Abregado-rae (Abregado-System)

- Abregado System - „Prince“ - Aufenthaltsraum – Mit Flynn, Tear, Exodus -

Beide Männer, Wingston sowie Cotu, nahmen sich von den Broten und zwischendurch erschien sogar Janson, als hätte er einen siebten Sinn dafür, dass Noa gerade Frühstück gemacht hatte. Nun, vielleicht hatte er das sogar wirklich. Bei Jedi konnte man schließlich nie wissen. Janson packte sogleich auch für Jace ein paar Brote ein und behauptete sogar, sie sähen gut aus, was Noa jetzt nicht unbedingt fand. Sie war nicht so gut im Essen machen. Okay, Brote zu schmieren war keine große Kunst, aber sie war sich sicher, dass Tara das mit mehr Liebe gemacht hätte als sie. Besonders lange hielt sich Janson jedoch nicht auf, er verschwand sofort wieder Richtung Cockpit. Noa wusch sich die Hände und trocknete sich diese gerade an einem Handtuch, als Cotu sie überraschend ansprach. Das konnte nichts gutes bedeuten. Die Widerstandskämpferin war sofort wieder auf der Hut. Was dann aber kam, war völlig unerwartet. Cotu eröffnete ihr, dass er vor hatte, sie auf Abregado-Rae zu verlassen. Noa hielt inne, warf das Handtuch bei Seite und beäugte ihn kritisch. Sie war sich nicht ganz sicher, ob er sie auf den Arm nahm oder es ernst meinte – und wenn letzteres der Fall war, welches Ziel er damit verfolgte. Doch sie musste nicht erst fragen, denn er begann ganz von selbst zu erklären, dass er bemerkt hatte, dass er der Gruppe und der allgemeinen Stimmung schadete. Oh ja, das tat er! Noa warf einen Blick zu Wingston hinüber, der aussah als hätte er gerade ein ganzes Ei verschluckt – na, hoffentlich ein rohes.

Tear Cotu wollte seinem Freund nicht schaden, indem er der Mission im Weg stand. Exodus Wingston ging es nur um die Rettung seiner Leute. Noa ließ diese Sätze erst einmal sacken und sagte gar nichts, nachdem Cotu sich wieder seinem Essen widmete und fast so tat, als hätte er überhaupt nichts gesagt. Entweder er erwartete keine Antwort oder er war schlicht unhöflich. Jedenfalls würde er das Schiff verlassen und sie waren ihn los. Das war eine gute Nachricht... sehr gut sogar. Noa befeuchtete ihre Lippen.


„Das freut mich in der Tat.“

Sagte sie schließlich.

„Und ich gratuliere zu diesem Entschluss.“

Noa Chanelle Cortina hielt nichts davon, Dinge schön zu reden. Sie war von Anfang an dagegen gewesen, diesem Cotu überhaupt zu erlauben, sie zu begleiten und das wusste jeder. Dass er sich nun entschieden hatte, selbst aufzugeben, war eine durchaus positive Entwicklung - so lange er es ernst meinte und nicht irgendwelche anderen finsteren Pläne schmiedete. Alles war möglich. Dass er sich verbal für seinen Freund einsetzte, war... nun, bei jedem anderen hätte Noa es als netten Zug empfunden. Bei dem ehemaligen Sith jedoch wusste sie nicht recht, was sie denken sollte. Und was dachte vor allem Wingston? Er war doch sonst so von sich überzeugt, wie kam es, dass er jetzt Fürsprache benötigte?

„Ich bin sicher, Mr. Wingston ist in der Lage, dem Rest des Teams ein Bild von sich zu vermitteln.“

Antwortete sie.

„Von sich und seinen noblen Absichten natürlich.“

Dieser Cotu war ihr unsympathisch. War das eine Sith-Krankheit, dass die sich alle so überheblich benahmen? Noa nahm sich ein Brot und biss hinein, blieb allerdings stehen und lehnte sich an die Küchenschränke. Mit schützenden Puffern wie den Jedi zwischen ihr wollte sie nicht mit diesen beiden Typen an einem Tisch sitzen. Gut, dass Flynn noch hier war. Der sollte bloß nicht wagen sich aus dem Staub zu machen.

- Abregado System - „Prince“ - Aufenthaltsraum – Mit Flynn, Tear, Exodus -
 
[ ▫ Abregado-Rae System ▫ an Bord der "Prince" ▫ Besprechungsraum ▫ ] mit Noa und die zwei Ex-Sith

Wie zu erwarten es war, wollte Noa von ihrem Problem nicht reden. „Oh, die Frauen, die sind manchmal so kompliziert“, dachte er sich. Er grinste sie sonderlich an, so, dass jeder mitbekam, warum sie ihm nicht die richtige Antwort gab. Das war dieses komische, schiefe Grinsen, wenn man mitbekam, dass es peinlich wurde. Auch wenn er immer nachgab und anschließend nicht darüber sprach, wollte er jetzt etwas aggressiver vorgehen und nicht von dem Pfad kommen, auf dem er gerade war.

„Ich verstehe, dass Du mit mir nicht reden möchtest, aber ich dachte trotzdem, wir wären gute Freunde, die über alles reden können, … ist das nicht so?“

Er schaute ihr tief in ihre Augen und erwartete nun ein Wunder. Hoffentlich sprang sie darauf an, sonst war das wieder ein Schuss ins Nichts. Noa machte ein paar Schnitten mit einer Pastete und bedankte sich anschließend für das Angebot. Flynn reagierte darauf ganz spontan und sagte ihr ganz locker.

„Hey, dafür bin ich doch da.“

Er grinste sie an und hoffte sie würde das nicht so schnell vergessen haben. Danach kamen die beiden Ex-Sith zu Tisch und Noa begrüßte sie anschließend.

„Guten Morgen.“

Sagte er wie immer lakonisch und ohne ein Fünkchen von Provokation. Er konzentrierte sich eher auf die Schnitten, von denen er sich eine nahm und gleich aufaß. Sein Hunger am Morgen war wie immer sehr gesund. Flynn hörte den drei zu und musterte Noas Gestik auf die Information, dass Exodus mit ihr nicht mitkam.

[ ▫ Abregado-Rae System ▫ an Bord der "Prince" ▫ Besprechungsraum ▫ ] mit Noa und die zwei Ex-Sith
 
[ Abregado-System – „Prince“– Aufenthaltsraum | Noa, Flynn, Exodus und Tear ]

Exodus lachte laut auf, als Noa ihren Glückwunsch zu Tears Entscheidung aussprach. Die hatte ja Nerven! Sie war zwar offen und ehrlich – aber er hatte sich bisher schließlich auch immer bemüht in erster Linie höflich zu sein. Gut, sein kleines Manöver mit Tear war nicht gerade der Inbegriff der Höflichkeit gewesen. Aber die Konsequenzen waren ja offensichtlich gewesen. Noa war sowas ja egal. Er funkelte sie an. Aus irgendeinem Grund ärgerte ihn ihre Reaktion mehr, als er gedacht hätte.

„Wissen Sie was Miss Cortina? Sie kennen mich nicht. Sie haben nur vieles über mich gehört, haben aber nichts von diesen Dingen mit eigenen Augen gesehen. Sie sehen mich an und denken ich wäre ein Monster. Wenn Sie all diese Geschichten gar nicht kennen würden, ich wette Ihre Antipathie mir gegenüber wäre nur halb so groß.“

Exodus machte eine kleine Redepause, wandte seinen Blick aber nicht von ihr ab, wobei er gespielt übertrieben mit den Schultern zuckte.

„Aber vielleicht täusche ich mich ja auch und es ist einfach mein unausstehliches Wesen, das sie jedes Mal, wenn sie einen Blick auf mich werfen, so aussehen lässt, als würden sie sich gleich übergeben müssen.“

Ja, das war Sarkasmus. Dieser blöden Möchtegern-Heiligen musste mal ordentlich die Meinung gesagt werden!

„Meine Ansichten sind vielleicht nicht nobel, aber das sind Ihre auch nicht. Gut, Sie kämpfen für die eine Seite, die Sie als die Richtige empfinden. Aber Sie sind mit Sicherheit genauso bereit einen Imperialen umzubringen, wie ich es bei meinen Gegnern war.“

Jetzt stand er auf. Aus irgendeinem Grund war er plötzlich erzürnt und hob langsam die Stimme. Seine Verbitterung konnte man kaum überhören.

„Sie wären froh über jeden toten Sith. Aber wissen Sie was? Meine Tochter ist irgendwo dort draußen und sie hat sich den Sith angeschlossen. Dabei weiß sie gar nicht, was sie da macht. Sie ist noch ein Kind und wurde in diesen Krieg, der nicht ihrer ist, hineingezogen! Ihre Mutter würde es umbringen, wenn Alisah etwas geschähe! Und Yuna hat noch nie auf der Seite des Imperiums gekämpft! Aber für Sie ist alles nur schwarz und weiß. Und meine Tochter wäre schwarz – genauso wie ich es für Sie bin.“

Er setzte sich wieder hin, bemüht einen ruhigen Eindruck zu vermitteln. Sein Blick war weiterhin an Noa geheftet, seine Stimme ruhig, fast resignierend.

„Ziehen Sie doch wenigstens mal in Betracht, dass es auch so etwas wie ‚grau‘ gibt. Und das es Menschen gibt, die auch den Tod eines Imperialen beweinen würden.“

[ Abregado-System – „Prince“– Aufenthaltsraum | Noa, Flynn, Exodus und Tear ]
 
- [Abregado-System - Kurs auf Abregado-rae - 'Prince' - Cockpit] - mit Wes

Hä? Taanab? Was hörte man? Jace sah den Jedi einen Augenblick lang verwirrt an, bis der Cred endlich fiel. Taanab. Der Planet - und Wes stammte anscheinend daher und sprach auf seinen Akzent an. Allerdings war dieser dem Piloten bisher kaum aufgefallen, in der Galaxie sprach jeder ein bisschen anders - selbst wenn man der selben Rasse angehörte. Noa und Wingston sprachen ähnlich wie Jace selbst, da sie vermutlich auch von Coruscant stammten. Andere Menschen wiederrum, wie Tinya oder Kate hatten wieder ganz andere Akzente und nicht mal eine Handvoll würde Jace richtig zu ordnen können - kein Wunder das er nicht auf Taanab gekommen war. Aber gut, es passte.

"Nun, wenn man Taanab kennt vielleicht, mir ist nichts aufgefallen. Zufall.", antwortete Jace dem Jedi lächelnd.

Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, als Wes das Szenario kurz runter rasselte. Nicht schlecht. So ein Humor bei einem Jedi? Die Bande war immer für eine Überraschung gut.


"Cowboyhut? Wenn du auf die Schnelle einen findest - bitte. Passt bestimmt hervorragend. Genau wie die Geschichte."

Es sollte eine Geschichte sein, wie man sie auf Abregado-rae häufiger zu hören bekam und die Beamten sollten sie - wenn sie überhaupt nachhakten - ohne Weiteres fressen. Wenn er es recht bedachte, waren das insgesamt ein bisschen zu viele 'solltes' und 'eigentlichs'...leider konnte er sich nur auf die Informationen verlassen, welche ihm von der Black Sun zur Verfügung gestellt worden waren. Zumindest waren sie über Atton zu ihm gelangt und dem konnte er vertrauen. Oder? Bestimmt.

Der Jedi-Meister stellte noch eine weitere Frage bezüglich Abregado, verschwand aber unmittelbar danach für einen Moment. Diesen nutzte Jace um seine Anliegen mit Abregado-rae-Kontrolle zu regeln, auch wenn es noch einige Minuten bis zur Ankunft an einer der Raumstationen dauern würde und er auch noch nicht kontaktiert worden war - so konnte er es schon mal von der Liste streichen und ein Leitstrahl wurde auf die 'Prince' ausgerichtet. Sehr gut. Jace passte den Kurs etwas an und übergab dem Autopiloten die Kontrollen...ärgerlicherweise. Kein Pilot liebte es wenn sein Schiff von einem Computer gesteuert wurde und man nicht mehr selbst die Macht über sein Fluggerät hatte - leider oft ein notwendiges Übel.

