdenklich “betrat” sie den kleinen Raum. Sie hatte hier nicht mehr viel. Die Sachen die sie für ihren Meister aufgegeben hatte. Es waren wichtige Erinnerungsstücke für Niphira gewesen. Sie wurde wütender. Er hatte von Anfang an dafür gesorgt, dass sie scheitern MUSSTE! ER WAR SCHULD! Ihr Zorn wuchs immer weiter. Sie schrie es raus.

“DIESER MISTKERL!”


Sie ballte ihre Fäuste. War aufgestanden. Sie schrie lauter und lauter ihren Zorn heraus. Sie wollte ihn zerlegen. Klein schneiden. Schließlich sackte Niphira auf die Knie und war auf allen vieren. Sie weinte. Es war sinnlos. Er war zu stark. Sie war zu schwach. Am Ende hatte er ihr das Schwert zurück gebracht. Das Schwert mit dem sie jeden niederstrecken würde, der auch nur im Ansatz auf die Idee käme Niphira auch nur ein Haar zu krümmen oder diesen Mann zu verletzen. Sie wollte ihn überflügeln. Wollte mächtiger werden als er. Wollte ihn besiegen. Es wäre wahrscheinlich ohnehin die größere Qual für einen Sith wenn eine Schülerin ihn am Ende überflügelte. Wenn das passierte, dann würde sie sich um ihre Eltern kümmern. Ihren Vater, der sie ignorierte. Ihre Mutter, die alles dem Jedi-Orden untergeordnet hatte. All die Jedi, die verhindert hatten, dass sie eine von ihnen würde. Sie würde besser als sie alle werden. Sie würde ihnen zeigen, was wahre Macht wäre. Langsam richtete sie sich auf. Wer ein Monster weckte, musste damit Leben können irgendwann von dessen Hörnern erfasst zu werden. Langsam hievte sich Niphira wieder in den Stuhl. Langsam führte sie der Weg zurück in die Gänge. Langsam schwebte sie in dem Stuhl Richtung Kantine. Ihr Blick war auf den Boden dabei gerichtet. Sie erledigte ihre Sachen dort recht schnell. Holte sich ihre Rationen ab und aß etwas. Sie schlang es mehr herunter als dass sie es genoss. Niphira wollte ihren Feinden kaum Chance geben um darauf zu reagieren. Sie anzugreifen. Vielleicht zehn Minuten hatte sie gebraucht. Dann ging es wieder zurück zur Doashim. Sie setzte sich auf den Boden und ließ ihre Gedanken zu. Ihr Gemüt musste sich abkühlen. Alles was sie hier hatte war dieser Raum und das Schwert. Nicht einmal Roben. Nur das was sie gerade an ihrem Körper trug. Sie bemerkte einen komischen Geruch. Ihre Sachen waren dreckig. So zog sich Niphira aus und versuchte dem Pilotendroiden, F4-ST, klar zu machen dass er ihre Sachen waschen, nicht verbrennen sollte. Sobald sie sicher war, dass der Droide es verstand, fing Niphira an sich zu duschen. Es tat gut. Sie würde das Training danach wieder aufnehmen. Ihre Muskeln entspannten sich. Ihre Gedanken beruhigten sich zunehmend. Sie musste nur die Ausbildung schaffen. Dann wäre sie schon deutlich freier. Sie musste nur diese Zeit überstehen. Das andere Ding war, sie würde mehr über den Mann erfahren wollen, der sie ausbildete. Er hatte bisher seinen Namen noch nicht verraten. Niphira wusste es nur durch den Angriff damals.
Nach dem Duschen verließ Niphira die Nasszelle. Es tat gut. Sie kümmerte sich um die Verbände an ihrem Bein. Langsam war es besser geworden. Inzwischen hoffte sie den Stuhl nicht mehr zu brauchen, auch wenn der Schmerz noch immer schrecklich war. Auch wenn ihr Bein sich meldete. Sie musste den Schmerz als Freund empfangen. Das war klar. Es war nicht die erste und würde wohl nicht die letzte Verletzung sein. Leicht humpelnd kehrte Niphira quasi nackt, nur mit einem Handtuch bedeckt in ihr Zimmer zurück. Dort setzte sie sich auf den Boden und meditierte. Ihre Atmung beruhigte sich zusehends. Wieder vertiefte sich sie sich in die Übung. Streckte ihre Machttentakel aus. Umschlang das Objekt und ließ es von der Macht umfassen. Ja, es war inzwischen deutlich leichter geworden. Es tat gut. So musste es sein. Ruhig atmend versuchte sie ihre Kontrolle über das schwebende Objekt weiter zu verbessern. Es musste langsam besser werden. Ihr Meister würde im Falle des Scheiterns nur wieder wütend werden. Sie bestrafen. Niphira hatte nicht vor dass es wieder dazu käme. So trainierte Niphira das ganze weiter. War ganz darin vertieft das Objekt zu kontrollieren, dass sie ihre Umgebung komplett vergaß.




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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis’ Domizil :: Darth Draconis und Bedienstete Minora

