Weltraum (Imperium)

Nebel nahe Coruscant, an Bord des X-Flüglers AA-808 der Neuen Republik, allein

Groß ragte das Schiff vor ihm auf. Chromfarben. Vermutlich eine Extravaganz des Imperiums, diese Farbe. Nicht billig, aber auf jeden Fall sehr nützlich zur Tarnung. Eigentlich nannte man diese Klasse "Defender", soch in Händen des Imperiums war "Destroyer" für das erste D des Kürzels wohl passender. Für ihre Mission, dachte Tomm sich, wäre wohl "Dangerous" am passendsten.

"DSD "Interceptor", hier Night Hawk 13 mit der Bitte an Bord kommen zu dürfen."

Grinsend verwendete Tomm sein altes Rufzeichen. Es würde werden wie in alten Zeiten. Okay, Wars Jäger war etwas größer geworden, aber das konnte sicher nicht schaden.

Tomm wußte nicht genau, ob die beiden schon an Bord waren, aber War würde den DSD sicher nicht zur Einmann-Steuerung umgebaut haben. Irgendwer würde sicher an Bord sein. Deswegen setzte Tomm noch sicherheitshalber hinzu:


"Großadmiral Lord Warblade läßt Grüße ausrichten."

Dann steuerte er den Jäger zügig auf die Stelle zu, an der sich der Hangar befand. Oder besser einer der Hangars. Der Hangar, von dem Tomm glaubte, daß er Gäste aufnehmen konnte.
Die Luke war geöffnet und als Tomm eindrehte zur Landung sah er auch schon das gekaperte Shuttle. Die beiden hatten sich wohl nicht allzviel Mühe gemacht mit Umwegen. Wäre sicher auch Unsinn gewesen, denn noch konnten sie sich nicht sicher sein, daß an dem Ding keine Peilsender oder andere Überraschungen in Betrieb waren. Sie würden die "Cron" jetzt aber gründlich untersuchen können.
Sanft setzte der X-Flügler im Hangar auf, nachdem Tomm ihn nach alter Gewohnheit mit der Nase Rictung Luke gedreht hatte. Das sparte beim Start ein paar Sekunden, die lebensrettend sein konnten und oft auch schon waren. Dann öffnete er die Luke und sprang hinaus. Unten traf er auf das "Empfangskomitee", bestehend aus War, Tom und einer wirklich nicht unattraktiven Twi'lek.


"Night Hawk 13 meldet sich zum Dienst, Großadmiral Warblade!"

Es war ein Zwischending zwischen Spaß und Ernst. Natürlich war er kein einfacher militärischer Jägerpilot, war er noch nie gewesen. Aber er hatte sich auch stets unter die Autorität Wars gestellt, als er unter seinen Kommandos geflogen war. Was einige Male geschehen war.
Nebenbei wußte Tom auch spätestens jetzt, wer der merkwürdige Gast wirklich war. Daß ihm der Rang des Großadmirals von der Nuen Republik aberkannt worden war, hatte Tomm noch nie interessiert. Seiner Meinung nach war das ein unverzeihlicher Fehler dummer intrigierender Politiker. Die konnte Tomm noch nie ab.
Dann wandte er sich der Twi'lek zu und salutierte:


"Tomm Lucas ist mein Name. Ich nehme an, Sie sind die erste Offizierin an Bord?"

Auch, wenn er ein Jedi war - an Bord achtete er die militärischen Gepflogenheiten soweit wie möglich. Bei vielen Militärs waren die Jedi verrufen, weil sie sich immer für etwas besseres hielten und sich stets an die Spitze der Kommandokette stellten. Das hatte Tomm aber noch nie getan und so schon oft für einige Überraschung gesorgt. Das die Twi'lek die erste Offizierin war, nahm er aufgrund ihrer Kleidung und der Tatsache, daß sie hier war, an. Da er sich aber, wenn man es genau nahm, auf einer Art Piratenschiff handelte, konnte er sich irren.

"Ich schlage vor, daß wir jetzt verschwinden. Ihr seid direkt geflogen, nehme ich mal an?"

Weltraumnebel nahe Coruscant, DSD Interceptor, Hangar, mit War und Tom (Will)
 
Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Hangar - Will, War, Tomm, Captain Lyn O’ula (NPC)

Großadmiral „Lord“ War Blade also. Gehört hatte er - beziehungsweise Tom - natürlich von diesem in der ganzen Galaxie mehr oder weniger berühmten Mann. Aber er hatte ihn sich anders vorgestellt. Größer, beeindruckender. Nicht so gewöhnlich. So wurden auch die letzten Heldengestalten endgültig entzaubert. Früher einmal hätten Toms Augen beim Anblick eines Sternenzerstörers wie diesem geleuchtet. Heute vermochte das sowieso nur noch eines seiner Augen. Man hätte früher Toms Enthusiasmus und seine gebannte Spannung praktisch fühlen können. Doch davon konnte man bei Will nicht den Hauch erkennen. Will blieb kühl. Als wäre er von alle dem vollkommen unbeeindruckt. Müde nur hatte er der ersten Offizierin zugenickt. Er hatte sie trotz ihrer Attraktivität fast nicht wahrgenommen. Früher einmal hätte Tom sich unverhohlen an sie herangeschmissen. Früher. Früher war alles anders gewesen. Früher war er – beziehungsweise Tom - anders gewesen. Es war nicht nur die Tatsache, dass er durch die Macht eine andere Perspektive auf die Dinge hatte. Seit er sein Auge auf Nar Shaddaa verloren hatte und schließlich für den Bau seines Lichtschwertes dorthin zurück gekehrt war, hatte er sich verändert. Bis er schließlich jemand anderes geworden war. Wie genau das von statten gegangen war, blieb selbst ihm verborgen. Es war kompliziert. Vielleicht würde er es eines Tages verstehen. Doch vorher hatten Tomm und War sich etwas ausgedacht, um diese Padme zu retten. Will war gespannt, ob diese Sache aufging. Mit einem Sternenzerstörer wie diesem hatten sie natürlich ganz andere Möglichkeiten und vor allem viel bessere Chancen lebend aus der Sache heraus zu kommen. Obwohl ihm aus der Sicht eine Jedis der Punkt mit der sinnlosen Zerstörung und dem damit einhergehenden Leid und Tod immer noch nicht wirklich zusagte. Doch Tomm war der meister. Was wusste er schon. Er war nur ein Padawan.
Stillschweigend wartete er auf die Ankunft von Tomm. Dieser erreichte nicht viel Später als sie den Sternenzerstörer und lenkte seinen Jäger gekonnt in den Hangar. Als er zu ihnen kam, war Will überrascht zu sehen, das Tomm salutierte. Seit wann war Tomm im Militär? Innerlich schüttelte Will den Kopf. Zivilisten salutierten nicht. Auch nicht im Spaß. Nicht in einer Situation wie dieser.
Auf Tomms Frage kam er War mit einer Antwort zuvor.


„So direkt wie möglich Meister! Nachdem der Großadmiral uns die Flugkontrolle vom Leib gehalten hat, habe ich einen Kurs hierher gesetzt. Weitere Vorsichtsmaßnahmen schienen mir nicht angebracht.“

Erklärte er kurz. Er glaubte nicht, dass ihnen jemand gefolgt war. Er hatte auf dem Flug mit seinen Machtsinnen nach Warnungen der Macht gelauscht aber keine Gefahr verspürt. Wenn Tomm auf dem Weg hierhin so etwas verspürt hatte, dann hätte er sie sicherlich schon längst gewarnt. Dennoch war der Vorschlag die Position zu ändern natürlich ein guter. Vorsicht war besser als vom Imperium erwischt zu werden. Somit Zweifelte Will nicht daran, das sie in kürze in den Hyperraum eintauchen würden und sich in Richtung des Reiches der Chiss aufmachen würden. Soviel er verstanden hatte, war dieser Menari selbst ein Chiss und mit Angriffen auf seine Heimat wohl am ehesten zu provozieren. Zumal sie für diese Angriffe Menaris Schiff nutzen würden. Ein seltsamer Ansatz um diese Padme zu retten aber auch einer der einer gewissen - wen auch verdrehten - Logik nicht entbehrte. Für Will war es schwer auszurechnen, ob diese Sache gut ausgehen würde. Er hoffte, das Tomm diesen Menari gut genug kannte um dessen Handlungen halbwegs vorausahnen zu können. Den was wenn Menari anders reagierte als Tomm das glaubte? Will schüttelte sich innerlich. Daran wollte er nicht denken. Tomm würde sicherlich nichts tun, das seiner Freundin schaden würde. Will vertraute Tomm genug, um in dieser Sache seine eigenen Bedenken hinten an zu stellen. Dennoch fühlte er sich nicht gut. Was weniger an der Situation als vielmehr an ihm selbst lag. Etwas stimmte nicht. Um das zu spüren musste er kein Jedi sein. Er konnte keine Finger darauf legen, aber etwas in ihm verlief nicht in den gewohnten Bahnen. Er brauchte etwas Zeit für sich. Zeit zum Nachdenken und vor allem Zeit zum Meditieren.

„Ich bin sicher ihr habt einiges zu bereden Meister. Bis ihr mich benötigt werde ich mich zurückziehen.“

Äußerte er sein Vorhaben. Natürlich wartete er die Reaktion seines Meisters ab. Außerdem wusste er ja noch nicht einmal, wo das Quartier war das man ihm zuteilen würde.

Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Hangar - Will, War, Tomm, Captain Lyn O’ula (NPC)
 
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[ Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Hangar] Tomm, Will und War

„Rühren, Soldat.“

Antwortete der Corellianer dem Jedi-Rat, als dieser nach Verlassen seines Jägers eine sicherlich nicht ganz ernst gemeinte militärische Statusmeldung abgegeben hatte. Er hatte die „guten alten Zeiten“ doch sehr vermisst. Das einzige, was ihm zu seinem Glück noch fehlte war eine ordentliche Uniform anstatt diesem Quatsch für einen zivilen Piloten. Lyn trug immer noch die Uniform der Forces of Hope. Dunkles grau mit einem blauen Streifen an den Beinen und über die Schultern, mitsamt dem blauen Logo der Forces of Hope. Dabei handelte es sich um das gleiche kreisförmige Symbol, welches auch die Neue Republik verwendete. Es stand für die Freiheit und die Gerechtigkeit. Grundbausteine der Allianz, welche aber in den vergangenen Jahren sehr stark vernachlässigt wurden und schließlich auch zur Gründung der Forces of Hope geführt hatten.
Will bestätigte noch einmal, dass sie sich auf direktem Wege hier her begeben hatten. Dabei sagte er das in dieser seltsamen, trockenen Art die War bereits kurz vor dem Start auf Coruscant aufgefallen war.


„Wir werden mit wiederkehrenden, kleineren Hyperraumsprüngen in Bewegung bleiben, bis wir sicher gehen können, dass von der Cron keine Gefahr für uns ausgeht. Währenddessen haben wir auch genug Zeit, ein paar entsprechende Angriffsziele auszuwählen. Ich denke, es sollte darum gehen, dem Imperium wirtschaftlichen Schaden zuzufügen und weniger die Population der Chiss ein wenig zu verringern.“

Wie seltsam weich er teilweise doch war. Wie viele tote Feinde konnte man seinen Kommandos wohl anrechnen? Und dann solche Sprüche. Er fühlte sich jedenfalls nicht wohl bei der Sache, die Gegner sinnlos abzuschlachten. Wenn es keine andere Möglichkeit gab, würden sie wohl zu diesem Mittel greifen müssen. Aber sonst… Aber vielleicht wollte er auch nur auf jeden Fall verhindern, in einen Blutrausch zu verfallen der zweifelsohne Ian Grey wieder aufwecken würde. Momentan hatte er seine Probleme diesbezüglich erstaunlich gut im Griff. Sogar die Kopfschmerzen waren für eine Weile verschwunden.
Lyn hatte mittlerweile zwei junge Offizierskadetten herbeigerufen und mit ihnen ein paar Worte gewechselt. Die beiden wirkten daraufhin etwas nervös. Vermutlich, weil sie gerade erfahren hatten, dass sie es hier mit zwei Jedi zu tun hatten.


„Die beiden Offiziere hier werden euch gerne den Weg zu euren Unterkünften zeigen. Die Interceptor hat im Gegensatz zur Melvarian zwar keine Einkaufsmeilen zu bieten, aber dennoch können sie euch sicher auch bei dem ein oder anderen Wunsch weiterhelfen. Ich werde auch kurz in meinem Quartier verschwinden und dann nachher erste mögliche Ziele durchgehen, falls ihr euch dann wieder zu mir gesellen wollt.“

Der Gedanke an die Melvarian und an seinen Mentor Großadmiral Melvar entlockte ihm ein leichtes Lächeln. Die DSD Interceptor war ein reines, vergleichsweise kleines Kriegsschiff. Auf dem Eclipse-Klasse Zerstörer hatte Melvar allerdings auf den Luxus von Einkaufsmeilen und ähnlichem nicht verzichten wollen.
War schaute hinüber zu einer X-Wing Staffel, welche ebenfalls im Hangar untergebracht worden war. Die graue Lackierung war etwas dunkler als gewöhnlich und entsprach dem farblichen Design der Uniformen. Manche Stellen waren sogar schwarz eingefärbt. Auf den Flügeln und auf dem Rumpf der Jäger war das dunkelblaue Logo der Forces of Hope abgebildet. Bei den Raumjägern handelte es sich um die neuste XJ X-Wing Generation. Die Interceptor war immer noch ein sehr neues und modernes Schiff mit vielen Extras und Besonderheiten.
Auf sein Zeichen hin drehte seine erste Offizierin sich schwungvoll um und begleitete sie zum Ausgang des Hangars. War wandte sich unterdessen an Tomm.