Wes kehrte mit einem Teller und zwei belegten Broten darauf zurück ins Cockpit und reicht ihm den Teller. Offenbar hatte Noa sich mit Frühstück machen abgelenkt. Nun, Arbeit lenkte ab und solange sie etwas zu tun hatte...sollte sie zu recht kommen. Schon wieder sollte und diesmal sogar eins das fast noch ein Fragezeichen verdient hatte. Dankend nahm er den Teller von Wes entgegen und biss herzhaft in eines der Brote, während der Jedi fragte, wie er es schaffte so gute imperiale IDs zu fälschen. Der Pilot grinste breit.


"Betriebsgeheimnis.", meinte er nur und trank einen Schluck Kaf. "Ich habe gewisse Verbindungen zu einer gewissen Organisation, wo ich mit gewissen Leute ganz gut zurecht komme und die mich für diesen Auftrag etwas besser ausgestattet hat als...ich sag mal, üblich. Dafür werden allerdings auch gewisse Summen, die ich von gewissen Gruppierungen erhalte, um gewisse Beträge reduziert. Ich komme bei dem Job nur halb so gut weg, wie es sich vielleicht anhört - dafür schaffe ich den Job.", erläuterte er.

"Das liegt aber nicht nur an der Ausstattung.", fügte er noch hinzu. Hier sollten mal keine falschen Meinungen gebildet werden.

Der Jedi-Meister würde sich nun wohl seinen Teil denken, vielleicht kam er zum richtigen Schluss, vielleicht auch nicht. Jace würde allerdings möglichst versuchen, den Namen 'Black Sun' zu verschweigen. Wer konnte ahnen, was so ein Name alles ausmachen konnte? Ähnlich wie Exodus Wingston. Jace wechselte das Thema.


"Um auf deine Frage von vorhin zurück zu kommen, also Abregado-rae ist einfach ein Urlaubsparadies. Strände, Meer, Clubs, Partys, Frauen...was man halt so braucht. Deshalb sind auch viele Gebrauchtspeederverkäufer, ohne Frauen hier die einmal den Urlaub ihres Lebens genießen wollen und natürlich eine Menge anderer Ganoven. Wo wir auch schon bei den obligatorischen zwei Gesichtern des Planet wären. Auf der einen Seite Urlaubsparadies, auf der anderen ein Paradies für Verbrecher aller Arten und so Gauner wie ich sind da unten wohl eher nicht an der Tagesordnung."

Er machte eine kleine Pause und trank einen weiteren Schluck Kaf und überprüfte nebenbei den Kurs. Alles lief nach Plan.

"Soll heißen: Du bist hier um den Urlaub deines Lebens zu machen und willst dabei mal so richtig einen drauf machen - Geld spielt keine Rolle.", teilte er Wes grinsend mit.

"Das sollte ja kein Problem werden - oder?"

- [Abregado-System - Kurs auf Abregado-rae - 'Prince' - Cockpit] - mit Wes
 
Abregado-System, Kurs auf Abregado-Rae - An Bord der Prince, Cockpit - Jace, Wes

Nein, zumindest Jace wäre nicht in der Lage gewesen, Wes von der Aussprache her unmittelbar mit Taanab in Verbindung zu bringen, und mit Sicherheit handelte es sich bei ihm nach der langen Zeit eher um interstellaren Mischmasch als um echten Taanaber Akzent. Natürlich erkannte man ihn trotzdem, wenn man es wusste, wie der Pilot auch zurecht vermutete. Sowohl die Geschichte als auch der Cowboyhut als modisches Accessoire passten seiner Meinung nach hervorragend, das Problem war, einen auf die Schnelle aufzutreiben.

"Sowas hab ich natürlich nicht gerade zur Hand, aber vielleicht kann ich was improvisieren."

Lachte er und dachte an eine Illusion, die er an strategisch günstigen Stellen erzeugen konnte, bis sich eine derartige Kopfbedeckung auftreiben ließ.

"Gebrauchtspeeder- oder Gebrauchtraumschiffverkäufer, das müsste ich beides hinkriegen. Ich habe seinerzeit in Pandath in einer verwandten Branche gearbeitet und kenne ein paar dieser Pappenheimer. Vom Alter her passe ich eigentlich auch ganz gut."

Wes ließ ich schon die Bilder durch den Kopf gehen, denen er versuchen würde zu entsprechen. Vielleicht bekam er mit seinen Sachen schon ungefähr den Eindruck hin - nur der Hut, der musste sein, und wenn er mit der Macht nachhelfen musste.

Als der Jedi mit dem Frühstück für Jace zurückkehrte und ihn auf das ID Fälschen ansprach, reagierte dieser unerwartet locker und erklärte das Thema breit grinsend zum "Betriebsgeheimnis" und sprach von Verbindungen zu einer bestimmten Organisation. Hmm. Es klang nicht so, als ob er irgendwelche imperialen Kontakte meinen könnte, die er ja theoretisch durchaus noch haben konnte. Andere Organisationen, die über bemerkenswerte Ausstattung verfügte, was das anging... so viele kamen da nicht in Frage, sogar sehr wenige, um genau zu sein, oder wenige, die er kannte. Der Pilot sprach ein bisschen in Rätseln, doch es klang ein bisschen danach, als bezahlte ihm der Widerstand weniger Geld für den Auftrag, was er andererseits durch Black-Sun-Unterstützung ausglich. Konnte das sein? Klang ein wenig seltsam, der Jedi-Großmeister nahm nachdenklich einen Schluck Kaf.

Andererseits spielte es auch gar keine so große Rolle, was die genauen Motive und Hintergründe für den Mann waren, wichtiger war, dass diese ehrlich und legitim erschienen. Jace hatte nicht unbedingt geklungen, als hatte er etwas zu verbergen, auch wenn er ihm nicht auf die Nase band, um welche Organisation es sich nun handelte, die hier augenscheinlich die Republik oder zumindest den Widerstand auf Coruscant unterstützte. Doch das wäre passend, handelte es sich tatsächlich um die Black Sun. Er hatte auch nicht versucht, ihm eine Lügengeschichte aufzutischen und keine in der Macht fühlbare Unehrlichkeit gezeigt. Es war Wes eigentlich gar nicht so wichtig, was der Hintergrund war, viel interessanter war Jaces Reaktion gewesen, und hier hatte der Coruscanti gerade einen Punkt gemacht.

Trotzdem legte der Pilot ganz offensichtlich keinen Wert darauf, die Sache weiter auszuwalzen und wechselte ganz schnell das Thema. Er erklärte, dass es sich bei Abregado-Rae um ein Paradies in zweierlei Hinsicht handelte: sowohl für Urlauber als auch für Verbrecher. Für Wes' Gebrauchtspeederhändler bedeutete dies, dass er hier war, um den Urlaub seines Lebens zu genießen und ordentlich drauf machte, was, wie Jace vermutete, bestimmt kein Problem darstellte. Der Jedi grinste.

"Du zerstörst gerade mein geistiges Bild von Abregado-Rae von einem eintönigen, aber piratenverseuchten graues-Tooke-Planeten. Wobei ich dir dafür nicht undankbar sein sollte. Vielleicht haben wir hier ja eine ganz nette Zeit, wenn wir den Piraten gerade nicht auf den Fersen sein sollten."

Oder sie nicht gleich fanden, stellte Wes fest.

"Einen draufmachen ist ganz bestimmt kein Problem, solange ich nicht beweisen muss, dass Geld wirklich keine Rolle für mich spielt. Der Orden der Jedi muss immer noch jeden Cred zweimal umdrehen."

Abregado-System, Kurs auf Abregado-Rae - An Bord der Prince, Cockpit - Jace, Wes
 
- Abregado-System - "Prince" - Aufenthaltsraum - Mit Exodus, Tear, Flynn -

Das passierte nicht wirklich. Sie musste träumen, ganz bestimmt. Fassungslos stand Noa Chanelle Cortina dem einstigen Sith-Lord gegenüber, der ihr gerade begonnen hatte heftigste Vorwürfe zu machen - und das, obwohl sie ihm überhaupt nichts getan hatte. Nichts! Sie war sich nicht einmal bewusst, überhaupt mit ihm gesprochen zu haben - aber da zeigte sich mal wieder seine angeborene Arroganz. Solche Leute, die meinten sich in jedes Gespräch einmischen zu müssen, waren furchtbar! Mehr als das sogar, Wingston war einer von der Sorte, die glaubten alles drehe sich nur um sie. Es war Cotu gewesen, mit dem Noa gesprochen hatte, nicht Wingston! Aber nein, Mr. Vizepräsident musste sich mal wieder als großer Macker aufspielen. Wahrscheinlich wurde er nervös, wenn sich das Gespräch mal zwei Minuten lang nicht nur um ihn drehte. So ein Schnösel! Die brünette Journalistin wusste nicht, wie ihr geschah, als der ehemalige Sith sich erhob und zornig auf sie ein schimpfte. Instinktiv trat sie einen Schritt zurück, stieß jedoch bereits an den Küchenschränke und fühlte sich etwas hilflos in die Ecke gedrängt. Wenn jetzt ihr letztes Stündlein geschlagen hatte, würde ihr Flynn mit seinen Padawanfähigkeiten auch nichts mehr nutzen.

Wingston sah so aus, als würde er jeden Moment explodieren. Noa glaubte nicht, dass seine Schimpftiraden bereits der Höhepunkt waren. Der konnte sicherlich noch mehr und wenn sie ehrlich war, wollte sie das eigentlich lieber nicht erleben. Ihre Hand tastete hinter sich an der Küchenzeile auf der Suche nach einer Waffe. Es konnte sich nur noch um wenige Herzschläge handeln, bis er sich auf sie stürzte - doch zu ihrer Verwunderung tat er nichts dergleichen. Er setzte sich wieder hin, ein bisschen so als wäre er das Spiel müde. Pah, pure Täuschung! Noa blieb trotzdem auf der Hut, auch wenn ihr klar war, dass ihr dies am Ende doch nichts nutzen würde. Der hatte vielleicht Nerven, sie so anzupöbeln! Was bildete der sich überhaupt ein und vor allem, was wusste der schon, was sie dachte? Ihr vorzuwerfen, sie wäre nicht dabei gewesen, wenn irgendetwas schlimmes über ihn berichtet worden war, war ziemlich albern. Sie hatte genug handfestes Informationsmaterial über ihn um zu wissen, dass die Geschichten über ihn nicht erfunden waren. Aber wenn er sich einreden wollte, dass das alles nur Schauermärchen waren, bitte. Damit konnte er vermutlich besser leben als mit der Wahrheit. Noa hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie erwidern sollte. Dieser Kerl war unausstehlich und beinahe unerträglich selbstgerecht! Er bog sich die Wahrheit so, wie er sie sehen wollte, zweifelte an Noas Motiven und Moralempfinden und rieb ihr dann auch noch unter die Nase, wie schlecht es seiner Tochter ging, nur um ihr schlechtes Gewissen zu wecken! Was für ein A'rsch. Als er fertig war, sagte Noa erst einmal nichts. Musste sie überhaupt mit diesem Idioten reden? Sie sah also nur schwarz und weiß, ja? Tsss, so ein Blödsinn. Und das wagte gerade jemand wie er zu sagen, wo doch allgemein bekannt war – oder zumindest Noa wusste es durch ihre Recherchen – dass es ein Merkmal der Sith war, nur Extreme zu kennen. So gesehen kannte er sich bei diesem Thema wohl perfekt aus. Sie hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt, da sie sich zu sehr geärgert hatte, um weiterhin nach einer möglichen Verteidigungsmethode zu suchen. Exodus Wingston, paaah, wenn sie den Namen schon dachte wurde ihr ganz schlecht!


„Fein.“

Sagte Noa patzig und verärgert zugleich. Sie ließ sich nun mal nicht gerne zurecht weisen, schon gar nicht von so einem selbstgefälligen Schnösel.

„Dann seid Ihr eben kein Monster, sondern nur arrogant, wenn Euch das lieber ist!“

Sie stieß die Luft aus und war froh, die Arme vor der Brust verschränkt zu haben, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen. Sie war bestimmt nicht diejenige an Bord, die nicht akzeptierte, dass es kein Grau gab! Das gab es fast immer, aber nun einmal nicht bei jemandem wie ihm! Die meisten Entscheidungen und Situationen ließen sich von zwei Seiten beleuchten, doch wie konnte es eine Erklärung für jemanden geben, der sich dem Bösen und Schlechten verschrieben hatte und aus reiner... Gier, Freude oder Selbstdarstellung andere getötet hatte??!

