Bastion

[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Obere Ebenen – Ausstellungssaum für Artefakte und antike Waffen] – Nergal

Die ausgestellten Waffen konnten Nergals Aufmerksamkeit zumindest für Augenblicke gefangen nehmen. Als Sith der sein Leben auf dem Altar des Kampfes geopfert hatte und dafür reichhaltig von der Dunklen Seite belohnt worden war, war es nur verständlich, dass er sich für alle Werkzeuge mit denen man Tod und Verderben bringen konnte interessierte. Obschon Nergal generell eine durchaus klassische Ansicht vertrat. Lichtschwert und die Macht waren meist alles was man benötigte. Ein Sith Lanvarok war eine nette und hinterhältige Waffe, aber nichts worauf man seine Prioritäten setzen sollte. Und... mit entsprechendem Wissen und Können in der Macht, würde es sich auch irgendwann erübrigen auf dieses Hilfsmittel zurückzugreifen. Obschon die fatale Wirkung von vergifteten Projektilen einen Kampf durchaus zu eigenen Gunsten beeinflussen konnte.

Doch bei allem Interesse und Wissen das der Sith für die ausgestellten Waffen und Folterwerkzeuge unter den Artefakten die hier ausgestellt waren aufbringen konnte und hatte, war er doch aus einem anderen Grund hier. Das Gefühl am richtigen Ort angekommen zu sein verstärkte sich indessen aber immer mehr, denn allein die Aufmachung der Ausstellung legte nahe, dass er sich dem Herzstück des Komplexes näherte. Malevolos persönlichen Räumlichkeiten. Dementsprechend zog es Nergal weiter, auch wenn er immer wieder einmal verharren wollte. Doch... wenn man es genau nahm, so ging es ihm dabei durch den Kopf, gab es hier nichts, was er nicht schon in irgendeiner Form gesehen oder darüber gelesen hatte. Und das machte es einfacher sich nicht fesseln zu lassen, doch nur einen Blick zur Seite zu werfen, als er mit zielstrebigen Schritten an den Schaukästen und Wandaufhängungen vorbei schritt. Sein langer Umhang, der allein ob seiner Körpergröße bei anderen völlig überdimensioniert gewesen wäre, von den schneller gewordenen Schritten in der ansonsten eigentlich fast wie stillstehenden Luft, geriet in Bewegung. Vermittelte den Eindruck von Eile und Geschwindigkeit.

In Nergals Innerem allerdings war keine Spur von Hektik zu finden. Er war fokussiert... auch wenn seine Gedanken immer wieder zu anderen Dingen wanderten, hatten diese Themen doch meist mit genau einer Sache zu tun... dem Orden der Sith. Und um diesem zu beweisen das seine Handlungen absolut rechtens gewesen waren, über das Maß das sie ohnehin schon belegen konnten, war er hier.

Am Ende des Ausstellungssaales war ein großes doppeltüriges Portal in die Wand gelassen. Während die meisten Türen eher automatischer Natur gewesen waren, ganz im Sinne imperialer Technik und Bauweise, war dieses Portal archaischer Natur und Nergal ließ sich dazu herab die beiden großen Türen Kraft seines Körpers aufzustoßen. Das Poltern das dabei entstand verhallte in der lautlosen Umgebung nur langsam... schien sich in der so trägen Luft zu halten. Doch nur wenig später herrschte wieder die alles erdrückende Stille vor. Stille in die sich das Geräusch von Nergals Schritten hinein schnitt. Regelmäßig. Rhythmisch. Wiederkehrend wie der Stete Tropfen eines Rinnsals. Wie das zyklische Pulsieren eines Sterns. Wie der Rhythmus von Tag und Nacht.

Hinter dem Portal hatte sich ein weitläufiger Bereich aufgetan. Sitzecken, eine lange Tafel. Hohe Fenster die auf die Ebene unter dem Komplex Ausblick gaben. Der ferne Schein von Lavaströmen, die auf dem Mond so zahlreich waren, sorgte für eine entsprechend düstere Atmosphäre die, von den wenigen Fackeln innerhalb der Festung vortrefflich ergänzt wurden. Mit einem knappen Schmunzeln, das von einem Kopfschütteln begleitet wurde wand Nergal sich von dem Ausblick ab. Theatralik wohin man sah. Die Ausstellungen. Die Einrichtung seiner Gemächer. Dieser Festung. Sein ganzes Auftreten. Zu gern hätte Nergal sich der bitteren Galle die bei dem Gedanken an den aufgeblasenen Cathar in ihm aufstieg ausgespuckt. Er selbst hatte nichts gegen Respekt den man ihm entgegen brachte, doch Nergal legte es nicht bewusst darauf an sein Gegenüber mit materiellen Dingen zu beeindrucken. Sicher... auch seine Quartiere im Orden waren mit einer gewissen Zurschaustellung versehen, doch das lag maßgeblich daran das es gang und Gebe unter Sith war und die einzelnen Refugien einfach so ausgelegt waren. Nergal würde, hätte er die Wahl, ebenfalls zur Ausstellung von Waffen und Artefakten neigen. Aber nicht für jeden. Nein. Nur für sich und die, die ihm am nächsten waren. Diejenigen die sonst mit ihm zu tun hatten, hatten es schlicht und einfach nicht verdient ein Auge auf alles das werfen zu dürfen, was sich in seinem Besitz befand. Einmal vollkommen davon abgesehen das offen nach außen getragener Besitz auch wiederum eine ganz andere Form von Neid hervorrufen konnte.

Weltliche Sorgen. Weltlicher Reichtum. Profane Dinge, die für einen Nutzer der Dunklen Seite Werkzeuge waren, nicht Sinn oder Erfüllung des eigenen Lebens. Es war nützlich und öffnete sicherlich manche Tür die man in anderen Fällen nur verschlossen vorgefunden hätte. Aber was brachten einem Unmengen an Credits, antike Waffen, Reichtum in Form von materiellen Dingen und welcher Besitz auch immer sonst noch... wenn man in allem anderen von den Sith um sich herum überflügelt wurde? Nergal fegte die Gedanken aus seinem Geist und konzentrierte sich wieder auf die Räumlichkeiten die vor ihm lagen... Er war nicht hier um ein Urteil über den Cathar zu fällen. Oder die Art und Weise wie er gelebt hatte... dafür war es wohl definitiv zu spät. Das Urteil war gefällt, ausgesprochen und vollstreckt. Es galt indessen nur noch für alle Welt vorzeigbar darzulegen warum und wieso es gesprochen worden war. Warum und wieso es Draconis und er vollstreckt hatten.

Als Teil des Zirkels der Wächter wäre ihm diese Aufgabe im Endeffekt erspart geblieben. Doch in deren Reihen aufgenommen zu werden bedeutete erst einen anderen Zirkel durchlaufen zu müssen. Und obschon es ein definitiv lohnendes Ziel war, würde Nergal sich nicht in den Ränkespielen der Zirkel verlieren. Seine Zeit galt wichtigerem. Nicht zuletzt deswegen hatte er Draconis unterstützt. Nicht zuletzt deswegen hatte Allegious ihn in seinen Inneren Zirkel berufen und die Generalvollmacht erteilt mit Verrätern am Imperator und am Orden zu verfahren wie er es für richtig befand. Ein Wort des Noghri und diese Farce wäre beendet. Doch... wie so oft dieser Tage... hüllte sich der Thron in Schweigen.

Ein Zustand der, würde er weiterhin andauern, Nergal weiter ins wanken bringen würde.

Mit einem tiefen Atemzug beruhigte der Sith seine Gedanken und richtete seine volle Aufmerksamkeit nunmehr vor sich. Das Terminal in dem er hoffentlich fündig würde. Oder aber auch in einem der Fächer des massiven Schreibtisches hinter dem er nun saß. Egal wo auch immer die Geheimnisse und Absprachen des Cathar versteckt waren... er würde sie finden... ans Licht zerren. Und dann... würde er sich wichtigeren Dingen widmen...

...

Wie lange es dauerte konnte Nergal nicht sagen. Vermutlich aber war erneut einiges an Zeit vergangen. Die Verhältnisse draußen, außerhalb der Festung konnten nicht wirklich Aufschluss darüber geben welche Tageszeit nun herrschte. Der Himmel war stets von dunklen Wolken und Rauch verhangen die ohne Unterlass aus den Schloten des Mondes empor stiegen. Das orange-rötliche Glühen der Lavaströme schien dauerhaft zu pulsieren. Gerade genug das man es erkennen konnte, aber doch so schwach das man sich immer wieder fragte, ob man es sich nicht vielleicht doch nur einbildete.

Nergal war froh endlich das gefunden zu haben, nach dem er gesucht hatte. Zwar hätte man den Cathar auch für einen einfältigen Charakter halten können, dass er noch immer über Aufzeichnungen seiner Missetaten verfügte... doch wie sonst hätte er sich die Loyalität der einen und das Schweigen anderer sichern können? Es war weitaus mehr als Nergal gedacht und gewusst hatte. Die Ambitionen des Cathar hatten ihn weit nach oben greifen lassen. Und hätte man ihn gewähren lassen, hätte er womöglich eine erneute Rebellion gegen den Thron anstacheln können. Nicht vom Ausmaße wie damals sein ehemaliger Mentor, der Chiss Menari... aber... Soweit Nergal das nach einem ersten Sichten aller Daten überblickte, hatte er sich nicht nur Sith ums eigene Banner geschart, sondern auch innerhalb des Militärs und der Verwaltung durch Einschüchterung, Erpressung und Bestechung einen gewissen Rückhalt gewonnen. Sogar auf Bastion selbst.


„Das muss man ihm lassen. Ambitioniert war er.“

Grollte Nergal in die Stille hinein und quittierte seine Bemerkung mit einem belustigten Auflachen. „Zu dumm das er nicht vorsichtig genug war.“ komplettierte er seinen Gedanken und begann die Beweise für Malevolos Schuld auf einen separaten Datenträger zu überspielen. Während dies geschah, hatte Nergal Zeit die Nachricht seines Schülers zu lesen. Der hatte sich zwar schon vor einiger Zeit bei ihm gemeldet, doch er hatte die Suche und dann das Studieren seiner Funde nicht abbrechen wollen. Der Hinweis auf Thatawaya weckte sofort das Interesse des Sith. Er selbst hatte zwar einiges an Aufzeichnungen gefunden, allerdings nichts was auf die Herkunft oder den Zweck der Anwesenheit der Fosh deutete. Und das seine, Schüler der Stab überhaupt ins Auge gefallen war, musste ebenfalls etwas bedeuteten. Es kam nicht jeden Tag vor das selbst Adepten der Dunklen Seite solche Dinge bemerkten. Entweder handelte es sich um ein entsprechend gekennzeichnetes Stück, oder aber es war tatsächlich von immenser Bedeutung und dem jungen, angehenden Sith deswegen aufgefallen. Vielleicht hätte es sogar nur ihm und der Fosh auffallen können.

Die Macht besaß noch immer Mysterien die auch die Sith nicht gelüftet hatten. Geheimnisse die sich den Jedi auch nach Jahrtausenden der Dienerschaft nicht offenbart hatten. Geheimnisse die sie... die Sith... der Macht entreißen würden. Kurz formulierte Nergal eine Antwort und sandte sie an seinen Schüler.


[„Vorerst vielversprechend, mein Schüler. Wir treffen uns in der Eingangshalle wieder. Ich werde jeden Moment dorthin unterwegs sein. Hüte deine Funde und präge die alles weitere was wichtig erscheint gut ein.“]

Und damit warf Nergal noch einen letzten Blick auf die privaten Gemächer des Cathar. Er hatte das Terminal angewiesen einen kompletten Systemreboot zu starten, sodass die Daten nur durch eine überaus anstrengende Wiedergewinnungsoperation zurück gebracht werden konnten und verließ dann das Quartier.

Allzu weit aber kam Nergal nicht, denn sein Komlink machte sich ein weiteres Mal bemerkbar. Doch noch bevor er die Worte der Fosh vernehmen konnte, spürte er das dieses Mal etwas anders war. Das plötzliche Gefühl von Eile brach über den Sith herein und als die ersten Worte von Thatawaya erklangen, ließ Nergal die sterblichen Grenzen seines Körpers hinter sich. Normales Gehen wurde durch einen Sprint ersetzt, der es Normalsterblichen schwer machen würde, ihn überhaupt zu erkennen. Die Gestalt des Sith verschwamm, wurde zu einem Schemen der durch die Gänge jagte. Nicht verstohlen, oder heimlich wie ein Attentäter. Nein. Nergal war Gestalt gewordener Zorn der seinem Ziel entgegen jagte.

Da er den Grundriss der Festung nicht kannte, hatte der Sith nichts weiter als die schwache Präsenz der Fosh nach der er sich orientierte, doch es schien auszureichen. Ostflügel. Gänge. Türsturz um Türsturz flog an Nergal vorbei, die Wände verschwammen und nur manchmal wenn er eine weitere, hohe, Fensterfront passierte, schien sich etwas an der Szenerie zu ändern.

Und dann, als er um eine letzte Ecke bog, kamen die Gestalten die Thatawaya verfolgten in Sicht. Wie ein Raubtier das seine Beute wittert fokussierte sich die Aufmerksamkeit des Sith, ohne dabei jedoch den Rest seiner Umgebung zu ignorieren, auf die Verfolger seiner quasi Schutzbefohlenen.

Die Fosh schien das Pech erlitten zu haben in jenem Flügel der noch weitestgehend im Bau befindlich war gelandet zu sein, was die einzige Erklärung war wieso sie auf weitere Wachen gestoßen war, während seinem Schüler und ihm keine begegnet waren. Oder aber sie patrouillierten in festem Muster die Gesamtheit der Festung und es war schlicht und ergreifend purer Zufall. Was auch immer es war... es könnte nicht unbedeutender sein. Nergal hatte die Lage aufgefasst und zu seinen Gunsten analysiert, kaum das die verfolgenden Wachen ihn bemerkt hatten. Nur für einen Augenblick blieben seine Augen an dem Lüftungsschacht in dem die Fosh sich versteckt hielt, hängen. Was sie wohl gefunden hatte? Ging die Frage durch seinen Geist und zeitgleich verließ Nergal den Boden über den er eben noch gerannt war. Das Momentum ihrer Verfolger trieb diese direkt in seine Arme. Dieses Mal benutze Nergal nicht einmal sein Lichtschwert.

Den ersten bekam er mit seiner kybernetischen Hand am Hals zu fassen. Es brauchte nicht viel und das weiche Fleisch, die Haut, die Sehnen, Adern, Luftröhre und alles andere was durch den Hals lief, war nicht mehr als eine breiige Paste, die nur sehr, sehr vage daran erinnerte was einmal das Bindeglied zwischen Körper und Hals des Jüngers dargestellt hatte. Erst als die Wirbel in seinem Griff protestierten, knirschten, knackten und zu zersplittern drohten, ließ Nergal den leblosen Sacke organischer Materie fallen.
Der zweite Verfolger war nicht mutig genug sich Nergal zu stellen und wollte ausweichen, wollte hinter der Fosh her und die Verfolgung aufrecht erhalten. Doch der Sith ließ das nicht zu, spannte seinen Körper an und explodierte dann, während seine künstliche Hand die Kehle des ersten zerschmetterte, mit einem wuchtigen Stoß seiner massiven Schulter, gerüstet in seinen unnachgiebigen Körperpanzer, Verfolger Nummer zwei gegen die Wand des dunklen Ganges. Mit einem Schmerzensschrei, erneut knackte etwas, wie trockene Zweige auf die man trat und er sackte an der Wand herunter. Doch noch war Nummer zwei nicht ausgeschaltet und er versuchte verzweifelt und von plötzlicher Panik erfüllt wieder auf die Beine zu kommen.
Nergal indessen richtete seine Aufmerksamkeit auf den letzten der Verfolger. Der hatte mehr Zeit gehabt sich auf diese neue Entwicklung einzustellen und bereits eine Waffe in der Hand. Nein. Tatsächlich hatte er zwei Waffen gezogen. Ein Vibromesser und eine Blasterpistole. Es würde jedoch keinen Unterschied machen. Bevor sich der Finger vollends um den Abzug ziehen konnte, entriss Nergal dem Jünger die Waffe nur mit einem kurzen Zucken seines Willens.
Es war nicht einmal ansatzweise fair. Nergal war Äonen weiter fortgeschritten als diese armen Wachen. Sie hatten dem furchterregenden Sith nichts entgegen zu setzen und das erfreuliche war... sie wussten es. Panik. Entsetzen. Furcht. Aus jeder Pore ihres Leibes drangen sie. Nummer drei der Verfolger entleerte sich in seine eigene Hose, als Nergal, zu schnell, viel schneller als etwas das seine Masse besaß sich bewegen sollte... durfte!, das Handgelenk des Jüngers gepackt hatte, das zur Hand mitsamt Vibromesser gehörte. Nur um im nächsten Moment die aktivierte Waffe in den Bauch von Verfolger Nummer zwei, der sich unter ächzen und Stöhnen wieder auf die Beine gekämpft hatte, zu stoßen. Beide starrten einander mit weit aufgerissenen Augen an.

Nergal war die Ruhe selbst. Nicht ein Tropfen Schweiß hatte sich auf seiner Stirn geformt und kurz wanderte seine Blick von einem entsetzten Gesicht zum anderen. Er labte sich an der schieren Verzweiflung der beiden Verfolger. So lange er das konnte, doch die Bauchwunde war nicht sofort tödlich. Viel mehr versprach sie einen langsamen und schmerzvollen Tod. Allerdings... obschon er sich durchaus daran würde ergötzen können, hatte Nergal weder die Muße, noch wirklich die Zeit es dazu kommen zu lassen. Und so war es erneut sein Wille, der die beiden Jünger packte und in die Luft zog. War es im ersten Moment noch die Kehle um die sich ein fester, aber dennoch unsichtbarer Griff gelegt hatte, war es bald der ganze Körper der beiden verbliebenen Verfolger, der in einer unsichtbaren und immer unnachgiebiger und fester werdenden Umarmung gelandet war... Schmerzensschreie ertönten. Mit jedem verstreichenden Moment lauter und verzweifelter werdend, bis mit einem letzten und finalen berstendem und lautstarkem Knacken auch der letzte widerstand der Körper überwunden war. Die beiden Leiber... von Nergal mit Hilfe der Macht sprichwörtlich in der Luft zermalmt, fielen ohne jegliches zeremoniell zu Boden. Kurz sah er auf sie hinab, dann richtete sich der Blick des einäugigen Sith auf Thatawaya.


