Brianna Kae
Silbermähne
Bastion – Bastion-Center, nahe einer der Hauptstraßen – Brianna alias Vin (allein)
Brianna eilte davon. Sie hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte und dachte auch nicht darüber nach. In ihrem Kopf hallte die Kakophonie aus den Holomedien nach. Die Entrüstung über das, was sie getan hatte. Die Angst vor dem was kommen würde. Sie konnte all diese Emotionen nachfühlen. Sie hatten etwas Ungeheuerliches getan, Ahna, Eowyn und sie, im Bewusstsein, all die Konsequenzen auf sich zu nehmen, die ihnen daraus erwuchsen. Ahna hatte es nicht geschafft und konnte es nicht mehr tun, Brianna aber schon und sie würde sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Nicht angesichts dessen, was auf dem Spiel stand. Sie hatten so hart daran gearbeitet, der Galaxis zu helfen, das Coruscant-Virus zu besiegen. Nur schien es mit einem Mal nicht mehr wichtig zu sein, weil ein Krieg aufzog und alle nur noch davon sprachen. Sie musste verhindern, dass es dazu kam und als eine von ganz wenigen Personen in der Galaxis konnte sie überhaupt hoffen, darauf Einfluss nehmen zu können.
Wenn sie sich stellten, würde es vielleicht keinen Krieg geben. Ein Vielleicht war gut genug. Ihre Chancen waren schlechter als das gewesen im Sith-Tempel und auf Kast, es musste auch diesmal reichen. Wie könnte sie denn sehenden Auges zusehen, wie das Unglück über die Galaxis hereinbräche, wenn sie etwas dagegegen hätte tun können, aber es nicht einmal versuchte?
Auf einmal wurde die Echani von hinten am Handgelenk gepackt, wusste aber intuitiv, was es damit auf sich hatte. Brianna gab dem Zug nach, drehte sich zu Bailee um und fauchte sie an:
„Hey! Lass' mich los!“
Unter schwerem Atmen brachte ihre Padawan die Frage heraus, was sie glaubte, damit zu bewirken.
„Einen Krieg verhindern, was denkst du denn?“
Die durchtrainierte 28jährige war keine Spur außer Atem, wartete aber geduldig, bis die Nautolanerin wieder Luft bekam. Ob sie sich nun fünf Minuten früher oder später an's Messer lieferte, spielte keine Rolle. Es kam nur darauf an, dass sie es tat. Bailee fragte, ob sie das wirklich glaubte und mutmaßte, dass das Imperium seine Kriegsschiffe längst in Stellung gebracht haben würde.
„Das weißt du nicht! Der letzte mir bekannte Stand war, dass sie ihr Militär um die eigenen Welten zusammengezogen haben, vermutlich um Chaos im Nachgang von Allegious' Tod zu verhindern. Ich weiß nicht sicher, ob ich den Krieg verhindern kann, wenn ich mich stelle, aber wenn ich es nicht tue, gibt es ihn in jedem Fall!“
Es musste recht offensichtlich sein, wie wenig angestrengt Brianna war verglichen mit ihrer Padawan, denn urplötzlich wechselte sie das Thema und merkte an, wie schnell die Echani doch war. Die sah ihre Padawan einen Moment lang verdutzt an, griff dann um, so dass sie die Hand er anderen Frau hielt anstatt umgekehrt, und hielt deren Hand an ihre baumstammdicken Oberschenkel, damit sie ihre Muskeln fühlen konnte.
„Ich bin in allem gut, was meine Beine involviert… die hier hab' ich nicht von ungefähr.“
Zum Thema zurückkehrend erklärte Bailee, dass sie Brianna nicht gehen lassen würde. Diese seufzte nur:
„Ich weiß. Du alter Sturkopf! Geh zurück zu Marrev! An meiner Seite bist du in großer Gefahr, und das will ich nicht!“
Nicht, dass es da allzu viel Hoffnung gab. Bailee hatte ihr die ganze Zeit während ihrer Undercovermission die Stange gehalten, trotz ihres angeblichen Wechsels zur dunklen Seite, und sie würde auch jetzt nicht anders handeln. Anderenfalls wäre Brianna sehr überrascht. Tatsächlich blieb es dabei, ihre Freundin widersprach ihr und komplimentierte sie im selben Satz. Sie erinnerte die Ritterin an Marrevs Mahnung abzuhauen und verband dies mit der wenig glaubwürdigen Drohung, sie wegzutragen.
