Ord Mantell (Bright-Jewel-System)

]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - mit Rin[

Nasse Schatten huschten durch die doch sonst ach so trockenen Büsche der Al-Bat-Voss-Schlucht, die wie der Rest des Kontinents eher selten mit dem feuchten Element Bekanntschaft machten. Hier und da im Zick Zack, dann wieder geradlinig, eilten die beiden Padawane auf das Fabrikgelände der Van-Dar Corp. zu, hielten dabei aber stets ihre Umgebung im Auge. Rin spurtete voran, da er das Gebiet zuvor schon erkundet und die möglicherweise passendste Stelle ausgemacht hatte, um den zeh oder zwölf Meter hohen Zaun, der vermutlich unter Hochspannung stand, zu überwinden. An der südöstlichen Grenze fanden sie schließlich den Baum, den Rin ins Auge gefasst gehabt hatte, nickte Jibrielle zu. Diese sonderierte erneut vorsichtshalber die Umgebung, ärgerte sich noch einmal kurz darüber, kein Nachtsichtgerät mitgenommen zu haben, bevor ihr ihre Machtsinne wieder einfielen, sie die übernatürlichen Fühler in alle Richtungen ausstreckte und den nächste lebenden Organismus - von Rin mal abgesehen - in dem ca. dreißig Meter entfernten Wachhaus ausmachte. Sie nickte zurück und so krakselten die Schülerin von ChesaraSyonette und der Schüler von Manyu Dhii die verdorrte, aber stark verästelte Weide hoch.

"Wie du siehst ... sieht man uns hier nicht."
"Schön ähm ... schattig." hauchte Jibrielle und blickte bedröppelt in die Finsternis der mondlosen Nacht um sich herum. Aber so nah an der Fabrik und der doch nicht üblen Beleuchtung auf dem ganzen Gelände hatte Rin tatsächlich einen Ort erspäht, der Dank des Schattens eines Kühlwassertanks regelrecht im Schatten lag. Nur mit einer Wärmebildkamera hätte man sie dort im Baum hocken sehen ... jahhh ... hoffentlich benutzten sie sowas hier nicht, dachte sich Jibrielle.
"Kannst du ordentlich springen?"
Jibrielle machte ein Geräusch, als hätte sie sich gerade an Mineralwasser verschluckt, grinste bloß und stieß sich elegant wie eine Katze vom vertrockneten Holz ab. Wenn sie etwas konnte, dann jawohl Zirkusakrobatik wie diese. Die fehlenden 6 Meter meisterte sie problemlos, flog in einem Abstand von 50 Zentimetern über den elektrifizierten Zaun, nutzte die Macht um ihren Fall zu entschleunigen und landete ebenso félin, wie sie abgesprungen war. Keck drehte sie sich zu ihrem Padawankollegen um und schenkte ihm grinsend ein Zwinkern. Als hätte sie Rin damit ein Zeichen gegeben, sprang der Rothaarige hinterdrein und landete kaum weniger elegant neben der Brünetten.

"Ich kam aber höher ... außerdem machte ich noch ne Rolle ..." flüsterte sie und stupste Rin in die Schulter. Der wollte gerade zurückgrinsen, als sie plötzlich laute Stimmen hörten, die eine herannahende Patroillie andeuteten, und sich Rins Gesicht verfinsterte.
"Psst!" zischte er und hechtete an den Wassertank, machte sich so schlank wie möglich, was Jibrielle ihm sofort nachmachte.
"Wie kommen wir jetzt über den doooch etwas zu hell erleuchteten Abstand zur Fabrik?" hauchte die Padawan bloß und war es allmählich leid, dass Rin die ganze Zeit einen auf Anführer machte.
"Wir müssen sofort an ihnen vorbei, sobald sie den Kühlturm passiert haben. Von hier aus wird uns niemand sehen, wenn wir nicht außerordentliches Pech haben. Eins, zwei-"
"Drei!" flüsterte Jibrielle und lief als Erste los. Das zum Glück recht laut scheppernde Wachfahrzeug war keine zehn Meter entfernt, als beide an ihm vorbeihuschten und trotz übermenschlicher Geschwindigkeit muxmäuschenstill gewesen waren. Sie erreichten schließlich die Außenwand des Kolosses, eine Stelle, die selber nicht direkt angestrahlt wurde und halb von einer Ausstülpung der Fassade verdeckt war. Hier sollten sie nicht gesehen werden können - es sei denn sie warteten fünf Minuten, bis die nächste Patrouillie vorbeikam. Doch kaum waren sie da, untersuchte Rin auch schon eine größere Luke, die kein direkter Zugang zu sein schien, um so ein Szenario zu vermeiden.

"Mist! Ich hatte gedacht, dass man das Ding vielleicht einfach so aufkriegt. Du bist nicht zufällig eine begabte Schlossknackerin?"
"Nicht das ich wüsste."
"Okay ... was machen wir dann? Ach klar, wir benutzen unsere Allzweckschlüssel."

Er hatte schon die Hand an seinem Lichtschwert, als er es sich anders überlegt und eine einladende Geste gegenüber Jibrielle macht.
"Du ... darfst das gerne übernehmen." meinte er milde lächelnd, woraufhin Jibrielle eine amüsierte Verbeugung andeutete, das Lichtschwert in die Fingerspitzen schnell ließ und geschwind zwei gezielte Löcher borte, wo sie die Scharniere vermuteten. Diese würden hoffentlich erst entdeckt werden, wenn sie schon wieder über alle Berge waren. Außerdem konnten sie leicht auch für Blastereinschüsse gehalten werden, was gleich weniger Kavallerie auf den Plan riefe.
Als sich der Durastahl löste, wurde er sanft umfangen und zu Boden gelegt.

"Bitte nach dir." näselte Jibrielle und ließ Rin vor ihr im Loch verschwinden, bevor sie es wieder mit der Platte abdeckten. Drin waren sie!

Jibrielle wünschte sich, dass jetzt alles sehr schnell gegangen wäre. Doch tatsächlich folgte nun ein langes Durch-Gänge-Schleichen, Sich-An-Wachen-Vorbeimogeln und Bloß-Nicht-Auffallen. Zuerst passierten sie einige weiträumige Produktionshallen, durch die hier und dort ein Söldner schlenderte und sich dann und wann auch mal in der Gesellschaft eines Kollegen befand, der von der Standhaftigkeit seines besten kleinen Freundes erzählte. Schließlich fanden sie ein kleines Treppenhaus und gelangten so in die zweite Ebene. Dort folgte nochmal viel von demselben, nur dass sie hier vor allem eine Menge Container befanden, die mal mehr, mal weniger strukturiert in der Gegend platziert waren, manchmal wie auf einem zugemüllten Schachbrett, manchmal wie in Reih und Glied. Auf einem Schild hatte Jibrielle gesehen, dass sowohl die zweite Etage, als auch das Kellergeschoss als Lagerhallen dienten, die mit einem Schwertransport Lift miteinander verbunden waren. Vom zweiten Stock aus wurden die Materialien oder schließlich auch verschifft, was durch einen gewaltigen Hangar an der Nordseite geschah. Man musste kein Genie sein, um sich vorstellen zu können, dass nicht alles in diesen Kontainern für die Produktion gedacht war oder aus ihr hervorging. Den richtigen heißen Kram hatten sie vermutlich unten liegen, während hier nur die bald entschwundenen, mehrtonnigen Kistchen lagerten. Das alles war jedoch recht uninteressant, denn sie wollten bloß in die Büroräume in den obersten Bereichen des Fabrikblocks.


"Was machen wir eigentlich, wenn die liebe Alyssa Van-Dar doch zuhause ist und gerade über einem Pot Kaffee und nem Aktenordner brütet?" fragte Jibrielle schließlich, als sie eine weiteren ewiglangen, von Containern gesäumten Gang entlang schlichen. Am Ende des Ganges zeichnete sich eine große Aufzugtür ab, die die Padawane hoffentlich durch herumgeklettere im Aufzugschacht nach oben bringen würde.
"Keine Ahnung. Ich würde sagen, dass wir sie lieber überwältigen, als hier mit leeren Händen einfach so wieder abzuhauen." sagte Rin und klang dabei irgendwie finsterer, als er es vielleicht beabsichtigt hatte.
"Na toll! Wir dürfen aber nicht vergessen, dass ihre Schuld noch immer nicht bewiesen ist."
"Ohhhh, das ist mir bewusst." sagte Rin diesmal entschieden finster und Jibrielle erinnerte sich in diesem Moment nur zu gut an seine Auseinandersetzung mit Venice.
Jibrielle Antwort erstarb in ihrem Mund, als urplötzlich die Aufzugstür aufschoss und gemäßigten Schrittes ein halbes dutzend Wachen daraus hervortraten. Ihre Schatten vielen nur wenige Meter in den Raum, war die Beleuchtung des Aufzuginneren doch recht schwach, doch würden sie nur wenige Schritte brauchen, bis einem von ihnen die beiden Fremden im Gang auffallen würden.
Die Padawane wechselten nur für den Bruchteil einer Sekunde Blicke aus. Sie hatten keine Möglichkeit zwischen die Container zu schlüpfen, da sie dicht an dicht aufgereiht waren. Darüber hinaus waren durchweg drei Stück übereinander gestappelt und reichten fast bis zur Decke. Zum Glück wussten beide instinktiv, was zu tun war. Blitzschnell sprang sie hoch, einer nach links, einer nach rechts, hechteten zwischen Decke und Container. Jibrielle landete überraschend weich, doch schwand ihre jähe Freude über diesen Umstand augenblicklich, als sie merkte, wie sie, auf einer weichen Plane gelandet, nun auf ihr in Richtung Containermitte und schließlich zwischen den Stoff rutschte, um in zwei Meter tief ins innere zu stürzen. Jibrielle sah noch Rins überraschten Gesichtsausdruck, wie er sicher auf harten Durastahl ruhte, da war sie auch schon weg.

Die Wachen hörten nicht, wie die Container-Jibrielle auf dem Geröll aufschlug - zum zweiten Mal an diesem Tag.

"Autsch ..." keuchte Jibrielle in stickiger Finsternis, rieb sich den Kopf und versuchte dann ganz geräuschlos zu sein. Hatten die Wachen etwas gemerkt? Hatten sie etwas gesehen? Hatten sie sie Keuchen gehört? Sofort streckte die Padawan ihre Machtsinne aus, zog die fremde Kraft ein und fühlte so, wie die Männer außerhalb des Containers durch den Gang zogen. Sie hatten nichts bemerkt!

Ein großer Stein viel von Jibrielles Brust. Metaphorisch, denn sie hatte schon geglaubt, sich verraten zu haben. Buchstäblich, denn offenbar war sie in einem Container voller Steine gefallen und hatte sich dabei halb eingegraben. Vorsichtig zog sie in der stockfinster Dunkelheit eine Gliedmaße nach der anderen aus dem Geröll und bedauerte die beim Sturz entstandenen fiesen Aufschürfungen. Natürlich musste sie noch ganz still sein, war die Gefahr doch noch nicht gebannt. Die Wachen passierten in diesem Moment gerade erst die Container, in und auf denen sich die Padawane verbargen. So verharrte Jibrielle reglos und verfolgte die Wächter mit ihren Machtsinnen. Doch was war das? Irgendwas in der Macht war anders, reagierte auf ihre ausgestreckten Fühler. Da tastete Jibrielle ihre ganze Umgebung mit der Macht ab und stieß augenblicklich auf eine enorme Reaktion direkt unter ihr: Sie saß darauf!
Beinahe hätte sie vor erstaunen laut aufgekeucht. Hastig fuhren ihre Finger über das vermeintliche Geröll auf dem sie gesessen hatte, und holte schließlich, als ihr Verdachtsmoment immer größer wurde, in die Tasche und holte eine kleine Taschenlampe heraus, die ein natürlich Licht von sich gab. Als sie es anknippste, entwich der Padawan ein demütiges Seufzen.

Der ganze Container war voll mit Kristallen in allen Farben und Formen. Manche steckten noch zum großen Teil in Erd- oder Steinklumpen fest, hatten teilweise einen ganzen Felsen daran, manche aber schienen fast gänzlich ohne Rückstände zu sein und schienen, abgesehen davon, dass sie noch nicht geschliffen waren, perfekt. Wie kamen die alle hierher? Schmuggelte Van-Dar etwa Kristalle? Warum? Hier mussten noch mehr davon rumstehen. Konnte es etwa wirklich sein, dass die Van-Dar Corp. das Imperium und damit den Sith-Orden mit Lichtschwertkristallen versorgte? Oder stahlen sie sie einfach von der Republik und Van-Dar übernahm die Hehlerei? Wie auch immer, jedenfalls war der Anblick überwältigend. Nach und nach kamen die ganzen Namen, die Jibrielle alle mal gelesen und beinahe auswendig gelernt hatte, als sie vor einiger Zeit ihr großes Jedi-Studium betrieben hatte und auch versucht war, alles über Lichtschwerter und Lichtschwertkristalle herauszubekommen. Viele der Namen vielen ihr auch wieder ein: Bondar, Sigil, haufenweise Adegan natürlich, Opila und und und.


"Jibrielle? Ist alles in Ordnung? Du kannst jetzt rauskommen." hörte Jibrielle auf einmal die Stimme von Rin. Er schien bereits wieder unten zu stehen und nach seiner Kollegin zu rufen. Anscheinend hielt sich seine Sorge aber in Grenzen. An einer Seite waren das Kristallgeröll soweit aufgehäuft, dass Jibrielle glaubte, dort den Rand zu erreichen und einfach die Plane zu lösen, was ihr auch gelang. Dann hatte sie eine Idee, griff sich den nächstbesten Klumpen, einen violetten Kristall, der fast ganz von Gestein frei war - Hurrikaine nannte man ihn, glaubte sie sich zu erinnern - steckte den Kopf über den Rand des Containers, grinste Rin an und warf ihm den Klumpen zu. Überrascht fing er ihn auf und sah verwirrt zurück.

"Ein Kristall? Wo hast du den denn her?"
"Das ganze Ding ist voll davon! In allen Sorten, die du dir vorstellen kannst!"
"Pssssssssssst! Leiser!"
"T´schuldigung!" sagte Jibrielle, nun leiser.
"Wo können die soviele Kristalle her haben? Da müssen ja zig Mienen dran beteiligt sein."
"Klar ... aber so wie die zusammengewürfelt sind ... ich glaub die wurden eher zusammengeklaut."
"Dann aber im großen Stil. Nagut, komm runter. Den violetten Liebling nehmen wir wohl mal als Beweisstück mit."
"Schon da ..." sagte Jibrielle und wollte schon hoch- und aus dem Container springen, als sie etwas zögern ließ. Ein merkwürdiges Gefühl, eine instinktive Regung zog sie zu der anonymen Kristallmaße hinter und unter ihr. "Einen Moment ..." flüsterte sie Rin schon im Wegdrehen zu, hüpfte wieder zurück, fixierte einen bestimmten Punkt und wühlte einen Brocken nach dem anderen davon, bis sie plötzlich einen kleinen, strahlendgelben Kristall vor sich liegen sah. Dies war kein warmes, ins orange abdriftende Gelb wie es die Bienchen trugen. Es war ein helles, dem Sonnenlicht gleichendes Gelb, dass dieser Kristall von sich gab. Wie ein Kanarienvogel, der sich als Zitrone verkleidet hatte. Doch war nicht nur seine Farbe beeindruckend. Jibrielle spürte, wie sie der Stein anzog, wie ihn eine Wildheit umgab, geradeso als würde ein kleiner Wirbelsturm um ihn jagen. Sie gab dem unwiderstehlichen Drang nach und ergriff ihn - und augenblicklich kamen Stein und Padawan zur Ruhe. "Dieser Stein ist wie für mich gemacht ..." dachte Jibrielle, schaute sich sein fast grelles Leuchten nochmals und ließ ihn schließlich in der Hosentasche verschwinden. Es war ja für einen guten Zweck.

"Ich komme schon." sagte Jibrielle, drehte sich wieder um und hüpfte aus dem Container. Als sie auf dem Boden aufkam, klimperte etwas und als sie sich umwandte, erkannte sie eine dreckigen, mit etlichen Fels umgebenen, türkisen Kristall, an dem sie sich verfangen haben und den sie dadurch mit rausgezerrt haben musste. Jibrielle hob ihn auf, schaute ihn für drei volle Sekunden ruhig an und steckte ihn instinktiv ein. Ein Beweismittel mehr konnte erst recht nicht schaden.

]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - zweite Oberetage - mit Rin[
 
|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- {Rin} -- mit Jibrielle --|\/\/\|

Rin und Jibrielle standen inmitten eines großen, langezogenen Saals, in dem sich in der Mitte ein absurd langer Konferenztisch befand. Während der Tisch und die zahlreichen, luxeriösen Stühle, die ringsherum aufgestellt waren, das Zentrum bildeten, befand sich dahinter, am Ende des Raumes, noch ein ausladender Schreibtisch, versehen mit dem charakteristischen Chefsessel. Alles lag in relativer Finsternis, war doch Nacht und nur das Licht, dass durch die überdimensionalen Fenster von draußen hereinkam, erleuchtete die Szenerie. Die Padawane beschauten den ganzen Saal, der das Büro von Alyssa Van-Dar sein sollte, und zumindest Jibrielle blickte offenkundig bedröppekt drein.

Sie hatten es geschafft sich den Fahrstuhlschacht hochzuarbeiten, ohne von den hoch und runter rasenden Liften, mit denen die Wachpatroillien auf Streife waren, zerquätscht zu werden, hatten schließlich die Chefetage erreicht und sich an einigen kleineren und größeren Büros, in denen wohl die Zahlenschieber und Angestelltenzusammenschreier arbeiteten, vorbeibewegt, hatten sogar lange Reaktorschächte durchquert, und schließlich ihren Bestimmungsort erreicht. Doch anstatt dass sich vor ihnen das Eldorado der Informationsflut über kriminelle Aktivitäten auftat, standen sie doch nur in einem großen Konferenzsaal mit Protz-Chef-Schreibtisch-Thron.


"Das kann doch nicht sein ..." flüsterte Rin, etwas genervt klingend, und trat vorwärts, durchquerte den Saal. Jibrielle folgte ihm mit etwas abstand, blickte aber eher ratlos auf den unverschämt pompös eingerichteten Raum.
"Also hier scheinen die Beweismittel ja nich gerade rumzuliegen.", stellte Jibrielle trocken fest und fragte sich, wie sie überhaupt von Anfang an hätten davon ausgehen können, dass das so einfach werden würde. Als ob hier eine Urzeitliche Buchhaltung mit Ordnern voller bedruckter Papierseiten auf sie warten würden. Natürlich mussten sie elektronisch daran ran kommen, wenn überhaupt ... nur hatte Jibrielle nicht nur keine Ahnung, wie sie sowas extrahieren konnte, noch war sie sich so sicher, dass hier überhaupt die richtige Schnittstelle zu finden sein würde. Wie dumm waren sie eigentlich gew-
"Naja, wir brauchen nur den richtigen Port finden. Das Hacken besorg ich dann schon." meinte Rin geistesabwesend und wedelte mit einem kleinen gerät, was wie eine mit Nägeln beschlagene Festplatte aussah. "Damit kommen wir schon durch die Sicherungen, die es hier noch geben dürfte."
"Wenn hier überhaupt irgendwas ist. Vielleicht befinden sich ja alle Daten auf einem transportablen Apparat, wenn sie nicht auf irgendeinem abgelegenen Firmenrechner sind. Haben wir nicht vielleicht zu kurz gedacht, sie hier oben zu vermuten? Was ist?" fragte Jibrielle, weil Rin plötzlich in der Bewegung erstarrt war. Langsam wies ihr Padawankollege nach vorne, auf die Wand, vor der der lächerlich mayestätische Schreibtisch stand.
Jibrielle guckte genau hin, sah aber überhaupt nichts - zumindest nichts, was sie nicht schon vor drei Minuten gesehen hatte. Sie wollte schon losfragen, bevor sie stattdessen doch durch die Macht nach vorne griff und deutlich die Aura einer anderen Person hinter dieser scheinbar soliden Wand ausmachte. Jibrielles Augenbrauen schossen nach oben.


"Ein geheimer Raum!" zischte Jibrielle überflüssiger Weise, während beide langsam darauf zu gingen.
"Irgendwo muss es einen Mechanismus geben, um reinzukommen."
"Meinst du, dass sie es ist?" Wer sonst, wenn nicht Alyssa.
"Scheint so." sagte Rin, zuckte aber mit den Achseln und umrundete den Schreibtisch. Jibrielle nahm bereits das Lichtschwert in die Hand.
Großartig! Jetzt stießen sie also doch auf die Hausherrin. Und was nun? Konnten sie sie überwältigen, ohne sie zu verletzten? Konnten sie sie ausfragen, ohne ihr Schaden zuzufügen? Würde sie nicht alles abstreiten, vielleicht sogar zu Recht? Sie hatten zwar die Kristalle gefunden, aber was wenn das alles legal war ... oder zumindest legal genug? Was wenn sie sonst keine Beweise finden würden? Ohje!