„Wusstest du eigentlich, dass ich auch schon mal unter der Kennung des Night Hawk 13 geflogen bin? Ich glaube, wir sind die beiden einzigen, die diesen „Titel“ je getragen haben.“

Will hatte sich als so brauchbarer Pilot erwiesen, dass War es in der Erwägung zog, bei den späteren Angriffen ebenso wie Tomm einen Jäger zu fliegen während der Jedi-Schüler die Cron steuerte. Falls bei den Missionen irgendetwas schief lief, konnten sie immer noch auf die Unterstützung durch die Interceptor zurückgreifen.

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Weltraumnebel nahe Coruscant, DSD Interceptor, Hangar, mit War und Tom (Will)

Tom gab ihm die Antwort, die er eigentlich von War erwartet hatte. Wenigstens hatte Toms neues Ich genauso viel Respekt vor anderen Personen wie sein altes. Tomm grinste War an, als sein Schüler davon sprach, er hätte den Kurs gesetzt.

"Soso, du warst nur Beifahrer? Na auf jeden Fall hast du dann schonmal einen Eindruck von Toms Fähigkeiten als Pilot bekommen."

Kurz darauf verabschiedete sich der Padawan erstmal. Tomm kündigte ihm gleich an, daß er nicht allzuviel Freizeit haben würde.

"Lauf nicht zu weit weg, während der Hyperraumsprüge werden wir ein wenig trainieren!"

Lyn, die erste Offizierin holte ein paar Offiziersanwärter heran, die seinen Schüler zum Quartier bringen würden. Tomm sah sich etwas genauer im Hangar um. Eine Staffel XJ standen im Hangar, deutlich modernere Jäger als sein betagter X-Flügler. Für ihn hätte es schon Möglichkeiten gegeben, sich ein moderneres oder gar größeres Schiff zuzulegen, aber dazu hatte Tomm sich nie durchringen können.
Den Hangar kannte Tomm schon. Es war etliche Jahre her, die "Interceptor" nagelneu, aber er war schon einmal hier gewesen. Sein Jäger hatte damals in einem Nebenhangar gestanden. Auch heute war der DSD aber alles andere als alt.
Damals hatte er sich den Night Hawkes angeschlossen, einer Gruppe der Forces of Hope, und das Rufzeichen zugeteilt bekommen, welches er auch heute wieder verwendete. Einen militärischen Rang hatte er damals wie heute nicht gehabt. Er konnte sich noch gut an die zum Teil fragenden, zum Teil skeptischen Gesichter der anderen Hawks erinnern. Viele hatten sich gefragt, was der Fremde da in ihrer Besprechung zu suchen hatte und kaum weniger hatten sich gefragt, ob ein Jedi außer Lichtschwerter schwingen auch tatsächlich fliegen konnte ohne schon beim Manöverstart das Hangartor zu rammen. Das hatte er beweisen können, aber lage konnte er nicht mit den Hawks fliegen bis er abgeschossen wurde und seine Odyssee in die Unbekannten Regionen began.
Ihm war nicht entgangen, daß sein militärischer Gruß Tom mißfallen hatte. Wie sehr sich sein Gesichtsausdruck mit denen der Hawks damals ähnelte. Scheinbar dachte jeder, der mal irgendwann beim Militär war, daß Jedi damit nicht zusammenpassten. Doch dies war jetzt eher eine militärische Operation als eine Mission der Jedi. Und da sollte es auch entsprechend zugehen. Zumindest in gewissem Rahmen.


"Du warst mal Night Hawk 13?",

fragte er nochmal nach.

"Ich dachte bisher immer, ich wäre der einzige mit dem Callsign. Aber es ist natürlich eine Herausforderung für mich, in deine Fußstapfen getreten zu sein. Wann war das?"

Sicher hätte er jetzt ein langes Pläuschen mit War halten können, aber jetzt war sicher nicht der richtige Zeitpunkt dazu. Deswegen wartete Tomm gar nicht auf eine Antwort, sondern kam gleich wieder auf die Mission zu sprechen.

"Mein Vorschlag wäre, daß wir velleicht erstmal ein bißchen Altmetall beseitigen. Auf dem Weg nach Chiss'Aria'Prime kommen wir doch sicher an der einen oder anderen Komm-Relais-Station vorbei, auf die das Imperium verzichten kann. Als letzte Meldung könnten wir einen netten Gruß rüberjagen. Die Fähigkeiten von Tom im Cockpit hast du ja kennengelernt. Er könnte die "Cron" steuern. Wenn Menari erfährt, daß ein Padawan sein Schiff gekapert hat, dann ist er bestimmt begeistert. Wenn wir in unserer Nachricht dann noch erwähnen, daß Großadmiral Warblade mit einem Sternzerstörer und mindestens einem Night Hawk samt Staffel Kurs auf das Chiss Empire nimmt, dann dürfte uns entsprechende Aufmerksamkeit gewiß sein. Ich hege die Hoffnung, daß wir dann um unschuldige Opfer drumherumkommen. Den Teil sehe ich genauso wie du. Du weißt ja, wie ich da bin. Typisch Jedi halt."

Soviel zum Thema Jedi und Militär. Doch es ließ sich miteinander verbinden und es war sicher nicht die schlechteste Verbindung. Man konnte die jeweiligen Vorteile beider Seiten gut nutzen.

"Sind von den alten Hawks noch welche an Bord?"

Weltraumnebel nahe Coruscant, DSD Interceptor, Hangar, mit War
 
Imperialer Weltraum - DSD Interceptor - Will’s Quartier - Will

Ein kurzes Nicken hatte Tomm sein Verstehen signalisiert. Dan war er den Offiziersanwärtern ohne Umschweife gefolgt. Den Weg zu seinem Quartier hatte er stillschweigend überbrückt. Das Quartier das man ihm zugeteilt hatte war nichts Besonderes, doch es reichte Will vollkommen. Es war purer Luxus im vergleich zu den Absteigen, in denen er auf Nar Shaddaa gehaust hatte. Ohne lange zu zögern begann er mit dem, warum er sich zurück gezogen hatte. Wen Tomm noch trainieren wollte, dann gäbe es sicherlich nicht all zu viel Zeit für das hier. Aber vielleicht verstand Lucas ja, wie wichtig diese Sache für Will war. Nachdem er sich bis auf Hose und T-Shirt ausgezogen hatte, setzte er sich neben das Bett auf den Boden.

Will versuchte sich das erste mal an einer Tiefschlaftrance. Sie war eine mächtige Anwendung der Macht. In vielen Situationen nützlich. Dabei war ihm jetzt hauptsächlich wichtig, dass er seine Meditationszeit mit ihrer Hilfe stark dehnen könnte. Der Aspekt der rascheren Heilung war ihm noch egal. Er musste es jedoch schaffen, seinen Geist um ein vielfaches länger zu konzentrieren. Die Verlangsamung seines Herzschlags, Atemrhythmus und seines gesamten Stoffwechsels war das was er am interessantesten fand. Damals, als Tom sich in seinem Wintergarten aus Versehen zu tief in die Macht hatte fallen lassen, war ihm in Ermangelung dieser Fähigkeiten fast etwas schlimmes zugestoßen. Es war zwingend notwendig, dass er sich mit diesem Thema beschäftigte. Zwar hieß es, wer suchet, der findet, aber er musste auch lange genug suchen können, um zu finden. Sonst würde seine Suche nie enden. Doch er hatte sich selbst ein Versprechen gegeben. Auch Tomm gegenüber fühlte er sich in der Schuld. Zwar gab es nichts, wofür er sich hätte schuldig fühlen können, aber das änderte nichts an seiner Gefühlslage. Also versuchte er sich daran, seinen gesamten Organismus in eine Art Winterschlaf zu versetzen. Alles bis auf seinen Geist. Der musste genauso aktiv bleiben wie jetzt. Genauer gesagt musste er wohl noch aktiver werden.
Er hatte bereits Meditationshaltung eingenommen. Die Beine im Lotossitz verschränkt, der Rücken gerade, die Hände mit den Handflächen nach oben im Schoß übereinandergelegt. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich zuerst auf seine Atmung. Er versuchte sie zu regulieren. Langsamer werden zu lassen. Dabei wollte er sich zuerst nur innerhalb des biologisch möglichen bewegen. Schnell stellte sich der gewünschte Effekt ein. Auch sein Herzschlag hatte sich bereits verlangsamt. Jedoch nicht in dem Maße welches er benötigte. Als sportlicher Mensch, der regelmäßig Kraft und Ausdauer trainierte, war sein Ruhepuls sowieso nicht besonders hoch. Doch jetzt war er noch um einige Schläge langsamer. Schließlich waren Atmung und Puls so weit verringert, wie es Will biologisch möglich war. Das sagte ihm die Macht. Er konnte es spüren. Also musste er sich ihr bedienen.
Will griff in die Macht hinaus. Er ließ sich von ihr durchdringen. Sammelte ihre Kraft und kanalisierte sie. In sich hinein. Er stellte sich vor, was sie dort verrichten sollte. Nichts geschah. Doch das hatte er auch nicht anders erwartet. Also versuchte er es erneut. Seine geistigen Fühler streckten sich nach innen und Außen. Einige nahmen Kontakt zur Macht um ihn herum auf und andere zu der in ihm selbst. Erneut versuchte er die Kraft der Macht auf seinen Körper wirken zu lassen. Das gewünschte Ergebnis trat nicht ein. Doch sein Körper wurde angehoben und schwebte einige Finger breit über dem Boden. Will verstärkte seine Konzentration und Anstrengung. Er versuchte nicht seinen Körper als ganzes wahrzunehmen, sondern Herz und Lunge herauszufiltern. Es war nicht einfach, doch war es sehr wohl möglich. Er hatte davon gelesen. Er begann indem er versuchte, seine Arme und Beine nicht mehr durch die Macht wahr zu nehmen. Es dauerte eine ganze weile, bis er in der Lage war auch nur einen einzelnen Finger nicht wahrzunehmen. Noch viel länger dauerte es, bis er seine Wahrnehmung auf Lunge und Herz beschränkt hatte. Dann setzte er zu einem neuen Versuch an. Wieder sammelte er Kraft und leitete sie in Herz und Lunge. Doch das Ergebnis war das Falsche. Seine Atmung verstärkte sich, wurde intensiver, sein Herz schlug kräftiger und schneller. Will löste sich vorsichtig aus der Umarmung der Macht. Er zog sich zurück und als sich seine Augen öffneten, waren sein Puls und seine Atmung wieder normal. Er würde es weiter versuchen müssen.


Imperialer Weltraum - DSD Interceptor - Will’s Quartier - Will
 
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[ Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Hangar] Tomm, Tom(Will) und War

Während sie den Hangar langsam verließen leitete Lyn bereits die ersten Befehle über ihr Comgerät weiter. Noch bevor sie durch die Schleuse im Innern des Defender-Klasse Zerstörers verschwanden starteten einige Techniker mit einem genauen Scan der Cron. Durch die sich nun schließenden Hangartore war gerade noch zu sehen, dass die Interceptor sich langsam in Bewegung setzte.
Noch bevor er Tomms Frage bezüglich Night Hawk 13 beantworten konnte, fuhr dieser fort und teilte ihm seine Pläne mit. Dafür war er ihm gleich in zweierlei Hinsicht dankbar. Erstens wusste er nicht mehr so genau, wann er das letzte Mal mit den Hawks zusammen geflogen war. Zweitens musste er sich bei diesen guten Vorschlägen kaum noch eigene Gedanken machen. Das Risiko, so lange sie die Interceptor im Rücken hatten, war noch vergleichsweise gering. Solange ihnen kein Abfangkreuzer in die Quere kam würden sie immer eine Fluchtmöglichkeit finden.


„Das hört sich gut an. Wie können die Cron ja beide mit zwei Jägern flankieren. Wir können auch gerne als komplette Staffel fliegen, aber die Interceptor würde ich nur im Notfall einsetzen. Ich hab gerne immer noch ein Ass im Ärmel.“

Sie erreichten einen Turbolift, stiegen ein und War wählte als Zielort eine der oberen Ebenen. Einer der jungen Offiziere war ihnen schweigend gefolgt um auch Tomm später sein Quartier zeigen zu können.
War hätte dem Jedi durchaus auch einen der neueren Jäger anbieten können. Aber sie wussten beide ganze genau, dass er dieses Angebot nicht annehmen würde. Auf die Frage bezüglich der alten Hawks schüttelte der Corellianer den Kopf.


„So ziemlich alles was von meinen Streitkräften noch übrig war hat sich nach dem Angriff auf Belkadan größtenteils wieder der Neuen Republik angeschlossen. Auf Grund meines… Zusammenstoßes mit Ian war ich lange Zeit außer Gefecht. Offiziell hatte man sowieso mitgeteilt, dass ich bei dieser Aktion auch ums Leben gekommen bin. Daraufhin blieb den meisten Leuten keine große Alternative. Da war die Republik das geringere Übel. Ich bin zwar nach wie vor von meiner Idee mit den Forces of Hope überzeugt, aber im Moment … fehlt mir die Kraft, um die Verantwortung für so viele Leute zu übernehmen…“

Diese Worte von einem ehemaligen Großadmiral der immer noch einen Sternenzerstörer mit über 7.000 Leuten kommandierte. Ganz zu schweigen von den ganzen anderen treuen Leuten der Forces of Hope, die gesamte Galaxis verteilt waren.