„Das ist schmeichelhaft, aber selbst wenn du recht hättest, was wäre denn die Alternative? Falls Vendar wirklich nur auf Krieg aus wäre – und ich bin da längst nicht überzeugt davon wie du – heißt das ja nicht, dass sie nicht trotzdem meinen Kopf rollen sehen will. Sie werden mich jagen und ein irrwitziges Kopfgeld auf mich aussetzen. Ich werde nirgendwo mehr sicher sein und diejenigen, die mir nahestehen – die du, auch nicht,“
Gab Brianna zu bedenken.
„Blut klebt an meinen Händen,“
fuhr sie fort und zeigte ihre andere Hand, von der ganz wörtlich ihr eigenes anstatt dem Noghriblut runtertropfte.
„Das ist der Preis, den wir bezahlen müssen. Ich hatte unzählige Followerinnen im Social Holo, Auftritte in HoloNetshows als Kämpferin gegen das C-Virus, ich war schon fast eine kleine Berühmtheit… aber um das wirklich zu tun, wofür mich die Leute gefeiert haben, musste ich das alles aufgeben. Ich musste mich als Verräterin an der Republik beschimpfen lassen… nun zum zweiten Mal wegen Allegious. Zusammen mit den anderen habe ich schreckliche Dinge verhindert, obwohl ich wusste, was das für mich bedeuten würde: dass ich den Ruhm verliere, die Freiheit und am Ende womöglich mein Leben. Glaubst du denn, ich möchte den Rest meines Lebens auf der Flucht verbringen? Lieber trete ich auf meine Weise ab und weißt du was: vielleicht irrst du dich ja, vielleicht ist meine Tat diejenige, die einen Krieg verhindert!“
Wobei die Echani keinen Bruchpunkt gespürt hatte. Sie konnte sie zwar ohnehin nicht interpretieren, fand dessen Abwesenheit aber merkwürdig. Zugleich musste sie aber bedenken, dass sie diese nicht annähernd genug verstand, um sich ganz auf sie zu verlassen. Aus dem Fehlen eines Bruchpunkt-Gefühls zu schließen, dass es keine wichtigen Entscheidungen zu treffen gäbe, wäre naiv.
Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passanten auf der nahen Hauptstraße – Bailee und Brianna alias Vin
Brianna eilte davon. Sie hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte und dachte auch nicht darüber nach. In ihrem Kopf hallte die Kakophonie aus den Holomedien nach. Die Entrüstung über das, was sie getan hatte. Die Angst vor dem was kommen würde. Sie konnte all diese Emotionen nachfühlen. Sie hatten etwas Ungeheuerliches getan, Ahna, Eowyn und sie, im Bewusstsein, all die Konsequenzen auf sich zu nehmen, die ihnen daraus erwuchsen. Ahna hatte es nicht geschafft und konnte es nicht mehr tun, Brianna aber schon und sie würde sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Nicht angesichts dessen, was auf dem Spiel stand. Sie hatten so hart daran gearbeitet, der Galaxis zu helfen, das Coruscant-Virus zu besiegen. Nur schien es mit einem Mal nicht mehr wichtig zu sein, weil ein Krieg aufzog und alle nur noch davon sprachen. Sie musste verhindern, dass es dazu kam und als eine von ganz wenigen Personen in der Galaxis konnte sie überhaupt hoffen, darauf Einfluss nehmen zu können.
Wenn sie sich stellten, würde es vielleicht keinen Krieg geben. Ein Vielleicht war gut genug. Ihre Chancen waren schlechter als das gewesen im Sith-Tempel und auf Kast, es musste auch diesmal reichen. Wie könnte sie denn sehenden Auges zusehen, wie das Unglück über die Galaxis hereinbräche, wenn sie etwas dagegegen hätte tun können, aber es nicht einmal versuchte?
Auf einmal wurde die Echani von hinten am Handgelenk gepackt, wusste aber intuitiv, was es damit auf sich hatte. Brianna gab dem Zug nach, drehte sich zu Bailee um und fauchte sie an:
„Hey! Lass' mich los!“
Unter schwerem Atmen brachte ihre Padawan die Frage heraus, was sie glaubte, damit zu bewirken.
„Einen Krieg verhindern, was denkst du denn?“
Die durchtrainierte 28jährige war keine Spur außer Atem, wartete aber geduldig, bis die Nautolanerin wieder Luft bekam. Ob sie sich nun fünf Minuten früher oder später an's Messer lieferte, spielte keine Rolle. Es kam nur darauf an, dass sie es tat. Bailee fragte, ob sie das wirklich glaubte und mutmaßte, dass das Imperium seine Kriegsschiffe längst in Stellung gebracht haben würde.
