Abregado-rae (Abregado-System)

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Während seiner kleinen Rede fiel es fast schwer, etwas anderes in Exodus Wingston zu sehen als den mordenden Schwerverbrecher, der er war. Noa hatte beide Arme vor der Brust verschränkt, ihr Blaster hing in seiner Vorrichtung an ihrem Gürtel. Es war ja gut möglich, dass der Vorfall Wingston Leid tat, geplant hatte er es schließlich nicht. Doch das bedeutete trotzdem noch lange nicht, dass ihm die Befreiung dieser Leute das Wichtigste in der Galaxis war. Er hatte es für sein Unternehmen getan, für seine Reputation und natürlich auch für seine Profite, denn ohne den Konvoi würde er diesen Ort sicherlich nicht verlassen. Positiv anzurechnen war ihm, dass er seinen Leuten eine finanzielle Entschädigung bot. Das war, neben der Befreiung, auch das Mindeste das er tun konnte. Das hier waren alles normale Zivilisten und keiner von ihnen hatte für gefährliche Abenteurereisen unterschrieben, oder dafür, sich gefangen zu nehmen und foltern zu lassen. Wenn Noa ihren Blick über die Männer und Frauen schweifen ließ, sah zwar niemand so aus, als sei er misshandelt worden – die schlimmsten Verletzungen schien ein blaues Auge und eine verbundene Hand zu sein – doch wer konnte schon sagen, was nicht noch alles passierte wäre, wenn sie nicht rechtzeitig gekommen wären? Dass mit den Piraten nicht zu Spaßen war, hatte Noa schon nach den ersten fünf Minuten verstanden. Insofern konnte Wingston froh sein, dass niemandem ernsthaft etwas passiert war, da er sonst sicherlich auch noch entsprechenden Klagen von Hinterbliebenen ausgesetzt gesehen wäre.

Trotz allem, noch waren sie nicht wieder sicher auf dem Weg zurück nach Coruscant und es konnte noch immer viel passieren. Noa Chanelle Cortina betrachtete den Mann an Exodus Wingstons Seite. Sie hatte immernoch keine Ahnung, wer das eigentlich war.


„Wir sollten weiter.“

Sagte sie laut und deutlich. Da offenbar niemand direkte Hilfe benötigte, machte es keinen Sinn weiter hier herum zu stehen. Noa holte ihr Kom heraus.

„Ich schreibe Janson, dass wir die erste Hürde überwunden haben.“

Und schon tippte sie eine kurze Textnachricht in ihr Kom ein. Wenn der Jedi jetzt noch nicht unterwegs war, konnte er sich den Weg gleich sparen.

*** Kom-Nachricht an Wes Janson ***

Update: alles okay bei uns.
Haben die Mitarbeiter der Firma und machen uns auf den Rückweg. Wingston und sein mysteriöser Kumpel sind bei uns. Wo seid Ihr? Sollen wir zurück zum Planeten kommen?​

Die Nachricht war schneller abgeschickt als Noa "piep" sagen konnte und genauso schnell hoffte sie auch von hier verschwinden zu können.

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Man sah Wes an, dass er eigentlich genervt war aber trotzdem ruhig. Seine Worte klangen als ob er sie schon gehört hätte, aber anders formuliert. Er handelte nicht nach Instinkt, auch wenn das vielleicht für andere nicht zu sehen war, er fühlte und er beruhigte sich auch dementsprechend wie er konnte, dass seine Stimme etwas energischer wurde, dafür konnte er das nicht im Affekt, trotzdem hatte er sich unter Kontrolle – weshalb war er denn so gefasst? Normalerweise würde er durchdrehen, wenn er solche Gefühle bekam, aber nicht jetzt, nicht nach den langen Reden und den vielen Meditationen. Vielleicht irgendwo in seinem Innersten wütende doch noch ein kleines Lichtlein, was Wes gemeint hatte, worüber er sich nicht im Klaren war. Er machte kurz eine nachdenkliche Miene, als ob er in sich hinein gehen wollte, was er auch tat und fand fürs Erste nichts, aber er wollte dieses tiefe Gefühl irgendwann, wenn sie etwas Luft zum Atmen haben, erreichen und besänftigen. Anschließend verbeugte er sich voller Dankbarkeit und bedankte sich wieder, warum er das tat, vielleicht wurde aus ihm langsam ein anderer Mensch. Nach einer kurzen Weile, während sie vor einer heruntergekommenen Gegend standen und eine Katastrophe beobachteten, brauch in dem Taxi eine andere. Eigentlich wollte Flynn genau das von seiner Mitpadawan hören, aber doch war das nicht das richtige. Die Randalierer hörten nicht auf und ein geschäftlich aussehender Typ dachte wohl er wäre aus Durabeton. Und wieder zeigte der Meister sein Können und seine Geduld was junge Padawan anging in bester Form. Flynn sah die ganze Zeit nur zu, wie Wes seine Machttechnik unter Beweis stellte und wie er doch etwas erregt war. Auf einmal, wo Tara schon unterwegs war die Heldin zu spielen und Flynn nicht wusste, ob er grinsen oder die beiden zur Ruhe befehligen sollte. Trotzdem war er gefasst wie eh und je und frage sich, was der gute nun von ihm wollte. Aber das war wieder eine Lektion, die er eigentlich zur Genüge kannte, trotzdem war das ein Paradebeispiel, dass er sich nicht entgehen lassen wollte. Seine Hoffnung Tara würde was besserer Versuchen schwand langsam dahin.

„Oh Meister, ich glaube ich habe jetzt genug über Selbstbeherrschung gelernt, meinst du nicht auch?“

Eine Sekunde danach war auch der Taanaber weg vom Taxi und hinterher, wo schon ein Unglück geschah. Flynn schmiss sich sofort aus dem Taxi, sah dass gerade noch alles in Ordnung war und wie Wes wieder etwas zynisch wurde.

„Na ich habe es gesehen, du auch?“

Und grinste schief mit angewinkelten Mundwinkel. Danach musste sein Meister wohl seine Energie entladen, es sah jedenfalls danach aus, auch wenn Flynn sich das nicht erklären konnte, wie Wes das zu Stande brachte.

„Du musst mir das bald zeigen, so etwas habe ich noch nicht gelernt.“

Anschließend kam ein kleines Geräusch aus der Ferne, das wie eine Sirene klang und Wes wurde wieder etwas genervt.

„Hoffentlich müssen wir kein Bußgeld bezahlen.“

Grinste er wieder, auch wenn das nicht angemessen war, er fühlte sich noch nicht in Gefahr zu sein. Flynn zückte die Schulter und sagte dann.

„Wieder ins Taxi und nix wie weg?“


Wieder zuckte er die Schulter und bei ihm stand ein großes Fragezeichen auf der Stirn geschrieben.


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Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch - Tara, Flynn, Wes

Tara war wirklich verärgert über die Worte des Großmeisters. Sie verletzten sie und er schien sie nicht einmal in Ansätzen verstehen zu wollen.

„Wann geht es denn bitte mal um mich!!? Bisher latsche ich euch doch nur hinterher und muss darauf warten bis du dich irgendwann mal meiner verlorenen Tochter zuwendest!!! Bisher helfe ich nur Fremden! Ja sogar ehemaligen Sith, welche mir immer noch als dunkle, böse Gestalten erscheinen! Und ich habe sogar eure Jedifreunde geheilt! Wann bitte geht es nur um mich!?“


Fuhr sie den Jedi laut an, denn sie konnte sich nicht mehr zurückhalten.

„So eine bodenlose Frechheit! So etwas undankbares!“

Schimpfte Tara und stieg dann aus dem Speeder. Nicht, um sich in Gefahr zu bringen, sondern um die Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen. Zielstrebig lief sie auf die verstörten und ängstlich wirkenden Wesen zu, ohne dabei darauf zu achten, was die Randalierer taten. Durch ihren Zorn hatte sie einen Tunnelblick und hatte nur dieses eine Ziel: Leben zu retten. Ihr Blick war nur auf die Verwundeten, verängstigen Personen gerichtet und nicht nach links und rechts. Ein Fehler, der ihr sonst sicherlich bewusst gewesen wäre, wenn ihr Zorn sie nicht blind machte. Sie murmelte noch immer etwas vor sich hin, wie unfair sie das von Wes fand und sprach dabei in ihrer Muttersprache.

Plötzlich hörte sie jedoch einen Schuss und sie wurde im nächsten Moment zu Boden gedrückt, so dass sie hart auf dem Boden aufschlug und spürte das Gewicht auf ihr, welches sie nicht sofort zuordnen konnte. Sie war verwirrt und ihr rechter Lek tat ihr weh, da sie mit ihrem Oberkörper genau darauf lag. Nach und nach realisierte sie, was passiert war. Jemand hatte auf sie geschossen und Wes hatte sie gerettet und lag auf ihr. Wie genau alles passiert war, wusste sie nicht. Dafür war alles zu schnell gegangen. Sie hörte nur, wie einige der Männer wütend brüllten oder verächtlich lachten. Erst jetzt mischte sich wieder die Angst in ihre Wut und sie begriff in welcher Gefahr sie sich wirklich gebracht hatte. Wieso war sie nur so naiv gewesen, aber sie wollte doch nur helfen!


„Geh runter von mir! Du bist wahnsinnig schwer!“


Fuhr sie den Jedi an und versuchte ihn von sich zu drücken. Sie war wütend auf sich, auf ihn und auch auf Flynn, welcher sich anscheinend köstlich amüsierte und nur nutzlos da stand und Witze riss.

„Hast du nichts besseres zu tun, als so dämlich zu grinsen und Witze zu reißen?! Du siehst doch was hier gerade passiert ist oder?!“

Fuhr sie nun Flynn an und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während sie sich aufrappelte und sich ängstlich umsah.

„Ich hoffe, du hast unser Taxi nicht wegfahren lassen, denn das BRAUCHEN wir jetzt!! Bist du überhaupt zu irgendwas zu gebrauchen, außer dass du dich ständig immer wieder entschuldigst oder nur dumm rumstehst und irgendwelche sinnlosen Witze reißt, die eh niemand versteht oder lustig findet?!“

Meinte Tara außer sich und schüttelte den Kopf. Natürlich war sie unfair und ungerecht, doch jetzt hatte sie es ausgesprochen, was sie schon lange dachte, wenn auch ziemlich überzogen. Zurücknehmen wollte sie es dennoch nicht. Irgendwo hatte er es ja verdient, wenn er hier stand und noch lachte.