Die Einrichtung des Domizils war noch nicht abgeschlossen und das Bringen des georderten Mobiliars würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Er hatte sich für verschiedene Objekte entschieden, die nicht nur funktional waren, sondern auch dem Auge gefällig waren. So hatte er ein Podest samt Vitrine für sein Sith Holocron geordert, samt Halterungen für die Lichtschwertsammlung seiner getöteten Feinde. Die Schwerter waren zwar nicht mehr funktional, weil er entweder die Kristalle an Schüler weitergegeben hatte oder die Einzelteile selber gebraucht hatte, aber so lebten seine Feinde, sowie ihre Erinnerung, in seiner neuen Residenz weiter. In seinen eigenen Gemächern hatte der Sith einen Machtverschleierer installieren lassen, ein Gerät dessen sich viele Bewohner der Domäne der Oberen bedienten. So wussten Feinde nicht, ob sie sich in ihren privaten Gemächern befanden. Der Tisch, der in seinem Audienzraum, welches zugleich als sein Büro dienen würde, war ein besonderes Stück. Schwarzes Gestein, welches von den Massassi Tempeln von Yavin IV geborgen wurde, war in diesem Tisch verarbeitet. Der Sith wusste nicht, wie so ein Tisch in den Besitz des Ordens gekommen war und im Bestand ausgewählt werden konnte. Vielleicht war es auch kein Unikat und wurde in Serie produziert, vielleicht hatte sogar jeder Sith dieser Ebene einen solchen Tisch. Darth Draconis war das egal, für ihn zählte nur die Ästhetik und diese war bei dem Stück gegeben. Der Treppenaufgang zu beiden Seiten wurde von Animus Urnen und Sith Statuen gesäumt. Letztere waren im Stil des alten Sith Imperiums gehalten, der deutlich aggressiver und gerüsteter aussah, als die Statuen, die mit der Zwischenphase der Sith assoziiert werden. Generell bevorzugte der Sith Executor eine Mischung aus imperialen Brutalismus und dem arkanerem Stil des alten Sith Imperiums, geschmückt mit Elementen aus dem Neoklassizismus der Muun.
Seine Dekorationen würden jedoch einen Augenblick warten müssen, denn eine weitere Person hatte das Umfeld des Sith Executors betreten. Die in der schwarzen Rüstung der Leibgardisten gehüllte Mann trat vor den Sith und kniete nieder. Sein Gesicht wurde durch einen geschlossenen schwarzen Helm verborgen. Einzig ein blau erscheinender, verspiegelter Sichtschlitz verband den unbekannten Gardisten mit der Außenwelt. Der Sith musterte diesen Gardisten kurz bevor er ihm mit einer Handbewegung bedeutete aufzustehen.

„Faust Valen Halcyon, zu euren Diensten.“ sprach der Mann mit einem dicken, breiten corellianischen Akzent.

„Nimm deinen Helm ab, Faust Halcyon.“

Der Gardist tat wie ihm gehießen und offenbarte das Gesicht eines Mannes mittleren Alters. Die Macht vibrierte leise um den Mann. Er war nicht unerfahren in der Nutzung der Macht, doch würde Niphira ihn überholen. Er war kein ausgebildeter Sith, wahrscheinlich ein Jünger oder Ex-Schüler, der weiterhin dem Orden dienen musste.


„Sag mir, wem dienst du?“

Der Gardist schien die Frage nicht zu verstehen und blinzelte ihn kurz an, bevor er sich zu einer Antwort anschickte.

„Euch Gebieter.“

Die Antwort wurde von einem „mhm“ von Draconis quittiert.

„Und wenn es zu einem Kampf zwischen mir und dem Orden käme, wem würdet ihr dann dienen?“

Der Gardist war erneut verwirrt und merkte, dass es sich um eine verbale Falle handeln musste. Egal wie er antwortete, konnte man es ihm als Hochverrat deuten. Verriet er den Orden für Draconis, würde er exekutiert werden. Oder schlimmeres. Das selbe Schicksal erwartete ihn, wenn er seinem Gebieter nicht folgen würde. Der Sith musste nicht die Macht gebrauchen um zu erkennen, dass das Dilemma alle zur Verfügung stehenden Zahnräder in dem Kopf des Gardisten zum Laufen gebracht hatte. Der Sith hüstelte ein verhaltenes Lachen, bevor er den peinlich berührten Anführer seiner Leibgarde befreite.


„Ihr müsst nicht heute antworten, Halcyon. Mit mir als Herren und Meister kann ich euch etwas geben, was viele andere Sith euch verwehren werden: Respekt und Anerkennung. Dient mir aufrichtig und treu und ihr werdet keinen Tag mehr in eurem Leben ein Sklave sein, sondern werdet eure Zukunft selber schmieden. Denkt darüber nach, während ihr mir dient.

Der Sarkasmus, mit dem er das letzte Worte aussprach hätte auch einem Gamorreaner verdeutlicht, dass er diesen Dienst noch nicht als richtiges Dienen ansah. Er achtete Darth Draconis als Herrn und Gebieter, weil ihm das aufgetragen worden war. Doch der Sith wollte mehr. Er wollte Loyalität und das von einem Sith, oder zumindest sowas ähnlichem. So wie die dunkle Seite gab und nahm, gab und nahm auch der Sith Exeuctor. Die Wesen, die als Bodensatz des Ordens schufteten, verlangten oftmals nicht zwangsläufig eine bessere Unterkunft oder bestimmte Vorzüge. Sie wollten vor allem respektiert werden, als Lebewesen erkannt werden. An einem lebensverneinenden Ort wie dem Sith Tempel in einem oppressiven System wie dem Galaktischen Imperium klammerten sich viele Wesen noch an die letzten Bruchstücke ihrer Freiheit, ihrer Ehre und ihrer Integrität. Genau diese moralischen Schwächen würde Darth Draconis ausnutzen.

„Lasst unverzüglich die Doashim in den Hangar bringen. Unterrichtet mich darüber, wenn sie eingetroffen ist.“ wies er S14-Ve, seinen persönlichen Protokollautomata an, während der Kommandant seiner Leibgarde seinen Helm wieder anzog und sich in einiger Entfernung zum Sith Executor postierte und über die Worte seines neuen Herren nachdachte.

