Coruscant

[Coruscant-System | Coruscant | Vergnügungsviertel | Vor dem Haupteingang der Tierarztpraxis | Team Delta-1| Lieutenant Arkadi Duval, War, Markus, 4 Sandpanthers (NSC)

Nur langsam ließ das schrille, bohrende Geräusch in den Ohren des Agenten nach und erlaubte ihm, sich wieder besser zu konzentrieren. Verbunden mit dem nachlassenden Adrenalinschub hatte dies zwar den Vorteil, dass er die Situation wieder überblicken konnte, aber auch den Nachteil, dass sich die von der Explosion verursachten Schmerzen umso stärker bemerkbar machten. Unter seinem Helm verzog Arkadi das Gesicht und biss die Zähne zusammen, doch er blieb auf den Beinen. Jetzt wäre ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um in Ohnmacht zu fallen, und er hatte solche Situationen schon mehrmals überstanden, er würde jetzt nicht damit anfangen, die anderen Teammitglieder im Stich zu lassen. Solange er einigermaßen gehen und schießen konnte, war die Sache noch nicht vorbei und würde er sein Bestes tun, um bei der Erstürmung und Sicherung des Zielgebäudes zu helfen. Die Imperialen waren gut vorbereitet gewesen, das musste er grimmig anerkennen, sie hatten schnell und entschieden auf sich sich nähernden Soldaten und Jedi reagiert und offenbar die Umgebung schon zuvor gründlich im Auge behalten und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Sie hatten es eindeutig mit Profis zu tun, die Sprengsätze an den Speedern waren nicht das Werk von Amateuren und nur Glück war es zu verdanken gewesen, dass es keine Toten gegeben hatte. Arkadi rechnete fest damit, dass es noch weitere Fallen und unangenehme Überraschungen gab, die die Imperialen einsetzen würden, um Zeit zu gewinnen und das Gebäude und die darin verborgenen Geheimnisse für die Neue Republik nutzlos zu machen. Es war geheimdienstliches Standardvorgehen alle Dokumente, Aufzeichnungen und sonstigen Objekte im Falle der Entdeckung sofort zu vernichten und somit dem Zugriff des Gegners zu entziehen, und je nachdem, wie fanatisch die Agenten waren, würden sie das auch auf sich selbst ausdehnen. Eine Leiche brachte ebenso wenig Informationen wie ein Haufen Asche. Damit brachten die Imperialen ihre Gegenspieler in eine Zwickmühle, schnelles Vorgehen war nötig, doch sehr riskant.

Delta 2 steckte offenbar ebenfalls in Schwierigkeiten, über Funk waren hektische Wortfetzen zu hören und dann erschütterte eine weitere Explosion die Umgebung. Auch der Hintereingang war von den Imperialen vorbereitet worden, definitiv das Werk von Experten. Durch den Rauch und Staub der Explosion war es schwer, etwas zu erkennen, und als sich eine geduckte Gestalt seiner Position näherte, blieb Arkadi wachsam und vorsichtig, bis er Meister Finn erkannte, der Jedi ging ebenfalls hinter dem Trümmerstück in Deckung und betrachtete ihn kurz, er schien zu bemerken, dass der Agent angeschlagener war, als er mitgeteilt hatte, und nickte ihm anerkennend zu. Eine Geste, die Arkadi angesichts der Verletzung am künstlichen Arm des Jedi nur erwidern konnte, Markus schien sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Er riskierte einen Blick über ihre improvisierte Deckung, während sich Arkadi ein wenig an der Seite hinaus lehnte und mit dem Blaster zielte, um notfalls Sperrfeuer schießen zu können. Admiral Blade war zu sehen und einsatzbereit, und zum Glück funktionierte auch sein Funkgerät noch. Drängend meinte Markus, dass sie schnell handeln mussten, wenn sie noch Beweise finden wollten, was Arkadi zustimmend nicken ließ.


„Sie werden versuchen, die Aufzeichnungen zu vernichten, während sie uns hier festnageln. Panther 7, wir haben keine Wahl als zu stürmen.“


Gab der ehemalige Soldat per Funk weiter. Dem Jedi neben ihm war scheinbar etwas aufgefallen, er öffnete die Augen, die er kurz geschlossen hatte, griff nach seinen Waffen und warnte, dass sich gefährliche Tiere näherten, eine Warnung, die Arkadi ebenfalls weitergab, da öffneten sich bereits die Türen des Zielgebäudes und mit bedrohlicher Anmut sprangen zwei wilde und gefährlich aussehende vierbeinige Tiere hinaus. Markus war fest entschlossen, diese Kreaturen zu übernehmen, der Jedi zündete seine beiden Lichtschwerter und das blaue Leuchten schien die Bestien förmlich anzuziehen, die ihn attackierten. Eines der Tiere wurde in der Mitte zerteilt, das zweite Wesen erwies sich als geschickter und hätte den Jedi beinah erwischt. Gerne hätte Arkadi ihm Deckungsfeuer gegeben, doch befürchtete er, dass er angesichts des wilden Tumults versehentlich Markus treffen könnte. Rasch sah er sich und fasste einen Plan, den er per Funk weitergab.


„Sir, ich kann versuchen über die rechte Seite vorzurücken. Können Sie mir Deckung geben, over?“


Zwischen dem Agenten und seinem Ziel, dem Bereich neben der Haupttür, lagen ein paar Reste von Speedern, die ihm etwas Deckung verschaffen würde, er hatte vor, sich von einem zum anderen vorzuarbeiten, während die anderen ihm Deckung gaben. Sie mussten so schnell wie möglich ins Gebäude.


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Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes

Wes hatte kaum zu Ende gesprochen, als hinter ihm das rhythmische Knattern des T21-Repetierblasters anfing. Einen Moment lang hatte er gedacht, dass die beiden Soldaten sich erst an die neue Kommandokette gewöhnen mussten, bevor sie taten was er sagte, aber da hatte er sich getäuscht. Offensichtlich waren die hübsche blaue Twi'lek und ihr zotteliger Begleiter professionell genug, um sich auf der Stelle anzupassen, oder aber sie waren es gewohnt, Befehle von jedem anzunehmen, der sie laut und selbstsicher anblaffte. Der Jedi-Rat ging allerdings stark von ersterem aus und hoffte es schwer. Tatsächlich dauerte es nur einen Augenblick, bis es den angreifenden Speeder mit einem lauten Knall zerriss. Es erforderte einiges an Selbstdisziplin, nicht instinktiv zusammenzuzucken, und sich weiter auf die Schutzblase zu konzentrieren. Wes' Bemühungen waren aber von Erfolg gekrönt. Während über den ganzen Hof verteilt die Splitter lagen, war der Bereich innerhalb der äußeren vielleicht zehn Zentimeter der Blase nach wie vor sauber. Ein hartes Stück Arbeit – Wes schnaufte erleichtert durch.


»Gute Arbeit da hinten,«

Lobte er die beiden Soldaten, die ihr schwerstes Geschütz bedienten und damit Erfolg gehabt hatten. Leider blieb ihnen aber keine Zeit für gegenseitiges Schulterklopfen, denn die Speederbombe war erst der Anfang. Die Hintertür öffnete sich plötzlich und heraus stürzte im Schutze der vorherrschenden Staubwolke eine Anzahl Wes' unbekannter Raubtiere mit langen Hälsen und Zähnen. Doch es gab einen anderen Aspekt an den Viechern, der seltsam anmutete. Scheinbar waren sie in der Lage, gewissermaßen die Macht zu nutzen, Wes konnte es spüren. Bei den schwierigen Lichtverhältnissen des Hinterhofs und dem augenblicklich entstehendem Durcheinander musste man sich anstrengen, sie klar zu sehen. Der Taanaber war dennoch sicher, sie nicht zu kennen, er legte sich aber soweit fest, dass deren Import nach Coruscant sicherlich illegal war.

»Ich korrigiere mich: es handelt sich wirklich um eine Zoohandlung!«

Feixte Wes, als er sein Lichtschwert aktivierte, welches die Umgebung in altrosa Licht zu tauchen begann. Zunächst war die Maßnahme vergebens, denn die meisten der Biester waren bereits an ihm vorbeigehuscht, der am nächsten an der Wand gestanden war. Eines hatte Elise angefallen, die Padawan hatte sich ihm nur mit Mühe erwehrt und war dabei verletzt worden.

»Das war knapp! Bist du in Ordnung, Elise

Fragte er seinen temporären Schützling besorgt, doch es blieb keine Zeit, sich groß Gedanken zu machen. Meinem Mal flogen die Querschläger von Blasterschüssen um sie herum, die wirkungslos von der Schuppenhaut der Viecher abprallten. Mehrere von ihnen, die auf Elise und ihn zugeflogen kamen, musste Wes abwehren und fand sich im allgemeinen Tumult schnell zurück an die Wand gedrängt. Eines der Problemen mit gefährlichen Wildtieren war, dass sie keine Angst vor Lichtschwertern hatten. Jedes vernunftbegabte Wesen blieb auf Abstand, wenn es eine Jediklinge sah und gaben einem dadurch Raum zum Manövrieren. Wildtiere taten das nicht und auch wenn sie einem Lichtschwert leicht zum Opfer fielen, war die Gefahr, selbst verletzt zu werden, real. Immerhin konnte Wes einem der Biester, welches ihm zu nahe kam, den Kopf abtrennen und sah plötzlich Keira entgegenkommen, die er automatisch anlächelte – Uniformen der schwere Infanterie konnten wirklich sexy sein, wenn sie den richtigen Körper verhüllten.

Das Lächeln verging dem Jedi-Rat allerdings, als er sah, was dahinter lag. Nur mithilfe der Macht konnte er ausmachen, dass zwei Infanteristen auf dem Boden lagen und von den Bestien traktiert wurden. Er war drauf und dran, ihnen zu Hilfe zu eilen, als die gleißende Plasmasalve eines Z-6 Rotationsblastergewehrs über den Hof donnerte und ihn von den Soldaten abschnitt. Er war nicht dumm genug, sich mit einer solchen Waffe anzulegen. Es gab zwar einige, wenige Jedi, die eine solche Wand aus Licht mit ihren – meist – Lichtschwertern um sich legen zu können, um einer solchen Salve standzuhalten, doch ein durchschnittlicher Lichtschwertkämpfer vermochte dies nicht. Wes war in seinen besten Tagen einmal durchschnittlich gewesen und seitdem hatte er die Auswirkungen des Älterwerdens zu spüren bekommen. Als Plan B konzentrierte er sich auf die Macht, aber die Wesen waren in ihr ähnlich schwer zu greifen wie sie zu sehen waren. Es dauerte eine Weile, bis sich die unsichtbaren Fesseln der Machtlähmung um die Extremitäten des Tiers legten und dem bedrängten Soldaten die Gelegenheit verschaffte, es mit seinem Kampfmesser zu töten.

Es gab eine weitere Explosion, als der von Keira geworfene Thermaldetonator explodierte und mit einem Male schwieg die schwere Waffe des Gegners. Soweit Wes es spüren konnte, hatte sie damit den externen Generator der energiehungrigen Mordmaschine getroffen, was bedeutete, dass diese nur noch zu kurzen Feuerstößen in der Lage sein würde, gefolgt von langen Nachladepausen. Der Jedi-Rat nutzte die Gelegenheit, durch die Macht beschleunigt über den Hof zu stürmen und dazu beizutragen, die letzten der Biester zu erledigen, kam aber zu spät. Der letzte der Soldaten rührte sich nicht mehr.


»Ein Mann verloren, fürchte ich!«

Gab Wes per Komm durch. Zu genaueren Untersuchungen kam der Jedi aber nicht. Er musste zur Seite springen, als der Rotationsblaster sich noch einmal für eine kurze direkt auf ihn gezielte Salve aufbäumte, bevor sein Energiepack verbraucht war.

Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Ian

Ians Abschirmung war deutlich. Verflixt. Vielleicht hätte sie doch selber eine Abschirmung wählen sollen! Und hatte sie etwas falsches gesagt? Sie hatte sich nur erwachsen verhalten wollen. Alisah die Möglichkeit geben wollen, sie höflich aus dem Raum zu werfen, vielleicht hatte Ian sie gestern ja überrumpelt. Und sie hatte sie sogar versucht zu überreden, sich unbedingt heilen zu lassen. Was war der Fehler, dass Ian sich so zurückzog? Oder lag es an etwas ganz anderem?
Stirnrunzelnd sah sie ihn an, überlegte, ob sie ihn fragen sollte, als er auch schon die Augen öffnete.

Verdammt, sie gab sich allergrößte Mühe, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, ansonsten wäre sie nicht einmal hier! Ian hatte gut reden. Sie würde IHN gerne einmal sehen, wie er mit ihrem gutaussehenden, jungen Ex-Partner klarkam, wie er ihm bis auf Zellebene nahekam. Blöd, dass es diesen Ex-Partner nicht gab, aber stang, Ian würde sicher ebenfalls nicht danebenstehen und sagen "oh, nett dich kennenzulernen, lass mich dein Leben retten und dann tschüs"! Sie
gab sich Mühe! Sie war höflich gewesen, einfach nur höflich! Alisah ihre Anwesenheit aufzuzwingen wäre nun wirklich keine gute Ausgangsposition. Ian brauchte bloß nicht so überschlau und erwachsen zu tun, bloß, weil er in der Mitte stand.
Eowyns Stirnrunzeln verstärkte sich, die Falten schnitten für einen Moment tief in ihr Gesicht, dann aber schüttelte sie den Kopf. Das tat jetzt nichts zur Sache. Ian mochte denken, was er dachte. Ja, sie würde bleiben. Wenn Alisah damit kein Problem hatte. Aber auch nur dann.
Es war faszinierend, was für klare Worte er plötzlich fand. So hatte sie ihn selten erlebt. Deutlich, direkt, bestimmend, keinen Widerspruch duldend, vor allem nicht von Alisah. Weshalb diese Art auf einmal aus ihm herausbrach, das würde sie allerdings später mit sich selbst erörtern müssen. Er würde Alisah heilen, ob mit oder ohne Hilfe - das war prinzipiell eine gute Sache, vor allem, weil Eowyn sie guthieß. Die Sturheit, die dahintersteckte, diese Zielstrebigkeit... das war allerdings etwas vollkommen anderes. So war er vor allem anfangs gewesen, nicht mehr aber seit Va'art. Ein gutes Zeichen? Ein schlechtes?
Beide Antworten waren ihm recht, und dabei hatte Eowyn mit keinem Wort angedeutet, dass es an
ihr läge, würde sie nicht mithelfen. Ein wenig unfair fand sie diese Tatsache schon, nachdem sie ihm niemals ein Anzeichen dafür gegeben hatte, ihn jetzt im Stich zu lassen. Weshalb er sie überhaupt fragen musste...?
Und natürlich ging es nicht um das, was gewesen war. Wieder... es ließ sich so einfach reden für Ian. Sicher war es für ihn auch nicht leicht, auf seine ehemalige Partnerin zu treffen, aber er hatte Zeit gehabt, damit irgendwie abzuschließen. Eowyn hatte sie nicht einmal gekannt. Und hatte hier feststellen müssen, was für eine Person sie war, hatte erst begonnen, sich damit auseinanderzusetzen. Schön, wenn er das einfach abhaken konnte. Für sie war das nicht ganz so leicht, doch sie unterdrückte gerade so noch ein leichtes Schnauben. Natürlich ging es um die Heilung, und natürlich würde sie sich voll und ganz darauf konzentrieren. Nach einer Anfangsphase würde das sicher auch kein Problem sein. Aber Ian konnte, nein, er
durfte nicht verlangen, dass sie das hier behandelte wie eine völlig normale Situation. Das wäre anmaßend.