Was war nur aus ihr geworden? Seit dem ihre Tochter nicht mehr da war, hatte sie sich manchmal gar nicht mehr unter Kontrolle. Sie hatte nicht nur ihr Kind verloren, sondern ihren liebsten Mann endgültig. Er war ihr so treu gewesen, so liebevoll, er hatte ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen und sich rührend um ihr Kind gekümmert, wenn sie einmal nicht da gewesen war, so wie an jenem Tag, wo sie ihn kaltblütig getötet hatten und ihre Tochter mit sich schleppten. Nie wieder würde ihr Leben so werden wie früher und niemand wollte ihr helfen, dass es vielleicht wenigstens ansatzweise wieder so werden würde, wenn sie ihre Tochter fänden. Tara ballte ihre Hände zu Fäusten und zitterte vor Wut und Schmerz am gesamten Körper und unterdrückte ihre Tränen und sah zu den wehrlosen Frauen und Kindern, denen vielleicht ähnliches widerfahren könnte, wenn sie nicht eingriffen. Doch Sirenen waren in der Tat nun genug zu hören, welche wohl nicht von Wes stammten. Wie festgewurzelt stand sie da. Ihre Beine wollten sich irgendwie nicht mehr bewegen. Sie war so enttäuscht von diesem Universum.

Einige der betrunkenen Randalierer flüchteten, andere ließen sich diesmal gar nicht davon beeindrucken und richteten den Blaster erneut auf Wes, Tara und nun sogar Flynn.


„Ddddaaaas ist unnnser Revier! Verstaaaaanden?! Sehr helllldenhaft! Tolle Show.....diese jetzt vorbei...ihr Touristen! Wiiirr wollen euuuch hier nicht!“


Lallte ein menschlicher Mann und zielte mit dem Blaster und drückte ab, verfehlte sie jedoch, da er anscheinend Schwierigkeiten beim Zielen hatte. Hinter sich hörten sie schließlich Geschrei und den Krach vom zertrümmern von Scheiben und Blech. Als sie kurz nach hinten sah, sah sie wie der Taxifahrer flüchtete, als die betrunkenen Männer begannen sein Fahrzeug zu demolieren. Langsam packte die Togruta nun doch immer mehr die Angst und sie massierte ihren schmerzenden Lek mit ihrer Hand, jedoch schon alleine wegen ihrer Nervosität.

„Tut doch etwas!“

Schrie sie Wes an und fauchte dann zu Flynn.

„Du solltest doch auf das Taxi aufpassen!“

Ihre Stimme war nun schon nicht mehr fest, sondern weinerlich durch ihren ganzen Kummer, der gerade jetzt auf sie einprasselte. Vielleicht erinnerte sie diese Szene zu sehr an ihre eigene Geschichte.

Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch - Tara, Flynn, Wes
 
- [Abregado-System - Mond - HQ der Novas - Zellentrakt] - mit Noa, Wingston + Wingston, Pirat

Sich mit einer Hand leicht die Seite haltend, folgte er Wingston und seinem Begleiter. Wo zum Teufel kam dieser Typ eigentlich her? Sein Gesicht wirkte ebenso angespannt wie das des ehemaligen Sith-Lords. Wie auch immer, konnte ihm auch vollkommen egal sein. Solange er keinen Mist baute und auch schön fleißig zahlte, gab es für Jace überhaupt kein Problem. Im Gegensatz zu seinem Körper, da gab es mittlerweile ein recht großes Problem. Offenbar hatte sich eine der gebrochenen Rippen ein wenig verschoben und mit jedem Atemzug spürte er ein Stechen im rechten Lungenflügel. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen, aber zumindest nichts richtig Gefährliches - eher war es unangenehm. Seine Nase schmerzte glücklicherweise nicht mehr und ein großes Bactapflaster sollte dort alles regeln können.

Wo steckten eigentlich die Jedi? Während sie den Piraten folgten, fragte er leise bei Noa nach und diese hielt ihm zur Antwort ihr Komlink hin. Hm. Sie hatten kein Schiff, aber waren zumindest schon mal auf dem Weg. Warum hatte Wingston sie nicht einfach mitgenommen? Blöde Frage. Warum wohl? er schüttelte unmerklich den Kopf und zog sein eigenes Kom aus der Tasche.



->BS-Verschlüsselung<-
An: Wes Janson; Tara Li, Flynn Kybo
Von: Jace Chorios
Betreff: Prince

Hey,

habe gehört euch fehlt ein Transportmittel? Keine Zaubertricks zur Hand? :D
Im Anhang befinden sich die nötigen Codes um die 'Prince' vom Boden weg zu bekommen. Befinden uns noch auf dem Mond und ihr dürft uns gerne Gesellschaft leisten.

Jace

PS: Die Sache mit den Kratzern muss ich nicht noch extra erwähnen oder?

Per Knopfdruck sendete er die Nachricht ab, somit sollte sein Schiff auch in Kürze hier oben auftauchen. Konnte man sich eine Rückkehr zum Planeten ersparen. Apropos Planeten, blieb noch die Frage ob die werten Verteidiger und Beschützer Abregados nicht vielleicht mit bekommen hatten, was hier oben eigentlich los war. Den Start des Vizepräsidenten und seines Begleiters sollten sie eigentlich beobachtet haben und wenn jetzt die 'Prince' noch den Mond anflog, machte man sich vielleicht einfach Gedanken im imperialen Hauptquartier. Wobei es natürlich auch sehr gut möglich war, dass die Streitkräfte jedweden Anflug einfach ignorierten - es schien sie ja eh nicht besonders zu interessieren was hier sonst noch so abging.

Unterdessen hatten sie die Zellen erreicht und zu ihrer Rechten und Linken waren Energiefelder in die Wände eingelassen, dahinter waren die Schemen verschiedener Menschen zu sehen. Jace hielt sich schön im Hintergrund und beobachtete den Piraten und Wingston, der ein Energiefeld nach dem anderen abschaltete und sich dann an 'seine' Leute wandte. Das Ganze dürfte eine kostspielige Angelegenheit für die Wingston Corporation werden. Klar, die Ladung war versichert und dennoch ging die Hälfte davon an ihn und dann noch die Zusatzkosten für mindestens eine Person mehr an Bord und möglicherweise auch noch eine zweite - sollte der unbekannte Mann sie begleiten - plus die Zusatzkosten an die eigenen Mitarbeiter und der Verlust etwaige Geleitmaschinen. Nettes Abenteuer. Die Finanziers dürften sich die Haare raufen.

Noa ergriff nach der kleinen Ansprache des Unternehmers als erste das Wort und befand das es Zeit war weiter zu ziehen. Keine schlechte Idee.


"Ja, sehe ich auch so. Sie können sich alle uneingeschränkt fortbewegen?", fragte Jace kurz in die Runde. Eine Anstandsfrage. Er sah nur Nicken und kein Zeichen dafür, dass jemand ein Problem hatte.

"Dann würde ich vorschlagen unser Fremdenführer hier, führt uns zu den Schiffen des Konvois und natürlich auch zur Ladung.", er warf dem Piraten ein schiefes Grinsen zu. "Die Ladung ist doch sicher noch an Bord oder?"

Der Pirat warf einen nervösen Blick zu Wingston hinüber, seine Augen huschten kurz über das Gesicht des Mannes und hinab zu dem Lichtschwert am Gürtel. Er schluckte.

"Ein Großteil.", Jace öffnete gerade den Mund um weiter zu fragen, doch der Pirat war schneller. "Aber es befindet sich noch fast alles auf der Station."

"Gut. Dann würde ich vorschlagen, du führst uns mal schleunigst dahin und organisierst ein paar Handlager um das Zeug wieder an Bord zu schaffen. Ganz nebenbei hast du dann auch noch dafür gesorgt, dass ihr mal ein bisschen was für eure Fitness tut. Ist ja nicht mit anzusehen. Was seit ihr bitte für ein schlaffer Haufen?"

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Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch, im Getümmel - Flynn - Tara, Wes

Seine beiden Padawane redeten wild durcheinander. Während Flynn irgendetwas über Selbstbeherrschung sagte – neben Tara in ihrer momentanen Verfassung war es leicht, in dieser Hinsicht gut dazustehen – beschwerte diese sich lautstark und so, dass alle hören konnten, wie er dazu kam zu behaupten, es ginge immer nur um sie. Hätte Wes Zeit gehabt, er hätte ihr erklärt, dass er ihr durchaus dankbar war, was sie für die Jedi auf Naboo getan hatte, es aber eben das war, was man von einer Jedi erwartete. Außerdem ging ihm ihre antriebslose, desinteressierte Art, die sie hier auf Abregado-rae an den Tag legte. Schließlich war eben ihre unmotivierte Trödelei die Ursache dafür gewesen, dass sie Shili nicht längst einen Besuch abgestattet hatten.

Während die frisch vor einem Blastertreffer gerettete Togruta über sein Gewicht maulte – immerhin war sie noch am Leben, um sich beschweren zu können – machte sein anderer Padawan einen Scherz, der nicht recht zur momentanen Stimmung des Taanabers passen wollte. Gleich im Anschluss wollte der Junge, dass sein Meister ihm die Technik beibrachte.

»Ich würde es begrüßen, wenn du dich auf absehbare Zeit noch nicht an der Technik versuchst,«

Erwiderte Wes kurz angebunden, nachdem er sich von Tara heruntergerollt hatte und sich aufrappelte. Schließlich ertönten die ersten Polizeisirenen, und während seiner Schülerin, die den Schlamassel immerhin ausgelöst hatte schwieg, riss Flynn einen weiteren Witz, so dass Wes ihn nur entgeistert ansehen konnte, da sein Padawan offensichtlich den Ernst der Lage nicht umriss. Der Aufruhr würde zweifellos die Sturmtruppen auf den Plan rufen, genug Hinweise auf ihre Zugehörigkeit zu den Jedi hatten sie gegeben, dass es allmählich auch der letzte Idiot durchschauen musste, und dann würden sich die Imps zweifellos auf sie konzentrieren, ganz egal was davor abgelaufen war. Zweifellos würden sie sich den Weg frei kommen, doch sie kämen nicht mehr ohne weiteres von hier weg, besonders wenn sie ihn identifizierten, und den Rest des Auftrags konnten sie, schon allein durch die Aufmerksamkeit, die sie dann auf sich zogen, ohnehin vergessen. Auch der Coruscanti erkannte nun allerdings, dass es an der Zeit war, zu verschwinden.

»Definitiv! Wir…«

Setzte Wes an, doch in diesem Moment platzte Tara endgültig der Kragen, weil er hier stand, grinste und Witze riss, anstatt auf ihre Fahrgelegenheit zu achten. Er konnte ihre Aufregung zwar irgendwo verstehen, doch das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Aber es half nichts, er musste selbst seinen Blick vom Geschehen abwenden, um dazwischen zu gehen.

»Tara! Beruhige dich! Wir haben jetzt besseres zu tun, als übereinander herzufallen!«

Wies er sie scharf zurecht und wandte sich sogleich an den männlichen Padawan.