„Komm heraus, Thatawaya. Xargon erwartet uns bereits am Eingang. Er hat eventuell etwas bezüglich deiner Herkunft gefunden. Oder zumindest etwas, das mit dir in Zusammenhang zu stehen scheint.“

Kurz nickte er der Fosh zu, dann setzte er sich in Bewegung. Für einen Moment herrschte Stille, dann sah er über die Schulter zurück zu Thatawaya die indessen zu ihm aufgeschlossen hatte.

„Was hast du gesehen und gefunden?“

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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Eowyn, Brianna, Kira, Shiqjat, Janus, weiter weg Kate und Jarael, NPCs

Langsam, aber sicher, verlor Darth Keebo die Geduld. Was sich hier abspielte war nicht nur im höchsten Maße lächerlich, sondern zeugte davon, wie Verkommen der Orden war. Grobe Gewalt fehlte nicht, Intelligenz aber im Übermaße. So rot wie die Haut Kiras Schüler war, so dumm war das, was er von sich gab. Niemand konnte derart verblendet sein. Shiqjat und Guldur hatten einander in jedem Fall gefunden – zwei Wesen, die sich stets widersprachen, deren Worte von allem zeugten, nicht aber von Verstand. Jedi waren also feige und grobschlächtig, sollten die Lehren der Sith nicht erlernen, da sie durch ihre Verbindung zur hellen Seite die Macht verunreinigten. Man musste die Abneigung gegen Jedi nicht teilen, um zu erkennen, wie unüberlegt, wie unreflektiert – wie dumm – diese Worte waren. Doch Shiqjat hatte auch noch Worte für Keebo übrig, die dieser bloß belächelte. Er überließ den Schauplatz Brianna, die sich erneut mit einem Redeschwall ereiferte, Argumente darlegte, die die des anderen widerlegen sollten. Als wäre hier auch nur irgendjemand bereit inne zuhalten und nachzudenken. Kira hatte El’mierth einen Knochen gebrochen, Shiqjat hätte vermutlich gerne auf die Rätin eingeschlagen, aber feige und grobschlächtig war wer? Keiner dieser sich selbst in den Himmel lobenden Gestalten war auch nur annähernd das, was einen Sith ausmache. Weder das Reinblut, noch Kira und Brianne war es noch weniger. Sie alle hatten nur arrogante Worte vorzutragen, führten Handlungen aus, die durchschaubar waren. Eigentlich war es eine Schande, dass sie alle wirklich davon ausgingen, den Orden zu bereichern. Brianna schließlich passte sich an, nicht nur an die Worte, sondern auch an die Handlungen. Gerade so, als sei die Atmosphäre ansteckend. Sie packte die Hand von Shiqjat, während Keebo sich darum kümmerte, dass El’mireth nicht zu unsanft auf dem Boden aufschlug. Indes zwang Brianna den Reinrassigen auf den Boden, der im Gerangel gegen einen Diener stieß, der ein Tablett in seinen Händen trug. Und der Kniefall, den sie bis eben noch so verächtlich kommentiert hatte, machte sie sich nun zu eigen, als sie Kiras Schüler auf die Knie zwang, denn niemand geringeres als Janus war zurück, um zu verkünden, dass er im Rang aufgestiegen war.

Was für ein derbe Darbietung…

War es nicht obskur, dass Janus davon sprach, dass sie hier alle ihren Platz in der neuen Ordnung einnehmen sollten und dass seine Gäste ihren Platz noch nicht gefunden hatten? Sturn glaubte wohl, dass es besonders subtil war, seine Macht zu demonstrieren, indem er seine Dunkelheit einer Welle gleich, über alle hinwegschwappen ließ. Keebo aber war wenig beeindruckt. Ein neuer Rang war ein Zeichen nach außen, doch wahre Macht bedurfte nicht, sie anderen auf diese Art zu demonstrieren. Entscheidend war, was verborgen lag, nicht zur Schau gestellt wurde. Wie einfach war es so, Janus einzuschätzen? Offenbar hatte Guldur ganz auf ihn abgefärbt und offensichtlich ertrug jene nicht, von ihrem eigenen Schüler überholt worden zu sein. Ein Schüler, der seine Meisterin überholt hatte. Und wie nicht anders zu erwarten, wurde Guldurs Neid spürbar, trat, wie ein übergroßes Wesen in den Raum. So schlecht wie sie darin war zu lügen, so schlecht war sie außerdem darin, sich zurück zu halten. Ihre Hand schnellte nach vorne und Brianna reagierte zu spät. Ihr Hechtsprung zur Seite half, dass die Blitze sie nicht gänzlich trafen und so kam der Moment, in dem Keebos Geduldsfaden riss. Mochten seine Fähigkeiten Blitze zu nutzen auch nur passabel sein, seine Fähigkeit der Reflektion war es nicht. Jene Technik aber war es, die er einsetze, um die Blitze geradewegs auf Shiqjat umzuleiten, der, nachdem er in die Scherben gefallen war, in Rage verfiel. Ob sein Machtschrei nun wohl in einen jammervollen Schrei überging? Doch Kira beendete ihre Attacke alsbald.


„Mir scheint, ihr wisst weder, was Eure Aufgabe ist, noch, wo Euer Platz ist, Guldur und da Ihr mich scheinbar nicht verstehen wollt, warne ich Euch diesmal deutlich. Lasst Eure Arroganz nicht zu Eurem Verhängnis werden.“ Nachdem er sie fixiert hatte, sah er zu Brianna, die hoffentlich nicht zur Bestie wurde, wenn sie begriff, was eben geschehen war. „Lass Guldur nicht gewinnen, ihr Rang mag noch höher sein, doch ihr Niveau?“ Dann wanderte sein Blick zu Eowyn, die nicht nur ihr Bewusstsein zurückerlangt hatte, sondern auch die Fähigkeit zu sprechen. Undefinierbar war sein Blick, wanderte weiter, von einem Anwesenden zum nächsten. „Heute scheint der Tag der Unhöflichkeit zu sein. Habt ihr nicht gehört, was Sturn über den Platz gesagt hat, den wir einnehmen sollten?“ Damit verbeugte er sich demonstrativ vor Sturn.
„Verzeiht, die Uneinsichtigkeit mancher Gäste. An einem Tag wie diesem, gebührt Euch die Aufmerksamkeit und nicht jenen, die ihren Platz noch nicht gefunden haben. Meine Gratulation, Lord Sturn.“


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Eowyn, Brianna, Kira (?), Shiqjat (?), Janus, weiter weg Kate und Jarael, NPCs
 
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[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domäne der Lernenden :: Trainingsraum OD-13TM / Agatosh | Sera | Zion :: ]


Zion schaute sich in dem Trainingsraum um und musterte noch genauer seine beiden Schüler. Sie waren verschwitzt, verschmutzt von dem Boden und dem Staub hier im Trainingsraum. Gleichzeitig konnte man nicht nur ihre Erschöpfung und ihre Übermüdung sehen, man konnte sie spüren. Hoher Puls, kleine Augen und kleine Unaufmerksamkeiten waren zusätzlich noch ein Zeichen, dass die beiden Sith-Schüler die ganze Nacht hier im Trainingsraum verbracht hatten.
Doch Zion sagte kein Wort und verzog keine Miene wegen dem schweißlastigen Geruch. Er schaute lediglich seine Schüler an.
Agatosh, der blaue Hüne, durchbrach als erster die Stille im Raum. Zwei Geräusche, welche signalisierten wie Stoff entzweigerissen wurde. Der blaue Hüne hatte nun zwei Stofffetzen in der Hand und einen verschlissenenen Umhang. Einen dieser Fetzen gab Agatosh seiner Mitschülerin und nachdem der Chiss seinen um die Augen band, tat es ihm Sera gleich, nachdem sie das Licht im Trainingsraum deaktivierte.

Es war dunkel, stockdunkel im Raum. Wenn man länger Zeit hätte, um sich an diese Dunkelheit zu gewöhnen hätte man auch seine Hand vor Augen gesehen. Dies war auch der Grund, wieso
Agatosh aus diesen Stofffetzen provisorische Augenbinden gemacht hatte. Er wollte seinem Meister beweisen, dass er nichts sah und Sera genauso.
Nach nur wenigen Sekunden wurde die Dunkelheit von einem blutroten Schein durchbrochen. Ebenfalls wurde die Geräuschkulisse erweitert um das markante Surren der Lichtschwerter. In der Macht erkannte Zion nun, wie sich von den beiden Schülern Fühler ausbreiteten. Ihm fiel jedoch auf, dass sie sich nicht Kreisförmig ausstrecken, sondern gezielt in die Richtung vor sich. Sie streckten sich auch nach ihrer direkten Umgebung aus aber nie mehr als drei Standardmeter. Jedoch bemerkte Zion, wie sich beide schnell und flüssig bewegten. Sie nahmen viele Sachen im Raum war, sie spürten ihren Kontrahenten, die gegnerische Waffe und auch die möglichen Bewegungen ihres Mitschülers.
Zion gab sich auch nicht die Mühe, seine ganze Aura abzuschirmen. Er ließ einen Teil unbedeckt, damit die zwei Frischlinge eine Störquelle hatten. Aber beide ließen sich nur sehr schwach davon ablenken, sie waren auf ihr Gegenüber konzentriert. Man sah sehr gut, dass sie sich dafür interessierten und viel gelernt hatten in dieser Nacht. Mit der ganzen Übung hatten sie es geschafft, das zu zeigen was Zion wollte. Nachdem ihre Vorschau beendet war, aktivierte Zion mit der Macht das Licht und schaute die beiden einige Sekunden abwechselnd an.

Zion nickte kurz mit dem Kopf, ja es war zufriedenstellend, aber er sah noch Potenzial nach oben. Der Sith-Executor gab nun sein erstes Wort am Tag von sich und sprach zu seinen Schülern.

„Es war ein Anfang.“

Zion starrte mit seinen orangenen Augen zu dem Mädchen und dem Hünen. Er wollte in ihren Augen lesen, was sie dachten und bekam seine Antwort. Zion sprach erst nach einer Minute.

„Ihr müsste eure Machtfühler weiter um euch ausbreiten. Es kann immer Gefahr um euch sein und diese kann auch sehr weit entfernt sein. Aber ihr braucht diese Machtsinne nicht nur für das Bemerken von Gefahr und Feinden. Ihr könnt damit auch Sachen endeckten, die mit bloßen Augen, dem Gehör oder mit dem Geruchssinn nicht erfasst werden können. Zum Beispiel versteckte Gegenstände hinter Wänden.“

Zion ging nun näher zu den beiden Schülern hin und schaute sich etwas in dem Raum um, dann blickte er Sera direkt in die Augen.

„Zügel deine Ungeduld und deine geistige Zunge. Ihr seid noch lange nicht soweit!“

Dies gab Zion ruhig und sehr scharf wieder.

„Bevor ihr nur daran denken könnt, Kampftechniken oder geschweige denn Machtfähigkeiten in einem Kampf einsetzen zu können, braucht ihr den Grundbau. Ihr könnt nun mit der Macht spüren und auch sehen, aber ihr seid für jeden mittelklassigen Machtanwender ein offenes Buch. Ihr müsst euren Geist verschließen und verbarrikadieren.“

Zion ging wieder wenige Meter von seinen Schülern weg und schaute sie darauf wieder abwechselnd an.

„Setzt euch hin und versucht euren Geist zu einer Festung aufzubauen. Zieht mentale Mauern auf und schließt euer Inneres ab. Zeigt nicht jedem, was ihr denkt und wie mächtig ihr seid.“

Nachdem Zion dies sagte riegelte er seine Aura ab. In der Macht war er nicht da, nicht präsent. Von außen war Zion von ihr abgeschnitten.



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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Craton

Ganz offensichtlich verstand sein Schüler nicht, worauf Darth Angelus hinauswollte. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, sich rein optisch als Jünger auszugeben, vorausgesetzt es wäre ihm gelungen, die des Öfteren rot funkelnden Augen und die besonders blasse Haut zu überspielen. Doch darum ging es ihm gar nicht:

"Ich rede nicht von meinen Äußerlichkeiten, mal ganz abgesehen davon, dass mein Gesicht im gesamten Imperium wohlbekannt ist, sondern von anderen Dingen. Wir sind hier unter Sith, nicht in irgendeiner Gosse voller niederer Kleinkrimineller. Die werden spüren, dass ich ein Krieger bin, zumindest früher oder später."

Der Ritter ballte seine Hände zu einer Faust und rollte mit den Augen. Hätte er gewusst, wie das alles laufen würde, hätte er sich zumindest seinen großen Auftritt vor den Holokameras vor einigen Tagen mit Sicherheit gespart. Doch dafür war es längst zu spät, ebenso um ihre gestrige Vorgehensweise zu revidieren. Sie mussten mit dem arbeiten, was sie hatten und Craton's nachfolgende Aussagen stellten in dieser Hinsicht einen euphorisierenden Hoffnungsschimmer für den Sith dar, an den er sich sogleich klammerte. Offenbar war es dem Schüler gelungen, diesen jemanden, der seinen Geist verfolgte, dahingehend zu manipulieren, um ein Zerwürfnis mit seinem Meister vorzutäuschen. Das war in jedem Fall ein annehmbarer Plan für den Notfall..oder sogar eine noch bessere Grundstrategie. Darth Angelus nickte zufrieden und meinte:

"Gut...sehr gut. Du hast also zwei Optionen: geb dich von Beginn an als mein rebellierender Schüler aus, oder nutze diesen Trick erst im Notfall. Wäge gut ab und fälle deine Entscheidung mit Bedacht, denn ich werde sie dir gewiss nicht abnehmen."

Beide Strategien hatten ihre Vor- und Nachteile. Würde Craton sich von Beginn an als sein Schüler ausgeben, würde es eine gewisse Skepsis beim Kult und vor allem seiner Führungsriege erwecken und den Mirilianer eventuell in ernsthafte Gefahr bringen. Allerdings standen die Chancen in diesem Fall deutlich besser, so schnell wie möglich an wertvolle Informationen zu gelangen und den Anführer dieses Zirkels alsbald aufzuspüren. In der Rolle eines gewöhnlichen Jüngers waren die Möglichkeiten des Fastmenschen begrenzt und zudem war er ungeübt darin, seine Aura in der Macht zu verschleiern, die keineswegs schwach war, sondern auf eine gute Ausbildung hinwies. Darth Angelus war gespannt darauf zu hören, wie Craton sich entscheiden würde. Er selbst hätte vermutlich die erste Variante gewählt. Unterdessen machte Craton sich daran, sich seiner wertvollen Rüstung zu entledigen und sich anschließend eigenhändig zu ramponieren. Darth Angelus hob eine Braue und grinste daraufhin finster. Sein Schützling steckte sich ein Messer, sowie ein Comlink in die Stiefel, stellte sich vor seinen Meister und erklärte sich für bereit.

Für ein paar Augenblicke starrte der Krieger sein Gegenüber skeptisch an. Die Nase war offensichtlich gebrochen und eine klaffende Platzwunde auf seiner Stirn, doch irgendetwas fehlte noch. Mit einer fast schon chirurgischen Präzision knallte er seinem Schüler noch den gepanzerten Ellenbogen wenn auch deutlich gedämpft direkt unters Auge, was den Mirilianer augenblicklich und nicht zuletzt aufgrund der Überraschung auf die Bretter schickte. Zufrieden verfolgte Darth Angelus, wie das Auge seines Schülers innerhalb der nächsten sechzig Sekunden dunkel anschwoll und nun deutlich wirksamer von einer Tracht Prügel zeugte.

"So, nun bist du bereit"

Er ließ ein wölfisches Grinsen auf seinem Gesicht aufblitzen und deutete in Richtung Tür. Craton war ein gewiefter und findiger Überlebenskünstler mit einem losen wie talentierten Mundwerk. Um ihn machte sich Darth Angelus am wenigsten Sorgen...

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus, Craton
 
[Bastion :: Center :: Imperial Inn :: Festhalle] Treeya, Scytale, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, zahlreiche andere Gäste der Oberschicht

Die Musik donnerte in Treeyas Ohren und das gedimmte Licht, das immer wieder von den beißend hellen Lichtkegeln der Scheinwerfer unterbrochen wurde, war keine Wohltat für ihre Augen. Mit Sonnenbrille sah sie kaum etwas und rempelte unentwegt Leute an, ohne Sonnenbrille biss das Licht in ihre empfindlichen Augen – Augen, die sie eigentlich vor der High Society Bastions gerne verstecken würde. Also drängte sie sich dicht an ihre Begleitung (Scytale), während sie vorsichtig ihre Plätze suchten. Trotz aller Vorbereitung waren sie ein wenig spät dran gewesen, das bescherte ihnen einen raschen Beginn der Show und ersparte den elendigen Smalltalk vor einem solchen Event. Als sie sich ein wenig ungrazil in ihren Sitz fallen ließ, entspannte die junge Viertelchiss sich etwas. Ein Gefühl von Sicherheit und Abgrenzung vermittelte er, dieser bequeme Stuhl mit Seitenlehnen und ermöglichte es ihr, sich auf den Laufsteg zu konzentrieren. Sie hatte Neetra schon auf einige dieser Events begleitet, hin und hergerissen zwischen Langeweile und abgeneigtes Erstaunen über das, was man heutzutage als Mode bezeichnete, mischte sich auch immer wieder Neid und Bewunderung für die Models, die diese merkwürdigen Kreationen mit einer Anmut, Eleganz und Würde vorführten. Es hatte sie ein wenig geärgert, dass sie sich nicht im Vorfeld hatte vorbereiten können, wer heute Abend alles an Berühmtheiten hier lief – oder hier unten saß. Und Treeya hasste nichts mehr, als unvorbereitet zu sein, es machte ihr ein dauerhaft ungutes Gefühl, jederzeit in eine Falle tappen zu können. Ein Gespräch falsch zu führen, das Falsche zu den falschen Leuten zu sagen. Aber sie konnte auch nicht den ganzen Abend wie festgeklebt an Scytale hängen, es gab ja wohl mal nichts, was unattraktiver war!

