Coruscant

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - heruntergekommene Lagerhalle "Kommune Rock-Bottom" - mit Chesara, Fey und Adrian & einer ganzen Menge armes Volk[

Viele geschäftige Hände gingen zu Werke, als die Jedi mit Armen voller Hilfsgüter in die Mittellosenkommune eintraten. Des hatte schnell ein paar Helfer zusammengetrommelt, die ebenfalls noch gut auf den Beinen waren und die nun dabei halfen, die einzelnen Güter unter den Bewohnern zu verteilen. Allenthalben fehlten Decken, ja sogar Schuhe, und die meisten Jacken und Hosen der Leute hier waren löchrig und konnten kaum die Wärme halten. Was aber bei so ziemlich allen identisch war, war der Hunger. Gut, dass Adrian soviel eingekauft hatte. Jibrielle konnte förmlich sehen, wie den armen Menschen und Nicht-Menschen das Wasser im Mund zusammenlief.

Chesara, Fey und Adrian machten sich sofort daran und verpflegten die Ausgezehrten mit, kümmerten sich auch hier und da speziell um Einzelne, die besonderer Führsorge bedurften. Froh sah Jibrielle dabei zu und erblickte mit Freude, wie ein in den vielen Gesichtern nach und nach ein klein wenig Erleichterung erwachte, doch konnte sie sich leider nicht so speziell um einzelne kümmern, da sie Des gleich zu beginn an seine Seite genommen und sie mit in seine Planung einbezogen hatte. Er schien hier sowas wie ein Gemeindeoberhaupt oder soetwas Ähnliches zu sein, denn er wusste um die vielen besonderen Nöte und konnte die Verteilung gezielt und offenbar auch sehr fair organisieren. Er wirkte sehr hektisch aber bedacht und Jibrielle spürte, wie in ihm freudige Euphorie dafür verantwortlich war. Als einige wenige akute Notstände behoben wurden, hieß er ein paar der Anderen ein paar Kessel bereit zu machen. Jibrielle war überrascht und erstaunt über seine eigentlich sehr simple, aber kluge Idee, aus den Kesseln über dem Feuer große Suppenschüsseln zu machen.


"Bei der Suppe, weißte, muss nich viel rein, und so. Mit ein paar wenigen Sachen kann man da schon echt viele mit versorgen, und ham so ne warme Mahlzeit im Bauch."

sagte Des und Jibrielle nickte zustimmend und beeindruckt. Aber solche Weisheit war sicher unter den ganz mittellosen weit verbreitet. Wo sie so darüber nachdachte, fiel ihr ein, wie sie damals im "Heavens Cellar" auch auffällig oft Suppe gegessen hatten. Mindestens 2 bis 3 mal in der Woche. Das Waisenhaus war zwar ein seeliger Hort für viele elternlose Kinder gewesen, dennoch waren sie alles Andere als vermögend gewesen.

Das zu Anfangs mitgebrachte war recht schnell verteilt und als Jibrielle darauf hinwies, dass sie noch mehr mithatten, schlug Des vor, dass Örg ihr ja beim Reinholen helfen konnte. Fragend blickte sich die Padawan zu ihrer Meisterin um, sah aber schon das bestätigende Nicken und so ging sie mit dem humpelnden Örg hinaus. Sie mussten mehrere Male gehen, um alles aus dem Gleiter in die große Unterkunft zu schaffen. Eigentlich hatte Jibrielle anfänglich die Illusion gehabt, sie würden mit ihren Besorgungen von Straße zu Straße ziehen und mal so mir nichts dir nichts einen ganzen Block Lebensmitteln und Kleidung versorgen können. Die traurige Wahrheit war, dass ihr Vorrat gerademal für diese zwar recht große Kommune reichte, sie jedoch weit davon entfernt waren, auch nur ansatzweise einen ganzen Häuserblock versorgen zu können. Diese unvermeidliche Einsicht gab Jibrielles Laune einen kleinen Knick, jedoch tröstete sie sich mit dem Gedanken, dass sie immerhin den Leuten hier und heute eine große Freude hatten macen können, auch wenn den unteren Ebenen Coruscants damit noch lange nicht ausreichend geholfen war.

Örg schaffte gerade die letzte Tüte durch das Loch in der Wand und Jibrielle verschnaufte einen Moment gegen den Gleiter gelehnt und in etwas trüben Gedanken versunken. Beim Aufstützen auf dem Gleiter spürte sie einen leichten dumpen Schmerz am Ellenbogen und bemerkte erst in dem Moment, dass sie vom Zusammenstoß mit Steven einen blauen Fleck davon getragen hatte. Oh je, was für eine Bäule er dann erst haben musste! Und dabei hatte sie doch versprochen, dass sie sich danach noch unterhalten würden. Was war sie auch für ein Trampel. Jibrielle warf einen Blick zum Loch und dachte sich, dass sie auf sie sicher einen Moment noch warten konnten und allein klarkommen würden. Denn jetzt wollte sie Steven erstmal schreiben, wo sie ihn doch gestern schon so unanständig behandelt hatte. Sie nahm sich ihren Com hervor, suchte sich Stevens Com-Link-Code heraus und tippte los.


~~~ Com-Nachricht an Steven Crant ~~~
~~~ Verschlüsselter Kanal ~~~

Hallo Steven!

Entschuldige bitte, dass ich gestern so ein Trampel war und direkt in die reingelaufen war. Ich hoffe es tut nicht mehr weh. Aber du bist ja ein schon ein knallharter Mann geworden, nicht wahr? Das hat dir doch ne Minute später bestimmt schon nicht mehr wehgetan, oder? ; -)

Eigentlich wollte ich dich ja gestern noch aufsuchen, wie versprochen, nur hab ich das leider total verschwitzt. Tut mir echt leid! Dabei wollte ich dich doch schon lange mal wieder sehen, war unsere letzte Begegnung doch schon so lange her! Aber bestimmt werden wir in den nächsten Tagen uns mal Abseits vom ganzen Trainiere und so Zeit nehmen können und so mal richtig zusammenkommen können!

Ich freu mich schon!

Liebe Grüße,
Deine Jibrielle

~~~ Nachricht Ende ~~~

Mit einem letzten Tastendruck war die Nachricht abgeschickt und Jibrielles Gedanken schon wieder etwas zerstreut. Steven war wirklich ein netter Junge. Sie hatte gleich bei ihrer ersten Begegnung gespürt, dass er ein gutes Herz hatte. Er würde sicher ein guter Jede werden und sie war froh, wenn sie beide richtige Freunde werden konnten. Und wenn er dann mal richtig erwachsen sein würde, würde aus ihm auch sicher ein gutaussehender Kerl werden.

Bei diesem Gedanken, musste sie automatisch an Jace denken, dessen unverschämt gutes Aussehen und freche Spitzbübichkeit auf Mon Calamari überhaupt erst ihre erste gemeinsame Nacht möglich gemacht hatte. Damals hatte sie sich vom Alkohol mitreißen lassen, doch glücklicherweise bereute sie dies heute nicht mehr so, zumindest nicht die Folgen. Auch wenn es ihr ein wenig das Herz brach, dass das mit Jace einfach nicht dafür bestimmt gewesen war, mehr zu sein. Aber da sie ihn als besonderen Freund nicht verlieren wollte, beschloss sie, ihm auch eine Nachricht zu schicken. Ob er auch ein wenig an sie dachte?


~~~ Com-Nachricht an Jace Chorios ~~~
~~~ Verschlüsselter Kanal ~~~

Lieber Jace,

wie geht es dir? Wo bist du jetzt? Hast du schon wieder Coruscant verlassen? Bist du schon auf einem neuen Auftrag? Oder, wenn du mir das alles nicht verraten darfst, reicht mir auch das Wiegehtesdir!

Ich hoffe ich wirke nicht wie eine dumme Klette, denn das will ich wirklich nicht. Nur wollte ich dir gerne schreiben, denn wir hatten doch gesagt, dass wir uns wiedersehen und in Kontakt bleiben würden, nicht wahr? Ja also, deshalb schreibe ich. Also eher kontaktig als klettig, oder?

Naja, ich bin jedenfalls hier auch schwer beschäftigt, wenn du weißt wovon ich spreche. Ist eben viel zu tun und soweiter. Auf jeden Fall, würd ich mich über eine Nachricht von dir freuen.

Hab dich lieb.
Deine Jibrielle

~~~ Nachricht Ende ~~~

Als die Mittleilung verschickt war, ärgerte sich Jibrielle ein wenig über sich selbst, wie ungeschickt sie gerade wieder gewesen war und das es einige der verwendeten Wörter wohl wieder gar nicht gab. Aber Jace würde schon verstehen, hoffentlich.

Mit gemischten Gefühlen ging die Padawan wieder in die heruntergekommene Lagerhalle und erblickte schon von weitem die aufgestellten Suppenkessel, die vor sich hin brodelten. Das meiste war nunmehr schon verteilt wurden und sogar der arbeitsseelige Des saß auf einer, wohlgemerkt noch alten Decke am Feuer und bewachte mit einem seltsamen Gesichtsausdruck das Feuer. Als sich Jibrielle zu ihm setzte, bemerkte sie unwillkürlich, dass er scheinbar der Einziege war, der noch weder etwas von den Textilien noch von dem Essen bekommen hatte.

"Brauchst du denn nichts, Des?"

fragte Jibrielle mit einem milden Lächeln. Sie vermutete, dass der Alte einfach aus purem Edelmut nichts genommen hatte. Sowas sollte ja sogar unter den Mittellosen vorkommen.

"Ach, ne, lass mal. Diese Decke ist schon so alt, wie der Ausschlag auf meiner linken Arschbacke. Ich hänge an ihr. Aber von der Suppe nachher, da werd ich mir was von nehm."

"Gut ... schön zu sehen, wie ihr euch darüber gefreut habt. Dass ist allen Lohn der Welt wert."


meinte Jibrielle breit strahlend und verträumt in die große Runde schauend. Des wandte sich ihr nun langsam zu, noch immer mit merkwürden Zügen im Gesicht.

"Wie war noch gleich dein Name, Kind?"

fragte er sanft, jedoch emotionslos. Jibrielle blickte etwas erstaunt, antwortete aber selbstverständlich.

"Jibrielle, ... Sir."

fügte sie unsicher hinzu.

"Ach ne, komm, das mit dem "Sir" lass mal bitte. Bin doch nich dein Vater oder so. Was ist Jibrielle überhaupt fürn irrer Name?"

Schulterzucken.

"Naja, jedenfalls freuen wir uns wirklich über eure Hilfe hier ... kommt ja leider selten genug vor, dass die gut Betuchten mal was vom Teller krümmeln lassen. Also Danke."

Jibrielle hob leicht abwehrend die Hände, wusste aber nicht so recht, wie er es denn nun genau gemeint hatte oder was sie sagen sollte oder konnte.

"Ne wirklich, heute sind viele Kinderherzen fröhlich geworden für einen Tag, dass ist ja was. Besser sowas, als gar nichts."

"Des, ich ... wir sind nicht ..."

"Reich? Naja, reich ist ja relativ. Is doch auch gar kein Vorwurf, hab ja gesagt das wa uns freuen und so. Aber ein alter Mann darf ja darüber wohl seinen Missmut behalten."

"... wir würden ja wirklich ..."

"Weiß ich doch, vielen wollten mehr und so, möchte mehr wollen. Aber dabei bleibts eben auch, nich wahr? Ich meine als ich meinem alten Köter Rauddy, möge er in Friedn ruhn, was von meiner hackkonserve abgegeben hab, dann aus reiner Herzensgüte und so, hab das Vieh ja geliebt. Aber da konnte man ja nich gerade davon reden, dass ich dass nur getan hätte, um mein Gewissen zu beruhigen. Weißt was ich mein?"

"Denke schon ... aber ich würd ja wirklich ..."

"Dir glaub ich das sogar, Kindchen. Zumindest glaub ich dir, dass du es wollen würdest. Aber es is einfach so ... weißt es noch gleich? Bring einem Dursten nicht nur nen Eimer Wasser - zeig ihm wie man einen Brunnen bohrt, oder bohr ihm dabei gleich nen Brunnen, irgendwie so."

"..."


Jibrielle schaute durch das Feuer ins Nirgendwo, den Kopf auf die Arme gestützt. Und als sie Des wieder in die Augen sah, wusste sie plötzlich, dass er wusste, dass sie Jedi waren. Sie hatte keine Ahnung, woher sie das wusste, aber sie hatte es plötzlich gespürt, instinktiv. Und sie wusste, dass sie recht hatte.

"Schon gut, Kindchen."

"Ich ..."


Aber was war da zu sagen?

"Ich glaub, die Suppe is jetzt fertig ... magste auch nen Schüsselchen ham, Jib? Bei uns kriegt jeder von allem was ab, weißt du ..."

"Ja, nein - ich meine, nein Danke. Ich hab keinen Hunger."

"Ok, schon gut. Leute! Suppe!"