»Von einem Padawan mit deinem Ausbildungsstand erwarte ich, dass er in einer solchen Situation mehr als nur Witze beizutragen hat, Flynn

In der Zeit, während der er abgelenkt gewesen war, waren einige Betrunkene näher gekommen. Einer der Männer beschimpfte sie und feuerte einen Blaster ab, verfehlte sie jedoch weit. Tara, panisch wie eh und je, wandte sich um und schien flüchten zu wollen. Als Wes ebenfalls über die Schulter schaute, sah er, wie das Taxi gerade von dannen fuhr, und die Togruta schrie sie an, etwas zu unternehmen, bevor sie erneut Flynn anfuhr.

»Bleib verdammt noch mal ruhig! Ich denke doch bereits nach und du hilfst mir nicht gerade dabei!«

Zischte er sie an und packte sie dabei an die Schulter, um sich anschließend den Männern zuzuwenden.

»Ich dachte, wir könnten das wie Männer regeln,«

Meinte der Taanaber, zupfte an seinem Cowboyhut und versuchte dabei, schelmisch zu grinsen. Im nächsten Augenblick zückte er den Blaster und entwaffnete damit die nächsten drei Angreifer – einen davon traf er am Unterarm. Die Demonstration reichte, dass die übrigen Randalierer in ihrer Nähe es sich nochmal überlegten. Gerade rechtzeitig, wie Wes feststellte. Am anderen Ende der Straße begannen imperiale Sicherheitskräfte bereits damit, Fliehende in Gewahrsam zu nehmen. Bei den aktiven Randalierern hielten sie sich auffällig zurück, was nicht besonders überraschend war. Offensichtlich warteten sie darauf, dass die wahren Hüter von Gesetz und Ordnung innerhalb des Imperiums am Ort des Geschehens eintrafen.

»Jetzt aber weg hier, bevor die Sturmtruppen hier eintreffen oder sich sonstwie jemand motiviert fühlt, sich um uns zu kümmern!«

Drängte er seine Padawane und schob sie in Richtung einer Seitengasse.

»Hoffentlich schämt ihr beide euch wenigstens ordentlich!«

Die Leistung der beiden verlangte definitiv nach Manöverkritik, sobald er Muße dazu hatte. Die Gasse erreichten sie ohne Zwischenfälle, so dass Wes die Zeit nutzen konnte, einen Blick auf sein Kom zu erhaschen. Inzwischen waren bereits zwei Nachrichten aufgelaufen, die er kurz las und eine ebenso knappe Antwort verfasste.

Kom-Nachricht von Wes Janson an Noa Chanelle Cortina und Jace Chorios

Gut – wir kommen zu euch, wurden leider aufgehalten.

Oh ja, und das mit der »Prince«, zweifellos eine große Ehre, abgesehen davon dass Jace es für nötig hielt, die Sache mit den Kratzern extra zu erwähnen, wenngleich im Scherz. Aber wer ein solches Schiff flog, hatte immer eine Heidenangst darum, das war ja bekannt… den Kratzerspruch hatte er während seiner Raumschiffmechatronikerausbildung auf Taanab bestimmt tausendmal von den wohlhabenderen Kunden gehört. Gerade als er aufsah, bogen ein Achter-Trupp Sturmtruppen um die Ecke und hoffte, dass seine heldenhaften Padawane nichts unglaublich blödes anstellten – immerhin konnten die Soldaten nicht wissen, inwiefern sie an der Straßenschlacht beteiligt gewesen waren.

Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch, in einer Seitengasse, mit Sturmies - Flynn - Tara, Wes
 
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Er musste es mal wieder übertreiben. Noa verdrehte die Augen, als Jace dem Piraten, der momentan keine andere Wahl hatte als zu tun, wie ihm befohlen wurde, auch noch Salz in die Wunden streute und ihn und seine Kollegen als „schlaffen Haufen“ bezeichnete. Er sollte den Jedi-Tempel besser auf Coruscant lassen. Im Augenblick hatten sie den Vorteil auf ihrer Seite, weil Wingston mit seiner bloßen Präsenz Angst und Schrecken verbreitete. Dazu musste er nicht mal mit seinem Lichtschwer herum protzen. Trotzdem konnte sich das Blatt noch einmal zu ihren Ungunsten wenden. Sie hatten keine Ahnung, was die Novas noch in der Hinterhand hatten und sie unnötig zu provozieren verbesserte ihre Lage keineswegs. Es war zwar auch nicht gesagt, dass es dadurch schlechter wurde, aber warum immer ein Risiko eingehen? Noa presste die Lippen aufeinander, als sie dem Rest der Gruppe folgte. Zuammen mit den Mitarbeitern der Wingston Corporation hatten sie ganz schön an Zahl gewonnen, auch wenn von den vormals Gefangenen wohl kaum einer in der Lage war zu kämpfen. In dieser Hinsicht sah es mit Jace im Übrigen auch nicht gut aus. Er bewegte sich ziemlich vorsichtig und schien zu schnelle und umständliche Bewegungen zu vermeiden.

„Alles OK bei dir?“

Fragte Noa, als sie zu ihm aufschloss. Sie war ja kein Unmensch. Vor ihr liefen Wingston und sein komischer Kamerad. Wo traf er nur immer all diese Leute? Noa hätte ihn nicht unbedingt als besonders gesellschaftstauglich eingeschätzt.

Der Pirat erlaubte sich keine Scherze, was sein Glück war, und führte die Gruppe um Exodus Wingston schnell und präzise zum Hangar. Zwei große Konvoischiffe und ein paar Raumjäger erschlossen sich Noa und sie wischte sich gedanklich den Schweiß von der Stirn. Bis hierher zu kommen hatte ganz schön lange gedauert und noch immer waren sie nicht am Ziel.


“Wo sind die freiwilligen Helfer?“

Fragte jemand und der Pirat schickte sich mit zitternden Fingern an, wieder sein Funkgerät zu bedienen. Noa verschränkte die Arme vor der Brust. Bei so vielen Kerlen, die um sie herum standen, konnte kaum jemand von ihr erwarten, dass sie mit anpackte und Kisten schleppte. Sie war ohnehin fix und fertig, auch wenn sie nicht ganz so abgewrackt aussah wie Jace. Der Pilot hatte Recht behalten: ein Betäubungsschuss und seine Nachwirkungen waren gar nicht ohne. Schließlich machte sich Noa nützlich, indem sie ihren Blaster hervor holte und sich vor den neu eintreffenden Leuten, die der Pirat in Gefangenschaft zum Kistenschleppen gerufen hatte, mehr oder weniger bedrohlich aufbaute. Sie war vielleicht nicht halb so einschüchternd wie ein zurück getretener Sith-Lord und es lag sicherlich nicht nur an ihr, dass die Typen spurten, doch nach einer halben Stunde und einem intensiven prüfenden Rundgang der Wingston-Mitarbeiter war man sich sicher, dass sich bis auf zwei Kisten, die nirgends mehr aufzutreiben waren, alle Ware wieder an Bord der beiden Schiffe befand. Endlich.

„Okay, war's das oder hat noch irgendjemand besondere Wünsche?“

Fragte Noa in die Runde. Sie hatte ganz und gar nichts dagegen, ihren Aufenthalt hier so schnell wie möglich zu beenden. Jetzt mussten nur noch Janson und die Padawane eintreffen.

"Ich werde in einem der Frachter mit zurück fliegen."

Verkündete sie. Je näher sie an der Ware war, desto besser. Ihr Job war es schließlichk, sicher zu stellen, dass der Widerstand seine Anteile erhielt.

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Auch wenn Flynn immer der lustige war, wusste er auf eine sonderbare Art, dass die drei nicht in Gefahr waren, vielleicht weil Wes bei ihnen war, oder weil er einfach nichts gefährliches spürte und sein Gespür für Ärger hatte ihn nie verlassen. Flynn dachte langsam, dass die Toqruta irgendwie bei den Jedi Fehl am Platze war. Wieso dachte sie, alles würde sich nur um sie drehen? Flynn wusste, dass Jedi selbst aufopfernd waren und eher daran dachten zu sterben als jemand anderen vor einer Gefahr nicht zu beschützen, was sie vorhin ja auch meinte, aber wieso dachte sie auf einmal, das sie wichtiger wäre als eine Person, die von Jedi beschützt werden sollte. Flynn dachte nie daran sich in den Mittelpunkt zu stellen. Er dachte nie an sich selbst, wenn jemand in Gefahr war, lief er los und tat was zu tun war ohne eine Sekunde daran zu denken, ob er vielleicht sterben könnte. Was war auf Naboo, da war er in Gefahr und trotzdem half er den Leuten, die unter dem Bombardement litten.

Auch wenn Tara ihn jetzt auch anfuhr, war er immer noch die Ruhe selbst. Sein Sarkasmus wurde nicht genügend gewürdigt, eher im Gegenteil, Tara und Wes missbilligten es und das Ganze ist wieder mal nach Hinten gegangen. Flynn schüttelte die Schultern und wusste auch nicht mehr was er sagen und machen sollte. Zu dem konnte er sie nicht bremsen und da sie auf voller Fahrt war, warf sie ihm alles was sie konnte an den Kopf, worüber Flynn irgendwie gar nicht lustig fand. Er wollte nichts entgegen bringen, weil er wusste, dass so was nur zu einem Streit führen würde, außer dass er ab und zu ein Witz riss, war er auch ziemlich von Tara eingeschüchtert. Irgendwie sah er ihr jetzt an, wie verängstigt und hoffnungslos sie war, sie wollte unbedingt ihre Tochter retten, was machen wir aber, wir retten irgendwelche Leute von dem Ex-Sith, der nicht gerade von der netten Sorte war. Irgendwie war ihm wieder nach einer Entschuldigung, aber wieso war das so schlimm für Tara? Vielleicht ein vergessenes Geschehnis, dass es ihr im Hinterkopf blieb und sie mich damit in Verbindung brachte?

Einen Augenblick danach, als Flynn von Taras Schreierei auf einmal in Mitleidenschaft gezogen war, fiel er in "Ohnmacht" und vergaß das Taxi, dass gerade wegfuhr. Aber nach einer Sekunde schüttelte kurz seinen Kopf und versuchte einen Geistertrick, aber Wes war wohl schneller, da die Randalierer schon entwaffnet waren. Flynn machte noch zu letzt einen entgeisterten Blick in Richtung Tara und zuckte die Schultern. Wes gab noch schnell den Weg an und sie waren fort von der Bildfläche, wo man sie verdächtigen könnte. Danach fragte Wes entrüstet, ob die beiden sich nicht schämten, Flynn antwortete ganz normal und emotionslos.

„Naja, ich kann dafür nichts, wenn ihr meinen Sarkasmus nicht versteht.“

Schüttelte die Schultern anschließend und wusste gar nicht was Wes meinte.

„Außerdem, warum bin ich jetzt der Böse? Bin ich völlig ausgeflippt aus dem Taxi gerannt?“


Einen tiefen Atemzug danach.


