Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)


Die Frage nach ihrem erholsamen Schlaf ging eine Spur weiter, auch wenn das im ersten Augenblick vielleicht noch nicht allzu offensichtlich war. Iv kannte die Jedi vor sich nicht, doch in den Sekunden, in denen sie Ian zu Boden gerissen und in denen sie für ihn um Hilfe gebeten hatte, hatten ihm zumindest einen Eindruck vermittelt. Einen Eindruck der sicherlich noch nicht festen bestand hatte, doch aber so etwas wie eine Vorzeichnung war. Um sie nicht unnötig auf die Folter zu spannen, rückte Iv zuerst mit der Information heraus, die sie hoffentlich entlastete. Zu wissen, dass das Baby lebte hatte allen einen Stein vom Herzen genommen und aus ihrer Position, nun aus ihrer Position heraus, musste es ihr hoffentlich einen Felsen vom Herzen nehmen. Ein Machtbruch in dieser Situation, eine eingreifende Entscheidung. Ein philosophisches Dilemma, von dem man las, aber nie geglaubt hätte, dass es je eintreten könnte. Zumindest ließ sich vermuten, dass es auf Eowyn wie ein solches Dilemma gewirkt haben musste. Entsprechend fiel ihre Reaktion auf, als Iv sie darüber in Kenntnis setzte, dass der kleine Kyran am Leben war. Der Jedi bestätigt mit einem aufmunternden Lächeln noch einmal ihre tonlose Frage, „Ja, er lebt, auch wenn es seine Zeit brauchen wird, bis er die ganzen Maschinen nicht mehr benötigt, die an ihm angeschlossen sind.“ Sicher, es würde noch dauern, immerhin war der kleine Kämpfer gerade einmal sechs Monate alt und gehörte eigentlich noch in die schützende Umgebung des Fruchtwassers und damit noch drei Monate in den Bauch seiner Mutter. Doch man musste die Dinge nehmen, wie sie kamen. Eowyn schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und Iv sah zu Boden, um der Großmeisterin die Zeit zu geben, die sie benötigte um das Chaos, dass sie nun sicherlich heimsuchte, ein wenig zu ordnen und ihr dabei ein wenig die Möglichkeit zu geben, für sich zu sein. Anstarren hatte noch keinem gut getan und sich angestarrt zu wissen war sicher nichts, was hier geschehen musste. Auch Iv hatte es, weder in jungen Jahre, noch heute sonderlich gemocht, wenn man ihn mit Argusaugen beobachtet hatte. Nach ein paar Sekunden hatte sich Eowyn schließlich wieder gefangen, entschuldigte und bedankte sich dann im gleichen Atemzug.

Wisst Ihr, manchmal wünschte ich, man würde sich eher dafür entschuldigen, gerade nicht nachgedacht zu haben,“ erwiderte Iv daraufhin mit einem leichten Glucksen in der Stimme. Sich dafür zu entschuldigen, sich zu sammeln, oder nachzudenken, sich zu sortieren, war sehr unnötig. „Diese Information war zu wichtig, als das ich sie Euch vorenthalten konnte. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir Eurerseits diesen Überfall, direkt nach dem Erwachen.“ Doch Iv war niemand, der Dinge gerne lange hinzog, vor allem dann nicht, wenn sie so wichtig waren, dass sie keinen Aufschub benötigten. Vermutlich hätte sein alter, verstorbener Meister ihn heute noch immer kopfschüttelnd gerügt und das auf seine Ungeduld geschoben. Iv schob das Ganze auf sein Alter und scherzte gerne damit, dass er schnell genug alterte und ihm wenigsten die Informationen zuvorkommen konnten.
Daher kam er ohne große Umschweife dazu zu sagen, was ihm wichtig und erwähnenswert schien. Die Machtbeldung und die Wichtigkeit dieser. Ein wunder Punkt, den er traf, zumindest ließ ihn das ihre leise Antwort erahnen, die beinahe so wirkte, als wünsche sie sich, er hätte vor ihr gehandelt.
Die Frage nach ihrem Befinden, die dem Jedi sehr ernst war, brachte die Großmeisterin dazu, die Augenbrauen in die Höhe zu ziehen und zu schnauben, ehe sie doch zu einer Antwort ansetzte.
Müde, Kopfschmerzen, das Übliche? Ein wissendes Lächeln huschte über das Gesicht des Jedi, der hinter ‚das Übliche‘ eben das wähnte, dass so oft ungesagt blieb. ‚Wie geht es dir‘ ‚Gut!‘ und wie oft war ‚Gut‘ dabei eine Lüge, die so leicht über die Lippen ging. Ähnlich wie mit dem Üblichen, dass so üblich war, dass man es gar nicht erst hinterfragte, nur damit man nicht erwähnen musste, dass auch das Übliche viel mehr zum Unüblichen geworden war.



„Oh ich vergesse es jedes Mal“, seufzte Iv, als er auf seinen weißen Kittel sah, und sein Namensschildchen aus der Brusttasche hervorkramte. „Dieses Silber beißt sich einfach mit dem Weiß des Kittels, aber das glaubt mir keiner.“ Ein erneutes Glucksen, als er das Schild wieder befestigte und sich trotz allem vorstellte. „Iv Calad“, und dabei verzichtete er auf irgendwelche Titel oder Ränge. Dr. Iv Calad. In jungen Jahren hatte der Jedi durchaus mit Stolz auf diesen Titel gesehen und war nicht müde geworden, sich als Doktor vorzustellen und auf die Nennung dieses Titels zu beharren. Bis die Vernunft ihn eingeholt hatte oder die Weisheit des Alters.
„Alisah ist überglücklich, ihren Sohn in ihren Armen zu halten und wenn ich sein Anschmiegen an sie richtig deute, dürfte auch er ziemlich zufrieden sein. Und gemessen an anderen,“ er hielt kurz inne und schmunzelte, „werden wir vermutlich immer jemanden finden, dem es schlechter geht.“ Nun war seine Frage aber nicht gewesen, ob es anderen schlechter ging, sondern wie es ihr ging.
„Vielleicht ist es nicht nur als Arzt und Jedi die Pflicht jemandem zu helfen, der Hilfe benötigt und jeder, der dabei zögert, einem anderen zu helfen, nur weil dieser vielleicht nicht den eigenen Ansprüchen genügt? Ich weiß nicht, aber vielleicht wäre das weitaus schlimmer, als ein ehemaliger Sith zu sein.“ Hochmut hatte auch Iv nicht gut gestanden und nichts anderes als Hochmut wäre es gewesen, Ian Dice auf dem Boden liegen zu lassen. Die Nase konnte man am Ende immer noch rümpfen. „Noch ein paar Worte zu Ian Dice“, die seine Worte von vorhin hoffentlich untermauern würden. „Meiner Einschätzung nach, war Eure Machtblendung sogar erfolgreicher, als es meine hätte sein können, was vor allem an Eurer Verbindung zu ihm liegt.“ Dass da nicht nur ein Bändchen war, das diese beiden verknüpfte war in den wenigen Minuten deutlich geworden.


„Dass die Blendung erfolgreich war, war nicht nur beeindruckend, sondern wichtig. Ein paar Sekunden mehr, hätten sehr wahrscheinlich für einen weitaus größeren Zelltod gesorgt. Ihr habt den Arm gesehen und dieser Zelltod, auch Nekrose genannt, hätte sich weiter ausbreiten können. Von der Schulter direkt in die Brust, erste Anzeichen waren durchaus gegeben. Ein Herzinfarkt wäre die Folge gewesen. Daher ist es nicht zuletzt auch Euer Verdienst, dass Euer Gefährte wieder auf die Beine kommen wird.“ Iv lehnte sich ein klein wenig zurück, schenkte Eowyn ein paar Sekunden, um diese Informationen ebenfalls zu ordnen. Erst danach nickte er zum Tank, fügte an: „Da drin geht es ihm sicher auch nicht schlecht. Das praktische an diesen Bädern ist, dass man nicht mehr denken kann. Auch wenn einem der Geschmack danach so sehr anhängt, dass man spätestens dann wieder mit dem Denken beginnt. Mit dem Gedanken daran, wie furchtbar das Zeug schmeckt.“ Calad lachte leise in der Hoffnung, dass Eowyn seine Worte nicht missinterpretierte. Hatte er offensiv über Alisah und die aktuellen Begebenheiten geredet, wollte er nicht zu offensiv in ihre Gefühlswelt eindringen. Für den Fall, dass sie nicht richtig schlussfolgerte: „Wenn ‚das Übliche‘ also gar nicht so üblich ist, immer heraus damit.“ Es war Calads Art, ihr ein Gespräch anzubieten. Sollte sie nichts weiter sagen wollen, gab es da sicher noch eine andere Sache, die für sie von Interesse sein konnte, allerdings hielt Iv das vorerst zurück, war anderes hier doch wichtiger.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

Dieser Jedi vor ihr hatte wirklich eine ganz eigene Art für sich. Er schien sich des Öfteren über das Leben zu amüsieren... Aber nicht so, dass Eowyn das Gefühl hatte, er nähme nichts ernst. Er nahm vermutlich sehr vieles sehr ernst... vielleicht war das seine Methode, damit umzugehen. Sie winkte ab, als er davon sprach, sie vielleicht überrumpelt zu haben. Was hättet ihr mir denn sonst erzählen sollen... den Wetterbericht, die neuesten Sportergebnisse? Immerhin seid ihr kein attackierender Riesenwurm oder dergleichen. Sie seufzte. Dieses Aufwachen hier war wirklich angenehm gewesen im Gegensatz zu ihrer letzten Mission.

Sehr erfreut, murmelte sie und betrachtete das Schild kurz stirnrunzelnd. Für ihren Geschmack biss es sich nicht wirklich mit dem weiß... aber ihr Geschmack war wohl bestenfalls als kreativ zu bezeichnen, was wusste sie schon von Design. Das Leben funktionierte auch ohne zueinander passende Farben wunderbar.
Sie lauschte mit Erleichterung seiner Schilderung über Alisah und ihr Baby, bevor sie mit den Schultern zuckte. Natürlich fand man immer jemanden, dem es schlechter ging, aber nicht unbedingt zwingend in der unmittelbaren Nähe. Und nicht immer sogar drei Leute. Sie war müde, ja, sie hatte Kopfschmerzen, ja, aber das war nichts, was sie nicht durch ein wenig mehr Schlaf auskurieren ließ. Zugegeben, Ruhe und sie waren vielleicht zwei Worte, die nicht gerade gut zueinander passten, aber was war schon dabei? Sie würde es überleben.
Sie schüttelte bei Ivs Worten leicht den Kopf.
Dennoch... dennoch ist es nicht selbstverständlich. Auch, wenn es das vielleicht sein sollte. Nein, das war es definitiv nicht. Vor allem nicht, da der Jedi vor ihr auch nun, hinterher, als die wichtigste, lebensrettende Arbeit getan war, nicht lockerließ. Er hätte auch jemanden anderen schicken können, sich auch nicht neben sie setzen müssen, um ihr von seinem Zustand zu berichten. Ja, es mochte nicht besonders aufregend oder wichtig erscheinen, für manche vielleicht tatsächlich selbstverständlich. Für sie war es das aber mittlerweile nicht mehr.

Wieder ihre erfolgreiche Blendung. Die Ausführungen des Heilers waren interessant, ja - aber wenn er sie damit beruhigen wollte, dann war er auf dem falschen Schiff. Es spielte im Prinzip keine Rolle, was geschehen wäre, wenn sie nicht eingegriffen hätte, schließlich... ja, schließlich hätte es diesen Eingriff eigentlich nicht geben dürfen. Ian hatte sicher gewusst, was das alles bedeutete. Da war sich Eowyn sicher - und dennoch hatte er sich dafür entschieden.
Sie konnte gerade noch an sich halten, nicht das Gesicht zu verziehen. Ihr Verdienst, dass Ian wieder auf die Beine kommen würde... Wunderbar. Ihr Verdienst, ihre Schuld, nachdem Ian schon offensichtlich beschlossen hatte, dieses Risiko einzugehen. Ja, Kyran ging es gut, den Umständen entsprechend. Aber wie lange noch? Wenn er zu schwach war... Würde Ian einfach erneut beginnen? Aber diese Schuld, die er meinte, mit sich herumzutragen, war nicht abzulegen. Niemals. Egal, wie viel er versuchte.
Ja, sie hatte gehofft, mit ihrer Aktion genau das zu erreichen, weil sie so etwas befürchtet hatte, was Iv Calad ihr nun berichtete - aber die Frage blieb, ob es richtig gewesen war. Ihre Schuld. Ihr mangelnder Respekt. Ihr Egoismus. Ihre fehlerhaften Einschätzungen. Ihr falsches Bild von sich selbst.

Und wie immer merkte man ihr offensichtlich einiges an. Vielleicht war es gar keine besondere Fähigkeit von Ian, in ihr wie in einem offenen Buch zu lesen, vielleicht war er darin einfach nur ein wenig besser als andere, weil es ohnehin nicht so schwer war. Der beiläufige Kommentar über das Denken war deutlich genug. Sah man ihr das Grübeln so sehr an? Oder war es ein Schuss ins Blaue? "Das Praktische an diesen Bädern ist, dass man nicht mehr denken kann." Oh ja, das war wirklich fantastisch praktisch. Denken... immer nur denken. Denken, grübeln. Entscheidungen treffen, vor allem falsche Entscheidungen treffen, immer wieder. Oh, wie sie sich wünschte, einmal nicht mehr zu denken! Ihrem Instinkt zu vertrauen, endlich einmal wieder. Sie war es leid, wirklich leid! Und es wurde nicht besser, es änderte sich nichts. Egal wie sehr sie sich bemühte, es war... es war zum Verrücktwerden! Wenn sie nicht schon längst irgendwie verrückt war...
Der nächste Satz Calads war ein unmissverständliches Angebot, und Eowyn schüttelte verzweifelt den Kopf.
Was ist schon "Üblich", wenn Ihr so fragt? War es üblich, einen ehemaligen Sith zu lieben? War es üblich, nur noch Fehler zu machen? War es üblich, Entscheidungen wie gerade eben zu treffen? War es überhaupt üblich, ein Leben zu führen, wie sie es tat? All das war ganz bestimmt nicht üblich... und da war noch so viel mehr. Sie kam aus diesem Strudel nicht hinaus, sie kämpfte seit Monaten dagegen an. Vielleicht war das Kämpfen das Problem, vielleicht sollte sie mehr zulassen, mehr akzeptieren... aber wie sollte sie Dinge wie gerade eben akzeptieren? Wer konnte so etwas? Vielleicht war sie falsch. Vielleicht war dieser Weg falsch, vielleicht... das hatte sie doch schon durch.
Erschöpft sah sie zu Boden. Nicht mehr denken. Wie sehr sie das wünschte. Wie sehr. Sie konnte nicht mehr.

