Weltraum (Imperium)

Lianna // Raumhafen // Hangar // an Bord der Fighter // Lexa

Ein gänzlich einfacher fast unbedeutender Akte, welcher leider durchgeführt werden musste. Es wäre durchaus praktisch gewesen, wenn ihre Technologie es erlaubt hätte von einem Ort zum anderen zu gelangen und dies in bloß wenigen Sekunden. Sie besaßen zwar den Hyperraum, welcher Reisen verkürzte, dennoch dauerte dies in einigen Fällen noch zu lange. Es war nicht so, dass sie ungeduldig war im Gegenteil, die Stille, die Abgeschiedenheit des Raums war ein gewisser Balsam für die Seele. Momente der Freiheit in denen die Gedanken der Killerin frei fließen konnten, gänzlich ungerührt und in denen sie eintauchen konnte in die Schatten einer Welt, die nach ihr riefen. Sie waren verlockend, flüsterten in süßlichen reizvollen Stimmen und dennoch verstand sie diese Stimmen nicht. Was sie ihr zu sagen hatten hörte sich merkwürdig an und sie wusste, dass jene Dunkelheit tief aus ihrem inneren sprach. Sie heraufzubeschwören gelang ihr nur nicht. Es gab Momente in denen sie fast davor stand, wenn sie ihrem Zorn nachgab, dennoch verschwanden sie wieder, bahnten sich den Weg nicht vollends an die Oberfläche, schafften es nicht den Wall zu durchbrechen und ließen sie unerfüllt zurück. Was sollte jene Erfüllung sein!? Wie lange würde durch die Galaxis streifen müssen um sie zu erhalten!? Sie wusste es nicht, konnte es nicht sagen und dennoch war es so als ob etwas in ihr flüsterte, dass jener Moment kommen, dass erreicht werden würde und dies zu einem Zeitpunkt, denn sie nicht erwarten würde. Ja sie würde warten, sie würde warten!

Die Maschinen der Fighter warn überprüft und gecheckt, die Starterlaubnis hatte sie erhalten und ihr Schiff glitt langsam und geschmeidig nach oben, bahnte sich seinen Weg in die Höhe, dem Himmel entgegen. Dort oben herrsche die Ruhe, die Dunkelheit, der sie sich überantworten konnte für eine kleine Weile. Stetig stieg Lexas Schiff in die Höhe, ließ die höchsten Gebäude hinter sich und trat letztlich in den Orbit von Lianna ein. Diesen gottverdammten Planeten würde sie so schnell nicht wieder betreten, es vielleicht sogar nie wieder müssen. Er lag hinter ihr. Lex lehnte sich in ihrem Sessel zurück und dachte einen kurzen Moment darüber nach, mit welchen Koordinaten sie den Computer füttern sollte. Was sollte ihr Ziel sein!? Da sie noch nicht wusste wo ihr Opfer war, würde sie ihrem Instinkt folgen müssen, einem Instinkt, der sehr ausgeprägt war. Die junge Frau wandte sich den Tasten des Computers zu und gab die Koordinaten von Bastion ein, der Zentralwelt. Von dort hatte sie alle Möglichkeiten. Bastion war ein Planet des Imperiums, einer dessen Macht nicht zu unterschätzen war. Nachdem der Kurs für den Hyperraumflug berechnet war, der Autopilot die Kontrollen übernahm konnte Lexa ihren Sitz verlassen um in die hinteren Räumlichkeiten zu gelangen. Räumlichkeiten, die auch ihr privates Quartier enthielten. Vielleicht sollte sie sich doch ein wenig zum schlafen hinlegen oder aber einige Übungen tätigen um ihren Körper zu trainieren, so wie sie es stets tat.

Geschmeidig erhob sie sich aus ihrem Sitz, verließ das Cockpit und durchstreifte die Gänge zum Rückwertigen Teil ihres Schiffes. Dann betrat sie ihr Quartier, öffnet die Lederjacke, streife jene ab und Legte sie über einen Stuhl. Der Ärmelblaster folgte ebenfalls, sowie die Seigabeln, welche durch deine Haltvorrichtung an ihrem Rücken befestigt waren. Lexa schritt weiter, griff in einem Regal nach einem Haarband und schnürte ihr langes Haar zu einem Zopf zusammen. Sie trug noch ihr schwarzes Top, mit dem Ausschnitt. Ihre Haut besaß einen dunkleren Ton all der einiger Menschen. Die Muskeln an ihren Armen konnte man sehen, sie waren gerade perfekt, so dass sie erotisch wirkten aber auch nicht zu überdimensional, damit sie nicht überaus männlich wirkten. Ein hartes Training, welches sie seit Jahren durchführte, hatte ihren schlanken Körper gestählt, ihn trainiert und robust gemacht. Ihr Vater hätte es auch nicht geduldet, wenn sie sich gehen gelassen hätte und Lexa hatte somit von klein auf gelernt, dass es nichts gab, was Schwäche zulassen durfte. Ja ihr Vater war ein harter Lehrer gewesen, gnadenlos im Training, gnadenlos in der Erziehung und dennoch achtete sie ihn sehr. Es war nicht leicht gewesen, sie hatte viele Tränen vergossen als sie noch ein Kind gewesen war, doch Disziplin war das A und O gewesen. Ihr Vater hatte keine Tränen geduldet für ihn stand fest, das Gefühle etwas waren, was man sich nicht leisen konnte in einem Universum wie jenem, in dem sie lebten. Er hatte dafür gesorgt, dass ihre Gefühle auf ein Minimum geschrumpft waren und dafür konnte sie ihm dankbar sein, denn ihren Job hatten Gefühle nichts zu suchen. Für einen Killer wäre dies eine Schwäche, so jedenfalls hatte ihr Vater dies immer gesehen und er hatte Recht behalten. Seine Erziehung, sein Drill hatte nur dies aus ihr machen können außer sie wäre schwach gewesen, zu sehr verweichlicht, doch dies war sie nicht. In ihr wohnte der harte Geist ihres Vaters und der ihrer Mutter. Ihr Vater hätte es nicht geduldet wenn aus seiner Tochter ein kleines naives dummes Mädchen geworden wäre. Er konnte stolz auf sie sein und er war es auch, denn sie gehörte mittlerweile mit zu den Besten. Trotz allem würde sie daran arbeiten noch besser zu werden, denn man lernte stets und man konnte stets besser werden. Nicht würde sie aufhalten bei ihrem Weg, der nur eines zum Ziel hatte, an oberster Spitze zu stehen. Doch dieser Weg war noch lang, dies wusste sie.

Lex wandte sich der zweiten Tür zu, welche in den Schlafraum führten, trat hindurch und blickte einen Moment zum Bett, welches einen gewissen Reiz darbot, allerdings entschied sie sich vorerst dagegen. Statt dessen zog sie eine Dusche vor und danach würde sie sich hinsetzen und einer gewissen Meditation nachkommen, welche ihre Befreite. Die Killerin entledigte sich dem Top, sowie ihrer Hosen und der Unterwäsche, den restlichen Waffen und der Stiefel, dann durchtrat sie nackt den Raum um die kleine Nasszelle zu erreichen, in der sich eine Dusche befand. Ein Luxus, denn sie nie aufgeben würde. Als sie darunter stand und die Taste betätigte damit das Wasser warm über ihren Körper floss schloss sie die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ihre Hände legte sie an die Wand und genoss dann das warme Wasser, welches ihren Körper streichelte, ihn liebkoste wie ein Liebhaber. Einen langen Moment stand sie so unter der Dusche, dachte an nichts, sonder lauschte nur den Tropfen des Wassers. Dann zog sie das Band aus ihren Haaren, schüttelte das Gold und hob die Hände um durch ihr Haar zu fahren. Erst als dieses gänzlich nass war griff sie nach der Seife, schäumte sich und ihr Haar ein und wusch es dann aus. Sie hätte noch eine Weile unter der Dusche stehen können, aber dies wäre eine Verschwendung gewesen. Also schaltete sie das warme Nass ab, griff nach einem Handtuch, wickelte ihren trainierten Körper darin ein und stieg aus der Dusche. Mit der rechten Hand griff sie nach einem kleineren Exemplar und schlang dieses um ihr Haar. So verließ sie die Nasszelle und trat erneut in den Schlafraum. Dort rieb sie ihr Haar so trocken es ging, hängte das Handtuch über den Stuhl und setzte sich an einen kleinen Tisch auf dem eine Bürste lag. Es dauerte einen Moment ehe sie ihr langes Haar, welches über ihren Rücken reichte durchgebürstet hatte, dann legte sie den Gegenstand zurück, erhob sich von neuem und öffnete den Kleiderschrank um sich neue Wäsche zu besorgen. Auch diesmal entschied sie sich für schwarz. Ein Top, eine Hose. Dies genügte.

Als nächstes steuerte sie den Raum davor wieder an in dem ihr Tisch stand mit einigen Gerätschaften wie einem Computer, ihrem Waffenschrank, einer Couch und einigen anderen Gegenständen. Lex zog sich ein Kissen auf den Boden, setzte sich darauf in den Schneidersitz und schloss die Augen. Da der Flug einige Stunden andauern würde hatte sie Zeit und jene würde sie nutzen. Tief durchatmend schloss sie die Augen, konzentrierte sich auf ihre Atmung und ließ die Gedanken fließen. Ihr Körper wurde ruhig und wenige Augenblicke später tauchte sie hinab in ihre bekannte Welt. Sie fühlte die Dunkelheit die nach ihr griff und ließ jene nach ihr greifen. Hier in dieser Abgeschiedenheit, in dieser Stille wurde das Wispern der Stimmen lauter und dennoch wurden sie nicht gänzlich klar. Lexa konzentrierte sich auf sie, versuchte sie zu verstehen und dennoch blieb es bei einem Wispern. Sie ärgerte sich darüber nicht, denn dies brachte ihr nichts ein. Lex ließ ihre Gedanken gehen, konzentrierte sich auf die Dunkelheit und das Wispern, ihre Augen waren geschlossen, ihr Körper entspannt. Sie lauschte und umso länger sie lauschte umso mehr verlor sie sich darin, bis ihre Atmung völlig flach ging, ihr Herz sich verlangsamte und ihr puls kaum noch messbar war. Sie hatte ihren Körper auf gewisse Weise verlassen und war dennoch noch in ihm. Dieses Stadium ihrer Meditation erreichte sie stets, wenn sie in die Dunkelheit eintrat und jene Momente waren es, die ihr die Ruhe brachten.

Um sie herum war es totenstill, abgesehen von den Geräuschen ihres Schiffe, welches durch den Hyperraum flog. Die Bedeutung dieser Realität war bedeutungslos im Angesicht dessen wo sie sich befand. Sie Sterne jagten an ihr vorbei und ebenso Systeme und Planeten. Auch sie waren bedeutungslos. Nichts davon zählte, denn die Dunkelheit war es, die sie umgab, sie einhüllte wie ein Leichentuch. Sie war es, die jede einzelne Faser, jeden einzelnen Nerv aktivierte, empfänglich machte für alles und dennoch unempfindlich. Sie würde dieses Stadium nicht gänzlich erklären können und wenn sie es doch tat, würde es niemand verstehen. Wie sollte man auch begreiflich machen, dass die Dunkelheit lockte, dass sie ihr nahe sein wollte, sie verstehen, verstehen was sie von ihr wollte. Wer würde dies schon für normal halten!? Doch was war normal und was unnormal!? Wie also urteilen über sie, wenn so viele nicht normal waren und jene die normal zu sein glaubten es dennoch nicht waren. Andere die glauben unnormal zu sein normal waren, wie also sollte man über sie urteilen!
Doch all diese Gedanken, all diese Tatsachen waren nichts weiter als Kehricht in Anbetracht dessen, was die Dunkelheit einem geben, einem schenken konnte.

Die Zeit floss dahin, gänzlich ungerührt von alle dem, so wie immer. Für die Zeit spielte nichts eine Rolle, sie floss stets ihren gewohnte Strom, nur die Lebewesen waren es, die er Ansicht waren, dass sie sich beschleunigte. Gleichmäßig glitt die Fighter durch das All ihrem Ziel entgegen, während seine Besitzerin noch immer versunken war in ihrer Meditation. Doch jene wurde nach einigen Stunden gestört, als ihr Komlink ein piepsen von sich gab. Lexa öffnete die Augen, ein wenig ungehalten über diese Störung und erhob sich. Sie zog den kleinen Quälgeist aus der Jacke und lass die Nachricht. Eine ihrer Augenbrauen zuckten in die Höhe und auf ihren Lippen entstand ein Grinsen. Perfekt! Absolut perfekt, denn es handelte sich hierbei um einen weiteren Auftrag, einen, der sie nach Bastion führen sollte, wo sie schon hin unterwegs war. Ihr sechster Sinn hatte sie also nicht in die Irre geführt. Die Profikillerin setzte sich auf die Couch und Studiert die Nachricht eingehend. Diesmal hatte ihr Auftraggeber weit mehr Informationen und selbst der Anhang funktionierte. Sie sollte einen gewissen Dex Sherigon erledigen. Ein Reicher Geschäftsmann, der eine Firma vererbt bekommen hatte, welche durch seinen Einsatz Milliarden machte. Er handelte mit Waffen hauptsächlich aber auch mit anderen Gütern. Dem Bild nach zu urteilen war er vierzig. Sein Haar trug er sehr kurz geschnitten. Leicht graue Strähne gaben ihm einen attraktiven Reiz und auch so sah er attraktiv aus. Er passte perfekt in ihr Beuteschema. Die Augen waren auf dem Bild von einem Grün, die Lippen wohlgeformt. Sein Lebenslauf durchaus interessant. Dreimal Verheiratet und wieder geschieden. Kinder keine. Alle Frauen waren jünger gewesen als er. Affären besaß er einige. Seine Laufbahn war da schon eher ein kleines Geheimnis. Lexas Auftrag bestand darin ihn ausfindig zu machen, sich ihm zu nähern, sein Vertrauen zu erhalten und alle nötigen Informationen zu erhalten, sowie Codes und was sonst noch dazu gehörte. Erst wenn sie an all jene Informationen gekommen war, erst dann hatte sie den Auftrag ihn zu töten. Gut, dies war nicht schwierig, nicht bei seiner Vorliebe für Frauen.

Lex schaltete das Gerät ab und legte es zur Seite. Sie konnte zufrieden sein, denn auch hier würde sie eine ganze Stange Geld erhalten. Ein Auftrag nach ihrem Geschmack, ganz nach ihrem Geschmack!


Hyperraum nach Bastion // an Bord der Fighter // Quartier // Lexa
 
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[Mustafa – Orbit - Im Transporter – Irraréf, Tyranis]

Es dauerte nicht lange und ihr Irraréf sprach mit ihr. Sie wurde zornig, weil er es immer noch nicht begriffen hatte, wie er mit ihr zu reden hatte. Sie verdrehte die Augen und ließ ihm das erste mal noch durch gehen, doch es besserte sich nicht. Es hörte sich an als würde er durchdrehen. Als dann noch ein Funkspruch kam, dass sie keine Genehmigung hatten, den Planeten zu verlassen schickte es Tyranis. Sie schleuderte Irraréf gegen die Wand und sprach mit dem Commodore.

Seien sie Gegrüßt. Mein Name ist Darth Tyranis. Sith-Apprentice. Ich bin auf dem dringendem Weg nach Bastion um bericht zu erstatten, was hier vorgefallen ist. Wenn sie mich nicht passieren lassen ist das Verrat am Imperator persönlich und die Strafe können sie sich ja selbst ausdenken.

Es war immer wieder erstaunlich wie ihre Position bei den Sith ihr passieren durch Gesperrte Bezirke half. Sofort bekam sie eine Bestätigung, dass sie abreisen durften. Sie stellte noch alles für den Sprung in den Hyperraum ein. Es ging nach Bastion. Es dauerte ein wenig, bis sich der Transporter in die Richtung ausgerichtet hatte und die Gefahr berechnet hatte und schließlich in den Hyperraum übersprang. Sie stand auf und ging zu ihrem Schüler. Er war wieder aufgestanden, doch schon flog er in das hinteren Abteil. Sie ging langsam auf ihn weiter zu und sprach zu ihm.

Dein Mangeln an Respekt ist beschämend. Hat man dir keine Manieren beigebracht. Du sprichst mich einfach so an, ohne Demut und ohne Respekt. Das wird sich ab jetzt ändern…

Er flog nach rechts auf den kleinen Tisch der im Raum stand. Eigentlich benutzte man ihn um seine Zeit zu vertreiben mit einem Spiel das sehr traditionell war, doch im Moment diente der Tisch nur als liege für den jungen Sith-Adepten.

…Wenn du mich ansprichst dann mit „Meine Meisterin“. Wenn wir uns sehen dann kommt sofort von dir eine tiefe Verbeugung. Wir müssen dir wohl erstmal ein wenig Respekt beibringen, aber das wirst du bei den Sith schon lernen.

Als Irraréf sich erneut aufgerappelt hatte, flog er durch die nächste Tür. Er war nun in dem etwas größerem Raum, der von Tyranis als Trainingsraum genutzt wird. Sie schaute sich um. Sie wusste noch als sie damals mit ihrem Ex-Schüler hier trainierte und schon lag ein neuer in diesem Raum. Sie schüttelte den Kopf und ging an Irraéf vorbei.

Du bist noch viel zu schwach mein junger Schüler. Doch du musst bereit sein, sonst würde es ab hier deinen Tod heißen.

Sie ging an die Kiste, wo sie all ihre Wichtigen Sachen drinnen hatte und holte das Trainingslichtschwert heraus, das sie gebaut hatte, als sie noch in der Ausbildung war. Kurz dachte sie nach, ob sie mit dem Lichtschwerkampf anfangen sollte, oder doch eher mit den Machtkräften, doch sie fand es persönlich leichter mit dem Lichtschwert an zu fangen. Mit Hilfe der Levitation flog das Lichtschwert zu Irraréf. Sie trat einige schritte nach vorne und holte wieder mit Hilfe der Macht noch die Drohne und aktivierte sie.

Die wichtigste Waffe eines jeden Sith oder Jedi. Das Lichtschwert. Mit dieser Waffe werden die meisten Kämpfe gegen einen Jedi bestritten. Der Bessere lebt weiter und der schlechtere stirbt. Dennoch gibt es manche Jedi die sich auf die Machtkräfte eher spezialiesiert haben. Doch dasLichtschwert ist immer ein Teil von dir, da du später auch eines bauen wirst und es an dich anpassen wirst. Sie ist eine sehr elegante Waffe und eine sehr tödliche dazu.

Sie holte ihre beiden Lichtschwerter heraus und aktivierte sie. Der Raum wurde neben das Licht vom Feuer, das an den Wänden flackerte, auch noch von ihren violetten Klingen erhellt. Die Sith ließ ihre Schwerter ein wenig in ihren Händen tanzen und sprach weiter.

Der Strahl eines Lichtschwerts kann so ziemlich jeden Werkstoff in der Galaxie durchtrennen oder durchbrennen. Natürlich gibt es auch ausnahmen, doch nicht so viele.

Sie steckte ihre Lichtschwerter wieder ein und schaute zu ihrem Schüler. Er würde es schon verstanden haben und sonderlich viel kaputt machen konnte er auch nicht, da es ein Trainingslichtschwert ist. Sie stellte noch schnell die Drohne auf die leichteste Stufe und sprach weiter.

Diese Drohne hier dient zum Schulen des Blasterabwehr. Ein Lichtschwert kann die Schüsse eines Blasters umlenken oder sogar wenn man viel Übung hat zu dem lenken von dem der Schuss kam. Wenn du dein Lichtschwert nun aktivierst, aktiviert sich diese Drohne hier auch und beginnt auf dich zu schießen noch langsam aber für den Anfang schon schwer genug. Versuch mit Hilfe der Macht vorher zu sehen wo die Schüsse hin gehen und wehr sie mit deinem Lichtschwert ab.

Tyranis ging ein wenig aus dem Weg und wartete bis der junge Schüler sein Lichtschwert aktivierte, was er auch schließlich tat. Die Drohne wartete ein wenig um Irraréf zu verunsichern. Doch dann schoss sie und traf ihn. Man bemerkte, wie er ein wenig zusammen zuckte. Ja es war ein ekelhaftes Gefühl wenn ein Geschoss einen traf, doch er würde es überleben genauso wie sie es auch überlebt hatte. Sie schaute dem Specktagel noch etwas zu, doch sein Schüler bekam es einfach nicht hin und deaktivierte sein Lichtschwert wieder. Sofort flog ihn schon wieder ein Machtstoß zu ihm und er fiel zu Boden.

Habe ich dir gesagt, dass du aufhören sollst? Konzentrier dich und nutze die Macht. Du weißt wie man sie nutzt also los. Versuch es noch mal. Wenn du es nicht schaffst, wirst du sterben.

Er hatte es wohl verstanden, was sie sprach, da er sofort wieder auf den Beinen war und sein Lichtschwert wieder aktivierte. Er wurde noch ein paar Mal getroffen, doch er kam immer näher an das Geschoss ran. Seine Reflexe mussten einfach nur noch ein wenig perfektioniert werden und die Macht war eine große Hilfe dabei. Er wusste jedenfalls noch nicht das er sie gar nicht einsetzten konnte, doch das musste er ja nicht wissen. Er würde denken, dass er mit Hilfe der Macht es geschafft hatte, doch da irrte er sich. Doch plötzlich hatte er es Geschafft. Er traf ein Geschoss. Sie war zufrieden ließ ihn aber dennoch weiter machen, bis er ein paar mehr Geschosse zurück lenkte. Es verging eine weile, bis sie ihm sagte, dass er sein Lichtschwert deaktivieren kann. Sie drehte sich um und holte einen Helm, dessen Visier verdunkelt war und man nichts hindurch sehen konnte.

Jetzt kommt das Richtige Training um deine Sinne zur Macht zu verschärfen. Zieh diesen Helm an. Durch diesen wirst du nichts von deiner Umgebung sehen, doch versuche mit Hilfe der Macht die Drohne zu sehen und zu erkennen wohin sie schießt. Du kannst wenn du es Richtig machst mit der Macht den Raum so zu sagen abtasten und siehst den Raum obwohl du ihn eigentlich nicht sehen könntest. damit du das Geschoss wie eben gerade zurück lenken kannst und du weißt, versagen dulde ich nicht.

Sie ging wieder zurück in ihre Position und schaute zu, wie ihr Schüler versagte. Er musste versuchen die Macht zu nutzen. Doch sie spürte, dass er es versuchte. Er tastete sich voran. Nicht schlecht. Dass er es so schnell hin bekommen würde, hätte sie nicht gedacht, doch in ihm steckte anscheinend mehr, als sie dachte. Er traf das Geschoss. Tyranis war zufrieden. Er hatte es verstanden und hatte ihr zugehört. Sie ließ ihn diese Technik weiter wiederholen und noch etwas vertiefen.


[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Trainigsraum – Irraréf, Tyranis]
 
[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Trainigsraum – Irraréf, Tyranis]

Tyranis schien sehr wütend zu werden, Irraréf wurde immer weiter durch den Raum geschleudert.
Sie beschwerte sich über ihn, über sein Benehmen und über seinen Respekt.
Sie stellte weiter Forderungen, die Anrede und die Begrüßung.Irraréf hatte sie verstanden, aber er machte nicht den Anschein diese Forderungen erfüllen zu wollen. Eher kamen ihm verpönte Gedanken.
Wie arrogant ist die bloß? Sie denkt sie kann alles tun und lassen was sie woll nur weil sie ein Sith ist!
Aber sie war wie Irraréf schon richtig erkannte ein Sith, ein mächtiger noch dazu. Er war zwar nie vorher jemals einem Sith begegnet, aber Tyranis war stark, sie konnte mit zwei Lichtschwertern kämpfen und die Macht sehr stark nutzen, sie konnte sie fließen lassen und für die schrecklichsten Dinge verwenden. Irraréf hatte sich bereit gestellt Tyranis als Schüler zu dienen, sie hatte ihn angenommen. Irraréf hätte geehrt sein sollen überhaupt angenommen worden zu sein von einem wahren Sith, das war immer schon sein größer Wunsch gewesen. Nein, nicht dem Imperium als Sturmtruppe oder Beamter zu dienen, er wollte ein Sith werden. Ein Kämpfer ein Lord der Dunkelheit, er hatte jetzt die Chance! Er musste gehorsam gegen über seiner Meisterin sein, egal was sie auch verlange.
Schließlich beruhigte sich Tyranis, vielleicht hatte sie seine innerliche Unruhe gespürt die sich aber jetzt gelegt hatte.
Schließlich gab sie Irraréf Übungen mit dem Lichtschwert, die er erfüllen musste.
Anfangs schaffte das Abwehren der Schüsse der Drohne nicht, die Schüsse verletzten ihn nicht, aber sie schmerzten, Irraréf versuchte und versuchte es aber es klappte nicht.
Aber er hatte den Willen den puren Willen es zu schaffen, mit Tyranis bösen Blick hinter sich schaffte er er schließlich Schüsse elegant zu parieren, dann auch immer wieder ohne einen Fehler.
Der Wille zum Ziel, hatte es in ihm bewirkt er hatte geschafft.
Statt das Tyranis ihn jetzt lobte oder auch nur Anerkennung zeigte, wurde der Schwierigkeitsgrad erhört, auch nur ohne irgendetwas zu sehen sollte Iraréf die Schüsse parieren.
Irraréf wirkte Anfangs etwas unglaubwürdig für ihn war es unmöglich, aber Tyranis betonte das mit der Macht nichts unmöglich sei, das die Macht selbst das unmögliche möglich machen konnte.
So stellte Irraréf sich der Herausforderung, es funktionierte nicht. Die Schüsse trafen ihn und er fühlte nur schmerzen, aber langsam kam ihn ihm wieder der Wille auf, der Wille dies auch zu schaffen, der Wille daran das es Möglich sei.
Dann schaffte er es auch er parierte Schüsse, langsam immer besser.