„Ich wusste, dass Wes das alles irgendwie hin drehen würde und wenn nicht, dann kann ich auch noch paar Techniken, die den Randalierern bestimmt nicht gut tun würde, und „unsere“ Tara ist auch noch da, wo sieht ihr da ein Problem?“

Dann sah er kurz zu Tara und meinte.

„Wenn wir auffallen dann richtig, wie?“

Danach streifte er sich durchs Haar, senkte langsam seinen Puls und beruhigte sich selbst. Allmählich war das zu viel für ihn, dass Tara ihn so auffuhr war ihm neu, ob er sich daran gewöhnen konnte, das wird nur die Zukunft zeigen. Trotz dem allen, blieb er so wie sein Meister, ruhig und nicht „instinktiv“. Nach einer kleinen Ruhepause, fragte Flynn.

„Wo bekommen wir jetzt ein neues Taxi und die anderen Frage wäre: Wie kommen wir jetzt lebend auf den Mond? Nachdem wir das ganze Imperium auf uns aufmerksam gemacht haben? „



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"Nicht ganz, es pickst ein wenig beim Atmen, aber ist schon okay. Auf der 'Prince' kann ich mich behandeln.", antwortete er mit einem beruhigenden Lächeln auf Noa's Frage nach seinem Befinden.

Bevor sie etwas erwidern konnten, erreichten sie den Haupthangar. Der Boden, auch hier oder eher sogar hier, glänzte wie frisch poliert. An den Wänden an den Seiten waren unzählige Konsolen, Spinde, Schränke und Türen zu finden und an der Frontseite des Hangars befanden sich die geschlossenen Hangartore. Hangartore?! Wenn die Piraten nicht all zu blöde waren und ihre Kameradschaft nicht gerade die Beste war, dann würde jemand der die Kontrolle über diese Dinger hatte nicht lange zögern, die Hangartore öffnen und dabei dummerweise die magnetischen Dämmschulde vergessen zu aktivieren. Innerhalb kürzester Zeit wären alle Anwesenden tot und die Novas hatte ein paar Probleme weniger. Zum Glück schienen sich nicht auf diese Idee zu kommen. Stattdessen begannen die Idioten tatsächlich damit die beiden Frachter wieder zu beladen.

Frachter deren Typ Jace nicht geläufig war, dementsprechend neugierig betrachtete er die beiden Schiffe, jedoch nicht für lange. Sein Blick wanderte, nachdem er Cockpit, Antrieb und Hülle überprüft hatte, weiter und blieb an den Sternenjägern hängen. Sternenjäger deren Typ ihm ebenfalls vollkommen fremd war. Aber auch sie trugen das Logo der Wingston Corporation. Eigenkreationen? Auf jeden Fall sahen sie mal schnell aus und erinnerten ihn entfernt an die A-Wings der Republikaner. Ob sie auch deren Tempo mitgehen konnten? Eher nicht. Der A-Wing war der schnellste Sternenjäger im Arsenal der Neuen Republik, sogar schneller als ein TIE-Interceptor. Auf jeden Fall sahen die Eskortjäger der Wingston Corporation durchaus nach etwas aus. Wie kampfestauglich sie waren, war allerdings schwer zu sagen - mit den Doppellasern schienen sie auf jeden Fall eine ernsthafte Gefahr für etwaige Freibeuter auszustrahlen, schade das die Novas sich nicht davon hatten abhalten lassen.

Die Piraten waren überraschend schnell mit der Beladung der Schiffe und nach wenigen Minuten, sowie einem Kontrollgang der Horde Wingstonler, schien alles zu passen. Niemand schien auf Noa's Sonderwünsche-Angebote eingehen zu wollen, dann war man also quasi Abreise bereit. Fast. Die Jedi fehlten noch und für Jace galt es noch ein paar Dinge mit Wingston zu klären, vor allem nach dem die Widerständlerin verkündete mit einem der Frachter nach Coruscant zurück reisen zu wollen. Während die Crews wieder an Bord ihrer Schiffe gingen, trat Jace neben ihren Boss.


"Wie genau läuft das mit der Übergabe meines Anteils?", hakte er leise nach, damit ihn auch keiner der Mitarbeiter verstehen konnte. "Sie können das Zeug schließlich schlecht alles an eine Adresse liefern lassen oder?", sacht lächelnd teilte er ihm seine Idee mit.

"Mein Vorschlag wäre, getrennte Rückreisen. Dann haben Sie alle Zeit der Welt sich zu überlegen wie es weitergeht und es kommt zu keinen Komplikationen mehr mit den Jedi. Noa und ich würden dann im Orbit auf die 'Prince' überwechseln, Janson kommt mir ihr nach oben. Sie bringen ihren Konvoi nach Hause und lassen die Fracht, oder meinen Anteil, in einem ihrer Lagerhäuser einlagern. Ich erhalte die Koordinaten und wenn ich das Zeug abhole, lasse ich das Ganze wie einen Überfall aussehen. Vielleicht bekommen Sie sogar noch einmal was von der Versicherung dafür.", Jace grinste breit. "Solange Ihnen dann kein Versicherungsbetrug nachgewiesen wird, ist alles in bester Ordnung oder?"

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Aufmerksam glitt Noas Blick von Jace' Gesicht hinüber zu Wingstons und direkt wieder zurück zu Jace. Sehr zu Noas Überraschung hatte Jace gerade beschlossen über den Verbleib der Ware zu sprechen und dafür zu sorgen, dass besonders Wington bestens davon kam. Leider erwähnte er mit keinem einzigen Wort den Widerstand – völlig unsinnig, wie Noa befand, da Wingston darüber längst im Bilde war. Heimlichkeiten waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nötig. Die Widerstandskämpferin verzog leicht den Mund, als sie über Jace' Plan nachdachte und sich fragte, wie groß bei perfekter Durchführung wohl seine Chancen waren, die Defender abzuschütteln und die komplette Ausrüstung anderweitig zu verscherbeln – womit er dann doppelt kassieren würde. Dazu würden auch seine Bemühungen passen, Noa so weit wie möglich von den Konvois fern zu halten. Warum sollte sie im Orbit wieder mit ihm auf die Prince wechseln? Weil es dort komfortabler war? Das war für Noa kein Grund. Sie konnte durchaus mal zwei Tage ohne Luxus auskommen. Sie wohnte auf Coruscant ja auch nicht gerade in einem Palast.

„Das ist ja alles schön und gut.“

Schaltete sich Noa schließlich ein.

„Aber leider hast du eine Partei vergessen, Jace.“

Erinnerte sie ihn.

„Die komplette Ladung in einem der Frachter geht an den Widerstand und daher wird sie nicht zum Lager der Wingston Corporation gefahren. Meine Leute werden ihren Anteil direkt vom Raumhafen aus per Transportunternehmen abholen.“

Das wäre ja noch schöner, die Ware komplett in Wingstons Händen zu lassen und ihm wieder ins eigene Haus zu karren! Wo war da die Versicherung für die Defender, dass sie ihren Anteil anschließend noch erhalten würden? Das war ja wirklich eine spitzen Idee von Jace. Mit einem missbilligenden Blick bedachte Noa ihn. Eigentlich hatte sie gedacht, sie wären inzwischen so was wie Kumpel inmitten einer Schar von Jedi und Sith geworden, aber da hatte sie die Rechnung wohl ohne den Elite-Piloten gemacht. Er hatte überhaupt kein Problem damit, sie unter Umständen leer ausgehen zu lassen. Es ging ihm nur um sich selbst. ER wollte die Koordinaten des Lagerhauses haben, ER wollte die Waren aholen. ER, ER, ER!

„Wie schon gesagt: ich werde mit einem der Frachter bis nach Coruscant fliegen.“

Beharrte Noa. Auf etwas anderes würde sie sich nicht einlassen und sobald sie unterwegs waren, würde sie die Defender kontaktieren, während Janson Rätin Chesara Bescheid sagen konnte, dass sie sich auf dem Rückweg befanden. Wenn Wingston und Chorios glaubten, Noa und der Widerstand hätte keine Rückendeckung, dann waren sie ganz falsch gewickelt. Sich mit der Ware davon zu stehlen würde kein Sparziergang werden, das konnte sie ihnen versprechen.

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Mühsam unterdrückte er ein genervtes Augenrollen. Wie weit bitte dachte sie bitte? A bis E?

"Ich habe niemanden vergessen.", stellte Jace locker klar und ließ sich die leichte Genervtheit nicht anmerken, stattdessen kehrte sein selbstbewusstes Grinsen wieder zurück - möglicherweise etwas verzerrt.

"Nur ist es vielleicht etwas auffällig, wenn der Konvoi gerade zurückgekehrt ist und dann plötzlich irgendwelche Gleiter von einem x-beliebigen Unternehmen auftauchen und Teile der Ladung - von der jeder weiß, dass es sich dabei um Waffen handelt - einfach abtransportieren oder?"

Jeder war möglicherweise übertrieben, aber wer sich mit der Wingston Corporation beschäftigte, und dazu gehörte auch das Imperium, schließlich war der Konvoi als verschollen bzw. entführt gemeldet worden - wusste was an Bord gewesen war. Abgesehen davon das ein solcher Konvoi auch ziemlich einfach über den gesamten Planeten zu verfolgen war. Da konnte sich der Widerstand auch gleich offenbaren.

"Hinzu kommt, dass es vermutlich einiges an Medienrummel geben wird wenn der entführte Konvoi zurückkehrt und Exodus Wingston ihn persönlich zurückgeholt hat. Du bist doch Journalistin oder nicht?", fragte er nach.

"Okay. Du hast immerhin den Vorteil, dass du nen exklusiven Artikel über die ganze Aktion schreiben kannst.", er grinste und fuhr sich mit der linken Hand durchs Haar.

Nie wieder so viele Passagiere, ab sofort erledigte er jeden Job mit maximal zwei Kunden auf einmal an Bord. War ja nicht auszuhalten. Ein Glück das der Jedi-Meister nicht hier war, der würde bestimmt auch noch seinen Teil dazu beitragen können.


"Ich halte es für sinnvoller die ganze Geschichte wie einen Überfall aussehen zu lassen. Das ist für beide Seiten sicherer. Die Wingston Corporation muss sich keinen übertrieben unangenehmen Fragen stellen, wer oder was denn bitte ihre Ladung hier einfach abtransportiere. Vor allem das Imperium dürfte dies interessieren und der Widerstand läuft nicht in die Gefahr innerhalb von wenigen Stunden aufzufliegen."

Er zuckte unschuldig mit den Achseln und warf einen Blick zu Wingston, der schien das Schauspiel vergnügt von der Seite zu betrachten, denn bisher hatte er noch kein Wort dazu gesagt und seine Mundwinkel zuckten verdächtig.

"Wie ist das eigentlich...", wandte er sich an den ehemaligen Sith, "...kommt der Konvoi überhaupt über nem öffentlichen Raumhafen runter oder bei ihrer Corporation vor der Tür?"