Zu jung... flüsterte sie dann, von sich selbst überrascht. Was tat sie da? Nein, sie kannte Iv Calad nicht. Sie hatte keine Ahnung, was in sie gefahren war, aber... irgendwie, es war ihr egal. Und vielleicht besiegelte sie jetzt alles, ihre Zukunft, indem sie sprach, aber sie konnte eben nicht mehr. Wenn es so war, dann war es so... Das, was da heute geschehen war, damit konnte sie nicht umgehen. Zu was sie fähig war... Damit war eine Grenze erreicht. Vielleicht war es besser, nun zu reden, sie war ohnehin nicht mehr fähig, irgendwie Verantwortung zu tragen, sie hätte schon längst mit jemandem reden müssen. Sie wünschte, sie könnte mit Ian darüber sprechen. Er verstand sie so oft... doch selbst wenn er nicht in diesem Tank steckte, Ian war der Letzte, der absolut Letzte mit dem sie darüber reden sollte. Vielleicht war es einfacher, wenn sie die Person nicht kannte. Sie konnte Calad nicht enttäuschen... nicht persönlich. Und er hatte sich gut um Ian gekümmert... Instinkt. Weniger denken? Es war zu viel... Ich war zu jung... Immer zu jung. Für den Meisterrang, ich habe es damals schon so gesehen, und später ohnehin... ich hätte dem niemals zustimmen dürfen. Ich hätte etwas sagen müssen. Aber, natürlich... man fühlte sich geehrt. Man hatte Ziele. Man wollte alles richtig machen. Man wollte etwas verändern. Arrogant... Vierunddreißig. Vierunddreißig... Wie soll das gehen? Es ist... zu viel, einfach zu viel. Ich kann das nicht. Diese Entscheidungen, wie... wie gerade eben. Ich kann das nicht. Wie soll man damit leben, wie? Sie sah wieder auf, blickte an die Decke. Wie machten alle anderen Jedi das? Wie funktionierte es? Sie dachte, sie wäre diesem Leben gewachsen. Sie war es doch auch. Sie konnte tun, was getan werden musste. Sie hatte Talente. Sie hatte Fähigkeiten. Wie kam es, dass es trotzdem nicht funktionierte? Wie? War sie einfach zu schwach, war es das?
Eowyn schüttelte langsam den Kopf, vermied den Blickkontakt.
Dieses Leben... das ist doch nicht üblich. Es macht aus einem... es macht jemanden anderen aus uns. Zumindest aus mir... Und dabei redete sie noch nicht einmal von ihren Wünschen und Träumen. Was ich getan habe... Mutlos sackte sie in sich zusammen, als sie es aussprach. Ich dachte, ich tue das Richtige. Ich dachte, es muss sein. Ich dachte, was er tut würde ohnehin nichts bewirken. Ich dachte, wenn ich gegen seinen Willen handele, dann wenigstens, weil es richtig ist. Und dabei... Jetzt flüsterte sie wieder, hatte einen Fixpunkt neben Calads Kopf gefunden. Dabei hat er Kyrans Leben gerettet. Ich lag falsch. Ich habe mich geirrt. Schon wieder. Und wenn ich Fehler mache... dann leiden Leute. Ian sagte mir einmal, die Jedi seien arrogant, und ich habe ihm widersprochen. Dabei hatte er so Recht... Es war so arrogant von mir zu denken, dass ich es besser weiß, und es passt so gut zu allem anderen... Ian... Ihr Blick wanderte zu seiner beinahe reglosen Gestalt im Bactatank und blieb dort hängen. Er hingegen versucht alles, um nicht in alte Muster zurückzufallen. Und dabei braucht er es so gut wie nie... Er tut jetzt das Richtige. Er tut das, wovon er überzeugt ist, und auch, wenn er mir wahrscheinlich widersprechen würde, er kennt seinen Weg. Irgendwie, in gewisser Weise... War das üblich? Vielleicht war es wieder arrogant zu behaupten, dies wäre nicht üblich... Nicht nur vielleicht. Wieder arrogant, wenn sie dachte, sie musste doch wissen, wie es ging... Sie drehte sich im Kreis. Das war nicht sie, zumindest nicht die, die sie einmal gewesen war. Jeder entwickelte sich weiter, ja... aber in diese Richtung? War es das, was die Jedi aus ihr machten? Musste das so sein, verlor man sich automatisch selbst? Oder lag es an ihr? Oder an ihren Fähigkeiten? Es musste an ihr liegen, an anderen war es ihr noch niemals aufgefallen.
Aber sie musste aufhören. Wenn sie weitersprach, dann kamen Dinge nach oben, die nicht nach oben kommen durften, alles der letzten Wochen und Monate. Ihre vollen Zweifel. Sie war ohnehin schon hart an der Grenze, hatte schon zu viel gesagt, gut möglich, dass Calad schon jetzt dafür sorgen würde, dass sie erst einmal aus dem "Betrieb" gezogen wurde. Manchen mochte es helfen, über Dinge zu reden... Eowyn bemerkte davon momentan nichts.
Sie riss ihren Blick von Ian los, zwang sich schließlich, ihren Gegenüber anzusehen.
Vielleicht hättet Ihr genauso gehandelt. Aber Ihr kennt Ian nicht. Er vertraut Euch nicht, vertraut nicht darauf, dass Ihr hinter ihm steht. Ihr wisst nicht, was Alisah ihm bedeutet. Genaugenommen wusste sie es auch nicht... nicht genau. Nicht hundertprozentig, aber... sie kannte zumindest ein bisschen die Hintergründe. Ihr versteht nicht, weshalb das hier so wichtig für ihn war.
Ich weiß das alles.
Ich weiß, dass ich tief in seine Selbstbestimmung eingegriffen habe. Ich denke immer noch, was er getan hat war Irrsinn, aber... der Erfolg gibt ihm Recht. Was ich getan habe... vielleicht, vielleicht geht es gut, und Kyran hat genug Kraft, weiterzuleben. Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, was ich in vollem Bewusstsein gemacht habe, was ich in Kauf genommen habe. Ich habe in Kauf genommen, dieses kleine Wesen sterben zu lassen. Noch mehr, ich bin sogar davon ausgegangen. Versteht ihr nicht?
Dass Ian das genauso sehen würde, dass er sie verachten würde, für diese Sache und dafür, seine Entscheidung missachtet zu haben, das war beinahe nebensächlich. Beinahe.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Coruscant-System | Coruscant | Unteren Ebenen | Ebene 652-E | Straße | Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Wonto Sluuk, Leland Fontain, Skit, Knuckles (NSC), Ben (NSC)

Es war vorbei. Zumindest beinah, rief sich Arkadi in Erinnerung und behielt wachsam die Straße im Auge. Noch waren sie nicht in Sicherheit, noch konnten Infizierte oder andere Bedrohungen auftauchen und die Rettung des Trupps gefährden. Der blonde Agent kämpfte seine Erschöpfung nieder und zwang sich, genau auf jedes verdächtige Geräusch, jede Bewegung zu achten, und auch während verletzte Junge schließlich in den endlich eingetroffenen Speeder verladen wurde hielt der ehemalige Soldat Wache, die Hand an der Blasterpistole, dann stieg auch er ein.

Der Speeder beschleunigte und stieg in die Höhe, Stockwerk um Stockwerk ließ er die Todeszone hinter sich. Es war beinah surreal, das Glitzern der Sonne auf den gewaltigen Wolkenkratzern zu sehen und zu wissen, dass nur wenige Kilometer unter ihnen Schreckliches geschah. Eine Weile starrte er einfach nur hinaus, dann unterhielt er sich gedämpft mit Arlen, der Jedi-Ritter wirkte ebenfalls müde und von den Ereignissen gezeichnet und machte sich Vorwürfe, dass die Situation im Lazarett anders gehandhabt hätte werden müssen. Der Agent hielt kurz inne, dann sah er dem Sith in die Augen und deutete mit einer Hand auf die Lebewesen, die ihrem Alltag nachgingen.


„Wir haben getan, was notwendig war. Damit sie es nicht müssen.“

Meinte er leise, aber mit Bestimmtheit in der Stimme. Sie kamen nicht mehr zu vielen weiteren Worten, denn nach einem Funkspruch änderte der Konvoi die Route und flog nun in Richtung Jedi-Tempel, der erst kürzlich wieder von dem Orden in Besitz genommen war und nun, noch immer von den Narben der imperialen Besetzung gezeichnet, als Krankenstation diente. Das Gebäude war eindrucksvoll und ragte heraus, doch konnte Arkadi im Moment dessen Schönheit nichts abgewinnen. Früher hätte er Stift und Zeichenblock genommen, doch das...das war in einem anderen Leben gewesen.

Mit Hilfe der Macht wurde Ben zum Eingang gebracht und dort wartenden Helfern übergeben. Arkadi ahnte, dass die Chancen sehr schlecht standen, und hielt sich etwas abseits, dann aktivierte er seinen persönlichen kleinen Holoprojektor und flackernd erschien die Abbildung einer humanoiden Gestalt, deren Stimme und Aussehen bewusst verzerrt waren.


„Identifizierung?“

Fragte die Person kühl und ohne Umschweife.

„Duval, Arkadi. Lieutenant, Dienstnummer PX-229876. Authorisierungscode „Blau“, hohe Verschlüsselung.“

Es dauerte einen kurzen Moment, während seine Angaben überprüft wurde, dann nickte die Gestalt.

„Bestätigt. Statusbericht.“

Arkadi hielt einen Moment inne, um seine Gedanken zu sammeln.

„Kontakt mit Agent Fontaine und seiner Einheit hergestellt. Situation im Lazarett kritisch, Evakuierung war notwendig. Befinden uns nun beim Jedi-Tempel und erwarten weitere Anweisungen.“

Erneute Schweigen, dann die knappe Antwort.

„Verstanden. Bleiben Sie zunächst vor Ort, wir übermitteln Ihnen nach Lagebesprechung neue Befehle. Ende der Übertragung.“

Das Holo flackerte und erlosch, Arkadi verstaute es und gesellte sich wieder zu den anderen. Es war noch nicht vorbei.

[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Lieutenant Arkadi Duval, Arlen, Wonto Sluuk, Leland Fontain, Skit, Knuckles (NSC), Ben (NSC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung – mit Siva, Ribanna, Tara, Rick, Ian, Ji Vewis, Alisah, NPCs


Das Schicksal, die Macht oder wer auch immer schien es nicht gut mit ihnen zu meinen, doch plötzlich änderte sich alles. Durch Hilfe der Medizin, der Geräte, einer ehermaligen Ärztin,einer fleißigen und kompetenten Padawan (Ribanna), einem aufopferndem Jedi (Ian) und einer hilfsbereiten Jedi (Siva) und einer Jedi-Heilerin, gelang es das Kind zu retten. Es wurde langsam stärker, doch was noch viel mehr Wunder bewirkte, war die Macht in dem Kind und vor allem die Mutterliebe, die Alisah dem Kind gab. Die tröstende Wärme, der Geruch, der beruhigende Atem der Mutter und die Verbindung zwischen Mutter und Kind. Die Idee von Ribanna, dass Kind auf die Brust der Mutter zu legen war wirklich sehr gut gewesen. Tara beobachtete jeden Handgriff, ob alle Schläuche noch saßen, doch das alles war kein Problem.


“Schonmal darüber nachgedacht Ärztin zu werden oder Jedi-Heilerin?”


Fragte Tara ihre Padawan freundlich und anerkennend.


“Du hättest das Talent dafür. Deine Idee war wirklich sehr gut. Überhaupt hast du wirklich tolle Arbeit geleistet und dies trotz der stressigen und neuen Situation. Ich bin stolz auf dich. Gut gemacht, Padawan.”


Lobte sie die junge Frau und beobachtete dann zufrieden Alisah und das Kind, welches nun einen Namen bekam. Die Nähe zu ihrem Kind, würde auch Alisah gut tun und sie besser genesen lassen. Anscheinend war die Macht doch nicht so gegen sie, auch wenn es jede Menge Mühen gekostet hatte und Ian sich selbst ziemlich aufgeopfert hatte, um Alisah und das Kind zu retten.


“Ein schöner Name, Alisah. Deinem Kind geht es dem Umständen entsprechend gut. Der kleine ist stark und ein Kämpfer. Er und du werdet wieder gesund, da bin ich mir sicher. Ihr seid beide über dem Berg, wenn ich mir die Werte ansehe. Dein Baby muss noch einige Wochen hier bleiben müssen , aber du wirst es aufwachsen sehen können und es wird genau wie alle anderen Kinder sein, nur mit Machtbegabung.”


Sagte Tara aufmunternd und hatte auch wirklich ein gutes Gefühl. Das Kängeruhen war auch eine Form von Heiltrance. Bei dem Anblick von Alisah mit ihrem Kind, kamen Tara nun endlich vor Rührung die Tränen und all der Stress der vergangenen Stunden fiel von ihr ab.


Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung – mit Siva, Ribanna, Tara, Rick, Alisah, Neugeborenes
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

„Die Freude liegt ganz auf meiner Seite“, erwiderte Calad mit einem ehrlichen Lächeln. In der ganzen letzten Zeit hatte er vermehrt als Arzt und weniger als Jedi gearbeitet, auch wenn diese Dinge kaum voneinander zu trennen waren. Einmal nicht auf ein infiziertes Wesen zu treffen, tat in jedem Fall sehr gut und Calad mochte es, neue Gesichter kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen und was Eowyn betraf, so erhärtete sich der Verdacht des Jedi, dass es ihr vielleicht gut tun konnte, auch einmal ins Gespräch zu kommen.
Was Eowyn mit einem Riesenwurm meinte, war Iv zwar unklar, aber er lachte dennoch.
„Na, dass hoffe ich wohl.“ Dass er attackierend war, war auszuschließen und auch was den Riesenwurm betraf, bestand wohl keinerlei Gefahr. Zu den Selbstverständlichkeiten sagte Iv nichts, denn sicher war es nicht sinnvoll, Dinge als selbstverständlich hinzunehmen, auch wenn Hilfe zu den Dingen gehörte, die geleistet werden mussten. Sie waren mehr Pflicht als Selbstverständlichkeit. Gerade wenn Dice ein reuevoller Sith war, wäre es eine Verletzung des Kodex gewesen, ihn im Stich zu lassen, vor allem wenn man bedachte, was er vor Stunden auf sich genommen hatte.

Was schon üblich war? Iv wusste nicht, ob die Frage von Eowyn rein rhetorischer Natur war, für ihn bedurfte es hier aber einer Antwort.
„Leider ist es üblich geworden, die Frage nach dem Befinden als Höflichkeitsfloskel zu verwenden. Was die Antworten wieder zu Floskeln machen. Eigentlich ist es traurig und bedenklich, dass wir so tagein tagaus lügen und das, obwohl wir als Jedi es doch besser wissen sollten.“ Eine kurze Pause folgte, in der er, nach seiner durchaus ernsteren Mine, zurück zu seinem Lächeln fand. „Aber ich lasse mich schon wieder hinreißen.“ Iv hatte zahlreiche, leidenschaftliche Gespräche über dieses Thema und ähnliche geführt, denn ihm gefiel der neue Wind, der seiner Meinung nach im Orden wehte, nicht unbedingt. Lianna war eben nicht Coruscant und ihm ging die Familiarität verloren. So unscheinbar, wie Lianna war, schienen auch so manche Gespräche geworden zu sein.

Aus Eowyn brach schließlich mehr hervor und Iv gab ihr die Zeit, auszusprechen, ohne sie selbst dabei zu unterbrechen, auch wenn er vielleicht schnell etwas hätte zwischenfügen können. Zu jung. Er hatte damals anders gedacht und hatte nicht schnell genug lernen können, um unbedingt aufzusteigen. Erneut rieb er sich, nachdenklich über das Kinn. „
Glaubt ihr, dass es Euer Rang ist, der Euch die Entscheidung fällen ließ, einzugreifen? Hättet ihr als Padawan anders gehandelt?“
Iv wagte das zu bezweifeln, würde sich aber nicht anmaßen, diese Antwort vorzugeben. „Ich glaube, dass nicht allein der Rang etwas über die Verantwortung sagt, die wir tragen. Wir packen diesen Rucksack selbst und setzen ihn uns auf und dabei vergessen wir allzu oft, dass es nicht allein Verantwortung ist, die wir eingepackt haben, sondern auch den eigenen Anspruch. Was die Last schwerer erscheinen lässt, als sie ohnehin schon ist. Wir treffen jeden Tag viele kleine wichtige Entscheidungen und am Ende müssen wir auch damit leben, eine Entscheidung nicht getroffen zu haben.“ Vielleicht wurde es im Alter leichter, mit seiner Verantwortung umzugehen, weil man im besten Falle lernte, dass Akzeptanz hierbei eine tragende Rolle spielte.
Ganz offensichtlich hatte Eowyn ein sehr großes Problem mit der Entscheidung, die sie getroffen hatte und war es auch ein Nichtakzeptieren, dass ihr dieses Kopfzerbrechen bereitete?

„Auch wenn ich ihn nicht kenne, bin ich sicher, dass er von Euch das gleiche behaupten würde.“ Wahrscheinlich sah oder sieht auch er sich längst nicht auf dem richtigen Weg. Dabei wurde eine wichtige Sache aber so oft außer Acht gelassen. „Meinen Schülern habe ich versucht zu erklären, dass nicht das Ende des Weges von großer Bedeutung ist, sondern der Weg an und für sich.“ Den Jedi drängte aber auch noch etwas anderes zu sagen und so bemühte er sich, nicht zu schulmeisterlich zu klingen. „Erlaubt mir eine weitere Frage. War es wirklich Arroganz, die Euch dazu verleiten ließ, einzugreifen? Wart Ihr sicher, es besser zu wissen als er? Oder habt Ihr ihn nicht vielleicht deshalb geblendet, weil Eure Sorge um ihn so groß war? Und seid Euch über eines sicher: Gelitten hätten heute die gleichen Personen, auch ohne Euer Einwirken.“
Sicher, er kannte Ian Dice nicht, wusste nicht, weshalb ihm seine Hilfe so wichtig war. Vielleicht trug er die Schuld eines Sith mit sich und versuchte wiedergutzumachen, doch das spielte keine Rolle, zumindest nicht nach Calads Ansicht. Außerdem glaubte er Eowyns Ansicht zu verstehen, doch sie lag dabei so falsch, wie sie nur falsch liegen konnte. Ihr das direkt ins Gesicht zu sagen, hätte sicher keine Wirkung gehabt und es wäre auch nicht die Art von Calad gewesen. Man erreichte wesentlich mehr, wenn man nicht wiedersprach, sondern zum Nachdenken anregte.
„Möchtet Ihr wissen, was ich als Jedi und Arzt, aber auch als Mensch gesehen habe?“
Eine kurze Pause folgte, in der er sich sicher war, dass Eowyn die Antwort zumindest zulassen würde. Ob hören? Vielleicht.


„Als Jedi habe ich gesehen, wie ihr eine Machttechnik abgebrochen habt, die im Orden der Jedi bisher nie genutzt wurde. Eine destruktive Attacke, aus den Riegen der Sith, die zwar keinem anderen, aber sehr wohl dem Einsetzer geschadet hat. Wenn ich nach der Sicht eines Arztes gehe, habt ihr einem erwachsenen Mann sehr wahrscheinlich das Leben gerettet. Ob seine Hilfe anschlagen würde, war nicht sicher. Dass die Technik ihm bei längerer Anwendung das Leben gekostet hätte, hingegen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Ihr habt das Ausmaß gesehen, seine Schulter, sein Arm, seine Hand. Der Herzinfarkt wäre kein leichter gewesen. Alisah und das Baby sind schon vor ihm behandelt worden und die Chancen standen nicht gut, weder bei seinem Einsatz, noch bei allen anderen Vorkehrungen. Ihr hättet einen sehr sicheren Tod aufgehalten. Aber umgebracht hättet Ihr niemanden, denn dass das Kind geschwächt war und ist, liegt nicht an Eurem Einschreiten.“ Der Lebensentzug hätte Ian sehr wahrscheinlich das Leben gekostet, hätte er ihn weiter ausgeführt. Eine Sicherheit gegen eine Unsicherheit abzuwägen war nicht klug. Und hatte Ian wirklich gewusst, dass er erfolgreich sein würde? „Aus meiner menschlichen Sicht, habt ihr dem Menschen aktiv geholfen, der Euch viel zu bedeuten scheint. Was an Hilfe zu leisten wart, habt Ihr gegeben. Dem Menschen, der Euch nahe steht.“ In Kauf genommen, dass Kyran starb? Es drängte Iv, ihr deutlich zu widersprechen. „Dass Alisah krank wurde und das es nicht gut um ihr Baby stand, war nichts, wofür auch nur einer von uns verantwortlich war. Wir haben alles versucht um ihr und ihrem Baby zu helfen und hätten diese Vorarbeiten nicht stattgefunden, wer weiß, was dann geschehen wäre. Wir haben in Kauf genommen, Alisah Medikamente zu geben, die ihrem Kind vielleicht zum Schaden gereicht hätten. Und mit wir meine ich alle Ärzte in diesem anderen Raum, die die Hauptverantwortung trugen. Wir haben in Kauf genommen, eine solche Technik wie die, die Ian Dice angewendet hat, nicht auszuprobieren. Und warum? Nun, vielleicht könnt Ihr mir diese Antwort geben.“


Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

Eowyn runzelte kaum merklich die Stirn. Calad hatte nicht Unrecht mit dem, was er da über Höflichkeitsfloskeln sagte. Und sie musste zugeben, dass sie wohl zu jenen gehörte, die in diese Schublade hineinpassten. Sie sollten es besser wissen... ja, sicher doch, aber... nein, er hatte schon Recht. Es gab da kein Aber, Ehrlichkeit gegenüber anderen und sich selbst sollte auch in solchen kleinen Dingen an der Tagesordnung sein. Ausnahmen bestätigten die Regel, bestimmt, aber... im Allgemeinen? Sie sollte sich das, was er sagte, zumindest gut im Kopf behalten. Und hinter die Ohren schreiben. Nein, nein, Ihr habt ja nicht Unrecht... antwortete sie murmelnd. In dem Sinne war es nicht schlimm, sich hinreißen zu lassen.

