Coruscant

[Coruscant, Untere Ebenen, Lastgleiter]- Criid, Cris, 2 Coruscant-Wächter

Fast hätte Cris ob der Worte Criids gelächelt, die so voller Vertrauen in ihre Kameraden des Widerstands strotzen, doch das finstere Starren zweier Helmvisiere ließ ihn seine Maske demütiger Verzweiflung – die im Grunde mehr war als das – beibehalten. Ihre Bewacher schienen mehr als bereit, die Kolben ihrer Waffen rücksichtslos zu benutzen, um ihren Gefangenen weitere Blessuren zuzufügen – und wie er die Mentalität der imperialen Bodentruppen kannte, war ihnen die Verwertbarkeit der Gepeinigten für den Geheimdienst und seine Verhörspezialisten von nachrangiger Bedeutung. Cris jedenfalls hielt es für besser, ihnen keinen zusätzlichen Anlass zu geben, sich seiner Hilflosigkeit und der Criids bewusst zu werden.
Und hilflos war er. Selbst wenn der Optimismus seiner Schicksalsgenossin gerechtfertigt sein sollte – die Lähmhandschellen hinderten sie beide daran, im Falle eines Falles ihren Rettern unterstützend beistehen zu können. Er selbst hatte zumindest noch keinen Weg gefunden, sich fachmännisch angelegter Lähmschellen zu entledigen – im Falle der Coruscant-Wachen waren derart eklatante Fahrlässigkeiten ohnehin ausgeschlossen.
Das Rumoren in seinem Magen verriet ihm, dass sie bereits flogen, leicht übertüncht durch das stete Pulsieren seiner Wunde, die nun zwar verbunden, aber mitnichten in ihrer ablenkenden Wirkung abgeschwächt worden war. Es Criid gleich tuend ruhte sein Blick auf einem imaginären Punkt der glatten Wand der Ladekabine ihres Schwebefahrzeugs, während er – zwanghaft um Ablenkung bemüht – versuchte, die schrilleren Repulsoraggregate der sie begleitenden Speeder Bikes von denen ihres Transporters und des übrigen Verkehrs zu unterschieden. Er glaubte nicht, dass ihre Bewacher mit einem Angriff rechneten – der Widerstand hatte zwar die Unverfrorenheit und die Ressourcen besessen, eine Kaserne des Imperiums in die Luft zu sprengen, doch einen Angriff inmitten fließenden Verkehrs mochte diese durch den Anschlag reichlich beanspruchten Ressourcen übersteigen, zumal der Transporter nicht einfach zerstört werden durfte, wenn Criid und er gerettet werden sollte. Womöglich entschieden sich die Corscant-Wächter im Falle eines Angriffes auch einfach nur dafür, ihre Gefangenen umgehend zu liquidieren…
Der Auftsieg des Gleiters war nur kurz geflogen – sie flogen tief, da die Verhörzentren des Geheimdienstes sich ebenso tief in den Eingeweiden des Planeten verbargen wie die Schlupfwinkel der Widersacher des Imperiums, fernab von den Blicken und dem Wissen der Öffentlichkeit (auf die das Imperium ohnehin im Kriegszustand nichts geben musste). Cris wusste, was sie erwartete – und er vermutete, dass auch Criid es zumindest ahnte.
Warum also war sie so ruhig?


[Coruscant, Untere Ebenen, Lastgleiter]- Criid, Cris, 2 Coruscant-Wächter
 
- Coruscant – City – in einer Bar – Mit Nathaniel und Roxanne -

Roxanne war ein sehr hübsches Mädchen. Mit ihren pechschwarzen Haaren und der feinen, milchweißen Haut erinnerte sie Akemi an eine Gestalt aus einem Märchen, das ihre Mutter ihr früher öfter erzählt hatte. Sie und Nathaniel wirkten sehr vertraut, hielten Händchen und schmiegten sich aneinander, während sie nebeneinander auf der gemütlichen Bank in einer Bar saßen, in der sich die beiden Mädchen endlich kennen lernten. Nathaniels Freundin lachte gerne und laut, fütterte Nathaniel mit kleinen Snacks und genoss es sichtlich, wenn er ihr aus der Hand fraß. Obwohl sie versuchte das Gefühl zu unterdrücken kam sich Akemi bei der gemeinsamen Verabredung ein bisschen wie das dritte Rad am Wagen vor. Zwar war sie voll und ganz in die Unterhaltung mit eingebunden, aber zwischendurch gab Roxanne ihr immer wieder das Gefühl zu stören, indem sie Nathaniel lange verliebte Blicke zuwarf. Manchmal hatte Akemi den Eindruck dass das dunkelhaarige Mädchen ihr gar nicht richtig zuhörte, wenn sie etwas erzählte. Nathaniel allerdings schien vollkommen zufrieden und das beruhigte Akemi wiederum. Sie wollte, dass er glücklich war und genau das schien er zu sein, also gab sie sich große Mühe nicht zu empfindlich zu sein und den beiden ihr Glück zu gönnen. Später, als Nathaniel sie nach ihrer Meinung fragte, beteuerte sie ihm, Roxanne sehr nett zu finden und es gelang ihr sogar überzeugend zu sein. Ganz ehrlich war sie jedoch nicht gewesen, was sie selbst wurmte. Sie hatte Roxanne nicht genügend Chancen gegeben, sonder sich vorschnell ein Urteil gebildet, war sich Akemi sicher. Natürlich war es ungewohnt für sie, Nathaniel mit einer festen Freundin an seiner Seite zu erleben. Bisher hatte sie ihn so nicht gekannt. Trotzdem war dies kein Grund Roxanne direkt einen Stempel aufzudrücken. Bei ihrer nächsten Begegnung würde sie versuchen sie intensiver kennen zu lernen.

Ihrer Familie ging es gut. Regelmäßig sprach Akemi per Holoübertragung mit ihren Eltern und Geschwistern. Alle hatten sich prächtig auf Naboo eingelebt, vor allem Hana schien richtig aufzublühen. Es gefiel in gut in der Schule, in die sie nun ging, wo so viele Menschen waren und sie hatte sogar eine „beste Freundin“ gefunden, mit der sie in den Pausen ihr Frühstück teilte und mit der sie im Unterricht an einem Tisch saß. Esra war ein liebes Mädchen, sagte auch Miu Akanato, allerdings schien sie manchmal zu fürchten, die neue Freundin könnte Hana zu all zu viel Unsinn anstiften. „Sie plappert ununterbrochen.“, sagte sie einmal zu Akemi, als Hana nicht in der Nähe war. „Und manchmal kommt da ganz schön unsinniges Zeug bei heraus.“ Akemi versuchte ihre Mutter zu beruhigen. Als sie noch so klein gewesen war, wäre sie froh gewesen eine solche Freundin zu haben. „Was sollen sie schon anstellen? Bei Hana brauchst du dir da wirklich keine Sorgen zu machen.“ Das stimmte natürlich. Soviel Akemi wusste, war Hana noch nicht ein einziges Mal in ihrem Leben mit einem Grasflecken auf oder gar einem Loch in der Hose nach Hause gekommen. Solche Dinge waren Miu und Shin Akanato bisher nur von der wilden Akemi gewohnt gewesen. Hana war, ähnlich wie Masao vor ihr, ein ordentliches Musterkind und daran würde auch ihre quirlige neue Freundin nichts ändern. Aber mit Daiki, das sah Akemi jetzt schon voraus, würden sie noch einiges erleben.


- Coruscant – City -
 
- Coruscant – City – Penthouse -

Der Abschied von Nella war ihm nicht gerade leicht gefallen. Er war froh gewesen, als sie sich vor einiger Zeit noch dazu entschieden hatte bei ihm auf Coruscant zu bleiben. All die Jahre über hatte er sie viel zu selten gesehen. Zwar hatte er keinen ihrer Geburtstage verpasst, sie jedes Jahr in den Ferien bei sich gehabt und sie zu jedem anderen wichtigen Ereignis in ihrem Leben besucht, dennoch war ihre gemeinsame Zeit insgesamt kürzer gewesen als normalerweise üblich. Andere Väter sahen ihre Kinder täglich und waren nicht über eine so große Distanz von ihnen getrennt. Richard hatte praktisch Ewigkeiten darauf gewartet, dass Nella alt genug war ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – und als sie es getan hatte, hatte ihn dies sehr glücklich gemacht. Lange hatte ihr Aufenthalt auf Coruscant aber dann doch nicht gedauert. Jeden Tag, wenn er sie so hilflos in diesem großen Krankenhausbett hatte liegen sehen, hatte er sich ohnmächtig gefühlt. Es hatte nichts gegeben, was sie tun konnten. Die Ärzte hatten ihnen gesagt, dass sie warten mussten... warten, warten, warten. Als Nella endlich begonnen hatte Fortschritte zu machen, hatte er schon fast begonnen sich mit der Situation abzufinden. Das hatte ihm Mirande mehrmals vorgeworfen. Sie war ohnehin gut darin, anderen ihre Fehler vorzuhalten. War sie eigentlich schon immer so gewesen? Richard wusste es nicht. Auf jeden Fall hatte er nicht mehr die Kraft gehabt großartig mit ihr zu diskutieren, als sie entschieden hatte, dass es das Beste für Nella Di war, mit zurück nach Alderaan zu kommen. Die Behandlung sei dort besser, hatte Mirande behauptet (allerdings hatte sie dieses Argument nie belegen können), es war ruhiger dort, Nella hatte alle ihre Freunde dort (mehr als auf Coruscant, das stimmte) und die Luft war auch gesünder. Außerdem, so Mirande, konnte sie sich den ganzen Tag lang um Nella kümmern, was bei ihrem Zustand auch absolut notwendig war. An einem gewissen Punkt hatte Richard kapituliert. Er verlor jedes Mal, wenn er mit Mirande unterschiedlicher Meinung war – nicht unbedingt, weil Mirande Recht hatte, sondern weil sie dickköpfiger war und Richard des Streitens schneller überdrüssig wurde. Und vielleicht hatte sie ja tatsächlich Recht. Vielleicht wusste sie besser, was für Nella richtig war und was nicht, schließlich hatte sie größeren Anteil an der Erziehung ihrer Tochter gehabt als er.