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Während Aramân sich um die Mitarbeiter kümmerte, eine Sache der Exodus sich eigentlich auch widmen wollte, hatte er noch etwas mit Chorios zu besprechen. Oder besser: Chorios mit ihm. Es ging um die Übergabe des Anteils, also der Hälfte der transportierten Waren. Sein Vorschlag: Getrennte Rückreise, die Waren würden erst einmal bei der Wingston Corp. gelagert und bei einem inszenierten Überfall würde Chorios seinen Anteil „abholen“. Noch bevor er aber etwas dazu erwidern konnte, mischte sich Noa lautstark ein. Sie traute Exodus immer noch nicht – warum auch, wo er sie doch nur gerade befreit hatte, was wirklich jeden vernünftig denkenden Menschen zu äußerstem Misstrauen anhalten sollte – und wollte zur Kontrolle bei einem der Frachter mitfliegen um die direkte Übergabe der Waffen zu überwachen.
Das wiederum passte Chorios nicht – aus welchem Grund auch immer. Er beharrte darauf, die Waren nur verdeckt zu übergeben und nicht öffentlich auf einem Raumhafen. Den kleinen Denkfehler seines Plans sah er dann aber auch selbst recht schnell ein: Sie würden überhaupt nicht zu einem öffentlichen Raumhafen fliegen. Exodus verdrehte die Augen über das streitende Paar und fragte sich insgeheim, ob Chorios‘ angeschlagener Zustand wirklich von Kämpfen mit den Piraten rührte oder nur von der gemeinsam in einer Zelle verbrachten Zeit mit Noa.


„Also …“

Erhob er endlich die Stimme.

„Wir werden tatsächlich direkt bei meinem Unternehmen landen. Unsere Landeflächen sind groß genug für die beiden Transporter – schließlich sind wir auch dort gestartet. Alles gar kein Problem. Medienrummel wird es dort auch nicht geben – mal davon abgesehen, dass niemand wissen sollte, dass ich hier bin und dementsprechend niemand meine Rückkehr erwartet.“

Exodus verschränkte lehrerhaft die Arme hinter seinem Rücken und fuhr fort.

„Davon abgesehen gefällt mir der Gedanke nicht besonders in unsere Lager einbrechen zu lassen – Versicherung hin oder her. Wer weiß schon, ob nachher nicht noch mehr als die vereinbarte Hälfte fehlt? Und außerdem müsste ich dazu mein Personal einweihen und das scheint mir doch sehr aufwendig.“

Bei der Erwähnung seines Personals linste Exodus zu seinem Bruder hinüber. Er bemühte sich offensichtlich eine positive Stimmung zu verbreiten, was angesichts der Tatsache, dass sie noch immer nicht unterwegs waren, gewiss nicht ganz leicht war. Es würde sich irgendwie alles wieder einrenken.

„Kurzum: Ich bin derselben Meinung wie unsere kleine Rebellin hier.“

Er blickte von Chorios zu Noa und sah ihr mit einem Schmunzeln auf den Lippen in die Augen.

„Ja, mich überrascht das genauso wie Sie.“

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Na wunderbar. Ausgerechnet jetzt waren sich die Zwei mal einig in einer Sache. Damit konnte er mögliche linke Aktionen direkt wieder vergessen, außer die Black Sun überfiel die Transportgleiter - am hellichten Tage. Aber das passte zu dem ganzen verfluchten Job. Breit grinsend, bemerkte er seine Flucht in den, langsam überhand nehmenden, Sarkasmus. Das musste einfach an seinem Zustand liegen, er hatte tatsächlich schmerzen und war - ungewöhnlicherweise - auch ziemlich genervt von dem ganzen Aufstand. Das kannte er gar nicht von sich. Als Mitglied einer Sternenjägerstaffel war man in solchen Dingen eigentlich ziemlich abgehärtet und deshalb verblüffte es den Piloten noch mehr. Aber gut. Das würde sich schon wieder legen und wenn die Beiden sich einig waren, bitte - Hauptsache er bekam möglichst schnell sein Geld zu sehen. Wingston durfte draufzahlen und für das ganze Theater hatte eigentlich auch der Widerstand eine Extrazahlung verdient, leider war das hier auf seinem Mist gewachsen und dafür würde ganz bestimmt nicht ein Cred rollen.

"Gut, dann hätten wir das geklärt.", stellte er noch immer grinsend fest und war entschlossen seine Nerven nicht noch mehr zu strapazieren oder sich etwas in dieser Richtung anmerken zu lassen. "Erinner deine Leute daran, dass sie den übrigen Anteil nicht vergessen.", erinnerte er Noa und fuhr an Wingston gewandt fort, "Ich fürchte ihn muss ich auch noch so...1000 Credits für ihren Gefährten - Mr. Cotu berechnen."

Und mit dem Preis kam er noch gut weg, sehr gut sogar. Aber ein kleiner Rabatt war wohl unausweichlich bei dem Durcheinander und den Unannehmlichkeiten, die er nicht zuletzt teilweise selbst mit verursacht hatte. Der Widerstand war eh ganz gut weggekommen bei dem Geschäft und wieder konnte Jace innerlich nur über sich selbst den Kopf schütteln. Was war er bitte für ein Schmuggler? Zumindest noch kein gieriger 08/15-Glitzerstimverschieber, der für Geld wirklich ALLES tat. Noch nicht, es kamen bestimmt schlechtere Zeiten - aber im Augenblick lief es ja finanziell ganz gut - warum also schwarzmalen?

Der Hangar hatte sich unterdessen rapide geleert und er warf noch einen kurzen Blick auf die - noch immer geschlossenen Hangartore. Vielleicht sollten sie sich so langsam auf den Weg machen. Die Mitarbeiter waren bereits alle an Bord


"Sollen wir?", fragte er und nickte zu den Frachtern hinüber. "Wir haben noch ein kleines Rendezvous mit der 'Prince' und dann kann es zurück nach Coruscant, der ollen Müllhalde gehen.", grinsend wandte er sich zu dem Piraten um.

"Ihr habt noch ein bisschen zu üben, aber das wird schon. Wäre übrigens Nett wenn ihr die Hangartore auf unsere Bitte hin öffnen könntet, sonst wirds teuer fürchte ich."

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Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch, im Getümmel - Flynn - Tara, Wes

Das ihr Meister sie noch derart zurechtwies und sie förmlich anbrüllte passte Tara nicht, doch sie hielt vorerst ihren Mund, denn sie sah in dem Moment schon ein, dass es unklug war ihn derart abzulenken. Zumindest gelang es dem Menschen, die Betrunkenen, die sie am meisten bedrohten, zu entwaffnen und verletzte dabei nur einen von ihnen. Das das Imperium auf sie aufmerksam wurde, machte Tara zwar irgendwie Angst, löste jedoch auch bei ihr Hoffnung aus, dass diese wirklich für Ordnung sorgten, auch wenn sie skeptisch war, ob diese nicht auch Unschuldige mit ihren Methoden verletzen würden. Allerdings wurde ihr bewusst, dass sie zu dritt doch nicht viel ausrichten konnte, geschweige denn sie alleine. Dennoch hatte sie irgendwie mehr erwartet von ihrem Meister. Vielleicht hatte sie ihn überschätzt als eine Art Superheld. Sie kannte seine grenzen nicht. Aber vielleicht hatte er sich auch nur zurückgehalten, weil er den Unschuldigen nicht helfen wollte, warum auch immer.

Tara folgte Wes und Flynn, denn sie war schon froh aus dem Chaos irgendwie lebend herausgekommen zu sein. Das auch Flynn eine Abreibung von Wes bekommen hatte, freute sie, doch er schien auch auf sie sauer zu sein, da er immer von ihnen beiden sprach. In der Gasse, welche sie schließlich erreichten, konnte sich Tara schließlich nicht mehr halten, denn sie hatte schonwieder lange genug den Mund gehalten.

„Flynn! Ist dir immernoch nicht bewusst, dass deine Witze zur falschen zeit und zum falschen Ort waren?! Abgesehen davon...ist es sehr überheblich von dir zu glauben, dass Wes alles im griff hätte, weshalb du nicht helfen bräuchtest und nur rumstehst und Witze reißt! Wie unreif von dir! Wie alt bist du eigentlich?!“

Fuhr sie ihn an. In dem Moment kam ein Trupp Sturmtruppen und die Togruta zog scharf die Luft ein und versuchte ihren nächsten Anschwall an Wut gegen Wes zu unterdrücken und tat beschäftigt, bis der Trupp weit genug weg war. Kaum waren die Sturmtruppen nicht mehr sichtbar fuhr sie erneut ihren Meister an.

„Ich schäme mich nur ein bisschen, denn ich habe guten Willen gezeigt. Vielleicht war ich ein wenig voreilig, doch eure Worte haben mich verletzt und mich so wütend gemacht...dass ich nicht anders konnte! Könnt ihr nicht verstehen, dass die Frauen und Kinder mich daran erinnert haben, wie mein Mann und mein Kind...da war auch niemand da gewesen, der ihnen half! Und ich wollte nicht...ihr versteht das einfach nicht! Ihr wollt das nicht verstehen! Ihr habt ja kein Kind und nichtmal eine Frau!“

Fuhr sie ihn an, auch wenn ihre letzten Sätze er gefüllt waren durch Kummer und einer weinerlichen Stimme. Tränen liefen ihr über das Gesicht und sie drehte sich von Wes weg, da es ihr peinlich war und schluckte hart.

„Wir sollten dann endlich zu den anderen...“


Meinte sie schließlich und lief voran, ohne zu schauen, ob ihr die anderen beiden folgten oder nicht.

Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch, Gasse - Flynn - Tara, Wes
 
Abregado-Rae, Capital City - The Old Patch, in einer Seitengasse, mit Sturmies - Flynn, Tara, Wes

Im Laufe der Zeit drängte sich ein Gefühl in Wes immer mehr in den Vordergrund, nämlich dass der Verlauf der Mission ihn um mehrere Jahre altern lassen und gleichzeitig dem Sanatorium um mindestens einen Schritt näher bringen würde. Flynn sah offenbar nicht ein, sich suboptimal verhalten zu haben. Man musste ihm zwar einerseits zu gute halten, dass es Taras überstürztes Handeln war, welches sie überhaupt erst in diese blöde Situation gebracht hatte, doch andererseits konnte man von einem Jedi erwarten, das er sich richtig verhielt, egal in welche Situation er geworfen wurde.

Der Coruscanti rechtfertigte seine Unbekümmertheit damit, dass Wes ohnehin alles unter Kontrolle gehabt hätte und wenn nicht, er ebenfalls hätte eingreifen können, woraufhin der Großmeister sich automatisch vorstellte, dass man ihn wohl hätte niederschießen müssen, bevor sein Schüler den Allerwertesten in Bewegung setzte. Nicht ganz überraschend brachte Flynns Rechtfertigung seines Verhaltens die Togruta ebenso sehr auf die Palme wie die ursprüngliche Situation, und infolgedessen musste der Padawan eine weitere Tirade über sich ergehen lassen.