„Sie scheinen mich ja gut zu kennen.“

Bemerkte sie bissig.

„Oder glauben es zumindest!“

Dieser Widerling! Noa hatte Exodus Wingston schon nicht leiden können, als sie ihn nur aus den Medien gekannt hatte. Die Wingston Corporation war ein Vorzeigeunternehmen und als Vizepräsident war der ehemalige Sith immer wieder mal in den Wirtschaftsnachrichten zu sehen. Schon da war er ihr immer unsympathisch erschienen, doch das war kein Vergleich zu dem Bild, das er in Wirklichkeit bot. Er war wirklich das Sinnbild von Arroganz. Erst als er seine Tochter erwähnte, verlor er etwas von der kalten Fassade und Noa schien es, als bröckelten plötzlich Teile einer Maske ab, die er sich vor das Gesicht hielt – doch dieser Eindruck währte nur einen kurzen Moment. Als ihre Blicke sich wieder trafen, wirkte er wieder wie der herrische Sith, der er auch war, egal ob er gegenteiliges behauptete oder nicht. Seine Tochter war also auch eine Sith, verwunderlich war das eigentlich nicht, doch egal was Noa auch sonst von Wingston halten mochte, in diesem Fall war klar, dass ihm dies nicht gefiel. Der Ausdruck in seinem Gesicht, als er sie nach seinen abschließenden Worten ansah, ging ihr durch und durch. Auf ihren Armen stellten sich die feinen Häärchen auf und in ihrem Unterleib zog sich etwas zusammen, das zu benennen ihr schwer fiel. Exodus Wingston war kein Mann der Gefühle, und doch bargen seine Worte eine gewisse Tiefe in sich. Tiefe und... Wahrheit? Sie glaubte nicht, dass er es spielte und plötzlich kamen ihr die Worte in den Sinn, die die Rätin ihr über Pablo hatte ausrichten lassen: dass Exodus Wingston ein guter Mann war.

So wie er sich bisher präsentiert hatte, hatte sich Exodus Wingston in kein gutes Licht gestellt. Er verhielt sich abweisend, hatte heimlich einen „alten Bekannten“ an Bord geschmuggelt, trug die Nase höher als alle anderen und hatte Tara angeschnauzt, als diese ihm versehentlich ihr Getränk über die Hose geschüttet hatte. Er musste sich wirklich nicht wundern, dass Noa ihn für unausstehlich (immerhin war es ihm bewusst) hielt. Das war das Bild, das er hier abgab und da war es Noa dreimal egal, was Rätin Chesara gesagt hatte – war es doch, oder nicht? Natürlich war es das! Noa Chanelle Cortina war es gewohnt, sich ihre eigene Meinung zu bilden und dazu hatte sie inzwischen mehr als genug Zeit gehabt! Trotzdem wollte es ihr nicht mehr so richtig gelingen, ihm die Meinung zu sagen, nachdem er von seiner Tochter gesprochen und seinen Vortrag in einer moralischen Kurve beendet hatte.


„Natürlich stehen Sie in der Grauzone.“

Erwiderte Noa mit hoch gezogenen Augenbrauen.

„Das muss ja unglaublich praktisch sein – sich immer alles so zurecht biegen, wie man es braucht. Heute bedauern Sie die Entwicklung Ihrer Tochter, aber wer war derjenige, der ihr als Vorbild gedient hat?“

Einen Moment lang schaute Noa dem Vizepräsidenten der Wingston Corporation herausfordernd in die Augen, ehe sie sich abwandte, sich herum drehte und geschäftig den Mixer auseinander nahm, nur um etwas zu tun zu haben. Ihre Hände zitterten noch immer leicht. Es war kein unterhaltsamer Zeitvertreib, sich mit einem Sith-Lord anzulegen, egal ob er sich noch als solcher bezeichnete oder nicht. Sie spürte ebenfalls, wie ihr Puls sich während dem Gespräch mit ihm beschleunigt hatte – pure Aufregung. Dabei sollte sie eigentlich mit ihm zusammen arbeiten. Bisher hatte das nicht besonders gut geklappt. Lächerlicher Weise spürte sie auf einmal Tränen aufsteigen. Warum das auf einmal? Sie machte sich überhaupt nichts aus diesem Typen, seinen Äußerungen oder dem was er dachte und trotzdem... begann allmählich alles ein wenig zu viel zu werden. Hauptsache sie dachte nicht an Pablo, mahnte Noa im Stillen und zwang sich dazu, sich bunte Regenböden und lachende Kinder vorzustellen.

- Abregado-System - "Prince" - Aufenthaltsraum - Mit Exodus, Tear, Flynn -
 
- [Abregado-System - Kurs auf Abregado-rae - 'Prince' - Cockpit] - mit Wes

Die Yacht näherte sich unaufhaltsam der aktiven Raumstation im Orbit um Abregado-rae. Sie war hell erleuchtet, die unterschiedlichsten Sternenschiffe starteten und landeten aus den Hangarbuchten oder dockten an verschiedenen 'Armen' an. Die zweite Raumstation, welche sich mehrere Klicks entfernt befand, wirkte tot. Keine Lichter, keine Schiffe. Die Station befand sich noch im Bau und hatte ihren Dienst noch nicht aufgenommen. Was allerdings auch nicht mehr als nur ein paar Monate dauern dürfte, bis auch dort Schiffe andocken konnten und Reisende sowohl ihre Einreise hinter sich bringen, als auch bereits mit dem Urlaub in diversen Bars, Casinos, Hotels und vielem mehr beginnen konnten. Das war zumindest das, was man in den letzten Beschreibungen im Holonet nachlesen konnte und da Abregado-rae offensichtlich so beliebt war wie angepriesen, schaltete Jace wieder auf manuelle Steuerung um. Sie würden jeden Augenblick in den verkehrsreichsten Bereich eintreten und dann vertraute er doch lieber auf seine Fähigkeiten, als auf den Autopiloten - auch wenn er eigentlich angewiesen war auf Automatik zu fliegen. Keine Chance!

"Eine nette Zeit? Aber bestimmt! Außerdem macht die Piratenjagd sicher auch Spaß und ein bisschen Action im Urlaubsparadies, kann nie schaden. Dann bleibt man in Form und gerät nicht in die Gefahr sich zu sehr gehen zu lassen.", antwortete Jace grinsend.

Die Raumstation schien immer größer zu werden und der Leitstrahl wurde leicht korrigiert. Der Pilot glich seinen Kurs an und veränderte die Neigung ein wenig. Der angestrebte Andockarm lag nun leicht über ihrem Horizont und Jace zog die 'Prince' steil nach oben. Welcher Idiot war da für die Leitstrahlen zuständig?!


"Am Besten du gehst schon mal runter in den Aufenthaltsraum. Ich brauche gleich von allen Anwesenden die IDs. Mit etwas Glück genügt es sie einfach nur vorzuzeigen und dann sind wir durch und können landen. Ich würde uns direkt nach der Kontrolle nach unten bringen, wir sollten also schauen ob wir die Gruppenaufteilung so beibehalten oder noch etwas ändern. Außerdem sollten sich alle bereit machen aufzubrechen.", sagte er zu Wes und brachte die Yacht längsseits zum Andockarm. Den Bug schwang er ein bisschen nach rechts und ließ das Schiff sanft gegen den Andockstutzen treiben. Dann rasteten die Halterungen ein und ein kleiner Traktorstrahl sicherte die 'Prince' auch noch.

Ein grünes Lämpchen leuchtete auf. Sicher angedockt. Verbindung war hergestellt und sicher. Jace ließ die Ionentriebwerke im Leerlauf weiterlaufen und schaltete auch sonst keine Systeme ab - für die paar Minuten wäre das sinnlos. Dann stand er auf und eilte zur Tür, sprang die Treppe hinab in den Aufenthaltsraum und sammelte von allen Beteiligten die IDs ein. Nur von Tear nicht. Der Sith bekundete sie bereits wieder verlassen zu wollen, da seine Anwesenheit offensichtlich nur Probleme bereitete. Jace' Blick schoss zu Wingston hinüber. Interessant. Sollte das tatsächlich eine Falle sein? Eigentlich glaubte er nicht daran und die Worte des schwarzhaarigen Ex-Inquisitors wirkten nicht falsch. Wie auch immer. Sollte er gehen, ein Problem weniger und für Mr. Wingston ein Kostenpunkt mehr auf der Abschlussrechnung. Dies war schließlich kein Wohltätigkeitsflug.

Jace begleitete Tear zur Luftschleuse und verabschiedete ihn, dieser regelte schnell seine Personalien mit den Beamten und dann kam Jace dran. Er reichte den Beamten den Stapel mit den IDs und wartete ab. Nach außen hin ruhig, innerlich schon ziemlich angespannt. Neben seinen falschen IDs, war es auch ungewiss wie mit Tara und Flynn verfahren würde. Doch seine Bedenken waren überflüssig. Wie erwartet und prophezeit führten die Beamten ihren Job so gut aus, das es schon fast an Arbeitsverweigerung grenzte - nicht das Jace das störte. Die IDs wurden alle schnell von einem Gerät gelesen, dann erhielt er für alle Beteiligten eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis auf Abregado-rae und das war es auch schon.

Wieder im Aufenthaltsraum teilte er die IDs wieder aus.


"Hey, das war so einfach wie gedacht. Wir sind alle gute imperiale Bürger und haben unbefristete Aufenthaltserlaubnis auf dem Planeten und der Raumstation. Mr. Cotu ist auch ohne Probleme durch die Kontrollen gekommen. Ich würde sagen, ich bringe uns nun runter und ihr entscheidet kurz, ob wir die Gruppen so lassen wie besprochen oder jetzt etwas ändern, wo ein Platz leer geworden ist. Ich denke wir sind in fünf bis zehn Minuten gelandet."

Mit diesen Worten grinste er noch einmal in die Runde und verschwand wieder in Richtung Cockpit. Das würden die jawohl mal ohne ihn hinbekommen oder? Hoffentlich. Ein kurzes Gespräch mit der Flugkontrolle verschaffte ihm eine Landeerlaubnis und ein weiterer Leitstrahl würde ihn zu ihrer Landebucht leiten. Der Flug durch den Orbit und die Atmosphäre ging schnell und ohne Probleme vonstatten. Der Leitstrahl führte ihn direkt ins Zentrum von Capital City und den sich dort befindlichen Raumhafen. Positiv überrascht stellte er fest das die 'Prince' eine Landebucht für sich alleine zugewiesen bekommen hatte. Super! Mit Hilfe der Repulsoren senkte er die Sternenyacht sanft auf den, sonnenüberfluteten, Ferrobetonboden ab und fuhr die Systeme herunter. Nachdem er sich vergewissert hatte das die wichtigsten Systeme auf Stand-by standen und der Rest abgeschaltet war. Kehrte er zu den anderen in den Aufenthaltsraum zurück. Jetzt hieß es nur noch sich über die Entscheidungen zu informieren, dann musste er sich seine Ausrüstung noch zusammen suchen und seine Gruppe könnte los.

"Wie siehts aus? Entscheidungen getroffen?

- [Abregado-System - Abregado-rae - Capital City - Raumhafen - Landebucht - 'Prince' - Aufenthaltsraum] - mit Noa, Exodus, Wes, Tara und Flynn
_____
OP:
- Tear ist weg
- kleiner Sprint war hoffentlich für alle in Ordnung (wenn nicht brüllen), aber so sind wir endlich da...
 
Abregado-System, Kurs auf Abregado-Rae - An Bord der Prince, Cockpit - Jace, Wes

Ganz offensichtlich waren die Passagiere der "Prince" weit davon entfernt, die einzigen zu sein, die das Urlaubsparadies besuchten. Angefangen von Schiffen dieser Größe und darunter, die um die Raumstation, auf die sie selbst gerade zusteuerten, herumwuselten wie um einen Bienenstock, endend mit großen Linienschiffen, die gedockt waren und deren Passagiere wohl mit irgendwelchen Fähren zur Oberfläche gebracht wurden. Jace gab sich derweil überzeugt davon, dass die "Action im Urlaubsparadies", wie er es nannte, Spaß machen würde. Nebenbei blieb man dadurch in Form. Wes verzog das Gesicht. In Form bleiben...?