„… ich meinte: Im Moment geht es mir gut, aber das kann sich auch jeder Zeit ändern.“

Er seufzte leise und vernahm anschließend einen kleinen Ruck, als der Turbolift stoppte. Wenn Ian wieder – auch nur annähernd die Kontrolle übernahm, dann würde er alle Leute unter seinem Kommando noch in den sicheren Abgrund manövrieren.
War hatte die Vermutung, dass Ian sich aus Angst vor dem Jedi in Wars Nähe zurückgezogen hatte. Das war – zumindest solange Tomm auch wirklich in seiner Nähe war - ein gutes Zeichen.


„Ich werde mir jetzt erst mal eine ordentliche Uniform besorgen und dann auch noch kurz auf der Brücke vorbeischauen. Ich weiß nicht, ob du lieber trainieren möchtest oder die Mission planen willst. Aber du weißt ja sicher, wie du mich erreichen kannst.“

[ / Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Turbolift] Tomm und War
 
Weltraumnebel nahe Coruscant, DSD Interceptor, Turbolift, mit War

Der Turbolift stoppte. Tomm schlug schnell auf den Notschalter, der den Lift abschaltete und das Öffnen der Türe verhinderte. Nachdenklich sah er dem Freund ins Gesicht, seit dieser auf Ian zu sprechen kam. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß er ein Grund dafür war, daß War sich momentan gut fühlte und fast wieder der Alte zu sein schien. Auf der anderen Seite wollte er sich nichts einbilden. Trotzdem hatte er das Gefühl, daß er etwas für den Frend tun konnte. Tun mußte.
Als dieser davon sprach, sich erstmal "eine vernünftige Uniform" zu besorgen, sah Tomm an sich herunter. Wie es für ihn typisch war, hatte er eine seiner dunklen Pilotenmonturen an. Am Gürtel hing der raue, schwarze, unscheinbare Griff des Lichtschwertes. Das würde vermutlich als Uniform durchgehen. Einen militärischen Rang hatte er es hie gehabt, nichtmal bei den Forces of Hope. Obwohl er damals durchaus gerne richtig dazugehört hätte, hatte er sich nie getraut zu fragen. Vermutlich würde man als Jedi nie richtig zum Militär gehören, auch wenn Tomm sich stets darum bemüht hatte, eine Brücke dazwischen zu schlagen.Dies hier war aber auch nicht das Militär. Später vielleicht irgendwann mal wieder, aber jetzt nicht. Sie gehörten genau genommen noch nicht einmal wirklich zur Neuen Republik.


"Ich denke, beides hat ein wenig Zeit,"

antwortete er auf die Frage nach dem, was er nun zu tun gedenke.

"Tom wird einige Zeit für sich brauchen, denke ich. Und die Planung der Angriffe können wir nachher besprechen, wenn deine hübsche Twi'lek ein paar Ziele herausgesucht hat. Während du dich umziehst werde ich mich mal in das Holonet hacken und dafür sorgen, daß die Galaxis auf das Fehlen der "Cron" aufmerksam wird. Und danach, habe ich das Gefühl, sollten wir mal über deinen Freund Ian reden. Der macht mich nämlich ein bißchen eifersüchtig."

Tomm grinste. Aber es war kein belustigtes Grinsen. Viel Nachdenklichkeit war darin zu erkennen. Und Sorge, Sorge um den Freund, der einst so selbstbewußt und mächtig war und der nun unverkennbar unter sich selbst litt. Oder besser unter seinem gekaperten Selbst.

"Ich habe bei all der Hektik der letzten Stunden nicht vergessen, daß du zu mir gekommen warst. Und wenn du nicht neuerdings unter die Jedi gegangen bist und dich mit Visionen rumplagst welche dir sagen, daß du das Schiff eines Sith klauen mußt, dann hast du in der Kneipe etwas anderes gemeint als du sagtest, du müßtest mich sprechen. - Okay, so direkt hast du es nicht gesagt, aber ich bin ja nicht blind. Irgendwo gibt es auf der Interceptor sicher eine kleine Kammer, in der wir uns ganz in Ruhe unterhalten können. Wenn ich darf, warte ich solange auf der Brücke auf dich."

Fest sah Tomm War nochmal in die Augen. Er hoffte, daß er nachdrücklich genug war und War nicht wieder vom Thema flüchtete wie in der Bar. Klar war die Bar nicht der richtige Ort für diese Unterhaltung gewesen, aber Tomm war sich ziemlich sicher, daß Ian so großen Einfluß auf den Freund hatte und ein Gespräch darüber sicher nicht erbaulich fand. Vermutlich wartete Ian nur darauf, mit War allein zu sein. Was Tomm zu einem Nachsatz veranlaßte, als sie den Lift schon verlassen hatten.

"Vielleicht begleite ich dich besser. Die Nachrichten kann ich auch vom Terminal in deinem Quartier absetzen."

Es war normalerweise überhaupt ncht sein Ding, sich so aufzudrängen, aber dieses Mal hatte er das Gefühl, daß er War nicht allzusehr alleine lassen sollte. Daher folgte er War und setzte sich in dessen Quartier ans Terminal. So hatte der Freund hoffentlich genug Privatsphäre, war aber trotzdem nicht allein.
Tomm startete das Terminal und begann freche Nachrichten zu tippen. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen beim Gedanken daran, wie Menari ausrasten würde, wenn er diese erhielt. Der Jedi legte extra das Profil eines neuen Nachrichtenkanal an und achtete akribisch darauf, daß der wahre Absender - die "Interceptor" - nicht ermittelt werden konnte. Er ließ die Nachricht über eine Menge Kommstationen laufen, viele davon waren von "privaten Unternehmen", meist also Verbrechersyndikaten. Wenn es wirklich jemand schaffen sollte, den Lauf der Nachricht über alle 217 Sendeknoten zu ermitteln, waren sie bereits lange von hier weg.


Channel 21 - der Neue Nachrichtenkanal teilt mit:

Privates Lambda-Shuttle von Sith-Lord Janem Menari durch Piraten gekapert!

(ccs/ttp) Wie soeben bekannt wurde, haben Piraten das private Lambda-Shuttle von Lord Menari direkt aus der gesicherten Landebucht des Zentralraumhafens von Coruscant gestohlen. Mehrere Wachleute wurden verletzt.
Dabei soll es für die Raumfähre sogar eine Startgenehmigung seitens der Coruscanter Luftraumkontrolle gegeben haben. Unklar ist, wie die Piraten die Luftraumkontrolle dazu zwingen konnten.
Augenzeugenberichten zufolge soll sich das Shuttle anschließend zügig in den Orbit begeben haben und sofort einen Hyperraumsprung ausgeführt haben. Verwertbare Spuren zum Ziel des Sprunges liegen derzeit nicht vor.
Lord Menari hat sich zu dem Vorfall noch nicht geäußert. Er verweilt derzeit auf Bastion in Urlaub und wurde dort mehrfach mit einem leichten Mädchen gesehen.
Lösegeldforderungen oder andere Mitteilungen seitens der Piraten sind derzeit nicht bekannt.
Sobald weitere Meldungen und Reaktionen vorliegen, werden wir sie darüber informieren.

Channel 21 - Ihr neuer Nachrichtenkanal. Sachlich. Fundiert. Intergalaktisch.

Tomm las sich die Meldung nochmal durch, dann sendete er sie. Die üblichen Kürzel vor der Nachricht hatte er dem Ort Coruscant nachempfunden, das ttp stand für "the three pirates".
Er konnte sich förmlich vorstellen, wie die Adern im Gesicht des Chiss' arbeiten würden, wenn er die Meldung bekam. Als die Meldung kam, daß die Nachricht übertragen wurde, deaktivierte er das Terminal und wartete auf War.


Weltraum auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War
 
[ Weltraumnebel nahe Coruscant - DSD Interceptor - Tubolift] Tomm und War

War war etwas überrascht über Tomms Reaktion, also dieser den Notschalter betätigte um das Öffnen der Türen zu verhindern und ihn damit aufzuhalten. Er wusste zunächst nicht genau, wie er reagieren sollte. Er war noch nie jemand gewesen, der sich besonders gut anderen Leuten anvertrauen konnte. Er war immer der Einzelkämpfer gewesen. Und nun machte Tomm sich durchaus Sorgen.
Der Jedi löste die Spannung der Situation wieder etwas, indem er seine Eifersucht gegenüber Ian andeutete. War hielt einen Moment inne und dachte darüber nach, ob er seinem Freund widersprechen und seine Probleme für sich behalten sollte. Doch vielleicht war dies auch die beste Möglichkeit, wie er mehr über Ian erfahren konnte. Er sah dem Jedi ebenfalls tief in die Augen und nickte schließlich.


„In Ordnung, wir werden darüber reden. Du kannst gerne das Terminal in meinem Zimmer benutzen, aber duschen würde ich gerne alleine.“

Auch ein Spaß, der nicht unbedingt angebracht war. Aber es war nun einmal auch seine corellianische Art, diese seltsamen Witze auch in Situationen zu machen, wo sie nicht unbedingt angebracht waren.
Sie betraten War Quartier auf der Interceptor. Die kleine Wohnung war seinem Rang als Kommandant entsprechend ausgestattet und verfügte über einen Wohn-, einen Schlaftraum sowie ein Badezimmer. Im Wohnraum befand sich neben einer gemütlichen Sitzecke auch Wars Schreibtisch – auf dem sich nach seiner langen Abwesenheit die Datapads stapelten, sowie ein Computerterminal. Durch eine breite Fensterfront konnte man erkennen, dass sich die DSD Interceptor mittlerweile im Hyperraum befand. Tomm würde schon klar kommen.
Er selbst verschwand für ein paar Minuten im Badezimmer, duschte auf die Schnelle und legte dann seine Pilotenuniform an. Es war viel Zeit vergangen, seit er diese zuletzt getragen hatte. Doch das fühlte sich auf jeden Fall schon viel besser an. Wenn er zurzeit von „zu Hause“ sprechen konnte, so kam diese kleine Wohnung auf dem Sternenzerstörer dem am nächsten. In der Zwischenzeit dachte er bereits darüber nach, wie beziehungsweise was er mit Tomm genau besprechen wollte. Das war für ihn eine ungewöhnliche Situation. Reden, Gespräche oder Diskussionen, erst recht wenn es dabei womöglich um ihn und seine Gefühle ging, waren nicht sein Ding. Da fühlte er sich mit einem Blaster bewaffnet und einem Batallion an Sturmtruppen gegenüberstehend doch bedeutend wohler.
War verließ das Badezimmer. Tomm war lächelnd damit beschäftigt, eine sicherlich sehr provozierende Nachricht zu verfassen. In einem Regalfach lag sein alter Helm. Auch der schwarze-blaue Helm trug auf beiden Seiten die Symbole der Forces of Hope. Freddi, Wars R2-Einheit, würde sich sicher schon um den Jäger kümmern. Er strich über die Oberseite des Helmes und sofort huschten ihn ein paar Bilder seiner letzten Kampfeinsätze durchs Gedächtnis. Dann begab er sich schließlich zum Schreibtisch und schaute dem Jedi über die Schulter, der amüsiert seinen Beitrag in den Holonet-News präsentierte.


„Klingt gut. Aber du hättest ihn gerne auch von mir grüßen können.“

Sein Gesichtsausdruck wurde nun ernst. Genug der Sprüche. Während er damit beschäftigt war, einen Einstieg für das Gespräch zu überdenken, wanderte er hinüber zu der Fensterfront und blickte in das unendliche Durcheinander des Hyperraums.

„Ich habe die letzten Monate einige schwere Zeiten durchgemacht.“

Wer hatte das nicht? Und wann hatte er schon mal leichte Zeiten gehabt. Sicherlich kein passender Anfang und auch der Grund dafür, warum er solche Gespräche so hasste.

„Wir haben ja schon mal über Ian und die Prophecy gesprochen. Und du bist der einzige, mit dem ich je darüber geredet habe. Die Schwächeanfälle wurden immer schlimmer, bis ich schließlich auch einige Zeit im Koma lag. Er ist wie eine Krankheit, wie ein Virus der mir langsam alle Kräfte geraubt in die Kontrolle übernommen hat. Ein grauenhaftes, kaltes Gefühl. Dennoch fühlt es sich stark an. Ich habe dann das Gefühl, dass ich … Dinge spüren kann… aber gleichzeitig sehe ich auch die Bilder dessen, was mit Ian und seiner Crew geschehen ist. Bruchstücke. Nichts Genaues.“

Der Corellianer hielt einen Moment inne. War strich mit der linken Hand über seine X-förmige Narbe an der Innenseite des rechten Unterarms. Das war äußerlich das Einzige, was ihn an seine Mission auf der DREAD Prophecy erinnerte. Innerlich gab es da wesentlich mehr Verletzungen. Doch momentan fühlte er sich so befreit wie schon lange nicht mehr.