Wes hatte allerdings keine Gelegenheit zu antworten, bevor sie den Trupp erreichten. Erfreulicherweise verloren seine Padawane bei Anblick der Sturmtruppen ausnahmsweise nicht die Nerven, weshalb sie sie ohne Schwierigkeiten passieren konnten. Immerhin sahen sie nicht wie Randalierer aus, und sie konnten noch nichts von ihnen und ihren Taten wissen. Bis irgendwer die Zeit fand, nähere Untersuchungen anzustellen, waren sie hoffentlich bereits im Orbit.

Bevor der Taanaber sich seine beiden Schüler zur Brust nehmen konnte, legte Tara ein weiteres Mal los. Sie zeigte sich minimal einsichtig um diverse Gründe vorzubringen, die ihr Verhalten rechtfertigen sollten. Bevor Wes sich jedoch richtig ärgern konnte, wurde die Nichtmenschin immer weinerlicher und drehte sich schließlich mit Tränen in den Augen von ihm weg.

»Rede nicht von Dingen, von denen du nichts weißt,«

Murmelte der Jedi düster und mehr zu sich selbst, und dachte dabei an frühere Zeiten, an Dhemya, von der er nicht wusste, wohin ihr gefährlicher Pfad sie geführt hatte, und Lia, die bereits zweimal ganz plötzlich aus seinem Leben verschwunden war. Er fragte sich, ob sie ein weiteres Mal ebenso unvermittelt wieder auftauchen oder er jemals seine Tochter sehen würde. Ob es den beiden gut ging, wusste er nicht, er konnte es nur hoffen, sich nicht verrückt machen und sich damit abfinden, dass er keinen Einfluss darauf hatte. Natürlich half es, anderweitig beschäftigt, abgelenkt zu sein, nicht dauernd daran denken zu müssen, sondern seine Arbeit für den Orden zu tun. Was wirklich half, war das Vertrauen auf die Macht, die Gewissheit, dass all dies nach ihrem Willen geschah und er sie wiedersehen würde, wenn es seine Bestimmung wäre, meistens jedenfalls. Frauen und Kinder waren genau das Thema, das er jetzt brauchte – hoffentlich ging es ihnen gut.

Gerade so eben konnte Wes seine Padawan noch am Arm festhalten, als sie strammen Schrittes davon marschierte.

»Tara…«

Sprach er sie bemüht sanft an, doch es klappte nicht besonders gut, denn ihre Worte hatten ihn schon getroffen. Bisher hatte sie noch keine Padawan so viel herausgenommen wie sie, und ihr jedihaftes Verhalten beizubringen kam ihm gerade ungefähr so realistisch vor wie ein veganes Nexu. Gamorreaner, Aqualish, Rattataki, Anzati oder Hutten begannen auf einmal wie eine passable Padawanwahl zu wirken – vielleicht auch ein Sarlacc, wenn diese nur intelligent genug wären.

»Ich verstehe dich ja, und ich habe genug von dieser Galaxis gesehen um mir vorstellen zu können, wie es ist, Mann und Kind zu verlieren, und dass es dich immer noch sehr belastet. Was ich nicht verstehe ist, warum nach den Monaten, die du auf Naboo verbracht hast, ein halber Tag hin oder her so eine große Katastrophe ist. Du dich desinteressiert und übelgelaunt durch diese Operation schiebst und dich, trotz allem, was ich versucht habe, dir beizubringen, immer in den unpassendsten Situationen gehen und dich von deinen negativen Gefühlen beherrschen lässt. Auch Wingstons Leute haben Partner und Kinder, und falls es dir entgangen sein sollte, die Leben vieler Leute hängen davon ab, ob der Widerstand diese Waffenlieferung erhält oder nicht. «

Wes hatte versucht, verständnisvoll zu sein und auch so begonnen, trotzdem fand er sich relativ bald in einer Generalabrechnung mit seiner störrischen Padawan wieder, ohne das wirklich beabsichtigt zu haben. Dafür blieb er noch vergleichsweise ruhig, und als er erkannte, wohin sein Gesprächsfaden ihn führte, dachte er, dass es wohl wirklich besser war, Tara endlich einmal deutlich die Meinung zu sagen, anstatt weiter rumzueiern wie bisher.

»Wir gehen nach Shili, sobald wir hier fertig bin, obwohl ich ehrlich nicht weiß, wie ich das bewerkstelligen soll, wenn meine beide Padawane sich überhaupt nicht mehr vertragen. Dort suchen wir nach deiner Tochter, dann sind wir quitt und wer werden sehen, ob und auf welche Weise wir weitermachen. Wenn du dich aber auch weiterhin nicht einmal bemühst, nach dem Weg der Jedi zu handeln kann es sein, dass wir nicht einmal so weit kommen. Vielleicht erkennst du auch irgendwann, dass du durch dein blindwütiges Sich-Ins-Getümmel-Stürzen mir effektiv die einzige Möglichkeit geraubt hast, etwas gegen diesen Aufruhr zu übernehmen, nämlich die subtile, verborgene, die niemand wirklich bemerkt. Die einzige Chance die du mir gelassen hättest, wäre gewesen, mich lichtschwertschwingend auf die Randalierer zu stürzen, und dann wären wir wirklich in große Schwierigkeiten geraten. «

Flynn warf ein, wie sie ein Taxi fänden und jetzt überhaupt wieder nach all der Aufmerksamkeit von Abregado-rae weg kämen.

»Wie es aussieht, sind wir gerade noch an schlimmerem vorbeigeschrammt, Flynn

Der Coruscanti konnte von Glück reden, dass ihm aufgrund Taras hysterischem Ausfall ein ärgerer Rüffel erspart blieb, denn eigentlich mussten für ihn schon höhere Maßstäbe gelten als für die rotweiß Gefärbte.

»Tara hat aber in einem Punkt recht, es war wirklich nicht richtig, einfach nur dazustehen, nichts zu tun und Sprüche zu klopfen. Das ist keine One-Man-Show, ich will keine Nummern abziehen, wie toll ich alles ganz allein schaffe, und ich nehme auch nicht für mich in Anspruch, das zu können. Nächstes Mal wäre ich dir dankbar, wenn du dich nicht nur drauf verlässt, dass ich das Kind schon schaukle, sondern du hilfst, wenn du kannst. Wir müssen es nicht extra spannend machen, und vor allem sind wir Jedi eine Gruppe, und nicht nur lauter Einzelkämpfer!«

Schließlich erreichten sie wieder eine größere Straße, und Wes war immer noch nicht wieder besonders gut gelaunt. Nach vielleicht zweihundert Metern hielt ein Zabrak-Tourist mit seinem Mietspeeder neben ihnen und fragte nach dem Weg zum Raumhafen.

»KEIN PROBLEM, ZEIG ICH IHNEN

Erwiderte Wes schnell und mit einem kleinen mentalen Stups sowie einem größeren körperlichen, als er den Touri vom Fahrersitz verdrängte. Er hatte gerade wirklich keine Nerven für Debatten oder neuerliche Taxisuchabenteuer.

»Aber…«

»NEIN, ES MACHT MIR WIRKLICH NICHTS AUS

Schnitt er ihm gleich das Wort ab, und damit gab der andere sich zufrieden. Nach einer rasanten Fahrt unter ständiger Missachtung der Verkehrsregeln aber ständiger Beachtung des Temperatursensors des Gefährts erreichten sie den Raumhafen. Der Zabrak ließ sich vom Wes noch den Weg zu einer bestimmten Landebucht erklären, bedankte sich artig und verschwand. Schnell erreichten sie die der »Prince«, Jaces Codes funktionierten wie sie sollten, und nach einem kurzen, störungsfreien und angesichts des Schiffes recht angenehmen Fluges näherten sie sich dem Mondorbit, und der Jedi versuchte eine Komverbindung zum Schiffseigner aufzubauen.

Kom-Nachricht von Wes Janson an Jace Chorios

»Hallo, wir sind bald im Mondorbit und brauchen einen Treffpunkt. Wie ist die Lage bei euch, können wir uns der Basis gefahrlos nähern? Wegen der Kratzer.«

Abregado-System - Mondorbit - Flynn, Tara, Wes
 
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Kleine Rebellin? Hatte dieser Schmierlappen sie gerade kleine Rebellin genannt? Er hatte! Noa Chanelle warf dem Vizepräsidenten der Wingston Corporationen einen Bilck aus funkelnden Augen zu. Gerade war es schwierig, zu entscheiden was schlimmer war: dass er sich über sie und den Widerstand lustig machte, sich heraus nahm ihr einen aberwitzigen Spitznamen zu verpassen und sich dabei auch noch köstlich zu amüsieren, oder dass sie einer Meinung waren, was das weitere Vorgehen und die Übergabe der Ware auf Coruscant betraf. Über letzteres war Noa sogar richtig geschockt. Im Grunde hatte sie bereits damit gerechnet, dass er sich begeistert auf Jace' Vorschlag stürzen und dem Piloten für seine geniale Idee gratulieren würde. Sie hatte sogar schon überlegt, wie sie den beiden am effektivsten den Kolben ihres Blasters über die Schädeldecken ziehen würde, um ihnen Klarheit einzuprügeln: die Waffen gehörten dem Widerstand und an diesen würden sie ohne Umwege geliefert werden! Umso überraschender war jetzt, dass sie gar keine Gewalt anwenden musste – was sie, wäre es drauf angekommen, ohnehin nicht gemacht hatte. Aber es war lustig gewesen es sich auszumalen. Wingston mit blutender Nase war definitiv ein netter Anblick gewesen. Jace musste sie sich praktischer weise nicht in dieser Aufmachung vorstellen. Ihm lief das goldene Näschen schon seit seiner Prügelei mit den Piraten.

„Überrascht... so kann man das auch nennen. Also ist es beschlossen: wir machen es so wie wir gesagt haben.“

Antwortete sie Wingston und nickte ihm steif zu, ohne das Gesicht zu verziehen. Er mochte darüber grinsen wie er wollte, aber einer Meinung mit ihm zu sein war für Noa nicht wirklich ein Grund zum Feiern....eher zum Trauern. Und genauso schade war, wenn sie ehrlich mit sich selbst war, dass Jace, seit sie den Hangar erreicht hatten, wieder zu dem kühl kalkulierenden Geschäftsmann wurde. Dieses Gesicht hatte er zwischenzeitlich auch auf dem Hinflug schon gezeigt, doch seit Noas Ausbruch im Cockpit der Prince hatte sich ihr Verhältnis gelockert und war, während den Stunden auf Abregado und der Gefangenschaft bei den Piraten, noch besser geworden. In der Zelle hatte er ihr sogar einige private Dinge von sich erzählt. Sie sah ihn an. Er war ein Player, ein Macho. Macho-Chorios. Wahrscheinlich war die Hälfte von dem, was er ihr erzählt hatte, erfunden. Schade war das. Er regte sie zwar öfter auf als sie auf Dauer verkraften konnte, doch irgendwie mochte sie ihn trotzdem.