Der Automata entnahm dem Sith Executor mit einer Verbeugung das Datapad, auf dem dieser das Mobiliar ausgesucht hatte und begann alle Vorbereitungen. Es war an der Zeit sein Schiff auf die nächste Ebene zu bringen und mit ihr seine Schülerin. Er gewährte seiner Schülerin den Freiraum, weil er gespannt war, wie sie ihn nutzen würde. Roon Vass würde ihm berichten, was sie getrieben hatte, wieviel Zeit sie für ihr Training aufgebracht hatte und ob sie auch seinen Instruktionen sich körperlich zu schonen gefolgt war. Es war wichtig, dass sie dieses Bein stillhielt, dem Bacta die Möglichkeit gab seine Wunder zu vollbringen und sich anschließend wieder auf ihr Training zu einer Sith konzentrieren konnte. Die körperlichen Anstrengungen würden noch reichhaltig werden, es wäre daher töricht gewesen diese Möglichkeit sich nochmal auszuruhen nicht zur Genüge zu nutzen.
Der Kommandant seiner Leibwache signalisierte ihm, dass die Doashim in wenigen Minuten angekommen sein würde, sodass er und acht seiner Gardisten sich aufmachten um sein Schiff und damit auch den Rest seiner Entourage in Empfang zu nehmen. Die Wege in der Domäne der Oberen waren deutlich leerer als in den unteren Ebenen des Sith Tempels. Deutlich weniger Sith hatten überhaupt Zugang zu diesen Hallen, nur Diener, Untergebene und eingeladene Gäste der hier wohnenden Sith Executoren und Sith Lords hatten die Chance hier einen Fuß reinzusetzen und zu überleben. Die mit zahlreichen Sith Mosaiken und Reliefen geschmückten Wände zeugten von den Taten und Siegen vergangener Zeiten und damit verbunden vergangener Lords der Sith. Auch ehemalige Imperatoren fanden hier ihre Verewigung, angefangen von Darth Arcanious, über Ferit, Arthious bis hin zu Phollow. Das Andenken an diese Sith war immanent mit dem Anspruch des aktuellen Imperators eine sukzessive Herrschaftslinie zu verdeutlichen um die eigene Legitimität, neben dem Sieg über den Chiss Overlord Janem Menari zu verdeutlichen. Mit reduzierter Beleuchtung erhielten die Gänge etwas Unheilvolles, gesäumt von Sith des Zirkels der Wächter gehörte dieser Bereich des Tempels zu einem der bestgehütesten Bereiche des Tempels. Die Sith dieser Ebene wollten ihre Ruhe und waren auch so schon von einer Paranoia geplagt, die mit Sicherheit ihren wahren Kern hatte. Im Hangar, der in einem für das Galaktische Imperium typischen Stil gehalten war, schwebte soeben das dunkel verchromte Monstrum seines Schiffes herein. Die spiegelnd schwarzen und grauen Oberflächen des Hangars, welche sicherlich minutiös von Säuberungsdroiden behandelt wurden, reflektierten den verchromten Charme der Doashim. Leicht behäbig, wie ein Flugsaurier der zur Landung ansetzte, ließ sich das Schiff nieder. Die Gardisten formten ein Ehrenspalier, an dessen Ende der Sith darauf wartete, dass die Ladeluke heruntergelassen wurde und seine Schülerin heraustreten würde. Als sie es schließlich tat, in einigem Abstand gefolgt von Roon Vass, breitete der Sith Executor zur Begrüßung die Arme leicht aus, die Handflächen nach oben zeigend.

„Willkommen in meinem und damit auch deinem neuen Zuhause, Niphira.“ begrüßte der Sith Executor seine Schülerin mit einer gespielten Jovialität, die keinen Zweifel an den wahren Herrschaftsverhältnissen übrigließ. „Bezieh dein neues Quartier, zieh dir etwas an, dass zu einer Schülerin eines Sith passt. Ich bin gespannt darauf im Anschluss deine Fortschritte zu sehen.“

Obwohl seine Worte von einem angenehmen Timbre waren und keinerlei Argwohn aufwiesen, war der letzte Satz eine implizite Aufforderung des Sith Meisters gewesen ihm zu beweisen, dass sie ihre Zeit sinnvoll verbracht hatte. Nach einer Verneigung seiner Schülerin, übergab er die Schülerin an seinen neuen Protokolldroiden, S14-VE, um sie in und durch das neue Domizil ihres Meisters zu führen. Der Automata würde zudem eine nach den Wünschen der Schülerin und Restriktionen des Sith Tempels in Einklang gebrachtes neues Kleidungsstück aus Zeyd-Stoff bringen. Darth Draconis hingegen würde die Zeit nutzen um den Packdroiden entsprechende Anweisungen zu geben, welche der Kisten aus der Doashim in seine neue Residenz gebracht werden sollten, bevor auch er sich auf den Weg zurück in das neue Domizil machte.


Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis’ Domizil :: Darth Draconis, Bedienstete und Niphira Minora

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Die "Doashim" - Niphiras Quartier - Niphira]


Langsam hatte Niphira die Kontrolle. Sie war sich sicher es geschafft zu haben. Sie ließ den Pilotendroiden auch wieder einkehren. Seine gelegentlichen Störungen waren nun Willkommen. Schließlich würde im Ernstfall auch kaum jemand Rücksicht darauf nehmen, dass Niphira sich konzentrieren müsste. Sie hatte ihr Bein geschont. Hatte häufig nur gesessen und lediglich die Bewegung des Beines auf das nötigste niedergebrochen. Es tat gut ihr Schwert nun, da das Bein wieder größtenteils funktionierte an seinem alten Platz zu führen. Der Griff befand sich etwas oberhalb ihrer Hüfte sodass sie ihren linken Arm wie früher auf dem Schwert liegen hatte. Nach einem weiteren Verbandswechsel war Niphira dazu übergegangen stehend die Übungen fort zu führen. Im Knien war das Konzentrieren leichter. Aber müsste sie es wohl auch bald so können. Ihr Meister wollte Ergebnisse. Umso mehr möglich waren, desto besser für sie. So war es für Niphira überraschend, als das Schiff sich in Bewegung setzte. Finster blickend war Niphira zum Cockpit gegangen. Sah den Tempel langsam absinken. Nur wenige Minuten später war das Schiff in einem Hangar gelandet. Niphira selbst hatte ihre alten Lumpen wieder an die aus einem vergilbten, ehemals weißen Stoff bestanden. Es war Heimat. Es war das was sie gewohnt war zu tragen. Langsam ging die Schülerin zur Ladeluke und wartete bis diese sich öffnete. Ein Kel’Dor hatte auch seinen Weg in das Schiff gefunden. Dachte ihr Meister bereits darüber nach sie auszutauschen? Sie würde nicht ohne Kampf aufgeben. Sie war stark. Sie war seine Schülerin. Jeder der das anzweifeln würde, würde ihren Zorn zu spüren bekommen.