Und so machte sich Des daran, die Suppe zu verteilen. Es duftete den Umständen entsprechend lecker.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - heruntergekommene Lagerhalle "Kommune Rock-Bottom" - mit Chesara, Fey und Adrian & einer ganzen Menge armes Volk[
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Mit Jibrielle, Fey, Adrian, Slumbewohner -

Sie waren bereits eine ganze Weile hier unten und damit beschäftigt, den Leuten zu helfen, als Chesara jemanden ihren Namen rufen hörte. Es war Adrian, der auch nun auf sie zukam und ihr von einem Jungen erzählte, der hingefallen war und sich die Knie aufgeschürft hatte. Chesara sah in die Richtung, in die ihr Padawan deutete und konnte den Jungen sehen. Er weinte, wurde jedoch von seinen Eltern getröstet. Adrian wollte von Chesara wissen, ob es in Ordnung war, wenn er versuchte die Veletzungen des Jungen mit den den vor Jahren gelernten Jedi-Heiltechniken zu heilen. Die Jedi-Rätin schürzte nachdenklich die Lippen. Es war noch zu früh, um sich offen zu erkennen zu geben, selbst wenn sie in den ärmsten Gegenden der Slums waren. Die Leute mochten ihnen für ihre Hilfe dankbar sein, doch das war noch keine Garantie, dass sie die Anwesenheit der Jedi für sich behalten würden.

"Schau, Adrian, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist."

Antwortete sie ihm.

"Wir haben es bisher geschafft, unsere Anwesenheit auf Coruscant geheim zu halten und es wäre gut, wenn dies noch eine Weile so bleiben würde. Wir werden uns nicht ewig verstecken können, doch im Augenblick können wir noch dafür dankbar sein, uns relativ frei bewegen zu können. Wenn das Imperium erst einmal heraus findet, dass Jedi auf Coruscant sind, wir jede einzelne Sturmtruppe und jeder Sicherheitsoffizier unsere Gesichter kennen."

Chesara sah zu dem kleinen Jungen. Mittlerweile waren seine Tränen halbwegs getrocknet. Es war wie bei jedem Kind, das hinfiel: der Schmerz war groß, doch die tröstende Umarmung einer Mutter konnte Wunder wirken.

"Davon abgesehen ist es lediglich ein kleine Verletzung. Warum nimmst du nicht etwas von dem Desinfizierspay und einen dieser Verbände und versuchst es damit?"

Chesara griff in eine ihrer Taschen und reichte Adrian, was er benötigte, um die Wunde des kleinen Jungen zu behandeln.

"Weißt du, Adrian, ich bin zwar eine Jedi-Heilerin, aber dort wo es möglich ist, bevorzuge ich natürliche Heilmethoden. Auch wenn die Macht mit uns ist, sollten wir nicht verlernen, ohne sie zurecht zu kommen."

- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Mit Jibrielle, Fey, Adrian, Slumbewohner -
 
- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex und Filmcrew -

Er war Schauspieler, er hatte ein Buch geschrieben und er hatte an Billardturnieren teilgenommen. Das war also Nex. Noch während ihr Gegenüber erzählte, fragte sich Akemi, ob es irgendetwas gab, was ihr neuester Filmpartner noch nicht gemacht hatte. Er schien jedenfalls schon viel ausprobiert zu haben. Akemi fand das toll. Sie hatte selbst noch soviel vor und bisher nur so wenig davon in die Tat umgesetzt. Es gab keine handfeste Liste, die sie irgendwann mal geschrieben hätte, aber in ihrem Kopf hatte sie sich ziemlich viele Merker gemacht von Dingen, die sie unbedingt eines Tages tun wollte. Genauso verhielt es sich mit Orten, die sie besuchen wollte. Nex war ihr da offensichtlich – zumindest was den ersten Punkt anging – schon um einiges voraus. Ob die Schauspielerei das war, was er wirklich machen wollte? Oder war dies nur eine von vielen Stationen? Was Akemi auch über ihren Kollegen erfuhr war, dass er anscheinend viel und gerne redete, auch wenn die Schauspielerin keine Ahnung hatte, was „indoktrinierte Botschaften“ waren. Da Nex sich dann aber sowieso bald selbst unterbrach, schien das nicht all zu wichtig gewesen zu sein. Sie gingen wieder zurück zum Set und dort ging es auch bald mit der Arbeit weiter. Wie fleißige Bienen huschten nun die Maskenbildner von Darsteller zu Darsteller, um Make-Up aufzufrischen und Lidstriche nachzuziehen. Es war laut und hektisch und eine technische Panne verzögerte den Weitergang der Dreharbeiten noch um einige Minuten, doch dann war wieder volle Konzentration gefragt.

Es war schon dunkel draußen, als sie endlich zum Ende kamen. So ziemlich jedes einzelne Crewmitglied war erschöpft und Akemi war längst nicht die einzige, die sich auf den Feierabend freute. In ihrer Garderobe ließ sie sich professionell abschminken und tauschte die Klamotten ihres Charakters wieder gegen ihre eigene Kleidung – eine bequeme weite Hose in einem dunklen Beerenton, modische Slipper und einen Trenchcoat in einem satten Braun. Nachdem sie den ganzen Tag eine Perücke getragen hatte, war es keine Überraschung, dass ihre Haare vollkommen platt gedrückt an ihrem Kopf klebten, somit kämmte Akemi sie rasch nach hinten und band sie zu einem winzigen Zopf zusammen, den sie von allen Seiten mit Klammern feststecken musste, damit keine einzelnen Strähnen heraus fielen. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Bei Drehschluss hatte sie eine kurze Nachricht an Richard geschickt, um ihm Bescheid zu geben, dass sie fertig waren. Er würde sie gleich abholen kommen. Vielleicht wartete er ja sogar schon draußen. Sie beeilte sich und packte ihre Tasche. Insgesamt war der erste Drehtag nicht schlecht gewesen. Sie hatte ein paar nette Leute kennen gelernt und auch die Arbeit selbst war interessant gewesen. Es hatte Spaß gemacht, mal in eine vollkommen andere Rolle zu schlüpfen.

Richard wartete tatsächlich schon draußen, vor dem Haupteingang zum Gebäude. Es war kalt und windig und er trug einen warmen Mantel, den Akemi noch nie an ihm gesehen hatte, der ihr aber auf Anhieb gefiel. Richard sah gut aus, fiel ihr noch einmal von Neuem auf, als sie auf ihn zuging und ihm winkte.


„Hey, du bist schon da!“

Rief Akemi ihm zu, als sie noch gute zwei Meter von ihm entfernt war und sprang freudig in seine Arme.

„Neuer Mantel? Steht dir gut!“

Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und spürte seine Arme um sich.

“Eigentlich nicht, aber das Kompliment nehme ich trotzdem.“

Erwiderte Richard grinsend.

“Wie war der erste Tag?“

„Angenehm gut, die Leute sind nett und ich habe dieses furchtbar schludrige Outfit!“

Lachte Akemi und warf einen Blick zum Eingang.

„Lass uns noch einen Moment warten, ja? Ich wollte Nex noch verabschieden. Das ist einer von meinen Kollegen. Der, der den Geralt spielt – du weißt schon, Gwen's besten Freund.“

Während Akemi sich auf den Film vorbereitet und ihre Texte gelernt hatte, hatte Richard ihr spaßeshalber einige Male geholfen und die Sprechrollen der anderen Charaktere gelesen, was ihm bereits einen guten Einblick in die Story gegeben hatte.

“Ah, war das nicht der, der sich in sie verliebt?“

„Ja, genau. Nex hat die Rolle ziemlich kurzfristig und überraschend bekommen. Ich kannte ihn sogar schon vorher! Weißt du noch, als ich mit Benito bei der Erstvorstellung dieses Theaterstücks war?“

“Der Schatten der Sonne?“

Akemi nickte.

„Ja, da hat Nex damals die Hauptrolle gespielt und wir haben uns kurz auf der anschließenden Feier unterhalten.“

Richard grinste.

„Während ich dich laufend versucht habe, über Com zu erreichen, weil Ecile deine Ohrringe in meinem Bad gefunden hat. Diesen Abend könnte ich nicht vergessen!“

„Hey, ich musste mich mit Nathaniel herumschlagen.“

Erinnerte Akemi ihn.

„Das war um einiges schlimmer.“

- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex und Filmcrew -
 
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Jibrielle hatte noch etwas am Feuer in der Tonne gesessen, ganz in Gedanken verloren, als sie von ein paar Kindern zum Mitspielen aufgefordert wurde. Das Rumgetobe mit den Kleinen lenkte sie ein wenig ab, auch wenn ihr Des`s Worte nicht aus dem Sinn wollten.

Nun waren sie schon bald vier Stunden dort. Die Padawan konnte sich gerade so von den Kindern loseisen und ging zu Des hinüber, der in der Nähe von Chesara stand, die sich noch um eine kranke Frau kümmerte. Stumm stellte sich Jibrielle neben Des, der ihre Meisterin aufmerksam aber entspannt beobachtete. Ihr wollten keine Worte über die Lippen kommen. Unbewusst scharrte sie mit den Stiefelsohlen über den dreckigen Boden.


"Sieht ganz so aus, dass ihr euch jetzt wieder losmacht, was?"

"... jahhpp ... sieht so aus."


sagte Jibrielle, die Augen ungerichtet am Boden. Des drehte sich ihr zu.

"Hat mich gefreut, Jibrielle. Wäre schön, wenn man sich noma zu Gesicht bekäm."

sagte der bärtige Mann und streckte ihr die Hand entgegen. Der Ansatz eines seltsamen Lächelns. Unsicher nahm sie seine Hand.

"Jah ... hat mich auch sehr gefreut."

meinte sie leise, bevor es sie wie einen Schauer überkam. Etwas erschrocken ließ sie ihn los, schaute völlig perplex. Nur für den Hauch einer Sekunde, hatte sie die Macht in ihm gespürt. Des schaute sie stirnrunzelnd an und verzog leicht den Mund.

"Hmmm wär dir sehr verbunden, wennde es für dich behälst, okay. Das hier ist jetzt meine Familie und so, du verstehst."

sagte er leise und wendete sich ab, ging davon. Jibrielle stand noch immer unsicher und ganz und gar überrascht in der Gegend herum, während sich die andere bei ihr bewegten. Sie waren hier fertig, alles war verteilt. Mission beendet und soweiter. Sie musste es Chesara erzählen, sie musste einfach. Doch später, später erst.

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- Coruscant - Untere Ebenen - Slums - Mit Jibrielle, Fey, Adrian, Slumbewohner -

Chesara war sich darüber bewusst, dass das, was sie heute taten, die Galaxis nicht verändern würde, aber sie war froh, dass sie sich dennoch den Problemen vor Ort angenommen und geholfen hatten. Draußen im weiten Universum wurden Kriege mit großen Schlachtschiffen und schnellen Raumjägern geführt und Politiker führten unendliche Debatten im Senat, doch darüber hinaus wurden die Menschen, die in Armut lebten und nicht wussten, wie sie den nächsten Tag überstehen sollten, oft vergessen. Chesara wusch sich die Hände, erklärte einem Mann noch einmal, wie er den Kräutertee zubereiten sollte, den Chesara ihm verschrieben hatte, überließ ihm die notwendigen Zutaten und wandte sich dann Fey und Adrian zu, die mit ihrer Arbeit bereits fertig waren. Jibrielle verabschiedete sich gerade noch von dem Mann, der sie ganz zu Anfang begrüßt hatte und dann machten sich die vier Jedi wieder auf den Weg nach draußen, zu ihrem Gleiter. Außer ein paar leisen Belanglosigkeiten tauschten sie nicht viel aus, die Rückfahrt verlief eher schweigend. Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, denn die Armut, die ihnen gerade erst begegnet war, saß ihnen allen schwer in den Knochen. Heute Nacht, dachte Chesara, wenn sie in ihren warmen Betten lagen, würden sie alle vermutlich viel dankbarer sein für das, was sie hatten, als sie es gestern gewesen waren.

Im Honey House, es war Nachmittag, als sie dort ankamen, nahmen sie ein kurzes verspätetes Mittagessen ein und führten anschließend das Training vom Vortag fort. Alle drei Padawane trainierten mit dem Lichtschwert, kämpften gegeneinander und übten die Blasterschüsse des Trainingsdroiden abzuwehren. Anschließend zeigte Chesara Jibrielle und Adrian, wie man die eigene Aura verbarg, während Fey, die noch nicht so weit war wie die anderen, einer anderen Übung nachging. Somit verging der Nachmittag und es wurde allmählich Abend. Chesara beendete das Training. Sie fuhr noch einmal in die mittleren Ebenen, suchte das Call-Center auf und freute sich über eine neue Nachricht von Mirja, die sie sofort beantwortete. Wenn dies alles vorbei war, würde sie ihre Familie besuchen. Wie oft hatte sie dies schon gedacht? Seit sie damals aufgebrochen war, um die Republik zu unterstützen, war sie nicht mehr zurück gekehrt. Es war einfach immer soviel zu tun. Dabei vermisste sie sie alle so sehr. Chesara starrte auf das Bild von Mirja und Niclas, dass ihre Tochter ihr geschickt hatte. Die Jedi brauchten sie und sie konnte nicht weg. "Die Galaxis braucht dich.", hatte Mirja geschrieben. War es möglich, dass sie noch verständnisvoller geworden war, seit sie Lyonel hatte? Ein Lächeln zeigte sich auf den Lippen der Jedi-Rätin. Mirja war immer besonders einfühlsam gewesen.