"Ich habs, glaub ich." flüsterte Rin, Jibrielle hörte ein leise klicken und augenblicklich schoss direkt hinter dem Chefsessel die halbe Wand in den Boden. Beide Padawane setzten sich abrupt in Bewegung. Alyssa Van-Dar reagierte sofort auf das in ihren Augen eigentlich unmögliche Öffnen ihres privaten Arbeitszimmers, indem sie den neben ihr liegenden Blaster ergriff, in ihrem Bürostuhl herumwirbelte und schoss. Jibrielle hatte die Türschwelle kaum überquert, erreichte sie der Laserschuss. Zum Glück war mit dem Blastergeräusch zeitgleich ihr Lichtschwert erwacht und so deflektierte die Padawan mit einer instinktiven Bewegung den roten Lichtblitz mit der grünen Klinge. Nur ein anderer Instinkt, ein instinktives Zögern, bewahrte sie davor, den Schuss direkt auf seinen Urheber umzulenken, weshalb eine feluccianische Topfplanze ein Brandloch verpasst bekam, anstatt Alyssa Van-Dar. Doch zu einem weiteren Schuss kam die CEO nicht, da auch Rin mit voller Jedigeschwindigkeit ins Zimmer stürzte, erst im Ausholen mit dem Lichtschwert dasselbe aktivierte und in einer Bewegung den Blaster zerteilte und die Laserklinge direkt von Alyssas Kehle zum Stopen brachte. Die Firmenmatronin gefror in ihrem Stuhl, blickte mit zunächst blanken Entsetzen in Rins Gesicht, der wie der eleganteste Tod in der Geschichte über ihr verharrte, unbewegt, unerbittlich dreinschauend, unnatürlich gekrümt, bereit jeden Moment Schluss zu machen. Jibrielle, ebenfalls angespannt - doch nicht in Beinahe-Exekutionsmodus, reichte ja auch einer - tauchte neben ihm auf und sorgte dafür, dass Van-Dars Augenpaar zwischen beiden Eindringlingen hin und her sprang.

Sie kannten die junge Frau bislang nur vom Foto, dass sie bei einem Wahlkampagnenauftritt für das Abgeordnetenhaus zeigte. Und wie schon auf dem Foto, war sie auch im echten Leben ziemlich hübsch. Sie hatte lange schwarzes Haar, das seidig glänzte und in seiner Pracht auch nicht von den durchaus ansehnlichen Hörnern auf ihrer Stirn gestört wurde. Die Zabrak konnte sich, wie es sich ja meist für Politiker und zukünftige Demagogen gute Sitte war, wirklich nicht über mangelhaft ästhetische Gene beklagen. Innerlich schnaubte Jibrielle, weil sie tatsächlich seit ihrem Beitritt bei den Jedi vor einigen Jahren stets nur mit solchen Leuten, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielten, zusammen traf, die auch hübsch waren. Verrückt.
Jibrielle blickt die Frau ernst an, hart und durchdringend, doch fühlte sie sich gerade hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Ekel. Oh, hoffentlich war diese Frau schuldig. Nur so würde es Jibrielle gelingen, sich selbst genug zu vergeben, für dass, was sie Alyssa grad antuen mochten.


"S- ... Sith?" erklang Alyssas Stimme, die trotz der deutlich mitschwingenden Panik, eine dominant arrogante Note erkennen ließ, die wohl ihren normalen Stimmklang auszeichnen musste. Vermutlich war es Chefin Van-dar nicht gewohnt, Todesangst zu haben. Jibrielle lauschte auf. Sith? Wieso glaubte Alyssa, dass sie Sith waren? Wieso sollten Sith sie bedrohen, wenn sie doch unter einer Hehlerdecke steckten? Also abgesehen davon, dass Sith unberechenbare Psychopathen waren?
"Seid ihr ...? Wollt ihr mich ..."
"Wir sind Jedi.", sagte Rin verächtlich, offenbar zutiefst von der Vorstellung beleidigt, jemand mochte ihn für einen Sith halten. Als sich Alyssas Gesichtsausdruck schlagartig veränderte, spürte Jibrielle förmlich, wie Rin in sich hineinfluchte. Nun hatten sie womöglich einen unheimlichen Vorteil verspielt. Jibrielle rollte mit den Augen. Naja, das wäre ihr vermutlich selbst passiert, dachte sie.
"Oh zum Glück ...", hauchte die Zabrak plötzlich und die ganze Anspannung schien förmlich aus ihr herauszuströmen. Schlagartig wechselten Rin und Jibrielle einen überraschten Blick. Was zur Hölle war hier los? Standen sie auf dem Schlauch? Warum glaubte diese Frau, die Sith wollten sie Töten und die Jedi wären ihre Rettung? Hatte sie Venice gelinkt? Hatte sich der Planet an einem Tag um 180 Grad gedreht? Jibrielle dachte schon darüber nach, die Frau bei den Schultern zu packen und solange zu schütteln, bis das alles eines Sinn ergab. Zum Glück fiel ihr vorher eine bessere Idee ein und sie spielte mit. Oder besser gesagt: Sie versuchte ihr eigenes Spiel zu spielen.

Bevor Rin dazu kommen konnte, sich einen Reim auf das alles zu machen, sprach Jibrielle.

"Zu früh der Freude, Alyssa.", sagte Jibrielle und schaute die CEO so gleichmütig an, wie sie nur konnte. Und siehe da: Nun kamen die Fragezeichen zurück in das Gesicht der Zabrak. Jetzt kam alles darauf an, überlegte Jibrielle, dass sie jedes weitere Wort gut überlegte. Zum Glück zeigte immerhin Rin seine offensichtliche Überraschung über Jibrielles plötzliche Maskerade nicht, sondern blickte stattdessen weiter finster drein.
"Wir wollen zuerst die nötigen Beweise. Ohne das ... Material, gibts keinen Deal." Ohje! Deal, wirklich? Was plapperte sie da? Zum Glück schien Alyssa nicht sofort wieder alles zu durchschauen - in erster Linie zu durchschauen, dass die Jedi im Moment eigentlich total ahnungslos waren - und reagierte, zwar reserviert, aber doch entgegenkommend.
"Ich ... verstehe. Ich saß gerade über den Listen. Ist alles auf meinem Datapad. Zwar verschlüsselt, aber es ist da. Ihr könnt das alles haben, solange ich nur Straffreiheit garantiert bekomme. Und Schutz. Dafür kriegt ihr sogar ihre Namen ... naja, die die ich kenne."
Aha! Dann hatte sie also doch, tatsächlich, wirklich und wahrhaftig Dreck am Stecken! Der Macht sei Dank! Doch warum wollte sie sich jetzt auf einmal von irgendwas freikaufen? Wieso schlug sie nicht alles ab? Wegen den Sith? Nur warum musste sie sich auf einmal fürchten? Wenn Venice recht gehabt hatte, warum hatte sich dann das Rad für Van-Dar gewendet? Was hatte sich geändert? Jibrielle blickte Rin an und konnte sich eine gewisse Ratlosigkeit in den Gesichtszügen nicht verkneifen. Rin nickte ihr zu.
"Gib uns das Datapad, Alyssa." sagte Rin mit einer Stimme hart wie Stahl. Die zabrakische CEO zögerte nur für einen Wimpernschlag, bevor sie ungeschickt hinter ihrem Rücken rumtastete, den Datenpad von einem größeren Bildschirm löste und ihn Jibrielle reichte.
"Müsste noch alles offen oder zu öffnen sein ..."

Jibrielle schaute auf das Gerät, sah Tabellen über Exportzahlen, Diagramme in Wachstumsberichten, Auflistungen von Namen und und und. Jibrielle hatte keine Ahnung, was da alles drinstand, keine Ahnung, ob sie dort auf illegale Machenschaften schaute. Doch offenbar bereiteten sich gerade alle Geschäftsunterlagen der Van-Dar Corp. vor ihr aus. Hier schien einfach jedes Detail aufgelistet zu sein, was die Firma tat oder getan hatte. Hier mussten sich irgendwelche Beweismittel finden lassen. Doch vorsichtshalber miemte Jibrielle die skeptische, professionelle Ermittlerin. Außerdem hatte sie schließlich noch immer keine Ahnung, warum sich Alyssa verhielt, wie sie sich verhielt.
"Ich hoffe, dass ist auch wirklich alles. Sonst platzt der Deal."
"Es ist alles drauf, was ihr braucht.", sagte Alyssa und nickte vertrauensvoll - doch spürte Jibrielle, dass sie irgendwas verbarg.
"Also gut. Bitte mach den da mal an.", sagte Rin auf einmal an Jibrielle gerichtet und wies auf einen großen Bildschirm. Die Padawan nickte, fand den richtigen Knopf und die Nachrichten des Tages erhellten den Raum. Alle Anwesenden starrten auf den Schirm und nur die CEO mit dem Lichtschwert am Hals schien davon total überrascht, dass auf einmal Fernsehen geguckt wurde.

"Schlagzeile aus Worlport! Die Kandidatur der Firmenerbin Alyssa Van-Dar nahm am heutigen Mittag ein abruptes und überraschendes Ende. Kurz vor der Abgeordnetenwahl erreichte ein Notantrag das Parlament und Abgeordneter Reboush überhäufte Van-Dar mit Korruptionsvorwürfen. Er bezichtete sie der Schieberei in intergalaktischer Größenordnung, sowie der illegalen Kooperation mit dem Galaktischen Imperium. Seine Beweisstücke wirkten auf das Abgeordnetenhaus überzeugend genug, um Van-Dar schon im Vorfeld von der Wahl ausschließen zu lassen. Augenzeugen berichten, wie sie fluchtartig die Stadt verließ, nachdem weitere rechtliche Schritte gegen sie angekündigt wurden. Und nun zum Sport: Die Worlport-Wombats gewannen heute nach einem gebeinerschütterndem Spiel gegen die Worlport-Wisekrackers mit 8 zu 2. Live aus der Arena mit Bildern von der Schlägerrei in der Fankurve ist jetzt ..."

Das Hololicht erlosch und Stille senkte sich über das merkwürdige Trio, einzig das blaue Lichtschwert summte vor sich hin. Bis Rin nach wenigen Sekunden herzhaft zu lachen begann.

|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- {Rin} -- mit Jibrielle und Alyssa Van-Dar --|\/\/\|
 
]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - Führungsetage und Fabrikkern - mit Rin und Alyssa Van-Dar[

"Was für eine Fleischerfahrt." sagte Rin, zuckte mit den Schultern und lächelte gequält. Ja, so sah es wohl aus. An dem gleichen Tag, als zwei Jedi entsandt waren die nötigen Beweise gegen diese Wirtschaftsverbrecherin und mutmaßliche Kidnapperin zu sammeln und somit zu verhindern, dass sie zu allem Überfluss auch noch eine mächtige politische Position erringen könne, wurde sie offiziell an den Pranger gestellt wurden. Waren also diese Informationen auf dem Datenpad überhaupt noch notwendig? Konnten sie nicht einfach von dannen ziehen? War außer Spesen nichts gewesen?

"Was soll das? Was ist hier los?" fragte Alyssa nun, die wohl zu riechen schien, dass sie die Jedi wohl falsch eingeschätzt hatte. Rin erwiderte ihren Blick kalt.
"Du wirst doch sicher hier irgendwo einen privaten kleinen Gleiter rumstehen haben. Damit fliegen wir jetzt in Richtung Worlport. Aufstehen."
Doch die Zabrak blieb in ihrem Stuhl sitzen, auch wenn noch immer das Lichtschwert gefährlich nah bei ihrer Kehle ruhte.
"Ihr hattet überhaupt nicht gewusst, was im Parlament vorgefallen ist, oder? Warum ward ihr dann hier? Was wollt ihr?" fragte sie nun sichtlich nervöser als zuvor. "Ich kann mich doch auf die Immunität und den Schutz verlassen?"
"Tut mir leid, aber für solche Deals sind wir eigentlich gar nicht befugt." sagte Rin und lächelte grimmig, wenn auch kein bisschen Freude in dem Lächeln lag. "Wir waren unanhängig hier - und wir nehmen dich jetzt mit, nicht dass du doch noch abhaust oder dich ein Imperialer zum schweigen bringt, und-"
"Nein! Nicht nach Worlport! Da überleb ich auch nicht lange!" schrie Alyssa nun beinahe und in ihren Augen stand erneut die Panik. "Wer hat euch geschickt? Wenn ihr Jedi seid, dürft ihr mich da nicht hinbringen! Ich bin nicht die einzige, die mit dem Imperium und den Sith zusammenarbeitet! Es gibt noch andere Konzerne, andere Mitglieder im Parlament - jetzt wo man mich anklagt, werden sie mich aus dem Weg schaffen wollen."
"Ist das wahr?"
"Wer?" sagte Rin, nahm nochmals das Datapad und scrollte hin und her. "Hier steht nichts von anderen Abgeordneten. Du lügst!"
"Nein!" schrie Alyssa erneut.

Jibrielle musterte sie eindringlich, griff sogar in die Macht hinaus und versuchte ihre Gefühle zu lesen. Die emotionale Welt der Zabrak eröffnete sich ihr mit einer Klarheit, wie sie sich die Padawan früher nie erträumt hätte. Sie konnte genau die Gefühle sehe, die Alyssa umtrieben. Doch leider, konnte sie sie nicht genau ordenen, nicht sagen, wieso sie was fühlte. Sie sah nur: Angst, Wut, Zurückhaltung. Sie log tatsächlich, oder verschwieg irgendwas. Nur was?
"Ich habe die echten Namen natürlich alle bloß in meinem Kopf. Doch zusammen mit den Aufzeichnungen, könnte ich das alles belegen. Ich brauch nur Schutz!"
"Ich weiß nicht Alyssa. Hier steht auch nichts über den Kinderhandel."
"W- ... welcher Kinderh-"
"Lüg uns nicht an." sagte Jibrielle mit ruhiger, klarer, doch schneidend gebietender Stimme. Sie hatte sofort gemerkt, wie etwas in Alyssa aufgeflammt war, bei dem Wort "Kinder". Sie log!
"Wenn stimmt, was du behauptest, sind wir vielleicht das Einzige, was dich vor der Klinge eines Sith oder dem Unfalltod im Gefängnis retten kann. Und wo wir gerade davon sprechen: In dem Beitrag wurde auch nichts von dem Kinderhandel erzählt. Im Datenblock hatte ich naheliegenderweise auch nichts davon gesehen."
"Da fehlt wohl ein Teil, was Alyssa?"
"Ich -"

"Du hast sowohl das Imperium, als auch mit den Sith Geschäfte gemacht, oder? Bislang sind aber nur die "normalen" Machenschaften mit dem Imperium aufgeflogen. Und das würdest du natürlich am liebsten auch so lassen, um nicht mehr negative Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen oder gar deine Immunität zu gefährden. Weshalb du den Sith Kristalle lieferst düfte nicht schwer zu erraten sein. Aber was machen sie mit den Kindern?" fragte Jibrielle und baute sich mit verschränkten Armen vor Alyssa auf. Rin schaute die Padawan leicht erstaunt an, vollzog selbst erst jetzt jene Schlüsse, die Jibrielle schon gemacht hatte.

"Ich weiß, dass du dich rauszuwinden versuchst, Alyssa. Mit aller Kraft. Aber momentan sind wir deine beste Chance."
Alyssa schaute zu Boden, suchte auf ihm nach einer Antwort, blickte schließlich aber auf, schaute geradezu herausfordern, sprach jedoch geradeheraus. Hatte sie eine Antwort gefunden - oder nur die nächst beste Lösung?
"Es gibt da einen Sith-Meister. Ich kenne seinen richtigen Namen natürlich nicht. Er nennt sich immer nur "Der Schlund". Er lässt sich wohl aus verschiedenen Teilen der Galaxis vorzugsweise Kindersklaven zusenden. Ich hab zwar von solchen Sachen keine Ahnung, aber es heißt, er macht das wohl, um unter ihnen Machtbegabte zu finden und sie früh unter seine Fittiche zu nehmen oder so. Keine Ahnung was mit denen geschieht, die nicht diese Kriterien erfüllen." sagte die Zabrak und schaute bei den letzten beiden Sätzen wieder weg, zur Seite, bloß nicht in die Gesichter der Jedi. Doch sie log nicht, das spürte Jibrielle. Sie schämte sich nur.

"Über diesen Schlund absolviere ich auch den Kristallhandel. Ansonsten kriegt das Imperium von mir, wie von vielen anderen Unternehmen auch, Waren zu besonderen Konditionen. Die Pro-Imperiumsabteilung im Parlament ist zwar klein, doch weitaus fleißiger was ihren wirtschafts-politische Einflussnahme angeht als der Rest. Ein paar von ihnen liefern wohl auch an die Sith, und allein schon, damit dieser weitere Aspekt nicht ans Licht kommt, wird man mich ausschalten. Außerdem wird auch den Sith egal sein, dass ich nichts verraten habe. Die machen mich sicher auch so mundtot."
"Ein paar schöne Freunde hast du dir da ausgesucht, Alyssa." meinte Rin und sah wirklich traurig aus, schüttelte sogar den Kopf. Alyssa blickte ihn schuldbewusst aber giftig an. "Sag uns die Namen der Abgeordneten, die deiner Meinung nach noch mitmachen. Lüg nicht und lass niemanden aus."
"Es sind auf jeden Fall Nagado, Madarna und Ouschiha. Bestimmt noch mehr, aber da kann ich nicht viel belegen."
"Venice auch?"
"Rin?"
fragte Jibrielle überrascht und blickte in das hart gewordene Gesicht ihres Mitpadawan.
"Ich weiß nicht genau."
"Gehört er dazu?" sagte Rin nochmals, nur lauter.
"Ja, kann schon sein!"
"Steh auf."
Unsicher schaute Alyssa zwischen Jibrielle und Rin hin und her, hatte zuviel Angst, als das ihre andere Angst sie im Stuhl hätte sitzen lassen können. Mit einer Hand holte Rin ein paar Schnellhandschellen hervor, reichte sie Jibrielle.
"Ist das wirklich notwendig?"
"Ich bitte dich. Warum sollten wir dir auch nur soweit trauen, wie wir spucken können? Bitte leg ihr die Handschellen an, Jib."
Da war es wieder. Das Zeichen, dass ihr jemand vielleicht schon zu vertraut geworden war. Die Padawan nickte. Drehte Alyssa vorsichtig um, und fesselte der Zabrak die Hände auf dem Rücken.
"Und wenn mich einer meiner Leute sieht? Wie soll ich ihm das erklären?"
"Dass sehen wir, wenn es soweit ist. Abmarsch."

]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - Führungsetage und Fabrikkern - mit Rin und Alyssa Van-Dar[
 
|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- {Rin} -- mit Jibrielle und Alyssa Van-Dar --|\/\/\|

Die Geheimtür zu Alyssa Van-Dars Arbeitszimmer öffnete sich mit einem raschen *Wusch* und hervor kamen eine auf dem Rücken mit Handschellen gefesselte Zabrak, der das ganze Gebäude gehörte, und zwei Jedi. Rin hatte das Lichtschwert erstmal wieder deaktiviert, doch taxierte er Alyssa immer wieder sehr genau - er wollte wohl in keine Falle tappen, die sie vielleicht noch im Petto hatte. Wer konnte schon so genau wissen, dachte Jibrielle, immerhin war sie skrupellos genug, Sklavenhandel mit Waisenkindern zu machen.

Die große Konferenzhalle mit ihrer gigantisch langen Tafel und dem Chefschreibttisch lag noch immer in mattem Zwielicht, drang doch einzig durch die hochgezogenen, zahlreichen Fenster an der Wand zu ihrer Rechten Licht hinein, das von den Scheinwerfern des unteren Fabrikgeländes stammten. Alyssa hatte erklärt, dass sie, um an ihren Privatgleite zu gelangen, in das zweite Obergeschoss mussten, wo auch der große Hangar war. Dafür mussten sie nur zurück durch den die Reaktorenschächte tangierenden Flügel, durch die Einzelbürosääle und rein in den Fahrstuhl. Wenn sie dabei bloß keinem Wachpersonal begegneten, würde sogar alles wie geschmiert ablaufen. Und wenn doch, musste Alyssa halt erklären, dass sie zu ihrem eigenen Schutz einen kleinen Urlaub machte.

In diesen Gedanken schwelend, ging Jibrielle nur drei Schritte hinter Alyssa, als sie auf einmal ein fürchterliches Gefühl überkam, eine dunkle Vorahnung. Rin musste es ebenso ergangen sein, denn auch er stoppte kurz nach der brünetten Padawan, als das Trio noch keine zehn Meter von der Geheimtür entfernt waren und die Saaltür noch gute 50 Meter. Schon im nächsten Augenblick öffnete sich eben diese Saaltür und eine langbeinige Gestalt trat mit gemächlichem, geschmeidigem Schritt herein. Sie trug ein knapp geschnittenes Outfit in Violett, welches im Wesentlichen aus einer Art sehr kurzer, passend geschnittener Hose und einem sportlichen Oberteil mit breiten Trägern bestand und dabei viel Haut zeigte. Elegante Boots mit kleinen Absätzen klackten kaum hörbar auf dem marmornen Boden. Um ihren Hals trug die Langbeinige eine Kette mit goldenem Anhänger, und obwohl das Licht nur so schummrig war, konnte Jibrielle erkennen, dass darauf soetwas wie eine zwölfblättrige Blume abgebildet war. Die Gestalt blieb nach einigen Schritten im Saal stehen und schaute mit ausdruckslosem Gesicht auf das Trio. Sie hatte langes, glattes, aber unordentliches, braunes Haar und von Schwärze umhüllte Augen, aus denen ein dunkles, giftiges Grün hervorblickte. Sie griff sich ohne Eile mit beiden Händen an den Rücken und holte zwei metallische, schmale Zylinder hervor. Als sich ihre beiden Lichtschwerter entzündeten, flammte ihr blutrotes Licht beißend auf und erfüllte den Raum für einen Augenaufschlag. Mit reglosen Zügen sprach sie, ihre Stimme melodisch, ruhig und kalt wie Eis.