Langsam schritt sie, noch leicht humpelnd die Ladeluke runter. Sie verneigte sich. Ihr neues zu Hause? Wie viele Räumlichkeiten sollte sie noch beziehen? Am Ende war es egal. So lange sie einen Raum hatte den der Sith vor ihr nicht kannte, hätte sie einen Rückzugsort in dem sie frei wäre. Seine weiteren Worte machten Niphira skeptisch. Etwas an seinen Worten war merkwürdig. Sie wollte seine Geduld nicht überstrapazieren. Ihr Blick war auf den Executor fixiert. Nur kurz war der Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen zu erkennen ehe sie sich verneigte und sich an die Aufgaben machte. Sie folgte einem der Protokolldroiden. Innerlich machte sie bei dem Rundgang eine mentale Liste mit den Räumen aus denen sie sich fernhalten müsste oder wollte. Sie hatte allgemein kein Interesse an dem teil protzigen Mobiliar. Daher ließ Niphira den Droiden reden. Er war ihr viel zu euphorisch. Die Tour endete in einem Raum der wohl ihr Schlafzimmer wäre. Er war leer. Außer einem Bett war nichts nennenswertes hier drin. Wahrscheinlich würde es sich so schnell nicht ändern. Sie hatte schließlich alles für ihren Meister weg gegeben. Sie hatte nichts mehr. Hatte hierfür vieles was ihr wichtig gewesen war aufgegeben. Eigentlich alles. Nachdenklich setzte sich Niphira auf den Boden und schaute den Protokolldroiden an. Er erwartete ihre Wünsche bezüglich Kleidung? Sie war Schülerin. Es könnte ein simpler test sein. Sie beschränkte sich daher eher auf simple Roben. Einfache, schwarze Roben. Würde sie etwas anderes fordern, wäre es Niphira zu riskant, dass ihre Meister sich beleidigt fühlt. Oder unzufrieden war. Alles hier konnte ein bloßer Test sein. Niphira legte ihr Schwert vor sich auf den Boden und seufzte. Der Droide wäre wohl erst einmal beschäftigt. Dazu sollte sich Niphira umziehen. Dabei hatte sie nur noch was an ihrem Körper war. Es war der Witz des Jahres. Am Ende war man als Schüler immer noch ein Vogel im Käfig. Nur war dieser minimal größer und aus edelstahl. Im Gegenzug für den Platz schien alles mit Dornen besetzt zu sein. War es also eine Verbesserung? Teilweise. Solange der Droide bräuchte würde sie weiter üben. Nahm diesmal aber einen Stift, während sie eine Hand ausstreckte, drehte die andere den Würfel zwischen den Fingern. Sie wollte sich verbessern. Und wenn sie nun eine Hand beschäftigte war es eine Art der Ablenkung. So würde sie vielleicht mehr erreichen. Es war deutlich schwerer. Aber das Training war notwendig. Langsam ließ sie den Stift umher schweben. Zumindest was die Macht anging hatte ihre Mutter wohl abermals gelogen. Ihre Fähigkeiten waren nicht so unterdurchschnittlich wie sie behauptet hatte. Es wirkte eher so, als wäre sie weder besonders gut, noch besonders schlecht.

Schließlich kehrte der Droide zurück und hielt die Roben in seinen mechanischen Händen. Sie nahm diese entgegen und verneigte sich schließlich knapp. Langsam ging Niphira auf ihr Bett zu und fing an sich um zu ziehen. Es waren Roben die ihren alten stark ähneln. Lediglich mit dem Unterschied, dass die Kleidung deutlich besser passte. Sie zog die schwarze Kleidung an und stand auf. Sie war bereit. Langsam folgte Niphira dem Droiden und packte den in der Luft schwebenden Stift. Sie würde auf ihren Meister warten müssen. Rein von der Kleidung her war sie wieder nur eine Person in schwarzen Roben. Durch die Kapuze wurden ihre Haare weitestgehend verdeckt. Ruhig folgte sie dem Protokolldroiden. Schließlich blieb sie vor einer Tür stehen und wies den Droiden an ihrem Meister auszurichten dass sie bereit wäre, die Ergebnisse ihres Trainings zu zeigen. Niphira würde warten. Wollte sich keine Fehler erlauben. Daher ersuchte sie erst um Erlaubnis bevor sie in das Zimmer ihres Meisters gehen würde. Es war einfach. Am Ende hieße es warten. Warten darauf, dass der Executor sich die Zeit nehmen würde. Niphira betrachtete die Wachen mit argwohn. Sie hatte das Gefühl durchgängig beobachtet zu werden. Sie wollte nicht hier sein. Sie wäre lieber auf dem Schiff oder in ihrem Zimmer in der Domäne der Lernenden. Wo lebendige Wesen waren, war auch verrat. Viele solcher Wachen waren Jünger die selbst danach gierten Sith zu werden. Was sollte sie also davon abhalten ihr nach dem Leben zu trachten um ihren Platz einzunehmen? Während Niphira wartete versuchte sie alle Wachen in ihrem Umfeld daher genau im Auge zu behalten. Vertrauen war gut… Kontrolle aber stets besser. So einfach war das.


