Coruscant

Coruscant - Untere Ebenen - Black Sun Komplex - Zelle - mit Kate, Jace

Es waren schon einige Minuten vergangen, seit dem sie sich befreit hatten. Doch bisher geschah nichts. Es kam weder jemand, um sie aus der Zelle zu holen, noch strömte irgendwelches Gas in ihre Zelle. Das hieß, dass derjenige der nun die Zügel in der Hand hielt sein Handwerk verstand und keine voreiligen Entscheidungen traf. Wurde aber auch Zeit, dass sie jemanden antrafen, der mehr als Stroh im Kopf hatte.

Warten, warten, warten..., brummte der Chiss leise vor sich hin.

Ihren Besuch auf Coruscant hatte er sich wahrhaftig anders vorgestellt. Eher hätte er sich in imperialer Haft gesehen als in einer Zelle der Black Sun. Er nahm es mit bitterer Ironie: Gefangen gehalten von seiner eigens gegründeten Organisation. Irgendwie war es peinlich - die Frage war bloß: für wen?

Letzendlich näherte sich ein Mensch mittleren Alters vor ihrer Zelle und deaktivierte das Energiefeld.


Ich bitte sie diese Umstände zu entschuldigen, Miss Manice, sprach er in Kates Richtung, da sie offensichtlich das ranghöchste Mitglied der Black Sun war.

Auch Sie bitte ich vielmals um Entschuldigung, Jace Chorius. Und verzeihen auch Sie uns Mister Dral. Wir wussten doch nicht..., dass Sie ein Freund von Atton Beck sind und er sie erwartet., richtete er anschließend an Jace und Dany. Er hatte nicht damit gerechnet ihn persönlich anzutreffen.

Mit einer Geste bat der Herr sie heraus und aktivierte das Energiefeld in dem Moment, als sich ihre Ex-Gefangenen Anstalten machten ihnen zu folgen.


Ihr werdet für eure miserable Leistung noch zur Rechenschaft gezogen werden...

Dem Mann folgend verließen sie durch einen Turbolift die Zellenebene. Nachdem der Lift sich öffnete und sie durch die Gänge der Basis gingen verschwand Kate auf einmal in einer Abzweigung. Erst wunderte sich Dany, bekam dann aber durch ihr "Band" die Bestätigung, dass alles in Ordnung wäre und er sich keine Gedanken machen sollte.

Schließlich betratet sie einen großes Büro mit Ausblick auf die oberen Ebenen. Mitlerweile war es auch dort "dunkel". Allein die vielen Lichter der Straßen und Häuser erhellten die Stadt, dennoch war es heller als tagsüber in den unteren Ebenen. Mitlerweile stand Atton vor ihnen und begrüßte sie.


Es freut mich euch beide wieder zu sehen. Setzt euch doch.

Atton wies auf die beiden freien Stühle vor seinem Schreibtisch und schickte ihren Begleiter fort. Als sie Tür sich schloss, griff Dany unter seinen Helm und zog ihn sich vom Kopf. Kurz schüttelte er sein schulterlanges Haar aus dem Gesicht und reichte dann seinen Freund die Hand.

Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Atton.

Man schickte mich her, um diese Basis wieder auf Vordermann zu bringen. Der örtliche Vigo klagte, dass ihm nur Idioten zur Verfügung stünden. Nun, momentan ist er beurlaubt und ich leite die Geschäfte hier.

Dany blickte kurz in Jace' Richtung und antwortete dann:

Ich denke, dass wir denken, dass der Vigo Recht hat.

Was die Typen betrifft, die euch aufgegabelt haben, da stimme ich euch zu. Aber der Vigo hat auch Mist gebaut...deswegen kann er sich jetzt erstmal einen klaren Kopf im Urlaub auf dem sonnigen Tatooine schaffen.

Die drei grinsten, als Atton seinen letzten Satz ausprach. Tatooine war wirklich ein sehr geeigneter Ort für soetwas.

Bevor sie weiter reden konnten, tauchte auf Attons Schreibtisch ein Hologram von einem Rodianer auf.


Der Agent der Republik ist eingetroffen. Darf ich ihn hinein schicken?

Er darf eintreten.

Schnell zog sich Dany seinen Helm wieder über und bereitete sich vor aufzustehen.

Bleibt sitzen. Sein Anliegen könnte dich interessieren, Cuyan.

In dem Moment öffnete sich zischend die Tür und ein schmächtiger Mann betrat das Büro.

Setzen Sie sich doch. Wir haben Sie erwartet.

Ich will mit ihnen unter vier Augen sprechen.

Ich bitte Sie, wir sind doch Profis. Wir haben schon eine gewisse Ahnung, was sie von uns möchten. Cuyan Dral hier und sein Begleiter Jace sind wie gesachaffen für Ihren Auftrag.

Nun gut,sprach der Agent und setzte sich auf den letzten freien Stuhl.

Ich halte nichts von langem Drum-Herum-Gerede, deswegen sage ich es Ihnen direkt. Wir wollen Nereus Kratas - lebend. Und Sie werden ihn uns beschaffen.

Was springt für uns dabei heraus?, fragte Dany Atton und den Republikaner.

Die Black Sun wird Sie beide entsprechend belohnen und sie bestmöglich auf die Mission vorbereiten. Genaueres handelt die Black Sun dann direkt mit der Republik aus.

Verstehe.

Die Neue Republik wird sie ebenfalls mit nötigen Informationen über das Zielobjekt versorgen. Aber bedenken Sie: Wenn etwas schief geht sind Sie ganz auf sich gestellt.

Also wie immer. Ich akzeptiere.

Dann wäre das geklärt. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit., schloss Atton die Sitzung und erhob sich aus seinem Stuhl. Ihm folgend standen auch die anderen drei auf und gingen zur Tür. Der NR-Mensch verschwand stilltschweigend im Turbolift, sodass bloß Jace, Dany und Atton übrig blieben.

Bist du dabei, Jace?, fragte er seinen "Begleiter". Er würde es verstehen, wenn er sich dazu entschloss nicht mit zu machen. Schließlich war es für ihn als Fahnenflüchtigen doppelt und dreifach gefährlich einen imperialen Admiral zu kidnappen.

Coruscant - Untere Ebenen - Black Sun Komplex - vor Attons Büro - mit Jace, Atton (NPC)
 
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Es kam Bewegung in die Geschichte, sogar in die richtige Richtung. Man ließ es aus der Zelle, während die 'Ruhigstellungstruppe' noch ein wenig den Luxus eben dieser genießen durfte. Jace blickte zurück und ließ ein gespielt mitleidiges Grinsen aufflackern, während die drei dem Black Sunler folgten. Endlich mal jemand der mehr als Matsche in der Birne zu haben schien. Er hatte sich entschuldigt, sie mit ihren Namen angeredet und war auch besser gekleidet als die Bande zuvor.

Er führte die drei zu einem Turbolift, mit diesem fuhren sie mehrere Stockwerke in die Höhe - eine, verhältnismäßig, lange Fahrt. Anscheinend ging es wieder hinauf, in die oberen Ebenen. Die Black Sun musste den gesamten Turm besitzen, vom Fundament bis hin zur Spitze. Perfekt geeignet für die Hauptniederlassung im Zentrum der Galaxie.
Der Lift hielt endlich und die vier Insassen verließen ihn. Sie betraten einen Korridor, der einen gewaltigen Unterschied zu den Korridoren im unteren Bereich des Hauses darstellte. Dicker Teppich bedeckte den Boden, ein paar Bilder hingen an den Wänden, Türen zweigten in Räume an den Seiten ab und in regelmäßig Abständen wurde der Korridor von anderen gekreuzt.
Auf einmal machte Kate einen Schritt zur Seite und ging einen anderen Korridor hinunter. Jace blieb wie angewurzelt stehen und warf Dany einen Blick zu. Dessen Helm drehte sich kurz und er schien der Schmugglerin hinter her zublicken, wandte den Kopf dann aber wieder nach vorne und ging weiter. Jace blickte ihr noch kurz hinter her und folgte dann dem Chiss und ihrem Führer. Was war jetzt wieder los? Wollte sie die Basis überprüfen? Hatte sie etwas gesehen? Was auch immer es war, Dany schien es keine Sorgen zubereiten und er kannte Kate länger als Jace, viel länger.

Sie betraten ein großes Büro, am Ende des Korridors. Große Fenster ließen einen hervorragenden Blick auf die oberen Ebenen mit ihren vielen Luftstraßen, Gehwegen und Wolkenkratzern zu. Auch wenn Jace hier aufgewachsen war, es war immer wieder ein gewaltiges Panorama, vor allem - wie jetzt - bei Nacht. Außerdem war diese Stadt immer im Wandel. Jeden Tag rissen riesige Baudroiden Häuser ein und bauten neue, noch gewaltigere und moderne Gebäude.

Die Stimme Atton Beck's ließ ihn seinen Blick vom Fenster abwenden. Jace nickte dem Mann zur Begrüßung zu und überließ Dany das Reden. Nachdem sie Platz genommen hatten, klärte Atton sie bzw. Dany auf was er hier überhaupt machte. Jace grinste bestätigend. Ja, das Personalmanagement war schon beschießen gewesen. Aber wenigstens tat die Black Sun etwas dagegen, das ihre Niederlassungen nicht verkommen würden und sie nachher eine unter vielen niederträchtigen Organisationen war. Nein, die Black Sun war die Elite unter den Schurken in der Galaxie und das sollte ruhig so bleiben. Bis jetzt hatte er auch fast nur positive Erfahrungen mit der Organisation gemacht, aber das war vermutlich nur unverschämtes Glück oder lag daran das er vornehmlich mit Dany und Kate zu tun gehabt hatte. Welche in der Hierarchie weit bzw. ganz oben standen.

Bevor sie weiter Reden konnte erschien ein Hologramm auf dem Schreibtisch des Übergangsvigos. Ein Rodianer. Er meldete ein Agent der Neuen Republik sei eingetroffen und wolle Atton sprechen. Dieser zögerte nicht lange und ließ ihn eintreten. Sie wollten sich schon erheben und den Raum verlassen, aber Atton hielt sie zurück. Es könnte Interessant für sie sein. Also nahmen sie wieder Platz und warteten.
Jace beschäftigte jedoch die Sache mit dem Agenten. Die Neue Republik musste sich ganz schön gefangen haben, wenn sie bereits wieder Agenten auf Coruscant im Einsatz hatten. Coruscant war in diesem Krieg nicht gerade Wichtig, Interessanter waren Planeten wie Bastion, Corellia, Kuat, Fonder etc. Planeten welche für den Krieg von Vorteil waren und an strategisch günstigeren Positionen lagen. Aber wenn man bereits auf Coruscant im Einsatz war, dann würde man auf den anderen Planeten schon lange dabei sein. Die Tür öffnete sich und der Agent trat ein und Jace verdrängte die Gedanken an den Krieg, es war schon lange nicht mehr sein Krieg und wenn er darin verwickelt werden würde, würde er zwischen den Fronten stehen.

Er verfolgte, ein weiteres Mal, still das Gespräch und blieb Aufmerksam. Was für einen Auftrag der Agent für die Black Sun hatte ließ Jace staunen und er war einen Moment, unglaublicherweise, sprachlos.
Nereus Kratas den Oberbefehlshaber der Imperialen Streitkräfte wollte die Republik lebend? Er war die am Besten geschützte Person im Imperium - das war ein Himmelfahrtskommando! Nie und nimmer würde jemand lebend den Großadmiral des Imperiums kidnappen können.
Die letzten Details wurden in wenigen Sätzen abgehandelt und dann war das Gespräch beendet und der Agent verschwand ebenso leise, wie er gekommen war.

Dany wandte sich nun an ihn und fragte ob er dabei sei. Jace blickte einen Moment ins Leere und hatte seine Entscheidung eigentlich schon längst getroffen.


"Sorry, das ist mir ne Nummer zu klein. Ich brauche da etwas größeres was ein bisschen mehr Pepp hat, zum Beispiel den Imperator kidnappen. Aber der Großadmiral ist jawohl lächerlich. Das überlasse ich lieber euch kleinen Leuten.", antwortete er schließlich.

Die Frage war nur ob Dany die "Prince" oder den Bes'uliik für diesen Trip benötigte. Wenn ja, musste Jace sich was überlegen, wenn nicht dann würde er vielleicht einen anderen Auftrag annehmen können. Aber er würde keinesfalls bei dieser Aktion mitmachen.


"Brauchst du den dein Schiff oder den Jäger für diese Aktion oder kann ich die Benutzen?", fragte er an den Chiss gewandt.

Bevor dieser Antworten konnte wandte Jace sich Atton zu.


"Könntest du für mich nach Aufträgen Ausschauhalten oder Interessantes direkt an mich weiterleiten? Vorausgesetzt, ich bekomme das Schiff. Ach und ich bräuchte, wenn möglich, noch eine neue ID. Ich bin einfach zu bekannt...das ist halt das los eines Superstars. Aber ein bisschen Ruhe wäre mal ganz Nett."

- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Black Sun-Basis - Vor dem Büro des Vigos] - mit Dany u. Atton (NPC)
 
Coruscant - Obere Ebenen - Black Sun Komplex - vor Attons Büro - mit Dany, Jace - Atton (NPC)

Nun standen sie draußen vor seinem schick eingerichteten Büro und redeten über Details des Auftrags. Es bahnte sich schon früh an, dass Jace kein allzugroßes Interesse an der Mission hatte beziehungsweise sie ihm eine ganze Nummer zu groß war. Vielleicht war es sogar besser so, er war noch kein so alter Hase wie Dany und auch noch weit von dessen Können entfernt. So würde er dem Chiss wenigstens nicht im Weg herum stehen und Gefahr laufen während der Mission getötet zu werden.

Schließlich fragte Jace Dany nach dessen Schiff. Noch bevor er antworten konnte, ergriff Atton das Wort:


Wir haben ein gestohlenes Shuttle für dich präpariert, du wirst die Prince ohnhin irgendo zurücklassen müssen.

Nimm sie beide, entgegnete Dany kurz, aber du weist ja: Kein Kratzer!

Atton grinste als Dany seinen "aber-Satz" nachschob. Wie oft hatte er diese Phrase schon gehört, wenn ein Pilot sein Schiff an seinen besten Kumpel verlieh - aus welchen Gründen auch immer.

Dann wäre das geklärt.

Er machte einen kleinen Schritt zurück in sein Büro und öffnete eine Schranktür. Heraus holte er eine kleine Chipkarte und warf sie Jace zu.

Mit ihr kommst du durch jede Kontrolle. Also pass auf, dass du sie nicht verlierst

Der Agent hielt kurz inne fuhr dann aber fort.

Wenn sich etwas passendes ergibt melde ich mich bei dir und wenn du noch irgendetwas brauchst com mich einfach an. Aber bitte direkt, ich weis nicht wieviele unfähige Leute hier noch arbeiten.

und Dany...
, sprach er seinen Freund leise an, während er ihm eine andere Chipkarte in die Hand drückte.

Ich habe dir eine Liste mit Personen an verschiedenen Orten geschrieben, die dir helfen könnten. Sobald du Coruscant verlässt bist du auf dich allein gestellt. Es darf keine Verbindung zur Black Sun hergestellt werden können.