Immerhin gab es einen positiven Aspekt an der neuen Situation. Vermutlich (sehr sicher sogar) war es falsch von ihm, so zu denken, aber da Nella Di nun fort war, war es leichter mit Akemi zusammen zu sein. Natürlich war sie noch immer die Freundin seiner Tochter, was die Beziehung zwischen ihm und der Schauspielerin ziemlich kompliziert machte, aber immerhin hing Nellas Schatten jetzt nicht mehr ganz so drohend über ihnen wie noch zuvor, als all ihre Sachen in seiner Wohnung verstreut waren. Nella war jetzt weiter weg und dass nicht nur physisch. Über die möglichen Konsequenzen seiner Treffen mit Akemi machte Richard sich nur selten Gedanken. Er genoss es mit ihr zusammen zu sein, mit ihr zu sprechen, sie anzuschauen, ihre weiche Haut zu streicheln und mit ihr zu schlafen. Wenn sie bei ihm war, dann waren sie für sich und hatten eine schöne Zeit. Dass dieses Denken egoistisch war, war Richard bewusst und manchmal wartete er förmlich darauf, dass Nella alles erfuhr und ihn wütend anrief. Er rechnete mit allem und konnte trotzdem nicht aufhören Akemi zu sehen. Er wollte sie.


- Coruscant – City – Penthouse -
 
~~~ Com-Nachricht an Akemi Akanato ~~~
~~~ Verschlüsselter Kanal ~~~

Hallo liebe Akemi,

wie geht es dir? Seit unserem Kennenlernen sind schon bald ein paar Wochen vergangen und ich wollte mich mal wieder melden. Konntest du schon was in deinen dringenden Angelegenheiten erreichen?

Ich bin mit Ches mittlerweile aufgebrochen und wir befinden uns zur Zeit, aber sicher nicht für lange, auf Mon Calamari. Es ist wirklich wunderschön hier. Soetwas habe ich gar nicht gekannt. Falls du auch noch nie hier warst, kann ich dir dass nur empfehlen!

Ich hoffe deiner Freundin Nella geht es inszwischen schon wieder besser. Wenn wir uns das nächste mal wiedersehen, würde ich sie, aber auch Richard oder Nathaniel gerne mal kennenlernen.