Nach einigen weiteren Übungen ging Tyranis wieder aus dem Trainingsraum in das Cockpit des Transporters.
Irraréf machte weitere Übungen, es klappte weiter sehr gut, langsam kam in Irraréf wirklich das Gefühl, den Raum alles mit der Macht zu sehen. Auch ohne seine Augen konnte er die Bewegungen der Drohne erkennen. Irraréf war stolz auf sich, doch er wusste das er nicht zu überheblich sein durfte, es waren kleine Erfolge.
Aber er hatte noch sehr viel vor sich.

Er nahm den Helm ab und legte ihn auf den Boden, Tyranis war im Cockpit beschäftigt und er war mit den Übungen fertig.
So ging er aus dem Trainingsraum heraus, er sah aus einem Fenster er sah nur schwarz und lange weiße Linien.
Sie befanden sich im Hyperraum, der schnellsten Möglichkeit in der Galaxis zu reisen.


Da sah Irraréf eine Metallbank, er dachte einen Moment nach und setzte sich dann auf diese, in Irraréf kamen Erinnerungen hoch.
Eigentlich war er ja eine der Personen, die weder Gefühle zeigten noch irgendwie Mitleid hatte.
Eine Person die vor Arroganz strotze und die Menschen verabscheute, er sah sie als niedere, schwache Rasse an.
Aber Tyranis war ein gutes Beispiel dafür, das die Macht vor den Rassen keinen Unterschied machte.
Plötzlich schoss Irraréf das Bild seiner Heimat in den Kopf, Mustafar.
Houner sein treuer Protokolldroide denn vermisste Irraréf jetzt, es war zwar nur ein einfacher Droide, aber dennoch die wirklich einzige Person die seit Mustafar an seiner Seite war und ihm geholfen hat.
An seinen Vater dachte Irraréf zwar auch, aber der war so gut wie nie zu Hause gewesen. Seit er die Firma gegründet hatte, hatte er sich nur noch mit Finanzen beschäftigt.
Sein Sohn war ihm egal gewesen.
Und sein Bruder, von dem hatte Irraréf lange nichts mehr gehört.


Ach, was mach ich hier überhaupt?

Er schüttelte seinen Kopf sehr heftig.

Ich werde ein Sith! Ohne Rücksicht auf Verluste, mein Leben ist bis zu diesem Zeitpunkt nur Verschwendung gewesen, aber jetzt ist der Wendepunkt in meinem Leben und ich denke nur an meine Familie?

Irraréf schüttelte seinen Kopf ein zweites mal sehr heftig.
Dann stand er auf sah in den Trainingsraum, dieser war leer, dann sah er noch einmal aus einem der Fenster in den Hyperraum. Er wartete einige Sekunden und ging dann in Richtung Cockpit, Tyranis konnte ihn zwar nicht sehen, aber Irraréf wusste das sie ihn füllte, abgesehen davon das seine Beine bei jedem Schritt recht viel Lärm machten.
Im Cockpit angekommen kniete sich Irraréf hinter seine Meisterin und das andere Bein stellte er im 90° Winkel zum Boden auf.
Irraréf wartete auf Tyranis, Tyranis wusste das er dort kniete ließ in aber noch einige Sekunden verharren dann drehte sie sich um und durchbohrte Irraréf fast mit ihrem Blick, sie nickte leicht.


Irraréf richtete seinen Kopf auf und sah zu Tyranis.

Meine Meisterin, vielleicht geht es mich überhaupt nichts an, aber wenn ich fragen darf...
Zu welchem System fliegen wir im Moment? Und warum?



[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Trainigsraum – Irraréf, Tyranis]
 
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[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Trainigsraum – Irraréf, Tyranis]

Als er genug trainierte hatte, ließ sie ihm eine kurze Pause machen. Ihr Schüler ging auf eine Metallbank und setzte sich hin. Tyranis spürte was für Gefühle er hatte. Sie schüttelte den Kopf, ließ ihm dennoch diese Gedanken. Sie setzte sich auf den Boden und schloss die Augen. Sie Meditierte. Nach einiger Zeit, setzte sich ihr Schüler zu ihr und fragte sie, wo es hin gehen würde. Noch so unwissend von dem Orden der Sith, doch dies würde sich schon sehr bald ändern, wenn er das erste Mal durch die Dunklen Wege des Ordens gehen würde. Wenn er die Präsenz der Dunkelheit spüren würde und wenn er die Macht besser einsetzten konnte. Doch dies würde alles noch seine Zeit brauchen. Doch sie war davon überzeugt, dass der junge Schüler es schaffen würde.

Wir fliegen nach Bastion. Auf diesem Planet ist der Orden der Sith und der Sitz des Imperators Lord Allegious. Doch ich bezweifle, dass du ihn zu Gesicht bekommen wirst. Was im Orden wichtig ist. Respekt. Es laufen viele höherrängige Sith im Orden herum. Ehre und Respektiere sie. Wenn du es hingegen nicht tust, wirst du mich richtig kennen lernen mein Schüler.

Sie setzte sich wieder auf und holte ihre Lichtschwerter hervor. Sie aktivierte diese und ließ sie ein wenig in der Hand herumspielen.

Hol dein Lichtschwert heraus. Wir kämpfen ein wenig.

Zögerlich holte er sein Lichtschwert heraus und aktivierte dies ebenso. Das Lichtspiel war spektakulär als die zwei Farbtöne sich miteinander vermischten. Doch dann begann der Kampf. Der Schüler fing an und schlug wie bekloppt auf sie ein. Tyranis parierte jeden schlag ohne sich groß an zu strengen, doch das was ihr Schüler raus holte, war ihr noch nicht genug. Erst wenn er den Hass und den Zorn in ihm entdeckt, würde er sein ganzes Potential zeigen. Das war jedenfalls bei ihr damals der fall. Das linke Lichtschwert benutzte die Sith-Apprentice sehr selten, doch dies war nicht schlimm. Es war immer wieder faszinierend wie schlecht manche Wesen waren, doch sie war genauso wie ihr Schüler.

Na komm ist das schon alles?

Mit einer gekonnten Drehung nach rechts, kam sie hinter ihren Schüler. Sie schob ihm das rechte Bein Weg und nahm ihm so die Stabilität. Ihr Schüler viel zu Boden. Sofort schlug Tyranis auf ihren Schüler, doch dieser Blockte ihren Schlag ab. Sie ging ein paar Schritte zurück und ließ ihren Schüler aufstehen. Dann fing sie mit der Offensive an. Sie rannte auf ihn zu und sprang über ihn drüber. Hinter ihm angekommen wartete sie kurz bis er es kapiert hatte, was gerade geschah. Als dieser sich gerade umdrehte, fing das tanzähnliche Gefecht der Sith an. Elegant hielt sie ihre Lichtschwerter, doch umso gefährlicher und tödlicher waren die Schläge, die auf den jungen Schüler drauf breschten. Irraréf hatte große Probleme den Schlägen Stand zu halten, doch er schaffte es. Manchmal dachte Tyranis, dass er sein Gleichgewicht wieder verloren hatte, doch blieb aus irgendeinem Grund doch immer wieder auf den Beinen. Der Schüler lernte, doch musste dieser auch erst seinen eigenen Lichtschwertstile finden, doch dies würde er dann auf Bastion machen. Jetzt war es wichtig, seinen Zorn und Hass zu zeigen und seine Energie die in ihm steckte.

Jetzt zeig mir endlich was du drauf hast. Damit könntest du niemanden besiegen und deine erbärmliche Mutter würde weinen wenn sie so etwas sehen würde und es einen Kampf nennen müsste.

Langsam spürte sie den Hass und Zorn von ihm. Sie hatte ihn schon etwas aufgewühlt, doch dies schickte noch nicht.

Außerdem deinen Bruder kenne ich. Er ist wie ein Mädchen vor dem Kampf geflüchtet, als auf ihn und seine Kameraden geschossen wurde und ließ seine Kameraden alleine. Feige einfach nur Feige und das was ich hier sehe ist kein Meter besser.

Sie spürte den Hass nun. Sie war zufrieden, als ihr Schüler endlich auf sie einschlug. Es war zwar noch immer ein leichtes, doch das würde sich ab jetzt ändern. Es war leicht ihn auf zu hetzten, so dynamisch wie sie. Es steckte so viel von ihr früher in ihm. Sie erinnerte sich an die frühere Zeit mit ihrem Meister. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Es war Vergangenheit und Exilis war nun Tod. Sie schleuderte ihren Schüler mit einem Machtstoß von ihr weg.

Es reicht.

Die drei Lichtschwerter erloschen und ihr Schüler kam wieder zu Besinnung.

Du hast großes Potential in dir. Wenn wir auf Bastion angekommen sind, wirst du dich in die Bibliothek begehen und Studien durchführen über die Macht und den Lichtschwerkampf. Doch nun ruh dich ein wenig aus. Du wirst es brauchen. Such mich auf wenn du fragen hast.

Sie drehte sich um und ließ ihren Schüler im Raum stehen. Was er nun machte, war ihr egal. Ob er weiter Trainieren würde oder einfach zu Boden fallen würde und sofort einschlafen würde, weil ihm die Kraft fehlte weil er sich so ausgepowert hat. Sie hingegen ging ins Cockpit und schaute aus dem Fenster.

[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Cockpit – Tyranis]
 
[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Tyranis, Irraréf]

Tyranis beantwortete Irraréfs Frage, er hörte aufmerksam zu.
Bastion der Sitz der Sith, er konnte es kaum abwarten.
Er würde vielleicht richtig mächtige Sith sehen, noch mächtigere als seine Meisterin.
Irraréfs Augen fingen an zu leuchten, er konnte es nicht abwarten.
Wie würde der Orden der Sith aussehen?
Wen würde er treffen und was wird passieren?
Irraréf fing an unruhig zu werden er wollte einfach jetzt, jetzt in diesem Moment auf Bastion sein.
Aber leider ging dies nicht, ihr Schiff brauchte noch Zeit.
Da forderte Tyranis ihn plötzlich zu einem Kampf auf, er zögerte aber schließlich begann der Kampf.
Der Kampf ging so schnell, Irraréf konnte diese Geschwindigkeit noch nicht so richtig realisieren und haute einfach mit seiner ganzen Kraft drauf.
Tyranis aber parierte mit Leichtigkeit. So ging dies vorerst weiter, bis Tyranis seinen Schüler immer mehr provozierte und ihn so wütender machte.
Irraréf wurde immer wütender und kämpfte mit immer mehr Zorn.
Tyranis stachelte ihn aber immer weiter auf, der Kampf ging weiter. Schnell aber die Macht half Irraréf zu bestehen.
Schließlich beendete Irraréfs Meisterin den Kampf.
Sie schien zu frieden zu sein. Dann erzählte Tyranis ihrem Schüler noch etwas was ihn auf Bastion erwarten würde.
Irraréf atmete schwer, der Kampf hatte ihm viel Kraft gekostet. Er fühlte sich so wie nach einem Marathon-Lauf. Er konnte nur schwer Tyranis Worten lauschen.


Dann trat er aus dem Cockpit aus und setzte sich stark geschwächt auf die eiserne Bank.
Er machte eine Pause und nickte dabei ein. Ihre Meisterin spürte das mit der Macht, ihr schien es jetzt aber ziemlich egal zu sein, was Irraréf machen würde.
Nach etwa einer Stunde wachte Irraréf wieder auf, der Schlaf hatte ihm sehr gut getan.
Er fühlte sich wieder voller Energie.
Irraréf sah aus den Fenstern und bemerkte das sie sich immer noch im Hyperraum befanden, es dauerte wohl eine Weile von Mustafar bis nach Bastion.
Er stellte sich hin und setze einen Fuß vor den anderen.
Er nahm sein Übungs-Laserschwert in die Hand und betrachtete es einen Moment, dann steckte er es wieder zurück, ging in den Trainingsraum und setzte sich dort in der Mitte hin.
Irraréf konzentrierte sich, er versuchte zu Meditieren und seine Macht in sich fließen zu lassen.
Bilder schwirrten in Sekundenbruchteilen vor seinen geschlossenen Augen, er sah sich auf Iridonia bis hin nach Mustafar als er seine Meisterin das erste Mal sah und wie sie die Sturmtruppen erlegte.
Durch seine Meisterin auf die Irraréf sehr stolz war verging das Vorurteil gegen andere Rassen als die der Zabrak zumindest gegen die Menschen.
Das Tyranis eine Frau sei, war Irraréf langsam egal, sie war ein Sith und die Macht, macht zwischen weiblichen und männlichen Wesen keine Unterschiede.
Schließlich stand Irraréf wieder auf, er war gelangweilt wusste nicht was er tun sollte.
Meditiert hatte er, er nahm das Lichtschwert und machte damit einige Stellungen, Irraréf kannte zwar nicht allzu viele, aber ein paar kannte er aus Büchern über Jedi und Sith.


Dann übte er noch ein wenig mit der Drohne, was schon relativ gut klappte, und setzte sich schließlich wieder im Schneidersitz in die Mitte des Trainingsraumes.
Dann schloss Irraréf seine Augen, er hatte gehört das es möglich sein mit Hilfe der Macht und der Meditation Dinge zu sehen, ob Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit und egal wo sich das ganze in der Galaxie abspielen würde.
Irraréf wusste auch das dies viel Übung und noch mehr Erfahrung erbrauchte. Aber es war einen Versuch wert.
Er konzentrierte sich, dachte an Mustafar und an das was sich in diesem Moment abspielen könnte.
Aber egal, egal wie sehr er sich konzentrierte, Irraréf sah nichts von Mustafar nicht mal einen kleinen Lavastrom absolut nichts.
Schließlich nach geraumer Zeit, öffnete er wieder seine Augen. Es hatte nicht geklappt.
Irraréf wartete noch einen Moment und stand dann auf seinen Beinen.


Er wartete einen Moment und sah sich im Raum um, er war schlicht gehalten und hauptsächlich grau bis schwarz eingefärbt oder es war einfach die "Natur"-Farbe des Stoffes aus dem das Schiff gefertigt wurde.

Eigentlich war es ja auch egal, er musste sich ja nicht um das Aussehen des Transporters kümmern.
Aber Irraréf langweilte sich immer und weiter, er hatte alles mögliche geübt und konnte es nicht abwarten im Orden der Sith zu stehen.
Irraréf war einfach nicht der geduldige Typ, er konnte nicht länger warten.

Er wurde unruhig tippelte mit den Beinen, ging mehrmals im Kreis und dachte nach ob er Tyranis fragen sollte wie lange es noch dauern würde.
Aber jetzt war es sowieso zu spät, sie hatte seine Unruhe und Ungeduld sowieso schon gespürt.

So machte sich Irraréf auf zum Cockpit, schließlich stand er vor dem Cockpit.
Tyranis schien ihn schon zu erwarten.
So stellte Irraréf seine Frage. Nachdem er sich vor seiner Meisterin verbeugt hatte.


Meine Meisterin, ich will sie keines Falls bedrängen oder hetzen. Aber würde ich äußerst gerne wissen wie lange es noch dauern würde, bis wir auf Bastion angekommen sind.

[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Tyranis, Irraréf]
 
// Hyperraum nach Denon // AA-9 Frachter 'Nova of Light' // Passagierdecks // 2-Bett-Kabine // Wolf + Cassiel

„Wie kommt man eigentlich zu so einer Panzerung?“

Hätte Wolf nicht zufällig in seine Richtung geblickt und den abwartenden Gesichtsausdruck bemerkt, vermutlich wäre die Frage vollkommen an ihr vorbei gegangen und sie hätte es als lahmen Selbstgesprächversuch des Jungen abgestempelt, der nicht in Langeweile, oder erdrückender Stille ersaufen wollte. Der Visor glitt nur ein klein wenig zur Seite, als sie ihn genauer ansah, ehe sie antwortete.

„Da gibt’s mehrere Arten.“

Drang es wenig Kommunikativ aus dem internen System und Wolf hoffte damit dem Neugierdrang des jungen Mannes einen entsprechend großen Dämpfer verpasst zu haben, als das er sie nunmehr in Ruhe lassen würde. Schlussendlich war sie nur hier um ihn zu bewachen... oder beschützen. Wie man wollte... Allerdings lies sich Cassiel damit nicht abspeisen und versuchte es erneut.

„Aha... Und die wären?“ Ihr Problem lag weniger darin was er fragte, sondern das er fragte.

Nicht das Wolf eine die ganze Zeit schlecht gelaunte und unkommunikative Person war, aber momentan waren Gespräche und Kontakt zu anderen nicht wirklich 'ihr Ding'. Innerhalb ihres Schädels stritt eben genau dieser Aspekt gegen die sonst eher aufgeschlossene, wenngleich grobe Seite der mandalorianischen Kriegerin. Letztendlich gewann die Seite, die die meiste Zeit ihres Lebens gewonnen und geherrscht hatte.


„Diebstahl. Oder man kauft sie. Aber diese hier ist weder auf die eine, noch die andere Art in meinen Besitz gekommen.“

Eigentlich machte sie nur eine kurze Pause, aber Cassiel, in noch offensichtlichem jugendlichen Ungestüm, mit einer derart bedrohlich wirkenden Gestalt, wie ihr sprechen zu können, schnitt ihr das Wort ab.

„Wie denn? Ich meine, wo es ja nur diese Wege geben soll?“

„Es gibt noch einen anderen. Und überhaupt, man kann diese Rüstungen auch selbst anfertigen, sofern man die Mittel und das Können hat, oder sammeln. Jedenfalls, ich habe sie vererbt bekommen.“

„Vererbt?“ Cassiel musterte sie von oben bis unten. Plötzliches begreifen weitete seine Augen. „Das... das heißt, du bist ein Mandalorianer?“

Das der junge Kerl dieses eine Wort so sehr betonte, ließ sie ein wenig aufhorchen. Im Helm wurde das von drei großen Narben 'geschmückte' Gesicht der Kriegerin rot angestrahlt und die Anzeige ihres HUD ratterte Daten über den jungen Mann herunter. Herzfrequenz. Körpertemperatur. Ausmaße seines Körpers. Gewicht. Fettanteil. Prognostizierte Muskelmasse. Gefahrenpotenzial: 0,5%. Die Wahrscheinlichkeit das er ihren Visor und oder Systeme des HUD stören oder zerstören konnte schlug sich in den 0,5% als deutlich geringerer Anteil nieder, als bei manch anderem. Andererseits stand sie bereits, musste nur nach einer Waffe greifen und er saß auf seinem Bett. Nichtsdestotrotz hatte sein Erstaunen, das echt geklungen hatte, sie ein wenig überrascht. Und während die kleinen Schwankungen betreffend seiner Körpertemperatur verblassten als sie den Sichtmodus mit einem Befehl auf 'normal' stellte, ging ihr der Gedanke durch den Kopf, das es allerdings kein so großes Wunder war. Ihr Volk war, wenngleich als Partei dieser Galaxis vorhanden, keine große Nummer und hatte in dessen Beteiligung am Bruderkrieg der Sith vermutlich mehr zu seiner in die Vergessenheit und am Rande der Aufmerksamkeit existierenden Rolle gespielt. Aber letztendlich waren sie ein Volk von Nomaden, das nur wenige zu Gesicht bekamen. Und meist war das tatsächlich die Unterwelt, weil sich dort für einen Krieger der Clans schnell und einfach Geld verdienen ließ um sich oder seinen Clan finanziell besser dastehen zu lassen. Und ihre Rüstungen die schon seit Generationen mit so zahlreichen Waffen und anderen hilfreichen Erweiterungen bestückt wurden, hinterließen dort einen meist sehr bleibenden Eindruck.

„Ich bin eine Mandalorianerin. Ja. Und diese Rüstung gehört mir seit ich 13 Jahre alt bin.“

Die Gedanken der für Credits arbeitenden Kriegerin schweiften ab. Zu ihrer Initiation, zu ihrem Mann und ihrer Tochter. Ein Zeitraffer all der Welten und Schlachten die sie gesehen und geschlagen hatte raste durch ihren Schädel und sie war so versunken darin, das sie gar nicht merkte, wie sie Cassiel davon zu erzählen begann und sie sich dann aus der Kabine begaben um etwas essen zu gehen. Was für Wolf ein eher zweischneidiges Schwert war. Ob der Natur des Transporters auf dem sie sich befanden. 30.000 Passagiere boten viel Anonymität, allerdings auch viel Platz für eben jene, die es auf ihren Schützling abgesehen haben könnten. Und es kam, wie es nun einmal kommen musste. Wolf begann die ersten Signale bei einigen der Anwesenden um sie herum zu sehen, als wenig später Cassiel mit dem Aufschrei des Erkennens hoch fuhr und wild in eine Richtung gestikulierte. Auf Mando'a fluchend zerrte sie den jungen Mann auf seinen Platz zurück. Jetzt wussten sie erst recht, wo sich ihr Ziel aufhielt. Egal wie belebt es hier auch war, soviel stand für sie fest. Mit eisernem Griff packte sie Cassiel am Arm und zerrte ihn weg von ihrem Tisch.Umso länger sie bleiben würden, umso sicherer war es, das sie sie noch schneller umzingelt hatten. Die kampferprobte Kriegerin drängte den Menschen von Denon in eine dunkle Nische und suchte nach den Angreifern in der Menge an Passagieren die sich hier in dieser Messe aufhielt. Vermutlich waren es über zweihundert. Das stank für sie gewaltig nach zivilen Opfern. Immerhin war dieser Frachter, wenngleich riesengroß, dennoch im Innern angelegt als hätte man eigentlich zwei Schiffe bauen wollen. Und das zeigte sich nicht nur in den Kabinen, sondern auch hier in der Messe. Die Tische standen so dicht, das man sich kaum mit seinen Stühlen bewegen konnte, wenn man es denn einmal schaffte sich hinzusetzen. Die Decke war sie vergleichsweise tief. Schien bei all den Anwesenden so, als wolle sie einem auf den Kopf stürzen und mit den zerquetschen Leibern dafür sorgen, etwas mehr Freiraum an Bord zu schaffen.

Wolfs Helmsystem arbeiteten auf Hochtouren und zusätzlich stierten ihre Augen durch Menge hindurch. Nach und nach konnte sie wild mit Komlinks herumfuchtelnde Personen erkennen, die nichts anders sein konnten, als diejenigen, die Cassiels Reise zu seiner letzten und ewigen Reise machen sollten. Manch einer könnte argumentieren, dass ein solcher Job lebensmüde war. Immerhin riskierte Wolf hier ihres, für das eines völlig Fremden und das einzig und allein für Geld. Allerdings... sie war eine Kriegerin. Sie war eine Mandalorianerin. Seit 31 Jahren kämpfte sie in dieser Galaxis. War Teil der Schocktruppen und Supercommandos gewesen. Hatte für die Armee der Republik und eine Guerillagruppe gekämpft. Hatte so viele Schlachtfelder gesehen... Für sie war das hier keine lebensmüde Aktion. Für Wolf war dies nur eine weitere Herausforderung ihres Könnens. War sie noch gut genug, oder gar besser geworden? Und dann begann es. Der erste Schuss löste sich aus einer Waffe und streckte einen Ithorianer nieder. Dessen drei Begleiter sofort in helle Aufregung gerieten, was jedoch beinahe vollkommen in der allgemeinen Lautstärke unter ging. Erst als auch die Umstehenden bemerkten was geschehen war breitete sich die Panik Stück für Stück aus. Wolf unterdessen hatte Cassiel gepackt und wollte sich zu einem der Kabinenbereiche durchschlagen. Begrenzter Raum und kaum Platz zum Manövrieren gab ihr mehr Vorteile als ihren Widersachern. Ein frontaler Angriff wäre vermutlich eine der unüberlegtesten Sachen, die sie gegen Wolf dann starten konnten. Aber nicht jeder kannte die Gerüchte und Geschichten um und über die Mandalorianer... und einige taten sie als bloße Gerüchte und Lügenmärchen ab. Sie würden Ahnungslos in ihr Verderben rennen. Erneut löste sich ein Schuss. So gut es ging hatte Wolf die Geräusche aller Personen gedämpft und nunmehr war das Geräusch klar zu hören. Sie konnte den Blasterblitz an ihr und Cassiel vorbei jagen sehen, sodass sie auch wenig später über die Position des Schützen bescheid wusste. Die Helmkameras spielten ihr das Bild des Schützen ein. Speicherten es, markierten es und fügten es zwei weiteren hinzu, die eindeutig hinter ihnen her waren. Bisher drei Gegner. Das war machbar. Überlegte sie entspannt und näherte sich einem Ausgang der Messe immer weiter. Cassiel immer wieder mit sich zerrend und hinter den von Panik ergriffenen ebenfalls gen Ausgang strömenden Passagieren her.