Bevor Chesara wieder zum Honey House zurück fuhr, schrieb sie noch eine Nachricht an Tomm, die längst überfällig war. Sie hatte ja von Jibrielle erfahren, dass er auf Lianna war und bisher noch nichts von ihm gehört, also wollte sie ihn nun selbst kontaktieren.


*** Com-Nachricht an Tomm Lucas ***

Hallo Tomm,

von Jibrielle habe ich erfahren, dass du auf Lianna bist. Du hast sie ja bereits kennen gelernt. Vielen Dank, dass du ihr die Grundzüge des Lichtschwerttrainings beigebracht hast. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Als ich so lange nichts von dir gehört habe, habe ich mir Sorgen gemacht. Nun bin ich jedoch froh, dass du wieder da bist und vor allem der Jedi-Rat dich zurück hat. Du wirst bereits gemerkt haben, wie sehr sich unsere Reihen gelichtet haben.
Wie läuft es auf Lianna? Hat es Neuzugänge gegeben, seit die Basis öffentlich ist? Lass bald etwas von dir hören!

Viele Grüße
Chesara


Nachdem Chesara auch diese Nachricht verschickt hatte, fuhr sie zurück zum Honey House. Ihre Schüler waren vermutlich alle auf ihren Zimmern und freuten sich über die freie Zeit.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Fey, Jibrielle, Adrian -
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Filmset ~§

Nex füllte seine Handflächen mit kaltem Nass, dass sich aus einem Wasserhahn darin ergoss, und bevor es seitlich zwischen den Hautfalten entfloss, spritzte er es sich ins Gesicht. Noch zweimal, dann das Handtuch und Abtrocknen. Nexus war zwar zuvor bereits von den Maskenbildnern wieder abgeschminkt wurden, doch Wasser war eben Wasser. Außerdem spürte er die Müdigkeit in den Knochen und konnte so die Kühle gut gebrauchen, um wieder etwas munterer zu werden. Es war ein anstrengender, wenn auch sehr schöner erster Tag am Set gewesen. Es war seine erste richtige Holofilm-Rolle, und so konnte er nur hoffen, dass es hier auch von Tag zu Tag ein bisschen leichter werden würde. Am Set dieser verkorksten Telenovela war es zumindest so gewesen.

Nex schwang sich wieder in seine Alltagskleidung, verabschiedete sich winkend von den anderen im Wohnwagen und trat hinaus in die Kälte des Abends. Etwas überrascht erkannte er nicht weit entfernt Akemi, die auf irgendwas zu warten schien. Wollte sie sich denn etwa von ihm extra verabschieden? Wow ... wie es aussah, war sie wohl wirklich ein ganz schön netter Mensch.


"Heyyy ..."

rief Nex nicht sehr laut und ging auf sie zu. Er selbst war nie besonders geschickt mit den Umgangsformen gewesen und in der Regel hatte er immer lieber gar nichts gesagt, als eine peinliche Begrüßung oder Verabschiedung zu vermeiden, vor allem mit Leuten die er sehr sehr gut oder eben gar nicht kannte. Aber vielleicht gehörte Akemi ja offensichtlich nicht zu dem einen und dem Anschein nach auch nicht mehr zu dem anderen.

Neben ihr, bemerkte Nex nun, stand ein etwas älterer Mann in einem langen Mantel. Der Chauffeur?


"Puh ... ist wieder ganz schön kalt geworden, was?"

sagte Nex und sprach diese Belanglosigkeit ziemlich bedeutungsvoll aus. Er stand nun direkt vor den Beiden. So nah, sehr der Kerl noch älter aus als angenommen, auch wenn er offensichtlich gute Gene hatte und trotz seiner alten Tage für einen Mann noch ganz rüstig ausschaute. Nex grüßte auch ihn, den er ja gar nicht kannte, aber er wollte ja nicht unhöflich sein. Er streckte ihm die Hand entgegen.

"Gute Abend ... Sir."

Er versuchte freundlich zu gucken, auch wenn er nicht wirklich wusste wie genau. Nex schaute ein paar Mal mit dem komischen Lächeln zwischen den beiden hin und her, während er versuchte das einzuordnen. Dass sie einen Chauffeur hatte, sah ihr eigentlich nicht ähnlich. Und bei der Premiere hatte sie ja, seiner Kenntnis nach, auch keinen gehabt. War er vielleicht ihr Agent oder ihr Manager? Der Mantel schien zumindest auszudrücken, dass er sich für wichtig hielt, oder so. Dann fiel ihm auf, dass er sich ja noch gar nicht vorgestellt hatte.

"Ahm, Nexus Ousia mein Name, übrigens. Freut mich."

meinte er, auch wenn ihm noch immer nicht klar war, wer er überhaupt war. Agent oder Manager passte nicht wirklich, dafür hatte er nicht das obigatorische Schmeichlerische Lächeln im Gesicht. Hey, wahrscheinlich war er Akemis Vater! Ja genau, vom Alter her würde das total passen. Andererseits, sahen sie sich gar nicht ähnlich? Aber wer weiß, vielleicht war ihre Mutter ja eine besonders exotische Frau.

"Wollten sie ihre Akemi mal von der Arbeit abholen, was? Sie müssen sehr stolz auf sie sein."

textete die Floskelmaschine in seinem Schädel daher. Im Smalltalk war er nie sehr gut gewesen, er hatte sich jede Phrase antrainieren müssen.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Filmset ~ mit Akemi und Richard ~§
 
Coruscant - Untere Ebenen – HQ der Defender - Keller - mit Noa, Tylaar, Noa und Ayanami

Nylia schaute auf den Weg zum Keller verwirrt zu Noa herüber, als diese sie ansprach.


„Tylaar ist nochmal los, um zu fragen, ob du an der Mission teilnehmen kannst, als Begleitung des Fluchtgleiters sozusagen.“


Nylia war so überrascht darüber, dass die Frau sie tatsächlich ansprach und nicht nur mit Ayanami sprach, dass sie beinahe stehen blieb und einen Moment am Treppenabsatz strauchelte, bei dem sie gerade ankamen. Bevor die anderen beiden es bemerken konnten, fing sich Lia aber wieder und musterte Noa mit einer Spur Argwohn. Woher kam denn dieser Sinneswandel? Es waren zwar immer noch keine herzlichen Worte, aber immerhin war Lia es nun wert gewesen, dass die Widerstandskämpferin mit ihr sprach. Nylia wollte trotzdem vorsichtig bleiben. Wahrscheinlich versprach sich Noa irgendeinen Vorteil davon, dass sie sich ein wenig erträglicher ihr gegenüber gab. Wieso sollte sie sonst auf einmal von ihrem vorherigen Benehmen abweichen? Nylia kannte so ein Verhalten nur zu gut und sie hatte mehrmals erlebt, wohin es führen konnte. Im Moment traute sie Noa zu, ihr ein Messer in den Rücken zu rammen, wenn sie sich umdrehte. Lia hatte einfach gelernt, dass eine gesunde Portion Misstrauen besser war im Leben. Trotzdem wollte Nylia nicht jetzt selbst als Zicke dastehen. Sie rang sich daher ein Lächeln ab.

„Danke, Noa.“

Mehr Konversation gab es dann trotzdem nicht. Noa kümmerte sich bereits wieder um andere Dinge und Nylia fragte sich, was man gleich mit ihr machen würde. Es war komisch. Einerseits hoffte sie, dass Tylaar zurückkam und ihr sagte, dass sie zurück ins „Honey House“ musste. Dort kannte sie jemanden und konnte sich zur Not in ihrem Zimmer verkriechen. Dort starrte sie niemand an oder gab ihr mehr als deutlich zu verstehen, dass sie störte. Andererseits wollte sie gerne bei Tylaar bleiben und wenigstens zusehen, was bei dem Einsatz alles geschehen würde. Er hatte sie anscheinend gerne dabei haben wollen, da wollte sie ihm beweisen, dass sie der Sache gewachsen war.

Während sie in der Garage warteten und Noa sich mit dem Rodianer unterhielt, kramte Nylia ihr Comlink hervor. Sie überlegte kurz, ob sie Jibrielle eine Nachricht schreiben sollte. Lia wollte nur einmal an diesem Tag eine positive Reaktion und merken, dass sich jemand über ein Wort von ihr freute. Sie ließ das Gerät dann aber wieder in ihrer Tasche verschwinden. Was hätte sie denn schreiben sollen? Sie wollte Jibrielle nicht die Ohren volljammern, dass hier alles blöd war. Nylia war doch kein kleines Kind mehr. Außerdem war die andere Padawan sicherlich beschäftigt. Ihre Ausbildung war ja in vollem Gange. Lia hörte daher lieber mit einem Ohr zu, was Noa und der Rodianer zu besprechen hatten. Die junge Frau klang alles andere als begeistert. Als Tylaar kurz darauf wieder zu ihnen stieß, zuckte Nylia daher auch mit den Schultern.


„Einer der Fahrer fehlt. Sie brauchen jemanden, der für ihn einspringt.“

Nylia seufzte. Pablo war verschwunden und so gab es immer noch keine offizielle Version davon, was sie nun mit ihr tun sollten. Lia kam sich allmählich vor wie ein bestelltes Paket, das einfach nicht abgeholt wurde. Unnütz und überflüssig, ja das traf es ganz gut. Ihr kam eine Idee und ihr Mund sprach schneller, als sie es selbst begriff.

„Wenn jemand fehlt, dann könnte ich doch den…“

Sie stoppte sich erschrocken, als sie merkte was sie da sagte und zog den Kopf ein Stück ein, da sie ein Donnerwetter sowohl von Tylaar, aber viel mehr noch von Noa erwartete. Nylia konnte natürlich einen Gleiter fliegen. Sie hatte es damals gelernt und auch hin und wieder auf Klatooine getan. Prinzipiell konnte sie also für den fehlenden Fahrer einspringen. Sie kannte jedoch die Straßen von Coruscant überhaupt nicht und eine Flucht war etwas ganz anderes als eine normale Fahrt. Es war daher eine vollkommen hirnrissige Idee. Noa würde ich sicherlich den Kopf abreißen, weil sie dachte, dass Nylia die Mission nicht ernst nahm.

„Vergiss es. Eine mehr als blöde Idee. Setzt mich beim ‚Honey House‘ ab oder lass mich einfach hier. Ich kann mich wehren, wirklich. Ich wäre…“

Nylia schluckte und wich Noas Blick aus. Es tat weh die nächsten Worte zu sagen und die andere Frau führte gleich sicherlich innerlich einen Freudentanz auf, weil Lia ihr Recht gab.

„Ich wäre dir doch nur im Weg, Tylaar.“

Coruscant - Untere Ebenen – HQ der Defender - Keller - mit Noa, Tylaar, Noa und Ayanami
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Garage/Parkhof ¦¦ Shana

Wie lange dauerte es denn, eine einzelne Frage zu stellen? Nach fünf Minuten fragte sich Shana wo ihr Fahrer abgeblieben war. Hatte er sich in den Rachen eines Wals geschmissen? Hier standen mehrere Gleiter und es konnte doch nicht so ein Problem sein schnell in Erfahrung zu bringen, welcher von ihnen zu Verfügung stand. Fast schon war sie versucht einfach einen zu nehmen und sich mit der Verkabelung zu beschäftigen. Aber aus mehreren Gründen war dies keine besonders gute Idee. Also tat die Blondine derweil das Zweitbeste. Sie holte ihr Com heraus und überprüfte ihre Nachrichten. Niemand hatte sich in der Zwischenzeit bei ihr gemeldet. Ts, Frechheit. Vor lauter Langeweile löschte sie ein paar alte Nachrichten und blätterte ihren Kalender durch. Sie hatte sich ein etwas teureres Gerät geholt, in dem noch ein paar Zusatzfunktionen waren. Als sie jemanden kommen hörte, schaute sie freudig auf, doch es war nur ein ihr unbekannter Rodianer. Sie begrüßte ihn knapp, da er ihr noch nicht vorgestellt worden war und auch beschäftigt wirkte. Weitere Minuten zogen ins Land und so langsam verlor Shana die Geduld. Was sollte das? War es hier normal jemanden dämlich herumstehen zu lassen? Weitere Leute strömten in den Fuhrpark, aber immer noch nicht derjenige, auf den sie wartete. Allmählich verwandelte sich die Ungeduld in Wut. Also wenn der Blödmann nicht in ein paar Minuten zurückkam, ging sie einfach zu Fuß los. Egal, wie dumm die Idee war.