War es richtig gewesen, diesem beinahe Fremden so viel zu erzählen? Aber mit wem sollte sie sonst reden? Und sie musste reden, denn diese Sache brodelte in ihr und würde sie zerreißen, wenn sie nichts dagegen unternahm, das merkte sie deutlich. Auch nach Stunden voller Schlaf hatte sich daran nichts geändert. Ja, wenn jemand hier wäre, den sie kannte... Joseline von ihr aus, oder... ja, wer denn? Alle, die sie einmal gekannt hatte, waren weit verstreut, sie hatte teilweise seit Jahren nicht mehr mit ihnen geredet. Da war es einfacher, mit jemandem zu sprechen, der sie nicht kannte. Wes musste irgendwo hier sein, aber er war vermutlich ohnehin beschäftigt, und außerdem... das Gleiche wie bei allen anderen. Nein. Es war unangenehm, sehr sogar, aber sie hatte keine Wahl. Sie musste es zumindest versuchen.
Der Jedi vor ihr hörte ihr zu, und das war schon einmal gut so - wenn er sie unterbrechen würde, sie wusste nicht, ob sie weitermachen würde.
Eowyn schüttelte auf die Frage, ob der Rang für ihre Entscheidung verantwortlich wäre, den Kopf.
Nein. Nein, sicher war er das nicht... Das war lächerlich. Was sie damit meinte... Man erwartete gewisse Dinge von ihr. Eine Ritterin hatte sich nicht hundertprozentig im Griff? Nun, in Ordnung, sie hatte noch viel zu lernen. Aber eine Großmeisterin? Die sollte es doch besser wissen. Missionsleitungen, Verantwortung. All das waren Dinge, die durchaus vom Rang abhingen, aber... Ja, es hatte nichts mit heute zu tun. Aber... Aber. Aber sie fühlte sich zu jung. Ganz einfach. Sie war noch nicht so weit... sie brauchte mehr Hilfe.

Sie packte sich den Rucksack selbst? Natürlich. Natürlich. Mit dem Rang kam selbstverständlich keine Verantwortung... und Anspruch? Selbstverständlich hatte sie einen Anspruch, wie vermutlich jeder andere Jedi auch! Ein Jedi ohne Anspruch... das wäre ein Jedi, dem alles egal war. Wunderbar.
War es wirklich eine so gute Idee gewesen, jetzt zu sprechen? Eowyn war sich da nicht mehr sicher. Sie hatte jetzt keine Kraft für philosophische Gespräche, für Analysen. Sie wünschte einfach nur... sie wusste nicht einmal, was sie wünschte. Sie wünschte, das alles wäre nicht passiert. Sie wünschte... ja, sie wünschte einmal wieder, sie wäre jemand anderes.

Wenn Ihr meint... antwortete sie ausweichend, wollte sich jetzt nicht darauf einlassen. Es war richtig einen Anspruch zu haben. Und die Verantwortung... sie hatte sie nie gewollt und wollte sie auch jetzt nicht. Aber was sollte sie tun, was? Sie hatte die Fähigkeiten, es wäre Irrsinn, sie nicht einzusetzen... Vielleicht musste sie nur kräftiger werden, um den Rucksack zu tragen. Ganz einfach.

Ob Ian wirklich das Gleiche behaupten würde? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht - schließlich kannte er sie, kannte zumindest einen Teil ihrer Probleme und wusste genau, dass
sie nicht wusste, wohin ihr Weg sie führen sollte, oder welchen sie überhaupt nehmen sollte. Und der Weg war wichtiger als das Ziel? Eowyn schüttelte ungläubig den Kopf. Das war einer dieser Kalendersprüche, die einen beruhigen sollten... aber es war nicht wahr. Zumindest nicht komplett. Beides war wichtig, Weg und Ziel - und was war, wenn sie kein Ziel hatte, und der Weg selbst ebenfalls furchtbar war, so wie momentan? Was nutzte der ach so tolle Weg, wenn sie nur Irrwege ablief oder im Kreis? Bei der Macht, sie hoffte inständig, dass sie selbst ihren Padawanen lebensnahere Hinweise gab. Calad mochte sympathisch sein und versuchte sicher, ihr zu helfen, aber... nein, hilfreich war das nicht. Vielleicht gerade, weil er sie nicht kannte... Wenn man einen Weg hat, den man beschreiten kann, dann mag das hilfreich sein, ja. Verzeiht, wenn ich so direkt bin. Aber wenn man die Böschung entlangläuft oder sich den Weg gar durch einen Dschungel selber bahnt und noch nicht einmal weiß, wo Norden oder Süden ist - wie passend - dann hilft das alles nichts. Ja, genau so fühlte sie sich wohl. Da war kein Weg, keine Linie - sie tat irgendetwas, während sie versuchte, sich den Weg irgendwie zu bahnen...

Sie blickte ihrem Gegenüber klar ins Gesicht. Arroganz? Zum Teil, ja, ganz sicher. Ich habe doch schon gesagt - ich dachte, ich wüsste es besser. Ich dachte, er irrt. Ich dachte, das Kind überlebt ohnehin nicht. Ich dachte, ich habe Recht. Ich dachte... ich dachte. Und ja, der andere Teil war Sorge, um ihn - und um mich. Hatte sie das gerade wirklich zugegeben? Da war es wieder. Eine Großmeisterin durfte so etwas nicht empfinden. Sie ließ sich von ihren Gefühlen nicht beeinflussen. Macht es das nicht noch viel schlimmer? Arroganz, Egoismus... Und das alles bei einer Entscheidung, die Leben betraf. Und zwar nicht meines. Langsam schüttelte Eowyn den Kopf. So etwas durfte nicht sein. Es war peinlich, es war blamabel. Und sie wünschte, sie hätte nicht damit angefangen - aber wenigstens das, wenigstens das war richtig. Jemand musste die Wahrheit wissen. Dann konnte man ihr wenigstens nicht vorwerfen, all das niemals reflektiert zu haben.
Hätten die gleichen Personen gelitten? Sicher. Ian... sie wagte es kaum zu denken, aber Ian... Ian wäre vielleicht nicht mehr. Alisah? Hätte Kyran, dem es vermutlich um einiges besser gehen würde als jetzt... Und wer litt momentan schon? Sie? Das hier war nichts im Gegensatz dazu, wie sie gelitten hätte, wenn sie Ian hätte gehen lassen. Insofern untermauerte es nur ihre egoistische Motivation, war eigentlich eine viel zu milde Strafe für alles.


Nur zu, seufzte sie, bevor Calad weiterredete. Vielleicht hatte sie ja Glück und es war etwas dabei, das ihr half... nun war sie mitten in diesem Gespräch und würde es auch zu Ende bringen.
Und nein. Natürlich half es nicht, denn der Jedi hatte ihr Hauptproblem nicht verstanden.

Ich habe durchaus verstanden, was dieser Einsatz bedeutet hat, aber das spielt keine Rolle. Ians Leben gerettet? Was, wenn er es gar nicht gerettet haben wollte? Was, wenn er es geben wollte für diesen kleinen Kerl? Seit wann habe ich das Recht, über das Leben von jemand anderem zu bestimmen? Ja, Ian wäre gestorben. Aber ich habe ihn von dem, was er unbedingt tun wollte, abgehalten, weil ich so arrogant und egoistisch war. Ich. Ich, nicht er. Hätte ich ihn gewähren lassen - ja, ich will nicht einmal daran denken. Aber es wäre seine Entscheidung gewesen. Ganz alleine. Indem ich eingegriffen habe... Dass Kyran nicht gestorben ist habe ich der Macht zu verdanken, oder ich weiß nicht wem. Aber ich habe fest damit gerechnet. Ich habe gewusst, was geschehen wird, und habe dennoch nur an mich gedacht, und daran, dass er wahrscheinlich falsch liegt. Sagt mir bitte, wo ist das richtig?
Ian steht mir nahe, ja, er steht mir vielleicht zu nahe. Gefühle, Liebe - das darf mich nicht beeinflussen. Aber das hat es getan. Das hat es getan...
flüsterte sie und schloss kurz die Augen. Die Jedi und Ian. Sie hatte gewusst, dass sie sich früher oder später entscheiden musste. Aber nicht so früh. Nicht so früh... Und nicht jetzt. Zusammenreißen. Sie öffnete wieder die Augen.
Ich hätte es vielleicht nicht umgebracht. Aber ich hätte es sterben lassen - ist das wirklich so ein großer Unterschied?
Und natürlich hat es niemand ausprobiert.
Hart lachte sie auf. Es ist Irrsinn. Es ist Wahnsinn... Niemand käme auch nur auf den Gedanken, aber auch darum geht es nicht. Es geht darum, dass Ian es tun wollte, und ich ihn davon aktiv abgehalten habe. Einfach so. Weil ich es wollte. Ich. Angewidert verzog sie das Gesicht. Nein, das Gespräch half nicht. Im Gegenteil. Es machte alles nur noch schlimmer. Viel schlimmer. Sie konnte so nicht einmal verdrängen.
Ich wollte nie so sein, aber irgendwie ist das hier aus mir geworden.


Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Medizin. Abteilung: Alisah, Ribanna, Siva, Tara, Rick, Eowyn, Ji und Ian


Der Anblick war Herz zerreißend und Ribanna schluckte. Die emotional aufgeladene Situation trieb einem die Tränen in die Augen! Die Mutter hatte ihr Kind in den Armen! Sie meinte, ihr Sohn sei wunderschön. Sie war so glücklich und es war so schön nach all dem ganzen Stress, diesen wundervollen Moment miterleben und genießen zu können. Das Kleine begann sich sogar leicht zu regen und seine kleinen Fingerchen ergriffen erst ein Stück Stoff des Hemdes, welches Alisah trug und umklammerten dann einen Finger von ihr, als sie ihn hinhielt. Es schien anhand der Grimassen, die es zog, sogar zu schreien. Endlich regte sich das Kind! Hören konnte man es nicht, denn es hatte den Beatmungsschlauch im Hals und hätte sicherlich auch noch kein kräftiges Stimmchen gehabt. Dafür brauchte es eine starke Lunge!

Doch Einige schienen hier am Bett zu fehlen! Ian hatte sich wohl irgendwie total verausgabt und geschwächt und benötigte selber Hilfe.

Alisah bestätigte mit einem Nicken auf den Vergleich im Aussehen, den Ribanna anstellte, dass der Kleine seine Nase und den Mund von ihr hatte und meinte, dass die Augen von Radan wären. Putzig, wie alles so vererbt wurde! Besorgt dachte Ribanna an Radan, doch bemühte sich ihr Lächeln aufrecht zu halten, denn Alisah sollte dieser wundervolle Moment nicht genommen werden. Doch die Padawan, Tara und Rick wussten mehr als alle Anderen! Sie hatten die Rasenden erlebt und wussten Radan dort draußen, genau in der Gegend, wo alles aus dem Ruder gelaufen war und hatten dort das letzte Mal Kontakt zu ihm gehabt und das war eine gefühlte Ewigkeit her! Ribanna machte sich mittlerweile keine großen Hoffnungen mehr, ihn je wieder zu sehen!


Tara meinte nun lobend zu Ribanna, ob sie schon mal daran gedacht hätte, Jedi-Heilerin oder Ärztin zu werden? Sie meinte, Ribanna hätte gute Arbeit trotz des Stresses geleistet. Auf das Gesicht der Padawan huschte ein stolzes zufriedenes Lächeln. Tara drückte sich so aus, dass sie sich dafür eignen würde. Ja, Ribanna mochte es, den Leuten zu helfen. Im Tempel tat sie es durch Zuhören, Mitgefühl und Worte und natürlich durch Beten. Hier hatte sie zum ersten Mal tatkräftig zugepackt! Es hatte trotz allem Stress Spaß gemacht! Sie hatte einfach versucht, nicht nur herum zu stehen, sondern umsichtig behilflich zu sein, denn im Machtgebrauch war sie noch nicht unterrichtet worden und konnte auf diese Weise nicht hilfreich sein. Sie hatte geholfen, wo sie gebraucht wurde und war ihrer Meisterin, der Versierten auf medizin. Gebiet, zur Hand gegangen, die sich um die medizinische und nicht unrelevante Seite gekümmert hatte. Sie war stolz auf das Lob ihrer Meisterin.

“Danke, das hört man gerne! Nein, bisher habe ich noch nicht an Derartiges gedacht! Ich weiß noch nicht genau! Vielleicht?! Es hat mir große Freude bereitet! Was macht denn eine Jedi-Heilerin alles?”

Ribanna schenkte ihrer Meisterin ein strahlendes Lächeln und dann Alisah und ihr Blick landete beim Baby.

“Ich fand es aber auch enorm, wie du bei so einem winzigen Kind den Beatmungsschlauch gelegt hast und dabei das winzige Kind nicht verletzt hast! Und so schnell! Du warst doch sicher auch schon eine ganze Weile aus deinem Beruf heraus, oder?”,

gab sie anerkennend an ihre Meisterin zurück.

Bei dem Frühchen war alles so klein und sie wollte sich nicht vorstellen, wie schwierig es gewesen war, den Beatmungstubus durch den Mini-Kehlkopf zu schieben. Schließlich durften dabei die Stimmritze und Stimmbänder nicht beschädigt werden oder alles völlig falsch liegen und statt der Lunge den Magen aufblähen! Es hatte jedenfalls gefährlich ausgesehen!

Alisah bedankte sich bei allen! Ribanna legte ihr ihre Hand auf die Schulter.


“Nichts zu danken! Das war doch selbstverständlich! Das hättest du auch für uns getan! Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, eines Jedi Pflicht!”

Ribanna lächelte Tara an. Das Verständnis für die Jediphilosophie hatte sie noch vor Antritt der Anmeldung zur Jediausbildung im Orden verinnerlicht, war ihr dies alles nicht fremd. Im Tempel der vier Elemente war es nicht anders gewesen! Diese Philosophie lebte sie von klein auf. Deshalb war sie zu den Jedi gegangen! Hier fühlte sie sich hingezogen! Hier passte sie hin!

Alisah, du und dein Kind, habt nur eine Aufgabe, gesund zu werden und zu Kräften zu kommen, dann sind wir alle froh und glücklich!”

Ribanna grinste Tara und Siva an. Das war aller sehnlichster Wunsch!

Jetzt fragte Alisah nach Ian. Ribanna zuckte mit den Schultern. So richtig wusste sie nicht, was mit ihm war. Sie hatte seinen Arm vor Augen und brachte das Thema auf den Namen, den das Kind noch brauchte und Alisah ging zum Glück darauf ein. Siva ermutigte sie auch dazu. Alisah wählte einen schönen Namen für das Kind aus! Kyran!


“Ja, das passt gut zu ihm!”,

munterte Ribanna Alisah weiter auf.

Siva schickte Eowyn zur Behandlung. Warum? Ribanna verstand nicht alles! In der Macht war hier ein Haufen vor sich gegangen!? Es lag aber außerhalb ihres Verständnisses! Alisah würde nun Ruhe brauchen. Ribanna nickte einsichtig. Doch sie wollte Alisah noch etwas zu trinken bringen. Nach der Geburt und vom Fieber gegeißelt, sollte sie etwas Tee trinken, um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen! Ribanna eilte in die Teeküche und kam kurz darauf mit einem Becher mit Tee mit Traubenzucker für einen Energieschub mit einem Strohhalm bestückt zurück und hielt Alisah den Strohhalm hin. Schließlich hatte Alisah das Kind im Arm. Ribanna erklärte ihr dann noch wegen erneuter Fragen, die natürlich nicht ausblieben:

“Jeder Einzelne hier von uns hat seinen Teil dazu beigetragen, dass du deinen Sohn im Arm haben kannst!. Siva beispielsweise hatte den Monitor mit deinen Vitalwerten stets fest im Blick! Doch Ian ging dabei an seine Substanz! Zuerst stärkte dich Ian. Tara machte alles Mögliche nach der Entbindung mit dem Kind, was im medizin. Bereich lag! Der Medidroide kümmerte sich medizin. um dich! Um die Nachgeburt und so! Dann eilte Ian zu dem Kind, gerade zur rechten Zeit in einem kritischen Augenblick, als seine Herzschläge durch das aggressive Virus, durch die Nebenwirkungen von dem Medikament dagegen und durch die Unreife schwächer wurden und er machte irgendwas mit der Macht und dem Kind ging es besser und es stabilisierte sich und Eowyn unterband dies aber, denn sie hatte Angst um Ian, denn er sah plötzlich immer schlechter aus und sein Arm sah aus, als würde er absterben! Es war gruselig! Ich stand dabei! Das, was er tat, schädigte ihn selbst! So viel begriff ich! Ian wurde gerade rüber gebracht, denn er braucht selber Hilfe jetzt, könnte ich mir vorstellen! Den letzten Schub hast du dem Kind mit deiner Mutterliebe und Wärme gegeben. Das Kind ist auf einem guten Weg!”