Eine Sorge wurde ihr wenigstens abgenommen, denn der definitive Höhepunkt des Abends wurde laut angesagt: Wie aus dem Nichts erschien Abella Sorovkin in einem Blitzlichtgewitter und unter tosendem Beifall der Menge. Sie schritt über den Steg, als wäre sie einzig und alleine dafür geboren. Eleganz, Taktgefühl, Haltung und Mimik waren pure Perfektion und doch lief sie mit einer Leichtigkeit, die nichts mehr mit dem amateurhaften Gestakse zu tun hatte, das Treeya bei Neetras ersten Shows hatte mitansehen müssen. Kurz blieb der jungen Frau der Mund offen stehen und Scytale ließ es sich nicht nehmen, diesen mit einer leichten Bewegung seines Fingers gegen ihr Kinn und einem sehr amüsierten Grinsen wieder zu schließen. Hatte sie sich vorher vor allem daran orientiert, wann die Menge klatschte, stimmte sie nun in den donnernden Applaus mit ein, als das corellianische Topmodel wieder so plötzlich verschwand, wie esgekommen war. Die Menge pfiff und johlte, für das hochrangige Publikum ziemlich ungeniert ekstatisch. Dann ging man zum wichtigsten Teil einer solchen Veranstaltung über – Häppchen, Champagner und vor allem: Sehen und Gesehen werden. Ein Horror für Treeya. Im Dämmerlicht, das sich trotz Ende der Show noch nicht aufgehellt hatte, ging ihr Blick nervös hin und her. War es jetzt schlimmer, niemanden zu treffen, den sie kannte und ausschließlich ihrer Begleitung auf den Wecker zu gehen oder war es nicht vielleicht das größere Übel mitsamt ihrer Begleitung jemanden zu treffen, den sie kannte?

[Bastion :: Center :: Imperial Inn :: Festhalle] Treeya, Scytale, zahlreiche Gäste der Oberschicht
 
[ Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Trainingsraum 3a ] - Venris Traja, Adria

Venris war bereits deutlich früher in dem Trainingsraum gewesen, als er und Adria es vereinbart hatten; einen kleinen Snack hatte er sich ebenfalls bereits eingepackt. Vor allem nach den vergangenen Tagen, den Gedanken und Emotionen, die ihn durchströmten, konnte und wollte er sich noch weniger Leerlauf gönnen als ohnehin schon und so versuchte er jede Minute zu nutzten. So hatte er sich schon einige Zeit lang aufgewärmt, als Adria den Raum betrat und war entsprechend bereit. Der Anblick seiner Meisterin wirbelte wieder Erinnerungen auf, Erinnerungen an Mohan und an seine gestrige Nachricht, doch schnell schob er diese beiseite, weit nach hinten, so dass Adria sie erst gar nicht bemerken konnte und er selbst sich auf das Training konzentrieren konnte um nicht mehr so angreifbar auf dem Silbertablett liegen zu müssen.
Venris begrüßte Adria mit einer kurzen Verbeugung, als auch ihre Dienerin eintrat und ihr ein Kästchen überreichte. Mit Hilfe der Macht öffnete seine Meisterin diese und ließ ein Lichtschwert in ihre Hände gleiten. Dann blickte sie ihn an, die Dienerin nicht weiter beachtend. Sie erzählte Venris, wie wichtig dieses Schwer sei und das nicht nur bei den Sith, sondern auch bei den Jedi. Das das Lichtschwert rot war und erstmal nicht auf voller Energie lief, ließ Adria ebenfalls beiläufig einfließen, was Venris auch kaum verwunderte. Venris hörte aufmerksam zu, bevor Adria ihm dann das Lichtschwert aushändigte und ihn ermahnte, gut darauf aufzupassen.

,,Selbstverständlich, Meisterin."

, bestätigte Venris dies nochmal, bevor Adria fortfuhr. Sie würden nun mit dem Training, den Grundlagen beginnen. Adria zündete ihr Lichtschwert und begann flüssig und mit großer Leichtigkeit einige Übungen vorzumachen, die Venris dann immer und immer wieder wiederholte, bis er sie sich vollständig eingeprägt hatte. Als Zabrak war er schon früh in allen möglichen Kampfformens ausgebildet worden und natürlich war auch die Ausbildung am Schwert nie zu kurz gekommen und so besaß er vielleicht schon ein recht gutes Grundpotential, doch hatte dieses Training nie zu seinen großen Leidenschaften gezählt. Manch einer seiner Freunde und Kameraden aus Jugendtagen wären an dem Lichtschwert wohl bereits nach wenigen Minuten aufgeblüht, doch dazu zählte Venris nicht. Wie er so das Lichtschwert schwang stellte er sich vielleicht nicht besonders dümmlich an, doch wurde ihm auch klar, dass er durch das Lichtschwert auch nicht zu einem großen Freund und Anhänger dieser Art des Kampfes werden würde. Dass das Lichtschwert zu seiner Haupt-Waffe werden würde, wie Adria es genannt hatte, bezweifelte er doch recht stark. So blieb zu hoffen, dass seine Macht Fertigkeiten während seiner Ausbildung so wachsen würden, dass sie das Lichtschwert als Haupt-Waffe ersetzten könnten. Doch all dies bedeutete selbstverständlich nicht, dass er dieses Training halbherzig anging.

Auch als Adria aufhörte, ihm neue Sequenzen einzutrichtern und aus dem Wandschrank einen Trainingsdroiden holte, ließ seine Konzentration und Anspannung nur wenig nach. Mit Hilfe dieses Droiden sollte Venris weiter trainieren, alleine. Dabei sollte er nicht vergessen zu essen und zu schlafen. Dafür hatte er den Droiden per Macht auszuschalten, über den Knopf an seiner Stirn. Adria aktivierte den Droiden und verließ den Raum.

Die nächste Zeit verging für Venris wie im Fluge, ohne das er einschätzen hätte können, wie viele Minuten oder Stunden vergingen. Das war die Gelegenheit, sein Gehirn abzuschalten und damit all das plagende, was in der letzten Zeit darin herumschwirrte. Seit seiner frühesten Kindheit war er trainiert worden und dabei hatte man nicht an Härte gespart, sodass ihm eine Grunddisziplin beim trainieren oder auch anderen Formen von Arbeiten und Aufgaben ins Blut übergegangen war. So lief er immer und immer wieder die Sequenzen ab und trainierte so mit dem Droiden. Doch wirkliche Freude an dem Training stellte sich nie ein. Der einzige Grund, warum er sich kaum eine Pause gönnte war, dass so seine volle Konzentration auf diesem Training lag und keinen Platz für irgendwelche anderen Dinge ließ. Er wusste nicht genau, wie lange er trainiert hatte, doch urplötzlich überkam ihn die ganze Müdigkeit, die sich wohl im Laufe des Tages angestaut hatte. Mit Hilfe der Macht schaltete er den Droiden aus, ganz ohne zu bemerken, wie mühelos und beinahe schon beiläufig ihm dies gelang. Venris sank in einer Ecke des Raumes zusammen, stopfte sich den Snack in den Mund und nachdem er den letzten Bissen hinuntergeschluckt hatte, schlief er so, in der Ecke zusammen gesunken, ein.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, schienen kaum zwei Stunden vergangen zu sein, die er geschlafen hatte, doch ein Blick auf sein Chronometer verriet ihm, dass er sich auch keine weitere Stunde mehr leisten konnte. Es war bereits kurz vor sieben. Venris rappelte sich auf, sein Rücken schmerzte zwar ein wenig und er fühlte auch seine angespannten Nerven nur zu deutlich, doch für den kurzen Schlaf ging es ihm tatsächlich verhältnismäßig gut. Er griff nach seinem Trainingslichtschwert und ging erneut die Sequenzen durch. Er war noch nicht lange dabei, als Adria den Raum betrat, in ein enges, schwarzes Trainingsgewand gekleidet.

Was sie dann sagte, ließ Venris ein wenig bereuen, dass er nun nicht ausgeruhter war. Er sollte sie angreifen und das, wo sie noch dazu ein anscheinend neues Doppellichtschwert irgendwoher bekommen hatte. Vorsichtig nickte Venris und ging in Kampfstellung. Aufmerksam und konzentriert beäugte er Adria, versuchte sie einzuschätzen, ihre Handlungen vorher zu sagen. Dann, mit einem Katzensprung griff er an, doch versetzte dieser Adria kaum in Aufregung. Venris versuchte freie Stellen auszunutzen, Chancen zu sehen, doch besaß er im Schwertkampf relativ wenig eigene Kreativität oder Anpassungsgabe. Die Sequenzen, die er gelernt hatte, beherrschte er nun auswendig. Doch in einem richtigen Kampf wie diesem war mehr gefragt, als irgendwelche Techniken abzugehen, so, wie man sie gelernt hatte. Venris musste sich anpassen, die Situation sofort einschätzten und dann auf die Situation zugeschnitten reagieren. Das Adria ihm in Punkto Fertigkeiten und Waffe noch dazu weit überlegen war, verbesserte seine Lage kaum. Doch Venris ließ sich nicht wirklich entmutigen, versuchte weiter sein bestes und irgendwie die gelernten Sequenzen einzubauen, aber ihm fehlte die nötige Kreativität, das Verständnis, die Waffe als Verlängerung des Armes zu begreifen. Das Lichtschwertkamp wohl nie seine größte Stärke werden würde, merkte man ihm an.


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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus​


Darth Angelus brauste auf, er würde nicht von seinem Äußeren reden als er von der Unmöglichkeit sprach sich als Jünger auszugeben. Der Kult wäre schließlich keine Bande von Kriminellen oder Bantha-Hirten. Sie würde früher oder Später spüren was er war und noch dazu sei sein Gesicht im Imperium wohlbekannt. Craton schloss für einen Moment die Augen, das konnte doch nicht wahr sein. Egal wie berühmt er war, man konnte sein Aussehen immer anpassen und was die Aura betraf...

“Meister, es muss eine Möglichkeit geben wie ihr euch verschleiern könnt, sonst hätten die Jedi es auch bei ihr gespürt, doch sie schöpften keinen verdacht. Sie glaubten noch nicht einmal das meine ehemalige Meisterin empfänglich für die Macht sei. Also sollte es für euch doch ein leichtes sein euch entsprechend zu verschleiern. Euer Gesicht hingegen…

Der Mirialaner Atmete fast schon resigniert durch als sein Meister auf seine Ausführungen zu der Aura und dem Versuch ihn Geistig auszuspähen sprach. Zumindest schien er zufrieden mit seinem Vorgehen in diesem Falle zu sein und sprach nun davon das der ehemalige Schmuggler nun zwei Optionen hätte und er ihm die Wahl nicht abnehmen würde. Craton schüttelte den Kopf und meinte:

“Gewiss nicht Maha Kehkesa (Königsmörders) aber die Entscheidung werde ich vor Ort treffen, wie es mir besser zu pass kommt. Wir bleiben ja in Verbindung.“

Das schelmische Zwinkern konnte sich der Mirialaner nicht verkneifen während er sich daran machte die Panzerung abzustreifen und sich für seinen Infiltrationsauftrag in den Katakomben herzurichten. Als er dann seinem Meister gegenüber stand und ihm sagte, das er bereit sei, hieb dieser ihm unvermittelt seinen Ellenbogen ins Gesicht. Der Kopf des Sith-Schüler schnappte nach hinten und er fand sich unmittelbar auf dem Boden des Trainingsraumes wieder. Er spürte wie sein Auge zuzuschwellen begann, einen Zustand denn er nicht gerne hatte, doch Darth Angelus sagte nur über ihm aufragend, das er nun bereit sei. Mühsam stand der Mirialaner auf, nickte seinem Meister zu und wankte aus dem Trainingsraum.

Erneut wanderte Dopa Maskey nun ganz wieder der Renegat, Lügner und Betrüger in die Katakomben. In die teils diffuse Dunkelheit und das Flüstern hinab, durch Gänge deren Steine vom alter gezeichnet waren. Durch Korridore, die erstaunlich modern wirkten, hin zu den Bereichen in denen sein Meister und er noch vor Kurzem gewütet hatten. Sein Bewegungsmuster hatte sich wieder verändert, er huschte mehr als das er Schritt, er ging leicht gebeugt anstatt mit geradem Rücken und breiter Brust. An Kreuzungen hielt er inne und horchte, nicht nur mit den Ohren, Craton versenkte sich in die Macht, versuchte das beständige Flüstern zu verdrängen und die Aura wiederzufinden.

Der Mirialaner wusste nicht wie lange er sich bereits wieder in den Katakomben befand, doch als er erneut innehielt um zu lauschen und sich der Macht zu öffnen, spürte er etwas und er machte instinktiv eine Rolle vorwärts. An der Stelle an der sich eben noch sein Kopf befunden hatte, pfiff ein Stab durch die Luft. Doch der Angriff schien noch nicht beendet zu sein, erneut warnte die Macht den Renegaten, der sich aus der hocke nach Links warf um dann herum zu wirbeln und in einer Abwehrhaltung hoch zu kommen. Vor ihm standen drei Wesen, die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gezogen, einer von ihnen hob gerade die gebogenen Klinge wieder auf die er anscheinend geworfen hatte und die auf den Boden geprallt war. Ein anderer hielt ein Ende seine Stabes auf den Mirialaner gerichtet, während der letzte im Bunde einen schweren Hammer zu halten schien. Craton hob abwehren die Hände und trat noch einen Schritt zurück, was ihn leider mit dem Rücken an die Wand brachte. Wo bei den Sonnen waren die so leise und schnell her gekommen? Lenkte ihn das Flüstern so sehr ab? Oder gab es eine andere Erklärung dafür?


“Wolei bukee. (Ganz ruhig, Jungs.) Mich zu überfallen lohnt nicht, mein Meister hat mir alles abgenommen bevor er mich fortgejagt hat. Bei mir ist nichts zu holen.“

Craton versuchte sein zerschundendes Gesicht in dem Dämmrigen Licht richtig zu Geltung zu bringen, in dem er den Kopf leicht drehte und ausspie. Der mit dem Hammer glotze nur dämlich, doch der mit dem Stab richtete das Wort an ihn. Nein, kein er, die Stimme war eindeutig die einer Frau.

“Dein Meister hat dich fortgejagt? Was hast du angestellt? Und warum hat er dich nicht getötet?“ “Berechtigte Fragen, teuerste. Ich habe ihn zum wiederholten male enttäuscht den alten Sklaventreiber. Und warum er mich nicht getötet hat? Nun er sagte es sei unter seiner Würde, unter der Würde eines Imperialen Ritters, Grafen und auserwählten seiner Majestät. Stattdessen hat er seinen Zorn mit bloßen Fäusten an mir ausgelassen und mich hier hinab geschickt um zu sterben.“

Der Mirialaner ließ seine Stimme von Zorn über abscheu alle Emotionen transportieren um bei den Dreien eindruck zu machen. Langsam nahm er die Hände herunter, ungefähr bis auf Gürtel Niveau und musterte die Gruppe. Diese schienen sich nicht sicher zu sein, was sie tun sollten. Der mit der gekrümmten Klinge, murmelte etwas woraufhin der mit dem Hammer in tiefem Bass erwiderte:

“Wir sollten den Shatajir entscheiden lassen.“

Darauf wieder eine gemurmelte Antwort, die zu leise war als das der ehemalige Schmuggler etwas verstehen konnte. Stattdessen fragte er:

“Nun seid ihr mein Tot? Oder was habt ihr vor?“

Woraufhin die Frau, offensichtlich diejenige die den kleinen Trupp anführte dem mit dem Hammer zunickte, ihren Kopf dann etwas weiter hob, so das Craton ihr Kinn-Line und Spitzen von Hörner sehen konnte.

Wir nehmen dich mit uns und dann wird der Shatajir über dein Schicksal entschieden.“

Der Renegat wollte gerade einen Schritt auf die Gruppe zu machen, wollte sich einverstanden erklären, als die Macht ihn erneut warnte, doch diesmal riss er den Kopf etwas zu spät zur Seite, dem Hammer streich entging er noch doch der Stab traf ihn und es wurde Dunkel um den Mirialaner.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomben – Gänge |Craton Minara,​
 
Sartinaynian System–Gasriese Alpha-88-0-8–Mond 8-88-8-0–Darth Malevolos Festungs-Komplex- Ostflügel- mit Malevolos Anhängern und Arbeiter

Thatawaya wusste nicht, was geschehen war. Sie wusste nur, dass ihre Verfolger die Tür zu der kleinen Kammer zerlegt hatten und sich in selbiger befanden. Es würde nicht lange dauern, bis sie das kleine Gitter entdeckten und sich dann ihren Fluchtweg zusammenreimen konnten. So leise sie konnte, schob die Fosh sich und die Kiste vorwärts. Doch dann änderte sich plötzlich etwas. Als würde plötzlich ein eisiger Windstoß durch den Luftschacht fegen. Thatawaya verrenkte sich, um einen Blick nach hinten zu werfen. Zu sehen war das kleine Quadrat am Ende des Luftschachts nichts. Aber es waren dumpfe Geräusche und Schreie zu hören, bei denen es wohl jeden kalt den Rücken runter lief. Dann wurde es ruhig und die Stille war fast schlimmer als die Geräusche vorher. Die dunkle Stimme Lord Nergals war wie eine Steinlawine die in einem paradisischen Tal alles unter sich begrub. Er rief, dass sie raus kommen sollte.

“In Ordnung. Einen Moment.”


gab sie ihm zu verstehen und kroch erstmal weiter bis zu einer Gabelung, in der sie umdrehen konnte. Dann machte sie sich auf den Rückweg. Nach ein paar Augenblicken war die versiegelte Kiste das erste, was aus dem Loch in der Wand in den Raum fiel. Ihr folgte Thatawaya, die sich erstmal hinstellte und sich Staub und Spinnenweben aus dem Gefieder schüttelte.