In ihrer Rage hätte sie fast nicht mitbekommen was eigentlich um sie herum geschah. Lauschen galt allgemein hin als nicht höflich, doch da sich die Beteiligten keine Mühe gaben leise zu sprechen, nahm sie ein paar Wortfetzen auf. Drei Frauen hatten den Bereich betreten, was den Rodianer dazu bewog auf eine der Frauen zuzugehen und bei dieser scheinbar ein Problem vorzubringen. Die Stimme der antwortenden Frau (Noa) weckte die Wartende auf. Die Stimme der Dunkelhaarigen kam ihr bekannt vor und fesselte ihre Aufmerksamkeit. Oder? Kannte sie sie? Ja, natürlich. Ihr Blick richtete sich auf die Redenden um diese genauer in Augenschein nehmen zu können. Tatsächlich. Sie kannte die dunkelhaarige Frau. Bei ihr standen das Mädchen … die junge Frau von vorhin und eine Unbekannte. Shana musste ein zweites Mal hinschauen um es glauben zu können. Ja, sie war sich sicher. Sie hatte sie schon ein paar Mal gesehen. Nur wo? Es musste schon eine Weile her sein. Mehr als ein oder zwei Jahre. War so etwas denn zu fassen? Nein, eigentlich nicht. Nicht auf Coruscant. Fieberhaft suchte die blonde Hackerin nach der passenden Verbindung. Sie gehörte zu keiner der in jüngster Zeit geknüpften Kontakte. Also ging Shana ihre Erinnerungen chronologisch durch. So kam sie schließlich doch darauf. Natürlich. Sie kannten sich von der Uni. Beinahe hätte sich Shana an die Stirn gefasst. Unglaublich.

Je länger der Neuzugang bei der Defenders die Frau beobachtete, desto mehr Erinnerungsfetzen ließen sich wieder finden. Auf den Namen kam sie zwar nicht mehr, doch die Situationen der Begegnungen waren präsent. Wenn sie sich nicht irrte waren sie sich das eine oder andere Mal auf Semester - Parties begegnet. Zumindest in der Anfangszeit. Später hatte Shana die Frau nicht mehr sooft gesehen. Vermutlich hatte sie ihren Abschluss gemacht, immerhin war sie ein älterer Jahrgang gewesen. Soweit es sie betraf war das kein großer Verlust gewesen. Erinnerung konnte einen leicht täuschen, aber besonders positiv waren diese nicht in Bezug auf die andere Widerstandskämpferin. Sie und ihr Umfeld hatten nie besonders einladend gewirkt. Sie selbst hatte jedenfalls nie näheren Kontakt gesucht. Es waren einfach komische Leute gewesen. Und man musste schließlich nicht jeden mögen. Aber all das war Vergangenheit und Leute vor zu verurteilen war eigentlich kein Niveau, auf das sie sich begeben wollte. In dem Moment kam eine weitere Person (Tylaar) hinzu. Der fehlende Mann zu der jungen Blondine. Die beiden von der Eingangstür. Hm, sollte sie herüber gehen?

Da die Alternative hier einfach noch sinnlos herumzustehen nicht besonders einladend war, gab sich Shana einen Ruck und ging auf die Leute zu, die scheinbar ebenfalls noch auf etwas warteten. Vielleicht wussten sie ja auch nicht welchen Gleiter sie benutzen durften. Nein, das war nicht lustig. Ein wenig unangenehm war es zwar, sich jetzt einfach dazuzustellen, doch irgendwie musste sie sich ja bemerkbar machen. Und immerhin hatte sie eine Person dabei, die sie kannte. Viel leichter konnte es für sie nicht werden. Ihre Annäherung war nicht unbemerkt geblieben, sodass sich Augenpaare auf sie richteten.


"Hallo." , stellte sie sich vor. "Offenbar seid ihr ebenso dazu verurteilt zu warten wie ich. Ähm, ich bin die Neue. Ich bin Shana." Sie nickte den Leuten zu, bzw. gab ihnen die Hand, sofern sie dazu bereit waren. Der Dunkelhaarigen (Noa) wandte sie sich zum Schluss zu. "Wir kennen uns, kann das sein? Von der Uni?"

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Garage/Parkhof ¦¦ Shana ~ Nylia ~ Ayanami ~ Noa & Tylaar
 
]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - Jibrielles Zimmer - allein; ne ganze Menge Volk im Haus[

Es war später Nachmittag, bald Abend. Jibrielle hatte sich wieder ganz in die Meditation versinken lassen. Sie ließ sich von der Macht formen und ordnete ihre Gedanken. Bei ihrer Rückkehr hatten sie nicht viel miteinander geredet, gerade so, als hätte dieses Erlebnisses bei allen einen so tiefen Eindruck gemacht, dass nur ihren eigenen Gedanken hatten nachhängen können. Bei Jibrielle war es definitiv so gewesen. Vor allem Fey schien nicht wirklich anwesend zu sein. Jibrielle befürchtete etwas, dass Fey das ganze vielleicht etwas zu fiel werden würde: Die ganze harte Trainiererei und die psychische Belastung, sich mit dem Leid in der Welt auseinander zu setzen, war vielleicht für ein so junges Mädchen, dass erst so kurz bei den Jedi war, doch noch zuviel. Allerdings hatte sich die Padawan nicht getraut, die Twi´lek daraufhin anzusprechen. Sie wollte nicht schon wieder in ein Fettnäpfchen treten, weil sie sich in die sehr privaten Angelegenheiten der anderen direkt einmischte. Sie wollte aber versuchen ihr immerhin positive Gefühle zu vermitteln, dass dies alles irgendwo einen Sinn hatte, dass es gut und nötig war, dass man nicht verzagen durfte. Das einzige Problem war, dass ihre Begegnung mit Des selbst so manche Zweifel in Jibrielle geweckt hatten.

Ihren Beschluss Chesara schnellstmöglich von Des und ihren Mutmaßungen zu erzählen, hatte sie schon am frühen Nachmittag wieder verworfen. Immerhin war es nur ein Gefühl gewesen, das kurze erspüren der Macht in ihm. Das Training im Verbergen der Machtaura, mit dem sich Jibrielle auch später am Nachmittag allein noch beschäftigt hatte, tauchte die Lage in ein anderes Licht. Da Des vermutlich wusste, dass sie Jedi waren, dass er sie freundlich empfangen und offenbar nicht verraten hatte und, dass er wahrscheinlich selbst seine Machtaura verbarg, konnte letztlich nur bedeuten eins bedeuten. Er war ein Machtsensitiver, ein den Jedi zugewandter Machtsensitiver, der diese Eigenschaft verbergen wollte, auch vor den Jedi. Er hatte dieses Leben dort gewählt, wer war Jibrielle also, sein Geheimnis einfach so zu verraten. Andererseits hatte sie eine Verpflichtung Chesara gegenüber, denn wer konnte schon ahnen welche Bedeutung das für Coruscant und die Jedi letztlich haben konnte. Dieser Konflikt hatte Jibrielle seither nicht mehr losgelassen.

Nach einiger Meditiererei, hatte die Padawan bemerkt, wie sie sich unlängst wieder erhoben hatte und durch das Zimmer gewandert war. Und immer wenn sie in Bewegung war, war ihre Meditation tiefer. Am frühen Abend schließlich, spürte sie, wie das grüblerische Ausharren ihr nicht sehr gut tat. So schnappte sie sich ihren Datenblock und wollte sich mit den Lehren des Ordens ablenken und auf andere Gedanken bringen. Ab und zu warf sie auch mal einen Blick auf ihren Com, in der stillen Erwartungen, bald einmal Antwort von Jace oder Steven zu bekommen. Nach einer halben Stunde aber musste sie sich eingestehen, dass nicht im Geringsten half. Ihre Aufmerksamkeit kehrte sich stets vom Text ab und blieb an den ungelösten Problemen hängen. Deshalb beschloss die Padawan, würde es das Klügste sein, ihre Grübeleien in Körperlicher Ertüchtigung zu überblenden. Es hatte sie immer stärker in Armen und Beinen gekribbelt, dass sie diese relative Bewegungslosikeit ohnehin nicht mehr ertragen konnte und sich so wieder in Trainingsklamotten warf und das Zimmer verließ.


]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - allein; ne ganze Menge Volk im Haus[
 
- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Tylaar, Nylia, Ayanami, Rodianer -

Nicht lange nach ihnen trudelte Tylaar in den Kellerräumen des Theaters herein. Er sah die missmutigen Gesichter und vor allem an Noas vor der Brust verschränkten Armen ließ sich wohl erkennen, dass irgendetwas nicht so lief, wie es eigentlich laufen sollte. Darum fragte er auch sogleich, ob es ein Problem gab und fügte außerdem hinzu, er habe Pablo nicht finden können. In seinem Büro war er wohl nicht mehr gewesen. Tylaar schaute ziemlich ratlos, was Noa dazu brachte die Stirn zu runzeln, vor allem als Nylia sich dann zu Wort meldete und dazu ansetzte einen Vorschlag zu machen, der wohl sie als Ersatz für den fehlenden Fahrer vorsah. Sie sprach zwar den angefangenen Satz nicht ganz zu Ende, aber jeder Depp konnte sich denken, was sie hatte sagen wollen und es kostete Noa alle Mühe ihrer Selbstbeherrschung, nicht laut zu schauben. Die hatte vielleicht Nerven. Sie waren nicht zu einer Vergnügungsfahrt oder einem Picknick unterwegs. Immerhin schien sie das schon einen Moment später selbst einzusehen und ersparte Noa damit die Notwendigkeit, diesen Vorschlag rigoros abzulehnen. Stattdessen fing Nylia schon wieder damit an, dass sie auch hier im Hauptquartier warten konnte. Diesmal schaffte es Noa nicht, sich das Augenrollen zu verkneifen. Wie oft denn noch? Widerstandskämpfer waren keine zahmen Schoßhündchen. Es gab genug von denen, die alles ansprangen, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Die Männer, die hier unten lebten, waren Kampf, Blut und sogar Tod gewohnt und waren froh über jede Abwechslung, die sich ihnen bot. Nicht alle waren gleich, aber einige scherten sich nicht darum, ob das Objekt ihrer Begierde ihnen abgeneigt war oder nicht. Noa kannte die gierigen Blicke, die anzüglichen Sprüche, die ekelhaften Annäherungsversuche und die zufälligen Berührungen nur zu gut. Weiter traute sich bei ihr bloß niemand zu gehen, weil jeder genau wusste wer sie war. Noa Chanelle Cortina anzufassen bedeutete Ärger und den ersparte man sich, wenn man Teil des Widerstands bleiben wollte. Das war vermutlich der größte Vorteil, der sich daraus ergab, das ihr großer Bruder Grants engster Vertrauter war. Erneut setzte Noa an, um Nylia noch einmal in aller Deutlichkeit zu erklären, dass sie hier nicht bleiben konnte, als Tylaars Padawan sich ihm ganz zu wandte und mit ziemlich resignierender Stimme eingestand, dass sie ihm doch ohnehin nur im Weg war. Augenblicklich schluckte Noa alle ungeduldigen Bemerkungen, die ihr auf der Zunge gelegen hatten, hinunter. Obwohl sie es war, die sich gerade ziemlich fehl am Platze vorkam, weil Nylias Geständnis an Tylaar etwas intimes hatte und Noa auszugrenzen schien, war es vermutlich in Wahrheit die Padawan, die dieses Gefühl gerade viel mehr eingenommen hatte. Noa biss sich von innen auf die Wange. Jetzt fing ihr die Kleine auch noch an Leid zu tun! Zum Teufel...

"Pablo wird irgendwo im Hauptquartier unterwegs sein."

Schaltete sie sich laut dazwischen, so als habe es Nylias Einwand nicht gegeben und sah Tylaar mit einer hoch gezogenen Braue an.

"Noch nie was von Coms gehört?"

Sie löste besagtes Gerät von ihrem Gürtel und rief die Kontaktdaten ihres Bruders auf. Tylaar stellte sich wirklich an, als käme er aus der tiefsten Provinz! Eine neue Stimme neben ihr, die sie nicht direkt erkannte, ließ sie sich herum drehen. Eine junge Frau, geschätzte Anfang 20, war zu ihnen getreten und stellte sich vor. Hatte sie die ganze Zeit hier unten gestanden? Noa hatte sie überhaupt nicht bemerkt. Etwas verdattert über die freundliche Begrüßung und darüber, was diese "Neue", wie sie sich vorstellte, wohl wollte, reichte Noa ihr die Hand und war noch überraschter, als sie Noa schließlich fragte, ob sie sich nicht kannten. Äh... wie hieß sie, Shana? Der Name sagte Noa erstmal nichts, doch als die andere Frau die Uni erwähnte, ging Noa plötzlich ein Licht auf

"Ja, doch, natürlich! Ich bin Noa, hi."