Aber scheinbar war nicht ihr Glückstag. Noch bevor sie den Ausgang erreicht hatten, zerfetzte eine Explosion eine Traube an Nichtmenschen und Menschen. Verteilte kleinere Stücke von mehr als einem Dutzend Personen auf über vier Dutzend andere und sorgte für das spontane massenhafte Übergeben vieler 'Getroffener'. Und kurz nach jener Explosion betraten zwei Gestalten den Durchgang. Da sie Cassiel noch immer in ihrem Schraubstockgriff festhielt griff sie nach ihrem Blaster, drückte den Menschen runter und gab einen schnellen Feuerstoß in Richtung der beiden Neuankömmlinge ab. Der erste, dessen linke Gesichtshälfte weniger nach Gesicht, als Nerfgulasch aussah, sackte zu Boden und wurde zeitlich sehr knapp von seinem Kollegen verfolgt, dessen Hals eine überraschend punktuelle Hitzebehandlung verliehen worden war, die er offensichtlich nicht so gut vertragen hatte. Das brachte allerdings drei Schüsse ihrer Angreifer gefährlich nahe an sie, als auch Cassiel heran. Der, sichtlich gehetzt und ebenfalls der Panik nahe, befand sich noch immer in ihrem Griff. Zum einen war sie darüber froh. Spürte sie so doch, dass er noch da und vor allem am Leben war, andererseits wusste sie auch um die Behinderung, die er für sie darstellte. Er war kein Krieger. Ansatzweise vielleicht trainiert, aber im Faustkampf, nicht dem hier. Doch die Cy'val dar schmunzelte nur finster hinter ihrem T-Visor. Cassiel mochte sie behindern, aber genau das war ja die Herausforderung. Und mit diesem Gedanken stieß sie ihn in den Gang, der hinter dem Explosionsort der Granate begann. Schob ihn beinahe vor sich her, während sie das Bild ihres HUD das alles zeigte was hinter ihr passierte vergrößerte. Die erste Biegung die sie erreichten wurde genommen und danach ging es an der nächsten Gangkreuzung in die entgegen gesetzte Richtung. Noch immer drängten sich Massen an Passagieren durch eben diese Korridore. Deren Schreie und der Sicherheitsalarm mussten in ihren Ohren schmerzen, während in Wolfs Helm beinahe schon gespenstische Stille herrschte, da sie die Audiolautstärke drastisch gesenkt hatte. Und dann setzte das Blasterfeuer ein. Jetzt, sagte sie zu sich, begann der spannende Teil. Und mit diesem Gedanken... brach das heillose Chaos an Bord des AA-9 Frachters Nova of Light aus...


// Hyperraum nach Denon // AA-9 Frachter 'Nova of Light' // Passagierdecks // Korridor // Wolf + Cassiel & mehrere Verfolger in panischer Passagiermenge
 
// Hyperraum nach Denon // AA-9 Frachter 'Nova of Light' // Passagierdecks // Korridor // Wolf + Cassiel & mehrere Verfolger in panischer Passagiermenge

Während das dissonante Plärren des Sicherheitsalarms so oder so mit jedem Ton an der Psyche, der in rasende Panik geratenen Menschen gezerrt hatte, hielt, als die Blasterschüsse durch den Gang sägten und einen hohen Blutzoll einforderten, unbeschreibliches Chaos seinen Einzug. Wolf ließ sich davon nicht beeindrucken. Schob, drückte, drängelte immer weiter. Überlegte in all dem Chaos sogar wo sie eigentlich ihre Zigaretten gelassen hatte. Als sie angerempelt wurde und ein Mann versuchte an ihr vorbei zu kommen, gefolgt von einer Twi'lek die sich an ihn krallte, holte die Söldnerin mit ihrem linken Unterarm aus und schlug zu. Die Rüstung traf mit Wucht auf das Nasenbein des Mannes, dessen Knacken nicht hörbar von den brüllenden Stimmen geschluckt wurde. Blut schoss explosionsartig aus einer Platzewunde am Wangenknochen und seiner Nase, ehe er zu Boden ging und vermutlich nieder getrampelt wurde. Die Twi'lek mit sich reißend verschwanden Beide aus ihrem Blickfeld. Cassiel fand sein Gleichgewicht wieder, das ihm von jenem Pärchen geraubt worden war. Was den aberhundert panischen Passagieren, ebenso wie Cassiel, seinen Verfolgern und Wolf entging, war die nunmehr über die schiffsinterne Komanlage in Rage geratene Stimme eines Offiziers. Eventuell des Kapitäns selbst, die versuchte die Informationen über das was geschehen war und im Moment noch passierte, so sachlich es ihm möglich war zu erläutern. Das jener Mann allerdings viel lieber den Hals von Cassiels Verfolgern und Wolf umgedreht hätte, war aber allzu deutlich zu hören. Wolf entging das verständlicherweise. Ebenso Cassiel und seinen Fans. Das die Sicherheitsmannschaften des monströsen Transporters, der immerhin 30.000 Passagiere beförderte, in diesem Augenblick mobil gemacht wurden, entging ihnen ebenso. Allerdings hatte auch niemand der Crew bemerkt, das in all dem Chaos eine Angehörige der mandalorianischen Clans, ein ehemaliges Mitglied der Supercommandos anwesend war. Und bis jetzt war niemand darüber im Bilde, wie zahlreich Cassiels Fanclub war...

Die kommende Gangkreuzung wurde schon einige Dutzend Meter vorher durch die Beschilderung angekündigt und der minimierte Schiffsplan auf ihrem Heads Up Display blinkte an der Stelle auf, die ihre Position markierte. In den ersten Momenten der Konfrontation war ihr Instinkt, mit ihrem Kopf - ob des Schützlings - zur Flucht übereingekommen. Aber die Vehemenz mit der man noch hinter ihr her jagte, ließ Wolf nun eher zum kompletten verlassen des Schiffs tendieren. Ein Versteck suchen, dann zu einem der Hangars und so schnell als irgend möglich von diesem Schiff runter. Logischerweise war anzunehmen das der, oder die Hangars in ihrer Nähe bereits überwacht wurden. Und zusätzlich würde sich jetzt das Schiffspersonal um die Sicherung eben dieser kümmern. Das sollte eine ihrer obersten Prioritäten sein. Selbst vor dem Eintreffen am Ort des Geschehens selbst. Die Kriegerin von Althir stemmte sich gegen mehrere Nichtmenschen und zog Cassiel mit sich um die Gangbiegung. Ein knappes Dutzend Meter in den Gang hinein befand sich auf der anderen Seite des Korridors eine Treppe, die nach oben führte. Der panische Strom an Lebewesen verebbte hier zwar schon etwas, war allerdings noch immer nicht erlahmt. Was sie daher einige Anstrengung kostete, zu jener Treppe zu kommen. Schlussendlich schob sie den jungen Menschen vor sich her die Treppe hoch und späte dann als erstes in den vor ihnen liegenden Korridor. Wolf wurde von einem herran nahenden Togorianer angerempelt und erblickte hinter selbigem den näher kommenden Flüchtlingsstrom. Knurrend bleckte die Kriegerin hinter ihrem roten Visor die Zähne. Sie zog Cassiel aus dem Treppenaufstieg heraus, schob ihn auf ihre andere Seite und zückte ihren Karabiner. Mit einem leisen Klicken, das sie sogar gehört hätte, hätte Wolf die Umgebungslautstärke nicht immer noch drastisch gesenkt, schaltete die Waffe in ihren Schnellfeuermodus. Ein gezielter Feuerstoß in die Treppe sorgte dafür das unten vorbei rennende Zivilisten erschreckt zur Seite sprangen und aufschrien, als drei Körper leblos zu Boden sackten. Ihre Verfolger erhielten dadurch zum einen ihre Fährte – der Gedanke nicht zu wissen wo sie waren, würde ihr mehr Sorge bereiten, als das sie hinter ihr her waren – wären sie in unmittelbarer Nähe, würde es sie aber auch innehalten lassen. Eventuell...

Nur um sicher zu gehen steckte sie ihre Waffe wieder ins Holster und aktivierte die beiden Flammenwerfer. Noch würde sie sie nicht benutzen, aber wenn es so weit kommen sollte waren sie in den Korridoren des Schiffs ungemein gefährliche Waffen. Und dann ging es weiter. Allerdings musste sie schnell feststellen, das sie sich in eine Sackgasse manövriert hatte. Das hier war nicht das nächste Deck. Sie war mit Cassiel nur in einer abgeschnittenen Kabineneinheit gelandet. Die nächste Treppe suchend ließen sie den engen Bau hinter sich. Dieses Mal ihren Pfad genauer überprüfend, zog sie den Jungen weiter und weiter. Nun, da sie aus dem Block draußen waren, herrschte auch wieder heilloses Chaos. Es war kaum Zeit vergangen, seit dem ersten Schuss bis jetzt. Das sich die Panik legen würde, stand allerdings noch offen im Raum. Zwar schienen sich die Korridore nach und nach zu leeren, aber die Schreie hallten fortwährend durch das Schiff. Wolf machte mit ihrem Schützling in der wenig Sicherheit versprechenden Nische einer Kabinentür.


„So... Einfach soll dieser Auftrag also sein?“

Raunte Wolf, sodass man meinen könnte, sie hätte ein Problem mit der Art und Weise wie die Sache jetzt lief. Für manch einen mochte es seltsam klingen, das sie es lieber so hatte, als ereignislos. Cassiel wollte wohl ansetzen etwas zu sagen, aber die Cuy'val Dar schnitt ihm das Wort ab, als sie nach ein paar tiefen Atemzügen erneut seinen Arm packte und ihn wieder vorwärts schob. Nach und nach verebbte die spürbare Panikattacke der Passagiere. Aber in den Decks, auf denen dieser Zwischenfall geschehen war, machte sich erneut Aufruhr breit. Diejenigen, die hatten zusehen müssen, waren der Trauer nahe, oder so von Wut und Verzweiflung getroffen, das sie nun ihrerseits zu den Waffen griffen. Die rabiat auftretenden Sicherheitskräfte entwickelten sich zum ersten Aggressor dem sie habhaft wurden, was dazu führte das sich deren angesammelter Unmut an ihnen entlud. Die Notbeleuchtung wurde aktiviert und Wolf nahm sich einen Moment Zeit die über das interne Kom durchgegebenen Anweisungen anzuhören. Die mittlere Sektion des Schiffs war abgeriegelt. Sämtliche Sicherheitskräfte wurden mobilisiert. Und... was die ganze Aktion deutlich verkomplizierte: Sie waren nicht mehr weit entfernt von Denon. Ihrem Reiseziel. Problematischer Weise handelte es sich dabei um eine imperiale Bastion in einiger Nähe des von der Republik kontrollierten Weltalls. Was nichts anderes bedeutete, dass es auf Denon ausreichend militärische Streitkräfte geben würde, um mindestens einer mittelklassigen Invasion zu begegnen. Wenn die Nova of Light dort ankam und noch immer kein Ende des beginnenden Aufstands in Sicht war, dann würde dem Captain des Schiffs keine andere Wahl bleiben, als sich an das Imperium zu wenden. Während Cassiel mit Wolf im Schlepptau durch die Gänge eilte, spielten sich an anderen Stellen der abgeriegelten Decks erneut Szenen der Gewalt ab. Im Rausch der Gefühle hatten sich mehr Passagiere als erwartet gegen die Sicherheitskräfte gewendet. Nicht zuletzt, weil die in Rüstungen gehüllt, mit gezückten Waffen und tragbaren Schilden einfach alles nieder gerannt hatten, was ihnen im Weg war. Nicht ahnend das sie so einen neuen Krisenherd in eigen Verantwortung erschufen.

Wolf indessen bog mit Cassiel an ihrer Seite in einen der breiteren Hauptkorridore ein, noch immer einen Hangar als Ziel im Augen und bemerkte unmittelbar, das sie den falschen Weg genommen hatten. Am anderen Ende des Ganges stand eine Gruppe aus fünf Personen, die weder einheitlich gekleidet waren, noch auf andere Art und Weise den Eindruck von Sicherheitspersonal erweckten. Und als die von dem ungleichen Zweier Gespann Notiz nahmen, kamen sie ihnen auch sofort näher. Deren Körperhaltung und Gebaren machte nur noch einmal deutlich, da es sich hier um eine Gruppe Gangster handelte.Wolf griff sich ihren Karabiner und jagte ihnen einen Feuerstoß entgegen, der – obwohl ungezielt – einen ihrer Gegner nach hinten umwarf und ihn nicht wieder aufstehen ließ. Die in ihre Richtung zuckenden Schüsse waren nicht sonderlich gut gezielt und auch nicht so zahlreich, wie sie hätten sein können. Das konnte nur eines Bedeuten. Sie wollten Cassiel lebend. Mürrisch verzog sie ihren Mund. Das war einfach keine Herausforderung! Einen weiteren Feuerstoß abgebend, legte Wolf einen Spurt ein und riss anschließend ihren rechten Arm hoch. Für die Rüstungssysteme gemurmelte mandalorianische Silben aktivierten den Flammenwerfer und 'betätigten' dessen Abzug. Ohne Verzögerung erwachte ein fauchendes Flammenmeer und jagte Cassiels Fanclub entgegen. Die sprangen kreischend und wimmernd zur Seite. Vier oder Fünf verzweifelte Schüsse zuckten noch durch die Flammen, ehe die Schreie lauter und schmerzerfüllter wurden. Wolf hielt den Beschuss für einige Zeit aufrecht, musste aber feststellen, als sie ihren Arm senkte, dass zwei der vier Überlebenden sich einigermaßen gerettet hatten. Die anderen Beiden knisterten und brannten noch munter zu ihren Füßen vor sich hin. Während ihrer Zeit als Ori'ramikad hatte sie schlimmeres gesehen und nachdem sie die Republik verlassen hatte, hatte sie selbst schon schlimmeres getan. Weswegen sie die brennenden Leichname nicht weiter beachtete und auf die Überlebenden zu Schritt. Mit einem schwer gepanzerten Fuß stieß sie den stark angesengten Twi'lek an und rollte ihn auf den Rücken.


„Was wollt ihr, sprich, oder du darfst eine engere Freundschaft mit dem Feuer schließen, als die anderen.“

Ob er antworten wollte, oder nicht, wurde in seinem schmerzverzerrten hin und her winden nicht deutlich. Klar war einzig das er nichts sagte. Entnervt verzog sich ihr Gesicht und der verbissene Ausdruck wich nicht, als sie auf sein Handgelenk trat und langsam den Druck erhöhte. Sollte das nicht reichen hatte er noch genügend andere Knochen im Leib, die man angreifen konnte. Verstärkend richtete sie ihr rechtes Handgelenk auf ihn...

„Sprich!“

Außer einem gurgelnden schmerzverzerrten Stöhnen aber kam nichts über seine Lippen. Seufzend trat sie fester und fester, aber entweder wusste er nichts, oder er hatte seine Fähigkeit zu sprechen eingebüßt. Der zweite Überlebende war zwar noch einen Moment lang weiter gekrochen, dann aber seinen Verletzungen erlegen und mittlerweile ebenfalls tot, sodass er nicht als Plan B herhalten konnte. Überraschend wand sie sich zu Cassiel um, dessen Gesicht sie nur allzu deutlich ansehen konnte, wie wenig ihm das alles hier gefiel. Ob das jedoch an Wolf und ihrem Vorgehen im speziellen, oder der Sachlage das man ihn wollte, lag, konnte sie nicht sagen.

„Vielleicht bist du redseliger als die beiden, hm?“

Was auch immer in seinem Kopf vorgegangen war, sie konnte sehen wie Cassiel mit sich rang, dann aber jedweden Gedanken verwarf und die Schultern hängen ließ. In einer Geste der Resignation sackte er gegen die nächste Korridorwand und begann zu sprechen.

„Mein Vater... hat sich in einem Geschäft verkalkuliert und sehr, sehr viel Geld verspielt. Geld das nicht ihm gehörte, sondern einem Hutt...“ Wolf kam nicht umhin zu schnauben. Hutten. Übelriechende, fette Nacktschnecken die nichts weiter als Verbrecher und Tyrannen hervorbringen konnten... „Er konnte einen Teil des Betrages aufbringen und dachte, er hätte sich Zeit verschafft, aber dann meinte der Hutt nur, das sein Teil abgegolten sei. Jetzt wäre nur noch mein Beitrag fällig.“

Es machte Sinn das sich Cassiel auf Bastion versteckt hatte und wieso sie ihn lebend wollten, jetzt, da Wolf dies wusste. Allerdings hätte sie deutlich mehr Geld verlangt, wenn sie gewusst hätte, das sie es hier mit den Häschern eines Hutten zu tun hatte. Wenn auch nur einer zu seinem Herren zurückkehren würde, würde sie jeder Zeit mit dessen Vergeltung rechnen müssen. Nur damit er sein Gesicht nicht verlieren würde. Ihre Gedanken ratterten dahin, begleitet vom noch immer jaulenden Sicherheitsalarm. Denn während sich hier außer ihnen niemand befand, so war doch nur wenige Gänge weiter ein Konflikt am toben, der ein Ausmaß angenommen hatte, das dieser Frachter vermutlich noch nie gesehen hatte. Beinahe bemerkte sie nicht das kurze Rucken das durch die Nova of Light zuckte. Der Supertransporter hatte den Hyperraum verlassen. Auch wenn ihre Rüstung Rußgeschwärzt und mit Blut bespritzt war, strahlte ihre Präsenz eine diffuse Art von Ruhe aus. Ruhe die sich wohl auch auf Cassiel auswirkte, denn der wirkte mit jeder verstreichenden Sekunde nicht mehr so blass wie in dem Moment, da sie sich ihm zugewandt hatte. Und dann explodierte der Geräuschpegel und eine Meute zerrissener und verdreckter Nichtmenschen stürmte um eine Biegung in ihren Gang. Wenig später von einem Trupp Sicherheitskräfte des Supertransporters verfolgt...

// Denon-System // AA-9 Frachter 'Nova of Light' // Passagierdecks // Korridor // Wolf + Cassiel & mehrere Verfolger in panischer Passagiermenge
 
[Weltraum ~ im Anflug auf Flottentreffpunkt A51 ~ Kampfgruppe „Scythe“ ~ ISD II „Crusaider“ ~ Brücke ~ Rear Admiral Melville Harte, Captain Karaak und Brückenmannschaft]

Schwerfällig fiel die „Crusaider“, ein hellgrauer, fast weißer Sternzerstörer der bekannten Imperial-II-Klasse, aus dem Hyperraum. Ihm folgten fast im Sekundentakt ein klobiger Carrack-Kreuzer, die „Aurora“, eine schlanke Corona-Fregatte, die „Pest“, eine Lancer-Fregatte, die „War“, und eine sehr kleine corellianische Korvette, die „Unleashed“. Es dauerte bloß ein paar Minuten bis sich langsam die vier kleineren Kriegsschiffe um das gewaltige Schlachtschiff formiert hatten. Mit einem äußerst feinen Gefühl für Vorsicht näherte sich auf einmal der dicke Carrack-Kreuzer dem Flaggschiff, das sofort die vorderste Position der Formation – quasi die Speerspitze – eingenommen hatte. Am Ende befand sich die „Aurora“ auf der Backbordseite der hellgrauen „Crusaider“.

Langsam näherte sich die Flottille der großen imperialen Truppensammelzone A51. Problemlos sah man schon aus der weiten Ferne den kolossalen, eleganten Supersternzerstörer, die „Final Reversal“ – Highadmiral Cedrick Cornells neues Flaggschiff –, sehen. Im Moment tummelten sich eine ganze Menge anderer Kriegsschiffe in der unmittelbaren Nähe von Cornells neuem Kommando. Es besaß eine magische, fast unbeschreibliche Aura für einen Militärangehörigen. Dennoch erhöhte der etwas kleine Verband nicht das Tempo. Man ließ sich mit dem Anflug Zeit, sehr viel Zeit. Das anstehende Treffen hatte für den Befehlshaber der bunten Flottille, Rear Admiral Melville Harte, keine Eile, um sich irgendwie einzuschmeicheln. Eine ähnliche Geisteshaltung erwartete er aus diesem Grund auch von den Kommandanten, die derzeit unter seiner Befehlsgewalt standen.

Mit dem gewohnt wachsamen Blick stand Melville Harte am Panoramafenster. Insgeheim musste er sich den aufkeimenden Neid eingestehen, den er gerade gegenüber Cedrick Cornell empfand. Keine Sekunde wandte er seinen Blick von diesem mächtigen Monstrum ab, das sich ziemlich langsam im All bewegte.
'Ein einsatzbereiter Supersternzerstörer – wer hätte das nach Bastion gedacht?', schoss es ihm auf einmal durch den Kopf. Unmerklich änderte er seine Körperhaltung. Das Gesicht verzog sich zu einer säuerlichen Miene. 'Damit müsste man diese Rebellen aufhalten können', überlegte der Rear Admiral – musterte dabei unaufhörlich die „Final Reversal“. Mit jeder weiteren Meile, welche man sich diesem Koloss näherte, wurde der Sternzerstörer größer und größer. Es nahm dabei Stück für Stück feinere Konturen an. Plötzlich hörte Harte Schritte, die sich ihm behutsam näherten. Mit einer ruhigen Bewegung drehte er sich zu dem „Störenfried“ um.

„Die Kommunikationsstation hat ein Signal an die „Final Reversal“ gesandt“, berichtete der Noghri, Captain Karaak, mit tiefer Stimme. „Eine Antwort von High Admiral Cornell wird – standardmäßig – innerhalb der nächsten paar Minuten erwartet.“

„Sehr gut, Captain“, murmelte Melville Harte und wandte sich gänzlich von dem Panoramafenster – sowie dem fesselnden Anblick der „Final Reversal“ – ab.

Gemeinsam gingen die beiden Flottenoffiziere über den schmalen Mittelsteg, der beide Gräben, wo Brückenoffiziere und Mannschaftsmitglieder ihren Dienst taten, trennte. Flüchtig ließ der alte Mann seinen aufmerksamen Blick in die Gräben abschweifen. Musterte die Männer, die unter seinem sehr gemäßigtem Kommando standen. Jeder einzelne Schritt der schweren Offiziersstiefel war ziemlich deutlich auf dem harten Metallsteg zu hören. Harte hüllte sich für einen Moment in Schweigen. Sah sich bloß ziellos auf der großen Brücke des Sternzerstörers um. Die Unterhaltungen der anwesenden Mannschaftsglieder nahm er nur im Hintergrund wahr. Er kannte seine Crew. Er wusste, dass sie im Gefecht immer mehr als einhundert Prozent Leistung brachten. Aus diesem Grund sah er über diese ungewöhnliche Atmosphäre der privaten Vertrautheit für den Moment hinweg.


„Rear Admiral Harte, High Admiral Cornell wünscht Sie und alle Kommandanten Ihrer Flottille auf seinem Flaggschiff zu sehen“, meldete auf einmal der Kommunikationsoffizier mit etwas nervöser Stimme.

„Kommunikation, schicken Sie diese Aufforderung an alle Kommandanten“, befahl Melville Harte und sah zu dem Captain an seiner Seite. „Im Hangar der „Final Reserval“ werden wir uns treffen.“

[Weltraum ~ Flottentreffpunkt A51 ~ Kampfgruppe „Scythe“ ~ ISD II „Crusaider“ ~ Brücke ~ Rear Admiral Melville Harte, Captain Karaak und Brückenmannschaft]
 
]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Backbord Schlafraum - Äther[

Licht flammte auf, blitzte über den Dächern, über Durostahl, Gestein und Holz. Der Himmel entleerte alle Weltenmeere in langen Bindfäden über die ganze Stadt, der Wasserspiegel stieg. Bald würde alles versunken sein. Die Kämpfenden sprangen, völlig durchnässt, von Dachvorsprung zu Dachvorsprung, von Giebel zu Giebel, die summenden Klingen aneinander donnernd, immer einen Zentimeter zu kurz, immer eine Millisekunde zu langsam. Ihre Füße stampften in große, breite Pfützen, spritzten Dreck umher, knirschten rau. Das Pulsieren ihrer Schwerter ging in dem Getöse gänzlich unter, die Welt bestand nur aus dem Zischen des Regens, dem Gebrüll des Sturms, der die Häuser verschlang.
Jibrielles grüne Klinge, eine Kaskade hellsten Lichts, zischte durch die Luft, zerschnitt Antennen, stach Kerben in das Holz, zerfurchte den Stahl, ließ das fallende Wasser an seiner Oberfläche mit einem leisen fauchen verdampfen und zeichnete so Muster in den Regen. Und immer wieder prallte sie an der roten Schneide ab, kam nicht weiter, traf nicht das Ziel. Jibrielles Atem raste. Ohrenbetäubend rauschte das Blut in ihrem Kopf, pochte so dass es schmerzte, doch sie konnte ihr Ziel einfach nicht treffen. Ihr Gegner war zu schnell, zu gut. Sie sprang immer höher und rannte schnell, noch eine Drehung, doch es reichte nicht. Das Geräuschinferno dämpfte alles um sie herum ab, die Blitze aus den Wolken, das Nass, das dick wie Gitterstäbe vom Himmel fiel, und das Leuchtfeuer der Lichtschwerter machten sie blind. Sie konnte nur noch schneller werden. Sie musste.
Dann wurde es plötzlich so still, dass sie glaubte taub zu werden. Bis zu den Knöcheln stand ihr das Wasser, die Dächer waren verschwunden. Der Schatten hieb nach ihr aus. Sie spürte wie ihr die blutgefärbte Lichtschneide durch den Hals fuhr, wie sie ihr Schwert fallen ließ. Der Atem blieb aus, kam nicht mehr, aber sie musste, sie musste einfach. Sie durfte jetzt nicht aufhören! Weiteratmen. Es ging nicht. Sie presste ihre Hände fest auf ihren Kopf, hielt ihn an Ort und Stelle. Er durfte jetzt nicht abfallen. Nicht jetzt. Langsam sollte sie mal wieder atmen.
Der Himmel brach auf. Viele kleine Sonnen, geformt wie Steine, wie Mäuse und Bären, Rosen und Birken, nicht größer als eine Faust, vielen herab. Sie glitzerten wie Schnee, waren geschnittene Diamanten. Sie trafen als zierliche Meteoriten auf das Wasser, ließen es zersplittern, zerstieben es in tausenden Wolken aus Sternenstaub, und Jibrielle verlor den Boden unter den Füßen. Eine sonnengefärbte Katze fiel in ihre Hand und entlockte ihr ein breites Lächeln. Jetzt musste sie ihren Kopf auch nicht mehr festhalten, das war nicht so schlimm. Der Diamant schnurrte noch einmal, bevor ein Grelles leuchten, einem neuen Morgen gleich, alles verschluckte.