„Ich habe die letzten Wochen in den Straßen von Coruscant gekämpft und das Kommando bewusst gemieden. Dort unten… hatte ich Ablenkung und das Imperium war das einzige, dem ich mit meinen Aktionen schaden konnte. Seit wir uns wieder getroffen haben ist die Stimme verstummt. Die Kopfschmerzen sind verschwunden. Ich fühle mich befreit.“

Er war ein Soldat. Soldaten schworen Gehorsam. Seit es für ihn niemanden mehr gab, dem er diente, war das zu einem Problem geworden. Es gab vielleicht keine Person mehr, aber es gab Prinzipien an die er glaubte. Sein ewiger innerer Konflikt. Doch welche Opfer konnte er von seinen Leuten verlangen und was war der richtige Weg, um für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden zu sorgen. Konnten Kämpfe die Lösung und Rechtfertigung auf dem Weg zum Erreichen seiner Ziele sein. Und damit war er wieder an diesem Punkt. Er war Soldat. Die Politik hatte schon mehrfach auf ganzer Linie versagt. Aber konnte er, der bereits gefallene Großadmiral, etwas ausrichten oder war das nur mal wieder purer Größenwahnsinn.

„Ich weiß nicht, ob es sich dabei um eine endgültige oder nur vorübergehende Lösung handelt. Das macht die Sache kompliziert. Ich muss mit beiden Füßen auf dem Boden stehen, wenn ich wieder zu alter Stärke zurückfinden will. Ich bin bereit, wieder für die Dinge zu kämpfen, an die ich glaube.“

Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Eine typische Haltung, wie er als entschlossener Kommandant schon so oft aufgrund seiner Befehle und Überzeugungen in den Kampf gezogen war. War starrte immer noch nach draußen und wartete ab, wie Tomm reagieren würde. Er war ein Freund, wenn nicht sogar sein bester Freund. Und zweifelsohne auch einer der weisesten und mächtigsten Jedi. Wenn ihm jemand einen Rat geben oder gar den Weg weisen konnte, dann er.
Und anschließend würden sie sich auch irgendwann wieder auf ihre jetzige Aufgabe konzentrieren müssen. Er war schon einmal auf der Suche nach Padme gewesen. Damals war das nicht ganz so erfolgreich verlaufen. Es war lange her, dass er Padme das letzte Mal gesehen hatte. Und noch viel länger, dass sie ein Paar gewesen waren. Ob Tomm darüber bescheid wusste?


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Weltraum auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War

Es dauerte nicht lange, bis War wiederkam vom duschen. Tomm zeigte ihm sein "Werk".

"Das habe ich mir für das nächste Mal aufgehoben,"

erklärte Tomm, als War die Grüße ansprach.

"Bevor wir das erste Mal an den Feuerknöpfen rumspielen."

In der Hinsicht ähnelten sich die beiden sehr. Immer wieder zu - vielleicht nicht immer ganz passenden - abwer doch stets frechen Sprüchen aufgelegt. Vermutlich ertrug man aber so ein Leben wie ihres gar nicht anders, immer in Gefahr, fast immer am Limit. Und immer mit einem ganzen Haufen an Problemen umgeben. Wie Ian zum Beispiel. Tomms Miene wurde ernst.

"Ich weiß, daß du mir davon erzählt hast vor einiger Zeit. Ich habe es auch stets für mich behalten. Aber ich sehe auch, daß du drunter leidest. Und ganz ehrlich, War, wenn die Republik jemals wieder die Oberhand gewinnen und behalten will, dann brauchen wir Leute wie dich in führenden Positionen. Die Deppen von der Politik vergeigen sonst wieder nur alles. Außerdem war Davonlaufen noch nie deine Stärke gewesen. Laß uns lieber einen offensiveren Weg finden."

Tomm dachte kurz nach, wie er nun fortfahren sollte. Es war nicht so, daß er nicht wußte, was er sagen sollte. Eher war das Problem, daß er nicht wußte, wie er es erklären sollte.

"Meiner Meinung nach dürfte Ian machtsensibel gewesen sein. Oder er ist es immernoch. Das ist der Grund dafür, daß du Dinge siehst, Dinge spüren kannst, genaue Vorahnungen hast. Das ist der Vorteil an der Sache, wenn man es so sagen kann."

Wieder folgte eine kurze Pause, dieses Mal, um War die Möglichkeit zu geben, alles in Ruhe aufnehmen zu können und Zwischenfragen loszuwerden. Es war ein durchaus komplexes Thema, was Tomm hier anschlug. In der Jediausbildung nahm dieses einen breiten Raum ein bei ihm. Der Unterschied war dabei, daß die Jedischüler dabei noch keinen Kontakt zu fremden, feindlich gesinnten Präsenzen hatten. Hier lag der Fall etwas anders.

"Die Lösung, die du gefunden hast, wird nur vorübergehend sein. Ian wird sich nicht damit zufrieden geben, einfacher Strassenkämpfer zu sein. So wie ich das einschätze, ist er eher ein Sith denn ein Jedi. Das schließe ich daraus, daß du das Gefühl als kalt und grauenhaft beschreibst und weil ich es dir auch ansehe. Ian stellt eine große Gefahr für dich dar, War. Aber das weißt du, das brauche ich dir nicht zu sagen."

Nun war er an einem Punkt angelangt, über den er sich lange schon Gedanken gemacht hatte. Eigentlich die ganze Zeit, seitdem sein Freund sich ihm anvertraut hatte.

"Ich glaube, es kann einen Weg geben, dir zu helfen. Eigentlich sind es zwei Wege, die aber aufeinander folgen. Den ersten Teil davon müßtest du alleine gehen, da kann ich dir nur ein wenig helfen. Ganz wenig. Das ist aber der bessere Weg. Den anderen Weg ... dazu kommen wir, wenn es soweit ist. Wenn es keinen anderen ausweg gibt."

Der zweite Weg würde bedeuten, daß Tomm sich mit seiner Präsenz gegen Ian stellt. aber dieser zweite Weg war gefährlich. Nicht nur für Tomm, sondern auch für War. Und Tomm wollte auch keinen Kampf mit der Macht in der Präsenz seines Freundes führen. Nur, wenn es wirklich keinen anderen Weg mehr gab.

"Der erste Weg würde so aussehen, daß du lernst, deinen Geist abzuschirmen. Eine Technik, die das Eindringen fremder Präsenzen in den Geist verhindern soll. Für Padawane ist das sehr schwer. Für normale Leute nahezu unmöglich. Ich bin aber fest überzeugt, daß du das schaffst. Auch, wenn Ian das gar nicht gefallen wird. Er wird sich wehren. Du mußt dich nur entscheiden, es zu tun."

Nun lag es an War. Er mußte die Entscheidung treffen, sich auf diesen Weg zu begeben. Tomm würde ihm helfen, das war klar. Immer und zu jeder Zeit.

Von den anderen Gedanken, die War beschäftigten, wußte Tomm nichts. Und wenn er davon wüßte, dann würde die Antwort nein lauten. Er hatte Gerüchte gehört, daß Padme und War zusammen gewesen sein sollen. Er hatte noch nie viel auf Gerüchte gegeben. Sie interessierten ihn nicht oder nur sehr selten. Wenn es etwas gab, was er wissen sollte oder mußte, dann würde War ihm es aus erster Hand erzählen.


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Imperialer Weltraum - DSD Interceptor - Will’s Quartier - Will

Diese Sache stellte sich als komplizierter heraus als Will sich das vorgestellt hatte. Er ahnte auch bereits woran das lag. Tom war nicht wirklich geübt darin gewesen die Macht auf seinen eigenen Körper wirken zu lassen. Die Machtkräfte Geschwindigkeit und Machtsprung hatte er noch nicht gelernt. Er hatte auch noch nie einen Machtstoß ausgeführt. Das alles schien sich Will jetzt in die Quere zu stellen. Er musste also praktisch ganz von vorne anfangen. Sicher hätte Tomm ihm dabei helfen können, aber Will war sich sicher, das dies hier etwas war, das er alleine erledigen musste. Es war nichts, wo ihm sein Meister eine Abkürzung zeigen dürfte. Er müsste ganz alleine auf die Lösung kommen. Nur so könnte er den Schritt vom Padawan weg hin zum Ritter jemals schaffen. Natürlich konnte man sich immer von einem erfahrenen Jedi Hilfe holen, wenn man glaubte ohne sie nicht weiter zu kommen. Dies jedoch war nichts, was Will nicht schaffen könnte. Andere Padawane konnten es und so würde er auch herausfinden wie das funktionierte. Er müsste sich eben eine Zeit lang damit beschäftigen. Kurz sah er sich in dem Raum den man ihm als Quartier zugeteilt hatte um. Gab es hier irgendetwas, das er als Testgegenstand benutzen könnte? Nein, der Raum bot nicht wirklich etwas Nützliches. So griff Will einfach nach seinem Lichtschwert. Er legte es vor sich auf den Boden. Rasch hatte er die seinem Schwert eigene Signatur mit Hilfe der Macht wahrgenommen. Es war ihm mittlerweile so vertraut wie seine eigene Aura. Er hätte es unter Millionen anderen Lichtschwertern herausgefunden. Es war besonders. Es war seins. Nirgends gab es ein Schwert, das seinem genug glich, um mit ihm verwechselt zu werden. Wahrscheinlich war das bei den Lichtschwertern aller anderen Jedi ähnlich. Lediglich bei den Sith war es wohl anders. Sie benutzten ehr selten natürliche Kristalle. Somit hatten ihre Schwerter wohl weniger unterschiedliche Signaturen in der Macht. Sicherlich wären sie unnatürlicher. Will schauderte es bereits vor seinem ersten Aufeinendertreffen mit einem Sith. Er schüttelte sich. Da war es wieder. Seine Denkmuster schienen anders als die an welche er sich von Tom erinnern konnte. Aber wie bereits zu den anderen Gelegenheiten an denen ihm dies aufgefallen war, konnte er nicht genau erkennen was anders war. Er müsste versuchen herauszufinden woher diese Veränderung kam. Doch zuerst müsste er das Versprechen gegenüber Tomm einlösen. Tom zu finden würde sicherlich nicht leicht. Doch er konnte einfach nicht glauben, dass er fort war. Irgendwo in diesem Körper musste auch Tom noch stecken. Will streckte seinen Rücken und richtete seine Meditationshaltung. Dann konzentrierte er sich auf das Schwert. Es war Zeit sich etwas mit dem Machtstoß zu beschäftigen. Grundlegend wusste er ja wie das funktionierte. Es war nicht so, als hätte Will die Lektionen von Lianna die Tom einst erhalten hatte vergessen. Langsam hob er die linke Hand und richtete sie auf sein Lichtschwert. Er konzentrierte sich und versuchte Kraft aus der Macht zu ziehen und sie in seiner linken Handfläche zu Bündeln. Er spürte ein kurzes Kribbeln und dann nichts. Fehlschlag Nummer eins. Will versuchte es erneut. Doch auch sein zweiter Versuch brachte keinen Erfolg. Noch ein Fehlschlag. Verdammt. Wieso scheiterte er an etwas das jeder Padawanneuling in wenigen Versuchen beherrschte? Will biss die Zähne zusammen und versuchte es erneut. Das konnte doch nicht sein. Ungestüm begann Will einen dritten Versuch und ließ das Lichtschwert, von einem unerwartet heftigen Machtstoß getrieben, mit einem lauten „Klonk“ gegen die Wand des Raumes donnern. Erschrocken holte er sein Schwert mit Hilfe der Levitation heran und überprüfte, ob das Schwert unbeschädigt war. Glücklicherweise konnte Will erleichtert aufatmen. Das Schwert war sehr robust gebaut. Solch ein kleiner Zusammenstoß mit einer Wand konnte ihm nichts anhaben. Doch immerhin hatte will erreicht was er hatte er reichen wollen. Er wusste jetzt, wie er Die Macht in bestimmte Körperregionen oder Körperteile fokussieren konnte.
Nachdem er diesen Schritt getan hatte, war es wenig später vollbracht.