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Seine Finger blätterten durch einen alten Almanach, eine Abhandlung über die dunkle Seite der Macht. Es war ein altes Werk, allerdings ein Faksimile. Besonders war, dass es wie ein Buch gebunden war, ein arkanes Medium des Wissens, ungleich älter als die ersten Datapads. Doch egal auf welchem Medium Worte gebannt waren, entwickelten sie ihre eigene Kraft. Worte hatten seit je her eine magische Bedeutung. So wie ein Lebewesen erst als Tier geboren wird und sich selbst erst in Existenz bringen muss, so manifestieren erst Wörter die wahre Magie des Bogan. Diese Emanationen sind bewusste Entscheidungen. Das Erkennen von Bogan beginnt normalerweise mit einem Moment der Rebellion gegen den geistigen Status quo. In diesem Sinne ist Bogan ein magisches Wort, und die Bedingung, die zu seinem Wiederaufstieg auf dieser Ebene führte, begann durch die Taten der Lebewesen in dieser Existenzebene. Seine Proportionen übersteigen jedoch diese Matrix und stehen auch in einem gewissen Gegensatz zu ihr. Es ist die Natur der Selbsterschaffung, da sie ihre Matrix im objektiven Universum kontinuierlich neu erschafft, sodass sich die subjektiven Universen ausdehnen und entwickeln können. Es beschreibt den Prozess, durch den alle Welten werden. Es ist ein Wort, das eine Matrix erschafft, in der es wieder geäußert werden kann, auf sowohl persönlichen als auch historischen Stufen. Jede Wiederäußerung zerstört und evoziert die Matrix, in der es geäußert wird. Es ist das Wort der zyklischen Dynamik, welches den Kreis von Manifestation von Sein zu Demanifestation zu Remanifestation widerspiegelt. Es beeinflusst die, welche es als eine angenehme und klare Wahrnehmung ihrer Realität, Kraft und ihres Willens in sowohl dem objektiven als auch dem subjektiven Universum kennen. Durch die Momente der Wahrnehmung und des Handelns durch Bogan beginnt der Sith den Prozess, eine unsterbliche, unabhängige, mächtige und kraftvolle Essenz zu werden, welcher die Universen auf viele Weisen beeinflusst, sowohl zufällig als auch nicht zufällig. In dem Moment in welchem er sprach, begann er wieder zu existieren. Sein ungewolltes Exil war beendet, seine Essenz wieder mit dem Bogan fest verankert.Die verbale Kraft der Sith Sprache, ein göttliches Prinzip auszudrücken - welches durch den Effekt der Äußerung im objektiven Universum die Erschaffung dieser Welt mit sich bringt – sind das herrschende Prinzip der Sith Magie. Diese Worte dienen als ein Tor für den Geist, der danach trachtet, die Welt zu betreten, die er definiert, und der Effekt der Äußerung eines Wortes wird es verursachen, dass viele Welten sich rekonfigurieren werden, um es zu hören. Die Macht war sein Diener. Er spürte wie sie ihn stärkte. Wie aus einem Schlaf schien er langsam zu sich zu kommen. Diese Wiederkehr hatte mich einfachen Gesten begonnen. Ein Atemzug, eine Berührung durch die Macht. Mehr hatte er nicht gebraucht um bereits eine Reaktion seiner Umwelt zu provozieren. Antikosmische Energien durchströmten Körper und Geist, er fühlte wie langsam seine Kräfte zurückkehrten.
Er war gestärkt. Eine innere Flamme hatte sich in dem Geist des Sith entzündet, eine Kraft, die in ihm geschlummert hatte. Neue Energien durchströmten ihn. Er war wissbegierig. Er wollte Macht. Er wollte Stärke. Er würde sich diese Stärke und Macht erkämpfen, koste es was es wolle. Ein weiteres wissbegieriges Wesen kündigte sich an. S14-VE kündigte seine Schülerin an, die wohl bereit war ihm ihre Erkenntnisse zu zeigen. Zuerst musterte er ihre Kleidung. Simpel. Effizient. Er nickte ihr zu. Kleidung war die Verkörperung des Inneren. Seine Soutanen waren schwarz, schlicht und hatten doch etwas regales. Ihre Robe zeugte von Demut, doch spürte er in ihrer Aura auch eine gewisse Angespanntheit. Wut. Zorn. Was hatte diese Frau in ihrem Inneren für Sithspawn, die sie trieben? Was genügte ihr an diesem Ort immer noch nicht? Der Sith Executor reichte ihr ein Leben darnieder, wovon so viele Jünger träumten. Ihre Undankbarkeit würde sich noch zu einem späteren Zeitpunkt rächen. Der Meister war nicht wütend auf seine Schülerin. Im Grunde genommen hatte sie doch mehr Tierisches in sich, als er vermutet hatte. Er würde sie lehren diese Seite einzusperren und nur herauszulassen, wenn es der Sinn und Zweck ihres Meisters entsprechen würde. Sith zu sein, bedeutete Herr zu sein. Man erhob sich über andere, weil die Macht einem die entsprechenden Werkzeuge überreichte. Sith zu sein bedeutete zu herrschen und das um jeden Preis. Wenn seine Schülerin jemals eine Sith sein wollte, dann musste sie zunächst die Kontrolle über sich und ihre Emotionen erringen, wenn sie zu hoffen wagte jemals über andere herrschen zu können. Er führte seine Schülerin wieder hinab in das untere Geschoss des Domizils, schließlich befand sich der Trainingsraum neben ihrem Quartier. Warum sie extra vor seine Privatgemächer gegangen war, war dem Sith Executor schleierhaft, doch beließ er es dabei. Er zeigte mit einer Hand auf den Raum, bat sie hinein und deutete auf einen der Remote Automata, die normalerweise zum Üben der Abwehr von Blastergeschossen dienten.


„Beginne.“ Wies er seine Schülerin an.

Ihre Demonstration war für den Sith Executor ausreichend. Sie überflügelte Chiffith zwar nicht, doch enttäuschte sie ihn auch nicht. Sie hatte getan, was er von ihr verlangt hatte, mehr nicht. Doch auch ihre Zeit würde kommen. Sie stand am Anfang einer großen Reise in die Mysterien der Macht und jeder saß in einem eigenen Schiff, mit einem eigenen Segel. Wie schnell einen die Winde der Macht ans Ufer schicken würden, war unterschiedlich. Nur durch die Wiederholung und die Vertiefung der Übungen in die Gefilde der Macht würde seine Schülerin es irgendwann schaffen instinktiv die Macht einzusetzen. Während die Sith Adeptin sich daran machte die ihr aufgetragene Aufgabe zu erfüllen, sinnierte der Sith über die Zukunft. Es stand eine Zeit des Umbruchs bevor und er würde sich wappnen. Er würde bereit sein und dieses Wesen würde entweder mit ihm siegen oder untergehen. Dafür würde er sorgen.