"Mit oder ohne Trashtalk?"

Jibrielle und Rin packte die wie versteinert scheinende Alyssa bei den Schultern und zogen sie langsam hinter sich, griffen zu den Lichtschwertern.
"Das würde ich mir überlegen, wenn ich du wäre." sagte Rin, der Blick wie ein Adler, und versuchte seine Stimme so beherrscht wie möglich zu lassen. Jibrielle spürte, wie sich alles in Rin anspannte - so wie auch in ihr.
"Dieser Rat zeugt nicht gerade von Selbstbewusstsein. Überlasst mir Van-Dar."
"Soetwas tun wir nicht, das dürfte klar sein. Was hast du mit ihr zu schaffen?"
"Die liebe Alyssa dürfte ja mittlerweile Vöglein gespielt habe, also wisst ihr längst warum." Langsam kam die Sith auf das Trio zu, doch noch trennten sie viele, viele Meter.
"Ich habe ihnen nichts gesagt! Ich schwöre es! Sie haben mich entführen wollen!" schrie Alyssa und wich mit jedem Schritt, den die Langbeinige näher kam, zwei Schritte weiter vor ihr zurück. Jibrielles Schwerthand begann leicht zu zittern.
"Gebt mir Van-Dar und ich lass euch gehen. Solche Angebote mache ich normalerweise nicht."
"Nein!" entfuhr es Jibrielle, die mit aller Kraft versuchte ihre Hand davon abzuhalten, so heftig zu zittern. Das war er also: Ihr erster Kampf auf Leben und Tod. Ihr erster Kampf gegen einen Sith. Oft hatte sie darüber nachgedacht, wie es wohl werden würde, ob sie diese erste Probe überleben würde. Bislang waren alle Kämpfe bloße Übung gewesen. Und selbst die richtigen Kämpfe gegen bewaffnete Banditen waren nichts gewesen im Vergleich zu der Vorstellung, gegen einen anderen Machtnutzer ums eigene Überleben zu kämpfen. Diese blutroten Klingen hatte sie zuvor erst zweimal gesehen. Einmal als der naive Adrian mit dem Geschenk seiner Sith-Tante rumgespielt hatte. Und damals, an ihrem ersten Tag bei den Jedi, als Chesara fast von einer geisteskranken Ex-Sith getötet wurden wäre. Als sie, noch ganz grün hinter den Ohren, machtlos zuschauen musste, wie sich die Sith-Klinge über ihrer Meisterin erhob. Und nun schaute sie gleich auf zwei Schwerter mit diesem roten Glühen.

"Wir werden sie dir auf keinen Fall überlassen."
"Zum Glück. Jetzt wo ich darüber nachdenke, kann ich euch sowieso nicht leben lassen." sagte die Sith mit einem Achselzucken, ließ die Schwerter in ihrer Hand kleine Kreise in die Luft malen.
"Mit so einer Sith-Adeptin werden wir allemal fertig."
"Apprentice. Ach ja, ich vergaß mich vorzustellen: Darth Noirceur, habe die Ehre." erwiderte die Sith und legte den Kopf leicht schief, so als deutete ihr Körper ein Lächeln an, dass ihr Gesicht nicht zeigte. Jibrielle schauerte es bei diesem so wohlklingenden Namen. Warum es ihr nichts ausmachte, ihren Feinden ihren Namen zu verraten, lag leider auf der Hand.
"Wie auch immer. Jib?" sagte Rin und schaute Jibrielle in die Augen. "Alyssa muss zurück in ihr Zimmer."
Jibrielle nickte bloß kurz, blickte zur rückwärts gehenden Alyssa und gab ihr einen so präzisen und kräftigen Machtstoß, wie er ihr vielleicht noch nie gelungen war, und schleuderte die Zabrak so in ihr Arbeitszimmer zurück. Rin musste sich derweil auf den versteckten Schalter konzentriert und diesen aktiviert haben, denn die Tür schnappte augenblicklich zu. Dann brach die kleine Hölle los.

Im selben Moment sprangen die zwei Jedi und die Sith aufeinander los. Als hätten sie sich zuvor abgesprochen, drifteten Jibrielle und Rin auseinander, um die Sith auf ihrem Weg halb zu umrunden und sie anschließend gemeinsam von zwei Seiten zu attackieren. Doch die Langbeinige reagierte sofort, wandte sich nach links und schoß auf Jibrielle zu, die den ersten Stich mit einer instinktiven mit einer halben Pirouette abwehrte. Sofort erwachten die Bewegungen des Ataru in ihr und ließen sie aus der Verteitigung heraus sofort mit weiteren Drehungen zu Gegenangriffen übergehen. Die teuflisch roten Klingen peitschte bedrohlich schnell voran und beinahe hätte Jibrielle von beiden nicht mehr parieren können, doch zum Glück schloss Rin im nächsten Moment schon wieder zu ihnen aus und so bekämpften sie die Sith nun doch von zwei Seiten. Und der Macht sei Dank taten sie das!
Noirceur führte ihre Schwerter wie eines - als wäre sie nicht auf eine einzige Hand pro Griff angewiesen. Obwohl Rin mit den geschicktesten Finten und Riposten aufwartete, die sein Makashi zu bieten hatte, und Jibrielle einen Salti nach dem anderen schlug und glaubte, mit jeder neuen Halbdrehung die Sith doch mal auf dem falschen Fuß zu erwischen, währte diese alle Hiebe ab. Alle drei Kämpfenden sprangen was das Zeug hielt, gingen in die Hocke und wirbelten umher - vor allem Jibrielle - und bewegten sich so durch den ganzen Raum und über die lange Tafel. Sie schlugen kleine verkohlte Kerben ins Holz und warfen Stühle um. Jibrielle schlug das Herz bis zum Hals - und doch war sie im Geiste ganz ruhig. Ihr Körper probte den Aufstand und verging vielleicht geradezu vor Todesangst, doch hatte sie nach all der Zeit ihren Verstand so unter Kontrolle gebracht, dass sie sich nun ganz mit innerer Ausgeglichenheit dem Kampf widmen konnte. Wäre dem nicht so gewesen, hätte sie dies nach dem ganzen Training nicht irgendwann beherrschen gelernt, hätte sie die Sith bereits getötet gehabt.
Darth Noirceur parierte gerade einen Schlag von Rin, hieb aber gleichzeitig nach Jibrielle aus, die sich bloß mit einem Sprung vom Tisch retten konnte. Doch als sie landete traf sie einer der Stühle, durch Sith-Kräfte gestoßen, mitten auf die Brust und schleuderte sie davon. Rin sprang auf der anderen Seite hinunter und zog sich so, halb den einen Attacken ausweichend, halb die anderen abwehrend, vor der Sith nach und nach zurück. Jibrielles Atem raste! Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, hechtete sie wieder hoch und auf die Beine, ignorierte den dumpfen Schmerz auf ihrer Brust und folgte den anderen beiden, erreichte sie, als sie die große Tür des Saals erreicht hatten und hämmerte wieder auf die Sith ein. Nun bewegten sich die Kämpfenden den Flur der Oberetage entlang und auf die Reaktorschächte zu. Während sie Jibrielles Angriffe nur abzuwehren schien, machte die Sith immer weiter Druck auf Rin, schob ihn vor sich her. Und der noch vor ein paar Tagen so sicher scheinende Padawan konnte offenbar nichts dagegen tun. Immer tiefer Drangen die rot-grünen und rot-blauen Lichtblitze und gesellten sich bald zu dem unheimlich violetten grünen Leuchten der Ionengeneratoren. Nun wurde die Umgebung immer enger. Die Sith hatte sie in die Reaktorschächte getrieben, in denen sie sich nun nur noch auf recht schmalen Stegen fortbewegen konnten, auf denen maximal zwei Personen bequem nebeneinander Platz fanden. Hier wurde es immer schwieriger, die Sith effektiv zu umkreisen - was natürlich ihre Absicht gewesen sein musste. Riesige Energiestrahlen stiegen links und rechts in langen Reihen neben den Kämpfenden auf und versorgten die gewaltige Fabrik so ständig mit Strom. Aus den Augenwinkeln nahm Jibrielle war, wie sich unter ihnen, unter dem Steg auf dem sie ihren tödlichen Tanz tanzten, der es ziemlich tief hinunter ging. Der Reaktorschacht musste noch viele hunder Meter unterirdisch verlaufen und nur hier und da, wo über oder untere ihnen aus anderen Etagen gänge in den Reaktorschacht führen, befanden sich andere Platten und andere Stege. Jibrielle war klar, dass sich die Sith hiervon einen Vorteil erhoffen musste. Die Padawan befürchtete das Schlimmste, wenn es ihnen nicht schnell gelang, die Sith auszuschalten.

Rin gab alles und so langsam wich wieder die Panik aus dem Gesicht ihres Padawankollegen. Noirceur musste kurzzeitig sein Selbstbewusstsein geschmälert haben, doch nun trat wieder Überzeugung und Entschlossenheit in seinen Blick. Er hielt nun wieder richtig gegen und ließ sich nicht länger zurücktreiben. Nun war es wieder an der Sith, zusehends in Bedrängnis zu geraten. Jibrielle probierte eine tiefe Pirouettenkombination, wirbelte dafür in der Hocke umher und versuchte die Sith an mehreren Stellen, an Beinen und Füßen zu treffen, doch nutzte Noirceur diese Gelegenheit, einen Salto über Jibrielle hinweg zu machen, wobei sie die Padawan beinahe enthauptet hätte, wäre nicht Rins Parade dazwischen gegangen. Nun keinen Gegner mehr im Rücken, sprang Noirceur mithilfe der Macht aus dem Stand sechs Meter in die Höhe auf eine breitere Plattform. Wo wollte sie hin? Sofort setzen ihr beide Padawane nach, landeten wieder zu beiden Seiten neben der Sith und führten ihre Angriffe fort, doch die Sith parierte nur noch heftiger und attackierte die Jedi nur noch energischer. Jibrielle sprang über einen tiefen Schlag Noirceurs hinweg, vollführte einen typischen Salto, und hätte die Sith benahe schräg von links an der Schulter getroffen. Doch die Langbeinige wirbelte herum, fing Jibrielles Klinge mit der ihrigen ab, drückte sie mit einer Drehung zu Boden, sodass Jibrielle mit dem ganzen Körper folgen und halb in die Hocke gehen musste, und trat der Padawan schließlich mit voller Kraft ins Gesicht.

Für den Bruchteil einer Sekunde wurde es Jibrielle schwarz vor Augen, bis sie merkte, dass sie sich in der Luft befand und gerade von der Plattform zurück auf den Steg segelte, auf dem sie zuvor gekämpft hatten. Im Fallen sah sie noch, wie Rin die Chance nutzte, die Klinge die ihm selbst nach dem Leben trachtete geschickt umzulenken und seinerseits der anderen Schwerthand der Sith einen Tritt zu verpassen, der ihr den Griff aus den Finger schleuderte. Jibrielle schlug hart auf dem Durostahl auf und krümmte sich vor Schmerzen. In der Ferne hörte sie, wie etwas kleines Metallisches auf anderes Metall traf. Der Padawan blieb die Luft weg. Verzweifelt rang sie nach atmen, versuchte ihre Lungenflügel wieder aufzublasen, die durch den heftigen Schlag zusammengepresst wurden waren. Mit verschwommenen Blick und heftig keuchend sah sie auf, sah wie Rin mit der Sith focht, die nun nur noch ein Schwert hatte. Auf Jibrielle! Steh auf! Doch es ging nicht. Nur langsam rappelte sie sich wieder auf, mangelte es in ihren Muskeln doch so sehr am begehrten Sauerstoff. Noch immer schnappatmend blickte sie zu Rin auf, der sich nun unter einem Hagel ganz anderer Schläge sich seines Lebens zu erwähren versuchte. Die Sith hatte den Stil gewechselt und ließ nun ein wahres Trommelfeuer an Stichen und Hieben auf Rin los. Steh auf Jibrielle! Steht auf, verdammt nochmal.

"Ich komme!" presste sie einen Ruf heraus, der jedoch zu schwach blieb, um nicht im Generatorgebrumme unterzugehen.
Jibrielle schaffte es schließlich in die Hocke und machte sich bereit, wieder herauf zu springen. Rin parierte eine Attacke nach der anderen, versuchte hier und da eine Riposte anzusetzen, doch gab Noirceur die Tanzschritte vor. Rotes Glühen traf auf blaues, die Sith machte eine halbe Drehung, zwang Rin dazu, ihren Angriff halbhoch von rechts zu blocken, drückte mit ihrem Schwert gegen das seine, machte eine blitzschnelle Drehung mit dem Handgelenk, die die blaue Klinge zur Seite schob und Rins Körper ungeschützt ließ, zielte auf die Schulter und schlug ihm den linken, das Schwert führenden Arm ab.

|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- {Rin} -- mit Jibrielle und Darth Noirceur --|\/\/\|
 
@}~)~ Ord Mantell }{ in ödem Gebirgsland }{ Gelände der Van-Dar Corp. }{ Reaktorschächte }{ mit Rin und Jibrielle ~(~{@

Darth Noirceur machte nur eine Bewegung unter vielen, einen Hieb unter vielen, nur diesmal traf der Laser ihres Schwertes auf Textil und Fleisch, verbrannte und verdampfte es, trennte Arm von Schulter. Sofort schnellten die Pupillen der rothaarigen Padawan, die Rin genannt wurden war, nach oben und hinter die Lieder, als sie abrupt auf Grund des Kreislaufschocks ihr Bewusstsein verlor. Die Wucht des Schlages stieß sie rückwärts, wo sie, reglos und schlaff, gemeinsam mit ihrem Lichtschwert von der Plattform in die dunkle Tiefe. Die Sith fing die abgeschlagene Gliedmaße auf, von der der Fetzen Kleidung bereits abgefallen war, und betrachte sie einen Augenblick lang eindringlich, faziniert. Es war ein sehr schöner, starker Arm. Diese Padawan hatte nicht nur einen maskulinen Arschnitt und tendenziell männliche Kleidung bevorzugt, sondern war auch so kräftig gewesen, wie ein Mann. Von einiger harter, körperlicher Arbeit zeugten auch die eine oder andere Schwiele an der langfingrigen Hand, die ansonsten sehr gut gepflegt waren. Ein paar Schmuckarmbänder und mit dicken Holzperlen bezogenen Kettchen zierten das Handgelenk des Armes, der von einem feinen Flaum hellrötlicher Härchen bedeckt war.

"Rin!!!", erklang ein Schrei plötzlich von der unteren Ebene, auf der sich die brünette Padawan befand. Noirceur blickte herunter und sah, wie die, die Jib genannt wurden war, mit dem Ausdruck puren Entsetzens in ihrem Gesicht die Hände nach ihrer getroffenen Kollegin ausstreckte, durch die Macht griff und den Fall der Rothaarigen zu stoppen oder verlangsamen versuchte. Das war eine gute Gelegenheit, die Sache sofort zu beenden!
Ohne zu zögern sprang die Sith von der Plattform, schwang ihr blutrotes Lichtschwert und sauste senkrecht auf die Jedi in spe hinunter. Sie sah bereits die Äderchen in Jibs Augen, bevor diese gerade noch in letzter Milisekunde mit einer Rolle zur Seite auswich. Darth Noirceur musste sich nicht umblicken, um zu spüren, dass die andere Padawan nicht so tief gestürzt war, wie sie gehofft hatte, und dass sie ebenfalls noch am Leben war. Nicht übel, dachte die Sith, als sie die wieder-kampfbereite brünette Padawan anschaute. Kollegen retten UND so gut ausweichen - das musste man erstmal schaffen.


"Du bist ja gar nicht so schlecht." sagte Noirceur mit der angemessenen Portion Ironie in der Stimme und musterte ihre Kontrahentin. Bislang war sie auf jeden Fall die kleinere Sorge gewesen. Die Rothaarige hatte mit ihrem Makashi ganz schön für Schwierigkeiten gesorgt, weshalb sie sich auch ganz auf diese konzentriert hatte. Jedoch war es nur wirklich brenzlig gewesen, wenn beide gleichzeitig angriffen. Doch dank der dunklen Seite und ihrem unvergleichlichen Juyo hatten die Jedi keine Chance gegen sie gehabt. Und nun würde sie auch noch dieses andere Küken zur strecke bringen, immerhin war ihr Ataru bislang kein Problem gewesen und würde es gewiss auch nicht mehr werden. Anschließend würde sie diese Rin vor einem Erwachen ohne linken Arm bewahren - obwohl Erbarmen ja eigentlich so gar nicht ihre Art war. Dann war Van-Dar an der Reihe. Ihr Meister würde wieder sehr zufrieden sein.
Langsam ging sie wieder in Ausgangssituation für einen neuen Angriff, schob die Füße auseinander und lehnte den Oberkörper nach vorne. Die Jedi blickte unsicher und schien voller Angst zu sein. Sicher konnte sie den Fall ihrer Kollegin nicht fassen - und würde so noch schneller der blutroten Klinge zum Opfer fallen.


"Wie kannst du nur soetwas tun?" fragte die Padawan plötzlich und blickte Noirceur ungläubig an, als täte die Sith etwas ganz Dummes, obwohl sie eher so aussah, als könnte sie die Dummheit ihrer eigenen Frage nicht fassen. Verdiente sie darauf wirklich eine Antwort? In Noirceurs Innerem regte sie ein freudiges Lachen, kämpfte sich an die Oberfläche und erhallte tatsächlich, obwohl die Sith doch so selten mal lachte.
"Was gibt es da zu lachen?" schrie die Padawan. Zu ihrer Verwirrung und Trauer schien sich jetzt auch Zorn zu gesellen. Wenn sie auf Missionierungskurs gewesen wäre, dachte Noirceur, hätte sie hier eine eventuelle Überläuferin züchten können. Doch leider war sie momentan nicht auf der Suche und die Padawan wusste eh zuviel, als dass ihr Meister so einen unnötigen Aufwand und Risiko hinnehmen würde.

"Wieso sollte ich nicht tun, was ich getan habe?", sagte Noirceur und zuckte mit den Achseln. "Eine dumme Frage ist das. Wolltet ihr mich nicht genauso töten? Töten oder getötet werden, oder?"
"Ich - ich meine ... wie kannst du so rücksichtslos sein? Wie kannst du nur hierherkomme, mit dem Ziel, Menschen zu töten?" fragte Jib fassungslos, als ob diese Frage zum ersten Mal richtig vor ihrem geistigen Auge formuliert wurden war, als ob sie noch nie über töten und getötet werden nachgedacht hatte. Nun stahl sich das erste Grinsen auf Noirceurs Gesicht.
"Ich frage noch einmal: Warum sollte ich das nicht tun?"
"Weil es falsch ist! Weil es böse ist! Wie kann man etwas so schlechtes tun wollen?"
"Ganz einfach: Weil ich es kann!"
zischte die Sith und schoss auf die brünette Padawan zu, wie mit einer Kanone abgefeuert.

Leider ließ sich die Padawan nicht überraschen. Sofort ließ Noirceur die zwölf Arme ihres Juyo auf diese Jib einprasseln, doch zu ihrer großen Überraschung hatte ihre Gegnerin plötzlich den Stil gewechselt und verteidigte sich nun mit Soresu statt mit Ataru. Sie beherrschte also schon einen zweiten Stil, obwohl sie erst Padawan war? Während die Sith ein Staccato an Hieben und Stichen ihrer Kontrahentin entgegen schleuderte, schien diese sich geradezu in einen Mantel aus grünen Laser zu hüllen, der alle Attacken abzuwehren vermochte. Trotz ihrer augenscheinlichen Zerrüttetheit, führte sie die Klinge so präzise und gelassen wie sie nur konnte. Aber trotzdem beherrschte Noirceur den Kampf, trieb sie doch die rein defensive Padawan vor sich her. Bestimmt hatte die Jedi erkannt, dass sie längst tot wäre, wenn sie weiter Ataru genutzt hatte.

"Wie kann man nur so ein herzloses, gleichgültiges Wesen werden?" keuchte die Padawan hervor, während sie pausenlos die grüne Lichtschwertklinge schwang, um somit ihr Leben noch ein paar weitere Sekunden zu verlängern.
"Wollen wir wirklich diese leidige Unterhaltung führen? Ich komme mir ja schon so vor, als würde ich einen uralten Schinken vom Holochannel für Galaktische Geschichte anschauen, indem der Klischeejedi dem Klischeesith ein Loch in den Bauch fragt." rief die Sith zurück, versuchte hier und da einen Ausfallschritt, der die Padawan überraschen und einen Kopf kürzer machen sollte, doch vergeblich. Als der Padawan gewahr wurde, dass sich in ihrem Rücken langsam das Ende der Plattform abzuzeichnen schien, nutzte sie eine Gelegenheit zum Sprung und flog hoch auf das lange Übergangsgitter, dass quer durch den Reaktorschacht gespannt war und auf dem sie zuvor schon gekämpft hatten. Noirceur folgte ihr sofort und landete nur wenige Meter von der Padawan entfernt. Wie ein Raubtier ging sie auf die Padawan zu, die bereits langsam rückwärts Schritt. Diese Jedi versuchte sie doch tatsächlich von ihrer Kollegin wegzulocken? Sollte sie nur: Am Ende würde sie sie beide kriegen!