“Xargon hat was von mir gefunden?Was?”


Natürlich konnte der Felsen von einem Sith vor ihr diese Frage nicht beantworten. Noch nicht. Statt dessen fragte er sie, was sie gesehen und gefunden hatte. Sie hob die Kiste auf.

“Am Ende dieses Ganges war eine Art Büro. Der Schreibtisch war leer, hatte aber eine verborgene Schublade, die mit einer Schlüsselkarte gesichert war. Ich musste ein paar Wachen anlocken, damit sie mir die Schublade freundlicherweise öffnen. Darin befand sich diese Kiste, die für sich auch nochmal verschlossen ist. Vielleicht finden wir einen Weg, sie zu öffnen. Wenn etwas so gesichert ist, handelt es sich wahrscheinlich um etwas Wertvolles. Drum habe ich es mitgebracht. Auf dem Rückweg kamen mir die da leider in den Weg. Und die waren von einem anderen Kaliber als die Wachen in dem Büro. Darum hab ich um Hilfe gerufen.”

Was aus den Wachen geworden war, konnte man sich ausmalen. Aber Thatawaya war froh, dass dieser Teil jetzt vorbei war. Sie sehnte sich nach Ruhe und der Gelegenheit, ihr Gefieder zu säubern. Nervenkitzel und Aufregung hatte sie in letzter Zeit zur Genüge gehabt. Eigentlich so weit wie ihre Erinnerungen zurück reichten. Auch wenn die Angst weniger geworden war, seit sie Lyra, Marishka und Ruul gefolgt war, aufregend war es geblieben. Und die Angst war auch hier ein Begleiter geblieben. Das hatten diese Gestalten wohl alle gemeinsam. Eine unheilvolle Aura, die jeden warnte: Verscherz es dir mit mir nicht. Ob sie es sich mit Ihm verscherzt hatte? Wie, das wusste sie natürlich nicht mehr. Aber vielleicht würden sie es bald erfahren. Die Fosh nahm die Kiste, die sie gefunden hatte, an sich und sie machten sich auf den Weg in die Eingangshalle. Auf die Art hatte der Sith die Hände frei, sollte sich noch jemand in ihren Weg stellen. Doch alle, die bis hierher überlebt hatten, schienen aus dem Schicksal ihrer Kollegen gelernt zu haben. Es war niemand mehr zu sehen und sie erreichten unbehelligt die Eingangshalle, in der immernoch die ersten Opfer ihrer Untersuchungsmission lagen. Thatawaya hatte jetzt mit dem Anblick der Leichen keine Probleme. Es berührte sie nicht. Auch fühlte sie sich nicht schlecht wegen der Wachen, die sie im Büro gejagt und erlegt hatte. Sie hatten ihre Wahl getroffen und hatten dafür bezahlt. Die Raubtiere, die sie vorher in dem kleinen Raum hatte töten müssen, hatten diese Wahl nicht gehabt. Sie waren von Ihm dort eingesperrt worden und man hatte sie hungern lassen- genauso wie Er es mit Thatawaya getan hatte. Gerade genug Nahrung, um nicht zu sterben. Aber zu wenig, um wirklich zu Kräften zu kommen. Und gerade Raubtiere wurden dann zu unberechenbaren Monstern und darauf hatte Er es wohl auch angelegt. Als sie frei waren, war die Gleichung denkbar einfach gewesen: Entweder Thatawaya oder die anderen Tiere. Darum hatte es ihr etwas leid getan, auch wenn es für sie Lebensbedrohlich gewesen war. Aber sie hatten eben keine Wahl gehabt.

Sartinaynian System–Gasriese Alpha-88-0-8–Mond 8-88-8-0–Darth Malevolos Festungs-Komplex-Eingangshalle- mit Nergal
 
[ Bastion | Sith-Tempel | Wohngebäude für Diener und Jünger ] - Cord Zythor

Cord, ein Menschen-Junge, war ziemlich verwirrt. Er hatte aus Zorn einen Lehrer ersticken lassen, ohne ihn zu berühren und wurde dann von einem Mann in Roben aufgefordert mit ihm zu kommen. Erst wollte er sich weigern, aber er hatte das Lichtschwert des Mannes bemerkt, das an seinem Gürtel befestigt war. Er hatte schon Geschichten von Jedi gehört und er hatte das Gefühl, dass er lieber der Aufforderung des Mannes folgen sollte. Er nahm ihn mit einem Raumschiff mit und nach einer Weile landete er auf einem pyramidenartigen Gebäude. Der Mann hatte ihn auf Waffen durchsucht und in der Pyramide zu einem Zimmer geführt. Er hatte Cord befohlen dort zu bleiben und zu warten.
Jetzt war Cord allein in dem Zimmer, das ein Schlafraum zu sein schien. Er setzte sich auf ein Bett und dachte nach, was passiert sein könnte. Er erinnerte sich an die Geschichten, von diesem religiösen Orden der Sith, die übersinnliche Kräfte haben sollten. Doch das waren doch nur Geschichten, oder nicht? Scheinbar waren diese Geschichten doch wahr. Man hatte ihn wahrscheinlich hier her gebracht, weil er diesen Lehrer getötet hatte, ohne ihn zu berühren. Hatte er etwa diese Kräfte von denen in den Geschichten die Rede war? Sollte er in diese Religion eintreten? Er war sich nicht sicher, aber er war froh, dass er seinen Helm bzw. Maske mitnehmen durfte, denn diese mochte er gerne. Er konnte sich darin verstecken und fühlte sich damit sicher.
Auch fragte sich Cord, worauf er warten sollte, aber er war schon immer geduldig und wartete...


[ Bastion | Sith-Tempel | Wohngebäude für Diener und Jünger ] - Cord Zythor
 
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Bastion, Tempel der Sith, Adria und Venris im gemieteten Trainingsraum 3a auf der Ebene der Schüler


Er griff sie an. Sie verkniff sich ein Grinsen. Natürlich war ihr bewusst, dass auch sie selbst mal so angefangen hatte. Sie parierte, bewegte sich dabei kaum, und ließ ihn erneut kommen. Alles in allem war es nicht so flüssig wie bei einem Geübten und auch nach Schema F, also nichts Kreatives. Das musste sie ihm also beibringen.

“Du brauchst im Kampf noch etwas Persönlichkeit, etwas Eigenes!”

Sie zeigte ihm nun, was sie meinte. Sie drehte sich seitlich an ihm vorbei und hielt ihr Lichtschwert über den Kopf, ließ es routieren, was irgendwie cool aussah, den Gegner normalerweise aus der Fassung brachte oder gar einschüchterte, und dann schlug sie eine ihrer Doppelklingen gegen Venris` Waffe, nun schon etwas fester, aber lange nicht mit gewohnter Kraft.

“Aber, immer schön festhalten. Nun greife du wieder an!”,

forderte sie ihn auf. Er tat es und sie duckte sich weg, drunter durch, drehte sich um und lief die Wand hinter ihnen hoch, stieß sich ab und sauste im Salto über ihn hinweg, um nun wieder vor ihm zu stehen und erneut anzugreifen. Sie benutzte immer absichtlich die ihm eingeübten Sequenzen. Erneut lief sie danach, nachdem er pariert hatte, die Wand hoch, um diesmal über Kopf zuzuschlagen. Sie bremste sich stark, wollte sie Venris schließlich nicht einen Kopf kürzer machen.

“Und wir nutzen die Macht dabei! Wir Sith nutzen jeden Vorteil! Im Lichtschwertkampf geht es meistens um Leben oder Tod und wir bevorzugen ersteres! Nur ein Narr kämpft fair!”

Sie sprang nun aus dem Stand mit der Macht über Venris hinweg und griff wieder an. Sie routierte fast tänzerisch an ihm vorbei und hieb ihm dabei ein Bein mit dem Fuß weg. Sie stellte ihm also ein Bein, während ihre Klinge auf seine einschlug. Dann drängte sie ihn in eine Ecke.

"Gar nicht gut! Du sitzt in der Falle!",

tadelte sie ihn. Sie ergriff ihn am Kragen und schob ihn an der Wand zur Seite und schlug erneut zu. Dann ließ sie ihn wieder kommen. Er griff an und sie parierte nicht nur, sondern brachte ihn mit ihrem Fuß auf Distanz. Er fiel gegen die Wand hinter sich. Sie lachte.



Bastion, Tempel der Sith, Adria und Venris im gemieteten Trainingsraum 3a auf der Ebene der Schüler
 
[ Bastion | Sith-Tempel | Wohngebäude für Diener und Jünger ] - Cord Zythor

Nach dem Cord eine Weile gewartet hatte, kam ein Mann zu ihm, der ihm kurz und knapp erklärte, was er darf und was nicht. Es war ihm verboten irgendwelche Waffen zu tragen, aber die besaß er sowieso nicht. Außerdem durfte er sich frei auf der unteren Ebene des Tempels bewegen. Dann erklärte der Mann, dass man Jünger für gewisse Arbeiten brauche.

"Also, was kannst du? Bist du kampferfahren?"

Cord brauchte nicht lange zu überlegen, denn er hatte noch nie mit jemandem gekämpft. Auch war er nicht besonders stark oder schnell, was ihm eine Qualifikation hätte geben können. Er antwortete ehrlich..

"Nein, Sir"

Der Mann sah ziemlich genervt und ungeduldig aus, als wäre er der Meinung, besseres zu tun zu haben, als sich mit Cord zu beschäftigen. Also antwortete er schnell.

"Ich habe ein gutes allgemein Wissen und habe einen Schulabschluss, Sir."

Cord achtete darauf höflich zu sein, denn er hatte keine Ahnung was passieren würde, wenn er den Mann verärgern würde, und er wollte das auch nicht herausfinden.
Der Mann, den das alles jedoch nur wenig zu interessieren schien, nickte genervt und sagte:

"In Ordnung, du sollst in der Bibliothek arbeiten. Man wird dir vor Ort genau sagen, was du tun sollst."

Dann ging er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. Cord war halbwegs erleichtert, dass er keine allzu körperlich anstrengende Arbeit verrichten musste. Er ging also aus dem Raum und sah sich etwas um. Nach einer Weile hatte er die Bibliothek gefunden. Es war ein großes Archiev, das ihn stark beeindruckte. Als er sich dort bei einer dort zuständigen Person meldete wurde er angewiesen Schriften und Datenkarten zu säubern und teilweise zu archivieren.
Das tat er, und es war keine so uninteressante Arbeit, denn er hatte dadurch Zugriff auf einige der Informationen in diesem Archiev. Man brauchte zwar einen höheren Rang, um in mehr einsehen zu dürfen, aber immerhin hatte er Zugriff auf die Geschichte der Sith. Wenn er Zeit hatte laß er darin, um einen Überblick zu bekommen wer die Sith überhaupt sind.

So erfuhr er, dass die Sith ursprünglich die Herrscher über die Galaxis waren, zumindest stand es so in den Schriften.
So verbrachte er einige Stunden damit sich das Wissen über die Sith anzueignen, zu dem er Zugriff hatte. Natürlich reichten dafür ein Paar Stunden nicht aus, aber wie es schien würde er dafür noch genug Zeit haben, denn er würde jetzt für die nächste Zeit dort in der Bibliothek arbeiten.
Als er soweit fertig war, suchte er die Kantine auf, in der viele andere Wesen waren und aßen. Es waren viele "Aliens" darunter, aber das war er schon gewohnt, denn er kam aus einer Stadt in der viele unterschiedliche Wesen lebten. Er nahm dann das Kantinen Essen zu sich, welches ihm aber überhaupt nicht schmeckte. Danach begab er sich zurück in die Bibliothek. Was er komisch fand, war dass ihn so gut wie nie jemand ansprach. Aber es war ihm eigentlich auch lieber so, denn er mochte soziale Interaktionen eigentlich noch nie, bis auf ein paar Ausnahmen.
Er verbrachte nun wieder ein wenig Zeit damit, sich über die Sith zu informieren...


[ Bastion | Sith-Tempel | Bibliothek] - Cord Zythor
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum Darth Angelus, Craton

Die Verfassung des Schülers wirkte nicht allzu betörend als er aus dem Trainingsraum wankte und Darth Angelus ihm noch kurz hinterher blickte, doch das war in Anbetracht ihrer Planung nur allzu vorteilhaft. Was auch immer Craton den Ratten des Kults vorzuspielen gedachte, sein Eindruck würde hierbei eine essentielle Rolle spielen, ganz egal ob er den verprügelten und verstoßenen Schüler oder den unterdrückten und gepeinigten Jünger geben würde. Der Weg inmitten ins Innere des Kults des Fleisches würde gewiss nicht einfach sein, jedoch setzte der Krieger eine Menge Vertrauen in seinen Schützling und das nicht zuletzt aufgrund seiner bisherigen Erfolge, die durchaus beachtenswert waren. Vor nicht einmal drei Tagen hatte er sich an Bord eines Frachters des Sith-Ordens geschlichen, jede einzelne Seele an Bord getötet, das Schiff zum Absturz gebracht und die Besatzung obendrein als rebellierende Verräter dargestellt. Und all das mehr oder weniger unversehrt überstanden. Craton Minara war kein Narr, denn ansonsten hätte er die Verbannung seiner ehemaligen Meisterin und den gefährlichen Auftrag durch Darth Angelus nicht überlebt. Und nun lag es an seiner List und Schauspielkunst, den Grundstein für ihren gemeinsam geschmiedeten Plan zu legen, um den Auftrag der Extinktoren ein für alle mal beenden zu können. Für ein paar Minuten blieb der Ritter noch im Trainingsraum, der die letzten Tage gewissermaßen geprägt hat, ehe er sich schließlich zurück auf den Weg in sein Quartier machte, um sich vorzubereiten.

In leichter Montur und ohne jedwede Panzerung streifte der Sith schließlich wieder durch die Gänge und geradewegs in Richtung Zugang zu den Katakomben. Der leicht zerschlissene schwarze Umhang mit aufgesetzter Kapuze und die vergilbten Fuß- und Handbandagen stellte den einzigen 'Schutz' dar, den er unten haben würde, doch der Eindruck war trügerisch; denn unter dem Mantel trug er noch immer sein Lichtschwert, sowie zwei am Gürtel befestigte Vibro-Dolche. In den Händen eines geübten Sith sollten diese Werkzeuge genügen, um ein wenig Chaos und Unruhe in den in letzter Zeit frequentierten Katakomben zu schüren. Nach dem Sprung über das Geländer der Treppen sog Darth Angelus fast schon genüsslich die kalte Aura der unterirdischen und von der dunklen Seite der Macht gefluteten Katakomben auf, die von den zahlreichen grausamen Machenschaften zeugte, die hier unten stattfanden und selbst für die Verhältnisse des beileibe nicht zarten Sith-Ordens heraus stachen. Darth Angelus selbst begrüßte den Abstieg nach unten denkbar, denn ihr Plan stand, war gut durchdacht und würde ihm einmal mehr die Möglichkeit gewähren, im Namen des Imperators Blut zu vergießen und sich somit an der berauschendsten Seite der dunklen Seite der Macht zu laben. Je weiter er sich seinen Weg ins Innere des Labyrinths bahnte, desto mehr konzentrierte er sich darauf, seine Aura abzuschirmen und sich wie ein Schatten zu bewegen. Das hier war kein schillernder Kreuzzug wie gestern, sondern taktisches, kluges und klammheimliches Vorgehen. Und mit jedem Schritt, den er machte, gelang es ihm mehr und mehr seine finstere Aura in diesem Meer aus Kälte und Finsternis verschwimmen zu lassen.

Durch den Zirkel hatte er erfahren, welche Standorte für sein Vorgehen günstig sein würden und Darth Angelus entschied sich dieses mal, so Nahe am Aufgang nach oben wie möglich zu starten. Bei einer Abzweigung, die auf direktem Wege in eine Grabkammer führte, ließ er sich schließlich auf den Boden hinab und mit dem Rücken an die Wand gelehnt wartete er und legte sich auf die Lauer.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Darth Angelus

 
-- Sartinaynian System | Gasriese Alpha-88-0-8 | Mond 8-88-8-0 | Malles Festungskomplex | Ebene 1 | Auf dem Weg zur großen Halle | Xargon, allein --


Irgendwie schien der Gang, in welchem er sich befand immer länger werden zu wollen, als er zurück zum Eingang stampfte. Xargon hatte das Gefühl, dass der Stab sanft in der Dunkelheit leuchtete oder konnte das nur die Einbildung sein, welche seine Sicht so vernebelte? Dieses Verlangen, diese Stimmen, welche nach ihm riefen. Dieser Drang, die Gegenstände, welche er mit sich führte mit der Hand zu berühren? Etwas WOLLTE, dass er es tat – ein Grund mehr vorsichtig zu sein. Vorallem wenn man bedachte, dass dies eine Basis eines kürzlich verstorbenen Siths war. Welcher sicherlich so seine Geheimnisse hatte und möglicherweiße hier aufbewahrte. Xargon versuchte durch die fast komplette Dunkelheit, welche ihn umgab einen Blick auf die Schemen dieses Stabes zu erhaschen, erfolglos. Bis er dann stehen blieb und aufmerksam lauschte.