Shana Colly oder so, hieß sie, jetzt erinnerte Noa sich. Sie war einige Semester unter Noa gewesen und Mecz war ziemlich scharf auf sie gewesen. Er hatte sich die Finger nach ihr geleckt, aber Shana hatte ihn nicht mal mit dem A... angeschaut. Die meiste Zeit über hatte sie ihre Nase eh in den Büchern gehabt, wenn Noa sich richtig erinnerte. Sie hatte sie zwar ab und zu auch mal auf Partys gesehen, aber insgesamt schien sie eher eine Langweilerin gewesen zu sein.

"Ähm, schön dich zu treffen."

Was für ein bescheuerter Spruch. Sowas sagte man vielleicht, wenn man sich zufällig auf der Straße begegnete, aber nicht wenn man Teil eines Widerstands war, der sich gegen das Imperium auflehnte und in dem es darum ging das eigene Leben zu riskieren.

"Hmm, wie läuft das Studium? Alles in Ordnung und...oh!"

Aus Noas Com, das sie lässig in einer Hand hielt, erklang eine Stimme. Mist, sie hatte Pablo ja schon längst angewählt.

"Moment, sorry... Pablo? Ja, ich bin's. Hör zu, wäre es in Ordnung, wenn Tylaars Schülerin als Begleitung im Gleiter mitfährt?"

Noa drehte sich halb zur Seite, streng darauf bedacht weder Tylaar noch Nylia anzusehen. Was machte sie hier eigentlich? Sie war doch nicht die Wohlfahrt.

"Ja, genau. ... Das habe ich auch gedacht, ja. Okay. Ach und wegen Studr... oh man... hm? Nein, ich auch nicht. Wobei..."

Noch während sie sprach, fiel Noas Blick auf Shana.

"Ich hab da vielleicht eine Idee. Ich habe hier unten gerade Shana kennen gelernt. Sie ist neu... yep, scheint so. ... Keine Ahnug. Ich frag' mal. Okay, bis ...yep, mach ich. Bis später."

Mit einem Knopfdruck beendete Noa die Verbindung. Pablo war gerade dabei, heraus finden zu lassen, wo Studr steckte. Er hegte den Verdacht, der Kerl könnte abtrünning geworden sein und man musste ihn finden, bevor er etwas ausplauderte. Noa heftete ihr Com wieder an ihren Gürtel.

"Nylia kann mitkommen."

Teilte sie den anderen mit. Für diese Großherzigkeit hatte sie eigentlich einen Orden verdient. Dann schaute sie wieder zu Shana.

"Sorry für die Unterbrechung. Du kannst einen Gleiter steuern, nehme ich an? Wir brauchen noch einen Fahrer, wir sind nämlich unterwegs um ein Ding zu drehn' und jetzt schon so gut wie zu spät."

- Coruscant - Untergrund - HQ der Defender - Mit Shana, Nylia, Tylaar, Ayanami -
 
[Coruscant, Verkehr, Gleiter]- Pierre

Ein leichter Nieselregen hatte eingesetzt, als die schwarze Gleiterlimousine schließlich an der breiten, mit dunkelblauem Teppich ausgekleideten Empfangstreppe des „Coruscant Royal“ zum Stehen gekommen war. Ohne einer expliziten Aufforderung zu bedürfen war Leclerq ausgestiegen und öffnete nun seinem Arbeitgeber die Tür des komfortablen Fahrgastraumes, sodass dieser problemlos in den Regenschutz eines sogleich mit brummenden Repulsoren herbeigeeilten Servicedroiden treten konnte.

“Halten Sie sich rufbereit“, instruierte Pierre seinen Chauffeur, bevor er die erste Stufe in Richtung des prunkvollen Haupteingangs erklomm. An solchen Abenden wusste er nie, wann ihn plötzlich die Lust verlassen oder ein spontaner Einfall ihn zum plötzlichen Rückzug veranlassen konnte – in jedem Fall hatte Leclerq gelernt, dass die Limousine des Direktors der CoruscaHolding jederzeit abrufbereit zu sein hatte, sofern nicht ausdrücklich gegenteiliges gefordert wurde.
Der Servicedroide musste sich beeilen, mit den sich plötzlich beschleunigenden Schritten des Multimilliardärs mitzuhalten, bevor er an der breiten, von zwei breitschultrigen Casinowächtern und einem angemessen schmierig wirkenden Angestellten des Managements flankierten Eingangspforte abdrehte.


„Mister les Grey, welch angenehme Überraschung!“

Das falsche Grinsen des Mannes passte perfekt zu den in ihrer blendenden Weiße vermutlich ebenso falschen Zähnen.

„Dieses Mal ohne Begleitung, wie ich sehe? Darf ich Ihnen wie üblich den höchstmöglichen Hauskredit einräumen?“

Die „Großzügigkeit“ dieses Mannes entlockte Pierre ein verächtliches Grinsen – er selbst verfügte über mehr Geld und Sicherheiten, als man in diesem Casino in zehn Jahren verspielen konnte.

“Sie dürfen dafür sorgen, dass das hier ein unterhaltsamer Abend wird…“

Er konnte gerade noch erkennen, wie das Grinsen seines Gegenübers effektvoll gefror, dann hatte Pierre die Tür passiert und hatte das prächtig erleuchtete Foyer des Casinos betreten, mit seinen Kronleuchtern, Vergoldungen und anderen Verzierungen, die von Zeiten kündeten, in denen Coruscants Eliten sich vollkommen ungehindert der zügellosen Dekadenz hatten hingeben können. Diese Zeiten waren lange vorbei… nur an Orten wie diesen vermochte der alte Glanz noch von zeit zu Zeit aufleben.

„Ah, les Grey, welch Glanz in dieser bescheidenen Hütte…“, dröhnte ein volltönender Bass, passend zur voluminösen Gestalt des Mannes, der sich nun seinen Weg durch die betuchten Gäste des Etablissements in Pierres Richtung bahnte. Baron Vort Dudley war zweifelsohne einer dieser Männer, die ohne jenen alten Glanz kaum mehr lebensfähig wären.

„Hätte gedacht, Sie wären auch auf diesem Empfang des Gouverneurs… na, so kann man sich irren!“

Eine fleischige Hand klopfte leutselig auf Pierres Schulter, während Dudley ihn aus flinken Schweinsaugen musterte. Seit ihrer letzten Begegnung musste er ehemalige Hauptaktionär des größten Bauunternehmens Coruscants noch einige Pfunde zugelegt haben…

„Was führt Sie hierher, hm? Eine ordentliche Partie Sabacc, wie ihn echte Gentlemen spielen? Oder ist Ihnen eher nach distinguierter Unterhaltung?“

“Sie kennen die Antwort, ebenso wie ich weiß, dass Sie heute Abend vermutlich bereits vier oder fünf Mittelständler ruiniert haben…“

Dudley lachte unbekümmert.

“Wo bleibt denn der Spaß, wenn man nicht ein paar von diesen Neureichen Emporkömmlingen tüchtig die Leviten lesen kann? Kommen Sie, am Haupttisch wird man uns sicher zwei Plätze einräumen…“

[Coruscant, Casino Coruscant Royal]- Pierre, Baron Vort Dudley
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Garage/Parkhof ¦¦ Shana ~ Nylia ~ Ayanami ~ Noa & Tylaar

Der Tag hatte bereits bewiesen, einer der ganz seltenen und seltsamen zu werden. Warum sollte er jetzt und hier damit aufhören? Von Stunde zu Stunde wurde die Blondine hin und her geworfen. Alles schien sich zu überschlagen. Es war wohl ratsam heute keine Entwicklung voraussagen zu wollen. Es war eh völlig unmöglich. Die Verlockung laut aufzulachen musste mit einem gewissen Maß an Selbstkontrolle unterdrückt werden, als Noa sie recht … unpassend begrüßte. Aber andererseits konnte sie sich gut in ihren Gegenüber hineinversetzten. Der Ort an dem sie sich wieder sahen war einfach ungewöhnlich, und ebenso die Umstände. Dieser Zufall war einfach so unvorstellbar. Wie sollte man auch jemandem begegnen, den man aus einer vollkommen anderen Umgebung kannte? Sie wäre selbst ebenso perplex gewesen. Eine kurze Nachfrage bezüglich ihres Studiums konnte nicht in aller Vollständigkeit ausformuliert werden, schon meldete sich das Com der Dunkelhaarigen. Ja, ihr Studium …

Die Frage warf sie etwas aus dem Konzept. Irgendwie passte das Thema gar nicht so hierher, andererseits hatte sie es selbst gerade als Aufhänger benutzt. Hoffentlich wurde das jetzt nicht noch peinlicher, als es ohnehin schon war. Sicherlich glaubte Noa, sie wäre noch mitten dabei. Damit hatte sie offiziell natürlich recht, doch effektiv war Shana nur noch eingeschrieben, aber nicht mehr wirklich Studentin. Sie tauchte ab und zu noch dort auf, gab Aufgaben ab, oder recherchierte in den ortsgebundenen Quellen, doch insgesamt erfüllte sie die geforderten Vorgaben nicht. Sie hatte bereits einige Schreiben erhalten, in denen sie aufgefordert worden war, bestimmte Prüfungen abzulegen. Es würde also noch maximal zwei Jahre möglich sein, dabei zu bleiben. Dann würde man sie entweder kanten, oder sie würde die entsprechenden fehlenden Prüfungen vorweisen müssen.

Im Moment sah es so aus, als würde sich ihr Leben eher aktiv gestalten und einen Abschluss unmöglich machen. Dies sah sie aber nicht als schlimm an. Sie hatte die Anfangszeit gebraucht um sich die wichtigsten Dinge anzueignen, die man als Journalistin benötigte. Der Rest war für sie nicht relevant. Es war ihr Leben, und wenn sie lieber in Gegenden wie dieser unterwegs war um sich gegen ein tyrannisches Regime zu stellen, dann war es ihre Entscheidung. Sie starb lieber dabei für höhere Ziele wie Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, als eine studierte Was-auch-immer zu sein. Aus dem Gespräch ließ sich schnell erkennen, dass ihre ehemalige Studienkollegin hier durchaus schon länger dabei war, und wohl auch das Sagen hatte. Erstaunlich, da doch ein Mann neben ihr stand. Hatte die ganze Situation nicht etwas Kämpferisches und Kriegerisches an sich?

Die attraktive Blondine mit den dicken Waffen und der dicken Panzerung sprach eigentlich dafür. War das nicht eigentlich Männerdomäne? Wie auch immer, die Dunkelhaarige gab den Ton an. Shana konnte damit leben. Indem sie Noa’s Mundart während des kurzen Gesprächs mitbekam, erinnerte sich die Corini - Tochter auch wieder, warum sie damals keinen näheren Kontakt gesucht hatte. Sie war damals noch zu sehr das Mädchen aus reichem Hause gewesen. Noa und ihr Umfeld waren ihr zu …
Na ja, sie hatte damals mit solchen Leuten nichts anzufangen gewusst. Nur Spaß und Albernheiten im Kopf. In der Zeit hatte sie gerade erst gelernt mit dem Koma ihres Geliebten umzugehen und war demnach in gedrückter Stimmung gewesen, jedenfalls meistens. Und mit Leuten die sich zukifften wollte sie nichts zu tun haben. Jedenfalls hatte sie ihnen dies damals unterstellt. Aus ganz persönlichen Gründen hatte sie für Drogenkonsum so gar kein Verständnis gehabt.

Inzwischen war sie älter und aufgeschlossener geworden. Vieles waren schlicht Vorurteile und schnell gefällte Urteile. Eines durfte man bei der ganzen Angelegenheit nicht vergessen: Sie standen hier und jetzt beide in dem Hauptquartier einer Widerstandsbewegung. Bei allen Unterschieden, bei allen teilweise negativen Erinnerungen, teilten sie eine essentielle Gemeinsamkeit. Wenn sie ehrlich mit sich war, hätte sie der Frau so etwas wie dies hier niemals zugetraut. Umgekehrt war es vermutlich ebenso. Das Beste war, die Vergangenheit vollkommen hinter sich zu lassen und zu erkennen, dass man erwachsener geworden war und man eine gemeinsame Vision, einen gemeinsamen Geist teilte. Zu Abschluss des kurzen Gespräches wurden sie in Kenntnis gesetzt, dass Nylia, die zierliche Blondine, wohl mitkommen konnte. War sie auch neu? Sie stand in der Nähe des Mannes, Tylaar, wenn sie richtig mitbekommen hatte.