Inzwischen hatte sich der Blick der Brünette deutlich beruhigt, strahlte nun nur noch Bedauern und Konzentration aus. Anscheinend hatte die Verwundung dieser Rin dafür gesorgt, dass sie nun umso gefasster und energischer Kämpfen konnte. Anfänger!

"Ich will einfach nur verstehen, was mit einem armen Mädchen geschehen muss, um in so eine grausame Tötungsmaschine verwandelt zu werden.", sagte die Padawan und ließ nicht im geringsten Erkennen, dass dies eine Provokation sein sollte. Noirceur kniff leicht die Augen zusammen. Pah, was verstand diese Jedi denn schon?
"Überhaupt nichts muss mit einem geschehen, du dumme Jedi. Man muss nur nicht einer armseeligen Gehirnwäsche ausgesetzt werden, die ihr Moral nennt. Moral ist doch nichts anderes als ein Werkzeug, um die Herde unter Kontrolle zu halten." rief die Sith und ließ ihre Worte von einem gewaltigen Machtstoß begleiten, der die Padawan sogar tatsächlich unvorbereitet traf, sie in Straucheln brachte und Darth Noirceur eine neue Möglichkeit, den Kampf abrupt zu beenden. Leider fing sich die Brünette rechtzeitig wieder, wirbelte herum, wehrte sieben schnelle Schläge hintereinander ab und brachte die Sith wieder auf abstand. Zähes Miststück. Sofort setzte Noirceur ihr nach, deckte sie weiter mit Attacken aus allen erdenklichen Richtungen ein.

"Du lügst! Ihr seid nichts anderes, als selbstsüchtige Monster, die verlernt haben, Zuneigung zu empfinden! Wie ihr euch selbst ertragen könnt ... ihr müsst wirklich glauben, dass da nichts weiter ist. Das ein Leben allein irgendetwas bedeuten kann."
"Da ist auch nichts! Ihr seid die selbstgerechten Fanatiker. Gut und böse sind doch nur Namen ... Namen für die Dinge, die uns nicht passen. Das Gute, für das ihr Kämpft, gibt es nicht. Es ist eine Lüge." entgegnete die Sith und zog immer mehr die dunkle Seite in sich auf, um noch rücksichtsloser zuzuschlagen. "Wir sind alle allein! Wer das nicht erkennt, verdient es auch nicht, selbst über sein Leben zu entscheiden ... und kann genauso gut sterben. Ein Leben für andere zu führen ist so, als würde man gar nicht leben."Erneut schleuderte sie der Padawan einen Machtstoß entgegen - doch diesmal war diese darauf gefasst und erwiderte ihn ihrerseits mit einem Machtstoß. Für einen Augenblick schwiegen die Klingen, als sich beide Machtnutzer gegenseitig mit bloßer Willenskraft und ihrer Beherrschung der Macht bekämpften. Doch nur kurz verharrten sie so, denn schon nach wenigen Augenblicken merkte die Sith, wie die Jedi schwächer wurde. Aha, die Verwendung der Macht war nicht so ihre Spezialität. Aber sie hatte es gar nicht nötig, diesen Jedi-Abschaum mit was anderem als ihrem blutroten Schwert zu vernichten. Mit einem weiteren Schub der Macht beendete sie dieses Duell und sprang in hohem Bogen auf die Padawan zu, die zum wiederholten Mal im letzten Moment die Parade bot. Als sie erneut in den Schlagabtausch eintraten, schüllte die Padawan resolut den Kopf. Es wollte einfach nicht rein in ihren Schädel.

Inzwischen waren sie in einen anderen Trackt des Reaktorschachts vorgestoßen, indem sich das purpurne Licht der großen Energieröhren mit grünem abgewechselt hatte. Durch den Lichtschwertschleier, mit dem sich die Padawan noch immer am Leben zuerhalten wusste, der die selbe Farbe hatte wie das Glühen der Reaktoren um sie herum, rief diese Jib immer wieder ihren Jedi-Schwachsinn zur Sith herüber.

"Ich kann das einfach nicht akzeptieren. Was für eine Welt soll das sein, in der ihr Leben wollt!"
"Wir leben bereits in ihr, Jedi. Sei nicht so naiv!"
"Nein. Das ist nicht wahr. Es denken lange nicht alle so wie du. Du musst doch auch einmal ein Kind gewesen sein - ein Kind, dass jemand geliebt hat, dass Eltern hatte." keuchte die Padawan. Irgendetwas zog sich zusehends in der Sith zusammen und sie sehnte sich mit jeder Sekunde mehr danach, diesem Plappermaul entdlich das Maul zu stopfen. Noirceur spürte immer mehr Zorn in sich aufkommen - obwohl sie doch sonst sich immernur des Hasses bedient hatte - und sah auch, wie auf der anderen Seite die Mimik ihrer Gegnerin immer leidvoller wurde. Und doch blieb ihre Verteidigung undurchdringlich. Noch!
"Deine Appelle sind vergeblich ... Jib." konterte Noirceur und bemühte sich um ein boshaftes Lächeln. "Welches Mädchen diese Sith, die dich heute töten wird, auch immer gewesen sein mag: Von ihm ist nichts mehr übrig. Ich bin frei, indem ich meinem Meister diene. Und eines Tages werde ich frei sein, indem ich mich von ihm befreie. Die dunkle Seite hat mich immer schon befreit und wird mich immer weiter befreien."
"Das kann nicht sein!" rief Jibrielle, wehrte die Sith mit einer heftigen Parade ab, schlug aus der Bewegung heraus ein Rad und landete ein halbes Dutzend Meter entfernt, keuchte heftig. Noirceur lächelte süffisant. Soviel hatte sie lange nicht gelächelt - oder gezürnt. Eigentlich lächelte sie stets nur dann, wenn sie zornig war.
"Was kann nicht sein?"
"Es kann dir nicht völlig egal sein, was dein Meister von dir verlangt. Du musst doch auch Angst verspüren."
"Angst ist meine Nahrung, Jedi! Sie macht mich stärker, ich forme sie zu einer Waffe, so wie ich alles zu einer Waffe forme!"
"Siehst du nicht, dass in der Finsternis nichts auf dich warten wird? Nur weitere Finsternis!"
"Wie poetisch."

"Diese Kinder, die sich dein Meister als Sklaven schicken lässt, werden vielleicht irgendwann genauso ihrer Kindheit beraubt und entstellt. Dein Meister wird sie vernichten ... so wie er dich vernichtet hat." rief die Padawan zu ihr hinüber. Und während der Zorn in Noirceur immer heftiger wurde, bemerkte sie, dass die Jedi weinte. Ihr liefen doch tatsächlich Tränen aus den Augen, während sie ihr so einen Stuss erzählte. Was wusste sie denn schon? Diese Jedi hatte doch ihr ganzen Leben lang nur den Mist ihrer Meister gefressen, Stuss über höhere Ideale! Stuss über Mitleid! Lügen. Warum sollte sie mit diesen Kindern Mitgefühl haben? Mit ihr hatte auch nie jemand Mitgefühl gehabt. Die Unbarmherzigkeit ihres Meisters hatte sie stark gemacht, und dafür sollte sie dankbar sein. Nie hatte irgendjemand mit ihr Mitleid gehabt ... warum sollte sie welches verschenken? Die Welt war grausam - wer nicht selbst grausam war, verdiente es auch nicht, auf ihr zu Leben. Die Jedi würde ihre Grausamkeit noch kennen lernen! Was erzählte sie ihr von diesen Kindern? Sie wollte nichts davon hören! Was interessierte sie diese Kinder? Sie hatten nichts mit ihr zu tun, waren schwach. Sie mussten selbst sehen, wo sie blieben, oder Glück haben. Doch sie hatten nunmal Pech gehabt und würden nun zu ihrem Meister gebracht, so wie sie selbst einst zu ihm gebracht wurde, nach der Zeit, an die sie keine Erinnerungen mehr hatte. Was interressierten sie diese Kinder? Sie würde der Jedi schon noch zeigen, was Grausamkeit war! Nie hatte jemand Mitgefühl für sie übrig - warum sollte irgendjemand von ihr Mitgefühl bekommen?
Ein böses, breites Lächeln breitete sich auf Noirceurs Gesicht aus.


"Ob Rin schon wieder wach ist?" fragte sie, es blitzte in ihren Augen und plötzlich machte sie auf dem Absatz kehrte und donnerte den Weg zurück, denn sie kämpfend hinter sich gelassen hatten. Sie musste nicht in das Gesicht der Padawan blicken können, um zu wissen, welche Panik diese gerade ergreifen musste und sie der Sith nachjagen ließ. Doch sie würde nicht schnell genug sein, nein. Sie war schnell, vielleicht sogar etwas schneller, doch würde sie nicht schnell genug sein. Aber das war ja auch egal. Denn Rin würde erst nach Jib sterben.
Wie der Wind erreichte Darth Noirceur die Reaktorhalle mit dem purpurnen Licht, fixierte den noch immer reglosen Körper der rothaarigen Padawan, wie er in der Dunkelheit auf einer der tieferen Platten ruhte, und sprang hinunter, bevor die Padawan sie einholen konnte. In dem Moment in dem sie neben Rin landete, sprang ihr die brünette Padawan, sicherlich von Angst völlig verzerrt, hinterher, war angefüllt mit Macht, der sie sich, dumm wie Jedi nunmal waren, nur bediente, statt sie zu beherrschen. Dinge wie diese, würden die Jedi immer gegen die Sith verlieren lassen. Dinge wie diese, und die solche Dummheiten, wie einem Freund zuhilfe zu eilen. Noirceur holte mit ihrem Schwert aus, als wollte sie Rin damit töten, wirbelte aber in der halben Bewegung herum um die fliegende Padawan aufzuspießen. Und sie ... traf doch wieder nur die grüne Klinge. Beide Machtnutzerinnen drückten gegen mit ihren Schwertern so fest sie konnten, verstärkten ihren eigenen Schwertgriff mit der Macht, rangelten auf engstem Raum, verschränkten die Schwertern, bis schließlich beide mit jeweils einer Hand das grüne und rote Schwert umschlungen hatten.

"Gib auf! Ich habe keine Angst mehr vor dir! Du wirst mich nicht besiegen können."
"Ha! Du lügst! Du hast nie vor irgendetwas mehr Angst gehabt, als vor mir. Und jetzt: Stirb!" fauchte Noirceur, grinste so finster wie nie und ließ aus ihren Fingerspitzen Blitze fliegen. Augenblicklich schossen sie in die Padawan hinein, drangen über die Handflächen ein, die mit der Sith die Schwerter hielten, durchzuckten alle Fasern und mussten ihre Muskeln vor Schmerzen stumm aufbrüllen lassen. Von der Wucht der elektrischen Entladung wurde Jib mit einem gewaltigen Satz nach hinten geschleudert, prallte gegen die Wand des Reaktorschachts und schlug hart mit der Bauchseite auf das Gitter. Gräßlicher Dampf stieg von ihr auf. Keine zehn Meter lag sie von Rin und Noirceur entfernt, als die Sith ihr ausdrucksloses Gesicht wiedergewann und siegessicher die grüne Jediklinge durch die Luft kreisen ließ. Sie wartete darauf, dass die Brünette ihren Kopf hob und zu ihr auf sah. Dafür wartete sie sogar fast eine halbe Minute, um schließlich voller genuß die Jedi-Waffe in die Luft zu werfen und mit ihrer blutroten Klinge zu zerschmettern.

@}~)~ Ord Mantell }{ in ödem Gebirgsland }{ Gelände der Van-Dar Corp. }{ Reaktorschächte }{ mit Rin und Jibrielle ~(~{@
 
Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan

Der Macht sei Dank hatte Radan ähnliche Vorstellungen wie Crole selbst. Dennoch beherzigte er den Hinweis, in Zukunft weniger offenherzig anderen gegenüber zu sein. Er musste sich züglen!

Der Sith stand auf und holte einige Sachen aus einem großen Schrank. Er legte ein blaues Gewand und zwei Dolche, sowie einen Blaster bereit. Dankbar nahm der junge Cursarous sie an. Er war unbwaffnet nach Bastion gekommen lediglich in seine schäbigen Arbeiterklamotten gehüllt. Selbst nach fast 10 Jahren war er das nicht gewöhnt, schließlich zählte seine Familie zu den reichsten der Galaxis. Zumindest hatten ihn die Jahre auf Xartun demütiger gemacht.

Die Aussage seines Meisters klang soviel anders, als er sie von einem Sith erwartet hatte. Crole war positiv überrascht. Doch er verstand es nicht wirklich.

"Verzeiht ich verstehe nicht recht, Meister" Unbewusst verwendete er das Wort Meister, obwohl Radan bereits gesagt hatte, dass er ihn noch nicht als würdig erachtet hatte.[/I]

"Das was ihr sagtet heißt doch nicht, dass ich jemals einen Befehl verweigern darf/sollte, wenn es gegen meine Prinzipien verstößt oder? Ich meine wenn ich das tun würde, würde mich der Imperator sicher zerschmettern. Übrigens, seid ihr generell gegen das Amt des Imperators kritsch gegenüber eingestellt oder nur dem jetzigen?"

Crole kam sich fast dumm vor, bei diesen Fragen. Anschließend nahm er die Kleidung und die Waffen und zog sich an.

"Ich danke euch dafür, Meister Radan", sagte er und deutete auf die Sachen. Er wusste es zu schätze, dass sich nach so vielen Jahren wieder jemand für ihn einsetzte.

Anschließend setzte das Schiff mit einem kleinen Ruck auf der Landeplattform auf. Das Treffen mit einer Schülerin des Imperators war immer noch voller Rätsel. Doch schon bald würde er die Lösung kennen, egal ob sie positiv oder negativ für ihn ausfallen würde.

Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan
 
Zuletzt bearbeitet:
]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - Führungsetage und Fabrikkern - mit Rin und Darth Noirceur[

Welche ein Segen Jibrielles ganzen Körper erfüllte. Es war das süßeste, erhabenste Gefühl, das die Padawan erfasste, nachdem die Blitze der Sith nicht mehr ihre Muskeln zum Bersten und Brüllen brachten. Noch immer dröhnte ein gewaltiger Schmerz durch alle Glieder, lähmte sie und ließ sie zugleich zittern, bei jedem Versuch, sich zu bewegen. Doch alles war besser, als diese drei Sekunden, in denen Darth Noirceur sie mit Machtblitzen durch den Raum geschleudert hatte. Aber egal, wie groß das Gefühl der Erleichterung über das Nachlassen der Qual auch war - Jibrielle wusste, dass sie nun des Todes waren. Und sie würde nichts mehr dagegen tun können. Sie hatte aufgefblickt und mit ansehen müssen, wie die Sith ihr liebgewonnenes, grün strahlendes Lichtschwert zerstört hatte, einfach so. Und einfach so würde Darth Noirceur nun Rin und sie auslöschen.

Krampfhaft kämpfte die Padawan gegen die Steife ihrer Glieder an, gegen das unkontrollierbare Zucken, dass sie noch immer gefangen hielt, blickte voller Furcht auf den ahnungslosen Rin, der gar hoffentlich wenigstens nicht merken würde, wie er aus der Galaxis schied. Langsam kam die Sith näher. In ihrem Gesicht spiegelten sich, obwohl sie doch zuvor so unverwüstlich und gleichmütig gewirkt hatte, unter der Oberfläche brodelnde Wut. Wut, Hass ... aber auch eine Spur von Verwirrung. So oder so machte sich Jibrielle jedoch keine Illusionen. Noirceur stand nun direkt vor ihr, sprach noch irgendwelche belanglosen Worte, die die Padawan nicht richtig verstand, ließ das Schwert durch die Luft summen, irgendwo über dem brünetten Haarschopf, bereit zuzustechen. Jibrielle starrte geradeaus. Ihre Gedanken versagten. Sie erwartete das Ende. Doch das Ende kam nicht.

Wie von einem Gleiter erfasst, wie an einer Schnurr gezogen, wurde die Sith plötzlich von etwas erfasst und rücklings davonkatapultiert. Krachend schlug sie gegen die massive Wand aus Durastahl und blieb daran kleben. Alle Viere von sich gestreckt blickte sie, nun die Raserei in Person, auf, zu einem irgendwo höher gelegenen Punkt über Jibrielle. Die Padawan brachte alle Kraft auf, über die sie momentan verfügte, drehte sich halb und wandte den Kopf, um nach oben zu sehen und Meister Dhii zu erblicken. Der kleine Lannik in seiner braunen Kutte und dem niedlichen Zopf auf dem sonst haarlosen Kopf stand auf einer Plattform eine Etage über den besiegten Padawanen, die Arme ausgestreckt, der Blick konzentriert. Er bannte die Sith mit der Macht gegen die Wand und sprach:

"Schön brav. Hab ich dich also aufgespürt. Und wie es aussieht, genau zur rechten Zeit."
Das konnte er wohl laut sagen, dachte sich Jibrielle und hätte beinahe vor Ironie aufgelacht, wenn das nicht zu schmerzvoll gewesen wäre.
"Alles in Ordnung bei euch? Jibrielle?"
"Jah ... nichts passiert. Sie hat mich nur ein bisschen geschockt."
"Und Rin?"
fragte Dhii und in seiner Stimme schwang höchste Sorge mit.
"Rin ... Rin ist am Leben. Aber er hat seinen Arm verloren."

Der Lannik nickte, den Blick nicht von der Sith wendent, und ein schmerzhafter Zug trat in sein Gesicht, über dass viele Schweißtropfen liefen. Er musste in höchster Not hierher geeilt sein, hatte er womöglich bereits das Schlimmste befürchtet. Zum Glück war das allerschlimmste verhindert wurden.
"Diese Sith, Jibrielle, ist jene, nach der wir eigentlich von anfang an auf der Suche gewesen sind. Die Macht wollte es wohl, dass ihr auf diesem Wege mit ihr zusammen getroffen seid, bevor ich ihre Spur bis zum letzten Meter verfolgen konnte. Vielleicht war es auch der Zufall - wir wollen der Macht mal nicht alles in die Schuhe schieben."
"Halt den Schnabel, du Jedi-Wrack." keifte Darth Noirceur und aufeinmal hielt sie nichts mehr an der Wand. Mit Karacho schoss sie auf Dhii zu, das Lichtschwert wild brummend.

Doch der Meister hatte rechtzeitig gemerkt, dass er die Sith nicht mehr so einfach würde halten können und sprang ihr sogleich mit seiner himmelblauen Klinge entgegen. Während Jibrielle langsam wieder Herrin über ihre Glieder wurde und in die Hocke kam, wurde sie Zeuge, wie Dhii und Noirceur die Schwerter tanzen ließen. Dhiis Stil war unverkennbar. Er benutzte ohne Zweifel Ataru. Jibrielle kannte Ataru einfach zu gut, um sich darin zu täuschen. Doch nicht nur, dass er damit viel erfolgreicher und sicherer gegen Noirceurs entflammtes Schwert ankam, dass durch seine Unberechenbarkeit und Schnelligkeit sogar Rins Makashi bezwungen hatte. Er benutzte sein Ataru nicht einmal offensiv. Stets war die Sith diejenige, die in der angriff, und er derjenige, der sich verteidigte. Er hatte diesen Stil wirklich ganz zu seinem eigenen gemacht, indem er die vielen Salti, Räder, Pirouetten und Halbdrehungen in ihrem Charakter verändert hatte. Zwar war er ein kleiner blauer Wirbelwind, zwar war er stets in Verbindung mit der Macht und labte sich an ihr, um die schwierigen und schnellen Bewegungen durchzuführen, die jeden Muskel des Körpers forderten. Doch er veräußerte sich nicht, gab sich keine blöße, preschte nicht vor und blieb die Gelassenheit in Person. Und Noirceur drang wieder nicht durch, so wie sie es auch nicht bei Jibrielles Soresu geschafft hatte. Und so drehte sich langsam die Geschichte des Kampfes, als nach und nach die Kräfte der Sith zu schwinden schienen und sie von der Offensive in die Verteidigung gedrängt wurde. Ohne Bruch ging Dhii von der passiven Schwertführung in eine immer dominantere über, brachte Darth Noirceur immer mehr in Bedrängnis, bis diese sich nur noch mit einem Hechtsprung rückwärts vor Dhiis Finten schützen konnte. Doch dachte sie nicht an einen Rückzug. Mit einem Gesicht, nun wieder hart wie Stein und ohne jede Regung, nur mit dem Ziel diesen einen Jedi zu töten, schoss sie noch im Flug die schrecklichen Blitze aus ihren Fingerkuppen, um so abermals den Kampf für sich zu entscheiden. Meister Dhii war jedoch kein Padawan mehr. Er brauchte nichteinmal das Lichtschwert, um die Elektostöße zu reflektieren, sonden find sie mit der bloßen Hand auf. Voller erstaunen sah Jibrielle, wie Dhii die Blitze wie in einer Art Blase aufzusaugen schien. Dann, in einer einzigen, ruckartigen Bewegung, schleuderte Dhii alle Blitze zurück auf ihre Urheberin. Darth Noirceur wurde von ihren eigenen Sprösslingen getroffen, noch bevor ihre Füße wieder die Plattform berührt hatten. Ein erstickter Schrei drang aus der Kehle der Sith, als sie zuckend zu Boden fiel. Jibrielle hielt den Atem an. Sie sah wie Meister Dhii ruhig auf die Sith zuging, das Lichtschwert stets im Anschlag. Doch als er sie erreichte, schlug er nicht zu, tat nichts dergleichen, sondern beugte sich hinunter, deaktiverte die Klinge, nahm den Kopf der zitternden Sith in die eine Hand, und strich ihr mit der anderen über die Stirn. Da schloss Darth Noirceur die Augen und viel in einen tiefen Schlaf.