„Das weißt du nicht! Der letzte mir bekannte Stand war, dass sie ihr Militär um die eigenen Welten zusammengezogen haben, vermutlich um Chaos im Nachgang von Allegious' Tod zu verhindern. Ich weiß nicht sicher, ob ich den Krieg verhindern kann, wenn ich mich stelle, aber wenn ich es nicht tue, gibt es ihn in jedem Fall!“
Es musste recht offensichtlich sein, wie wenig angestrengt Brianna war verglichen mit ihrer Padawan, denn urplötzlich wechselte sie das Thema und merkte an, wie schnell die Echani doch war. Die sah ihre Padawan einen Moment lang verdutzt an, griff dann um, so dass sie die Hand er anderen Frau hielt anstatt umgekehrt, und hielt deren Hand an ihre baumstammdicken Oberschenkel, damit sie ihre Muskeln fühlen konnte.
„Ich bin in allem gut, was meine Beine involviert… die hier hab' ich nicht von ungefähr.“
Zum Thema zurückkehrend erklärte Bailee, dass sie Brianna nicht gehen lassen würde. Diese seufzte nur:
„Ich weiß. Du alter Sturkopf! Geh zurück zu Marrev! An meiner Seite bist du in großer Gefahr, und das will ich nicht!“
Nicht, dass es da allzu viel Hoffnung gab. Bailee hatte ihr die ganze Zeit während ihrer Undercovermission die Stange gehalten, trotz ihres angeblichen Wechsels zur dunklen Seite, und sie würde auch jetzt nicht anders handeln. Anderenfalls wäre Brianna sehr überrascht. Tatsächlich blieb es dabei, ihre Freundin widersprach ihr und komplimentierte sie im selben Satz. Sie erinnerte die Ritterin an Marrevs Mahnung abzuhauen und verband dies mit der wenig glaubwürdigen Drohung, sie wegzutragen.
„Das ist schmeichelhaft, aber selbst wenn du recht hättest, was wäre denn die Alternative? Falls Vendar wirklich nur auf Krieg aus wäre – und ich bin da längst nicht überzeugt davon wie du – heißt das ja nicht, dass sie nicht trotzdem meinen Kopf rollen sehen will. Sie werden mich jagen und ein irrwitziges Kopfgeld auf mich aussetzen. Ich werde nirgendwo mehr sicher sein und diejenigen, die mir nahestehen – die du, auch nicht,“
Gab Brianna zu bedenken.
„Blut klebt an meinen Händen,“
fuhr sie fort und zeigte ihre andere Hand, von der ganz wörtlich ihr eigenes anstatt dem Noghriblut runtertropfte.
„Das ist der Preis, den wir bezahlen müssen. Ich hatte unzählige Followerinnen im Social Holo, Auftritte in HoloNetshows als Kämpferin gegen das C-Virus, ich war schon fast eine kleine Berühmtheit… aber um das wirklich zu tun, wofür mich die Leute gefeiert haben, musste ich das alles aufgeben. Ich musste mich als Verräterin an der Republik beschimpfen lassen… nun zum zweiten Mal wegen Allegious. Zusammen mit den anderen habe ich schreckliche Dinge verhindert, obwohl ich wusste, was das für mich bedeuten würde: dass ich den Ruhm verliere, die Freiheit und am Ende womöglich mein Leben. Glaubst du denn, ich möchte den Rest meines Lebens auf der Flucht verbringen? Lieber trete ich auf meine Weise ab und weißt du was: vielleicht irrst du dich ja, vielleicht ist meine Tat diejenige, die einen Krieg verhindert!“
Wobei die Echani keinen Bruchpunkt gespürt hatte. Sie konnte sie zwar ohnehin nicht interpretieren, fand dessen Abwesenheit aber merkwürdig. Zugleich musste sie aber bedenken, dass sie diese nicht annähernd genug verstand, um sich ganz auf sie zu verlassen. Aus dem Fehlen eines Bruchpunkt-Gefühls zu schließen, dass es keine wichtigen Entscheidungen zu treffen gäbe, wäre naiv.
Bastion – Bastion-Center, in einer Seitengasse – nächtliche Passanten auf der nahen Hauptstraße – Bailee und Brianna alias Vin
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