Unter großer Anstrengung und nach etlichen Versuchen hatte Will es geschafft. Er hatte seinen Körper in eine Tiefschlaftrance versetzt, die es ihm ermöglichte, lange und intensiv zu meditieren, ohne dabei sich selbst in Gefahr zu bringen. Selbst Tage der ununterbrochenen Meditation wären so möglich. Nur so könnte er seinen Geist nach Spuren von Tom absuchen. Denn sein Geist war immer in Bewegung. Nur wenn er ohne Pause suchte, könnte er den Überblick behalten, wo er noch nicht gesucht hatte und wo er noch suchen müsste.
Mithilfe der Macht und dieser tiefen Meditation war Will in der Lage, das zu tun, was er Tomm versprochen hatte. Er würde nach Tom suchen. Er ahnte, das Tom sich zurückgezogen hatte. An einen Ort, tief unter/hinter seinem Bewusstsein. Wo ihn selbst Will nur mit Mühe würde finden können. Den die Reise durch sein Ich war kräftezehrend. Er musste Barrieren durchbrechen und Schutzmechanismen überwinden. Dazu würde er alle Kraft brauchen, die er selbst aufbringen konnte und alle Kraft, die ihm die Macht zur Verfügung stellen konnte. Langsam begann er damit, seine Machtfühler nach innen zu richten. In seinen eigenen Geist. Von Außen, aus der Dunkelheit des umgebenden Raums näherte er sich seiner Aura. Matt glimmend hob sie sich von der Umgebung ab. Es war die erste Schicht seines Wesens. Ähnlich wie Coruscant hatte er viele unterschiedliche Ebenen. Die Äußerste war die seiner bewussten Gedanken. Wie Satelliten um einen Planeten kreisten sie noch im Halbdunkeln des Raums. Dort wurden Selbstgespräche geführt und hier konnte sich jeder mächtigere Machtnutzer leicht Zugang verschaffen, falls nötig auch mit geringer Gewaltanwendung.
Darunter, schon schwieriger zu erreichen, lagen die unbewussten Gedankengänge. Das waren die Airspeeder, der Verkehr im Luftraum. Bindeglied zwischen Raum und Planet. Weil nicht einmal er selbst von diesen Gedanken wusste und sie ihm meist erst gewahr wurden, wenn sie zu bewussten Gedanken wurden, waren sie selbst für Machtnutzer nicht offensichtlich, war sie doch ständig im Wandel und somit schwer zu fassen . Direkt darunter und mit teilweisen Überschneidungen begann das überaus dichte Verkehrsnetz seiner temporären Gefühle. Wie ein dichtes Netz mit unzähligen Knotenpunkten spannte es sich über den Planeten seines Wesens. Es war die durch die Macht am stärksten sichtbare Ebene. Sie schimmerte durch alle Ebenen darüber hindurch. Sie definierte seine Aura nach außen hin am stärksten, ohne der stärkste Teil seines Wesens zu sein. Hier hin konnten Machtnutzer noch mit Aufwendung größerer Gewalt vordringen. Auch die Ebene darunter war für Machtnutzer mit ähnlichem Aufwand zu erreichen. Seine Erinnerungen bildeten dort eine Planetenüberspannende Ecumenopolis, die sich mal himmelhoch reckte und sich mal an die Planetenoberfläche schmiegte. Manche Erinnerungen stachen hervor, andere rückten in den Hintergrund. Die Ebene darunter war schon weitaus schwieriger zu erreichen. Werte und Normen bildeten mit seiner soliden Erziehung ein festes Fundament für alles was darüber lag. All diese Ebenen waren miteinander Verbunden und hatten Übergangszonen, an denen man sie teilweise nicht voneinander unterscheiden konnte. Doch der größte und wichtigste Teil seines Wesens lag unter all dem. Von außen nicht zu spüren, lag unter all dem eine weitere Schicht. Nur wer sich durch alle Schichten darüber hindurch kämpfte, käme jemals dazu diese weitere Schicht zu spüren/zu sehen. Für einen Machtnutzer, der es tatsächlich schaffte, oder dem Will es erlaubte, bis hierher vorzudringen, dessen Machtsinne würde von der dort herrschenden „Helligkeit“ wahrscheinlich schlichtweg geblendet werden. Erwartete man unter dem Fundament einer Stadt wohl eine Planetenoberfläche, so fand man unter Toms „Stadt“ einen heiß brennenden Stern. Fast mochte man glauben die intensive „Hitze“ körperlich spüren zu können. Dies war Toms größter Schatz. Es war Liebe. Die zu allem Lebendigem, zu seiner Familie und auch die zu all jenen, die er jemals in sein Herz geschlossen hatte. Von hier ging sie aus. Es war vollkommene Liebe, bedingungslos und unfassbar stark.
Dort fand Will Tom. Es schien, als hätte sich Tom wie eine stärkende Schale über die Oberfläche des „Sterns“ gelegt. Warum Tom dies getan hatte, blieb ihm verborgen. Zwar hatte Will Tom jetzt gefunden, konnte aber keine aktive Verbindung aufnehmen, konnte sich nicht verständlich machen. Er spürte lediglich, dass Tom ihm kurz angebunden und barsch zu verstehen gab, dass jetzt nicht die Zeit war. Tom jagte ihn sogar regelrecht fort. Will fügte sich, wenn auch etwas wieder willig. Er würde also warten. Er würde regelmäßig nach Tom sehen und er würde Tomm erzählen, das er seinen Schüler gefunden hatte.


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[ Hyperraum - DSD Interceptor – Wars Quartier ] Tomm und War

Die Interceptor hatte den Hyperraum kurz verlassen, ihren Kurs ein wenig geändert und hatte dann wieder beschleunigt um abermals im Hyperraum zu verschwinden. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, auch wenn es bisher keinerlei Anzeichen dafür gab, dass ihnen jemand folgte. Die Forces of Hope hatten genug Erfahrungen mit solchen Versteckspielchen gesammelt. In dem Moment, wo das Schiff den Hyperraum verließ, wurde üblicherweise eine kleine Sonde eingesetzt. Wenn ein Verfolgerschiff dann kurze Zeit darauf in der Nähe auftauchte, so würde die Sonde dies der Interceptor melden. War hatte auch sowieso nicht damit gerechnet, dass die Cron mit einem aktiven Sender versehen war.

Während Tomm mit ihm sprach hatte er kaum eine Regung gezeigt und stand immer noch unverändert mit verschränkten Armen vor der Fensterfront. Es war durchaus erstaunlich, dass sie in so vielen Bereichen gleicher Meinung waren. Auch nach Wars Ansicht hatte die Politik viele Fehler gemacht. Nur in wenigen Fällen hatte das dann auch Folgen für die Politiker. Aber fast immer mussten Zivilisten oder das Militär unter den Entscheidungen leiden.
Gespannt dachte über Tomms Bemerkungen über Ian nach. Machtsensitiv. Das konnte War sich nicht so richtig vorstellen. Ian Grey war auch ein Flottenkommandant gewesen. Andererseits waren gerade zu früheren Zeiten den Machtnutzern auch die wichtigen militärischen Ämter zugeteilt worden. Vor allem bei den Sith, die sich doch so gerne als große Kriegsherren sahen. Insofern ergaben die Worte des Jedi durchaus Sinn.
Auch wenn es übernatürlich war, dass er die Stimme einer vor vielen Jahren verstorbenen Person hörte, so konnte man doch noch mehr daran zweifeln, dass sich ihre Machtsensitivität auch übertragen hatte. Oder war gerade die Macht der Grund für dieses übernatürliche Phänomen? Das gehörte zu den Dingen, mit denen er sich nicht auskannte. Die Macht wie ihm so fremd wie jede andere Religion. Er hatte gesehen, wozu die Jedi und die Sith in der Lage waren und wusste, dass es sich dabei nicht um irgendwelche Taschenspielertricks handelte. Doch für sich persönlich hatte er immer lieber seinem guten alten Blaster vertraut anstatt… ja, anstatt was. Mussten sie darauf weiter eingehen?

Als Kind hatten ihn die Jedi fasziniert. Er hatte viele Jahre auf Coruscant in der Nähe des Tempels verbracht und sich irgendwann sogar getraut, einen Jedi anzusprechen. Dieser hatte ihm damals versichert, dass er nicht machtsensitiv war und von da an hatte War sich von diesem Thema abgewendet.

Als Tomm darüber sprach, dass es sich nur um eine vorübergehende Lösung handelte, entlockte er dem Corellianer damit ein Nicken. Das hatte er befürchtet. Nein, er hatte es sogar gewusst. Ian verfolgte ein Ziel. Und er würde nicht einfach verschwinden und nie wieder auftauchen. Und ja, die Gefahr war groß. Wer konnte schon ahnen, wann und in welchem Moment Ian wieder auftauchen würde.
Sein Freund sprach zwei mögliche Lösungswege an. Er ließ Tomm seine Ausführungen zu Ende führen. Dann folgte ein Moment der Stille, während er über alles nachdachte. Schließlich löste er eine versteinerte Haltung, ging hinüber zu der Sitzecke und ließ sich in einen bequemen Sessel fallen. Die Ellenbogen auf den Armlehnen abgestützt rieb er die Hände nachdenklich aneinander. Es war keine allzu schwierige Entscheidung. Er hatte keine andere Wahl, als die Hilfe seines Freundes anzunehmen. Natürlich war er ihm dankbar für das Angebot. Es war eher seine Angst, die ihn zögern ließ. Dieser Weg würde unweigerlich wieder zum Konflikt mit Ian führen. Dabei fühlte er sich doch gerade so gut. Über den zweiten, gefährlicheren Weg wollte er im Moment gar nicht nachdenken. Da Tomm nicht näher darauf eingegangen war würde es auf keinen Fall einfacher werden.


„Also gut. Ich bin bereit.“

Sein Hals fühlte sich trocken an, seine Stimme klang rau. Er nahm die Sache ernst. Wie konnte er gegen diesen übermächtigen, inneren Feind antreten und ihn besiegen? Er hatte keine Machtkräfte. Und in diesem Gedankenkampf half ihm sein Blaster genauso wenig weiter wie ein Sternzerstörer. Doch die Tatsache, dass Tomm an ihn glaubte, ermutigte ihn. Er hatte seinen Entschluss gefasst und damit gab es kein zurück mehr.
Er wartete gespannt darauf, was nun weiter passieren würde. Sein Freund hatte viel gesagt und Wars knappe Antwort in Form von fünf Worten schien etwas zu knapp ausgefallen zu sein. Er überlegte einen Moment, ob er dem noch etwas hinzufügen sollte. „Für Padawane ist das sehr schwer. Für normale Leute nahezu unmöglich“ hatte er gesagt. Wie sollte er ohne Machtkräfte einen Schild gegen übermächtige Gegner aufbauen? Aber auch in jeder Schlacht gab es ausweglose Situationen und dennoch hatte er bisher immer einen Ausweg gefunden.


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Hyperraum, auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War

War entschied sich schnell. Tomm hatte geglaubt, das diese Entscheidung länger dauern würde. Auf der anderen Seite zeigte das, wie sehr der Freund unter seinem Untermieter litt.

"Okay,"

nickte Tomm, als War sich in einen bequem aussehenden Sessel setzte. Tomm ging ebenfalls zur Sitzecke hinüber, um nicht von einer Ecke im Raum zur anderen reden zu müssen. Er setzte sich in einigem Abstand vor War im Lotussitz auf den Boden. Für ihn war dies eine normale Haltung, die ihm auch die Möglichkeit gab, sich stark zu konzentrieren. In einem Sessel oder auf einem Sofa tat Tomm sich damit schwer. Und bei dieser Übung, die nicht wirklich eine Übung war, wollte Tomm wach sein, um jederzeit mental eingreifen zu können, wenn dies notwendig werden sollte. Er hoffte, daß dies nicht nötig werden würde.

"Entschuldige bitte, wenn dir die Erklärung jetzt vielleicht etwas kindisch vorkommt. Ich will aber sicherstellen, daß ich dir alles so genau wie möglich und so einfach wie möglich erkläre und nicht plötzlich von irgendwelchen Dingen spreche, denen du nicht folgen kannst."

Auch wenn dies jetzt vielleicht so klang, als wenn es in Wars Oberstübchen nicht weit reichte - das meinte Tomm damit auf gar keinen Fall! Vielmehr hatte er Angst, daß er plötzlich Fähigkeiten und Kenntnisse eines fortgeschrittenen Padawans in der Macht voraussetzte, welche War nicht hatte - vielleicht nicht haben konnte. Normalerweise brachte Tomm das Kommende seinen Padawanen zum Ende der Ausbildung bei, als letzte Stufe der Abschirmung der Präsenz in der Macht.

"Das Gefasel von uns Jedi, daß alles durch die Macht miteinander verbunden ist, das kennst du ja. Auch, wenn du nie daran geglaubt haben solltest - nimm das jetzt bite einfach als gegeben hin."

Tomm ließ eine kurze Pause, damit War in Ruhe dem Gesagten folgen konnte. Eine Technik des Erklärens, die er während der gesamten Zeit anwenden würde.

"Schließe die Augen und konzentriere dich auf dein Inneres. Stelle dir deinen Körper als Sternzerstörer vor, wie die "Interceptor" hier vielleicht. Ian ist ein feindlicher Sturmtruppler, der irgendwo in diesem riesigen Schiff sein Unheil treibt. Vermutlich wird er sich irgendwo in Nähe der Brücke aufhalten, irgendwo in der Nähe deines Geistes. Das muß aber nicht so sein. Du mußt ihn aber auf jeden Fall finden, den Aufenthaltsort."

Wiederum folgte eine kurze Pause, bevor Tomm fortfuhr. Dabei beobachtete er War genau, um jedes Anzeichen von Gefahr sofort zu erkennen.

"Wenn du ihn findest, dann mußt du ihn einfach rauswerfen. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, da du nur die Kraft deines Willens hast. Keine Hände, keine Füße, kein Körpergewicht. Es ist kein körperlicher Kampf, sondern ein Kampf des Geistes. Die Kraft deines Willens ist entscheidens. Und die Technik."

Letzteres war genau das Problem. War war kein Jedi und hatte folglich keine Erfahrungen, welche Techniken es gab und wie man diese einsetzen konnte, um sich selbst mental zu schützen und zu verteidigen. Er würde dieses mitten im Kampf möglichst schnell lernen müssen. Tomm konnte ihn nur möglichst genaue Erklärungen dazu geben. Im Training mit den Padawanen war er es stets gewesen, der versucht hatte, in den Geist der Schüler einzudringen. Dabei war er aber stets extrem vorsichtig und sanft vorgegangen und hatte natürlich kleinste Abwehrversuche der Padawane erkennen können. Sanft und vorsichtig waren aber keine Attribute, die Ian nutzen würde. Auch drang er nicht mehr in Wars Geist ein, sondern war schon drinnen.

"Fürs erste werden wir versuchen, ihn zurückzudrängen. Es wird, fürchte ich, ein längerer Kampf werden, auf den du dich einstellen mußt. Wenn wir beim Vergleich deines Körpers mit der "Interceptor" bleiben: Versuche den nächsten Hangar zu finden oder die nächste Luke nach draußen und versuche, Ian in diese Richtung zu drängen. Jetzt aber suche erstmal nach Ian! Und keine Angst, ich werde dir helfen."