"Oder überhaupt erst einmal wieder in Form kommen. Ich habe viel zu lange fast nichts gemacht außer Padawane auszubilden. Es war eine sehr ruhige Zeit für mich und ich denke, das wird man auch merken. Aber gut, es sind ja auch nur Piraten."

Der Jedi grinste, woraufhin der Schiffseigentümer empfahl, dass Wes schon einmal in den Aufenthaltsraum zurückkehren sollte, wo er dann gleich die ganzen IDs brauchte. Außerdem konnten sie noch einmal die Gruppeneinteilung durchsprechen, und da sie schnellstmöglich landen würden konnte er ihnen auch gleich sagen, ihre Sachen zu packen.

"Sicher, mach ich. Wir haben auch keinen Grund uns unnötig aufzuhalten."

Erwiderte Wes und nickte. Er begab sich in den Aufenthaltsraum, wo offenbar irgendetwas vorgefallen sein musste, denn Noa stand abseits von den anderen und hantierte an einem Küchengerät herum. Dabei wirkte sie sehr aufgeregt, und auch traurig. Was war passiert?

Andererseits, was war das für eine Frage, wenn man die heißblütige junge Dame mit den beiden Ex-Sith alleine ließ. Trotzdem fühlte Wes sich veranlasst, zu ihr hinzueilen und nachzufragen. Emotional war sie einer der Unsicherheitsfaktoren dieser Mission, und wenn mit ihr reden etwas half, würde er es sicherlich tun.

"Was ist passiert? Ist alles in Ordnung mit euch?"

Fragte er besorgt. Viel Zeit zum Reden blieb ihnen allerdings nicht, denn nur wenig später stieß Jace auch schon zu ihnen hinzu, um die IDs einzusammeln, das leichten Rucken des Andockmanövers hatten sie bereits vorhin gespürt. Dabei erfuhr Wes, dass Tear sie auf einmal doch nicht begleiten würde. Erklärtermaßen lag diese Entscheidung in den zusätzlichen Problemen begründet, die er ihnen bereitete. Der Jedi fand die Entscheidung zwar recht seltsam, nachdem er sie bereits den ganzen Weg bis Abregado begleitet hatte, doch offenbar traf er die Entscheidung des Ausstiegs genauso schnell wie beim Einstieg. Wie auch immer.

Der Pilot nahm den Ex-Sith mit nach draußen, als er sich um die Kontrollen kümmerte. Wes war zwar ein wenig nervös, während er wartete, aber zu seinem eigenen erstaunen nicht wegen Cotu, nur wegen den Kontrollen. Nicht dass er Zweifel in Jace oder in seine mutmaßlich Black Sun-gesponserte Ausrüstung hatte, nur eine gewisse allgemeine Anspannung.

Glücklicherweise kehrte der Pilot bald zurück und verkündete, dass alles geklappt hatte.

"Prima! Zu überlegen wäre sich das mit den Gruppen nun wirklich, da wir nun einmal zwei und einmal vier sind."

Meinte der Großmeister und sah ganz besonders Flynn an, der nun vielleicht die Gelegenheit hätte, sich noch einmal zu beweisen, so er sie denn ergriff. Anderenfalls würde er Tara zu sich nehmen, letztendlich würde es eh nicht so viel Unterschied machen, wie man die Padawane hin- und herschob. Große Schießereien hatte er ja auch nicht wirklich vor.

"Hier auf Abregado-Rae heiße ich übrigens Tyler Rosenberg."

Erklärte er denen, die das noch nicht wussten und verabschiedete sich dann in die Kabine, um sich umzuziehen und seine Sachen zu packen. Bis dahin konnten sich seine Padawane ja im Klaren darüber werden, wer in welche Gruppe gehen würde.

Zu packen gab es nicht viel, und Wes verwandelte sich in Tyler, indem er ein kariertes Hemd anzog und darüber eine braune Lederjacke. Die Jeans ließ er, da die zu beiden passte. Er betrachtete im Spiegel, und fand das Ergebnis schon ziemlich gut. Fehlte nur der Hut. Es dauerte nur einen Moment. Ja, schwarz, das würde es sein... viel besser. Wenn man erst einmal die Scheu überwand, Illusionen auf sich selbst zu erzeugen, konnte man sich fast alles einbilden.

Als ob er wirklich einen Cowboyhut aufhätte marschierte Wes alias Tyler, der Gebrauchtspeederhändler mit Taanab Südkontinentslang zurück in den Aufenthaltsraum. Seine Tasche hatte er über die linke Schulter. Einen legalen Blaster hatte er zur Dekoration am Gürtel, den illegalen (den er verwenden würde, falls überhaupt) sowie das Lichtschwert hielt er in der Tasche bzw. eine Telekinesanwendung weit entfernt in der Hose. In diesem Aufzug erreichte er die Gruppe kurz vor der Landung und Jaces Rückkehr. Letzterer fragte, ob sie inzwischen eine Entscheidung getroffen hätten.

"Das frage ich mich auch."

Meinte der Jedi und nickte seinem Padawan zu.

Abregado-System, Kurs auf Abregado-Rae - An Bord der Prince, Aufenthaltsraum - Jace, Noa, Exodus, Tara, Flynn, Wes
 
[ ▫ Abregado-Rae System ▫ an Bord der "Prince" ▫ Besprechungsraum ▫ ] mit Jace, Noa, Exodus, Tara und Wes

Da Wes wohl nicht ganz verstanden hatte, dass er es ernst meinte und mit ihm gehen wollte, musste er es offenbar nochmal sagen.

„Ich dachte es wäre alles klar, Wes? Natürlich komme ich mit Dir, denn das hat sich bei unserem letzten Gespräch entschieden. So weit ich es verstanden habe, oder?„

Flynn machte eine kleine Denkpause, überdachte noch was er sagen sollte und entschied sich, nichts mehr zu sagen, weil zu dem Thema nichts zu sagen gab. Er verstand das ganze nicht mehr, was er mit der Frage meinte. Er schwenkte seinen Kopf und machte eine nachdenkliche Miene und sagte nichts mehr. Er schaute noch zu Tara und fragte sich, was die jetzt sagen würde, hatte sie eine Wahl?

[ ▫ Abregado-Rae System ▫ an Bord der "Prince" ▫ Besprechungsraum ▫ ] mit Jace, Noa, Exodus, Tara und Wes
 
[ Abregado-System – Abregado-rae – Capital City – Raumhafen – Landebucht – „Prince“ – Aufenthaltsraum | Jace, Noa, Tara, Flynn, Wes und Exodus ]

In der letzten halben Stunde war Exodus immer mehr ins Schweigen verfallen. Noa hatte ihn mit ihren Worten mehr getroffen, als er gedacht hätte.

„Heute bedauern Sie die Entwicklung Ihrer Tochter, aber wer war derjenige, der ihr als Vorbild gedient hat?“

Ja, er war es gewesen, der sie auf diesen Pfad geführt hatte. Und alles was er machen konnte war keine Rettungsaktion, sondern nur Wiedergutmachung eines Schadens. Sobald diese Sache hier durch war, würde er etwas tun müssen. Er wusste nur noch nicht was – obwohl Tear in ihren Gesprächen ein paar gute, wenn auch wahnwitzige Ideen gehabt hatte. Sein Freund hatte vorgeschlagen, „Undercover“ in den Sith-Orden zurückzukehren und direkt an der Quelle Informationen über Alisah zu sammeln. Ihren Aufenthaltsort, ihren aktuellen Zustand, sowas in der Art. Diese Informationen könnte er dann entweder selbst nutzen oder seinem Sohn zuspielen, der sich schließlich auch noch auf der Suche nach Alisah befand. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Das war doch Wahnsinn! Bei den Sith waren viele alte Bekannte - Arica zum Beispiel. Sie würde eine Maskerade sofort durchschauen und ihn im Zweifelsfall zu töten versuchen. Und wenn nicht sie, dann warteten sicher noch ein Haufen anderer Sith auf diese Gelegenheit. Er war ein Verräter.
Zu gern hätte er sich noch weiter mit Tear in dieser Sache besprochen, aber sein alter Freund hatte sie eben verlassen. Sie hatten nicht mehr viele Worte gewechselt. Tear hatte ihn angesehen und gesagt: „Wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen.“ Und er hatte geantwortet: „Natürlich werden wir das.“
Und dann war Tear verschwunden, wie ein Anhalter, dessen Ziel ein ganz anderes gewesen war und für den Abregado-rae nur auf dem Weg zu seinem eigentlichen Bestimmungsort lag. So viel Ärger es auch bedeutet hatte – es war ein gutes Gefühl gewesen kurzzeitig einen Freund an Bord gehabt zu haben. Aber damit war es jetzt vorbei. Vielleicht war es ohnehin egal. Sie waren endlich auf Abregado-rae angekommen, er konnte endlich zur Tat schreiten und seine Leute befreien.

Nachdem Chorios mit den Kontrollbehörden gesprochen und ihre IDs vorgezeigt hatte, kam er wieder zurück in den Aufenthaltsraum und fragte nach der endgültigen Gruppenaufteilung. Jetzt wo Tear weg war, verschoben sich die Teamzusammenstellungen ein wenig. Der junge Padawan Flynn sollte Tears Platz einnehmen.


„Also gut.“

Exodus warf einen fragenden Blick in die Runde.

„Können wir dann los? Die Piraten warten sicher nicht auf uns mit dem Verkauf meiner Leute.“

Und sobald er einen von denen in die Finger bekam würde er dafür büßen. Das erste Mal seit langer Zeit führte er wieder seine Waffe mit sich. Das Lichtschwert baumelte unschuldig an seinem Gürtel, unter seinem ledernen Mantel verborgen. Doch da würde es gewiss nicht den ganzen Tag bleiben. Er würde es in den Händen halten, wenn seine fauchende Klinge erwachte und er würde es einsetzen um seine Leute zu befreien. Und wenn der Jedi-Meister mit dieser Strategie nicht einverstanden war, dann war das nicht sein Problem. Im Zweifelsfall, so beschloss er, würde er den Alleingang wählen. Exodus‘ Blick ruhte auf dem älteren Jedi-Meister. Lange Diskussionen waren doch bloße Zeitverschwendung.

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Der Raumhafen von Capital City war zu jeder Zeit belebt. Verschiedenste Individuen gingen ihren Geschäften nach oder waren offensichtlicherweise eingetroffen, um in den Bergen des Planeten oder an den tiefen Flüssen und Seen ihrem Alltag zu entfliehen.

Bereits seit einigen Minuten lief Aramân vor einem Geschäft auf und ab, in dem sich Ankömmlinge erfrischen und ein Getränk zu sich nehmen konnten. Er starrte nervös auf das kleine Kommunikationsgerät in seiner Hand. Auch er hatte zuvor vom Service des Geschäfts Gebrauch gemacht, denn frisch fühlte er sich keineswegs, als er den Planeten vor Kurzem erreicht hatte. Er war sich noch immer nicht im Klaren, ob sein Entschluss, getroffen viele Stunden zuvor, ihn nicht endgültig ins Verderben treiben würde. Seit dem Kampf auf Randalori war viel Geschehen. Auf diesem Planeten erlebte Aramân die schlimmsten Stunden seines Lebens - und auch die Stunden seines vorletzten Aufenthalts durften hinzu gezählt werden.


"Du weißt, ich werde dir immer helfen. Jederzeit, an jedem Ort. Aber nicht mit diesen Methoden. Nicht mehr." Dies waren die letzten Worte, die Exodus damals zu ihm sprach, ehe sich Aramân erneut in den Kampf um "seinen" Planeten stürzte. Er agierte brutal, unnachgiebig und schrecklich zielgerichtet...