"Aufwachen Kleines!" sagte eine warme, sanfte Stimme, die Stimme von etwas, dass sie nie besessen hatte. Sie lag auf dem Boden zusammengerollt und in eine Decke gewickelt, die nach Lilien roch. Ihr war ganz warm, nur ihre Füße waren kalt und diese Kälte kroch langsam ihre Beine hoch. Allmählich öffnete Jibrielle ihre Augen, sah jemanden vor sich in der Hocke.

"Es ist Zeit aufzustehen, Jibrielle." sagte Chesara und lächelte gütig. Die goldblonden Haare gewellt und an ihre Wangen geschmiegt, schien von innen heraus zu leuchten. Ihre Meisterin strich der Padawan liebevoll zwei verloren gegangene Strähnen aus dem Gesicht und hinter die Ohren. Von weitem waren Schritte zu hören und als Jibrielle sich umblickte, sah sie eine kleine Gestalt immer näher kommen, dabei stetig größer werdend. Sonst nur Dunkelheit.

"Wer kommt da?" fragte sie.
"Es ist Zeit aufzustehen. Du musst los. Es ist Zeit." meinte Chesara ruhig und geduldig.
"Wofür ist es Zeit? Wer kommt denn da?"
"Es ist vorüber, wir wissen es jetzt. Jetzt haben wir Klarheit. Du musst los, du musst gehen."
meinte Chesara und strahlte glücklich. Die Padawan rührte sich nicht, konnte nicht aufstehen. Das Geräusch der Schritte kam näher.

"Wir wissen jetzt, dass alles ein Irrtum war, Schatz. Du bist so klein. Es war eine Verwechslung. Ich hatte mich getäuscht, wir haben uns in dir getäuscht. Die Macht war nie mit dir."
"Was? Aber was heißt das? Ich bin nicht klein! Ich kann die Macht nicht erreichen?"
murmelte Jibrielle erschüttert. Sie war völlig versteinert, Chesaras Wärme erreichte sie nicht.
"Nein, Liebes. Deshalb musst du jetzt los. Du bist keine von uns. Also musst du jetzt gehen."
"Aber ich gehöre doch zu euch, zu dir! Ihr seid doch alles was ich habe, mit oder ohne die Macht."
hauchte Jibrielle und bittere Tränen rannten ihr plötzlich in Strömen die Wangen hinunter. Sie wollte doch stark sein.

"Du bist keine von uns, nur ganz klein. Also steh jetzt auf, es ist Zeit.“ erwiderte die Jedi-Rätin beharrlich, erfüllt von Liebe und Güte, doch ihre Wärme erreichte Jibrielle nicht. Tom und Saahir standen etwas abseits und klatschten.
"Aber ich … Chesara ..."
"Gib mir das Lichtschwert, Jibrielle. Du bist ein kleines Mädchen und dies ist nicht mehr deines. Gib es mir. Andere warten schon darauf. Andere, die es verdienen, die deinen Platz einnehmen wollen. Gib es mir."


Zitternd griff Jibrielle nach dem Schwert an ihrer Seite und reichte es Chesara, völlig fassungslos. Diese nickte verständnisvoll und blickte auf, reichte das Lichtschwert jemand Anderem. Es war Adrian, der es an sich nahm.
"Aber ich bin eine von euch, so wie er. Ich bin wie er."
"Nie warst du so wie ich. Du bist keine von uns."
sagte Adrian mit schneidender Gleichgültigkeit, drehte sich um und ging, und Chesara folgte ihm, ohne sich noch einmal umzudrehen oder zurückzublicken.
"NEIN! Ich bin nicht klein! Ich kann es! Ich-"

Watsch traf sie ein Kissen im Gesicht. Jibrielle blinzelte. Federn hingen in der Luft, und Lachen, das Lachen vieler Stimmen, alles schien davon erfüllt. Eine Schlacht und Jibrielle mittendrin. Eine junge, blauhäutige Twi´lek im weißen Pyjama kicherte und schlug immer wieder freudestrahlend mit dem Polster nach einem zierlichen Mädchen mit langen, hellblond gelockten Haaren und weißem Nachthemd aus, die sich vergnügt zu Wehr setzte. Und Jibrielle lachte auch, und jemand schmiss mit Kissen nach ihr.
"Jibrielle, Vorsicht!" hörte sie, bevor sie das nächste weiche Kissen an den Hinterkopf bekam. Schnell umdrehend sah sie einen jungen von nicht mehr als sechzehn Jahren, ebenfalls im Pyjama und seine ganz und gar hingerissenen, ja verrückten Augen starrten sie an, während er noch mehr Kissen schmiss.
"Jibrielle, warte auf mich! Ich liebe dich! Jibrielle! Können wir zusammen sein?" rief er und stürmte auf die Padawan zu, die sofort panisch die Flucht ergriff.

"Nein Steven, wir dürfen nicht zusammen sein. Es geht nicht!"
Wie ein Wahnsinniger kam er auf sie zu. "Aber Jibriiiieeeelleeeeeee!"
An den beiden Mädchen vorbei, durch die schwebenden Federn, und auf die Nächstbeste Tür zu, hechtete Jibrielle durch den Flur und verfing sich in herab hängenden Laken, während seine Stimme leiser wurde.

"Wo bin ich?" rief Jibrielle, doch kam keine Antwort, nur noch mehr Laken, immer nur mehr Laken. Kein Ausgang in Sicht. Nun doch wieder laufend, drückte sie die Laken von sich, doch hinter einem Laken wartete gleich das nächste, bis es auf einmal plumps machte und Jibrielle aus dem Bett fiel.
"Autsch ..." Mit verkniffenem Gesicht rieb sich Jibrielle die Nase, die sie sich auf dem kalten Boden des Schlafzimmers gestoßen hatte. Schnell zog sie das Bettlaken an den splitterfasernackten Leib, stand auf und sah sich in dem Schlafzimmer des Raumschiffes um. Er musste hier irgendwo sein, schließlich war das hier sein Schiff. Immerhin war es sein Zimmer, sein Bett, aus dem sie gefallen war. Doch außer dem noch offensichtlich warmen Stoff, den sie an sich drückte, war der Raum leer und tot, nur kleinere und größere Geräte in den Ecken, deren Funktion Jibrielle nicht bekannt waren. Sie schaute in der Nasszelle nach: Nichts. Sie verließ langsam das Zimmer und schaute in den Flur, durch den ein scharfer Wind schoss. "Jace?"

Keine Antwort. Nun voller Angst rannte sie los, den langen Flur entlang, der immer länger wurde. Über Lautsprecher erklangen zwei Stimmen, geisterhaft, die eine eher ein Quieken, die andere unnatürlich, nicht lebendig.

"Utini! Grabschniki watba ouilo mubi nöflog blops uiuiui pemg frutilu oink fluschnaik! Hoi kiiiel! Utini!"
"Im Falle einer offiziellen Durchsuchung ist darauf hinzuweisen, dass sämtliche heiße Ware umgehend über Bord geworfen werden muss. Das gilt insbesondere für Baltzpartner. Lasst sie Kielholen! Danke für ihre Aufmerksamkeit."


Dumpf trafen Jibrielles Füße auf die Bodenplatten, langsam und gemächlich, dabei lief sie doch so schnell sie konnte. Dann war sie plötzlich im Cockpit. Die Sterne flogen in langen Streifen an der Scheibe vorbei, an der Jace lehnte, eng mit Azgeth umschlungen, völlig entflammt in leidenschaftlicher Knutscherei. Azgeths Gesicht war gezeichnet von unzähligen tiefen, blutenden Schnitten, ihre Haar teilweise herausgerissen oder zerfranst. Jace überhäufte sie mit Küssen.

"JACE!"
"Oh, hey Jib."
"Du Arsch! Wie konntest du nur?"
"Alles prima. Das klappt schon."
"Aber sie ist eine Sith! Sie ist gefährlich, sie könnte dich töten!"
"Null Problemo! Damit komm ich schon zurecht."
"Aber sie ist doch böse, niederträchtig und verschlagen!"
"Kein Ding. Das krieg ich hin."
"Aber sie ist doch alt und hässlich und guck dir nur mal ihre Haare an!"
"Nicht so schlimm. Sie erfüllt die nötigen Voraussetzungen."
"Du Arsch!"
"Och, komm her Babe!"
"Du bist eklig!"


Dann verschlang Azgeth Jace mit einem Zuge und leckte sich den Mund. Sie guckte, als hätte er nach Maschinenöl geschmeckt.
"Ja, das stimmt." bestätigte Jibrielle und nickte Azgeth zu, bevor diese sich selbst verschlang und das Schiff war weg.

Jibrielle stand auf weichem Boden, sah sich um. Sie betastete den Untergrund. Weich und angenehm fühlte er sich an und Jibrielle konnte auch Zweige daraus hervorragen sehen, emporgestreckt aus kleinen Löchern, die hier überall waren. Dann bewegte sich alles, Jibrielle kippte um, rollte auf die Seite und fiel schließlich von dem großen Gesicht. Chesaras gigantischer Kopf drehte sich herum und kam Jibrielle nun wieder ganz nahe, so dass ihre gewaltige Nase fast gegen den echten Boden stieß. Jibrielle schaute auf und blickte Chesara ins Auge. Wenn sie die Arme gehoben hätte, hätte sie ihrer Meisterin direkt auf die Hornhaut fassen können.
"Hallo Chesara!"

"Jibrielle! Wir zählen auf dich! Das weißt du doch, oder?" fragte Chesara tief beunruhigt. Eine riesige Träne der Sorge sammelte sich in ihrem Augenwinkel und Jibrielle fürchtete ganz nass zu werden.
Die Padawan räusperte sich verlegen.
"Natürlich, Meisterin! Ich werde euch nicht enttäuschen."
Chesara blinzelte und stieß Jibrielle damit um, jedoch rappelte sie sich gleich wieder auf.
"Dann los jetzt. Und du weißt ja, Jibrielle: Wenn du in Gefahr bist, dann stecke einfach den Ring auf, und niemand kann dir mehr was tun!"
"Ja, Chesara!" sagte Jibrielle freudig und ließ sich von Chesaras Gesicht einen gewaltigen Kuss auf den ganzen Kopf geben. Etwas Flauschiges ging ihr um die Beine, und so schaute Jibrielle zu ihren Füßen.

Sie stand auf einem aufwendig mit Holzdielen ausgelegten Fußboden, der so gründlich gewachst schien, dass man darin neue Kleider anprobieren konnte. Wieder und immer noch trug sie ihre Padawanrobe, Symbol ihres Standes und ihrer Berufung. Doch die war total unpassend auf einem Ball. Überall um sie herum tanzten Leute jeder Spezies in außergewöhnlichen, bauschigen Kleidern und extravaganten Anzügen, die Gesichter hinter den unterschiedlichsten Masken verborgen. Menschliche Masken, manche das ganze, manche das halbe Gesicht verdeckend. Masken an Stielen, Masken mit Schnüren hinter den Ohren festgebunden. Masken mit Schnäbeln, Masken mit Mäulern, Masken mit unbeschreiblichen Gebilden darauf, doch alle durch und durch exquisit. Ein schöner Maskenball und alle tanzten Walzer als sei es der letzte Tanz ihres Lebens. An ihrem Bein war es erneut flauschig und als Jibrielle nach unten sah, konnte sie gerade noch Äugleins blaues Äuglein aufblitzen sehen, bevor sie in der Menge verschwand. Was machte eine Katze auf einem Maskenball? Was machte sie auf einem Maskenball?
Jibrielle aktivierte ihr Lichtschwert und ging vorsichtig durch die um sie herum wabernde Menge, stets auf der Hut. Sie hörte Stimmen, böses Lachen von irgendwo, konnte aber nichts erkennen, nur verzogene künstliche Fratzen überall. Kaum versuchte sie eine der ekstatischen Gestalten genauer zu betrachten, war sie auch schon wieder davongewirbelt und von einer neuen ersetzt, die ganz anders und doch genau gleich aussah. Was mache ich hier? dachte sie sich, als sich ihr eine behandschuhte Hand darbot, die sie ohne aufzusehen ergriff. Mit einem Ruck zogen sich beide Körper aneinander, es wurde Haltung angenommen, Hand in Hand, Hand um Hüfte, Hand auf Schulter. Und nun war sie ein Teil der tanzenden Menge.

Sie trug jetzt ein welliges, langes Ballkleid in leuchtendem Silber, über und über mit Rüschen und Spitze besetzt. Ihre Hände zierten lange Handschuh in der gleichen Farbe, aus Seide, wie offenbar alles andere auch. Ein Diadem schmückte ihre Stirn. Lebhaft aber zugleich ordentlich fiel ihr haselnussbraunes Haar über die Schultern und hatte bestimmt noch nie so geglänzt. Jibrielle wurde, Drehung um Drehung, von Jibrielle geführt, die einen schneidigen Tuxedo trug, ebenfalls in Silber. Das Haar war zu einem lässigen Pferdeschwanz gebunden. Wie die vielen anderen Paare wirbelten sie über das Parkett und sahen sich tief in die Augen.


"Was tun wir hier?" fragte Jibrielle mit Diadem ganz entspannt und konnte ihr träumerisches Lächeln nicht mehr ablegen.
"Wir tanzen." meinte Jibrielle mit Pferdeschwanz gelassen und ein klein wenig belustigt. "Meinst du, wir träumen?"
"Bestimmt nicht … schau nur mal mein Haar an!" sagte Jibrielle mit Diadem und ihre Augen leuchteten begeistert. "Sind wir zwei verschiedene Personen?"
"Bitte mach dich nicht lächerlich." erwiderte Jibrielle mit Pferdeschwanz und drehte ihre Jibrielle im Kleid ein paar Mal um die eigene Achse, bevor sie wieder die Grundstellung einnahmen.
"Ich denke nicht, dass das zum Walzer gehört."
"Keine Ahnung, mir war danach."
sagte Jibrielle mit Pferdeschwanz und kicherte. Eine der Tanzende an ihrer Seite nahm plötzlich die Maske ab und sah herüber.

"Tolles Kleid, Jibrielle." rief ihr Akemi herüber und war im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden.
"Vielen Dank, A- … und weg ist sie wieder."
"Wir sollten uns nicht so von Äußerlichkeiten täuschen lassen, meinst du nicht auch?"
sagte Jibrielle mit Pferdeschwanz und wirbelte ihre Partnerin noch einmal herum, was niemand zu stören schien.
"Du hast ja so recht. Ach, deine Fliege sieht ja so toll aus."
"Jah nicht wahr? Umwerfend."

Dieses Mal nahm jemand anderes die Maske vom Gesicht und rief zu ihnen herüber: "Also ich würds tun, Jib!" Die Jibrielles erkannten Shane gerade noch rechtzeitig, bevor ihn die Menge wieder schluckte.
"So ein Widerling!" meinte Jibrielle mit Diadem.
"Ich weiß nicht, ich fand ihn recht sympathisch."
"Weißt du, ich würde lieber nicht nach Ord Mantell fliegen."
"Ich auch nicht."
bestätigte Jibrielle mit Pferdeschwanz und hatte nun keine Lust mehr auf Herumwirbler. "Können wir nicht wieder zurück, ich meine, zu Chesara und den Anderen?"
"Ja bitte!"
sagte Jibrielle mit Diadem und nickte eifrig. "Nur … wer wird dann den Schatz von dem Drachen zurückholen? Das kann nur ich tun ..."
"Stimmt ..." meinte Jibrielle im Tuxedo und schaute nun ebenfalls traurig aber ernst. "Das muss ich tun. Es wurde mir aufgetragen. Ich bin nämlich gar nicht so klein, weißt du?"
"Ich weiß."
sagte Jibrielle mit Diadem und strich Jibrielle über die Wange. Sie blickten sich einen langen Moment tief in die Augen. "Wir … wir werden uns jetzt aber nicht küssen, oder?"
"Oh, gute Güte nein! Das wäre viel zu merkwürdig!"
erwiderte Jibrielle mit Fliege.
"Allerdings!"

Dann gingen die Lichter im Saal aus und wieder fing es an zu regnen. Jibrielle hob ihre Hände, ließ die Regentropfen darauf treffen und daran herunter perln. Sie nahm das Lichtschwert aus ihrer Padawanrobe in die Hand. Fauchend stieg die rote Klinge in die Höhe. Und noch eine, ihr direkt gegenüber. Da war sie wieder, die dunkle Gestalt. Mit einem Satz war Jibrielle bei ihrem Gegner, stach zu, hieb von allen Seiten, ließ die Klinge um sich drehen, drehte sich um die Klinge und spürte die Macht in jeder Faser ihres Körpers. Doch die beiden roten Lichtschwertschneiden krachten immer gegeneinander, zischten und brannten. Sie musste noch schneller werden, noch schneller!

]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Backbord Schlafraum - Äther[
 
]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Backbord Schlafraum[

Ein Blitz, ein echter, in der Realität, riss Jibrielle hoch und aus dem Schlaf. Entsetzt entfuhr ihr ein erstickter Schrei, halb ein Seufzen, als sie wieder in das hier und jetzt zurückkehrte, keiner Traumwelt mehr nachjagte. Ihr Atem ging stoßweise, rasch und unregelmäßig. Sie musste sehr geschwitzt haben. Das Gesicht verziehend drückte sie den Handballen gegen die Stirn. Sie kniff sich heftig in den rechten Oberarm. Autsch! Nein, kein Traum, ganz sicher. Und nein: kein Blitz, sie waren im Weltraum und da blitzte es nicht. Hatte sie sich den Knall auch nur eingebildet? Hier und jetzt war zumindest alles ruhig, alles friedlich.
Die Padawan rieb sich die Augen und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Es war ja nicht ihr erster böser Traum gewesen, bestimmt nicht. Sie versuchte, sich an das Geträumte zu erinnern, doch wie immer, verlor sie die Bilder, umso schneller sie sie zu fassen suchte. Wie feiner Sand in den Schuhen rannten ihr so gut wie alle Erinnerungen daran durch die Finger. Nur das eigenartige Gefühl, zu viel oder zu intensiv "Der kleine Ewok" gelesen zu haben, blieb. Und das Bild von ihr, kämpfend auf den Dächern und im Regen. Er kam ihr bekannt vor, sie musste diesen Traum schon einmal gehabt haben. So oder so ähnlich.

Jibrielle musste felsenfest geschlafen haben, denn nun fühlten sich ihre Glieder schwer an. Mit marmornen Beinen schleifte sie sich ins Bad. Duschen tat gut. Es war für sie fast zu einem Ritual geworden, seit sie bei den Jedi war. Wann immer es ihr möglich war, sprang sie gleich nach dem Aufstehen unter die Dusche. Ein Hauch Normalität. Sie fuhr sich mit den Fingern durch das lange wellige Haar, dass mit Wasser voll gesogen ganz schwer war, sich verhedderte und so wie immer leicht verknotete. Die Haut von Schmutz und Schweiß zu befreien, als würde sie damit auch alle möglichen dunklen Gedanken und Befürchtungen vom Tage zuvor, oder eben aus der Nacht, von sich abwaschen können, eine Reinigung für den jungen und unbefleckten Morgen. Selten fühlte Jibrielle sich lebendiger.
Natürlich trug sie auf ihre hell-mandelbraune Haut kein Make-Up auf. Nicht nur, dass eine Jedi sich solche Spielereien sowieso lieber abgewöhnen sollte. Es gab hier im All einfach derzeit keinen sonstigen, vielleicht ganz weltlichen Grund dazu. Sie verzichtete zwar darauf, ihre Robe zu tragen, die sie als Padawan und Jedi zu erkennen geben würde, da auch dort, wohin sie unterwegs war, Vorsicht und Unauffälligkeit geboten war, doch selbst „als normale Frau verkleidet“ erforderte ihre Lage nicht, irgendjemandem schöne Augen zu machen. Außerdem war da ja noch ihr stilles Gelübde.
Sie waren im Hyperraum. Das erkannte Jibrielle daran, dass die Sterne als tausende Glühwürmchen an dem Fenster ihrer Kabine vorbeizogen. Schon auf ihrem ersten Flug durchs All hatte diese Art zu Reise eine zauberhafte Wirkung auf sie gehabt. Im Hyperraum zu sein hatte eine unerklärliche Ruhe und Faszination mit sich gebracht. Wo das Erstaunen jedoch bald seiner Natur gemäß verschwand, blieb die Stille in ihrem Herzen, die Ausgeglichenheit. Sie waren schließlich in der Bewegung, einer Bewegung, die selbst erfahrene Wissenschaftler kaum verständlich beschreiben konnten. Man befand sich außerhalb der Zeit, noch an dem einen und doch schon an dem anderen Ort. Nichts was der Verstand wirklich erfassen konnte. Oder nur Jibrielles Verstand nicht, doch das änderte überhaupt nichts. Hier fühlte sie sich der Macht so nahe wie sonst nirgendwo. Wenn sie nicht gerade von bösen Träumen heimgesucht wurde.

Jibrielle Dari, ein Mädchen, vielleicht geboren auf Naboo, vielleicht auch auf Coruscant, wo sie aufgewachsen war, in dem Waisenhaus „Heavens Cellar“. Im Alter von ungefähr Neunzehn oder Zwanzig Jahren war sie zu den Jedi gekommen, um eine von ihnen zu werden. Seitdem war eine Menge geschehen. Sie war nun schon seit langer langer Zeit eine Padawan, eine Adeptin des Lichts, eine Novizin der Macht. Eine Schülerin von ChesaraSyonette, der bestimmt mächtigsten und gutmütigsten Jedi überhaupt. Jibrielle hatte wirklich ein riesen Schwein gehabt! Sie hatte gelernt die Macht, die ihr sonst immer nur als unbegreifliche, unerkannte Kraft erschienen war und sie hatte unerklärliche Dinge geschehen lassen, Dinge, die sie sicher nie verstehen würde. Doch nun gewann sie immer mehr Einsicht, verstand immer mehr und immer besser, lernte in die Macht zu greifen, sie zu fühlen, zu spüren und zu leiten. Es gelang ihr, ihre gegebenen Talente immer besser zu nutzen und vor allem der Macht zu vertrauen. Jibrielle Dari war eine Jedi geworden, zwar noch eine Lernende, aber doch eine Jedi. Nicht mehr nur auf dem nie beschrieben Papier, sondern tatsächlich eine helle Machtnutzerin, die nun endlich um ihren Platz im Universum wusste. Und nun war sie auf dem Weg zu ihrer ersten eigenen, selbstständigen und verantwortungsvollen Mission. Was ihr eine scheiß Angst einjagte.

Mit einem Zischen schob sich die Tür zu ihrer Kabine auf, zu der Koje die man extra für sie frei gemacht hatte. Der Bonus eines Gastes. Da es an Bord so ziemlich jeden Raumschiffes meist eher kalt war, hatte sie sich außer der obligatorischen Unterwäsche selbstverständlich T-Shirt und auch einen grauen Pullover übergezogen. Eine dunkelbraune Hose und klassisch kompakte Schuhe, die nicht zu schwer und, ganz uniform, beige waren, schützten sie vor der Kälte, die aus dem leblosen Metall so gern in die Glieder kroch. Da ihr das alles noch zu wenig erschien, hatte sie sich noch eine der fast auffällig unauffälligen braunen Jacken von der Stange übergezogen, deren Farbe sich angenehm mit ihrem Haar ergänzte und es doch kontrastierte. Ein mattes, sonnig-gelbes Halstuch war das Herausstechendste an ihrem ganzen Aufzug.
Jibrielle hatte den Flur betreten, der als Einziger zu ihrem befristeten Wohnraum hin und davon weg führte. Der einzige Raum auf der Backbord-Seite - oder wie das die Raumfahrer auch immer nannten. Es war die „Blue Nightingale“, ein Frachter der Dynamic-Klasse, mit dem sie zu fremden Sternensystemen unterwegs war, ein Schiff, das bei genauer Betrachtung und mit ein wenig Fantasie ein bisschen wie das Zeichen der Republik aussah. Viel hatte sie bei der Einweisung nicht verstanden und noch weniger behalten, doch handelte es sich bei diesem Schiff wohl um eine modifizierte Version eines ehemals sehr beliebten Frachters, der nun hauptsächlich nur noch von Liebhabern genutzt wurde. Natürlich vornehmlich von Schmugglern, also der Sorte Leute, mit denen Jibrielle unterwegs war. Unterwegs zu ihrer Mission auf Ord Mantell.