Auch Tara sprach nochmal zur frisch gebackenen Mutter als Ärztin. Sie meinte auch, das Kind wäre über den Berg! Natürlich war das Kind immer noch im kritischen Zustand, schien aber über dem Berg! Ribanna war zuversichtlich wie alle Anderen auch!

Auch diese Idee, das Kind der Mutter zu geben, war von Tara lobenswert hervor gehoben worden! Das ganze Zusammenspiel von Allen hatte dazu beigetragen, dass Alisah ihr Kind im Arm halten und sich freuen konnte! Doch was Ian da genau getan hatte, konnte sich Ribanna nicht erklären! Er selber hatte darunter gelitten, so viel stand fest!

“Um Ian kümmert man sich!”,

fügte sie noch an. Doch, was mit Eowyn war?

Siva hat recht, du solltest etwas schlafen! Das Kind kann bei dir bleiben! Keine Sorge!“

Es tat dem Kind offensichtlich gut! Und Alisah wollte es natürlich nicht wieder her geben! Außer dem medizin. Aspekt war es auch gut für den Aufbau der Mutter-Kind-Bindung. Was hatte nur Ribanna`s leibliche Mutter dazu bewogen, sie wenige Stunden nach der Geburt vor einem Tempel auf einem fremden Planeten auszusetzen? Sie würde es wohl nie erfahren! Sie schob den betrübten Gedanken fort!

“Wir schauen später wieder nach dir! Der Medidroide übernimmt jetzt! Rick bleibt bei dir!”

Ribanna entfernte sich mit Tara. Sie mussten sich auch kurz erholen! Sofort löcherte Ribanna Tara mit der Frage:

“Kann man mit der Macht spüren, wer böse und wer auf der hellen Seite ist? Ihr seid alle so besonnen geblieben, als das mit Ian war und ich zog mein Lichtschwert!? Wenn ja, kann ich es lernen, um nicht wieder so einen Fehler zu machen?! Seit wir in den Tempel kamen, wurden Waffen gezückt und im überrannten Krankenhaus musste ich sogar Gebrauch davon machen! Daher, war ich so schnell mit dem Zücken der Waffe!”,

erklärte Ribanna nochmal ihr Verhalten zu diesem Zeitpunkt, da ihr das schwer auf dem Herzen lag!


Coruscant, Jedi-Tempel, vor der medizin. Abteilung: Ribanna und Tara
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

Wenn ihr meint. Das war eine so typische Antwort dafür, dass jenes, was Iv eben erzählt hatte, längst nicht Eowyns Meinung entsprach. Es war schade, dass sie diese Sache einfach abtat, denn offensichtlich zählte sie zu jenen, die sie belastete und für die sie noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden hatte. In einer anderen Situation hätte Calad vermutlich nachgehakt, doch für den Moment befand er es besser, dieses Thema nicht zu vertiefen, denn es war nicht das einzige Päckchen, dass Eowyn gerade mit sich trug.
Auch das, was er über das Beschreiten von Wegen gesagt hatte, war für die Großmeisterin wenig hilfreich und für ein paar Minuten fragte sich Calad, ob sie nicht vielleicht auch in ihrer eigenen Trotzreaktion gefangen war. Sie kannte ihren Weg nicht, es ging nicht um den Weg, sondern um das große Ganze.
„Was würde Euch helfen, wieder zu erkennen, wo Norden und Süden ist?“ Diese Frage erschien sinnvoll, denn sie barg weder einen Vorwurf, noch eine Handlungsstrategie. Verlief man sich auf einem buchstäblichen Weg, half ein Kompass, eine Karte, das Innehalten oder auch die Frage nach dem Weg. Vielleicht konnte Eowyn mit mehr, als nur einem ‚Ich weiß es nicht‘ antworten, denn zumeist lag die Antwort in einem selbst verborgen und es galt wieder Zugang zu ihr, der Antwort und zu sich selbst zu finden. Zugang zu sich und der eigenen Selbstwirksamkeit.

Eowyn verfing sich, in Schuldgefühlen und ihren viel zu hohen Ansprüchen, denen sie selbst nicht gerecht werden konnte, weil sie diese zu hoch setzte. Doch vorhin schon, hatte sie das nicht hören wollen. Sie stellte einen Haufen Eventualitäten auf und vergaß dabei die Gegenwart, dass, was geschehen war, zumindest kam es Calad so vor. Ob sie bemerkte, dass sie sich wiedersprach? Vermutlich nicht. Der ältere Jedi sann einen Moment darüber nach, wie es sein konnte, dass diese Großmeisterin derart desillusioniert und unsicher wirkte. Jedi kamen einfach zu selten miteinander ins Gespräch, machten zu viele Dinge mit sich selbst aus und Iv befand genau das als nicht gut.

„Zunächst einmal, eine Sache, die zu bedenken vielleicht wichtig ist.“ Nicht vielleicht, sie war es sicher. „Sicher habt Ihr schon selbst an Euch bemerkt, dass ihr manche Entscheidungen automatisch trefft. Oft treffen wir dabei Entscheidungen, die wir nicht bedenken und diese treffen wir vor allem dann, wenn wir unter Druck stehen. Was eben geschehen ist, möchte ich Euch aus einer anderen Sicht erklären.“ Wenn ihr das ein wenig deutlicher wurde, half ihr das hoffentlich. „Ihr sprecht von dem, was Ian tun wollte. Aber könnt Ihr so sicher sein, zu wissen, was er wollte?“ Ihre Arroganz bestand sicher nicht darin, ihn abgehalten zu haben, oder sich selbst im Recht zu befinden. Wenn überhaupt bestand ihre Arroganz darin, so sicher zu sein, zu wissen, was Ian gewollt hatte. Doch für Calad stand fest, dass Arroganz kein Charakterzug war, der heute zur Geltung gekommen war. „Ich weiß nicht, was Ian genau dazu bewogen hat, dem Kind auf diese Weise zu helfen. Aber lassen wir das wahrscheinlichste zu, dass es sich dabei um ein Schuldgefühl gehandelt hat. Ein unschuldiges Kind stirbt, während man selbst lebt. Ein unerträgliches Gefühl. Und hier sind wir am Kern, etwas, dass für uns unerträglich ist, müssen wir erträglicher machen, um damit umgehen zu können. Oder, überspitz, um selbst zu überleben. Wir kommen an einen Punkt, an dem wir weniger rational denken. Zu viel Belastung, zu viel an etwas, dass wir nicht stemmen können, bringt uns an ureigene Instinkte. Wir können flüchten, wir können angreifen oder wir erstarren. Wirklich bewusst entscheiden wir uns nicht unbedingt. Das, was Ian dazu getrieben hat, so weit zu gehen, war sicher keine überdachte Entscheidung. Vielleicht war sie nicht einmal bewusst getroffen. Ein Staubkorn rutscht ins Auge, wir schleißen es automatisch, völlig unbewusst, um es zu schützen.“ Vielleicht gefiel ihr diese Erklärung nicht, doch das machte sie nicht weniger wahr. „Ihr habt nicht das Recht über das Leben von jemandem zu bestimmen? Richtig. Aber hat Ian dieses Recht?“ Sicher hatte er das nicht. „An was habt ihr genau gedacht, als ihr eingegriffen habt?“ Eine genaue Antwort darauf hatte Eowyn nicht gegeben. Nur an sich gedacht, gedacht, dass er sich irrte. „Weder er, noch Ihr, noch sonst jemand hätte ahnen können, ob der Einsatz des Lebensentzuges dem Kind etwas bringt.“ Was Iv eigentlich schon einmal gesagt hatte, doch Eowyn schien dies zu überhören, zu vergessen, zu bedrängen. Ob bewusst oder nicht, es spielte eine entscheidende Rolle. „Ian hat leichtsinnig gehandelt, denn am Ende hätte es gut sein können, dass beide gestorben wären. Er und das Kind.“ Was sie über Gefühle sagte, dem musste Calad einfach wiedersprechen. „Wir handeln immer unter Beeinflussung unserer Gefühle. Unsere Empathie Fähigkeit beeinflusst uns. Unser Mitgefühl beeinflusst uns. Würden wir uns nicht von unseren Gefühlen beeinflussen lassen, wären wir allesamt herzlose Wesen. Alles was wir empfinden hat seine Berechtigung und jedes Gefühl, dass wir in uns tragen ist wichtig.“ Selbst niedere Gefühle waren es.

Zwischen sterben lassen und zwischen umbringen bestand ein Unterschied. „
Und weshalb hättet ihr es sterben lassen?“ Sicher nicht, weil sie wollte, dass das Baby starb, sondern weil sie sicher gewesen war, dass es sterben würde. Alle Anzeichen hatten darauf hingedeutet.
Erneut beharrte Eowyn darauf, falsch gehandelt zu haben und das, obwohl sie benennen konnte, dass das, was Ian getan hatte, Irrsinn gewesen war und abermals behauptete sie, dass Ian etwas getan hatte, was er auch so gewollt hatte. „
Ich stelle Euch eine andere Frage. Ich habe Euch bereits gesagt, dass ich ihn abgehalten hätte, hättet Ihr es nicht getan. Habt Ihr eine Idee davon, warum?“
Sie ging viel zu hart mit sich ins Gericht und wenn sie damit nicht bald aufhörte, schadete sie sich noch ernsthaft damit. Selbstzweifel dieser Art waren höchst ungesund und es war traurig, dass Eowyn sich derart schlecht machte.

„Ich sehe keine arrogante, oder egoistische Person vor mir. Ich sehe jemanden, der besorgt war und der versucht hat, dass richtige zu tun. Das richtige in einer Situation, in der Sorge und Angst sehr groß waren. Außerdem sehe ich jemanden, der eingeschritten ist und das nicht für sich selbst, sondern für jemanden, dessen Leben offensichtlich auf dem Spiel stand. Was würde geschehen, wenn Ihr für einen Moment versucht, diesen Blickwinkel zu teilen?“ Ob sie das überhaupt konnte?

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

So eine einfache Frage. Sie klang so einfach... Eowyn starrte Calad an. Was ihr helfen würde? Es war eine einfache Frage. Einfach! Warum war sie selbst bisher nie darauf gekommen? Naja, das war sie vielleicht. Aber hatte genau aus diesem Grund nicht weitergedacht - weil sie keine Antwort hatte. Was sollte ihr schon dabei helfen?
Sie sackte in sich zusammen, vergrub erneut ihr Gesicht in ihren Händen.
Ich habe keine Ahnung, flüsterte sie. Einatmen, Ausatmen. Was würde ihr helfen? Da musste etwas sein. Ja, aber diese Dinge waren... unrealistisch bis unmöglich. Sie würden niemals eintreten, daher... nicht hilfreich. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und richtete sich wieder ein wenig auf. Frieden. Frieden würde helfen... Ja, dieser elende Krieg... Sie hatten Frieden? Dass sie nicht lachte... Aber sie durfte das nicht laut sagen. Durfte sich nicht verraten. Ich meine, richtigen Frieden. Dauerhaften Frieden... Frieden wie zu der Zeit, als sie noch Padawan gewesen war. Ein Leben ohne die Macht... Ohne dieses Talent gäbe es auch diese Bürde nicht. Und sie konnte einen Weg einschlagen, der anders wäre als dieser.. ganz ohne das Bewusstsein dafür. Zeit... Zeit. Ja, Zeit. Wie viele Tage waren sie auf Lianna gewesen? Nicht genug, einfach nicht genug... waren sie überhaupt schon wieder richtig genesen? Sie brauchte Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Um endlich wieder einmal richtig gelassen zu werden, um Sport zu machen, um Dinge zu tun, die sie liebte. Sie hatte trainieren wollen - auch das war schief gegangen.
Ihre Mutter. Sie brauchte ihre Mutter... sie brauchte sie vielleicht so sehr wie lange nicht mehr, vielleicht wie noch nie. Das war zu persönlich, niemals würde das ihre Lippen vor diesem fremden Jedi überqueren. Aber Eowyn vermisste sie, wünschte sich sehnlichst, sie könnte mit ihr sprechen - nur dieses eine Mal. Sich von ihr führen lassen, sie wüsste bestimmt, was zu tun war... verbissen kniff sie die Lippen zusammen. Zusammenreißen. Das war absolut unmöglich. Absolut, und es half nicht.
Sie schüttelte den Kopf.
Ich weiß es nicht. Da ist nichts... nichts, das machbar ist. Eowyn verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Vermutlich hätte ich es ohnehin schon längst getan, wenn ich gewusst hätte, was... Aber genau das ist es ja. Mutlos blickte sie ins Leere. Ich weiß es nicht.

Entscheidungen spontan treffen? Ja, vielleicht. Aber... Macht es das besser?, murmelte sie erschöpft. Ihre Energie war langsam wieder aufgebraucht, und dieses Gespräch strengte an. Nein, das machte es nicht besser... das zeigte doch, wer sie war. Umso deutlicher.
Und ja, selbstverständlich war sie sich sicher! Sie
kannte Ian! Sie wusste, was ihn bewegte... Er hatte gewusst, was er tat, genau aus diesem Grund waren sie so überstürzt von Lianna aufgebrochen. Das war ihr Ziel gewesen. Sie hatte geahnt, dass Ian viel geben würde, nicht umsonst hatte sie auf sein Versprechen gedrängt...
Aber... hatte Calad nicht vielleicht auch Recht? Sie selbst hatte in diesem kurzen Moment, in dem sie gezögert hatte, darüber nachgedacht, wie bewusst er diese Entscheidung getroffen hatte. Instinkt? Oder eben absichtlich? Unruhig strich sie durch ihre mittlerweile vermutlich völlig verwirrte Frisur. Vielleicht... irrte sie schon wieder... Stang, sie verstand schon gar nicht mehr, wo sie irrte und wo nicht... War Ian unbewusst weiter gegangen, als er hatte gehen wollen? Sie durfte das nicht völlig außer Acht lassen, auch wenn... herrje, man opferte sich selbst nicht einfach auf diese Art und Weise, ohne darüber nachzudenken. Sich vor jemanden ins Blasterfeuer werfen, das war eine unbewusste, instinktive Handlung. Aber das? Er hatte doch nachdenken können! Oder nicht...? Eowyn schloss kurz die Augen. Was, wenn er das gar nicht gewollt hatte...? Es war... unwahrscheinlich. Aber was, wenn doch... Aber diese Antwort konnte ihr nur Ian geben.
Ian hatte dieses Recht sehr wohl - zumindest, so weit es sein eigenes Leben betraf, und nur über dieses hatte er entschieden. Ja, auch über Kyran - aber auf diese Art und Weise war es nicht falsch, nicht wenn man entschied, jemandem Leben zu schenken... es war nur falsch für einen selber.
Was sie gedacht hatte? Sie war unsicher. Sie wusste es nicht mehr genau... es war so schnell gegangen. So wahnsinnig schnell.
Ich... ich weiß es nicht genau, meinte sie müde. Ich habe wohl gedacht, dass Kyran nicht überleben wird, egal was Ian tut... und dass dieses Opfer daher so sinnlos und unnötig ist... Und... sie hatte Ähnliches bereits gesagt, also was sollte es... Dass ich ihn brauche... Beschämt sah sie zu Boden.
Nein, ich habe nicht wissen können, dass diese Technik etwas nutzt... fuhr sie leise fort. Aber auch nicht, dass sie nichts nutzen würde... Eowyn seufzte leicht. Und vielleicht wären sie beide gestorben - aber dieses Risiko war Ian eingegangen. Sicher. Oder... eben nicht?
Unsere Gefühle mögen wichtig sein, ja... aber... sie dürfen uns nicht beeinflussen. Nicht so zumindest... Langsam schüttelte Eowyn den Kopf. Ich darf Ians Leben nicht stärker gewichten als ein anderes. Das geht nicht. Das darf ich einfach nicht... wisperte sie. Nein... es war ihre oberste Pflicht, für alle Lebewesen da zu sein. Nicht für eines mehr als für andere. Mit ein Grund, weshalb sie niemals würde eine Familie gründen können. Nicht, so lange sie eine Jedi war. Diese verdammten Gefühle... sie fraßen sie noch auf. Gefühle gibt es nicht... Oh, wie bescheuert dieser Satz doch war! Gefühle waren so gegenwärtig, so präsent... und sie beeinflussten, andauernd. Wieso schafften alle anderen Jedi es, sie so unter Kontrolle zu haben, nur sie nicht?!?

Ich hätte es sterben lassen, weil die Wahrscheinlichkeit dagegen sprach... aber seit wann entscheiden Jedi aus Wahrscheinlichkeiten heraus? Ich hätte mich leiten lassen sollen... meinem Instinkt trauen. Aber - wie kann man dem Instinkt trauen, wenn dieser einem nur zuschreit, das Liebste, was man hat, zu retten... Automatisch ging ihr Blick zu Ian hinüber und versuchte, den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken. Zusammenreißen. Das ist kein Instinkt mehr.
Sie zuckte beinahe zusammen. Ja, kurz hatte sie vergessen, dass Calad ebenfalls eingegriffen hätte. Und - sie hatte keine Ahnung weshalb. Nicht die geringste. Ich weiß es nicht, antwortete sie leise. Welche Gründe sollte es dafür schon geben?