„Genug, du wirst später diese Übung wiederholen und vertiefen. Als nächstes lernst du den Machtstoß. Diese Technik wird dir im Kampf besonders nützlich sein. Versuche einen Muskel zu visualisieren, der sich zusammenzieht und die kinetische Energie daraufhin freisetzt.“

Draconis konzentrierte die Macht in seiner Handfläche sodass die Luft um diese anfing leicht zu flackern. Er brauchte nicht viel davon in seinem Handteller zu sammeln, es diente lediglich zu Demonstrationszwecken. Als er das Gefühl hatte es verstanden zu haben, hielt er inne. Nun würde er auf den Einsatz seiner Hand verzichten. Er schloss kurz die Augen. Die Macht zu sammeln und dann mit einem Schlag freizusetzen, erinnerte ihn an die Bewegung eines Muskels. Bereits öfter hatte er gelesen, dass die Macht einem Muskel gleich stets trainiert werden müsse, damit er in Form bleibe und sogar wachsen könne. Die Verbindung zur Macht würde so steigen. Die Macht aufzusaugen und dann mit einem Schlag freizugeben, würde nicht anders funktionieren.

„Zwar verletzt du niemanden mit dieser Technik ernst, kannst jedoch auch selber nicht allzu ernst dadurch verletzt werden. Solltest du jedoch genug Macht sammeln können, sieht es da ganz anders aus. Die Technik dient oft nur dazu dem Gegner kostbare Sekunden seiner Aufmerksamkeit zu stehlen.“

Er fokussierte die Macht in seiner Brust. Er verband das Zusammenziehen der Macht mit dem Einatmen. Solange er einatmete, zog er Macht zusammen und bündelte sie an seinem Torso. Als er ausatmete, setzte er die Energien frei. Draconis schoss den Machtstoß Niphira entgegen. Es war nicht viel Macht, die er da in seiner Hand gesammelt hatte, doch reichte es um sie so zu treffen, dass sie sich einmal um seine eigene Achse drehte und ihre Robe hinterher flatterte. Er spürte etwas, was er für Angespanntheit hielt, plötzliche Attacken würden zum Alltag werden. Ein Sith Schüler musste immer auf der Hut sein, die gesamte Ausbildung war eine einzige Prüfung ob man es wert war zu leben. Das Leben war das größte Geschenk, neben den Kräften, die einem die Macht schenkte, wenn man diesen Pfad einschlug. Draconis ging sogar so weit zu sagen, dass man erst lernte zu leben, wirklich bewusst zu leben, wenn man den Weg eines Sith einschlug und diesen meisterte.

Der Machtstoß trifft dich stets unvorbereitet solange deine Sinne oder die des Gegners noch nicht ausgereift sind. “

Nun verschränkte der Sith die Hände hinter seinem Rücken. Die Sinne seines Schülers waren vielleicht die eines überlegenen Raubtiers, doch in der Macht war er nicht mehr als ein Jungtier, schwach und schutzlos, eine Einladung für jeden der ihn töten wollte.

Je nach getroffener Körperzone kannst du unterschiedliche Wirkungen hervorrufen. Wenn du die Schulter eines Gegners anvisierst, kannst du ihn somit in seinem Angriff hindern. Triffst du die Brust, kannst du ihn mehrere Meter nach hinten katapultieren. Solltest du die Beine treffen, kannst du dessen Halt durchbrechen und zum Stürzen bringen. Beachte dabei jedoch stets deine Umgebung. Steht dein Gegner zum Beispiel auf losen Brettern, kannst du dich seiner durch einen starken, gezielten Machtstoß entledigen.“

Draconis legte eine kurze Pause ein und nahm erneut seine Hand um es seiner Adeptin demonstrieren zu können.

Um den Machtstoß ausführen zu können, musst du deine Hand nutzen. Je länger du zielst, desto stärker und zielsicherer wird dein Treffer, doch hast du in einer Kampfsituation nicht immer die Zeit um dies zu koordinieren. Bündel deshalb stets so viel Macht wie du nur kannst in der Handfläche, wenn du sie einsetzt.“

Sein Blick glitt von seiner Hand zu den kleinen Händen seiner Adeptin.

Mach dir keine Sorgen, dass deine Hände kleiner sind als meine Hände. Die Macht achtet nicht auf solche Dinge, dein Geist ist das Gefäß, welches die Macht beansprucht, nicht dein Körper. Versuch dich an mir. Nutze die Technik um mich mit deinem Machtstoß zu erreichen.“

Der Sith Executor wartete gespannt auf die ersten Versuche seines Schülers diese Technik zu erlernen. Die offensiven Machtfähigkeiten würden sicher eher die Vorliebe seiner Schülerin sein, doch würde er sich von ihr überraschen lassen.


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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Draconis Quartier - Niphira, Bedienstete]