War da nicht ein leises Rascheln gewesen? Vor ihm? Ein leises Rumpeln? Der Kiffar kniff misstrauisch die Augen zusammen, was ihm noch weiter seine Wahrnehmung erschwerte und knurrte leise wie ein in die Enge getriebenes Tier. Ungebetene Gäste konnte er gerade nicht gebrauchen, in einer solch taktisch schwachen Position. Er spürte, wie sich seine Muskeln ungewöhnlich schnell anspannten, sein Gehör schärfer, seine Sicht...naja, sie war immer noch vernebelt. Und da war noch etwas. Etwas was ihn zu folgen schien, Xargon blieb wieder stehen und schaute sich um. Zumindest, wenn man es schauen nennen konnte. Doch nichts war zu sehen außer das fast blendende Licht der flackernden Fackeln an den Wänden. Der Kiffar spürte, wie eine gewisse Unruhe und Ungleichheit in ihm hinauf kroch. Dieser Sache würde er sich spätestens in der großen Halle annehmen müssen – dort wo er diese beiden fremdartigen Gegenstände vielleicht abstellen konnte. An einen Kampf in einem so engen und dunklen Gang wollte er nicht denken, nein, Xargon wollte seinen Kontrahenten sehen. Seine Angriffe aus nächster Nähe erahnen – wie er es einst gelernt hatte. Im Angesicht zu Angesicht. Aber nicht hier und nicht jetzt, es dürfte jedoch auch nicht mehr weit sein. Und je näher Xargon der Halle kam, zumindest glaubte er es, desto mehr war da eine Anspannung in ihm. Etwas was gegen diese halbe Blindheit anzukämpfen und seine Sinne zu schärfen schien. Es war mehr ein Gefühl, dass er ein richtigen Ort war, als Xargon mehr oder weniger langsam zur Seite ging. Wieder petzte er die Augen zu, um zumindest ansatzweiße etwas erkennen zu können. Offenbar ging es vor ihm nicht weiter, in der nächsten Sekunde stieß er mit dem Stab leicht nach vorne um anschließend auf ein festes Hindernis zu treffen. Das dumpfe folgende Geräusch klang nicht nach einem lebendigen Körper, eher etwas was fest war – wie Felsen. Der Zeitpunkt, die beiden Gegenstände hier kurz zu deponieren und somit die Lage zu sondieren, war doch denkbar günstig. Und es war genau das, was der Kiffar jetzt tat.
Sorgsam lehnte der Kiffar die Sachen gegen dieses Hindernis und betrachtete sie ein wenig. Dieser Schleier vor seinen Augen, er schien sich zu lichten. Aber da war noch etwas, was er vernahm. Ein leises Schleifen, hinter ihm. Schritte. Ein unverständliches Murmeln..was immer lauter wurde. Xargon hatte seine Hand schneller am Griff des auf den Rücken gebundenen Vibroschwertes als ihm tatsächlich lieb war. Langsam drehte er sich um und erblickte eine dürre, abgemagerte Gestalt, welche ihn mit grauen Augen bedrohlich anfunkelte. Die so fettigen braunen Haare dieser fremden Person täuschten jedoch kaum über das hinweg, was der junge Kiffar schon ahnte – und das Vibroschwert in der Hand des Fremden tat sein Übriges um diesen Eindruck zu verstärken.


Wurm! Du wagst es, in die Hallen des Meisters zu treten?

Xargon beobachtete die Person stumm und aufmerksam, als er selber seine silber schimmernde Vibroklinge zog und den Griff mit beiden Händen umklammerte. Er spürte das leise Hämmern seines Herzens im Kopf, diese Wärme in sich. Das Adrenalin, welches zunehmend durch die Adern schoss. Den Raum den er vernahm, jeden Zentimeter den er sah und der Geruch nach Blut und nach Kampf, welcher in der Luft lag. So süßlich wie der Tod. Es schien, als würde die Zeit stillstehen – bis den Kiffar ein leichter Windstoss erfasste. Wind? Für einen Moment war Xargon irritiert. Und die nächste Welle Hass kam ihn entgegen.

Sag bloß, du hast Angst! Ich, Saritajan, werde dich lehren, was es heißt zu kämpfen!

Der Kiffar sah diese Selbstsicherheit in den Augen der hageren Gestalt. War dieser nicht klar, dass sie körperlich im Nachteil war? Und...sein Kontrahent war kein Sith. Zumindest kein ausgebildeter, wie Igrax es gewesen war. Dies war eine Prüfung für ihn! Für seine Fähigkeiten! Für seinen Willen! Xargon spürte, wie sein Körper zu schwitzen begann und er umfasste fester den Griff seiner Vibroklinge, welche er nun in Verteidigungsstellung anhob. Das Spiel der Spiele hatte also begonnen und ganz langsam beugte Xargon seinen muskelbepackten Oberkörper nach vorne, ohne seinen Gegner aus den Augen zu lassen. Er suchte den Blickkontakt zum Gegner, zu diesen grauen und so siegessicheren Augen – und er schwieg. Seine Sinne, sie waren so klar wie nie zuvor, wie als wäre die Welt vorher in Watte gepackt gewesen. Die Luft roch nach dem süßen Duft des Todes, nach Blut, nach Schweiss, vielleicht auch nach Angst und es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis beide Klingen kreischend aufeinandertreffen würden. Eine Stille, welche fast einer Meditation glich. Zwei Funken, welche bereit waren zu zündeln. Zu Brennen. Ein Kreis, welcher sich langsam formte. Und es würde nur einen Sieger geben.

Das Kreischen von geschundenen Seelen und im Licht blitzenden Klingen, während sie aneinander gerieten. Den so jahrtausendealten Tanz vollführten – wie jeder Krieger es einmal getan hatte und wieder tun würde. Es erklang die Synphonie des Todes, des Krieges, des Kampfes – untermalt von dem ersten Hieb der Vibroschwerter. Xargon versuchte erst garnicht, einen Gedanken in diesen Kampf zu fassen. Er lies sich treiben, sich leiten und wieder und wieder schien es, dass eine unsichtbare Macht seine Schwerthand führte. Die, für den Geschmack des Kiffar in der Stärke schwächelnden Angriffe, seines Kontrahenten ein um das andere Mal abwehrte. Und die andere, welche ebenfalls dieser hageren Gestalt durch ungezüngelte rohe Kraft zusetzte. Wieder rannte der Fremde auf ihn zu, mit über dem Kopf erhobener Klinge und im Moment, als dieser zum Schlag ansetzen wollte, wich Xargon zur Seite – Sekunden früher, bevor der Schlag kam. Von Geisterhand gezogen, wie als er hätte ETWAS diesen Schlag vorher gesehen? Der Schmerz, welchen er in der Hand spürte, während sie etwas weiches berührte. Er hatte nicht daran gedacht, zu schlagen. Seinen Gegner auch nur ansatzweiße in der Magengegend zu treffen, welcher sich nun für einen Moment seiner Verletzung bewußt wurde. Und wieder anrannte, traf. Zum Glück für Xargon jedoch nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Knie – ebenfalls in der Magengegend. Dem Kiffar rang nach Luft und atmete schwer. Kein schwerer Treffer, aber einer der den Kampf entscheiden konnte. Er MUSSTE die Nerven behalten...und da war noch was. Dieses so vertraute Wispern von vorhin..


Xargon...!

Xargooon! Siehst du nun, wie weit es Schwäche bringen kann? Nutze deine Wut mein Kind, deinen Hass! Gebe dich deinen Gefühlen hin, deiner wahren Leidenschaft. Ich spüre sie in dir!


Ein erneutes Kreischen riss den Kiffar wieder zurück in die Realität. Er schnaubte. Stimmen und Kämpfe – denkbar ungünstige Situationen. Und noch immer tat ihm die Magengegend weh. Schmerz...er erinnerte ihn daran, dass er noch lebendig war. Verdammt, diese kleine Unachtsamkeit hätte ihn das Leben kosten können! Er fletschte entschlossen die Zähne zusammen. Nicht hier und nicht jetzt! Und ganz langsam spürte er, wie die Wut über die eigene Unfähigkeit in ihm hoch kochte, über diese Verletzung, welche eher einem Kampfesschmuck gleichkam als etwas Ernstem. Der Körper des jungen Kriegers spannte sich erneut an, versuchte sich gegen die drohende Niederlage aufzulehnen, während er erneut einen Schwerthieb parierte. Eins musste man dem Fremden lassen, er WAR gut geschult im Umgang mit einem Schwert. Es war seine Prüfung und Xargon – er versuchte wieder seine Umgebung auszublenden. Sich auf diesen Kampf zu konzentrieren. Wieder und wieder tat er es seinen Kontrahenten gleich, parierte Schläge und teilte einige, aber schlecht gezielte Hiebe mit der Faust aus. Es glich für Aussenstehende wohl mehr nach einem Kampf, einer wohl einstudierten Choreografie blitzender Schwerter und kraftvollen Attacken als nach einer Entscheidung auf Leben und Tod. Und beide Gegner schenkten sich nichts, doch Xargon, er fühlte sich in diesem Moment pudelwohl. Geborgen, seinem Element so nahe wie sonst nie.

Wieder spürte er einen dumpfen Schmerz in der Magengegend, doch nichts, was den Schweiß welcher auf seiner Haut stand noch mehr bereicherte. Kein Blut, kein plötzliches Unwohlsein. Doch diese Wut, welche langsam in ihm aufstieg. Welche ihn scheinbar immer schneller werden lies, dieser Geruch nach Blut welcher ihm in die Nase stieg. Begleitet vom kräftigen Pochen seines Herzens, der so gesunden Wärme in den Muskeln und der Stille der Gedanken. Stets auf das Eine konzentrierend. Xargon sah seinen Gegner erneut an und spürte plötzlich dieses Feuer in sich. Diese Lava, welche sich nach und nach zu nähern schien. Ihn zu erwärmen schien, ihn zu erfrischen schien. Ein Hauch von Zorn, welcher sich in seinen Gedanken manifestierte...


Nutze es, Xargon, nutze es!

Es war nur eine Sekunde, in welcher der Kiffar seinen Augen nicht traute. ETWAS oder JEMAND zog oder schubste seinen Gegner, nicht einmal einen Meter. Er schüttelte den Kopf, als er auf ihn zu sprang. Seine Vibroklinge, welche nach Blut lechzte, durch die Brust seines Gegners trieb. Ohne Gegenwehr, so einfach. Diese grauen Augen, aus welchen von der einen Sekunde auf die andere das Licht zu weichen schien. Ein Klirren neben ihm und heißer dunkelrot glühender Lebenssaft, welcher die grausilberne Klinge des Schwertes nach unten lief. Unaufhaltsam, dem Griff entgegen. Erst in diesem Moment sah Xargon erst einmal an sich herunter und begriff, dass er so gut wie unversehrt war. Am Leben war und wie von Verwirrung getrieben sein Schwert aus dem Körper des Gegners herauszog. Dieser fiel wie ein Stück Karton in sich zusammen, so als hätte er nie gelebt. Und Xargon starrte in das Halbdunkel der großen Halle hinein, für ein paar Sekunden. Mit bebenden Brustkorb, nicht wissend, ob er sich nun in der Wirklichkeit befand oder ob dies alles nur ein schlechter Traum war. Diese Stimmen im Kampf, diese merkwürdige Ahnung über das nächste Schlagziel seines Gegners oder das Schieben seines Kontrahenten einen Meter nach hinten – das war etwas, über was er sich in einer ruhigen Minute Gedanken machen sollte. Aber nicht hier und nicht jetzt, vorallem da er ihm sehr wohl bekannte Schritte hörte. Xargon hatte sich keinen Milimeter gerührt und stand immer noch vor der kleinen roten Blutlache, welche sich vor ihm auf dem Boden ausgebreitet hatte. Aber er hatte den Kopf in Richtung der Schritte gedreht. Nergal und Thatawaya, für einen Moment atmete der junge Krieger ruhig aus und nickte den beiden, ihm so vertrauten Gesichtern schweigend zu. Die Anspannung des Kampfes, sie stand ihm immer noch im Gesicht geschrieben, als er sich wieder den beiden Gegenständen an der Wand zuwendete. Die beiden Stofffetzen hingen nach wie vor an Ihnen und erneut achtete Xargon darauf, die Gegenstände nicht direkt sondern nur mit dem mitgebrachten schwarzen Tuch zu berühren. Wieder verschwamm ihm die Sicht, Schemen, als er sich auf seine beiden Gefährten zubewegte und von Nergal gleich zu der Rampe des Schiffes gelotst wurde.


-- Sartinaynian System | Gasriese Alpha-88-0-8 | Mond 8-88-8-0 | Malles Festungskomplex | Landeplattform mit Nergals Schrotthaufen | Einstiegsrampe | Nergal, Thatawaya, Xargon --
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Katakomben - Darth Angelus

Der Eindruck mochte täuschen, wenn man den noch immer recht frischen Krieger das erste Mal zu Gesicht bekam; in seiner schwarz funkelnden und prachtvollen Rüstung mit dem umgehängten Ritterorden, seiner stattlichen Statur, dem nicht selten gefälligen Grinsen auf dem Gesicht und seiner makellosen bleichen Haut wirkte er wie der geborene Aristokrat, voller Dekadenz und Selbstherrlichkeit. Und zu einem gewissen Maß mochte das auch zutreffen, schließlich stellte er seine Erfolge und Titel nur allzu gerne zur Schau und war alles andere als bescheiden und frugal. Aus seiner Sicht war er einer unter hunderten Billionen, auserwählt, um Finsternis und Leid über seine Feinde zu bringen und an die absolute Spitze der Nahrungskette zu gelangen. Doch trotz all dem, und das hat auch sein Meister seiner Zeit erkannt, war er sich niemals zu Schade, in die aus Sicht der Normalsterblichen tiefsten und widerwärtigsten Abgründe abzutauchen, sich dreckig zu machen, die Herzen seiner geschlachteten Feinde zu verschlingen und mit einer fast schon selbstmörderischen Entschlossenheit der feindlichen Übermacht entgegen zu stürmen. Kampfeslust und Blutdurst trieben den Krieger an, der seit dem Massaker an seiner Familie von dem berauschenden Gefühl der dunklen Seite der Macht förmlich besessen war, und es war ihm reichlich egal, ob er seine Gier nach diesen Bedürfnissen im Glanz eines imperialen Helden befriedigte oder so, wie nun. Fakt war, am Ende dieses Auftrags würde der Ruhm ihm gehören und das war alles, was zählte. Der Weg dahin würde spätestens dann niemanden mehr interessieren.

Gleichmäßig auf und abatmend lag er also mit dem Rücken an der Wand gelehnt auf dem staubigen und verdreckten Boden, seine baren Hände und Füße waren unlängst schon nach der knappen halben Stunde von den Katakomben gezeichnet, ebenso wie sein Gesicht, durch das er willkürlich einige Male gestrichen und den staubigen Dreck darauf verschmiert hatte. Auf den ersten Blick war er nur einer von vielen hier unten, eine Illusion, für die er nicht einmal die Macht anwenden musste. Zumindest noch nicht jetzt. Der Kult des Fleisches suchte nach schwächlichen Wesen, die sie zunächst mit Versprechungen lockten, nur um sie dann als Testobjekte für ihre abartigen Versuche zu benutzen, die den Sith-Orden gefährdeten. Sie waren zu arrogant, um die Schwachstellen in ihrer Sicherheit zu erkennen, die diese Vorgehensweise eröffnete und genau das war ihre große Schwäche und gleichwohl Darth Angelus' einladende Chance.

Er spürte die aus fünf Leuten bestehende Gruppe schon wenige Minuten, bevor sie seine Position kreuzten. Sie waren schwach, kaum ausgebildet und ihre Auren gingen in den brutalsten Tiefen des Ordens unter. Angst, Furcht und Gehorsamkeit waren alles, was sie ausstrahlten. Sie waren förmlich perfekt. Der Krieger vergrub sein Gesicht zunächst tief unter seiner Kapuze und schreckte dann bewusst überrascht auf, als sie Truppe vor ihm stehen blieb. Mit zitternden Händen gab er vor, sich zu ergeben, was an und für sich schon paradox war, weil dieses schwache Etwas, das er schauspielerisch verkörperte, keinerlei Gefahr darstellte. Er deaktivierte seine Machtsinne komplett und drückte sich so nah gen Wand, wie nur irgend möglich. Es war eine männliche Stimme, die aus der Dunkelheit ertönte:

"Schwaches Fleisch, genau wie der Shatajir es uns prophezeit hat"

Darth Angelus führte sein Schauspiel fort, indem er noch stärker zu zittern begann und das Gesicht in seinen Armen vergrub. Es war eine andere Stimme, dieses Mal eine Weibliche und in jedem Fall exotisch anmutende, die hinzufügte:

"Der Shatjir hat immer recht. Los, nehmt ihn!"

Mit einem plötzlichen Ruck griffen zwei stämmige Gestalten nach seinen Armen, um ihn auf die Beine zu hieven. Als würde seine ins Gesicht gezogene Kapuze nicht reichen, stülpten sie ihm noch irgendetwas über, ehe sie ihn über den rauen und kantigen Boden durch die Gänge schleiften. Ihr Weg dauerte etwa zehn Minuten und gedämpft bekam Darth Angelus immer wieder mit, wie die Kultisten durcheinander murmelten. Nicht sichtbar für auch nur einen von ihnen grinste er kurz auf, denn sein Plan lief nahezu perfekt. Nicht nur dass diese Mitglieder des Kultes ihn so schnell aufgespürt hatten, nein, sie führten ihn auch geradewegs dorthin, wo er sein Werk zu verrichten gedachte. Sein finsteres Grinsen verbreitete sich noch um eine Spur, als er hörte, wie sich eine mechanische Tür öffnete und er nicht einmal fünf Sekunden darauf unsanft auf dem nun glatten und metallenen Boden aufkam. Die weibliche Stimme kam näher, packte ihn beidseitig unter den Achseln hindurch und um seine stämmige Brust herum, um ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Ebenso unsanft wurde ihm die Kopfbedeckung heruntergerissen, woraufhin sich der Krieger in einem deutlich heller beleuchteten und modernen Raum befand. Es dauerte ein paar Momente, ehe sich seine grünen Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und er das Gesicht der vor ihm stehenden menschlichen blassen Frau mit durchaus wohlgeformten Gesicht und feurigem rotem Haar erkannte. Sie hielt ihm ein Messer direkt unters Kinn und musterte ihn mit ihren blauen Augen. Im Augenwinkel erkannte Sabar ihre allesamt männlichen und vermummten Begleiter:

"Hmm...er ist hübsch. Schade, nicht?"

Zitternd sah er ihr so intensiv wie möglich in die Augen, während sie mit einer Handgeste die anderen zu sich beorderte. Sabar erkannte die zwei wuchtigen Gestalten, die beide Fleischerbeile führten. Er wartete noch die letzten paar Augenblicke ab, begann sehr vorsichtig seine Macht zu kanalisieren...