Ja, sie hatte versucht, das richtige zu tun... nur... sie war um haaresbreite am Schrecklichen vorbeigeschrammt. Und vermutlich hätte sie nicht einmal geahnt, hätte sie Ian früher aufgehalten, dass Kyran hätte überleben können... und hätte sie länger gezögert... Sie wusste nicht, womit sie dieses Glück verdient hatte. Aber ja, sie hatte Glück gehabt. Pures Glück. Und nicht für sich selbst? Natürlich auch für sich selbst. Natürlich... Aber sie hatte es schon oft genug betont. Sie musste es nicht noch einmal tun, sie drehten sich im Kreis.
Diesen Blickwinkel teilen? Matt sah sie Calad an und schüttelte wieder sachte den Kopf.
Ich weiß nicht. Ich... Es fällt mir schwer, momentan. Ich... vielleicht... vielleicht brauche ich Zeit. Vielleicht muss ich mir nur über ein paar Dinge klarwerden. Ich... kann das gerade nicht sehen. Aber vielleicht ist noch nicht genug Zeit vergangen. Vielleicht kann ich irgendwann anders damit umgehen, vielleicht sogar schon morgen, oder übermorgen... Noch war alles so präsent in ihrem Kopf. Alles. Und jetzt, wo die größte Sorge um Ian, um Alisah und um Kyran wegfiel... Jetzt war es an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was genau vorgefallen war.

Aber nicht hier. Es ging nicht, Alisah war irgendwo nebenan, genau wie Kyran - das ertrug sie nicht. Ian hier, in diesem Raum, und er brauchte Freiraum, er brauchte... er brauchte sicher nicht ausgerechnet sie, wenn er aus dem Tank kam. Sie wusste nun, dass ihm in den nächsten Stunden nichts Schlimmes passieren würde. Ihre Auflagen besagten, dass sie Ians Aufenthaltsort kennen musste und auch in seiner Nähe blieb, nicht aber, dass sie jede Stunde des Tages an ihm klebte. Nein. Es war an der Zeit, hier zu verschwinden, sie musste gehen, ihn in Ruhe lassen, und so Ian alle Möglichkeiten der Galaxis geben, die er wollte, inklusive der, sie einfach nie wiederzusehen.
Außer natürlich, ihr direkt nach dem Aufwachen an die Gurgel zu springen, aber das würde er verkraften müssen.
Eowyn blickte Calad an.
Ich danke Euch fürs Zuhören. Nur... Würdet Ihr mir noch einen letzten Gefallen tun? Mein Rucksack... Er muss noch bei Alisah stehen. Ich... ich werde mir ein Quartier suchen, aber ich will... Alisah nicht unter die Augen treten. ...Alisah nicht stören. Euch scheint sie vermutlich besser zu kennen...

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)

Frieden. Iv lächelte matt, denn wer wünschte sich ihn nicht. Allerdings war es nicht klug, seinen Weg nach einem dauerhaften Frieden zu richten beziehungsweise sich zu sagen, dass sein Weg nur daran geknüpft war. Dauerhafter richtiger Frieden, wann hatten sie je einen solchen gehabt? Sicher ein sehr erstrebenswerter Wunsch, aber wenn nur er half, den eigenen Weg oder inneren Frieden zu finden, war man verloren. Diesen Gedanken behielt Calad allerdings für sich, zumal Eowyn weiter sprach und ihrer Hoffnungslosigkeit, wie sie zumindest Calad empfand, noch mehr Ausdruck verlieh. Ein Leben ohne die Macht. Sie mochte manchmal eine Bürde sein, keine Frage, doch der Jedi konnte sich kaum vorstellen, ohne diese Bürde, die um so viel mehr Bereicherung war, zu leben. Dabei war ihr Wunsch durchaus verständlich, vor allem nachdem, was sie zuvor gesagt hatte. So nickte der ältere Jedi nur und stellte sich im Stillen die Frage, ob es nicht besser für Eowyn wäre, wirklich Abstand zu nehmen. Dabei passte diese Überlegung sehr gut zu ihrem Wunsch nach Zeit. Zeit war ein wichtiger Schlüsselfaktor, vor allem Zeit für sich selbst. Zeit, zum nachsinnen, Zeit sich darüber klar zu werden, was man sich wünscht, was man wollte und was zu geben man bereit war.
„Oh, sich ein Zeitfenster zu schaffen, ist durchaus machbar. Vielleicht mag es seltsam klingen, von etwas wie Urlaub zu sprechen, aber Zeit für Erholung sollten wir uns alle nehmen, vor allem dann, wenn wir erkennen, dass wir sie gerade brauchen. Diese Zeit für uns hilft uns dabei, entweder handlungsfähig zu bleiben, oder es wieder zu werden.“ Dabei spielte nicht einmal die Sicht, aus der er sprach, eine Rolle. Jedi, Arzt, Mensch, ja jedes andere Wesen wäre wohl zur gleichen Schlussfolgerung gekommen.
„Zeit zur Besinnung ist der Schlüssel für vieles, und wenn Ihr erkennt, dass ihr Zeit braucht, solltet Ihr sie Euch nehmen.“ Es war der erste, direkte Ratschlag, den der Jedi einfach geben musste. Hätte er nur ein wenig mehr Entscheidungsgewalt, vermutlich hätte er darauf hingewirkt, dass Eowyn sich diese Zeit nehmen musste.

„Besser, schlechter….“ Calad schüttelte den Kopf. Immer dieses Denken in klaren Richtungen. „Stellt Euch vor, manchmal geht es auch darum, dass Dinge verständlich sind,“ erwiderte Calad mit einem Zwinkern in der Stimme. „Viele unserer Handlungen sind weitaus weniger kontrolliert, als wir denken. Schon ob ich jemanden als sympathisch empfinde, liegt in den ersten Sekunden ganz sicher nicht in meinem Handlungsmodus.“

Sie hatte gedacht, dass Kyran nicht überleben würde, so wenig wie Calad davon ausgegangen war. Alles hatte dagegen gesprochen, die Anzeigen, sein Zustand und nicht zuletzt Iv Calads Gefühl.
„Mein Gefühl hat mir gesagt, dass es Zeit ist, sich von Kyran zu verabschieden. Mein ganzes Wissen als Arzt hat mir das gleiche gesagt.“ Er hielt kurz inne, sah Eowyn nun genau an. „Ich war mir sicher, dass Kyran sterben würde, als Jedi und auch als Arzt und als Ian auf seine Art eingriff, war ich mir sicher, dass er einen Fehler begeht. Gerade, weil ich so sicher war, dass das Kind nciht überleben wird. Das hat mir jede Faser meines Körpers gesagt. Ich war sicher, dass der Einsatz von Ian ihn selbst umbringen würde und ich bedauere, dass ich Euch nicht zuvor gekommen bin, was das Unterbrechen seiner Technik betraf.“ Womöglich klangen diese Worte furchtbar, aber sie entsprachen der Wahrheit und Calad hätte sicher besser damit umgehen können, als es Eowyn nun tat. „Meine Entscheidung hätte nicht auf einer Wahrscheinlichkeit beruht, sondern auf einer Tatsache. Ein längerer Einsatz wäre Ians Ende gewesen. Da war keine Wahrscheinlichkeit, dass er das Leben Kyrans retten konnte und selbst wenn: Da war Gewissheit darüber, was mit ihm geschehen würde. Daher war da ein Gedanke, ein einziger, nach dem ich selsbt handelte. ‚Du musst ihn aufhalten, denn was er tut ist nicht richtig.‘ Ihr seht also, auch ich hätte meine eigene Entscheidungsgewalt über die seine gesetzt und mich damit sogar als im Recht befunden gefühlt.“ Man gab nicht einfach das kostbarste, was man hatte. Zumindest dann nicht, wenn die Aussicht auf Erfolg so verschwindend gering war. „Nein, niemand hatte das Recht einem anderen oder sich selbst die Lebensenergie zu nehmen. Es ist falsch und nicht der Weg der Macht, auch wenn es anmaßend erscheinen mag, vom Weg der Macht zu sprechen.“ Zum Ende hin wurde die Stimme des älteren Jedi immer ernster und sein Lächeln verschwand um einer überzeugten Mine Platz zu machen. „Euer Instinkt schrie Euch zu, das Liebste, was Ihr habt zu retten? Mein Instinkt schrie mir zu, jemanden davon abzuhalten sein Leben auf solch riskante Weise zu verschenken. Wer hat das Recht darüber, über das Leben zu entscheiden?“ Calad würde behaupten, dass niemand dieses Recht hatte. Töten war nicht richtig. Weder jemand anderen zu töten, noch sich selbst zu töten. Und seit wann heiligte der Zweck die Mittel? „Stellt Euch einmal vor, wir würden diese Technik immer anwenden.“ Der Gedanke war so absurd, dass Iv die Stirn runzeln musste. „Wer sollte entscheiden, für wen die Energie entzogen werden sollte? Wem sollte die nötige Energie gegeben werden? Dem, der besonders reich ist? Oder doch eher dem, der viel Potenzial besitzt?Allein diese Überlegung ließ es dem Jedi kalt über den Rücken laufen. „Ich glaube, dass wir uns anstrengen müssen, aber nicht um jeden Preis. Wir können anderen nur dann helfen, wenn es uns selbst gut geht und ich spreche damit von einem gesunden Egoismus.“ Inzwischen hatte er wohl auch zu viel gesprochen. Eowyn war schon verwirrt genug und nun hatte Calad zusätzliche Verwirrung geschaffen.

„Ich werde mich um Euren Rucksack kümmern und ich erlaube mir zu sagen, dass es gut für Euch wäre, wenn ihr möglichst bald damit beginnen würdet, Euch um Euch den anderen Rucksack, den Ihr mit Euch tragt, zu kümmern.“
Jener, der nicht so sichtbar war. „Nehmt Euch Zeit. Wir finden nur dann Antworten in uns, wenn wir uns die Zeit nehmen, uns selbst zuzuhören...“

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung – mit Siva, Ribanna, Tara, Rick, Ian, Eowyn, Ji Vewis und NPCs

Keiner wiedersprach ihr als sie erklärte, das Kyran bei ihr bleiben würde und so beruhigte sich Alisah immer mehr.
Ja, gesund werden und zu Kräften kommen. Das musste sie! Ribanna hatte so recht! Für Kyran musste sie wieder stark werden.
Ihr kleiner Sohn, so zart, so zerbrechlich. Eigentlich noch gar nicht für das Leben hier draußen bereit und doch kämpfte er sich durch!
Alisah lächelte Ribanna zu als die sich kurz verabschiedete.
Auch Siva hatte so recht, sie brauchte auch Ruhe! Bald, bald brauchte sie Ruhe.
Dann wandte sie ihren Kopf zu Tara hinüber die Einiges davon erklärte wie die Situation jetzt aussah.


Für mich, jetzt, der schönste Name weil es seiner ist.

Warf Alisah ein bevor Tara das Wichtigste gleich zu Anfang bestätigte. Es ging Kyran den Umständen entsprechend gut. Die Werte waren der Situation entsprechend normal. Das klang gut! Sehr gut sogar, auch wenn Kyran noch einige Wochen in der Mediabteilung bleiben müsste. Aber das war ja auch irgendwie klar, im Normalfall hätte er noch mindestens 2 Monate in ihrem Bauch heranreifen müssen und er sollte ja schließlich gesund werden. Ganz gesund!

Ich weiß!

Warf sie aus diesem Grund leise ein bevor Tara weiter sprach und dann davon erzählte, das Kyran Machtbegabung hatte.
Für einen Augenblick atmete Alisah tief durch, ja, in ihrem Traum, oder der Vision in der sie ihn bereits verloren gewähnt hatte, hatte er die Robe getragen, aber seit er auf der Welt war, hatte sie noch keinen aktiven Gedanken daran verschwendet ob er diese Begabung von ihr und Radan geerbt hatte. Doch jetzt, jetzt wo sie gezielt danach forschte fiel ihr auf, dass sie mit ihm verbunden war, dass nicht nur ihre körperliche Nähe ihn beruhigte sondern auf einer rudimentären, instinktiven Grundlage eine Verbindung über die Macht bestand. Ein Gedanke, der sie wieder schmunzeln lies.


Ich hab es zwar vorhin schon mal gesagt, aber ... ach ich weiß gar nicht wie ich euch allen sagen kann wie sehr ich euch danke.

Dann kam Ribanna wieder und hielt ihr einen Becher mit einem Strohhalm hin

Oh Ja! Was zu trinken.

Seufzte Alisah schon fast bevor sie dann gierig den Tee durch den Strohhalm saugte während Ribanna ihr einen Überblick über das gab was vorhin um sie geschehen war und das Alisah da nicht wirklich bewusst mitbekommen hatte. Auch was mit Ian war erzählte sie. Er hatte eingegriffen und Kyran gerettet. Alisah verschluckte sich fast an dem Tee bei der Erkenntnis. Er hatte etwas getan, dass es dem Jungen besser ging und er selbst nahm Schaden dadurch? Er hatte doch nicht...? Wieso sollte er sein eigenes Leben für ihr Kind... .Ausgerechnet er... .
Er hatte es anscheinend aber doch getan und so intensiv, das diese Eowyn eingegriffen hatte. Wenn nicht, hätte er sich für den Kleinen umgebracht? Aber warum?
Nein, wie hätte sie denn damit leben sollen?
Aber man kümmerte sich um ihn und um Eowyn und keiner sagte etwas davon, dass es da Komplikationen gab. Im Grunde war es kaum zu glauben, wie viel Glück sie alle gehabt hatten, die Macht war wahrlich mit ihnen allen gewesen.
Der Becher mit Tee war schnell leer.
Ja, Siva hatte wirklich recht, sie sollte etwas schlafen, sie brauchte die Kraft und der kleine Kyran sollte bestimmt auch erst einmal wieder in seinen kleinen Brutkasten, sie würde ja immer Kontakt über die Macht zu ihm halten, so würde er nie allein sein.
Die Andern verabschiedeten sich langsam und obwohl Rick wirklich bei ihr blieb und sie weiterhin bewachen wollte, lächelte sie ihn an und schickte ihn Schlafen.


Es war auch für dich ein langer schwerer Tag und es hilft mir nicht wenn du hier neben mir sitzt und meinen Schlaf bewachst. Leg dich hin. Ruh dich aus. Wir sind in Sicherheit.

Und dann, nachdem Kyran neben ihr sicher in seinem Brutkasten lag, fiel auch Alisah in einen tiefen, Traumlosen Schlaf.
Wie lange sie geschlafen hatte, konnte Alisah nicht sagen, aber als sie erwachte war sie sich sicher, dass es eine lange Zeit gewesen war. Ihr ersten wacher Gedanke galt aber Kyran und obwohl ihr ihr Gefühl sagte, das es ihm den Umständen nach gut ging, richtete sie sich im Bett auf und betrachtete Ausgiebig den Brutkasten und dessen Anzeigen. Ja, alles schien auch laut Anzeige in Ordnung.
Gut!
Doch die Gewissheit über Kyran lies Alisah wieder an Ian denken und der bei ihrem Erwachen näher gerollte Medidroide gab ihr auf ihre Fragen knappe und nicht sehr umfangreiche Antworten.


Patient Dice ist in Bactabehandlung in der medizinische Abteilung 2 im Raum B03. Ein Abschlussbefund ist noch nicht gespeichert.

Toll, das half ihr wirklich weiter. Sie musste aber wissen was mit ihm war.
Als der Blechkopf sich nach kurzer Überprüfung ihres Status wieder anderen Dingen zu wandte, schob sie sich an den Rand ihres Bettes und versuchte auf zu sehen. Ein Versuch, der schief ging. Sie konnte sich gerade so noch abfangen bevor sie zu Boden ging. Zu laufen war keine gute Idee, das musste sie sich eingestehen und suchend sah sie sich um bis sie eine halb offene Türe zu einem Abstellraum entdeckte und dahinter etwas das wie ein merkwürdiger Stuhl aussah. Einen Moment lang konzentrierte sie sich angestrengt auf die Tür und das Gebilde dahinter, dann war das eine offen und das andere auf dem Weg zu ihr. Ja, ein Schwebestuhl. Damit würde sie in M2 B03 nachsehen können und trotzdem würde sich keiner aufregen können, das sie sich überanstrengte.
Es war nicht ganz einfach M2B03 zu finden. Wer auch immer diese Medistation konzipiert hatte musste Anderes als logische Gründe für die Raumverteilung gehabt haben. Doch irgendwann bog Alisah in einen Gang ein in dem sie Bezeichnungen wie M2 B07, M2 B06 und so weiter an den Türen lesen konnte.
Einen Augenblick lang glaubte sie noch Schritte zu hören, aber die entfernten sich anscheinend und so setzte sie ihren Weg fort bis sie den Türöffner von M2 B03 betätigte. Der Bactatank, der beinahe den ganzen Raum in Anspruch nahm, war leer aber auf einer Pritsche, genau daneben, lag jemand. Zuerst war Alisah erschrocken, dann jedoch hörte sie das Piepen von Überwachungsmonitoren, die zeigten das das Wesen auf der Pritsche lebte.
Langsam ließ sie den Stuhl weiter in den Raum schweben und jetzt erkannte sie auch das es wirklich Ian war. Er lebte und auch wenn es hier bestialisch nach Bacta stank schien es ihm zumindest nicht schlechter zu gehen. Die erste Sorge war beruhigt und jetzt kam in Alisah die Wut über das hoch was er wahrscheinlach versucht hatte zu tun. Und da sie glaubte, das Ian noch Bewusstlos war, lies sie ihren Worten freien Lauf.