Mit noch immer vorsichtigen Schritten erreichte sie die Mitte, den Kern und die Kommandozentrale des Schiffes. Es war natürlich niemand hier. Zwar war Jibrielle schon mehr als einen Tag auf dem Schiff unterwegs, doch hatte sie noch immer Respekt vor der ganzen Technik, wusste sie damit doch sowas von überhaupt nichts anzufangen. Abgesehen davon, hatte sie ihre Koye zuvor so gut wie nicht verlassen. Wer fühlte sich darüber hinaus auch besonders wohl, wenn er zu Gast in einem fremden Haus war und vermeintlich unbeobachtet rumstreunern konnte? Sie schaute nicht bei anderen einfach in die Schlüpferschublade oder guckte nach, was denn da so unter den Betten lag, nur darauf wartend von neugierigen Augen entdeckt zu werden. Also ging sie auch nicht an die ganzen Apparate und bewegte sich auf diesem Schiff ganz vorsichtig, respektvoll. Immerhin konnte sie von Glück sagen, überhaupt mitgenommen wurden zu sein.

Derzeit war auf dem Kontrollpanel und den zahlreichen Sicherheitsanzeigen auch nichts zu sehen, waren doch zumindest die Bildschirme offenbar abgeschaltet. Auch die Holokarte war deaktiviert. Jibrielle konnte nur Vermutungen über die Besatzungsmitglieder machen. Von der Mitte der „Blue Nightingale“ führten vier Gänge ab, von der Tür zu einem winzigen Lagerraum. Aus einem Gang war Jibrielle gekommen, zu ihrer Linken ging es etliche Meter lang zum Cockpit, vorbei am Kommunikationskontrollraum … -zentrale, oder so. Gerade aus ging es nach Steuerbord, also nach rechts, und zu einem weiteren Aufenthaltsraum, der wohl von der Crew genutzt wurde, und der Werkstatt, in der sie, wie ihr erklärt wurde, auch einige Dinge einlagern konnten. Der eigentliche und am meisten genutzte Lagerraum war wie ihr eigenes Zimmer auf der Backbord-Seite. Abgesehen von dem am weitesten im hinteren Bereich gelegenen Maschinenraum, würde sie mit dem Gang zu ihrer Rechten noch zur Krankenstation kommen. Viel mehr gab das Schiff auch nicht her. Dennoch hätte sie es bestimmt nicht als klein bezeichnen wollen, selbst wenn die „Prince“, die Jacht des verwegenen Raumpiloten Jace Chorios deutlich imposanter gewesen war. Für Jibrielles persönliche Zwecke hätte aber sogar schon eine Nussschale mit Hyperraumantrieb gereicht, also kein Grund sich zu beschweren. Allein schon dass ihr ein ganzer Raum für sich alleine zur Verfügung gestellt wurden war, hatte ihre Erwartungen übertroffen. Sie hatte aber auch wirklich Glück gehabt.
Nur zu einem einzigen Menschen auf dem Schiff wollte sie nun, der einzigen Person hier, die sie persönlich kannte. Zum Glück blieb es der Padawan erspart, an jede Tür zu klopfen, um findig zu werden. Sie musste einfach ein klein wenig in die Macht hinaus greifen und die ihr bekannte, ja bereits vor sehr langer Zeit bekannt gewordene Präsenz finden. Robijns Präsenz.


]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Hauptraum[
 
]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Hauptraum[

Nur wenige Sekunden brauchte Jibrielle, um Robijn zu finden. Deutlich hatte sie die ihr wohlbekannte Aura in der Macht fühlen können, und zwar ganz dicht, gleich nebenan in der Krankenstation. In der Krankenstation?
Was um Himmels Willen machte Robijn denn dort? Weder war sie eine Ärztin, noch sonst eine irgendwie ausgebildete Medizinerin, oder etwa doch? Aber was wusste sie denn schon von ihr? Solange wie sie sich nicht mehr gesehen hatten, hätte sie ja sonstwas lernen können, ganz gleich, womit sie sich im Moment die Credits verdiente. Das war ein weiterer Punkt, über den sie sich unbedingt noch mit ihr würde unterhalten wollen. Wie war die ehemalige Erzieherin bloß dazu gekommen, Schmugglerin zu werden?


Jibrielle klopfte an der Tür, lauschte. Einen Augenblick später erklang die Antwort.
„Herein?“ drang eine helle Stimme dumpf durch den Stahl. Zuversichtlich drückte die Padawan den Schalter zum öffnen.
„Huhu, darf ich reinkommen?“
„Hey! Bitte, bitte, komm rein.“ sagte Robijn und strahlte Jibrielle augenblicklich an, als sie sie im Türrahmen erblickte. Da war es wieder, das Lächeln, bei dem sie schon früher brav und fromm wie ein Lamm geworden war. Sie hüpfte ins Zimmer.
„Naaa!“ meinte sie und guckte ein wenig in dem kleinen Raum herum, sah den Tisch mit Unterlagen, ein Regal, mutmaßlich mit medizinischem Kram vollgestopft, und die blonde Frau, die vor ihr in soetwas wie einem Bürostuhl saß, ein Bein an den Körper gezogen, in der Hand ein Buch.
„Setzt dich doch, Jib.“
Da war er wieder, dieser Spitzname. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie einen Menschen wirklich gut, vielleicht zu gut kannte. Jib … er missfiel ihr immer weniger.
„Klaro!“ erwiderte die Padawan und wählte den einzigen noch freien Platz im Raum: Die im Moment ihrem Zweck fremde Krankenliege. Nach Liegen war ihr aber nicht zumute. Hätte auch komisch ausgesehen. So hockte sie sich im Schneidersitz darauf und blickte dümmlich grinsend zu Robijn. Bei der Macht, war das lange her!

Die blasse Frau hatte inzwischen eine normale Sitzhaltung eingenommen und das Buch längst zur Seite auf den mickrigen Schreibtisch gelegt. Der Raum war insgesamt wirklich alles andere als groß, weshalb sich die beiden Frauen automatisch recht nahe saßen. Robijn legte den Kopf schief, schaute Jibrielle offen an.
„Wie geht es dir?“ fragte Robijn gerade heraus, klang ganz und gar ehrlich interessiert und lächelte auf ihre unnachahmliche Art. Schon früher war es Jibrielle vorgekommen, als wäre dieser warme Gesichtsausdruck, das einnehmende Lächeln ihre ganz normale Wesenshaltung, praktisch ihre Standard-Mimik. Als würde sie immer so schauen. Man hatte einfach, wenn man mit Robijn sprach, immer das Gefühl, gerade das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu sein, als würde sie sich nie mit einem langweilen, als wäre alles wichtig, was man zu sagen hatte. Und dieser Eindruck hatte sich in all der Zeit noch verstärkt, wie Jibrielle feststellen musste. Dass und wie sehr Robijn ihr doch gefehlt hatte, wurde ihr erst jetzt richtig klar.
„Mir geht es sehr sehr gut, danke. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, für mich extra das Zimmer zu Räumen, nur damit ich meine Privatsphäre habe.“
„Doch das war es. Es war ja gar auch keine Ausnahme, wie du zu glauben scheinst. Das machen wir immer so, wenn wir Passagiere mitnehmen. Wir Drei sind daran gewöhnt, immer mal wieder das gleiche Zimmer zu teilen. Es ist wie in alten Tagen. Nur Ori findet es immer etwas unangenehm, naja.“ sagte Robijn und lachte. Sie trug ein weißes, langärmeliges Shirt, das sich ihrer dünnen Gestalt anpasste. Kein überflüssiger Schmuck, nicht einmal einen Ring an Ohr oder Finger zierte sie. Nur ihre gewinnende Präsenz.
„Dann ist ja gut. Ihr fliegt also öfters Leute wie mich herum?“
„Es geht so, wobei die Wenigsten so sind wie du.“ meinte sie und nickte Jibrielle milde zu, lächelte wissend. Ja, sicher kam nicht jeden Tag ein Jedi vorbei und wollte mal eben nach Ord Mantell geflogen werden. Wohl eher nie. Die meisten Passagiere mussten entweder einfache Kaufleute oder einfache Gauner sein, Gauner wie Robijn wohl nun selbst eine zu sein schien.

„Wissen die anderen beiden, was ich bin?“
„Oh, Ori hat bemerkt, was für eine flotte Biene du bist.“
„Äh ja … abgesehen davon, meine ich.“
„Sie haben es nicht von alleine gemerkt, falls du das meinst. Du hättest ihnen schon mit deinem Lichtschwert die Haare schneiden müssen, damit sie es von alleine rausgekriegt hätten. Aber ich musste ihnen natürlich davon erzählen. Das verstehst du sicher.“
„Natürlich. Sie sind ja immerhin deine Kollegen und so.“
„Das sie darüber hinaus meine Geschwister sind, war eher ausschlaggebend.“
ihre Worte begleitend, zwinkerte sie Jibrielle zu.
„Was?“ entfuhr es der Padawan und sie glubschte Robijn ungläubig an. Die zwei waren ihre Geschwister? Der rothaarige kleine Kerl und die große Schlaubergerin mit dem rabenschwarzen Haar waren ihr Bruder und ihre Schwester?
„Aber wie … ihr seht euch überhaupt nicht ähnlich ...“ begann Jibrielle und konnte sich ein ungläubiges Grinsen nicht verkneifen.
„Jah, das haben wir schon zwei- dreimal gehört. Jeden Morgen wache ich auf und bin selber überrascht.“ witzelte Robijn, was bei ihr früher immer viel zu selten vorgekommen war, doch offenbar war sie ein wenig leichter und lockerer ums Herz geworden seit damals. Jibrielle überlegte, konnte sich aber nicht daran erinnern, je davon gewusst zu haben. Wer hätte das ahnen sollen.
„Weißt du, wir haben alle unterschiedliche Väter und sind deshalb natürlich nur halb miteinander verwandt, theoretisch. Aber wir sind zusammen aufgewachsen und so stark verschwistert wie man nur sein kann. Wir haben uns das Spielzeug geneidet und uns gefetzt bis einer heulte, und und und. Das ganze Programm.“
„Und du bist die Älteste von ihnen.“
„Oh ja.“
sagte Robijn und meinte vielleicht nicht nur das biologische Alter. Plötzlich bemerkte Jibrielle, dass sie gar nicht wusste, wie alt Robijn überhaupt war. Sie war eine der Betreuerinnen im „Heavens Cellar“ geworden, als Jibrielle gerade mal 13 oder 14 gewesen war. Robijn war einige Jahre dort geblieben. Auch wenn Jibrielle dann eine zeitlang etwas schwierig gewesen war und dem Personal ganz schönes Kopfzerbrechen bereitet hatte, war sie mit Robijn doch immer ausgezeichnet ausgekommen.
„Wie viele Jahre seit ihr denn auseinander?“
Sikiro ist die Jüngste von uns, sie ist vor einem Monat 19 geworden. Uns trennen also jeweils ungefähr vier Jahre.“ sagte Robijn und legte den Kopf von der einen Seite auf die andere. Jibrielle musste innerlich lachen. Da saßen sie hier und unterhielten sich so vertraut, als hätten sie sich nicht seit vier Jahre nicht gesehen. Doch Robijn schaffte es einfach sofort wieder jedes Eis zu brechen, das sich in der langen Zeit aufgetürmt hatte.

„Was hast du eigentlich gemacht, nachdem du den 'Cellar' verlassen hattest? Ich habe immer gedacht, diese Arbeit wäre deine Berufung gewesen.“ fragte Jibrielle die zierliche Blondine mit dem ruhigen Gesicht.
„Das war es auch, irgendwie. Aber meine Mutter brauchte mich für ihren kleinen Exportbetrieb. Ori war damals gerade alt genug für eine Anstellung und die Mittel waren knapp. Da wurde ich eben gebraucht. Ich hatte zwar keinerlei Talent oder wirkliches Interesse an dem Händler – und jetzt ja vielmehr Schmugglerleben – aber ich konnte meinen Teil für die Buchhaltung und Geschäftsführung machen. Darin war ich ironischerweise immer gut.“
„Das ist wirklich schade. Wir haben dich da sehr vermisst.“ antwortete Jibrielle ehrlich. Damals war sie nicht die einzige gewesen, die wochenlang immer mal wieder mit trauriger Miene in der Ecke gehockt hatte, weil Robi nicht mehr da gewesen war.
„Ich wäre auch lieber dageblieben, aber ich konnte und wollte auch nicht anders. Mutter hatte mich gebraucht. Heute leiten wir drei, meine Geschwister und ich, die kleine Firma, die … ja praktisch nur noch aus uns besteht. Die Zeiten auf Coruscant sind, seitdem das Imperium die strengen Zügel führt, noch ernster geworden. Was früher Handel war ist heute Schmuggel und umgekehrt. Nicht leicht da durchzusteigen, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Sikiro hat sich nen Pilotenschein geholt, Ori kümmert sich um die ganze Technik und Instandhaltung des Schiffes und ich besorge die Geschäftsführung so gut ich kann. Und so transportieren wir eben die ein oder andere Ladung von Coruscant nach Sonst-wohin und wieder zurück.“ sagte Robijn und bewegte dazu die Hände mit gleichmäßigen Bewegungen. Sonderlich froh schien sie über den ganzen Verlauf zwar nicht zu sein, doch spürte Jibrielle unwillkürlich nicht einen Funken Unglück in ihr. Tatsächlich war sie außerhalb des Jedi-Ordens noch niemandem begegnet, der so im Gleichgewicht mit sich war. Wie kam das bloß?
„Jibrielle?“
„Hm?“ fuhr Jibrielle hoch, die völlig in Gedanken versunken in eine Ecke des Raumes gestarrt hatte.
„Magst du mir vielleicht erzählen, was der Inhalt deiner Mission auf Ord Mantell ist?“ fragte Robijn ganz gleichmütig und erwischte die Padawan damit total unvorbereitet.

]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Krankenstation[
 
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Kein bisschen Berechenheit, bloß ehrliche Neugier zeichnete sich auf den schmalen Lippen der ehemaligen Erzieherin ab. Jibrielle wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Eigentlich war das alles streng geheim. Sie druckste rum.
„Ahhh – weißt du Robijn … das ist eine ganz schön schwierige Sache. Eigentlich darf ich das nicht verraten. Ich bin dir und deinen … Geschwistern wirklich dankbar dafür, dass ihr mich so ganz ohne Federlesen mitnehmt. Vor allem natürlich dir! Wirklich! Wäre ich dir nicht zufällig über den Weg gelaufen …“

Sich ein wenig schuldig fühlend blickte Jibrielle Hilfe suchend um sich. Schon blöd, wenn man seiner ehemaligen Aufsichtsperson auf einmal mit Topsecret kam!
„Tut mir leid, aber … das ist streng vertraulich.“ meinte Jibrielle nun mit kräftigerer Stimme und ernster Miene. Robijn schien das alles aber eher gelassen zu sehen und nickte bloß.
„Ich versteh schon. Ich glaub einfach mal, dass ihr Jedi nur das Beste im Sinn habt, wenn ihr so etwas verschweigt. Außerdem vertraue ich dir.“
Da blieb Jibrielle etwas die Spucke weg. Womit hatte sie sich das denn verdient? Mitgenommen zu werden – schön und gut. Das war ein Gefallen. Aber wieso war sie denn vertrauenswürdig? Und wenn sie in Wirklichkeit eine Sith wäre, die das alles nur vortäuscht? Woher besaß diese Frau nur die Gelassenheit. Ja sie schien regelrecht eine gewisse Weisheit auszustrahlen, wie sie sie bislang nur von Chesara kannte. Beeindruckend.

„Weißt du … du bist immer meine Lieblingsbetreuerin gewesen.“ sagte Jibrielle und lief leicht rot an. Robijn lächelte warm und erfreut. „Du bist nie herrisch geworden oder unfair. Bei dir hatte man immer das Gefühl, dass du einen verstehen wolltest.“
„Die Arbeit mit euch hat mir auch wirklich Spaß gemacht. Ich hatte gedacht, dass mein ganzes Leben lang machen zu können, aber manchmal geht es nicht anders. Aber immerhin konnte ich in all den Jahren meiner zweiten großen Leidenschaft treu bleiben, neben dem ganzen Reisen und Handeln und so weiter.“


„Du meinst … lesen?“ fragte Jibrielle ein wenig dümmlich und wies auf das dicke Buch, dass Robijn bei ihrem Hereinkommen auf dem kalten Tisch abgelegt hatte.
„Genau, so ungefähr. Ich habe seit etlichen Jahren schon gerne mal so ein bisschen vergeistigtes Zeug gelesen und dergleichen. Das hat mich auch damals erst dazu gebracht, zum 'Cellar' zu kommen und mit Kindern zu arbeiten. Dabei war ich ja fast selbst noch ein Kind zu der Zeit. Aber ich hatte zuvor ein Buch gelesen über das Miteinander von Menschen und Nicht-Menschen, also allgemein von vernunftfähigen Lebewesen, das mich nicht mehr losgelassen hatte. Es handelte allgemein über die Bedürftigkeit von uns allen und das wir darin, mit all unseren Nöten und Ängsten, gleich sind. Und wie wichtig es ist, dass Kindern zu vermitteln. Das trieb mich an. Naja und seitdem lese ich immer wieder, eigentlich ständig Bücher aus dieser Richtung und schreibe auch ab und zu selbst etwas. Natürlich nur, wenn ich die nötigen Eingebungen und die Zeit dazu habe.“
„Wow … also du sprichst von … Philosophie?“
fragte Jibrielle unsicher. Sie hatte von sowas schon gehört und war sich fast sicher, dass nicht nur die Jedi diesen Begriff oft in Verbindung mit dem Orden und seinen Lehren benutzten, sondern das er allgemein auch hier und da benutzt wurde, um nicht nur irgendeine aktuelle Vorstellung oder Ähnliches zu beschreiben, sondern dass daraus richtige Wissenschaft betrieben wurde. So richtig konnte sie sich das aber nur schwer vorstellen. Vor allem was daran bitteschön interessant sein sollte.

„Ja genau. Es fing damals mit dem einen Buch von Wil Lamkah an und hörte dann einfach nicht mehr auf.“
„Aber warum?“
fragte Jibrielle und kam sich wieder etwas dumm vor, das zu fragen.
„Ich denke, ich wollte einfach mehr über das Leben und Miteinander verstehen lernen. Es gibt soviel, dass wir nicht wirklich begreifen können … oder nur glauben, es wirklich begriffen zu haben. Doch zwischen dem was wir für wirklich und wahr halten und dem, was sein kann, liegt oft ein gewaltiger Unterschied. Als ich das einmal erkannt hatte, konnte ich nicht mehr aufhören, mehr verstehen zu wollen, weißt du?“ antwortete Robijn verständnisvoll und zum Glück, noch immer entspannt. Denn irgendwie brannte die Sache, nun einmal angefangen, Jibrielle irgendwie unter den Nägeln. Immerhin sprach diese um einige Jahre ältere Frau so tief beeindruckend von Einsichten und war ganz offensichtlich dermaßen im Reinen mit sich, dass Jibrielle nur staunen konnte. Immerhin war Robijn ja keine Jedi. Und dennoch schien sie für ihr Alter irgendwie ... weise? War das das richtige Wort? War nicht nur die Macht in der Lage, das Gleichgewicht zu bewirken? Das verstand sie nicht. Wozu konnte denn von der Wirklichkeit abgehobenes Gegrübel wirklich gut sein? Was ließ sich denn dadurch schon ergründen und vor allem, verändern?

„Aber was soll das heißen? Ist die Welt nicht einfach das, was wir sehen und anfassen können? Ich meine das wirklich nicht böse oder respektlos oder so … aber sind es nicht gerade diese Gedankengespinste, die soviel Unheil anrichten? Große Ideen die gebildet werden von bestimmten Wesen mit Idealen, die höher sind als andere. Was diesen Idealen nicht entspricht wird nicht geduldet, für die bessere Welt und so. Und dann gibt es wieder Unterdrückung und Leid. Wenn wir einfach bei dem bleiben was wir sehen, sind wir doch besser dran oder. Keine heiligen Kriege, sondern einfach das Leben, das wir sehen, oder nicht?“
Robijn überlegte einen Moment, fuhr sich mit dem Handrücken über die Wange, bevor sie antwortete. „Du hast ja recht. Genau darum geht es dabei ja. Diese Autoren, die ich lese, sind nicht von der Sorte, die irgendwelche utopischen Reiche nach ihren überzogenen Idealen aufbauen wollen, auf der Grundlage überspitzter Wertvorstellungen und dergleichen. Denn gerade für sowas, bedarf es keiner Philosophie oder anderweitiger geistiger Auseinandersetzung. Was ich an diesen Schriften so liebe, ist gerade das bemühen darum, solchen zyklischen Gedankengerüsten zu entkommen und die Dinge im richtigen Licht zu betrachten, eben aufgrund der Sachen, die wir beobachten können. Die Dinge selbst, wenn du so willst.“
„Nur was unterscheidet dann dein Philosophieren von irgendetwas anderem … das verstehe ich nicht.“
sagte Jibrielle mit gerunzelter Stirn. Es war schon erstaunlich. Bei irgendwem anderes wäre dieses Gespräch wohl ein Streitgespräch gewesen. Robijn aber hatte sich nicht mit einer Silbe hitziger geredet, wie es sonst doch immer geschah, wenn unterschiedliche Überzeugungen aufeinander prallten. Doch diese beiden Frauen saßen sich ganz ruhig gegenüber und konnten sich ganz unbefangen austauschen.

„Naja, es ist ja kein bloßes Beobachten. Ich würde sagen, beim Philosophieren geht es darum, eben alle Dinge erfassen und gegeneinander in Relation bringen zu wollen. Denn es ist ja so, das es einiges gibt, dass wir für selbstverständlich halten und das gerade in unserer alltäglichen Beobachtung. Also zum Beispiel, wie wir die Widerfahrnisse unseres Lebens beurteilen. Es gibt viele, die weisen den Ereignissen in ihrem Leben eine höhere Gewalt zu oder reden von Zufall, Glück und Unglück, wissen aber oftmals selbst nicht genau, was sie damit überhaupt meinen. Bei ihnen entsteht dann nicht selten ein Gefühl des Ausgeliefertseins, der Macht- und Schutzlosigkeit gegenüber ihrem Schicksal oder dem großen Pech das sie haben. Das ist für sehr, sehr viele Wesen in dieser Galaxie das Leben, wie es sich ihnen darstellt.“
„Aber was ist es dann? Ich kann doch kaum, durch bloßes darüber nachdenken etwas daran ändern, ob mir mehr oder weniger Pech geschieht.“ sagte Jibrielle und runzelte die Stirn. Irgendwie beschlich sie ein komisches Gefühl. Obwohl Robijn ihr so sympathisch war und auch ganz freundlich und überhaupt nicht hochtrabend sprach, wirkte die Blondine plötzlich ziemlich arrogant auf die Padawan. Wie kam das? Vielleicht weil es notwendigerweise hochmütig war, wenn man sich einbildete, eher Zugang zur Wahrheit zu haben? Denn sosehr Robijn auch nicht so rüberkam, als wollte sie sich als die Klügere aufspielen, hatte Jibrielle doch das Gefühl, dass diese Art von Gespräch da möglicherweise von alleine darauf hinauslaufen würde, sie irgendwie dümmer aussehen zu lassen?

