Bastion

Bastion, Domäne der Lernenden, Gang: Mohan

Mohan kam gerade aus der Kantine. Sein Appetit war heute gering gewesen und überhaupt fühlte er sich seit dem Aufstehen aufgewühlt. Mohan konnte es nicht erklären. Als würde etwas passieren. Meistens passierten negative Dinge, deshalb war er heute verunsichert. Er war unterwegs mit Caleb. Caleb war sein erster Jünger gewesen, nachdem Adria ihn getötet hatte, die neue Meisterin seines Herrn und Meisters Venris. Caleb hatte ihn zurück ins Leben geholt. Der Einäugige konnte seitdem nur sehr langsam reden, was ihm etwas Bedächtiges gab. Dafür konnte er seitdem mental kommunizieren. Sein Gesamteindruck machte ihn zudem älter, als er in Wahrheit war. Caleb war eine treue Seele. Gemeinsam hatten sie eine Jüngerschaft von 20 Leuten zusammen gebracht, die allesamt auf Venris eingeschworen waren, ihn anhimmelten, geradezu anbeteten und auf seine Rückkehr warteten. Sie trafen sich immer unten in der geheimen Kammer. Und genau dorthin wollte Mohan gerade mit Caleb zurück. Weiter vor ihm im Gang gingen auch zwei Leute ihrer geheimen Gemeinschaft, die sich Geheimbund V nannte. Das V stand natürlich für Venris, versteht sich. Sie wurden von zwei Zabraks angesprochen und drehten sich um und zeigten auf Mohan. Merkwürdig. Er kannte die Beiden nicht. Doch plötzlich war da dieses Gefühl, so vertraut. Venris! Schnell stellte sich heraus, dass die Zabraks von Venris geschickt worden waren, ihn gesucht hatten und ihn zu Venris bringen sollten. Mohans Herzschlag verdoppelte sich. Sein Meister war gekommen! Er war da! Er war hier! Mohan beauftragte Caleb auf mentalem Wege, alle Jünger in der Gruft der Arestia zu versammeln. Caleb rannte los. Er nahm den Hintereingang zur Bibliothek, damit es eine Überraschung für den neuen Meister blieb. Rasch, für Mohan sehr schnell, gingen sie zur Bibliothek. Mohan war dermaßen erfreut und aufgeregt, dass er total atemlos dort ankam. Da war er! Mohan sah ihn sofort. Mirilli war auch dort! Mirilli, er hatte sie eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Es erwartete ihn ein Bild wie früher, nur eines war anders. Venris! Er strahlte eine mächtige Aura aus! Venris war kein Schüler mehr! Das erkannte Mohan sofort! Mohan wirkte gebrechlich, aber er war helle im Kopf. Mohan ging hinein und kniete etwas umständlich wegen seines Beines nieder. Sein Bein war besser als früher, aber er zog es immer noch leicht nach.

Meister Venris, welche Freude! Der große Tag ist gekommen! Ihr seid zurück! Ich kann spüren, dass Ihr jetzt ein großer Sithkrieger seid! Ich wusste, dass Ihr es schaffen werdet! Ich bin euer treuester Diener, mein Herr und Meister! Auf Euch wartet eine große Gefolgschaft. Ich habe für euch viele Jünger versammelt, die Euch dienen wollen und Euch verehren, wie es Euch gebührt. Lasst uns nachher in die Gruft gehen! Sie erwarten euch dort! Venris, ich freue mich so, Euch zu sehen!”

Sein einziges Auge glänzte wegen einer Freudenträne. Venris war sein Lebensinhalt geworden! Und nun war er hier!

Mirilli, ich freue mich auch dich zu sehen!”


Bastion, Domäne der Lernenden, Bibliothek: Meister Venris, Mohan, Mirilli, zwei Zabraks
 
Hyperraum, unterwegs von Bastion zum Treffpunkt im leeren Raum – An Bord der Nightmare – Ian und Brianna
Natürlich hatte Brianna mehr Informationen – ein Umstand, der dennoch nicht dafür sorgte, dass Ian sich gekränkt fühlte. Nicht davon auszugehen, dass Ahna ihm vertraute, machte die Sache einfacher, auch wenn Ian sich gewünscht hätte, dass man ihn mehr involvierte. Am Ende hätte auch Brianna eine echte Überläuferin sein können, doch der Dunkelhaarige hatte den Eindruck gewonnen, dass Jedi untereinander ein sehr viel intensiveres Band des Vertrauens geknüpft hatten. Sie gaben sich wohl alle einen Vertrauensvorschuss und wer konnte es ihnen verübeln?
Ein Treffen im tiefen Raum also. Ian nickte, und der Plan, beide Schiffe gleichzeitig starten zu lassen, schien nicht schlecht zu sein. Brianna gähnte inzwischen und wollte vermutlich so schnell wie möglich schlafen gehen, zuvor aber gab sie die richtigen Koordinaten ein und die Nightmare hob ab, entfernte sich von Bastion – diesem elenden Ort, den Ian nie wieder aufsuchen wollte.

Sie hatten es geschafft. Erneut nickte Ian, versuchte sich an einem schiefen Grinsen, aber das ‚Fast‘, war zu präsent, denn noch war das Virus nicht da, wo es in dieser Form sein sollte. Sie hatten es fast geschafft und Ian würde sich seine Freude aufheben, bis das fast nicht mehr vorhanden war.
Die Jedi verabschiedete sich dann in Schlaf und da erst, als er alleine war, ließ Ian sich auf seinen Pilotensitz fallen, schloss die Augen und atmete so tief durch, als hätte er vorher längst vergessen, wie das funktionierte. Da war noch immer so viel Anspannung in ihm und sein Körper fühlte sich fremd und schwer an. Während die Nightmare mit Leichtigkeit in den Hyperraum sprang, überkam den Mensch das Gefühl, als hielte ihn ein Traktorstrahl gefangen und als wäre er der Landeplatz seines eigenen Schiffes.

Den Ring von Eowyn aus seiner Tasche nestelnd, ihn festhaltend, versuchte Ian einen Moment loszulassen, doch seine Sorge war zu groß. Am liebsten hätte er direkt Kontakt zu ihr aufgenommen, aber es war klüger, damit zu warten. Zumindest so lange, bis jemand vom Außenteam sagte, dass sie im Hyperraum waren. Also steckte Ian den Ring zurück, tauschte ihn stattdessen mit den Pröbchen, die er gestohlen hatte und verdrängte dabei den Anblick der Versuchstiere, der sich in seine Netzhaut gebrannt hatte. Diese hilflosen Augen…

Röhrchen für Röhrchen begutachtete Ian, hielt sie fest, versuchte zu erspüren, welche Gefahr in ihnen lauerte. Doch die Flüssigkeiten gaben kaum Aufschluss, wie auch. Sie schwammen trübe in ihren Behältnissen und es ließ sich bloß erahnen, dass sie gefährlich sein konnten. Sie zu berühren, brachte keine Vision mit sich, kein Echo der Vergangenheit. Bloß das C-Virus war zu sehr verknüpft mit Erinnerungen und Erkenntnissen und es war die einzige Probe, die etwas in dem Menschen auslöste. Ein grimmiges Lächeln – denn mit ihm hatten sie endlich eine Antwort. Ein Gegenmittel und jetzt Hyperraum, weit genug von Bastion entfernt glomm ein wenig Hoffnung in Ian auf.
Wenn dieses oder die andere Probe erst sicher auf Coruscant war, hatten sie bald ein Gegenmittel. Eines, welches das Sterben beendete. Allegious Plan würde somit zwar spät, aber in jedem Fall vereitelt werden. Sein Versuch auszulöschen, was in seinen Augen nicht lebenswert war, würde damit scheitern. Vielleicht bekam die Republik dadurch wieder mehr Hoffnung und Hoffnung war etwas, dass alle gut gebrauchen konnten. Hoffnung auf Frieden. Auf Leben. Hoffnung auf eine Hochzeit mit Eowyn

Hyperraum, unterwegs von Bastion zum Treffpunkt im leeren Raum – An Bord der Nightmare – Ian und Brianna
 
Bastion - Center – Raumhafen, an Bord der "Giftpfeil", mit Riuen, Elise und Oyim (NPC)

Während Eowyn sich in Trance begab, stand Riuen auf, denn ihm schien es unangebracht, die ganze Zeit an diesem Bett zu bleiben. Er selbst hätte Privatsphäre vorgezogen. Na ja. Kam wohl drauf an, wer da herumgestanden hätte. Aber meist mochte man doch die Menschen in seinem unmittelbaren Umfeld, die man besonders mochte. Schlaf, Trance, all diese verletzlichen Augenblicke teilten die allermeisten mit Herzensmenschen. Was ihn an Elise denken ließ und das hätte ihn beinahe zum Lachen gebracht. Ein Grund mehr, aufzustehen.
So besorgte der Chiss sich etwas Essbares und kehrte schließlich gesättigt zu Eowyn zurück, die schließlich wieder auftauchte und einige Fragen hatte, bis der Blauhaut endlich einfiel, ihr den Anhänger zu geben.
Ihre erste Reaktion bestand darin, zu erstarren. Danach folgte eine kleine Eskalation mit Oyim. Rätin wurde für Sekunden zum Schimpfwort des Tages, bis Eowyn sich wieder gefangen hatte und ihre Aufmerksamkeit nach einer leisen Entschuldigung wieder auf den Chiss richtete.

„Bei unserer letzten Begegnung. Er hielt es für eine gute Idee, dir etwas halbwegs Vertrautes zu geben, auch wenn er dir lieber das Original oder Yaro mitgegeben hätte.“ Dann kam Riuen gar nicht umhin, zu lächeln. „Außerdem liebt er dich und das erklärt alles.“ Ihre zweite Frage war viel komplizierter zu beantworten, denn Riuen hatte sich um die Mission gekümmert, nicht um alles andere, was da um ihn herum geschah.
„Das Gleiche, wie alle auf der Mission, schätze ich. Ich habe mich nicht viel beschäftigt mit allem, was außerhalb geschehen ist. Kann dir höchstens von meinem Training erzählen. Und von der Kanalisation. Aber gibt keine nennenswerte Attraktion, die es wert wäre, sie dir zu zeigen“, zuckte er mit den Schultern, als sie schließlich eine blecherne Durchsage vernahmen, dass sie nun den Sprung in den Hyperraum wagten. Zuvor hatte wenigstens Ahna Infos herausgeben können, die sich sehr gut anhörten. Sie hatten das Virus. Jedes Team eine Probe und der Chiss reckte die Faust mit einem Jubelruf nach oben.
„Wir haben es geschafft!“ Überschwänglich sah er einmal in die Runde und musste erneut aufstehen.