"Wow ..." hauchte Jibrielle, die nun fasst wieder gerade auf zwei Beinen stehen konnte. Sie beobachtete den Lannik-Jedimeister, wie er die Sith auf den Rücken drehte und ihr sonderbare Handschellen anlegte. Sie leuchteten merkwürdig, strahlten eine blaue Energie ab.
"Das sind Macht-Handschellen - oder wie sie auch immer genannt werden. Damit können wir verhindern, dass die Sith ihre Hände für irgendwelche Machtspielerein benutzt, wenn wir sie mitnehmen."
"Wir ... nehmen sie also mit?" fragte Jibrielle und spürte in ihrem Herzen einen kleinen Stich, konnte sie doch den Ort nicht ausstehen, von dem diese Frage entsprungen war. Natürlich nahm ein Jedi sie mit. Weil für einen Jedi die Alternative nicht in Frage kam, verflucht nochmal. Jibrielle schallte sich selbst und erwartete gar keine Antwort mehr von Dhii.
"Natürlich nehmen wir sie mit. Außerdem ist sie nur der Schüler. Ihr Meister hat hier genauso die Finger im Spiel und wird vielleicht noch auftauchen. Doch zuvor -", sagte Dhii, sprang von der oberen Plattform und landete geschmeidig zwischen Jibrielle und dem bewusstlosen Rin. Das Gesicht voller sorge, beugte sich der Meister über seinen Padawan.
"Zuvor sollten wir hier erstmal verschwinden. Gerne auch ohne Van-Dar, um deine Frage vorweg zu nehmen. Sie ist sowieso erledigt. Und ehrlich gesagt ist mir das Leben unserer Padawane wichtiger, als ihren Hals zu retten."
Dhii betastete den Stumpen an Rins linker Schulter. Es war kein Tropfen Blut geflossen. Das Schwert hatte dadurch, dass es die Wunde nicht nur geschlagen sondern auch kautersiert hatte, Rin einerseits vor dem Verbluten bewahrt, andererseits aber auch davor, dass ihm sein Arm je wieder angesetzt werden konnte - selbst wenn sie seinen Arm und das blaue Lichtschwert auf dem Grund des Reaktor finden würden. Jibrielle hockte sich neben den Jedimeister, der ihr sogar im Stehen bloß bis zur Hüfte reichte, und gegen ihren Willen und allen Vorsätzen an ihre Tapferkeit als Jedi, flossen ihr Tränen. Tränen, dass sie Rin nicht davon hatte bewahren können. Tränen darüber, dass es Rin nicht selbst gelungen war.

"Sie hatte uns nur für einen Moment getrennt. Ich hatte nichts tun können. Dabei war Rins Makashi so ... "
"Du darfst dir deshalb auf keinen Fall Vorwürfe machen, Jibrielle. So etwas passiert nunmal. Wir dürfen alle der Macht oder dem Glück oder dem Zufall oder was weiß ich wem danken, dass ihr beide noch am Leben seid."
"Ich weiß, ich weiß ... ich hatte es mir ... ich hatte es mir nur anders vorgestellt." Jibrielle schaffte es immerhin, nicht groß ins Schluchzen auszubrechen und begnügte sich mit bitteren aber stillen Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Die schaute von Rin auf und der brünetten Padawan ins Gesicht, den Mund bereits für ein paar weitere Worte geöffnet, als in sein Gesicht plötzlich ein sehr weicher, warmer Ausdruck trat und er schwieg. Jibrielle stutzte verwundert, schniefte hörbar.
"W- was?"
Dhii grinste kurz, schüttelte knapp den Kopf. "Ach ... es ist nur - Du erinnerst mich an jemanden, den ich vor langer Zeit mal gekannt habe."
"So?"
Der Lannik stand auf und ging ein paar Schritte, schaute Jibrielle erneut an, legte den Kopf leicht schief.
"Wie ist dein Nachname noch gleich gewesen?"
"Hmm? Dari. Jibrielle Dari."
Da trat plötzlich ein dunkler Schatten in Dhiis Gesicht, doch bevor er ein Wort sagen konnte, knallte es plötzlich hier und da, auf den obereren und untereren Ebenen und Dhii fuhr ruckartig herum. Binnen von Sekunden fühlte sich der gesammte Reaktorschacht mit Gas. Kaum hatte es die Jedi erreicht, spürte Jibrielle, wie ihr glühende Tränen - diesmal ganz sentimentalitätsarm - in die Augen schossen und die Lungen ihr wütend schlimmes Husten gebot. Da sank die Padawan erneut in die Knie und sah neben sich Meister Dhii ebenfalls wanken, das Lichtschwert doch erneut entzündet und bereit. Doch es war zu spät trommelnde Schritte verrieten Jibrielle, dass aus allen nahe gelegenden Gängen Leute herausstürmten. Durch die Macht fühlte sie, wie alle ihre Waffen auf die Jedi richteten. Ein paar Wachsoldaten, die auf der Höhe der Machtnutzer waren, kamen langsam näher.

"Werft das Schwert weg, alter Meister." erklang die dominante, giftig arrogante Stimme Alyssa Van-Dars, gefiltert durch eine Gasmaske.
"Wenn ihr kämpft, werden wir diese unbewaffneten Jedi erschossen haben, noch bevor ihr mich mit eurem Lichtmesserchen erreicht habt."
Dieses Argument schien zu wirken - war es doch die traurige Wahrheit. Ein schmerzvolles Lächeln erfasste Dhii, als er schließlich zu Boden sah, das Schwert sinken ließ und es sanft summend erlosch. Ein paar Schritte waren zu hören, Jibrielle sah zwei Beine zu ihrer Rechten auftauchen. Dann gab es einen aufblitzenden Schmerz an Jibrielles Schläfe, als ein Blasterkolben wuchtig auf Haut und Knochen traf, und das Licht ging aus.

]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - Führungsetage und Fabrikkern - ? [
 
Zuletzt bearbeitet:
Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan

" Der Sith-Orden brauch einen Imperator Crole. "

begann Radan als das Schiff endlich aufgesetzt hatte. Kurz ließ er seine versteckten Klingen hervor schnellen. Sie funktionierten. Das war gut. Radan ging in eins der Quartiere. Drei Gürtel umspannte er über sein Gewand. Einige davon hatten Taschen. Radan begann sich mit Wurfdolchen, einen langen Messer und einem einhänder bewaffnete. Da war auch noch das Lichtschwert. So wie er gekleidet war als er Alisah das letzte mal traf. Er blickte ruhig zu Crole. Radans Liebe zu Alisah war schon lange mit Blut besiegelt worden. Die Schatten waren schlichtweg sein Kampfschauplatz. Er blickte Crole an als er den Kopf wieder raus steckte. Er hatte seine Meinung.

" Auch wenn der Posten des Imperator ein Posten ist an dem man schnell stirbt. Die Sith brauchen Führung und sie brauchen innerhalb des Ordens eine Motivation"

begann Radan leise und blickte Crole an. Er lächelte. Dies war seine erste Lektion. Es ging nicht um den Kampf mit einem Lichtschwert oder die Macht. Diese Lektion war sehr viel tiefgründiger.

" Sith streben nicht nach Frieden. Sondern nach Macht"

Begann er leise und lächelte.

"Es kann alles euch gehören mein Schüler. Alles was ihr wollt. Ihr braucht die Entschlossenheit es euch zu nehmen. Ganz gleich was es die kostet die euch im weg stehen. Dennoch solltet ihr so handeln das ihr euch selbst treu bleibt""

Radan ging vorsichtig auf und ab. Er versuchte sich weiter zu erklären. Er versuchte Crole zu erklären worauf er hinaus wollte. Kein Imperator würde Chaos bedeuten und beiu den Sith zu Stillstand führen.

" Es gibt einen Maßgeblichen unterschied zwischen Jedi und Sith Crole. Während die Jedi ihre Macht durch verstehen verlangen. Erlangen die Sith verstehen durch Macht"

Radan lächelte ruhig.

"Dies wird dir noch deutlicher werden wenn du deine Ausbildung weiterführst Crole. Von zeit zu zeit werde ich dir die Möglichkeiten geben Mehr macht zu erlangen um dein verstehen zu erweitern"

Sagte Radan gelassen und setzte sich wieder in einen Stuhl.

"Jetzt warten wir auf Alisah"

Begann er einfach und verschränkte die Arme.

Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan
 
|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- {Dhii} -- ? --|\/\/\|

Die letzte Stunde hatte Jibrielle damit zugebracht, sich an alles zu erinnern, einzuordnen und zu verstehen. Sie hatte keine Ahnung, warum alles so gekommen war, wie es gekommen war, auch wenn ihr das wie ziemlich klar war. Sie wusste nicht, wieso sie alle Erinnerungen in wenigen Worten zusammengefasst und ihrem Datenblock anvertraut hatte, wo doch Chesara vermutlich nie erfahren würde, wie ihre Schülerin gescheitert war. Natürlich hatte sie keine vertraulichen Sachen auf den Block gesprochen, immerhin befand sie uns ihr gesammte verbliebene Habe in den Händen von Alyssa Van-Dar. Und so wie sie zuletzt aufgetreten war, standen ihre Chancen wohl nicht sehr rosig. Doch sie dufte jetzt nicht verzweifeln! Immerhin war Alyssa nach wie vor in einer bedrohlichen Lage und die Padawan musste es nur schaffen, sie davon zu überzeugen, dass es der Zabrak zum eigenen Wohl gereichen würde, sich mit den Jedi doch noch zu verbünden - oder zumindest irgendeinen Deal zu machen. Dass diese Möglichkeit noch nicht passé war, bewies die noch immer ebenfalls gefangene Sith, diese Darth Noirceur, die anscheinend noch bewusstlos in der ihrigen Energiezelle lag. Genauso wie Rin - der sich auf einmal wieder regte.

"Rin? Rin, ist alles okay?" flüsterte Jibrielle gerade laut genug, dass es das Summen der Machtzellen übertönte. Doch ihr Padawankollege sprach noch nicht, sondern bewegte sich langsam und ungeschickt, registrierte gerade erst, dass er nur noch einen Arm hatte. Entsetzen packte Jibrielle und sie hielt sich eine Hand vor dem Mund, um nicht vor Mitleid zu stöhnen. Rin verharrte für ein paar Sekunden - oder waren es Minuten - in einer halb hockend, halb liegend, bis er sich mühevoll richtig in eine sitzende Position begab und die Umgebung taxierte. Noch während er sich umsah, sprach er Jibrielle an.
"Wie sind wir hier gelandet? Was ist passiert, Jibrielle?"
Seine Stimme klang heiser, rau und schwach. Die ganze Selbstsicherheit, die er sonst versprüht hatte, war verschwunden. Als wäre sie mit seinem Arm abgeschlagen wurden.
"Meister Dhii tauchte auf und besiegte die Sith. Doch dann kam leider auch Van-Dar zurück und mit ihr viele Söldner mit Gas. Sie haben uns alle gefangen genommen, glaub ich. Aber Meister Dhii ist nicht hier."
Ein kaum wahrnehmbares Nicken kommentierte Jibrielles Bericht. Jibrielle schaute zu Boden. Welches Gefühl des Versagens musste erst Rin erfasst haben?
"Wir müssen uns überlegen, wie wir hier rauskommen. Vielleicht können wir Van-Dar noch einmal überreden, ich-"
"Ich weiß nicht, ob wir solche Strategien vor dem Feind besprechen sollten, Jib." sagte Rin mit bebender Stimme und schwenkte mit dem Kopf in die Richtung von Darth Noirceur - die sich plötzlich bewegt. In einer einzigen, langsamen und flüssigen Bewegung setzte sich die Sith auf einmal auf und in den Schneidersitz. Ihr Gesicht lag im Schatten.
"Dann brauch ich mich wohl nicht länger schlafend stellen ..."
"Wie- wielange warst du schon wach?" fragte Jibrielle und stockte.
"Lange genug, denke ich." quittierte Rin.

Plötzlich schoss die große Tür zum Zellenblock auf und zwei wuchtige Kerle kamen hereinspaziert. Ihre Körperhaltung und Gesichtsausdrücke schienen zu sagen "Versucht gar nicht erst, uns irgendwelche Fragen zu stellen, wir haben eh keine Ahnung." So gingen sie kommentarlos zur Energiezelle von Darth Noirceur hinüber, drückten ein paar Knöpfe an der Wand und schon lösten sich mit einigem Zischen mehrere Halterungen an der Wand. Einer der Männer packte den Käfig und zog ihn tatsächlich aus der Wand heraus. Auf einmal war das Gefängnis für Machtnutzer auf Rollen und konnte von den Männern davongeschafft werden. Offenbar hatte diese Van-Dar wirklich an alles gedacht!
"Sieht wohl so aus, als bekäme ich zuerst die Gelegenheit, Alyssa von mir zu überzeugen.", sagte Noirceur emotionslos, während sie sich, noch immer im Schneidersitz, rausschieben ließ. Dazu fiel weder Jibrielle noch Rin etwas ein.

Da waren sie bloß noch zu zweit in ihrem Zellenblock und warteten darauf, dass man über ihr Schicksal entschied. Rin blickte völlig abwesend quer durch den Raum, strich immer wieder mit der rechten Hand über den Stumpf und verzog dabei schmerzerfüllt das Gesicht. Schließlich durchbrach Jibrielle erneut die Stille.

"Rin, wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie wir hier wieder rauskommen." Der rothaarige Padawan richtete seinen Blick langsam auf die brünette Padawan und in seinem Zügen lag Bedauern und Hoffnungslosigkeit.
"Was soll das bringen? Wir haben ausgespielt, Jibrielle. Die werden jetzt über unser Schicksal entscheiden. Wenn Alyssa vorgehabt hätte, wirklich einen Deal mit der Republik und den Jedi zu machen, hätte sie es schon getan und uns nicht hier reingesteckt. Sie werden uns töten, so einfach ist das. Wenn wir Glück haben, werden wir bloß zu Geiseln des Imperiums. Doch da sterbe ich lieber, als dass ich in die Hände des Sith-Ordens gerate."
Jibrielle wollte lautstark protestieren, wollte ihn dafür schallen, dass er so einfach aufgab, dass er die Hoffnung aufgab, dass er untertänig das Unvermeidliche akzeptieren wollte, dass er keine Hoffnung mehr hatte. Doch ihr Mund blieb offen stehen, ohne das solche Worte ihn verließen. Sie konnte ihm all das nicht sagen. Weil sie selbst nicht genug daran glaubte. Sie hatte nur eins noch - eines, dass sie wiedergewonnen hatte - die Hoffnung. Ohne Hoffnung wäre wirklich alles verloren gewesen. Das musste sie ihm sagen, genau das! Doch dazu kam sie nicht.

Denn auf einmal machte es Klick und großer Bildschirm über der Tür ging an. Er zeigte den großen Konferenzsaal der Van-Dar Corp., indem der Kampf mit der Sith begonnen hatte. Nur war die Szenerie eine völlig andere. Zum einen war es offensichtlich wieder Tag geworden, denn die großen langen Fenster des Saals fühlten ihn mit dem dumpfen, gräulichen Licht eines regenverhangenen Tages. Und genau dort, in der Mitte des Saales hockte Meister Dhii in einem solchen Käfig, wie die Padawane selbst. Aber natürlich war der Gefangene nicht allein. Am Fußende des langen Konferenztisches stand eine groß gewachsene Gestalt mit dem Rücken zur Kamera und betrachtete ganz offenbar den Insassen. Die Gestalt trug einen exorbitant groß scheinenden schwarzen Umhang mit Kapuze, die ihren Kopf verdeckte, und trotz ihres Umfangs die Gestalt nicht im geringsten zu behindern schien. Bei ihrem Anblick wurde Jibrielle schlecht und der Atem schwer. Zu guter letzt standen in den ecken des Saales verwirrt oder gelangweilt wirkende Wachsoldaten, hinter dem Chefschreibtisch stehend ein Mann, dem man das Bürokratentum geradezu ansah, und Alyssa Van-Dar. Die Firmenchefin trat unsicher von einem Bein aufs andere und schien sichtbar die Nähe zu der vermummten Gestalt zu meiden. Schließlich kam die Zabrak ein paar Schritte in die Richtung der offenbar auf halber höhe aufgehangenen Kamera und sprach. Ihre Stimme bemühte sich um die sonst so arrogante, melodische Sicherheit, konnte das Zittern der Vokale jedoch nicht verbergen.


"Hallo Jedi. Auf Wunsch des Darth, sollt ihr Zuschauer spielen. Ich-"
"Den Rest übernehme ich, Alyssa."
Die Stimme dröhnte von der Kapuzengestalt her und klang wie die Tiefe des Ozeans. Nicht menschliches lag in ihr. Die Gefühle, die sie ausdrückte, schienen wie eine Mimikri, wie vorgetäuscht. Jibrielle hätte sie für die Stimme eines Droiden gehalten - wenn ein Droide so böse hätte klingen können. Die Kapuzengestalt wandte sich auf einmal um und enthüllte ... nichts. Die gewaltige Kapuze verdunkelte das Antlitz des Sith perfekt. Nur das Dröhnen seiner Stimme ließ es etwas Lebendiges darunter erkennen.
"Bis gerade eben habe ich euren Meister ausgehorcht, Jedi-Kinder. Leider war er nicht sehr gesprächig und ich habe im Moment weder die Zeit noch die Geduld, ihn anständig zu foltern. Deshalb mache ich das hier im Schnell-Durchlauf." Obwohl seine Stimme wie die eines Ungeheuers klang, drückte sie doch soviel Freude und Ironie aus, soviel Wahnsinn, dass es umso ekelerregender war. Jibrielle schaute kurz auf Rin, der wie gebannt voller Furcht auf den Bildschirm starrte. Möge die Macht ihnen helfen!

"Aber bevor wir loslegen ..." sagte der Sith und wies mit der Hand auf etwas, dass sich hinter der Kamera auf das Ende des Saals zu bewegte und schon wenige Sekunden später neben Meister Dhiis Käfig stand - der Käfig von Darth Noirceur. Alyssa Van-Dar trat näher an den Sith und die Käfige heran, in der Hand zwei Lichtschwerter - die Lichtschwerter Noirceurs.
"Ich hoffe, Meister, dass wir dieses Missverständnis vergessen können und mit unserer Handelsbeziehung so fortfahren, wie bisher. Ich verstehe den geschäftlichen Grund, den ihre Schülerin hatte, doch wie ich ihnen ja gezeigt hatte, besteht nun kein Grund mehr zur Sorge. Sie haben eigentlich nichts wirklich stichhaltiges gegen mich in der Hand - nichts was durch ein bisschen Bestechung nicht wieder als Meineid dasteht. Und über euch wissen sie sowieso nichts." sagte Alyssa und nun lag wieder spürbar ein Zittern in ihrer Stimme. Verständlich, immerhin spielte sie mit ihrem Leben und hatte auf die Sith gesetzt. Offenbar hatte sie dem Sith-Meister alle möglichen Beweise vorgelegt und Überredungsarbeit geleistet und wollte nun aber nochmal die Bestätigung haben, bevor sie ihm seine Schülerin wiedergab. Darth Noirceur blickte ungeduldig zwischen der Zabrak und ihren Meister hin und her, sagte aber nichts. Dhii hingegen, schwieg nicht.

"Ihr könnt den Sith niemals trauen, Alyssa. Darth Devour wird euer Untergang sein.", sagte der Lannik mit trauriger Stimme, während er ruhig im Schneidersitz und mit verschränkten Armen dasaß. Der Sith nahm einen gewaltigen, langsamen Atemzug, der so klang, als inhalierte er den ganzen Raum.