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]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Krankenstation - mit Robijn[

Jibrielle wurde wieder aus den Gedanken gerissen, als Robijn ihre Unterhaltung nach einer kurzen Gedankenpause wieder fortsetzte.
„Du kannst deine Wahrnehmung davon ändern. Wenn man vergleicht, wie viele Lebewesen es geben muss, die sich alle gegenseitig beeinflussen. Und dann gibt es das Wetter, die Natur und was sonst noch so geschieht und von dem wir etwas merken und damit konfrontiert werden. Am Ende ist es doch sogar müßig von Glück oder Pech zu sprechen. Denn was soll das überhaupt sein? Wieso sollte jemandem mehr Unglück geschehen, als jemand anderem.“

„Aber genau so ist es doch oft!“

„Ich würde eher sagen, dass jedem etwas widerfährt und das manchem eben mehr Dinge widerfahren mögen, die er, natürlich nicht selten durchaus begründet, als schlecht empfindet. Deshalb hilft es doch trotzdem nicht anzunehmen, dass dieser Person dieses Unglück widerfahren musste, eben auf Grund von Schicksal, Pech oder einer höheren Gewalt. Wenn einem erst einmal klar wird, dass es Widerfahrnisse gibt, deren Ursachen man oft einfach nicht überschauen kann, gegen die man manchmal auch nichts machen kann, dass es einem dann nur noch schlimmer ergeht, wenn man sich dieser Widerfahrnisse wegen selbst bedauert. Leid verspürt man nun einmal und das ist auch ganz natürlich. Doch tut es niemandem gut, wenn er glaubt er sei durch irgendetwas dazu verurteilt. Es gibt Widerfahrnisse und Handlungen … denke ich. Und jeder steht in seiner besonderen Situation, muss damit umgehen.“


„Du sprichst von einer höheren Macht … meinst du damit DIE Macht?“ fragte Jibrielle vorsichtig und neugierig. Ja, dass hatte sich gerade sehr nach Jedi-Kritik angehört. Robijn lachte. „Weil diese Macht ist ganz sicher keine Einbildung. Nur durch sie bin ich eine Jedi und nicht ... nur ein kleines Mädchen. Sprichst du von dieser Macht?“
„Vielleicht, ja. Nun wie soll ich sagen … es ist schon eigenartig. Wenn ich mir überlege: Ich sitze hier mit einem netten Mädchen, dass ich noch aus dem Waisenhaus kenne … und dieses Mädchen ist nun eine Jedi geworden. So etwas hätte ich mir nie gedacht. Vor allem überrascht es mich, dass du als Jedi philosophischem Denken so skeptisch gegenüberstehst.“

„Naja, ich hab einfach kein gutes Gefühl dabei, wenn mir die Dinge verklärt werden … weißt du was ich meine?“
„Absolut!“
sagte Robijn und nickte bestätigend. „Nur … soweit ich die Jedi begreife – und bitte verstehe mich nicht falsch. Ich bin kein Freund des Imperiums und habe schon immer die Jedi hoch geachtet. Oft hörte man ja nur wilde Geschichten über sie. Aber ihre Haltung, das Gute zu vertreten und den Leuten zu helfen: Was konnte man mehr wünschen? Weißt du, so wie ich ihr Credo oder ihre Leitgedanken immer verstanden habe, bin ich überzeugt davon, dass auch sie auf ganz außerordentlicher Philosophie gründen. Denn von selbst und ohne Anstrengungen wäre bestimmt nie jemand auf diese Ideen und Haltungen gekommen, für die ihr steht.“

„Aber wir orientieren uns ja an der Macht. Sie ist es die uns Kraft gibt und leitet. Sie ist doch solche Kraft, wie du sie gerade noch in Frage stelltest, oder nicht?“
„Nicht direkt. Oder ja, kommt darauf an. Ich meine, was weiß ich schon über die Macht. Ich war nie machtempfindlich und werde es bestimmt auch nie sein, aber was ich über die Macht weiß – und ich habe über die Macht und Machtnutzer schon ein zwei Bücher gelesen – ist, dass sie für euch eben mehr ist als die Quelle eurer Kraft und eures Mutes, eurer Zuversicht. Ihr, so wie auch die Sith, habt sie doch auch zu eurer führenden Kraft erhoben, oder nicht?“

„Sie leitet uns an, denke ich. Sie lässt mich bestimmte Dinge fühlen, Dinge die mir auch vorher nicht bewusst waren. Sie lässt uns Wissen, was zu tun ist, was richtig ist. Sie gibt uns … Zuversicht.“
„Ja, aber würdest du denn sagen, dass es sich bei der Macht um irgendeine Art Bewusstsein handelt?“
fragte Robijn und lehnte sich gespannt nach vorne. Für sie war diese Unterhaltung vielleicht doppelt so interessant wie für Jibrielle, denn wann hätte sie schon mit einer Jedi persönlich über solche Dinge sprechen können. Jibrielle wusste auf Robijns Frage zunächst noch nichts zu antworten, weshalb die blonde Frau fortfuhr. „Denn, wie sollte dieses Bewusstsein bestehen können? Nun, sicherlich außerhalb jedweder Wahrnehmung, könnte man da einwenden, also abgesehen von der Wahrnehmung von Jedi und Sith. Aber dennoch … ich las, die Macht ist ja eher ein Energiefeld, dass das Weltall durchdringt. Es soll sogar durch Mykroorganismen erzeugt werden, den Midichlorianern. Also müsste das Bewusstsein ein Intersubjektives sein, ein Bewusstsein aller Midichlorianer zusammen, oder nicht? Das ist doch sehr schwer vorstellbar. Doch selbst wenn es tatsächlich ein allgemeines großes Bewusstsein der Macht gäbe – denn wie solle die Macht leiten und führen können, ohne irgendeinen Art Bewusstsein – wie erklärt ihr Jedi euch die dunkle Seite? Wie könnte ein allgegenwärtiges intersubjektives Bewusstsein eine dunkle Seite haben, die Böses will? Dann wäre sie doch gespalten und somit nicht mehr intersubjektiv, alle Midichlorianer betreffend. Wie könne man sich das vorstellen? Und wieso wären gerade immer die Midichlorianer in der Nähe der Jedi dazu berufen gut zu sein, warum wären die Midichlorianer in der Nähe der Sith böse? Darüber hinaus … stellt sich natürlich sowieso noch die Frage, was böse und gut überhaupt ist.“

„Also allmählich sprengst du mir den Kopf ... und dann noch so viele Fragen …“ krächzte Jibrielle hervor und fing an zu schmunzeln, bevor beide in herzliches Gelächter übergingen.
„Naja, ist ja nicht so wichtig.“ meinte Robijn freundlich, kratzte sich leicht verlegen den Arm. Das überraschte Jibrielle nicht wenig, hatte sie Robijn doch selten irgendwie verschämt gesehen. Nach kurzem zögern, versuchte die Padawan es doch noch einmal, drückte sich den Handballen gegen die Stirn, in der Hoffnung, es würde beim nachdenken helfen.

„Hmmm … also so richtig hatte ich mir bislang über die Midichlorianer und das Bewusstsein der Macht oder so noch nicht wirklich Gedanken machen können, muss ich zugeben. Mir kam nicht einmal der Idee dazu, wirklich. Aber … ich denke auch, dass die Macht am ehesten so etwas wie die Energie ist, die alles umgibt und so. Weißt du was ich meine? Die Midichlorianer … bestimmt sind sie eher so etwas wie unserer quasi biologische Voraussetzung, damit wir die Macht überhaupt erreichen können, oder? Zumindest glaube ich nicht, dass sie alle zusammen etwas wie ein Bewusstsein bilden können. Jetzt wo du es sagst, frage ich mich wirklich, wie dieser Wille der Macht zustande kommen kann. Und natürlich, wie es die dunkle Seite wirklich geben kann. Nur finde ich den Gedanken irgendwie beängstigend, dass es die Macht gebe und sie einfach nur da wäre, verstehst du was ich meine. Als wären wir alle im großen Schiff der Macht, nur das Schiffe wäre ohne Captain. Irgendwie furchteinflößend, wenn die Macht doch überall sein soll.“

„Da hast du Recht. Es leben ja unglaubliche viele Wesen in der Galaxis, die von der Macht überhaupt nichts wissen, womöglich noch nie etwas davon gehört haben. Ich würde sagen, bestimmt sogar die Mehrzahl. Doch abgesehen von den Machtnutzern, spielt das für die meisten Wesen keine Rolle. Ob Macht oder nicht: Für sie ist das Leben ein unberechenbarer Ort und sie suchen halt. Geben dem einen Ding die Schuld für etwas, interpretieren in das Wetter übernatürliches Hinein und erschaffen sich so ihre Götter, weil sie die Welt nun mal nicht ganz verstehen können. Das ist ja ganz normal und nachvollziehbar so. Theoretisch müsste ja auch ihr Leben von der Macht beeinflusst werden, doch was spielt das schon für eine Rolle für sie. Sie können die Macht nicht erreichen, noch wirklich wissen was sie bewirkt oder was sie daran ändern können, was sie bewirkt. Es ist für sie also schlichtweg gleich, ob es so etwas wie die Macht gibt, es ändert nichts an ihrem Leben. Und das gleiche gilt auch für Begriffe wie das Schicksal, Glück oder eben Götter. Doch nur wenige werden sich dieses Umstandes wirklich bewusst, erkennen wirklich, dass sie keinen Einfluss haben auf irgendwelche höheren Mächte, sondern nur innerhalb ihrer Handlungen und Widerfahrnisse ihrer jeweiligen Situation stehen.“
„Nun, das siehst du so. Es gibt jedoch viele, die davon überzeugt sind, durch ihre Haltung, ihren Glauben und sogar ihre Handlungen höhere, unsichtbare Mächte erreichen zu können. Und selbst wenn die Macht, also so ganz hypothetisch gesprochen, auch nur etwas von dem wäre, wie du sie gerade beschrieben hast … könnte ich dann das hier tun?“ sagte Jibrielle, streckte ihre Hand aus und ließ das schwere Buch vom Tisch in ihre Hand fliegen. Überraschenderweise, war Robijn nur milde erstaunt.

„Das kommt darauf an.“ entgegnete Robijn milde und zwinkerte.
„Was meinst du damit? Worauf kommt es an? Ich habe die Macht genutzt, oder nicht?“ lachte Jibrielle und kam sich etwas doof vor, diesen Zirkustrick anzuwenden, der ja gerne vornehmlich Padawananwärtern gezeigt wurde. Robijn antwortete grinsend.
„Wir dürfen hier jetzt nichts durcheinander bringen. Wie gesagt zweifle ich ja gar nicht an den Fähigkeiten der Jedi. Ganz bestimmt seit ihr die großen, nahezu unverwundbaren Krieger und Gelehrten, die sich schneller bewegen können als das Auge und die so furchtbar weise sind, dass sie sogar in die Zukunft blicken können sollen. All das halte ich ja für möglich. Du bist für mich ja einer der besten Beweise, dass die Macht nicht nur ein Hirngespinst ist. Zweifellos ist da etwas, dass wie, sagen wir ein Energiefeld, um uns ist und das dir wie anderen Jedi ermöglicht, die Dinge zu tun, die ihr tut und die andere nicht vollbringen können. Sie mag euch auch außerordentliche Wahrnehmungsmöglichkeiten geben, so wie einen sechsten Sinn, meinetwegen. Und mit Sicherheit steht große echte, rein vernünftige und emotionale Weisheit hinter den Lehren der Jedi, denn, wie man an den Sith sehen kann, nur durch die Macht selbst kommt man wohl zu keiner Nächstenliebe, einfach so.“ sagte Robijn, nun wieder nach vorne gebeugt und ruhig mit den Händen gestikulierend. Sie hatte bestimmt schon lange einmal mit jemandem über dieses Thema reden wollen. Irgendwie war es ja auch ein Allerweltsthema, oder nicht? Immerhin ging es um die Macht.

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Nach ein paar Augenblicken Pause sprach sie weiter: „Bestimmt waren die Altvorderen der Jedi große Philosophen, die das Leben liebten und dafür den Orden gründeten, um ihre Gabe für das Richtige zu nutzen. Was ich nur in Frage stelle, ist der Glaube daran, dass die Macht außer ihrem Fähigkeitspotenzial auch noch so etwas wie Vernunft, Weisheit und Grund mit sich bringt, verstehst du? Denn so weise und klug Jedi auch sind, so habe ich doch den Eindruck, ihre Lehren würden eine gewisse Naivität mit sich bringen. Denn in dem Glauben an die Führung durch die Macht als kluge Kraft unterscheiden sie sich kaum von den Feuchtfarmern, die ihrem Wettergott ein Glas Milch opfern. Du entschuldigst bitte dieses Gleichnis. Verstehst du, worauf ich hinaus will?“

„Ich denke schon. Weil … ich gestehe mir auch ein: Es würde mich wohl letzten Endes auch nicht wohl fühlen damit, wenn die Macht tatsächlich ein Bewusstsein irgendeiner Art hätte. Denn wie könnte es wirklich letzt-weise oder letzt-klug sein, also wirklich und wahrhaftig wissen, was richtig ist und getan werden muss? Die Menschen und Nicht-Menschen wissen ja selbst nicht mal wirklich einstimmig, was das Richtige ist. Gut … vermutlich könnte nur ein allgegenwärtiger Geist wissen, was das Universum ausmacht und insofern, was das Richtige ist. Aber muss es dann auch das Richtige für uns sein? Vielleicht würden das die meisten Wesen ganz anders sehen. Außerdem … wirklich bevormunden lassen, würde ich mich auch nicht gerne. Zumindest nicht in jeder Entscheidung. Würde mir die Macht raten etwas zu tun, das ich als großes Unrecht empfinden würde ... würde ich es wohl nicht über mich bringen. Tja, und dann ist da noch die dunkle Seite ...“
„Genau. Was macht die dunkle Seite überhaupt aus? Ist sie Teil der Macht oder gibt es sie getrennt davon? Oder missverstehen wir etwas, wenn wir von der dunklen Seite sprechen?“ entgegnete Robijn.

„Vielleicht … vielleicht ist es ja eher so, dass wir durch die Macht und unser dadurch verändertes Bewusstsein die Welt nicht nur anders wahrnehmen, sondern auch anders denken. Vielleicht sind es die machtverstärkten Instinkte, die wir für den Willen der Macht halten. Vielleicht ist das, der Wille der Macht, wie auch immer wir ihn verstehen wollen. Damit könnte ich mich auch anfreunden. Denn wenn die Macht überall und in jedem ist, so sollten mich doch meine Instinkte durch jenes Energiefeld nicht mehr täuschen können, als irgendetwas anderes, oder? Ach ich weiß auch nicht … auf jeden Fall könnte ich so zum ersten Mal verstehen, was die dunkle Seite wirklich ist.“
„Die machtverstärkten Instinkte, nur eben die Instinkte einer ganz auf sich selbst bezogenen Person. Jemand, dessen Gedanken nur den Zielen dienen, die ihm selbst etwas bringen, ohne die Rücksicht auf Andere. Das wäre denkbar. Insofern wäre es auch eine nachvollziehbare Vorstellung von „gut“ und „böse“, wie ich sie bejahen würde. Das Böse in den Augen des Anderen. Jemand der nur sich selbst genügt und das Energiefeld nur dafür nutzt, wäre so jemand. Also die dunkle Seite.“

„Jah. Das würde erklären warum … diese eine Sith, die ich kennen lernte. Die dunkle Seite hat sie regelrecht entstellt. Vielleicht passiert so etwas mit einem, wenn man die Energie der Welt nicht zurück gibt, nur sich selbst gibt. Ich weiß es nicht.“ keuchte Jibrielle schließlich resigniert. Das war alles so verwirrend.
„Sehr schwierige Fragen sind das, nicht wahr.“ sagte Robijn nickend und tätschelte Jibrielle kurz das Knie, saß die Padawan ja nur eine Armlänge weit weg, und lehnte sich auf ihrem Stuhl wieder zurück, lächelte müde und gedankenvoll.
„Jah, allerdings.“ bestätigte Jibrielle und raufte sich einmal kurz das Haar, um wieder etwas klarer im Kopf zu werden.

„Jedenfalls finde ich es wichtig, sich darüber ab und an Gedanken zu machen. Sonst versteht man vielleicht doch mal etwas falsch und geht womöglich mit einer Haltung durchs Leben, die nicht sehr hilfreich ist. Vielleicht“
„Da hast du wohl recht.“, meinte Jibrielle und lächelte schief. „Weißt du … du erinnerst mich irgendwie an meine Meisterin.“ Sie grinste.
„Achso?“ entgegnete Robijn mit hochgezogenen Brauen, davon sichtlich überrascht. Naja, man wird ja nicht jeden Tag mit einer Jedi-Rätin verglichen.

„Naja, ihr seid beide so ganz in euch ruhend und … wenn man mit euch spricht, hat man immer das Gefühl, verstanden zu werden. Das Witzige ist: Ihr sehr euch sogar ein wenig ähnlich. Vor allem aber ist es eure Ausstrahlung, irgendwie. Eigentlich dachte ich, dass das speziell so ein Jedi-Ding wäre, aber …“, beendete Jibrielle den Satz nicht und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Nun ich fühle mich sehr geschmeichelt …“ entgegnete Robijn und zeigte zum ersten Mal deutlich so was Ähnliches wie Verlegenheit. Ihr blasse Haut rötete sich leicht und ihr Blick schwenkte ab und zu zum Boden, wo er doch vorher immer konstant auf Jibrielle geruht hatte.

„Weißt du …“ sagte Robijn und kratzte sich hinterm Ohr. „Es ist einfach so, dass ich diese Sachen interessant finde, mehr nicht. Die Fragen die ich mir stelle und die Antworten die ich bekomme, sind in keiner Weise mehr wert, als andere. Nur weil sie … allgemeiner scheinen, sind sie deshalb nicht näher an der Wahrheit dran. Und ich mache mir keine Illusionen darum, dass meine Träumereien recht wenig Relevanz für das tägliche Leben der Leute haben. Zumindest gehe ich davon aus. Es … na ja es macht mich nur etwas ruhiger und entspannter davon auszugehen, dass es so etwas wie absolute Wahrheiten nicht gibt. Diese Entspanntheit ist vielleicht das Einzige, was wirklich von Nutzen ist. Mit der Weisheit und Lebenserfahrung deiner Meisterin hat das aber nicht das Geringste zu tun, würde ich sagen.“
„Hmmm du brauchst dein Licht aber auch nicht unter den Scheffel zu stellen.“ neckte Jibrielle sie und zwinkerte. Daraufhin wurde Robijn tatsächlich noch ein wenig rosiger und winkte leicht ab.

„Tu ich nicht. Nur … ich mag den Gedanke nur nicht, dass man mich für was Besonderes hält oder so. Oder für überheblich. Manch einer lässt sich vielleicht von seinen geistigen Höhenflügen auf die Idee bringen, den anderen überlegen zu sein … aber das will ich nie und solche Arroganz fürchte ich wie wenig andere Dinge. Denn so was kann einem schneller passieren, als man denkt.“
„Die dunkle Seite?“ gluckste Jibrielle.
Robijn grinste breit. „So in etwa. Ich … ach ich weiß auch nicht. Es ist einfach eine Art, wie ich mich gerne unterhalten. Mehr nicht. Verstehst du?“
„Hmmm … ich denke schon.“ entgegnete Jibrielle, legte den Kopf schief und lächelte. Robijn schien noch immer recht Verlegen, wich sogar noch immer ab und zu Jibrielle Blick aus. Offenbar war die blonde Schmugglerin da empfindlich. Aber wieso? Ein bisschen konnte sie ihre Sorge jedenfalls nachvollziehen. Immerhin hatte sie zwischenzeitlich auch das Gefühl gehabt, Robijn sei etwas hochmütig in ihrem Gerede. Doch nun, als sie sich richtig auf die Diskussion mit ihr eingelassen hatte, hatte die Padawan erahnen können, wieso Robijn so fasziniert derlei Fragen an das Leben stellte. Und konnte man das ohne Selbstverliebtheit tun? Warum nicht? Zumindest, so beschloss Jibrielle, sollte sie ohne Gegenbeweise Robijn diese Möglichkeit doch zugestehen, oder? Und wirkten nicht alle Spezialisten auf Außenstehende irgendwie abgehoben und privilegiert? Mit den Jedi war es doch nicht anders. Und Engagement konnte man nun wirklich niemandem vorwerfen. Wie man nur damit umging, was man daraus machte, ob man die dunkle Seite oder die helle bediente, darauf kam es an. Breit lächelnd nickte Jibrielle Robijn zu.

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Robijn lächelte breit zu Jibrielle zurück, als diese sich plötzlich im Sitz aufrichtete, so als hätte sie gerade eine Erkenntnis gehabt oder einen jähen Beschluss gefasst.
„Ach weißt du was? Das ist doch albern: Du vertraust mir, dann will auch ich dir vertrauen. Immerhin geht ihr ja ein auch ein gewisses Risiko ein, das ihr mich mitnehmt. Meine Mission -“
„Bist du dir sicher? Nicht, dass du Ärger bekommst.“, hakte Robijn besorgt nach. Jibrielle stellte sich daraufhin vor, wie Chesara sie zusammenschrie, weil sie gepetzt hatte. Chesara trug in diesem Tagtraum einen der typischen Kittel der Erzieherinnen und sie selbst, Jibrielle, war noch ein kleines Mädchen. Grinsend verscheuchte die Padawan diese Vorstellung.

„Nein nein, keine Sorge. Solange ich die Mission nicht leichtsinnig gefährde – und ich denke nicht, dass ich das hiermit tue – geht das schon. Also …“, räusperte sich die Padawan, ehe sie fortfuhr. „Ich muss nach Worlport, weil ich mich dort mit dem Abgeordneten des Süd-Distrikts treffen will. Sein Name ist Vince Venice – wenn du mich fragst ein Künstlername – und er hat vor gut einer Woche ein inoffizielles Hilfegesuch an den Orden geschickt. Ein Treffen ist für … morgen geplant. In seinem Büro.“
Wo sie schon so offen war, konnte sie Robijn auch gleich die Nachricht zeigen. Klugerweise hatte Chesara sie ihr auf den eigenen Communicator kopiert. Schnell kramte die Padawan ihr kleines Gerät hervor und zeigte Robijn, die stumm gelauscht hatte, die Mitteilung.

### Verschlüsselte Nachricht von Meister Dhii an Rätin ChesaraSyonette ###

Sehr geehrte Rätin ChesasaSyonette, ich wende mich an euch mit einer Bitte, die ich von einem alten Freund erhielt. Sein Name ist Vince Venice. Wir kennen uns schon, seit wir Kinder waren. Er ist inzwischen ein recht hohes Tier in der Regierung von Ord Mantell, meinem Heimatplaneten, und ersucht die Hilfe des Ordens. Leider bin ich derzeit selbst mit wichtigen Ermittlungen beschäftigt, die mir von Rätin Eleonore aufgetragen wurden. Deshalb wende ich mich nun an euch, weil ich weiß, dass sich momentan viele aus dem Orden auf Coruscant aufhalten. Ich weiß zwar, dass wir auch dort dringend gebraucht werden, doch ich weiß, dass sich der gute Vince nicht grundlos an mich wenden würde. Er ist normalerweise nicht der Typ, der gern um Hilfe bittet. Leider wird in seiner Nachricht nicht deutlich, wofür er uns braucht. Es geht offenbar um ein paar Schmuggler. Genauer wollte er sich auf elektronischem Wege noch nicht äußern. Ich bin mir aber sicher dass es keine allzu große Sache sein sollte, weshalb sicherlich ein frisch gebackener Ritter für diese Angelegenheit reichen sollte. Genauere Daten zu seinem Büro und eine Kopie seiner Mitteilung befinden sich im Anhang.

Mit frdl. Grüßen und der Hoffnung auf eine positive Antwort,
Dhii

### Verschlüsselte Nachricht Ende ###


Mit großen Augen musterte Jibrielle Robijns Gesicht. Sie hatte die Nachricht kommentarlos durchgelesen und lehnte sich nun wieder zurück. Da sie allerdings merkte, dass Jibrielle doch auf ein paar Worte zu warten schien, setzte sie behutsam an.
„Naja das klingt doch immerhin nicht so, als stünde das Universum vor dem Untergang. Nur … vielleicht hab ich mich zuvor ja verhört, aber du bist doch noch in der Ausbildung, oder? Also noch kein … Ritter.“
„Das stimmt, ja. Chesara meinte sinngemäß, dass sie wirklich nicht ruhigen Gewissens einen Ritter für dieses Gesuch abkommandieren könnte. Allerdings … sei es für eine fortgeschrittene Padawan vielleicht ein guter Prüfstein, oder so.“ Verlegen strich sich Jibrielle die Haare aus dem Gesicht und besah sich die interessanten, schnurgeraden Linien an den Wänden. Vielleicht hatte sie Chesaras Worte auch etwas weit ausgelegt, aber sinngemäß haute das schon hin, oder?
„Verstehe. Uuund das Hilfegesuch musste inoffiziell sein, weil sich Ord Mantell noch immer ganz neutral gibt und empfindlich auf jegliche Beeinflussung reagiert, stimmts?“

„Genau. Ob es klug von ihnen ist, sich vor allem gegenüber dem Imperium so kratzbürstig zu zeigen, halte ich zwar für fraglich, aber es stimmt. Sie sind ein sehr profitabler Produktionsstandort und exportieren alles Mögliche, was vorher von billigen Händen zusammengesetzt werden muss. Rohstoffe, die es zu plündern gelte, haben sie nicht. Somit wäre eine Feindschaft für die beiden großen Seiten zum jetzigen Zeitpunkt wohl nur lästig. Und die erst kürzlich radikal umgestaltete Regierung ist eben sehr empfindlich, wenn es um ihre Unabhängigkeit geht.“
„Aber anscheinend braucht dieser Venice die Jedi für etwas, was er mit all seiner politischen Macht nicht anstellen kann. Interessant.“
„Stimmt.“, meinte Jibrielle und fühlte sich etwas doof, weil sie zuvor noch gar nicht soweit gedacht hatte. Was zur Hölle konnte ein hoher Politiker denn auf seinem eigenen Planeten nicht hinkriegen, was ein unerwünschter Jedi aber schaffen sollte? Vor allem, wenn es nur etwas mit Schmugglern zu tun hatte? Gute Frage!