In freudiger Erwartung, dich bald mal wieder zusehen,

Dein Jibrielle

PS: Meld dich bitte! Ich freu mich schon! ^^

~~~ Nachricht Ende ~~~​
 
- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard -

Akemi war direkt nach Drehschluss zu Richard gefahren um mit ihm den Abend zu verbringen. Nathaniel würde sie erzählen, dass sie länger am Set gebraucht und dann noch einige Dinge für den nächsten Tag besprochen hätten, sollte er sich wundern, warum sie erst so spät nach Hause kam. Sie hatte ihre dünne Jacke an der Garderobe aufgehangen und ihre Tasche ins Wohnzimmer gestellt, während Richard ihr ein Glas Wein ausschenkte. Er hatte Essen vom Corellianer kommen lassen, das bereits dampfend auf dem Tisch darauf wartete verzehrt zu werden. Überhaupt hatte er sich viel Mühe gegeben: das Licht im Wohnraum war gedämpft und er hatte zwei Kerzen angezündet.

„Genau das, was ich nach einem anstrengenden Tag brauche.“

Gestand sie grinsend, nippte an ihrem Wein und sah Richard zu, wie er die Abdeckung von den heißen Schüsseln nahm.

„Mmm, riecht gut. Da hast du dir ja richtig Mühe gegeben.“

Neckte sie ihn, als er sich ihr gegenüber setzte. Richard grinste.

“Du meinst wohl eher, da hab ich mich in Unkosten gestürzt.“

„Ja, das auch!“

Sie genoss das ruhige Abendessen mit ihm, vor allem da ihr Tag recht anstrengend gewesen war. Sie hatten nur die Hälfte der Szenen geschafft, die sie sich vorgenommen hatten, weil immer etwas nicht funktioniert hatte. Es war wie verhext gewesen und bereits gegen Nachmittag waren alle schlecht gelaunt. Seit Nellas Abreise war dies ihr erstes Treffen mit Richard und Akemi vermutete, dass er sich deswegen soviel Mühe gegeben hatte. Bisher waren sie immer übervorsichtig gewesen, weil die Gefahr bestanden hatte, dass Mirande spontan vorbei kam. Über ein romantisch zubereitetes Candlelight Dinner hätte sie sich doch wohl sehr gewundert, selbst wenn Akemi es geschafft hätte sich rechtzeitig zu verstecken. Diese „Gefahr“ war aber nun gebannt, auch wenn dies den bitteren Beigeschmack hatte, dass Nella Di ebenfalls nicht mehr in der Nähe war. Akemi erzählte Richard von ihrem Tag, von der Arbeit und den verschiedenen Pannen, die sie gehabt hatten, während er sie mit einer amüsanten Geschichte über Ecile unterhielt. Nathaniels Tante hatte sich Richard zum gemeinsamen Mittagessen aufgedrängt, um mit ihm über Nella zu sprechen und ihn über deren Abreise hinweg zu trösten. Dabei hatte Ecile – wie immer – ganz dezent angedeutet, dass es Richard viel besser ginge und er längst nicht so einsam sei, wenn er sich endlich mal wieder auf eine Beziehung einlassen würde.

„Sie selbst hat auch keinen Mann!“

Stellte Akemi amüsiert fest, als sie gemeinsam den Tisch abräumten. Richard zuckte mit den Schultern.

“Aber zahlreiche Verehrer, mit denen sie regelmäßig ausgeht. Das macht wahrscheinlich den Unterschied.“

Vermutete er. Akemi schüttelte den Kopf. Wenn Ecile wüsste...

„Du glaubst nicht, dass sie die Anspielungen gemacht hat, weil sie irgendetwas ahnt, oder?“

Fragte sie skeptisch.

“Das glaube ich nicht. Ich gebe zu, Ecile hat eine feine Nase in dieser Beziehung, aber...“

Er schüttelte den Kopf. Akemis Com meldete sich zu Wort und kündigte eine Nachricht von Jibrielle an. Sie hatte Richard nicht von ihr erzählt, um ihn in nichts mit hinein zu ziehen. Er wäre ein Mitwisser, wüsste er, dass Akemi Kontakte zu den Jedi pflegte und sie wollte ihn nicht mit so etwas belasten. Jibrielle hielt sich auf Mon Calamari auf – wie aufregend! Auf einem Wasserplaneten war Akemi noch nie gewesen, aber sie stellte es sich sehr schön vor. Sie setzte sofort an eine Antwort zu schreiben, bevor sie es noch vergessen würde. Morgen würde nicht weniger anstrenegend werden wie heute, befürchtete sie.

*** Com Nachricht an Jibrielle Dari ***​


Hallo Jibrielle!
Danke für deine Nachricht! Mon Calamari muss toll sein – ich war noch nie dort. Mach ein paar Bilder, ja? Wie geht es dir sonst so? Ich habe zur Zeit Drehstress und bin abends immer wahnsinnig müde, aber ansonsten geht es mir gut. Nella macht Fortschritte, aber sie ist mit ihrer Mutter zurück nach Alderaan geflogen, um dort weiter behandelt zu werden. Mit einem Treffen wird es daher wohl leider nichts. Aber du kannst Nathaniel kennen lernen, wenn du wieder auf Coruscant bist. Apropos meine „Angelegenheiten“... hat Chesara Cris meine Nachricht überbracht? Er hat sich noch nicht bei mir gemeldet.

Bis bald, Akemi​

Sie schickte die Nachricht sofort ab und hoffte auf eine schnelle Antwort. Sie freute sich auf ein Wiedersehen mit Jibrielle. Ihr Wiedersehen mit Cris schien in der Schwebe zu hängen. Warum hatte er sich noch nicht gemeldet? Wahrscheinlich hatte er es sich anders überlegt. Wäre ja nicht das erste Mal. Akemi merkte, wie ihr ein Kloß im Halse hing.

- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard -
 
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[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]

Adrian lag bäuchlings auf seinem Bett und blätterte gedankenversunken durch eine Zeitschrift. Das Geräusch der umgeblätterten Seiten wurde untermalt von leisen Gitarrenklängen aus seiner Musikanlage. Der dazu einsetzende Sänger erzählte eine Geschichte von zerbrochener Liebe. Adrian hörte kaum auf die Worte. Er las auch kaum was zwischen den vielen bunten Bildern der Zeitschrift geschrieben stand. Seine Gedanken kreisten mal wieder um Alisah.
Wie heftig war sein Wunsch gewesen sie zu finden, sein Wille alles nur Mögliche zu tun. Irgendwie war das alles in den endlosen Diskussionen verloren gegangen. Klar, er war energisch gewesen, hatte geschrieen und getobt. Aber im Endeffekt hatte er verloren. Seine Eltern, sein Onkel und seine Tante, sie alle hatten ihm davon abgeraten – wenn nicht sogar verboten – Alisah zu suchen. Exodus und Aramân hatten aus erster Hand erzählen können wie es in einer Sith-Hochburg zuging. Adrian alleine hätte niemals eine Chance gehabt. Seine darauf folgende Bitte jemand möge ihn begleiten war allerdings auch abgelehnt worden. Sein Vater und sein Onkel hatten den Machtkämpfen der Galaxis abgeschworen, sie wollten nichts mehr damit zu tun haben. So einfach war das aber nicht! Alisah war immerhin ein Teil der Familie. Exodus hatte nur wiederholt, dass sie selbst daraus finden müsse – so wie er einst.
Aber Adrian glaubte nicht, dass sie es schaffen würde. Sie war noch keine 20, sein Vater dagegen war schon lange ein Mann gewesen. Er hatte Jahre gebraucht um sich von der dunklen Seite zu lösen.
Und nun lag er hier. Seine eigene Untätigkeit ärgerte ihn, aber er wusste insgeheim auch, dass die Erwachsenen Recht hatten. Was brächte es Alisah, wenn er auf dem Weg sie zu finden umkäme? Vermutlich wäre es für sie nur eine Bestätigung dafür, dass er zu schwach war sich durchzusetzen – weil er nicht denselben Weg eingeschlagen hatte wie sie.
Adrian drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Dann hob er die Zeitschrift wieder vor seine Augen und schlug gelangweilt eine weitere Seite um – und plötzlich klarte sein leerer Blick auf. Ein großes Foto einer jungen Frau lächelte ihn an. Dazu gab es einen Artikel.


„’Geschenkt ist Geschenkt’-Star Akemi Akanato auf Coruscant“

Adrian sah wieder auf das Foto der lächelnden Akemi. Er hob die Augenbrauen. Sie war also hier auf Coruscant.
Er hatte schon mehrmals Plakate von ihren Filmen gesehen. Ein paar davon hatte er sich sogar angeschaut. Dennoch fiel es ihm immer noch schwer sich vorzustellen, dass es sich bei dem Shootingstar wirklich um dieselbe Akemi handelte, die er und Alisah mit Vierzehn kennen gelernt hatten. Klar, sie hatte schon damals verkündet, sie wolle mal Filmstar werden – aber mal ehrlich: Wie wahrscheinlich war so was?
Eigentlich hatte Adrian sich vorgestellt, dass er mal der Berühmte sein würde, der Jedi, den man überall kannte und schätzte oder fürchtete. Und nun war er ein gescheiterter Padawan, während Akemi ein Superstar war, über den man in Zeitschriften berichtete. Nicht, dass er es ihr nicht gönnen würde. Allein bei ihrem unbewegten Fotolächeln würden viele Männer dahin schmelzen.
Ob sie sich überhaupt noch an ihn erinnerte? Egal! In Adrian wuchs die Lust auf ein Wiedersehen. Seine Bekanntschaft mit Akemi stammte aus einer besseren Zeit als dieser. Ein nostalgisches Gespräch mit einer alten Freundin – klang das nicht gut? Er nickte zu sich selbst. Ja, das klang gut!
Seine Augen huschten noch einmal über den Artikel. Natürlich stand da nichts von ihrem Aufenthaltsort.
Mist.
Wie naiv war es auch zu glauben, ein Star wie sie würde nicht untertauchen, um ein bisschen Ruhe zu haben?

Aus einer Laune heraus griff Adrian zu seinem Comm und wählte die Nummer seine Tante Miku. Nach einigen Augenblicken hörte er ihre Stimme.


„Adrian – was gibt’s?“

Vermutlich war sie einige Stockwerke unter ihm bei der Arbeit. Das Gebäude der Wingston Corp. beinhaltete nur in den obersten Stockwerken den Wohnbereich.

“Hey … du kennst dich doch ein bisschen aus in der High-Society von Coruscant, oder?“

„Klar.“

Er konnte ihr Grinsen förmlich hören. Seine Tante hatte zwar anfangs Schwierigkeiten gehabt sich in der (für sie) neuen Welt von Coruscant zurecht zu finden, aber mittlerweile war sie eine feste Größe auf Bällen und anderen Empfängen. Dabei hatte sie ein Netz an guten Beziehungen aufgebaut und war meist über Klatsch und Tratsch informiert.

“Okay. Du weißt doch, dass Akemi Akanato in der Stadt ist.“

Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

„Sicher.“