Inwiefern gehörten sie eigentlich zusammen? Er war schon etwas älter aber wohl nicht der Vater. Egal, es ging sie schließlich nichts an. Während sie ihn betrachtete, kam wieder dieses seltsame Gefühl auf. Erneut konnte sie es nicht definieren oder näher benennen, aber es war da. Nun, Gefühl hin oder her, sie hatte von Noa eine Frage erhalten, die es zu beantworten galt. Die erste Reaktion war Überraschung, gefolgt von Unglauben. Wie jetzt? Sie sollte bei der nun stattfindenden Aktion mitmachen? Sofort? Sie war doch gerade erst angekommen. WAS? Nicht so schnell! Irgendwie hatte sie das Gefühl vollkommen überhäuft zu werden. Verzweifelt suchte sie nach Argumenten nicht annehmen zu müssen. Ihr Gesicht spielte wohl für einen Moment auch Fassungslosigkeit wider. Das Ringen nach den richtigen Worten gab ihr die Zeit genauer darüber nachzudenken.

Zum einen war der Tag eh schon so verrückt gewesen, dass dieses Angebot auch nicht mehr wirklich überraschend kam. Und zum anderen musste sie sich fragen, wie lange sie warten wollte sich zu beteiligen. Morgen? Nächste Woche? Sie war hier weil sie etwas tun wollte. Und umgehend wurde ihr eine Möglichkeit geboten. Wie sollte sie schneller Anschluss finden und sich integrieren? Genauer betrachtet war es eine Supergelegenheit. Sie schloss für ein paar Sekunden die Augen, atmete tief durch und freundete sich mit dem Gedanken an. Ruhig und entspannt konnte sie nun positiv antworten.


"Klar. Warum nicht? Ich kann mit Gleitern und Speeder - Bikes umgehen. Das kommt zwar ein bisschen plötzlich, aber andererseits bin ich auch nicht zum Kaf - Trinken hier. Also, was für ein Ding dreht ihr denn? Ich nehme nicht an das ihr eine Bank ausrauben wollt. Geht es in den Krieg?" , fragte die Blondine mit einem Fingerzeig auf die wandelnde Rüstung. Was hatten sie vor, dass sie solche Geschütze auffuhren? Wenn sie nicht irrte war das ein mandalorianisches Modell. Sie hätte auf Kopfgeldjägerin getippt, wenn sie sich nicht an diesem Ort befänden. So konnte sie nur spekulieren. Aber solange sie diese Person auf ihrer Seite hatten, konnte es wohl nur gut für sie sein. Master Vos hatte nicht übertrieben. Sie würde wohl sehr bald das Gelernte benötigen. Sie hatte kämpfen wollen. Kampf würde sie zu erwartender Weise bald zur Genüge bekommen. Bereit sich diesem merkwürdigen Tag und der Aktion weiter zu widmen, richtete sich der Blick der 21-Jährigen wieder auf die Chefin in Person von Noa.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Garage/Parkhof ¦¦ Shana ~ Nylia ~ Ayanami ~ Noa & Tylaar
 
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- Coruscant - Raumhafen von Coruscant - "Angel of Darkness" + "Tristar" - Rush Delaine mit Shawn Celchu und den Kindern an Bord der "Angel" -

Rush Delaine war erst vor kurzem wieder auf Coruscant gelandet. Seit ihm Arika vor fast einem auf diesem Planeten die Nase gebrochen hatte, hatte der Corellianer den Planeten gemieden. Allerdings nicht die junge Frau. Er hatte immer gewusst, wo sie steckte. Er hatte es sich zu Aufgabe gemacht, sie zu beschützen, dennoch hatte er es nicht geschafft, als sie und ihr Freund in Gefahr waren. Er hatte es gewusst und sie warnen wollen, aber er hatte es nicht rechtzeitig geschafft sie zu erreichen. Lange Zeit hatte er sich deswegen Vorwürfe gemacht, aber es war nicht mehr zu ändern. Es war ihm sehr schwer gefallen, ihren Geschwistern, Ariana und Shawn diese Nachricht zu überbringen, aber er hatte es hinbekommen. Jetzt waren sie sogar befreundet.

Inzwischen hatte Rush seine "Tristar" neben der "Angel of Darkness" gelandet. An deren Bord war alles still, doch vor kurzem hatte Shawn das Shiff verlassen. Er hatte sich vor die Sichtluke der "Tristar" gestellt, dem Corellianer zugewunken und ihm mit Handzeichen bedeutet herüber zu kommen. Dieser zögerte aber immer noch. Er wollte nicht stören, vielleicht schliefen die Kinder ja bereits. Irgendwann sah er allerdings ein, dass sein Zögern nichts brachte, denn wenn er noch länger wartete, würde Shawn an Bord der "Tristar" kommen.

Rush erhob sich und streckte sich vorsichtig. Er musste aufpassen, denn durch seine Muskelmasse hatte er schon einige seiner Klamotten gesprengt. Es war aber auch nicht einfach Kleidung zu finden, die ihm passte. Alles, was er anzog, spannte um seine Muskeln, besonders an seinen Beinen, seinen Schultern und Armen. Trotzdem gefiel dem jungen Mann sein muskulöser Körper, die Frauen drehten sich reihenweise nach ihm um. Doch seit er die Twi'lek Tri'sha verloren hatte, hatte er sich nie mehr wirklich verliebt. Der Corellianer verließ sein Schiff und ging an Bord der "Angel".

"Onkel Rush!"

Kaum hatte er die Einstiegrampe hochgefahren, hatte sich Naina in seine Arme geworfen. Er grinste. In Ariana Celchus ältester Tochter hatte er eine seiner glühensten Verehrerinnen gefunden. Er überließ sie ihren Träumen, sie war erst 13 und durfte sich solcher Schwärmereien ruhig hingeben. Es gefiel ihm, dass sie ihn "Onkel" Rush nannte. Er drückte das Mädchen kurz an sich, legte ihm einen Arm um die Schultern und schob es in den kleinen Aufenthaltsraum, der "Angel". Dort saßen Shawn und Amico. Die beiden kleinsten, Ryan und Shanny schienen schon zu schlafen.

"Hey, Rush! Schön, dass du doch noch rübergekommen bist."

"Es hat mich zwar Überwindung gekostet, da ich dachte, die Kinder würden bereits schlafen, aber es scheint mir, als wären nur die beiden Kleinen im Bett."

"Ja, Ryan und Shanny schlafen bereits, aber die zwei hier haben so lange gequengelt, dass sie aufbleiben wollen, bis du da bist. Also hab ich nachgegeben."

"Wo sind deine Mädels?", erkundigte sich Rush nun. Es schien, als wären Ariana und Liv nicht an Bord.

"Die beiden sind immer noch auf dieser Vernissage."

Der Corellianer hob eine Augenbraue. Er verstand nicht, weshalb sich manche Leute so etwas antaten. Er fand einen gepflegten Männerabend, bei einer Runde Sabbacc und Ale viel interessanter, als alles andere. Er setzte sich nun in den kleinen Sessel und musterte erst die beiden Kinder, dann seinen Freund. Naina und Amico verabschiedeten sich schneller als erwartet und Rush und Shawn unterhielten sich noch eine Weile. Nach einiger Zeit meinte der Corellianer dann:

"Vielleicht sollte ich Ariana und Liv abholen. Was meinst du Shawn?"

"Gute Idee, Rush!", stimmte der Alderaaner zu.

Rush verließ also die "Angel" wieder und rief sich ein Lufttaxi. Er wollte sich nach Imperial City ins Künstlerviertel bringen lassen. Dort, im Imperialen Kunstmuseum, fand die Vernissage statt, hatte ihm Arianas Bruder erzählt. Ariana, die hübsche Alderaanerin war die ältere Schwester seiner besten Freundin Arika. Sie gefiel ihm gut, auch wenn sie sechs Jahre älter als er und Mutter dreier Kinder war. Sie war bildschön und man sah ihr nicht an, dass sie bereits dreifache Mutter war. Er hoffte heimlich, dass sie sich irgendwann für ihn interessieren würde.

- Coruscant - Luftaxi in Richtung Imperial City - Rush Delaine -
 
(Miley Venice)

- Coruscant – Untere Ebenen – Vor dem Honey House – Mit Ketaki -

Miley Venice machte es nichts aus, zu Fuß zu gehen. Nachdem sie mehrere Tage eingeengt im Frachtraum eines Schiffes verbracht hatte, genoss es die Twi'lek, sich zu bewegen und sich frei zu fühlen. Coruscant war zwar nicht gerade der Inbegriff von Freiheit – wohin man auch sah, befanden sich Gebäude, Türme und vor allem Lebewesen, Lebewesen, Lebewesen – doch das war immer noch besser als eingepfercht zwischen Kisten und Kartons zu hocken. Von dem wenigen Geld, das die beiden Twi'leks bei sich trugen, hatten sie sich etwas zu Essen und zu Trinken gekauft und nun waren sie schon seit ein paar Stunden unterwegs, hatten sich immer tiefer in die unteren Ebenen gearbeitet und standen jetzt endlich vor dem Gebäude, über dessen Eingangstür in leuchtenden Buchstaben „Honey House“ geschrieben stand. Rätin Eleonore hatte, als sie ihnen den Auftrag gegeben hatte, sich dem Widerstand auf Coruscant anzuschließen, gesagt, sie sollten sich am Hintereingang melden. Dort würde Rätin Chesara sie dann abholen. Den Anweisungen folgend umrundeten Miley und Ketaki das Bordell. Der Twi'lek mit der kräftigen gelben Haut gefiel der Gedanke an einen Puff und halbnackte H*ren nicht besonders. Sie würde ein Auge auf Ketaki haben müssen, besser noch zwei. Es lief zwar gut zwischen ihnen und sie war sich seiner Gefühle sicher, doch das hielt ihn nicht davon ab, sich nebenbei auch anderweitig umzusehen.

Beim Hintereingang angelangt sprach Ketaki den bulligen Türsteher an, nannte seinen und Mileys Namen und bekam zur Antwort, dass sie kurz warten sollten, was Miley als gute Zeichen wertete. Schlecht wäre gewesen, wenn sie sofort schroff abgewiesen worden wären. Der Mensch nestelte an seinem Com herum und nahm eine Verbindung zu einem offensichtlichen Kollegen im Inneren des Bodells auf. Er nuschelte ziemlich und Ketaki hatte Miley am Arm wieder ein paar Schritte zurück gezogen, um höflich und mit Abstand zu warten. Miley hätte lieber gehört, was der Kerl in sein Com hinein sagte, aber sie hatte Probleme ihn zu verstehen.


„Ich könnte einen ordentlichen Kaf gebrauchen.“

Sagte sie zu Ketaki auf Ryl und streckte sich.

„Und ein bequemes Bett.“

“He, wir sind nicht zum Faulenzen hier.“

Erwiderte Ketaki grinsend, ebenfalls in ihrer beider Muttersprache. Miley zuckte mit den Schultern.

„Das nicht, aber Betten gibt’s hier sicher trotzdem genug.“

- Coruscant – Untere Ebene – Vor Honey House Hintereingang – Mit Ketaki, Türsteher -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House -

Chesara hatte sich gerade eine Tasse Tee gemacht, als sie die Nachricht von einem der Angestellten des Honey House erhielt, dass draußen vor dem Hintereingang zwei Twi'leks nach ihr gefragt hatten, ihre Namen waren Miley Venice und Ketaki Yen. Dies waren die beiden Jedi-Ritter, die Eleonore ihr als Verstärkung geschickt hatte. Chesara stellte ihre Tasse ab, da der Tee ohnehin noch ziehen musste. Sie eilte zum Hintereingang, öffnete die schwere Tür nach draußen. Dort standen die zwei Twi'leks. Chesara nickte dem Türsteher dankend zu.

„Willkommen. Es tut gut, Verstärkung zu sehen. Kommt herein.“

Bat sie die beiden Jedi. Sie war froh, dass Eleonore, die von Lianna aus die Dinge so gut sie konnte koordinierte, ihr die beiden Ritter zur Seite gestellt hatte. Für Chesara war es schwierig, ihre Padawane auszubilden und gleichzeitig mehr oder weniger alleine den Widerstand zu unterstützen. Sie fragte sich, wohin all die Jedi verschwunden waren, die hier gewesen waren, als sie zum ersten Mal das Honey House betreten hatte. Joseline hatte Coruscant mit ihrer Padawan Mara verlassen. Die Gründe dafür kannte Chesara nicht, aber es hatte irgendetwas mit der Padawan zu tun. Selina war nach Lianna gereist und hatte dort die neue Basis in Betrieb genommen und von Ulic und Vorin hatte Chesara schon länger nichts mehr gehört, ohne dass sie wusste, wo die beiden steckten. Sinaan hielt sich noch im Honey House auf, jedoch trainierte er seinen noch sehr jungen Schüler Steven. Chesara ließ die beiden Twi'leks eintreten und führte sie in den Hauptraum von Sarah privaten Räumlichkeiten. Sie war wirklich froh, die beiden zu sehen, selbst wenn sie sie bisher nur flüchtig bis gar nicht kannte.

„Ich bin ChesaraSyonette und dies ist unser etwas ungewöhnlicher Unterschlupf, das Honey House.“

Erklärte Chesara mit einer das Gebäude umfassenden Geste.