Seine Abschirmung fiel, und mit ihr fielen Worte, die sie bisher nur unter vier Augen aus seinem Mund gehört hatte. Nachdenklich legte sie den Kopf schief, hörte, wie Ian sich auch an Alisah wandte, schluckte einmal. Das hier war gleichzeitig nicht fair - er manipulierte sie, er sagte diese Worte bewusst genau jetzt! - und gleichzeitig dennoch irgendwie... ja, irgendwie... schön. Einfach schön.
Gemeiner, fieser, unfairer Wunderheiler. Gemeiner, fieser, unfairer, Bauchkribbeln auslösender Wunderheiler.

Wähend sie selbst noch nach den richtigen Worten - ach was, den richtigen Gedanken! - suchte, ergriff Alisah das Wort. Faszinierenderweise verstand diese irgendwie viel besser, was Eowyn gemeint hatte... verstand sofort, dass Eowyn sich nur aus Höflichkeit zurückziehen würde. Sie hatte Ian gesagt, dass sie das tun würde, verdammt noch mal! Sie machte keinen Rückzieher!
Zumindest machte Alisah deutlich, dass sie kein Problem mit ihrer Anwesenheit hatte. Ob nun tatsächlich oder nur, weil sie begriff, dass es mit ihr leichter werden würde, das war dahingestellt, aber sie war offen. Das war das wichtigste.

Es ging ihr um Kontrolle. Um die Trance. Unwillkürlich verzog Eowyn das Gesicht. Schon wieder eine Gemeinsamkeit mit Ian. Auch er hatte die Trance nicht gewollt. Es war genau das gleiche in grün. Genau das gleiche wie in dieser Nacht auf Va'art. Na gut, wenigstens würde Ian wissen, wie er damit umgehen musste, er kannte diese Situation dann ja wohl bestens. Die beiläufig erwähnte Fähigkeit der Gedankenmanipulation ließ Eowyn aufhorchen. Na wunderbar, noch eine tolle Information nebenbei, doch auch das gehörte erst einmal weggesteckt.
Alisah schien ihre Sicht vollständig geklärt zu haben, und so war es wohl noch an ihr, sich zu erklären. Weshalb auch immer das nötig war, zumindest vor Ian.

Ich habe dir gesagt, sprach sie Ian ruhig, aber fest an, dass ich dir heute helfe, Alisah zu heilen, und ich stehe zu dem, was ich sage. Immer vorrausgesetzt, Alisah, sie nickte der Frau zu, ist damit einverstanden, was sie ja jetzt bestätigt hat. Mir ist durchaus bewusst, um was es hier geht, aber vielleicht... jetzt sollte sie auf ihre Wortwahl achten. Ganz dringend. ...vielleicht musst du auch sehen, dass es eben für jeden hier, sie bezog bewusst sie alle drei hinein, ...andere Vorraussetzungen sind. Er durfte nicht von ihr verlangen, dass ihr das alles gefiel. Oder, dass es leicht war. Es sollte genügen, dass sie hier war. Sie hatte nichts gegen Alisah... nicht direkt. Es war eher der Schatten, den sie warf, die Möglichkeiten, die sie durch sie sah, die anderen Wege, die Vergangenheit, die Zukunft... und, ja, natürlich, auch Alisah selbst, aber dafür konnte die Frau nichts. Im Gegenteil, sie war nett, sie könnte sie beinahe mögen. Wenn nicht... ja.
Ja, vielleicht hatte sie dadurch ein wenig mehr von ihrer Gefühlswelt offenbart, als sie wollte - sie hatte zumindest deutlich gemacht, zum ersten Mal, dass da zumindest irgendetwas war, etwas, das sie auf jeden Fall hatte verhindern wollen, doch andererseits... allzu deutlich war es nicht gewesen. Ian hatte bisher nichts gemerkt, vielleicht würde es auch jetzt nicht geschehen.

Also gut.
Sie nickte. Da weder Ian noch Alisah anscheinend entscheiden wollten, nahm nun eben sie das Heft in die Hand. Sonst standen sie noch morgen hier. Außerdem würde ihr das Sicherheit geben. Etwas, wo sie sich ein wenig auskannte... Da wir mit der Trance bisher gut gefahren sind, schlage ich vor, wir verfahren weiterhin nach diesem Schema. Alisah, es wäre gut, wenn du dich hinlegen würdest. Keine Sorge, mit Ian habe ich schon genau das gleiche durchgemacht, auch er hat sich gegen diese Vorstellung erst gesträubt und es trotzdem hinbekommen.
Ich habe damit die größte Erfahrung und werde dich in die Trance versetzen, wenn es in Ordnung für dich ist. Wehre dich nicht, bitte... wenn du dich entspannst, wenn du mich machen lässt, dann geht es am schnellsten und am einfachsten.
Und ohne irgendwelche Bilder. Es wird nicht gehen, wenn du dich sträubst. Dir geschieht nichts, ich gebe dir mein Wort. Ernst sah sie Alisah an. Sie gab der Frau ihr Wort... Das ja wahnsinnig viel wert war, wenn man sie nicht kannte. Wirklich wahnsinnig hilfreich. Ich werde dafür sorgen, dass dein Geist ruhig wird und in sich selbst zurückzieht, gleichzeitig verlangsame ich deine Körperfunktionen. Zumindest ein paar. Wenigstens das hatte sie gelernt - immer dem Patienten erklären, was auf ihn zukam. Dann beginnen wir mit der Heilung - es wird lange dauern, aber du bekommst davon nichts mit. Wenn wir später fertig sind, werde ich dich aus der Trance holen, dich aber, wenn möglich, noch schlafen lassen, damit dein Körper die nötige Ruhe bekommt. Ich kann dir nicht versprechen, dass alles perfekt funktioniert, dass du danach komplett geheilt bist. Wir hatten erst einen Test, beziehungsweise Ian zwei, aber wir werden unser möglichstes tun und dir, wenn schon keine komplette Heilung, zumindest mehr Zeit verschaffen. Dann können wir es noch einmal versuchen.

Hast du noch Fragen?

Eowyn wartete auf ihre Antwort, dann würde sie sich auf den Boden setzen. Sie würde, wie immer, nicht die ganze Zeit stehen, und eine Verbindung war auch über eine herunterhängende Hand so möglich. Es fehlte nur noch das Kommando zum Loslegen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Eowyn


Sie sprachen um den heißen Brei, sie drucksten herum, sie führten sich auf wie Kinder – alle drei. Für jeden würde diese Heilung auf seien Weise schwierig sein. Wegen den Abers, die daran hingegen, wegen vergangenen Dingen. Aber sie waren zu Ende und genau das war Grund genug, sich zusammenzureißen und nicht so zu tun, als ständen sie vor der unangenehmsten Aufgabe ihres Lebens. Ja, sie würden einander nahe kommen. Ja, sie würden vermutlich Bilder nehmen. Bei der Macht, ja, ja ja. Und? Visionen und Bilder konnten sie jederzeit heimsuchen, sie konnten auch so zufällig auf einer Mission sein, zufällig zusammenarbeiten müssen. Ich könnte verstehen wenn. Es ist schwer weil. Es ist unangenehm denn. Bei der Macht, sie sollten endlich alle damit aufhören denn so kamen sie nicht weiter. Sie alle konnten sich peinlich berührt gegenüber sitzen und mit falscher Rücksichtnahme einfach nichts tun, als sich gegenseitig anstarren und warten, bis Allegious höchstpersönlich zu ihnen kam, sie um Verzeihung bat und das Gegenmittel injizierte. Oder aber sie benahmen sie wie erwachsene, wie … Jedi oder Machtnutzer und taten das, was notwendig war. Es gab doch keine Gefühle. Beinahe hätte Ian die Augen verdreht, doch er verbat sich diese Geste und wartete ab. Alisah schien sich zu fangen und Eowyn? Focht ihren Kampf, deutlich für Ian erkennbar. Wahrscheinlich interpretierte sie die Hälfte von dem, was er gerade gesagt hatte falsch. Ihre Mimik sprach, ihre Körperhaltung überhaupt – da brauchte Ian nicht einmal die Macht und erneut schloss er für Sekunden die Augen um sich diesmal vor allem in Geduld zu üben. Vorhin noch hatte er sich bedankt dafür, dass sie das tat. Also sollte sie bitte endlich und einfach mal nur das hören, was er gerade gesagt hatte, in Verbindung mit dem, was er vorher gesagt hatte. Ohne zu interpretieren, ohne irgendwie beleidigt zu sein, ohne das, was er sagte, auf die Goldwaage zu legen. Also gab es genau zwei Möglichkeiten. Entweder, er sagte ihr auf den Kopf zu, dass die Situation heir für ihn mindestens so bescheiden war, wie für sie. Sie konnte sich, sofern sie etwas sah, was sie nicht wollte, zurückziehen. Er durfte sich dann zwingen, das Bild zu verdrängen und Ian hatte reichlich wenig Lust daran, Radan und Alisah … in Aktion zu erleben. Er wollte den Mann, der seinen verdammten Traum lebte überhaupt nicht sehen. Nein, er hatte sicher keinen Bedarf ausgerechnet den Mann zu sehen, den Alisah gegen ihn ausgetauscht hatte. Falsche Gedanken. Unfaire Gedanken? Unerheblich. Entweder Ian würde etwas Dummes sagen, oder aber, er probierte es anders und sagte nicht, auf was er verzichtete, sagte nicht, was er nicht sehen wollte sondern gab zu, was er sonst noch fühlte. Und das, was er für Eowyn fühlte war nun einmal relevant. Was also sollte es ihn scheren, ob er ein Bild von Alisah sah, dass Radan und sie zeigte? Es wäre nichts, was er sich nicht schon irgendwie vorgestellt hatte und heute, heute hatte es nicht mehr die Kraft ihm weh zu tun. Denn das Kapitel von damals war beendet. Seien Gefühle für Alisah hatten sich geändert.

Eowyn sagte schließlich auch etwas und sie hatte ihn missverstanden. Zumindest wirkte jedes ihrer Worte genau so. Als ginge es hier darum, ob sie hinter ihm stehe, als wüsste er genau das nicht. Als hätte er auch das nicht vorhin noch gesagt. Es waren für jeden andere Voraussetzungen. „
Das weiß ich,“ bestätigte Ian, ohne dabei neunmal klug zu klingen. „Das weiß ich,“ wiederholte er leise, eindringlich, vielleicht sogar sanft und versuchte Eowyn irgendwie zu übermitteln, dass es völlig in Ordnung war, wenn sie nein sagen würde. Aber sie fuhr fort und klang schon wesentlich sicherer als vorher und Ian hoffte, dass sie ihre Wahl klug getroffen hatte. Er würde dazu noch etwas sagen. Nicht jetzt, sondern wenn Alisah ihn Trance war, in der Trance, die Eowyn gerade erklärte.
„Es ist wirklich nicht schlimm,“ bekräftige Ian schließlich Eowyns Worte. „Und immerhin würdest du die Kontrolle Eowyn geben und nicht mir, also sollte sich das doch etwas besser anfühlen, hm?“
Auch wenn er einen Witz daraus machte, hatte er nicht vergessen, wie sie geglaubt hatte, er sei gekommen, um sie zu töten.

Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Eowyn
 
Coruscant - Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - In Trouble - mit Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira und Wes

Die Schülerin sah zu dem gespaltenen Tier am Boden.

"DECKUNG!"

rief die Militär geistesgegenwärtig. Wieder war sie nahe dem Meister zu Boden gefallen, als wäre die Schwerkraft plötzlich erhöht worden und krachte auf den harten Boden. Ein schrilles, stabiles Pfeifen durchdrang ihren Kopf und dröhnte förmlich durch die ganze Nachbarschaft. Zusammengezogen lag Elise am Boden und wartete, bis die Feuersalven unterbrochen worden. Scheinbare Stille, doch der Tinitus blieb. Es dauerte nicht lange, bis auf den Hagelsturm ein neuer Knall folgte. Ein Thermaldetonator war explodiert. Keira hatte ihn geworfen. Ungläubig schaute die mit Staub bedeckte Padawan die fähige Kommandantin an.

Realisierte die angeschlagene Alderaanerin was hier passierte? Spät. Der ungläubige Blick zu Keira wandelte sich kurzer Hand in Dankbarkeit.

"Ich bin okay. Was ist mit dir, Wes?"

Kehrte sie in die Situation zurück, sammelte sich und antwortete sie auf den Jedi-Rat, im angebotenen "Du". Die Wunde brannte, aber sie behinderte nicht bei Bewegungen. Eli rieb sich die Augen. Erneut wurde Staub aufgewirbelt, denn der Schütze hinter dem Rotationsblaster war nicht sonderlich präzise. Sicher hoffte er, einfach alles niederzumähen, wenn er oder sie nur einfach jede Stelle einmal abgraste. Einer der Soldaten hatte die Salve nicht überlebt und Eli schluckte kurz tief. Sie kannte ihn nicht, doch sie bedauerte, dass der Einsatz die Gruppe schon jetzt ein Leben kostete. Die Jedi hatten nicht verhindern können, dass es passiert. Was hatte Elise erwartet? Dass Wes eine Art Schutzfeld für jeden Einzelnen auf Dauer halten konnte? Nein. Dennoch erschreckte es sie, dass trotz der Anwesenheit der Macht Leben einfach erlosch.