Niphira wartete bis ihr Meister seine Gemächer verlassen hatte. Sie hatte sich vor ihm verneigt. Versucht ihre Emotionen versteckt zu halten. Ihr waren die Wachen ein Dorn im Auge. Aber wahrscheinlich wären sie ein notwendiges Übel. Ruhig folgte sie dem Executor. Eigentlich hatte Niphira so viele Fragen. Aber wann konnte man die stellen, wenn der Mann nur das Stellen eben dieser zuließ, wenn er es erlaubte, die Erlaubnis aber teils ewig ausblieb? Es war wohl eine Sache die sie bis zum Ende ihrer Ausbildung aufschieben musste. So folgte Niphira dem Sith Lord zu dem Trainingsraum. In ihrer Hand ließe sie nach wie vor den Würfel tanzen. Sobald sie beginnen sollte hob sie die Hand mit dem Würfel und ließ ihn schweben. Es war nur das. Sie zeigte auch, dass sie den Würfel kontrolliert in verschiedene Richtungen schweben lassen konnte. Gestand sich aber selbst auch ein es noch nicht absolut gemeistert zu haben. Daher verneigte sich Niphira demütig. SIe war schon zufrieden mit ihrer Bleibe. Am Ende fehlte ihr lediglich der persönliche Bezug. Es war eine Unterkunft von vielen. Eine Heimat war es aber noch lange nicht. Nach seiner weiteren Anweisung nickte sie ruhig. Sie hatte die Aufgabe verstanden und auch vor umzusetzen. Es war also ein weiterer Trainingspunkt hinzugekommen. Es würde schneller, effizienter kommen. Ihr Meister fing direkt mit der nächsten Lektion an. Sie sollte die Macht als Muskel vorstellen. Ihn zusammenziehen lassen und dann die Energie freisetzen? Niphira erinnerte sich an ihr eigenes Training. Als sie ohne Meister daran gescheitert war den Würfel schweben zu lassen. Hatte sie da nicht eine ähnliche Visualisierungstechnik versucht? Neugierig beobachtete Niphira was ihr Meister da tat. Die Bewegung kam ihr irgendwie vertraut vor. Diese Technik… Seine weiteren Worte ließen sie noch genauer schauen. Irgendwas war geschehen. Die Luft hatte kurz geflackert. Natürlich machte er es deutlich langsamer. Sie erkannte die Bewegungsabläufe langsam. Sie nickte bei der ganzen Erklärung. Ablenkung war immer gut. Und Sekunden? Niphira erinnerte sich daran wie schnell sie mit ihrem eigenen Schwert war. Dagegen war sie mir jenem im Laderaum eine lahme Schnecke. Ein Gizka ohne Beine. sie nickte weiter aufmerksam bis er die Technik gegen Niphira anwendete. Jetzt wusste sie was es war. Instinktiv legte sie eine Hand auf ihr Schwertgriff. Aber zu spät. Sie war getroffen worden, hatte es geschafft stehen zu bleiben. Wenn auch mit einer kompletten Drehung. Sie unterdrückte den Zwang ihr Schwert zu ziehen und ließ ihre Schwerthand sinken. Der Sith auf Cathar… Er hatte es genutzt um sie vorzuführen.

“Ich habe es schon einmal gesehen… Werde ich lernen mich auch dagegen zu verteidigen Meister?”

Ihre Stimme war voller Demut. Sie wollte eine Abwehr gegen diese Technik haben. Es war eine jener Machttechniken, die einen Schwertkämpfer das Leben kosten konnte. Auch wenn sie selbst kaum Schaden durch diesen Angriff nahm. Alleine während der Drehung hätte ein Angreifer genug Zeit erheblichen Schaden auszurichten. Ihr Wille es zu lernen war auf der anderen Seite noch größer. Umgekehrt wäre sie damit deutlich stärker. Auch diese Technik Sachen fliegen zu lassen. Wenn es so etwas gab? Ein Machtschub? Vielleicht gab es ein Gegenstück dazu? Ihr Blick fiel auf den Schwertgriff. Sie hatte schon jetzt ein paar Ideen wie sie die Technik nutzen könnte. So lächelte Niphira. Der Schmerz im Bein war nun aushaltbar. Sie war bereit. Also gut. Ein Muskel? Wie machte man das? Sie schaute ihren Meister ernst an. Legte ihr Schwert ab und verstand dass sie es hier nicht bräuchte. Langsam stellte sie sich wieder ihm gegenüber, während sie weiter seinen Ausführungen lauschte. Richtig eingesetzt war diese simple Technik mehr als nur herum geschubse. Mit dem was Greth ihr beigebracht hatte war es sogar sehr mächtig. Sie würde ihre Hand nutzen müssen. Das war logisch. Irgendwie. Wieder hob er seine Hand. Dieses mal spannte sie lediglich ihre Muskeln etwas an. Versuchte ihm stand zu halten. Wieder wurde sie zurück getrieben. Es machte Niphira nicht wütend. Sie war eher fasziniert. Ihr Blick fiel auf die deutlich kleineren Hände. Als könnte der Executor ihre Gedanken lesen erklärte er, dass Handgröße egal wäre. Die Macht würde diesen Fakt ignorieren. Umso mehr Macht sie sammelte, desto stärker würde es werden. Ein wenig wie ein Bogen, dessen Sehne man langsam nach hinten zog musste sie quasi die Macht ähnlich verwenden. Es klang gar nicht so schwierig. Im Gegenteil. Es war also nun ihr Versuch. Ein Muskel also.

Niphira streckte ihre Hand aus. Schloss ihre Augen. Ein Muskel der sich zusammen zog. Ein Muskel der sich zusammen zog. Wie ein Mantra sagte sie es innerlich immer wieder auf. Stellte sich vor, wie ein unsichtbarer Muskel langsam anfing sich zusammen zu ziehen. Spürte ein Kribbeln in ihrer Hand. Ja, das musste es sein! Das war es! Konzentration! Dann entladen lassen. Genau. Das war es was sie nun tun musste! Sie wollte es entladen. Die Technik ausführen. Doch alles was passierte war, dass die Macht einfach verpuffte. Als wäre ein Gastank undicht. Das war irgendwie… peinlich. So lächerlich. Langsam hob Niphira wieder ihre Hand. Noch einmal. Sie musste es schaffen. Ein Muskel. Sie spannte diesmal alles an. Visualisierte einen Muskel der sich an spannte. Sie sammelte mehr Macht. Lag es daran? Hatte sie nicht genug Macht angesammelt? Sie fokussierte sich komplett auf ihre Hand. Schloss die Augen. Da war es. Sie spürte die Macht. Dieses Mal würde es klappen. Sie war sich sicher. Sie wollte die Macht wieder entladen lassen. Einen Stoß erzeugen. Es musste klappen. Sie knurrte wegen der Anstrengung. Es war hart. Sie war wirklich noch ein Anfänger. Der Sith damals musste wirklich gut gewesen sein. Mit einem Schlag entlud sich die Macht wieder. Aber ohne nennenswerte Auswirkungen. Es war nun wirklich lächerlich und komplett peinlich. Dieses Mal schaute sie beschämt zu ihrem Meister.