Aramân fuhr sich mit der Hand durch die Haare und vertrieb die lähmenden Gedanken an die ferne Vergangenheit. Dies war der letzte Kampf gewesen, in den er sich geworfen hatte. Er war, wie so oft, als Sieger aus der Schlacht hervorgegangen, doch versank er anschließend wieder in die tiefe Leere seiner Seele, die ihn in seinem Leben schon so oft gefangen nahm. Randalori war befreit und erstmals in seiner Geschichte befriedet. Seit jener Nacht, in der sich Exodus und Aramân gemeinsam auf Randalori befunden haben, gab es keine Kämpfe, keine Unterdrückung und nur noch wenig Leid auf Randalori. Das Geld der Wingston-Brüder half den Menschen, ihre Existenz zu sichern. Die Legende von einem grausamen Beschützer, der alles zu verschlingen drohte, was den Bewohnern dieses Planeten Böses wollte, hielt Piraten, Sklaventreiber und andere Verbrecher seither von Randalori fern. Auf der Landeplattform, an der sich damals die Wege von Aramân und seinem Bruder Exodus trennten, war ein Mahnmal errichtet worden. Die Statue einer verschleierten Gestalt, von den Einwohnern nur Schatten genannt, wachte bedrohlich über den kleinen Raumhafen. Vor einiger Zeit jedoch wurde das Mahnmal eines Nachts beschädigt. Die Einwohner bemerkten eines morgens, dass einer der Steine am Sockel zerschmettert worden war und sich ein Hohlraum dahinter offenbarte. Den Leuten schien es, als hätte man etwas aus diesem sonderbaren Versteck entwendet.

Aramân blickte soeben ein weiteres Mal auf sein Kommunikationsgerät, als dieses leise piepte und kurz blinkte. Seine Augen erfassten die Kombination aus Zahlen und Buchstaben, die ihm die Kennung einer bestimmten Landebucht wies. Ein Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Mannes ab - wozu die Kontakte zur Black Sun doch noch immer nützlich waren... Festen Schrittes lief Aramân die Gänge des Raumhafens entlang. Dabei fiel sein Blick auf die Stelle seines Mantels, an der seine darunter verborgene Waffe zu erahnen war.

Diese Waffe hatte er eine lange Zeit nicht mehr getragen. Sie hatte sich nichtmal in seiner Nähe befunden. Nach dem Kampf um Randalori hatte Aramân sich der Macht entsagt. Er kehrte zur Wingston Corp. zurück, stellte sich in den Dienst des Unternehmens und übernahm unwichtige Aufträge, die ihn weit in die Galaxis und fern der üblichen Konflikte führten. Er wünschte sich Abstand und geistige Freiheit, um seine Bindung und Abhängigkeit von den dunklen Kräften zu lockern. In jungen Jahren war er aus Hilflosigkeit der dunklen Seite der Macht gefolgt und ihr ein mächtiger Diener geworden. Gleichsam schlug die Wandlung auf seinen Charakter und lies ihn oft die Beherrschung verlieren. Doch in der Abgeschiedenheit hatte er sich lösen können, eine Distanz zwischen sich und die dunklen Kräfte gebracht. Lange Zeit hatte er nicht auf seine Kräfte zurückgegriffen... bis zu jenem Abend auf Randalori, an dem er ein Gefühl verspürte, das er beinahe vergessen hatte.

Aramân hatte auf dem Rückweg von einem seiner Auftragsflüge erstmals seit den letzten Kämpfen einen Zwischenstop auf Randalori eingelegt. Er betrachtete sein Bildnis, das Mahnmal im Raumhafen, als ihn eine Eingebung traf. Es war mehr eine plötzliche Gewissheit, die sich ihm aufdrängte und von ihm verlangte, seinen Bruder aufzusuchen. Aramân hatte selten mit seinem Bruder gesprochen, wenn dann nie ein ernsthaftes Wort über das zuletzt Geschehene. Er bemerkte, wie er unruhig war. Etwas bewegte ihn... die Macht wühlte ihn auf. Verstört blickte der ehemalige Lord der Sith auf den Stein im Sockel des Mahnmals, den er selbst dort angebracht hatte. Auch wenn er sich innerlich sträubte, er wusste was geschehen müsse. So wehrte er sich nicht lange gegen seinen Drang, zerschlug den Stein und entnahm dem Hohlraum dahinter sein Lichtschwert, welches dort seit Langem verborgen lag. Ohne Zögern bestieg er sein Raumschiff und startete die Triebwerke. Als er sich bereits kurze Zeit später aus der Umlaufbahn des Planeten entfernte, nahm er Kontakt mit der Wingston Corp. auf, um sich nach seinem Bruder zu erkundigen.


"Wie? Weg?", murmelte Aramân, als er die Nachricht aus dem Hauptquartier empfangen hatte. Mehr hatte man ihm nicht mitteilen wollen. Er spürte in seinem Inneren, es sei an der Zeit zu Handeln. Das Grübeln müsse warten. So kontaktierte er umgehend alte Bekannte bei der Black Sun, die in der Lage waren gegen die nötige Bezahlung nahezu jede Information in Erfahrung zu bringen. Und so nahm er wenig später Kurs auf das Abregado-System.

In eben jenem System, auf dem Planeten Abregado-rae, marschierte Aramân inzwischen zielstrebig auf eine bestimmte Landebucht zu. Er hielt sich im Schatten und konnte beobachten, wie in eben dem Moment, da er in Bucht blicken konnte, ein Pilot zur Landung ansetzte und sein Schiff sicher auf dem Boden aufsetzen ließ...


[ Abregado-System – Abregado-rae – Capital City – Raumhafen | Aramân ]
 
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Der kurze Wortwechsel zwischen Noa und dem Vizepräsident der Wingston Corporation war eiskalt zum Erliegen gekommen. Sie befanden sich zwar auf dem selben Schiff und verfolgten kurzzeitig das gleiche Ziel, wenn auch mit anderen Motiven und bedingt durch unterschiedliche Hintergründe, doch sie hatten sich nichts zu sagen. Die Vorwürfe des ehemaligen Sith-Lords an die Widerstandskämpferin waren in der Luft verpufft wie schmale Rauchringe, die jemand beim Rauchen einer Zigarre blies und Noas verärgerte Antwort war an ihm abgeprallt wie ein Faustschlag an einer Steinwand. Das konnte zwar mitunter weh tun, doch so war es ihr lieber. Jetzt wusste er wenigstens, was sie über ihn dachte – und anders herum – und sie konnten wie gewohnt fortfahren sich zu ignorieren. Meister Janson hatte die Anspannung in der Luft offenbar gespürt, denn er hatte sich, nachdem er wieder aus dem Cockpit zurück gekommen war, fast schon besorgt an Noa gewandt und sie gefragt, ob alles in Ordnung sei. Mit einem knappen Nicken und einem angedeuteten Lächeln – das sie zu Stande gebracht hatte, auch wenn es ihr schwer fiel – hatte sie ihm geantwortet, dass sie okay war. Dafür waren sie, wenn sich Noa und Wingston auch beide noch weiter von einander entfernt hatten, Abregado näher gekommen. Sie hatten bereits an einer der Raumstationen angedockt, Jace hatte die Ausweiskontrollen hinter sich gebracht und jetzt befanden sie sich, wie er ihnen mitteilte, auf bestem Wege zur Landung auf dem Planeten. Nur noch wenige Minuten und sie würden da sein. Dann würde es richtig los gehen. Um für einen baldigen Aufbruch vorbereitet zu sein zog sich Noa noch einmal kurz in ihr Quartier zurück, um ihre Jacke, ihre Tasche und ihre Waffe zu holen. Unbewaffnet konnte sie schlecht gehen, wenn sie vor hatten einer Piratenbande den Konvoi zu entwenden, den diese von der Wingston Corporation entführt hatten. Noa hatte zwar nicht die geringste Ahnung, was die anderen geplant hatten – wenn es überhaupt einen Plan gab – doch sie würden nur schwerlich irgendwo hinein spazieren können, die Freilassung von Wingstons Mitarbeitern und die Rückgabe der Transporter fordern können und damit dann auch noch erfolgreich sein. Das war dann doch zu viel des Guten.

Noa ging auf Toilette, als sie in ihrem Quartier alleine war, kämmte sich noch einmal die Haare und schob sich zwei Haargummis über das Handgelenk. Eigentlich konnte etwas Mascara nicht schaden, wenn sie es genau betrachtete. Sie hatte ohnehin noch ein paar Minuten Zeit, während die anderen sich vermutlich im Aufenthaltsraum stritten wer wen begleitete. Ihr war das im Grunde egal, so lange sie nicht mit Wingston gehen musste und das war ja gestern schon beschlossen worden. Cotu fiel ja jetzt raus, das war ein echter Fortschritt. Sie tuschte sich die Wimpern, ging zurück zu ihrem Bett, setzte sich darauf und nahm ihr Komlink in beide Hände. Da sie sich wieder im Normalraum befanden, hatte sie auf eine Nachricht von Cloé oder Leandro gehofft, doch sie hatten nicht geschrieben. Wie es Pablo ging? War er bei Bewusstsein oder befand er sich in einem Bacta-Tank? Noa hatte nicht die geringste Ahnung. Eilig tippte sie ein paar Zeilen an ihre Schwester. Sie wollte wenigstens wissen was los war, auf dem Laufenden gehalten werden. Das war das Mindeste, wenn sie schon nicht selbst bei Pablo sein konnte.


*** Kom-Nachricht an Cloé Raquelle Cortina ***
Hey, wie geht’s Pab? Gib mir ein Update, ja? Kuss


Sie schickte den kurzen Text ab, ließ ihr Komlink auf dem Bett liegen und griff nach ihrem Trechncoat, der perfekten Tarnung für eine junge, modische Frau wie sie – oh ja, heute war sie so modern angezogen, dass Cloé ihr Bestnoten erteilt hätte – die zufällig eine Blasterwaffe in ihrer Tasche trug. Aber das brauchte ja niemand zu wissen. Noa zog einen normalen Gürtel mit einer Befestigungsschlaufe für Blasterwaffen an und befestigte dort ihre Power 5 Blasterpistole. Sie hatte auch ihr Scharfschützengewehr im Koffer, aber das konnte sie schlecht durch die Stadt spazieren tragen. Je nach dem was sie vor hatten und wie der Plan war, würde sie es später holen müssen – wenn sie es überhaupt brauchten. Ihr Kom piepte und Noa stürzte, den Gürtel ihres Mantels nur halb zu gebunden, zum Bett.

*** Eingehende Nachricht von Cloé Raquelle Cortina ***
Schläft viel, muss sich erholen. Ramón sagt wenn alles verheilt bekommt er einen sauberen Stumpf. Pa will sich über künstliche Gelenke informieren, Ramón meint er soll damit warten bis Pablo soweit ist. Muss es von selbst wollen.... schätze Ramón weiß wovon er redet. Ich pass auf ihn auf, meld' mich wenn es was neues gibt. Cloé


Noa las die Nachricht zweimal, stopfte ihr Kom dann in ihre Tasche und zog sich weiter an. Es half nichts, sie war nicht vor Ort und konnte nichts tun, außer an Pablo zu denken. Bevor sie wieder zurück in den Aufenthaltsraum ging – und sie war sich darüber bewusst, dass sie sich möglichst lange Zeit ließ – zog sie noch einen Schal und sogar eine Mütze aus ihrem Koffer, die sie beide in ihre geräumige Handtasche packte. Wie auch immer das Wetter werden würde, Noa Chanelle Cortina war darauf vorbereitet. Dann kehrte sie zurück zu den anderen, die noch immer wie Falschgeld in der Gegend herum standen.

„Und, seid ihr mit eurer Entscheidung schon weiter?“

Warf sie in die Runde. Zuvor war es darum gegangen, ob sie nicht eine ausgeglichenere Aufteilung angehen sollten, denn mit Cotus Weggang bestand eine Gruppe aus vier und die andere aus zwei Leuten.

„Es sind übrigens noch ein paar Brote übrig.“

Fiel ihr bei einem Blick auf den Tisch auf.

„Wer noch nichts gegessen hat, sollte sich jetzt bedienen, bevor das Zeug schlecht wird.“

...oder einer von ihnen wegen leerem Magen umkippte. Das wäre ziemlich kontraproduktiv.