Du verdammter, dummer, elender Idiot!
Was hätte ich meinem Kind sagen sollen?
Das da jemand war, der geholfen hatte das er lebt und dabei sein eigenes Leben gelassen hat?
Das der Typ seine Mama gehasst hatte aber für ihn gestorben war?
Das du ihm all deine Energie gegeben hast?
Wie hätte er damit leben sollen?
Wie hätte ich damit leben sollen.
Glaub nur nicht das du so leicht davon kommst!
Du wirst gefälligst gesund und du wirst gefälligst Kyran's Patenonkel!


Die erste Rage hatte sie sich vom Herzen geredet und Ian lag noch immer ruhig auf der Pritsche also seufzte Alisah leise und dann sprach sie sanfter weiter.

Du hast meinen Kyran gerettet das vergesse ich dir nie!
Werd gesund! Bitte!


Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank B03 mit Ian

OP: Alisah kommst natürlich erst zu Ian in den Raum wenn die Anderen weg sind! :)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank B03 mit Ian

Das Baby hatte überlebt. Als Ian diese Information bekommen hatte, hatte er kaum reagiert, denn das letzte, was er in Bezug auf Alisahs Baby wahrgenommen hatte war, dass sein Zustand sich verschlechterte, rapide. Dann diese Vision, diese Bilder, die genau das gleiche bestätigt hatten. Ian hatte nicht einmal gewusst, dass er in Ohnmacht gefallen war, das letzte, an das er sich richtig erinnern konnte, war Schmerz gewesen. Unerträglicher Schmerz in seinem Arm und dann Schmerzen im Herz. Eigentlich war da nur noch Schmerz gewesen. Aber das Baby hatte überlebt. Kyran Reven hatte überlebt und auch Alisah ging es verhältnismäßig gut. Es hatte Minuten gedauert, bis Ian all diese Informationen wirklich hatte verarbeiten können. Iv Calad hatte ihm Zeit gelassen, ihm die Minuten gegeben, die er benötigt hatte und dann war das erste Gefühl nicht Freude, sondern Erleichterung gewesen. Erleichterung darüber, nicht noch einen Tod mehr verantwortet zu haben. Erleichterung darüber, kein Baby auf dem Gewissen zu haben. Erleichterung darüber, dass Alisah nicht gestorben war. Erleichterung darüber, dass Allegious nicht gewonnen hatte. Erleichterung. Er war nicht zu spät gekommen, endlich einmal nicht zu spät gekommen. Allerdings hatte Calad dieses Gefühl sehr schnell zunichte gemacht, denn die Vorwürfe – so hatte Ian seine Worte interpretiert – die ihn daraufhin ereilt hatten, waren zahlreich gewesen. Ob ihm bewusst gewesen sei, was er da genau getan hatte. Dass ein Herzinfarkt die Folge gewesen wäre und sicher einer, den er nicht überlebt hätte. Ob ihm klar war, was er damit den andere, explizit Eowyn, angetan hätte…

Ian hatte Mühe gehabt, den Jedi aussprechen zu lassen und noch viel mühevoller war es gewesen, nicht in Wut auszubrechen und dem anderen gehörig den Kopf zu waschen. Obwohl Calad gespürt haben musste, wie sehr er Ian aufgeregt hatte, war der Jedi nicht leise geworden, hatte weiter ausgeholt, weitere Vorwürfe gebracht. Ian war sich vorgekommen wie ein kleines Kind, dass eine Standpauke ertragen musste. Eine Standpauke ertragen hatte. Und jetzt lag er da, mit all diesen Informationen, die Calad so rücksichtlos herausposaunt hatte, versuchte sie alle richtig zu sortieren, sie richtig zu verarbeiten und so wusste Ian am Ende nicht mehr, was er fühlen und denken sollte. Wieder einmal. Aber das Baby hatte überlebt und jeder fade Nachgeschmack, für den Calad gesorgt hatte, galt es nun weit in den Hintergrund zu setzen. Ian wollte sich keine Gedanken über das machen, wozu dieser Jedi ihn zum Nachdenken angehalten hatte. Nein, dieser Mensch hatte ihm nichts zu sagen, er hatte nicht einmal das Recht gehabt, ihm so ins Gewissen zu reden und das er Eowyn mit ins Spiel gebracht hatte, war nicht fair gewesen. Alisah, ihr Baby und Eowyn. Ein einziger Gedankenkreis der die Schwere beinahe wieder vollständig zurückgebracht hatte.


Ian seufzte, öffnete für einen Moment die Augen, starrte an die Decke, als suche er dort eine Antwort. Resigniert drehte er sich dann zur Seite, nur um von seinem Arm recht schmerzhaft daran erinnert zu werden, dass es noch keine gute Idee war, ihn zu belasten. Auch das hatte Calad ihm geraten. Ruhe. Zeit zur Erholung. Keine zu starke Belastung für den Arm. Vorwürfe und Ratschläge – beides Dinge die Ian nicht gebraucht hätte. Sich zurück auf den Rücken drehend, blieb Ian schließlich liegen und gab den Versuch, seine Gedanken zu ordnen auf, ließ zu, dass ihn eine undefinierbare Welle von Gefühlen ereilte, die noch weniger einzuordnen waren, als seine Gedanken. Als wäre all das nicht schon genug gewesen, spürte Ian eine Präsenz näher kommen. Alisah. So froh er darüber war, dass sie lebte, so wenig wollte er ausgerechnet jetzt, dass sie sein Zimmer betrat. Da war der Wunsch nach Ruhe und Alisah würde sicher nicht dafür sorgen, dass er zur Ruhe kam. Kaum, dass er sie spürte, betrat sie auch schon den Raum und Ian tat, als schliefe er, in der Hoffnung, dass sie den Raum gleich wieder verlassen würde. Weit gefehlt. Sie begann dort, wo Calad aufgehört hatte, nur ihre Wortwahl war eine andere. Verdammter, dummer, elender Idiot? Eigentlich fehlte nur noch, dass sie ihn einen ignoranten Scheißkerl nannte und schon wären sie wieder da gewesen, wo sie einmal aufgehört hatten. Ian zwang sich, sich nicht zu bewegen, weiterhin den Schlafenden zu mimen, doch Alisah wurde offenbar nicht genug Worte los und Ian hatte Mühe, nicht zu reagieren. Sie hassen… schon wieder diese absurden Worte und dann, wie so oft, ihr verdammter Egoismus. Wie sie hätte damit leben können? Oh natürlich. Es ging natürlich um sie. So wie sie nicht ohne Radan hätte leben können. So wie sie die Zeit ohne ihn nicht ertragen hätte. Er hatte sie zu verstehen, diesen indirekten Vorwurf hatte Ian damals schon gehört und auch jetzt überhörte er den nächsten Befehl – den, gefälligst gesund zu werden – nicht. Damit sie sich besser fühlte. Damit sie sich besser fühlte! Ging es nicht einmal mehr wieder nur um sie? So wie damals? So wie damals! Als sie, was ihr Alter betraf gelogen hatte. Als sie, erst nachdem sie miteinander geschlafen hatten, gestanden hatte, verheiratet zu sein. Als sie ihm trotz allem, trotz ihres Fehlers vorgeworfen hatte, er würde sie nicht verstehen. Wann ging es ihr jemals in erster Linie nicht um sich selbst? Dass sie zum Ende hin sanfter wurde, so etwas wie ein Danke an ihn richtete, machte ihre vorherigen Worte nicht besser.
„Bist du jetzt fertig?,“ konnte er sich dann nicht verkneifen, als ihm wohl nichts anderes übrig blieb, als sich vorsichtig zu erheben. Und so setzte er sich auf seine Pritsche, sah Alisah entgegen und wünschte sich fast die Ohnmacht von vorhin zurück, als ihn eine Überforderung überkam, die er jetzt sicher nicht wollte.
„War ich je etwas anderes für dich, als ein dummer, ignoranter, verdammter Idiot oder Scheißkerl?“ Oh, dumm war er vermutlich wirklich gewesen, immerhin hatte er geglaubt, dass sich zwischen ihnen nichts verändert hatte. Es war dumm gewesen, zu glauben, dass sie ihn nach seiner Abwesenheit tatsächlich noch liebte. Dinge veränderten sich, Menschen veränderten sich. Gefühle veränderten sich. Gegen seinen Willen drang eine tiefe Verletzlichkeit durch seine Stimme, die ihn zu Boden schauen ließ, damit sein Blick ihn nicht zusätzlich verriet. Warum hörte sie nicht auf damit, ihm beständig weh zu tun? Und warum stellte er ihr diese Frage überhaupt? Er benötigte keine Antwort, er wollte keine Diskussion, keinen Streit mehr mit ihr. Da seufzte er leise und hob entschuldigend und abwehrend zugleich, die Arme, immerhin eine Geste, bei der sich sein Arm nicht beschwerte. Nur was sollte er nun sagen? Unruhig huschte sein Blick auf dem Boden hin und her, als er schlussendlich doch eine leise Entschuldigung nuschelte. "Es tut mir leid, ich will nicht mit dir streiten", fügte er dann an, denn bei der Macht, das wollte er wirklich nicht. Allerdings spürte er, jetzt da sie hier war, nicht nur Freude über ihr Überleben sondern auch etwas, das er überwunden geglaubt hatte. Auch wenn er über Alisah hinweg war, die Wunde, die damals entstanden war - durch sie- , meldete sich zurück. Und dabei verletzte es ihn, dass sie fortwährend diejenige war, die behauptete, er würde sie hassen. Denn nach ihrer ganzen Geschichte, lag die Vermutung doch viel näher, dass sie diejenige war, die zumindest ein Gefühl für ihn hegte, dass deutlicher in diese Richtung ging.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank B03 mit Ian

OCC: Da siehst du es, ganz anders als geschätzt ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

Sie hatte es nicht gefühlt. Das Ian wach war, hatte sie nicht gefühlt und so zuckte Alisah merklich zusammen als er sprach. Im ersten Moment war es nur das Erschrecken darüber das er wach war, doch als der Sinn seiner Worte ihr Bewusstsein erreichte war das Zusammenzucken nicht mehr nur aus ersterem Grund sondern auch der Inhalt lies sie erschauern.
„Bist du jetzt fertig?,“
Ja! Doch eigentlich hätte Ian nie bewusst hören sollen was sie ihm da an den Kopf geworfen hatte.
Sie war ihm dankbar!
Unendlich dankbar!
Und hätte sie auch nur geahnt das er sie hörte... sie hätte sich eher die Zunge abgebissen. Doch nun war es heraus. Sie war noch zu schwach gewesen um zu fühlen das er erwacht war. Nun hatte er es gehört und seine Stimme spiegelte Verletztheit. Etwas, das sie auch nicht erwartet hätte.

„War ich je etwas anderes für dich, als ein dummer, ignoranter, verdammter Idiot oder Scheißkerl?“
Tief atmete Alisah ein und konnte ihn ihm Moment nicht ansehen. Dachte er das wirklich? Glaubte er wirklich nie etwas Anderes für sie gewesen zu sein? Vielleicht sogar nur ein Mittel zum Zweck?
Wenn er das dachte wieso hatte er getan was er getan hatte. Wieso? Sie verstand ihn nicht und sie wandte ihren Stuhl wieder dem Ausgang zu. Es hatte wohl keinen Sinn zu reden. Er würde jedes Wort von ihr missverstehen.
Er verstand nicht wie sehr er noch immer ihr Herz beherrschte auch wenn sie wusste, dass es nicht mehr die Liebe von früher war. Aber er war... Ja, was?
Halb hatte sie sich schon abgewendet, doch sie wollte ... sie konnte nicht gehen. Nicht einfach so mit diesem Gedanken zwischen ihnen. Langsam hob sie ihren Kopf wieder und sah ihn direkt an.


Du!
Du warst mein Leben!
Du warst alles was gezählt hat!
Du warst mein Herz, meine Seele!
Und dann... dann warst du fort. Herz und Seele waren mir heraus gerissen und von einem Moment auf den Anderen versank mein Leben in Dunkelheit!
Du willst es nicht hören, aber Radan hat mich aufgefangen als ich in die Unendlichkeit gestürzt bin und er hat das getan obwohl er wusste das ein Teil meines Herzens auf Ewigkeit dir gehören wird. Was das angeht habe ich ihn nie belogen.
Du wirfst mir vor dich betrogen zu haben?
Ja, ich habe betrogen!
Aber nicht dich!
Radan habe ich betrogen als ich für den Moment des Wiedersehens mit dir ihn und unsere Zeit vergaß.
Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Doch das hast du auch getan und wenn du dich gesehen... .


Kurz hielt sie inne und schloss ihre Augen bevor sie diesen Gedanken abbrach. Es war nicht an ihr Vorwürfe zu machen. Zumindest nicht Diese.

Nein, ich habe nicht das Recht!
Ich versteh, dass du mich hasst.
Du musst mich doch hassen!
Und Radan, wenn er es erfährt muss er mich auch hassen.
Aber warum hilfst du mir dann?
Warum rettest du mein Kind?
Warum willst du dich sogar töten indem du mein Kind rettest?


Mitterlweile überschwemmten Tränen ihre Augen und liefen ihre Wangen herunter.
Es war alles so verworren, so unbegreiflich


Ich will auch nicht mit dir streiten.

Erwiderte sie Ian's Worte und sprach dann weiter.

Eigentlich will ich dich in den Arm nehmen und dir bis ans Ende meines Lebens danken während ich dir gleichzeitig in die Rippen boxe für deine Dummheit dein Leben ein zu setzen.
Ich bin dieser Eowyn unendlich dankbar, dass sie eingegriffen hat!
Du hast mein Kind und mich gerettet und sie hat dich gerettet und damit meine Schuld gemildert.


Sie schluckte hart schwieg einen kurzen Moment und wollte dann ihre Bewegung Richtung Ausgang fort setzen.

Und jetzt lasse ich dich in Ruhe... ich habe kein Recht... nicht mehr.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

@Ian: Was hast de denn geschätzt?
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Alisah

Alisah zuckte zusammen und fast war es, als befänden sie sich in diesem Werkraum auf Bastion. Als würde all das, was dort geschehen war, noch einmal geschehen. Die Gefühle waren nahezu die gleichen. Selbst Alisahs Worte waren fast die gleichen. Was nun fehlte war Ians Wut, die etwas anderem Platz gemacht hatte, einer tiefen, Verletzung die wieder aufbrach, gerade so, als geschähe das von damals erneut. Seine Wut regte sich erst, als sie erklärte, nicht ihn, sondern Radan betrogen zu haben und noch mehr regte sie sich, als Alisah behauptete, dass er sie verletzt habe. Er sie verletzt?! Nicht er war derjenige gewesen, der mit falschen Karten gespielt, nicht er war derjenige gewesen, der die Situation einfach ausgenutzt hatte. Nicht er war derjenige – diese Gedanken mussten aufhören. Ian schloss die Augen und würgte alle Vorwürfe, die ihm auf der Zunge lagen hinunter. Das war nicht die richtige Zeit. Was geschehen war, war vorbei und er sollte Alisah nicht länger die Macht über seine Gefühle geben. Doch sein verletzter Anteil war zu groß, zu laut war die Stimme, die ihm sagte, dass er ein Recht dazu hatte, auch ihr die Worte entgegen zu schmettern, die ungesagt geblieben waren. Alisah wusste nicht, auf welche Art sie ihn verletzt hatte und während sie ihm damals auch den Vorwurf gemacht hatte, er würde nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, als sie ihn einen ignoranten Scheißkerl genannt hatte, hatte sie nicht einmal für eine Sekunde seine Position übernommen, nicht einmal versucht, ihn zu verstehen. Um ihr Leiden war es gegangen, um sie war es gegangen, aber um ihn? Um ihn war es keine Sekunde gegangen. Auch das würgte er hinunter, denn Alisah wusste nichts. Nichts von dieser Mission, nichts von Ysim und noch weniger wusste sie, wie verwirrt und wie hilflos er eigentlich gewesen war, als er zurück nach Bastion gekehrt war. Was er vorher getan hatte. Telos. Sie wusste nichts von alldem, sie wusste nichts und damals schon hatte es sie nicht interessiert. Da waren ihre Bedürfnisse gewesen, ihr eigenes Leiden, aber alles was ihn betraf? Hatte sie überhaupt nicht interessiert.

Ian heftete seine Augen auf den Boden, versuchte seine Gedanken ins Hier und Jetzt zurück zu bringen. Seine Gedanken und seine Gefühle. Was würde es bringen, sich in Vorwürfen zu verlieren? Und es waren mehr, als nur Vorwürfe, die er ihr entgegen wollte. Da war mehr, als Wut, mehr als Verletzlichkeit.


„Ich hasse dich nicht,“
sagte er dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, als Ian halbwegs dazu in der Lage war, nicht allein seiner verletzten Seite Ausdruck zu verliehen, als Alisah schon wieder im Begriff stand, den Raum zu verlassen. „Und von mir, wird Radan sicher kein Wort erfahren.“ Ian erwischte sich bei dem Gedanken, dass es so hervorragend zu ihr passte, auch ihn zu belügen, ihm nichts von ihrem Ausrutscher erzählt zu haben und da heftete Ian seine Augen erneut auf den Boden, auch um nicht sehen zu müssen, dass Alisah weinte. Vielleicht auch, um sich selbst nicht in die gleiche Position zu manövrieren. Ein Ausrutscher, war er nicht genau das gewesen? Jedes ihrer Worte von damals hatte genau das bestätigt.

Hör auf damit.


Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken, es hatte keinen Sinn die aufkommenden Gefühle Unheil anrichten zu lassen. Es war zu Ende und er hasste sie nicht. Und vielleicht hätte er ähnlich gehandelt wie sie. Versucht, nicht aufzugeben. Als Tahiri gestorben war, war er ins Bodenlose gefallen und Alisah hatte geglaubt, dass er tot war. Ja, sie hatte sich schnell hinweggetröstet, ja sie hatte geheiratet, aber… Sie hatte geglaubt, dass Ian nicht mehr lebte.