Es würde nicht notwendig sein, daß War ihm sagte, daß er Ian gefunden hatte. Tomm würde das definitiv mitbekommen. Er hatte mit der Macht vorsichtig nach Wars Präsenz getastet und berührte diese sacht, ohne jedoch in irgendeiner Form einzudringen. Es war nur eine leichte Berührung, fast wie eine freundschaftlich auf die Schulter gelegte Hand. Und doch war er so jederzeit bereit, auch mit der Macht einzugreifen, wenn dies sich nicht vermeiden ließ und so den zweiten Weg einzuschlagen. Den für ihn und vielleicht auch für seinen Freund wahrscheinlich tödlichen Weg.

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[ Hyperraum - DSD Interceptor – Wars Quartier ] Tomm und War

Tomm näherte sich, setzte sich dann aber in einiger Entfernung auf den Boden. Ungewöhnlich in Anbetracht der vielen bequemen Sessel, die es in dieser Sitzecke gab. Aber War vermochte nicht darüber zu urteilen, in welcher Sitzposition die Jedi sich am besten konzentrieren konnten. Er überlegte kurz, ob er sich ebenfalls auf den Boden setzen sollte. Schließlich entschied er sich jedoch dagegen.
Er nahm es Tomm ganz und gar nicht übel, dass er es für ihn so einfach wie möglich machen wollte und seine Worte daher über das Bild eines Angriffes auf den Sternzerstörer verpackte. Das half ihm auf jeden Fall und er konnte sich dadurch besser in die Sache hineindenken. Den Schritt mit den Grundsätzen über die Macht übersprang der Jedi aber vielleicht etwas schnell. Die Macht „als gegeben“ hinzunehmen war für einen Außenseiter nicht so einfach wie vielleicht für einen Padawan, der voll und ganz davon überzeugt war. In diesem Moment wurde ihm schlagartig klar, wie steinig und schwer dieser Weg werden würde.

Sich konzentrieren? Er schloss wie befohlen die Augen und atmete tief durch. Er spürte immerhin, dass sich sein Herzschlag beschleunigte. Er war angespannt. Das war alles neu, keiner seiner üblichen Kämpfe. Es lag nicht in der Natur eines Soldaten, Kämpfe in bequemen Sesseln zu bestreiten. Was würde nun geschehen? Erste Antwort: Nichts. Was wollte man auch erwarten. Er war nicht in der Lage, die Macht zu spüren oder zu beeinflussen. Sein Kopf fühlte sich seltsam leer an, vor seinen geschlossenen Augen war es einfach nur schwarz, das Blut raste durch seinen Körper und er vernahm sogar ein leichtes Zittern in seiner linken Hand. Für einen Moment wollte er einfach nur die Augen wieder aufreißen und die ganze Sache beenden. Egal, ob er Angst vor Ian hatte oder es einfach nur für Hokuspokus hielt, da draußen gab es Kämpfe zu bestreiten und er spielte hier Gedankenspielchen.
„Ich finde deinen Mangel an Glauben beklagenswert“. Die Stimme, gefolgt von diesem grässlichen Lachen, huschte durch seinen Kopf. Das war Ians erster Fehler für heute. Er hatte sich zu erkennen gegeben, er war also noch da. War hatte nun wieder ein Ziel. Er erinnerte sich an das Bild des Angriffes auf die Interceptor. Dies war sein Schiff. Ian gehörte nicht hier her.

Tomms Stimme klang ruhig und seine Pausen sorgten dafür, dass War sich nun wirklich stärker und besser auf sein Inneres konzentrieren konnte. Es fühlte sich so an, als würde der Jedi ihm stützend unter die Arme greifen damit er seine wackeligen ersten Schritte machen konnte.
War versank immer tiefer in seiner Vorstellungskraft. Dem Bild, dass Tomm für ihn aufgebaut hatte. Zusammen mit der Unterstützung des Jedi fühlte er sich auch auf diesem Schlachtfeld stark genug, um einen Kampf zu bestreiten. Es war alles wie in einem Traum, wobei er halbwegs bewusst handeln konnte. Er konnte nicht einschätzen, wie viel davon sein Traum war und welchen Anteil sein Freund daran hatte. War zweifelte jedoch daran, dass er hier wirklich alles steuern konnte. Vielleicht war dieser Traum auch durch Ian aufgebaut worden und er rannte direkt in eine Falle.
Er beruhigte seine Atmung trotz seiner Aufregung und verstärkte seine Bemühungen, sich zu konzentrieren.

Er öffnete die Augen, und sah sich um. Er stand in einem Hangar, unbeleuchtet. Keine metallisch glänzende Flächen wie das bei der DSD Interceptor der Fall war. Die Hangartore waren offen, doch draußen konnte er keine ihm bekannte Sternenkonstellation erkennen. Im Hangar waren keine Schiffe zu sehen. Grau-braune Eintönigkeit und viele dunkle Ecken. War sah an sich herab. Er trug seinen grauen Kampfpanzer, allerdings war sein Helm abhanden gekommen. In seinen Händen lag das CDH-17 Blastergewehr. Interessant. Er trug eine Waffe, die ihm mit Sicherheit nicht viel nützen würde. War drehte sich einmal im Kreis. Als Teil der Ausbildung bei den Spezialeinheiten würde eine solche Situation nicht aus der Ruhe bringen. Wohl wissen, dass dies aber nicht real war und er sich – wenn es nach ihm ging – eigentlich auf der Interceptor befinden sollte und nicht auf der … DREAD Prophecy. Er schluckte und sah sich suchend nach Tomm um. Sie hatten Ian in einer Vision schon einmal gegenüber gestanden.
War war es nicht gelungen, in die Macht einzutauchen – wie auch – sondern Ian hatte sich dazu entschlossen, ein Spielchen mit ihm zu spielen. Und damit hatte er Tomm fürs erste wohl auch abgehängt. War war fest davon überzeugt, dass sein Freund alles tun würde, um den Anschluss wieder zu finden.


Tomm…?“

Er war nicht geübt genug, um schon ab hier allein zu kämpfen. Vielleicht war das auch der Teil des Weges, den er allein gehen musste. Aber ihre Pläne hatten es nicht vorgesehen, dass die Prophecy das Schlachfeld sein würde. War kannte sich hier nicht sonderlich gut aus. Er hatte dennoch das Gefühl, dass der Jedi ihn finden würde, wenn er mit ihm redete. Ian vermochte vielleicht, ihn abzublocken. Aber er würde seine Gedanken für ihn öffnen.
Eine Tür im Hangar stand offen. Eine Tür, durch die er schon einmal gegangen war. Mit weit reichenden Folgen. Immerhin war dieses Mal kein Team bei ihm, welches mit ihm in den Tod gehen würde.
Dies war nicht Wars Traum, sondern ein durch Ian erstellter Albtraum. Immerhin trug er seinen Kampfpanzer und seinen Blaster. Nicht, dass ihm diese Dinge viel bringen würden. Aber irgendwie hatte er es dennoch geschafft, nicht vollkommen nackt seinem größten Feind gegenüber zu treten. Er hatte seinen Entschluss gefasst und ging auf die Tür zu. Die gepanzerten Stiefel sorgten auf den Bodenplatten für einen Nachhall in gesamten Hangar, welcher die Situation noch um einiges gespenstiger erscheinen ließ. Er konnte nicht auf Tomm warten. Doch er würde da sein, wenn War ihn brauchte. Das zumindest war die Hoffnung, an die er sich klammerte.
Die Tür lag vollkommen im Dunkeln. War aktivierte das Licht an seiner Waffe und legte die Waffe an, so dass er schussbereit war, was auch immer ihm entgegen kommen wollte. In dem Moment, als er durch die Tür ging, sah er an der gegenüber liegenden Wand auch gleich wieder die Blutspuren, die sie auch auf ihrem ersten Besuch auf der Prophecy entdeckt hatten. Welches Massaker hatte hier stattgefunden. Der Boden, die Wände, sogar die Decke waren beschmiert. Eine Stelle zog seine Aufmerksamkeit auf sich. War kniete sich auf den Boden und versuchte zu entziffern, was da mit Blut auf die Wand geschrieben war. Ein alter militärischer Code, der schon lange nicht mehr verwendet wurde. Mit so viel zu übersetzen wie… „Lauf“. Er stand auf, sah sich um. Das Licht an seiner Waffe begann zu flackern und verschwand. Schließlich traf ihn plötzlich ein heftiger Schlag in die Kniekehlen. Unvorbereitet knickte der Corellianer nach vorne um, ging auf die Knie. Dann traf ihn ein so heftiger Schlag auf die Brust, dass für einen Moment sämtliche Luft aus seinen Lungen gepresst und er in den Hangar zurückgeschleudert wurde.
Er versuchte, die Benommenheit abzuschütteln und starrte auf dem Rücken liegend an die Decke des Hangars. Dann stand da Ian auf einmal über ihn. Bleich, kalt, halb tot aber doch irgendwie noch lebendig. Wie als hätte jemand die Leiche auf dem Dreadnaught wieder zu Leben erweckt.


„Hier kommt niemand rein, Blade. Weder du, noch dein Jedi-Freund. Du gehörst mir und wirst meinen Befehlen Folge leisten.“

Er kam etwas näher. War wollte aufstehen, wollte diese grässliche Fratze mit seinen Fäusten zertrümmern. Doch nicht einmal seinen kleinen Finger konnte er bewegen.

„Dass ich dir einen Moment der Ruhe gönne ist kein Zeichen dafür, dass ich nachlässig werde, kleiner Freund. Mein großer Plan braucht seine Zeit und so lange habe ich keine Verwendung für dich.“

Der Kommandant der Prophecy drehte sich um. Im Augenwinkel sah War zum ersten Mal etwas, was ihm vorher noch nie aufgefallen war. Wie konnte ihm das entgangen sein. An Ians Gürtel war ein Lichtschwert befestigt. Dann war er verschwunden. War starrte immer noch die Decke an. Dann war da auf einmal Tomm, über ihn gebeugt und ihn wachrüttelnd. War zwinkerte für einen Moment… und dann war alles wieder beim alten. Die Interceptor, sein Quartier, die Fensterfront, der Sessel. Alles schoss wie tausend Nadeln durch seinen Kopf.
Ein Hustenanfall sorgte dafür, dass er sich nach vorne beugte. Die Handfläche, die er sich vor den Mund gehalten hatte, war mit seinem Blut verschmiert. Er hustete abermals, wischte sie das Blut vom Mund ab und ließ sich schweißgebadet tiefer in den Sessel sinken. Ihm gegenüber blickte er in das sorgenvolle Gesicht des Jedi-Rates. War zweifelte nicht daran, dass Tomm alles hatte beobachten können. So viel hatte Ian sicher mit Freuden zugelassen.
Ian hatte ihn schon vollkommen unter Kontrolle und war sogar in der Lage, einen Jedi aus seinem Geist auszusperren. Wie viel konnte War da noch anrichten. Ihm fehlten die Worte. Er benötigte Waffen, mit denen er gegen Ian kämpfen konnte. Doch so einfach wie sie sich das vorgestellt hatten würde dies vorerst nicht werden. Wortlos verkniff er sich jeden Kommentar und versuchte, seinen Herzschlag langsam wieder zu beruhigen. Die Situation war absolut schockierend.


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Hyperraum, auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War

Es dauerte nicht lange, bis Ian ganz offen in Aktion trat. Tomm merkte, wie er versuchte, die Verbindung zwischen War und ihm zu trennen.

"Tomm...?",

hörte er Wars Frage durch die Macht.

"Ich bin hier, War!",

antwortete er. Doch er merkte, daß der Freund dies nicht mitbekam. Zumindest diese eine Richtung der Kommunikation hatte Ian erfolgreich lahmgelegt. Obwohl Tomm sonst alles mitbekam - sicher nicht unbeabsichtigt - schaffte er es nicht, an Ians Blockade vorbei Nachrichten zu übermitteln. Also versuchte er es anders. Reine Machtkommunikation. Ohne notwendigen Kontakt zur Präsenz des Freundes. Aber auch dies war nicht möglich. Tomm erkannte, daß Ian keine Barriere zwischen Tomm und War errichtet hatte, sondern "nur" Wars Präsenz kontrollierte. Ian ließ genau die Dinge nach außen dringen, die er wollte. Diese und nichts anderes.
Tomm bekam auch mit, daß Ian die Location gewechselt hatte. Durch seinen Vergleich mit der "Interceptor" hatte Tomm dafür gesorgt, daß War dieses Schiff gewählt hatte für den Kampf. Doch das, was Tomm zu sehen bekam, war ein Dreadnaught. Vermutlich die die "Prophecy". Das war im Prinzip egal und Tomm erkannte auch, daß War alles so versuchte, wie er es ihm vorher empfohlen hatte. Dann wurde alles dunkel um Wars Präsenz herum, wie ein schwarzes Loch klaffte die Macht quasi vor Tomm. Kein gutes Zeichen. Ian war wirklich stark. Und gewiß kein alter Jedi. Mit aller Macht drängte Tomm sich in die Macht hinein, in die Schwärze vor. Dabei rüttelte er seinen Freund auch stark. Ein Außenstehender würde denken, daß die zusammengsunkene Person auf dem Sessel einfach nur schlief. Doch Tomm wußte, daß dies nicht lange so sein würde. Kraftvoll agierte Tomm, um zu seinem Freund durchzukommen. Endlich schaffte er es. War hustete mittlerweile und spukte dabei Blut. Viel mehr Zeit hätte Tomm nicht brauchen dürfen.