“Wo wohnt sie?“

Miku prustete los.

„Du stellst Fragen. Dir ist aber schon klar, dass sie ständig von Journalisten belagert würde, wenn das so leicht herauszufinden wäre?“

“Schon. Aber ich hatte gedacht, du könntest es irgendwie herausfinden …“

Adrian probierte seine Stimme möglichst herausfordernd klingen zu lassen. Er hatte das Gefühl, dass das Miku anspornen würde besondere Energie auf diese Frage zu verwenden.
Und er sollte Recht haben.


„Mmpf! Gib mir ein paar Stunden. Ich bin hier noch ziemlich beschäftigt, aber ich klemm’ mich gleich dahinter.“

“Danke schön. Du bist die Beste.“

„Gern … - aber sag mal: Warum willst du das überhaupt wissen?“

“Och … ich wollte sie einfach mal wieder sehen. Wir sind sozusagen alte Freunde.“

Miku fing an zu lachen. Adrian zog verärgert die Stirn kraus.

“Warte nur ab. Besorg du mir die Adresse und ich werde sie treffen. Da bin ich mir sicher.“

War er nicht. Aber das musste Miku ja nicht wissen.

„Alles klar. Da bin ich mal gespannt. Wie gesagt – in ein paar Stunden hab’ ich die Adresse.“

“Danke.“

Dann beendeten sie die Verbindung. Adrian legte sein Comm zur Seite und sah sich etwas ratlos in seinem Zimmer um. Jetzt war der Stein ins Rollen gebracht. Wenn Miku tatsächlich Akemis Wohnort herausfinden würde, stand er unter Zugzwang und musste versuchen sich mit ihr zu treffen.
Plötzlich kam ihm die Idee alte Geschichten mit ihr auszutauschen dumm und armselig vor. Vielleicht hatte sich Akemi auch stark verändert und war durch den Ruhm arrogant und unnahbar geworden?
Er würde es herausfinden müssen.

Immerhin hielt er sich damit selbst von weiteren sinnlosen Gedanken um Alisah ab.


[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]
 
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Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Captain Carvin, Jake Craban

Als sein gegenüber seine ersten Sätze gesagt hatte war Dany klar, dass es sich um einen imperialen Agenten handeln musste. Der Mensch stellte sich als Captain Carvin vor. Ob das nun sein echter Name war oder nur ein Deckname, spielte keine Rolle. "Namen sind Schall und Rauch", sagte er immer wieder zu seinen Freunden und Mitarbeitern.

Er ignorierte die ersten Stichelei seitens des Agenten, aber konnte es sich nicht verkneifen die zweite zu kontern.


Ich möchte nicht sagen, dass ihre Spezialisten unfähig sind, doch sind sie nicht für jede Aufgabe zu hundert Prozent...wie soll ich sagen...geeignet.

Der Chiss stoppte einen Augenblick.

Wenn dem nicht so wäre, säße ich wohl nicht vor ihnen, nicht wahr?

Nun wurde es wirklich interessant. Spätestens als der Name Kratas fiel hatte der Agent seine volle Aufmerksamkeit. Zwar redete er mit "würde und was wäre wenn" auffällig um den heißen Brei herum, doch las Dany ganz genau zwischen den Zeilen, was man von ihm wollte. Entweder dieser Agent wurde tatsächlich beauftragt, um einem Kopfgeldjäger Informationen über den Verbleib Kratas zuzuspielen oder Kratas erfuhr von den Plänen und schickte ihn, um das Attentat zu vereiteln. Dany entschied sich das Spielchen vorerst mitzuspielen.

Das kommt darauf an, begann der Chiss.

Wer würde denn, so abstrus ein solches Szenario auch sein mag, mehr für meine Dienste zahlen?, fragte er schließlich kühl und berechnend. Vermutlich klang seine Stimme durch seinen Helm noch unmenschlicher, als er sie wahrnahm. Doch das gefiel ihm. Er füllte jetzt genau das Cliché eines Kopfgeldjägers aus und der Agent sollte glauben, dass er eine solche Söldnerseele war. Soweit Dany informiert war, war das Imperium sehr zaghaft mit der Beschäftigung von gewissenhaften Kopfgeldjägern. Sie waren einfach zu unberechenbar und nicht zu hundert Prozent käuflich.


Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Captain Carvin, Jake Craban
 
Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - "Captain Carvin", Jake Craban

Ah, da hatte Syntal wohl ein besonders kluges Bürschen aufgegabelt...Der imperiale Agent reagierte mit einem etwas zu trockenem Lächeln auf die Antwort seines Gegenübers. Sicher, sicher. Sollte der Kopfgeldjäger glauben, was er wollte.

"Natürlich."

Erklärte Syntal schließlich und betrachtete das Thema damit als erledigt. Es galt, etwas zu erledigen, je schneller, desto besser. Glücklicherweise war sein Gesprächspartner klug genug, um selbst auf den wichtigen Teil des Gesprächs zu kommen. Immerhin etwas. Und so wie es schien war er genau richtig für diesen Job - käuflich und ohne moralische Skrupel. Perfekt für Syntals Zwecke.

"Sagen wir einfach, das Sie für Ihre Dienste großzügig belohnt werden...sagen wir 500.000 imperiale Credits bar auf die Hand sowie die Erstattung Ihrer...Unkosten."

Syntal legte den Kopf in der spöttischen Imitation echten Interesses schief und betrachtete die gepanzerte Figur.

"Es sei denn, Sie halten eine höhere Summe für angemessen ?"

Was auch nicht unbedingt ein Problem darstellte...zumindest jetzt noch nicht.

Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - "Captain Carvin", Jake Craban
 
- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard –

Nach dem Abendessen hatten sie es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Richard hatte eine Flasche Wein geöffnet. Im matten Licht der hohen Stehlampe wirkte die dunkle Flüssigkeit in Akemis Glas wie Blut. Leise Musik ertönte aus den Lautsprechern der Musikanlage, während am Esstisch noch die zuvor entzündeten Kerzen langsam nieder brannten. Auf der Couch lag ein aufgeschlagenes Buch, doch sie hatten nicht mehr als eine halbe Seite gelesen. Stattdessen war der weiche Teppich ihr Bett geworden. Akemi, auf dem Bauch neben Richard liegend, ließ ihre Zehen mit den Teppichfransen spielen.

„Worum ging’s in der Geschichte?“

Fragte sie mit Blick auf das Buch. Richard ließ seine Hand ihren Oberarm hinauf gleiten.

“Das hättest du erfahren, wenn du besser zugehört hättest.“

Erwiderte er grinsend. Akemi gähnte, grinste ebenfalls und drehte sich auf den Rücken. Eine kuschelige Wolldecke lag über ihnen. Nachdenklich starrte sie an die Zimmerdecke.

„Du sahst zu sexy aus, ich konnte mich nicht konzentrieren.“

Stellte sie todernst fest. Richards Mundwinkel zuckten.

“Dann weißt du ja, wie es mir immer geht.“

Amüsiert wandte sie den Kopf in seine Richtung.

„Ohh, bringe ich dich sooo sehr aus der Fassung?“

Fragte sie und beugte sich über ihn. Richards Lächeln war Antwort genug. Obwohl sie keinen Blick auf die Uhrzeit verschwand, war sich Akemi sicher, dass es bereits spät war – viel zu spät. Wenn sie morgen früh nicht mit dunklen Ringen unter den Augen am Set erscheinen wollte, blieb ihr nichts anderes übrig als sich allmählich loszureißen. Dabei hätte sie nicht übel Lust einfach die Nacht hier zu verbringen, aber das konnte sie nicht tun. Zum einen würde das Nathaniel auf den Plan rufen, zum anderen würde sie garantiert nicht rechtzeitig wieder aufstehen können, nicht mit Richard an ihrer Seite. Es war jetzt schon schwer genug.

„Triffst du dich morgen Abend mit Ecile?“

Wollte sie wissen, als sie sich wieder anzog.

“Ja, wir gehen ins Theater. Hast du für übermorgen schon was geplant?“

„Ich könnte mir da eine gewisse Verabredung vorstellen.“

Erwiderte Akemi und zog den Reißverschluss ihrer Hose zu. Richard reichte ihr ihr Shirt.

“Dann sind wir uns ja einig…“

- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard –
 
Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Captain Carvin, Cuyan Dral

Er konnte sogut wie kein Wort verstehen, obwohl Jake versuchte sich auf das Gerede des Mandalorianers und seines Gesprächspartners zu konzentrieren, hörte er keine verständlichen Worte heraus. Die Musik, das geklimper von Geschir und allgemeine Heiterkeit machten es unmöglich.

In regelmäßigen Abständen spähte er über seine Schulter nachhinten um weitere Blicke auf die Beiden zu werfen. Jake starrte nie lange nach hinten, meist nur ruckartig, allerdings befürchtete er jedesmal einer von beiden würde ihn bemerken.
Noch immer wusste er ncht wieso er sich überhaupt dafür interessierte, schließlich ging ihn ja das getue anderer Leute nichts an. Vielleicht lag es ja nur daran dass ihm langweilig war und er etwas suchte um sich die Zeit zu vertreiben, oder es lag doch daran dass er durch das mysteriöse getue sich dazu verleiten ließ, allesmögliche hineinzu interpretieren.

Jemand der so eine Rüstung trug war bestimmt kein einfacher Dealer der in irgendwelchen Bars Lesai und Gewürze an potenzielle Kunden zu verkaufen versuchte. Selbst wenn, sein gesprächspartner machte auf ihn nicht den Eindruck eines Drogenjunkies.
Um ehrlich zu sein wirkte er noch nichtmal wie jemand den man jeden Tag auf den Straßen Coruscants antraf. Er strahlte etwas abweisendes aus, sein Haltung, sein Aussehen, seine gestik und mimik, alles wirkte so....... kalt.
Ein weiterer Aspekt weshalb er sich nicht von den beiden Personen abwenden konnte. Solche zwei individuen trafen sich nicht in einer Bar um mal eben einen netten plausch zu halten, Jake war sich nicht mal sicher ob einer von beiden überhaupt jemals sich mit aderen Personen nur so zum spaß taf.
Da "musste!" einfache etwas hoch intessantes dahinter stecken, ob es ihn jetzt was anging oder nicht, Jake wollte einfach wissen worüber diese leute sich unterhielten. Und selbst wenn sie ihm dafür die Kehle durchschneiden würden, er musste es einfach wissen, die neugierden siegte mal wieder über die vernunft.