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Die Entscheidungen waren anscheinend noch nicht wirklich getroffen worden, zumindest warf der Jedi-Meistern seinen Schülern einen Blick zu - offenbar sollten diese nun die Entscheidung fällen. Jace blickte Tara und Flynn erwartungsvoll an, Wingstons Blick ruhte ebenfalls auf den Padawanen und Noa war einen Augenblick zuvor in Richtung der Quartiere verschwunden. Hoffentlich dauerte das mit der Entscheidung nicht allzu lange, das erste Team würde sich dann ja schon mal auf den Weg machen können - er selbst würde erst noch mal in seinem Quartier vorbeischauen müssen. Vielleicht sollte er zusätzlich zu dem langärmeligen Oberteil noch eine Jacke mitnehmen, denn auch wenn das Wetter im Augenblick noch herrlich aussah - so wurde man im Holonet und bei jeder anderen Informationsmöglichkeit über das schnell wechselnde Wetter auf dem herbstlichen Abreagdo-rae hingewiesen. Abgesehen davon wäre es wohl klug die einen oder andere Waffe mit sich zuführen.

Flynn war es, der schließlich Nägel mit Köpfen machte. Er würde seinen Meister und den Geschäftsmann von Coruscant begleiten. Gut, damit bestand sein Team aus den zwei Ladies und das sollte eigentlich unproblematisch werden oder? Noa dürfte sich ein weniger freundlicher Verhalten - nach der Nummer von gestern Abend - und Tara war bisher zwar recht unscheinbar gewesen und dennoch immer nett und freundlich. Damit war eins klar: Sie würden definitiv mehr Spaß haben, als die anderen drei.

Die Art und Weise wie Wingston reagierte, unterstrich seinen vorherigen Gedankengang nur noch mal. Er wollte endlich los, was der Pilot nachvollziehen konnte, und war augenscheinlich nicht ganz glücklich darüber noch einen Jedi dabei zu haben. Pech, aber im Endeffekt sollte es doch sowieso keine Probleme geben oder? Sie waren alle wegen demselben Ziel hier und die Wege dorthin dürften sich alle ziemlich ähneln.


"Ich würde auch sagen, das wir so schnell wie möglich loslegen.", stimmte Jace dem Vizepräsidenten der Wingston Corporation zu und nickte dem dunkelhaarigen Mann zu.

"Noch haben wir etwas Zeit, bevor die Piraten beginnen ihre Geschäfte abzuwickeln - meinen letzten Informationen zufolge, müssten sich noch dabei sein Angebote anzunehmen - aber das kann natürlich alles schon hinfällig sein. Wir sollten so schnell wie möglich aktuelle Informationen auftreiben.", stellte er klar.

"Kom-Verbindungen haben alle, denke ich. Wen ihr bereit seit könnt ihr aufbrechen.", schlug er an Wes und Wingston gewandt zu und nickte auch Flynn noch kurz zu.

Just in diesem Augenblick kam Noa zur Tür herein und fragte, wie weit sie denn gekommen seien. Sie sah mittlerweile etwas besser aus, fand Jace. Nicht mehr so fertig, etwas kraftvoller und ihr Blick wirkte nicht mehr so leer, wie er ihm im Cockpit noch vorgekommen war. Anscheinend war sie Abreise bereit.


"Jepp, sind wir. Flynn wird Wes und Mr. Wingston begleiten. Du kommst mit Tara und meiner Wenigkeit.", antwortete er auf ihre Frage.

"Ich muss allerdings auch noch mal schnell ins Quartier und ein paar Sachen einpacken. Du bist vermutlich fertig - Tara, hast du noch irgendwas einzupacken oder so? Ansonsten können wir auch gleich los."

Er griff sich noch eins von Noas Broten, nickte ihr im Vorbeigehen dankend zu und marschierte kauend direkt zu seinem Quartier. Er öffnete einen der Schränke und blickte auf die dort hängenden Jacken. Welche? Egal...war eh gut. Er griff eine schwarze Jacke aus ziemlich widerstandsfähigem Stoff, er hatte sie auf Mandalore gekauft und warf sie sich über die Schulter. Obwohl, anziehen wäre wohl die sinnvollere Methode. Also zog er sie an. Dann trat er an eine der Kommoden dran, öffnete eine der Schubladen. Sein Blick strich über das Rangabzeichen eines imperialen Lieutenants und dann weiter zu den zwei Vibrodolchen. Beide oder einen? Am Besten beide. Den einen ließ er in eine, dafür vorgesehene, Öffnung in seinem linken Stiefel gleiten und die andere befestigte er, mit einer speziellen Halterung, innerhalb des rechten Ärmels seines Oberteils, am Unterarm. So konnte die Waffe mit einer minimalen Bewegungen in seine Hand rutschen.

Jetzt sollte er alles haben. Die schwarze Karte trug er eh immer bei sich und ein Datapad hatte er ebenfalls in seiner Tasche. Fehlte nur noch sein Kom, aber das hatte Noa und würde es ihm hoffentlich gleich geben. Er fuhr sich noch einmal mit seiner Hand durchs Haar und zerwuschelte es. Es konnte losgehen!


"Soo, alle fertig? Ich bin bereit.", grinste er in die (kleiner gewordene?) Runde, als er in den Aufenthaltsraum zurückkehrte.

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Abregado-Rae, Capital City - Raumhafen, Landebucht - An Bord der Prince, Aufenthaltsraum - Jace, Noa, Exodus, Tara, Flynn, Wes

Flynn wirkte ein wenig irritiert, als er von Wes aufgefordert wurde, sich zu outen, welcher sich wiederum darüber wunderte, warum sein Padawan auf den dezenten Hinweis zuvor nicht reagiert hatte. Der Padawan betrachtete es nämlich als selbstverständlich, dass er nach dem klärenden Gespräch mit seinem Meister gehen würde, welcher sich nicht daran erinnerte, gestern etwas entsprechendes gesagt zu haben. Falls es eine entsprechende Einladung gegeben hatte, dann vorhin, bevor er sich umgezogen hatte, aber egal.

"Zumindest hatte ich den Eindruck, dass du verstanden hast, was ich dir sagen wollte. Komm mit."

Erklärte er. Es gab keinen Grund, noch lange zu überlegen oder erneut Diskussionen zu beginnen, zumal Wingston es offenbar eilig hatte. Bevor Wes etwas sagen konnte, hatte Jace ihm bereits zugestimmt, viel mehr gab es auch nicht mehr hinzuzufügen.

"Sicher. Worauf sollten wir warten?"

Fragte der Jedi rhetorisch in die Runde, trank den Rest Kaf mit einem großen Schluck aus und hörte dem Piloten zu, der seine letzten Erkenntnisse im Bezug auf die Novas mit ihnen teilte. Falls dieser tatsächlich Black Sun-Kontakte hatte, wäre auch klar, woher er so bemerkenswert gut informiert war. Man sollte denken, wenn man die Piraten schnell finden wollte, wäre es nicht verkehrt, auf Jace zu setzen, doch zu sicher sollte man sich da keineswegs sein. Die Informationen konnten durchaus in beide Richtungen fließen, die Novas gewarnt sein. Der freie Mitarbeiter des Widerstands, wenn man so wollte, fragte noch einmal wegen den Koms in die Runde und erklärte die Versammlung für beendet, was ihn betraf.

Wes nickte nur und wollte sich gerade an Tara wenden, die er ja nun alleine ließ, was ihn auch nicht unbedingt gefiel, doch sie hatten das Thema eh mehrmals durchgekaut und keine bessere Lösung gefunden. Es hätte keinen grundlegenden Unterschied gemacht, hätte er die Padawane getauscht, nur dass er der Togruta nicht unbedingt Wingston antun wollte nach dem Vorfall vom Vorabend. Wenn die Padawan an sich glaubte, konnte sie bereits viel mehr als sie vermutete. Doch bevor er sie ansprechen konnte, kehrte Noa aus ihrem Quartier zurück, die während seiner Abwesenheit verschwunden war. Ihre prompte Frage nach den Gruppen wurde von Jace beantwortet, aber der Verweis auf die Brote war nach Wes' Meinung überflüssig. Als ob Essen in seiner Nähe schlecht würde. Notfalls endete es als Wegzehrung.

Als nächstes verabschiedete sich der Schiffseigentümer in sein Quartier - woraufhin Wes sich vorsorglich schon mal von ihm verabschiedete - und fragte zuvor noch Tara, ob sie gepackt hatte. Bevor diese verschwinden konnte, schnappte der Jedi sie sich, ergriff sie sanft an den Schultern und sah sie eindringlich an. Bestimmt fühlte sie sich nicht so ganz wohl in ihrer Haut, hier alleine gelassen zu werden.

"Tara,"

begann er leise und sanft.

"Mach dir keine Sorgen, du ziehst nicht in die Schlacht oder sowas. Halt dich einfach an Jace und Noa, vertrau auf das was ich dir gesagt und beigebracht habe, und alles wird in Ordnung gehen. Deine Fähigkeiten sind bereits jetzt größer, als du vielleicht denkst, du musst nur an dich glauben. Und falls wirklich etwas sein sollte, oder du auch nur eine Frage hast, meine Komnummer hast du ja."

Er ließ sie los und wandte sich an den Geschäftsmann.

"Wegen mir kann es dann losgehen."

Er nahm noch Brote mit und verabschiedete sich von den beiden Frauen.

"Möge die Macht mit euch sein."

Er grinste.

"Und viel Glück!"

Auf dem Weg nach draußen griff der Jedi gleich seine Wegzehrung an, und nach dem ersten Bissen fragte er den ehemaligen Sith.

"Wart Ihr schon einmal hier auf Abregado-Rae? Ich bin nicht sicher, wohin wir uns zunächst wenden sollen, doch Jaces Worten zufolge könnte es eine gute Idee sein, sich als Interessent für Sklaven oder Waffen auszugeben, vielleicht können wir so einen Kontakt herstellen. Außer natürlich, Ihr habt Euch schon was anderes überlegt."

Einen weiteren Bissen später hatten sie die Ausstiegsrampe verlassen und Wes sah von weitem eine Person, die sich zielstrebig auf ihre Landebucht zubewegte. Sie hielt sich auffällig im Schatten an den Wänden des wie für eine Kernwelt zu erwarten gut unterhaltenen Raumhafens. Vermutlich hätte er sie nicht einmal gesehen, hätte er die Macht nicht gehabt. Der Jedi versuchte, sich seine Entdeckung nicht anmerken zu lassen und raunte Wingston zu:

"Habt Ihr das auch gesehen? Scheint als haben wir Gesellschaft."

Abregado-Rae, Capital City - Raumhafen, Landebucht der Prince - Aramân - Exodus, Flynn, Wes
 
[ Abregado-System – Abregado-rae – Capital City – Raumhafen – Landebucht | Aramân - Exodus, Flynn, Wes ]

Bedächtig lehnte sich Aramân gegen eine Säule und beobachtete die Landebucht vor ihm. Die Droiden hatten bereits ihre Wartungsarbeiten aufgenommen, doch noch immer hatte niemand das Schiff verlassen. Nur kurze Zeit später senkte sich die Ausstiegsrampe langsam gen Boden. Aufmerksam fixierte Aramân die größer werdende Öffnung und war gespannt, ob all seine Informationen korrekt waren. Geleitet von den Weisungen der mysteriösen Geheimdienste der Black Sun hatte Aramân diesen Planeten erreicht, stets angetrieben von einem Gefühl genau zu jener Zeit an eben jenem Orte erscheinen zu müssen.

Ein Schwindel packte ihn. Für den Bruchteil einer Sekunde beschleunigte sich sein Herzschlag und schien sein Gemüt zu erhitzen. Doch so schnell der Schwindel kam, so schnell ging er wieder. Aramân, der trotz des unangenehmen Gefühls die Ausstiegsrampe nicht aus den Augen gelassen hatte, erblickte zwei Männer das Schiff verlassen, gefolgt von einem Weiteren. Einer der beiden, so war sich Aramân sofort sicher, war sein Bruder Exodus. Er erkannte ihn an Gang und Haltung. Der zweite Neuankömmling blickte ihm direkt in die Augen. Aramân erwiderte den Blick, griff jedoch instinktiv in seine Tasche und fasste seine Schusswaffe. Die Macht kommunizierte nicht mit dem ehemals so mächtigen Lord der Sith, als dass er Wes Janson nicht als einen Jedi und den dritten Begleiter nicht als dessen Schüler identifizierte. Hätte Aramân geahnt, dass ihn die Macht bereits an Meister Janson veraten hatte - er hätte den Glauben an seine Charakterstärke sofort wieder verloren. Oft hatte er in der vergangenen Zeit meditiert und versucht, sich von seiner inneren Führung - diesem dunklen Zwang - zu befreien. Er hatte die Kraft seines Körpers bemüht, wenn ihn der Gebrauch der Macht auch wesentlich weniger angestrengt hätte, nur um eine Distanz zwischen sich und den manipulativen Kräften der dunklen Seite aufzubauen. So verspürte er die Macht nicht mehr, nutzte ihre Vorteile nicht. Nicht ohne Grund hielt er seine Schusswaffe verborgen unter seinem Mantel in der Hand. Sein menschlicher Körper und Geist allein konnten das Lichtschwert nicht als Waffe führen. Der Meister des Schwertes, einer der besten Schwertkämpfer des Ordens der Sith, verweigerte sich seiner Waffe und seiner Macht.

Janson wies mit dem Kopf in die Richtung, in der sich Aramân befand und Exodus folgte seinem Wink. Aramâns Hand verkrampfte sich um seine Waffe und sein Blick schreckte gen Boden. Er hatte nicht erwartet, das Wiedersehen mit seinem Bruder so sehr zu verwünschen. Doch nun war die Situation gekommen. Seine Anspannung war groß, hatte er doch mit Exodus kein Wort über sein brutales Einschreiten auf Randalori gesprochen.


"Nun, so sei es halt." sprach Aramân zu sich selbst. "Das Leben ist kompliziert, wenn die Brüder beisammen sind. Doch ich will mich nicht ewig in den Weiten des Universums verbergen."

Langsam hob er den Kopf und die Blicke der Brüder trafen sich...

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Offenbar hatte Flynn nicht mitbekommen, dass die Entscheidung noch nicht gefallen war. Er machte einen verwirrten Eindruck und zuckte mit seinen Schultern, das zeigte, dass sie wieder ein paar Kommunikationsprobleme hatten. Flynn kam dann, nach der Aufforderung mit ihnen. Während dessen erinnerte er sich an seine kleine Meditation, die ihm Kraft und Vertrauen gab. Abreisefertig war er immer, denn er trug immer noch dieselben Sachen wie vorher. Zu seiner Verwunderung, sah Noa schon etwas attraktiver und interessanter aus. Wobei er dachte, dass sie nicht attraktiver aussehen könnte. Er konnte seine Augen nicht von ihr lassen, denn sie sah aus, wie in diesen Holo-Agentfilmen. Weswegen er noch einen kleinen, letzten Witz tat, da sie sich lange nicht mehr sehen werden, wenigstens dachte er so.

„Ich glaube, wir können hier bleiben, wenn die Piraten dich sehen werden, Noa, werden sie freiwillig aufgeben. „

Er zwinkerte ihr zum Abschluss zu und ging lächelnd von dannen. Hoffentlich passiert ihr nichts, dachte er sich dabei. Anschließend verabschiedete sich Flynn formell von Jace, das hieß: Viel Erfolg. Danach sprachen Meister und seine Padawan zusammen, was etwas erschütternd für Flynn war, als ob sie in den Tod gehen würde. Als Wes nun sich von allen Anwesenden verabschiedete, sagte er auch die gleichen Worte.

„Möge die Macht mit euch sein.“

Flynn wollte noch was hinzufügen, aber er entschied sich dagegen, weil er nicht herablassend klingen wollte. Dabei grinste er nicht, was sein Meister tat, weswegen auch immer. Er fand diesen Moment für nicht wirklich lustig, weil sie ab jetzt in Gefahr geschwebt hatten. Flynn hob noch seine Hand zum Abschied und ging dann anschließend mit den zwei. Auf dem Weg nach draußen, fragte sein Meister Mr. Wingston nach Informationen. Einen Augenblick später haben die drei, Wes, Flynn und Exodus, die Ausstiegsrampe verlassen. Danach sah auch Flynn, dass sie einen Zeugen hatten, der sehr an ihnen interessiert war. Flynn tat als ob er ihn nicht sehen würde und ging hinter den zwei ganz normal weiter. Er verband sich dann kurzerhand mit der Macht und versuchte diese Gestallt zu durchleuchten. Aber irgendwas blockierte ihn, was ihn beunruhigte. Dann bemerkte er aber, dass Exodus und der Fremde sich wohl näher kannten, weil ihre Blicke sich trafen und hängen blieben. Flynn zuckte kurz zurück und machte einen Schritt nach hinten, weil er sich in Kampfhaltung stellen wollte. Dabei dachte er sich, wenn er jetzt sofort angegriffen wird, was wird dann später passieren?“So ein Jedi Leben ist ganz schön gefährlich“.

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Gemeinsam mit dem Jedi und seinem Padawan verließ Exodus die „Prince“. Er spürte, wie sich seine Muskeln langsam anspannten, sein Gefahrensinn aktiviert wurde und seine Augen unruhig die Umgebung abtasteten. Sie hatten keinerlei Anhaltspunkte – deshalb musste er jeden unter die Lupe nehmen, der auch nur ansatzweise wie ein Pirat aussah. Zur Not würde er den ganzen verdammten Planeten durchkämen! Janson hingegen gab ganz den entspannten Touristen. In seinem lächerlichen Outfit schlenderte er die Ausstiegsrampe hinunter und kaute auf einem Butterbrot herum. Exodus verdrehte die Augen. Hoffentlich war das wirklich nur Fassade.

„Habt Ihr das auch gesehen? Scheint als haben wir Gesellschaft.“

Exodus‘ Kopf ruckte herum, zu der Person auf die Janson ihn gerade aufmerksam gemacht hatte. Verdammt, waren es nicht seine Sinne gewesen, die hier auf Höchstleistung laufen sollten? Und trotzdem bemerkte Janson eine zwielichtige Gestalt einfach, während er ein blödes Butterbrot aß. Diesen Jedi-Meister zu unterschätzen war vermutlich eine einzige Dummheit.

„Ja …“

Raunte Exodus dem Jedi-Meister zustimmend hinüber und besah die Gestalt dann genauer. Offenbar fühlte sich der andere ertappt und sah zu Boden. Unwillkürlich steuerte das Trio jetzt auf ihn zu. Exodus griff in der Macht hinaus und streifte die Aura des anderen. Keine Besonderheiten.
Dann hob der Mann den Blick.


„Ach so ist das.“

Exodus grinste seinen Bruder an und schloss zu ihm auf. Dann ergriff er seine Hand, zog ihn zu sich heran und klopfte ihm auf die Schulter. Er hatte seinen Bruder nicht gespürt – anders als es vorher bei Tear gewesen war. Es war ohnehin eigentümlich – seit Aramân der Macht entsagt hatte, schien sie ihn mit völliger Abstinenz bestrafen zu wollen. Nichts an der Aura seines Bruders deutete darauf hin, dass er einst ein mächtiger Sith gewesen war.

„Schickt Vater dich?“

Seine Überraschung probierte er mit dem direkten Einstieg ins Thema zu überspielen. Kein „Was machst du denn hier?“ oder „Dich hätte ich hier nicht erwartet“. Nachdem Tear schon so plötzlich aufgetaucht war, hätte er eigentlich ohnehin fast damit rechnen müssen.

„Oder hattest du gehofft auf Tear zu treffen? Der hat uns einer halben Stunde verlassen.“

Sein Bruder war also hier. Und auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte, so fragte er sich doch: Warum? Und wie hatte er es geschafft so schnell hierher zu kommen? Er war zuletzt für die Wingstons unterwegs gewesen – wohin genau, das wusste Exodus gar nicht. War es sogar zufällig Abregado gewesen? Exodus vertrieb den Ausdruck der Verwirrung mit einem Lächeln aus seinem Gesicht.

„Schade. Da wäre das alte Trio beinahe wieder vereint gewesen.“

Tear, Aramân und Exodus. Sie hatten einmal gesponnen nur zu dritt mit der Asgard durch die Galaxis zu fliegen, als sie noch gemeinsam den Sith gedient hatten. Dazu war es nie gekommen. Sie alle drei hatten den Weg zurück ins Leben gefunden.
Exodus warf einen Blick zurück zu Janson. Vermutlich hatte er die Situation eh durchschaut. Und wenn nicht – dann schadete es auch nicht, ihm noch ein wenig den Geheimniskrämer vorzuspielen.


[ Abregado-System – Abregado-rae – Capital City – Raumhafen – Landebucht | Aramân, Flynn, Wes und Exodus ]
 
Abregado-Rae, Capital City - Raumhafen, Landebucht der Prince - Aramân - Exodus, Flynn, Wes

Während Exodus Wingston dem Jedi zustimmte und sich die zwielichtige Gestalt genauer ansah, zuckte Flynn zusammen und machte instinktiv den Fehler, einen Ausfallschritt zurück zu machen, womit er dem Fremden nicht nur die Sicherheit gab, definitiv zu wissen, dass er gesehen worden war. Ganz abgesehen davon, dass es ihm an der Gelassenheit eines Jedi fehlte, was sicherlich bei vielen Jedi immer wieder mal vorkam, in extremen Situationen zweifellos auch bei Wes, doch dann versuchte man zumindest nach außen hin den Eindruck zu wahren.

"Ganz ruhig, Flynn!"

Wisperte der Großmeister zu, seinen Schüler dabei beruhigend am Arm fassend und sanft schiebend, als sie sich in die Richtung der unbekannten Person in Bewegung setzten. Der Padawan zählte zweifellos zu der eifrigen Sorte, und mit seinem Eifer legte er sich manchmal selbst Knüppel in den Weg - wie für einen Kampf bereit zu sein, den man zu vermeiden suchte. Nun richtete der altgediente Jedi seine Aufmerksamkeit wieder primär auf die Person im Schatten, und ertastete fast automatisch seine Aura. Nicht machtsensitiv, wie es schien - doch alles andere wäre eine ziemliche Überraschung gewesen. Plötzlich entspannte der ehemalige Sith sich spürbar, und Worte des Erkennens kamen über seine Lippen. Er beschleunigte seine Schritte, bis er den Menschen erreicht hatte, und seinem Verhalten nach zu urteilen, kannten die beiden sich gut. Sehr gut sogar, seinen Worten nach. Vater? Wes wunderte sich sehr. Waren sie etwa... Er verglich die beiden Gesichter. Hmm, es war zumindest nicht auszuschließen, stellte er fest. Dass der eine machtsensitiv war und der andere nicht, lag durchaus im Bereich des Möglichen, ganz besonders, wenn nur ein Elternteil über die Begabung verfügte.

Vor allem war es so keine Überraschung, dass die Begrüßung wingstonmäßig knapp ausfiel. Im Moment, fand Wes, konnte er wenig mehr machen als die Hände hinter dem Rücken zu verschränken und interessiert zu beobachten. Der potentielle Bruder war offenbar ebenfalls ein Bekannter von Cotu, und zu dritt formten sie "das alte Trio". Doch das konnte nur eins bedeuten - der Hüne war ein Freund aus Sith-Tagen gewesen - dass der Mann vor ihnen ebenfalls einer (gewesen?) war oder ihnen nahe stand. Irritiert untersuchte er die Aura des Fremden erneut, genauer, doch am Ergebnis änderte sich nichts: nicht nennenswert machtbegabt. Was im Umkehrschluss bedeutete - solange nicht etwas wirklich sonderbar war - dass der Neuankömmling extrem begabt sein musste, anderenfalls könnte er keine solche Täuschung aufzuziehen. Während seinen Überlegungen spürte er noch Exodus' Blick auf sich ruhen.

"Das alte Trio?"

Fragte er nach. Er musste das jetzt wissen. In Anbetracht dessen, dass es recht unhöflich war, den anderen komplett zu ignorieren, wandte er sich kurz an ihn und meinte:

"Hallo!"

Ohne seinen Namen zu nennen, denn er war nicht sicher, welchen. Er konnte weder gut eine große Tarnidentität zulegen und nach dem ersten Schritt aus der Prince vor einem fast völlig Unbekannten über Bord werfen, noch Wingstons Bruder, also dem anderen Wingston, einen falschen Namen nennen, wenn man ihm doch trauen konnte. Dies wurde nun doch eine der Situationen, in der es schwierig war, völlig gelassen zu bleiben.