"Schön, daß du wieder da bist."

Mit Sorge beobachtete Tomm den Freund. Sie mußten es gleich nochmal probieren. Tomm wußte, daß auch Ian dieser Kampf gefordert hatte. Würden sie ihm jetzt zuviel Zeit geben, dann würde es beim nchsten Mal nur umso schwerer werden.

"Wir müssen nochmal rein, War. Jetzt gleich. Wir dürfen ihm nicht zuviel Zeit geben",

erklärte er, während er Wars Blutung mit Hilfe der Macht stoppte. Er war kein guter Heiler und konnte nicht mal die Hälfte von dem, was Chesara zu heilen vermochte. Zum Glück waren es aber bei War auch nur durch die große Anstrengung geplatzte Äderchen im Hals und in der Lunge. Eine Sache, mit der Tomm klarkam und die selbst ohne sein Zutun bald zur Ruhe gekommen wäre.

"Jetzt ist Plan B an der Reihe. Ich werde dich begleiten. Wir werden gemeinsam gegen Ian kämpfen. Dieses Mal werde ich nicht zulassen, daß er deine Präsenz soweit abschirmt und kontrolliert, wie er das möchte. Ich werde diesen Part übernehmen, wenn du einverstanden bist. Eine andere Möglichkeit kenne ich aber nicht, mit der wir Chancen gegen einen Sith von der Stärke Ians haben werden. Bist du bereit dazu?"

Hyperraum, auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War
 
Hyperraum nach Chiss'Al'Vana - DSD Interceptor - Will’s Quartier - Will

Es herrschte relative Stille in Wills Quartier. Nur ein leises Summen war zu hören. Das Licht war ausgeschaltet und ob der dadurch resultierenden Dunkelheit war kaum etwas zu sehen. Auch der leichte grüne Schimmer der sich über alles legte, wie Tau an einem Frühlingsmorgen, änderte nicht viel daran. Dennoch hätte wohl niemand Will, in der Mitte des Raumes stehend, übersehen. Das Lichtschwert war deutlich zu erkennen. Auch seine Umrisse hoben sich, getaucht in kräftiges, dunkles Grün, gut vom Dunkel des Raumes ab. Ruhig bewegte Will sich in den typischen Bewegungen des Shii-Cho. Flüssig ging dabei eine Aktion in die Andere über. Langsam ließ er sich seine Geschwindigkeit steigern. Immer stärker schien die Klinge des Lichtschwertes einen Schweif hinter sich her zu ziehen. Die Kraft die, gegeben durch Körpergröße und muskulösen Bau, hinter Wills Schlägen steckte, ließ seine Bewegungen schließlich, als er die Geschwindigkeit etwas zu sehr erhöhte, ungenauer werden. So nahm Will deutlich Geschwindigkeit aus seinem Training und konzentrierte sich wieder auf die Präzision und gleitenden Übergänge in der Durchführung der Aktionen. Er war mittlerweile recht gut in dieser Form. Bald wäre es Zeit sich auch anderen Formen zuzuwenden. Er hatte bereits entschieden, sich demnächst einmal mit Soresu zu beschäftigen. Ohne eine gute Verteidigung war schließlich jeder Angriff zum Scheitern verurteilt. Außerdem war er dank seiner Konstitution in der Lage sich später noch den aggressiveren Lichtschwertformen zuzuwenden. Shien und Djem So wären zusammen mit seiner Masse und Körperkraft eine gute Kombination. Denn da das Lichtschwert selbst wenig bis nichts zur Wucht des Schlages beitrug, musste man selbst für eben diese sorgen. Die Tatsache, das Form V aus der Form III Hervorgegangen war, sprach noch zusätzlich dafür. So würde eins zum anderen Führen.

Mit einer kurzen Fingerbewegung deaktivierte Will sein Lichtschwert. Schweiß stand ihm auf der Stirn und rann ihm unter dem T-Shirt den Oberkörper hinab. Das musste für heute reichen. Sanft zog er sich etwas aus der Macht zurück, ohne die Verbindung ganz zu kappen. Seine Machtsinne waren ihm inzwischen ins Blut übergegangen. Er musste sich nicht mehr groß konzentrieren, um sie dauerhaft aktiv zuhalten. Auch deshalb benötigte er kein Licht um sich in der fremden Umgebung des Quartiers zurecht zu finden. Seine Machtsinne kompensierten die Tatsache, dass sein Auge nichts sehen konnte mehr als genug. Die Restlichtverstärkung seines Implantats, die er noch auf Nar Shaddaa so intensiv hatte nutzen müssen, war inzwischen etwas, das er nicht mehr benötigte. In Verbindung mit der Fähigkeit der Voraussicht würde er wohl so bald nie wieder jemanden anrempeln, oder sich den Fuß an der Bettkante stoßen.
Langsam zog Will sich aus und ging zur Nasszelle des Quartiers. Nach einer kurzen Dusche sorgte er sich um die Reinigung seiner Kleidung. Für den Moment nahm er mit einem Overall vorlieb, den man ihm mit dem Quartier zur Verfügung gestellt hatte. Gekleidet in selbigen widmete er sich der stillen Meditation. Auf dem Boden des Quartier sitzend, vertiefte er sich nach und nach immer tiefer in die Macht und Konzentrierte sich mal auf das Hier und Jetzt und mal die Zukunft. Dabei versuchte er zu erspüren, ob das was sie geplant hatten, Wille der Macht war oder nicht. Tomm hatte bereits angedeutet, das ihm Zeichen durch die Macht gegeben worden waren. Will selbst hatte gespürt, dass die Cron in seiner Zukunft noch eine Rolle spielen würde. Was für eine Rolle jedoch, das hatte ihm die Macht noch nicht offenbart. Doch sie würde es. Schneller als es ihm lieb war und Heftiger, als er erwartet hatte. Wo der junge unstabile fast Alkoholiker, der damals zu Tomm gekommen war, beim plötzlichen Auftreten eine solchen Vision zutiefst erschrocken wäre, so war Will gefestigt genug, um nicht einmal mehr zusammenzuzucken. Lediglich die Grausamkeiten die er in der Vision sah, welche sich als eine Gabelung von zwei Wegen vor ihm auftat, ließen ihn schaudern. Dabei war der eine Weg das Gegenteil zum jeweils anderen. Wo er sich einerseits mit gütigem lächeln zufrieden in einem üppigen Garten arbeiten sehen konnte, war da auch noch ein unbeschreibliches Zerrbild. Grausam und eigentlich unvorstellbar breitete es sich vor ihm aus. Mehr als geschockt riss Will die Augen auf. Eigentlich hatte er gedacht, dass der Weg der dunklen Seite sich für ihn geschlossen hätte. Hatten die dunklen Visionen vom Tod siener Geschwister und seiner Großeltern durch seine Hand doch geendet, als er sich für den Weg der Jedi entschieden hatte. Doch was er jetzt gesehen hatte, lag jenseits von allem was Tomm ihm über die dunkle Seite und ihre Nutzer erzählt hatte. Mit wackligen Beinen stand er auf und ging noch einmal in die Nasszelle. Mit etwas kaltem Wasser wusch er sein Schweiß benetztes Gesicht und wischte damit auch die letzten Bilder der Vision von seinem inneren Auge. Nicht jedoch, um vorher noch einmal das seltsamerweise kein bisschen entstellte Gesicht seines möglichen zukünftigen Ichs zu sehen. Sollte man Bösen Wesen ihre Bosheit nicht ansehen? Zerfraß die dunkle Seite nicht? Das diabolische Lächeln auf dem Gesicht, seinem Gesicht, würde er wohl nie vergessen. Es war nur ein kleiner Schritt von dem selbstzufriedenen Lächeln eines gütigen Gärtners zum Lächeln dieses Monsters jenseits aller Vorstellungskraft.
Will trocknete sein Gesicht vorsichtig mit einem Handtuch ab und betrachtete sich noch einige Augenblicke im Spiegel. Waren da schon Anzeichen für dieses Lächeln? Hatte er schon etwas falsch gemacht? Er hoffte nicht. Er vertraute darauf, dass die Macht ihn erneut warnen würde, wenn er sich dem Scheideweg näherte. Doch jetzt war es erst einmal Zeit sich wieder bei Tomm zu melden.
Sein Lichtschwert, das nunmehr zu ihm gehörte wie ein neues Körperteil, nahm er mit sich, als er sein Quartier verließ. Befestigt an einer Schlaufe des Overalls wies es ihn, an der Hüfte baumelnd, als den anderen von den zwei Jedi an Bord aus.


Hyperraum nach Chiss'Al'Vana - DSD Interceptor - Gänge - Will
 
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[ Hyperraum - DSD Interceptor – Wars Quartier ] Tomm und War

War zog ein Tuch aus seiner Hosentasche, um sich das Blut vom Mund abzuwischen. Wie konnte etwas in seinen Gedanken nur so real werden, dass es ihm auch körperlichen Schaden zufügen konnte? Dieser Traum war so real gewesen. Er hatte zwar gewusst, dass er sich in Wirklichkeit auf der Interceptor befand, aber dennoch hatte es sich echt angefühlt. Der gleiche seltsame, vermoderte Geruch wie damals auf der Prophecy. Alles war ganz klar gewesen, er konnte eigene Entscheidungen treffen. Es war… verblüffend und erschreckend zugleich. Ihm bleib wohl kaum etwas anderes übrig, als sein Weltbild im Zusammenhang mit der Macht noch einmal grundlegend zu überdenken. Ein andermal.

Tomm sah ihn einerseits besorgt an, forderte ihn aber zeitgleich auch dazu auf, sich auf die zweite Rundes dieses unschönen Ringkampfes vorzubereiten. Der Corellianer sah den Jedi an und überlegte, ob er ihm widersprechen sollte. Er fühlte sich gerade sehr geschwächt und ein Sieg über Ian war in aussichtslose Ferne gerückt. Allein - so viel stand für ihn fest - war er vollkommen chancenlos gegen diesen… nun ja, selbst Tomm hatte ihn nun als Sith bezeichnet. Ein gutmütiger Jedi war er allem Anschein nach nicht. Er hatte keine Ahnung, wie viele Jahre die Legende um die DREAD Prophecy zurückliegen mochte und wie mächtig die Sith damals wohl gewesen waren. Vielleicht war es sogar fraglich, ob Tomm es mit Ian aufnehmen konnte. Die Tatsache, dass Ian sogar die Umgebung kontrollieren konnte, machte es nur noch schwerer. Die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit in den Worten des Jedi machten deutlich, dass es hier kein Zurück mehr gab und War sich keine Ruhepause gönnen konnte.

Wenn die erste Alternative Ian so wütend gemacht hatte, dass er War ein wenig durch die Gegend schleuderte, welche Folgen würde dann Plan B haben? War hatte absolut keine Ahnung, wie der Vorschlag des Jedi funktionieren sollte.


„Ich bin mit allem einverstanden, was diesem Mistkerl endlich das Maul stopft.“

Sich dem Kampf entschlossen zu stellen war die beste Lösung. Für seine Zweifel gab es hier keinen Platz. Früher oder später würde es entweder Ian zerstören… oder ihn. Und so lange Tomm hier war und ihn unterstützte waren seine Chancen weitaus größer als Ian allein gegenüber zu stehen. Aber selbst wenn sie es nicht schaffen würden Ian vollkommen zu vertreiben, so würden sie ihn vielleicht doch einschränken oder gar wegsperren können. Er hatte keine Ahnung, wie Tomm das anstellen wollte.

„Ich bin bereit. Ich weiß nicht, wie gefährlich die Angelegenheit für dich wird. Aber versprich mir, dass du dich zurückziehst, bevor du dich in Lebensgefahr begibst. Und…“

War zögerte kurz. Er würde es nicht zulassen, dass sein Freund sich in zu große Gefahr begab. Auch wenn War selbst die Gefahr nur schlecht einschätzen konnte.

„… versprich mir auch, dass du dafür sorgen wirst, dass ich keinen Schaden mehr anrichten kann, falls Ian endgültig siegen sollte.“

[ / Hyperraum - DSD Interceptor – Wars Quartier ] Tomm und War
 
[ Hyperraum - DSD Interceptor – Wars Quartier ] Tomm und War

Noch bevor Tomm auf das von War geforderte Versprechen antworten konnte, ging auf einmal ein deutlich spürbarer Ruck durch das gesamte Schiff. Die Beleuchtung flackerte einen Moment, bis sie auf Notbeleuchtung umgeschaltet wurde. Durch ein Alarmsignal wurde das Bordpersonal aufgefordert, sich auf die Gefechtsstationen zu begeben. Wars Blick wanderte sofort zu den breiten Fenstern. Sie befanden sich eindeutig nicht mehr im Hyperraum. Aber von diesem Blickwinkel aus war kein Planet oder eine andere bekannte Sternenformation so einfach auszumachen. Das sah wirklich nicht danach aus, als würden sie ihren Kampf gegen Ian in diesem Moment fortsetzen können. War bezweifelte doch sehr, dass sein Erzfeind auch in dieser Situation seine Finger mit im Spiel hatte. Über sein Com-Gerät stellte er den Kontakt zur Brücke des Sternzerstörers her.