Jake erhob sich langsam, und trotz seines versuches möglichst unauffällig sich durch die Massen zu bewegen, meinter er dadurch nur umso auffälliger zu wirken, doch das bildete er sich sicherlich nur ein.
Er kam den Personen um einige Schritt näher, und noch etwas näher. Inwischen müsste er gut verstehen können was sie sagten. Sein Blick durchsuchte den raum nach einer Stelle von der aus er möglichst gut mithören konnte, und sein Blick fiel auf einen Stehtisch der nicht weit entfernt vom Tisch der Beiden stand. Den Blick stehts irgendwo anders hingerichtet nur nicht auf die beiden Fremden, schlenderte er auf den Tisch zu, dort stütze er seine Ellenbogen auf die Tischplatte und stütze den Kopf auf.
Dann schloss er die Augen und versuchte nochmals sich auf das gerde zu konzentriere, und diesmal bekam er vereinzelte Wortfetzen mit.

"......500.000 imperiale Credits.."

hörte er noch heraus bevor der rest wieder im Lärmpegel der Bar unterging.

Doch das war genau etwas was Jake stehts zum lächeln brachte, Credits! Und dann auch noch eine hübsche Zahl davor. Zufrieden lächelte Jake, diese Unterhaltung hatte soeben wieder an Interesse zugelegt. Wenn er glück hatte, gut aufpasste, und sich nicht zu dumm anstellte könnte es eine möglicheit geben mal wieder an Geld zu kommen.
Zufrieden strengten er sich an weiter zuzuhören, um womöglich näheres ín Erfahrung zu bringen


Coruscant - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - Captain Carvin, Cuyan Dral
 
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[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]

Es dauerte zwar länger als versprochen, aber doch nicht mehr als ein paar Stunden bis sich Miku wieder meldete.
Adrian war in der Zwischenzeit ziellos in der Wohnung umhergewandert, hatte sich ein paar stumpfsinnige Sendungen im HoloTV angesehen und war gedanklich immer wieder zu Alisah abgedriftet. Aus irgendeinem Grund hatte er auch immer wieder zu seinem Comm geschielt – voller Hoffnung und Sorge, dass sich Miku bald meldete.
Als Miku ihn endlich erlöst und anrief, bemerkte Adrian seine schwitzigen Finger auf dem glatten Plastik der Geräts.


“Ja?“

Nur eine kurze Frage, er wollte sich seine Gefühle nicht anmerken lassen. Es war ja auch kindisch nervös zu sein.

„Adrian? Ich habe getan was ich konnte.“

Kündigte man so nicht einen Misserfolg an? Er hatte sich darauf verlassen, dass Miku es schaffte.

„Ihre genaue Nummer habe ich leider nicht herausfinden können. Aber ich kenne die Adresse des Wohnkomplexes indem sie momentan wohnt. Du kannst bei der Hausverwaltung anrufen und fragen ob sie dich durchstellen.“

Dann veränderte sich ihre Stimme merklich, er konnte ihr Grinsen förmlich hören.

„Aber da ihr ja alte Freunde seid, sollte das kein Problem sein. Man wird dich sicher verbinden.“

Gut, sie glaubte ihm immer noch nicht. Aber musste sie deshalb gleich ins Lachen ausbrechen?

“Wie gesagt: Du wirst schon sehen. Schickst du mir die Daten rüber?“

„Klar. Du kannst mir ja später davon berichten, ich bin wieder bei der Arbeit.“

“Okay.“

Nach einer kurzen Pause setzte er erneut an.

“Danke Miku.“

„Kein Problem Kleiner. Bis später.“

Dann legte sie auf. Kleiner …
Das merkwürdige war: Genauso fühlte Adrian sich gerade. Er würde sich mit der Hausverwaltung rumärgern und sie davon überzeugen müssen, dass er tatsächlich ein alter Freund von Akemi Akanato war. Stirnrunzelnd griff er noch einmal nach der Illustrierten mit dem großen Foto von Akemi. Nicht, dass sie nicht vor ein paar Jahren schon hübsch gewesen war. Aber mit ihrem Styling, dem erwachsenen Makeup und der ausgestrahlten Selbstsicherheit wirkte sie einfach umwerfend.
Adrians Blick wanderte zum Spiegel und zupfte sich nervös an den Haaren rum. Vor einem Telefonat. Ein Glück, dass niemand hier war um seinen peinlichen Auftritt zu beobachten.
Dann betrachtete er die Kontaktdaten, die Miku ihm geschickt hatte. Er legte sich einige Sätze zurecht und baute schließlich die Verbindung zur Hausverwaltung auf.
Einen langen Moment passierte nichts.
Dann meldete eine ältere Frau in geschäftigem Ton.


„Hausverwaltung Gebäudekomplex C2 der Royal Living Corporation, Stacy Kreach am Apparat.“

Adrians Mund wurde trocken. War eigentlich all seine Körperflüssigkeit nur seinen schwitzenden Händen gewandert?!

“Misses Kreach.“

Er räusperte sich. Jetzt musste alles so normal wie möglich klingen. Als wäre es für ihn ganz alltäglich zu einem Filmstar durchgestellt zu werden.

“Hier spricht Adrian Reven von der Wingston Corporation. Würden Sie mich bitte zu Miss Akanato durchstellen?“

Stacy Kreach zögerte. Wenn Miku Akemis Adresse herausfinden konnte, vielleicht hatten das dann auch schon irgendwelche Boulevard-Journalisten geschafft, die sie seitdem belagerten?

„Mister Reven … hier wohnt keine Akemi Akanato.“

Adrian seufzte auf. Hatte Miku einen Fehler gemacht oder war das nur eine Abwehrmaßnahme?
Er legte alle Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit in seine Stimme.


“Ich bin mir sicher, dass sie das tut Misses Kreach. Würden Sie mich nun bitte durchstellen? Ich bin ein alter Freund.“

„Ein alter Freund, soso.“

Ihr schnippischer Ton verriet ihm immerhin, dass Miku ihm keine falschen Informationen zugespielt hatte. Akemi wohnte in diesem Haus.

„Ich kann Sie leider nicht durchstellen.“

“Misses Kreach. Ich bin sicher Miss Akanato wird nicht erfreut sein zu hören, dass Sie mich nicht durchstellen wollten. Wenn Sie ihren Job also nicht verlieren wollen, empfehle ich Ihnen sich mit Miss Akanato in Verbindung zu setzen und sie bestätigen zu lassen, dass ich ein alter Freund bin: Adrian Reven von der Wingston Corporation.“

Adrians Herz schlug ihm bis zum Hals, er hoffte seine Stimme hatte nicht allzu zittrig geklungen. Das war das kühnste gewesen, was er seit langem gemacht hatte.
Und es funktionierte.


„Ich werde sie kontaktieren Mister Reven. Gedulden Sie sich einen Moment. Wenn Miss Akanato tatsächlich mit Ihnen reden will, stelle ich Sie durch.“

Geschafft! Adrian grinste sein Spiegelbild an und fuhr sich erneut durch die Haare.
Aber was sollte er Akemi sagen? „Hallo, hier bin ich, Adrian. Ich wollte mich mal wieder melden.“
Na klasse. Das konnte ja was werden.
Schneller, viel schneller, als erwartet meldete sich Stacy Kreach wieder. Ihre Stimme hatte sich merklich verändert. Der herrische Ton war verschwunden.


„Mister Reven? Ich stelle Sie zu Miss Akanato durch. Entschuldigen Sie die Unanehmlichkeiten.“

“Schon okay …“

Murmelte Adrian noch.
Und dann meldete sich Akemis fröhliche Stimme. Sie klang älter, als bei ihrem letzten Treffen. Aber weniger geschäftig, als er erwartet hatte. Sein Blick heftete sich wieder auf das Foto in der Zeitschrift und er schluckte. Zögerlich brachte er hervor:


“Hey Akemi! Hier ist Adrian. Ich wollte mich mal wieder melden.

Adrian biss sich auf die Zunge. Wie blöd konnte man eigentlich sein?! Aber egal. Der Anfang war getan.

[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]
 
Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Captain Carvin, Jake Craban

Während der Agent ihm antworte fiel ihm auf, dass ein Gast sich auffällig oft zu ihnen umdrehte. Er saß einige Tische hinter ihnen und war genau im Blickfeld des Mandalorianers. Für ihn war es nichts ungewöhnliches angestarrt zu werden. Eine mandalorianische Rüstung zog eben die Aufmerksamkeit der Bürger auf sich. Erst als der junge Mann aufstand und sich an einen Stehtisch nahe ihrem Tisch stellte wuchs Danys misstrauen. Er würde wachsam bleiben...

Carvin schien es tatsächlich ernst zu meinen. 500000 Credits bot er ihm an. Der Chiss überlegte kurz wie er reagieren sollte. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr war er der Meinung, dass 500000 zu wenig waren. Andererseits war dies nur ein Bonus, da er bereits von der Black Sun bezahlt wird. Doch das wusste das Imperium nicht und würde es auch in Zukunft nicht erfahren. Vielleicht würde man misstrauisch werden, wenn er ein zu niedriges Angebot akzeptierte. Letzendlich kam er zum Entschluss weiterhin die typische Söldnerseele zu mimen und entschied sich dafür die zu niedrige Prämie zu beanstanden.


500.000? Ist der Krieg gegen die Reps so teuer geworden, dass euch das Geld ausgeht?, warf er dem Agenten mit einem hämischen Unterton entgegen.

Wir sprechen hier doch nicht von einem x-beliebigen Admiral, wir sprechen von einem Großadmiral - DEM Großadmiral, fügte er deutlich leise - nahezu flüsternd hinzu und warf ihrem Beobachter einen warnenden Blick zu, als dieser sich wieder zu ihnen umdrehte. Wenn es ein typischer Idiot war, dessen Berufung es war seine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken, würde er sich davon abschrecken lassen. Andernfalls würde Dany sich außerhalb der Bar um den Kleinen "kümmern".

Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Captain Carvin, Jake Craban
 
Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Cuyan Dral, Jake Craban


Auch Syntal war der lästige Beobachter nicht entgangen - wie auch, man hatte ihn jahrelang dazu trainiert, solche Leute selbst an den unwahrscheinlichsten Orten zu erkennen. Und so, wie sich dieser Mann verhielt, war er wohl kein Spion, weder von der Republik noch einer der “Vogelschauer” vom ISB oder gar ein anderer imperialer Agent. Vermutlich einfach ein etwas zu neugieriger Zivilist, die Sorte Leute, die Syntal gar nicht leiden konnte. Sollte er zu lästig werden, würde er in liquidieren müssen - nicht, das ihm das groß etwas ausgemacht hätte. Zivilisten waren entbehrlich, und es blieben immer genug übrig. Aber er hatte wichtigeres zu tun.