„Er wird ja sicher seine Gründe haben, so geheimnistuerisch zu sein, dieser Venice. Doch ist es nicht ein bisschen viel verlangt, den Jedi Orden zu kontaktieren, obendrein inoffiziell und entgegen der politischen Haltung der Regierung, ohne zumindest anzudeuten, was er von ihnen will?“
„Naja, genau genommen, hat er ja nur seinen Freund, Meister Than, um Hilfe gebeten. Ach keine Ahnung. Ich kann mir ehrlich gesagt noch nicht vorstellen, worum es geht. Vielleicht soll ich mich nur an irgendwelche Ganoven hängen, wenn sie Ord Mantell verlassen, auf der dann keinen Zugriff mehr hat. Oder … was weiß ich. Ich könnte mir denken, dass es nur etwas Persönliches ist. Aber sicher nicht … so persönlich, sonst hätte Than das Gesuch sicher nicht weitergeleitet. Die hohen Jedi haben alle so eine, wie soll ich sagen … Voraussicht. Und meine Meisterin scheint mir zu vertrauen, dass ich damit klar komme.“, sagte Jibrielle und ihre Brust schwellte vor Stolz ein bisschen an. „Vielleicht geht es um Personenschutz, vielleicht Untersuchungen in Sachen Verschwörung des Imperiums. Ehrlich gesagt, versuche ich mir nicht allzu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich meditiere und … warte ab, was mich erwartet.“
„Du bist wirklich groß geworden … groß und erwachsen.“, meinte Robijn großmütig.
„Pfff … vielleicht groß, ja.“, gluckste die Padawan und winkte ab.

„Ach herrje, wie spät es schon ist.“, sagte Robijn und gähnte.
„Was? Spät?“ fragte Jibrielle ganz perplex und folgte Robijns Fingerzeig auf die Wand. Dort hing ein großer Chronometer mit integrierter Datumsanzeige. Es war nach Coruscanter Ortszeit, weil sie dort schließlich gestartet waren, mitten in der Nacht. Genauer: Der neue Tag war auf Coruscant schon fast eine halbe Standardstunde alt. Jibrielle spitzte die Lippen. Na so ein Mist! Hatte sie doch völlig das Zeitgefühl verloren und hatte, als sie vor einer Stunde aufgestanden war, gedacht, dass es eher so was wie hellerlichter Morgen sein müsste. Na toll!

„Ähm, ich hab einen Vorschlag. Daaa du ja jetzt weißt, dass die anderen beiden an Bord mein Schwesterchen und mein Bruderherz sind, kannst du sie doch mal besuchen gehen und … ein bisschen besser kennen lernen.“ Für ihre Verhältnisse erstaunlich abrupt stand Robijn auf und deutete Jibrielle sich ebenfalls zu erheben, gerade so, als wäre ihr gerade ein ganz wichtiger Termin eingefallen, oder als hätte sie vergessen, jemanden zurück zu rufen. Etwas widerwillig erhob sich Jibrielle von der Liege, auf der sie die ganze Zeit über gesessen hatte, und ließ sich von Robijn aus der umfunktionierten Krankenstation schieben.
Ori müsste im Maschinenraum sein. Sikiro ist mit Sicherheit im Cockpit. Erzählt euch schön was! Bis später.“, plapperte Robijn ihr noch schnell zu, bevor sich die Tür wieder zuschob und Jibrielle allein im Flur stand. Nochmal na toll!

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Mitten in der interstellaren Nacht stand die Padawan im Flur der „Blue Nightingale“ und war putzmunter. Bestimmt würden bald alle schlafen gehen und dann musste sie sich langweilen. Andererseits widerstrebte es ihr genauso jetzt zu einem der anderen zu gehen, mit denen sie bislang nur flüchtig ein paar Wort gewechselt hatte. Und wenn sie versuchte mit ihnen zu reden, würden sie ihr bestimmt mit ihrer Neugier über die Jedi bloß irgendwelche Löcher in den Bauch fragen. Sei nicht so arrogant Jibrielle, maßregelte sie sich selbst. Es dreht sich nicht das ganze Universum um dich und die Tatsache, dass du eine Jedi bist. Sicher sind die zwei erstmal ganz nett, wenn du sie kennen lernst. Immerhin sind sie mit Robijn verschwistert! Außerdem hast du doch sonst keine Scheu vor neuen Leuten … naja oder so ähnlich.

„Lächeln und höflich sein.“, animierte sie sich noch einmal selbst, entschied durch Ene-Mene-Mu, dass sie zuerst den Maschinenraum aufsuchen würde, und marschierte los. Viel Weg war ja auf diesem überschaubar großen Schiff nicht zurückzulegen. Schon von weitem sah sie, dass die Tür offen stand und das offenbar jemand im Inneren heftig rumkramte.

„Hallooo? Ori? Jibrielle hier.“, ließ sie zur Begrüßung verkünden und klopfte pro forma am Türrahmen. Als Antwort hörte sie ein metallisches Scheppern, gefolgt von einem erstickentem ‚Au’ und noch mehr gekramme, bevor ein etwas rußiger Ori zwischen den Maschinen zum Vorschein kam. Das er kein großer Mann war, war Jibrielle wahrscheinlich bereits bei ihrer Ankunft an Bord als erstes an ihm aufgefallen. Er war zwar kein Zwerg, doch Basketball Profi war er sich nicht ohne Grund nie geworden. Tatsächlich war die Padawan einen guten Kopf größer als er, wobei sie schwören konnte, dass er sich gerade etwas auf die Zehen stellte, während er Jibrielle begrüßte.

„Hey! Japp, Ori. Das bin ich!“ sagte Ori lauter als nötig und lächelte übers ganze Gesicht. Jibrielle versuchte seine Freundlichkeit zu entgegenen und reichte ihm sogar noch einmal die Hand. Gab es im All überhaupt eine vernünftige Grenze, wann es wieder Zeit wurde, jemanden neu richtig zu begrüßen?
„Ich hab nur gerade etwas rumgeschraubt. Das Kühlsystem der Turbolaser macht Mätzchen.“, meinte Ori und hörte nicht auf zu grinsen. Sein verwuscheltes, kurzes, rotes Haar und die Schmiere auf seinen sommersprossigen Wangen bestätigte die Story. Er trug einen wenig zugeschnittenen Overall, der seinen Oberkörper massiver aussehen ließ, als er wahrscheinlich war, und auch dieser zeigte einige Spuren des Mechanikerhandwerks. Offenbar war Ori der Typ, der das Rumschrauben nicht nur aus Gründen des Lebensunterhalts nachging. Wenigstens einer in der Familie, der mit Freude in dem Betrieb steckte.

„Das Kühlsystem, hmm …“
„Jopp, du weißt doch was man über Kühler sagt …“ sagte Ori, machte eine kurze Pause, wartete offenbar auf eine Reaktion. Als nichts kam, fügte er mit verstellter Stimme an: „Mein Kühler ist mein Baby! Und mein Baby gehört zu mir! Mein Baby gehört zu mir!“
Schweigen. Wie bitte?, dachte Jibrielle.
„Der Film ‚Dirty Hyperdriving’?“
„Ähh …“
„Pati Krolmops in der Rolle seines Lebens?“
„Hmm …“
„Der verwegene Kampfpilot verliebt sich in die naive Neuabsolventin der Fliegerschule?“
„Tut mir leid …“
„Entschuldigung.“
, entgegnete Ori kleinlaut und wandte sich beklommen einer der Anzeigen an den Maschinen zu, drückte planlos darauf herum ohne das was passiert. Jibrielle stand wie angewurzelt noch immer in der Tür. Okay, das war seltsam gewesen. Nochmal.

„Also … ich komme gerade von deiner Schwester – Robijn. Ich muss ja sagen, ich war sehr überrascht zu hören, dass ihr Geschwister seid. Genauso wie Sikiro.“
„Jah, das liegt daran, dass wir –“
„– unterschiedliche Väter habt, ich weiß. Robijn hat mir gerade davon erzählt. Sie ist wirklich sehr vertrauensvoll, und so klug und gütig und so.“
, meinte Jibrielle und lächelte, als Ori verlegen herüber linste. Der Mechaniker räusperte sich. Er schien wohl eher der schüchterne Typ zu sein. Wobei … hatte Robijn nicht was davon gesagt, dass er sie für eine flotte Biene hielt? Nein, das waren nur ihre blumigen Worte gewesen. Aber hatte er etwa ein Auge auf sie geworfen? Hoffentlich nicht.

„Weißt du, das ist so. Wir haben das Aussehen alle von unseren Vätern geerbt, so beinah komplett. Aber unser Inneres, unser Wesen, dass haben wir alle gleichermaßen von unserer Mutter!“ Er versuchte zwar ernst zu tun, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Jibrielle ging darauf ein und entspannte sich etwas.
„Achso? Dann ist Sikiro also auch so nett? Weil … ehrlich gesagt, kam sie mir beim ersten Mal … na ja wie soll ich sagen? Sie kam mir -"
„– biestig, verzogen, anstrengend vor?“
ergänzte Ori und wippte vergnügt von einer Seite auf die andere.
„Ich wollte eigentlich sagen: Schlecht gelaunt.“
„Naja, sie ist gerade mal aus der Pubertät raus – wenn überhaupt. Sie fliegt wie ne Eins, aber was so sozialen Umgang angeht. Na du wirst sie sicher noch ganz gut kennen lernen. Ich hoffe sie nimmst sich mal ein wenig zusammen.“
„Och da bin ich guten Mutes.“
, sagte Jibrielle munter.
„Jah, na … du wirst sie noch kenne lernen.“ Ori lächelte wissend und lehnte sich, nun auch etwas gelassener, gegen eine der rumorenden Maschinen. In diesem Moment überlegte sie zum ersten Mal, ob er eigentlich attraktiv war. Gut, er war klein. Obwohl so dermaßen klein nun auch wieder nicht. Außerdem sollte sie nicht so oberflächlich sein und das zu einem Grund machen. Immerhin hatte er kein hässliches Gesicht. Und die rötlichen Bartstoppeln halfen dabei den Malus seiner Größe etwas auszumerzen. Oh je, was dachte sie in Klischees! Naja, eigentlich spielte das alles ja auch gar keine Rolle. Immerhin war da das Gelübde.


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]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Maschinenraum - mit Ori[

„Also … du bist also ein Jedi, ja?“, frage Ori und seine Augen wurden noch etwas größer. Na toll!
„Äh ja. Wie du sicher weißt, kenne ich Robijn seit ihrer Zeit als Erzieherin und da … fragte ich sie, als ich ihr zufällig in der offenkundigen Pilotenbar über den Weg lief.“
„Was für ein Glückstreffer.“
„Allerdings. Ich war da schon mal, weil wir bereits zuvor dort einen Piloten gefunden hatten. Außerdem ging dort mein ehemaliger … na ja nicht so wichtig.“ Puh, gerade so ein unangenehmen Thema vermieden.

„Aber warst du nicht schon relativ alt – äh also ich meine, ich dachte die Jedi würden nur Kinder aufnehmen und ausbilden. Hab ich mal irgendwo gehört.“
„Jah, das war vielleicht wirklich irgendwann mal der Fall. Aber es ist krieg und da … darf man nicht so wählerisch sein. Ich denke, der Orden hat sich im Laufe der Zeit auch verändert. Vielleicht sind manche Regeln heute auch nicht mehr so streng.“
„Aber ihr habt schon Regelsystem, oder?“
„Einen Kodex, ja. Aber dabei handelt es sich vielmehr um … gute Ratschläge und Weisheiten, als um feste Regeln. Klar gibt es eine gewisse Ordnung, aber noch immer steht doch das selbstverantwortliche Individuum im Zentrum. Denke ich zumindest.“, meinte Jibrielle und zuckte mit den Achseln. Irgendwie war es doch nicht so übel, etwas mehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. Andererseits, mochte sie auch nicht wie eine Attraktion daherkommen. Wieso erzählte er nicht mal ein bisschen was von sich?

„Ähhm ... wieso erzählst du nicht mal ein bisschen was von dir?“Jetzt druckste er wieder rum.
„Ach, da gibt es nichts Spannendes zu erzählen. Außer meine Kinodauerkarte und diesem Schraubenschlüssel hier brauche ich nicht viel mehr.“
„Aha.“
„Hmmm … sag, wie ist es so … als Jedi?“ Oh, verflucht.
„Es ist … eine ganz besondere Erfahrung. Sehr einnehmend. Sehr anstrengend auch. Viel Verantwortung. Viel … Verschwiegenheit.“ Der Zaunpfahl, hoffentlich.
„Uhh, worüber?“ Nicht angekommen. „Was lernt ihr da so? So Zaubertricks mit der Macht, oder?“
„Jah, wenn du so willst. Aber …“ Jibrielle zögerte. Sie wollte nicht schon wieder den Zirkustrick von vorhin vorspielen. Irgendwie kam sie sich gerade vor wie ein Affe im Käfig, der doch bitte noch mal das Kunststück mit der Banane vorführen sollte. „Aber wir lernen das alles nur, um damit zu helfen, verstehst du? Ich meine, wir wollen ja Gutes tun und so.“
„Natürlich, natürlich …“, erwiderte Ori gleich ein wenig abwehrend. „Und was macht ihr da so? Also ganz theoretisch? Kannst du Essen herbeizaubern? Oder Kranke wieder gesund machen? Das machen Jedi doch oder?“

„Ähh …“ Ja, richtige Jedi wie Chesara taten das. Richtige Jedi konnten Heilen und, wer weiß, vielleicht sogar Nahrung erschaffen. Wieso konnte Jibrielle selbst eigentlich noch nichts von alledem? Sie konnte eigentlich bloß eins gut: Kämpfen. Ne tolle Jedi. „Ich bin ziemlich gut in Empathie, aber … damit kann man nicht wirklich viel ausrichten. Hmm. Was das Praktische angeht, bin ich eher auf was anderes spezialisiert. Wenn man das so sagen kann. Meine Stärken liegen eher im Kampf. Dafür lerne ich verschiedene Kampfstile mit dem Lichtschwert. Bislang vor allem Soresu und Ataru, aber das wird dir wohl nichts sagen.“ Großartig, jetzt wollte er sicher gleich ihr Lichtschwert sehen! „Aaaber mein Lichtschwert, hab ich grad nicht bei mir. Liegt im Zimmer.“ Das war gelogen. Ori schien jedoch ungebrochen faziniert.

„Wow, das heißt, du bist dann so eine Jedi, die gegen die dämonischen Sith kämpft, oder? Wahnsinn. Dabei bist du doch … noch so jung. Wie viele Sith hast du schon zur Strecke gebracht?“
„Nnn – puh, Entschuldigung! Ist die Luft hier drin wirklich so trocken, oder ist das nur mein Hals. Hrrmpf. Also, äh ich habe bislang noch gegen keinen Sith kämpfen müssen. Nur … trainiert hab ich viel.“, sagte Jibrielle und versuchte dabei so seriös wie nur möglich zu klingen. Ori beäugte sie mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis.
„Was ist das? Soresu? Ataru?“
„Soresu ist vor allem zur Verteidigung gedacht. Sowohl gegen andere … Lichtschwertkämpfer, als auch gegen Blasterfeuer. Ataru hingegen ist eher offensiv, setzt viel auf Bewegung und nutzt dafür intensiv die Macht. Das kann ich wohl am besten, wie es scheint.“ Warum erzählte sie ihm das alles? Nicht, dass man dieses Wissen in jener abgespeckten Form nicht in jeder fünften Bibliothek nachlesen konnte. Aber irgendwie kam sie sich lächerlich dabei vor. Oris Gesichtszüge schmückte dagegen beinahe reinster Unglaube. Sicher hätte er am liebsten eine Demonstration erhalten. Ja, das konnte er vergessen.
„Ich mach selber ein wenig Kampfsport. Du als Jedi müsstest mich doch locker überwältigen können, oder?“
„Hmm, nicht unbedingt, ich meine … theoretisch vielleicht, sicher, aber …“

Was auch immer in Ori in diesem Moment gefahren war, blieb Jibrielle schleierhaft. Sie sah bloß wie seine Faust ungeschickt auf sie zuschoss, ergriff reflexmäßig seinen Arm und Ori mit einer Drehung aus der Hüfte heraus brachte sie ihn zu Fall.
„Ahh, tut mir leid. Das wollte ich nicht!“
„Schon gut, schon gut. Ich wollte es ja nicht anders, hehe.“
Beide sehr peinlich berührt, schauten sich einen Augenblick an, bevor Ori sich wieder vom Boden aufrappelte und überflüssiger Weise den Staub von der Kleidung klopfte.
„Be-beeindruckend. Ich muss sagen, ich dachte immer … ich habe, wenn ich mir die Jedi vorstellte, immer noch bärtige, alte, aber starke Männer vor mir gesehen. Du aber bist …“
Als Jibrielle mit etwas schnippischem Ton ‚Eine Frau?’ sagte, fügte Ori an: „eine hübsche, junge Frau …“ Wieder Schweigen.
„Okay, ich glaube, ich gehe dann mal Sikiro richtig begrüßen!“
„Okay, viel Spaß!“
„Bis dann!“
„Bis dann!“


]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Maschinenraum - mit Ori[
 
|/\/\/|-- Weltraum (Imperium) -- Blue Nightingale -- Cockpit -- {Sikiro} -- allein --|\/\/\|

Laute Musik schallte aus den großen Kopfhörern direkt in ihre Ohrmuscheln, ließ die vielen kleinen Knorpel vibrieren und versetzten ihren ganzen Körper in unbewegte Unruhe. Und doch war Sikiro ganz entspannt. Nur begleitet von den wilden Riffs und schrillen Schreien, die nur ab und zu einer gemächlicheren Ballade Platz machten, döste sie ein wenig vor sich hin, die Augen geschlossen, in ihrem großen Pilotensessel. Die Beine ruhten ausgestreckt auf der Konsole, genau da, wo sie nicht versehentlich einen Knopf berührten, der sie alle umbringen würde. Einer Bildschirme spiele tonloses HoloNet, doch schenkte sie selbst dem Geflacker so gut wie nie Beachtung. Der Wildlederstoff ihrer Hose, fein geschnitten und akkurat vernäht, passte mit seiner hellbraunen Farbe gut zum Dunkelbraun ihrer Weste, die von diversen Aufnähern und anderem Krimskrams vollgeheftet war. Auf dem rechten Oberarm ruhte ein großer Aufnäher, der ein mit einer E-Gitarre spielendes Skelett zeigte, welches obendrein eine unanständige Geste vollführte. Über den zahlreichen Reizverschlüssen an den Seiten- und Brusttaschen klebten einige Sticker mit Worten in den unterschiedlichsten Sprachen und Schriften, die allesamt nicht Basic waren, dafür aber grell in allen denkbaren Farben leuchtend. Ein kleiner Orden war ebenfalls befestigt, der jedoch ziemlich langweilig dagegen wirkte. Ihr Pilotenorden, ihr Abschlussorden. Auf dem linken oberen Ärmel weilte ein Aufnäher in der Form einer großen weißen Comic-Katze mit rosa Schleifchen im Haar. Das schwarze T-Shirt unter der Jacke warnte mit dem strahlend weißen Aufdruck „Parental Advisory“.
Dann und wann öffnete Sikiro für ein paar Augenblicke die Lider und starrte auf den gähnenden Schlund vor ihr, den Hyperraum. Er schien in ihren Augen stetig die Erscheinung zu ändern. Mal war es ihr, als wäre er ein unendlicher Tunnel, der von hellleuchtenden Schlieren gesäumt wurde. Mal sah es eher aus, als wäre da vorne reines Nichts, hintern den abertausenden Sterne, die wie großen Lichtbögen an ihnen vorbeischossen. Dann schlossen sich die Lider wieder, ganz den Rhythmen lauschend.


Silent hell on the marble slab
The best trip that I've ever had
Higher than a jet plane, pass it around
My drinks on empty, need another round


Sikiro schlug die Augen auf und starrte ziellos in die Ferne, streckte die Arme aus und verschränkte sie dann entspannt hinter dem Kopf, die Hände verborgen von dem Gewirr aus scheinbar wild zusammengesteckten Haaren. Ihr linker großer Zeh wippte etwas mit, verborgen von dem Leder ihres Stiefels. Trotz dieser ganzen Lichtshow war das Hyperraumreisen für Sikiro doch der langweiligste Teil der ganzen Raumfahrerei. Es beinhaltete zu größten Teilen nur Rumsitzen und die Aussicht genießen. Eine Aussicht, von der zwar scheinbar niemand je genug zu bekam, die aber recht schnell schon nicht mehr den Thrill eines ordentlichen Raumjägerscharmützels mit sich brachte. Sikiro dachte an all die tollen Flüge während ihrer mittelmäßigen Ausbildung und schloss die Augen wieder. Aber immerhin hatte sie sie ermöglicht bekommen. Nicht jeder – und schon gar nicht jede – bekam so eine Gelegenheit in ihrem Leben. Und nun flug sie Frachter durch die Gegend. Und doch wünschte sich die Neunzehnjährige gerade nicht an Bord eines Jägers, sondern auf eine der fruchtigen Wiesen Naboos, die sie so oft nach dem Unterricht aufgesucht hatte. Am besten mit der Klampfe in der Hand, auf der sie mittlerweile schon mehr als nur ein bisschen was klimpern konnte, war sie auch in den letzten Monaten nicht mehr dazu gekommen. Sikiros Augen fielen wieder zu und sie sah das erleuchtete Grün vor sich, wie die Nachmittagssonne es immer oranger färbte. Der Duft des wogenden Grases und der feuchten Erde. Töne, nicht ganz so schnell wie die in ihren Ohren momentan.

Will we arrive in the middle of nowhere
Don't act like you know, I been here so many times
I never seen you before
But now that I have, I don't wanna see you no more


Verträumt ließ sie die Fingerspitzen Luftsaiten anschlagen und seufzte. Dann öffnete sie wieder die Augen. Und erblickte Jibrielle.
„Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ...“ Erschrocken fuhr Sikiro aus dem Sessel hoch und fiel laut polternd zu Boden. Die Padawan stand, ebenfalls nicht wenig erschrocken, daneben und schaute äußerst peinlich berührt, ob der Pilotin nichts passiert war. Grollenden Blickes, die Kopfhörer nur noch auf halb 9 auf dem Kopf klebend, stieg Sikiro aus den Tiefen neben ihrem Sessel empor und sah den Störenfried an, den VIP, die Jedi.

„Ich hab mich erschrocken …“, meinte Sikiro trocken und versuchte Ärger mit Sarkasmus zu ersticken. Das gelang ihr gewöhnlich recht gut. Betont ruppig schwang sie sich wieder in ihren Sessel. Jibrielle bot sie nicht an sich zu setzen, immerhin war sie keine Stewardess.
„Ei … entschuldige Bitte! Ich bin es bloß … Jibrielle, eure Passagierin.“
„ … “
„Tut mir leid. Das muss ich mir wirklich abgewöhnen …“
„Ach, wegen mir nich …“
Noch völlig empört dreinschauend warf sie ihre Beine regelrecht wuchtig auf die Konsole zurück, und das so routiniert, dass sie keinen Knopf drückte der sie alle töten würde. Demonstrativ funkelte sie zu der etwas zu klischeehaft gebräunten Padawan herüber, da war sie schließlich noch immer. „Was willst du denn von mir?“, warf sie Jibrielle an den Kopf, ruppiger als es sich in ihrem Kopf zunächst noch angehört hatte. „Und was ist ‚Jibrielle’ eigentlich für ein komischer Name?“
„Äh, also ich wollte bloß mal 'Hallo' sagen und … ein bisschen reden. Außerdem ist 'Sikiro' auch nicht gerade ein Allerweltsname!“, brachte Jibrielle noch halbherzig raus, hatte sie sich doch wohl des Gefühls nicht erwähren können, einmal zurück feuern zu müssen. Sie hatte inzwischen auch selbst den Co-Pilotensessel gefunden, der hinter ihr stand, und Platz genommen. Sikiro merkte indes, als sie das leichte Runzeln auf Jibrielles Stirn sah, dass, wenngleich die Nervensäge ihre Abneigung wahrscheinlich verdiente, sie doch etwas überreagiert hatte und versuchte ein milderes Gesicht zu machen. Es gelang ihr etwas.

„T´schuldigung – wollte dich nicht so anfahren.“, meinte sie, zuckte mit den Achseln und nahm sich ein Nikotinkaugummi.
„Hmmm schon gut. Ich hab gerade schon deinen Bruder erschreckt und er muss sich ziemlich böse gestoßen haben.“, sagte Jibrielle und zeigte ihrerseits ein bemühtes Lächeln.
„Hat Ori dich angemacht?“, fragte Sikiro wie aus der Pistole geschossen und hob undeutbar eine Augenbraue.
„Äh, nein.“, log Jibrielle halb.
„Ach, er hat´s bestimmt versucht, und du hast es bloß nicht gemerkt. Er ist momentan ziemlich rattig.“, sagte Sikiro glucksend und bließ eine Kaugummiblase auf, bis sie platzte. Jibrielle schien unsicher, grinste aber auch.
„Neiiin, er war wirklich nett. Ein bisschen schüchtern vielleicht. Aber er scheint ein guter Kerl zu sein.“
„Er ist der beste Bruder, den man sich wünschen kann. Nur manchmal ist er ein Arsch.“, sagte Sikiro und schaute wieder geradeaus durch die Scheibe, schaute sich das Leuchten an. Dann griff sie sich ein zweites Nikotinkaugummi.