Bastion - Center – Raumhafen, an Bord der "Giftpfeil", mit Riuen, Elise und Oyim (NPC)
 
Bastion - Center – Raumhafen, an Bord der "Giftpfeil", mit Riuen, Elise und Oyim (NPC)

Ian hatte Riuen das Bantha also während ihrer letzten Begegnung gegeben - was nicht sonderlich aussagekräftig war. Also vorhin, in den Katakomben?, hakte sie nach - auch, wenn es wirklich nicht sonderlich klug war, zu viel zu wissen und zu viel zu interpretieren. Halbwissen. Ahnungen. Vermutungen. Gefühle. Das alles... war eigentlich nichts, womit sie sich jetzt beschäftigen sollte. Aber vielleicht hatte sie ja doch die Chance auf ein besseres Gefühl. Immerhin... würde es nichts verschlimmern, nicht wahr?
Er liebte sie... wie gerne würde Eowyn das glauben. Aber nach all dem, was zwischen ihnen vorgefallen war? Sie hatte geglaubt, dass nichts, rein gar nichts, sich zwischen sie beide würde drängen können, doch die Wahrheit war, dass es nun einmal keine märchenhafte Liebe gab. Denn... war er wirklich noch der, der er vor dieser Mission gewesen war? Ganz sicher nicht... die Frage war eher... liebte der neue Ian, so er denn noch
Ian war, sie immer noch? Ging das überhaupt noch - nachdem auch sie nicht mehr die war, die sie vor der Mission gewesen war?

Aber vielleicht war einfach noch alles zu viel. Vielleicht sollte sie warten mit all diesen Überlegungen. Denn eines war klar - sie war aktuell nicht sie selbst, weder die alte, noch die neue Eowyn.

Riuen hatte ansonsten nicht viel zu berichten, was wohl bedeutete, dass nichts Gravierendes geschehen war. Das hätte er sicher mitbekommen.

Eowyn kam nicht dazu, weitere Fragen zu stellen oder sich noch einmal auszuruhen, denn niemand geringeres als Ahna betrat den kleinen Raum. Das musste bedeuten, dass es Neuigkeiten gab! Eowyns Herz begann wild zu klopfen und ihr wurde erneut schlecht, als sie die Rätin ängstlich anblickte. Wenn sie nun... "Sie haben es geschafft."
Geschafft.
Sie hatten es wirklich geschafft. Ian... Brianna... die anderen.
Die Anspannung verließ Eowyns Körper, und die Augen fielen ihr erleichtert zu. Geschafft. Es war nicht zu glauben, dass diese Mission tatsächlich erfolgreich hatte verlaufen können. Wie hatten Ian und Brianna das hinbekommen?

Mit einem Ohr lauschte Eowyn weiteren Worten Ahnas, schließlich hatte sie vielleicht mehr von Ian zu berichten... Hatte sie, aber nur unwesentliches. Sie flogen getrennt und würden sich bald treffen - also keine direkte Flucht nach Coruscant? Warum auch immer. Es spielte keine Rolle. Hauptsache, sie...
Nein, hauchte Eowyn entsetzt, als sie Ahnas letzte Worte hörte. Ein kurzer Abstecher?! Das... Wenn Ahna nicht sofort mit dem kostbaren Virus nach Coruscant fliegen wollte... Was bei allen Planeten... Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Nein, ganz und gar nicht.
Eine dunkle Wolke breitete sich in Eowyns Kopf aus, und in ihrem Bauch befand sich ein hohles, tiefes, schmerzendes Loch. Sie kannte Ahna. Sie wusste nicht, ob die anderen irgendetwas an den Worten seltsam finden würden, aber sie, sie kannte Ahna. Die Pau'anerin hatte so viel riskiert, sie wusste genau, wie wichtig die Probe war. Wenn sie nun noch einen "Abstecher" machten...

Riuen zumindest hatte es vermutlich nicht wirklich realisiert. Der Chiss jubelte, ein wahrer Ausbruch an Emotion, so freudig hatte sie ihn noch nie erlebt. Eowyn zwang sich zu einem leichten Lächeln und sah ihn an.
Ja, flüsterte sie. Sie hatten es geschafft, in der Tat... Doch die leichte Erleichterung, die Eowyn zu verspüren begonnen hatte, war vorrüber, und damit auch das begonnene, bessere Körpergefühl. Sie spürte sich wieder so schwach wie vorhin. Oyim?, fragte sie leise in Richtung der Twi'lek, und als diese sich zu ihr beugte: Ich denke, ich bin so weit. Fangen wir an mit der Trance. Und heilt, was immer ihr heilen wollt oder müsst, Ihr habt jegliche Erlaubnis von mir. Sie vermutete, es würde nötig werden...

Mühsam griff Eowyn nach dem Energiefeld um sich herum, zapfte es an, und begann, mit Oyims Hilfe, sich selbst in die Heiltrance zu versetzen, während die
"Giftpfeil" in den Hyperraum wechselte.

Hyperraum - unterwegs von Bastion zum Treffpunkt im leeren Raum - an Bord der "Giftpfeil", mit Riuen, Elise, Ahna (NPC) und Oyim (NPC)

Weiter im
Weltraum...
 
.:Bastion - Katakomben - Treffpunkt - Jo’Dan & Pico sowie Neela (JK, Gaya), Brianna und Ian in den Schatten:.

Nachdem die Teams die Übergabe beendet haben und sich voneinander verabschiedet haben legten sie den Weg den sie gekommen waren auch wieder zurück.

Als sie das Tunnelsystem verließen, war es als ob Gaya ein schwerer schwarzer Stein von der Brust fiel - die zehrende Energie und die lechzenden Schatten ließen JK und Gaya zurück.
Nachdem sie die Katakomben hinter sich gelassen haben und in die Kanalisation übertraten warteten bereits Ahna, Jemiss und Finn.
Das Duo ging auf die Gruppe zu, auch hier fand die Übergabe zackig und vorsichtig statt. Gaya überreichte Jemiss die gut gesicherte Tasche mit der Virusprobe darin.
Keine Worte, sondern Mimik und Kopfbewegungen waren der Kommunikationsweg den die Gruppe führte - in dieser Situation welche noch jederzeit kippen konnte war dies in Gayas Augen der einzige Kommunikationsweg.

Die Gruppe an dunkel gekleideten und verhüllten Personen gingen den restlichen Kanalisationsweg gemeinsam zurück.
Während dieses "Spaziergangs" waren Gayas Sinne gespitzt und scannten die Umgebung.
Nachdem sie die Kanalisation verlassen haben trennten sich die Wege der beiden Teams und sie machten sich daran den nächsten Schritt des Plans zu verfolgen - der Abtransport der Gruppen und der Virusproben.

Nach einiger stiller Zeit kamen JK und Gaya an den Ausläufen des Raumhafens an - sie mussten nur noch auf das Schiff finden mit dem sie von diesem Planeten kamen.
Gaya öffnete ihr Datenpad und suchte die Beschreibung des Schiffs - es dauerte nur einige wenige Augenblicke da erschien ein Bild und eine Beschreibung welche den Weg zum Stellplatz des Schiffes beinhaltete.
Sie sah zu JK und nickte ihm zu - sie sollten so wenig Zeit wie möglich verschwenden.
Nachdem der Kel'Dor ebenfalls nickte machten sich die beiden auf den Weg und verfolgten die beschriebene Route welche nach einigen Minuten tatsächlich zum Schiff führte welches ein Svelte-Klasse Shuttle war.
Die beiden gingen darauf zu - nutzten den Zugangscode für die Shuttletüre und betraten es.

Es war auf den ersten Blick klein und in der Handhabung sehr wendig - allerdings war Gaya keine Expertin, wenn es um Schiffe und dergleichen ging.
Allerdings würde es wohl keine Rolle spielen - sie waren zu 4. in diesem Shuttle - Marrev, Markus, JK und ihre Wenigkeit.
Sie grüßten einander - verloren dabei allerdings nicht viel Zeit.
Das Shuttle wurde vorbereitet - die Passagiere nahmen ihren Platz ein, wobei Marrev und Markus die Pilotensitze einnahmen und JK und Gaya etwas weiter hinten Platz nahmen - es wurde gestartet und wartete nun darauf abheben zu dürfen.
Als die Freigabe durchgereicht wurde dauerte es nicht mehr lange und das Shuttle hob ab und verließ den Raumhafen.

Je höher sie stiegen desto leichter wurde es in Gayas Verstand. Sie mochte es vielleicht erst jetzt merken wie stark die Einflüsse dieses Planeten waren aber sie merkte es.
Dann waren sie bereits aus der Atmosphäre des Planeten, nur einige Minuten später waren sie dabei den Hyperraumsprung einzuleiten - was dazu führte, dass sie sich kurz darauf in diesem befanden.
Gaya war erleichtert und all die körperliche Anspannung die sie sich in den letzten Stunden und Tagen aufgebaut hatte entwich mit einem starken und tiefen Ein- und Ausatmen.
Der Kopf der Togruta legte sich in den Nacken und die Augen schlossen sich kurz.
Dann blickte sie auf die Shuttle-Decke und musste leicht schmunzeln.


.:Hyperraum, unterwegs von Bastion zum Treffpunkt im leeren Raum – An Bord des Svelte-Klasse Shuttles – Markus, Marrev, JK & Pico sowie Gaya:.
 
[Bastion | Bastion Center | Sith Tempel | Zirkel der Inquisitoren | Kammer ] - Darth Raharel, Darth Nexx, Nira

Ein Krayt-Drache mochte ruhen, doch er schlief niemals wirklich, so lautete ein bekanntes Sprichwort, und selten war es passender als für die Frau, die mit geschlossenen Augen auf einen roten Kissen kniete, dem einzigen Farbtupfer in einer ansonsten völlig schwarzen und nur spärlich beleuchteten Kammer. Selbst in dieser Haltung konnte man unmöglich übersehen, wie groß und kräftig sie war, über einen Körper von knapp zwei Meter Größe erstrecke sich ein grün-schwarzer Schuppenpanzer, der unter einer schlichten schwarzen Robe verborgen war. Zwischen langen, spitzen Zähnen tauchte hier und da kurz eine gespaltene Zunge auf und kostete den Geschmack von Furcht und Leid in der Luft. Dies war der Zirkel der Inquisitoren, und somit gab es beides im Übermaß, die Macht war gesättigt war mit der Agonie jener, die sich die besondere Zuwendung der Hände des Imperators verdient hatten. Die Barabel, die man Darth Raharel nannte, war eine von ihnen, ein Schatten, ein Flüstern hinter vorgehaltener Hand, ein Geist und eine Mahnung zu Treue und Gehorsam. Und wenn nötig das Schwert, das Verrat und Ungehorsam traf und niederstreckte. Sie diente schon seit vielen Jahren in Hingabe und Weisheit und durfte sich als vollwertige Inquisitorin bezeichnen, ein Privileg, das sich nur wenige verdienten.