Während er so saß und wartete, was der Söldner wohl zu seinem Angebot zu sagen hätte, studierte Syntal ihren “Beobachter” mit jener unpersönliche, gnadenlosen Kälte, als wäre der andere nur ein lästiges Insekt, das er jederzeit zertreten konnte. War er ja auch. Aber bevor der Imperiale sich zu lange mit diesem Gedanken beschäftigen konnte, kam sein Gesprächspartner wieder zur Sache. Ah, der gute Mr. Dral fühlte sich also unterbezahlt und hatte sogar noch den Mut, ihn anzugreifen. Schön, wenn er spielen wollte…


“Nicht so teuer, wie Sie vielleicht glauben… und selbst so habe ich mehr Geldmittel zur Verfügung als Sie während Ihrer ganzen Karriere, Mr. Dral. Überschätzen Sie ihren Wert für mich nicht… die Konsequenzen würde Ihnen nicht gefallen.”


Erwiderte Syntal kühl, aber nicht ohne einen leisen Unterton von Verachtung. Er konnte noch andere finden, wenn es sein musste. Dral erinnerte ihn nun daran, das es schließlich nicht um irgendjemanden ging. Gut, was das anging…

“Korrekt. Und aus diesem Grund… nun, was würden Sie von einer Verdoppelung Ihrer Prämie halten ? Plus Begleichung Ihrer Unkosten und - für den Fall, das Sie brav das tun, was ich Ihnen sage - noch einen kleinen Bonus ? Denken Sie daran, Mr. Dral… Sie sind nicht der einzige Söldner in dieser Galaxis. Ich nehme an, wir verstehen uns ?"

Syntal wölbte spöttisch eine Augenbraue und lächelte den Mann in der Rüstung geradezu provozierend an. Mal sehen, ob das gefruchtet hatte. Er hatte schließlich nicht ewig Zeit.


Coruscant - Obere Ebenen - Bar "Zum glücklichen Raumfahrer" - mit Cuyan Dral, Jake Craban
 
- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung -

Nathaniel war zu Hause und schaute Holo-TV, als Akemi von Richard zurück kam. Glücklicherweise war er zu sehr in sein Programm vertieft um Fragen zu ihrem Tag zu stellen. Es war nicht das erste Mal, dass Akemi so spät nach Hause kam. Wahrscheinlich nahm Nathaniel wie selbstverständlich an, dass sie noch etwas mit Kollegen gemacht hatte, oder sie noch Details zum nächsten Drehtag durchgegangen waren. Sie beschloss ihn nicht weiter zu stören und stellte sich stattdessen noch unter die Dusche. Der Tag war wieder einmal lang gewesen und sie freute sich schon jetzt auf ihr Bett. Es war ein weiterer Tag vergangen, ohne dass Cris sich gemeldet hatte, was sie langsam unruhig werden ließ. Zuerst hatte sie noch gedacht, dass Chesara ihm die Nachricht vielleicht einfach noch nich ausgerichtet hatte, aber inzwischen hatte sie doch sicher wieder mit ihm gesprochen. Wie konnte er sie also derart warten lassen? Konnte er sich nicht denken, dass ihr ein Treffen wichtig war und sie wie auf heißen Kohlen saß? Oder war es ihm einfach ganz egal? Dabei sah es ihm nicht ähnlich gefühllos zu sein. Wenn er eins ganz gewiss gewesen war, dann rücksichtsvoll. Akemi wusch sich mit klarem Wasser die Seife vom Körper und spülte das Shampoo aus den Haaren, als ihr der Gedanke kam, dass ihn etwas aufgehalten haben könnte. Sie hatte ja keine Ahnug, was er überhaupt auf Coruscant trieb, woran er arbeitete! Chesara hatte ihr nichts erzählt. Es war gut möglich, dass er zu einer Zelle des Geheimdienstes gehörte, aber seine Aufgaben bestanden sicherlich nicht darin, den ganzen Tag in einem abgeschotteten Büro zu sitzen. Was, wenn ihm etwas passiert war? Akemi wurde es mulmig. Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, dass Cris weiterhin Gefahren ausgesetzt war. So hatte sie ihn nicht gesehen, seit er sie verlassen hatte. Vielleicht hing das damit zusammen, dass sie ihn nicht als Opfer sehen konnte. Er hatte sie verlassen, nicht andersherum. Als sie sich abgetrocknet hatte, verließ sie die Duschzelle, säuberte diese und zog sich ihr Nachthemd über den Kopf. Mit einem Kamm fuhr sie sich durch die Haare, die für den Film noch ein Stück kürzer geworden waren. Ihre lange Mähne vermisste sie nicht, sondern liebte die kleinen Löckchen, die sich mit dem Lockenstab so einfach zaubern ließen. Und Richard gefielen ihre kurzen Strähnen ebenfalls. Er mochte den Ausblick auf ihren weißen Nacken, hatte er gesagt. Gerade wollte Akemi zur Zahnbürste greifen, als Nathaniel ihren Namen rief.

„Jaaaaa, was ist denn?“

Rief sie durch die geschlossene Badezimmertür zurück.

“Ein Anruf für dich!“

Kam seine Antwort sofort.

„Ich komme!“

Sie schlüpfte in ihre rosafarbenen Plüschpantoffeln, zog sich ihren Morgenmantel über und ging hinüber in den kleinen Salon. Nathaniel räumte gerade den Platz vor dem Kommunikationsapperat.

„Wer ist es denn?“

Fragte sie ihn, bevor sie sich setzte. Nathaniel machte ein komisches Gesicht.

“Die Kreach ist dran – von der Hausverwaltung. Sie hat einen Anrufer für dich, einen Adrian Reven von der Wingston Corporation... sagt dir das irgendwas?“

Mit einem Mal schien Akemis Herz plötzlich auszusetzen.

„Adrian?“

Wiederholte sie schwach und Nathaniel nickte. Was für eine Überraschung! Sie hätte ja mit vielem gerechnet, vielleicht sogar mit Cris, auf den sie immerhin wartete, aber Adrian... nein, nie im Leben! Aufgeregt drängelte sie sich an Nathaniel vorbei und ließ sich auf den Stuhl fallen.

„Misses Kreach?? Sie können durchstellen!“

Rief sie ungeduldig. Die Antwort der wohl älteren Dame kam unbeeindruckt.

“Gerne, Miss.“

Unter glühenden Wangen warf Akemi Nathaniel einen Blick zu, den dieser vollkommen falsch interpretierte, denn er rollte nur mit den Augen, setzte ein wissendes Lächeln auf und verließ den Raum. Es dauerte zwei Sekunden, bis Akemi ein leises Klicken vernahm.

„Ja, hallo??“

Fragte sie klar in das Sprechgerät hinein. Die Stimme, die ihr antwortete, kam ihr so bekannt vor als hätte sie sie erst gestern zum letzten Mal gehört.

“Hey Akemi! Hier ist Adrian. Ich wollte mich mal wieder melden.“

Akemis Lippen bildeten ein breites Lächeln.

„Adrian! Du bist es wirklich!“

Rief sie aus und konnte sich kaum auf ihrem Stuhl halten. Es schien eine halbe Ewigkeit her zu sein, dass sie sich zuletzt auf Corellia gesehen hatten. Es war auf dem 16. Geburtstag der Zwillinge gewesenn, dem Tag an dem Alisah verschwunden war. Aber Adrian klang noch genauso wie damals. Okay, nicht ganz... natürlich hörte er sich ein bisschen älter an, er war schließlich genauso wenig noch vierzehn wie Akemi, aber er war unverkennbar Adrian, ihr Adrian, und Akemi musste unwillkürlich an ihre erste Begegnung denken. Sie wusste noch genau, wie sie sich damals auf Bothawui gegenüber gestanden hatten und sie so wahnsinnig gespannt gewesen war die beiden Geschwister kennen zu lernen. „Ich bin Adrian.“, hatte er damals gesagt und ein wenig scheu geklungen, „Und das ist meine Schwester Alisah. Wir sind Zwillinge!" Akemi konnte ihn beinahe genau so vor sich stehen sehen, obwohl sie nicht wusste, wie er inzwischen aussah. Kopfschüttelnd stand sie auf, sie konnte nicht ruhig sitzen bleiben!

„Oh man, ich hätte es fast nicht geglaubt!! Wie geht es dir?“

Fragte sie sofort und erinnerte sich daran, was Chesara ihr erzählt hatte.

„Du arbeitest in der Firma deiner Familie, oder? Wahnsinn... ich meine, ich weiß gar nich was ich sagen soll! Wie lange haben wir uns nicht gesehen, drei Jahre?“

Ja, so lange war es schon her und sie hätte nie damit gerechnet, dass er sich einfach so melden würde. Aber sie freute sich darüber.

- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung -
 
[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]

Adrian kam sich vor wie ein Dummkopf. Als er Akemis Stimme und ihren freudigen Ton hörtee fragte er sich, wie er jemals daran hatte denken können, sie hätte zu einem abgehobenen arroganten Filmstar werden können.
Akemis Überschwang nahm ihm ein wenig seiner Nervosität. Sie waren alte Freunde, sagte er sich. Dass Akemi mittlerweile wichtig und prominent geworden war, probierte er für den Moment auszublenden.


“Ja ich bin es wirklich und ähm …mir geht’s ganz gut.“

Das stimmte zwar eigentlich nicht, aber in diesem Moment fühlte es sich zumindest so an. Akemis Art zauberte Adrian ein Grinsen auf das Gesicht und vertrieb die düsteren Gedanken an Alisah.

“Ich arbeite hier eigentlich nicht so richtig. Ein bisschen helfe ich manchmal aus. Ich kriege noch Unterricht, ein Lehrer ist häufig hier. Meine Eltern meinten das wäre eine solide Basis für mich.“

So langsam kamen die Worten flüssiger über seine Lippen.

“Aber du hast Recht. Es ist schon verdammt lange her ... wobei … streng genommen habe ich dich schon noch einige Male gesehen. Im Kino. Auf Plakaten. In Zeitschriften.
Das letzte Mal, dass du mich gesehen hast, dürfte allerdings wirklich schon drei Jahre her sein.“


Er holte Luft.

“Wie ist es dir ergangen? Ich schätze mal, dein Leben hat sich um 180 Grad gewendet?“

Ein Gespräch mit einer alten Freundin. Ja – und Adrian nickte gedanklich erneut – das war gut.

[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]
 
Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - mit Cuyan Dral, Captain Carvin

Noch immer wusste Jake nicht worum es in dem Gespräch genau ging da die Allgemeine Lautstärke verhinderte dass er alles gesprochene mitbekam. Meist verstand er sowieso nur die Worte des Menschen da er eine deutliche Aussprache hatte, die Stimme des Mandalorianers war durch den Helm verzerrt und leicht gedämpft, was es um einiges schwerer macht alles deutlich zu verstehen.
Doch obwohl Jake nicht alles mitbekam konnte er sich anhand der wenigen Informationen die er gehört hatte zumindest annähernd vorstellen worumes ging.