„Du rauchst?“, fragte Jibrielle.
„… Nein …“, entgegnete Sikiro staubtrocken und drehte den Kopf genauso im Zeitraffer zurück, wie sie ihn zu Jibrielle hingedreht hatte. In der leisen Hoffnung, die Jedi würde eine Biege machen, griff sie zur Fernbedienung, richtete sie auf den HoloNet-Bildschirm und zappte durch die vielen stumm geschalteten Kanäle. Jibrielle schien die Message jedoch nicht verstanden zu haben.
„Du … du schaust HoloNet? Ohne Ton?“, fragte Jibrielle und Sikiro bemerkt entnervt aus den Augenwinkeln, wie sich Jibrielle – warum auch immer – interessiert nach vorne lehnte.
„Jupp …“
„… Warum?“
„Vielleicht … weil ich die Bilder einfach nur gerne flackern sehe. Vielleicht weil ich das dumme Gelaber nicht ertragen kann. Vielleicht weil eigentlich den ganzen Tag nur Kacke läuft …“

Jibrielle nickte deutlich sichtbar, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. „Ich habe auch nie wirklich HoloNet geschaut … na ja außer ein paar Filmen vielleicht mal, die sie uns gezeigt haben.“
„Bei euch … im Heim?“, fragte Sikiro und schaute wieder zu Jibrielle hinüber, zappte nun nicht mehr Storm.
„Japp, manchmal hat man uns was schauen lassen. Obwohl das Meiste Aufzeichnungen waren. Heute gucke ich vor allem aus Zeitgründen hauptsächlich wegen den Nachrichten –“
„Oder was sie als solche verkaufen …“, warf Sikiro ein, jedoch ohne irgendeinen Vorwurf in der Stimme. Jibrielle nickte.
„Die Wertungen darf man natürlich nicht … so ernst nehmen. Also zumindest wenn man auf einem imperialen Planeten guckt. Genauso darf man nie vergessen, dass sie manche Informationen nie rausrücken würden. Wenn aber ein Jedi gefangen oder getötet werden würde, berichten sie sich darüber.“, meinte Jibrielle sachlich und Sikiro war etwas überrascht, wie nüchtern sie darüber reden konnte. Möglicherweise war die Padawan selbst erstaunt.

„Es ist gar nicht so lange her, da haben sie die Meldung rauf und runter laufen lassen – in ihren dummen Bannern – dass Jedi auf Coruscant gesichtet wurden und irgendeinen Anschlag oder Zeugs verübt hätten. Wart ihr das?“ fragte Sikiro mit recht großen Augen.
„Ja, irgendwie schon. Natürlich war es kein Anschlag. Die Imperialen hatten einfach eine Razzia gemacht, um den Widerstand zu zerschlagen. Ist ihnen glücklicherweise nicht gelungen. Meine Meisterin war vor Ort und … hat sogar gegen zwei Sith gekämpft.“, bestätigte Jibrielle und zeigte ein mildes Lächeln.
Sikiro konnte sich gerade wieder fangen, räusperte sich und zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht … es haben doch alle Dreck am Stecken. Nichts gegen dich jetzt … persönlich. Perse. Nur haben die Jedi doch bestimmt auch keine weiße Weste, auch wenn sie von Manchen immer wie Heilige dargestellt werden. Es ist Krieg und da kämpfen alle dreckig.“
„Hmmm“, antwortete Jibrielle zunächst nur, offenbar nicht willens oder fähig das als Provokation aufzufassen. Stattdessen dachte sie anscheinend darüber nach. „Die Jedi kämpfen zwar, doch nicht mit denselben Methoden. Sicher wir … wir verletzten und töten auch, wenn wir nicht anders können. Aber das ist was anderes.“
„Wieso ist das was anderes?“ konterte Sikiro sofort, hatte sie solches Gewäsch doch schon in ähnlicher Form gehört. Die Pilotin wünschte sich instinktiv mehr sauer auf die Padawan sein zu können.

„Weil … na weil wir es aus anderen Gründen tun. Um die Leute zu schützen! Um Leben zu schützen. Um für Gerechtigkeit und Demo-“, sagte Jibrielle und brach ab, als sie Sikiros hoch erhobene Augenbraue sah.
„Als würde das Imperium nicht genauso reden, ich bitte dich.“, wisperte Sikiro und klang schon etwas erbost. „’Für Ordnung und Sicherheit im Universum’ und soweiter. Und es gibt genug Wesen im All, die glauben, dass Ordnung und Sicherheit genau das Richtige ist. Für Gerechtigkeit und Demokratie zu kämpfen ist doch nicht groß anders, wenn am Ende doch nur gegeneinander gekämpft wird, gelogen wird – ohne Rücksicht auf Verluste. Versteh mich nicht falsch – oder, ach scheiß drauf, versteh mich wie du willst – die Republik ist mir zwar schon lieber als das Imperium. Aber das ist wie der Vergleich eines manchmal wie überfürsorglich rüberkommenden Vaters, der dich zehnmal fragt und auffordert, doch noch eine Jacke anzuziehen, weil es so verdammt kalt draußen ist, und der strengen Mutter, die dir Hausarrest erteilt, wenn du mal zu spät von der Party kommst. Not gegen Elend sag ich.“, beendete Sikiro ihren kleinen Monolog und sah Jibrielle herausfordernd an. Dabei mochte sie die Padawan schon deutlich mehr als noch vorhin, als sie auf dem Boden gelegen hatte.
„Aber … es ist eben nicht ohne Rücksicht auf Verluste. Davon bin ich überzeugt. Sonst könnte ich das hier auch nicht machen. Mag ja sein, dass das Militär der Republik teilweise auch zu drastischen Maßnahmen greift und für die der Zweck öfters auch mal die Mittel heiligt. Aber zumindest die Jedi tun so etwas nicht. Ganz bestimmt. Und am Ende ist es eben nicht egal, ob nur ein Sicherheitsfanatisches Imperium entsteht, oder eine gerechtere Welt in der die einzelne Stimme nicht egal ist. Du … wirst sicher zugeben: Besser nach der zehnten Nachfrage endlich mit der dickeren Jacke aus dem Haus und zur Party zu gehen, als ganz zuhause bleiben zu müssen.“ Jibrielle grinste bei ihren letzten Worten, hatte ihr Sikiros Vergleich wohl etwas gefallen. Die Pilotin machte jedoch nur ein skeptisches Gesicht, zog die Lippen und Augenbrauen hoch. Sie fand zwar, dass die Jedi nicht ganz Unrecht hatte, doch sah die die Dinge bestimmt zu naiv. Sikiro warf einen Blick auf die Konsole und bemerkte, dass sie bald da sein würden. Der Sprung aus dem Hyperraum stand bevor.

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]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Cockpit - mit Sikiro[

Wieder viel Jibrielle auf, wie erstaunlich wenig Ähnlichkeit Sikiro mit ihren Geschwistern verband. Höchstens eine recht helle Haut teilten sie, wobei Oris immer eher leicht gerötet schien. Und Sikiros Haut war auch nicht einfach nur sehr blaß so wie Robjins. Es mischte sich noch ein leichter honigfarbener Ton dazu. Ihr in diesem Licht nur recht dunkel wirkendes braunes, langes Haar hatte sie lässig mit einer oder vielleicht auch mehreren kleinen Spangen zusammen gesteckt, sodass an allen Ecken und Enden dünne und dickere Strähnen heraus ragten. Ihre Nase war schmal und hatte einen kleinen Buckel, der aber nur von der Seite aus erkennbar war, jedoch keineswegs einen Makel darstellte. Sie hatte beinahe einen natürlichen Schmollmund, so schien es. Das bemerkenswerteste an ihrem ziemlich makellos wirkenden Gesicht waren aber ihre dunklen Augen. Sie wirkten so fein geschnitten, wie die von Akemi. Sikiros Vater musste ein ziemlich exotischer Typ gewesen sein. Sie sollte öfter fröhlich gucken, dachte Jibrielle. Das stünde ihr besser.

„Wir treten in zwanzig Minuten aus dem Hyperraum?“, sagte Sikiro geradezu geistesabwesend, als sie ihr erneut aufgenommenes, träumerisches aus-dem-Fenster-starren für einen kurzen Blick auf einen der Monitore unterbrach. Das überraschte Jibrielle.
„Was? Schon? Sind wir denn schon da?“
Sikiro schielte zur Padawan rüber und schien sich über irgendwas zu amüsieren. „Aber klar. Hast du nicht auf die Uhr geachtet? Sobald wir den Hyperraum verlassen, sind es nur noch ein paar Klicks bis nach Ord Mantell. Da wolltest du doch auch hin, oder?“
„Ja. Ja, natürlich.“

„Warum eigentlich?“, fragte die Pilotin unvermittelt und schaute Jibrielle mit unverhohlener Neugier an. „Wegen einer Jedi-Mission, stimmts?“
„Richtig.“, nickte Jibrielle bestätigend. Robijn hatte sie ja immerhin auch schon eingeweiht. „Ich muss mich dort mit einem Politiker treffen, der den Orden um Hilfe bat … Was?“ Skeptisch entgegnete Jibrielle das schelmische Grinsen der Pilotin.
„Ach nix, nix. Es ist nur … du bist …“
„So jung? Ein Mädchen?“, stöhnte Jibrielle und ließ ihr Stimme dabei klingen, als würde sie gleich einschlafen.
„Quatsch!“, sagte Sikiro abwinkend und fuhr ungerührt fort. „Es ist nur … du wirkst nicht wie eine krasse Streiterin für die 'Friede-Freude-Eierkuchen-Sache', das ist alles. Auch wenn du dir offenbar schon ein paar Phrasen abgekupfert hast.“
„Tja, krass ist relativ, meine ich. Man hätte mich schließlich nicht geschickt, wenn ich der Sache nicht gewachsen wäre.“, entgegnete Jibrielle etwas ungehalten und mit Stolz in der Stimme, in der Hoffnung Sikiro mehr von ihren Worten zu überzeugen, als sie selbst an sie glaubte.
„Schon gut, ich glaubs die ja.“, wehrte Sikrio mit einem halben, ironischen Grinsen ab. „Ich mein ja bloß. Weißt du, zuerst dachte ich ja, Robijn wolle uns verarschen: Als sie uns erzählte, du wärst eine Jedi. Aber der Anschein trügt ja manchmal.“, fügte Sikiro achselzuckend hinzu. Jibrielle kratze sich am Kinn.
„Bis mich jeder als Jedi erkennt, so wie meine Meisterin, dauert das sicher noch ne ganze Weile. Keine Ahnung. Wenn ich überhaupt mal so werde. Aber was hätte ich schon davon, die Jedi raushängen zu lassen?“ ,fragte Jibrielle und bemerkte einen seltsamen Gesichtsausdruck auf Sikiros Gesicht, sowie ein Kichern. Dann begriff sie.
„Ooahh, ach komm schon! Du Ferkel! So ein Stuß! Das ergibt noch nichtmal Sinn!“, versetzte Jibrielle und lief rot an. Die Pilotin kicherte sich nur weiter was zurecht und kaute ihre Kaugummi, bis sie überrascht aufsah und nach dem Com griff, der auf der Konsole rumgelegen hatte. Sikiro ließ die erhaltene Nachricht ins eins durch und Jibrielle konnte von der Seite her gerade noch erkennen, wie die Neunzehnjährige die Augen verdrehte, bevor sie begann, die Antwort zu schreiben.

„Schlechte Nachrichten?“, fragte Jibrielle der Höflichkeit halber, wollte aber nicht neugierig wirken.
„Nur ein Freund von Coruscant. Er verkraftet es nicht, dass ich jetzt erstmal unterwegs bin.“, sagte Sikiro gelangweilt. „’Aber ich liebe dich Sikiro!'“, äffte sie in einer absurd tiefen Stimme nach und verdrehte erneut die Augen. „Als hätte ich Nerven für solchen Kram.“
„Hm.“, wusste Jibrielle darauf nur zu antworten. Die ging ja locker damit um, wenn ihr jemand so etwas gestand. Dabei hatte Jibrielle ja schon das Schwitzen bekommen, als ihr Steven seine Zuneigung gestanden hatte. Wie peinlich das gewesen war! Nicht das einzige Ereignis an dem Abend, der sie schließlich ihr kleines Gelübde ablegen ließ.

„Was ‚hm’?“, fragte Sikiro und aus irgendeinem Grund kehrte Neugierde in ihre Augen zurück. Ohje, hatte sie etwa komisch geguckt?
„Ach, nichts. Du … geht damit nur sehr relaxt um. Das hat mich überrascht – ich weiß auch nicht.“
„Wieso? Du als Jedi kannst dich sicher auch nicht vor Verehrern retten, oder? Außerdem siehst du ja nicht gerade so aus, als wärst du als Kind zu doll gegen einen Baum gerannt. Wobei …“ Etwas diebisches umspielte Sikiros Mund. „Wobei ihr als Jedi … ihr dürft vielleicht gar keine Liebelein haben, oder? Ihr seid doch son alter Mönchskult. Da ist anfassen bestimmt verboten, vielleicht sogar gucken, hmm?“
Jibrielle wäre es deutlich weniger unangenehm gewesen, wenn Sikiro nicht so gefeixt hätte. Sie bemühte sich, nicht peinlich berührt zu wirken. „Eigentlich nicht nein. Naja, früher war das wohl so, aber jetzt scheint das nicht mehr so ernst genommen zu werden. Wir müssen nur aufpassen, dass wir uns nicht vergessen und zur dunklen Seite verführt werden. Aber ansonsten …“
Sikiro machte große Auge und grinste sich ihren Teil, fügte aber, bevor sie sich wieder den Instrumenten widmete, hörbar hinzu: „Solang es die dunkle Seite ordentlich draufhat …“

Eigentlich hatte Jibrielle diese Pause als Nichts-Sagende-Pause vorgesehen gehabt, aber Sikiro verstand sie wohl genau falsch herum. „Aaaansonsten? Das heißt du darfst mehr als nur ein bisschen auf die hübschen Hintern gucken? Darfst deine Robe auch mal ein bisschen lüften …“ Hey!
„Ich – ich wüsste nicht, was dich das was angehen sollte …“, stammelte sich Jibrielle zurecht und wich Sikiros Blick aus.
„Ach komm schon, Jibriellchen. Wir sind doch jetzt Freunde geworden, oder so.“
„Da … gibt’s überhaupt nichts groß zu erzählen. Ich hatte mal was mit J- ... einem Podrennfahrer. Das war aber auch alles. Dann hab ich irgendwann eingesehen, dass in diesen Gefühlsduseleien vielleicht nicht notwendig die dunkle Seite lauert, doch zumindest ne ganze Menge Ablenkung und Kopfzerbrechen. Das kann ich mir bei der Ausübung meiner Pflicht nicht leisten …“, sagte Jibrielle und versuchte vergebens erhaben zu klingen. Sikiro schmatzte betont laut um ihre Ungläubigkeit zu unterstreichen, ließ aber noch nicht locker.

„Du willst mir also erzählen, dass du aus reiner Jedi-Prüderie dich total verstellen willst und deinen … fleischlichen Gelüsten und Zeugs nicht mehr nachgehen willst, verklemmt wie ne alte Bibliothekarin? Du Arme …“
„Hey ja, so ist das nicht. Ich … mit Prüderie hat das nichts zu tun! Und verklemmt bin ich auch nicht! Das ist nur eine Frage der … Disziplin. Ich bin immerhin eine Jedi und Dank der Macht kann ich über diesen Bedürfnissen stehen, sodass sie mich nicht behindern. So wie meine Meisterin. Wenn ich eine richtige Jedi werden will, eine Große wie Chesara, dann werde ich das tun müssen.“ Jedi-Prestige-Modus aktiviert.
„Klar. Und wenn dein kleiner Podrennfahrer morgen vor der Tür steht, würdest du ihn mir nichts dir nichts von der Bettkante stoßen?“

Leichte Röte stieg Jibrielle ins Gesicht. Verflucht! „Ich – ich meine ja nicht … das heißt … ich meine gegen ein bisschen Vergnügen ist ja nichts einzuwenden. So … es darf mich halt nicht von meiner Arbeit abhalten. Und Jace ist ein Freund. Also der … Rennfahrer. Ganz harmlos. Vielleicht maaaaaal. Aber ansonsten habe ich mir selbst etwas geschworen, ein Gelübde abgelegt, dass ich mich nicht von dummen Schwärmereien abhalten - äh ich meine ablenken lassen will.“, sagte Jibrielle und kriegte am Ende sogar einen regelrecht überzeugenden Tonfall hin. „Außerdem – wieso das Kreuzverhör. Du selbst hast doch diesem Freund die kalte Schulter gezeigt, als er dir seine Liebe gestand. Anstatt es zu probieren oder wenigestens ein bisschen Spaß mit ihm zu haben. Vielleicht wird ja was drauß, hmm? Du traust dir doch selbst nix.“

Ungerührt sah Sikiro Jibrielle an, verzog den Mund schließlich nur zu einem schiefen Grinsen. „Jahhh, neeeee … der Typ ist so was wie mein … Liebhaber klingt so kitschig. Also wir hatten was miteinander, aber er hat die Spielregeln nicht beachtet und sich in mich verliebt. Da musste ich ihn abschießen. Sollte das, sagen wir mal Devon, auch einfallen, wenn ich ihn auf Ord Mantell besuche, dann wars das auch. Für so was hab ich keinen Nerv.“
„Devon auf Ord Mantell?“, entgegnete Jibrielle perplex.
„Japp ... daaaaa wo wir jetzt hinfliegen. Du erinnerst dich?“
„Ja ... jaja, natürlich.“
„Wir fliegen öfters mal dahin.“
„Du hast einen zweiten Freund auf Ord Mantell? Äh – Geliebten.“
„Nicht nur auf Ord Mantell …“
„…“
„Du siehst also, man kann auch so Spaß haben, ohne große Schwärmerein. Ich bin vor der dunklen Seite sicher!“
zwinkerte Sikiro der Padawan zu.
„Das kann man so oder so sehen …“ antwortete Jibrielle schwach und wusste nichtmal, weshalb sie so schockiert war. Eigentlich war doch nichts Schlimmes daran. Sie war doch sonst nicht so bieder. Oder war es etwas anderes? Vielleicht weil Sikiro noch so jung war? Weil sie vielleicht etwas neidisch auf die Pilotin war? Ohje.

Viel weiter konnte Jibrielle diesen Fragen jedoch nicht nachgehen, da die Konversation, an der immerhin Sikiro anscheinend doch noch überraschend viel Gefallen gefunden hatte, ein jähes Ende fand, als Robijn mit Ori im Schlepptau melodisch singend das Cockpit betrat. In der Hand hatte sie einen kleinen Fertigkuchen mit Schokoladenguss, auf dem ein schwaches Teelicht brannte.
„Happy Birthday to youuuu … Happy Birthday to yooooouuu …“ trällerte die Blondine, wobei sie augenfällig feierlichen Schrittes näher an das Geburtstagskind herantrat. Ihr Bruder tat mehr so, er sänge mit, als das wirklich Töne seinen Mund verließen. Überrascht schaute Jibrielle zu Sikiro, hatte sie doch nicht gewusst, dass die Pilotin heute noch ein Jahr älter wurde. Aber hatte Robijn nicht gesagt, Sikiro sei erst vor ein paar Monaten Neunzehn geworden? Das musste ja heißen, dass …

„Happy Birthday liebe Jibrielle! Happy Birthday to yooouuuu!“ beendete Robijn den den Gesang und stand nun, eindeutig Jibrielle zugewandt, direkt vor den Pilotensesseln und reichte Jibrielle ihren Geburtstagskuchen. „Alles Gute zu deinem dreiundzwanzigsten Geburtstag, Jibrielle.“
Die Padawan war sprachlos. Woher wusste Robijn das? Hatte sie sich von damals daran erinnert? Und wieso hatte sie selbst es vergessen? Vielleicht weil es nie ihr echter Geburtstag gewesen war, sondern nur derjenige, den sie in Ermangelung des Originaldatums verwendeten? Weil ihr Geburtstag eigentlich nur der Tag ihrer Ankunft im „Heavens Cellar“ war? Nein bestimmt nicht. Sie musste es einfach verschwitzt haben.
„Ich glaube es nicht … das du das noch weißt … ich habs total vergessen.“ Fassungslos schlug Jibrielle die Hände vor den Mund, guckte die drei Geschwister unsicher an, bevor sie aufstand und Robijn kräftig drückte. Diese hatte Mühe den Kuchen nicht fallen zu lassen. Sikiro sah konstaniert aus, als beobachtete sie gerade eine Demonstration gegen Haarausfall bei Männern. Schließlich musste sie aber doch schmunzeln.
„Das hatte ich mir schon fast gedacht, weil du überhaupt keine Regung zeigtest, als es um Uhrzeit und Datum ging.“, erwiderte Robijn heiter. „Für Daten habe ich aber ein ganz gutes Gedächtnis und so fiel mir das wieder ein. Zum Glück hatten wir noch diesen Reisekuchen hier.“
„Und das Teelicht …“ fügte Ori kleinlaut hinzu und kämpfte offenbar mit dem Gedanken, sich an der Umarmung der beiden zu beteiligen. Sikiro schien inzwischen aber wieder so, als wollte sie sich lieber gleich mal die Zähne putzen, bei dem Anblick, nur um auf Nummer sicher zu gehen.

„Sikiro!“ zischte Ori auf einer für Menschen ab einem bestimmten Alter nicht mehr hörbaren Frequenz. Die Jüngste an Bord verdrehte nur erneut die Augen, stand aber immerhin halb auf und täschelte Jibrielle genau zweimal die Schulter.
„Alles Gute.“, sagte sie noch, bevor ihr Po wieder das Leder des Sessels berührte.
„Das wäre wirklich nicht nötig gewesen!“
„Ach ich bitte dich. Das ist doch nicht der Rede wert. Und eine kleine Aufmerksamkeit schadet nie.“, antwortete Robijn Jibrielle, als sie die Umarmung lösten.
„Ach ich weiß nicht, Robi. Mancherlei Aufmerksamkeiten sind auch nur lästig. Nicht wahr Ori?“
Keck grinste Sikiro zu ihrem Bruder herüber, der sofort rot anlief und nach einem bösen Funkeln zurück das Cockpit verließ, irgendwas von wegen Ölstand-Check nuschelnd.

Jibrielle wollte gerade zu schnattern anfangen, wie viel ihr solche Gesten bedeuteten. Wie sehr ihr auch die Feiern im „Heavens Cellar“ immer gefallen hatten, wenn sie auch nie viel besessen hatten, und so weiter. Doch dazu kam es nicht, da plötzlich eine laute Musik ertönte. Es war ein Vers aus einem unverschämt rockigen Lied.
„Sorry!“ rief Sikiro glucksend und drehte schnell den Ton leise, damit der Rest des Verses sie nicht alle taub machte. „Hab den Sound eingestellt als Warnhinweis.“
„Warnhinweis wofür?“ fragte Jibrielle verdutzt.
„Für den Austritt aus dem Hyperraum.“, sagte Robijn mit einem wissenden Lächeln.
Dann zischte es auf einmal angenehm laut, die vorbeirasenden Sterne verwandelten sich wieder von schillernden Lichtbögen in stecknadelgroße Punkte und die Unendlichkeit des Alls wurde wieder relativ übersichtlich. Sie waren in den Normalraum zurückgefallen und vor ihnen befand sich nun in noch immer einiger Entfernung, aber deutlich zu erkennen, ein Jibrielle bislang unbekannter Planet: Ord Mantell.


]Weltraum (Imperium) - Blue Nightingale - Cockpit - mit Sikiro[

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Hyperraum – Linientransporter „Far Away“ – auf dem Weg nach Malastare – Einzelkabine – Alisah alleine

Lange gähnte Alisah und streckte sich genüsslich in ihrem Bett, das zwar nicht unbedingt als das gemütlichste Bett der Galaxis bezeichnet werden konnte, aber im Vergleich zu den meisten Schlafstätten der letzten Monate durchaus luxuriös zu nennen war. Sie hatte in den letzten Tagen sehr viel geschlafen und so viele Defizite der letzten Zeit wieder aufgeholt. Die dunklen Ringe unter ihren Augen waren verschwunden und seit sie im Hyperraum war, fühlte Alisah sich seltsam unbeschwert! Es war eine gute Idee gewesen Bastion zu verlassen und wahrscheinlich war es eine gute Idee gewesen nach Malastare zu fliegen. Auch wenn Alisah nach ihrem ersten Enthusiasmus nun nicht mehr so recht wusste was sie dort wirklich anfangen würde. Die dunkle Seite erforschen so wie sie es Allegious geschrieben hatte? Hm vielleicht… wahrscheinlich… was denn schon sonst! Na ja, erst mal vielleicht etwas, das sie schon Jahre nicht mehr gemacht hatte und mit dem sie ja schon hier auf dem Schiff angefangen hatte. Faulenzen! Das hatte sie sich verdient! Hatte sie doch? Oder?
Mist, wieso zweifelte sie? Wieso machte sich das Gefühl der Unzulänglichkeit nun mehr und mehr in ihr breit! Sie war doch jetzt eine Apprentice. Sie war voran gekommen!
Sie war…
allein!
Verdammt!
Das noch vor kurzem so zufriedene Lächeln in Alisahs Gesicht verschwand während das Zittern, das soeben durch das Schiff lief, ihr sagte, das sie aus dem Hypperraum gefallen waren.
Okay, dann war es jetzt wohl Zeit erst mal auf zu stehen! Bald würde sie auf Malastare ankommen und da wollte sie keines Falles verschlafen sein oder gar zerknittert wirken. Also raus aus den Federn und ab unter die Dusche.


Hyperraum – Linientransporter „Far Away“ – auf dem Weg nach Malastare – Einzelkabine – Alisah alleine
 
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