“Es tut mir Leid, dass ich Euch enttäusche. Ich schaffe es die Macht zu sammeln, aber es ist als würde sie in alle Richtungen entweichen sobald ich sie loslassen will… Ich verstehe meinen Fehler nicht mein Meister…”

Sie senkte bei der Frage demütig den Kopf. War bereit den Zorn des Executors in Empfang zu nehmen. Sie versagte gerade bei einer leichten Aufgabe. Sie würde weiter üben. Aber dafür musste sie ihre Fehler verstehen. Zumindest um zu begreifen, was gerade falsch war. Irgendetwas übersah sie gerade. Etwas passte noch nicht ganz. Aber was?


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Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Industriegebiet - Sabars schicker Schlitten - Davis Moxley, Valeria Muraenus, Verkehrsüberwachungsdrohne

In der zwar leicht angespannten, doch im Grunde trotzdem in erster Linie urkomischen Situation schnallte sich der Söldner mit der einen Hand ab und suchte mit der anderen an der Seite des Beifahrersitzes nach dem nötigen Hebel, um den Sitz soweit nach hinten zu fahren, wie nur irgend möglich. Er schnaubte leicht ungläubig, als er einen klackenden Schalter betätigte und der Sitz daraufhin mit der Geschwindigkeit einer Sumpfschnecke nach hinten fuhr, was ihm trotz des martialischen Designs sowohl innen als auch außen bewies, dass der mandalorianische Speeder im Endeffekt nur ein Spielzeug für extrovertierte Reiche war und keinesfalls ein funktionelles Gefährt, wie die militärischen Fahrzeuge, an die die mandalorianischen Werke dieses Modell zweifelsohne angelehnt hatten. Valerias Bemerkung ließ ihn kurz schmunzeln; ihr Bruder wäre vermutlich ausgerastet, wenn sie mit ein paar hundert Kilometern pro Stunde gegen eine Wand geklascht und in einem gewaltigen Feuerball umgekommen wäre. So unwahrscheinlich der Gedanke auch war, denn der Autopilot lenkte den Speeder zwar etwas träge, aber dafür präzise durch die engen Hochhausschluchten des Industriegebiets.

Sie erreichten nun eine gerade Gasse, die sich weit nach vorne erstreckte und der Speeder begann dementsprechend wieder leicht zu beschleunigen - der passende Moment für ihr Manöver. Relativ geschickt begann die junge Lady sich von ihrem Fahrersitz aus mit beiden Händen abzustützen und aufgrund ihrer geringen Körpergröße gelang es ihr tatsächlich, genug Platz für den etwas größer gewachsenen Söldner zu schaffen, der sich zur Seite neigte und sein bestes gab, zügig unter Valeria durchzuschlüpfen und ihr währenddessen den nötigen Halt zu geben. Das verdammte Cockpit des Buirk'alor war gefühlt enger als alles, was Davis in seinem Leben je gesehen hatte und das war beileibe nicht gerade wenig.
Er biss die Lippen zusammen und gab sein bestes, das artistische Kunststück in diesem beengten Raum zustande zu bekommen und gerade, als er in eine gute Position gekommen ist, in der er eigentlich nur noch Valeria nach rechts schieben musste, warf er einen Blick nach vorn und stieß einen mandalorianischen Fluch aus.

Die scharfe Kurve drückte ihn nach rechts und gerade noch so gelang es Davis, sich am Türgriff festzuhalten, um nicht noch blöder auszusehen, als es während dem Fahrerwechsel ohnehin schon der Fall war. Valeria erging es deutlich schlechter, denn die Fliehkräfte ließen sie ziemlich unelegant mit ihrem Oberkörper auf den Beifahrersitz plumpsen. Und gerade, als der Söldner ihr zur Hand gehen wollte, um ihre Beine von seinem Schoss hinüber auf ihren Platz zu bekommen, ließ ihn ein helles Licht plötzlich aufblinzeln - hoffentlich keine Straßensperre. Noch immer überrascht hielt er sich die Hand vor das Gesicht und erkannte dazwischen den Grundriss der Drohne, die sie inzwischen eingeholt hatte. Sie verschwand nach dem kurzen Blitz genauso schnell, wie sie vor ihnen aufgetaucht war und etwas schwerer atmend ließ sich Davis in seinen Sitz zurückfallen. Die Adelige nahm währenddessen ihre Beine von seinem Schoss, wobei sie erst leise zu kichern begann und schließlich einen Lachanfall bekam. Etwas ungläubig sah der Söldner zu ihr hinüber und konnte sich selbst nicht verkneifen, kurz zu grinsen. Die imperialen Beamten, die mit diesem Foto arbeiten mussten, würden sicherlich nicht schlecht staunen - und ein paar von ihnen würden Davis beneiden, denn die Momentaufnahme sah vermutlich nach etwas anderem aus, als einem riskanten Fahrerwechsel wie in einem Holostreifen.

"Selbst wenn, dann wird uns Euer prominenter Bruder da sicherlich irgendwie hinausmanövrieren."

Entgegnete er ihr, während er den Sitz verstellte und es sich hinter dem Cockpit halbwegs gemütlich machte. Er deaktivierte den Autopilot und drückte voll durch, als sie sich beide wieder angeschnallt hatten. Der schwarze Speeder schoss aus der letzten Abzweigung hinaus zurück auf die gewöhnlichen Straßen am Grund Bastion Centers, die sie zurück in Richtung Stadtzentrum bringen würden. Recht schnell musste er abbremsen, als sie wieder mitten in den nächtlichen Verkehr gelangten.

"Sollte ich jemals an das Bild der Drohne kommen, werde ich es Euch im Großformation als Gemälde verewigen lassen."

Nur etwas schneller als mit Schrittgeschwindigkeit schwebten sie nun durch den kleinen Verkehrsstau am Boden der ersten Prachtstraße im Stadtzentrum. Was nun?

"Wohin soll es gehen, Mylady? Irgendwelche Vorschläge?"


Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Prachstraße - Sabars schicker Schlitten - Davis Moxley, Valeria Muraenus
 
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