Der Chiss nickte bloß und nahm es zur Kenntnis.

Viel Glück, wünschte er seinem Freund noch zum Abschied und verschwand wieder in seinem Büro

Coruscant - Obere Ebenen - Black Sun Komplex - Büro - Atton (NPC)


Coruscant - Obere Ebenen - Black Sun Komplex - vor Attons Büro - mit Jace, Atton (NPC)

Zusammen mit Jace verließ Dany den Black Sun Komplex, nachdem sie am Ausgang ihre Waffen wieder ausgehändigt bekamen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu dem Hangar der Mandalorianer. Da Dany keine Ahnung hatte wo es lang ging und er auch keine Lust hatte sich länger darüber Gedanken zu machen, rief er kurzer Hand ein Taxi für die beiden und wies den Fahrer an sie zu dieser Handelsniederlassung zu bringen. Der Fahre guckte sie erst schief an, fuhr dann aber los. Die Fahrt dauerte gerade mal ein bis zwei Minuten, was wohl der Grund war, wieso er sie komisch angestarrt hatte. In der Tat hätten sie den Weg locker zu Fuß zurück legen können, aber wohl doch mehr Zeit mit der Suche nach dem Weg verbracht als mit Laufen. Letzendlich griff der Chiss in eine seiner Brusttaschen und gab dem Fahrer sein Geld.

Danach betraten sie die Niederlassung. Dort machte es wohl keinen Unterschied ob Tag oder Nach war. Sie ist ebenso (wenig) belebt wie an dem Zeitpunkt, als sie angekommen waren. Einzig und allein die kleine Rezeption war von einem jungen Mann besetzt - allerdings ein anderer als vorher.


Ah, Mister Dral!, rief er Dany schon aus einigen Metern Entfernung zu. Gut, dass sie da sind! Die Reperaturen an der Prince sind schon fertig. Leider mussten wir den Hyperraum ersetzen, da er durch das Leck beschädigt wurde.

Verstehe. Ist der jetzige baugleich mit dem vorigen?,antwortete Dany auf die Ausführungen des Mandalorianers

Nein, wir halten hier nichts von Standardware. Dieser hier ist leichter zu warten, resistenter und besser modifizierbar.

Das klang nicht schlecht. So wurde zumindenst schon ein Grundstein für den Ausbau des Schiffes gelegt.

Durch das Austreten der Kühlflüssigkeit wurde auch andere Systeme in Mitleidenschaft gezogen. Darum sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben Waffen und Schildsysteme durch bessere ersetzt. Einige kritische Stellen der Panzerung und des Kühlsystems haben wir mit Beskar ausgebessert.

Ausgezeichnet, entgegnete Dany. Normalerweise mochte er es nicht, wenn Mechaniker über seinen Kopf entschieden, was an seinem Schiff zu machen war, aber den Mandalorianern vertraute er. Auf Mandalore hatte er gesehen, welch fähige Mechaniker sie waren und ohnehin hatte er vor gehabt, dass Schiff nach mandalorianischen Standards zu tunen. Schließlich reichte er dem jungen Mandalorianer seine Credit-Chip-Karte, um die Rechnung zu bezahlen. Nachdem der Betrag abgebucht wurde und er seine Karte wieder hatte, blickte er auf den Betrag. 150000 Credits war ein doch recht happiger Preis, jedoch vollkommen gerechtfertigt für die Reperaturen und Modifikationen. Alleine der Hyperraumantriebsgenerator kostete wohl 50000 Credits.

Ich danke Ihnen, Sir. Einen guten Flug wünsche ich Ihnen, erstatten Sie uns wieder einen Besuch ab!

Wiedersehen, verabschiedete sich Dany und ging gemeinsam mit Jace in den Hangar zu seinem Schiff. Mitlerweile füllte sich der der kleine Hangar, seit ihrer Ankunft waren noch fünf weitere Schiffe dort gelandet. Dennoch war es kein Schweres die mehr als 50 Meter lange Yacht zu finden. Als sie sie betraten begrüßte sie auch schon ein zwitschernder R2.

Ich freu mich auch dich wieder zu sehen, R2, antwortete er dem Droiden und fuhr dabei leicht über seine rot-weiß-silberne Kuppel. Schnellen Schrittes ging Dany durch die schmalen Gänge des Schiffes in seine Kabine, um seine Sachen, welche er zum Glück noch nicht aus seinem Beutel herausgeholt hatte, zu greifen. Hoffentlich würde der nächste Aufenthalt auf diesem Schiff endlich länger sein, sonst würde sich womöglich keine Beziehung mehr zu ihm aufbauen lassen.

Auf Wiedersehen, Prince, flüsterte er und fuhr dabei über die weiche Wandoberfläche. Danach ging er wieder zurück zu Jace.

Pass gut auf sie auf. Und tauch nicht zu arg unter, es könnte sein, dass du mich vielleicht irgendwo raußhauen musst. Kate wird das nicht, wie sonst, erledigen können. Sie muss etwas erledigen, was nicht aufzuschieben ist, soweit ich das verstanden habe. Was genau es ist - keine Ahnung. Aber wir müssen uns keine Gedanken machen.

Der Chiss drehte sich in R2s Richtung um und nickte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass er ihm folgen sollte

Pass auch gut auf dich auf, Jace. Bis bald.

Mit diesen Worten verließ er mit R2 im Schlepptau die Prince und verschwand zwischen den kleineren im Hangar parkenden Schiffen.

Coruscant - Obere Ebenen - Mandalorianische Niederlassung
 
Untere Ebenen – In der Nähe des Honey House – verlassene Lagerhalle| Mehrere Sklaventreiber, Karssh, Slusk(NPC), Krpass(NPC)

„Natürlich lassen wir euch die Ware sehen bevor wir das Geld gesehen haben.“

Das Treffen war am brodeln. Noch bevor überhaupt ein Wort ausgesprochen war, hatte sich alles zu einem fürchterlich zehrenden Meeting, wie ihr Geschäftspartner so schön er es mit seinem Sprachfehler zu sagen vermochte, entwickelt. Verdammte Alienbande…

„Natürlich nicht du Sohn eines Republikaners!“ Brauste die gut und gerne 193cm große Arkanierin auf, was ihrer Erscheinung eine mehr als nur Einhalt gebietende Note verlieh. „Rück verflucht noch mal das Geld raus du elende Schutta!“

Die kräftig gegen die Schulter des Menschen beförderte Faust der Piratin schuf einen neuerlichen Konflikt. Waffen wurden gezogen und Blastermündungen zeigten in alle erdenklichen Gesichter. Krpass, die Klatooinianerin allerdings hatte keinen einfachen Blaster gezogen. Die hundeähnliche Alienfrau war mit Disruptoren bewaffnet. Glücklicherweise hatten sie dieses kleine Schmuckstück herein schummeln können. Wo man einen Blasterschuss vielleicht noch überlebte, abgesehen man bekam ihn direkt in die Fresse geklatscht, fraß sich so ein Disruptorschuss einfach durch Haut und Knochen. Die meisten Panzerungen und Personenschilde hatten dem auch nicht viel entgegen zu setzen. Ihr Geschäftspartner hatte das ebenfalls erkannt.

„Wir alle sollten uns jetzt beruhigen.“ Versuchte er nämlich die Lage wieder einzurenken. Immerhin war er wirklich scharf auf diese Sklaven. Und sie auf das Geld. Würde das länger so weiter gehen, würden entweder Krpass oder Slusk an die Decke gehen, die Korsarin musste sich aber eingestehen auch nicht mehr weit entfernt davon zu sein. Unterdessen hatte Nottak – der menschliche Anführer ihrer Geschäftspartner – befohlen die Waffen zu senken. Als sie dann in den Holstern steckten, packte auch sie ihre klobige Energiewaffe wieder weg. Nottak wurde mit einem kratzigen Lachen ihrerseits in den Schwitzkasten genommen.

„Na also! Geht doch!“ Sprach sie dann, als man endlich dafür sorgte, dass die ihnen zustehenden Credits gebracht wurden. Krassh die blutrote Korsarin überprüfte die schnell, ehe sie Slusk ein Zeichen gab und der, Quarren sich entfernte. Als er wieder zurück kam hatte der von Mon Cal stammende Pirat ein gutes Dutzend an Gestalten im Schlepptau. Die beiden Rothäute der Twi’lek spendierten ihr und ihrer Bande einen ziemlichen Zuwachs an Credits. Grob riss der stämmige Quarren noch einmal an der Kette um sie einem von Nottaks Männern zu übergeben. Allgemeines Wimmern wurde mit harschen Befehlen niedergebrüllt. Wenigstens hörte die Saubande von Schwächlingen…

„Noch ein Tipp unter Partnern. Hier in der Nähe gab es erst kürzlich ein großes Feuerwerk. Die Imps sind ziemlich sauer weil sie nichts davon wussten obwohl direkt vor ihrer Haustür gefeiert wurde.“

Rückte der Mensch dann noch raus, als er sich sichtlich und auch verbal über seine neuen… Spielzeuge, gefreut hatte. Karssh würde dieses dreckige Pack ja nicht mehr als Spielzeug betrachten, aber sie wusste auch, was Nottak letzten Endes mit ihnen vorhatte. Wie er vorging. Seine Worte jedoch sollten nicht viel mehr heißen, als das irgendwer es gewagt hatte, den Imps irgendetwas in die Luft zu jagen. Und das scheinbar ziemlich erfolgreich. Noch einmal schüttelte sie den Kopf als sie die Szenerie beobachtete und griff sich dann mit Slusk die Kiste mit den Credits. Was kümmerte es sie schon, ob er mit ihnen nun das tun würde, was er letztes Mal auch getan hatte und sich letzten Endes doch darüber beschwerte, seine Spielzeuge gingen zu leicht kaputt, oder irgendwelche fanatischen Republikaner, die dem Imperium unbedingt eine Auswischen wollten?

Am veralteten Gleiter der Piraten angekommen hievte man das schwere Ding auf die hintere Ladefläche.
„Wer ist dran mit fahren?“ Grollte die bullige Klatooinianerin Krpass. Die Alienfrau war noch größer als die Korsarin und die war schon stattlich gebaut.

„Immer der der fragt Krpass. Slusk war auf Abregado-Rae dran und ich davor auf Tatooine.“

Ihr Grinsen, ganz ohne Zweifel ein hämisches, wurde vom werfen der Schlüssel begleitet, die geschickt in den wulstigen Fingern des massigen Alienweibchens landeten. Was jetzt folgen würde, war ohne Zweifel klar. Daran stand nicht mal auch nur im Ansatz irgendwie Zweifel. Krpass würde den Gleiter zum Schiff zurückbringen – die drei Piraten waren mit einer kleinen Fähre hier. Ein schreckliches Ding. Machte die ganze Zeit Lärm, als würde es irgendwo Luft verlieren und verzog, immer außer im Hyperraum, nach links. Jeder Mechaniker an Bord der Loki hatte sein Glück mit diesem Drecksteil schon versucht, keiner war erfolgreich gewesen. Selbst die Jawas der unteren Decks hatten nichts erreichen können. Die Korsarin kümmerte das allerdings recht wenig in diesen Augenblicken, denn die Aussicht auf ordentlich was zu trinken brachte sämtliche anderen Gedanken in den Nether, wo sie wegen ihr auch schmoren konnten, bis sie schwarz waren. So war es kein Wunder, das der rechte Arm der Arkanierin schwer auf den Schultern von Slusk landete.

„Und wir zwei gehen jetzt ordentlich was trinken. Mal sehen was Brout so erreicht hat.“

„Gibt ja nur zwei Möglichkeiten.“

Gurgelte der Quarren als Erwiederung. Karssh konnte nur Nicken. Erntweder er hatte wirklich etwas lukratives an Land gezogen, oder er hatte eine Schlägerei angezettelt. Und damit setzte sich die Arkanierin in Bewegung. Das Honey House war nicht weit entfernt. Unglücklicherweise aber ebenso wenig weit entfernt war der Ort, an welchem sich ein paar einfältige Idioten am Imperium vergriffen hatten. Nicht das Karssh sonderlich viel für das Imperium übrig hatte. Aber was erhofften sich diese Spinner von sowas? Das auf einmal alles auf ihre Seite einschwenkte und in Scharen zur Republik strömte? Eigentlich keine schlechte Sache. Es hatte Zeiten gegeben, da war deren Apparat nur sehr behäbig gewesen, ehe sie reagiert hatte. Und die entsprechende Gefahr schon weitergezogen. Aber Politik und sei sie noch so wertvoll für die Galaxis, war einfach nicht ihr Bier. Politik. Das einzige was ihr dazu einfiel, war Folter, oder die möglichen Preise, die so mancher bezahlen würde, um einen Senator, oder Moff oder sonst wen zur… ‚Verfügung’ gestellt zu bekommen. Amüsanter Gedanke, das musste sie zugeben. Allerdings konnte sie nicht weiter daran festhalten, wurde Slusk vor ihr doch gerade laut. Sie brauchte einen Moment, aber dann begriff sie. Dieser Wachmann, oder Türsteher, wie auch immer die richtige Bezeichnung für diese Witzfigur sein mochte, hatte doch gerade tatsächlich darauf bestanden, dass sie ihre Waffen an ihn abdrückten.

„Gib sie ihm schon verdammt. Oder willst du dir am Ende noch Ärger mit Brout einhandeln, Slusk?“

Das war ansporn genug. Keiner an Bord der Loki wollte Stress mit Brout. Der verdammte Riese trug seinen Beinamen ‚der Schlachter’ nicht zu unrecht. Und errungen hatte er den auch nicht im Kampf gegen Außenstehende. Brout war sowas wie der Hausmeister. Warf die raus, die es nicht brachten und pflegte auch zeitgleich den Posten des ‚Schatzmeisters’. Ihm gefiel der ziemlich. Durfte er doch gehörig mitreden, wenn es ans verteilen der Beute ging. Wenig beeindruckt von dem möchtegern Muskelprotz am Eingang überreichte sie ihre Vibroaxt und die mehr als ein Kilogramm wiegende Blasterpistole. Es war ein zwar verdammt klobiges Modell, konnte deswegen aber auch als Schlagwaffe benutzt werden. Immerhin war sie ziemlich massiv…

Drinnen angekommen wurde schnell klar das sie, Slusk und Brout – jeder ist sich immer selbst der nächste – zum eindeutig zwielichtigsten Volk gehörten, das sich hier tummelte. Allein Karssh und Brout, die beide so verdammt groß waren. Der Arkanierin fehlten immerhin nur knappe 4 Zentimeter und sie würde die 2 Metermarke erreicht haben. Und Brout - Brout, dieses grobschlächtige etwas von Mensch hatte diese Grenze um einige Fingerbreit überschritten. Seine Tätowierungen und Karsshs Rüstung mit dem schwarzen darüber geworfenen Cape zogen Blicke einfach magisch an. Slusk, der zwar weniger auffällig gekleidet war und ein Stück kleiner als die blutorte Korsarin war, bestach durch die fließenden Bewegungen und das manchmal hypnotsch wirkende hin und her tänzeln seiner Gesichtstentakel. Quarren waren auf ihre Art und Weise schon widerwärtig, dachte sie mit einem Blick zurück, bei dem sich ihr die überwiegend anwesenden Menschen offenbarten. Die eisblau leuchtenden Augen der Arkaniern wanderten über sie hinweg, ehe sie sich zusammen mit Slusk am Tisch von Brout niederließ - der schon lautstrak auf sich aufmerksam gemacht hatte kurz nachdem sie diesen Puff betreten hatten.


„Wurde auch Zeit das ihr aufkreuzt.“

Die Augen der Arkanierin musterten Brout. Manchmal konnte man ihm ansehen was es neues gab…

„War eben wie gesagt. Verdrehter Typ, hat alles in die Länge gezogen. Krpass hätte ihm liebend gern mit ihren Disrutoren ein paar neue Luftzugänge gelegt.“

„Reiche Bast*rde. Das sie auch unbedingt überall ihre Nase reinstecken müssen. Was ist mit dem Geld?“

„Wenn damit was nicht stimmen würde, würde Krpass sich schon gemeldet haben.“

„Na dann. Sieht so aus als wären die nächsten Wochen wieder ein paar Extrabesoldungen möglich.“

Kurz wurde das Gespräch der drei Piraten unterbrochen, als der Servierdroide – komischerweise waren alle anderen Kellner aus Fleisch und Blut woanders beschäftigt – wieder abzog, ging sie jedoch weiter.

„Bis jetzt liegt noch kein weiteres Angebot vor, der Anschlag auf die Kaserne der Plastikeimer hat das Geschäft ein wenig ins Straucheln gebracht. Morgen werde ich allerdings Ergebnisse haben.“

Wenn Morgen noch immer niemand etwas an Brout rausrücken wollte, würde es Tote geben. Soviel war klar. Glasklar. Transparistahlklar. Mit Glück aber würde Karssh da nicht dran teilnehmen. Sie hatte ja kein Problem mit Gewalt und Folter, aber Brout… der war in sowas einfach krank. Pervers.

„Karssh. Der Kerl da hinten starrt dich schon an, seit ihr hier riengekommen seid.“

Offenbarte der grobschlächtige und massige Mensch nach etwa einer halbne Stunde, in der sie über mögliche Einsätze und Auftragfanggebiete gesprochen hatten. Die Arkanierin drehte sich allerdings nicht um. Es konnte genauso gut sein, das sich Brout nur einen Spaß erlaubte, weil er sich Prügeln wollte. Letzten Endes aber siegte die Neugier doch. Sie war einfach schrecklich inkonsequent… Dachte finster im Innern grinsend aber ebenfalls darin, dass sie nichts dagegen hätte, wenn Brout sich einfach nur Prügeln wollte. Ihre Augen fanden den unverholen starrenden Menschen recht schnell. Verkriffter Frackträger… was machte der überhaupt hier unten? Sollte er nicht leiber weiter oben in seinem Penthouse hocken und Edelnutten bestellen? Würde jedenfalls zu ihm passen, dachte die Piratin bei sich, während ihre Hände sich kurz, ungesehen von dem Gaffer, zu Fäusten ballten.

Untere Ebenen – Honey House – Tisch im Barbereich| Mehrere Gäste, Karssh, Slusk(NPC), Brout(NPC)
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Chesara, Tinya

Ein heftiger Schwindel hatte sie schon während der Unterredung erfasst. Einer der Gründe, weshalb sie so schnell aufgestanden war und Chesara einfach sitzen gelassen hatte. Nicht wirklich höflich von ihr, aber Tinya fühlte sich plötzlich sehr elend und hatte das dringende Bedürfnis eine Toilette aufsuchen zu müssen, bevor sie die Anwesenden mit unappetitlichen Tatsachen konfrontieren würde.
Mit vor den Mund gepresster Hand suchte sie eilig den Flur des hinteren Bereich des Freudenhauses ab und fand schließlich einen winzigen Erfrischer, der für ihre Belange jedoch vollkommen ausreichend war.
Würgend sackte sie vor der Toilettenschüssel nieder und übergab sich, bis sie sich zitternd auf dem Boden davor kauernd liegen blieb und versuchte wieder zu Atem zu kommen.

Langsam, sich mit einer Hand an der Wand abstützend, versuchte sie sich wieder aufzurichten. Was ihr dann irgendwann auch gelang und sie sich so mit zitternden Knien mit dem Rücken an die kalten Fliesen gelehnt und stehend wiederfand.
Sie brauchte noch einige Minuten, um wieder zur Besinnung zu kommen. Um wieder klar zu werden und darüber nachdenken zu können, was diesen plötzlichen Zusammenbruch verursacht haben könnte.
Die voran gegangenen Anstrengungen des Kampfes? Die Tatsache, gerade noch einmal mit dem Leben davon gekommen zu sein? Wohl kaum. Das waren beileibe keine ihr gänzlich unbekannten Gedanken.
Vince? War gar er es? Er und sein plötzliches Auftauchen hinter dem Schutthaufen.
Und die damit verbundene Tatsache, sie damit erst einmal wieder vollkommen aus der Bahn geworfen zu haben?
Tinya schüttelte sachte den Kopf. Noch nie hatte sie etwas in dieser Art beschäftigt, dass ihr Körper dermaßen sensibel darauf reagiert hatte – oder doch? Nun, vielleicht doch. In einem früheren Leben, dass nun doch nicht mehr so lange zurücklag, wie sie vermutet hatte. Eigentlich hatte sie geglaubt, sie sei stärker geworden. Härter vielleicht. Nicht mehr so schwer zu erschüttern. Aber darin hatte sie sich dann vielleicht doch getäuscht.

Vorsichtig machte sie ein paar Schritte vorwärts. Tastete sich zaghaft an das Waschbecken der Hygieneeinrichtung heran und drehte den Wasserhahn auf. Kalt und klar floss das Wasser über ihre Hände, bevor sie mit einen Schwall davon ihr Gesicht benetzte.
Der anschließende Blick in den Spiegel offenbarte ihr, wie geschafft und schmutzig sie aussah. Nur dort, wo das Wasser ihre Haut erreicht hatte, schimmerte es rosig. An den anderen Stellen war alles schmutzig und grau vom Schutt und von herumfliegender Asche. Tinya fühlte sich plötzlich unendlich müde. Und sehnte sich nach einer Dusche. Aber noch war nicht alles vorüber. Noch war Cris Sheldon nicht in Sicherheit und auch nicht diese Frau, die zusammen mit ihm ihren Rückzug gedeckt hatte.
Doch die Befreiung würde ohne sie stattfinden müssen. Denn in ihrem augenblicklichen Zustand dürfte sie allenfalls eine zusätzliche Belastung, denn eine besonders große Hilfe darstellen. Nochmals flackerten die Bilder über Dandrian vor ihr auf. Als sie sich einem ähnlichen Zustand geistiger Verwirrung befunden hatte und auch dort mehr eine Gefährdung für Vince bedeutet hatte. Nein, zunächst und vor allem anderen würde sie ihre Beziehung zu dem Hapaner klären müssen. Erst dann wäre sie wieder in der Lage dazu, einen klaren Gedanken zu fassen und somit handlungsfähig zu sein.
Derart entschlossen verließ sie rasch den kleinen Raum …..und prallte fast mit dem Hapaner zusammen, der ihr wohl von ihr unbemerkt gefolgt sein musste.


Vince?“


Da war sie wieder, diese Unsicherheit. Welche aber zunehmend durch Freude über ihr Wiedersehen ersetzt zu werden schien.
Tinya versucht ein zaghaftes Lächeln. Sie würden reden müssen....


„Ich wollte gerade zu dir.“

Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vince, Tinya
 
| Coruscants Untere Ebenen ~ Honey House ~ Gang | – Vince

Alles löste sich derart schnell in Wohlgefallen auf, das er nicht mal versuchen konnte in ihrer Nähe zu bleiben. Und wie sie, zusammen mit diesen ganzen anderen Personen davon ging, da keimte die widerwärtige Saat des Zweifels in ihm. Ob es denn überhaupt richtig gewesen war, aber andererseits hatte er nicht vorgehabt sie derartig zu überfallen. Er hatte bis sie letzten Endes in sein Gesicht gestarrt hatte, keinen blassen Dunst gehabt, das sie hier auf Coruscant war. Und sie dann wieder hinter sich zu lassen hätte er nicht übers Herz gebracht. Es war all die Wochen schon schwer genug gewesen. Der Dreck der ihn jetzt bedeckte kaschierte sein ohnehin zu wünschen übrig lassendes Aussehen. Während seine Kleidung vielleicht noch einigermaßen in Ordnung war,, wirkte der Hapaner selbst aufgezehrt, kraftlos. Vielleicht lag es aber doch nur an all dem Schmutz der an ihm klebte. Müde jedenfalls, das war er. Müde. Gefährliche Mischungen waren das in ihm. Die Selbstzweifel, das schwinden an Hoffnung, überhaupt die Gelegenheit zu bekommen mit Tinya zu sprechen und ebenso die Tatsache das sie hier anscheinend etwas gefunden hatte, was sie 'tun' konnte. Vince hatte nicht alles mitbekommen was die Fremden in seiner Gegenwart gesagt hatten, weswegen der Großteil dessen, wieso sie sich jetzt hier in einem Puff befanden verschloss. Nichtsdestotrotz schien es eine Art sicherer Hafen zu sein. Zumindest das reichte ihm für den Moment und so sackte der groß gewachsene Mann mit der schwarzen Haarpracht auf einem nahen Stuhl zusammen. Rieb sich über das Gesicht und versuchte instinktiv den Dreck und Staub weg zu bekommen. Ob ihm das nur notdürftig oder auch recht effektiv gelang, konnte er allerdings nicht sagen. Kümmerte den Kopfgeldjäger an und für sich auch recht wenig. Seine Gedanken waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Wichtiger in seinen Augen als dieser Puff und das Trara das man um diesen Anschlag auf die Kaserne des Imperiums machte. All das waren Dinge, die sein Leben nicht beeinflussten. Die keine Auswirkung darauf hatten, während allerdings diese eine Frau, die man ihm so geschickt aus der Nähe manövriert hatte, mehr als nur bedeutend in seinem Leben. Sie war sein Leben geworden...

...und er hatte sie zurück gelassen.

Wenn es eine gerechte Strafe dafür gab, so war er mehr und mehr davon überzeugt, das sie ihn langsam aber sicher ereilte. Die Zeit die er sitzend verbrachte dehnte sich einem Elend gleichkommend lang und länger. Und Vincent war dazu verdammt nichts tun zu können. Doch änderte sich das mit einem Mal recht plötzlich. Der Gang wurde wieder mit Leben gefüllt und fast schon zu spät blickte er auf und entdeckte Tinya, die es allerdings ziemlich eilig hatte und den Gang entlang lief, beinahe aus seinem Sichtfeld verschwindend. Der Kopfgeldjäger reagierte prompt, zwar hatte er keinerlei Ahnung was hier nicht stimmte, sein Beschützerinstinkt ihr gegenüber war aber immerhin soweit gegangen das er eine ganze Piratenbande durch die Galaxis verfolgt hatte. Nur damit sie in Sicherheit war. Mit langen Schritten folgte er ihr, verpasste sie aber knapp, als die blonde Frau offensichtlich in einem Besucherbad verschwand. Alle möglichen Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab. Selbst die – zum Glück konnte er das noch so sehen – wahnwitzige Idee, sie könne dorthin verschwinden, weil sie sich gewahr wurde ihn wieder sehen zu müssen.

Vince wartete, wartete erneut quälende Sekunden, vielleicht nur Minuten, die ihm wie Stunden erschienen. Und mit nichts das er fixieren konnte, außer dem kleinen Schild an der automatischen Tür zum Erfrischer, lehnte sich die durchaus große Gestalt des Hapaners an die gegenüberliegende Wand. Vielleicht war das warten Teil der Strafe, die ihm zuteil werden würde. Wenn es aber dabei bleiben würde, das es ihm lediglich beschieden war zu warten, so würde er noch Jahrhunderte in Kauf nehmen, gäbe man ihm die Gewissheit wieder mit ihr zusammen sein zu können. Wenn sie ihn nicht verstand. Wenn sie nicht akzeptieren konnte, was er getan hatte, wenn sie ihn dafür verdammen würde... Vince könnte es vielleicht verstehen. Aber sein Leben wäre vorbei. Vermutlich würde er ein Schattendasein führen, ganz so wie es der alte Kerl offenbart hatte, den sie das erste Mal in der Station über Toong'l und später auf Hapes wieder getroffen hatten.

Er würde in ihrer Nähe bleiben, über sie wachen. Ja. Das würde er, wenn sie ihn verstieß. Und irgendwann, wenn er sie loslassen würde, würde er dieses Leben hinter sich lassen. Aber ob er jemals irgendjemandem würde zutrauen können, sie in Sicherheit zu wiegen? Wo doch schon er selbst so aufs gröbste versagt hatte, mit doch nichts anderes im Sinn?

Die Tür öffnete sich und all seine Gedanken verstummten. Seinen Namen, aus ihrem Mund zu hören weckte Lebensgeister in ihm und Vorahnungen. Doch das sachte Lächeln das von ihr kam, warf ihn irgendwie aus der Bahn... Sie hatte zu ihm gewollt. Er ebenso zu ihr. Eigentlich konnte er sich nirgends sonst,m außer in ihrer Nähe wohl fühlen... wie hohl diese Gedanken doch eigentlich waren...


„Ja. Ich... wollte auch zu dir. Mit dir reden. Ich...

Eigentlich war das nicht so geplant Tinya. Ich wusste nicht das du hier auf Coruscant bist.
Ich hatte ja keine Ahnung...“


Mit jedem Moment da er sie ansah, rang er mehr nach Worten. Dennoch war es ungewollt, das er seinen Blick senkte.

„...und hab' alles so schrecklich falsch gemacht.“

Kurz schüttelte er den Kopf, woraufhin er jedoch seinen Blick wieder hob und die blondhaarige Geliebte wieder anblickte.

„Ich bin aus den völlig falschen Gründen gegangen. Nichts ahnend, das du, egal wo du hingehst, vielleicht genau dasselbe erleiden könntest. Ich kann nicht mal mehr sagen, wie ich es ertragen habe. Ich wollte nur wieder zu dir zurück. Wollte es dir erklären und dann warst du auf einmal da. Kamst aus dem nichts über diesen Trümmerhaufen. Erst heute wurde mir klar, das ich dich vielleicht gar nicht mehr verdient habe...“

| Coruscants Untere Ebenen ~ Honey House ~ Gang | –Tinya, Vince
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Obere Ebenen - Black Sun-Basis - Vor dem Büro des Vigos] - mit Dany u. Atton (NPC)

"Keine Kratzer - wie letztes Mal. Die Kratzer die drin sind hast du beim Landen im Frachtraum zuverschulden.", antwortete er Dany grinsend.

Hervorragend, dann musste er sich schon mal keine Gedanken mehr über ein Schiff machen und würde selbst irgendeinen Job annehmen können. Die Tatsache das der Bes'uliik an Bord sein würde, war natürlich ein weiteres Plus. Er konnte im Notfall als Rettungskapsel benützt werden und verfügte über einen Hyperantrieb, außerdem würde er im Falle eines Gefechts gute Dienste leisten, vorausgesetzt sein Passagier war vertrauenswürdig genug das er diesem die "Prince" an Vertrauen konnte. Aber wer sollte das sein? Er würde garantiert keinem Fremden die Kontrollen überlassen. Denn auch wenn das Schiff nicht ihm gehörte, so hatte er es bis jetzt immer geflogen und hatte bereits eine 'Beziehung' zu dem Stück Metall aufgebaut.

Atton riss ihn aus seinen Gedanken, in dem er ihm eine Karte aushändigte. Eine Chipkarte mit der er jede Kontrolle würde sicher passieren können. Jace nahm sie dankbar an.


"Danke. Ich hoffe sie ist so gut wie du behauptest. Andernfalls...nun ja...wir wollen das mal nicht weiter ausmalen."

Außerdem würde er ihm einen passenden Auftrag weiterleiten, Jace nickte. Noch ein weiterer Vorteil. So würde er möglicherweise an einen maßgeschneiderten Black Sun Auftrag heran kommen. Da Atton ihn, verhältnismäßig gut kannte, würde es was passendes sein - dessen war er sich sicher.
Ein paar letzte Worte wurden noch zwischen Dany und dem BSler gewechselt und dann verabschiedete man sich. Auf dem Weg nach draußen dachte er noch mal über den Auftrag des Chiss nach. Nereus Kratas kidnappen? Das war Selbstmord, zumindest für normale Gangster. Allerdings war Dany alles andere als Normal - wie auch immer man 'Normal' definierte. Er konnte es möglicherweise schaffen, aber Jace wollte weder im Weg stehen, noch wollte er seine Haut riskieren in dem er an einem solchen Himmelfahrtskommando teilnahm. Schließlich wäre in jeder Imperialen Einrichtung für ihn Schluss. Er hatte nur eine neue ID, aber weder sein Fingerabdruck war verändert worden, noch hatte er sein Netzhautmuster verändern lassen und damit würde er keinem Sicherheitscheck einer Imperialen Anlage standhalten, schon gar keiner in der sich der Großadmiral persönlich aufhielt.

Sie verließen nun den Black Sun-Turm und standen auf einer breiten Fußgängerbrücke. Wenigstens hatte es aufgehört zu Regnen. Jace blickte sich um, die Mando-Niederlassung konnte nicht sehr weit weg sein. Schließlich hatten sie nicht gerade Kilometer zurückgelegt. Aber er war froh als Dany ihnen ein Taxi heran winkte, so konnte man sich das Suchen ersparen. Der Rodianer blickte sie zwar etwas schief an, als der Chiss das Ziel nannte, fuhr - natürlich - trotzdem. Keine zwei Minuten später landeten sie vor dem Haupteingang des Komplexes.
Der Chiss bezahlte den Fahrer und sie betraten das Gebäude.
Es war ebenso leer wie wenige Stunden zuvor, der Mann am Empfang jedoch begrüßte Dany herzlich. Jace erstarrte als dieser darauf hinwies, das der Hyperantrieb ausgetauscht worden und auch an der Panzerung, sowie den Waffen herum gespielt worden war. Man hatte einfach an seinem...äh...Dany's Schiff herum geschraubt? Den Chiss schien es nicht zustören, er stellte ein paar Fragen und zeigte sich dann zufrieden mit den Veränderungen. An sich hörte sich das alles ja nicht schlecht an, die Frage war nur: Wie viel davon entsprach der Wahrheit?
Es hieß zwar Mandalorianer seien ehrenvolle Leute, aber traf das für alle zu? Vor allem bei einem Handelsstützpunkt hatte er da seine Zweifel.
Dany schien darüber gar nicht nachzudenken. Er bezahlte und bedankte sich, ehe man sich verabschiedete.

Schweigend betraten die Zwei den Hangar und während sie auf die 50m lange Yacht zusteuerten, welche unter den Frachtern hier nicht zu verfehlen war, stellte Jace fest das sich der Hangar doch ordentlich gefüllt hatte. Fünf weitere Schiffe waren gelandet und allmählich wurde es eng. Just in diesem Moment begann sich das Dach des Hangars wieder knirschend zum Himmel hin zu öffnen und die Umrisse eines alten Schiffes der Pursuer-Klasse wurden immer größer, bis es das Dach des Hangars passierte und sanft auf einer der letzten freien Landeplätze aufsetzte. Jace runzelte die Stirn. Diese Schiffe waren alte Kampfjäger der Mandalorianer und wurden nicht selten von Piraten eingesetzt. Es kam einem Wunder gleich das es unbehelligt Landen konnte, ohne gleich von einer Einheit Sturmtruppen überprüft zu werden. Er zuckte die Achseln, es gab immer Möglichkeiten.

Sie hatten nun die "Prince" erreicht und gingen an Bord. Die weiß-Silber-rote R2-Einheit begrüßte sie mit einem Sturm von Pfeiftönen und Gezwitscher. Während Dany in seiner Kabine verschwand, blieb Jace im Hauptraum stehen und fragte R2 über die Veränderungen am Schiff aus. So viel wie er verstand, war alles in Ordnung und der kleine Droide hatte alles beaufsichtigt und alles nachgeprüft. Jace verstand nicht alles, dafür die Sprache des Droiden einfach zu kompliziert, aber er hatte in der kurzen Zeit ein 'Gefühl' für die Kommunikation mit dem kleinen Astrodroiden entwickelt. Nun erschien der Chiss wieder in seiner Rüstung, mit seinem Beutel in der Hand und verabschiedete sich. Jace folgte ihm und R2 bis zur Rampe.
Ehe er jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, war Dany auch schon zwischen den Schiffen verschwunden, mitsamt R2.


"Äh...ja...", murmelte er etwas irritiert und betrat wieder das Innere der SoroSuub-Yacht.

Wie zum Teufel konnte er das von Kate Wissen? Er hatte doch gar nicht mit ihr gesprochen? Oder doch? Nein, das konnte nicht sein. Er war die ganze Zeit mit ihnen zusammen gewesen, er hätte es mitbekommen wenn sie über zukünftige Jobs gesprochen hätten. Er schüttelte resigniert den Kopf. Durch bloße Spekulation würde er eh nicht drauf kommen.
Im Cockpit angelangt ließ er eine Reihe Systemchecks laufen und versuchte alle Tricks um die neuen Komponenten auf Fehler oder sonstige 'Ungewöhnlichkeiten' zu testen. Allerdings fand er nichts. Der kleine Droide hatte scheinbar gute Arbeit geleistet und die Mandos ebenfalls. Jace zog überrascht eine Braue hoch. Das konnte doch nicht sein. Freiwillig arbeitete niemand mehr, als er sollte oder musste. Und wenn hatte die Sache irgendeinen Haken, nur fand er speziell diesen Haken gerade nicht. Er startete ein weiteres Diagnoseprogramm und stellte fest das die komplette Diagnose noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Des Weiteren hatte er ein paar Testprogramme ans laufen gebracht, alles in allem würde er zwei bis drei Stunden Zeit haben, bis alles gelaufen war. Abgesehen davon konnte er momentan eh nicht weg von Coruscant. Er wartete auf einen Auftrag von Atton, konnte nicht großartig untertauchen, da Dany ihn möglicherweise brauchte.
Er entschloss sich etwas Trinken zu gehen. Vielleicht kam er so an einen Job und er würde sich die Zeit mit etwas anderem als Warten vertreiben können.

Er ging nach hinten in seine Kabine und warf kurz einen Blick in den Spiegel. Eine Rasur war noch nicht unbedingt nötig, aber die Kleidung musste er Wechseln. Der kleine Kampf in der Bar hatte seine Spuren hinterlassen und der in der BS Zelle ebenfalls. Er schlüpfte aus dem Overall und griff sich einen anderen schwarzen, im Schnitt einer Uniform gehaltenen, Overall aus dem Schrank. Dann verstaute er seine Vibroklingen wieder, eine im Ärmel und einem im Stiefel und richtete sich auf. Fertig, dachte er und machte sich auf den Weg.

Nach dem er die Rampe hinunter geschritten war, schloss er sie hinter sich und verriegelte sie. Ohne Passwort würde niemand an Bord gehen können, so hoffte er zumindest.
Draußen vor dem Mando'Trade Komplex, wandte sich erst einmal in die gleiche Richtung wie früher am Tag. Er hatte nicht vor in den oberen Ebenen eine Bar zu Besuchen. Erstens war es alles zu Teuer und zweitens fühlte er sich hier nicht wohl. Es zog ihn weiter hinab, außerdem war dort unten die Wahrscheinlichkeit einen Job zu bekommen, viel größer. Er ging auf den nächst Besten Turbolift zu, der ihm ins Auge fiel. Doch bevor er diesen erreichte, versperrte ihm eine gepanzerte Patrouille den Weg. Jace blieb wie angewurzelt stehen.


"Ihre Ausweispapiere.", drang die Stimme des Soldaten an sein Ohr.

Jace griff in seine Tasche und zog die Chipkarte aus der Tasche, die er von Atton erhalten hatte und versuchte so normal wie möglich zu wirken. Hoffentlich hatte der BSler recht gehabt und diese Karte brachte ihn wirklich sicher durch alle Kontrollen, ansonsten hatte er jetzt ein gewaltiges Problem. Der Soldat nahm ihm die Karte aus der Hand und steckte sie in einen Schlitz an seinem Unterarmpanzer und blickte auf ein kleines Display. Die Sekunden zogen sich in die Länge, kamen ihm vor wie Stunden und dann zog der Soldat die Karte aus dem Schlitz und reichte sie ihm zurück.


"Danke, Sir. Sie können weitergehen.", mit diesen Worten Schritten die vier Soldaten weiter - auf ihr nächstes Opfer zu.

Jace atmete aus, er hatte unbewusst den Atem angehalten. Die Karte funktioniert und das besser als erhofft. Keine weiteren Nachfragen, einfach nur die Karte gecheckt. Seine Laune hatte einen gewaltigen Schub bekommen und sein schiefes Dauergrinsen kehrte zurück.
Der Turbolift beförderte ihn einige hundert Ebenen nach unten und die gläserne Kabine war mittlerweile so dunkel geworden, das die Lampe an der Decke angefangen hatte zu leuchten. Mit einem Ruck kam der Lift zum Stehen und die Türen öffneten sich. Jace trat hinaus in eine, so schien es fast, andere Welt. Es war dunkel, die Lampen an den Wänden flackerten, dunkle Gestalten saßen an den Straßenseiten und Jace kam der Gedanke, das er sich wohl besser nicht umgezogen hätte. Es wäre zumindest von Vorteil gewesen hier unten nicht total aus dem Rahmen zu fallen. Schade, aber zu spät.
Er ging weiter und steuerte auf ein Gebäude zu aus dessen Inneren lautes Lachen und Musik zuhören waren. Auf einem flackernden Schild stand "Vorgil's Taverne". Jace schnaubte. Ein sehr origineller Name.
Er betrat die Taverne und steuerte direkt auf die Bar zu, statt am Eingang stehen zu bleiben, das würde nur Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Auch etwas das er in seiner Kindheit hier gelernt hatte. Bleibe niemals in der Tür einer solchen Kneipe stehen - du machst dich nur zur Zielscheibe. Die Tatsache das er saubere Klamotten trug reichte schon aus um ihn zur Zielscheibe zur machen.

Er ließ sich an der Bar auf einem freien Hocker nieder und wartete bis sich der Barkeeper ihm zuwandte. Ein alter Twilek, mit schwarzen Zähnen und gelber, vernarbter Haut. Jace unterdrückte einen dummen Spruch und bestellte stattdessen einen corellianischen Whiskey - ob er ihn trank war eine andere Frage. Er wandte sich zum Schankraum um und stellte fest das es, für die Verhältnisse der unteren Ebenen, doch ordentlich voll war und man trank viel. Anscheinend konnte man zumindest etwas Trinken ohne direkt umzukippen. Hinter ihm wurde sein Glas auf die Thecke geknallt und Jace griff danach, ohne hinzuschauen und beäugte die Flüssigkeit erst ganz genau, ehe er sie hinunterkippte...


- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit dem Abschaum Coruscant's
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House -

Chesara beschloss Nägel mit Köpfen zu machen. Es brachte nichts nur herum zu sitzen und zu lamentieren. Admiral Altmin hatte den Rat kontaktiert, weil er ein Problem sah und über dieses Problem mussten sie sprechen. Es gab bestimmte Dinge, die nicht dazu geeignet waren sie tot zu schweigen oder in einer der hinteren Schubladen versinken zu lassen. Bestimmte Dinge musste ausdiskutiert und geklärt werden, bevor man weitermachen konnte. Aus der Nachricht von Admiral Altmin gingen seine Kontaktdaten hervor, die Chesara sofort speicherte. Sie verfasste einen kurzen, höflichen Text an ihn, bedankte sich für seine Nachricht und bat um Erlaubnis, ihn aufsuchen zu dürfen, damit sie über die Vorfälle von Angesicht zu Angesicht sprechen konnten. Als sie ihre Message raus geschickt hatte, bekam sie gleichzeitig eine Mitteilung von Akemi. Die Schauspielerin hatte sich entschlossen, sich mit Cris Sheldon zu treffen - eine Entscheidung, die Chesara mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sie hatte gehofft, dass Akemi so entscheiden würde und dass sie und Cris auf diese Weise irgendwie wieder zusammen finden würden. Wie sich ihre Beziehung entwickeln würde, stand natürlich noch in den Sternen und ließ sich auch nicht durch ein einziges Wiedersehen festlegen. Immerhin jedoch war dies ein erster Schritt. Noch war Cris Sheldon allerdings in Gefahr. Chesara stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und ließ ihren Kopf in ihre Hände fallen. Sie konnte Akemi dies unmöglich sagen. Was, wenn Sheldon jetzt etwas passierte? Bis vor ein paar Tagen hatte Akemi noch nicht damit gerechnet wieder etwas von ihm zu hören, jetzt hatte sich sich aber entschieden ihn zu treffen - auf seine Bitte hin - und eventuell war es zu spät! Chesara schüttelte stumm den Kopf. Sie konnte nicht mit Akemi sprechen, ehe sie nicht wusste, ob die Befreiungsaktion, die im Nebenzimmer gerade besprochen wurde, zu etwas führen würde. Viel dazu beitragen konnte sie jedoch nicht. Diese Mission lag in den Händen der Widerständler und in denen anderer Jedi, wie Sinaan und Vorin. Vorin war inzwischen ein Meister, er würde Erfolg haben, wenn die Macht mit ihnen war. Die Jedi-Rätin schrieb eine weitere Nachricht, diesmal an Cris Sheldon. Im Augenblick war dies alles, was sie tun konnte.

*** Nachricht an Cris Sheldon ***​


Akemi hat eingewilligt Sie zu sehen, Cris. Hier ist ihre Adresse in den oberen Ebenen, sowie ihre Com-Nummer. Ich wünsche Ihnen viel Glück.

Chesara​

Sie hoffte bloß, dass er noch Gelegenheit haben würde diese Nachricht zu lesen. Chesara speicherte sie auf einem Datapad und würde dieses später einem der Angestellten des Honey Houses geben, mit der Bitte es in Sheldons Zimmer zu legen. Er würde es finden, wenn er zurück kam... falls er zurück kam. Als sie sich um diese Sorge gekümmert hatte, erreichte sie schon die Antwort des Admirals. Seine Nachricht war ebenfalls kurz und höflich gehalten. Er befand sich auf Mon Calamari und er lud Chesara ein dorthin zu kommen. Mon Calamari, also gut. Chesara erhob sich und verließ den Raum. Draußen wartete Jibrielle auf sie, die sich augenscheinlich an der Planung der Befreiungsaktion beteiligt hatte, wie Chesara erfreut registrierte. Sie stellte sich dazu, hörte noch eine Weile zu, bis sie Gelegenheit hatte Jibrielle anzusprechen und sagte dann:

"Unser nächster Auftrag ruft uns. Wir werden Coruscant vorerst verlassen."

Sie hängte ihr Com an ihren Gürtel.

"Dafür sollten wir ein paar Dinge packen. Ich weiß nicht genau, wie lange wir forts sein werden. Auf jeden Fall wird unser nächster Ziel Mon Calamari... auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie wir dorthin kommen werden."

Sie überlegte. Es war eine Schande, dass sie kein Schiff besaß und die Wahl des öffentlichen Verkehrsmittels war im Augenblick wohl auch zu gefährlich. Sie mussten einen Piloten finden, zumindest waren sie da mit den unteren Ebenen am richtigen Ort. Und wenn sie es recht in Erinnerung hatte, kannte Jibrielle sich hier unten sogar ein wenig aus...

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle -
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vince, Tinya

„DU bist GEGANGEN?“

In Tinyas Kopf arbeitete es fieberhaft. Bisher war sie immer davon ausgegangen, dass er nicht freiwillig verschwunden war und sie ihn SUCHEN MUSSTE. Jetzt stand er einfach vor ihr und gestand ihr, gegangen zu sein und sich ihr Wiedersehen scheinbar anders vorgestellt zu haben.Vermutlich sogar selber hatte bestimmen wollen, wann es soweit sein sollte.
Der immer noch vorhandene säuerliche Geschmack in ihrem Mund war plötzlich noch säuerlicher, ja bitter geworden. Einen Augenblick lang starrte sie ihn nur stumm an. Betrachtete ihn, wie er so abgerissen vor ihr stand. Nun ja, er war aufgrund der Umstände nicht mehr zerrissen als sie, aber müde wirkte er. Und leer.


„Erklär' mir, wieso du verschwunden bist.“

Sie versuchte sachlich zu bleiben. Bemühte sich, nicht in Verzweiflung zu versinken, während sie versuchte das Ungeheuerliche zu begreifen.
Er war gegangen – warum? Warum gerade nach jenen unbeschwerten Tagen auf Hapes? Als sich ihr beider Leben endlich zum Guten gewendet hatte. Als sie glaubte, einmal im Leben angekommen zu sein. Eine Familie – nein zwei, nämlich Vince und ihren Bruder - gefunden zu haben.

„Warum?“

Tinya fühlte sich auf einmal unendlich traurig. Dachte daran, welche Schreckensszenarien sie sich ausgemalt hatte, nachdem er so plötzlich fort war und wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien.
Und da stand er nun vor ihr und berichtete davon, von ihr weggegangen zu sein.


„Hast du eine Ahnung was ich durchgemacht habe? Wie es mir ging? Keine einzige Nachricht von dir. NICHTS!

Sie hatte bewusst ihre Stimme gedämpft, denn anderenfalls hätte sie ihn mit ziemlicher Sicherheit angeschrien. Dabei war sie doch so froh, dass er zurückgekommen war. Doch war sie das jetzt auch noch? Auch nach seinen Worten?
Sie spürte die heiße, salzige Flüssigkeit in ihren Augen aufsteigen.
Was hatte sie diese Gefühlsduselei schon verflucht. Sie hasste sich einfach dafür, ständig in Tränen ausbrechen zu müssen. Und jetzt tat sie es schon wieder.
Ihre ganze Bemühungen, sich wenigstens ein bisschen zu ändern, waren einfach so von einem Augenblick auf den anderen zunichte gemacht und alle Besserung in jener Hinsicht geschwunden. Verdammt. Wie oft? Wie oft musste sie das alles noch einmal durchmachen …...


„Weißt du, wie mühsam der Weg zurück ins Leben für mich war? Was sollte ich noch schlimmeres erleiden müssen, als den Mann zu verlieren, den ich aus tiefstem Herzen geliebt habe?“

Sie weinte jetzt richtig. Aber sie wischte die Tränen einfach mit dem Ärmel ihres Pullis beiseite und schluckten den Rest, der noch hinterher zu kommen versuchte, tapfer hinunter.
Dann starrte sie ihn einfach wieder stumm an. Stand vor ihm und betrachtete ihn sich. Und verzog dabei keine einzige Miene, die ihm verraten konnte, was sie jetzt von ihm dachte.


„Ich habe dich geliebt und von dir dachte ich, dass du dasselbe auch für mich empfindest. Aber ….... du bist einfach gegangen …...“

Tinya blickte in seine geheimnisvoll schimmernden Augen. Ein Blick, der sie immer das Hier und Jetzt um sich herum vergessen lassen hatte. Der sie hatte versinken lassen in einem Meer aus Geborgenheit und Verlangen. Und nun?

„Sag mir ….WARUM?“

Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vince, Tinya
 
| Coruscants Untere Ebenen ~ Honey House ~ Gang | – Tinya, Vince

Vielleicht hätte sie schreien sollen, oder ihm ordentlich eine verpassen sollen, damit er endlich eindeutig wusste, das es vorbei war. Er fürchtete sich zwar mehr als alles andere vor eben diesem Weg, den das Leben der beiden Protagonisten in diesem Gang einschlagen konnte, aber er war sicher, es akzeptieren zu können. Er hatte es auf eine absurde Art und Weise jetzt schon akzeptiert. Voraussicht, wie man sie manchmal den Jedi nachsagte und ihren vom Pöbel als angebliche 'Zauberkräfte' verschrieenen Fähigkeiten. Machte es Sinn ihr zu erklären wieso er gegangen, wieso er sie zurückgelassen hatte? Er hatte sie nicht einmal verlassen. Nicht, wenn man es von seinem Standpunkt aus betrachtete. Körperlich vielleicht, das mochte sein. Doch war er nicht all die Tage, Stunden und manchmal Wochen in denen er keinen Schlaf fand, nicht immer wieder bei ihr gewesen? Waren seine Gedanken nicht in jedem Moment da er sich nicht hatte zusammen reißen müssen, nicht schwach zu werden und sie zu beschützen, so dicht bei ihr gewesen wie es nur ging? Vincent selbst kannte die Antwort natürlich, aber nur von Gedanken konnte niemand leben. Ohne zu fühlen, zu hören, schmecken, riechen... und das Wissen um einen Partner, eine Person die dich begleitet, die dich unterstützt... ohne dergleichen wird dein Leben kalt und hohl, wenn sie mit einem Mal verschwindet. Ihr musste es so gegangen sein. Und er? Er war doch nur aus Angst davor gegangen. Nicht, weil er den Tag fürchtete, da sie beide möglicherweise nicht mehr zusammen weilten... nein. Die Tränen gefüllten Augen, mit denen Tinya ihn ansah waren beinahe zu viel, als das er ihrem Blick würde weiter begegnen können. Vielleicht war es Verzweiflung die ihm neue Kraft gab, oder die trügerische Kraft der Hoffnung, aber er hielt dennoch stand.

Sie hatte ihn geliebt. Hatte. Hatte bedeutete das dem nicht mehr so war. War es wirklich schon so weit? All sein tun völlig umsonst, genau das herbeiführend, was er hatte um alles in der Galaxis verhindern wollen. Vince war einfach der größte Banthahirte in dieser Galaxis. Wie hatte er sie nur zurücklassen können? Wie? Wieso? Die Gedanken in seinem Kopf schienen alles nur noch schwerer für ihn zu machen. Es war ein ständiges sich wandelndes Gewühl aus Verzweiflung, Angst, Hoffnung und dem Vertrauen, das irgendetwas zwischen ihnen noch bestand haben musste. Doch war es bei weitem schwächer, nach diesen Worten aus Tinyas Mund. Aber sie ließ ihm noch eine Gelegenheit sich zu erklären. Vielleicht war das auch das einzige was noch zwischen ihnen existierte. Das er ihr erklärte wieso und sie, nachdem sie es dann wissen würde, dieses Kapitel würde endlich beendet beiseite legen können...


„Ich... bin gegangen... weil... gerade weil ich dich Liebe Tinya. Noch immer. Aber...“ Einen winzigen Moment rang er nach Worten, fühlte sich vollkommen hilflos, angesichts dessen was vor ihm lag. Die flatternden Nerven ließen ihn einfach alles vergessen und Vince, der sonst immer so selbstsichere Hapaner, schien das erste Mal seit Ewigkeiten den Tränen nah... doch mit einem Mal sprudelten die Worte aus ihm heraus.

„Ich hatte schreckliche Angst. Panik. Irgendwie war ich nicht mehr Herr meiner Sinne. Ich hab schrecklich über reagiert. Dieser Alte... Brad... der dir diese Disc gegeben hat als wir auf Hapes waren. Er hat doch gesagt, er wäre dir schon länger gefolgt. Sowas wie dein Aufpasser. Das war nicht die einzige Person die uns auf meine Heimatwelt gefolgt ist. Und das uns nicht nur ein paar Leute auf den Fersen waren, sondern viel mehr eine ganze Horde...“

Wie das bei aufgeregten und allgemein Lebewesen war, neigten sie dazu, sollten sie längere Geschichten erzählen, nicht alles in von vorne herein verständlicher Art und Weise wieder zu geben... angestrengt versuchte Vince daher, nicht Ewigkeiten lang ab zu schweifen.

„Ich hab mir keine großartigen Gedanken darüber gemacht. Am Anfang zumindest, als Kopfgeldjäger macht man sich eben schnell Feinde. Aber es stellte sich raus, das in dieser Bande nicht nur einer aus eben jener Piratenbande war, die auch... Du erinnerst dich doch daran, was ich dir erzählt habe, was mit... meiner Familie passiert ist? Damals schon, als das passiert war, hab ich dafür gesorgt das einige von ihnen dafür bezahlen. Bis ich sie und sie auch mich aus den Augen verloren. Als wir nach Hapes zurückkehrten fanden sie mich allerdings wieder. Und... in meiner Naivität dir meine Heimat zu zeigen, haben sie auch von dir erfahren.

Sie wollten Rache für das, was ich ihnen angetan habe. Der Tag an dem ich das erfuhr... das war der Tag an dem ich verschwand. Ich wollte dich nicht verlieren Tinya. Ich wäre bis nach Coruscant und weiter in den Wilden Raum hinaus gerannt wenn ich sie dort hätte stellen und dich damit bewahren können. Alles was mich antrieb, war der Gedanke, das wenn ich sie vorher fand, dir nichts geschehen würde...“


Sein Blick, der die letzten Momente gesunken war, hob sich wieder, begegnete ihren so unglaublich tief schürfenden Augen, die, hätte er ihr irgendetwas aufgetischt, die Lüge so leicht enttarnt hätten, das man Angst haben sollte, sie würden jeden Moment mit der Urgewalt von Turbolasergeschützen alles was falsch war hinweg brennen. Allerdings war an dem was er erzählte kein Fünkchen Unwahrheit dran. Die Stimme nur noch ein leise, hin und wieder kratzig, sprach der Hapaner schlussendlich weiter.

„Ich wollte meine Familie nicht verlieren. Nicht noch einmal. Ich war blind vor Angst, blind und in all der Panik die mich einfach so gehen ließ, damit sie dich nicht finden... “ Vince musste einen Moment abbrechen. Schluckte und sammelte Kraft für die neuerlichen Worte. „Wenn... du... mich nicht mehr... liebst... ich... ich will es dir nicht wieder schwer machen. Du sollst nur wissen... das ich dich nicht wegen dir verschwand. Jede Sekunde... immer... waren meine Gedanken bei dir. Aber ich konnte nicht aufhören, bis ich sicher war, das du vor ihnen in Sicherheit warst.“

Er trat einen Schritt zurück, den Blick jetzt gesenkt, während seine eigenen Gedanken mehr und mehr sich dem Bild anpassten, das er auch äußerlich abzugeben schien. Ein Bildnis des Elends...

„Ich wollte meine Familie... dich... nicht nicht verlieren... und wie es scheint.... wie es scheint habe ich dich... meine Familie... gerade darum... doch... verloren.“

| Coruscants Untere Ebenen ~ Honey House ~ Gang | –Tinya, Vince
 
- Coruscant - City - Gleiter -

Als ihr verschwommener Blick die an ihr vorbei ziehende Stadt ausmachte, stellte Akemi müde fest, dass sie eingenickt war. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss einmal mehr die Augen. In ihren Füßen pochte ein stechener Schmerz. Sie war seit den frühen Morgenstunden auf Highheels herum gelaufen und hatte nur eine kurze Mittagspause gemacht. Vor zwei Tagen hatten für sie wieder die Dreharbeiten begonnen. Die neue Arbeit machte ihr schon jetzt wieder großen Spaß. Sie hatte keinen aus dem neuen Team vorher gekannt, kam aber mit allen gut zurecht. Der Regisseur war zwar ziemlich streng und hatte den absurden Tick ständig mit einem Stift gegen ein metallenes Clipboard zu schlagen, wenn er nervös war oder ihm eine Szene nicht gefiel (was ziemlich häufig vorkam), doch ansonsten lief bisher alles gut. Trotzdem war Akemi froh, dass der Tag endlich vorbei war, denn in erster Linie war es ganz einfach sehr anstrengend. Bisher hatte sie noch nichts wieder von Chesara gehört, oder von Cris. Sie versuchte zwar, nicht zuviel darüber nachzudenken, doch so einfach war das natürlich nicht. Dennoch lenkte zumindest die Arbeit sie tagsüber ab und wenn sie nach Hause kam, war sie so müde, dass sie sofort ins Bett fiel.

Nathaniel hatte mit dem Abendessen auf sie gewartet. Er hatte Nudeln mit einer rot-braunen Soße gemacht. Das sah zwar nicht besonders appetitlich aus, schmeckte aber gar nicht so übel. Er hatte bereits eine grimmige Miene aufgesetzt, als Akemi ihn begrüßte und rückte nun, während sie aßen, endlich mit der Sprache heraus.


"Ich war heute Nachmittag im Krankenhaus."

Fing er das Gespräch an. Sofort klingelten bei Akemi alle Alarmglocken. Das konnte nur irgendetwas mit Nella zu tun haben!

"Was ist los? Ist was mit Nella? Hat sie einen Rückschlag...?"

Doch Nathaniel schüttelte den Kopf.

"Nein, es geht ihr gut."

Konnte er Akemi beruhigen.

"Sie macht enorme Fortschritte, wirklich. Die Ärzte sagen wohl, dass sie wieder vollständig gesund werden wird, auch wenn sie noch einige Zeit Reha machen müssen wird. Allerdings..."

Er holte tief Luft.

"Ihre Mutter meint es ernst, sie will sie zurück nach Alderaan bringen lassen."

Dass es Nella gut ging und sie weiterhin Fortschritte machten, waren wundervolle Neuigkeiten. Nathaniels letzte Ankündigung trafen Akemi hart, wenn auch nicht unvorbereitet. Ecile hatte ihnen erzählt, welche Absichten Mirande hegte und Akemi hatte mit Richard darüber gesprochen. Dass es jedoch so schnell gehen sollte und Richard seine Ex-Frau wirklich damit durchkommen ließ, hätte sie nicht gedacht. In der ganzen Zeit, in der Nella Di im Krankenhaus lag, hatte Akemi Mirande Cohn nun schon einige Male getroffen. Sie sprachen nie wirklich viel miteinander und Akemi vermied es, sie überhaupt zu treffen (was ziemlich schwierig war), doch einige Dinge wusste sie mittlerweile über Nellas Mutter: Mirande war eine sehr, sehr fürsorgliche Mutter und vor allem war sie eine jener Frauen, die der festen Überzeugung waren, dass ihr Kind nirgendwo besser aufgehoben war als bei ihnen persönlich. Nicht einmal ihrem geschiedenen Mann, der Nellas Vater war, traute sie zu für seine Tochter zu sorgen. Sie war überfürsorglich und das war noch milde ausgedrückt.

"Ich hab das befürchtet."

Sagte Akemi und wickelte einige lange Nudeln um ihre Gabel.

"Wann ist es soweit? Ich wette, Mirande hat schon alles organisiert, was?"

Nathaniel stieß ein freudloses Lachen aus.

"So ungefähr, ja."

Auch er sah Nella nur ungerne gehen. Er kannte sie von Kindesbeinen an und er hatte sich darüber gefreut, als sie sich vor gar nicht all zu langer Zeit dazu entschieden hatte auf Coruscant zu bleiben. Früher war sie immer nur in den Ferien hier gewesen. Jetzt jedoch hatte Mirande Cohn einen Weg gefunden, sie zurück zu holen. Akemi warf ihm einen kurzen Blick zu.

"Und, hat Ecile irgendwas gesagt, wie es dem Major dabei geht?"

Fragte sie zwischen zwei Bissen. Nathaniel zuckte mit den Schultern.

"Wie soll's ihm schon gehen? Aber er kann nichts machen. Tante Ecile sagt, wenn Mirande Cohn sich etwas in den Kopf gesetzt hätte, würde sie es auch durchziehen, vor allem wenn's um ihr Baby geht."

Er schnaubte verächtlich und Akemi wusste nicht, ob diese Reaktion Mirande galt, oder eher Richard, der nicht gegen seine frühere Frau ankam.

- Coruscant - City - Nathaniels Wohnung - Mit Nathaniel -
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit dem Abschaum Coruscant's

Schweigend verfolgte er das laute Treiben in der Kneipe. An einigen Tischen wurde Sabacc gespielt und er hatte auch schon überlegt selbst einzusteigen. Die Tatsache, das er an jedem Tisch mindestens einen Skifter hatte ausmachen können, ließen sein Interesse am mitspielen aber sinken. Abgesehen davon verfügte er nicht über das Geld um sich eine größere Niederlage erlauben zu können und er musste momentan auf jeden Cred achten. An anderen Tischen wurde nur getrunken und viele der Beteiligten machten den Eindruck, das ein weiteres Glas ihnen den Rest geben würde. Dann gab es wieder jene Wesen, welche sich in die Dunkelheit drängten und aus dunklen Nischen das Geschehen beobachteten oder mit ihren geheimnisvollen Tischnachbarn so leise wie möglich kommunizierten.
Lediglich an der Bar ging es mit normaler Lautstärke zu. Zwei Plätze von ihm entfernt unterhielten sich zwei, wie es schien Piraten, über ihren letzten Ausflug ins Outer Rim. Anscheinend war der Beutezug erfolgreich gewesen, aber da die Beiden versuchten sich gegenseitig mit einer unglaublichen Story nach der anderen zu beeindrucken, ließ den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen doch stark sinken.

Jace drehte sich zur Bar herum und wollte bei dem Twilek Nachschub bestellen, als jemand von hinten seine Jacke streifte. Taschendieb! Schalte es durch seinen Kopf. Er wirbelte herum und griff nach dem Übeltäter. Doch er streifte nur noch den Ärmel mit den Fingerspitzen. Der Dieb warf einen Blick über die Schulter und sah das Jace aufgesprungen war, sofort wich er gewandt in die Menge aus und versuchte unterzutauchen. Aber Jace hatte die verdreckten blonden Haare im Blick behalten können und war so vor dem Dieb an der Tür zum Hintergang. Er packte ihn bevor er durch die Tür verschwinden konnte und stellte fest, es war kein er sondern eine sie. Ein Mädchen, vielleicht siebzehn Jahre alt. Jedoch mit so viel Dreck im Gesicht und den kurzen Haaren das man ihre Gesichtszüge nur erahnen konnte. Jace vermutete das sie unter dem ganzen Dreck nicht übel aussah, aber das würde ihm auch nicht weiterhelfen.


"Tschuldigung, Schätzchen. Aber ich glaube du hast da etwas das mir gehört. In etwa so groß.", er zeigte die ungefähre Größe der Chipkarte - die ihm wenigen Minuten zuvor noch das Leben gerettet hatte.

"Ich hab keine Ahnung wo von sie da Reden! Lassn sie mich los! Sofort!", fuhr sie ihn an.

Jace grinste. Das war zu erwarten gewesen. Also hielt er ihre Arme weiterhin fest und griff mit der freien Hand in ihre Tasche und tastete einen Moment lang darin herum, ehe er die Umrisse der Karte erspürt hatte und sie heraus zog.


"Vielen Dank."

Mit diesen Worten löste er den Griff um ihre Arme, das Mädchen war sofort drei Schritte Richtung Ausgang gestolpert und hatte ihm dabei eine Beleidigung nach der anderen an den Kopf geworfen. Jace lachte leise auf. Typisch. Aber er hatte die Karte wieder.

In dem Moment als er an seinen Platz an der Bar zurückgekehrt war, hörte man von draußen das scharfe, pulsierende Summen von Speederbikes schnell näher kommen. Entweder eine Gang oder Imperiale. Jace hoffte es wären letztere, mit Imps konnte er - dank der Karte - leichter fertig werden. Wenn es sich aber um eine Gang handelte, wäre er - mit den sauberen Klamotten - ganz sicher eines ihrer ersten Ziele. Man hörte wie die Fahrzeuge vor der Tür in den Leerlauf geschaltet wurden und man konnte nun ein weiteres Geräusch erkennen. Ein tieferes Summen, nicht nur Speederbikes, mindestens ein Speeder war auch noch dort draußen. Also Imperiale.
Die Kundschaft begann ruhiger zu werden, einige Wesen stürzten auf den Hinterausgang zu, andere zogen sich noch tiefer in die Schatten zurück.
Schwere Schritte waren zuhören und einen Augenblick später traten acht Soldaten durch die Tür. Acht Soldaten in purpurroten Rüstungen. Coruscant-Wachen. Bewaffnet mit Energiepiken und Blastergewehren, an dem einen oder anderen Gürtel waren auch Granaten zu sehen. Zwei Soldaten blieben an der Tür stehen, die anderen Sechs teilten sich in zwei Dreiergruppen auf und begannen sich durch den Schankraum zu arbeiten und die Gäste zu kontrollieren. Diese gaben so den Blick durch die Tür frei. Im Dunst vor der Tür waren die Umrisse weiterer Soldaten zu sehen, so wie einem größeren Fahrzeug und einem Speederbike. Man schien noch immer vorsichtig zu sein und wagte es nicht kleinere Gruppen hier herunter zu schicken. Der Elite-Pilot wandte sich wieder dem Schankraum zu und verfolgte das Vorgehen der Soldaten. Einer verlangte die ID und kontrollierte diese, dabei befragte er teilweise den Kontrollierten, die anderen Beiden blieben etwas zurück und hielten ihre Waffen bereit. Jace grinste. Ja, man ging absolut auf Nummer sicher.
Das Grinsen verschwand als man sich ihm zu wandte.


"Ihre Ausweispapiere!", befahl der Soldat an der Spitze. Seine Stimme klang ebenso metallisch und bedrohlich, wie die der Sturmtruppler aus dem Helm.

"Hier Bitte, Sir." Er reichte dem gepanzerten Mann die Chipkarte.

Dieser steckte sie in ein Lesegerät in seiner Hand und lass die Informationen aus.


"Was zur Hölle tun sie eigentlich hier unten?!", fragte der Soldat und deutete kurz auf Jace' Klamotten. "Sie sehen nicht so aus als würden sie hier hingehören."

"Das gleiche was sie vermutlich hier tun - wenn sie mal frei haben.", antwortete Jace und wünsche sich eine Sekunde später es nicht gesagt zu haben.

Der Soldat fuchtelte mit seiner Energiepike herum und riss die Karte aus dem Lesegerät.


"Passen sie auf was sie von sich geben! Ansonsten gibt es Ärger! Verstanden?!", bellte der Mann und warf ihm die Chipkarte in die Arme."Ich habe gefragt: Verstanden?!", wiederholte er seine Frage.

Jace unterdrückte ein schiefes Grinsen und eine unangemessene Antwort. Stattdessen versuchte er eingeschüchtert zu wirken. Etwas das überhaupt nicht zu ihm passte, wann hatte er sich das letzte mal Einschüchtern lassen?


"Jawohl, Sir.", antwortete er und wusste das sich seine Stimme fast zu militärisch anhörte. Eine Angewohnheit die er dringend ablegen musste.

Der Soldat warf ihm - zum Glück - nur einen Blick zu, zumindest deute die Bewegung des Helms dies an und gab einen Marschbefehl an seine Beiden Begleiter. Jace verfolgte wie die letzten Gäste methodisch Kontrolliert wurden und die Imps, in Begleitung von vier Verdächtigen wieder abzogen.
Kurz darauf hörte man die Fahrzeuge vor der Tür abrücken und wenige Augenblicke später war es wieder ruhig und das Treiben in der Taverne hatte fast wieder denselben Pegel wie vor der Razzia.
Jace stellte aber auch fest das seine Person von mehreren Augenpaaren beobachtet wurde und das gefiel ihm gar nicht. Denn im Normalfall bedeutete dies Ärger...


- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit dem Abschaum Coruscant's
 
]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Vorin, Steven, Sinaan & Co[

Ein gleichmäßiges Vibrieren und leichtes Kribbeln beseelte Jibrielles Beine, nachdem sie ihre Ideen zur Befreiungsaktion vom Stapel gelassen hatte. Auch wenn sie nie auf den Mund gefallen war, hätte sie sich selbst wohl nie zugetraut, vor allem noch vor ein paar Tagen noch nicht, dass sie einem Jedimeister ihren "Rat" oder ihre Meinung oder was auch immer das gewesen war, angedeihen lassen würde. Eigenartigerweise sagte dieser rein gar nichts zu den Mutmassungen und Erwägungen der Padawan. Nach ein paar Momenten seltsamer Stille reagierte lediglich zuerst Vorin, jener Jedimeister, den Jibrielle schon bei ihrem ersten Kontakt mit den Jedi kennen gelernt hatte.

Wenngleich Vorin weder grob noch unfreundlich sprach, fühlte sich Jibrielle doch unwohl und nicht gerade vor Bestätigung um den Hals gefallen. Und es war mehr als die generelle Niedergeschlagenheit des Jedimeisters, die Jibrielle da zu hören glaubte.
Doch was die Padawan weit mehr beunruhigte, war die Tatsache seine Wortwahl und jene Einschätzung, die er Jibrielles entgegensetzte. Irgendwie lief es ihr kalt über den Rücken, als er von "zig Leute draufgehen" sprach. So ähnlich hatte auch der andere Jedi (Sinaan) gesprochen, der ihr noch immer nicht seinen Namen genannt, dafür aber Wörter wie "abschlachten" oder dergleichen benutzt hatte. Die Wortwahl bereitete der Padawan Unbehagen. Die Worte kamen ihr in dieser Verwendung unpassend vor, vor allem unter den Jedi. Allerdings hütete sich diesen Gedanken zu äußern.

Vorin sprach davon, dass es wohl nicht anders möglich sein sollte, als eine gewisse Anzahl Tote zu riskieren. Etwas in Jibrielle sträubte sich zutiefst gegen diese nüchterne Betrachtung, die diese Verluste einfach hinnehmen wollte. Vielleicht war sie nur ein dummes Kind, aber verdammt nochmal: Diese Menschen waren keine Monster, sie waren eben nur auf der anderen, auf der falschen Seite. Viele von ihnen wussten es doch sicher einfach nicht besser. Jibrielle biss sich auf die Lippe und schaute zu Bodenm, in ihrem Gesicht ein stummes "Aber".

Gehörte es zum Jedi-Dasein dazu, den Tod nicht nur zu akzeptieren, sondern ihn auch einfach so herbeizuführen, weil es "nötig" war? Würde das aus einem Jedi werden, wenn er nur lange genug im Krieg war? Nein, oder? Immerhin war Vorin doch gerademal so alt wie Jibrielle selbst ... und Chesara hatte sie noch nie solche Sachen sagen gehört. Das kam Jibrielle schlicht falsch vor! Nicht so ... nein, so dufte es nicht sein ...

Eine herrliche Erlösung in Gestalt der Jedi-Rätin Chesara betrat erneut die Bildfläche und brachte Jibrielles Gedanken zumindest zu großen Teilen von diesen quälenden Fragen ab. Ihre Meisterin hatte wohl noch etwas von der Diskussion mit angehört und dann, in einem ruhigen Moment, ihre Schülerin angesprochen.

Jibrielle erfuhr von Chesara, dass sie Coruscant erstmal verlassen würden. Mon Calamari war das nächste Ziel. Wow. Erregung stieg in der Padawan auf. Sie bestand aus einem Angst-vor-dem-Verlassen-der-Heimat und Freude-auf-neue-Welten Mischung.


"Oh ... nun ich - ich hab nicht viel zu packen. Ich kann schnell ein paar Klamotten in einen Koffer werfen. Ansonsten ... bin ich wohl Startklar."

Chesara äußerte sich, dass sie wohl nur noch zu klären hätten, wie sie die Reise antreten sollten. Anscheinend stand ihnen kein Raumschiff zur Verfügung.

"Hmm leider fällt mir da keine Möglichkeit ein. Meine Kenntnisse und Kontakte beschränken sich leider auf die paar Kneipen und Warenhäuser in der Gegend."

]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Chesara, Vorin, Steven, Sinaan & Co[
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vince, Tinya

„Nein, nein, nein!“

In Tinya schrie es laut auf.
Sie wusste nicht, was da noch in ihr war. Sie wusste nur eines: dass es nicht nichts war, was sie noch an ihn band und das sie immer noch etwas für ihn empfand. Allein die Umstände machten es ihr schwer, in dieser Hinsicht einen klaren Gedanken zu fassen.


„Du hast deine Familie ...mich ….nicht verloren. Sag so etwas nicht. Ich bin immer noch da.“

Tinya betrachtete ihn mit Sorge. Wie er so dastand in all seinem Elend.
Ja, sie wusste was damals mit seiner Familie geschehen war. Und sie wusste darum, wie schwer es ihm gefallen sein musste, diesen Schmerz zu überwinden, um sich auf eine neue Liebe einlassen zu können. Auf sie, auf Tinya, die ihn über alles geliebt hatte ...hatte?


„Verdammt, ich habe dich gesucht Vince. Bin wochenlang auf Coruscant herumgeirrt, bis ich den einzigen Halt, den ich in meinem Leben geglaubt hatte noch zu haben, aufgesucht habe.“

Er war also ihretwegen gegangen. Um sie zu beschützen. Um sie nicht zu verlieren. Und hatte somit doch fast das Falsche getan. Nur fast?
Sie trat einen Schritt auf ihn zu. Tat den Schritt zu ihm, der er von ihr weggegangen war. Und blickte ihn ernst an.


„Ich habe meinen Bruder gesucht und gefunden. Denjenigen, der hoffentlich nicht so einfach auf und davon laufen würde. Warum Vince, warum?“

Noch einen weiteren Schritt machte sie auf ihn zu. Fühlte sich hin und her gerissen zwischen der Freude über ihr Wiedersehen und der Enttäuschung darüber, dass er gegangen war. Auch wenn es nach seinen Worten nicht WEGEN ihr gewesen war.

„Sag, konntest du mir nicht vertrauen? Warum hast du mir nichts von den Piraten erzählt? Vince ..hattest du so wenig Vertrauen in mich, dass du mir nichts davon sagen konntest?
Ich dachte wir wären zusammen. Würden das Leben miteinander teilen ..unsere geheimsten Sehnsüchte und Wünsche einander anvertrauen. Und unsere Ängste und Sorgen. Wieso?“


Jetzt war sie fast bei ihm.

„Wir hätten das zusammen durchstehen können.“

Sie ergriff seine Hand. Seine echte. Diejenige, die noch aus Fleisch und Blut bestand. Sie fühlte sich warm in der ihren an. Und gut.

„Was hat man dir damals angetan, dass du jetzt so und nicht anders reagiert hast?“

flüsterte sie dann.
Seine Hand in der ihren. Es fühlte sich fast so wie früher an.
Tinya hob ihre andere Hand und legte sie zärtlich und behutsam an seine Wange.


„Ich bin ja da.“

sprach sie sanft weiter.

„Aber ich wünschte, du wärst nie von mir weg gegangen.“

Es war ja nicht so, dass sie ihn nicht verstand. Dass sie seine Gedanken nicht nachvollziehen konnte. Aber war es nicht auch so, dass da nun etwas unausgesprochenes zwischen ihnen stand?
Tinya ließ seine Hand wieder los und nahm die andere Hand von seiner Wange. Trat die Schritte zurück, die sie auf ihn zugemacht hatte und vergrößerte nun den Abstand zwischen ihnen wieder.
Wieder blickte sie ihn ernst an. Suchte den Blickkontakt zu ihm und hoffte, dass er ihr nicht erneut auswich, wie eben, als er den Kopf gesenkt hatte.
Nein, es sollte nicht enden. Nicht hier und nicht jetzt jedenfalls.


„Und nun?“

Ja was nun? Weitermachen wie bisher? Einfach so tun, als sei gar nichts geschehen? Nein, selbst wenn sie wollte, konnte sie das nicht. Es war geschehen. Vince hatte sie verlassen – egal aus welchem Grund es geschehen war und ganz gleich, wie er das sah. Er war fortgegangen und hatte sie im Stich gelassen. So jedenfalls sah das aus ihrem Blickwinkel aus.
Und dennoch war sie sich in diesem Augenblick ziemlich sicher, dass sie nicht wollte, dass er erneut ging und sie alleine ließ. Auch nicht, um ihr Leben zu schützen.

„Ich möchte nicht, dass du wieder gehst. Aber....“

Mit zwei Schritten war sie wieder bei ihm. Fasste ihn bei den Händen, reckte sich auf ihre Zehenspitzen und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf seine Wange. Er roch so gut, so vertraut......

„..vielleicht müssen wir von vorne beginnen. Das heißt ….wenn du willst...“

Tinya sackte in sich zusammen, ließ ihn los und trat zurück, bis sie mit dem Rücken an eine Wand stieß.
War es das? Reichte das aus, um ihm zu signalisieren, dass noch lange nicht alles verloren war? Sie aber vielleicht ein wenig Zeit brauchen würde, um ihm wieder gänzlich vertrauen zu können …....


Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vince, Tinya
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle -

Als sie Coruscant das letzte Mal verlassen hatte, hatte sie Hilfe von einem gewissen reichen Unternehmer bekommen (auch wenn dieser ihre wahren Pläne nicht gekannt hatte und sie ihm eine Lügengeschichte hatte auftischen müssen). Was immer sie auch mittlerweile von Pierre les Gray hielt, seine Art zu reisen war durchaus angenehm gewesen. Ein zweites Mal würden sie sein Luxusschiff jedenfalls nicht in Anspruch nehmen können. Es ging Chesara nicht um die komfortable Jacht selbst, dennoch kam sie nicht umhin zu bedauern, dass sie Pierre dieses Mal nicht um Hilfe bitten konnte. Wenn sie doch nur selbst ein Schiff besäße! Ihre Flugkünste waren zwar nicht gerade legendär, doch immerhin hatte sie gelernt ein Schiff auf einfachen Strecken zu fliegen und nach Mon Calamari würde sie es sicherlich gerade eben noch schaffen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als einen Piloten zu finden und da kam es ihnen zu Gute, dass sie sich in den unteren Ebenen befanden. Irgendwo würde sich doch bestimmt jemand auftreiben lassen, der sich ein paar Credits dazu verdienen wollte. Ohne es zu bemerken verzog Chesara das Gesicht. Sie besaß nicht mehr all zu viele Credits, also musste sie sich auch hier etwas einfallen lassen. Jibrielle warf ein, auch keine besondere Idee zu haben, doch die Stichwörter, die sie in den Raum warf, brachten Chesara wiederrum auf einen Gedanken.

"Uns wäre schon geholfen, wenn du uns zu einer Kneipe bringen könntest, in der wir einen Piloten auftreiben könnten. Meinst du, dir fällt ein entsprechender Ort ein?"

Fragte sie die Padawan.

"Ich bin sicher, hier unten laufen genug Söldner herum, die sich mit allen möglichen Arbeiten ihr Geld verdienen und so manch einer wird wohl auch im Besitz eines Schiffes sein, das uns von hier weg bringen kann."

Sie zuckte mit den Schultern. Natürlich würden sie sich vor einem Söldner besonders in Acht nehmen müssen, doch für die Rätin stand fest, dass sie nach Mon Calamari musste.

Sie packten ein paar wenige Dinge zusammen und verließen kurz darauf das Honey House. In den Koffern mit Kleidung, die Chesara von einem der Modehäuser geschenkt bekommen hatte, die sie umgarnt hatten, nachdem sie herausfanden, dass Chesara mit les Gray verbandelt war, befanden sich ein paar luxuriöse Accessoires, die man eventeull zu Geld machen könnte. Chesara erklärte Jibrielle ihren Plan in Bezug auf die sogenannten "Warenhäuser" und schon bald führte Jibrielle sie an einen Ort, wo Chesara hoffte etwas verkaufen zu können - auch wenn dies ein wenig ungewöhnlich sein mochte. Man wies sie dort tatsächlich ab, gab ihr aber die Adresse eines schäbigen Pfandhauses und dort hatten sie dann auch endlich Erfolg. Chesara hatte keine Ahnung, ob die Credits, die sie bekam, angemessen waren für die Ware, die sie eingetauscht hatte, doch immerhin schätzte sie, dass es für den Flug nach Mon Calamari (und zurück) ausreichen würde. Nun mussten sie nur eine der schmutzigen Kneipen aufsuchen und hoffen, dass sie dort einen Piloten fanden.


- Coruscant - Untere Ebenen - Mit Jibrielle -
 
Coruscant - untere Ebene

Da stand er nun alleine, ohne Credits mitten in den Massen. Jake hatte schon Pixelito für eine große Stadt gehalten.... aber im vergleich mit Coruscant... es gab keinen vergleich mit Coruscant. NIE hätte er es sich erträumen lassen dass eine Stadt so groß sein könnte, natürlich hatte er davon gelesen doch jetzt selber in den Häuserschluchten zu stehen war atemberaubend. Sogar die Straßen waren vollgestopft mit großteils zwielichtigen Personen, was aber wohl auch daran lag dass er sich nicht gerade im Nobelviertel aufhielt. Doch mit den paar Credits konnte er froh sein selbst hier unten einen Platz zum schlafen zu finden. Sein Hand ruhte stehts auf dem Halfter seiner 434 Blasterpistole, obwohl er noch nie einen Schuss auf ein Lebewesen angefeurt hatte wusste er dass er ganz gut zielen konnte, allerdings war es eine Sache auf unbewegliche Teller zu schießen und eine andere, sich mit erfahrenen, blutrünstigen Ganstern zu messen. Er fühlte er sich einfach um einiges sicherer zwischen diesen ganzen stinkenden, verwarlosten, räudigen, muskelbepackten Kreaturen. Die meisten waren Rassen die er noch niezuvor gesehen oder von denen er gelesen hatte, wahrscheinlich hatte sogar jeder einzelne ein ellenlanges Vorstrafenregister.
Jedoch musste er feststellen dass dieses Gefühl der beständigen Gefahr ihm gefiel, das war es was ihm seit Jahren gefehlt hatte. Immerzu war er ZU sicher, ZU ...... normal....... zu langweilig. Es viel ihm inzwischen nichtmal mehr auf dass er ständig seinen Kopf hinundher drehte und mit offenem Mund das Lichtspektakel der viele Werbeschilder auf sich wirken ließ. Erst ein vertrautes geräusch riss ihn aus seiner Träumerrei. Jakes Blick wanderte nach rechts und fiel durch ein Fenster in ein heruntergekommenes Casino, in welchen soeben ein Podrennen auf seiner Heimatwelt Malastare gezeigt wurde. Ein lächeln umspielte seine Lippen und Jake wanderte wie Hypnotisiert durch den Eingang des Casinos und blieb unter einem Bildschirm stehen. Er seufzte als er die Piloten bei ihren rasanten Fahrten durch die Wälder Malastares heizen sah und fühlte sich wieder wie ein kleines Kind das sich nicht sehnlicher Wünschte als in einem Pod zu fahren, doch dies weckten auch wieder die Errinnerungen an seinen Vater, und den Grund weshalb er Malastare verlassen hatte

~es gibt auch noch andere Planeten auf denen Podrennen ausgetragen werden~ dachte er bei sich.

Jake lies sich auf eine gepolsterte Bank im hinteren Teil des Casinos plumpsen, den blick weiterhin auf den Bildschirm geheftet. Kurz dachte er darüber nach sich etwas zu Trinken zu bestellen doch der anblick der Krüge genügte ihm schon um diesen Gedanken zu verwerfen. Erstmal musste er irgendwie an Geld kommen doch hatte er noch keine Idee wie er das anstellen sollte.

~Das ist so eine große Stadt.... irgendwas werd ich schon tun können um an Geld zu kommen~


- Coruscant - untere Ebene - Casino
 
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]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Chesara, Vorin, Steven, Sinaan & Co[

Als Chesara feststellen musste, dass ihre Padawan leider nichts von irgendwelchen geeigneten Piloten oder verfügbaren Raumschiffen wusste, verzog sie komisch das Gesicht. Für Jibrielle kam diese Regung ihrer Meisterin so unerwartet, dass sie grinsen musste. Dass Chesara ihren Sinn für Humor und bewies, dass auch eine Jedi-Rätin unter all diesen widrigen Dingen nicht ungerührt blieb und auch mal vielleicht einen Flunsch zog, macht sie noch sympatischer. Und doch schienen dann Jibrielles mangelnde Kenntnisse über Coruscants freie Flieger, oder etwas anderes was sie unwissentlich zur Erwähnung gebracht hatte, der blonden Jedi zu einem Einfall verholfen haben.

Chesara sagte ihrer Schülerin, dass ihnen schon mit einer vielbesuchten Bar geholfen wäre, in der vielleicht so mancher Pilot ein und aus ginge. Da viel Jibrielle doch auch glatt Dashiell ein, der ihr oft von einem Kabuff erzählte, in dem es abgesehen von nach Schmiere schmeckende Biere und mehr oder weniger abgewrackte Raumpiloten nichts gab. Doch einige dieser traurigen Gestalten entpuppten sich als beinharte Kampfflieger oder auch ehemalige Imperiale Frachterpiloten. Dashiell hatte von manchen in den höchsten Tönen gesprochen. Er wollte immer Pilot werden.


"Ich kenne da eine Kneipe - zumindest glaube ich, dass es eine Kneipe oder Bar ist. Dort sind vor allem alte Piloten und Flüchtlinge. Dashiell - mein Exfreund - er lebte auch im Waisenhaus, erzählte mir oft von ihnen. Unter ihnen waren wohl auch sehr viele ehemals sehr respektable Flieger. Anscheinend war es einfach ein sehr heruntergekommener Insider-Treff. Vielleicht haben wir da Glück."

sagte Jibrielle munter und blinzelte. Es tat so gut etwas zu wissen und zu helfen. Es tat so gut, dass sie fast vergessen hätte, was sie noch Minuten zuvor so beschäftigt und aufgewühlt hatte. Und bevor schließlich beide Frauen die Diskussionsrunde und somit auch die eventuelle Teilnahme an der Befreiung von Cris Sheldon hinter sich ließen, ließ sie sich noch eine freundliche Verabschiedung in die Runde vernehmen. Ob ihre Worte etwas bewirkt hatten? Das würde sie wohl erst später erfahren.

Jibrielle fragte sich, ob Chesara sie einfach aus dieser ganzen Aktion raushalten wollte. Das wäre vorstellbar gewesen. Das Manöver wäre gefährlich geworden und die noch fast frisch gebackene Padawan verstand sich noch in keinster Weise auf das Kämpfen ... von dem bisschen Selbstverteidigungunterricht im Waisenhaus abgesehen.

Die Padawan ging in ihr Zimmer, um schnell das Wichtigeste zusammenzupacken, und tat es somit Chesara gleich, die ebenfalls in ihrem Raum verschwand. "Wichtigestes" war in Jibrielles Falle quasi nichts ... nur ein paar Oberteile, Hosen, Unterwäsche, zwei Jacken und ihren Com, der allerdings bequem in ihre Hosentasche passte. Merkwürdigerweise passten diese ganzen Sachen in einen einzigen mittelgroßen Koffer und dennoch hatte Jibrielle nie mehr Kleider besessen. Sie seuftze kurz qua dieser Erkenntnis halb melancholisch, halb erfreut, und verließ das Zimmer, das sie wohl sobald nicht wiedersehen würde.

Mon Calamari ... erfrischend!


Die Jedi-Rätin und ihre Padawan verließen schließlich das Honey House und stiegen wieder in den mittlerweile altbekannten Gleiter. Jibrielle konnte Chesara ein paar nützliche Adressen verraten, bei denen ihre Meisterin vielleicht ein paar Kostbarkeiten in beinah bare Credits umwandeln konnte, auch wenn sie nicht gleich im ersten zwielichtigen Verschlag mit ihren Verkaufsplänen erfolgreich waren. Letztendlich, als sie wohl genug zusammen hatten, steuerte die Jedi-Rätin den Gleiter unter den vagen Wegbeschreibungen Jibrielles zu der Behausung, die sich "Vorgil´s Taverne" schimpfte. Das war die Bar, in der Dashiell so viel Zeit verbracht hatte. Obwohl die unteren Ebenen Coruscant sowieso berühmt berüchtig dunkel waren und sich Schatten in allen Variationen von Farbe und Form über die Häuserschluchten zogen, schien es diesem Laden zu gelingen, besonders beschattet zu sein. Die Piloten mochten es wohl gemütlich.

]Coruscant - Untere Ebenen - vor Vorgil´s Taverne - mit Chesara[
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Vor "Vorgils Taverne" - Mit Jibrielle -

Für die Suche nach einem Piloten hatte Chesara in den beiden großen, ihr zur Verfügung stehenden Koffern, nach möglichst schlichter und unauffälliger Kleidung gesucht. Außerdem hatte sie, als sie im Honey House ihre Sachen zusammen gepackt hatte, festgestellt, dass sie Pierres Halskette noch trug. Diese hatte sie schnell abgenommen und sicher in ihrer Tasche verstaut. Ein solches Schmuckstück war zu auffällig und sie wollte auf keinen Fall damit gesichtet werden. Jibrielle hatte sie zu einer Kneipe geführt und vor dieser standen sie nun. Chesara hoffte sehr, dass sie hier schnell jemanden finden würden, der sie nach Mon Calamari bringen konnte.

Von innen sah die Kneipe nicht besser aus als von außen. Es war nicht der Ort, an dem man in Ruhe und genüsslich sein Abendessen zu sich nehmen konnte. Um genau zu sein schreckte Chesara davor zurück, hier überhaupt etwas zu essen, aber so ging es ihr an den meisten Orten in den unteren Ebenen - das Honey House bildete da eine erstaunliche Ausnahme. Sie versuchte den Geruch zu ignorieren, der in der Luft lag und auch die Blicke, die sie und Jibrielle zweifellos sofort zugeworfen bekamen, als sie eintraten.


"Bestellen wir uns erstmal etwas zu trinken."

Schlug Chesara vor und steuerte auf einen kleinen, noch freien Tisch zu.

"Ich glaube, es macht keinen besonders guten Eindruck, wenn wir uns direkt mit Fragen auf die Gäste stürzen."

Sie nahmen an dem schmalen Tisch platz, wurden von einem Droiden bedient und sahen sich in Ruhe um. Fast alle Tische waren belegt, hier und dort wurde Glücksspiel gespielt und am anderen Ende des Raumes schien gerade ein Streit zu entstehen. Chesara hoffte sehr, er möge nicht ausarten, als als ganz unerwartet ein Nichtmensch zu ihnen an den Tisch kam und zwei Reihen schmutziger Zähne entblößte.

"Irgendwelche bestimmten Wünsche, Ladys?"

Fragte er anzüglich. Chesara musste sich davon abhalten, angewidert das Gesicht zu verziehen, sah dann jedoch zumindest eine Chance, ihr Anliegen vorzubringen, ohne sich vielleicht von Tisch zu Tisch durchfragen zu müssen.

"Wir suchen eine Reisemöglichkeit."

Gab sie bekannt, hoffte jedoch inständig, der Nichtmensch würde sich nicht selbst anbieten. Glücklicherweise tat er das nicht. Soweit sie seine Miene deuten konnte, war er enttäuscht über ihre Antwort.

"Piloten lungern an de Bar rum."

Erwiderte er verächtlich, wandte sich um und ging. Die Jedi verschwendete keine Zeit damit ihm nachzusehen, sondern warf Jibrielle lediglich einen erstaunten Blick zu. Den waren sie einfach los geworden, als sie gedacht hatte!

"Dann sollten wir mal an der Bar nachhören."

Sagte sie und zuckte mit den Schultern. Etwas anderes blieb ihnen wohl auch nicht übrig. An der Bar saßen die unterschiedlichsten Gestalten, aber nur wenige von ihnen wirkten vertrauenserweckend. Nun, wenn Chesara geglaubt hatte, in einer Kneipe der unteren Ebenen auf überwiegend freundliche Gesichter zu treffen, hatte sie wohl nicht richtig nachgedacht. Dann fiel ihr jedoch ein Mann auf, der weder besonders furchteinflößend wirkte, noch schien er so richtig in die Gesellschaft der üblichen widerlichen Schurken zu passen, die sich ansonsten hier herum trieben. Er trug einen schwarzen Overall und hatte ein Getränk vor sich stehen - nun ja, wie die meisten Gäste der Bar - und sein wacher Blick sagte ihr instinktiv, dass er nicht jeden Tag hier war, andernfalls wäre er nicht so vorsichtig. Chesara nickte Jibrielle zu und schob sich an zwei laut lachenden Typen vorbei, die sich offensichtlich über irgendeinen verdorbenen Scherz zu amüsieren schienen.

"Äh, hallo."

Sagte Chesara zu dem Fremden. Auch ihr selbst merkte man natürlich an, dass sie nicht von hier unten stammte. Sie hoffte, diese Tatsache würde nicht dazu führen, dass man ihr einen besonders hohen Preis machte.

"Wir suchen einen Piloten und dachte, wir versuchen es mal auf gut Glück bei Ihnen."

Der Mann war noch relativ jung und jetzt, da sie direkt vor ihm stand, bestätigte sich auch ihr Gedanke von vorhin, dass er nicht regelmäßig hier unten herum lungern konnte, denn dafür wirkte er viel zu sauber. Zwar war er nicht rasiert, doch ansonsten wirkte er recht gepflegt. Chesara wartete ab und hoffte, dass sie direkt einen Treffer landen würden.

- Coruscant - Untere Ebenen - Vorgils Taverne - Mit Jace und Jibrielle -
 
- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit dem Abschaum Coruscant's

Jace verfolgte schweigend das Treiben in der Bar. Ein paar der raueren Gestalten hatten ihm einen Moment länger ihre Aufmerksamkeit geschenkt, als ihm lieb war. Glücklicherweise hatten sie sich dann wieder ihren Getränken und Tischnachbarn zu gewendet. Er nippte an seinem Glas und genoss wie die Flüssigkeit in seinem Hals brannte. Die Getränke waren tatsächlich nur halb so schlecht, wie er erwartet hatte.
Ein Blick auf sein Chrono sagte ihm, das er noch etwas dreißig Minuten Zeit hatte, bis die Diagnose Programme der "Prince" durchgelaufen waren. Hoffentlich hatten die Mandos keinen Mist gebaut. Auch wenn R2 überzeug davon war, Jace prüfte es lieber nach. Er hatte Lust nachher irgendwo im Raum zuhängen. Ohne Navcomputer oder irgendwelchen Koordinaten. Dann würde man erst mühsam anhand der Umgebung ihre Position lokalisieren müssen und das konnte mitunter Tage dauern. Wenn er noch mehr Pech hatte explodierte einfach der Antrieb während des Sprunges, dann würde es wenigstens schnell und sauber zu Ende gehen. Er verzog das Gesicht. Keine angenehme Vorstellung.
Um ihn herum wandten sich ein paar Köpfe zur Tür. Jace folgte ihren Blicken und sah zwei Frauen eintreten. Ganz offensichtlich auch nicht von hier unten. Sie bewegten sich vorsichtig und trugen zwar unauffälligere Kleidung als zum Beispiel er, aber ihr Auftreten passte nicht hier her. Vielleicht potenzielle Kundschaft? Sie hatten Koffer dabei, vielleicht. Der widerliche Barkeeper war blitzschnell bei ihnen und stellte offenbar eine Frage. Jace grinste als er wieder mürrisch davon zog. Offenbar war die Antwort nicht die erwartete gewesen. Er wandte sich zur Bar um und stütze die Arme darauf und warf dem Twilek ein schiefes Grinsen zu, dieser machte eine rüde Geste und drehte ihm den Rücken zu. Der Pilot lächelte, damit hatte er sich wohl weitere Getränke an diesem Ort verspielt.
Er drehte sich wieder in Richtung Schankraum herum und bemerkte das die, scheinbar, ältere der beiden Frauen - durch den Dunst des Raumes war es schwer zu sagen ob sie tatsächlich älter war als die andere - die Bar beobachtete und ihr Blick einen Moment auf ihm hängen blieb. Also doch Kundschaft. Einen Augenblick später schoben sich die Beiden zwischen den Tischen her auf ihn zu. Dann wollen wir mal sehen wie ich mich so schlage - als 'Geschäftsmann', dachte er grinsend.
Sie traten nun aus dem Dunst und Jace konnte sie endlich klar erkennen. Die eine war offenbar doch älter. Er schätzte auf mitte Dreißig, ihre Begleiterin war jünger. Vielleicht um die Zwanzig herum. Aber bestimmt nicht älter als er. Beide waren Schlank und hatten schulterlanges Haar. Die Blond, die andere Braun.
Jace nickte ihnen zur Begrüssung zu, während die Ältere ihm mitteilte das sie einen Piloten suchten.


"Einen Piloten?", fragte Jace mit einem leichten Lächeln. "Oh, da haben sie Glück. Ich habe meine Pilotenlizenz vor einer Woche gekauft. Aber wenn ihnen das zu unsicher ist fragen sie doch die Beiden.", fuhr er, schief grinsend, fort und deutete auf zwei zusammengesackte Typen am anderen Ende der Bar.

Vielleicht war es nicht ganz so gut die Beiden so zu begrüßen. Aber jetzt war es eh zu spät.


"Okay. Spaß beiseite.", begann er etwas ernster. "Ich bin das Beste was sie hier unten...ach auf dem ganzen Planeten bekommen können, Ladies. Jace Chorios, ist der Name.", stellte er sich vor und streckte die Hand aus um den Beiden die Hände zu schütteln.

"Wo darf es denn hingehen? Setzen sie sich doch.", fuhr er direkt fort und deutete auf die beiden freien Plätze neben ihm. Auf dem einen hatte einen Moment zuvor noch ein weiterer Betrunkener gekauert, dieser war mittlerweile zu Boden geglitten.

Leute die hier unten nach Piloten suchten waren entweder Arm und konnten sich nur Flüge mit alten Frachtern im Frachtraum leisten oder hatten etwas zu verbergen und wollten oder konnten keine Linienflüge benutzen - da sie den Behörden aus dem Weg gehen wollten. Die Zwei machten nicht gerade einen Armen eindruck, zumindest nicht so Arm wie die Leute es hier unten Normalerweise waren und da sie ganz offensichtlich eh nicht von hier stammten, war klar das sie zur der letzten Gruppe gehörten. Sie wollten den Behörden aus dem Weg gehen. Er überschlug schnell im Kopf die Standardpreise der Black Sun. Für einen ganz normalen Transport würde er ihnen 3000 Credits berechnen können, für verdeckten Transport durchs Feindgebiet 7000 Creds und wenn sie Jedi waren 9000. Letzteres fiel schon mal Weg. So weit er wusste waren keine Jedi auf Coruscant und wenn würden diese mit Sicherheit mit dem Geheimdienst der Neuen Republik zusammen arbeiten. Die zweite Möglichkeit stellte ihn vor ein Problem. Er würde sie zwar unidentifiziert von ihr wegbringen können, aber da er über keine Schmugglerfächer oder ähnliches an Bord der "Prince" verfügte, gab es ein zusätzliches Risiko für die Reisenden, aber natürlich auch für ihn. Er beschloss den Preis erst mal zwischen den ersten beiden Möglichkeiten fest zu machen. So um die 4000 - 5000 Credits. Aber das würde sich zeigen, wenn die Beiden ihn über ihr Reiseziel und die Fracht informierten. Bis jetzt war er nur von zwei Personen ausgegangen, aber wer wusste schon was da noch kam?


- [Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - "Vorgil's Taverne" - Schankraum] - mit Chesara, Jibrielle und dem Abschaum Coruscant's
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Vorgils Taverne - Mit Jace und Jibrielle -

Die Antwort, die Chesara und Jibrielle bekam, warf die Jedi zuerst einmal aus der Bahn, sodass sie überhaupt nichts auf die Bemerkung über die "gekaufte Lizenz" erwidern konnte, bis ihr neuer Gesprächspartner schließlich grinste und sich die Schocknachricht als Spaß heraus stellte. Chesara deutete ein Lächeln an, doch der Scherz hatte sie ein wenig unruhig gemacht. Sie hatte keine Lust mangels Fachwissen des Piloten aus dem Hyperraum zu fliegen, mit anderen Schiffen zu kollidieren oder beim Landeanflug mit Höchstgeschwindigkeit auf den Boden zuzusteuern, sodass sie dem Erdboden gleichgemacht werden würde. Tief durchatmend hörte sich Chesara an, was der Mann noch zu sagen hatte. Offenbar versuchte er seinen Scherz wieder wett zu machen, indem er sich nun besonders überzeugt von sich selbst gab. Er bot ihnen sogar an sich zu setzen, denn neben ihm waren zwei Barhocker frei geworden. Chesara ließ den Blick zu ihren Füßen wandern, wo ein Betrunkener in leicht verrenkter Stellung lag und leise im Schlaf vor sich hin brummte. Sie trat einen Schritt zurück.

"Danke, wir stehen lieber."

Sagte sie mit einem höflichen Lächeln. Den Rancor würde sie tun und sich auf einen Hocker setzen, der gerade eben noch von einem widerlichen Säufer beansprucht worden war! Wer vor ihnen an dem kleinen Tisch gegessen hatte, wollte sie lieber gar nicht wissen und es war viel besser darüber nicht nachzudenken.

"Also, kommen wir zum Geschäft."

Begann sie so professionell wie möglich mit und gesenkter Stimme. Wer wusste schon, wieviele neugierige Ohren es hier gab?

"Unser Ziel ist Mon Calamari und es geht nur um uns beide und unser weniges Gepäck."

Sie deutete auf Jibrielle.

"Das ist übrigens meine Nichte, Jibrielle Dari. Mein Name ist Madge Dari."

Den falschen Namen brachte sie flüssig über die Lippen, da sie sich schon zuvor entschieden hatte, ihren wirklichen Namen diesmal nicht zu benutzen. Inzwischen war es einfach zu gefährlich geworden, vor allem nachdem Pierre ihr Geheimnis gelüftet hatte. Sie hatte keine Ahnung, ob er es für sich behalten hatte oder insgeheim finstere Rachepläne schmiedete.

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