Wes hatte drei der vier Raubtierwesen mit seinem altrosafarbenen Lichtschwert getötet, Elise mit ach und krach eines. Die Schülerin empfand die Farbe als ungewöhnlich, aber einprägsam. Nun war der Zeitpunkt gekommen, zum Gegenschlag auszuholen. Doch die Alderaanerin würde den Teufel tun und als erster ein Fuß in die Basis setzen, die sich als Tierpraxis tarnte. Markus hatte ihr angewiesen, sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen, keinern Ärger zu machen, und obwohl die Wut in ihr zu brodeln begann, unterdrückte sie das Gefühl und fragte als sie aufstand nur:

"Wie gehen wir vor?"

Sie wollte den Plan wissen, die Soldaten waren geschult darin, derartige Situationen zu "deeskalieren", deswegen rechnete die Schülerin damit, dass Keira und ihre Truppe die strategische Führung übernahmen. Wes hatte zwar den Befehl, doch die Jedi würden hier an aller forderster Front sicher nur Schaden anrichten. Eli riss sich ein Stück ihres Untershirts ab, dass unbeschmutzt geblieben war und verband damit provisorisch die Verletzung. Die Situation war schnell eskaliert und auch sie vernahm weiter weg eine Explosion, kurz vor der, die Delta 2 selber betraf.

"Delta 1, hier Delta 2. Man hat uns scheinbar erwartet, ein Rotationsblaster und mehrere unbekannte Raubtiere haben uns beschäftigt."

Es war ein Lebenszeichen, dass die Schülerin da von sich gab. Ihr Ziel war, Markus zu einer gleichen Reaktion zu provozieren. Sie wollte wissen, ob der bereits angeschlagene Jedi-Meister in Sicherheit war. Tief im Inneren wusste sie, dass ihre Sorgen unbegründet war, doch ein nicht gerade geringer Zweifel blieb.

Coruscant - Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - In Trouble - mit Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira und Wes
 
[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Vor dem Haupteingang der Tierarztpraxis- Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)

Als die Hand des Geheimagenten über einem Trümmerteil zu sehen war und er gleichzeitig über den Comkanal seine Einsatzfähigkeit bestätigte, atmete der Admiral erleichtert auf. Arkadi hatte dicht bei ihnen gestanden und war dem Zentrum der Explosion damit sehr nahe gekommen. Wobei einem andererseits auch weite Entfernung zum Verhängnis werden konnte, wenn man von einem herumwirbelnden Trümmerteil getroffen wurde.

War scannte ein weiteres Mal die Umgebung direkt vor Ihnen und sah nun anstand der Fassade in erster Linie den grauen Rauch der angeforderten Rauchgranaten. Das würde ihnen etwas Zeit verschaffen. Er stand auf, eilte ein paar Schritte nach vorne hinter den Motorblock - respektive dem was davon übrig war - eines explodierten Speeders und brachte sein CDH-17 dann erneut in den Anschlag. Gleichzeitig reduzierte er den Zoom des Visiers auf einfache Vergrößerung, weil er alles andere im bevorstehenden Nahkampf eher als hinderlich empfinden würde.

Befehle, ja, das war eine gute Frage. Während das Stimmengewirr von Delta 2 auch größere Probleme auf der anderen Seite des Gebäudes offenbarte, war er fürs Erste froh, dass sie bisher nur einen Verletzten zu vermelden hatten. Er spielte abermals mit dem Gedanken die Mission komplett abzubrechen. Die Gefahr für alle Anwesenden war um ein Vielfaches größer geworden. Es würde weder wie erhofft ein ruhiger Abend werden, denn dass sich die Tierarztpraxis tatsächlich als solche herausstellte war mittlerweile vollkommen ausgeschlossen, noch war nach dieser Aktion damit zu rechnen, dass sich die Feinde einfach so ergaben. Das war mit Sicherheit nicht ihr einziger Narr im Ärmel, wie der Sabacc-Spieler zu sagen pflegte. Und dennoch, ein Abbruch kam in Anbetracht dessen, was hier auf dem Spiel stand, nicht in Frage. Als Missionsleiter musste er sein bestes geben, und dennoch war schon jetzt selbst ohne Pessimismus zu erkennen, dass selbst dies nicht ausreichen würde um jeden heil nach Hause zu bringen.


"Verstärkung ist unterwegs."

Informierte er über den Kanal, um zunächst einmal etwas Positives zu vermelden. Es war absoluter Wahnsinn jetzt da rein zu gehen. Und doch führten alle seine Überlegungen immer wieder zum gleichen Ergebnis. Das sah Arkadi offenbar genauso, den im gleichen Moment merkte er an, dass sie keine andere Wahl hatten als zu stürmen.

"Bestätigt. Jede Minute die wir zögern ist eine Minute zu viel."

War ging davon aus, dass Markus Com nicht mehr zuverlässig funktionierte, da er das nicht mehr weiter kommentierte aber trotzdem wohl auf war. Allerdings waren seine anschließenden Rufe auch ohne das Com zu hören. Zwei Lichtschwertklingen erwachten zum Leben, als sich die Tür des Gebäudes öffnete und ein paar nicht besonders nett wirkende Tierchen den Weg nach draußen bahnten. Die nächste Überraschung. Irgendwie erinnerten sie ihn an die Kerlchen von diesem Sumpfmond, die auch nicht gerade auf Kuschelkurs und Streicheleinheiten aus gewesen waren. Wenn er sich sicher war, dass er diese Herausforderung übernehmen konnte, dann mussten sie sich auf seine Einschätzung verlassen. Der Rauch verzog sich langsam aber sicher. Die zwei anderen Panthers hatten bereits rechts und links des Haupteingangs Stellung bezogen.

"Wir rücken vor uns geben uns gegenseitig Deckung. Nie mehr als 10 Schritte, dann sichern und warten. Los geht's!"

War sicherte den Vormarsche des blonden Mannes, wartete bis er hinter der nächsten Deckung verharrte und stürmte denn selbst in leicht geduckter Haltung mit angelegter Waffe bis zu ihm nach vorne. Dort angekommen tippte er ihm als Zeichen dafür, dass es weitergehen konnte, zweimal auf die Schulter. Mit kleineren Umwegen legten sie auf diese Art und Weise die restlichen Meter bis zum Eingang zurück. Währenddessen kamen mehrere Funksprüche von Delta 2 herein und vermeldeten den ersten Verlust. Wen es wohl erwischt hatte? Einfach nicht weiter darüber nachdenken. Solche Dinge durften seine Gemütslage und Entscheidungen jetzt nicht beeinflussen.

"Delta 2 hier Delta 1. Wir gehen jetzt rein. Position halten. Wenn das wirklich der einzige weitere Ausgang ist kommt gleich noch mehr Besuch. Egal was wir finden, wir treiben es in eure Richtung."

Er hoffte, dass er damit nicht zu viel versprach. Ob das ein oder andere weitere exotische Tier nicht eher ihn zum Rückzug zwingen würde, blieb da vollkommen offen.

"Alles klar."

sagte er nun an die beiden Panthers und den Geheimagenten gerichtet. John Grimes war Panther 1, der Anführer und mit Sicherheit der erfahrenste Soldat unter seinem gesamten Kommando. Und auch Mido war ganz und garnicht zu unterschätzen.

"John, Mido, an der linken Wand entlang. Durch die erste Tür rein und sichern. Arkadi wir gehen rechts entlang. Ein Flashbang auf 3.

Ein Blick in den Eingangsbereich half nicht viel. Nach wenigen Metern gab es eine Tür auf der linken Seite. Rechts war eine Art Empfangsbereich. Alles war komplett dunkel, doch der integrierte Restlichtverstärker seines Visiers sorgte für beste Sicht. Er nahm eine der kleinen Granaten von seinem Gürtel, atmete tief durch und bereute es aufgrund des stechenden Schmerzes in seiner Brust wieder. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, begann er zu zählen.

"1, ... 2, ... 3"

Und schon flog die Granate in weitem Bogen durch die Türöffnung, prallte einmal an der Wand ab und erlag kurz darauf ihrer Bestimmung in einem gleißenden Blitz.

[ Coruscant - Vergnügungsviertel - Vor dem Haupteingang der Tierarztpraxis- Team Delta 1 ] Arkadi, Markus, 4 Sandpanthers (NSC: John Grimes (Panther 1), Ed Sorrd (Panther 2), Mido (Panther 4), Vumap (Panther 5)) und War (Panther 7)
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Ian und Eowyn

Es würde also die Trance werden! Alisah konnte nicht sagen das es ihr gefiel, aber sie hatte eingesehen, dass es notwendig schien und sie hatte sich einverstanden erklärt. Also würde sie es durchziehen
Allerdings beruhigte sie die Aussage, Ian hätte Anfangs auch Probleme gehabt genau so wenig wie seine anscheinend als Scherz eingeworfener Satz, das sie wenigsten Eowyn und nicht ihm die Kontrolle übergab.
Andeutungsweise verzog sie ihren Mund und brummelte mehr für sich als für Ian oder Eowyn.


Hm, immerhin.

Toll! Kontrolle abgeben war per se ein Problem! Das hatte nicht nur mit ihrer Vorgeschichte zu tun. Ein Sith...und das war sie eine geraume Zeit gewesen, gab nie freiwillig die Kontrolle ab und wenn es doch geschehen war das einer diese an sich gerissen hatte, meist hatte dies Allegious getan, war es ein überaus brutaler Übergriff. Das hier würde hoffentlich nicht so werden. Aber wenn sie es recht verstand kam das maßgeblich auf sie an.

Is schon in Ordnung.
Ich geb mir Mühe.


Versicherte sie Eowyn. Bewusst würde sie nichts tun, das den Erfolg der Behandlung gefährdete.
Ihr Wort? Eowyn gab ihr ihr Wort. Das Wort eines Jedi war viel wert, aber diese Frau war noch mehr sie war... na ja, es war kompliziert. Aber das war es für Eowyn und Ian sicher auch.
Nickend kam sie dem nach, was Eowyn sagte. Sie legte sich hin, streckte sich aus und brachte sich in eine möglichst entspannte Position.
Tief atmete sie ein und aus, sah noch einmal Eowyn und Ian an und schloss dann ihre Augen während Eowyn erklärte was geschehen würde. Die Stimme war beruhigend und Alisah versuchte alles aus zu blenden was sie ablenkte. Leitete Eowyn die Trance schon ein? Wahrscheinlich ja, doch Alisah's Gedanken schweiften immer wieder zu dem was gewesen war, was sie erlebt hatte, ihre Befürchtungen und Sorgen.
Nein, sie musste das verdrängen, musste es ganz tief in ihr innerstes vergraben. Oder doch nicht? Was wenn sie damit auch etwas vergrub, das dem Virus Nahrung gab. Was wenn...
Ob sie noch fragen hatte?
Alisah schüttelte ihren Kopf oder zumindest glaubte sie ihn zu schütteln, irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl. So als wäre sie in Watte gepackt. Als wäre alles was von außen kam gedämpft.
Lag sie überhaupt noch in dem Bett. Es fühlte sich wie schweben an. Für einen Moment war da alles so friedlich. War das so einfach? War sie schon in dieser Trance. Wollte sie das überhaupt. Das leichte Gefühl schwand und es war als Zerre etwas an ihr und dann hörte sie IHN wieder lachen! Nein nein, nicht die Kontrolle aufgeben. Nicht zulassen, dass er siegte und dann war sie wieder dort, bei ihm. Allegious.
Kleine Exodus, du wirst mir gehören
Damals, als Menari sie und Adrian gejagt und sie gefangen hatte, war das der Anfang ihres wirren Weges?
Das Bild verschwamm so schnell wie es gekommen war und machte ihrer Geburtstagsfeier Platz, jenem Tag an dem sie die Jedi verlassen hatte um ihrem Vater zu folgten. Verzweiflung, Furcht, Wut. Adrian hatte sie allein gelassen und die Jedi verboten den Kontakt mit Exodus. Sie schrie einen Rat an... welchen?... schon wieder floss das Bild auseinander wie Nebel in der Sonne, es wurde schlimmer, sie war bei den Sith. Charon prüfte sie. Schmerz, Verzweiflung, Wut. Wieder und immer wieder Wut und Verlust! Alle verließen sie! Alle!....


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Ian und Eowyn
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – Heiler-NPCs, Siva, Lucia, Okin, Talery und Brianna

Man konnte nicht gerade behaupten, dass Talery Feuer und Flamme für Briannas Vorstoß gewesen wäre, dass die Caamasi den jungen Menschen Okin als Padawan nehmen solle. Die Silberhaarige wurde mit einem Blick voller Überraschung und Unsicherheit bedacht, den sie so interpretierte, dass ihre alte Schülerin Gesprächsbedarf unter vier Augen anmeldete. Sie würden zusammen bereden müsse, ob Okin der passende Padawan für Talery war, und – in Briannas Vorstellung – gemeinsam darüber entscheiden. Die Meinung des jungen Menschen zum Thema war dabei im Grunde unerheblich, doch es schien, als ob diesem der Vorschlag der Echani gelegen gekommen wäre.

Tatsächlich ging die Caamasi dem Thema offenbar gezielt aus dem Weg, so dass Brianna befürchtete, Okin könnte stattdessen auf sie als potentielle Meisterin ausweichen. Nicht, dass die resolute Ritterin ein Problem damit hatte, nein zu sagen. Sie wusste nur nicht, wie diplomatisch sie nach dem Tiefschlag des Morgens dabei noch sein konnte. Fest stand, dass ihr der Rat den Buckel runter rutschen konnte und sie keinen Finger mehr für einen von denen rühren würde, so sich deren Wünsche nicht zufällig mit ihren eigenen Interessen deckten. Großes Interesse, eine Padawan auszubilden, hatte sie nicht und Okin war sensibel und schwächlich… Falls Brianna eine Schülerin nahm, dann eine Kämpferin, während deren Ausbildung sie überwiegend praktizieren konnte, was sie am liebsten tat – Kampfkunst. Bei Okin hingegen würde sie nur wieder eine andere Jedi bemühen müssen, um die diversen Machttechniken abzudecken, die sie gar nicht beherrschte und sie würde sicher nicht wieder jemand vom Rat bemühen wollen. Vielleicht hatte man ihr das ja auch als Schwäche angerechnet, als einen von vielen Gründen, warum man ihr eine Beförderung verweigerte, die sie von ihrem Einsatz her zweifellos verdient gehabt hätte.


Ihrem bisherigem Einsatz freilich – dass Brianna dies auf demselben Niveau weiterführen würde, konnte sie sich nicht vorstellen. Bezeichnenderweise kam Talery auf die Denon-Mission zu sprechen, von der Brianna ein Aspekt wesentlich stärker in Erinnerung geblieben war als alles andere: Elliundis Rüge für ihr seiner Ansicht nach übergroßes mediales Geltungsbedürfnis. Alles andere, die viele Arbeit, der auch emotionale Stress mit den vielen unheilbar Verstrahlten und der Einsatzwille, jenseits der Heilertätigkeit nach Schichtende auch noch einen entführten Arzt zu finden, war selbstverständlich gewesen. Das Bemühen, über die Medien interplanetare Aufmerksamkeit für die humanitäre Katastrophe zu wecken, war ignoriert worden. Ein einziger, an den Haaren herbeigezogener Kritikpunkt hatte alles andere überschattet.

»Denon ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wenig Anerkennung außerordentliche Leistungsbereitschaft im Rat findet und ich zweifle nicht daran, dass es mir nach dieser Hilfsmission nicht anders ergehen wird,«

Warf eine trotzige Brianna ein, die ihr Tortenstück vor Frust bereits komplett in sich hinein geschaufelt hatte und sich nun fragte, ob sie unhöflich wirkte, wenn sie sich das zweite Stück einfach nahm. Die Torte war wegen Talery gebacken worden, nicht wegen ihr, und dass sie wegen dem Termin beim Rat nicht ausreichend gefrühstückt hatte, wussten die meisten anderen ja auch nicht. Prompt bekam sie von ihrer alten Padawan deren Teller in die Hand gedrückt, kannte sich aber nicht recht, was sie damit machen sollte. Erschwerenderweise sähe sie nun erst recht gierig aus, wenn sie sich ein zweites Stück holte. Durfte sie Talerys Überbleibsel nun essen oder nicht? Das Vogelwesen drückte gerade Okin, um Trost für die Meisterinnensuche zu spenden. Anschließend wurde die Echani samt Teller weiterhin ignoriert. Als Talery ihn daraufhin einlud, sie zum Ortolaner zu begleiten und somit das Gespräch auch noch auf Essen kam, war Briannas Belastungsgrenze überschritten und sie verschlang die restliche Tortenhälfte fast auf einen Haps. Bis Okin erklärt hatte, die Hahn-im-Korb-Situation gewohnt zu sein, war der Teller jedenfalls leer.

»Das Essen dort ist durchaus reichhaltig, nur leider etwas fad gewürzt,«


Befand die Echani kritisch, Sie war einst durch die Küche ihrer Eltern mehr Schärfe und intensivere Aromen gewöhnt gewesen und wünschte sich dies auch anderswo.


»Aber hier gibt es auch nur einen männlichen Heiler in einer Schicht von sechs. Wenn du uns hier helfen willst, kommt es dir sicher entgegen, Erfahrung damit zu haben, eher mit Frauen zusammenzuarbeiten.«


Wahrscheinlich war Okin allerdings nicht gewöhnt, dass keine einzige Menschin darunter war und zwei von ihnen rein körperlich den Fußboden mit ihm wischen konnten. Unvermittelt begann jemand wie am Spieß zu schreien, alles drehte sich um und sah die junge Twi'lek, diejenige, die Brianna an ihrem ersten Arbeitstag auf Coruscant in Trance versetzt hatte. Im Gegensatz zum Echani neben ihr hatte sie die Trance bei der Tentakelschlampe nicht vollenden können, weshalb unvorhersehbar war, wann sie aufwachen würde. Bis jetzt eben zumindest, dachte Brianna als sie alles stehen und liegen ließ und losstürzte. Meisterin Thropp war ebenfalls unterwegs, doch das war der Echani nicht recht.


»Ich kümmere mich darum! Das ist mein Werk und meine Verantwortung!«

Die Twi'lek war aufgestanden, hatte dabei allen Eindruck gemacht, sofort zusammenzubrechen, und war unsicher zum Bett des Echani gestakst. Dort versuchte sie, ihn aufzuwecken, was aufgrund der Trance aussichtslos und bei seinem Zustand auch nicht angeraten war. Die blauhäutige Tentakelträgerin hätte ebenfalls tunlichst im Bett bleiben sollen, denn es ging ihr gesundheitlich kaum besser und sie war dabei, die Fortschritte, die sie in der Trance gemacht hatte, wieder kaputtzumachen.

»Xerq! Er ist tot!«

Kreischte sie quer durch den Saal, kurz bevor Brianna sie erreichte.

»Nein, das ist er nicht und Ihr müsst Euch unbedingt wieder hinlegen. Kommt, Ihr seit in keiner Verfassung zum Stehen!«

Entgegnete die offensichtlich angespannte Echani und nahm die Twi'lek am Arm, damit sie nicht auf dem Rückweg stürzte. Diese riss sich aber los, wäre dabei wirklich fast ins Straucheln gekommen, und wandte sich wieder dem Mann zu, der noch ein wenig blasser wirkte als Echani dies sonst schon zu tun pflegten.


»Ich sehe doch, dass er nicht atmet, warum tut ihr das?«

Fragte die Twi'lek mit tränenerstickter Stimme.


»Ssssch – das ist ein Krankenhaus. Warum tun wir was?«

Echote Brianna leiser, die nicht die geringste Ahnung hatte, was die Frau meinte.

»Ihn einfach hier liegen lassen, obwohl er doch tot ist«


»Er ist ja nicht tot, wie gesagt,«


Gab die Silberhaarige leicht ungeduldig zurück.

»Er befindet sich in einer Heiltrance. Er atmet sehr wohl, aber eben sehr langsam. Ihr solltet euch auch in einer befinden, es wäre definitiv besser für Euch.«

»Nein! Ihr müsst ihn aufwecken!«


»Die Heiltrance ist der einzige Grund, warum er noch lebt und sie hat Euch auch gerettet. Ihr braucht die Ruhe, ich lege Euch jetzt wieder schlafen,«

Erklärte Brianna etwas genervt und fasste die Twi'lek an den Schläfen, und die Heiltrance an Ort und Stelle zu beginnen. Diese ließ sich das nicht gefallen und attackierte die körperlich weit überlegene Heilerin. Die Echani fing ihre unkoordinierten Angriffe ab und hatte gute Lust, sich die Frau unter den Arm zu klemmen und wieder in ihr Bett zu stopfen, wo sie hingehörte. Das hätte aber noch viel mehr Unruhe verursacht, also sah Brianna hilfesuchend in die Runde. Nervlich war sie in keiner Verfassung, die hysterische Frau zu beruhigen.

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – Heiler-NPCs, Siva, Lucia, Okin, Talery und Brianna
 
Coruscant - Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Team Delta 2: Keira mit Wes, Elise und Soldaten der Mynock-Kompanie (NSC)

Der Rotationsblaster hatte zum Glück nicht viel Zeit seinen tödlichen Plasmaregen auf das Team einprasseln zu lassen, bevor der Thermaldetonator im Inneren des Gebäudes hochging. Keira konnte nicht genau sagen, was die Explosion eigentlich beschädigt hatte, aber zumindest feuerte die Waffe nicht mehr. Sie hob ihren Kopf und richtete ihr A295 noch am Boden liegend auf den Hintereingang des Zielobjekts. Leider zu spät, denn der Schütze war schon im Inneren verschwunden und die Tür schloss sich hinter ihm, bevor sie einen Schuss abgeben konnte.

Sie erhob sich hastig und ließ den Lauf ihres Sturmgewehrs zum linken Fenster wandern. Die drei Kameraden, die mit ihr zur Hintertür vorgerückt waren, hatten sich ebenfalls wieder aufgerichtet und sicherten nun die Tür und das andere Fenster. Im Grunde hatten sie unverschämtes Glück gehabt, dass der Z-6 sie nicht alle niedergemäht hatte. Vielleicht hatte der Schütze nicht allzu viel Erfahrung mit dieser schweren Waffe.

Allerdings hatten nicht alle so viel Glück gehabt. Wes meldete den Tod eines der Soldaten, Keira schaffte es nicht mehr nachfragen, um wen es sich dabei handelte, bevor die Läufe des Rotationsblasters noch einmal im rechten Fenster auftauchten und eine letzte kurze Salve in Wes' Richtung abfeuerten. Dieser Feuerstoß war jedoch deutlich kürzer als der erste, woraus man nur schließen konnte, dass der Energiegenerator durch den Thermaldetonator beschädigt worden war. Zu einem erneuten Nachladen kam der Schütze nicht mehr, da ihn zwei Schüsse aus einem A295 am Kopf trafen, bevor er ihn wieder einziehen konnte. Stattdessen hörte man nur das dumpfe Aufschlagen seines Körpers am Boden hinter dem Fenster.

Keira riskierte einen kurzen Blick über ihre Schulter, um zu sehen, wie schlimm die Situation auf dem Hinterhof war. Die Raubtiere lagen inzwischen alle leblos auf dem Boden. Elise blutete, aber ihre Wunde schien zumindest nicht lebensbedrohlich zu sein. Sie verband sich sogar gerade selbst. Die junge Jedi war wohl zäher, als ihre Körpergröße vermuten ließ. Kolar, der gut zwei Meter große, muskulöse Zabrak, den sie scherzhaft Tiny getauft hatten, hatte den Angriff der Bestien offenbar relativ unbeschadet überstanden, aber seine Rüstung wirkte ziemlich mitgenommen. Sie war regelrecht übersät mit Kratzern und Bissspuren. Er stand nun mit Wes über einen weiteren Soldaten gebeugt, der regungslos da lag.


"Sergeant, es ist Windox. Mehrere Blastertreffer, davon einer am Hals", meldete Kolar. Seine Stimme klang dabei ungewohnt schwach. Kein Wunder, er war in der Truppe mit Windox vermutlich am engsten befreundet gewesen. Jemanden sterben zu sehen, mit dem man über einen langen Zeitraum nicht nur Mahlzeiten und Quartier, sondern auch Freude und Sorgen, Angst und Erleichterung geteilt hatte, gehörte leider zur traurigen Realität im Leben eines Soldaten und nur die wenigsten ließ so etwas wirklich kalt.

Keira schob den Gedanken beiseite, verstaute ihn weit hinten in ihrem Kopf bei den Dingen, mit denen sie sich später beschäftigen würde. Gerade im Augenblick hatte sie nur zu beschäftigen, ob Kolar noch weiter einsatzfähig war, und sie hielt ihn für professionell genug, um diese Frage mit ja zu beantworten. Ach was, professionell! Er würde nach dem Angriff angetrieben von einer Kombination aus Adrenalin, das jede Emotion für eine Weile in Watte packte, und antrainierten Instinkten weiter funktionieren. Und auf letztere konnte sie sich bei dem Zabrak immer verlassen. Doch dann fiel ihr auf, dass er beim Versuch, sein linkes Bein zu belasten, beinahe umknickte, als er sich wieder aufrichtete. Scheinbar hatten die Raubtiere ihn doch verletzt.

Die Unteroffizierin wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Zielobjekt zu und trug dem Wookiee auf Kolar und Windox zur T-21-Stellung zu bringen.


"Ist halb so schlimm, Sergeant", versuchte Kolar zu beschwichtigen. Vermutlich nahm er den Schmerz noch kaum wahr. Der kam oft erst, wenn das Adrenalin im Körper wieder abgebaut war. Trotzdem konnte er nicht mehr richtig laufen und so gab es keine andere Wahl als ihn nach hinten zu verbannen.

"Sie tauschen trotzdem mit Flauschi."

Während der Fellkoloss zu ihnen aufschloss, hatte der Breacher die Zeit, in der es in der "Tierarztpraxis" ruhig geblieben war, genutzt, um Sprengladungen am Hintereingang anzubringen. Er wartete nur noch auf das offizielle Signal und auch Elise fragte bereits nach dem weiteren Vorgehen. Anders als zu erwarten, blickte sie dabei nicht Wes, den eigentlichen Anführer des Teams, fragend an, sondern Keira. Der Jedi-Rat war während der chaotischen Szenen des gut koordinierten Angriffs auf das Team ausgesprochen ruhig geblieben und hatte sich nicht nur seine Handlungsfähigkeit, sondern auch seinen Humor bewahrt. Wenn der durchschnittliche Puls der Soldaten wieder unter 200 sank, würde sein Satz "Ich korrigiere mich: es handelt sich wirklich um eine Zoohandlung!" vermutlich Eingang in die eine oder andere Erzählung vom heutigen Tag finden. Trotzdem hatte er wohl nie eine militärische Ausbildung genossen und die Erstürmung eines Gebäudes, das entschlossen verteidigt wurde, erforderte Erfahrung und koordiniertes Vorgehen.

Na gut, Keira hatte kein Problem damit den Ton anzugeben. Allerdings würde sie den Plan lieber als Vorschlag an Wes formulieren, damit ihr später keiner vorwerfen konnte, die Befehlskette nicht eingehalten zu haben. Nicht dass sie Wes das zutraute, aber es bestand die reelle Gefahr, dass die Aufzeichnungen des Einsatzes später von anderen - vielleicht sogar von Lieutenant Nolin - ausgewertet wurden.

Sie öffnete ihren Mund, wurde aber von Admiral Blades Funkspruch unterbrochen:

"Delta 2 hier Delta 1. Wir gehen jetzt rein. Position halten. Wenn das wirklich der einzige weitere Ausgang ist kommt gleich noch mehr Besuch. Egal was wir finden, wir treiben es in eure Richtung."

Diese Entscheidung überraschte sie dann doch. Normalerweise versuchte man in solchen Situationen von möglichst vielen Seiten gleichzeitig in ein Gebäude einzudringen, um schneller die Kontrolle zu erlangen und keine effektive Verteidigung zuzulassen. Aber vielleicht wollte der Admiral verhindern, dass sich Panthers und Mynocks in die Quere kamen oder gar im friendly fire umkamen. Zumindest fiel Keira nichts besseres dazu ein.

"Bestätige, Delta 1. Delta 2 bleibt auf Position", antwortete sie. Dafür deutete sie auf den Breacher und anschließend zu den beiden Fenstern. Der Devaronianer nickte, packte zwei weitere kleine Sprengladungen aus und brachte sie an den Gittern an. Falls wieder jemand versuchte herauszufeuern, sollte gefälligst er diesmal die Überraschung erleben.

Die Kommunikation von Delta 1 deutete indessen darauf hin, dass noch die letzten Anweisungen für das weitere Vorgehen besprochen wurden. Dann folgte ein Knall. Die Erstürmung hatte begonnen.


Coruscant - Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Team Delta 2: Keira mit Wes, Elise und Soldaten der Mynock-Kompanie (NSC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Ian

Er wusste es? Irgendwie hatte Eowyn nicht das Gefühl, dass er es auch akzeptierte und zugestand, aber er sagte es in einem solch ruhigen, fast gefühlvollen Tonfall, dass sie das um nichts in der Galaxis aussprechen würde. Zumindest nicht jetzt. Es waren Momente wie dieser, in denen sie sah, wie sehr sie sich verändert hatte, in denen sie ihr altes ruhiges, überlegtes, beherrschtes Selbst vermisste. Nein, sie behielt ihre Gefühle zwar für sich, aber sie beeinflussten sie, viel mehr, als sie sollten, und vor allem viel mehr, als sie wollte.
Doch das war ein Problem, dass sie schon länger verfolgte, das sie auch anging, und woran sie momentan nichts ändern konnte. Nur akzeptieren.

Weder Ian noch Alisah widersprachen der Trance, gut, so kamen sie voran. Wirklich überzeugt war Alisah aber noch immer nicht, und Eowyn fragte sich, ob ihr ein Déjà-vu bevorstand. Ian hatte sich fürchterlich gewehrt bei seiner ersten Trance. Sie funktionierte nun einmal nur, wenn der schlafende einverstanden war, ansonsten gab es keine Chance. Es war das erste Mal gewesen, dass sie mit seinen Gedanken Kontakt gehabt hatte. Bei Ian hatte sie das nicht gewollt, bei Alisah jedoch... war nicht wollen noch untertrieben. Aber das Risiko mussten sie eingehen.
Sie lächelte ein wenig verkrampft.
Mühe geben reicht nicht, das ist das Gemeine an der Sache. Du musst mich heranlassen... sonst ist es unmöglich. Nichts war unmöglich. Das war eine alte Jedi-Weisheit, aber... sie war nur ein leerer Satz. Natürlich waren manche Dinge unmöglich. Und natürlich war der Satz nicht wörtlich gemeint, doch in letzter Zeit musste Eowyn viele Dinge hinterfragen. Dieser Satz war nur einer davon... und unmöglich war mittlerweile eine ganze Menge.
Sie versuchte ruhig zu sprechen und tastete schon ein wenig nach Alisahs Geist und ihrem Körper. Dann streckte sie ihre Hand aus und berührte federleicht die Hand der jungen Frau. Ihre Haut fühlte sich kalt an - war das ein gutes Zeichen? Sollte sie nicht warm sein, wenn der Körper kämpfte? Oder war das umso schlechter? Eowyn schüttelte den Gedanken ab, auch den, dass durch den Körperkontakt das Virus ohne Probleme übertragen werden konnte. Ihr würde nichts zustoßen, nicht bei einer so leichten, relativ kurzen Berührung. Nein.
Schließlich begann sie mit geschlossenen Augen, Alisahs Geist zu umgeben, ihn vorsichtig und sanft zurückzudrängen, zu sich selbst, zu seiner Mitte. Gleichzeitig griff sie nach ihren Körperfunktionen. Tiefschlaftrancen waren beinahe schon Routine, hier aber ging Eowyn besonders vorsichtig zu Werke, ähnlich wie bei Ian beim ersten Mal. Sobald Alisah merkte, dass sie sie beeinflusste, dass sie die Kontrolle verloren hatte... Ein paar Momente lang ging es gut. Zwar spürte Eowyn, dass ihr Geist sich nur langsam zurückzog, aber er wehrte sich auch nicht. Eowyn fuhr weiter fort, sie spürte, dass sie bald den schlimmsten Punkt überwunden haben würden, als Alisah sich plötzlich wehrte. Sofort stockte Eowyn, zog sich aber noch nicht zurück. Es gab noch eine Chance, dass sie sich beruhigte, wenn sie merkte, dass nichts Schlimmmes geschah, wenn sie merkte, dass sie ihr nichts antun wollte. Dann wagte sie sich langsam wieder ein wenig voran, sanft umschloss sie sie mehr, verlangsamte den Herzschlag, ging vorsichtig vor - sie
musste es versuchen.
Sie war trotz allem zu forsch.
Eowyn wurde von der Verzweiflung und Wut beinahe zurückgestoßen, doch die Erfahrung mit Ian hatte sie zumindest gelehrt, sich nicht fürchterlich zu erschrecken. Was nicht hieß, dass sie
gar nicht erschrak. Sie hatte sich so schnell ein wenig zurückgezogen, dass sie das Bild, das in Alisahs Geist aufgeblitzt war, erst jetzt bewusst wahrnahm, als sie schon längst wieder ein wenig Abstsand gewonnen hatte. Alisah war in der Luft gehangen, unsichtbar gehalten von einem älteren Mann, klar dabei, keine Luft mehr zu bekommen, Arme und Beine völlig schlaff. Wut und Verzweiflung waren dabei kein Wunder. Es ähnelte so sehr dem Bild, was sie durch Ian gesehen hatte, warf sie ein wenig aus der Bahn - und es bestärkte Eowyn in ihrer Ansicht von den Sith, mochte Ian sagen, was er wollte. Sie waren grausam. Punkt. Ausnahmen mochte es geben, ja, keine Frage. Ian war schließlich eine von ihnen, und vermutlich auch Alisah.
Doch sie Sith waren nicht das Thema momentan. Sie musste Alisah irgendwie beruhigen...
Eowyn veränderte die Lage ihrer Hand, legte die ihre nun betont auf die ihrer Patientin in der Hoffnung, es würde diese beruhigen und nicht das Gegenteil bewirken.
Du bist in Sicherheit. Dir passiert hier nichts. Das Bild ist nicht real, flüsterte sie ihr zu, so weit sie es in ihrer Konzentration kontrollieren konnte, leise zu sprechen. Sie wollte das, was sie schon erreicht hatte, nicht loslassen. Der Alte hat keine Macht mehr über dich. War dieses Bild gekommen, weil Eowyn ihr langsam, aber sicher die Möglichkeit des normalen Atmens nahm? Möglich. Das wäre aber natürlich besonders kontraproduktiv. Was konnte sie sagen, um dem entgegenzuwirken? Sie überlegte einen Moment, bevor sie sprach. Du wirst weiter atmen können. Langsamer. Aber ich nehme dir nicht das Atmen. Ob Alisah überhaupt noch bewusst etwas wahrnehmen konnte? Eowyn hatte keine Ahnung, sie waren an einem Punkt zwischen Wachsein und Schlaf, und sie war sich nicht sicher, wo genau Alisah gerade stand.

Schließlich fasste sich Eowyn ein Herz. Sie konnte noch stundenlang hier stehen - oder es einfach wagen. So begann sie erneut, Alisahs
Geist zu umhüllen, sachte, sanft, vorsichtig, beinahe streichelnd, während sie wieder in ihren Kreislauf eingriff.


Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Ian
 
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Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja

Rilanja beobachtete das Vorgehen ihrer Schülerin genau - oder zumindest so genau wie es ihr möglich war während sie selbst an die von der Padawan angesprochene Serie dachte, die ihr neben einem gewissen Unterhaltungswert auch reichlich Stoff für Diskussionen geliefert hatte. Immerhin war die Darstellung dreidimensionaler Zusammenhänge für naturgemäß eher zweidimensional denkende Planetenoberflächenbewohner nicht einfach, und realistische Flugszenen brachten nichts wenn man ihnen nicht folgen konnte - und die Helden so nicht nur ihre Verfolger sondern auch die Zuschauer abhängten.
Aber die Analogie funktionierte, auch wenn die Falleen beim Anschauen der Serie an mehreren Stellen laut hatte lachen müssen als die Autoren sich auf künstlerische Freiheit berufen und eindeutige Strahlenschleudern von Antrieben als “nicht aufspürbar” beschrieben hatten. Aber daran schienen sich die Wenigsten zu stören.
Grade als sie spürte wie Zasuna ihre Machtfähigkeiten aktiv einsetzte und versuchte sich einen Kommentar zu der Serie zu verkneifen erwies sich der Machteinsatz der anderen Frau als dem Anlass etwas überangemessen und zerlegte das mehr oder weniger instabile Kunstwerk ihrer Meisterin derart, dass besagte Meisterin aus Angst vor weiteren Explosionen unter die nächste Werkbank tauchte und dabei ein wenig heldenhaftes Geräusch von sich gab, das einem “Wah” ähnelte und an dem sie im Rahmen allgemeiner Heldenhaftigkeit noch arbeiten musste.


Freut mich, dass es funktioniert hat,

sagte sie lächelnd als sie sich berappelt hatte und dabei war ihren Stuhl wieder in Besitz zu nehmen. Tatsächlich hatte die Miraluka die Bezeichnung der Energiezelle richtig und ohne Fehler entziffern können. Um so erstaunlicher war, dass sie ausgerechnet ein Modell mit völlig sinnlos langer Bezeichnung erwischt hatte - die TLDR-Reihe war bekannt dafür in Formularen und Konstruktionsplänen die zulässige Zeichenzahl zu sprengen, und es kursierten Gerüchte, dass es sich dabei um eine versteckte Gesellschaftskritik des Herstellers handelte.
Rilanja selbst glaubte eher, dass dem Hersteller nach einem schlechten Geschäftsjahr daran gelegen war seinen Kunden eins reinzuwürgen, aber das war natürlich rein ihre private Theorie.

Sehr gut. Glaubst du, du könntest so eine jetzt einbauen? Ich meine diese Dinger neigen zu Ladungsschwankungen und können explodieren wenn man die Rückkopplungsschleifen nicht richtig schließt, also wären sie nicht meine erste Wahl für ein Lichtschwert, aber irgendwo müssen wir ja anfangen, ich meine zum Üben sind sie sicher geeignet, es sei denn du willst dir gleich eine ordentliche Zelle suchen…

Ihr Blick fiel auf die von der Werkbank gefegten Bauteile, aus denen sie zuvor versucht hatte eine Pyramide zu bauen, und fing spontan an sie aufzuheben und in eine nutzlos herumstehende Kiste einzusortieren.

Sind dir die Anschlussstellen aufgefallen? Zum Glück sind die weitgehend vereinheitlicht worden, so dass das Montieren nicht so schlimm sein sollte wie das Aussuchen der Teile. Wusstest du, dass manche militärische Blasterenergiezellen so gebaut sind, dass man eine Granate bekommt wenn man zwei Zellen zusammensteckt?

Tatsächlich war sie sich hierbei nicht ganz sicher, denn es gab bei dieser Möglichkeit auch einige Schlupföcher für Katastrophen, die man im Einsatz gerne vermeiden wollte, ganz zu schweigen davon, dass es meistens eher darum ging Explosionen zu vermeiden als sie auszulösen. Aber das war, wie so vieles, kein wirklich sinnvolles oder spannendes Thema. Sie befand sich schließlich mit ihrer Schülerin in einer alten, geheimnisvollen und vergessenen Werkstatt tief im alten Jedi-Tempel.
Fast gelang es ihr zu überspielen, dass der Falleen plötzlich ganz dringend einfiel ihre Meisterin von ihrem Fund und der Situation zu unterrichten. Also entschuldigte sie sich kurz und verfasste eine knappe Nachricht an Sarid, in der sie kurz umriss was sie entdeckt hatten und was sie grade taten. Unsicher fügte sie eine Frage hinzu ob sie nicht lieber weiter erforschen und sichern solten, und wurde sich erst bei der Signatur der Nachricht bewusst, dass Sarid nominell ja nicht mehr ihre Meisterin war.

Diese Rolle fiel jetzt zumindest für Zasuna ihr selbst zu, und sie überlegte einen Moment wie sie ihrer Padawan weiter helfen konnte.

Du brauchst noch eine Emitteranordnung, einen Kristall und ein Gehäuse. Hast du dir schon Gedanken über das Aussehn deines Schwertes gemacht?

fragte die Falleen und hielt sich damit zurück im gleichen, langen Atemzug noch bestimmte Fertigungstechniken und Dekorationsmethoden zu empfehlen.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 107 - Werkstatt - Zasuna, Soldaten und RIlanja
 
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Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – Heiler-NPCs, Siva, Lucia, Okin, Brianna und Talery


Eisblumes Einwurf bezüglich der Denonmission war alles andere als hilfreich. Die Echani war heute wirklich in keiner guten Stimmung mehr. Zumindest ging Okin nicht weiter darauf ein. Falls es ihn verunsichert hatte zeigte er dies jedenfalls nicht. Dagegen hatte Talery viel mehr das Gefühl, dass der braunhaarige Mensch irritiert war, dass sie nicht weiter darauf eingegangen war, ob sie seine Meisterin werden wollte. Aber wie sollte sie das erklären? Sie war doch selbst gerade erst befördert worden und fühlte sich letztlich selbst noch wie eine halbe Padawan. So von jetzt auf gleich die Ausbildung eines jungen Jedi zu übernehmen, das überforderte sie im Moment. Außerdem wollte sie ihn dafür lieber noch etwas besser kennenlernen, legte sie sich als Grund zurecht sollte sie von Brianna oder sonst wen darauf angesprochen werden. Man konnte ja nie wissen. Immerhin ging er auf die Essenseinladung ein, auch wenn er keine wirkliche Ahnung hatte was ihn da erwartete. Dass ihre ehemalige Meisterin gleich noch anfügte, dass das Essen beim Ortolaner fad schmeckte passte auch mal wieder perfekt. Für Talerys empfindlichen Magen war dies eine Wohltat, so dass sie sich schon etwas auf den Schlips getreten fühlte, aber von Eisblume konnte man heute wohl keine Zurückhaltung oder Rücksichtnahme mehr erwarten. Aber wohlweislich verkniff sich die Caamasi weiter darauf einzugehen und bemühte stattdessen etwas Diplomatie.


"Probier es doch einfach mal aus, Okin."


Dabei lächelte ihn die frisch gebackene Jedi-Ritterin tapfer an, auch wenn ihr eher danach war Brianna einen strengen Blick zuzuwerfen. Dass bis auf Ruam alle Heiler auf der Station weiblich waren hatte die Caamasi bisher gar nicht so wirklich beachtet. Aber wenn dies bei Psychologen ebenfalls so war, dann brachte Okin ja die besten Voraussetzungen mit, um hier mitzuarbeiten. Also versuchte sie sich die Stimmung sowohl von Eisblume als auch von Okins Unbehagen nicht vermiesen zu lassen. Immerhin war dies ja gerade noch ihre Beförderungsfeier. Außerdem hatte Eisblume ihr Tortenstück sehr schnell verschwinden lassen, so dass Talerys Magen ab jetzt zumindest Ruhe hatte und ihr weitere Magenschmerzen erspart blieben. Jedoch kam die nächste Überraschung kurz darauf.

Die von Brianna in eine Heiltrance versetzte Twi'lek war aufgewacht und kreischte herum, wobei ihre Haut eher weißlich wirkte, denn richtig satt hellblau. Sie sollte sich unbedingt wieder hinlegen, schoss der Caamasi durch den Kopf. Die Echani wollte dies selbst in die Hand nehmen und lehnte die Hilfe von Meisterin Thropp vehement ab, was auch nicht unbedingt so freundlich war. Aber das war eben Brianna. Kopfschüttelnd verfolgte Talery daher wie sich die hysterische Frau aufbäumte und kaum beruhigen ließ. Erst auf einen hilfesuchenden Blick der Echani hin schritt Brena schließlich hinzu. Die große, geduldige Whiphidin hatte keine Mühe die Twi'lek sanft aber bestimmt zurück in ihr Bett zu schieben und auch gegen ihren Willen hinzulegen.


"Schön liegen blieben, hören Sie? Ansonsten sind Sie hier womöglich diejenige, die die Viruserkrankung nicht übersteht. Ihr Echanifreund tut genau das, was er soll, schlafen und sich regenerieren. So hat er die besten Chancen dies zu überleben. Das sollen Sie auf jeden Fall auch tu, Frau ähm... ah ja Sor'ques."


Die große Heilerin sprach weiter mit ihrer tiefen Stimme monoton auf die Tentakelträgerin ein und winkte hinter ihrem Rücken den anderen Heilern zu. Meisterin Thropp wusste anscheinend genau, was damit gemeint war.


"Beruhigungsmittel, schnell",


zischte sie einem Medidroiden zu, welche sich gerade in ihrer Nähe befand. Der Droide reagierte sofort und brachte das gewünschte. Ohne weiter auf die Befindlichkeiten der Echani zu achten drückte sich die Mirialan an Eisblume vorbei zur Patientin und gab ihr die Spritze in den Arm. Ziemlich schnell wurde die Twi'lek ruhiger. Dann drehte sich Meisterin Thropp zu Brianna.


"Wenn du sie in der Heilungstrance behalten möchtest, dann wäre es jetzt ein geeigneter Zeitpunkt dafür."


Die leichte Spitze der Stationsleiterin war dabei nicht zu überhören. Allerdings schien sie auch in gewisser Weise Mitgefühl mit der bleichen Jedi zu haben, denn im Nachsatz klang sie gleich wieder völlig ruhig.


"Warum beendet ihr, also Talery und du, eure Schichten zur Feier des Tages heute nicht jetzt schon und nehmt doch Okin auch gleich mit. Kommt morgen früh wieder."


Danach trat die Jedi-Meisterin vom Bett der mittlerweile benommen wirkenden Twi'lek zurück, um Brianna noch schnell ans Werk gehen zu lassen, ehe sie dann für heute die Krankenstation verlassen konnten. Talery ließ sich dies natürlich nicht zweimal sagen. Dankbar nickte sie der großen Whiphidin zu, während sich Ruam auch wieder etwas zu entspannen schien bei der Aussicht diese Schicht ohne die Echani zu Ende arbeiten zu können. Er und die Echani konnten sich einfach nicht riechen. Aber zumindest für heute war dieses Thema erledigt.


"Komm Okin",


forderte Talery den jungen Padawan auf.


"Nutzen wir die freie Zeit, um uns etwas besser kennenzulernen. Brianna, Lust auf einen Kaff?"


Die Caamasi bemühte sich entsprechend ihrem Wesen die angespannte Situation aufzulösen, denn solche Konflikte und Streitereien waren ihr zuwider. Dabei hätte dies ein so schöner Tag werden können, dachte sie leise seufzend. Nachdem Talery am Ausgang ihre Stationskleidung ausgezogen und zum Waschen gegeben hatte, wandte sie sich gleich wieder an Okin.


"Na, jetzt erzähl mal etwas von dir. Ich weiß bisher kaum was über dich. Woher kommst du? Du warst vorher Psychologe, so viel hab ich mitbekommen. Wo hast du praktiziert, hier auf Coruscant? Wie lange machst du dies bereits?"


Neugierig musterte sie den Mann und hoffte, damit in keine Fettnäpfchen getreten zu sein. Dies wäre wirklich noch die Krönung für heute...



Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – Ausgang - Okin, Brianna und Talery
 
[Coruscant-System | Coruscant | Vergnügungsviertel | Vor dem Haupteingang der Tierarztpraxis | Team Delta-1| Lieutenant Arkadi Duval, War, Markus, 4 Sandpanthers (NSC)

Angesichts der gefährlichen Lage war die Nachricht von Admiral Blade, dass Verstärkung unterwegs war, eine erfreuliche Wendung, doch so gut das auch war, an ihrem momentanen Problem änderte es wenig. Die Verstärkung würde gewiss im Eiltempo mobilisiert werden, doch auf einer dicht besiedelten Welt mit enormen Verkehrsaufkommen wie Coruscant erforderte jede Truppenverlegung Zeit. Zeit, die Delta 1 und 2 nicht hatten, wenn sie aus dem Zielgebäude noch verwertbare Informationen retten wollten. Angesichts des heftigen Widerstand rechnete Arkadi nicht damit, dass die Imperialen aufgeben würden, ganz im Gegenteil, der Feind schien entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und ganz sicher unternahm er just in diesem Moment Anstrengungen, Hinweise zu vernichten. Das durften sie auf keinen Fall zulassen, was auch immer es wert war, dass die Imperialen bereit waren, dafür ihr Leben zu geben, musste von enormer Bedeutung sein und konnte die Zukunft der ganzen Galaxis verändern. Es blieb keine andere Wahl, sie mussten stürmen, eine Einsicht, die offenbar auch der Admiral hatte, der Corellianer bestätigte, dass ihnen die Zeit davonlief und sie handeln mussten. Er schien ein fähiger Anführer zu sein, dachte sich Arkadi im Stillen, der Agent war beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der der ehemalige Kommandant der Forces of Hope vorging, obwohl er als Flottenoffizier eine Bodenoperation leitete. Sollten sie hier Erfolg haben, dann hatte War einen ganz erheblichen Anteil daran. Während sich Meister Finn um die beiden aggressiven Kreaturen kümmerte, eine rasch erledigte und damit etwas Druck von ihnen nahm, machten sich Arkadi und der Admiral bereit, unter gegenseitiger Deckung vorzurücken. Auch hier drängte die Zeit, die Rauchwand löste sich bereits langsam auf. Glücklicherweise hatten es zwei der Sandpanther geschafft, sich zum Haupteingang vorzuarbeiten, und sie waren links und rechts davon in Stellung gegangen. Die Soldaten hatten sich bewundernswert geschlagen, was ebenfalls für ihren Anführer sprach, trotz des Schocks der Explosionen zeigte sie keine Panik, sondern erfüllten ihre Pflicht mit grimmiger Entschlossenheit. Etwas, das auch Arkadi vorhatte, der ehemalige Soldat würde diese Leute nicht im Stich lachen.

Auf das Kommando von Admiral Blade rückte der blonde Mann vor, nicht weiter als 10 Schritte, mehr war im Moment zu riskant, währenddessen gab War ihm mit der Waffe im Anschlag Deckung. Arkadi bewegte sich rasch, in leicht geduckter Haltung und konzentriert auf mögliche Gefahren achtend, bis er bei seiner neuen Stellung angekommen waren und wartete, bis der Corellianer zu ihm aufgeschlossen hatte. Sobald dieser ihm mit zweimaligen Tippen auf die Schulter signalisierte, dass er vorrücken konnte, bewegte sich der Agent wieder. Es war eine simple und methodische Prozedur, die man bereits früh in der Grundausbildung eingetrichtert bekommen hatte. Ihr Vormarsch verlief ohne Zwischenfälle, doch ein Funkspruch von Delta 2 verdüsterte dennoch die Stimmung, offenbar hatte das Team einen ersten Verlust zu beklagen. Ein weiteres Opfer der imperialen Aggression, gestorben, um die Bürger von Coruscant zu retten. Trauer kam in dem abgestumpften Mann auf, doch sie währte nur kurz, sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen und noch viel mehr Lebewesen würden sterben, sollten sie versagen. Admiral Blade gab über Funk durch, dass sie nun stürmen würden, mit etwas Glück würde das den Druck auf das andere Team verringern, doch hatten sie keine Ahnung, was in dem Zielgebäude auf sie wartete. Delta 1 ging am Haupteingang in Stellung und Arkadi spannte sich an, machte sich auf das Chaos und die Hektik gefasst, die gleich folgen würde.


„Verstanden, rechte Seite.“


Bestätigte er knapp, mit kühler, flacher Stimme den Plan von War, der Admiral wagte einen kurzen Blick aus der Deckung, nahm dann eine Blendgranate von seinem Gürtel, zählte laut und warf sie dann. Ein gleißend heller Blitz und ein lauter, dumpfer Knall folgten und wie eine Flutwelle stürmte Delta 1 hinein, die Waffen im Anschlag rechts und links und misstrauisch und vorsichtig die Umgebung betrachtend. Für einige Momente schien alles langsamer zu verlaufen, wirkte es so, als würden sie sich durch eine träge Masse bewegen. Stiefel hallten auf dem Boden und in der Düsternis war es schwer, etwas zu erkennen. Arkadi sicherte seinen Sektor, da hörte er ein lautes Husten, weiter den Gang entlang taumelte jemand hinter einem umgeworfenen Schrank hervor, einen Blaster in den Händen. Es war eine Frau in dunkler Kleidung, mehr konnte der Agent nicht erkennen.


„Kontakt!“


Warnte er und noch während sie sich zu den Angreifern umdrehte drückte er zweimal ab, auf den Oberkörper zielend, und die Imperiale ging zu Boden. Rasch näherte sich Arkadi, trat die Blasterpistole zur Seite, sah sich um und schoss zur Sicherheit erneut, diesmal auf den Kopf. Es war eine Technik bei Erstürmungen, die die Spezialisten des Geheimdienstes euphemistisch als „Anker“ bezeichneten. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Schutzpanzern konnte man nicht sicher sein, dass ein zu Boden gegangener Feind auch tatsächlich tot war, und um einen Angriff aus dem Rücken zu vermeiden, während man vorrückte, folgte diese Sicherheitsmaßnahme, mit der der Feind „verankert“ wurde.


„Feind am Boden.“


Meldete der Agent kalt und mit einem Hauch grimmiger Befriedigung in der Stimme. Es war lange her, dass er Imperialen in einem direkten Gefecht gegenüber gestanden hatte, doch das hatte seinen Hass auf die Diener dieses totalitären Verbrecherstaates nur noch verstärkt.


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Ihrem Gesicht nach zu urteilen spielte es keine Rolle, wem sie die Kontrolle übergeben musste. Alisah war alles andere als begeistert, was Ian ihr kaum verdenken konnte. Auch ihm fiel es noch immer schwer sich in die Trance versetzen zu lassen und das, obwohl er Eowyn blind sein Leben anvertrauen würde. Kontrollverlust war für … ehemalige Sith einfach etwas anderes. Und Ians Körpergedächtnis funktionierte anders, ließ sich mit logischen Argumenten nicht besänftigen. Warum sollte es bei Alisah anders sein? Sie wollte sich Mühe geben, was Eowyn natürlich nicht so stehen ließ. Mühe geben reichte nicht. Warum nur erinnerte ihn das an Va’art? Wenn ihm gelungen war, Eowyn die Trance über sich bringen zu lassen, gelang das Alisah sicher auch und so wartete Ian ab, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete bloß. Er würde Eowyn kaum helfen können und Alisah? Nun Alisah würde sich sicher nicht einfach beruhigen lassen, egal wie ruhig er auf sie einsprach. Dafür war vermutlich zu viel passiert, und ihre vertraute Basis war eine andere geworden. Vielleicht misstraute sie ihm sogar noch immer? Und vielleicht lag es nicht nur an dem, was zwischen ihnen gewesen war, sondern allgemein an dem, was sie im Orden erlebt haben musste.

Gerade als Ian zu spüren glaubte, wie Alisah sich beruhigte, veränderte sich alles. Zu deutlich waren Gefühle von Wut und Verzweiflung spürbar, die Ian trafen, da er seine Abschirmung längst wieder aufgegeben hatte. Gefühle, die ihm so bekannt waren. So bekannt… Nur Sekunden später wurden beide Gefühle von einem anderen abgelöst, das für Ian weitaus schlimmer zu ertragen war. Tiefe Verzweiflung war schlimm genug doch was er nun deutlich spürte, war schlimmer. Verlassen werden. Einsamkeit. Die verfluchte Angst davor, verlassen zu werden. Kannten sie alle drei diese Angst nicht? Eowyn, Alisah und er?

Ians Körperhaltung änderte sich, vor allem da dieses Gefühl, das Alisah ausstrahlte nicht geringer wurde. Eigentlich hatte er nur beobachten wollen und Eowyn versuchte sich an beruhigenden Worten, doch Ian konnte sich nicht zurückhalten. Nicht bei dem, was er da spürte, denn da war ein kleines, leises, aber vehementes Gefühl von Schuld das an ihm nagte. Auch er hatte sie allein gelassen. Nicht absichtlich, nicht aus freien Stücken, so viel stand fest. Doch… Wo war Radan überhaupt? War es nicht seine Aufgabe jetzt, genau jetzt hier bei ihr zu sein? Es war einfacher nun an Radan zu denken. Einfacher für sein eigenes Gefühl, doch auch diese Frage brachte ihn nicht weiter und da machte er einen Schritt auf Alisah zu, beugte sich zu ihr hinunter auf die Liege, berührte vorsichtig ihren Arm.

„Du bist jetzt nicht alleine,“ sagte er leise, aber eindringlich, mehr konnte er nicht sagen, nicht dazu.

OCC: Sorry, mir ist total entgangen, dass ich an der Reihe bin. Daher kurz und … kurz eben^^

 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Ian und Eowyn

Für einen Moment lang war es als würde sie in den negativen Gefühlen ertrinken. Als würden sie alles ausfüllen was sie war. Und dann, so als ließe man Luft aus einem übervollen Ballon, entspannte sich alles und sie glaubte sogar das Krankenzimmer, in dem sie lag, war zu nehmen genauso wie die beiden Präsenzen die sie hier wusste.
War es schon vorbei?
Nein, das konnte nicht sein, denn sie konnte den dunklen Schatten noch fühlen er ständig nach ihr "griff". Es war in diesem Moment sogar so stark, das sie aufspringen und weglaufen wollte. Doch das durfte und wollte sie auch nicht. Weglaufen war keine Option die sie noch hatte. Sie war Mutter und egal was war, sie musste da sein,... stark sein,... für Kyran.
Vorsichtig streckte sie ihre Fühler aus, öffnete jedoch ihre Augen nicht.
Nein! Es fühlte sich ganz und gar nicht so an als sei es vorbei und die Augen zu öffnen wäre für sie einem Abbruch nahe gekommen. Einen Abbruch, den sie auf gar keinen Fall wollte.

Du bist in Sicherheit.
Die Stimme war überraschend und Alisah war sich nicht sicher ob es eine wirkliche Stimme oder nur etwas in ihrem Geist war. Aber egal ob so oder so, sie zu hören war wie eine weiche Decke die sich wärmend um sie legte.
Dir passiert hier nichts.
Das war wirklich Eowyn...
Das Bild ist nicht real.
...und sie sprach von dem Bild...
Der Alte hat keine Macht mehr über dich.
Hatte sie es gesehen?
Ihn gesehen?
Der alte Mann? Wen? Charon oder Allegious?
Egal, beiden wollte Alisah keinerlei Macht mehr über sich einräumen. Sie musste es los lassen. Sie musste aufhören sich nur Mühe zu geben. Genau das hatte Eowyn vorhin gesagt.
Ja, sie musste es tun. Für ihren Sohn! Er brauchte sie und er sollte nie glauben, dass alle ihn verließen. Er musste wissen, das zumindest immer sie da war und das konnte sie nur wenn sie überlebte, wenn sie gesund wurde ...
Etwas...Jemand berührte sie am Arm und es fühlte sich im ersten Moment wie ein Blitzschlag an. Alisah zuckte zusammen, versteifte sich, fühlte dann aber wie, durch diese Berührung, zusätzliche Wärme sie durchströmte und sie sich langsam wieder entspannte.

Du bist jetzt nicht alleine,
Ian! Ausgerechnet Ian war es der dies sagte, der da war, der ihr mit Eowyn half.
Eine Träne löste sich aus Alisah's Augenwinkel und kullerte leise ihre Wange herunter während sie kaum merklich nickte und ihr Verstand sich wieder auf Eowyn's Stimme fokussierte.

Du musst mich heranlassen... sonst ist es unmöglich.
Ja, das musste sie! Und das wollte sie! Der einzige Weg um gesund zu werden und für Kyran da sein zu können, war Eowyn zu vertrauen.
Kyran! An dem Gedanken an ihn hielt sich Alisah fest und wirklich gab es ihr Ruhe, Zuversicht und Hoffnung.
Da war es wieder, dieses Gefühl in einer Wolke zu schweben.
So als verlangsame sich alles. Ihr soeben noch wild trommelnder Puls flachte ab und auch ihr gerade noch aufgeregt gehender Atem wurde ruhiger... langsamer.... Doch wenn das so weiter ging... ohne Luft kein Leben. Wieder keimte Panik auf und sie kämpfte kurz gegen das Gefühl zu ersticken.

Du wirst weiter atmen können. Langsamer. Aber ich nehme dir nicht das Atmen.

Das war Eowyn! Und es tat gut sie zu hören, so gut, das Alisah ihr glaubte, sich entspannte, zu lies, was auch immer Eowyn tat und nicht enttäuscht wurde. Es war genug Luft.
Weißen Wattebäuschen gleich umwaberten Wolken sie und Alisah schien es als schwebte sie in der Ewigkeit...


Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung - Alisah's Raum - mit Ian und Eowyn

@Ian: Kein Problem.
 
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Markus wich der herabsausenden Todesklaue aus, indem er sich zur Seite rollte. Der Staub in der Luft lichtete sich zunehmends und erst jetzt fiel ihm die Besonderheit der Wesen auf. Der tote Kadaver auf dem Boden war sehr gut zu erkennen. Ein hässliches Wesen mit scharfen Klauen an allen Extremitäten und ebenso scharf anmutenden Reißzähnen. Ein Körper, der irgendwie schuppig oder gepanzert wirkte. Er war kein Biologe - Markus konnte diese sonderbaren Tiere nicht zuordnen. Sie mussten von einem anderen Planeten stammen, aber er konnte nur raten, von wo sie importiert worden waren. Im Endeffekt war dies auch nur eine unbedeutende Nebensächlichkeit, derer er in diesem Moment keine Aufmerksamkeit schenken konnte.
Interessant war nun jedoch, dass je mehr sich der Staub legte, er die andere noch lebende Kreatur weniger gut ausmachen konnte. Es schien so, als hätte sie eine Art Tarnung an sich, welcher ein normales menschliches Auge nur wenig abgewinnen konnte. Das Wesen verschwamm also zunehmend vor seinen Augen. Und er glaubte nicht daran, dass es sich erst jetzt zu tarnen begann. Der Staub musste die Form zuvor noch genauestens sichtbar gemacht haben und jetzt da die Luft wieder reiner wurde, wirkte diese seltsame Tarnung Wunder. Der Corellianer schwang immer wieder das Schwert nach dem Wesen, erwischte es aber nicht. Er und vermutlich auch das Tier, brachten einen gewissen Abstand zwischen einander. Er wusste, dass er vorsichtig sein musste.

Als es komplett aus seinem Sichtfeld verschwand, konzentrierte er sich instinktiv auf seine Machtsinne. Er hörte die Atemzüge des Raubtiers rechts von sich und wich im selben Moment aus, als es wohl nach ihm geschlagen hatte. Er spürte den Luftzug, der nur knapp an seinem rechten Ohr vorbeizischte und spürte ebenso sein Herz, das durch den in der Aufregung auftretenden Adrenalinausstoß kräftiger zu pumpen begann.

"Verdammt, was bist du denn für ein Ding?"

Eine andere Bezeichnung wollte ihm dafür nicht einfallen. Als er die Verteidigungshaltung mit beiden Lichtschwertern einnahm, überschlugen sich die Ereignisse in seinem Umfeld bereits. Die Soldaten von Delta 1 setzten zur Gebäude-Stürmung an. Von den Gassen, die hinter die Tierarztpraxis führten, vernahm man einige Schüsse, Lasersalven vielleicht? Und irgendetwas berührte Markus in der Macht... Er konnte es nicht so recht zuordnen, da es ein neues Gefühl war. War es eine Warnung? War es vielleicht Janson, der nach ihm griff? Nein. Der Jedi-Rat war mächtiger, hätte ihm eine gedankliche Nachricht übermitteln können oder ein eindeutigeres Gefühl.
Jetzt da er sich auf die Macht konzentrierte, konnte er zumindest die Silhouetten des gegnerischen Angreifers erkennen. Er ging erneut zum Angriff über und der Jedi-Wächter machte sich auf den Schlag bereit, hob die Lichtschwerter und wehrte die Klauen gekonnt ab. Seltsamerweise schienen diese jedoch gegen seine Laserklingen resistent zu sein. Ein weiteres Problem, mit dem er nicht gerechnet hätte. Das andere hatte er doch ohne Mühen zur Strecke gebracht. Was lief jetzt falsch?

Der Kampf wurde fortgeführt, während die anderen im Gebäude verschwanden und das schwache Gefühl, ein leises Flüstern in seinem Innersten verweilte und ihn zum nachdenken brachte, wenn dies in dieser Situation überhaupt möglich war. Markus sprang erneut aus der Gefahrenzone, rollte sich infolge des Sprungs auf dem Boden ab und flüchtete zu dem Kadaver des ersten Angreifers. Was hatte er hier anders gemacht? Und dann fiel sein Blick auf den aufgeschlitzten Bauch des Wesens. Vielleicht war die Panzerung an jener Stelle anders, durchlässiger, weicher? Ein Versuch war es wert. Der Corellianer erahnte die gegnerische Kreatur anhand ihrer Silhouette auf sich zukommen. Er kniete sich auf ein Bein, duckte den Kopf etwas und kreuzte die Klingen, auf die das Wesen ohne Scheu zugerannt kam. Es sprang, Marks Atmung stockte und er zog die Schwerter in einer scherenartigen Bewegung auseinander.
Elise! Mit dem abfallenden Druck konnte er das Gefühl endlich zuordnen. Es war Elise, die ihre Machtfühler bewusst oder unbewusst nach ihm ausgestreckt hatte...
Ein leises Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er erkannte, dass sie schon mehr gelernt hatte, als er für möglich gehalten hatte.


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Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes

Der Macht sei dank hatte Keiras geschickter Detonatorwurf die mörderische Z-6-Stellung um den Großteil ihrer Gefährlichkeit beraubt. Wie es schien, konnte die Waffe nur noch auf der Basis von Blasterpacks feuern. Obwohl die Fähigkeit, dem Gegner die Ladung einer komplette Zelle in einer Sekunde auf dem Pelz zu brennen beeindruckend war, bedeutete diese jedoch zugleich, dass es jede Menge Pausen gab, während denen der Schütze nicht durch seinen Plasmaregen geschützt war.

Dem letzten Feuerstoß gerade so entkommen, packte Wes das Z-295-Gewehr, welches er sich aus dem Angriffstransporter genommen hatte, doch bevor er anlegen konnte, wurde der Schütze bereits von zwei Kopfschüssen niedergestreckt. Anerkennend sah der Jedi-Rat in Keiras Richtung, die sich, wie er annahm, für mindestens einen der präzisen Treffer verantwortlich zeigte. Die Frau schoss genauso scharf, wie sie aussah, dachte er, als er ins Komm sprach:


»Guter Schuss! Das wird ihm eine Lehre sein – oder würde zumindest, wenn er noch einen Kopf hätte.«

Damit versiegte der Widerstand, so dass Wes gefahrlos zu dem Soldaten zurückkehren konnte, dem wohl nicht mehr zu helfen war, und zu Elise. Die hübsche junge Padawan hatte erklärt, dass es ihr trotz der Fleischwunde gut ging, und ihn nach seinem eigenen Befinden gefragt.


»Das freut mich. Ich könnte es nicht ertragen, wenn so einer hübschen jungen Dame vor meiner Nase etwas zustieße. Ganz abgesehen davon, dass dein Meister Markus mir den Kopf abreißen würde,«


Meinte er und grinste verschmitzt, während er in einer der versteckten Taschen seiner Robe kramte. Wenn Elise wüsste, was er so alles mit sich herumschleppte… Er reichte ihr ein kleines Bündel Bactapflaster.

»Nimm' trotzdem ein paar von denen. Mir geht es gut, obwohl…«


Jetzt, wo das Adrenalin nachließ, spürte Wes einen Schmerz am Rücken, der bis gerade eben noch nicht da gewesen war. Der Taanaber fummelte mit der Hand hin, so gut er eben dran kam, und spürte, dass seine Robe einen langen Schnitt hatte, wahrscheinlich von einer der scharfen Klauen der Bestien. Als er seine Hand zurückzog, hatte er frisches Blut an seinen Fingerspitzen.

»Nicht mein Lieblingsding, was wir zusammen anstellen könnten, aber würdest du mir bitte auch ein paar drauf kleben?«


Fragte der Rat die Padawan und drehte ihr den Rücken zu. Wenn sie teilen mussten, waren die Pflaster etwas knapp, aber es musste gehen – schließlich konnte er keinen kompetten Verbandskasten mit sich herumschleppen. Als das erledigt war, beugte er sich über den Soldaten, den offenbar das Blasterfeuer erwischt hatte. Über Bactapflaster war er leider weit hinaus.


»Es ist eine Schande,«

Meinte er zu Elise und dem Hünen von einem Soldaten, der zu ihnen gestoßen war und an dem man die Trauer spüren konnte. Der Jedi-Rat zückte sein Komm.

»Ich rufe einen unserer MedRunner. Heutzutage dürfte fast zwangsläufig einer in der Nähe sein und obwohl ich befürchte, dass selbst ein Bactabad ihn nicht mehr zurück ins Leben bringen könnte, lassen wir ihn zumindest nicht einfach hier liegen. Das ist das mindeste, was wir tun könnten.«

Während er Komm-unizierte, sah er unwillkürlich nach oben, der Richtung, aus welcher ein solches Schiff zwangsläufig kommen würde, sah aber nur einen einzelnen Airspeeder über sich. Es war nicht schön, einen Mann verloren zu haben, aber sie waren auf unerwartete Gegenwehr gestoßen. Es wäre eine Illusion gewesen zu glauben, dass sie hier ohne Risiko eine Jedi-Militär-Verständigungs-und-Beziehungsförderungsoperation durchführen konnten und mit fliegenden Fahnen einfach so den Laden stürmten. Dinge wie diese passierten nun mal, sie waren auch auf Corellia tausendfach passiert, dutzendfach unter den Jedi. Daher musste Wes schon froh sein, dass es nicht Elise erwischt hatte, sondern ›nur‹ einen Soldaten. Nur. Es klang falsch, und trotzdem… Aber es machte keinen Sinn, lange sich zu grämen und zu grübeln, die Mission war noch nicht vorbei. Sie kehrten also zu Keira zurück, welche aufgrund des Ereignisses ihren Trupp umsortieren musste.

Grade angekommen, fragte Elise nach dem weiteren Vorgehen und sah zu Wes' Überraschung nicht ihn, sondern Keira an. Anscheinend auch zu deren Überraschung, denn sie brauchte einen Moment, um zu reagieren und just in dem Augenblick traf ein Funkspruch von Admiral Blade ein, der sie anwies, die Position zu halten, während Team Delta 1 den Laden stürmte. Damit brauchten sie keine weiteren Pläne mehr fassen, die Unteroffizierin bestätigte den Befehl prompt.


»Oh, von Euch hätte ich mich jederzeit gerne rumkommandieren lassen, Keira


Kommentierte Wes und grinste anzüglich, um im Anschluss selbst eine Nachricht an das andere Team abzusetzen.

»Verstanden, aber seit vorsichtig – auch Nexubabys können kraftvoll zubeißen.«


Jenseits aller Scherze war der Jedi-Rat aber alles andere als glücklich über die Situation. Im Gebäude konnten sie viel mehr bewirken, der Admiral ging das Risiko ein, dass jemand dort drinnen Informationen vernichtete, während Delta 1 womöglich weiter vorne aufgehalten würde. Aber gut, War Blades Priorität lag darauf, niemanden entkommen zu lassen, und das würden sie sicherstellen. Keiras Trupp war bereits dabei, die Fenster zu verminen.

»Komm Elise, wir stellen den Repetierblaster sicher. Ich will keine weitere Überraschung erleben,«

Befahl Wes und lief los, hielt auf halbem Wege jedoch inne. Er hatte ein Triebwerksgeräusch mehr gefühlt als gehört - der MedRunner? Als er jedoch nach oben sah, hatte er ein plötzliches Déjà Vu: hoch über ihren Köpfen schwebte immer noch derselbe Airspeeder wie vorhin.


»Warte kurz. Über uns kreist schon eine ganze Weile ein Speeder. Das ist hochgradig verdächtig, möglicherweise ein Fluchtflugzeug?«

Erklärte er via Komm und machte eine Richtung oben deutende Kopfbewegung. Er wollte nicht offen auf den Airspeeder zeigen, um sie nicht wissen zu lassen, dass sie bemerkt worden waren.


Coruscant, Vergnügungsviertel - Hintereingang der Tierarztpraxis - Trupp Delta 2: Soldaten der Mynock-Kompanie, Keira, Elise und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Ian

Eowyn hörte, wie Ian sie unterstützte und war einen Moment dankbar dafür, bevor sie sich wieder ganz Alisah zuwandte. Sie wusste nicht, ob sie sich nun einließ, ob sie sich von Ian und ihr beruhigen ließ - aber sie hatte keine andere Wahl, als es einfach noch einmal zu versuchen, dieses Mal noch vorsichtiger und so behutsam, wie Eowyn konnte, bereit, sich jeden Moment zurückzuziehen, sollte Alisah wieder Probleme bekommen.
Doch dieses Mal schien es zu funktionieren. Eowyn umwob Alisah und reduzierte ihr Bewusstsein, ließ sie langsam einschlafen. Erst, als sie sich sicher war, dass ihre Patientin schlief, absolut sicher, öffnete sie wieder blinzelnd ihre Augen. Ian stand gegenüber von ihr.

Danke für deine Hilfe. Einen Moment war ich mir nicht sicher, ob es klappen würde. Noch einmal warf sie einen prüfenden Blick auf Alisah, betrachtete ihre Brust, die sich nur sehr langsam hob und senkte. Sie war jetzt in der Trance und sollte dort problemlos bleiben, bis Eowyn sie herausholte.

Kurz atmete sie durch. Das war allerdings erst der einfache Teil gewesen. Die Heilung selbst stand noch bevor. Sie würden Stunden dafür brauchen, aber das war in Ordnung... War Kyran so lange gut versorgt? Was, wenn es ihm schlechter ging, oder er Alisah brauchte...? Aber sie konnten daran nichts ändern. Jetzt war nun einmal die Mutter an der Reihe, Selbstaufopferung musste auch ihre Grenzen haben. Und Alisah brauchte Heilung - nicht nur eine körperliche, nach dem zu urteilen, was sie gespürt und auch gesehen hatte. Doch bei diesen Dingen konnte Eowyn ihr nicht helfen. Aber jetzt, wo sie eine zielgerichtete Aufgabe hatte, war sie auch um einiges ruhiger. Zumindest um die körperliche Seite zu heilen würde sie ihr bestes geben, aber jetzt war nicht mehr sie die, die führte.
Schließlich sah sie zu Ian.
Ich nehme an, wir gehen vor wie beim letzten Mal? Oder hast du irgendwelche Vorschläge, wie wir effektiver sein könnten? Ansonsten würde ich sagen... legen wir gleich los, okay? Je früher sie begannen, desto früher waren sie fertig, das war im Sinne von allen.

Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Ian
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Medizinische Abteilung, Okin mit Lucia, Siva, Brianna und Talery und NPCs

Okin war froh, dass das Essen laut Brianna zumindest reichhaltig sein sollte, auch wenn es ihr scheinbar nicht stark genug gewürzt war. Er war ein überzeugter Anti-Vegetarier und wollte sofern möglich am Tag mindestens einmal Fleisch haben. Er konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich nur von Körner und Salat ernähren konnte. Das wäre für ein Graus. Aber Körner entsprachen wohl genau Talerys Geschmack, was vermutlich an Ihrer vogelartigen Alienrasse lag. Daher versicherte Okin Talery, dass er es probieren werde, obwohl ihm die regionale Küche der Kantine eher zugesagt hätte.

„Ja, ich teste es einfach mal. Vielleicht bin ich dann ebenso begeistert.“

Letzteres bezweifelte er jedoch stark.

Als Okin gerade mit der Frage ansetzen wollte, wann genau sie sich dort treffen wollten, vernahm Okin eine plötzliche stark auftretende fremde Panik, die dafür sorgte, dass sein eigenes Herz schneller pochte und seine Brust enger wurde. Eine Sekunde später erklang ein lauter Schrei. Der aufgewühlte Okin drehte sich in Richtung, dass Schreies und stellte fest, dass die Twi´lek war, die er auch gespürt hatte, als er zum ersten Mal mit Talery und Brianna zusammentraf. Die Dame war äußerst hysterisch, da sie dachte, dass der Echani-Patient, der eigentlich in Heiltrance war, tot sei. Briannas Versuche ihr dies zu erklären, drangen nicht zu ihr durch. Die Silberhaarige schien mit der Patientin überfordert, doch andere Heiler kamen zur Unterstützung und bugsierten die Patientin zurück ins Bett. Zu Okins Missfallen gab man aber den Versuch auf, die Patientin auf gewöhnlichem Wege zu beruhigen, sondern spritzte ihr ein starkes Beruhigungsmittel. Er hatte von Jedi eigentlich anderes erwartet. In Folge der Spritze kamen aber zumindest sowohl die Patientin als auch Okin wieder etwas zur Ruhe. Brianna kam dann die Aufgabe zu, die Patientin wieder in eine Heilungstrance zu versetzen.

Danach konnten Talery, Brianna und er für heute frei machen. Talery schlug vor, sich gleich auf einen Kaff zu treffen und wollte ihn näher kennenlernen. Dies verunsicherte den Coruscanti aus mehreren Gründen. Zum einen war er noch sehr irritiert, da sie vorhin überhaupt nicht auf den Vorschlag ihrer alten Meisterin eingangen war, ihn als Padawan aufzunehmen, aber jetzt trotz allem Kontakt zu ihm suchte. Dieses Verhalten passte für ihn einfach nicht zusammen. Der junge Mann kam daher kurzfristig auf den Gedanken, dass sich die Vogelfrau vielleicht für ihn auf andere Art und Weise interessierte. Er hatte keine Ahnung, ob Talery überhaupt in seiner Altersklasse war. Er konnte die Vogelfrau nicht richtig einschätzen. Aber nein, das konnte ja nicht sein. So völlig verschiedene Rassen konnten doch kein sexuelles Interesse aneinander haben, oder? Nein, nein. Das konnte nicht sein. Er hatte zumindest keines. Okin hielt sich auch nicht für übermäßig attraktiv, so dass es auch nicht sehr wahrscheinlich war, dass die Vogelfrau auch tatsächlich auf ihn stand.

Zum anderen war es Okin auch eigentlich nicht so sonderlich gewohnt, von sich zu erzählen. Er war meistens eher der Zuhörer. Er konnte und wollte von sich normalerweise auch nicht so viel erzählen. Er gab nicht gerne viel von sich preis. Er versuchte dennoch zumindest die Fragen von Talery ein wenig zu beantworten, um nicht unhöflich zu wirken.

„Ach über mich gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Ich stamme hier aus Coruscant. Aus den unteren Ebenen. Solange bin ich noch kein Psychologe. Ich bin erst seit kurzem fertig und hatte auch noch keine wirklich richtige Anstellung. Denn dann kam das Virus.“

Okin stockte kurz. Wie viel wollte er hiervon wirklich noch erzählen.

„In kürzester Zeit herrschte dann dort unten das Chaos. Ich versuchte mein Bestes, um den Leuten neue Hoffnung zu schenken.“

In verbittertem Tonfall sprach er weiter.

„Doch es war vollkommen ohne Erfolg. Man konnte nichts ausrichten. Es gab keinen Ausweg und kein Entrinnen vor dem Virus. Und so kam ich her und versuchte hier mein Glück, doch bisher war auch das zum Scheitern verurteilt.“

Okin hatte nichts gelernt. Die Gedanken an seine Familie kamen wieder. Er hatte seine Eltern und seine Schwester nicht retten können. Er hatte versagt und sie waren gestorben. Doch er wollte jetzt nicht an sie denken. Er wollte die Stimmung nicht noch weiter verderben, als er es jetzt vermutlich eh schon getan hatte. Und vorallem wollte er sich vor einer eigentlichen fremden Person jetzt auch nicht so schwach zeigen. Daher versuchte er das Thema zu wechseln.

„Aber lass uns lieber über etwas anderes sprechen. Was für eine Rasse bist du denn eigentlich? Ich habe vorher noch nie so vogelähnliche Gestalten wie dich gesehen.“

Coruscant, Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, Saal 23 – Ausgang - Okin, Brianna und Talery
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah und Eowyn


Alisah zuckte zusammen, gerade so, als hätte er ihr einen Stromschlag verpasst, doch dann beruhigte sie sich langsam und auch Ian entspannte sich. Aus Rücksicht auf Eowyn, vielleicht aber auch viel Eher aufgrund der veränderten Tatsachen, beließ Ian die Träne, die er auf Alisahs Gesicht wohl bemerkt hatte, dort wo sie war, zog sich zurück und wartete darauf, dass Eowyn sie erfolgreich in die Tiefschlaftrance versetzen würde – was schlussendlich auch gelang. Und dann bedankte Eowyn sich bei ihm, was Ian kurzzeitig auf den Boden sehen ließ und es dauerte Sekunden, bis er selbst dazu ansetzen konnte, etwas zu sagen. Den Blick während des Überlegens auf dem Boden verharrend, hob er jenen schließlich und sah Eowyn an.

„Ich muss mich bei dir bedanken,“ stellte er fest. „Ich weiß, dass das hier alles nicht einfach ist, ich weiß es wirklich und…“ Es wäre leichter, sie würde nichts erwidern. Sollte er sie darum bitten? „Danke, dass du es trotzdem tust und nicht nur versuchst. Mir selbst gefällt das alles auch nicht nichts ganz.“ Ian war sicher, dass Eowyn ihn nicht missverstand, dass sie verstand, dass er nicht das Heilen meinte, sondern die Nähe, die entstehen würde. Das, was geschehen konnte.
„Sicher wird es dadurch nicht wirklich einfacher, aber ich möchte dass du weißt, dass ich sehr jung war, als ich sie kennen lernte, es ist beinahe 10 Jahre* her. Auch das letzte … Treffen, von dem sie dir erzählt hat, liegt Jahre** zurück.“ Auch bei diesen Worten senkte Ian nicht seinen Blick, er wollte sicher gehen, auch wenn er nicht wusste, ob er hiermit auch nur etwas einfacher, oder alles schlimmer machte. Peinlich berührt zumindest fühlte Ian selbst sich nicht, es war gut, dass gesagt zu haben, auch wenn offen blieb, ob es das für Eowyn auch sein würde.
Die Heilung. Hatte er Ideen, wie sie effektiver vorgehen konnten, vor allem jetzt, da Alisah nicht aktiv mithelfen würde? „
Sicher bin ich nicht, aber ich glaube, ich glaube sogar sehr sicher, es wäre einfacher, wir hätten eine zusätzliche Energiequelle.“ Damals hatte es zu gut funktioniert, seine eigene Energie zu übertragen. Musste diese zwangsläufig von einem Lebewesen stammen? Nicht, wenn es darum ging, effektiver zu arbeiten. Doch wenn sie eine Quelle umwandeln konnten, umso besser agieren zu können. „Ich muss mir außerdem noch einen Überblick verschaffen, und ich denke, diesmal wäre es gut, rechtzeitig abzubrechen.“ Was er vor allem wegen Eowyn sagte, um ihr zu zeigen, dass er diesmal nicht leichtfertig agieren würde. „Dann sollten wir, wie damals unsere Macht bündeln, sie verbinden.“ Ian konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über sein Gesicht huschte, als er etwas erkannte. „Etwas, was ich übrigens zuvor noch nie getan habe. In keiner Situation.“ Sicher, Ian hatte seine Mauer geöffnet, aber er hatte nie zuvor versucht, sich auch in der Macht zu öffnen, seine eigene Präsenz mit der, einer anderen zu verbinden. Und allgemein war Eowyn auch die erste, mit der er sich an einer Machtbündelung probiert hatte. Erst danach wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernst.
„Ideen für eine zusätzliche Energiequelle, oder genau wie beim letzten Mal?“


Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation, Alisahs Zimmer, mit Alisah (in Trance) und Eowyn

* In Ians Zeitrechnung ist Alisah nun 27/28 (das ist tatsächlich die OP/IP Zeitrechnung)
** hier gilt das gleiche, auch wenn diesmal OP und IP keine stringente Abfolge haben^^
 
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