„Coruscant. Ist. Keine. Müllhalde.“

Er hatte es schon wieder getan und das war das Problem an Macho-Chorios: er war eiskalt, dann grinste er und ehe man sich versah versuchte er einen übers Ohr zu hauen. Und dann grinste er wieder. Wer sollte daraus schlau werden?

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Zwei gegen einen – Noa und Exodus hatten sich durchgesetzt. Wirklich ein merkwürdiges Gefühl plötzlich mit der Rebellin auf einer Seite zu stehen – obwohl es streng genommen ja schon die ganze Zeit der Fall gewesen war. Chorios wirkte angefressen, aber das störte Exodus nur unwesentlich. Auch seine Forderung nach einer Aufstockung seines Lohns für die Mitreise von Tear ließ Exodus nur müde lächeln.

„Das geht natürlich in Ordnung. Ich werde Mr. Cotus Rechnung begleichen.“

Den kleinen Disput zwischen Chorios und Noa überging Exodus. Dafür war nun wirklich keine Zeit. Sie sollten und wollten endlich los und dafür mussten jetzt die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Soweit er überblickte, waren die beiden Frachter schon fast so weit. Ein letzter Check würde aber nötig sein.

„Gut, dann können wir ja schon mal einsteigen.“

erklärte Exodus noch knapp, kehrte den beiden dann den Rücken zu und sah von einem Frachter zum anderen. Die Wingston-Mitarbeiter waren schon von Aramân auf beide Transporter aufgeteilt worden, seinen Bruder erspürte er aber im – von ihm aus gesehen – rechten Raumschiff. Schnellen Schrittes durchquerte er den Hangar, trat in den Schiff ein, nickte seinen, im Aufenthaltsraum sitzenden, Mitarbeitern zu und schloss zu Aramân auf, der sich mit einem Piloten im Cockpit befand. Exodus hörte beim eintreten noch die letzten Worte seines Bruders an den Mann.

„… im Zweifelsfall kann ich ja übernehmen. Vielleicht können Sie können mir ja während des Fluges eine kleine Einweisung geben.“

Exodus blieb schweigend stehen, gab seinem Bruder aber ein kurzes Handzeichen. Der Pilot, dem der Neuankömmling nicht verborgen geblieben war, drehte sich jetzt zu den beiden um. Er wirkte müde und ausgelaugt, aber auch entschlossen.

„Keine Sorge, ich werde das schon schaffen.“

Exodus nickte ihm wohlwollend zu. Er würde sich bei Gelegenheit noch einmal genauer seinen Mitarbeitern widmen müssen. Genauer erfragen, was alles vorgefallen war, wie sie behandelt wurden und wie sie sich jetzt fühlten. Spätestens bei der Frage nach Entschädigungszahlungen würde das Thema aber ohnehin aufkommen.

„Hier ist also alles in Ordnung?“

fragte Exodus seinen älteren Bruder schließlich. Aramân nickte.

„Du kannst ruhig hinüber gehen und dort nach dem Rechten sehen. Dann fliege ich hier mit.“

„Alles klar.“

Mehr hatte er auch gar nicht wissen wollen. Alles Weitere konnte man während des Fluges per Funk oder bei ihrer Ankunft auf Coruscant besprechen. Jetzt nur erst mal weg hier.
Im Laufschritt durchquerte Exodus ein zweites Mal den Aufenthaltsraum des Transporters, gab seinen Mitarbeitern knapp Bescheid, dass sie sich auf Coruscant wiedersehen würden und verließ dann das Schiff. Einige Meter weiter stand der andere Transporter bereit. Noa und Chorios waren nicht mehr zu sehen, also waren sie wohl dort eingestiegen. Wenn Chorios noch auf die ‚Prince‘ wechseln wollte, würde also dieser Transporter das Manöver im Weltraum vollziehen müssen. Hoffentlich saß dort ein genauso entschlossener Pilot am Steuer.

Eilig betrat Exodus das Schiff, grüßte wiederum alle anwesenden Mitarbeiter und sah sich dann nach seinen beiden besonderen Freunden um. Noa und Chorios waren schon da.


„Ah. Alle an Bord wie ich sehe. Sehr gut.“

bekundete Exodus mit falschem Strahlen. Er hatte hier eine Pflicht gegenüber seinen Leuten zu erfüllen, da musste er die Anwesenheit von Noa wohl ertragen. Mal sehen, ob sich ihre Zickereien die nächsten Stunden in Grenzen halten würde. Nur Sekunden nach seinen Worten setzte sich das Schiff endlich in Bewegung. Sie hoben ab.

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Je schneller sie von der piratenverseuchten Mondbasis herunter kamen, desto besser. Noa hatte nichts dagegen, sofort aufzubrechen und als Wingston zum Aufbruch blies, sah sie ihre Gelegenheit gekommen sich zu einen angenehmen und vor allem ruhigen Rückflug zu verhelfen: es gab zwei Frachter und da Wingston bereits einen der beiden betreten hatte, war es nicht schwer für Noa sich zu entscheiden, wo sie mitfliegen würde. Je schneller es los ging und je weiter sie von Wingston entfernt war, desto besser. Doch dieser Plan sollte nur in der Theorie aufgehen, denn als der Frachter abhob und sie gemeinsam mit Jace darauf wartete, den Orbit zu erreichen, wo er auf die Prince wechseln würde, stand ihnen mit einem Mal erneut Wingston gegenüber, ganz so als hätte er sich herbei gezaubert. Noas Mund öffnete sich in Schock. Wo kam der auf einmal her? Er war doch in den anderen Frachter gegangen, das hatte sie genau gesehen! Oder fing sie jetzt schon an sich Dinge einzubilden? Diese ganzen irren Leute um sie herum brachten sie noch zum Überschnappen! Die Widerstandskämpferin presste die Zähne aufeinander und drehte sich um. Nur nicht ausrasten. Von hier aus war es nur noch der Rückflug nach Coruscant, der würde nicht ewig dauern und dann war sie Wingston ein für alle mal los. Sie atmete tief ein, presste ihre Tasche an ihren Körper und wiegte ihren Kopf ein Stück zur Seite, um Jace' Silhouette neben sich aus zu machen. Nicht nur Wingston, auch ihn würde sie nicht wieder sehen. Cloé hatte nicht unrecht gehabt. Jace war schnuckelig. Aber das hatte gar nichts zu sagen. Schnuckelig zu sein half nicht viel, wenn man sich wie ein Idiot benahm.

Der Frachter setzte sich in Bewegung und Noa drückte ihnen allen die Daumen, dass die Piraten nicht doch noch eine letzte Überraschung auf Lager hatten und sie mitten im Flug abschossen. Das konnte alles noch gut passieren. Am besten sie gaben jetzt Vollgas, sahen zu dass sie fort kamen, Jace wechselte das Schiff... und Noa arrangierte sich einmal mehr mit Exodus Wingstons Gesellschaft, bis sie Coruscant erreicht hatten. Wenn sie Glück hatte, würde er sich bei seinen Mitarbeitern aufhalten. Deren Freiheit war ihm doch angeblich so wichtig gewesen, dann konnte er auch jetzt schön viel Zeit mit ihnen verbringen.


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Der kleine Aufschlag machte Wingston natürlich gar nichts aus, mehr als müdes Lächeln über diese mickrige Summe war nicht drin. Natürlich nicht. Dies war wieder so ein Moment wo er sich nur selbst verfluchen konnte, er entwickelte erst langsam eine Vorstellung der Preise die ein Schmuggler so an den Tag legte und die 'angemessenen' Preise welche die Black Sun gerne mal vorschlug, hatte er bisher immer um Längen unterboten. Das musste sich wohl demnächst mal ändern. Für seine Existenz genügte es zwar, aber es war wohl auch mal angebracht in die Zukunft zu planen - zumindest finanziell. Klar, er konnte nicht unbedingt davon ausgehen in drei Monaten noch am Leben zu sein, aber was machte das schon? Sollte er in vierzig Jahren noch leben, dann würde er froh über die getroffenen Entscheidungen sein. Sehr froh.

Der Unternehmer verschwand in Richtung des rechten Frachters, damit war klar in welches Noa gehen würde und Jace folgte ihr.


"Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber von den Mittleren Ebenen abwärts ist Coruscant garantiert eine Müllhalde.", grinste er und ließ ihr den Vortritt an der Rampe.

Es machte noch immer Spaß sie hochzufahren und vor allem funktionierte es jedes Mal aufs Neue, immer wieder. Doch bevor er weitermachen konnte, meldete sich sein Kom. Er zog es aus der Hosentasche, während er Noa in eine Ecke des Hauptraums folgte. Die Nachricht stamme von Wes. Er lachte leise, ja die Kratzer. Hoffentlich hatte es beim Start keine gegeben und vor dem Andockmanöver graute es ihm sowieso.



Kom-Nachricht von Jace Chorios an Wes Janson

"Sehr gut. Ja, ihr könnt euch gefahrlos nähern - denke ich. Die Schiffe die in wenigen Augenblicken vom Mond aufsteigen sind hoffentlich wir, dann treffen wir uns irgendwo zu nem kleinen Rendezvous. Ich lasse euch gleich Koordinaten übertragen. Vorsicht beim Andocken."​

"So, die Jedi sind gleich da. Wir treffen uns irgendwo im Orbit. Ich bin mal kurz im Cockpit. Gleich wieder da.", teilte er Noa mit, zwinkerte ihr kurz zu und verschwand in einem der Gänge.

Der Frachter war glücklicherweise nicht sehr groß und der Weg zum Cockpit ebenfalls kurz. Zwei Piloten waren anwesend und der Co-Pilot blickte Jace überrascht an, dummerweise verstärkte dies nur den müden und erschöpften Eindruck des Mannes. Na traumhaft. Gut, das die Navcomputer die Hypersprünge quasi alleine berechnen konnten, nur das Andockmanöver machte Jace nun noch mehr Kopfschmerzen - und eine mögliche Verfolgung durch die Piraten eh.


"Wir haben noch ein kleines Rendezvous mit meinem Schiff, Leute.", teilte er den Piloten mit und bedachte kurz die Sensoren mit einem Blick. "Übertragen Sie bitte diese Koordinaten an die 'Prince', dort Wechsel ich dann eben über. Sollten Sie sich nicht in der Lage für ein solches Manöver fühlen, sagen sie bloß bescheid."

Natürlich fühlte er sich dazu in der Lage, wie es jeder Pilot der etwas auf sich hielt behaupten würde. Er selbst hätte auch den Teufel getan bei einem solchen Manöver aufzustehen und jemanden völlig fremden an die Kontrollen zu lassen. Er wandte sich wieder ab und verließ das Cockpit wieder. Am liebsten hätte er den Zustand der Zwei gar nicht erst gesehen. Verdammt.