„Captain, Bericht?“

„Alarmstufe Gelb, Sir. Kein Feindkontakt. Wir hatten eine Notabschaltung des Hyperraumantriebs. Wir gehen dem Problem gerade auf den Grund, vermutlich ein Fehlalarm. Uns liegen noch keine weiteren Informationen vor, aber wir werden hier einige Zeit festsitzen.“

Er schüttelte kurz den Kopf und erhob sich von seinem Sessel. Das modernste Schiff der Raumflotte und dann solche gravierenden Fehler die das gesamte Kriegsschiff lahm legten. Nun ja, damit musste man andererseits auch rechnen, wenn man Prototypen direkt in den Einsatz schickte. Die Stimme seiner ersten Offizierin klang – soweit er das über das Com beurteilen konnte – recht ruhig, sodass er sich keine größeren Sorgen machte. Mittlerweile war die normale Beleuchtung wieder aktiviert worden. Es war eine reine Routinemaßnahme, dass man über den Alarm das gesamte Personal aktivierte und auf seine Stationen rief. Schließlich hätte es sich auch um einen Angriff mit Hilfe eines Abfangkreuzers handeln können.

„Wie weit ist unsere Entfernung bis zum Zielort?“

„Den letzten Berechnungen zu Folge etwa 30 Minuten Flugzeit im Hyperraum.“

„Alles klar. Lassen Sie unsere Jäger und die Cron startklar machen und lassen Sie den Schüler des Jedi wissen, dass wir ihn im Hangar treffen wollen. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“

Wars Befehle fielen recht bestimmend und knapp aus. Das war eigentlich nicht unbedingt seine Art, war aber nun einmal in solchen Situationen die beste Möglichkeit um Dinge schnell zu regeln. Und Lyn wusste ganz genau, wie sie all das zu interpretieren hatte.
Er sah zu seinem Freund hinüber, der ihn wiederum besorgt anschaute. Er wusste ganz genau, was War nun sagen würde.


„Mir gefällt es auch nicht. Aber wir müssen uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Ich werde mein Bestes tun, um Ian noch eine Weile in Schach zu halten. Aber ich kann es nicht akzeptieren, dass wir hier in aller Ruhe herumsitzen während Padme möglicherweise in großer Gefahr ist. Wir werden den Rest des Weges in den Jägern zurücklegen müssen.“

Dies würde auch Tomm einsehen müssen. War ging zum Regal hinüber und klemmte sich seinen Helm unter den Arm. Zusammen machten sie sich schließlich wieder auf den Weg zum Hangar. Die Fahrt im Turbolift verlief dieses Mal schweigend. Ihnen gefielen weder das Problem mit Ian, noch die Probleme, die diese überstürzte Mission mit sich bringen konnte. Im Hangar angekommen wartete Will bereits am Lambda-Shuttle. Neben ihm stand einer der Techniker, welcher ein Datapad in der Hand hielt und scheinbar ebenfalls auf ihre Ankunft wartete. Nachdem sie den Weg zurückgelegt hatten, überließ War dem Techniker mit einem Nicken das Wort.

„Lord Blade, wir haben Daten auf den Festplatten des Schiffes ausgemacht, welche besonders chiffriert waren. Alle Informationen wurden kopiert, die Entschlüsselung wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Des Weiteren… sind alle drei Raumschiffe startklar und voll einsatzfähig. Es stehen noch zusätzliche Crewmitglieder für das Lambda-Shuttle bereit, falls diese benötigt werden. Auf allen Schiffen sind Instruktionen für Ihren ersten Einsatz hinterlegt, den wir nach Ihrem Anforderungsprofil erstellt haben.“

„Alles klar, vielen Dank.“

Es blieb abzuwarten, ob es sich bei den Daten wirklich um relevante Informationen handelte. Je nachdem konnten sich die Daten durchaus noch als kleinen Bonus für die Kaperung herausstellen. Auch wenn sie vielleicht für die jetzige Situation nicht relevant waren, wenn sich jemand Mühe gemacht hatte, diese Daten so gut zu verschlüsseln, würde sich irgendwo auch ein Käufer dafür finden. War sah zu Will rüber und deutete kurz auf seinen eigenen Jäger.

„Ich würde vorschlagen, dass Tomm und ich dir mit den beiden X-Wings als Eskorte dienen. Die Entscheidung, ob du noch zusätzliche Unterstützung an Bord der Cron benötigst überlasse ich ganz dir.“

[ Irgendwo im Nirgendwo - DSD Interceptor – Hangar ] Tomm, Will und War
 
- Orbit über Tatooine - Infiltrator - Darth Nexx -

Es war endlich an der Zeit..

Endlich hatte er die Chance bekommen sich ein letztes Mal, bevor seine Prüfungen begonnen, zu beweiesen! Zu versagen, stand für ihn außer Frage.. Dafür hatte er ein zu hartes Training inerhalb seiner Ausbildung genossen. Sein Körper war geschult und die dunkle Seite der Macht wuchs täglich in ihm heran. Der Hass den er in den vergangenen Jahren entwickelte hatte machte ihn nun, von Sekunde zu Sekunde stärker und er wusste, wie Vielen er bereits als einzelne Person im Kampfe überlegen war..

Doch er war ein Monster! Wenn jemand meinen würde, dass seine Rüstung ihm nichts ausgmacht hatte, dann lag er falsch; denn auch wenn sie für ihn im Gefecht nun keinerlei Behinderung mehr war, so machte sie ihn trotzdem zu etwas Unnahbaren..

Doch soziale Bedürfnisse waren nicht das woran er jetzt auch nur einen Gedanken verschwendete. Er war die Ruhe selbst und hatte auch schon Kurs auf die Calamari Systems genommen, bis er schließlich nur noch seinen Infiltrator auf den Stealth Modus umschaltete und umgehend mit Lichtgeschwindigkeit verschwand.



- Auf dem Weg nach Mon Calamari - Infiltrator - Darth Nexx -
 
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Hyperraum, auf dem Weg von Coruscant nach Chiss'Al'Vana, DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War

Es dauerte eine Weile, bis Tomm eine Antwort fand. Intuitiv hatte er zuerst herausplatzen wollen, daß das ganz und gar nicht ginge, was War da von ihm verlangte. Nein, das würde Tomm nicht tun. In Gedanken ging er verschiedene Gesprächsverläufe durch, die alle damit endeten, daß War ablehnend den Kopf schüttelte. Das Verrückte daran war, daß Tomm an Wars Stelle ganz ähnliche Forderungen gestellt hätte. Akzeptieren konnte Tomm dies trotzdem nicht. Er würde weder sich selber schonen noch den Freund umbringen. Während er darüber nachdachte, wie er dies dem Freund auch so mitteilen konnte, daß er dies akzeptierte, ging ein Ruck durch das Schiff. Ein Ruck, der Tomm nur allzu bekannt vorkam. Sie waren unsanft aus dem Hyperraum gefallen.
Schweigend folgte er War in den Hangar. Noch unterwegs tippte er den Code in sein Komm, der T4 dazu brachte, den Jäger startklar zu machen.
Wars Instruktionen waren eindeutig und kurz. Es gab auch nichts zu diskutieren. Eigentlich war alles bereits geplant. Im Hangar angekommen, brauchte Tomm nur noch in den Jäger steigen. Noch stand aber Toms - oder eben auch Wills Entscheidung aus. Als Tomm die beiden so ansah, fiel ihm die Ähnlichkeit der Beiden auf. Nicht äußerlich, aber beide waren eben irgendwie "übernommen" worden. Tomm war froh, daß in seinem Kopf nicht auch jemand Fremdes rumspukte. Er hatte mit seinen eigenen Grübeleien schon genug zu tun und brauchte bestimmt nicht noch jemanden, der sich da einmischte.
Noch hatte sein Schüler nicht gesagt, ob er Verstärkung für die "Cron" brauchte. Tomm aber war schon auf den Weg in das Cockpit seines Jägers. Wenige Handgriffe später war er startklar.


"Hawk 13 bereit!",

war das Erste, was er seit dem Ende des Kampfes gegen Ian sagte. Jetzt stand die Mission an und alles andere würde erstmal keinen Platz in seinem Kopf bekommen.

Hyperraum, irgendwo im Nirgendwo, an Bord seines X-Flüglers im Hangar der DSD "Interceptor", mit War und Tom aka Will
 
Irgendwo im Nirgendwo - DSD Interceptor - Hangar - Will, Tomm, War

Lange hatte Will durch ein Transparistahl-Fenster hinaus in den Hyperraum geblickt. Viel war ihm dabei durch den Kopf gegangen. Über vieles hatte er nachgedacht. Wie würde die Zukunft aussehen? Würde das Imperium weiterhin die Galaxie beherrschen? Würde die Republik es vielleicht doch schaffen irgendwann wieder zu Kräften zu kommen und das Imperium zurück zu drängen? Gab es Hoffnung dafür? Die Macht wollte oder konnte ihm auf diese Frage wohl keine Antwort geben. Alles lag im Nebel, wenn er versuchte eine Antwort auf diese Frage zu bekommen. Vielleicht war das zu weit in der Zukunft. Vielleicht war da zu viel was sie alle tun könnten oder würden, dass die Zukunft immer noch zum dem einen oder anderen Ausgang lenken könnte. Vielleicht war es einfach noch zu früh. Erst als sie plötzlich aus dem Hyperraum ausgetreten waren, hatte er sich aus seiner Starre gelöst und sich von dem Fenster abgewandt. Lange hatte er unbeweglich dagestanden und gegrübelt. Ohne zu bemerken, das sich eine kleine Gruppe von Beobachtern um ihn herum gebildet hatte, die sich jetzt, als er sein Dasein als lebende Statue beendet hatte, rasch wieder in alle Richtungen auflöste. Jedi waren wohl wahrlich ein seltener Anblick in der Flotte geworden. Eigentlich wohl in der gesamten Galaxie. Dabei waren sie doch einst die Hüter des Friedens gewesen. Für Jahrtausende. Wie schnell sich die Dinge doch ändern konnten. Es war immer wieder beeindruckend.
Kurz nach dem Austritt aus dem Hyperraum hatte er eine Nachricht vom Captain bekommen. Die Twi’lek hatte ihm Wars Aufforderung übermittelt sich im Hangar einzufinden. Er hatte mit knappen Worten sein Verständnis der Nachricht kommuniziert und sich dann rasch auf den Weg gemacht. Sicher ging es jetzt los. Er spürte es. Seine Bewegungen waren auf dem letzten Stück des Weges eiliger geworden. Schließlich kam er fast gleichzeitig mit war und Tomm im Hangar an. Mit einem kurzen Nicken begrüßte er bei beiden älteren Männer und gab gleichzeitig seine Bereitschaft für die anstehende „Schalcht“ bekannt. Einen Großteil seines Lebens Hatte er mit Vorbereitungen auf solch einen Moment verbracht. Jetzt endlich würde sich dies einmal als nützlich erweisen. Nachdem der Techniker ausgesprochen hatte, wendete sich War an ihn. Unterstützung beim fliegen des Lamda Shuttles? Natürlich würde er die brauchen. Das hier war kein einfacher Atmosphärenflug. Das war ein Kampfeinsatz.


„Ich fände es gut, wenn wir alle sechs Stationen im Cockpit besetzen könnten. Ich kann dieses Ding in einer Kampfsituation nicht alleine fliegen. Das wären zu viele Aufgaben auf einmal. Ich werde die Station des Bordschützen übernehmen und wäre dankbar wenn du mir zwei deiner besten Shuttle-Piloten für den Job zur Verfügung stellst. Mir ist es lieber wenn jeder nur eine Aufgabe hat, auf die er sich konzentrieren muss. Dann kommen wir auch alle sechs wieder heil nach Hause.“

So eine Lambda-Klasse zu fliegen war erst einmal nicht schwer, aber sie in einem Gefecht effektiv zu fliegen, das traute sich Will dann doch nicht zu. Da sollten lieber Piloten ran, die mehr Flugerfahrung hatten. Damit war ihnen allen besser gedient.

Nachdem Tomm bereits in das Cockpit seines X-Flüglers gestiegen war, und sich zum Abflug bereit machte, ging Will jetzt in das Cockpit des Shuttles und ließ den Antrieb des Schiffes mit wenigen Handgriffen zum Leben erwachen. War würde ihm die Crew für das Shuttle sicherlich hinterher schicken. Will selbst setzte sich schon einmal in den Stuhl des Bordschützen und warf einen Blick auf die Steuerelemente. Das kam ihm alles noch einigermaßen bekannt vor. Langsam ging er die Schalttafel vor sich durch und prüfte für sich im Stillen, ob er sich auch noch ausreichend mit der Steuerung auskannte, um sie in einem Gefecht ohne Probleme handeln zu können. Doch bereits nach einigen Augenblicken war er sich sicher, dass er damit kaum Probleme haben dürfte.
Als kurz darauf die Crew, wohl auf Wars Befehl hin, an Bord kam und ihre Positionen einnahm, schaltete sich einer der Soldaten in den Sprechfunk und gab kurz darauf bekannt, das die Cron bereit zum Start war.


„Meine Damen und Herren, willkommen auf der Cron.“

Begrüßte Will schließlich die fünf Crewmitglieder. Er versuchte dabei gelassener zu klingen, als er wirklich war. So gesehen war das wohl sein erstes echtes Kommando. Die Crewmitglieder nickten kurz und konzentrierten sich dann auf ihre Arbeit. Er konnte spüren, das diese Leute ihren Job ernst nahmen. Das gab auch Will etwas mehr Zuversicht. Mit einer so engagierten Crew würde schon nichts schief gehen.

Irgendwo im Nirgendwo - DSD Interceptor - an Bord der Cron - Will, Crew(NSCs)
 
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