"Wartet! Bevor wir dem Shatjir das Fleisch ausliefern, will ich noch ein paar Minuten mit ihm."

Ihre Hand fuhr beginnend am Hals über seine Brust abwärts. Mit einem siegenden Lächeln sah sie ihn noch kurz an, ehe sich die Augen des Kriegers mit einem Mal blutrot färbten und er das Grinsen noch hundertmal bedrohlicher erwiderte. Die Kultistin schreckte zurück und schrie auf, doch dann stand er schon nach einem unmenschlichen Satz vorwärts direkt vor ihr, wehrte einen verzweifelten Hieb mit dem Messer ab, nur um ihren Arm mit einem schnellen Hebelgriff wie einen Stock zu zerbrechen. Vor Schmerzen aufheulend ging sie zu Boden, woraufhin ihre Begleiter brüllend und zu viert auf ihn stürmten, zwei von ihnen mit ihren Beilen, die anderen beiden mit Waffen, die im Eifer des Gefechts wie Äxte anmuteten. Er tauchte unter ihren Hieben hindurch, zückte seinerseits seine beiden Dolche und schnitt sich durch seine Gegner wie ein Messer durch warme Butter. Zwei mit nahezu identischen Stichen in den Kopf, dem anderen vertikal durch die Kehle. Den letzten, der verzweifelt versuchte, noch irgendwie zu entkommen, packte er mit einem Würgegriff durch die Macht. Darth Angelus sog förmlich die Lebensenergie aus seinem Feind, bevor er ihn mit einem Schub zu sich und direkt in seinen Dolch beförderte, der sich durch seine Lunge bohrte. Es war die Rothaarige, die urplötzlich auf seinen Rücken gesprungen kam, sich mit einer beachtlichen Akrobatik und trotz ihres (vermeintlich) gebrochenen Arms über seine Schultern vor ihn schwang und ihn mit einem für eine Frau äußerst starkem Griff vom Boden hob und auf diesen hämmerte. Der Krieger begriff sofort, dass sie angesichts dieser fast schon spielerischen Leichtigkeit die Macht nutzen musste. Sie hatte diese nur, genauso wie er, nur gänzlich verborgen, was in den Katakomben zumindest bei einer kurzen Begegnung nicht allzu schwer war. Vom Boden bekam sie ihr Messer zu fassen, mit welchem sie zu einem tödlichen Stich in Richtung seines Herzens ausholte, doch der Schlag war zu schwach, wenn auch leicht durch die Macht verstärkt. Darth Angelus fing ihn mit der einen Hand ab, während er mit der anderen ihren schmalen Hals umfasste. Mit vor Zorn brennenden Augen erhob er sich, drückte seine Kontrahentin so Fest an die Wand, dass sich ihre Füße vom Boden lösten. Mit ein paar letzten verzweifelten Schlägen, Tritten und einem Spucken versuchte sie sich noch zu befreien, ehe auch ihr Lebenswille schließlich schwand und die Anführerin der Gruppe mit trüben Augen zu Boden ging, augenscheinlich regungslos und tot. Unbeeindruckt und dem Plan folgende schmierte der Krieger mit dem Blut seiner besiegten Feinde das Symbol der Assassinen an die Wand, ehe er zügig verschwand und sich im durch die Macht verschnellten Laufschritt seinen Weg zurück nach oben bahnte.

Voller Blut verschmiert und in seinem armseligen Aufzug bahnte er sich seinen Weg zurück nach oben, wobei er sich seine Kapuze so tief wie nur irgend möglich ins Gesicht zog und sich nicht zu erkennen gab. Zurück im Quartier dauerte es nur noch ein paar Minuten, ehe er mit einem zufriedenen Grinsen und in seine makellose Rüstung mit pechschwarzem Pelzumhang gekleidet aus diesem hervortrat. Nun war es Zeit für Phase zwei ihres Plans...



Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Vor seinem Quartier stehend - Darth Angelus
 
[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – Mond 8-88-8-0 – Darth Malevolos Festungs-Komplex – Ostflügel – Gänge und Korridore] – Nergal & Thatawaya

Nergal musste Schmunzeln als die Gedanken der Fosh für einen Augenblick völlig auf sie selbst fokussiert waren. Nichts anderes hatte er erwartet. Und. Zugegebener Maßen war Nergal ebenfalls neugierig inwiefern sein Schüler etwas hatte zu Tage fördern können, bezüglich ihrer Vergangenheit. Ihn interessierte ebenfalls was der Cathar mit dem Wesen vorgehabt hatte. Zumal sie augenscheinlich in einem Käfig gehalten worden war... mit Tieren. Auch wenn man die Wildheit des zierlichen Geschöpfs wohl als animalisch deuten konnte und sie durchaus einige Triebe zu besitzen schien, die sie näher in deren Richtung rückten, war dennoch ein überaus wacher und intelligenter Geist in ihrem kleinen Schädel zu Hause. Vor allem auch mit der Fähigkeit zu Brutalität die Nergal zuweilen überraschte. Sicherlich hatten sich angehende Sith schon immer in Kämpfen und anderen extremen Situationen beweisen müssen... Thatawaya hingegen... Er wollte nicht zu weit in ihren Geist vordringen, denn auch wenn er ihr in der Macht weit, weit voraus war, war sie in Sachen des Geistes eine zu gute und passende Kandidatin für die Sith, als das eine solche Invasion ihres Selbst ohne Gegenwehr möglich wäre. Und so begnügte er sich ein weiteres Mal damit die oberflächlichen Emotionen und Gedanken des Vogelartigen Wesens abzuschöpfen, sofern sie an die Oberfläche trieben, oder generell stark genug waren, dass er sie auffangen konnte.

Allein deswegen bekam er den Moment da sie sich auf das gesagte zu ihrer Person stürzte so genau mit.


„Was genau er gefunden hat, kann ich dir auch noch nicht sagen, Thatawaya.“

Bei diesen tiefen und wenigen Worten beließ er es. Eine leichte Note der Nachsicht war darin mitgeklungen und fast schien es wie die nachsichtige Bitte an die Fosh es ihm nach zu sehen, dass er noch nichts genaueres sagen konnte.

Ihre eigenen Schilderungen hingegen, in die sie sich fast schon stürzte, untermauerten nur weiter und weiter die Meinung Nergals zu dem zierlichen Wesen. Wenn er sie nicht zur Sith ausbilden würden, dann würde er wenigstens dafür sorge tragen, dass sie in den fähigen Händen eines anderen Sith landen würde. Das allerdings waren aktuell, wenn man ihn fragen würde, nur sehr, sehr wenige. Wenn er überhaupt mehr als zwei Namen vorbringen würde. Und einer davon... Zweifel und andere Fragen versuchten sich erneut in seine Gedanken zu schleichen, doch er unterdrückte sie. Richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fosh an seiner Seite.

Deren Einschätzung bezüglich der gesicherten Kiste schien Gehalt zu haben. Wenn Nergal die eigenen Sinne darauf richtete, war definitiv zu spüren, dass Malevolos sie mehrfach genutzt haben musste. Was sich allerdings darin verbergen würde... für mehrere Herzschläge bohrte sich der Blick des einäugigen Sith an dem Gegenstand fest. Und erst als das ungleiche Duo in die Eingangshalle trat, klarte sein Blick wieder auf.

Die Präsenz seines Schülers war unweit auszumachen und in dessen unmittelbarer Umgebung schien es, als wäre die Macht in Bewegung. Unsichtbare und doch zu spürende Wirbel, bestehend aus allen Farben und Formen, die sich aus der Materie der Emotionen zusammen setzten schienen gerade außerhalb der eigenen Sicht hin und her zu wandern. Sich zu entfalten und zusammen zu ziehen. Kurz streifte Nergals Blick das vergossene Blut, den leblosen Körper. Interessanter jedoch waren die beiden schwarzen Tücher, die der Fast-Mensch benutzte um die bereits angekündigten Gegenstände anzufassen. Hatte das einen besonderen Grund? Ehrfurcht? Unverfälschte Ergebnisse, sollte Nergal sie in der Macht untersuchen? Unwahrscheinlich, befand der Sith. Xargon hatte sich zwar wieder und wieder nicht nur als begabter Kämpfer hervorgetan, sondern auch als intelligenter Mann der nicht auf den Kopf gefallen war, doch dergleichen Voraussicht oder Bedacht? Andererseits wollte Nergal es nicht sofort kategorisch ausschließen, aber die Eingebung die die Macht ihm zukommen ließ, deutete auf etwas anderes hin. Vermerkte es sich in seinen Gedanken und hoffte zu einem späteren Zeitpunkt wieder darauf zurück zu kommen, als er seinen Schüler anwies der Fosh und ihm zu folgen. Ihr Auftrag hier war erledigt... also gab es nichts mehr, was sie hier halten würde.

Nergal ließ der Fosh und seinem Schüler den Vortritt, als sie an der Rampe seines Schiffs angekommen waren, er selbst hielt inne, ein Fuß auf der Rampe wand er sich um. Sah zurück und empor am düsteren Komplex den sie gemeinsam durchsucht hatten. Malevolos hatte ein imposantes Bauwerk in Auftrag gegeben. Eine Schande das er sich selbst dem Verrat hingegeben hatte. Für einen Augenblick blieb die ernste Miene des Titanen bestehen, doch dann konnte er ein düsteres Lachen nicht mehr zurückhalten. Verrat. Manch einer würde sagen es sei das Tagesgeschäft der Sith. Vertrauen innerhalb des Ordens war tödlich. Misstrauen das Maß aller Dinge. Hohle Phrasen aus den Mündern jener, deren hohle Schädel nicht wussten, was es bedeutete Sith zu sein. Malevolos hatte sich nicht dem Verrat hingegeben... er hatte versucht den Thron zu erlangen. So wie jeder andere aufstrebende Sith das auch wollte. Er hatte lediglich den Fehler gemacht den Weg von Sith zu kreuzen, die intelligenter und mächtiger waren als er.

Tief durchatmend wand Nergal sich von dem Komplex des gerichteten Sith ab. Die Rampe seines Schiffs begann sich zu heben und er verschwand im Inneren. Der Cathar war unvorsichtig gewesen. Schlampig. Und er hatte bekommen was er verdiente. Sobald er mit seinen beiden Helfern wieder auf Bastion angekommen war, würde er die Wächter kontaktieren... besser noch direkt eben jenen Wächter der ihn auf diese kurze Exkursion gesandt hatte. Martias, war der Name des vierarmigen Besalisken gewesen. Und Nergal musste unweigerlich erneut daran denken, dass die Wächter tatsächlich der einzige Zirkel waren, dem er seine Loyalität und Mitgliedschaft schenken würde. Um den Dauerauftrag des Imperators noch einfacher und besser erfüllen zu können. Die ganzen Nachwirkungen die das Ableben des Cathar nun zur Folge gehabt hatte, hätten ihn unter diesen Umständen niemals tangiert. Doch daran ließ sich nun nichts mehr ändern.

Wichtiger jedoch brachte es Nergals Gedanken wieder zurück auf die Spur. Setzte in den Fokus was er für ein erstes zu tun hatte. Denn er hatte durchaus schon einiges der Aufzeichnungen die er sich kopiert hatte gesichtet, aber da war noch immer das was Thatawaya gefunden und auch das was sein Schüler, Xargon, zu Tage gefördert hatten. Nergal selbst startete unmittelbar damit die Daten die er aus dem Terminal und den tiefsten Tiefen von Malevolos Verschlüsselung, oder zumindest versuchter Verschlüsselung, gezogen hatte auf den Projektor zu werfen und einzelne Aufzeichnungen von Holo-Gesprächen, oder Nachrichten via Komlink ein weiteres Mal durchzugehen. Und während er dies tat, rief er Thatawaya und Xargon zu sich.

Die beiden angehenden Sith, denn Thatawaya zur Schülerin zu erheben war in seinen Augen nur noch reine Formsache. Andererseits... vielleicht war er in dieser Sache auch zu voreilig. Bisher hatte die Fosh bereitwillig geholfen und agiert, solange es um die Nachwirkungen und das beseitigen von allem was mit Malevolos zu tun gehabt hatte gegangen war. Doch wie würde sie entscheiden, jetzt, da dessen Verurteilung quasi offiziell gemacht werden konnte. Die Absolution über das harsche Urteil das Draconis und er über ihn gesprochen hatten ausgesprochen werden konnte. Der Gedanke ließ ihn einen Moment lang inne halten. Doch als die beiden gerufenen in den Konferenzraum des Schiffs traten, verflüchtigten sich die Gedanken des Sith. Für ein erstes würde er sich noch diesen Dingen vor ihm widmen... dann... sobald es abgeschlossen war, würde er die Fosh dahingehend prüfen. Sollte sie diese Möglichkeit ausschlagen, es wäre ihr Verlust, nicht seiner. Nergal würde ihr das Leben fern der Sith nicht verweigern. Würde ihr keine Feder krümmen, sollte sie verneinen, hoffte allerdings, dass ihr Talent nicht verloren gehen würde.


Xargon. Du kannst offen legen was du über Thatawaya heraus gefunden hast. Ich glaube sie brennt förmlich darauf es zu erfahren. Ich werde mich indessen des von ihr gefundenen Sicherheitsbehälters widmen.“

Kurz abwartend bis die Fosh das gesicherte Behältnis vor ihm abgestellt hatte, was der massige Sith mit einem Nicken quittierte und seine Aufmerksamkeit direkt darauf richtete. Allzu lange allerdings hielt Nergal sich nicht damit auf. Er besah ich das Behältnis von allen Seiten, ließ seine ätherischen Sinne darüber gleiten und nach seinem Inhalt greifen um so endgültig festzustellen, dass sich darin keine Fallen oder Schutzmechanismen irgendeiner Art befanden. Tatsächlich war es nur gegen weltliche Neugier gesichert. Und die... ließ sich mit einem Lichtschwert bestens anwenden. Den Sicherheitsbehälter am Rande des Tischs positioniert griff Nergal kurz zu seiner Waffe, schätze für einen Augenblick ab, aktivierte die Klinge und deaktivierte sie sofort wieder, nachdem sie volle Länge erreicht hatte. Der Schlossmechanismus des Behälters war weggeschmolzen und ein einziger kochender Tropfen metallener Schlacke fiel zu Boden. Um nicht das glühende Metall anfassen zu müssen streckte er die Hand aus und ließ die Macht ihr übriges tun um den verschlüsselten Behälter zu öffnen.

Der darin aufbewahrte Inhalt sah zunächst sehr unscheinbar, fast schon enttäuschend aus, doch als Nergal die DataCard herausnahm und in den Projektor einführte, zeichnete sich alsbald ein Lächeln auf seinem Gesicht ab. Während draußen die Atmosphäre des Mondes endgültig überwunden war und sie nunmehr im freien Weltall waren, zurück auf dem Weg nach Bastion, wechselten im Projektor die Darstellungen sowohl von Hologesprächen als auch verschriftlichten Zugeständnissen der Loyalität von vereinzelten imperialen Offizieren und Verwalten, die Malevolos ihre Treue zusagten, sollte er sich gegen den Imperator stellen um das Imperium wieder in einen offenen, heißen, Krieg gegen die Republik führen.

Zufrieden ließ Nergal sich in einen Stuhl sinken und legte die Hände für einen Moment zusammen, bevor er zu Thatawaya und Xargon blickte.


„Ausgezeichnete Arbeit. Mit meinen Funden und damit...“ Kurz deutete er auf die Aufzeichnungen die Thatawaya beschafft hatte. „Ist Malevolos Schicksal ein für allemal besiegelt. Ich danke dir für deine Hilfe, Thatawaya.“

Mit einem knappen Nicken, das mehr einer angedeuteten Verbeugung glich in die Richtung der Fosh, griff der Sith als nächstes nach seinem Komlink und begann eine kurze Nachricht an den Zirkel der Wächter... genauer... an Darth Martias zu verfassen, ihn informierend das er sich auf dem Rückweg nach Bastion befand und binnen weniger Stunden mit den geforderten Beweisen eintreffen würde.

„Wenn wir auf Bastion eintreffen, kann es sein das ich euch für eine Weile verlassen muss. Solange wirst du über sie wachen, Xargon. Führe sie durch den Orden. Macht euch mit dem Archiv vertraut, sucht vielleicht nach grundlegenden Texten zu den Sith und seht wie weit ihr kommt... was euch interessiert. Wenn ich zurückkehre, könnt ihr mir Fragen dazu stellen und wir setzen deine Ausbildung fort, Xargon. Und... Dann sollten wir ebenfalls eine Entscheidung treffen wie du deine Zukunft gestalten willst, Thatawaya.“

Zeitgleich schrumpfte die Entfernung zur Hauptwelt des Imperiums, auf er sich der düstere Orden und Zentrum aller dunklen Macht der Sith konzentrierte, immer weiter zusammen. Wie schnell das eigene Schiff sich tatsächlich bewegen konnte entzog sich Nergals wissen. Irgendwann oder irgendwo hatte er die genauen Spezifikationen der Anfertigung einmal gelesen und oder sogar festgehalten. Aber... was machte es schon aus zu wissen wie schnell das eigene Schiff nun explizit war? Weltliche Banalitäten. Einzig und allein in den Kontext gesetzt das Planeten und Sterne ebenfalls mit hoher Geschwindigkeit durch das All rasten, alleine weil sie eine eigene Rotation besaßen und von der Rotation der Galaxis mitgezogen wurden verlieh dem Ganzen wiederum einen Hauch von interessantem Bezug.

Weitaus interessanter war da das Schicksal das die Fosh wählen konnte. Sofern sie sich denn... laut Nergals Sicht... richtig entscheiden würde. Zugegeben... er hatte in gewisser Weise gefallen an dem zierlichen Wesen und seiner kompromisslosen Natur gefunden. Und sie würde sich hervorragend als Trainingspartner für Xargon machen. Doch er wurde erneut zu voreilig. Erst galt es das Schicksal des Cathar zu besiegeln... dann der Rest...