„Wie war eure Reise hierher? Konntet ihr problemlos nach Corsucant einreisen?“

Der männliche Twi'lek hatte ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen und er tauschte einen Blick mit seiner Begleiterin.

“Wir haben uns auf einen Frachter geschmuggelt und uns zwischen der Ladung versteckt.“

Antwortete er und Miley Venice nickte, rollte mit den Augen, grinste jedoch ebenfalls.

“Oh ja, es war super unbequem.“

Pflichtete sie ihm bei. Sie trugen nicht viel Gepäck bei sich, jeder hatte eine kleine Tasche dabei, und stellten diese auf einem der Stühle ab. Chesara bot ihnen Tee an.

“Gibt's auch Kaf?“

Wollte Miley Venice wissen. Bedauernd schüttelte Chesara den Kopf.

„Im Augenblick ist keiner da, aber morgen früh vielleicht.“

Erwiderte sie und begann den beiden vom Widerstand zu erzählen und von den Aufgaben, die hier unten vor ihnen allen lagen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Ketaki und Miley -
 
- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - "Skunk Bar" - Tisch] - mit Azgeth

Tätowiermagazin–Models? Unter Janson Sez?! Interessant. Höchst interessant. Bei den Falcons, oder Wolve Squad wie sie ja mittlerweile hießen, musste einiges passiert sein. Früher hätte er dem Commander nicht zugetraut irgendwelche Paradiesvögel in die Staffel zu holen. Naja, Menschen änderten sich und da machte auch ein Staffelführer keinen Unterschied. Jace grinste. Eigentlich schade, dass er den Werdegang seiner ehemaligen Kameraden nicht weiterverfolgen konnte. Wie viele Falcons wohl noch in der aktuellen Stammbesetzung der Wolves flogen? Nicht mehr als eine Handvoll, mutmaßte er. Drei Deserteure plus einige Abschüsse, so wie Versetzungen hatten wohl ihren Tribut gefordert.

Die Gedanken des Piloten wurden von der ehemaligen Sith unterbrochen, als sie meinte das sich so jeder auf seine Art 'den Kick' verschafft hatte. Nur das ihre Art etwas ungesund für andere gewesen sei. Jace grinste erneut. Seine Art war nun auch nicht gerade gut für die Gesundheit der Gegenspieler, schließlich endeten sie nicht selten als Wasserstoffatome im Weltraum. Aber er wusste was sie meinte und es lief ihm kalt den Rücken herunter. Glücklicherweise kehrten ihre Überlegungen danach wieder zum Fliegen zurück und ersparte es Jace weiter über ihre Art des Adrenalin kicks nachzugrübeln.

Ein eigenes Schiff? Warum dann die Suche nach einer Passage? Die Auflösung folgte einen Augenblick später, es war schon einige Jahre her - bevor sie dem Sith-Orden beigetreten war. Start, Sprung und automatische Landung. Naja, immerhin. Die wenigsten Leute die mit der Technik nichts am Hut hatten, würden sich noch nicht einmal das trauen. Der letzten Anmerkung stimmte Jace mit einem wissenden Blick und Nicken zu. Und ob sie kämpfen konnte, das hatte sie doch recht eindrucksvoll demonstriert und er würde sich nur ungerne mit ihr messen. Allerdings zweifelte er nicht daran als Sieger hervorgehen zu können, natürlich nur mit schweren Verletzungen. Aber möglich war es definitiv.

Das Gespräch erstarb für einen Moment und der Blick des Piloten folgte dem nachdenklichen Blick Azgeth's zur Tanzfläche. Hier ging es weniger Wild zu, als in Coral City. Man sah nur Paare die sich im Kreise drehten und keine wilde Meute die auf der Tanzfläche tobte und abfeierte. Auch wenn es schwer zu glauben war, dies lag Jace mehr als jene 'Partytänze'. Während seiner Offiziersausbildung, hier auf Coruscant, hatte er eine Unmenge an klassischen Tänzen gelernt. Schließlich sollte ein Offizier des Imperiums sowohl Soldat, als auch Gentleman sein und auf gesellschaftlichen Anlässen ohne Fehl und Tadel daher kommen. Dazu gehörte ebenso Tanzen, wie rudimentäre High Galactic-Kenntnisse und die Umgangsformen des höheren Standes.

In einer der Taschen der Cargohose, vibrierte sein Komlink und machte darauf aufmerksam, dass soeben eine Nachricht eingegangen war. Allerdings ließ er es wo es war. Wer sollte es schon sein? Höchstens die Jedi-Rätin, welche ihm die Nachricht mit den benötigten Infos zu kommen ließ und das hatte noch Zeit.

Azgeth ergriff wieder das Wort, ließ ihren Blick jedoch weiter auf der Tanzfläche verweilen. Über ihre Frage dachte der Pilot gar nicht lange drüber nach und hätte sofort geantwortet, allerdings fuhr die Schwarzhaarige recht zügig fort. Nein, man brauchte keine glorreichen Schlachten um sich vollständig zu fühlen. Eine einfache Frage oder? Vielleicht war es auch nur eine Frage des Blickwinkels bzw. was waren kleine Dinge? Für jeden etwas anderes oder nicht?
Die Ex-Sith fuhr fort, das ein Leben welches in Routine übergegangen war nicht das Ihre sein konnte. Jace nickte zustimmend. Das war etwas das auch er nicht würde aushalten können. Nicht auf Reisen im All sein? Kein Fliegen?! Unvorstellbar. DANN würde er sich nicht vollständig fühlen. Das Fliegen war ein elementarer Teil von ihm. Eine jener kleinen Sachen für sie? Auf jeden Fall eine Große für ihn.


"Von Tag zu Tag trifft es ganz gut. Einzig die verschiedenen Aufträge sind fest eingeplant und bestimmen öfters meinen Zeitplan, aber ansonsten. Würde ich schon sagen das ich in den Tag hinein Lebe.", Jace machte eine Pause und grinste. Diese 'unsäglichen Stimmungsschwankungen' und - zugegebenermaßen - doch recht tiefgründigen Themen brachten ihm immer wieder unerwartete Gedankengänge und Sichtweisen. "Ich denke als Sternenjägerpilot ist man quasi dazu gezwungen. Jedes Mal wenn du in dein Cockpit kletterst könnte es das letzte Mal sein - selbst wenn man der Beste ist. Ein Leben das jeden Tag den gleichen Gang geht, wäre tödlich für mich denke ich.", gedankenverloren lächelnd griff er nach seinem Whiskey Glas und nippte daran.

"Diese Stimmungsumschwünge lassen mich jedes Mal darüber Grübeln was bitte in meinem Kopf nicht so ganz stimmt.", meinte er einen Augenblick später wieder grinsend.

"Solltest du vielleicht auch ausprobieren. Ich kann mir sehr schwer vorstellen das eine ehemalige Sith irgendwo sesshaft wird und den Rest ihres Lebens einfach vor sich hinlebt. Oder was hast du vor?", fragte er. Einen Sekundenbruchteil später kam ihm der Gedanke das diese Frage vielleicht etwas zu weit in ihren 'Sicherheitsradius' hinein reichte.

"Ähm. Du musst ebenso wenig Antworten, wenn dir die Frage zu intim ist.", hängte er schließlich noch an und winkte einen der Kellner zu ihrem Tisch.

Schnell leerte er sein Glas, reichte es dem Alien und bestellte ein weiteres Glas dieses Pseudo-Whiskeys. Der Kellner wartete noch ab, ob Azgeth auch noch etwas bestellte und machte sich dann wieder davon. Ein oder zwei Gläser würde er sich noch genehmigen können, mittlerweile war er ganz gut was die Wirkung von billigem Fusel anging und kannte seine Grenzen.


- [Coruscant-System - Coruscant - untere Ebenen - "Skunk Bar" - Tisch] - mit Azgeth
 
~ Coruscant ~ untere Ebene ~ Honey House ~ in seinem Zimmer ~ alleine ~

Der junge Padawan war schon eine Weile in seiner Meditation versunken, als er etwas spürte, wie eine Art Vorahnung, er wusste nicht was passieren würde, aber er öffnete die Augen und ließ sich aus seiner Meditation zurück in die "andere" Welt gleiten.
Vielleicht mochte es ein dummer Zufall gewesen sein, aber Sekundenbruchteile später vibrierte und blinkte sein Com auf dem Nachttisch. Es war eine neue Nachricht empfangen worden und sie war von Jibrielle.

Gerade erst konnte er sie für ein paar Stunden aus seinen Gedanken verbannen und jetzt bekommt er eine Nachricht von der Padawan.

Beim lesen der Nachricht musste der junge Jedi Schüler schmunzeln, sie fand also das er ein "knallharter Mann" geworden ist. Wahrscheinlich hatte sie dabei sogar recht, ihre letzte Begegnung ist schon eine Weile her und Steven hat einiges dazugelernt und ein paar aufregende Dinge erlebt, die ihn sicher geprägt haben.
Allerding tat die kleine Beule immernoch ein wenig weh, wenn der Padawan daran dachte und sie berührte. Aber das ist ja nicht schlimm, denn auch starke Männer spüren schmerzen, sie zeigen es jedenfalls nicht so oft und so auch Steven, welcher den aus der Beule folgenden Kopfschmerz einfach ignorierte und auch nicht vorhatte in der Antwort zu schreiben das er noch leichte Schmerzen hat.

Ob sie die nächsten Textstellen wohl ernst meint, oder ob es nur aus Höflichkeit geschrieben wurde? Wollte Jibrielle den jungen Padawan wirklich mal wieder sehen? In Steven machte sich wieder dieses Gefühl von Aufregung und zugleich Glück breit, er mochte Jibrielle und wenn sie das ernst meinte, wäre das wirklich toll.

Vielleicht sind sie ja wirklich in den nächsten Stunden wieder im Honey House und Steven kommt schon in den nächsten Tagen dazu sich ein wenig mit ihr zu unterhalten.
Nachdem der Junge die abschließenden Worte gelesen hatte, macht er sich gleich daran die Antwort zu schreiben.



~ Com-Nachricht an Jibrielle Dari ~
~verschlüsselter Kanal~
Hey Jibrielle,
danke für die Sorge, aber du hast Recht es tut schon garnicht mehr weh und wenn ichs mir mal so durch den Kopf gehen lasse, war es sogar mal schön dich wiedergesehen zu haben, auch wenn es ein wenig schmerzhaft war.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir uns mal neben dem Training treffen könnten, ich kenn da sogar eine nette Bar in der nähe vom Honey House.
liebe Grüße, Steven
~ Com-Nachricht Ende ~


Als er die Nachricht verschickt hatte, steckte sich der junge Padawan seinen Com zurück in die Hosentasche. Danach ging er nochmal ins Bad und schaute sich im Spiegel an, bevor er sich seine schwarze Jacke überzog und seine Schuhe anzog.
Es war Zeit für einen kleinen Spaziergang, einfach mal ein wenig wie früher leben, nicht wie ein Jedi oder ein Widerstandkämpfer gegen das Imperium, sondern nur für ein paar Minuten wie ein normales Lebewesen spazieren gehen. Und Coruscant war ein wunderbarer Ort um ein wenig zu entspannen, hier gab es haufenweise Lokals und Bars, tausende Clubs und Restaurants. Auf Coruscant wurde es nie langweilig.
Wäre Steven nicht noch zu junge, könnte er auch die vielen Etablissements besuchen, die im gleichen Gewerbe tätig waren wie das Honey House, davon gab es nämlich auch reichlich in den Unteren Ebenen.


Der Padawan wusste noch nicht wie lange und ob er überhaupt weit weg geht vom Honey House, vielleicht hatte sein Meister noch irgendwas vor oder so was. Steven band sich seine Schuhe zu und ging auf den Flur, erstmal wird er in dem Fast-Food Restaurant gegenüber der Straße was essen gehen.


~ Coruscant ~ untere Ebene ~ Honey House ~ Flur ~ alleine ~
 
- Coruscant – City – Mit Richard und Nexus -

Sie standen eine Weile draußen, bis Nexus endlich kam, und unterhielten sich. Es war ziemlich kalt und Akemi, die ihre Handschuhe vergessen hatte, hatte ihre Hände tief in der Taschen ihrer Jacke vergraben. Als Nex dann schließlich kam – Akemi hatte schon geglaubt, erfrieren zu müssen – hatte er wieder diesen leicht dusseligen Blick drauf, wie schon damals auf der Party. Höflich begrüßte er Richard und bot ihm seine Hand an, die Richard ergriff und freundlich schüttelte.