Als Mitglied dieser illustren Organisation war es ihre spezielle Aufgabe, ein Auge auf jene Gruppen zu haben, die sich ebenfalls der Dunklen Seite verschrieben hatten, aber außerhalb des Sith-Ordens standen. Oft waren es kleine Kulte und Sekten, die sich um charismatische Anführer geschart hatten, die ein Minimum an Begabung in der Macht besaßen oder zumindest so taten, gelegentlich stützen sie ihre Stellung auf Artefakte und Schätze, die in Finsternis getränkt waren. Harmlose Narren, mehr Zeitvertreib als wirkliche Arbeit, aber es auch gab auch Bünde, die zumindest das Potential hatten, zu Bedrohungen zu werden. Gefallene oder gescheiterte Jedi, abtrünnige Sith, Nachfahren dunkler Könige, Anhänger der Finsternis unter natürlich machtbegabten Spezies, sie alle waren mögliche Rivalen oder Verbündete. Und dann gab es solch spezielle Fälle wie die Nachtschwestern von Dathomir. Hexen, die über eine ganz besondere Magie verfügten und sie mit niemanden teilten, die ihre Geheimnisse sorgfältig hüteten. Darth Raharel war mit einer Vision gesegnet worden, einem Mädchen mit einer blutigen Krone aus Ranken, einem Dorf in Flammen, einem Rancor, der einen schwarzen Stern verschlang. Also hatte sie ihre Fühler ausgestreckt und Informationen gesammelt und dafür gesorgt, dass zwei Sith, Darth Nex und seine Schülerin Nira, per Boten in ihre Kammer eingeladen worden waren. Diese beiden, so hieß es, seien auf Dathomir gewesen, erst kürzlich. Von ihnen erhoffte sich die Inquisitorin Antworten, und so öffnete sie ihre Augen, als die beiden von grimmigen Dienern in schwarzen Rüstungen in ihre Kammer geführt wurden. Die Barabel neigte leicht den Kopf in einer grüßenden Geste, als sie sprach, mischte sich ein Zischen in ihre Worte.


„Willkommen. Seid gegrüßt, Darth Nex, einst Schüler von Arica Kolar. Der Zirkel der Inquisitoren empfängt Euch und Eure Schülerin in seinen Hallen. Wir haben Euch erwartet. Diese hier nennt man Darth Raharel, und diese hier hat Euch gesehen. Auf einer Welt voller Schatten und Magie. Wir wünschen, mehr darüber zu erfahren. Bitte, setzt Euch. Tee?“

Auf eine Geste der Inquisitorin hin schwebte eine Kanne mit dampfendem Tee heran und nachdem sie höflich ihre Gäste versorgt hatte, schenkte sich auch Darth Raharel eine Tasse ein und nahm einen Schluck. Sie gab ihren Besuchern Zeit, zu antworten, ließ bewusst erst einmal offen, woran genau sie interessiert war und wie nachdrücklich diese Bitte zu verstehen war. Oft genug sprudelte es nur so aus ihren Gegenüber heraus, weil sie fürchteten, sonst die zarte Grausamkeit der Inquisition erleiden zu müssen. Nun...das war schließlich immer eine Option. Doch noch nicht. Noch nicht.

[Bastion | Bastion Center | Sith Tempel | Zirkel der Inquisitoren | Kammer ] - Darth Raharel, Darth Nexx, Nira
 
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Weltraum - Richtung Bastion - Infiltator von Darth Nexx (Oni)- Cockpit - mit Nira, Elara und C3-PX

Abhängigkeit, Schuldgefühle, Sehnsucht und Reue, die bisher seine Seele durchdrungen hatten, verblassten mit der Zeit wie die Morgennebel in der aufsteigenden Sonne. Mittlerweile befand sich Darth Nexx in einem Zustand, der ihm bisher unbekannt war. Seine verschollene Meisterin schien in seinen Gedanken keine Relevanz mehr zu besitzen, sie hatte ihre Bedeutung für seine Ambitionen verloren. Sein Blick ruhte einzig auf sich selbst. Er war jetzt der Meister, der Meister von Nira, seinem Werkzeug und seinem Instrument, das er nach seinen eigenen Ansprüchen und Willen formen würde. Seine Sehnsucht nach unbegrenzter Macht trieb ihn unbeirrt voran. Und auf diesem Pfad, der ihn unweigerlich zur ultimativen Macht führen würde, gab es keinen Raum für jene, die es wagten, sich seinen Visionen und Zielen entgegenzustellen. Getragen von diesen Gedanken, setzte der Darth Kurs zurück auf Bastion, was sich unerklärlicherweise wie seine unausweichliche Bestimmung anfühlte. Eine mysteriöse Anziehungskraft zog ihn zurück zu dorthin, obwohl er den Ursprung dieser Faszination nicht klar erkennen konnte. Mit der Präzision eines mechanischen Instruments koordinierte er das Schiff, doch sein Herz und Geist schweiften in eine andere Welt, während sein Körper nichts davon verriet.

So dachte er erneut an seine Schülerin und ihrer seltsamen Begleiterin. Welche Rolle spielte Elara im Leben von Nira? Betrachtete Nira sie als eine Freundin, ihre Liebhaberin oder eher eine Sklavin? Ohne dies wirklich zu wissen, spürte Nexx, dass Elara noch eine entscheidende Rolle in ihrem Schicksal spielen würde. Eine Rolle, die noch im Dunklen verborgen war, aber mit Sicherheit bedeutsam werden sollte. Doch was Nira anging, so war er inzwischen fest davon überzeugt, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Sie war ein Juwel, verborgen inmitten des Unrats und Schmutzes, der den Orden umgab. Ihr Potenzial war beträchtlich und er konnte ihre zukünftige Macht bereits erahnen. Sie würde eine mächtige Sith werden, die Barbarin in ihr hinter sich lassen und eine dunkle Grausamkeit werden, vor der die gesamte Galaxie erzittern würde. Allein die Erwähnung ihres Namens würde Furcht und Schrecken verbreiten. Gemeinsam würden sie ein neues Imperium schmieden, ohne die lästige Republik und den unbeugsamen Widerstand. In diesem Moment erinnerte er sich jedoch an den Augenblick, in dem sie sich kurz so nah gewesen waren wie nie zuvor, als er realisierte, dass solche Gedanken und Gefühle keinen Platz in seinem Streben nach Macht und Herrschaft hatten. Nein, für Gefühle dieser Art war kein Raum. Er würde allein regieren und sie würde seine Befehle bedingungslos ausführen, ohne jemals die genaue Wahrheit über seine wahren Absichten zu erfahren!

Nach einer glatten Rückkehr nach Bastion offenbarte sich den Reisenden ein unübersehbares Zeichen des jüngsten Sturms, der vor ihrer Ankunft gewütet hatte. Die Präsenz dieses Unwetters war noch immer spürbar und der Wind schien die dunklen Gewänder von Darth Nexx, Nira und Elara zu füllen, als sie die Laderampe des Infiltrators hinunterstiegen. Auf der Landeplattform, mit ihren finsteren Roben im Wind flatternd, betraten sie erneut die Hallen des Sith-Ordens, den Ort, den der entstellte Zabrak einst als sein Zuhause betrachtet hatte. Die Drei schritten voran, als sie unerwartet von einem Boten empfangen wurden, der sich vor den beiden Sith und Elara verneigte. Seine Haltung war unterwürfig und dennoch strahlte er Entschlossenheit und Überzeugung aus. Er lud sie förmlich ein, ihm zu folgen und auf die Zustimmung des Warriors hin taten sie es. Die Gruppe wand sich durch ihnen bislang unbekannte Gänge, bis sie schließlich vor einem massiven Tor haltmachten. Karfvoll öffnete der Bote das Tor und bat sie einzutreten. Kaum einen Augenblick nach ihrem Eintritt schloss er die massive Tür hinter ihnen.

Die Kammer war von spärlichem Licht durchflutet und das einzige Farbige in diesem ansonsten düsteren Raum war ein rotes Kissen. Darauf thronte ein Individuum, das regelrecht in der Dunkelheit der Macht getaucht zu sein schien. Der Sith neigte seinen Kopf leicht zur Seite und auch seine Schülerin Nira schien die Bedeutung dieses Moments zu erkennen. Langsam und mit Bedacht bewegten sie sich auf die mysteriöse Präsenz zu, begleitet von in schwarzen Rüstungen gehüllten Gestalten, die sie zu ihrem Ziel führten. Elara wurde etwas abseits positioniert, bis auch sie zum Stehen kam. Daraufhin dauerte es nicht lange, bis die dunkle Präsenz das Wort ergriff und sie willkommen hieß und es wurde schnell klar, dass sie sich in dem Zirkel der Inquisitoren befanden und dass die Gestalt auf dem roten Kissen niemand Geringeres als Darth Raharel war. Sie wusste von Arica und auch von den jüngsten Taten von dem Darth und seiner Schülerin im Zusammenhang mit den Nachtschwestern auf Dathomir.


Darth Raharel offerierte Tee, eine an sich demütigende Geste, die Darth Nexx im Normalfall als Beleidigung empfunden hätte. Doch er akzeptierte, obwohl er bereits wusste, dass dieser Akt ihm in Kürze Qualen bereiten würde. So fasste er kurz darauf nach seinem Hals und löste einen Mechanismus aus, woraufhin ein chemisches Zischen die Luft durchzog, als er schließlich seinen Helm abnahm. Seine Augen blieben unnachgiebig auf Darth Raharel gerichtet, während er den Tee annahm und das Wort ergriff, wodurch auch Nira zum ersten Mal seine leibliche, düstere Stimme vernehmen konnte.

Darth Raharel, ich danke Euch für Eure Einladung und Ihr habt recht mit dem, was Ihr sagt...

Und er berichtete ihr von den Vorkommnissen auf Dathomir, während er die Nachtschwestern als Abschaum und Hexen brandmarkte, die die Mächte der dunklen Seite entweihten. Er sprach davon, wie es notwendig sei, sie zu eliminieren, um die Reinheit der dunklen Seite zu bewahren. Nur beiläufig erwähnte er die Namen Adria und Venris, als hätte er keinen Grund, ihnen größere Aufmerksamkeit zu schenken. Stolz sprach er hingegen über seine eigenen Errungenschaften und die seiner vielversprechenden Schülerin. Jedoch offenbarte er nichts von seiner wahren Absicht, der Bergung des Sith-Artefakts, und schloss seine Erzählungen mit einem Schluck Tee, bevor er seine Worte fortsetzte.

Da Ihr meine Meisterin kennt, wisst Ihr, dass ich nach langer Zeit wiedergekehrt bin.
Daher will ich dem Imperium erneut meine Treue unter Beweis stellen.
Falls Ihr hingegen noch mehr über die Nachtschwestern erfahren wollt, dann fragt sie gerne selbst...


Ohne Nira einen Blick zuzuwerfen, neigte er seinen Kopf in die Richtung Elaras.

Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Inquisitoren - mit Nira, Elara, Darth Raharel und Gestalten in schwarzen Rüstungen
 
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Dathomir - Orbit - Darth Nexx Schiff - irgendwo auf dem Schiff - Nira, Darth Nexx, Elara und C3-PX

Sie verstand es nicht. Sie verstand es einfach nicht! Nira wollte unbedingt dem Willen ihres Meisters nachkommen und den Kristall in ihrem Lichtschwert mit jenem ihres Meisters tauschen. Doch selbst während ihrer Reise passierte immer das Gleiche, sie fing an die Waffe zu zerlegen und sie glaubte ein ohrenbetäubendes Schreien zu hören, das mit jedem Schritt lauter wurde. Ein paar Mal hatte sie sogar geglaubt, die Kristalle getauscht zu haben, doch stellte sie nach dem Zusammenbauen fest, dass sie doch wieder den alten Kristall eingesetzt hatte. Sie war sich doch so sicher gewesen, dass sie diesmal alles richtig gemacht hatte!