„Du stehst nicht in meiner Schuld. Ich habe…“


Er hatte ihr geholfen, weil es das einzig richtige gewesen war. Er hatte ihr geholfen, weil sie beide einst das Band der Liebe verbunden hatte. Wie hätte er da nicht helfen sollen? Und er hatte ihr geholfen, weil es seine Pflicht war, weil Allegious dieses Virus in die Galaxis gesetzt hatte, weil Ian selbst auch seinen Teil dazu beigetragen hatte. „
Du bist auch mein Leben gewesen und obwohl ich… wütend auf dich bin, wegen dem, was du getan hast, obwohl es mich noch immer verletzt, auf welche Weise du es getan hast, hasse ich dich nicht. Es tut mir leid, dass ich damals gegangen bin, aber das war nicht meine Entscheidung und es nicht fair, mir etwas vorzuwerfen, wofür ich nichts kann, denn ich habe diese Mission nicht au eigenem Willen angetreten und ich konnte nicht wissen, dass ich sie antreten sollte, um darin umzukommen.“ Kurz geriet Ians ins Stocken, doch jetzt hatte er ohnehin begonnen. „Ich habe deinem Kind und dir geholfen, weil es richtig war, weil du mir sehr nahe gestanden hast und weil ich es nicht ausgehalten hätte,“ schuld an deinem Tod zu sein, und "zusehen zu müssen, wie du oder er sterben. Ich will weder deinen ewigen Dank, noch sonst irgendetwas und da ist keine Schuld, in der du stehst,“ wiederholt er noch einmal. „Deine Freunde haben mindestens so viel getan wie ich und vielleicht erkennst du mit allem was geschehen ist, dass du dich irrst, wenn du davon sprichst, dass dich jemand hasst.“ Dann schluckte auch Ian schwer, als er sich dazu entschloss weiter zu sprechen. Vielleicht lag der Schlüssel in all dem nicht darin, in Vorwürfen zu vergehen, sondern darin, zu Verzeihen. Zu verzeihen, was geschehen war. Ja, die Verletzung war groß gewesen und sie war noch nicht zur Gänze geheilt, vor allem jetzt nicht, da sie sich wieder geöffnet anfühlte. Aber da war mehr und Ian wollte diese leidigen Gefühle nicht mehr, wollte nicht ständig nur Fehler begehen. Es war Zeit damit zu beginnen, nicht nur einen anderen Weg zu wählen, sondern diesen auch zu ebnen. „Ich bin froh, dass du und er noch leben und..“, oh es fiel ihm alles andere als leicht das zu sagen, obwohl es der Wahrheit entsprach, „… ich bin froh, dass… Radan dich davor bewahrt hat, in der Dunkelheit zu versinken.“ Eine Dunkelheit, die Ian kannte, eine Dunkelheit, aus der Eowyn ihn befreit hatte, nachdem er schon darin versunken war. „Ich meine, es ist in Ordnung, verstehst du?“


Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Alisah

@Alisah Da hätte es mehrer Möglichkeiten gegeben... Zum Beispiel, dass Alisah einfach sagt: "Tut mir leid, was damals geschehen ist" :p
 
Zuletzt bearbeitet:
OP: Dieser Post beginnt natürlich vor Alisahs Besuch bei Ian

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – Bacta-Tank mit Ian darin, Iv Calad (NPC)


Urlaub? Zeit nehmen - jetzt?!? Wie sollte das gehen? Sie war hier, um zu helfen, wann wurden Jedi so sehr gebraucht wie momentan? Nein, Zeit gut und schön, aber wie sollte sie sich auf sich besinnen können, wenn sie wusste, dass anderswo ihre Hilfe so dringend gebraucht wurde - auch wenn sie vielleicht bei weitem nicht so hilfreich sein würde sie die Heiler. Aber sie konnte etwas tun, das wusste sie. Zeit? Urlaub? Sie sehnte sich danach, aber nicht jetzt. Es ging nicht jetzt. Nach dieser Sache, wenn der Virus im Griff war und sie ein Heilmittel hatten... Wenn es jemals ein Heilmittel geben würde, stellte sie schaudernd fest, dank der Ursache war das vermutlich noch schwerer als viele vermuteten.
Calad hatte sie wieder nicht verstanden - vielleicht zum Glück. Gerade, dass diese Entscheidung spontan gefallen war, ohne Einfluss, machte doch klar, wie sie tickte. Und sie tickte in einer Art und Weise, die ihr nicht gefiel - darum ging es ihr. Aber es war besser, darüber jetzt nicht zu diskutieren.


Calad fand harte Worte, was Kyrans Überleben anging, und Eowyn starrte ihn an. Er war sich tatsächlich so sicher gewesen? Wie konnte er? War das die Erfahrung, die man sammelte? Das hatte sie gemeint damit, dass sie einfach zu jung war... oder, sich zu jung fühlte. Er bedauerte sogar, ihr nicht zuvor gekommen zu sein?!? Weshalb das, traute er ihr nicht zu, damit fertig zu werden, fragte sie sich ein wenig verletzt - nur um dann spöttisch gedanklich anzufügen, dass er damit ja völlig ins Schwarze träfe. Nichts anderes hatte sie doch vorhin erst gedacht, sich gewünscht, dass er eingegriffen hätte. Herrje, sie war so sensibel gerade... Das war nicht gut, so konnte man sich nicht vernünftig unterhalten. So konnte man nicht vernnftig über so etwas nachdenken.
Dennoch, was er sagte, es war einfach nicht richtig. Bei so etwas konnte man sich nicht sicher sein. Niemals. Das ging einfach nicht - das war offensichtlich, denn er hätte sich geirrt, was das Überleben Kyrans anging, genau wie sie selbst auch. Daher - noch einmal, dass zwei Personen den gleichen Fehler machen würden machte diesen nicht richtiger. Sie drehten sich im Kreis, schon wieder.
Was Ian getan hatte war also nicht richtig - aber was war schon richtig und falsch? Eowyn fand es eher nicht richtig, ihn daran zu hindern... Beinahe hätte sie aufgestöhnt über das Chaos, das in ihrem Kopf herrschte. Sie wusste weder, wo vorne war, noch wo hinten, und richtig und falsch? Diesen Faden hatte sie schon längst verloren. Nein... es war einfach... Stang, diese ganze Situation war falsch!
Sie runzelte die Stirn, als Calad ernster weitersprach. Er war davon überzeugt, dass niemand das Recht hatte, Lebensenergie zu entziehen - noch nicht einmal die eigene? Doch das stimmte nicht. Das eigene Leben war das einzige, über das man wirklich entscheiden durfte, es war schließlich das
eigene Leben. Wenn jemand dieses beenden wollte, aus welchen Gründen auch immer, auf welche Art und Weise auch immer, dann hatte diese Person jedes Recht dazu. Jedes. Wenn das Leben nur noch eine Qual war zum Beispiel... Ja, sicher, sich selbst die Lebensenergie zu entziehen war... oh, es war grausam, furchtbar und alleine die Erinnerung daran brachte die Kälte in Eowyns Glieder, aber... war es ganz falsch, wenn man damit noch etwas Gutes tat? In Ians Fall... nein, sie konnte es nicht verstehen. Ganz sicher nicht, und sie war noch immer entsetzt darüber, dass Ian das überhaupt erst getan hatte. Aber... man konnte nicht sagen, dass so etwas prinzipiell falsch war. Aus der eigenen Entscheidung heraus...
Allerdings brachte der ältere Jedi dann etwas aufs Tablett, das wieder Zweifel in Eowyn aufkommen ließ. Wenn diese Technik anerkannt würde, öfter eingesetzt würde... so absurd, so absurd! Das konnte er nicht ernst meinen. Aber wenn... einfach nur einmal angenommen, wenn... die Auswirkungen... so etwas war nicht einfach einzusetzen, so eine Technik war hochriskant. Was, wenn manche sich dennoch gezwungen fühlen würden, sie anzuwenden, aus welchen Gründen auch immer? Das war... Aber es war nicht die Technik, die falsch war, es war das, was sie daraus machten. Dennoch, wenn sie aussortierten, wenn die eine Behandlung bekamen, die es "verdient" hatten, wenn man die Wahl traf...


Oh verdammt!

Das ging zu weit. Eowyn stützte ihre Stirn auf ihre Hände und stöhnte. Das ging definitiv zu weit, viel zu weit... Und das konnte sie jetzt nicht lösen. Sie brauchte Abstand, von Alisah, von Ian, von Calad, von philosopischen Dilemmata, von einfach allem, und sie brauchte mehr Ruhe und mehr Schlaf. Nicht denken... einfach nicht denken. Das wäre das Beste.

Calad verließ den Raum, nicht, ohne ihr noch einen letzten Ratschlag zu geben. Ihren eigenen Rucksack... Zeit. Nett gemeint, aber... wie? Momentan unmöglich. Sie seufzte und stand langsam auf, näherte sich dem Bacta-Tank, in dem Ian noch immer friedlich schwebte. Warum hatte er das getan? Ach, sie wusste es doch... vermutlich. Oder auch nicht... was wusste sie momentan schon? Eigentlich nichts, alles waren nur Vermutungen... Müde rieb sie sich die Stirn und sah zu Boden. Oh, Ian... Oh, Ian. Was hatte er da nur angerichtet... Nachdenklich sah sie ihn an, während sie wartete, dass Calad ihren Rucksack brachte. Nun ja, er hatte angerichtet, dass ein kleiner Mensch überlebt hatte, und es hoffentlich, hoffentlich auch weiterhin tun würde... Wenn jemand noch an ihm zweifelte, war da nicht der Beweis, dass er sich geändert hatte? Ian würde gesund werden, hoffentlich, auf langfristige Auswirkungen hoffte Eowyn einfach einmal nicht, und sie selbst würde lernen, mit all dem umzugehen. Letzten Endes... Kyran hatte überlebt. Das war es, was zählte... Du furchtbarer, wunderbarer Kerl, flüsterte Eowyn und sah zu, wie er da sanft im Bacta trieb. Ob er ihr jemals verzeihen würde? Das Herz wurde ihr schwer, als sie an ihre nächste Begegnung dachte, und sie war froh, als sie hörte, dass Calad zurückkam.
Eowyn lächelte leicht, als sie sah, dass er zwei Rucksäcke dabei hatte - natürlich, Ians musste auch noch bei Alisah gestanden haben. Und woher sollte er wissen, welcher ihrer war?
Sie nahm den ihren, verabschiedete sich vom Heiler und verließ Ians Zimmer mit einem letzten Blick.


Wohin nun? Terminals... früher hatte es hier immer wieder Terminals gewesen, vielleicht hatte sie Glück, und diese waren auch schon wieder in Stand gesetzt worden. Zwar hatte Eowyn gehofft, ihr altes Zimmer aufsuchen zu können, aber daran war momentan nicht zu denken. Erstens war es viel zu weit weg von der Krankenstation, und zweitens war das momentan wohl keine gute Idee. Also musste sie zusehen, wo sie hier in der Nähe etwas fand - ein Bett reichte erst einmal vollkommen aus.
Das nächste Terminal, das in Eowyns Weg stand, funktionierte tatsächlich. Es war alt, hatte Sprünge und funktionierte zugegebenermaßen nicht wirklich hundertprozentig, aber... interessierte das jemanden? Sie hatte erneut Glück, in diesem Bereich gab es tatsächlich nutzbare Quartiere, und auch welche, die nicht belegt waren - um ehrlich zu sein hatte Eowyn nicht den blassesten Schimmer, wie viele Quartiere überhaupt momentan belegt waren. Viele konnten es eigentlich nicht sein... Sie seufzte müde und wies sich ein erstbestes Zimmer zu. Sie würde dort ohnehin nicht lange bleiben, ihr reichte es schon, wenn niemand sie beim Schlafen störte.
Zur Sicherheit sicherte sie das Schloss, als sie das Zimmer schließlich betrat. Sie zog ihre Stiefel aus, legte die Robe ab und schwankte - eine Dusche tat jetzt sicher gut... ein Blick in die angefügte Nasszelle zeigte allerdings, dass das Zimmer vielleicht bewohnbar war, die Nasszelle aber ganz sicher nicht nutzbar. Fantastisch.
Sie zog wahllos alles mögliche aus ihrem Rucksack und verstreute es auf dem Boden, bis sie irgendwelche bequeme, frische Kleidung fand - wenigstens das -, und ließ sich dann umgezogen auf das Bett sinken. Schlafen...
Würde sie denn schlafen? Gerade eben hatte sie es kaum getan, Träume, Sorgen, wiederholtes Aufwachen... nein. Ian ging es so weit gut. Calad hatte zumindest in einem Punkt Recht gehabt... gesunder Egoismus. Sie musste, um diese ganzen verworrenen Gedanken zu lösen, erst wieder klar denken können, und dazu musste sie wiederum fit sein. Es musste sein.

Also legte sie sich auf die Seite, schloss die Augen und begann, gleichmäßig zu atmen. Sich für die Trance zu sammeln und alle möglichen Gedanken auszublenden war nicht einfach, doch schlussendlich schaffte Eowyn es - und sank in die traumlose Tiefschlaftance.

Coruscant – Jedi-Tempel, Eowyns provisorisches Zimmer, alleine
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

Von ihm würde Radan kein Wort erfahren.
Alisah stockte kurz als Ian das sagte. Glaubte er das wäre ihr Problem? Das er Radan sagte was geschehen war? Na ja, es wäre natürlich ein Desaster wenn er es ausgerechnet von Ian erfuhr, aber das sie es Radan sagen musste war Alisah klar.


Ich... Ich sage es ihm selbst!

Erklärte sie aus diesem Grund und reckte kurz ihr Kinn trotzig nach vorne, dann jedoch senkte sie ihren Blick wieder und sprach leicht stotternd weiter.

Nur... nur... ich weiß nicht... nicht wie.

Aber das war ihr Problem, nicht Seines und so atmete sie tief ein und schüttelte kurz ihren Kopf als könnte sie so diesen Gedanken abstreifen.
Es gab genug Anderes das jetzt auf sie zu stürzte. Hätte sie nicht in dem Stuhl gesessen sie wäre bereits vor Überforderung zusammen gebrochen.
Sie nicht in seiner Schuld stehen? Oh wie konnte er das nur sagen.
Ob es ihr gefiel oder nicht, ob es ihm gefiel oder nicht, sie stand auf Ewig in seiner Schuld.
Das konnte er ihn nicht nehmen, das konnte Keiner. Er hatte einen großen Anteil daran das Kyran lebte. Einen sehr Großen und das würde immer so sein, egal wie sie auseinander gingen.
Für einen kleinen Moment fühlte sie hinaus wie es ihrem Schatz ging und beruhigt schmunzelte sie, als sie eine Präsenz schwach aber deutlich fühlte.
Dann war ihre Aufmerksamkeit wieder ganz bei Ian und sie verließ den Raum doch noch nicht.
Er war wütend? Er war verletzt?
Ja ja, er war der Leidtragende und sie war die große böse Hexe! Einerseits sprach er davon sie nicht zu hassen und dann kommen doch die Vorwürfe. Glaubte er sie war nicht wütend... Sie war nicht verletzt?
Nein, nein, so durfte sie nicht denken. Nicht mehr. Nicht nachdem was er getan hatte.
Wenn sie ehrlich war musste sie ihm sogar in einem Recht geben. Sie hätte sich im Griff haben müssen als sie ihn wieder gesehen hatte. Ja, das konnte er ihr vorwerfen. Es gefiel ihr nicht, aber das war wirklich ihre Schuld.


Ich hab das nicht getan um dir weh zu tun!

Erklärte sie leise und mit deutlich bedrückter Stimme.

Es war im ersten Moment so wunderbar dass du wieder da warst und dann, dann als ich wieder klar denken konnte... ich wollte dich nicht anlügen... deswegen hab ich... ich hätte anders reagieren sollen. Ich hätte es dir anders sagen sollen.

Ja, das war ihre Schuld, auch wenn auch sie noch immer verletzt und wütend darüber war, wie er reagiert hatte. Sie sollten wohl beide keine Diplomatenlaufbahn anstreben.
Nachdenklich zog sie ihre Stirn in Falten und sah Ian mit schief gelegtem Kopf an .
Er war froh? Froh das Kyran lebte, dass sie lebte, ... dass Radan sie.
Sie konnte es kaum glauben aber wenn es die Wahrheit war -und sie wähnte das es so war- dann hasste er sie wirklich nicht mehr. Ein Gedanke der sie erneut schmunzeln und gleichzeitig ein zusätzliches Schuldgefühl aufkommen lies. Sie erinnerte sich an die Worte mit denen sie ihn und diese Eowyn begrüßt hatte weil sie gefühlt und gesehen hatte, das etwas besonderes zwischen ihm und ihr war.


Ja! Ja, ich versteh es.

Erklärte sie knapp und lächelte ihn, wohl das erste Mal seit Langem, vorsichtig an.

Aber auch wenn du sagst ich steh nicht in deiner Schuld... . Ich werde Dir ewig dankbar sein!
Ja, den Anderen bin ich auch dankbar, auch sie haben alles gegeben. Aber du...


Wieder machte sie ein Pause, atmete tief ein und mit einem leisen Seufzen aus, bevor sie weiter sprach.

Und ich habe vorhin... also, das war mein Ernst! Wenn es nicht zu... . Ich mein, wenn du willst...
und auch nur dann... Ich wäre froh, wenn du sein Patenonkel würdest!


Es war raus! Sie hatte es wirklich noch mal raus gebracht und sie atmete wieder einmal tief durch.
Sie würde verstehen wenn er ablehnte! Sie würde es sogar sehr gut verstehen. Aber wer, wenn nicht der Mann der sein Leben für ihn geben wollte, sollte Kyran's Patenonkel werden.
Ach nein, vielleicht hätte sie das nicht fragen sollen. Sicher war Ian auch damit verletzt... . Schließlich, wenn alles nicht geschehen war wie es geschah,... vielleicht hätten sie auch Kinder gehabt.