“Ich bin Richard, freut mich.“

Stellte er sich ebenfalls vor und Nex begann auch schon wieder drauf los zu plappern. Das war irgendwie eine Eigenart von ihm, stellte Akemi fest. Passierte das vielleicht immer, wenn er unsicher war? Er hatte Richard sogar mit „Sir“ angesprochen! Und nun sagte er auch noch, Richard müsse gewiss Stolz auf Akemi sein. Wie peinlich! Akemi spürte, wie sie leicht errötete. Sie fühlte sich immer unbehaglich, wenn sie jemand positiv auf ihre Karriere ansprach oder sie lobte. In persönlichen Gesprächen unter Freunden war es ihr lieber, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Akemi war zwar aus ganzem Herzen Schauspielerin und sie fühlte sich auch im Filmbusiness wohl, doch sie wusste auch, welche Gefahren es für die eigene Entwicklung barg, überall bewundert und angehimmelt zu werden. Nicht umsonst wurden viele Superstars als Diven bezeichnet und oft schrieb die Presse von abgehobenen Prominenten. Akemi war schon früh klar gewesen, dass sie so auf keinen Fall werden wollte. Eine Zeit lang hatte sie sogar richtig Angst gehabt, dass der Ruhm sie arrogant machen könnte.

“Natürlich bin ich das. Wie könnte ich nicht?“

Erwiderte Richard auf Nex' Frage und nickte ihm höflich zu. Akemi warf er ein warmes Lächeln zu, legte einen Arm um ihre Schulter und drückte sie flüchtig.

„Hey, Nex, ich wollte bloß auf dich warten und mich noch verabschieden. War ein gelungener Drehtag, meinst du nicht?“

Riss Akemi schnell das Wort an sich, bevor die beiden Männer sich noch dazu entschieden über ihre Filme zu fachsimpeln.

„Karcas Laz kann super erklären, wie er sich selbst eine Szene vorstellt. Das hat mir gut gefallen.“

Fügte sie noch hinzu.

„Allerdings... bin ich froh, die Perücke los zu sein.“

Mit der linken Hand strich Akemi sich vorsichtig über die Haare, wie um sich zu versichern, dass sie das künstliche Haarteil tatsächlich los war, und fing schließlich an zu lachen.

„Mir juckt ein bisschen der Kopf, nachdem ich das Teil den ganzen Tag getragen hab.“

- Coruscant – City – Mit Richard und Nexus -
 
Coruscant - Imperial City - Künstlerviertel - imperiales Kunstmuseum - Haupthalle - Darren Liard mit Ariana und Liv Celchu sowie vielen anderen Gästen -

Darren verschluckte sich fast an seinem Drink, als er die beiden gutaussehenden Frauen erblickte. Es lag aber nicht daran, dass sie atemberaubend aussahen, es lag viel eher daran, dass er die eine der beiden kannte. Es war Ariana Celchu. Doch was machte die auf Coruscant? Ariana auf Coruscant war genauso unmöglich, wie er von seinen Schwiegereltern als deren Schwiegersohn anerkannt wurde und dennoch stand sie hier im imperialen Kunstmuseum vor ihm und neben ihr eine weitere Blondine.

Die Alderaanerin musterte ihn nun und er musterte sie ebenfalls. Sie war immer noch genauso attraktiv, wie vor neun Jahren, bevor er wegging. Jetzt war sie aber schlanker, als nach der Geburt ihres Sohnes. Ihr sah man überhaupt nicht an, dass sie bereits zweifache Mutter war und wenn sie sich alle ihre Wünsche erfüllt hatte, hatte sie jetzt bestimmt drei Kinder. Trotzdem sah sie aus, als hätte sie noch kein einziges Kind. Er fragte sich, wie sie dass gemacht hatte und ob sie nicht Alleah ein paar Tipps geben könnte. Es war nicht so, dass er sie nicht so liebte, wie sie war, aber die junge Frau schien nach der Geburt ihres Sohnes an den überflüssigen Pfunden zu verzweifeln. Vielleicht würde ein Gespräch unter Frauen sie auf andere Gedanken bringen.

Er grinste sein Gegenüber nun freundschaftlich an. Ariana schien noch zu überlegen, wer er war. Denn sie blickte noch immer leicht fragend drein. Als sie nun allerdings den Blick hob und sein Grinsen darin entdeckte, schien sie sich etwas sicherer zu sein. Er konnte erkennen, dass sie ihn endlich erkannte, denn über ihr Gesicht huschte nun ein Lächeln und sie sprach ihn sichtlich verblüfft an.

"Darren?"

Der junge Mann nickte grinsend und trat dann auf die Alderaanerin zu. Er küsste sie bedächtig links und rechts auf die Wange, ohne dass er ihr zu nahe kam. Liv gab er einen Handkuss, da er sie nicht kannte. Er hatte eine gute Erziehung genossen und wusste sich daher, wie ein Gentleman zu benehmen. Auch wenn er früher die Frauenherzen reihenweise gebrochen hatte. Er versprühte seinen Charme, in dem er ihr und ihrer Begleiterin Komplimente machte.

"Ariana, du wirst von Mal zu Mal hübscher. Doch nun verrate mir doch mal, wer deine hübsche Begleiterin ist. Deine kleine Schwester kann es ja unmöglich sein."

"Das ist Liv Celchu, meine Schwägerin.", antwortete Ariana.

"Ist das denn die Möglichkeit? Heißt das, du hast deinen Bruder wiedergefunden?"

Als die Alderaanerin bestätigte, dass sie ihren Bruder gefunden hatte, wurde er ganz aufgeregt. Sein bester Freund war also wieder aufgetaucht. Endlich musste er sich nicht mehr nächtelang fragen, ob Shawn etwas zugestoßen war. Er war wohl einfach nur untergetaucht und hatte geheiratet. Ariana erzählte auch, dass Arika gestorben war, zusammen mit ihrem Freund. Darren musste schlucken, als er diese Nachricht erfuhr. Er hatte gewusst, dass sie auf Coruscant in einem der Bordelle auf den untersten Ebenen gearbeitet hatte. Mehrere Male hatte er sie aufgesucht, für diverse Vergnügen und er war es auch gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sie entkommen konnte. Jetzt war sie tot, aber wenigstens war sie mit ihrem Freund im Tod vereint, ein tröstlicher Gedanke. Ariana selbst war geschieden. Es verwunderte ihn, dass ihr Mann das zugelassen hatte, denn die Celchu-Kinder würden später mal ein Vermögen erben, soweit er wusste.

"Ich bin seit kurzem ebenfalls verheiratet. Alleah ist 19 und wir haben einen Sohn. Keiner weiß eigentlich, dass ich verheiratet bin, deshalb wurde ich nur allein auf die Vernissage eingeladen. Für meine Frau wäre es allerdings besser gewesen, ebenfalls auf die Vernissage eingeladen zu werden, denn immerhin ist sie eine angehende Künstlerin. Allerdings ist unser Kind gerade mal wenige Monate alt, deshalb ist sie lieber bei ihm geblieben, um sich um ihn zu kümmern."


Darren fragte die beiden jungen Frauen ob sie Shawn nicht von ihm grüßen konnten, wenn sie ihn trafen. Beide nickten. Sie blieben noch ein wenig bei ihm stehen und beganen nun eine Unterhaltung. Er stand recht gelangweilt daneben. Er fand solche Veranstaltungen eigentlich überflüssig, er war nur hingegangen, weil es sein Anstand ihm gebot. Er hoffte, dass er bald gehen konnte. Jetzt allerdings bezogen ihn Ariana und Liv wieder in ihre Unterhaltung mit ein. Sie erzählten, dass sie eine Wohnung hier auf Coruscant suchen wollten. Diese Aussicht gefiel ihm. Sein bester Freund würde in der Nähe leben und seine Frau würde neue Freundinnen finden.

"Kommt Shawn dann auch hier her?", fragte er.

"Was für eine Frage, mein Lieber. Shawn ist überall dort, wo ich auch bin. Auch wenn Coruscant nicht der passende Ort für Kinder zum Aufwachsen ist, hat es dennoch die exlusivsten Kindergärten, Schulen und Akademien. Die Kinder würden die beste Ausbildung erhalten, die sie sich je vorstellen könnten.", erklärte Liv nun und damit hatte sie Recht.

"Sogar noch besser als die alderaanische Schulausbildung
", warf Ariana ein und blickte sich um. Darren fragte sich, wen sie im Blickfeld hatte, doch da sie frisch geschieden war, konnte es ihm ja egal sein. Er vermutete dennoch mal, dass ihr Blick dem Gouverneur galt. Er unterdrückte ein Schmunzeln, er hatte eigentlich schon immer zu höherem bestimmt war.


Coruscant - Imperial City - Künstlerviertel - imperiales Kunstmuseum - Haupthalle - Darren Liard mit Ariana und Liv Celchu sowie vielen anderen Gästen -
 
]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - allein; ne ganze Menge Volk im Haus[

Gerade als sich die Tür schloss, hörte Jibrielle hinter sich den Com piepen. Überrascht hüpfte sie ins Zimmer zurück und sah nach, wer ihr den geschrieben hatte. Leider war es nicht Jace, wie erhofft, doch hatte Steven ihr zurückgeschrieben. Sie setzte sich noch einen Moment und lass, was er ihr geantwortet hatte.

Steven schrieb ihr, dass ihm der Kopf schon lange nicht mehr wehtat und dass sie sich keine Sorgen machen sollte. Sie hatte ja nicht wirklich geglaubt, ihm damit außerordentlich wehgetan zu haben, aber es freute sie sehr, dass er ihr dieses Missgeschick nicht allzu übelnehmen wollte. Er schien sich sogar sehr zu freuen, sie wiedergesehen zu haben und hoffte wohl ebenfalls, dass sie neben dem ganzen Trainieren und den Ausflügen auch mal Zeit finden konnte, ein wenig zu quatschen. Amüsiert bemerkte Jibrielle, dass er dafür sogar eine Bar außerhalb des Honey Houses vorschlug. Ob ihm langsam hier das Dach auf den Kopf fiel? Vielleicht kam er ja nicht so viel herum, wie sie es in letzter Zeit konnte. Allerdings glaubte sie, dass so ein entspanntes Zusammensitzen lieber nicht unbedingt extra in einer Kneipe stattfinden musste, immerhin hatte sie selbst nicht einen müden Credit mehr dafür. Und sie wollte ihn auch nicht in die Verlegenheit bringen, auf einmal für sie zahlen zu müssen. Schnell machte sie sich ihrerseits an das Tippen einer Antwort.


~~~ Com-Nachricht an Steven Crant ~~~
~~~ Verschlüsselter Kanal ~~~

Hallo nochmal!

freut mich zu hören, dass es dir wieder bestens geht. Nicht das ich es anders erwartet hätte! ;)
Ja, lass uns unbedingt was zusammen machen. Doch würde ich sagen, dass wir um Spaß zu haben doch nicht extra in eine Bar gehen müssen, wo wir dann soviel bezahlen müssten. Hier im Honey House haben wir doch alles, was wir brauchen.

Und bei unserem unvorhersehbaren Alltag, sollten wir einfach die nächste Gelegenheit abpassen, und dann nehmen wir uns einfach die Zeit füreinander wenn es passt. Dann haben wir uns sicher viel zu erzählen. ^^

Liebe Grüße,
Deine Jibrielle

~~~ Nachricht Ende ~~~​

Doch wieder ein bisschen vergnügt, steckte Jibrielle ihren Com wieder in die Jackentasche am Hacken. Allerdings steckte ihr noch immer der Tatendrang in den Knochen - oder zumindest Bewegungsdrang - und so machte sie sich daran, ihren ursprünglichen Plan fortzusetzen.

Als sie ihr Zimmer verlassen hatte und sich dem Raum näherte, in dem sie zuvor schon oft trainiert hatten, spürte sie schon von weitem deutlich Chesaras Aura, ohne extra danach Ausschau gehalten zu haben, und in der Tat hatte sie gehofft, ihre Meisterin dort zu finden. Doch bei genauerer Betrachtung durch die Macht bemerkte sie, dass zwei andere Auren bei ihr waren: Zwei andere Jedi. Sie klopfte vorsichtig an, bevor sie hereintrat. Seltsamerweise saßen gleich zwei Twi´lek mit Chesara an einem runden Tisch, offenbar mehr oder weniger angeregt in einem Gespräch vertieft. Chesara war ihren beiden Gästen offenbar ganz die Gastgeberin. Da es sich um Männlein und Weiblein handelte, nahm Jibrielle automatisch an, dass sie ein Paar waren, und sofort bemerkte sie, wie lächerlich diese Schlussfolgerung eigentlich war. Er, der Mann, hatte türkisfarbene Haut und ein verschmitztes Lächeln aufgesetzt, als er die menschliche Padawan erblickte, die hier unvermittelt in ihrem Sportdress aufgetaucht war. Der Blick der Frau aber war ... undeutbar.

Jibrielle lächelte etwas unsicher und räusperte sich. Obwohl sie eigentlich heutzutage über ein sehr gesundes Selbstbewusstsein verfügte, kam es doch immer wieder vor, dass die alte Unsicherheit ganz unvermittelt zurückkam.


"Entschuldigung, ich - störe ich?"

fragte sie, die Unschuld in Person. Angestrengt wurde ihr Lächeln ein Stück weit breiter.

]Coruscant-System - Coruscant - Honey House - allein; ne ganze Menge Volk im Haus[
 
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