"Na, das kann ja was werden.", murmelte er als er die Rebellin wieder erreichte. "Unsere beiden Piloten sehen aus als hätten sie seit ungefähr drei Tagen keine Auge mehr zu gemacht. Naja...wird schon schief gehen."

Noa sah aus als würde sie jeden Moment explodieren, sie schien bereits wieder an sich zu halten. Das würde auch für die Wingston-Mitarbeiter garantiert eine...interessante Reise werden. Als dann aber die Stimme Wingstons ertönte, war klar weshalb sie schon wieder dermaßen in Fahrt war. Offenbar hielt er es für nötig die Journalistin im Auge zu behalten oder aber er hatte sich einfach mit seinem Begleiter entschieden jeweils an Bord eines Schiffe mitzufliegen - denn ihn konnte Jace nicht ausmachen.

Die Frachter hoben ab und aus einem Fenster konnte Jace den Weltraum sehen, der Pilot drehte das Schiff etwas und er erhielt nun einen Blick darauf wie die Begleitjäger sich umwandten und das Feuer auf den Hangar eröffneten. Nett. Da hatte also doch jemand mitgedacht - also ein Problem weniger. Blieb nur noch das Andockmanöver und der Weg bis dahin war nicht mehr lang. Letzte Chance für ihn. Er wandte sich wieder Noa zu.


"So. Meine Wenigkeit wird sich dann gleich verabschieden, ich bin aber immer hinter euch und wir sehen uns dann auf Coruscant, denke ich mal.", sagte er mit seinem schiefen Lächeln. "Es sei denn, du kommst doch noch mit rüber.", schlug er unschuldig vor und ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen. "Ich mein ja nur, du siehst aus als würdest du dich jeden Augenblick auf Wingston stürzen, bist müde und was willst du so hier bitte ausrichten, sollte etwas nicht nach 'Plan' laufen?", fragte er und blickte sie etwas ernster und mit einem leicht besorgten Gesichtsausdruck an - nicht das er wirklich besorgt war, aber wenn es funktionierte.

"Deine Entscheidung. Die Jedi und ich werden auf jeden Fall immer hinter euch sein und auch bei der Wingston Corporation landen, viel kann nicht schief gehen. Aber tu was du tun willst."

In diesem Moment ertönte die Durchsage des Piloten, das man sich für das Andockmanöver bereit mache. Oh, oh. Das arme Schiff! Hoffentlich brachten Wes und Flynn wenigstens was vernünftiges zustande...hoffentlich!

"Letze Chance."

- [Abregado-System - Wingston-Frachter - Hauptraum] - mit Noa, Exodus und Wingston-Mitarbeiter
 
- Orbit um Abregado-rae – Frachter - Mit Exodus + Jace -

So recht wusste Noa nicht, was Jace eigentlich erreichen wollte. Erst versuchte er einen Plan an den Mann zu bringen, der für den Widerstand gewisse Risiken barg und die Ablieferung der Waffen an die Defender nicht garantierte. Dann erinnerte er sie daran, dass er noch einen weiteren Teil der Bezahlung erwartete, hielt ihr einmal mehr vor, dass Coruscant ein Drecksloch war, obwohl er genau wusste, wie sie darauf reagierte und zum guten Schluss versuchte er sie doch wieder zu überreden, mit auf die Prince zurück zu kommen. Warum das Ganze? Wer sollte diesem Hin und Her noch folgen? Müde rieb sich Noa über die Augen. Er hatte Recht, sie war wirklich müde. Hätte sie gekonnt, sie hätte sich sofort in irgendeine Ecke verkrochen, einfach die Augen zu gemacht und sich einfach um nichts mehr gekümmert. Doch von diesem Moment war sie noch eine Weile entfernt. Bevor sie in den Hyperraum eintraten, musste sie noch einen Kurzbericht an die Defender schreiben und über die baldige Ankunft auf Coruscant informieren. Was bezweckte also Jace? Wollte er ihr durch den Übertritt auf die Prince wichtige Zeit stehlen, die sie für das Schreiben der Nachricht benötigte? Unsinn. Davon hatte er doch nichts. Aber Noa konnte nicht mehr anders als misstrauisch zu sein. Seit Wingston sie durch sein Auftauchen auf der Mondbasis vor einer Exekution durch die Piraten gerettet hatte, hatte sich die Gesamtsituation entspannt, aber Jace war wieder zu dem Einzelkämpfer geworden, der er warscheinlich von Haus aus war. Noa sah zu Wingston herüber. Sie traute ihm nicht, aber Jace inzwischen auch nicht mehr, daher wählte sie nicht zwischen schwarz und weiß, sondern zwischen schwarz und schwarz. Eine tolle Ausgangslage.

„Danke für das Angebot.“

Sagte sie höflich zu Jace und warf einen flüchtigen Blick in Richtung Wingston, der direkt neben ihnen stand und ihren Wortwechsel problemlos verfolgen konnte. Noa schluckte ihren Stolz herunter, reckte leicht überlegen ihr Kinn und sah Jace wieder geradeheraus an.

„Aber es geht nicht darum, dass ich Bedenken hätte, etwas könnte nicht nach Plan verlaufen.“

Stellte sie, mit etwas lauterer Stimme als notwendig, klar.

„In dieser Hinsicht vertraue ich Mr. Wingston vollkommen.“

Noa Chanelle Cortina war nicht die Talentierteste, wenn es darum ging eine Behauptung überzeugend rüber zu bringen, hinter der sie in Wahrheit nicht stand. Trotzdem gab sie sich alle Mühe, möglichst authentisch zu wirken, schaute zu Exodus Wingston hinüber und überwand sich zu einem gefrorenen Lächeln. Sie kam sich reichlich bescheuert vor.

„Ich kann hier bereits eine Inventur vornehmen.“

Erklärte sie.

„Der Waren. Eine Inventur der Waren.“

Die Arme vor der Brust verschränkend zuckte sie mit den Schultern, so als wäre es das Selbstverständlichste der Galaxis, dass sie gemeinsam mit Exodus Wingston auf einem Schiff reisen und während der Zeit im Hyperraum Kisten mit Waffen und Sprengstoff zählen würde. Aber so war es schließlich, nicht wahr? Und genau deswegen sagte sie dies auch Jace. Deswegen und vielleicht auch ein bisschen, weil sie nicht wollte, dass er merkte, dass sie doch ein wenig enttäuscht über sein Verhalten war. Wenn er den Coolen spielte, konnte sie das auch.

„Also, wir sehen uns dann auf Coruscant. Guten Flug.“

Sie war überhaupt nicht der Typ Frau, der Männern hinterher trauerte, nur weil mal einer zehn Minuten lang nett zu ihr gewesen war! Absolut überhaupt nicht. Und mal ehrlich, wie übel konnte Wingston schon sein? Wahrscheinlich hatte sie die ganze Zeit bloß maßlos übertrieben. Es würde bestimmt lustig werden, mit ihm zusammen an Bord! Noa hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick legte sich wieder auf den Vizepräsidenten der Wingston Corporation. Oh Gott, sie würde eingehen wie eine Blume. Der Mann war eine Strafe.

- Orbit um Abregado-rae – Frachter - Mit Exodus + Jace -
 
[ Orbit um Abregado-rae – Frachter | Jace, Noa, Exodus und Wingston-Mitarbeiter ]

Noa war offensichtlich gar nicht begeistert Exodus zu sehen. Chorios bemerkte das recht schnell an ihrer Körpersprache und Exodus nahm über die Macht die starken Impulse ihrer Aura wahr. Sie hasste ihn und er wunderte sich eigentlich nicht mal darüber. Trotzdem: Ex-Sith hin oder her – sie konnte das Ganze auch ruhig etwas sportlicher sehen.
Chorios bot Noa an, sie mit auf sein Schiff, die Prince, zu nehmen, damit sie ihm, Exodus, nicht gleich an die Gurgel ging. Aber Noa schien in dieser Hinsicht keine Bedenken zu haben, genauso wenig wie Exodus selbst. Natürlich würde er ihr nichts tun, selbst wenn sie ihn angreifen würde – aber das wusste sie ja nicht. Und deshalb war keine „Gefahr“ von ihr zu erwarten, sie war schließlich nicht lebensmüde.
Die Rebellin lehnte das Angebot also ab und Exodus war unwillentlich beeindruckt von ihrer Willenskraft. Sie wollte ihn offensichtlich kontrollieren, damit er nicht einfach mit der Ware verschwand. Ihre Mission, Waffen für den Widerstand zu beschaffen, war für sie das Wichtigste, noch wichtiger als ihr eigenes Befinden. Dafür war sie sogar bereit mit dem Feind zu reisen. Fast tat es ihm ein bisschen leid, dass er trotzdem nicht darauf verzichten würde, sie weiter zu necken. Denn wenn sie ihm schon eine solche Vorlage bot, musste er sich einfach einschalten. Sie hatte eben betont, wie viel Vertrauen sie „Mr. Wingston“ schenkte. Unverhohlen grinste er von Noa zu Chorios und wieder zurück.


„Ich hätte ja nicht gedacht, dass wir noch einmal die besten Freunde werden. Aber nach meiner Rettungsaktion – eigentlich kein Wunder, dass Sie plötzlich meine Nähe suchen.“

Exodus musterte sie aufmerksam, ohne allerdings sein Grinsen abzuschalten. Ohne weiter darüber nachzudenken beschloss er, es noch ein bisschen weiterzutreiben. Mit bedächtigen Schritten – immerhin wollte er sich nicht gleich einen Schlag in die Magengrube einfangen – näherte er sich der jungen Rebellin, stellte sich neben sie und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter. Hatte sie bei seiner Berührung gezuckt? Er lächelte sie weiter an.

„Wie wäre es, wenn ich Sie – nachdem sie die Waffen meines Kunden ausgeräumt und zum Widerstand gegen das Imperium geschafft haben – zum Essen ausführe? Nur wir zwei in einem Nobelrestaurant. Die Gelegenheit sich richtig kennenzulernen hat sich auf diesem kleinen Ausflug dann doch irgendwie nicht ergeben.“

Ja, es war gemein und er ein Arsch. Sie würde mit sich ringen, sie würde ihn weiter hassen und verfluchen. Aber diese Reise war auch für ihn anstrengend gewesen und er fand es durchaus fair sich jetzt auf Noas Kosten zu erheitern. Schließlich waren sie und der Pilot für zusätzliche und eigentlich unnötige Anstrengungen verantwortlich gewesen. Er hätte sich natürlich auch Chorios vornehmen können – aber das machte einfach nicht so viel Spaß.

[ Orbit um Abregado-rae – Frachter | Jace, Noa, Exodus und Wingston-Mitarbeiter ]
 
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