So weit wie Jake es verstanden hatte schien der mandalorianer tatsächlich soetwas wie ein Kopfgeldjäger oder Söldner zu sein, und der andere schien ihn anzuheuern. Aus welchem grund wusste Jake jedoch noch nicht, zwar hatte er etwas von einem Großadmiral gehört, konnte jedoch nicht einordnen in wiefern dieser etwas mit der Mission des Mandalorianers zu tun hatte und welche Rolle dieser dabei spielte.
Jake grübelte wieder, ein Großadmiral..... er kannte sich mit dem Imperialen Rangsystem nicht sonderlich gut aus. Doch soweit er wusste war ein Großadmiral einer der höchsten Ränge die es im Imperialen Millitärdienst zu erlangen gab.

Was auch immer der Mandalorianer tun sollte, es war anscheinend wichtig genug um dafür 500.000 Credits rauszurücken. Nicht nur dass. Allen Anschein nach schien der Kopfgeldjäger sogar noch mehr zu verlangen, wieviel genau hatte Jake unglücklicherweise nicht mitbekommen, doch obwohl er nicht wusste worum es sich handelte war er sicher dass ihm 500.000 Credits galangt hätten. Was ihm nur wieder bestätigte dass er sich viel zu leicht überzeugen ließ.

Jake sa sich wieder nach hinten um, doch schon im nächsten Augenblick wünschte er sich unsichtbar zu sein. Der Kopf des Mandalorianers wante sich ihm zu! Zwar war durch den Helm unmöglich zu sagen ob er ihn direkt an oder nur an ihm vorbei sah, trotzdem wirkte es einschüchternd.
Jake drehte sich wieder nach vorne. Kurz spielte er mit dem Gedanken einfach zu gehen, aber der Gedanke es gäbe eine möglichkeit an 500.000 Credits oder mehr zu gelangen fesselte ihn an den Tisch. Er würde noch eine weile abwarten, um in erfahrung zu bringen worum es genau ging, außerdem sollte der Gepanzerte nicht denken Jake ließe sich durch blose Blicke abschrecken.

Auch wenn er wusste dass es eigentlich besser wäre lebend kleinbei zu geben, als störrisch zu bleiben und sich im nächsten moment in einer Gasse mit einem Blaster am Kopf wiederzufinden.



Coruscant - Obere Ebene - Bar "Zum Glücklichen Raumfahrer" - mit Cuyan Dral, Captain Carvin
 
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- Coruscant - City - Nathaniels Apppartment -

Die Drehung um 180° war sogar noch eine Untertreibung, wenn Akemi ihr Leben betrachtete: ihre Kindheit auf Bothawui, ihre anfängliche Karierre auf Naboo, der Geheimdienst der sie nah an den Krieg heran getragen hatte und schließlich wieder ihre Rückkehr nach Naboo, das Comeback als Schauspielerin und der Durchbruch in Coruscants Filmindustrie. Sie hatte viel erlebt in den letzten Jahren, manchmal zuviel, wie sie inzwischen wusste.

Adrian hatte sich also ihre Filme angesehen, und wohl ab und zu etwas über sie in der Presse gelesen - hoffentlich keine Klatschgeschichte, die näher an der Unwahrheit als an der Realität war.


"Mir geht es wunderbar!"

Erwiderte sie auf Adrians Frage hin.

"Die Arbeit läuft und meiner Familie geht es auch gut. Stell dir vor, meine Familie ist nach Naboo umgesiedelt!"

Als sie dies sagte, merkte Akemi, wieviel es eigentlich zu erzählen gab. Drei Jahre waren eine lange Zeit, vor allem wenn man noch so jung war wie sie. Es war soviel vorgefallen, von dem Adrian nichts wusste und umgekehrt war es sicherlich nicht anders. Er hatte sicherlich eine Menge zu erzählen: von seinem Leben auf Coruscant, von seinem Vater, der von den Sith zurück gekommen war und natürlich von Alisah. Er würde doch sicherlich etwas über sie wissen?! Chesara hatte Akemi nichts erzählen können, aber Adrian war immerhin ihr Bruder... ihr Zwillingsbruder.

"Weißt du was?"

Fragte sie und setzte sich auf die Tischkante anstelle des Stuhls.

"Warum treffen wir uns nicht einfach? Du bist auf Coruscant, ich bin auf Coruscant... "

Automatisch zuckte sie mit den Schultern.

"Ist doch viel schöner als nur so über Com zu quatschen. Wie wär's zum Beispiel mit morgen Abend? Wir könnten was essen gehen."

Der Vorschlag gefiel ihr richtig gut. Es würde toll sein Adrian wieder zu sehen, nachdem soviel Zeit vergangen war. Akemi war neugierig, wie er inzwischen aussah und ob er sich sehr verändert hatte, nachdem er entschieden hatte kein Jedi zu werden. Ob er darüber sprechen würde?

- Coruscant - City - Nathaniels Apppartment -
 
[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]

Akemi beantwortete die Frage nach ihrem Befinden auch nur oberflächlich positiv. Immerhin - und das freute Adrian ehrlich - klang es bei ihr aufrichtiger als bei ihm. Als sie erzählte, ihre Familie sei nach Naboo umgesiedelt lächelte er.

"Oh! Naboo ist wirklich toll. Wir haben ja auch mal dort gelebt."

Zwar waren die Umstände damals auch nicht nur positiv, aber die Erinnerung daran erschien Adrian trotzdem sehr schön. Seine Mutter, Alisah und er.
Wenn er ehrlich war, hatte ihm diese Konstellation besser gefallen, als seine "neue" Familie auf Coruscant.
Aber das lag vor allem an Alisah.
Dann schlug Akemi vor, sich doch besser direkt zu treffen. Adrian war versucht sofort zuzustimmen, zögerte aber noch bei dem Gedanken an mögliche Journalisten, die Akemi belagern könnte. Und dann wäre er mit in der Presse.
Der Gedanke gefiel ihm nicht so besonders.


"Ähm ... klar! Gerne! Kennst du denn einen Laden, wo wir ungestört essen können? Ich meine ... die Boulevardpresse wäre bestimmt scharf auf exklusive Bilder von dir."

Akemi bestätigte kurz, dass sie es bestimmt hinkriegen würden ungestört zu bleiben und schickte ihm die Adresse der Lokalität auf sein Comm.
Adrian war erleichtert darüber, dass Akemi wirklich auf dem Boden geblieben zu sein schien. Wie locker sie mit all dem umging.


"Super! Dann würd ich mal sagen: Bis morgen Abend! Ich freu mich schon!"

Das tat er wirklich.
Nachdem sie die Verbindung beendet hatten fiel Adrians Blick wieder auf den großen Spiegel in seinem Zimmer, vor dem er noch immer stand. Er drehte sich ein paar Mal nach links und nach rechts, besah sich ganz genau und ließ sich dann frustriert auf sein Bett fallen. Für morgen brauchte er auf jeden Fall andere Klamotten. Irgendwas schickeres. Wer wusste schon, wohin Akemi ihn mitnahm. Da konnte er ja nicht wie ein lässig gekleideter Teenager aufkreuzen.
Aber für den Moment war er ganz froh über diese neuen Sorgen, lenkten sie ihn doch endlich mal von den ewigen Gedanken um Alisah ab.


[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]
 
- Coruscant - City - Nathaniels Appartment -

Als das Gespräch beendet war, starrte Akemi für ein paar Sekunden in den leeren Raum hinein. Hatte sie gerade wirklich und echt mit Adrian gesprochen? Wer hätte das vor nicht einmal 30 Minuten noch gedacht? Sie verließ den kleinen Salon, machte das Licht hinter sich aus und die Tür zu. Aus dem Wohnzimmer hörte sie noch immer die Stimmen des Holo-TV's. Gut gelaunt gesellte sie sich zu Nathaniel und ließ sich neben ihn auf die Couch fallen.

"Na, zu Ende geflirtet?"

Fragte er mit einem Grinsen in den Mundwinkeln. Protestierend kniff Akemi ihn in den Oberarm.

"Gar nicht!"

Erwiderte sie lachend.

"Das war Adrian! Erinnerst du dich nicht, ich hab dir von ihm erzählt!"

Nathaniels Gesicht verzog sich in ernsthafter Konzentration.

"Adrian... keine Ahnung."

"Er war mal ein Jedi-Padawan! Der Bruder von Alisah!!"

Jetzt erst schien es bei Nathaniel "klick" zu machen. Es war schon länger her, dass Akemi ihm von ihren Freunden bei den Jedi erzählt hatte und vorhin hatte er den Namen einfach nicht zuordnen können. Jetzt, wo es ihm wieder einfiel, nickte er.

"Ja, stimmt... hat er nicht die Ausbildung abgebrochen?"

Akemi nickte.

"Ja, genau. Ich weiß nicht wirklich, warum. Er hat wohl zuviele Zweifel gehabt, schätze ich."

Sie hob die Schultern und schaute auf den Holo-Bildschirm hinüber, wo gerade eine spannende Live-Show lief. Aber sie konnte nicht länger aufbleiben, wenn sie jetzt nicht endlich ins Bett ginge, würde sie morgen früh nicht rauskommen.

"Ich treff mich morgen mit ihm zum Abendessen - alte Stories rauskramen und so."

Sagte sie Nathaniel noch Bescheid, als sie sich erhob.

"Na dann, viel Spaß. Ich bin morgen bei Roxanne."

Akemi schlief gut in dieser Nacht und hatte am nächsten Morgen auch keine Probleme damit aufzustehen. Sie fühlte sich ausgeruht und war bereit für einen neuen Tag, besonders aber freute sie sich auf den Abend. Ob es komisch sein würde Adrian nach drei Jahren wiederzusehen? Als sie gestern miteinander gesprochen hatten, hatte es sich ganz normal gefühlt, aber das mochte auch an ihrer Überraschung gelegen haben und daran, dass sie nicht soo lange miteinander geredet hatten. Was, wenn ihnen kein Thema einfiel, über das sie quatschen konnten? Obwohl, gab es da nicht genug zu besprechen? Sie konnte ihm vom Geheimdienst berichten und dass sie Chesara vor kurzem getroffen hatte und Adrian würde hoffentlich etwas über Alisah wissen. Bei der Arbeit fiel es Akemi schwer sich zu konzentrieren. Sie war nicht zu 100% bei der Sache, was sie auch gegen Mittag vorgehalten bekam. Kleinlaut gelobte sie Besserung, gab sich von da an richtig Mühe und befahl sich selbst sich auf den Moment zu konzentrieren und den Abend erst am Abend wichtig sein zu lassen. Als es schließlich soweit war und die letzte Klappe dieses Tages gefallen war, ließ sich Akemi gründlich abschminken, hängte ihr Outfit weg und griff nach ihren eigenen Klamotten. Sie hatte ein blaues Kleid mit einem tollen, ausgestellten Tellerrock dabei, dazu trug sie Sandalen, jedoch nur mit einem niedrigen Absatz. Ihre Haare, noch leicht gewellt von der Frisur, die sie vor der Kamera trug, ließ sie wie sie waren und beim Make-Up hielt sie sich zurück, tuschte nur die Wimpern etwas und trug ein bisschen Lipgloss auf. Dann ging es los. Ein Blick auf die Uhr hatte ihr verraten, dass sie sich beeilen musste, wenn sie pünktlich sein wollte. Hastig stieg sie in den Gleiter und nannte Jordan die Adresse. Ihr Fahrer kannte den Laden, denn sie war mit Nathaniel schon einige Male dort gewesen. Ob sie Adrian überhaupt wieder erkennen würde? Er konnte sich doch nicht soo sehr verändert haben, oder doch?