Ich versteh natürlich, wenn du nicht willst!

Schob sie aus diesem Grund schnell nach und wechselte recht ungekonnt das Thema.

Oh, und,... also,... ich bin auch froh, dass du auch jemanden... . Ich mein, also diese Eowyn!

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

@Ian: Öhm,... hat sie das nicht auch... Irgendwie... auf ihre Art?
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Alisah

Hätte Ian Alisah gehasst, vielleicht wäre er zu Radan stolziert und hätte ihm im Detail erklärt, was seine Frau getan hatte. Hätte er sie gehasst und wäre er ein noch schlechterer Mensch gewesen. Wie sie Radan ihren Betrug gestehe sollte war wohl schlicht eine Sache, die sie mit sich alleine ausmachen musste. Und doch… „Vielleicht machst du es behutsam und versucht nicht, dich in Rechtfertigungen zu verlieren.“ Es wäre die Behutsamkeit gewesen, die Ian selbst sich von Alisah gewünscht hätte. Doch sie hatte ihm zuerst ein Schuldgefühl eingeredet, hatte an ihre Liebe ein Aber geknüpft und damit hatte sie Ysim bestätigt, jeden seiner Sätze und als sie gesagt hatte, dass das Jahr nicht leicht gewesen war, hatte Ian all das nur mehr als Vorwurf wahrnehmen können. Denn auch er hatte es nicht leicht gehabt, auch er hatte gelitten, unter Ysim, der ihn gequält hatte, da Ians Weigerung, sich von Alisah zu lösen, standhaft gewesen war. Dann zu hören, dass sie ein schweres Jahr hatte - auch wenn es der Wahrheit entsprach - war in dem Moment irgendwie unpassend gewesen. Daher war es vermutlich ratsam, zwar offen und ehrlich zu sein, aber dabei nicht etwas zu sagen, dass Radan Schuldgefühle machte.
Für eine Sekunde überlegte Ian dennoch, ob er Alisah nicht einfach raten sollte, Radan nicht die Wahrheit zu sagen. Denn bisher hatte sie das offensichtlich nicht getan. Und war es nicht besser, wenn sie ihn nicht verletzte? Eigentlich war Ian für absolute Ehrlichkeit und gegen Geheimniskrämerei und dennoch... Nein. Es wäre kein guter Rat gewesen und keiner, den Ian ohneweiteres hätte geben können.

"Sag ihm vielleicht nicht, dass es an seiner langen Abweseneit gelegen hat." Das konnte Radan nur in den falschen Hals bekommen...

Dass sie ihm nicht hatte wehtun wollen, hatte Ian inzwischen verstanden. Doch nach allem was vorher geschehen war, nach seinen Morden auf Telos und die damit verbundene Emfpindungslosigkeit war Ian ohnehin nicht mehr der selbe gewesen. Telos war einer seiner schlimmsten, unverzeihlichsten Fehler und so hatte Alisah ihn zusätzlich auf besondere Art und Wiese getroffen, denn auf Telos war er nicht nur auf Ablehnung gestoßen, sondern auf den ganzen Hass seiner Familie, die sich nicht geändert hatte. Auf Telos hatte er sich in einen von ihnen verwandelt, in ein liebloses, herzloses Wesen. In jemanden, der es nicht verdient hatte geliebt zu werden. In jemanden, der nicht geliebt werden
konnte.

„Ich weiß“, gestand er sich selbst und Alisah daher leise ein. Nach Telos war alles anders gewesen, eine tiefgreifende Empfindungslosigkeit hatte ihn ergriffen, ihn von jedem positiven Gefühl abgeschnitten, ihn gefühllos gemacht. Mit ihrem Aufeinandertreffen war da wieder etwas gewesen, ein winziger Funke, etwas, wenigstens etwas, das ihn wieder menschlicher hatte fühlen lassen. Etwas, dass ihn überhaupt wieder hatte fühlen lassen. Und genau das hatte Alisah ihm wieder genommen, ihn zurückgestoßen in die Leere und ihn in dem bestätigt, was für ihn nach Telos so klar gewesen war. Ein Monster zu sein. Ysims Satz, dass Ians Liebe nichts brachte, war omnipräsent gewesen. Aber sie hatte ihm nicht weh tun wollen und diesmal war es keine sarkastische Wiederholung des Satzes in Gedanken. „ Vielleicht sagst du Radan genau das auch. Und wenn ich gewusst hätte, dass du … verheiratet bist, wäre ich niemals so weit gegangen.“ Und hätte sie ihm vorher alles gestanden, wäre vermutlich alles anders gewesen. Hätte er etwas geahnt... auch nur irgendetwas. Was seine eigene Reaktion damals betraf, nun... „Ich…“, wie gerne wollte er all das einfach hinter sich lassen, sich nicht an diesen Tag zurück erinnern und vielleicht gelang es ihm heute Frieden damit zu schließen. Frieden mit sich selbst und Frieden mit Alisah. „Ich wollte dir damals auch nicht weh tun“, was eine indirekte Entschuldigung war, die er nicht an ein Aber knüpfen würde. Denn Ian wusste, zumindest heute und jetzt, dass auch er sie getroffen hatte und er blendete das Aber und die Seite, die ihm sagte, dass sein Aber berechtigt war aus. Es war vergangen. Dann, mit ihrem Verstehen, ließen sie die Sache hoffentlich endlich hinter sich und auch Ian erwiderte Alisahs Lächeln auf die gleiche Weise. „Gut,“ fügte er leise und erleichtert an.

„Ich habe nicht mehr getan, als die anderen“, wiederholte Ian schließlich noch einmal, der nicht wollte, dass irgendjemand in seiner Schuld stand. Doch vermutlich würden sie sich, was dieses Thema betraf, nicht der selben Meinung annähern und auch was ihre Bitte oder ihren Wunsch betraf, musste Ian wiedersprechen. Zuerst schüttelte er einfach nur den Kopf. „Ich kann nicht, Alisah.“ Nein, selbst wenn er wollte, konnte er niemals Patenonkel sein. Ausgerechnet er. „Es tut mir leid.“ Aber was für ein Patenonkel wäre er gewesen? „Ich kann nicht, wirklich. Nicht wegen dem, was war, sondern…“ Er war sicher alles andere, als ein gutes Beispiel. Ein Mörder als Patenonkel? Nicht nur der Gedanke war absurd, wie sollte er einem Kind so etwas antun? Nein, nein, er würde sicher niemandes Patenonkel werden, denn er war niemand, zu dem man je aufblicken konnte. Seine Vergangenheit, seine Taten – all das machten ihn zu einem schlechten Beispiel aber nicht zu einem Onkel auf den man stolz sein konnte. Dafür war zu viel geschehen, dafür hatte er zu viele Fehler begangen. Und es war besser, wenn er nie in Verlegenheit geriet, die unschuldige Seele eines Kindes zu beschmutzen. „Ich kann das nicht, nicht ich.“

Erst bei Alisahs nächstem Satz fand Ian zu einem richtigen Lächeln zurück, dass auch seine Augen erreichte, sie strahlen ließ. „
Ich bin auch froh, dass ich sie habe.“ Mehr noch, war Ian glücklich, dass dieses Wunder überhaupt hatte wahr werden können.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

@Alisah Naaaa ja :p (Vermutlich hast du recht^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant, Jedi-Tempel, Medizin. Abteilung: Alisah, Ribanna, Siva, Tara, Rick, Eowyn, Ji und Ian


“Ein Jedi-Heiler? Nun, im Grunde ist es ähnlich wie als Ärztin. Mit der Ausnahme, dass man noch etwas mehr kann, da man die Unterstützung der Macht hat. Also Heiler können wirklich Krankheiten manipulieren. Genau das, was Ian getan hat. Allerdings ist es nicht empfehlenswert sich selbst so zu schädigen wie er. Das ist auch nicht der Regelfall, keine Sorge. Man kann jede Art von Lebewesen heilen, auch ohne Medikamente. Allerdings natürlich immer abhängig vom eigenen Können. Man kann es nicht einfach mal so. Dafür bedarf es viel Üben und Talent. Ich kann es dir leider auch nicht beibringen. Ich bin da der falsche Ansprechpartner. Ich bin nur Fachlich auf der normalen Medizin eine gute Ansprechpartnerin.”


Beantwortete sie die Frage ihrer Padawan und sah dann wieder lächelnd zu der sich dankbar zeigenden Alisah und ihrem Baby. Ribanna brachte der frisch gebackenen Mutter etwas zu trinken.


“Danke. Das war auch gar nicht so einfach. Ja..ich...glaube ich bin jetzt so...5 Jahre raus. Zwischendurch habe ich noch Brianna und Kestrel verarztet, aber sonst… .”


Sagte sie zu Ribanna, welche sie lobte wegen des Beatmungsschlauches.


Ribanna schien sehr stolz auf die gemeinsamen Taten zu sein und das positive Ergebnis, denn sie zählte noch einmal jeden Einzelnen auf, was jener getan hatte. Sie konnten auch wirklich alle stolz auf sich sein.


Nachdem Alisah endlich ihrem Schlafbedürfnis nach ging und das Baby wieder im Brutkasten lag, konnten sie die Medistation endlich verlassen und Tara atmete beruhigt aus und ging sofort in Richtung der Quartiere, um sich umzuziehen. Ihre Sachen waren sehr verschwitzt. Sofort begann Ribanna sie mit Fragen zu Löchern.



“Das erkennt man an der Aura. Es ist keine Schande und auch nicht verwunderlich, dass du dachtest, dass er gefährlich ist. Du warst nur erschrocken und vorsichtig. Die Aura eines jeden Lebewesens hat ein gewisses...Muster oder Farbe. Jeder spürt oder sieht das anders. Und Sith erkennt man gut an ihrer Aggressivität, ihrer Kälte, ihrer Dunkelheit. Es gibt Sith, die ihre Aura verbergen können. Auch Jedi können das. Aber im Normalfall kann man es bei jedem spüren. Ob machtsensibel oder nicht. Ob Pflanze, ob Twi’lek, ob Mensch. Egal. Und Ian hat seine Aura nicht verborgen. Sie war deutlich spürbar.”


Erklärte sie ihrer Padawan, während sie vor ihrer Kommode stand und sich umzog.


“Ich würde jetzt gerne ein wenig Trainieren. Stressabbau. Ich kann jetzt nicht schlafen. Wie sieht es mit dir aus? Kommst du mit in den Trainingsraum? Das mit der Aura kann ich dir dann auch gleich beibringen.”


Coruscant, Jedi-Tempel, Quartiertrakt-Quartier von Tara- Tara, Ribanna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian

Alisah's Gesichtsmuskeln zuckten und es war nicht wirklich erkennbar ob es Überraschung, Verwirrung, Ablehnung oder Zustimmung war die sie ausdrückten als Ian, ausgerechnet Ian ihr Vorschläge machte wie sie Radan beibringen sollte was sie getan hatte. Wäre es nicht so ein ernstes Thema, und wären sie nicht gerade erst wieder zu einer annähernd vorwurfsfreien Kommunikation zurück gekehrt, wäre diese Situation beinahe komisch.
So war es aber einfach verwirrend. Zumal Ian mit dem was er da sagte auch noch recht hatte.
Ja, sie müsste ihm jetzt recht geben aber irgendwie kam das noch nicht so recht über ihre Lippen und so brummte sie nur wie nebenbei ein...


Hmm m.

Als Zustimmung und verzog etwas die Mundwinkel.
Sein
Gut,“ schloss dieses Thema jetzt wohl erst einmal ab und Alisah war ganz froh darum. Sie hatten ihre Fronten geklärt und vielleicht, mit der Zeit würden die Wunden, die sei beide trugen, heilen.
Das er jetzt wieder erklärte er habe nicht mehr getan als die Anderen lies Alisah nun nur mehr schmunzel und kurz einwerfen.


Ja, genau und drum sind die Anderen auch alle in einem Bactatank gelandet.

Dann beließ sie es aber dabei und schmunzelte nur. Allerdings nicht lange denn seine Ablehnung schmerzte sie dann doch sehr.
Er konnte nicht? Ja, natürlich, es tat ihm zu weh, alles was geschehen war...
Aber nein. Er meinte, es war nicht wegen dem was war. Doch warum dann? Warum?
Alisah kniff die Lippen zusammen.


Wieso nicht du? Wenn es nicht das ist was war, was dann? Ich könnte mir niemand besseren denken.
Aber, es ist deine Entscheidung.
Denk einfach noch mal drüber nach.
Ja?


Mehr sagte sie erst einmal nicht, sie wollte ihn ja auch nicht zu sehr damit überfahren. Außerdem war da auch das Strahlen, dass auf Ian's Gesicht trat als die Sprache auf diese Eowyn kam. Alisah wollte dieses Strahlen nicht gleich wieder vertreiben. Dieses Strahlen, dass sie kannte und das Bände sprach! Nein, keine Bände, ganze Bibliotheken.[/I]

Ähm, du bist wegen ihr hier... also, bei den Jedi. Oder?

Dann atmete sie tief durch und fragte sich ob sie das Recht hatte das zu fragen was ihr nun auf der Seele brannte. Aber sie konnte die Frage einfach nicht mehr für sich behalten.

Erzählst du mir... vielleicht nicht jetzt aber irgendwann... was geschehen ist.... Wenn du willst./B]

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung 2 – beim Bacta-Tank B03 mit Ian


OP: Ähm, ich kann den Post heut nicht so einordnen bin total kaputt, putt, putt, putt vom Rehasport und hab einfach vor mich hin getippt.
Wollte euch aber auch nicht hängen lassen. Deshalb der kurze aber zumindest doch ein Post. Wenn was nicht passt fehlt oder sonst wie anders sein soll, schreibt es in euren Posts einfach mit rein/um.
Ich geh jetzt nämlich ins Heiabettchen. *gääähn*
 
Coruscant, Jedi-Tempel, vor der medizin. Abteilung: Ribanna und Tara



Tara hatte ihr sogleich postwendend erklärt, was ein Jedi-Heiler so machte und ja, das wäre für Ribanna vorstellbar, doch sie wollte sich nicht gleich festlegen. Immerhin hatte sie mit ihrer Ausbildung noch nicht wirklich begonnen und die Padawan wollte sich solche großen und wichtigen einschneidenden Entscheidungen für später offen halten. Sicherlich gab es auch noch weitere aufregende Möglichkeiten und Ribanna wollte auch von denen vorher erfahren und weitere Talente an sich entdecken und dazu gehörte, dass sie die Grundlagen im Machtgebrauch erstmal erlernen würde. Tara hatte sich hingegen nur als Ärztin, nicht als Heilerin, bezeichnet, die bereits seit 5 Jahren aus ihrem Beruf raus war. Ribanna hatte daraufhin mit dem Kopf geschüttelt.

“Was heißt nur!? Vielleicht solltest auch du darüber nachdenken, dich als Heilerin zu spezialisieren!? Du könntest Beides verbinden und wärst vielen Heilern damit um einiges voraus.”

Ribanna lächelte. Es war fast absurd, dass gerade sie selbst es bisher nicht in Betracht gezogen hatte. Oder, etwa doch?! Doch so war dies manchmal. Man dachte an sich selbst stets zuletzt! Ribanna hatte ihre Fähigkeit ganz besonderer Natur im Kopf. Ihre Gabe dem Feuer gegenüber! Vielleicht sollte dies bei ihren Entscheidungen für ihren späteren Weg und ihre Spezialisierung auch eine nicht untergeordnete Rolle spielen!

Vor der Krankenstation angekommen, ging Tara auch gerne sofort auf die weiteren Fragen ein, die Ribanna ihr gestellt hatte. Nachdem die Wogen sich geglättet hatten, beruhigte Tara sie, dass es nicht verwunderlich gewesen wäre, dass Ribanna auf diese Art und Weise reagiert hatte. Die Padawan atmete erleichtert auf. Das Wort ihrer Meisterin bedeutete ihr viel. Sie erklärte, dass alle Lebewesen gewisse Auren aufwiesen und man es daran erkennen konnte und Ian hatte seine Aura weder heimtückisch verborgen und verschleiert gehalten, noch war sie die eines Sith`s ebenbürtig gewesen. Ian hatte bewiesen, dass er Alisah und ihrem Kind nichts Böses wollte! Er schien sie wirklich zu lieben!

Mittlerweile standen sie in Tara´s Quartier. Sie zog sich um. Tara sprach davon, dass sie noch ein wenig Stress abbauen wollte und da war sportliches Training das Mittel der Wahl. Ribanna war eigentlich auch zu aufgekratzt zum Schlafen. Sie hatte eh nur eine Pause, eine Ablenkung von der medizin. Abteilung, benötigt. Da kam ihr dieses Angebot gerade recht. Aktive Erholung! Sie nickte. Tara fügte auch gleich hinzu, dass sie ihr dann gleich Einiges beibringen konnte wie zum Beispiel das mit der Erfassung der Aura, der Austrahlung eines jeden Lebewesens.

Ribanna war begeistert. Ein vorfreudiges Lächeln huschte auf ihr Gesicht.


“Ja, gerne.”

Nachdem Ribanna ihren Schutzkittel ausgezogen hatte, befand sie sich bereits in einer trainingsgeeigneten Kleidung. Sie machten sich auf den Weg zu einem der Trainingsräume und Ribanna war gespannt, was sie lernen würde. Vor allem würde sie es in diesem altehrwürdigen Gebäude tun, der nichts Geringeres war als der wahre Jedi-Tempel.


Coruscant, Jedi-Tempel, auf dem Weg den Flur entlang zu einem der Trainingsräume: Ribanna und Tara
 
Zurück
Oben