"Vergeben und vergessen, Alyssa.", tönte es aus der dunklen Kapuze hervor. Alyssa zögerte nur noch eine Sekunde, gab sie den Deaktivierungscode für den Käfig ein und heraus trat Darth Noirceur. Rin gab ein schreckliches Stöhnen von sich, doch Jibrielle wagte nicht den Blick vom Bildschirm zu lösen. Die Zabrak trat auf die menschliche Sith zu und reichte ihr die Lichtschwerter.
"Hier ist euer Eigentum, Darth Noirceur." Die Sith deutete eine kleine Verbeugung an, nahm ihre Waffen zurück und schaute zu ihrem Meister. Dieser nickte ihr bloß zu. Mit einer einzigen kurzen Bewegung des rechten Arms fuhr Darth Noirceur herum, trennte Alyssa Van-Dar den Kopf von den Schultern und deaktivierte ihr Schwert wieder. Mit einem übelkeiterregenden Geräusch fiel der schöne, gehörnte Kopf zu Boden. Die Wachen schienen wie paralysiert, wussten nicht was sie tun sollten, so wie auch der Bürokrat wie festgefroren schien.
"Wehrter Stellvertreter. Sie sind nun der neue Kopf der Van-Dar Corp., ist das richtig?"
Der Bürokrat nickte zögerlich.
"Sehr gut. Ich erwarte, dass die Geschäfte ohne Änderungen weiterlaufen. Ich werde dafür sorgen, dass man Alyssa Van-Dar nicht finden wird. So werden die Korruptionsvorwürfe gegen sie in alle Winde zerstreut werden und während sie auf der Suche nach ihr sind, wird man uns nicht weiter behelligen."
Der Bürokrat nickte noch einmal. Die Chefin war tot, lang lebe der Chef.
"Ausgezeichnet. Dann können wir uns ja jetzt wieder unseren anderen Gästen widmen, die Alyssa uns freundlicherweise mit eingefangen hatte."

Darth Devour packte die lange Tafel des Saals mit einer Hand und schleuderte sie mit unvorstellbarer Kraft an die Wand. Nun hatten sie Platz.
"Lass Meister Dhii frei, meine Apprentice."
Ohne auch nur ansatzweise den Eindruck zu erwecken, sie würde das Urteil ihres Meisters in Frage stellen, hob Darth Noirceur ihr Schwert, bohrte es seitlich in den Käfig des Lannik hinein, bis schließlich die blaue Energiebarriere erstarb. Anschließend schritt die Sith zügig davon und stellte sich vor dem Hauptausgang des Saales auf. Allerdings ohne Eile stand der Jedi-Meister auf und sah seinem Kontrahenten, der gefühlt zehnmal so groß war, wie er selbst, in das überschattete Antlitz. Darth Devour griff in seinen Umhang und warf Dhii dessen kleines Lichtschwert zu. Dann erwachten die Lichtschwerter. Die Waffe des Darth erstrahlte im fürchterlichen Rot, wie es auch seine Schülerin trug, im mordlüsternen Rot der Sith. Die himmelblaue Klinge von Meister Dhii schien keine Chance gegen soetwas zu haben. Und doch begann der Kampf und zeigte vom ersten Moment an keinen Unterschied der beiden Kämpfer. Jibrielle glaubte, noch nie einen so wilden, energischen Lichtschwertkampf beobachtet zu haben - noch darüber hinaus von zwei so ungleich wirkenden Gegnern. Dhiis Ataru war makellos und bestand gegen die Technik des Sith, der eine noch bedrohlicher wirkende Variante dergleichen Technik anwandte, wie sie Noirceur benutzte. "Juyo" war der Name, fiel Jibrielle auf einmal ein, hatte sie doch darüber mal in den Archiven gelesen. Doch keinen weiteren Gedanken verschwendete sie daran. Zu fesselnd war der Kampf, den sie über den Bildschirm verfolgen musste. Sie sah nur das aufblitzen der aufeinander prallenden Klingen, hörte nur das rasselnde Atmen des Sith, der weiterhin gleichmäßige, fürchterliche Atemzüge tat. Doch nach und nach schien Dhii ins Hintertreffen zu geraten. Es war, als zöge Darth Devour mit jedem Luftzug auch die Kraft aus dem Lannik-Jedimeister. Die anfängliche Hoffnung währte nicht lange für die beiden Padawane. Ob es noch die Nachwirkungen des Gases waren oder etwas anderes - Meister Dhii verlor diesen Kampf. Immer wieder konnte er nur noch im letzten Augenblick der Klinge des Sith ausweichen, floh nun geradezu vor ihm durch den Raum, konnte aber einem entscheidenden Hieb nicht ausweichen. Ein diagonaler Hieb traf Dhii, der bereits nach hinten gesprungen war, doch noch an der Brust, schlug eine tiefe Spalte in seine Brust und ließ den kleinen Jedi zu Boden stürzen. Das blaue Lichtschwert verstummte.
"Nein ..." hauchte Rin voller Panik. Jibrielle konnte diesen Anblick einfach nicht fassen, einfach nicht ertragen. Darth Devour kam auf Dhii zu, in dessen Gesicht wieder ein ganz friedlicher, freundlicher Ausdruck getreten war, während er vielsagend in die Kamera schaute, den Padawanen zum Abschied. Doch Devour war noch nicht fertig.
"Das alles ist ein Vorgeschmack auf das, was euch noch erwartet." dröhnte der Sith in die Kamera, bevor er sich zu Dhii hinunter beugte, ihm den Schlund der dunklen Kapuze auf das Gesicht drückte und erneut ein Atemzug ertönte, doch diesmal grauenhafter als je zuvorbegleitet von einem Geräusch, wurde es doch noch von einem Geräusch begleitet, dass sich wie ein quitschendes, unorganischen Saugen anhörte. Der kleine Körper des Jedimeisters zuckte wild unter dem Griff des Sith. Alles in Jibrielles Körper gefror zu ewigem Eis. Als der Sith wieder von Dhii abließ und sich aufrichtete, lag kein Friede und keine Freundlichkeit mehr in dem toten Gesicht, sondern Überraschung, Angst und Grauen.

|/\/\/|-- Ord Mantell -- Firmenblock der Van-Dar Corp. -- Führungsetage -- Großer Saal -- {Dhii} -- mit Darth Devour und Darth Noirceur --|\/\/\|
 
Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan

Die ganze Zeit über lauschte Crole gespannt den Ausführungen Radans. Der junge Mann musste dem älteren Sith recht geben, die Anhänger der dunklen Seite benötigten Führung, sonst würden sie sich selbst zerfleischen. Er war gewillt, dass zu akzeptieren, aber das hieß nicht, dass er sich dem Imperator unterwerfen würde. Vielleicht nur äußerlich, um aufzusteigen, aber wie sein Meister gerade gesagt hatte: seine Seele gehörte nur ihm!

Die Erläuterungen über das Wesen der Sith verfolgte er interessiert. Natürlich, wenn er Frieden wollte, wäre er zu den Jedi gegangen. Doch sie waren einfältig, warum sollte er sich für Schwächere opfern? Warum sollte er jenen helfen, die keine Dankbarkeit zeigen würden? Warum sollte er der Macht entsagen, die ihm die dunke Seite versprach, nur um sich ein Leben in Zurückhaltung und Einschränkung seiner Kräfte einzuhandeln? Nein, er würde sein Potential ausschöpfen und erbarmungslos nach Macht streben, egal wer ihm im Weg stand. Crole fühlte keine Reue, alles was er wollte war Macht!

Weiterhin sagte Radan, er müsse nur Entschlossenheit zeigen. Entschlossen war Kane ganz gewiss. Auch sich selbst treu bleiben würde er, beispielsweise das sinnlose abschlachten von Unschuldigen schien einigen Sith ein abartig-sadistisches Vergnügen zu sein, aber er fand es nur widerlich. Wenn die Tötung irgendwelcher Zivilisten keinen Wert für seine persönlichen Ziele hatte, würde er es auch nicht tun.

Jedi erlangen Macht durch verstehen, die Sith erlangen verstehen durch Macht. Das war höchst interessant. Über diesen Satz würde er noch lange nachdenken.

"Ich verstehe Meister. Für Sith gibt es keinen Frieden, nur Macht. Wenn ich genug Macht habe, werde ich verstehen. Das werde ich beherzigen," sagte Crole und verneigte sich leicht.

Teil zu haben an der Weisheit seines Meister, war wahrlich ein Geschenk. Die Selbstsicherheit die Radan ausstrahlte, als er ihn in die Künste der Sith einzuweihen begann, war deutlich spürbar. Ja, er würde viel von ihm lernen können.

Außerdem wusste Crole nun, wie der Name der Person lautete, auf die sie treffen sollte: Alisha. So gut wie möglich versuchte sich der junge Cursarous auf die Begegnung vorzubereiten, aber wie konnte man sich auf ein Treffen mit einer Schülerin des Imperators persönlich vorbereiten?

Landeplattform - An Board der Tulons Hope - Crole und Radan
 
Transporter Richtung Ord Mantel - allein

Noch während Alisah auf Malastare darauf gewartet hatte endlich einsteigen zu können und die Reise nach Ord Mantel an zu treten, hatte sie an einem kleinen Stand ein billiges, einfaches Com gerät gekauft. Es war pink und mit vielen kleinen Strasssteinchen besetzt. Sicher kein Design, das einer Sith zugeordnet würde. Aber Alisah hatte es daran erinnert, das ihr früher so ein Schnickschnack gefallen hatte und irgendwie passte das dazu, dass es sie, mit der einen Nummer, die nun mittlerweile in dem Com gespeichert war, auf gewisse Weise mit ihrer Vergangenheit verband.
Oft hatte Alisah auf der Reise dieses Com hervor gezogen und stundenlang auf die Nummer im Display gestarrt. Einmal war sie ganz dicht davor Adrian eine Nachricht zu schreiben. Aber was sollte sie sagen? Das sie traurig war, das er sie einfach auf Malastare zurück gelassen hatte, nur weil sie nicht sofort so wollte wie er es sich ausgemalt hatte. Oder sollte sie versuchen ihm zu erklären wie vielschichtig ihre Entscheidung, sich nicht, ihm zu liebe, zu ändern, eigentlich war? Nein! Das fühlte sich irgendwie alles falsch an. Und trotzdem war sie sogar einmal versucht ihm einfach ein Holo von sich und Radan zu schicken. Aber dann fiel ihr ein, sie hatte so etwas gar nicht.
So blieb es doch nur dabei, dass sie das pinke Glitzerding in ihren Händen hin und her drehte und es dann immer wieder weg räumte um es später wieder hervor zu ziehen.
So war die Reise, auch nach dem zwischenzeitlichen Umsteigen, recht Ereignislos vergangen und nun landete der kleine Transporter, der sie von Bogden nach Ord Mantel brachte, bereits auf dieser wenig gemütlich wirkenden Welt. Ein Blick aus einem Seitenfenster hatte das bestätigt was Alisah bereits über diesen Planeten wusste, Vulkane, Wüste und schroffe Gebirge. Nicht‘s Einladendes im Grunde, aber für Alisah im Augenblick der ersehnenswerteste Planet der ganzen Galaxis.
Radan!
Das erste Mal seit Tagen legte sich ein glückliches Lächeln auf Alisahs Gesicht während sie ihre Fühler ausstreckte und bemerkte, dass er bereits hier war. Klar, sein Weg von Bastion hier her war ja auch wesentlich kürzer als ihrer.
Beinahe konnte Alisah es kaum erwarten, dass der kleine Transporten endlich aufgesetzt und die Ausstiegsluken sich geöffnet hatten. Und als dies dann endlich geschehen war, gab es kein Halten mehr für sie. Schnellen Schrittes, ja beinahe sogar rennend, verlies sie den Transporter und eilte zwischen den verschiedenen Landebuchten entlang bis sie um eine Ecke bog und es sah! Sein Schiff! Die Tulons Hope! Etwas mitgenommen! Ja. Aber es war ganz unverkennbar die Tulons Hope. Nun gab es wirklich nichts mehr das sie hielt. Radan hatte ihr ja die Zugangsberechtigung gegeben und so öffnete sie die Rampe lies ihre Sachen, kurz nach dem Einstieg, einfach achtlos fallen und eilte dann zu ihm. Schwungvoll umarmte sie ihn und versank sofort in einem leidenschaftlichen Kuss.
Erst als sie sich wieder etwas von ihm löste, fiel ihr auf, dass da noch eine Präsenz anwesend war. Eine Präsenz die nicht mit dem Adepten überein stimmte, den sie zuletzt an Radan‘s Seite wusste.
Eigentlich hatte Alisah Radan einfach ins Schlafzimmer ziehen und ihr Recht als seine Ehefrau einfordern wollen. Aber durch jene neue Erkenntnis wurde sie erst einmal von diesem Plan abgebracht. Natürlich verbesserte das nicht ihre Stimmung und als sie sich nun etwas mehr von Radan löste um sich dem Fremden(Crole) zu zuwenden, spiegelte ihr Gesichtsausdruck deutlich, dass sie nicht gerade erfreut darüber war, das dieser Unbekannte (Crole) da so rum stand und auch noch gesehen hatte wie sie Radan um den Hals gefallen war.


Was hat die Katze denn da angeschleppt? Radan, nimmst du neuerdings Anhalter mit?

Fragte Alisah weil sie nicht genau wusste wie sie sonst auf jene, für sie doch eher unangenehme, Entdeckung eingehen sollte und musterte den Fremden (Crole) kalt und mit zusammen gekniffenen Augen von oben bis unten.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Crole und Radan
 
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan Alisah

Die erste Begegnung mit der Alisha verlief gänzlich anders, als Crole es erwartet hatte. Er selbst wusste nicht, was er sich konkret vorgestellt hatte, vielleicht eine aufbrausende Wallküre die ihn sogleich foltern oder zumindest anbrüllen würde. Doch nun sah er eine etwas kleinere Gestalt, fast zierlich im Vergleich zum eher gestählten Crole. Sie war sehr schön, eine innere Kühlheit ausstrahlend, auf eine gewisse Weise eine zerbrechliche, aber auch harte Person. Ihre grau-blauen Augen funkelten und schienen ihm geradewegs in die Seele zu blicken. Auf mehrfache Weise war sie eine zwiespältige und interessante Persönlichkeit, soviel Kane auf den ersten Blick sagen konnte. Dennoch würde er nicht so töricht sein, sie zu unterschätzen, denn er konnte ahnen, welche schrecklichen Kräfte sie zu entfesseln vermochte.

Die ganze Szenerie war äußerst merkwürdig für ihn und er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte sich das schlimmste ausgemalt, sich versucht auf alles mögliche vorzubereiten... und dann das. Was dem ganzen noch die bizarre Krone aufsetzte war, dass sie Radan tatsächlich küsste. Verwirrt ordnete der junge Cursarous erst einmal seine Gedanken.

Es überraschte ihn nicht, dass sie nicht erfreut war ihn zu sehen, denn augenscheinlich hatte sie Radan längere Zeit nicht gesehen. Vielleicht wollten sie eher allein sein. Die Schülerin des Imperators, hatte also ein Verhältnis mit seinem Meister, der überdies noch ziemlich skeptisch gegenüber dem Oberhaupt der Sith eingestellt war. Wusste sie von seiner Einstellung? Wenn sein Meister wusste, dass er mit der Schülerin des Imperators eine Affäre hatte, war das verdammt gefährlich. Nicht zuletzt auch für Crole selbst. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Allegious davon wusste.

Zunächst sprach sie Radan indirekt auf Crole an und musterte ihn anschließend misstrauisch. Das war durchaus nachvollziehbar, schließlich mussten sie ihre Beziehung streng geheim halten. Er hatte nicht vor, dies irgendjemandem zu erzählen, warum auch. Das ging ihn nichts an. Aber ob Alisha genauso dachte? Was wenn sie zu dem Schluss kam, ihn am besten loszuwerden? Darauf konnte er letztlich sowieso keinen Einfluss nehmen.

Crole setzte an sie zu begrüßen, hielt aber vorher inne. Seine aristrokratische Erziehung gebot es ihm eigentlich, eine junge, hübsche Dame mit Handkuss zu begrüßen, doch da sie eine Sith war schien ihm das ziemlich unpassend. Zumal er nicht wusste, wie Radan darauf reagieren würde.

Deshalb beließ er es bei einer tiefen Verbeugung und sagte: "Verzeiht Meisterin, meine Name ist Crole. Genauer gesagt Kane Cursarous. Radan erwählte mich zu seinem neuen Schüler, sofern ich mich als würdig erweise."

Bisher hatte er niemandem auf Bastion seinen wahren Namen enthüllt. Er wollte keine Vorurteile heraufbeschwören, nur weil seine Familie zu den einflussreichsten und mächtigsten des Imperiums gehörte. Hier zählten nur seine Leistungen. Außerdem hatte er mit seiner Familie abgeschlossen.

Nun blieb ihm nichts weiter übrig als abzuwarten, wie die Dinge ihren Lauf nahmen und ob er vielleicht doch noch das vorher erwähnte unappetitliche Ende nehmen würde.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha
 
Zuletzt bearbeitet:
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha

Radan freute sich Alisah wiederzusehen. Es war viel zu lange her immerhin waren sie verheiratet. Da durfte man eine gewisse Sehnsucht schon erwarten. Alisah schien es in diesem Punkt ebenso zu gehen. Den ihre Begrüßujng fiel sehr herzlich aus. Radan erwiederte ihren Kuss. Ob ihm Crole Probleme machte? Radan bezweifelte das dieser etwas heraus posaunen würde. So wie er es verstanden hatte gab es kaum einen anderen Sith der sich ihm annehmen würde. Mal davon abgesehen davon das Radan schon seid langem glaubte das der Imperator kenntnis davon hatte. Radan Salan Tulon. Das war sein Name. Auch wenn nicht mal ALisah ihn Salan nannte. Er hauchte ihr einfach einen Kuss auf die Hand und warf Crole einen Blick zu.

"Darf ich vorstellen. Alisah Reven meine Frau und Königin Eriadors meines Planeten"

Das Radan mit offen Karten spielen wollte hatte schon seinen Sinn. Crole musste ihm vertrauen können und zu einem gewissen Fall war das auch umgekehrt so. Radan warf Alisah einen Blick zu.

"Ich habe ihn auf Bastion aufgegabelt. Ich glaube er teilt meine Abneigung zu deinem Meister"

Radan flüsterte diese Worte nur und hielt sanft Alisahs Hand.

"Hast du schon was gegessen Alisah?"

Begann der Sith ruhig und lächelte sie ruhig an. Das radan ein Mann war der ganze Armeen in den Tod schicken konnte das zu glauben war sicher nicht ganz leicht den immerhin wirkte er auch freundlich und zuvorkommend. Radan legte den Kopf schief und lächelte.

"Ich hab übrigens endlich deinem zweiten telinaroul fertig"

verkündete Radan ging zum Schrank und holte eine Armschiene hervor. Radan hielt sie vorsichtig. Den es war einer der wenigen die auch Radan trug. Die versteckte Klinge an der Unterseite war ein Maßgeblicher Beweis Dafür das es eine Waffe war. Er lächelte und blickte Crole einen Moment an.



"Crole ich nehme an das ihr Müde seid."

Das war fast schon eine offene Aufforderung die Quartiere zu besuchen.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha
 
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Crole und Radan

Misstrauisch musterte Alisah diesen Fremden (Crole) und betrachtete ihn sich dabei ganz genau! Gut gebaut war er, muskulös und sicher durchtrainiert allerdings, und das fühlte sie deutlich, in der Macht noch nicht so stark, dass sie sich wirklich Gedanken machen müsste.
Letzteres trug mehr zu ihrer Entspannung bei als die Worte, die er nun sprach.
Obwohl,… Meisterin,… das klang durchaus ziemlich gut und so nickte sie ihm distanziert aber nicht wirklich feindselig zu.
Ja, reden schien dieser Crole schon mal zu können. Ein Eindruck, der sich gleich bei seinen weiteren Worten vertiefte.
Aha! Der war also Radan’s neuer Schüler. Oookay! Hm, irgendwie kam ihr sein Nachname bekannt vor! Irgendwie hatte sie den schon mal gehört. Im imperialen Holokanal? Hm… egal,…!
Als Radan jetzt das Wort ergriff war der Gedanke daran, woher Alisah Crole’s Name ihr bekannt vor kam, auch schon wieder unwichtig für sie und sie schmiegte sich ein bischen dichter an Radan während er sie nun vorstellte.
Allerdings, dass er nach ihrem Namen gleich haarklein erklärte das sie seine Frau und ebenfalls seine Königin war, wandte sie sich direkt Radan zu und lies sie indigniert ihre linke Augenbraue anheben während sie ihren Geliebten fragend anblickte. Er wahr heute wohl sehr direkt eingestellt und verkündete weiterhin neben der Tatsache, dass er Crole aufgegabelt hätte auch gleich noch, das dieser es Radan in seinem Verhältnis zu ihrem Meister gleich tat.


Und jetzt weiß er wohl nicht so recht wie er das einordnen soll, dass du ausgerechnet mit mir verheiratet bist. Oder?

Meinte sie während sie nun wieder Crole ansah ohne wirklich zu zeigen wie sie seine Einstellung fand.
Radan’s Frage danach, ob sie schon etwas gegessen hatte, lies sie aber wieder ganz ihren Mann ansehen und verschmitzt grinsen.


Hm, ich hatte eigentlich vor, dich zu vernaschen!

Und ehrlich, am liebsten hätte sie genau das jetzt sofort und gleich getan! Aber da war noch immer Crole und auch Radan schien zumindest für den Moment etwas Anderes im Sinn zu haben.
Jedenfalls holte Radan die Armschiene heraus, die er ihr schon lange versprochen hatte. Okay, dann erst einmal das.
Mit einem demonstrativem…


„Danke Schatz“![

…hielt sie ihm einen Arm entgegen damit er ihr die Waffe anbringen konnte und nachdem sie fest saß, testete Alisah diese erst vorsichtig, dann aber in ein paar schnellen kraftvollen Bewegungen, die man dem zarten Körper der jungen Frau wahrscheinlich nicht wirklich zutraute. Danach blickte sie Crole von unten herauf an während Radan ihr half die Schienen wieder ab zu nehmen und sie vorsichtig und sicher wieder zu verstauen!