- Coruscant - City - Gleiter -
 
[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Wohnbereich – Adrians Zimmer ]

Die Versuchung Miku sofort von seinem Treffen mit Akemi zu erzählen war groß gewesen. Aber Adrian hatte Geduld bewiesen – um den Moment später voll auskosten zu können.
Wäre er sofort zu ihr gelaufen, dann hätte es so gewirkt, als wäre er selbst überrascht über das Treffen. Stattdessen wollte er vor Miku so tun, als wäre ihm von Anfang an klar gewesen, dass er Akemi Akanato treffen konnte, wenn er sie nur danach fragte. Dass Akemi es gewesen war, die ihn nach einem Treffen gefragt hatte und nicht anders herum, war ebenfalls ein Detail, dass Miku nicht wissen musste.
Am nächsten Tag beim Mittagessen bot sich die Gelegenheit.

Das gemeinschaftliche Essen war von Adrians Opa, Alad Wingston, zur Tagespflicht erklärt worden. Er hatte schnell gemerkt, dass es auf Grund der Vergangenheit der einzelnen Familienangehörigen wichtig war, sie regelmäßig zusammen zu bringen. Und wenn es nur ein Mittagessen mit Smalltalk war. Alad hatte auch einen großen runden Tisch gekauft, damit sich jeder ansehen und nicht nur mit seinem Sitznachbar plaudern konnte.
Auch heute hatten sich also Exodus, Aramân, Yuna, Miku, Adrian und Alad zum Essen versammelt. Der Tisch war gedeckt, die warmen Speisen dampften noch. Die zwei Hausmädchen wünschten der Familie einen guten Appetit und verließen dann das Zimmer.
An manchen Tagen mochte Adrian dieses gemeinsame Essen nicht besonders, denn Alad hatte eine Regel aufgestellt: Keine beruflichen Diskussionen am Tisch. Das hatte zur Folge, dass die Erwachsenen häufig die Chance nutzten und Adrian darüber ausfragten, was er den Tag über getan hatte bzw. noch zu tun gedachte.
Heute war es seine Mutter, die diese Frage stellte. Und heute ärgerte sich Adrian kein bisschen darüber.


„Also Adrian … was steht bei dir heute an? Ich habe von Mister Fether gehört, der Unterricht heute Vormittag lief ganz gut.“

Fether war ein älterer Mon Calamari, den Yuna als Adrians Privatlehrer auserkoren hatte. Im großen und ganzen war er ganz in Ordnung, aber er war – wie für ältere Privatlehrer offenbar üblich – recht streng und ließ Adrian nicht viel durchgehen.

“Gut zu hören. Ich bekomme ja nicht allzu häufig sein Lob zu hören.“

Jetzt eine kleine Kunstpause. Dann kam endlich der Moment der Genugtuung.

“Aber zu deiner Frage: Ich gehe heute Abend essen. Mit Akemi Akanato.“

Nicht zu früh grinsen oder den Blick auf Miku richten!
“Wir treffen uns gegen 20 Uhr. Ich bräuchte also einen Chauffeur.“

Miku grunzte. Sie hatte sich an ihrem Happen Fleisch verschluckt und trank nun hastig ihr Wasserglas leer. Adrian sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Nur nicht zu früh grinsen!

“Was ist los? Was hat dir so die Sprache verschlagen?“

Seine Tante brauchte noch einige Augenblicke, bis sie einen kleinen Hustenanfall niedergerungen und sich beruhigt hatte. Adrian sah sie weiterhin fragend an.

„Du gehst tatsächlich mit Akemi Akanato essen?!“

“Na klar. Hatte ich doch gestern gesagt. Danke übrigens nochmal für die Nummer.“

Endlich erlaubte sich Adrian Miku breit anzugrinsen.

„Adrian Reven – du bist unglaublich! Wie kann Akemi Akanato eine alte Freundin von dir sein?!“

Das war allerdings eine gute Frage. Adrian zuckte mit den Schultern.

“Nun … es hat sich eben so ergeben.

Und nach einer Pause und einem noch breiteren Grinsen fragte er:

“Soll ich sie nach einem Autogramm fragen?“

„Hey, vergiss nicht, dass ich dir die Nummer besorgt habe! Ich war einfach nur … überrascht.“

Den Rest des Essens genoss Adrian, auch wenn sich das Gespräch nur noch um sein Abendessen mit Akemi drehte. Egal! Den heutigen Tag würde er genießen.

Je näher der Abend kam, desto nervöser wurde Adrian allerdings. Die Adresse des Restaurants gab er frühzeitig zum Shuttle-Chauffeur durch und fragte später noch zwei Mal nach, ob er den Weg sicher kenne.
Auch die Kleidungswahl bereitete ihm Probleme. Er hatte sich zwar schon im Holonet über das Restaurant informiert, bei der Frage, wie chic Akemi gekleidet sein würde, half ihm das aber nicht.
Schlussendlich entschied er sich für eine Mischung: Lockere legere Hose und ein weißes T-Shirt. Darüber ein gestreiftes Hemd, dessen Ärmel er ein Stück hochkrempelte. Ein Jacket nahm er mit, zog er aber vorerst nicht an. Und dazu Schuhe aus dunklem Leder, mit denen er auch in einen besseren Laden hereinkam.
Den kurzen Kinnbart, den er sich schon seit einigen Tagen hatte stehen lassen, rasierte er sich spontan doch nicht ab (wie ursprünglich geplant).

Als er sich endlich auf den Weg zum Shuttle machte, begegnete er noch einmal Miku. Seine Tante grinste ihn frech an und zog die Augenbrauen hoch.


„Du hast dich ja ganz schön aufgebrezelt Adrian.“

Er knurrte zwar nur, war ihr aber wirklich dankbar für diese Einschätzung. Und ein leichtes Lächeln konnte er dann doch nicht verbergen.

„Viel Spaß also bei deinem Date!“

“Es ist kein Date!“

„Achja, hatte ich vergessen: Nur ein Treffen mit einer alten Freundin.“

Miku kicherte. Oh man! Manchmal konnte sie echt kindisch sein. Adrian verdrehte die Augen und lief an ihr vorbei, zum Aufzug, der ihn zum Shuttle-Landeplatz brachte. Der Chauffeur der Wingston-Familie schien schon länger zu warten. Adrians Nervosität hatte ihn wohl zur absoluten Pünktlichkeit angestiftet.

Kurze Zeit später flogen sie auf einen Wolkenkratzer zu, der noch um einiges höher lag als die anderen (im Vergleich) kleineren Gebäude drum herum. Die Spitze dieses Turms hatte ein großes ringförmiges Plateau, in dessen Mitte verschiedene Lokalitäten gebaut worden waren. Eines der etwa 20 verschiedenen Lokalitäten war sein Ziel: Das Naburi.
Der Shuttle-Pilot setzte Adrian auf dem weitläufigen Landeplatz ab, der sich einige Etagen unter dem Plateau befand. Diese Art Dachterrasse sollte wohl nicht von Raumschiffen aller Art voll geparkt werden. Nach kurzer Verabschiedung nahm Adrian den Aufzug nach oben.
Oben angekommen musste er den Architekten ein Händchen für gute Ideen zugestehen. Viele Leute flanierten einfach nur über das Plateau. Viele Pärchen warfen sich ob des Anblicks von Coruscant zu ihren Füßen verträumte Blicke zu.
Das Naburi hatte er schnell gefunden. Der Stil des Restaurants orientierte sich an den exotischeren Seiten Naboos. Es war alles sehr edel und stilvoll gehalten, mit viel dunklem Holz und dazu im Kontrast cremefarbene Wände und Bezüge der verschiedenen Sitzgelegenheiten. Letztere waren allerdings voll auf Komfort ausgerichtet: Große Sitzrunden mit kleinen Tischen und vielen Kissen gab es ebenso, wie kleinere Ecken, in denen man auf dem komplett gepolsterten Boden saß. Dazu spielte ruhige Musik. Der Laden war echt super!
Adrian fiel auf, dass die meisten Leute hier nicht mehr als 10 Jahre älter als er selbst waren.
Eins verunsicherte ihn nur ein bisschen: Akemi hatte er unter den Gästen noch nicht gesehen. Er hatte auch keine Ahnung, ob sie einen Tisch hatte reservieren lassen – und wenn, ob auf ihren richtigen Namen. Adrian warf einen Blick zu den Kellnern. Er stand immer noch, mit dem Jacket unter den Arm geklemmt, im Eingangsbereich. Die beiden Kellner, die er ins Auge gefasst hatte, sahen jetzt zu ihm rüber. Der eine flüsterte dem anderen etwas zu, der wiederum nickte. Adrian wurde mulmig zu Mute. Einer der Kellner kam jetzt auf ihn zu. Was nun? Sollte er einfach nach Akemi fragen? War er überhaupt im richtigen Restaurant? Was, wenn Akemi irgendwo ganz anders saß? Mit zitternden Händen fischte er das Comm aus seiner Tasche und blätterte kurz in den letzten empfangenen Nachrichten. Hier war sie. Die Adresse stimmte. Aber Akemi hatte den Namen des Lokals in ihrem Gespräch nicht genannt. Vielleicht hatte sie sich vertippt?!


„Kann ich Ihnen helfen?“

Adrian sah hoch. Der Kellner stand jetzt genau vor ihm.

“Ääähm …“

Unsicher sah er sich zum Eingang um. Nein, Akemi war nicht da.

“Haben sie noch einen Tisch frei? Ich … ähm … erwarte noch eine Freundin.“

Der Kellner nickte und führte Adrian zu einer dieser gemütlichen Ecken mit gepolstertem Boden. Der Tisch war nicht hoch, man musste also im Schneidersitz davor sitzen. Als Adrian zur Decke sah, stellte er fest, dass sie an dieser Stelle des Restaurants komplett gläsern war. Man konnte also zu späterer Stunde den Sternenhimmel über sich leuchten sehen.

„Möchten Sie schon etwas bestellen?“

“Ähm, nein. Danke. Ich warte noch.“

Der Kellner verschwand und Adrian ließ sich bedröppelt auf die Polster fallen. Jetzt saß er hier erstmal fest. Wenn Akemi nicht bald auftauchte, würde er wirklich noch durch die anderen Restaurants ziehen und nach ihr suchen müssen. Es sei denn, dachte er mit plötzlich aufkeimender Panik, ihr war es genauso ergangen und sie suchte nach ihm!
Mist, mist, mist! Wieso gelang es ihm einfach nicht cool zu bleiben und abzuwarten? Und wieso hatte er sich nicht einfach ihre mobile Comm-Nummer geben lassen?
Seufzend legte erst einmal seine Jacke zur Seite und sah durch das Glasdach zum Himmel hinauf.


[ Coruscant – City – Naburi ]
 
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