[Sartinaynian System – Gasriese Alpha-88-0-8 – hohen Orbit verlassend – Flugrichtung Bastion – an Bord der 'Eparister Daimones' – Konferenzraum] – Nergal & Xargon & Thatawaya
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomben – Refugium des Shatajir | Craton Minara,​


Er schmeckte Blut und sein Schädel dröhnte, was ein Treffer. Mit der Zunge befühlte er seinen Mundraum, alle Zähne waren noch dort wo sie hin gehörten, gut. Er konnte atmen und hörte ein hochfrequentes Summen in seiner Nähe, ein Repulsor? Oder her ein Bohrer? Der Sith-Schüler bemerkte nun auch einen Schmerz in seinen Schultern, seine Arme waren nach oben gerichtet und in metallenen Klammern gehalten. Langsam öffnete der Mirialaner seine Augen, doch es war schwer etwas zu erkennen, da in diesem Raum nur Dämmerlicht herrschte. Zumindest konnte er den Kopf frei drehen und so konnte Craton die Quelle des Geräusches lokalisieren, ein Kugeliger Droide mit einem roten Photorezeptor, der ihn anzustarren schien, schwebte an seiner rechten Seite. Links von dem Gestell an der Mirialaner nahezu aufrecht befestigt war, befand sich eine Art Tisch aus irgendeinem polierten Metall, denn es schimmerte in dem wenigen Licht das vorhanden war. Auch an diesem Tisch schienen Haltevorrichtungen angebracht zu sein und eine Rinne schien um den Tisch zu laufen… Wo hatte er so etwas schon einmal gesehen? In einer Leichenhalle, nur ohne die Fesseln, wo bei den Sonnen hatte man ihn hin gebracht? Panik stieg in ihm auf, die er nicht Niederkämpfte wie sonst, sondern den Rat seinem Meisters folgend sie wandelte und als Energiereserve in sich verbarg.

Als dann das Licht in diesem Raum aufflammte, musste der Mirialaner blinzeln, weil es nach dem Dämmerlicht so hell war. Eine Gestalt näherte sich ihm, der Atem war hörbar durch die Maske und die Stimme war verzerrt als die Gestalt das Wort an Craton richtete.


“Du bist also der verstoßene Schüler, der in unser Refugium eingedrungen ist. Wie ist dein Name? Und wer war dein Meister? Sprich oder soll ich dich auf der Stelle töten?“

Wie um seine Worte zu unterstreichen, hob die Gestalt eine Hand und führte langsam Daumen und Zeigefinger zueinander. Craton spürte wie unsichtbare Finger nach seiner Kehle tasteten, doch der Druck war leicht, fast zaghaft, sollte das nun nur eine Drohung sein oder war dieser Gestalt nicht mehr möglich? Nun musste er nur noch auf die Fragen dieser Gestalt möglichst passenden Antworten haben, ohne ihm jedoch zu viel zu verraten. Verflucht, einen Namen für sich hatte er schnell im Sinn, doch sein Meister… warum nicht… Der Mirialaner starrte in das was bei dieser Maske die Augen darstellten und begann stockend und zaghaft zu sprechen.

“Dantis… Dantis Morn… ist mein Name. Mein Meister war Lady Liviana und ja ich bin von verstoßen worden. Wurde in die Katakomben verbannt.“

Craton wartete nun darauf ob sein Gegenüber den Druck verstärken würde oder weiter Fragen hatte. Die Han der Gestalt verharrte in der erhobenen Position, dann legte sie den Kopf schief und der Mirialaner merkte wie sich der Druck erhöhte. Unangenehm doch nicht tödlich die Luft abschnürend aber anscheinend war die Gestalt davon überzeugt das es wirkte.

“Deine Antworten genügen mir nicht, du wirst sterben und wir werden eine andere Verwendung für deinen Körper finden.“

Der Sith-Schüler wappnete sich, doch obwohl die Gestalt ihr Finger weiter zusammen führte, schien der Druck am Hals des ehemaligen Schmugglers nicht mehr zu werden. Innerlich musste er lachen, doch äußerlich begann er nach kurzer Zeit nach Luft zu schnappen und Agonie vorzuspielen. Er röchelte und zuckte in seinen Fesseln und dann begann er zu lachen, kehlig und rau. Mit einem Gedanken und dem Anzapfen der Quelle an dunkler Energie in sich wischte er den Griff von seinem Hals und dann begann er rauer als zuvor zu sprechen. Er würden diesem Möchtegern etwas Dopa Maskey vorspielen.

”Coo woy uba canta uba gee wata bankop see uba? Dobra bu mayan che bo dopyei. Uba nahca cha bkoha biw wa cohai.“ („Was glaubst du wen du hier vor dir hast? Ich bin der Grund für seine Verbannung. Du Wurm verstehst kein Wort.“)

Craton begann lauthals zu lachen als er registrierte das diese Gestalt kein Huttisch sprach. Die Gestalt erhob erneut die Hand, versuchte ihn zu würgen, doch sie konnte das Lachen nicht ersticken. Die Gestalt riss daraufhin ein Zylindrisches Objekt aus seinem Gürtel, ein Lichtschwert? Interessant. Der Mirialaner gluckste noch einmal bevor er wieder das Wort an seinen Gegenüber richtete.

”Wie wäre wenn du mich los machst und wir uns wie zivilisierte Wesen unterhalten?“

Durch die Maske konnte Craton keinerlei Emotionen an dem Wesen erkennen, doch in der Macht spürte er Verwirrung und eine gewisse Unsicherheit. Wusste er nicht wie er sich verhalten sollte? Die Gestalt tippte auf seine Armschiene und die Fesseln sprangen auf, so das der Mirialaner von dem Gestell hinunter treten konnte. Und mit einem Zischen fuhr die Karmesinrote Klinge aus dem Griff des Maskentragenden. So hielt er den Mirialaner auf Abstand während er ihm zugleich mit der freien Hand bedeutete durch die Tür den Raum zu verlassen.

Langsam schritt Craton vor der Gestalt her, durch einen Korridor der wieder an ein Sternenschifff erinnerte und nicht an das Gemäuer das sonst die Katakomben darstellte. Es folgte eine erneute Tür die wie von selbst aufschwang und sie befanden sich in einem steril wirkenden Raum, mit einem Tisch und mehreren Stühlen. Der Mirialaner wurde angewiesen sich zu setzten und die Gestalt nahm ihm gegenüber Platz, das Lichtschwert war wieder verschwunden.


“Nun?“

Kam es verzerrt aus der Maske und Craton der sich wieder wie Dopa Maskey gab lächelte.

”Zunächst wäre es interessant zu erfahren mit wem ich das Vergnügen habe. Und dann was für eine Operation dies ganze hier ist…“

Der Renegat ließ die Worte bedeutungsschwer in der Luft hängen und langsam verklingen, der Raum hatte aufgrund seiner Kargheit eine seltsame Akustik.

“Ich bin der Shatajir, der Erbe von Darth Zena, der großartigen, der Erschafferin von Leben, der Göttin des Fleisches. Ich führe ihre Arbeit fort um diejenigen dafür büßen zu lassen, die sie verraten haben.“ ”Also sind wir beide verlassene Schüler. Was würdest du zu dem Vorschlag sagen, dass ich mich dir anschließe und wir die da Oben gemeinsam büßen lassen?“

Die Stille die sich nach dem Vorschlag des Mirialaners in dem Raum ausbreitete war körperlich zu fühlen und Craton spürte wie sein Gegenüber versuchte seinen Geist abzutasten. Doch dieser Aura war anders als die die ihn besucht hatte, schwächer und weniger exotisch. Für einen kurzen Moment gewährte der Renegat dem Shatajir zutritt, doch ließ er ihn nur in eine Kammer voll Agonie und Verzweiflung vor. Ein Geräusch das ein Schnauben erinnerte kam von der Maske als sich die mentalen Fühler wieder zurück zogen.

Das Geistige Kräftemessen wurde abrupt unterbrochen, als die gehörnte Entführerin von Craton den Raum betrat, sie flüstert dem Shatajir etwas zu. Dieser sprang auf und stürmte aus dem Raum.


Ralár du bleibst bei Dantis, er darf sich in deiner Begleitung frei bewegen.“

Und dann war der Maskierte fort und die Iktotchi und der Mirialner blieben alleine zurück.


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Es war das Gefühl des Erfolgs und des Stolzes, das den Geist des Hünen erfasste und ihn für ein paar Augenblicke mit einem Gefühl der Zufriedenheit erfüllte. Ein Wesen seiner Statur war in der grausamen Welt dort draußen ein Apex-Raubtier ohne jedwede Konkurrenz. Ab einem gewissen Punkt gab es für den Chiss keine Möglichkeiten mehr, besser und stärker zu werden, stattdessen stagnierte er auf der höchsten Stufe der Nahrungskette und fristete sein Dasein als Bestie unter allen Sterblichen. Die Begegnung mit den Sith auf Dubrillion hatte alles für ihn geändert; sie hatte ihm gezeigt, dass es dort draußen etwas gab, mit dem er noch nicht mitzuhalten vermochte. Darth Zion war das mächtigste ihm bekannte Lebewesen und nun sein Meister. Durch seine Weisungen würde er ebenso mächtig und stark werden, wenn nicht sogar noch besser, was sein Leben mit einem neuen Zweck erfüllte. Diese Macht, die dunkle Macht, bot ein offenbar schier endloses Potential an Möglichkeiten und war frei von jedweden Grenzen. Alles, wonach sich Agatosh je sehnte, schien nun möglich zu sein. Und trotz dieses Gefühls erwiderte er den starrenden Blick der rötlich funkelnden Augen seines Meisters nur emotionslos und kalt, als wäre sein Geist frei von jedweden Gedanken und Emotionen. Wie sehr hätte er eine Möglichkeit genossen, die Macht in Zion zu deaktivieren und sich ohne diese übernatürlichen Kräfte in einem fairen Duell mit ihm messen zu können. Ein unrealistischer und sinnloser Gedanke, aber dennoch ein Reiz von ungeheurem Ausmaß.

Der Meister ermahnte seine Schüler, ihre Fühler weiter auszustrecken, um fernere Gefahren wittern und auch verborgene Gegenstände aufspüren zu können. Dann stellte er sich direkt vor Sera, um sie zu warnen und sie für ihre dummen Bemerkungen zu tadeln. Womit er nun fortfuhr ergab für den blauen Berg durchaus Sinn. Überhaupt wuchsen seine Fortschritte, seit er in der Lage war, das Basic seines Herrn fast problemlos zu verstehen. Hier und da gab es noch vereinzelte Schwierigkeiten, doch diese waren kaum der Rede wert. Die nächste Lektion lautete also, sich darauf zu konzentrieren, eine Art Mauer um den eigenen Geist herum zu errichten und sich vor Eingriffen von außerhalb zu schützen.

Der Chiss ließ sich wieder nieder und starrte in die Leere. Er befreite seinen Geist soweit es ging, und merkte, wie die Aura von Darth Zion plötzlich nicht mehr zu spüren war. Als stünde der mächtige Krieger gar nicht mehr im Raum. Es gelang Agatosh recht schnell, sein Inneres zu schließen, wie Darth Zion es nannte, doch er hatte größere Probleme damit, diese besagten mentalen Mauern um sich zu errichten. Recht schnell fand sich der Chiss in einem Teufelskreis wieder: je mehr er versuchte, diese Mauern zu errichten, desto spürbarer wurde wieder seine Präsenz und seine inneren Unruhen, die er nach außen hin abzuschirmen versuchte. Mit jedem Erfolg auf der einen Ebene zog gleichzeitig ein Misserfolg auf der anderen Ebene einher. Es dauerte ein paar Minuten, bis Agatosh begriff, wo sein großer Fehler lag; er unterschätzte die Stärke seines eigenen Geistes von Grund auf, der kaum etwas außer Kälte und Leere enthielt. Der Hass und der Zorn, die ihn im schlummerten, lagen so tief, dass sie kaum spürbar waren. Eigentlich waren keine Mauern notwendig, denn die größte und wichtigste Mauer war aus seiner Sicht die mysteriöse und unnahbare Natur der Chiss. Folglich legte er seinen Fokus darauf, seinen Geist zu leeren und dadurch abzuschirmen. Darth Zion würde früh genug sagen, ob er zufrieden ist.

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Mit geschärftem Blick und Machtsinne beobachte Zion die beiden Schüler vor sich und wie sie sich bei der neuen Grundübung anstellten und wie ihre Vorgehensweise war. Es war interessant anzusehen, wie zwei so unterschiedliche Individuen an eine solch komplexe Aufgabe rangingen. Zion vermutete, dass
Sera mit Ungeduld und der daraus folgenden Wut versuchen würde, eine Kuppel der Abschirmung um sich herum aufzubauen und daran kläglich scheiterte. Sie würde es so lange versuchen, bis sie explodieren, rumschreien und meckern würde. Aber sie würde es schaffen und sich vorher auf ihre Stärken konzentrieren. Mit List und auch Hinterhalt würde sie dem Gegenüber etwas vorgaukeln und somit ihre Aura verstecken und ihre Gedanken verbergen. Jedenfalls würde Zion sich dies bei ihr vorstellen. Aber der Sith-Executor ließ sich auch gerne eines Besseren belehren. Am Ende zählte das Ziel und nicht der Weg dahin.

Darth Zions Gedanken wanderten nun zu
Agatosh und wie sein Vorgehen sein könnte. Der blaue Hüne war ein Kraftprotz, der viel mit roher Gewalt lösen wollte und auch konnte. Er war eine Naturgewalt aus Muskeln und Kraft. Ähnlich wie Zion selbst, welcher seit seinem Exil auf Mon Calamari seine Muskelmasse um ein Vielfaches gesteigert hatte, der auf seine Körperkraft vertraute und auch auf sie baute. Doch mit bloßer Gewalt und Kraft konnte man nicht so etwas Feines wie eine Barriere um seinen Geist und Verstand bilden. Dies ist Zion damals auch schnell klargeworden. Es erforderte einen Hauch von Finesse. Ein gesundes Maß an Feingefühl und Einsatz seines Willens. Agatosh hatte das Potenzial, mehr als nur der stumpfsinnige Muskelprotz zu werden, den andere in ihm sahen. Allein in der vorangegangenen Übung konnte man dieses Potenzial durchblitzen sehen. Zion war gespannt, was der blaue Hüne ihm zeigen würde, beziehungsweise, wie er diese Übung bewerkstelligte.

Der Hammer von Bastion musste ein kleines Schmunzeln unterdrücken, als er spürte, wie
Agatosh versuchte sich abzuschirmen. Es gab Momente, in denen seine Präsenz heller strahlte, als wenn er es aktiv wollte. Er ging so an die Sache ran, wie Zion es von Sera erwartetet hatte, nur ohne den Wutausbruch und das Gezicke. Mit Machtsinnen und den orange funkelnden Augen beobachtete Zion den Kampf von Agatosh. Der innere Kampf, diese Übung zu meistern und seinem Herrn und Gebieter vollends gerecht zu werden, spiegelte sich nicht nur in seinem Inneren wider, sondern auch in seinem Gesicht. Die zum Teil von Wut und Verzweiflung verzerrte blaue Fratze war von Anstrengung gezeichnet. Man erkannte den Ansatz von Schweißperlen auf der Stirn des Chiss. Für Zion verschwamm dieses Gesicht mit hunderten anderen Gesichtern dieser Art. Gesichter, die er vor vielen Jahren gesehen hatte, blaue Gesichter. Gesichter die ihn nun wieder einholten.

Zion sah sich wieder in einer zerstörten Stadt, Häuserruinen zu seiner Linken und zu seiner Rechten. Im Hintergrund landeten ununterbrochen die Landungsschiffe von
Janem Menari, dem mächtigsten Wesen in der Galaxie zu dieser Zeit. Die Landungsschiffe spuckten immer wieder neue Soldaten und Kampfdroiden aus. Rauchsäulen gingen in der ganzen Stadt in die Höhe, als würden sie eine direkte Verbindung zu den dutzenden Kriegsschiffen an der Himmelsdecke besitzen. Der Sith war immer noch auf Bastion, nur viele Jahre in der Vergangenheit. In einer Vergangenheit, als er die rechte Hand von Menari war, sein Schüler. Als das Imperium kurz vor dem Zerriss war und Sith gegen Sith kämpfte, imperialer Soldat gegen imperialen Soldat, Bruder gegen Bruder.
Zwischen den Häuserruinen stand also Darth Zion, schweißgebadet, mit Dreck und Staub an seiner Rüstung und in seinem Gesicht. Kleine Wunden zierten seinen Körper und Schrammen seine Panzerung.
Blaue verzerrte Fratzen, ihr Blicke zeigte Hass und Verzweiflung. Hass auf die Feinde ihres Overlord und Verzweiflung, da die Gegenwehr größer und stärker als erwartet war. Ihr rotes Blut lief ihnen aus Mund, Nase, Ohren und aus den Augen über das verschmutze, verzerrte Gesicht. Bei vielen erkannte man das ganze Gesicht nicht mehr, teilweise von direkten Treffern, teilweise von Trümmerteilen oder Schrapnellen zermatscht. Die grauen Rüstungen waren verschlissen und mit Blastertreffern übersät. Einigen fehlten Körperteile von Granateinschlägen oder Artilleriebeschuss.
Zion starrte, er starrte auf die Leichen, auf die zerrissenen Körper auf die blauen Fratzen des Todes.

Zion kam wieder in der realen Welt an, wieder auf Bastion, nur im Trainingsraum OD-13TM. Um ihn herum waren keine toten Chiss und andere Lebewesen. Die Rauchsäulen, die von Ruinen in Richtung Himmel zogen zu den Kriegsschiffen, gab es nicht. Hier gab es nur drei Lebewesen und einen schwarzen Schrank mit Trainingswaffen, welche man sah, wenn man diesen öffnete. Hier gab es nur ein blaues Chiss Gesicht und dieses war lebendig und hatte sich deutlich entspannt. Der Sith-Executor war aufgelöst, er hatte so etwas wie Angst, etwas wie Panik. So etwas hatte er bereits gehabt, aber nicht außerhalb seiner Kammer, nicht unter anderen Leuten, nicht vor seinen Schülern. Jedoch konnte Zion feststellen, dass nur sein Geist schwach war, labil und unvernünftig war. Sein Körper gehorchte ihm wie schon seit Jahren und Dekaden. Dieser zeigte kein Anzeichen für diesen Moment der Schwäche, für die Schwäche in Zions Kopf. Etwas hatte sich geändert und dies war der Glanz in den Augen des Meisters, er war verschwunden und hatte einen milchigen Nebel in orangenen Augen hinterlassen.

Zion starrte immer noch auf
Agatoshs Gesicht und bemerkte erneut, dass es entspannter aussah. Der Schüler hatte einen Weg gefunden, wie er sie abschirmen konnte, es war noch nicht perfekt oder gut, aber es war für die erste Übungsstunde ein Erfolg. Der Sith-Executor nickte leicht und erfasste nun, wie Agatosh wartete. Er war willig mehr zu erfahren und mehr zu lernen, sehr gut. Zion schaute nun zu seiner Schülerin, die auch noch im Schneidersitz auf ihrem Platz saß. Doch just in diesem Moment sah Zion, wie sich etwas in ihr veränderte. Ihre Augen wurden glasig und ihr Gleichgewicht fing an zu schwinden. Sie fiel wie ein nasser Sack Schutzwäsche zur Seite und rastete mit ihrem Gesicht auf dem harten kalten schwarzen Marmorboden ein.
Zion drehte sich wieder zu
Agatosh.

„Mein Schüler. Öffne deine Augen und lausche meinen Worten. Du hast den ersten Teil dieser Übung gemeistert, aber du hast noch einen sehr langen Weg vor dir, um deinen Geist vollständig abzuriegeln. Dieser Weg wird steinig und hart, aber es muss sein.“

Zion blickte erneut zu
Sera und spürte, dass sie noch lebte.

„Sie zahlt den Tribut für eure Aufopferung und euren eisernen Willen, immer mehr zu lernen und zu wollen. Euer Geist ist vielleicht stark genug, um Entbehrungen zu akzeptieren und hinzunehmen. Aber eure Körper brauchen Pausen, Energie und Nahrung…“

Eine kurze Pause ließ seine Worte nachhallen.

„…nimm dir Sera und geh mit ihr zu einer Sanitätsstation. Gib sie da ab und iss was, schlaf etwas, nutze die Nasszellen, kleide dich wieder vernünftig ein und dann wirst du zurück zu mir kommen. Dein einziges Hilfsmittel wird die Macht sein. Spüre mich, spüre meine Präsenz im Sith Tempel. Gelang wieder zu mir und wir werden deine Ausbildung weiter voranbringen. Nun geh, mein Schüler, und vergiss Sera nicht…“

Zion drehte und begab sich in die Mitte des Raumes. Er wartete so lange, bis
Agatosh die Bewusstlose mit einer Leichtigkeit aufhob und über seine Schulter warf. Als sich die Tür zum Trainingsraum öffnete und der blaue Fels hindurch ging. Zion zog mit der Macht sein Lichtschwert in seine Hand und aktivierte es. Direkt in der ersten Sekunde führte Zion zwei Sequenzen seines Kampfstiles durch. Erst darauf hörte er, wie sich die Tür wieder mit einem Zischen schloss. Nun konnte Zion seiner Wut freien Lauf lassen, sinnvoll verpackt in einer Lichtschwert-Trainingseinheit. Er musste diese Gedanken und Erinnerungen vernichten, Hieb für Hieb und Stich für Stich. Er wollte diese Schwäche nicht spüren oder erleben und diese Schwäche durfte nie jemand erfahren. NIEMALS!



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Sartinaynian System–Gasriese Alpha-88-0-8–Mond 8-88-8-0–Darth Malevolos Festungs-Komplex-Eingangshalle- mit Nergal

Lord Nergal sah äußerlich furchterregend aus und hatte auch schon bewiesen, dass er es für seine Feinde auch in der Tat sein konnte. Thatawaya schien jedoch das Glück zu haben, durch ihre Handeln hier seine Gunst erlangt zu haben. Zumindest ein Stück weit. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie im Moment das selbe Ziel hatten: Herauszufinden, was Er ihr angetan hatte. Von dem Trümmerfeld, das einmal ihr Gedächtnis gewesen war und dem sichtbar schlechten Umgang mit ihrem Körper mal abgesehen.Nachdem Lord Nergal ihr entschuldigend mitgeteilt hatte, dass er auch nicht wusste was sein Schüler genau gefunden hatte, trieb die Ungeduld Thatawayas Schitt in Richtung Eingangshalle an. Zum Glück kam der grosse Mensch auch kurz darauf aus dem anderen Gang. Aber etwas war anders. Etwas, dass Thatawaya noch nicht zu benennen wusste. In seinen Händen hielt er schwarze Tücher, mit denen er zwei Gegenstände festhielt. Eine merkwürdige Art, etwas zu transportieren, fand die Fosh. Der Sinn dahinter blieb ihr verborgen, schienen die Gegenstände doch nicht heiss zu sein. Naja, vielleicht machte er es auch einfach immer so. Mit diesem Gedanken wandte sie sich von dem Bild ab und ging nach einer entsprechenden Geste des hünenhaften Sith in Richtung Ausgang und zu seinem Schiff. Endlich kam sie von hier weg. Trotz der giftigen Gase in der Luft schien sie mit jedem Schritt, den sie von Malevolos´Festung weg kam besser atmen zu können. Noch besser würde es sein, wenn sie diese Kugel hinter sich ließ. Auch wenn sie ausser dem Sith-Tempel, Seinem Versteck und dieser Festung noch nichts gesehen hatte, belegte dieser Mond Platz zwei der Orte, die sie am wenigsten mochte. Zum Glück hielt sich Lord Nergal auch garnicht weiter mit irgendwelchen Formalitäten auf sondern zündete die Triebwerke und brachte sein Schiff in den Orbit des Mondes und dann auf Kurs Richtung Bastion.

Kurze Zeit später rief er Xargon und sie in den Konferenz-Raum des Schiffs und bat seinen Schüler, seine Erfahrungen mit ihnen zu teilen. Sofort begann Thatawaya´s Herz zu klopfen. Neugier paarte sich mit Furcht. Furcht vor dem Wissen, was Er ihr angetan hatte. Aber es wäre mindestens genauso schlimm, es nicht zu erfahren. Ein Dilemma, ein Punkt der Entscheidung, an dem Thatawaya die Entscheidung eigentlich schon längst getroffen hatte. Egal , wie schlimm es war: Sie wollte wissen, was Er mit ihr getan hatte. Warum sie dort gewesen war. Warum sie neben den anderen Tieren dort im Käfig gesessen hatte. Warum ihr Gefängnis neben einem Labor gelegen hatten. Warum sie das Gefühl hatte, auch das Labor zu kennen, obwohl sie sich nicht dran erinnern konnte, schon einmal dort gewesen zu sein. Ein leicht geöffneter Schnabel und eng anliegende Federn, die ihre abgemagerte Gestalt enthüllten, verriet ihre Aufregung. Der Federschopf auf ihrem Kopf hatte ebenfalls eine grüne Färbung angenommen, was ihre Neugier verriet. Dennoch musste sie wohl noch einen Moment warten, denn Lord Nergal wartete auf die Kiste, die sie immernoch bei sich trug. Rasch stellte sie sie vor dem Sith auf den Tisch und blickte zwischen ihm und Xargon hin und her. Beides war spannend. Was hatte Xargon herausgefunden und was war in der Kiste. Thatawaya fing an zu zittern als der Sith die Kiste an den Rand des Tisches schob und zu seiner Waffe griff und das Schloss der Kiste einfach weg schmolz. Diese Waffen waren die Hölle für alles und jeden, gegen den sie gerichtet wurde. Auch für Schlösser. Auf eine Geste des Sith hin öffnete sich die glühende Kiste und Thatawaya reckte ihren Hals, um einen Blick auf den Inhalt zu erhaschen. Irgendwie hatte sie..nun ja...mehr erwartet. Aber nachdem er die Datenkarte begutachtet hatte, schien der Sith sehr zufrieden und lobte sie und Xargon für ihre Arbeit. Mit einen Nicken unterstrich er seine Dankbarkeit, was Thatawaya ihrerseits mit einer Verbeugung beantwortete.

“Wir hatten das selbe Ziel. Gut, Er hat seine Strafe erhalten und ich denke, schlimmer kanns für ihn jetzt ja nicht mehr werden. Aber wenn alle anderen ebenfalls erfahren, was er für ein Wesen war, soll mir das nur recht sein. “



Apropos Xargon, Thatawaya machte mit ihrem Hals eine Bewegung von unten nach oben und sah ihn an. Für ihre Art war das ein warnendes Signal. Spannte er sie mit Absicht so auf die Folter? Was hatte er gesehen? Was hat er über sie in Erfahrung gebracht?
Wieder war es der Sith, der ihre Aufmerksamkeit forderte. Er setzte sie darüber in Kenntnis, dass er auf Bastion noch etwas zu erledigen hatte und beauftragte seinen Schüler, auf sie aufzupassen. Er sollte ihr eine Rundführung geben und ihr die Archive zeigen und er würde ihnen Antworten geben, wenn sie etwas nicht verstehen würden. Ausserdem sollte sie sich entscheiden, was sie weiter machen wollte. Thatawaya legte den Kopf schief und sah den riesigen Sith an.


“Ich denke, ich habe mich schon entschieden, Herr. Auf der einen Seite zieht es mich raus. Ich will wissen, wie die Welt da draussen ist. Mein Aktionsradius beschränkte sich bisher immer nur auf ein paar Quadratmeter. Teilweise konnte ich nichtmal aufrecht stehen. Auf der anderen Seite hab ich ja gemerkt, wie angreifbar ich bin. Er konnte mit mir tun was er wollte und ich konnte mich ihm nicht widersetzen. Ich befürchte, wieder in so eine Situation zu geraten, wenn ich einfach gehe. Wenn ihr es mir erlaubt Herr, würde ich gern lernen, solchen Gestalten wie Ihm in Zukunft die Stirn zu bieten. Ich möchte nie wieder eine Gefangene sein.”


Erst, wenn sie das erreicht hatte, würde sie die Galaxie erkunden können. Gehen können, wohin sie wollte. Das einzige, was sie jetzt auf ihrer Seite hatte, waren Schnelligkeit, scharfe Krallen und ein ebenso scharfer Schnabel.Aber selbst ihre Fähigkeit sich mit ihrer Unauffälligkeit beinahe unsichtbar zu machen hatte ihr gegen Ihn kein Stück geholfen. Sie hatte sich in Kisten und die dunkelsten Ecken verkrochen und Er hatte sie sofort entdeckt. Was halfen all diese Talente der Natur gegen Wesen wie ihn. Oder Lord Draconis. Und auch dem Sith vor ihr.
Sie war sich seiner Macht bewusst, fürchtete sich davor, auch wenn er ihr kein Leid zugefügt hatte. Aber das machte ihr nur mehr bewusst, dass sie zumindest halbwegs da hin kommen musste, um wirklich sicher zu sein. Wenn es sowas wie Sicherheit überhaupt gab.
Noch einmal zitterte das vogelartige Wesen. Ihr Blutzucker war niedrig, da sie keine Reserven hatte und das Fassungsvermögen ihres Magens nach so langem Hungern wohl das eines frisch geschlüpften Küken war. Nur dass sie ansonsten körperlich viel aktiver war als ein Nestling,der nur da sass und auf Futter wartete. Sie würde sich als erstes noch einmal Nahrung beschaffen müssen, wenn sie zurück war. Egal wie.


Sartinaynian System–Gasriese Alpha-88-0-8–Mond 8-88-8-0–Lord Nergal´s Schiff- mit Nergal und Xargon
 
Iago Kroan, Herold Seiner Majestät

[Outer Rim : Braxant-Sektor : Bastion-System : Bastion | Bastion Center : Stadtzentrum : Tempelgelände | Hauptgebäude : Domäne des Imperators : Audienzsaal ]
Herold Iago Kroan, Imperator Allegious, Sith-Lord Sturn und einige weitere Anwesende​


Prinzipiell war es natürlich jedes Mal eine Besonderheit, wenn Seine Majestät, Imperator Allegious, in seinem Audienzsaal einem Mitglied der Sith den Titel „Lord“ oder „Lady“ verlieh, da seit seiner Thronbesteigung solche zeremoniellen Anlässe ziemlich rar gesät waren. Doch für dessen Herold Iago Kroan waren sie meist nur lästiger Müßiggang. Sein Interesse galt immerhin dem Imperium an sich und nicht jenen Vorgängen, die allein den Sith-Orden betrafen. Dieses Mal lag der Fall aber ein kleines Bisschen anders. Dieses Mal handelte es sich bei der ausgezeichneten Person nämlich nicht um irgendeinen bewährten Machtanwender der Dunklen Seite. Der Imperator war gerade im Begriff Janus Sturn mit neuen Würden zu ehren. Sowohl seine eigenen Leistungen als auch das Wirken der hinter den Kulissen insgeheim agierenden Krath hatten den aufstrebenden Adligen letztlich hierher gebracht. Und genau aufgrund dieser unheilvollen Verquickung bedachte der faltige Greis den Sith nun mit einem ganz anderen Blick.

Der Geheimkult, der von Ferit einst vergessen und von Arthious später gejagt worden war, erlangte zusehend seine frühere Macht zurück. Vor den Augen des amtierenden Imperators brachten sich die Kultisten sowie deren Befürworter insgeheim in Stellung, um die Machtergreifung durch die wahre Erbin, Lady Vendar, vorzubereiten. Gedeckt wurde deren Vorgehen durch allerhand Ereignisse: Die künstlich geschaffene Seuche, die das frühere politische und kulturelle Zentrum der Galaxie in die Knie zwingen sollte, entwickelte sich allmählich zu einer Schlinge um Darth Allegious' Hals. Denn mit jedem weiteren Tag schien man in der Neuen Republik immer mehr Zusammenhänge über den tatsächlich Ursprung der Krankheit herauszufinden. Der Aufstand der Yevethaner, der durch eine bewusste Verknappung der Versorgung Unmengen imperiale Leben im Koornacht-Cluster forderte, schürte Unmut bei den Streitkräften. Und sowohl bei den Chiss als auch bei den Cygniern arbeitete man momentan daran die Bündnisse auf eine harte Belastungsprobe zu stellen, um auf diese Weise die Außenpolitik Seiner Majestät weiter in Misskredit zu bringen.

Natürlich hatte der auf dem imperialen Thron sitzende Noghri-Cyborg – trotz seiner Paranoia und den vielen, vielen durchgeführten Säuberungen in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen – noch immer eine Menge Unterstützer um sich geschart. Für die ehrgeizigen Ambitionen der Krath stellten sie weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr dar. Der Machtkampf, der sich anbahnte, würde blutig und mindestens ebenso selbstzerstörerisch wie beim letzten Mal. Genau vor diesem Szenario musste der Herold sein geliebtes Imperium beschützen. Sollte sich Darth Arcanious' Großnichte auf den Bastioner Thron setzen und zur rechtmäßigen Herrscherin ausrufen lassen, durfte es zu keinem erneuten inner-imperialen Bürgerkrieg kommen. Sturn, der in der Vergangenheit bei Sernpidal seine Befähigung als Diplomat eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, spielte in diesem Fall sicherlich eine Schlüsselrolle.

Eine andere Person von Wichtigkeit war dessen Mitverschwörer Darth Zion. Indem er die legendäre Subjugator im Namen des Imperiums irgendwo am Rand der zivilisierten Galaxie geborgen und bei Aradia yevethanisches Blut vergossen hatte, war er die perfekte Verbindung zu den Imperialen Streitkräften. Zweifellos würde er ranghohe Flaggoffiziere von Generalität und Admiralität von der Notwendigkeit, die die Krath sahen, überzeugen können. Zum Vorteil gereichte dem Geheimkult in diesen Tagen außerdem noch, dass dieses Mal kein „Nereus Kratas“ den Oberbefehl über sämtliche Militärbranchen inne hatte. Vermied man darüber hinaus noch eine erneute Schlacht im hohen Orbit der Thronwelt, würden sich die wichtigsten Offiziere auf deren Seite schlagen. Obwohl dieser Sith bei Weitem nicht so diplomatisch versiert war wie sein adliger Ordensbruder, der sich nun wirklich „Lord“ nennen durfte, traute ihm der Herold diese Gespräche zu – und hatte sich vom Hohepriester Kaleb Cardan die entsprechende Genehmigung eingeholt.

Nachdem Seine Majestät feierlich die letzten Worte zu dem adligen Sith gesprochen und ihn danach entlassen hatte, griff dessen „Zunge“ beiläufig in eine Tasche seiner langen, prunkvollen Gewänder und holte eine versiegelte Botschaft hervor. Über einen Mittelsmann hatte ihn der auf Empress-Teta residierende Hohepriester angewiesen diese Nachricht Sturn zukommen zu lassen. Bevor ihn Darth Allegious wieder in Beschlag nahm, um die Einzelheiten der an diesem Tag stattfindenden Parade abschließend zu klären, winkte er einen Lakaien heran und überreichte ihm wortlos das altmodische Kuvert. Soweit er das ranghohe Mitglied der Krath über die vielen Jahre hatte kennenlernen dürfen, würde dieser – selbstverständlich in Lady Vendars Namen – seine Glückwünsche aussprechen und ihm ein paar potenzielle Kontakte an die Hand geben. Vielleicht waren auch neue Anweisungen für die Bastioner Vorgänge enthalten, um weiteren Druck auf den Imperator aufzubauen.


„Eine Sache noch“, raunte Iago Kroan dem Bediensteten zu. „Nachdem Sie diesen Brief überbracht bracht haben, möchte ich, dass Sie Darth Zion hier im Tempel aufsuchen. Nach der Parade möchte ich ihn gerne sprechen, um ihn ein paar Bekannten vorzustellen.“

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Herold Iago Kroan, Imperator Allegious und einige weitere Anwesende​
 
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