Sitz perfekt und fühlt sich wie selbstverständlich an!

Kommentierte sie und lächelte Radan ehrlich an bevor erneut ihre Lippen die Seinen fanden.
Erst nach einem langen Kuss löste sie sich wieder von ihrem Mann und blickte Crole dann fest in die Augen während Radan ihn darauf hin wies, das er doch sicher müde sei! Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Nein! Wohl eher mit einem ganzen Zaunsfeld.
Und Alisah ergänzte dann, dafür das sie Crole kaum kannte, durchaus doch recht freundlich.


Na ja, wir sehen uns bestimmt noch, jetzt wo du zu Radan gehörst.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Crole und Radan
 
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha

Königin? Sein Meister war ein König und Alisha seine Königin? Fast hätte er sich an den Kopf gegriffen. Das war beinahe zu viel des guten für eine erste Begegnung. Angespannt nahm er den musternden Blick Alishas war, die vielleicht abschätzen wollte, ob Crole würdig war, ein Schüler ihres Gatten zu sein. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Eine wirklich interessante Persönlichkeit, dachte der junge Cursarous nun schon zum zweiten Mal.

Nachdem sein Meister ihm seine Gefährtin vorgestellt hatte, nickte er ihr respektvoll zu und verneigte sich leicht: "Es ist mir eine Ehre, Meisterin Alisha."

Ein sonderbares Gefühl kam in dem jungen Sith Adepten hoch... obwohl das überhaupt nicht zu ihm zu passen schien empfand er eine gewisse Freude für das Glück der beiden. Wie sie sich küssten und zärtliche Blicke austauschten. Normalerweise war er abfällig solchen Gefühlen gegenüber, aber er spürte, dass sich die beiden absolut vertrauten und man brauchte eine Person im Leben, der man absolut vertrauen konnte. Jeder brauchte so einen Menschen. Selbst ein Sith.
Ein leichtes, für ihn untypisch freundliches Lächeln, legte sich auf seine Lippen, als die beiden sich innig küssten. Merkwürdig... er war wahrlich nicht der Typ der sich für andere freute, aber irgendwie gönnte er es ihnen.

Zu dem bemerkte er, dass Radan mit offen Karten spielte. Das gefiel ihm und schuf vertrauen. So bizarr es auch war und so wenig er den Sith Apprentice kannte, empfand er ihn doch als sympathisch. Auch glaubte er, dass man gut mit Alisha auskommen könnte, wenn man einmal zu ihr durchgedrungen war. Doch vielleicht täuschte er sich bei der Sache auch, das würde sich zeigen.

Auf die mehr oder weniger rhetorische Frage der Königin von Eriador, was die Beziehung der beiden in Verbindung mit ihrer Ausbildung an der Seite des Imperators anging, entgegnete er ruhig: "Es steht mir nicht zu darüber zu urteilen."

Radans Aussage, dass Crole sicher müde sei, war eine Festellung und keine Frage. Genauso behandelte sie Kane auch. Sicher, er war überhaupt nicht müde, doch auch nicht so dumm diesen überaus offensichtlichen Hinweis zu übergehen. Deshalb nickte er nur und sagte:

"Natürlich Meister. Die Reise nach Bastion hat mich erschöpft, ich werde mich nun in mein Quartier begeben."

Die Schülerin des Imperators sagte, dass man sich sicher noch sehen würde, jetzt wo er zu ihrem Mann gehörte.

"Es wäre mir eine Freude, Meisterin."

Diskret zog er sich zurück und ließ die beiden allein. Sollten sie lieber ihre Zweisamkeit genießen. Es gab Dinge die Eheleute, besonders nach langer Zeit der Trennung, nachzuholen hatten.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha
 
Zuletzt bearbeitet:
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Crole, Radan und Alisha

Radan schenkte Alisah dieses unverrückbare lächeln. Im allgemeinen verschenkte man keine Waffen als nachträgliches Hochzeitsgeschenk. Im Nachhinein musste Radan jedoch gestehen. Das er ohnehin nicht der Mann war der den allgemeinen Vorstellungen entsprach. Crole schien seiner Aufforderung oder seiner bitte auch nachzukommen. Dieser junge hatte noch viel zu lernen. Unter anderem das sein Tod wahrscheinlich war. Ebenso musste sein Schüler noch lernen das er ebenso danach trachten sollte Radan zu töten, wenn er seinen nutzen verlor. Töten und getötet werden das war schon immer das Leben der Sith gewesen. Radan war ein Sith. Er blickte Alisah liebevoll an. Natürlich machte er eine einladende Geste und führte sie in ihr Gemach das größte des ganzen Schiffs. Überhaupt schien das Schiff von draußen Kleiner zu wirken als es innen wirklich war. Der Sith seufzte ergeben als er seine Frau einfach an sich zog und sie küsste. Wie hatte er sich hiernach gesehnt. Seid dem Alisah und er sich das letzte mal gesehen hatten waren einige neue Narben hinzugekommen. Kriegswunden waren für Radan nichts neues. So hatte er in seinem letzten Kampf gegen einen Sith kurz bevor Alisah und er zusammen gekommen waren fast ein Auge verloren. Auf seinen Heimatplaneten hatte er den Tod gesehen. Sie hatten einen Bürgerkrieg beendet und doch ertappte sich Radan immer wieder bei der Frage ob der Preis nicht zu hoch gewesen war. Er hatte sich mit Wesen angelegt die gefährlicher waren als alles was er sich vorstellen konnte. Darüber hinaus hatte Radan Alisah nicht die ganze Wahrheit über die Spinnenwesen und orosai erzählt. Die Göttin die sein Volk verehrte war nicht mehr als eine Jedi. Sie war keine von den zweien die Abtrünnig geworden waren um Eriador zu beherrschen. Sie war viel Früher nach Eriador gekommen. Auf Einladung von Lars.

Das Radan sich ihr bisher nicht offen gestellt hatte. Das war ein Sentimentaler Grund. Nachdem seine beiden Brüder getötet wurden und Radan zu den Jedi gegangen war, war es Orosai gewesen die verhindert hatte das Radan einfach so den Thron bestieg. Gleichzeitig zählte für Radan die Familie sehr viel. Einer der Gründe warum er seine eigene Mutter nicht töten konnte und inzwischen auch ein Beleg dafür warum er Jedi verabscheute. Er würde es Alisah sagen müssen bevor sie nach Eriador zurückkehrten. Sie würden eines Tages dort wieder hin müssen. Radan war sich sicher das dieser Tag nahe war. Immer noch war er sich unklar wie er vergiftet worden war. Fest stand jedoch das er Krank war. Die Visionen und all das kam nicht von ungefähr. Sanft löste Radan den Kuss und lächelte.


"Ich denke es gibt Dinge die wir dringend nachholen sollten"

sagte er mit einem Grinsen und warf seine eigenen Gedanken beiseite. Das Schiff erfüllte immer noch seine Funktion die Probleme der Galaxis auszusperren. Auch wenn das nicht ewig gut gehen konnte. Radan hatte schon oft darüber nachgedacht mit Alisah einfach das weite zu suchen. Diesen Konflikt und das Imperium hinter sich zu lassen. Doch er wusste das sie dies ablehnen würde. Den damit würde vor allem er in Gefahr geraten. Ihre Ehe würde dieser Belastung standhalten. Radan war vielleicht nicht der Übliche Ehemann doch er war auch nicht der alltägliche Sith. Er hatte nicht diesen Hang zur Gewalt wie manch anderer. Selbst wenn er die Jedi verachtete gab es dennoch Zeiten indem er mit ihnen verhandelte.Töten und getötet werden war nicht immer die beste Wahl.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – (Crole), Radan und Alisha
 
]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - Führungsetage und Fabrikkern - Zellenblock - mit Rin[

Eine winzige Ewigkeit konnte Jibrielle nicht den Blick von Manyu Dhiis Gesicht nehmen, aus dem jedes Leben gewichen war. Die Haut noch immer rosig und faltig, doch Mund und Augen weit aufgerissen, die sonst immer so entspannte Mimik entrückt. Jibrielle war taub, ganz taub. Ihre Finger, die versucht hatten, sich in das Metall des Bodens zu krallen, waren ganz kalt und gefühllos, ihre Arme und Beine schwerfällig und stocksteif, und ihr Geist ganz leer. Ihr Blick wich von dem kleinen Leichnahm ab, suchte die beiden Sith-Mörder, die neben ihm standen. Der große, mit einem gigantischen Kapuzenumhang verdunkelte sprach wieder, wandte sich an die Sölder, die noch immer im Raum verteilt standen, und ging derweil zum Chefschreibtisch.

"Ich möchte, dass sie mit einem halben Dutzend von ihresgleichen das Schiff stürmen, mit dem der Jedi hierhergekommen ist. Es befindet sich in einer kleinen Höhle im Wasserfall. Irgendwer muss ihnen zugesteckt haben, dass sich dort ein geheimer Hangar befindet mit Verbindung zum Fabrikgelände. Die Scanner zeigen drei organische Crewmitglieder. Töten sie alle und machen sie mit dem Schiff, was sie wollen."

Als Darth Devour den Tisch erreicht hatte, betätigte er einen Knopf und auf dem große Holoschirm an der Wand über dem Schreibtisch erwachte das Bild einer kaum ausgebauten Höhle auf, in der im Hintergrund fallendes Wasser vorbei zog. Das einzige Schiff, dass sich im Höhlen-Hangar befand, war die "Blue Nightingale".
Die Leere in Jibrielles Kopf breitete sich nun vollständig im Rest ihres Körpers aus. Einer der Söldner salutierte vor dem Sith, winkte ein paar seiner Kollegen und verließ den Raum.


"Was geschieht nun mit den beiden anderen Jedi, Meister?"
"Die werden wir uns sofort zu Gemüte führen."
antwortete der Sith-Meister auf die Frage seiner Apprentice, nachdem er wieder an ihre Seite getreten war, noch einmal einen Blick auf den toten Lannik warf und mit einem Fußstampfer wie ein Donnerknall dessen Lichtschwert zertrümmerte. Darth Noirceur mit den langen Beinen, der hellen Haut, dem schwarzen, unordentlichen langen Haar und den dunkel Augen nickte mit ausdruckslosem Gesicht.

Da stieg plötzlich ein Übelkeit erregendes Gefühl in der brünetten Padawan hoch, vom tiefsten Grund ihres Bauches, ein Gefühl, dass sich wie ein Gift in ihrem ganzen Körper verteilte, brennend durch ihre Adern ströhmte und drohte die Hirnzellen in ihrem Kopf zum bersten zu brennen. Es war ein glühender, alles verzehrender Horror. Ein Ohrenbetäubendes Rauschen beschallte ihr Gehör, ein Abgrund, tief in ihrem Magen, drohte sie zu verschlucken. Ihr Herz raste nur so dahin und versetzte ihr ein ums andere Mal Stiche, die sie gar nicht richtig wahrnahm. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumBumbudumBumbudumBumbudumBumbudum. Auf einmal konnte sie wieder Arme und Beine bewegen, sprang in ihrer Zelle auf und fuhr mit wilden Bewegungen herum, suchte mit aufgerissenen Augen den Raum ab, suchend, vergehend. Es musste doch irgendeinen Weg geben! So konnte sie nicht sterben! So durfte sie nicht sterben! So wollte sie noch nicht sterben! Sie wollte einfach noch nicht sterben! Noch nicht! Noch nicht! Hilfesuchend blickte sie zu Rin, der noch immer auf dem Boden hockte, die Beine im Schneidersitz von sich gestreckt und mit leeren Augen auf den Boden schauend, regungslos.

"Rin!! Rin, steh auf! Wir müssen irgendwas tun! Irgendwas! Uns muss irgendetwas einfallen! Bitte Rin, bitte steh auf!"

schrie Jibrielle und hämmerte ein paar Mal gegen die Energiebarriere ihrer Zelle und bebrannte sich dabei leicht die Handballen. Doch Rin rührte sich nicht. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Jibrielle Blick raste wieder zum Bildschirm, auf dem sich noch immer die Sith befanden, als plötzlich ein markerschütternder Knall die Fassade der Fabrik zum beben brachte, und sofort von weiteren Explosionen gefolgt wurde. Völlig überrascht drohte Jibrielle in ihrer Zelle zu stürzen, stützte sich jedoch an der Wand ab, und sah auf dem Holoschirm, wie in den Konferenzsaal ein gewaltiges Loch gesprengt wurde, dass zwei Söldern mit großen Stahlbrocken unter sich begrub. Dann flüsterte der Sith-Lord seiner Schülerin irgendetwas zu, ließ sie an sich herantreten, warf seinen Umhang um sie, und plötzlich vergingen beide in Dunkelheit, die im Boden versickerte. Jibrielle glaubte, ihren Augen nicht zu trauen, doch hatte sie keine klaren Gedanken dafür übrig. Unaufhaltsam schoss das ätzende Gift durch ihre Adern, immer stärker drohte der Abgrund in ihrem Magen sie zu verschlucken, immer schnell pumpte ihr stechendes Herz. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Weitere Erschütterungen erfasste das Gebäude, brachten die Käfige zum Wackeln. Ohne zu überlegen stemmte sich Jibrielle gegen die Käfig wand, sprang hin und her, verstärkte das Kippeln des Käfigs, bis plötzlich mit eine lauten Knirschen die Halterungen aus der Wand brachen und die Zelle vorüber zu Boden fiel. Jibrielle fiel auf die brennende Energiefläche, schrie auf, wurde jedoch sofort wieder erlöst, als sich die Käfigtür auflöste. Instinktiv drückte die Padawan gegen die Decke, die gerade noch die Hinterwand gewesen war, und wuchte so mit aller Kraft den Käfig genug von sich weg, um darunter hervor zu schlüpfen. Sie war frei! Jibrielle sprang auf, BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum , was jetzt? Was jetzt? Bei der Macht, was jetzt? Da explodierte der Raum. Die Padawan wusste nicht, von wo aus die Druckwelle sie umwarf, spürte nicht, woher diese Kraft kam, die die Welt um sie herumschleuderte. Doch als sie wieder Halt unter Händen und Füßen fand, als sie wieder aufblicken konnte und den Raum in Trümmern vorfand, sah sie, dass auch Rins Gefängnis umgestürzt und geöffnet war. Die Padawan stürzte zu ihrem rothaarigen Freund und Genossen, der nun halb habwesend, halb verwirrt wirkte, packte ihn am Arm und hievte ihn hoch. Sie schrie ihn an.

"Steh jetzt auf, Rin verdammt nochmal! Sie kommen, um uns zu ermorden! Sie werden uns beide einfach töten, verstehst du das! Ich will noch nicht sterben! Hörst du mich Rin! Rin!"

Jibrielle hatte ihn bei den Schultern gepackt und schrie ihm direkt ins schmutzige Gesicht, dass noch immer regelrecht leer wirkte. Nur ein Funken Verständnis leuchtete langsam in seinen Augen auf. Jibrielle hingegen fühlte, wie sich der Dreck und Staub auf ihren eigenen Wangen mit viel viel Flüssigkeit verband, von ihren Augen bis zum Kinn. Sie spürte, wie es den ganzen Schmutz davon spühlte. Rin nickte abwesend. Das reichte der brünetten Padawan. Sie machte auf dem Absatz kehrt, erblickte die halb eingefallene Tür, stürmte mit Rin am Handgelenk gepackt darauf zu und hindurch, begleitet von einer Erschütterung nach der anderen. Ohne echte Gedanken, ohne echtes Ziel raste sie den Flur entlang, immer mit Rin im Schlepptau, der zum Glück seinerseits wie verrückt zu laufen begonnen hatte und schließlich nicht mehr gezogen werden brauchte. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum.

Plötzlich verstummten die Explosionen für eine Minute und eine fibrierende, künstlich verstärkte Stimme erfüllte die Gänge.

"Hier spricht das Oberkommande der Militärpolizei! Das Gelände ist umstellt. Wir werden mit den Angriffen fortführen, solange ihre Kräfte wiederstand leisten. Ergeben sie sich, und das alles hat ein Ende."
Jibrielle hörte die Worte, verstand ihren Hinhalt auch zum Teil, doch dachte sie nur daran, hier rauszukommen. Weg! Weg von den Sith, weg von den Explosionen, einfach weg! Weg weg weg! Also rannte sie, rannte immer weiter! BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum.

Völlig besinnungslos schossen die Padawane einen Flur nach dem anderen entlang, bogen schlißelich um eine Ecke und Jibrielles Herz setzte für ein paar schmerzhafte Sekunden aus. Nein! Nein, nein nein nein! Am Ende des Flurs stand Darth Noirceur zur Seite geneigt und unterhielt sich mit einem breiten Schatten an der Wand. Die Stimme ihres Meisters erklang.


"Für diesen Verrat werden sie bezahlen. Finde heraus, wer dahinter steckt und ob einer unserer Freunde mit dabei ist. Töte jeden von ihnen. Doch zuvor vernichte meine Schätze im Keller. Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie nichts und niemand haben."
"Ich verstehe Meister ... aber ..."
Die Stimme des Sith-Meister wurde zu einem Donnergrollen. "Was? Willst du mir etwa nicht gehorchen? Bist du etwa anderer Ansicht? Hast du Angst, es nicht wieder lebendig aus dem Keller zu schaffen?"
"Nein! Nein natürlich nicht, Meister!"
"Du bist meine Schülerin! Ein Werkzeug, dass ich mit meinen Händen geformt habe. Wenn du es nicht überlebst, bist du ein missratenes Werkzeug. Also enttäusche mich nicht - oder stirb."
Mit diesen Worten verschwand der Schatten und Noirceur blieb zurück, beide Lichtschwerter fest mit den Händen umschlossen. Diese wandte sie schließlich geistesabwesend um und wurde der beiden Beobachter gewahr. Da erfasste plötzlich ein wahnsinnige Wildheit ihr Gesicht und sie stürmte auf die Padawane zu. Die Lichtschwerter erwachten mit einem todbringendem Fauchen zum Leben. Der Horror in Jibrielle explodierte und lähme sie nun, ließ sie auf der Stelle gefrieren, widersetzte sich sogar dem Ziehen an ihrer Schulter, das nun von Rin stammte. Sie verstand nicht, was er rief, sondern blickte nur in das vor Wut und irgendeinem anderen undeutbaren Gefühl verzerrte Gesicht, dass immer näher kam. Doch zu einer zweiten, viel kürzeren Begegnung kam es nicht, da ein ums andere Mal die Wand aufgebombt wurde. Eines der Sith-Lichtschwerter rollte zu den Jedi hinüber, die auf einen völlig von Metallbrocken verstopften Gang starrten. Von der Sith war keine Spur zu sehen. Doch wusste Jibrielle ... spürte Jibrielle, dass sie noch lebte, irgendwo auf der anderen Seite des verschütteten Ganges. Noch immer festgefroren stand Jibrielle da, mit zitternden Händen, und sah, wie Rin nach vorne trat und mit dem einzig ihm verbliebenen Arm das Lichtschwert aufhob, traurig schauend, und es sich in den Gürtel steckte. Jibrielle sah ihn an, sah in die Panik seiner Augen, doch sah sie ihn an, als ob sie ihn nicht mehr kennen würde, als schaute sie ihn gar nicht an, sondern durch ihn hindurch, als wäre er gar nicht da. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Gedanken kamen zurück. Weg hier! Raus hier! Zu den Militärs! Da wird sie sicher sein! Die werden sie sie aufnehmen! Und sofort drehte sie sich wieder um und rannte los, nahm die andere Abzweigung. Rin setzte ihr gleich nach.

]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - mit Rin[
 
]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Gelände der Van-Dar Corp. - mit Rin[

Die Gänge wirkten wie ausgestorben. Überall lag Schutt rum, waren Teile von Wänden rausgesprengt und immer wieder gab es Erschütterungen. Es brannte. Die Padawane liefen an immer mehr Räumen und Gängen vorbei, in denen bereits ein Feuer ausgebrochen war. Doch schließlich erreichten sie das Erdgeschoss und steuerten auf den Vorderseite zu. Einfach zu den Militärs! Da wird sie sicher sein! Plötzlich liefen sie an einem türgroßen Fenster und Jibrielle bremste aprupt ab und starrte hinaus. Dort draußen befanden sich mehrere große Transportgleiter mit Geschützen und Blaulicht auf dem Dach. Einige Soldaten rannten herum oder versteckten sich hinter ihren Fahrzeugen. Immer öfter drang der Ruf über Lautsprecher hinaus, die Kämpfer der Van-Dar Corp. mögen sich ergeben. Doch darauf achtete Jibrielle gar nicht. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Sie presste ihre Hände gegen das Glas.

"Schneid mit dem Schwert ein Loch rein! Schnell! Dann sind wir gerettet!"
"Warte Jibrielle!" keuchte Rin und zog wieder an ihrer Schulter.
Und noch bevor Jibrielle zu ihm herumfahren und sich das Lichtschwert einer selber nehmen konnte, sah sie, was er meinte. Ein paar Wachen der Firma kamen mit hoch erhobenen Händen aus einem der Seiteneingänge heraus, hielten ihre Waffen deutlich sichtbar noch oben, die Finger weit weg vom Abzug. Langsam kamen sie auf die Militärs zu. Als plötzlich einer der höher dekorierten Soldaten sich an das vor fasste, nickte, sich umwandte und seinen Männern mit der Hand einen Befehl gab, bevor diese in eins das Feuer auf die drei Wachen eröffneten. Fassungslos sah Jibrielle auf die toten Söldner und fuhr mit einem Ruck vom Fenster weg, und drückte sich an die Wand. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Nein! BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum.