Abregado-Rae, Capital City - Raumhafen, Landebucht der Prince - Aramân, Exodus, Flynn, Wes
 
Vandelhelm-System - An Bord der Prince, Wes' Quartier - Flynn, Tara, Wes

Tara atmete auf, als ihrem Meister nichts passiert war, als die Welle von Gegenständen ihn erfasste. Immer noch die Hand vor Schreck vor dem Mund haltend, hörte sie sich seine Erklärungen an, woran ihr Fehler gelegen haben könnte und versicherte ihr, dass solche unkontrollierten Sachen mit der Zeit vergehen würden, solange sie oft genug trainierte.

„Ja, ich habe an die Gegenstände gedacht. Unbewusst, indem ich mir die Umgebung vorgestellt habe, wo ich mich gerade befinde. Wahrscheinlich habe ich mir dies stärker vorgestellt als die Illusion an sich. Anders kann ich es mir nicht erklären.“


Mutmaßte sie und zuckte dann die Schultern und entspannte sich langsam wieder. Wes schlug dann vor schlafen zu gehen und Tara nickte einsehend.

„Das ist eine gute Idee. Ich bin jetzt auch ziemlich erschöpft. Es war ein anstrengender Tag und außerdem habe ich das Gefühl, dass an Board immer die Luft sehr dünn ist durch die Klimaanlage. Das macht auch müde.“


Meinte Tara und streckte sich kurz und verließ kurz darauf das Quartier von Wes und wünschte ihm und seinem Padawan eine gute Nacht.

Dadurch, dass sie lange nicht mehr geflogen war, war sie auch die Dunkelheit im Weltraum nicht gewöhnt und schlief daher deutlich länger als die anderen Passagiere an Board. Müde und recht morgenmufflig machte sie sich in der Frischzelle frisch und gesellte sich zu den anderen im Aufenthaltsraum, wo anscheinend alle schon gegessen hatten. Müde griff sie nach dem Frühstück, was diesmal Noa zubereitet hatte und kaute gedankenverloren an dem Brötchen rum. Nur halb registrierte sie, dass Noa und Exodus erneut eine Auseinandersetzung hatten und von den anderen erfuhr sie, dass Tear sich von der Gruppe ausgeklinkt hatte. Dies war Tara ganz recht, denn ein Sith reichte ihr voll und ganz, doch nun wurde erneut über die Gruppenplanung diskutiert. Es gefiel ihr nicht, nur alleine mit Noa und Jace zu sein, doch es war ihr schon lieber als bei dem Ex-Sith, wodurch sie schließlich nickend zustimmte, wenn auch etwas zögerlich.

Schließlich landeten sie auf dem besagten Planeten und Tara beeilte sich, ihre Sachen zu holen, doch zum Glück hatte sie an den Vortagen nicht wirklich ausgepackt, so dass sie recht schnell aufbruchbereit war. Wes wandte sich kurz bevor sie alle das Schiff verließen nochmal ihr zu und versuchte sie zu beruhigen.


„Es wird schon schief gehen. Ich hoffe einfach, dass wir diese Mission schnell und unproblematisch durchziehen können. Passt auch auf euch auf, ja? Wir sehen uns! Wie sagt ihr immer...Möge die Macht mit euch sein!“

Meinte Tara und versuchte dabei tapfer zu wirken, was sie eigentlich nicht war. Es bereitete ihr eher Übelkeit. Sie nickte Wes und Flynn nochmal kurz zu, ehe sie das Schiff verließen und wandte sich dann zu Jace und Noa.

„Okay, ich hoffe ihr kennt euch zur Not mit Waffen aus und mit Schießen und so...ich meine für denn Fall der Fälle? Ich bin nämlich so gut wie unbrauchbar für diese Mission. Ich kann nicht mit Waffen umgehen, hasse die Teile eigentlich sogar.“

Outete sie sich und hoffte, dass die Beiden sie notfalls beschützen konnten, denn sie selbst würde jene nicht schützen können, zumindest nahm sie dies an. Es war zu hoffen, dass sie für die Beiden nicht nur ein Klotz am Bein war. Unsicher und etwas nervös, trotz der beruhigenden Worte von Wes, spielte sie an ihren Lekkuspitzen, was sie immer tat, wenn sie unruhig war.


Abregado-System - Abregado-rae - Capital City - Raumhafen - Landebucht - 'Prince' – Aufenthaltsraum-Noa, Jace und Tara
 
- Abregado-Rae – Raumhafen – Landebucht - „Prince“ - Aufenthaltsraum – Mit Tara und Jace -

Die erste Gruppe, die das Schiff verließ bestand aus Wingston, Janson und Flynn. Man hatte sich nun endlich entschieden, wer mit wem mitgehen würde und das bedeutete, dass der Padawan seinen Meister begleiten würde, während Tara sich an Jace und Noa hielt. So weit so gut. Flynn sah dem Ausflug wohl recht gelassen entgegen, jedenfalls wirkte es so. Er scherzte in Noas Richtung, ehe er sich mit den anderen beiden auf den Weg machte. Janson trug einen absolut lächerlichen Aufzug. Er sah aus wie ein dümmlicher Farmer. War das nur ein Kostüm oder lief er immer so rum? Noa traute ihm beides zu. Sollte es nur eine Verkleidung sein, dann hatte er nicht gerade den unauffälligen Weg gewählt. Die Blicke in der Stadt würden ihm sicher sein – es sei denn, hier lief jeder so herum, was Noa (noch) nicht beurteilen konnte. Sollte dies der Fall sein, würde sie sich gedanklich bei dem Jedi-Meister entschuldigen – denn dann hatte er zwar keinen Geschmack, dafür aber immerhin Verstand bewiesen.

Als die erste Gruppe weg war, war es auch an der Zeit für sie zu gehen. Noa war bereits startklar und während Tara noch ihre Sachen holte, die sie für unterwegs benötigte, fuhr Jace noch die Systeme herunter. Noa wartete in der Zwischenzeit im Aufenthaltsraum und knabberte an der Kruste eines Brotes. Hunger hatte sie keinen mehr, oder eigentlich doch, aber sie wollte nichts Richtiges mehr essen. Die Pastete würde ihr zwischen den Zähnen hängen bleiben und die hatte sie schon geputzt, was bedeutete, dass sie im schlimmsten Fall den ganzen Tag mit einem grünen Fetzen zwischen den Schneidezähnen herum laufen würde, ohne es zu bemerken. Das wäre ja echt oberpeinlich. Auf so etwas machten andere Leute für gewöhnlich nie aufmerksam – komisch eigentlich. Sie starrten lieber stundenlang auf Essensreste, anstatt selbst den Mund aufzumachen. Und vor Jace musste das ja nun wirklich nicht sein. Nicht, dass Noa Ambitionen hatte vor ihm besonders gut auszusehen, aber sie musste sich ja auch nicht von ihrer schlechtesten Seite präsentieren. Das war mindestens genauso unnötig. Was Noa noch ein bisschen Sorge bereitete, war Jace' Komlink, das sie ihm noch zurück geben musste. Eigentlich hatte sie das direkt nach dem Aufstehen hinter sich bringen wollen, doch da hatte er mit dem Jedi-Meister zusammen im Cockpit gesessen und vor dessen Augen hatte Noa sich nicht weiter erniedrigen wollen. Schlimm genug, dass sie sich am Tag zuvor in Jace' Armen ausgeweint hatte. Das passte mal wieder großartig: erst so tough tun und die Klappe groß aufreißen und dann rumheulen wie ein kleines Mädchen - auch wenn sie allen Grund dazu gehabt hatte. Kein Wunder, wenn Jace sie mittlerweile für total unzurechnungsfähig hielt. Trotzdem kam sie nicht drum herum, ihm sein Kom wieder zu geben, auch wenn sie sich dabei vermutlich wieder irgendeine spöttische Bemerkung anhören musste. Jace Chorios mochte sich für einen feschen Elite-Piloten halten, aber in erster Linie war er einfach nur ein Macho. Nicht immer... aber oft genug.

Tara brauchte nicht lange bis sie zurück war und kam in genau dem Moment wieder, als Noa die leeren Teller in den Spülautomaten geschoben hatte. Damit konnte es endlich losgehen und als auch Jace sich als bereit meldete, stiegen sie die Rampe hinunter. Noa war, im Vergleich zu ihren restlichen Reisebegleitern dieser Operation, noch nicht viel in der Galaxis herum gekommen. Alleine innerhalb der letzten Woche jedoch hatte sie bereits zwei verschiedene Planeten besucht, erst Naboo und nun Abregado-rae. Wenn das so weiter ging, dachte sie, wurde sie noch zu einem richtigen Weltenbummler. Dabei hatte sie am Anfang gar nicht von Coruscant weg gewollt. Sie hatte geglaubt , nicht für den Widerstand da sein zu können, wenn sie unterwegs in einem anderen System war. Dass ihre Reisebegleiter nicht unbedingt zu der Sorte gehörten, mit denen sie gerne verkehrte, um es milde auszudrücken, erschwerte die Situation zusätzlich. Inzwischen war sie sich zumindest darüber klar geworden, dass sie auch mit dieser Aktion dem Widerstand würde helfen können und es richtig war, dass jemand im direkten Auftrag der Defender die Situation überwachte. Mit Wingston, dem inzwischen verabschiedeten Cotu und Jace – der auch gerne sein eigenes Ding drehte – waren nicht unbedingt viele vertrauenswürdige Finger im Spiel. Dass es ausgerechnet sie getroffen hatte... naja, Pablo hatte schon irgendwie Recht gehabt: wer hätte es sonst übernehmen sollen? Sie war die einzige, die von Corsucant weg gekonnt und über saubere Ausweispapiere verfügt hatte. Dass Jace ihnen allen eine Tarnidentität verpassen würde, hatte im Vorfeld ja niemand ahnen können.


„Wir werden schon zurecht kommen.“

Erwiderte Noa, als Tara gerade heraus fragte, ob sie mit Waffen umgehen konnten, denn sie selbst gab zu, wenig bis gar keine Erfahrung damit zu haben und es auch gar nicht zu wollen. Von ihrem Charaktertyp her überraschte Noa das nun nicht und sie wusste auch, doch als Jedi blieb es nicht aus, in Kämpfe verwickelt zu werden – so war es schon immer gewesen.

„Ich habe meinen Blaster dabei und Jace wird sicherlich auch nicht unbewaffnet sein. Das sollte reichen... hoffentlich.“

Schob sie noch hinterher und wartete, bis der Pilot das Schiff verriegelt hatte, ehe sie weitergehen konnten. Am liebsten hätte sie die Rückgabe des Komlinks noch aufgeschoben, bis sie Gelegenheit bekam alleine mit ihm zu sprechen, doch dazu würde es vermutlich erst mal nicht kommen, daher blieb ihr nicht viel anderes übrig, als es jetzt durch zu ziehen, so schwer es ihr auch viel. Noa schluckte.

„Ähm, Jace?“

Begann sie unsicher und trat von einem Bein auf das andere.

„Ich habe ja noch dein Kom. Also, ich meine, ich wollte es dir noch zurück geben.“

Oh man, wie schwierig konnte das sein? Hastig schob Noa die Falten ihres Trenchcoats zur Seite und schob ihre Hand in die Hosentasche, um das Kom heraus zu holen. Die Tasche war recht eng – vielleicht hätte sie die Hose eine Nummer größer kaufen sollen.

„Hier... ich habe das Gehäuse geklebt. Ist nicht perfekt geworden, aber... na ja. Den Transmitter habe ich auch getauscht. Der, der jetzt drin ist, ist leider ein wenig älter, funktioniert aber einwandfrei.“

Versuchte sich Noa an einer Erklärung und reichte Jace das Komlink, das sie gestern in ihrer dämlichen Wut gegen die Wand geworfen hatte. Der Moment war an Peinlichkeit fast nicht mehr zu überbieten. Alle ihre letzte verbliebene Würde zusammen nehmend holte Noa tief Luft.

"Und Entschuldigung noch mal. Das war ziemlich unnötig... das alles. Du weißt schon."

Fügte sie kleinlaut hinzu und hoffte im Erdboden zu versinken. Wenn er sie jetzt nicht weiter damit aufzog, würde sie ihm ewig dankbar sein – ha, darum musste sie sich nicht einmal Sorgen machen, er würde es niemals schaffen, aus dieser Nummer wie ein Gentleman heraus zu kommen.

- Abregado-Rae – Raumhafen – Landebucht – Mit Tara und Jace -
 
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