Irgendwann hatte Nira schließlich aufgegeben und sich wieder ihren Studien gewidmet und sich dem Training mit der Macht gewidmet. Elara hatte ihr noch eine Fähigkeit zeigen können. Das Wegstoßen und Heranholen von Objekten. Zusammen trainierten die beiden Frauen, wenn sie nicht lernten, schliefen oder trainierten. Irgendwie fühlte Nira eine Art Verantwortung dafür, dass sie stärker werden sollte, nein musste!

Schließlich erreichten sie Bastion. Das Wetter war leicht kühl. Laut den Wetterdaten soll es hier vor kurzem gestürmt haben. Mit einer ruhigen Bewegung setzte Nira die Kapuze ihrer Roben über ihren Kopf und folgte ihrem Meister die Laderampe runter. Dicht gefolgt von Elara. Es dauerte nicht lange, bis ein Bote die Gruppe abfing. Sie sollten ihm folgen. Ein Blick zu Darth Nexx und eine Zustimmung später taten sie dies. Der Weg führte sie immer tiefer in den Tempel in Gänge, welche Nira absolut fremd waren. Allgemein hieß dies, dass sie nicht in der Domäne der Lernenden sein konnten. Dort hätte die Rothaut jeden Nebengang am Muster der Steine erkannt, aber hier? Nichts.

Schließlich erreichten sie ein riesiges, massives Tor, welches mit erstaunlicher Leichtigkeit von dem Boten aufgestoßen wurde und den Zugang zu einer Kammer freigab. Elara wollte dicht bei ihrer Freundin bleiben, wurde aber schon bald in eine andere Richtung gewiesen. Das Wesen im Zentrum hatte eine gewaltige Präsenz. Instinktiv verneigte sich die Schülerin in tiefstem Respekt. Warum fühlte sie sich so winzig in der Gegenwart dieser Person? Sie musste mächtig sein. Mächtiger als Nira und Darth Nexx.

Sobald sie deutlich näher an Darth Raharel war und auch ihren Namen erfuhr, sowie wo sie waren, schluckte Nira. Die Inquisitoren. Das hieß, sie durfte ihren Meister keine Schande machen. Was den angebotenen Tee anging, passierte etwas, mit dem die Schülerin nie gerechnet hatte. Darth Nexx nahm seinen Helm ab. Dagegen war Nira regelrecht froh, dass sie bloß keinen Tee mochte und somit lediglich bei diesem Getränk vorgeben musste, es zu mögen. Daher nickte Nira ruhig, als ihr der Sitzplatz angeboten wurde und sie vermied es ihren Meister unnötig anzustarren. Was hatte sie denn erwartet? Nira saß da. Schwieg. Sie ließ ihren Meister sprechen. Es war besser so. Wenn man Darth Raharel nicht verärgern wollte, durfte man sicherlich nichts falsches sagen. Und der leichteste Weg dazu war sicherlich besser nichts zu sagen, wenn dies nicht nötig war. Als Elaras Name fiel, zuckte diese zusammen, was Nira mit einem finsteren Blick in die Richtung der ehemaligen Nachtschwester beantwortete.

Elara musste sich zusammenreißen! Diese nickte nur zögerlich und wusste sich scheinbar nicht besser zu helfen, als sich hastig noch einmal tief zu verbeugen. Nira hätte am Liebsten angesichts ihrer Schwäche geschnaubt. Um dies zu unterbinden, nahm sie ihre Tasse und aus dieser einen Schluck vom Tee. Ja, es war widerlich, jedoch die beste Option, die die Schülerin hatte, ohne unhöflich zu sein.



Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Assassinen - Nira, Darth Nexx, Elara, Darth Raharel und Gestalten in dunklen Rüstungen
 
[Bastion | Bastion Center | Sith Tempel | Zirkel der Inquisitoren | Kammer ] - Darth Raharel, Darth Nexx, Nira, Elara

Die Nüstern im Gesicht der Barabel regten sich leicht, als der Geruch von dampfendem Tee in sie stieg. Das Heißgetränk hatte einen intensiven, beinah bitteren Geschmack, rein und unverfälscht, frei von irgendwelchen überflüssigen Aspekten. In dieser Hinsicht hatte es viel mit Darth Raharel gemeinsam, die Inquisitorin war für ein Mitglied ihres Zirkels recht direkt und unverblümt. Spielchen waren nur dann angemessen, wenn sie zumindest irgendeinen Zweck über die Belustigung hinaus erfüllten, zum Beispiel als ein kleiner Test dafür, wie bereit jemand war, Qualen auf sich zu nehmen. Darh Nexx demonstrierte, dass er Schmerzen nicht scheute, als er seinen Helm abnahm, das bescherte ihm ein knappes, wohlwollendes Nicken der Barabel, und sie lauschte aufmerksam und konzentriert seinem Bericht über die Nachtschwestern von Dathomir.

Eine seltsame, eigenbrötlerische Sippe, die sich viel zu viel auf ihr spezielles Verständnis der Dunklen Seite einbildete, aber nicht zu unterschätzen. Darth Nexx und seine Schülerin hatten einen der Stämme bezwungen, durchaus eine formidable Leistung – wenn auch nicht ganz allein, und die Inquisitorin spürte, dass ihr Gast nicht alles erzählte. Das musste er allerdings auch nicht – sein Talent für Lügen und Täuschungen würde ihm gewiss noch nützlich sein. Darth Raharel trank einen weiteren Schluck, dann lächelte sie zahnig, ihre Stimme war zischelnd und ruhig.

„Das hört diese hier öfter. Manchmal ist es sogar wahr. Exzellent. Ihr habt auf Dathomir gute Arbeit geleistet. Der Orden darf keine Rivalen dulden. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben der Inquisition – diese hier glaubt, dass Ihr das Potential habt, einer von uns zu werden. Wenn Ihr also Eure Macht und Treue beweisen wollt, dann tut dies doch für diese hier. Aber seid gewarnt: Nur die wenigsten Sith erweisen sich als würdig, in unsere Reihen zu treten.“

Ein Anflug von trockenem Humor blitzte auf und verschwand wieder. Als das Gespräch sich der jungen Nachtschwester (Elara) zuwandte, drehte die Barabel leicht ihren Kopf, legte ihn schief und schnupperte, während sie besagte Frau betrachtete, die sich eilig verbeugte und sich dafür einen geringschätzigen Blick von Nira einfing. So frisch, so klein, so uninteressant – die Inquisitorin glaubte, dass diese Nachtschwester allenfalls als Zeitvertreib taugte. Vielleicht hatten ihre Gäste sie ja deshalb mitgenommen. Darth Raharel schnaubte leicht und schüttelte langsam den Kopf.

„Ein Mitbringsel von Dathomir. Diese hier kann ihre Schwäche riechen. Diese hier hat wenig mit ihr anzufangen. Verfahrt mit ihr nach eigenem Ermessen. Diese hier ist nun bereit, wenn Ihr zu einer Entscheidung gekommen seid.“

Weitaus wichtigere und interessantere Dinge erforderten ihre Aufmerksamkeit. Ihre volle Aufmerksamkeit. Wie zum Beispiel die Frage, ob ihr Zirkel schon bald ein neues Mitglied aufnehmen würde...

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[Bastion | Bastion Center | Sith Tempel | Domäne der Lernenden | Bibliothek ] - Venris Trajan, Mirili
Als dieses eine, dieses alles veränderte Wort, dieses Ja über die Lippen von Mirili drang, hätte Venris aufspringen und vor Glück laut schreien können. Doch stattdessen blieb er sitzen und lächelte, von einem solchen inneren Glück beseelt, wie er es in den letzten Monaten nicht nur kaum gespürt hatte, sondern ein solches Glück, welches er kaum gedacht hatte, nochmal so bald wieder zu erleben. Seine Ernennung zu einem vollwertigen Ritter der Sith war außer Frage einer der erhebendsten Momente seines Lebens gewesen, doch die Art des Glücks, welches er nun fühlte, war gänzlich anderer Natur. Er wusste kaum, was er sagen wollte, was er sagen konnte. In diesem Moment konnte er nicht viel mehr als lächeln. Doch dann überwand er sich und legte seine Hand auf Mirilis Wange. Ihre Haut war so rein, so weich. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal etwas so schönes unter seinen Fingern gespürt hatte. Venris neigte sich mit seinem Kopf Mirili entgegen. Er wollte sie küssen, dass war alles, was er in diesem Moment tun wollte.

Doch dazu sollte es nicht kommen. Noch ehe sich seine Lippen auf die von Mirili legen konnten, störte eine altbekannte Stimme die andächtige Atmosphäre. Venris fuhr auf, seine Hand verließ abrupt die Wange Mirilis, als er sich umwandte und dem knienden Mohan entgegen blickte. Er lebte also tatsächliche noch. Die eigentliche Vorfreude, welche Venris insgeheim erfüllt hatte bei dem Gedanken seinen ersten und wahrscheinlich treuesten Diener wieder zutreffen, blieb jedoch aus. Einen ungünstigeren Moment hätte er sich nicht aussuchen können, doch wegschicken konnte er seinen Diener nun auch nicht mehr. Der Moment war zerstört. Venris erhob sich, mit einem leicht angesäuerten Blick, während ihm Mohan überschwänglich seine Freude ausdrückte, dass er zurückgekehrt war und davon berichtete, dass er eine Schar an Jüngern zusammengetrieben hatte, die ihn ... verehrten? Vielleicht hatte Venris seinen alten Leidensgenossen ja doch ein wenig unterschätzt. Gerade die Überschwänglichkeit seiner Begrüßung ließ Venris von dem Gedanken abstand nehmen, sich dafür zu revanchieren, dass Mohan sein Wiedersehen mit Mirili unterbrochen hatte. Kullerte dort sogar eine Träne über seine Wange? Unter erheblichen Bemühung seiner ganzen Disziplin schob er für den Moment den Gedanken an Mirili und ihr Wiedersehen beiseite. Sie hatte Ja zu seinem Angebot gesagt. Es war nun das erste Mal seit so langer Zeit, dass sie sich nicht hetzen mussten. Sie hatten Zeit und ihr Moment würde kommen. Dieser Gedanke beruhigte Venris, als er sich mit ernster, feierlicher Stimme Mohan zuwand.


,,Mohan, ich wollte es kaum glauben, dass du noch lebst. Erhebe dich als erster meiner Diener, Mohan."

Erst jetzt konnte Venris Mohan näher in Augenschein nehmen. Er wirkte alt, beinahe gebräuchlich, machte aber trotzdem nicht so einen erbärmlichen Eindruck wie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen. Er schien in seiner Rolle als Diener mittlerweile aufgegangen zu sein. Wenn man an diesem Ort seine Ambitionen beiseite schob, ließ es sich auch als Jünger gut leben. Venris schenke seinem Diener ein Lächeln und legte seine Hand auf dessen Schulter. Seine Stimme klang nun vertrauter, als noch gerade eben. Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen.

,,Ich freue mich, dich wiederzusehen. Und wenn auch nur die Hälfte der Erwartungen zutrifft, die ich nun nach deiner Begrüßung an meine Gefolgschaft habe, hast du deine Aufgabe gut gemacht."

Dann wandte er sich an die beiden Zabrak, welche nach wie vor Mohan flankierten.

,,Einer von euch wird und begleiten, der andere soll Mirili auf meine Gemächer bringen. Richte du dich dort ruhig ein, fühle dich wie Zuhause. Wir sprechen nachher weiter."

, sagte er nun an Mirili gewandt. Er wusste nicht, was ihn in der Gruft erwartete, wie sehr er ausspielen musste, dass er nun ein vollwertiges Mitglied des Ordens der Sith war. Und er wollte nicht, dass Mirili eine Machtdemonstration seinerseits sehen würde. Er wusste selbst kaum warum. Vielleicht wollte er zumindest bei und mit Mirili so sein, wie in seinen ersten Tagen im Tempel, ein gutgläubiger Träumer.
Nachdem der Zabrak sich mit Mirili entfernt hatte, wandte er sich an Mohan.


,,Nun denn, gehe voraus. Ich bin mehr als gespannt, was du während meiner Abwesenheit auf die Beine gestellt hast."

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Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Inquisitoren- mit Nira, Elara, Darth Raharel und Gestalten in schwarzen Rüstungen

In der dunklen Halle des Zirkels der Inquisitoren wusste der Sith Lord mit unerschütterlicher Sicherheit, dass sein Schicksal sich hier entfaltete. Nach der Antwort von Darth Raharel kristallisierte sich seine Entscheidung abermals heraus. Um jeden Preis wollte er nun seine Treue zum Orden und zum Imperium beweisen, seinen vorherbestimmten Pfad beschreiten und durch eigene Taten jene Macht erringen, nach der er sich sehnte. Die ansteigenden Schmerzen, die ihn quälten, nachdem er seinen Helm abgenommen hatte, verbarg er hinter der Fassade seiner selbst. Er führte die Teetasse erneut an die Lippen, trank den heißen Tee in einem schmerzhaften Schluck aus und setzte die leere Tasse durch die Macht beiseite. Daraufhin erhob er seine Stimme in der hallenden Stille der Halle.

Darth Raharel, sagt mir, wie ich Euch meine Treue und meine Macht beweisen kann und ich werde entsprechend handeln. Ich verspreche Euch, als Inquisitor werde ich die Feinde des Imperiums vernichten und den Rivalen des Ordens ihre gerechten Strafen bringen!

In Erwartung, dass Nira weiterhin vorbildlich agieren würde, was er aufgrund ihrer impulsiven Natur kürzlich nicht für möglich gehalten hätte, hegte er die Hoffnung, dass sie sich auch in diesem kritischen Moment angemessen verhalten würde. Sollte sie diesem Anspruch nicht gerecht werden, blieben Konsequenzen unausweichlich. Im Kontrast dazu schien Elara, durch ihre Schwäche und dem von Darth Raharel geäußerten Desinteresse, knapp einer bedrohlichen Wendung entgangen zu sein.

Jetzt, in diesem entscheidenden Moment, würde sich das Schicksal des Sith-Lords und seiner Schülerinnen enthüllen. Nun würde sich alles verändern. Für immer.


Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Inquisitoren- mit Nira, Elara, Darth Raharel und Gestalten in schwarzen Rüstungen
 
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Die Inquisitorin hatte im Laufe ihrer Jahre schon viele Anwärter kommen und gehen sehen und über einige von ihnen persönlich das Urteil gesprochen. Es war ihre Pflicht, ihr Dienst am Imperator, dem Orden der Sith und dem Zirkel, und sie hatte diese Pflicht stets gewissenhaft und mit Hingabe erfüllt und sorgfältig ausgewählt. Nur wenige hatten sich als würdig erwiesen, denn ein Mitglied des Zirkels der Inquisitoren zu sein war eine ganz besondere Verpflichtung und Aufgabe. Sie waren stille Wächter, die Richter über ihre Brüder und Schwestern, nur dem amtierenden Imperator zu Loyalität verpflichtet zu - absoluter Loyalität, bis in den Tod und darüber hinaus, wie jener Inquisitor verkündet hatte, der einst Darth Raharel in den Zirkel aufgenommen hatte. Damals hatte die Barabel nicht verstanden, was damit gemeint gewesen war, aber nun war sie älter und weiser. Ein Lächeln teilte die scharfen Zähne der Inquisitorin, als ihr Gegenüber eifrig seinen Wunsch verkündete, Teil des Zirkels zu werden, und nachdenklich betrachtete sie Darth Nexx und neigte schließlich den Kopf, als sie ihre Teetasse abstellte. Als Darth Raharel sprach, floss Blut aus ihrem Mund - eine Nebenwirkung der Substanz, die dem Heißgetränkt beigemischt worden war, doch davon ließ sich die Inquisitorin nicht im Geringsten ablenken.

"Gut. Diese hier hatte eine solche Antwort erwartet. Und diese hier erwartet auch, dass Ihr das Gift, das Ihr getrunken habt, überleben werdet. Wahrscheinlich. Erkennt die erste Wahrheit: Verrat und Tod sind die Konstanten unseres Daseins. Erkennt die zweite Wahrheit: Nur wer Verrat und Tod kennt, kann über andere urteilen. Erkennt die dritte Wahrheit: Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt. Einst war diese hier wie Ihr. Verloren. Geblendet von Illusionen. Erst, als man dieser hier die Augen öffnete, erkannte sie die Lügen als das, was sie waren. Schwört nun mit eurem Blut ewige Treue dem Zirkel der Inquisitoren, den Bewahrern unseres dunklen Ordens. Wir sind die Augen und das scharfe Schwert des Imperators. Seine treuesten und wachsamsten Diener. Wir vollstrecken Seinen Willen und verkünden Sein Urteil, jetzt und für alle Zeit. Erhebt Euch, Darth Nexx, zurückgekehrt und erlöst, und nehmt Euren Platz ein."

Feierlich ließ die Barabel ihr zischendes Blut in eine Schale fließen und schob diese in die Mitte zwischen dem Anwärter und sich selbst. Das Gift, das er zu sich genommen hatte, war außergewöhnlich subtil, in seiner Wirkung aber an Härte kaum zu übertreffen. Für nahezu alle intelligenten Spezies brachte es gesegnete Agonie: Muskeln, die wie Feuer brannten, das Gefühl, zu ersticken, Augen, die in ihren Höhlen kochten, der völlige Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper, Halluzinationen von furchtbarsten Ereignissen. Darth Raharel hatte gesehen, wie Anwärter mit aller Kraft, die sie irgendwie noch hatten aufbringen können, ihrem eigenen Leben ein Ende gesetzt hatten, statt die Qualen auch nur einen Augenblick länger zu ertragen. Wieder andere waren an dem Gift selbst gestorben, ihr Körper und Geist zu schwach, um die Tortur zu überstehen. Die Barabel fragte sich, wie es im Fall ihres aktuellen Gegenübers ablaufen würde, und verfolgte seine Reaktion und die seiner Schülerin und der Nachtschwester mit höflichem Interesse, erfüllt von einer Ruhe und Gelassenheit, die einen Jedi vor Neid hätte erblassen lassen.

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Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Assassinen - Nira, Darth Nexx, Elara, Darth Raharel und Gestalten in dunklen Rüstungen



Nira empfand die ganze Situation als anstrengend. Dieses Gespräch, diese Politik. Sie war ineffizient. Langweilig. Es war ein Gespräch, welches die Rothaut schon fast langweilte. Aber es war nun einmal so. Es ging nicht um sie. Darth Nexx war das Zentrum aller Aufmerksamkeit. Sie selbst als Schülerin musste sich dieser Situation entsprechend passiv verhalten. So hielt Nira sich an ihrem Platz, auch wenn ihr langsam ein wenig merkwürdig wurde. Vermutlich der lange Flug und allgemein konnte so viel fliegen auch nicht gesund sein, oder? Schließlich schien die Sache zu einem interessanten Punkt zu kommen. Darth Nexx wollte seine Treue und Macht beweisen. Eine Sache, bei der Nira nun was lernen könnte. Wie beeindruckte man jemanden so viel Mächtigeres? Nach Darth Nexx Worten bemühte sich die Rothaut, die merkwürdigen Gefühle einfach zur Seite zu schieben und lauschte gebannt der Entgegnung von Darth Raharel. Doch schon nach dem zweiten Satz und dem dabei aus dem Mund fließenden Blut verstand Nira. Sie hustete Blut. Sie fühlte sich zunehmend einfach benebelt. Verrat. Sie wurden verraten? Verdammt! Sie war nicht bereit für so etwas. Nira fühlte sich einfach nur immer schwächer, ehe sie wie eine Puppe zur Seite kippte.

Es waren Schmerzen. Sie sah dunkle Fäden ihren Körper umschlingen, während sie selbst nicht in der Lage war, ihnen was entgegenzusetzen. Sie glaubte, Darth Nexx zu sehen, der sie aufspießte und ausgehend von der Wunde fing Nira an zu brennen, während sie dabei Bilder sah. Nira, die als verkohlte Leiche da lag, während Elara Darth Nexx neuer Schützling wurde. Warum war sie nicht stärker als das? Warum war sie nicht besser?! Die Schülerin wusste nicht, was sie tun konnte. Das Bild verzerrte sich und die Rothaut saß auf einem Stuhl. Einem Stuhl, welcher aus glühendem Stahl bestand. Jemand lief im Kreise um die Reinblütige herum. Lachend. Wie im Wahn. Flüsterte ihr Dinge ins Ohr. Sie war eine Enttäuschung. Selbst wenn man sie nun lösen würde, würde die Rothaut ertrinken, denn plötzlich stieg Wasser um sie herum auf. Wasser, das immer höher stieg und ihr das Gefühl gab zu ertrinken. Sie wurde von Szenario in Szenario geworfen. Herum geschubst. Warum war sie so wehrlos? Nun stand sie in einem Trainingsraum. Wieder den Jünger, den sie damals geschlagen hatte. Dieser ging auf sie los. Schlug mit einer Waffe auf sie ein. Alles, was Nira hatte, war ein Besenstiel. Es fühlte sich so an, als würde sie in einem Hochofen verbrennen, sodass selbst die Luft in den Lungen brannte. Das Atmen fühlte sich nahezu unmöglich an! Ihr Gegner kämpfte normal und wenig später ging Nira zu Boden. Ihr Gegner schlug mit seiner Waffe nach ihrem Kopf, kurz darauf wurde wieder alles schwarz. Nira lag da. In diesem Trainingsraum. Darth Nexx beglückwünschte den Jünger dazu, sein Schüler zu sein. Nein! So war es nicht gewesen! Nein! Sie! Nira Mirash war diesem Typen überlegen! Unter höllischen Schmerzen stand Nira auf. Sie durchstach den Jünger von hinten mit ihrem Lichtschwert. Ihre Sicht verschwamm.

In Wirklichkeit war sie nur umgekippt. Hatte sich verkrampft und nicht einmal genug Luft zum Schreien gehabt. Die Rothaut war umgekippt, da sie keine effektive Möglichkeit hatte, mit der Macht gegen die Wirkung des Giftes anzukämpfen. Es hatte so ausgesehen, als wäre sie einfach umgekippt und der regungslose Körper hatte die Vermutung nahegelegt, das Gift hätte sie schnell dahingerafft, Nira öffnete schließlich ihre Augen, doch alles um sie herum wirkte wie ein verzerrtes Bild der Realität. Die Wachen waren entstellte Spiegelbilder ihrer Selbst, Darth Nexx ein kleiner Junge und Darth Raharel? Sie wirkte als einziges normal. Elara lag nicht weit von ihr auf dem Boden. Doch sie lachte? Was war so witzig?! Nira schnaubte. Nein! Dieses Miststück würde niemals ihren Platz einnehmen. Sie keuchte vor Schmerz und brach beim ersten Versuch aufzustehen zusammen. Ein animalisches Knurren entwich ihrer Kehle, während für ihre Wahrnehmung ihre Hände zu monströsen Klauen wurden. Elara durfte nicht aufstehen. Sie durfte nicht vor ihr Aufstehen! Ihre Freundin verspottete sie nur! Ein unbändiger Zorn stieg in der Rothaut auf. Auch wenn sie schreien wollte bei jeder Bewegung, so trieb der Hass Nira an. Sie wankte wie in Zeitlupe zu der Nachtschwester, welche sich eigentlich vor Schmerzen wand, doch Nira nahm es durch das Gift nur als Gelächter wahr. Bei jedem Schitt wollte sie schreien, doch entwich ihren Lungen dafür nicht genug Luft. In dem Moment, als Nira ihr Lichtschwert ziehen und das Leben ihres Gegenüber beenden wollte, regte sich die Frau nicht mehr. Erst nach einer kurzen Pause bemerkte Nira, wie zumindest teilweise die Wahrnehmung sich ein wenig normalisierte. Elara lag da. Regungslos. Nira wandte sich ab. Ihre Freundin war zu schwach. Lächerlich! Doch kaum, dass Nira ihr den Rücken zugewandt hatte, sog Elara scharf die Luft ein. Nira glaubte immer noch innerlich zu verbrennen. Sie bekam nur ein leises Flüstern heraus.

“Das absolut mindeste. Wehe… du blamierst mich irgendwann!”

Nira hustete und ein nicht geringer Teil Blut kam dabei heraus. Es fühlte sich an, als würde die Rothaut barfuß auf Glas laufen. Sie wollte schreien. Der Schmerz war unerträglich und doch stellte sie sich hinter Darth Nexx in einer Postion, welche leicht versetzt zu seiner rechten war. Sie war seine Schülerin. Egal wie überlegen Nira sich selbst sah, so war der Sith erfahrener. Er stand. Sie auch. Ein finsterer Blick lag auf den schon fast orange glühenden Augen Niras. Ihre ganze Wut und ihr ganzer Hass ließen, so schien es, ihre Iris regelrecht Leuchten wie sterbende Planeten. Wenig später stand auch Elara leicht versetzt hinter Nira. Diese schaute kurz hinter sich. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

“Gutes Mädchen. Du kennst deinen Platz”

Niras Stimme war schwach, anders als ihr Wille, gegen die Schmerzen anzukämpfen. Es war auch immer noch die Hölle, doch Nira selbst? Diese ließ sich nach außen keine Schwäche anmerken. Wie ein Raubtier, das von Darth Nexx an der kurzen Leine gehalten wurde. Nira wusste, dass sie nach ihrer Ausbildung mächtig wäre. Gefährlich. Deswegen folgte die Sith ihrem Meister. Er hatte ihren Respekt. Spätestens jetzt. Sie wollte jeden hier im Raum übertreffen. Würde Darth Nexx zum jetzigen Zeitpunkt den Befehl geben, anzugreifen, würde Nira nicht zögern. Sie mochte widerspenstig und vielleicht auch primitiv sein. Sie mochte sich selbst als genetisch überlegen erachten, doch jetzt gerade, war der Mann vor ihr, ihr Lehrer, ihr Häuptling, ihr Meister. Dieser Wille ging klar von Nira aus. Sie würde sich keine weitere Blöße geben.

Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Assassinen - Nira, Darth Nexx, Elara, Darth Raharel und Gestalten in dunklen Rüstungen
 
Bastion, Domäne der Lernenden, Bibliothek: Meister Venris, Mohan, Mirilli, zwei Wächter


Der Moment war gekommen, auf den er lange sehnsüchtig gewartet hatte, auf einen Moment, um den er gebangt, auf den er sich vorbereitet und darauf hingearbeitet hatte. Auf Venris`Rückkkehr als vollwertiger Sithkrieger. Venris sah gut und stolz aus. Man sah ihm sein inneres dunkles Leuchten, sein finsteres Strahlen an. Er hatte etwas erreicht, war ausgebildet und zum Sithkrieger befördert worden. Venris konnte es kaum glauben, Mohan wieder zu sehen und sprach seine Gedanken unverhohlen und unverblümt aus. Ja, Mohan hatte im Haifischbecken, mit dem man den Sithtempel und ganz besonders die Ebenen bezeichnen konnte, in denen sich Mohan aufhalten durfte, überlebt. Venris wusste, wie schwer das war. Auch er hatte diese Phase durchlaufen, hatte aber den Absprung geschafft. Mohan hingegen nicht. Doch rasch hatte er sich mit der Situation arrangiert. Er sah seine Chance als Diener von Venris. Nicht jeder konnte hier ein Sith werden. Aber die Sith unterhielten sich alle eine Gefolgschaft. Venris befahl ihm, sich als sein erster Diener zu erheben. Stolz kam Mohan dem nach. Erster Diener! Er hatte es geschafft. Mohan schien sich zu strecken.
Venris freute sich, ihn zu sehen. Das war eine große Ehre für Mohan und der freute sich erstmal umgekehrt Venris zu sehen. Mohan war ein finsterer trübsinniger Zeitgenosse, doch heute strahlte sein einziges Auge. Er war erfüllt von Glück. Venris sprach weiter, dass wenn nur die Hälfte seiner Erwartungen zuträfe, er schon super zufrieden wäre. Mohan hatte alles vorbereitet. Er war guter Dinge und bereit. Mirilli, die sich überhaupt nicht verändert hatte, wurde von einem der Zabrakwächter auf Venris´ Gemächer gebracht. Auch für sie begann wohl heute ein neues Leben, dachte sich Mohan. Auch sie wirkte glücklicher. Mohan hatte sie erst kürzlich wieder getroffen. Sie wirkte verschlossener als früher und schien ihm aus den Weg zu gehen. Hatte sie Angst vor Fragen gehabt? Als Venris von Adria ausgebildet wurde und hier auf Bastion war, da war sie lange Zeit verschwunden. Er hatte Venris nicht sagen können, wo sie war und was sie machte. Dabei musste Mohan stets durch die Bibliothek, um in die Gruft zu kommen. Mohan freute sich, alte vertraute Gesichter wieder öfters wiederzusehen.

Venris wollte nun seine Gefolgschaft kennenlernen. Mohan wollte nichts lieber, als das er endlich sehen konnte, was Mohan auf die Beine gestellt hatte. Er war gut vorbereitet. Mohan sollte vorausgehen.


“Wie Ihr wünscht, Meister Venris!”

Mohan schritt voran, sein Bein nur noch leicht nachziehend. Dennoch sah man es. Er fühlte sich vom Adrenalin der Vorfreude wie berauscht. Venris würde sich bestimmt schnell wieder daran erinnern, wie es zur Gruft in die Katakomben ging. Zugang hatte man von dieser Bibliothek aus. Man musste nacheinander gehen. Es passte immer nur einer durch den schmalen Gang. Mohan hatte eine brennende Fackel gleich hinter der Geheimtür an einer Wandhalterung deponiert. Er nahm sie sofort zur Hand. Er leuchtete den Weg damit für Venris aus. Nach etwa 10 min und einigen in Stein gehauenen Stufen hinunter ins Rondell standen sie endlich in der Gruft. Auf der einen Wandseite stand ein Thron für Venris. Jener stand auf einem Podest leicht erhöht. Ein roter Teppichläufer lag davor. Der Thron war aus pechschwarzem Holz und war reich mit Schnitzereien verziert. Rechts und links standen Bodenfackeln daneben. In regelmäßigen Abständen hingen kleine Fackeln an der Wand. Ganz rechts war davon ein Gang verschüttet. Das war auch gut so. Man vermutete dahinter den Geist der Arestia. Man konnte nie genug Vorsicht walten lassen. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Sie hatten den Bereich mit einem dunkelroten Vorhang verhangen. Kurz davor befand sich der Brunnen. Auf der anderen gegenüberliegenden Seite hatten sie einen Kamin gebaut. Ansonsten gab es noch einige Feuerschalen. Hier unten war es immer zugig und nasskalt. Daher waren die Feuer wichtig. Der Boden wurde von dicken Teppichen und Kissen bedeckt. Es gab noch einige Regale mit Speisen und Wein. Man konnte hier unten ausharren. Über den Spruch, der hier unten an der Wand stand, war ein riesiges V für Venris gesprüht worden und das mit fluoreszierender Farbe und in Rot. Überall erschien immer wieder an der Wand zwischen den Fackeln dieses große leuchtende V. Die Gefolgschaft aus 20 Jüngern trug schwarze Sithkutten und deren Kaputzen waren ihnen tief ins Gesicht gezogen. Alle trugen am Arm eine Armbinde mit dem V in rot auf weißem Grund. Mohan wies seinem Meister den Weg zum Thron. Er stellte sich neben ihn und stellte ihm vor:

“Der Geheimbund V. V steht für Venris. Meister, eure Gefolgsleute!... Geheimbund V, unser Herr und Meister ist gekommen!",

sprach er auch zu den Jüngern. Seine Stimme war laut und fest. Darauf hatte er sich ewig vorbereitet. Außenstehende könnten das V auch für eine 5 halten. Bisher wusste niemand, wo sich der Bund traf und wem sie dienten. Offiziell existierte er nicht einmal. Mohan nickte Caleb zu. Caleb ging aufs Knie, die Anderen folgten seinem Beispiel und im Chor riefen sie:

“Großer Meister Venris, wir verehren dich!”

Das wurde zu einem Mantra. Es würde erst aufhören, wenn Venris es beenden würde.


Bastion, Sithtempel, Katakomben, geheime Gruft der Arestia: Venris, Mohan, Wächter, Caleb und andere 19 weitere Jünger
 
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Bastion - Sith Orden - Kammer des Zirkels der Inquisitoren- mit Nira, Elara, Darth Raharel und Gestalten in schwarzen Rüstungen

Darth Raharels Worte hallten wie die düsteren Klänge eines längst vergessenen Liedes in den Ohren des Sith wider. Es war, als ob er endlich die Harmonie gefunden hatte, die er lange gesucht hatte – vertraut und doch in ihrer Neuheit aufregend. Treue gegenüber dem Imperator und den Sith wurde nun ergänzt durch die Hingabe an den Zirkel der Inquisitoren. Endlich sah er die Gelegenheit, seinen Wert zu zeigen, zu enthüllen, dass der verschollene Schüler Aricas all die Jahre überlebt hatte und nun zurückgekehrt war. Ein kurzer Gedanke erinnerte ihn an die Zeit, als er seinen Körper und sein Gesicht mit Sith-Tattoos geschmückt hatte, um seine Zugehörigkeit zum Orden zu betonen und Angst in die Herzen seiner Feinde zu pflanzen. Obwohl seine Tattoos nach dem Sith-Aufstand noch sichtbar waren, hatte seine einst rote Haut durch die Explosion einen grauen Schimmer angenommen. Die Hörner, die einst seinen Kopf krönten, waren abgebrochen. Er war zu einer anderen Form des Schreckens geworden, und wenn man den Sith fragte, war er nicht nur anders, sondern vor allem besser geworden.

So dachte er jedenfalls, bis zu dem Augenblick, als die Schmerzen, die er seit dem Abnehmen seines Helms empfunden hatte, ins Unermessliche zu steigen schienen. Unbeirrt versuchte er, die Fassade aufrechtzuerhalten, doch Flüssigkeit sammelte sich in seinem Mund, und Blut tropfte aus seinem Mundwinkel auf den kalten, steinernen Boden vor seinen Füßen. In diesem düsteren Augenblick offenbarte Darth Raharel, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch Nira und ihren Meister vergiftet hatte. Ein leichtes Lächeln zog sich an die Mundwinkel des Zabrak, und demonstrativ spuckte er das Blut auf den Boden. Während Nira gegen das Gift kämpfte, schien Darth Nexx fast schon die Schmerzen zu genießen. Denn sie erinnerten ihn an die Nanos und die Prüfung seiner Meisterin, als er noch Zenon Sarin war und zu Darth Nexx ernannt wurde. Ihre Worte hallten in seinen Ohren wider.

Du allein bist der Schlüssel zu deiner Freiheit! So wie es im Leben immer ist. Du allein triffst die Entscheidungen die dein Leben bestimmen. Nur deine Stärke und ich meine damit nicht die deiner Arme, sondern die deines Geistes wird dich zum Triumph führen. Bist du eines Tages in der Lage deine Macht so weit zu fokussieren solch filigrane Arbeit zu leisten, so wirst du frei sein! Frei genug um dein Leben als Apprentice weiter zu führen. So lange du noch zu schwach bist wirst du eben mit Schmerzen bestraft. Ganz einfach.

Das Grinsen des Sith verlor sich in einem schmerzerfüllten, doch herzhaften und lauten Lachen. Die Töne durchdrangen die natürliche Stille der Halle, während sich jede Faser seines Körpers anfühlte, als stünde sie in Flammen und jede einzelne Ader sich zu verhärten und aufzuschwellen schien. Nira, war eine Überlebenskünstlerin, wie auch ihr Meister. Er selbst hatte stets überlebt, und daran würde sich niemals etwas ändern! Dann schien das Gift seinen finalen Griff zu verschärfen, und die Dunkelheit nahm ihm die Sinne.

Zenon schaute auf seine kleinen, roten Hände. Um ihn herum breitete sich nichts als absolute Finsternis aus, bis nach einer Weile die Schritte einer Gestalt hinter ihm erklangen. Eine Erscheinung von beeindruckender Größe mit roter Haut, ähnlich der seinen, jedoch keine Zabrak. In schwarze Roben gehüllt trug sie einen goldenen Stirnreif, auf dem ein funkelnder, roter Kristall thronte. Ihre Schönheit wirkte einschüchternd (Nira). Plötzlich stoppte sie, streckte die Hand nach ihm aus, und wie verzaubert erwiderte Zenon die Geste. Ihr Griff umschloss seine Hand, und er empfand ein Gefühl von Wohlbehagen. Geborgenheit. Schutz. Als könne ihm fortan nichts und niemand mehr etwas anhaben. Nie wieder...


Nie wieder!!!

schrie Darth Nexx, seine Augen weit aufgerissen, als er sich plötzlich im Hier und Jetzt wiederfand. Sein Gelübde hallte durch die Mauern der Halle. Nie wieder würde er sich einem Individuum völlig hingeben, Schwäche zeigen oder in emotionaler Abhängigkeit verharren. In seiner rastlosen Gier nach Macht handelte er fortan nur im Eigeninteresse. Der nächste Schritt stand bevor – die Inquisition. Jedes Fünkchen Mitgefühl und Reue würde er in sich auslöschen, bis er in der dunklen Seite der Macht gebadet hatte. Und dann... erst dann würde er sich nehmen, was er begehrte und zwar Alles!

Ein letztes Mal spuckte er einen gewaltigen Klumpen Blut auf den Boden, während er mit Stolz vernahm, dass auch Nira das Gift überlebt hatte. Nun, vorerst, lag es an Darth Raharel zu entscheiden, wie es weitergehen würde...


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Es lagen Weisheit und Macht in Blut. Nicht zufällig schrieben so viele Kulturen dem Lebenssaft, welche Farbe auch immer er haben mochte, mystische Kräfte zu und integrierten ihn in ihre Riten und Religionen. Für primitiven Aberglauben hatte Darth Raharel wenig übrig, aber der Barabel war bewusst, welche Wirkung Überzeugungen entfalten konnten. Wenn Abermilliarden bereit waren, für sie zu töten und zu sterben, spielte es keine Rolle, ob sie real waren oder nicht - ihre Konsequenzen waren es auf jeden Fall. Und wenn es beim Zirkel der Inquisitoren um eines ging, dann um Konsequenzen, für Ansichten, Worte und Taten. Sie waren die Wächter über die Reinheit des Ordens und sicherten sein Primat in der Galaxis, jeden Tag aufs Neue. Niemand konnte sich ihrem Blick entziehen, niemand ihrem Urteil entkommen. In ihren Reihen wurde Schwäche nicht toleriert, das hatte auch sie einst am eigenen Leib erleben müssen. Auch Darth Raharel, damals noch unter einem anderen, längst vergessenen Namen, hatte von dem vergifteten Tee getrunken und sich in Agonie gewandt, so, wie es nun Darth Nexx und seine Schülerin Nira hatten. Wie ein Feuer hatte der Schmerz sämtliche Zweifel und Unzulänglichkeiten aus ihr ausgebrannt. Ein notwendiger Prozess, und einer, den ihre beiden Gäste bis jetzt mit Bravour meisterten. Aber noch war die Prüfung nicht vorbei.

Erst, als Darth Raharel den Eindruck hatte, dass ihre beiden Besucher sich wahrlich dem gestellt hatten, was das Gift ihnen gezeigt und abverlangt hatte, neigte sie langsam in einer respektvollen Geste den Kopf und erhob sich. Ein jeder erlebte seine ganz persönliche Hölle, keine Vision, kein Schmerz glich dem des anderen, so, wie ein jeder seine speziellen Fähigkeiten und Vorgehensweise in den Zirkel einbrachte. Die Inquisitoren schätzten Individualität, solange sie ihrem Auftrag nicht im Weg standen, und zelebrierten eine Vielfalt, die in dem engstirnigen Denken des Imperiums zweifellos aneckte. Die Barabel lächelte kurz, als sie daran dachte, wie so einige gewöhnliche Imperiale auf sie reagiert hatten, und ihre gespaltene Zunge zischelte für einige Sekunden aus ihrem Maul, dann konzentrierte sie sich wieder auf das Hier und Jetzt, schloss die Augen und musterte ihre Besucher mit der Macht. Waren sie bereit? Sie sah das Feuer, den Zorn, das Leid, den Wunsch, zu bestehen und zu triumphieren, die Entschlossenheit, die notwendig war. Ja, sie waren bereit. Würdig war Darth Nexx, in ihre Reihen aufgenommen zu werden. Darth Raharel schob ihre Kapuze von ihrem Kopf und legte diesen schief, als sie das auf den Boden gespuckte Blut betrachtete, wie eine Seherin, die daraus die Zukunft lesen konnte.


"Es ist getan. Nie wieder sollt Ihr knien außer vor unserem Imperator und den Meistern des Zirkels. Nie wieder sollt Ihr Furcht empfinden, sondern sie unter Seinen Feinden verbreiten. Nie wieder sollt Ihr Schmerz fühlen, sondern ihn über die Unwürdigen und Abtrünnigen bringen. Nie wieder sollt Ihr zweifeln, sondern Gewissheit bringen, wo zuvor keine war. Empfangt nun aus meinen Händen die Zeichen unseres Bundes."

Eine knappe Geste der Barabel genügte, dass die Kleidung und Rüstung von Darth Nexx zu Boden fiel wie der Panzer eines Schalentiers, dem dieser zu klein geworden waren. Darth Raharel war über so etwas wie Peinlichkeit schon lange heraus gewachsen und sie betrachtete den von Dunkelheit und Qual gezeichneten Körper mit der kühlen Distanzierung einer wahren Inquisitorin. Auf ihr Zeichen hin schwebte eine neue Rüstung in den Raum, und auch die Schülerin erhielt Kleidung, die ihre Zugehörigkeit symbolisieren sollte. Als sich die Panzerung wie von Geisterhand um den Leib des neuen Inquisitors legte, lächelte die Barabel, breitete die Arme aus und murmelte in der alten Sprache der Sith eine Begrüßung an ihren neuen Bruder. Es war getan.

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[Bastion | Bastion Center | Sith Tempel | Domäne der Lernenden | Bibliothek ] - Venris Trajan, Mohan

Venris konnte die Emotionen spüren, die in Mohan beinahe am übersprudeln waren. Freude und Aufregung konnte er spüren. Wie ein Connaisseur ließ er seine Fühler in der Macht durch Mohans Geist gleiten und ertaste und schmeckte die verschiedenen Gefühle und die emotionalen Abdrücke seiner Gedanken, die in diesem umhertanzten. Auch, wenn sich die dunkle Seite der Macht, seine Macht, vorrangig aus negativen Emotionen speiste und mehren ließ, so belebten auch diese Gefühle Venris. Es bestärkte ihn nicht nur noch mehr in seinem Selbstbewusstsein und seiner neuen Stellung, auch, um dem Bild des Connaisseurs treu zu bleiben, mundete ihm dieser emotionale Cocktail ausgezeichnet. Bedachte man, was Venris dem Krüppel vor ihm angetan hatte, handelte es sich bei diesen Gefühlen fast um ein kleines Wunder, doch genau das zeigte Venris eines ganz deutlich. In Mohan hatte er einen durch und durch treuen Anhänger. Wenn man einem Mann sein eines Auge nahm und dieser trotz alledem einen mit solcher Innbrunst erwartete, sprach dies Bände. Nun war Venris nur noch gespannt, ob er auch nicht zu viel in die Fähigkeiten des ersten seiner Diener gesetzt hatte. Mohan würde ihm in seiner Stellung von dessen Fähigkeiten her nie zur Gefahr werden, doch wusste Venris auf der anderen Seite auch nicht, ob die Fähigkeiten tatsächlich reichten, um die Dolchspitze seiner Dienerschaft zu bilden.

Als sie schließlich den Abstieg hinunter ins Rondell beendet hatten, zerstreuten sich diese Zweifel schnell. Der Ort seines ersten Abenteuers war kaum wieder zu erkennen. Ein Thron erhob sich an der Stirnseite, die Böden waren mit dunkel roten Teppichen ausgekleidet, an den Wänden reihten sich Regale mit Weinen und Speisen und alles wurde durch das Licht verschiedener Feuer erhellt. Doch all dies verblasste im Vergleich zu dem V, welches nicht nur überall an den Wänden prangte, sondern auch auf den Armbinden der gut 20 Jünger, die sich hier versammelt hatten. Einen normalen Mann hätte ein solcher Kult um seine eigene Person wohl mindestens verunsichert, wenn nicht gar verschreckt. Doch Venris war kein normaler Mann. Er war ein Sith und zu noch größerem berufen. Nach dem ersten Moment der völligen Überraschung konnte er sich darin suhlen, in der Anbetung der Jünger, in der Verehrung um eine Person, in dem, was Mohan in seinem Auftrag geschaffen hatte. Und dieser trat nun vor und verkündete den Jüngern, dass ihr Herr und Meister nun gekommen sei. Und sie fielen auf die Knie und riefen im Chor, dass sie ihn verehrten, ihren Großen Meister. Immer und immer wieder. Es hallte von den Wänden der Gruft wieder. Und in diesem Moment wurde Venris eines bewusst. Er hatte sich kaum Gedanken darum gemacht, was nun für ihn kommen würde und noch weniger Gedanken hatte er sich darum gemacht, was er mit dieser Schar von Jüngern anstellen würde, die ihn anbeteten. Er hatte ja kaum geglaubt, dass Mohan tatsächlich noch lebte und von daher kaum zu hoffen gewagt, dass dieser seinem Auftrag nachkommen würde. Und nun hatte er 20 Jünger und wusste nicht, was er ihnen zum Auftrag geben sollte. Venris wusste, wie der Geist eines Jüngers tickte. Man musste sie bei der Stange halten, ihnen seine Macht demonstrieren und sie beschäftigt halten, ansonsten würden sie schnell zum nächsten Meister strömen, der ihnen Beschäftigung gab und Aussicht auf einen Schülerposten. Wie die Motten zum Licht. Er brauchte Zeit, um etwas zu finden. Mit einer Geste ließ er ihren Chor verstummen. Dann setzte er sich durch die Menge in Bewegung in Richtung seines Throns. Mit einer kaum merklichen Geste gab er Mohan zu verstehen ihm zu folgen. Bevor er sich setzte, blickte er in die Menge und ließ seine dunkle Aura in die Geister der Jünger strömen, dass sie merkten, wen sie vor sich hatten. Dann sprach er.

,,Ihr habt eine gute Wahl damit getroffen, Mohan zu folgen und euch mir zu verschreiben. Doch ich weiß kaum, wen ich vor mir habe. Ihr wollt die Keimzelle meines Kultes bilden. Als solche muss ich mir eurer Loyalität und eurer Fähigkeiten bewusst sein. 10 von euch sollen sich auf die eine Seite stellen, die anderen 10 sollen sich ihnen gegenüber stellen."

Als sie dies getan hatten levitierte Venris die Feuerschalten und Kissen, die auf dem Boden herumstanden, an die Seiten des Raumes, sodass sich eine freie Fläche in der Mitte bildete. Dann ließ er zwei Holzstäbe, die an einer Wand lehnten, zu sich schweben und nahm sie in die Hand.

,,Der Tempel ist ein Ort des Wettstreites und so ist es hier auch nicht anders. Ein jeder von euch wird sich mit der Person von ihm gegenüber duellieren, dass ich erkennen kann, wo eure Fähigkeiten liegen und wer der Stärkste ist. Verlasst euch nicht nur auf eure körperliche Stärke, nutzt auch eure Intelligenz, eure Verschlagenheit."

Er ließ die Holzstäbe in die Hände der ersten beiden schweben.

,,Der Rest: an den Rand. Zeigt mir, was in euch steckt und zeigt mir, wie weit ihr für mich zu gehen bereit seid."

Er wollte nicht, dass sie sich gegenseitig ernsthaft verletzten oder gar töten, davor würde er einschreiten, aber er wollte sehen, ob sie bereit waren, ernsthaft gegen diejenigen zu kämpfen, die sie nun schon länger kannten, für jemanden, der erst vor wenigen Augenblicken in ihr Leben getreten war. Und so konnte er nicht nur sich Gedanken machen, was er mit diesen 20 Jüngern und seinem nun so frei gewordenen Leben anstellen würde, sondern auch sehen, wer von ihnen der Stärkste war. Leicht beugte er sich zu Mohan herüber und flüsterte ihm, für die anderen nicht hörbar zu:


,,Und, auf wen würdest du dein Geld setzen? Du kennst sie länger und besser als ich."

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Bastion, Sithtempel, Katakomben, geheime Gruft der Arestia: Venris, Mohan, Caleb und andere Jünger


Der Sithorden war eine makabre ambivalente boshafte groteske Welt für sich. Je länger man dort im Tempel verbrachte, desto weniger merkte man es selbst. So auch Mohan, der zutiefst von Glück beseelt war, der Venris anbetete und vergötterte, obwohl er ihn hassen müsste. Der lange erwartete Meister begrüßte sie alle. In erster Linie natürlich die Jünger, die ihm fremd waren. Mohan fühlte den Enthusiasmus der Jünger. Sie hatten wohl das Gefühl, umgekehrt ihn schon ewig zu kennen, so viel hatte Mohan von ihm erzählt und ihnen vorgeschwärmt. Ihr ganzes Dasein hatte sich nach ihm ausgerichtet. Ihr Leben hatte Sinn und ein Ziel bekommen. Das galt selbstverständlich auch für Mohan. Stolz betrachtete er die Jünger, die er Venris präsentierte. Akkurat standen sie in Reih und Glied vor ihm um die Feuerschalen im Halbkreis aufgereiht, recht imposant in ihren schwarzen Roben beim Schein der Feuer und Fackeln. Sie waren eingeschworen und verschwiegen.

Der Meister wollte sie testen. Verständlich. Venris machte per Levitation Platz. Jeder hier bewunderte sein Tun. Sie alle würden zu gerne das auch können. Dann hielt Venris zwei Holzstäbe in der Hand. Die Jünger mussten sich zu zweit gegenüberstellen. Das erste Paar erhielt die Stäbe. Ein wenig erinnerte alles an Lady Lanesras Tests, wobei Venris und Mohan sich unter anderem damals beweisen mussten. Mohan musste in dem Augenblick daran denken. Es schien ewig her zu sein.

Die ersten Zwei fackelten nicht lange. Sie taten, wie ihnen befohlen wurde. Einer von ihnen war Caleb, denn er hatte ganz vorne gestanden. Mohan stand neben dem Thron, leicht hinter seinem Meister. Dieser fragte ihn nun, auf wen er sein Geld setzen würde, während Beide immer heftiger kämpften.


“Mein Herr, ich würde immer auf Caleb setzen.“

Er zeigte auf ihn.

“Er ist mein längster und treuester Mann. Er ist unser bester Kämpfer.”

Allerdings machte sein Kontrahent es Caleb nicht leicht. Sie hatten viel Zeit zum Üben gehabt. Sie hatten schließlich alle gut sein und ihren Herrn mit Stolz erfüllen wollen. Das zeigten sie ihm nun anschaulich. Und natürlich hoffte jeder insgeheim, auch Mohan, dass eine Schülerschaft womöglich bei Venris möglich sein könnte. Die Hoffnung starb immer zuletzt. Und genau deswegen hatte jeder von ihnen einst den Sithtempel aufgesucht.

Bastion, Sithtempel, Katakomben, Gruft der Araestia: Venris, Mohan und der Geheimbund V.
 
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Der erste Kampf begann, die beiden Jünger duellierten sich und wirkten dabei noch recht ungeschickt, zumindest im Verhältnis zu anderen, höherrangigen Mitglieder ihres Ordens. Doch zumindest in einem der beiden Jünger konnte Venris in seiner Technik und in seinem Geist Potential erkennen, dass das seines Kontrahenten überstieg und somit hervorstach. Es wunderte Venris so auch kaum, als Mohan auf diesen Jünger zeigte und meinte, dass er sein Favorit sei. Caleb hieß der Junge und laut Mohan war er nicht nur der beste Kämpfer, sondern auch einer der längsten Mitglieder dieses Kultes, der sich seiner Person verschrieben hatte. Es war nach wie vor für Venris ein Gefühl, in welches er noch herein wachsen musste, dass diese Jünger ihn mehr oder weniger anbeteten. Allein all diese V auf den Wänden ... er war immer noch irritiert, doch konnte er auch nicht behaupten, dass ihm dies nicht imponierte.

,,Caleb ... der Junge scheint Potential zu haben. Das zu sehen fällt nicht schwer, aber kannst du es auch spüren Mohan? Lass deinen Geist, deine Fühler durch den Raum gleiten, ertaste die dunkle Wolke in ihm. Spürst du sein Potential in der Macht?"

Dieser Tag sollte nicht nur eine Probe für die Jünger sein, die vor ihm standen, er wollte auch wissen, auf welchem Stand seine rechte Hand, der erste seiner Diener war. Hatte er die Zeit ,,nur" genutzt, um Jünger um sich zu scharren und diesen Geheimbund zu bilden oder hatte er sich selbst auch weitergebildet? Er war gespannt, ob oder welches Potential in Mohan steckte.

Währenddessen, auch wenn er sich mit Mohan unterhielt, blieben seine Augen auf den Kämpfenden haften. Den Kampf Calebs hatte er schnell beendet, war dieser doch offensichtlich seinem Gegner überlegen. Die Kämpfe gingen weiter und die Gruppe von Jünger dünnte sich rasch immer weiter aus. Die Ausgeschiedenen setzten sich an den Rand und schauten den Verbliebenen zu. Venris merkte, dass viele dieser Jünger kaum größere Erfahrung hatten. In dem ein oder anderen steckte einiges an Potential, doch er hatte hier noch keinen geschliffenen Diamanten vor sich. Lediglich Caleb fiel auf ... genauso wie der Jünger, der ihm schließlich in der finalen Runde gegenüberstand. Er war Venris bereits vorher aufgefallen. Dort, wo Caleb durch überlegene Stärke und Technik glänzte, setzte sein Kontrahent eher auf Tücke und Hinterlist. Er bezog seine Umgebung mit ein und war sich nicht zu Schade, auch mal auf schmutzigere Tricks zurückzugreifen, wie seinem Gegner Dreck, Staub und Sand vom Boden in die Augen zu werfen. Er war auch nicht ungeschickt, nur mit Trickserei wäre er wohl nicht so weit gekommen, aber das, was ihn in die finale Runde gebracht hatte, war eher seine Schläue, seine Hinterlist. Die Tugenden eines Siths, wenn man so wollte. Und sein Potential in der dunklen Seite, welche Venris ertastete, war alles andere als gering. Wild und ungezähmt, aber von beträchtlichem Potential. Ein wenig wunderte Venris sich fast schon, dass ein solcher Jünger, wenn Venris denn seinen Charakter richtig einschätzte, sich freiwillig in einem solchen Kult unterordnete. Venris beugte sich zu Mohan.


,,Dein Favorit schlägt sich gut, doch sein Gegner scheint mir auch Potential zu haben. Seine dunkle Seite ... sie ist noch ungezähmt, doch wenn sie einmal in die richtigen Bahnen gelenkt würde ... er könnte einiges damit erreichen. Wie heißt er? Erzähl mir ein bisschen."

Seine Augen blieben auf den Kampf gerichtet. Diese beiden würde er sich ein wenig länger duellieren lassen. Er hatte das Gefühl, dass er ihnen unrecht tun würde, wenn er zu schnell hier eingreifen würde.

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