"Wieee ... wie konnten sie das tun ... ich ... nein ..."
Sie war verloren. Es gab keine Rettung mehr. Sie würden jeden bis auf den Letzten töten. Entweder kriegte sie die Sith ... oder sie würde wie ein Hund erschossen werden. In ihrem Kopf zog sich das gesammte ätzende gift ihres Körpers zusammen, machte ihre Beine taub und tötete jeden Gedanken ab, jede Hoffnung, die aufzukeimen versuchte. Ihre Gelenke wurden zu weich und so sank Jibrielle langsam gegen die Wand gestemmt zu Boden. Ihre Augen brannten wie Feuer, brannten trocken. Der Abgrund in ihrem Inneren erstreckte sich bis zum Horizont und sie befand sich im freien Fall.
"Es gibt noch einen weg hier raus Jibrielle!", rief Rin, doch Jibrielle schüttelte nur den Kopf.
"Das Monster hatte von dem Schiff gesprochen, mit dem Manyu hergekommen war. Das ist unsere Chance, hier zu verschwinden. Und wir sind auch nicht mehr ganz unbewaffnet." mit kämpferischer Panik sah ihr Rin ins Gesicht, selbst ganz und gar voller Angst entrückt, doch hatte er die Idee. Genau! Die "Blue Nightingale"! Bei der Macht, die "Blue Nightingale"! Wie vom Donner gerührt, fuhr Jibrielle hoch, stieß dabei beinahe Rin zu Boden. Robijn, Ori, Sikiro! Wie hatte sie sie nur vergessen können? War ihr plötzliches Auftauchen in der Szenerie und der Befehl, sie zu ermorden, die ihren Überlebenswillen erst so richtig in Gang gesetzt hatte? Bei der Macht! Sie mussten zu ihnen! Vielleicht konnten sie noch gerettet werden? Vielleicht konnte sie mit der Nightingale noch fliehen!

Ohne Zeit zu verlieren hechteten die Jedi wieder los, ignorierten die vor Kraftlosigkeit aufkreischenden Muskeln, die Schürfwunden und Prellungen, die betäubende Atemlosigkeit, und ließen sich nur von diesem Überlebenswillen antreiben! Wieder zirkulierte das Gift durch alle Adern und wieder nagte der Abgrund an jeder Faser ihres Körpers ... doch da war wieder eine Hoffnung, eine schreckliche, panische Hoffnung, dunkle, hässliche Hoffnung. Aber eine Hoffnung. BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum BumbudumBumbudumBumbudumBumbudumdum. Sie erreichten den Aufzug, der in die unterirdischen Stockwerke führen musste, spürten und hörten nun deutlich, wie das Militär anfing, das Gebäude zu stürmen, drangen in den Aufzugsschacht ein und sprangen hinunter. Unten angekommen rannten sie den einzigen Weg lang, der sich ihnen darbot, immer weiter an eingestürzten Türbögen und in Flammen stehenden Zimmern vorbei, bis sie eine kleine Halle erreichten. Zu ihrer Linken erstreckte sich ein Gang, der sowohl halb verschüttet war und in der Ferne weitere Feuersbrünste ankündigte. Am Ende der kleinen Halle war ein weiterer, im Schatten liegender Flur, vor dem ein gewaltiger Brocken lag, der von der Decke gestürtzt sein musste, der das durchkommen in den Flur fast verhinderte, und der vor allem eine Gruppe Männer - vermutlich ein halbes Dutzend - unter sich begraben hatte. Jibrielle trat an den Haufen heran, sah die Arme und Beine, die darunter hervorlugten, sah ihre eigenen Stiefelabdrücke im Blut, und dachte, dass es die Macht gewesen sein musste, die diesen Fels zur richtigen Zeit am richtigen Ort hatte herunterfallen lassen. Rin lief auf den in Dunkelheit liegenden Flureingang zu und rief Jibrielle, sie solle da weg und mitkommen.

Weitere Erschütterungen drangen zu ihnen vor. Jibrielle streckte sich in der Macht und blickte durch sie den dunklen Gang entlang. Sie musste einfach wissen, ob die Geschwister noch am Leben waren! Sie würde es sich nie verzeihen, wenn ihnen etwas zugestoßen war! So dehnte sie sich in der Macht so weit sie nur konnte und erreichte die Höhle mit der Spitze ihres Zeigefingers ... und da waren sie, alle drei Auren, auf dem Schiff, dass bereits wieder gestartet wurden war. Erleichterung erfüllte die Padawan, als sie seit langem mal wieder durchatmen konnte und somit den alles verzehrenden Horror für einen Augenblick verblassen ließ. Doch als sie sich in der Macht wieder zurück zog, und noch einmal eine Probesondierung umherwarf, um zu prüfen, ob ihnen auch ja keiner folgte, machte sie in der ferne, weit hinten im Gang auf der linken Seite, etwas aus. Wie magisch zog es sie zu diesem Punkt hin und so streckte sie sich noch einmal in der Macht aus, so weit wie sie konnte, und erreichte so die Lagerhalle des Kellergeschosses, die bis zum Rand mit Containern gefüllt war. Doch machte sie keine drei lebendige Auren aus, sondern Hunderte. Jibrielles Geist entflammte und vernichtete das Gift, mit dem jeder ihrer Gedanken so durchtränkt war. In mehr als sechs Containern befanden sich die Sklaven, die die Van-Dar Corp. an das Imperium - an die Sith - schmuggelte, Container voller Menschen und Nicht-Menschen, entführten Obdachlosen, Männer, Frauen und Kinder. Container voller verzweifelter Wesen, die eingepfercht waren und nicht herauskommen, Container, die langsam aber sicher von Flammen umringt wurden.


Mit Entsetzen blickte Jibrielle zu Rin.
"Die Sklaven! Da hinten sind Container voller Sklaven! Wir müssen sie retten!" rief Jibrielle und eine andere Panik ergriff sie, verdrängte sie alte. Ein anderes Feuer durchschoss ihre Adern, belebte ihre so so müden Muskeln. Doch Rin blickte nur voller Horror zurück. Als er sprach kamen seine Worte stockend hervor, voller Verzweifelung.
"Es ist zu spät Jibrielle! Wir müssen hier verschwinden, sonst ... sind wir alle tot! Die Soldaten haben schon das ganze Gebäude oben gestürmt. Mein Arm - ich kann nicht gegen sie kämpfen ... wir ... können nichts tun ..."
Einen Augenblick trafen und banden sich die Blicke der beiden Padawane aneinander und Jibrielle verstand. Sie nickte Rin zu, trat an ihn heran, nahm sich das Lichtschwert von seinem Gürtel.
"Du läuftst schonmal vor! Sag Robijn, dass ich nachkomme und dass ich soviele von ihnen mitbringe, wie ich kann! Wenn du spürst, dass ich tot bin Rin ... und keiner mehr kommt: Fliegt sofort los." sagte Jibrielle, versuchte ein Lächeln, dass sofort wieder vom Adrenalin geschluckt wurde, machte auf dem Absatz kehrt und rannte den linken Gang entlang.

Wie ein Wirbelwind sauste Jibrielle mit dem Schwert in der Hand über die Trümmer hinweg, die den Flur hier und da versperrten, hechtete an züngelnden Flammen vorbei, löschte hier und da ein Feuer mit einem Machtstoß, wenn es ein weiterkommen sonst unmöglich gemacht hätte. Der Abgrund in ihrem Inneren hatte sich geschlossen. Sie dachte nur noch an diese Sklaven, die keine sein durften, an die Flammen, die sie nicht verbrennen durften, und an die Sith, die sie nicht ermorden durften. So erreichte sie die riesenhafte Lagerhalle und jene zwei Sklavencontainer die gleich am Südende gelagert waren, während die anderen sich noch ungefähr hundert Meter weiter in der Mitte befanden. Ein dunkles, rotes Licht der Notstromanlagen erfüllte die Umgebung und ließ gerade genug erkennen, um nicht über die eigenen Füße zu fallen. Ohne auch nur einen Gedanken an das weitere vorgehen zu verschwenden, löschte Jibrielle eine Flamme, die die Containertür versperrte mit einem Machtstoß, griff zum Lichtschwert, ließ die fauchende Klinge erwachen und zerschnitt der Schloss mit einem einzigen Hieb. Die Tür sprang auf und Jibrielle blickte in eine Mannigfaltigkeit an Gesichtern. Gesichter verschiedenster Rassen und Geschlechter, große und kleine Gesichter, Gesichter voller Angst, Wut und Hoffnung. Und keiner traute sic, sich zu bewegen, denn ein jeder starrte auf die rote Klinge des Schwertes. Sofort deaktiverte Jibrielle das Schwert, trat zurück und winkte den Sklaven hecktisch herauszukommen.


"Lauft! Ihr seid frei! Los doch! Lauft den Flur hindurch und dann links! Dort wartet ein Schiff, dass euch hier weck bringt! L-"
mehr brauchte die brünette Padawan nicht zu sagen, denn mit einem Schlag stürtzen alle los, aus dem Container raus und auf und davon. Jibrielle schaute ihnen dabei nur einen Moment zu, sah wie die ersten bereits in der Dunkelheit der Halle verschwanden und wie noch immer einer nach dem anderen aus dem Container kam, hoffte innigst, dass sie nicht vom Militär erschossen werden würden. Dann lief sie zum anderen Container, öffnete auch diesen, schickte auch dessen Insassen in die freurige Freiheit um sie herum und lief weiter. Noch 4 andere Container! Noch vier!

Doch was war das? Plötzlich tauchten in der Finsternis vor ihr mehrere Schemen auf und die Jedi wollte schon zur Waffe greifen, um um ihr Leben zu kämpfen, als sie erkannte, dass ihr soeben andere Sklaven entgegenstürmten. Sprachlos eilte sie an der türmenden Menge vorbei, bekam immer mehr zu Gesicht, die an ihr vorbeiliefen, und suchte mit der Macht erneut nach den Containern vor ihnen, die sich nun alle zu leeren schienen. Und da war sie. Mit einer Vollbremsung kam Jibrielle zum Stehen und erblickte vor sich, umgeben von fliehenden Sklaven, als ruhenden Pol einer unschuldigen Menge, Darth Noirceur stehen. Sie harrte einfach nur aus, während soviel um sie herum sich bewegte, harrte einfach aus, das Gesicht zu Boden gewand. Und keine Leichen, nirgendwo. Da sah die Sith auf und Jibrielle wollte schon grimmigen Blickes zu ihrer eigenen Sith-Waffe greifen, als Darth Noirceur sich auf einmal umwandte und davon lief. Völlig ratlos blickte Jibrielle ihr hinterher, doch nur für einen Augenaufschlag, denn so langsam fühlte sich die Halle mit todbringendem Qualm, der sich bislang an der Decke gesammelt hatte und nun so dick wurde, dass er zu ihnen herunterragte. Jibrielle rief den Sklaven noch zu, ihr zu folgen, winkte alle herbei, die sie erreichen konnte, und stürzte den langen Weg der Halle wieder zurück. Wenn doch bloß die "Blue Nightingale" noch da war! Sie mussten einfach entkommen! Sie mussten einfach entkommen. So rannte und rannte Jibrielle, einzig von der Flamme in ihrem inneren noch auf den Beinen gehalten, passierte die ersten zwei Container, die sie selbst geöffnet hatte und wäre beinahe gestürzt, so aprupt hatte sie angehalten. Sklave um Sklave in jeder Rasse und jeden Alters lief an ihr vorbei. Doch die Padawan trat in den einen Container ein und schaute in die hinterste, dunkelste Ecke. Dort saß ein kleines Mädchen, dass ein Kleid in vielen verschiedenen Schichten und aus unterschiedlichsten Stoffen trug, dessen Haut braun-gelblich wirkte, dass Nasen und Ohrringe hatte, dem verschiedene Holzperlenschnürre um den Hals lagen, und dass die Padawan mit großen Augen ansah, das linke violett, das rechte grün. Es hatte die Arme um die Knie geschlungen und bewegte sich nicht vom Fleck. Jibrielle ging langsam auf die kleine zu, strich ihr vorsichtig über die Stirn und, als sie keine Anstalten machte, die Padawan abzuwehren, hob das Mädchen hoch. Ein Arm um die Schulter, einer um das Gesäß trug Jibrielle das verängstigte Ding aus dem Container und rannte mit ihr den inzwischen bereits leer gewordenen Gang entlang, immer Richtung Freiheit. Immer wieder sprach sie zu dem Mädchen, sprach mit einer Stimme, die so unglaublich um eine beruhigende, tröstende, hoffnungbringende Wirkung bemüht war.


"Es wird alles wieder gut! Es wird alles wieder gut! Ich bin bei dir und werde dich beschützen." hauchte Jibrielle dem Mädchen zu, während sie so schnell rannte, wie es die Beine hergaben. Sie erreichte die Weggabelung mit den erschlagenen Wachen, bog links ab und hielt immer weiter auf die Landebucht im Wasserfall zu. Ein Dröhnen kam stetig näher und näher, verheizungsvoll. Und tatsächlich: Rin hatte genau das getan, worum sie Jibrielle gebeten hatte. Als Jibrielle mit dem Mädchen auf dem Arm die von herabstürzenden Wasser tönende Höhle erreichte, stiegen gerade die letzten Sklaven über die Landeklappe ein, wurden von Robijn und Ori hineingelotzt. Die beiden Geschwister riefen ihr etwas zu, dass sie wegen des Wasserfalles nicht verstand, doch musste die Padawan auch nichts hören und sprang einfach, als sie in Reichweite war, mit Hilfe der Macht drei Meter weit und hoch in das Innere der Schiffes, kurz bevor es vom Boden abhob. Robijn fasste Jibrielle bei der Schulter, sprach zu ihr, sagte ihr womöglich aufmunternde Dinge, doch verstand Jibrielle nichts, zu sehr rauschte noch das Blut in ihren Ohren.

Jibrielle konnte kaum glauben, dass sie es hierher geschafft hatte. Sie sah Robijn an, die Sorge und Freundlichkeit geradezu zu versprühen schien, und nickte ihr lächelnd zu, doch waren da keine Worte, die sie sagen mochten. Sie blickte sich langsam und orientierend um. Das Schiff war voller Leute, voller Exsklaven, die sich in den Lagerräumen und auf den Gängen verteilt hatten. Es waren nicht alle, die in den Containern gewesen waren, doch es mussten weit über 60 sein. Zum Glück war die maximale Gewichtsbelastung dieser Schiff sehr großzügig. Wortlos folgte Jibrielle Robijn ins Cockpit und sie sah, wie Wasser gegen die Scheibe platschte, als sie gerade den Wasserfall durchbrachen und auf und davon flogen. Völlig kraftlos ließ sich Jibrielle in einen der Copilotensitze fallen und drückte noch immer das bewegungslose Mädchen, dessen schlanken Arme sich um ihren Hals geschlungen, fest an sich gedrückt. Jibrielle spürte ihren Herzschlag, spürte das schwache, kleine Wummern. Sie seufzte und drückte ihre Schläfe gegen die Stirn des Mädchens, sprach noch immer dieselben und neue Worte der Beruhigung, während ihre Augen wie hypnotisiert auf den blauen Himmel starrten, der sich vor ihnen erstreckte.
Jibrielle blickte innerlich auf das Geschehene zurück, sah wie sie selbst an dieser Abzweigung stand, sah wie eine Jibrielle sofort zur Landebucht lief, und wie die andere Jibrielle zu den Containern rannte. Eine dieser beiden Jibrielles war heute gestorben. Und die andere saß nun hier im Schiff und hielt das verängstigte Mädchen fest umschlungen. Diese Jibrielle hatte alles verstanden. Sie wusste jetzt, was der Unterschied zwischen der hellen und der dunklen Seite war. Diese Jibrielle strich dem Mädchen über das Haar und wippte in ihrem Sitz leicht vor und zurück, während sie ein altes Kinderlied anstimmte, dass sie vor sehr sehr Zeit - vor unglaublich langer Zeit einmal gehört hatte und zu dem sie selbst einst eingeschlafen war.


]Ord Mantell - in ödem Gebirgsland - Blue Nightingale[
 
Zuletzt bearbeitet:
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Radan und Crole

Wow, Alisah konnte nicht umhin zu zugeben, dass es ihr schmeichelte wie dieser Crole sie an sprach. Meisterin Alisah! Oh man, das klang wirklich gut. Und es war ihm eine Ehre. Klar wusste Alisah das ein Gutteil dieser respektvollen Anreden rein daraus entstammte, das sie nun einmal über ihm stand in der Hierarchie des Ordens und das er davon ausgehen konnte, dass sie auch stärker war als er. Zumindest was den Umgang mit der dunklen Seite betraf. Desweiteren hatte sicher auch Radan’s Erklärung, sie sei seine Königin, Eindruck gemacht hatte. Trotzdem hinterließ Crole im Ganzen einen guten Eindruck und dem misstrauischen sowie über seine Anwesenheit ärgerlichen Gesichtsausdruck folgte nun ein eher doch freundliches Lächeln in seine Richtung!
Als er dann auf Radan’s „Zaunsfeldwink“ dann auch noch schnell und höflich reagierte und sich zurück zog, hatte er endgültig einen Stein bei Alisah im Brett.


Ich glaube, mit ihm hast du einen ganz guten Griff getan!

Flüsterte Alisah noch während Crole sich gerade zurück zog und als er dann ganz verschwunden war strahlte sie ihren Radan nur um so mehr an, während er sie in ihren Raum führte und sobald die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte vereinigten sich endlich wieder ihre Lippen zu einem wilden, leidenschaftlichen Kuss, der nicht nur Alisah den Atem raubte.
Wie sehr hatte sie das vermisst! Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt wieder in seinen Armen zu liegen und alles um sie herum zu vergessen. Für einen Moment drehte sich die Galaxis nur noch um sie beide. Einen Moment, der über diesen Kuss hinaus zu gehen schien. Im Moment gab es für Alisah nur ein Wesen. Nur die Person, in deren Augen sie gerade zu versinken schien. Seine Worte, sie hätten dringend Dinge nach zu hohlen. Zauberten ein verschmitztes Lächeln auf ihr Gesicht.


Ja!...

Hauchte sie ihm zärtlich ins Ohr

Ganz dringende Dinge! Dinge wie eheliche Pflichten zum Beispiel!

Spielerisch wanderten Alisah‘s Finger erst sachte über die noch völlig bekleidete Brust ihres Mannes, dann löste sie die ersten Verschlüsse seiner Kleidung, während sie Radan erneut innig küsste, ihn danach tief in die Augen sah, ihn Richtung Bett zog und verführerisch anlächelte.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Radan im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer.
 
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Alisha mit Radan im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer

Ja, Crole mochte die beiden wirklich, auch wenn er sie kaum kannte. Manchmal kam es einfach, dass man Sympathie für gewisse Leute empfand. Er glaubte gut mit den beiden auskommen zu können. Innerlich wünschte er den beiden viel Vergnügen und grinste dabei schelmisch. Irgendwie hoffte der Adept auch jemanden zu finden, dem er so vertrauen konnte. Schließlich war Kane kein gefühlloses Monster, aber dennoch eine harte Persönlichkeit.

In seinem Zimmer angekommen setzte er sich auf das Bett und sah sich um. Alles wirkte gepflegt und sauber. Eine Umgebung mit der Crole sich mehr als anfreunden konnte. Die Jahre als beinahe Sklave der Stahlindustrie auf Xartun hatten seine aristrokratischen Ansprüche binnen kürzester Zeit gewaltig reduziert.

Nach der Inspektion des Raumes besah er sich die Waffen, die der Erbe der Cursarous von Radan erhalten hatte. Der Blaster lag ganz gut in der Hand, soweit der junge Sith das sagen konnte denn er hatte selten Schusswaffen gebraucht, auch wenn er ein recht passabler Schütze war. Sein Vater hatte darauf bestanden, ihm das Schießen beizubringen. Viel interessanter waren die Messer. Diese waren rasiermesserscharf und leicht verziert, die polierte Klinge glitzerte im Licht der Deckenbeleuchtung.

Crole wog die Messer in der Hand und inspizierte sie genauer. Dabei stellte er fest, dass sie perfekt ausbalanciert und damit ausgezeichnet als Wurfmesser geeignet waren. Schnell hatte der Ex-Stahlwerkarbeiter eine provisorische Zielscheibe gebastelt und warf die Messer mit den verschiedensten Hand- und Armstellungen um seine beste Wurfposition zu ermitteln.

Mit der Zeit gelang es ihm immer besser die kleinen, aber tödlichen Waffen gezielt in die Zielscheibe zu werfen. Zwischendurch begann er über alles nachzudenken was er erlebt und über die Sith oder die dunkle Seite der Macht gehört hatte. Der Sith-Adept konnte es kaum abwarten seine ersten Schritte auf dem langen Pfad zur dunklen Seite zu machen, aber erst einmal gönnte er Alisah und Radan ihre Zweisamkeit und übte das Messerwerfen weiter.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Alisha mit Radan im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben