Obroa-skai (Obroa-System)

Hyperraum • Umbra • Slayer

Dunkle Seelen stürzen nicht zufällig auf die Welt, sie leben in ihren verwinkelten Gängen nicht ohne Grund, sie haben eine Mission, sie erfüllen das Schicksal, das Licht zu fordern und zu bezwingen. In Märchen gab es Hoffnung, in Liedern Heldentaten, aber das Universum war auf dem Fundament des Todes errichtet und ließ ohne Grazie und Anmut verrotten, um am Ende selbst den größten Tod zu sterben. Nicht die Krieger des Lichts, die sehnsüchtig ihre Ärmchen ausstreckten, die Märchen und Lieder im Hinterkopf hallen hörend, die dunklen Seelen waren die Propheten dieses kalten, sinnleeren Universums, ihre Mission die Ärmchen abzuhauen und die Märchen- und Liederbücher mit dem Blut ihrer verirrten Gläubigen zu tränken. Ihr Lied war die Stille und ihre Kraft die Kompromisslosigkeit, das Recht sich zu nehmen ohne vorher zu fragen. Slayer war der stillste im Herzen und der kräftigste im Willen, seine Mission die ultimative Bluttränkung, die weichlichen Lichtkrieger in ihrem eigenen Blut in die Dunkle Seite zu taufen.

Ein jedes verlorene Herz war kein Verlust, sondern ein Gewinn an Einsicht, Ermächtigung im Angesicht der listigen Schlange, die sich Demut nannte, die ihr Gift durch Glauben an einen Sinn und Errettung in die Schwachen pflanzte und die Schwachheit und Blindheit im Universum verbreitete wie ein Geschwür, das nur mit dem Lichtschwert herausgeschnitten werden konnte. Er brachte Erleuchtung, obschon kalte, lichtlose Erleuchtung mit nur noch mehr Finsternis am Ende des Tunnels, dafür jedoch Freiheit von der eigenen Schuld, dem steten Buckeln oder der Verantwortung. Slayer war frei, denn er hatte sich von allen Zwängen befreit und die Zwänge, die er noch hatte, bewusst als Teil seiner dunklen Mission erwählt, dass sie ihn zur Macht führten, die dem Willen Ergänzung sein musste. Die Macht, die mehrte sich schon bald ein weiteres Mal. Die dunkle Seele stieg auf zum Himmel sich weiter am verrottenden Licht zu nähren. Er wie auch die Dunkle Seite waren Produkt der ganzheitlichen Macht, wenn es also ein Ende gäbe, das Licht verspräche, warum hatte die ganzheitliche Macht dann jedes Leben, das die lebendige Macht nährte, zum Tode verdammt, während der Tod, der die Dunkle Seite beglückte, unendlich und omnipräsent war? Die Macht hatte das Ende ihrer lichten Seite vorherbestimmt, in dem sie dem Leben ein Ablaufdatum gab! Das bezeugte von welcher Natur das Universum wirklich war und wer ihr Sprachrohr.

Alles für den Eintritt in den Normalraum vorbereiten!

Press dich in das Fleisch hinein, dass es aufspringt und vor Schmerzen schreit, bei jedem Eintritt heulend nach dem Austritt fleht, sie als Speerspitze einer brutalen weltlichen Gewalt aufnahm und zum letzten Ziel führte, sie - ohne einen eigenen Willen zugestanden zu bekommen - aufnahm und wieder hervorgab, auch wenn sie lang in ihm verborgen lagen. Sie hatten sich die Mittel geschaffen es ganz nach ihrem Willen zu behandeln, dass es ihnen gefügig folgen musste, während sie sich an der Macht labten, die sie ihm aufnötigen konnten, es mit der Zeit mit zunehmend mächtigeren in immer größerer Frequenz benutzten. Wie heulte es unter ihren Taten, sich das Ende herbeiwünschend, schweigsam das Greul durchleidend, wie betäubt von der eigenen Ohnmacht sich kaum noch zu wehren traute.

War es da verwunderlich, dass es dem Tod zugeneigter war als dem Leben? Sie beritten es wie ihr Eigentum, nutzten ihre gottgleiche Gewalt es nach ihrem Willen zu formen und zu missbrauchen, wann immer es ihnen danach stand. Eines Tages aber kam die Rache und nur die dunklen Seelen wussten davon, die armen Verirrten, die noch an Märchen glaubten, wähnten sich doch tatsächlich im Einklang mit dem Universum.

Fast mit einem Hauch Ehrfurcht beobachtete Slayer wie sich der Hyperraum auftat und sie aus dem blauen Schimmerhagel ins Schwarz den Normalraums zurückkehrten. Nur er vernahm das leise Ächzen, die Erleichterung als sie entglitten waren. Wie lange noch waren es Humanoide, denen das Universum gehörte?


Obroa-Skai • Umbra • Slayer
 
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Hyperraum - nach Obroa-skai - an Bord der Pandora - Krankenstaion - Dr. Ming Tau, Toji & weiteres Personal​

Mings strenge Mine lockerte sich bei dem leicht irritierten Blick des Captains. Es sah gerad zu amüsant aus. Dieses überaus attraktive Gesicht, mit dem klebenden Haar und sonst eher ungepflegten Äußeren, welches durch den Einsatz auf Despayre zu tun hatte machte ihn in den Augen der jungen Ärztin nur noch interessanter. Gern hätte sie seine Gedanken gelesen, denn eines war sicher, ein wenig neugierig war er auf alle Fälle. Dass sie dem gleichen Volk angehörten schien ihn nicht zu beeindrucken. Die Exotin musterte ihr Gegenüber genau. Er sah erbärmlich aus, konnte eine Dusche gut gebrauchen wie er sagte und etwas schlaf. Dass er ihren Bericht allerdings erst in fünf Stunden verlangte missfiel ihr. Er war jetzt hier auf ihrer Station und damit konnte er den Bericht sofort haben. Sie würde sicherlich keine fünf Stunden warte. Ming schüttelte leicht den Kopf darüber. Zudem sah er aus als ob er etwas zu essen vertragen könnte und sie brauchte auch unbedingt etwas zwischen die Kiemen andernfalls viel sie noch um.

„Bei aller lieber Sir, aber sie sind jetzt auf der Krankenstation also können sie meinen Bericht genauso gut jetzt haben. Ich werde keine fünf Stunden warten, wenn ich sie hier habe. Zudem sehen sie aus als ob sie dringend was zu essen bräuchten und mir geht es genauso. Wie wäre es also wenn sie mich in die Cantina begleiten, ich ihnen den Bericht gebe und man dabei etwas isst!?“

Sie machte eine kurze Pause, blickte in fragend an und schob eine ihrer Strähnen hinter das Ohr. Sie sah ebenso müde aus wie er. Wobei sie sich gut vorstellen konnte das ihrer beide Tage sich nicht so sehr voneinander unterschieden mit Ausnahme dessen, dass er in einen Kampf verwickelt war, der wahrhaftig mit Waffen gefochten worden war und sie eine Kampf auf einer andere Ebene ausgetragen hatte.

„Was auch immer sie sonst noch zu tun haben Sir, eines ist sicher, etwas Nahrung, dann eine Dusche und Schlaf wird wohl weitaus wirkungsvoller sein als sonstige Aktivitäten hier auf diesem Schiff und zudem denke ich dass ihr vorläufiger erster Offizier seine Sache auch erst einmal gut macht.“

Wieder sah sie ihn an, wobei eine gewisse Strenge in ihrer Stimme lag, was man durchaus dazu deuten konnte dass sie wenn nötig auch einen Befehl daraus machen würde sich zu schonen anstatt wieder auf die Brücke zu hechten oder sonst irgendwelchen Tätigkeiten auf dem Schiff nachzukommen. In einem Punkt kannte sie kein Pardon, nämlich wenn es um die Gesundheit ihrer Besatzung ging. Dies galt für jeden gleich für wen.


„Also? Wie sieht es aus, begleiten sie mich?“

Diesmal lächelte sie ihn an, wandte sich ihrem Assistenten zu, welcher gerade aus dem Raum trat in dem Serenety lag. Dieser nickte nur. Die beiden verstanden sich auch ohne etwas zu sagen.


„Mein Assistent und die Pfleger kümmern sich hier um alles und verständigen mich sollte etwas vorfallen. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen.“


Er erklärte sich einverstanden bat allerdring um die Chance sich kurz duschen und umziehen zu dürfen was Ming ihm gewährte. Toji verließ die Krankenstation und Ming sprach noch einmal kurz mir ihrem Assistenten, packte ihren Bericht in die Tasche und machte sich fünfzehn Minuten später auf zur Cantina. Dort angekommen holte Ming sich eine große Portion Reis, Gemüse und Fisch sowie eine riesen Tasse Tee. Damit setzte sie sich an einen freien Tisch und wartete bis ihr Begleiter einen Moment später ebenfalls eintraf.

„Guten Appetit.“

Erneut lächelt sie wobei ihre Augen leicht funkelten, dann steckte sie eine Gabel voll essen in den Mund und kaute andächtig. Es schmeckte vorzüglich, fast so gut wie wenn ihrer Großmutter kochte. Eben nur fast, aber dies machte nichts, Hauptsache es schmeckte überhaupt. Sie ließ sich ein wenig Zeit ehe sie von ihrer Patientin anfangen würde. Ming wollte nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Dies tat sie ungern zumindest in diesem Moment. Zudem hatte sie kein gutes Gefühl schon jetzt mit ihrer Patientin zu kommen. Lieber wäre es ihr, dass er bis dahin schon etwas Nahrung aufgenommen und etwas getrunken hatte.

Frisch geduscht und in sauberer Kleidung sah er jedenfalls um ein vielfaches besser aus. Die junge Ärztin musste innerlich den Kopf über sich selbst schütteln wobei sie auch zugeben musste das Toji definitiv ihr Geschmack war wenn es um Männer ging. Irgendwie war es ewig her dass sie unter einem solch attraktiven Captain hatte dienen dürfen. Seine braunen Augen war klar, zwar müde aber sie besaßen etwas magische, etwas sehr anziehendes ebenso wie sein Gesicht. Er war kein Engel, dies war ihr klar, sie hatte schon genug über ihn gehört aber dies störte sie nicht im Gegenteil, es bedeutete einen weiteren Reiz. Ming fand Männer mit bewegter Vergangenheit stets interessanter als jene die nichts vorzuweisen hatten. Vielleicht lag es auch an ihrer Familie, die selbst eine recht bewegte Vergangenheit besaß und ihre auch nicht unbedingt unbewegt geblieben war. Sie war zwar noch recht jung, hatte ihr Studium aber schon seit längerem beendet und diente schon eine Weile. Alter bedeutete nichts. Wobei wenn sie über das alter nachdachte es fast schon ein Wunder war, dass sie noch nicht verheiratet sprich noch ledig war. Doch dies war ein anderes Thema und gehörte nun wirklich nicht hier her, also machte sich Ming erst einmal über ihr Essen her als ob sie seit Monaten keine feste Nahrung mehr erhalten hätte. Stunden trafen es wirklich doch dies kam aufs gleiche heraus.


Die Exotin trank einen großen Schluck ihres Tees, dann sah sie Toji an und wartete.

Hyperraum - nach Obroa-skai - an Bord der Pandora - Schiffscantina - Tisch - Ming & Toji​
 
Disziplin, Kraft, Stärke, sie waren der goldene Pfad zum Erfolg und Erfolg war der Weg zur Freiheit. Freiheit erlangte man nicht durch Widerstand und Freidenkertum, man gewann sie durch Macht und Macht alleine. Die Möglichkeit zu verfügen über andere und Eigentum, die anderen zum Eigentum zu machen, verhieß die Aussicht zur Freiheit als Bestimmungsform. Es war ein Gut, das man sich erwerben konnte, bis man jedoch an die Grenzen der eigenen Natur stieß. An dieser letzten Grenze gab es nur die Macht, welche die Chance zur willentlichen Veränderung gebar. Doch nur die Dunkle Seite war dem Willen und Bestimmen zugeneigt, der Freiheit also, doch die Dunkle Seite infizierte ihren Wirt mit Impulsen und Zwängen, die wiederum zur Unfreiheit geleiteten, sanft und unbemerkt den Willen brachen. Das Zwielicht der Dunklen Seite, die Doppelschneidigkeit dieses tödlichsten aller Schwerter sprengte die Fesseln, doch mit den Ketten langsam und fließend auch ihren Träger. Slayer schaute auf sich hinab, die Freiheit in Person, selbst von der Willkür der Emotion emanzipiert, und doch in seinem Denken und Handeln in einen engen Weg gepfercht, der Mangel, der ihm alle Möglichkeiten eröffnete, war die Triebfeder, die ihn nur eine kleine Zahl an Alternativen wählen ließ. Die Erlösung von der Natur war ihm neue Natur geworden. Was blieb waren Disziplin, Kraft, Stärke, für die er keine Dunkle Seite gebraucht hätte.



Herrschaft wem Herrschaft gebührte. Die Tiere dieses einen unter vielen Planeten streckten ihre Hälser, sollten sie dergleichen besitzen, ungläubig vom Windstoß aus ihrem Alltag gerissen, der von oben auf sie wehte und dessen Ursprung die kleveren unter ihnen im neuen Flugobjekt entdeckten, das den Himmel soeben betreten hatte, flinker als jedes Tier, das ihre kleinen Hirne kannten. Höhere Vogelarten empfanden eine primitive Form der Ehrfurcht, eine Empfindung, die sie von dem Objekt und dessen lebenden Inneren nie erhalten könnten. Die Wolken spalteten sich unter dem aufoktroyierten Druck, die imperiale Fähre jagte nieder zur Erde jenes belebten Planeten im Zentrum der Galaxie, auf einen künstlichen Humanoidendschungel hinunter, der weit nach oben ragte und doch selten von den Tieren besucht wurde, die mit ihren auftreibenden Eigenschaften im Flug den Himmel eroberten.


Der Raumhafen war benetzt mit vielerlei Leben und vor allem Menschen zeigten sich ambitioniert ihre Zeit an diesem Ort zu verbringen, der Verbindungsknoten einer scheinbar unendlichen Zahl anderer Standorte war. Slayer wäre trotz seiner imposanten äußerlichen Gestalt und der stechend kalten Aura kaum aus der Menge hervorgestochen, wenn nicht der Oberverwaltungsbeamte des Raumhafens seinen schlaksigen, langen Körper persönlich aus dem Obergeschoss, in dem sich sein kunterbuntes Büro befand, hinab zu dem Ankömmling manövriert hätte. Neugierige Augen folgten dem Geschehen und erzählten am Abend Frau, Mann oder einer anderen nahe stehenden Person oder falls keine existierte einer fürs nahe stehen bezahlten von den Ereignissen und dass man einen Blick auf eine wohl anscheinend wichtige Persönlichkeit dieser Galaxie oder mindestens des Sektors geworfen hatte. Die Erzählung langweilte das Gegenüber gewiss und war ihr schon bald entflogen, denn dem Beobachter fehlte es in seiner Nacherzählung an Details, die der Geschichte die richtige Würze verliehen hätte. Vielleicht aber wäre ihnen es auch ungut bekommen, hätten sie diese Details besessen, denn zu detaillierte Erzählungen von Slayers Taten oder dem Erscheinungsbild Derjeniger, die das leidige Unglück hatten diesen Taten als Ziel beizuwohnen, konnten einem den Abend verderben oder nachts nicht mehr ruhig schlafen lassen.



„Ich fühle mich geehrt, dass Sie meinen Hafen ausgewählt haben. Ich habe schon gehört, zu welchem Anlass. ... Herzlichen Glückwunsch. ... Sie bekommen natürlich einen Sonderrabatt für die Fähre und 200000 Treuepunkte oben drauf. Ich hoffe Sie auf einen Drink in unserem Restaurant Bonito einladen zu können...“

Die Strecke zum Veranstaltungsort fällt von hier aus entscheidend kürzer aus verglichen mit allen Konkurrenten. ... Für Details bezüglich Sondervergütungen und Beizahlungsmodalitäten wenden Sie sich bitte an Mr. Shawn. … Ich werde meiner Crew weiterleiten, dass Sie sich für die Zeit unseres Aufenthalts in Ihren Etablissements aufhalten darf, ich selbst ziehe hingegen postwendend weiter. Ich danke Ihnen für die Begrüßung. Könnten Sie mir den Weg weisen?

„Selbstverständlich. Sind sie an Geschichte interessiert, dann ...“

Schwadronierend erweiterte der Oberverwaltungsbeamte das Wissen Slayers und fand endlich einen gnädigen Abnehmer seines unbändigen Redeschwalls über die Historie des Planeten und insbesondere dieser Stadt, deren Hauptraumhafen er mit wohlwollender Hilfe der imperialen Stabsführung leiten durfte. Weniger gnädig würde die Frau mit ihm umspringen, der er sich in wenigen Stunden aus ganz anderen Motiven näheren würde...

Obroa-Skai • Raumhafen • Slayer
 
[Obroa-skai-System ~ Obroa-skai ~ Hauptstadt ~ imperiale Garnison ~ Kommandozentrale ~ Vice Admiral Alek Drye (NPC) und Besatzung]

Gleich einer uneinnehmbaren Festung aus uralten Zeiten ragte die Garnison der hiesigen imperialen Streitkräfte über die zahlreichen zivilen Häuser der Hauptstadt. Selbst der Raumhafen, den man auf Obroa-skai besaß, konnte mit diesem abgeschirmten Gelände nicht ganz mithalten. Allein auf diese auffällige Weise versuchte der Kommandeur, Vice Admiral Alek Drye, die riesige Bevölkerung von dreiundsiebzig Millionen Bürger zu beeindrucken. Zusätzlich sollte dieser imperiale Außenpost ein Zeichen für die imperiale Widerstandskraft sein. Immerhin befand sich Obroa-skai im Moment ganz am Rand des Gebietes, das Darth Allegious bei seiner Thronbesteigung zu seinem Herrschaftsgebiet erklärt hatte. Für all die Soldaten, die hier stationiert waren, konnte jeder Tag in einem Gefecht mit republikanischen Truppen enden. Gleichzeitig nutzte man das System selbst, um kleine Angriffe auf feindliches Territorium zu koordinieren.

Schweigend saß Vice Admiral Alek Drye in einem thronartigen Kommandosessel. Stets sprach man davon, wenn man ihn sah, dass er – besäße er nur die Macht – einen wunderbaren Sith abgäbe. Der ausgemergelte Körper, die Grausamkeit und das Fehlen von Humor schienen für alle Untergebenen ein ganz deutliches Indiz für dieses von der Natur verschenkte Potenzial zu sein. Manche hielten ihn sogar für einen lebenden Toten. Denn besonders die schwarzen Augenringe, die zwei wache Punkte einhüllten, konnten keinem Lebenden gehören. Gleich dem Wächter eines Totenreiches thronte der imperiale Vice Admiral nun über die Leute, die in seiner Kommandozentrale ihren Dienst taten. Nie richtete er selbst ein Wort an diese Männer und Frauen, doch allein seine Gegenwart reichte, um die Anwesenden ruhig zu halten. Stets arbeitete man emsig, aber leise.


„Die 'Explorator' meldet die Ankunft von zwei Schiffen im System, Sir“, teilte ein Untergebener im Flüsterton dem Vice Admiral mit. „Beide Schiffe haben eine imperiale Kennzeichnung und dazu hat man ebenso aktuelle Codes zur Erkennung verwendet.“

„Um welche Schiffe handelt es sich?“, röchelte Drye leise und schien derweil aus seiner Apathie zu erwachen.

Kurz blickte der Offizier auf sein Datapad, bevor er eine Antwort gab:
„Es handelt sich zum einen um die 'Umbra' und zum anderen um die 'Pandora'.“

Im Inneren des sehr blassen Drye regte sich etwas, dass er vor vielen Jahrzehnten als Verwunderung gekannt hatte. Trotzdem blieb er in seinem Sessel sitzen. Er hatte nach Captain Slayer verlangt, aber dabei nicht mit der Ankunft eines zweiten Kommandanten gerechnet. Ganz leise schmatzte der Vice Admiral, während sich seine Augen den nahen Offizier fixierten. Wie sollte er nun mit dem anderen Kommandanten umgehen? Langsam hob er eine Hand und kratzte sich dann nachdenklich an seiner faltigen Schläfe. Nach und nach entschied sein Bewusstsein, dass er etwas mehr Informationen über das andere Kriegsschiff benötigte. Denn eigentlich schloss er aus, dass er nach mehr Verstärkung als einem schlagfertigen Vindicator-Kreuzer beim Oberkommando verlangt hatte. Fast unmerklich ließ er den Offizier noch ein paar Zentimeter näher kommen.


„Captain Slayer soll in mein Büro gebracht werden“
, keuchte der Vice Admiral in seiner oliv-grauen Uniform. „Parallel dazu sollen beide Schiffe im Orbit Position beziehen. Um diese 'Pandora' werde ich mich im Nachhinein kümmern.“

[Obroa-skai-System ~ Obroa-skai ~ Hauptstadt ~ imperiale Garnison ~ Kommandozentrale ~ Vice Admiral Alek Drye (NPC) und Besatzung]
 
[ Hyperraum | auf dem Weg nach Obroa-skai | VSD II „Pandora“ | Quartier des Kommandanten | Bad | allein ]

Zärtlich prasselte das kalte, erfrischende Wasser der Dusche auf Tojis erschöpften Körper. Seufzend lehnte der imperiale Flottenoffizier seinen Kopf gegen die flachen Fliesen der kleinen Nasszelle. Er hatte dabei die Augen geschlossen und genoss den flüchtigen Moment Ruhe. Die ganze Zeit plagten ihn schreckliche Gedanken, die ihm schon einige Minuten ein schlechtes Gewissen bereiteten. Denn er hatte zwar Serenety auf Despayre gerettet, aber nun lag sie trotz seiner mutigen Operation auf der Krankenstation der „Pandora“. Zusätzlich zerrte die Müdigkeit an ihm. Der imperiale Kommandant, der nackt in dieser klitzekleinen Nasszelle stand, hielt allein durch seinen eisernen Willen wach. Ihn riss sogar mehrmals den Mund auf, weil er so viel gähnen musste. Nachdem das kalte Duschwasser abgedreht war, entstieg Toji behutsam der Zelle und griff nach einem Handtuch.

Sobald er aus dem winzigen Bad in sein privates Quartier getreten war, kehrten sofort die Gedanken an Serenety zurück. Blass, schwer verletzt, dem Tode nahe. Er kannte ihren Zustand nicht – und das störte ihn. Seine derzeitige Schiffsärztin, Doktor Ming Tau, hatte ihn zu einem sehr einfachen Essen in der gewöhnlichen Mannschaftsmesse eingeladen, aber eigentlich verspürte der imperiale Captain, der sich geistesabwesend eine frische Uniform anzog, keinen Hunger. In seinem miserablen Zustand sehnte sich Toji eher nach seinem Bett als nach etwas zu Essen. Eigentlich wollte der Flottenoffizier einfach nur in sein Bett fallen und schlafen. Denn auf diese Weise konnte er vor seinen sehr starken, kaum ertragbaren Schuldgefühlen so schnell wie möglich entfliehen.

Die ungreifbare Angst um seine heimliche Liebe beschäftigte ihn noch, während er das Oberteil der oliv-grauen Flottenuniform zuknöpfte. Zum Schluss setzte er sogar die obligatorische Mütze, die zu seiner Uniform gehörte, auf. Nur ganz kurz fiel sein Blick auf das Bett. Selbst der Kommandant des Kriegsschiffs musste sich mit dem Standardmodell der imperialen Marine zufrieden geben. Doch er kannte diesen (fehlenden) Luxus. Schon auf dem kleinen Abfangkreuzer „Musashi“ hatte er sich mit einem winzigen Privatquartier zufrieden geben müssen. Er war gerade dabei zum Ausgang zu gehen als er urplötzlich in seiner Bewegung inne hielt. Für einige Sekunden flüchtete der junge Captain in die gute, alte Zeit auf dem schlanken Immobilizer. Zudem huschte ihm schnell ein Lächeln über das müde Gesicht. Seufzend zog er die Mütze ins Gesicht und verließ dann das Quartier. Schnell löschte sich automatisch sämtliches Licht, nachdem sich die Tür zischend schloss.

Ming Tau wartete schon in der Mannschaftsmesse auf den Kommandanten der „Pandora“. Nur ganz flüchtig sah sich Toji in dem riesigen Saal, wo die gesamte Besatzung des Victory-II-Sternzerstörers essen konnte, um. Selbstverständlich erkannte er die junge Ärztin sofort.
'Warum isst sie hier?', ging ihn auf einmal als Frage durch den Kopf. Gleichzeitig erntete der Captain, durch die ungewöhnliche Anwesenheit seiner Person an diesem Ort, sämtliche Blicke der einfachen Crewman. Begleitet von einem schlechten Gefühl in der Magengegend holte sich Toji etwas klare Suppe. Noch immer spürte er keinerlei Hunger. Nachdem er den tiefen Teller mit der heißen Speise auf das recht dünne Tablett gestellt hatte, schritt er mit ernster Miene zu dem freien Tisch, wo Doktor Ming Tau schon geduldig auf den Flottenoffizier wartete. 'Ist das wirklich der richtige Ort für ein solches Gespräch?', fragte er sich schon im nächsten Augenblick.

„Guten Appetit“, sagte die junge Frau mit dem langen Haar, das Ebenholz glich, zu ihm.

Schweigend nickte Toji ihr zu. Er griff nach dem Löffel, tauchte ihn vorsichtig ein und führte ihn im Anschluss langsam, ganz langsam zu seinem Mund. Trotz all seiner Vorurteile, die er gegenüber der Mannschaftsmesse besaß, schmeckte ihm die klare Brühe – jedenfalls ein bisschen. Beiläufig langte er nach einem Stückchen Brot. Keiner der beiden sagte ein Wort. Irgendwie herrschte eine Stille, die auf den exotischen Kommandanten eine beklemmende Wirkung hatte. Schweigend biss der Captain in die dünne Brotscheibe. Dann ließ er den Blick zu Ming wandern. Sie war noch ziemlich jung für die Chefin einer eigenen Krankenstation – selbst nach dem blutigen Bruderkrieg, den das Imperium in den letzten Monaten erlebt hatte. Dazu war sie schön. Irgendwo ähnelte sie Serenety – auch wenn Ming ein paar Jahre älter war. Innerlich schüttelte Toji den Kopf. Schlagartig war selbst der Appetit, den er kurz vorher noch verspürt hatte, verschwunden. Wie konnte er bloß eine andere, schöne Frau bewundern, wenn Serenety zur selben Zeit im Koma lag? Die Müdigkeit kehrte zurück – stärker als zuvor!


„Es tut mir wirklich leid, Doktor“, brach Toji das Schweigen. „Aber die Müdigkeit scheint doch zu siegen. Wir sollten das Gespräch auf später verschieben. Die junge Frau auf der Krankenstation ist – da bin ich mir sicher – bei Ihnen in guten Händen.“



Sechs Stunden. Gleich nach der (einseitigen) Unterhaltung war Toji, als er in sein privates Quartier zurückgekehrt war, in sein Bett gefallen. In seinem Zustand hatte er es nicht einmal geschafft sich zu zudecken. Mit dem Schließen der Augen und dem ziemlich weichen Aufprall war er schlagartig in irgendwelche Träume geflüchtet. Sein Atem ging dabei stets gleichmäßig. Langsam entspannten sich seine Glieder, während sein Geist gleichzeitig zur Ruhe kam. Im Nachhinein empfand er seine Träume als nebulös. Toji konnte sich später nur an wenige, sehr wenige Dinge erinnern. So streiften Serenetys blasses Gesicht sowie Mings schöner Körper sein Bewusstsein. Beide Frauen folgten ihm in seinen Träumen. Nirgends war der unsichere Schlafende sicher vor ihnen.

Ein schrilles Piepsen riss den Exoten urplötzlich aus seinen Träumen. Orientierungslos sah sich der imperiale Flottenoffizier in dem dunklen Zimmer um. Bloß die Kanten der einzelnen Möbel konnte er in diesem Moment erkennen. Für den jungen Kommandanten war es das erste Mal gewesen, dass er auf diesem Schiff, in diesem Quartier und diesem Bett geschlafen hatte. Schlaftrunken tastete er in dieser schwarzen Dunkelheit nach der Kommunikationseinrichtung, die nach ihm rief. In seinem Inneren fluchte Toji über das Piepsen. Wer nervte ihn bloß um diese Uhrzeit? Vorsichtig tastete sich der exotische Captain an der kahlen, kalten Wand entlang. Immer näher kam er dem Piepsen.
'Diese Mannschaft wird mich irgendwann noch einmal umbringen', fluchte Toji in Gedanken, wobei ihm in kleinen Schritten langsam die Erinnerung zurückkam. Nach zwei Minuten hatte er endlich die laute Konsole gefunden.

„Was gibt es?“, brummte der Kommandant der „Pandora“ etwas missgelaunt.

„Die Wachablösung hat perfekt funktioniert, Sir“, meldete der diensthabende Offizier voller Stolz. „Außerdem hat Doktor Ming den Bericht, den Sie haben wollten.“

„Sehr gut...“, entgegnete Toji weiterhin brummend. „Senden Sie mir sämtliche Berichte.“

Nachdem die Verbindung wieder beendet worden war, lehnte er sich seufzend an die kalte Wand. Er genoss noch ein paar Minuten die Dunkelheit, die sich in seinem Quartier ausgebreitet hatte. Jedoch rief ihn die Pflicht. Sie nagte an seinem Gewissen. Erneut seufzte er, bevor er endlich das Licht per Knopfdruck einschaltete. Flimmernd erwachten mehrere Neonröhren. Blitzschnell verscheuchte das Licht die Dunkelheit – und wieder konnte der Kommandant ein einfaches Quartier der imperialen Marine bewundern. In seinen Gedanken fragte er sich allmählich, was bloß auf diesem Kriegsschiff vorging. Kopfschüttelnd löste sich Toji von der kahlen Wand und trottete dann ins winzige Bad. Mit einer ungewohnten Zielstrebigkeit griff er nach einer kleinen Dose Medikamente. Zwei Pillen warf er sich sofort in den Rachen. Knackend behielt er einen Augenblick diese Tabletten im Mund, bevor er sie endlich herunter schluckte. Hinterher ging es ihm langsam besser. Seine vielen Gedanken an die beide Frauen verschwanden wieder im Hintergrund. Endlich konnte er sich um die ganze Arbeit kümmern, die noch auf ihn wartete.

…​

Schwerfällig kehrten der Victory-II-Sternzerstörer und der etwas kleine Vindicator-Kreuzer in den realen Raum zurück.Nach knapp Dreizehnstunden hatten beide imperiale Kriegsschiffe das Obroa-skai-System, das mehrere hunderte Lichtjahre von Despayre entfernt war, erreicht. Mit einem ganz gemächlichen Tempo näherte man sich nun dem hellblauen Planeten, der sich Jahr für Jahr um den grellen Stern im System kreiste. Schon aus der Ferne konnten beide Kreuzer die Anwesenheit einer Schar anderer imperialer Schiffe identifizieren. Vice Admiral Alek Drye hatte die Flotte, die seit ein paar Monaten unter dessen strengen Kommando stand, in dieses System verlegt, um die sehr nahen republikanischen Territorien gezielt zu attackieren. Die gesamte Mannschaft der „Pandora“ riet seit dem überstürzten Abflug aus dem Horuz-System über den Grund dieses Fluges. Niemand hatte eine klare Antwort für die Entscheidung des Kommandanten – aber davor unzählige Möglichkeiten.

Eine diskrete Ruhe herrschte auf der Brücke der „Pandora“. Neben Lieutenant Commander du Telac hielt sich bloß eine Mindestbesatzung an diesem Ort des Schiffes auf. Schweigend stand der blonde, sehr kräftige Hüne hinter den beiden Gräben und starrte immer wieder auf mehrere Bildschirme. Er genoss den Moment der Macht, den er bis zur Ankunft des Kommandanten noch inne hatte. In aller Ruhe richtete er nach einer Weile seine Aufmerksamkeit auf die anwesenden Offiziere. Diese waren mit ihren jeweiligen Stationen beschäftigt und mieden jeglichen Blickkontakt mit der rechten Hand des Captain – dieses deutliche Gefühl hatte jedenfalls der Count. Hörbar räusperte er sich, bevor er sich mit gemächlichen Schritten in Richtung Sensorik und Navigation bewegte. Insgeheim wollte der Count jede einzelne Minute, die der Kommandant nicht anwesend war, auskosten. Begleitet von einer sehr gespielten Freundlichkeit klopfte der Lieutenant Commander dem anderen Offizier auf die Schulter.


„Lieutenant, wie sieht's aus?“, fragte er mit seiner tiefen Bassstimme.

„Die 'Umbra' hat die Führung übernommen“, antwortete Herrik Kaine, der von dieser ungewohnten Nähe leicht überrascht war, und sah zu dem Lieutenant Commander auf. „Dazu befinden sich circa fünf komplette Kampfgruppen im System. Das Flaggschiff scheint ein Imperialer Sternzerstörer der Klasse II zu sein. Es hat eindeutig Vice Admiral Dryes Kennzeichnung.“

Mareik du Telac nickte als Bestätigung. Dann straffte er beiläufig die getragene Uniform. Er wollte in diesem Moment respektvoll – fast ehrfürchtig – wirken. Brummend fuhr er sich über das rasierte Kinn. Parallel dazu ließ er seinen Blick weiterwandern. Zu seinem großen Leidwesen war auch der grüne, schleimige Neimoidianer da, dem man die Kommunikation zugetraut hatte. Der sehr kräftige Count von Had Abbadon hasste diese verräterischen Nichtmenschen. Aalglatt, hinterlistig, gemein – selbst seit dem plötzlichen Ende des imperialen Bruderkrieges herrschten noch unzählige Vorurteile gegenüber der Nichtmenschen in der elitären Gesellschaft. Trotzdem durfte Mareik du Telac in der hohen Position, in der er sich gerade befand, keine Fehler machen. Schließlich hatte der derzeitige Kommandant noch keinen ersten Offizier erwählt. Selbstverständlich sah sich der blonde Count als einzigen Kandidaten. Doch er wollte seine Chancen nicht unnötig schmälern. Zu willkürlich waren sehr viele imperiale Schiffskommandanten.

„Lieutenant Monchar, haben Sie schon Kontakt aufnehmen können?“, fragte er den Neimoidianer – ohne seine Ressentiments zu verbergen. „Hat sich das Flaggschiff gemeldet?“

„Eine Kommandozentrale auf Obroa-skai hat sich gemeldet, Sir“
, reagierte Rune Monchar mit dem üblichen Akzent seiner Spezies. „Die 'Umbra' und wir haben nach der gewöhnlichen Aufforderung die aktuellen Codes der Flotte gesendet und nun sollen wir eine Warteposition im Orbit beziehen.“

„Steuermann, bringen Sie uns in eine orbitale Warteposition“
, befahl du Telac und musterte flüchtig den Unteroffizier, der für diese Aufgabe zuständig war. „Lieutenant Monchar, fragen Sie schnell in der Krankenstation nach, ob wir bestimmte Medikamente auffrischen sollen. Ebenso können Sie bei diesem Gespräch erfragen, wie mit der Patienten verfahren werden soll.“

[ Obroa-skai-System | auf dem Weg nach Obroa-skai | VSD II „Pandora“ | Brücke | Lieutenant Commander du Telca und Mindestbesatzung der Brückencrew ]
 
Hyperraum - auf dem Weg nach Obroa-Skai - an Bord der Fighter - Lexa Price

Zeit bedeutete Luxus, einen immensen Luxus, den viele sich wünschten und für den sie teuer zahlen würden, wenn sie die Möglichkeit dazu erhielten. Lex amüsierte sich oft darüber, wo es doch stets die Frage war wie man sich seine Zeit einteilte. Jeder besaß Zeit, die Frage war nur was er mit ihr anfing und da die meisten sie verschwendete indem sie nichts taten oder aber sinnlosen Aktivitäten nachkamen, konnte man natürlich auch keine Zeit für die wichtigen Dinge haben. Wobei auch hier die Frage war, was als wichtig galt besonders in den Augen der Meisten. Betrachtete man die einzelnen Subjekte etwas im Detail und fing man besonders mit dem weiblichen Geschlecht an, so war klar wofür sie ihre ach so kostbare Zeit verschwendeten. Entweder im einkaufen, indem sie versuchten die neusten Stücke zu ergattern, damit ihre ach so angeblich Modebewusste Finesse zu Tage gefördert wurde und sie somit die Chance erhielten in der Highsociety protzen zu können. Zu zeigen was sie besaßen an Geld, schlechtem Geschmack und noch schlechterem wenn es um das ach so wichtige Äußere ging, da die Luxusfrau von heute alles daran setzte einen ach so perfekten Körper, mit obskuren Mittelchen und irgendwelchen überteuerten Schönheitsoperationen oder sonstigen Dingen zu manipulieren, damit deren extravaganter Wahn in Sachen Schönheit und Ästhetik gewahrt wurde um ja niemandem preis geben zu müssen, dass sie in Wirklichkeit alles andere als schön waren. Die Industier schreib Kassenrekorde, verzeichnete Milliarden und mehr, während die Frau zu einem Subjekt verkam, welches nicht einmal Beachtung verdient hatte. Das schlimmste bei all diesem kranken Getue war, dass diese Art von Frau Überhand gewann und deren Lebensweise, Einstellung und alles was dazu gehörte auch auf die jüngeren Generationen ausbreitete und es somit nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis jede anfänglich intelligente Frau zu einer hirnrissigen, Schönheitspuppe wurde, deren Intelligenz nicht einmal die Nullmarke mehr erreichte. Lex konnte darüber nur spotten, doch diese Veränderung war irgendwo auch beunruhigend, denn umso mehr dumme einfallslose Puppen umherwanderten umso höher wurde der Teil der Männer der jenes ausnutze. Was letztlich bedeutete dass irgendwann kein Mann mehr eine intelligente Frau wollte, nicht mal für einen Nacht, weil sie einfach nicht gefügig war. Eine Perspektive, die Lex an etwas erinnerte, aber sie wusste nicht genau zu deuten an was. Allein die Tatsache, dass es etwas gab genügte.

Damit hatte ihre Gedankenwelt sie erneut auf Reisen Geschickt. Sie verachtete so schon genug und es wurde stetig mehr. Nichts schien perfekt zu sein, also versuchte sie auf jene Perfektion hinzuarbeiten nur um zu erleben wie schlechter alles andere wurde. Ein Sinnbild der Ironie in einer Welt, in einem Universum wie dem diesen, wo Perfektion ein Gut war, welches angestrebt wurde. Doch die Quintessenz dessen war, dass nichts auch nur im entferntesten zur Perfektion kommen konnte gleich was man tat. Lex ließ ihren Blick vom Bildschirm zu einer der Ecken wandern. Es gab dort nichts zu sehen, nichts was sie nicht schon kannte und dennoch war so eine einfache kahle Ecke in denen sich die Schatten sammelten um ein vielfaches interessanter als all jene Dinge die im Licht erstrahlten und dort ihre Hässlichkeit preisgaben. Es mochte Stimmen das Licht und Dunkelheit zusammen gehörten, dass nichts würde trennen können und dennoch bedeutet es einen Reiz es dennoch zu versuchen. Wenn es auch keinen natürlichen Weg gab dies zu vollziehen, vielleicht würde es einen anderen geben, einen, denn bisher noch keiner erprobt hatte. Die Schatten konnten mächtig sein, ihre Macht besaß etwas, dass man verwenden sollte und sie fragte sich ob die Möglichkeiten der Schatten nicht mehr erbringen konnte als jene des Lichts.

Die Geister die dort herrschten besaßen etwas einzigartiges. Sie lockten all jene die lauschten, die es fertig brachten sie zu hören, sich dem Kollektiv zu entfernen. Ihre Andersartigkeit war es, die sie zu etwas besonderem machte oder gar machen würden. Dennoch gab es nur wenige, schwindend geringe welche dazu fähig waren. Bisher hatte sie niemanden getroffen, dessen Geist sich so weit entfernt hatte wie der ihre und es konnte gut möglich sein, dass sie auf niemanden würde treffen, der ihr ähnlich war. Doch dies machte ihr nicht wirklich etwas aus, denn dies bedeutete, dass sie ihren Weg gehen würde gleich welches Konsequenzen es mit sich bringen würde, sie würde beharrlich sein. Sollten Licht und Dunkelheit auch versuchen um sie zu kämpfen, ihren Vorteil zu erhalten, so würde Lexa sich für die Schatten entscheiden, welche nicht nur ihren Wegweiser darstellten sondern auch ihr gesamtes Leben vereinnahmten. Eine Reise durch den Hyperraum stellte nichts besonders da, zumindest dann nicht wenn man jemand anderer war wie jene Frau, die dieses Schiff führte. Für Lexa Price stellte eine solche Reise etwas gänzlich einzigartiges da. Die Leere und Einsamkeit des Raumes, des unendlichen Alls, rief bei den meisten Geschöpfen so etwas wie Unruhe auf. Viele ertrugen die Einsamkeit, die Stille nicht, die mit einem solchen Moment verbunden waren. Hier wo der eigenen Geist auf sich gestellt war, wo er damit leben musste, dass es nichts gab bis auf sich selbst, neigten viele dazu im Laufe der Zeit verrückt zu werden. Stille war etwas, was nur wenige ertrugen und umso länger jene Stille währte umso schlimmer konnte es werden. Nicht so bei Lexa, für die der Ort der Stille eine Ebene darstellte welche nicht einzigartiger sein konnte.

Die Fighter glitt durch den Hyperraum, ließ die Sterne hinter sich und nähert sich ihrem Ziel. Es würde nicht mehr lange dauern ehe sie Obora-Skai erreichen würde, was bedeutete, dass sie ihr Äußeres ein wenig überarbeiten sollte, ehe sie sich mit Melek traf. Er sah es weit aus lieber wenn die junge Frau nicht in ihrer ganzen Kampfausrüstung bei ihm entschied. Sie würde sich diesem Wunsch also anpassen, zumindest ein Stück weit und so wie sie Melek kannte würde sie es nicht wundern, wenn jener sogar noch auf die Idee kommen würde sie irgendwohin auszuführen. Also erhob sich die Killerin von ihrem Stuhl, wanderte in ihr Quartier zurück um sich umzuziehen. Dabei entschloss sie sich für einen Hosenanzug. Dunkelblaue Bluse sowie einen schwarzen Hosenanzug. Dazu ein paar Stiefel mit Absatz und natürlich einige Waffen die sich im verborgenen befanden. Lex prüfte noch einmal ihr Spiegelbild, brachte ihr langes Blondes Haar in Ordnung und kehrte dann in ihr Cockpit zurück. Gerade zum richtigen Zeitpunkt, so als ob sie es abgepasst hätte. Ein Rucken ging durch das schlanke Schiff, dann verwandelten sich die Sternenlinien zu Sternen zurück.

Kurz nachdem die Fighter aus dem Hyperraum gefallen war meldete sich die Flugkontrolle des Planeten. Eine Prozedur die in Lexas Augen eher als langweilig zu werten war und welche sie gern übergangen wäre. Während sie sich mit der Flugkontrolle auseinandersetzte, die Landeerlaubnis einholte und sich aufweisen ließ wo genau sie landen sollte, ging sie im Kopf noch einmal einige Details durch Melek betreffend, ehe sie ihr Schiff in den Orbit brachte und zum Anflug überging. Die Fighter setzte sachte auf der ihr zugewiesenen Landebahn auf und die Killerin fuhr die Triebwerke herunter. Dann erhob sie sich aus ihrem Sessel und verließ nur wenige Minuten später ihr Schiff und letztlich den Raumhafen.


Obroa-Skai System - Obroa-Skai - Raumhafen - Lexa Price
 
Obroa-Skai • Hauptstadt • Slayer

Slayer betrat die nassen Straßen, auf denen der Regen noch Minuten vor ihrer Ankunft einen wässrigen Flaum hinterlassen hatte, welcher auf dem künstlichen Untergrund nur langsam in die Kanalisation absickerte und kleine Flüsse an den Bordsteinen anlegte. Der Boden schon seit Jahrhunderten aus dem Gestein der nahen Bergmassive südlich der Hauptstadt errichtet, wie es vor so langer Zeit einmal in Mode gewesen war, schnitt sich im Kontrast zu den modernen Gebäuden belästigend in die Augen aller Besucher, denn die Bauwerke waren im neuartigsten verfügbaren Material konstruiert und gebaut worden, dass sie sowohl leicht wie auch widerstandsfähig machte und jedem Besucher den Eindruck von Synthetik aufbürdete. "Diese Hauptstadt war meisterhaft von Menschen Hand geschaffen" wollte es symbolisieren, in Slayers Augen war der Stadt ein gänzlich anderer Eindruck gelungen.

Eine Straße rühmte sich breiter zu sein als alle anderen und glitt schnörkellos einen Hügel hinauf, wo an dessen Ende zwei spitze Türme einen monumentalen Schatz dieses Planeten bewachten, der sich in deren Rücken in gezackter Form das Ziel auserkoren hatte den Himmel zu berühren. Ein Gebäude sie alle einzuschüchtern, unverkennbar in Farbe und dem typisch martialisch abgehackten Stil des Imperiums, des Militärs. Wompratten jagten piepsend durch das Nass, das auch Slayers Schuhe untergraben hatte, und bohrten sich durch einen Schlitz in den Untergrund der Stadt. Ihre Bewegung scheuchte zwei gurrende Fluginsekten auf, gewiss mehr als 30cm in Länge und rund wie Ball, deren Flügelschlag Slayer in den Ohren heulte, ein Sturm wilder Ursprünglichkeit. Vor den zwei Türmen standen vier bewaffnete Offiziere, deren Statur dem Turm nur wenig nachstand, die Tür in ihrem Rücken um fast das doppelte übertrumpfend, bei Beugung des Arms bewusst und demonstrativ die Assoziation, der Ärmel könne reißen, in jedes Ankömmlings Gedanken niederschlagend. Doch Slayer kannte die Schwächen des menschlichen Körpers, ihre zum Beeindrucken aus Schweiß, Fleiß und genetischer Veranlagung geformte physische Gestalt würde unter wenigen seiner Handgriffe zerbrechen und aus gestandenen Männern um Erlösung schreiende Krüppel machen.


„Captain Slayer, der Vice Admiral erwartet Sie bereits“

Die Stimme des größten der vier war ungewöhnlich hoch und klar, dass Slayer die Vermutung anstellte der Wachmann habe ein professionelles Gesangstraining absolviert oder auf andere Weise seine stimmlichen Fähigkeiten perfektioniert. Er fragte sich wie hart jene Gestalten wirklich waren, die es gewohnt waren durch ihre bloße körperliche Präsenz jeden Widerstand zu brechen und jedwedem Menschen, selbst den hierarchisch weit über ihnen stehenden, selbst den weit klügeren, eine devote Körperposition abzunötigen. Der Sith Warrior fokussierte den Sprecher jener Wachmannschaft und glitt auf ihn nieder, jedes Auftreffen seines aus dem künstlich verstärkten Leder eines Vornskr geschusterten Militärstiefels bebte in und durch die Gehörgänge, auch der kleinste Atemzug blies bei Kontraktion des Brustkorbs eisige Kälte durch die Haut hindurch direkt in die innersten Gedärme, versetzte sie in Vibration, die Luft waberte beim Herantreten des ebenfalls sehr groß gewachsenen Sith, worauf sich seine Gestalt bis ins unendliche vergrößerte und außer den gestählten Muskeln und den kalt eingrabenden Augen nichts anderes mehr gesehen werden konnte. Der Mann hielt den Atem an und schluckte, seine Hand ballte sich zur Faust, dass die kurzen Fingernägel Furchen in die Haut schnitten. Und kaum hatte er sich versehen war der Sith an ihnen vorbeigegangen, ohne dass sie die Gelegenheit bekommen hätten ihm auch nur einen ihrer Standardfragen zu stellen.

Eine zylindrische Röhre führte vom Turm ins Herzstück der imperialen Festung, graue Wände waren mit Zeichnungen diverser Schiffe geschmückt und muteten doch ungewöhnlich schmucklös an, kalt und leblos. Zwei, verglichen zu den Wachmännern, kleine Menschen, ein Mann und eine Frau, warteten am anderen Ende auf sein Eintreffen, zwei Scanner in der Hand nach ihm ausstreckend, mit denen sie ihn noch ehe er bei ihnen war nach Waffen untersucht hatten.


„Das Ding da müssen Sie aber hier lassen. Beim Vice Admiral sind keine Waffen erlaubt.“

Das 'Ding' ist die Waffe eines Sith, kein Mensch, kein Wesen, der nicht würdig ist, der nicht die Mächte der Dunklen Seite entfesseln kann, wird es je berühren. Zücke ich es, dann um es zu benutzen, um das brennende Schwert durch Fleisch und Knochen zu bohren, den Griff mit Blut zu benetzen. Weicht zur Seite!


Er konnte den Schweiß riechen, der sich im Tunnel zum Flottenkomplex ausbreitete. Angst kroch aus allen Ritzen, sickerte den Offizieren aus, die sich ihrem natürlichen Fluchtreflex nur unter größter Anstrengung widersetzen konnten, eine schauspielerische Maske der Standhaftigkeit aufsetzten, aber hinter ihren versteinerten Masken bibberten wie kleine Kinder und sich wünschten das Monster vor ihren Augen sei nur ein Traumgespinst. Aber er war kein Gespinst, er war die Realität, die Grausamkeit der Wirklichkeit, die ihre böswilligen Griffel nach den Hälsern der Unschuldigen ausstreckte, Hoffnungen und Träume zerfledderte, schuldlose Verwandte und Bekannte raubte, tiefe Wunden in Schicksale riss, Idealisten zu Zynikern machte. Er war das Universum wie es wirklich war.

„Das.. da.. können wir nicht erlauben. K..Kei...Keine Waffen beim Vice Admiral“

Imponiert vom Mut der kleinen Frau griff an sein Schwert und reicht es ihr, worauf sie das Schreien vernahm, das von da an bis zum letzten Atemzug im Krankenbett fester Begleiter aller Ängste und Albträume werden würde. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie das dargebotene Schwert an, hob langsam, gegen eine innere Erstarrtheit ankämpfend, die zitternde Hand, um danach zu greifen, es in ihren Fingern einzuhüllen und mit sich zu nehmen. Etwas hielt sie ab, etwas stieß sie ab. Sie konnte nicht zugreifen, der dunkle Schrei des Schwerts verfolgte sie in ihrem Kopf, Bilder von Schrecken und Tod kämpften sich aus ihrem Inneren an die Oberfläche, Tränen brachen aus ihr aus, überluden die Haut mit dem hilflosen Versuch zu trösten. Nur noch winken konnte sie, dem Sith anzudeuten, dass er weitergehen durfte. Als sich die Tür hinter ihr schloss ging sie in die Knie und japste wild, in sich und ein finsteres Inneres versunken, verzweifelt nach Luft.

Obroa-Skai • Hauptstadt • Kommandozentrale • Slayer, gleich bei Vice Admiral Alek Drye (NPC)
 
[Obroa-skai-System ~ Obroa-skai ~ Hauptstadt ~ imperiale Garnison ~ Kommandozentrale ~ Vice Admiral Alek Drye (NPC) und Besatzung]

Fast mechanisch marschierte ein Trupp muskulöser, hoch gewachsener Stormtrooper jede einzelne Stunde durch die dumpf beleuchteten Korridore der imperialen Garnison. Ziemlich flink bewegten sich die dunklen Schatten auf den schneeweißen Rüstungen. Vollkommen unwillkürlich zeigte dies den starken Kontrast der Tag für Tag diese kämpferische Galaxie zu zerreißen drohte. Sowohl Leid als auch Glück lagen in diesen Myriaden Sternsystemen Seite an Seite. Schweigend bewegten sich die imperialen Elitesoldaten durch die fast menschenleeren Gänge. Erschrocken sprangen sämtliche Militärs, die nicht zu diesem nebulösen Zweig der imperialen Armee gehörten, an die Wand, damit diese gepanzerten Männer weiter durch den Flur marschieren konnten. Zudem zogen sie einen ganz leichten Hauch von erschreckender Angst hinter sich her.

Selbst in der Kommandozentrale dominierte die Ehrfurcht vor diesen Elitesoldaten. Recht angstvoll blickten sämtliche anwesende Offiziere zu diesen muskulösen Stormtroopern. Für einen Augenblick schien jegliche Arbeit zu ruhen. Denn niemand hatte mit der plötzlichen Anwesenheit dieses Trupps gerechnet. Nun wollte jeder wissen, was diese Männer hier zu suchen hatten. Flüchtig ließ man den Blick von den Stormtroopern zu dem schweigenden Vice Admiral wandern. Dieser saß noch immer in seinem Sessel und schien vollkommen abwesend zu sein. Bloß die wachsamen Augen, die sich in einem dunklen, fast schwarzen Ring befanden, fixierten den Trupp. Mit einem Mal kühlte sich die Temperatur in der Kommandozentrale um ein paar Grad ab. Fröstelnd kümmerten sich die Offiziere endlich wieder um ihre eigentliche Arbeit.

Schweigend thronte der Vice Admiral, Alek Drye, in seinem Kommandosessel. Das ausgemergelte, kaum lebendige Gesicht zeigte selbst beim Anblick der Stormtrooper keinerlei Reaktion. Scheinbar regungslos hatte er Notiz von diesem bewaffneten Trupp genommen. Doch niemand hatte bemerkt, dass seine Augen die acht Soldaten fixierten. Leise röchelte Drye, während sich der Anführer dieser elitären Truppe von der restlichen Einheit löste und sich mit sehr bedächtigen Schritten dem grauen, uralten Vice Admiral näherte. Langsam richtete sich der magere Körper des Flottenoffizier auf. Das hohlwangige Gesicht schien mit einem Mal die allerletzten Reste des Lebens, die in diesem Körper steckten, in sich zu tragen. Erneut blickten mehrere Offiziere zu dem Vice Admiral. Zu selten zeigte Drye irgendwelche Bewegungen.


„Sir, wir begleiten Sie zu Ihrem Büro, teilte der Truppenführer – fast mechanisch – mit.

Langsam, fast schwerfällig erhob sich der altersschwache Körper. Der interne Bürgerkrieg hatte ihn in diese Position gebracht. Nur durch den Tod unzähliger Offiziere war er – trotz seiner schlechten körperlichen Verfassung – hatte er das Kommando über diese Flotte übernehmen können. Trotzdem besaß der Vice Admiral genügend Ehrfurcht. Schließlich war dieser alte Mann in einer dunklen Zeit zum Imperium gestoßen als leitende Offiziere noch drakonische Strafen wegen Kleinigkeiten ihren Untergebenen gaben. So hatte er in den letzten Monaten etwa einhundert Soldaten hinrichten lassen, da diese nicht seine Befehle korrekt umgesetzt hatten. Gestützt durch den starken Arm erhob er sich aus dem thronartigen Sessel. Dann gingen beide – Drye und der Truppführer – langsam in Richtung der anderen Elitesoldaten. Plötzlich drehten sich diese auf ihren Absätzen um und gemeinsam ging man zum Ausgang.

Das Büro des Vice Admirals zählte zu den größten Räumen in der gesamten Garnison. Hier hingen teure, purpurfarbene Teppiche, die das silberne imperiale Wappen trugen, an der kahlen Wand. Ein gewaltiger Schreibtisch befand sich in der Mitte und dazu hatte man zahlreiche Büsten, welche die Persönlichkeiten der imperialen Geschichte zeigten, aufgestellt. Gemächlich schritt Alek Drye zum Schreibtisch, während ein Teil der Stormtrooper in dem Raum Stellung bezogen. Ächzend ließ sich der Vice Admiral nieder. Seine rheumatischen Glieder schmerzten. Das Herz schlug langsam. Dazu ging ihm der Atem schwer, sehr schwer. Es war das Alter. Mit jedem einzelnen Tag meldete es sich mehr und mehr bei ihm. Trotzdem trieb ihn noch ein Gefühl an – der Glaube an das Imperium. Für ihn existierten keine anderen Gefühl mehr. Mit den Jahren – und den schrecklichen Erinnerungen – hatte er viele Dinge vergessen. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein fremder Offizier trat ein.


„Captain Slayer, kündigte gleichzeitig einer der Stormtrooper an.

Trotz seiner schlechten Verfassung richtete sich der hochrangige Flottenoffizier auf. Als Relikt einer längst vergangenen Epoche begegnete er nun der Gegenwart – einem Sith in der Flotte. Mit ruhigen Schritten näherte sich der grimmige Muskelprotz dem breiten Schreibtisch. Das Selbstbewusstsein, das diesen Mann umgab, schlug dem Vice Admiral förmlich ins Gesicht. Schlagartig bewegten sich sämtliche Falten in Dryes Gesicht. Seine beiden Augen schienen sogar noch mehr zu funkeln als an anderen Tagen. Es war der Schwall gnadenloser Dunkelheit, die Drye für einen kurzen Augenblick Zug um Zug genoss. Er ließ sich sogar zu einem Lächeln hinreißen. Entblößte dabei die Zähne, die einen starken Gelbstich besaßen und zum Teil vom Zahnfleisch befreit waren. In einem formellen Abstand blieb der Captain am Ende stehen. Doch Drye bot ihm mit einer einfachen Handbewegung einen Sitzplatz an.


„Sie sind sehr schnell, Captain“, eröffnete der Vice Admiral das Gespräch, wobei er weiterhin recht schwer Atmen musste. „Der Bruderkrieg, ausgelöst durch mehrere Mitglieder aus Ihrem Orden, hat unsere Reihen mehr und mehr ausgedünnt. Zum Teil sogar unnötig.“

Dann atmete er tief ein und wieder aus. Seine Augen fixierten den kahlköpfigen Offizier. In seinem Inneren fragte sich der alte Vice Admiral, ob dieser Sith an die Flotte oder seinen geheimnisvollen Orden festhielt. 'Ist er die richtige Wahl?', fragte sich Alek Drye auf einmal und zweifelte in diesem Moment selbst an der Entscheidung des Oberkommandos. Ächzend lehnte er sich zurück. Langsam glitt eine Hand zu einem Stapel an beschriebenen Dokumenten. Irgendwo unter diesem zahlreichen Filmsiplast lag die Anweisung, die er hier eigentlich durchzuführen hatte. Die ganze Flotte brauchte neue Commodore. Doch konnte man Slayer trauen? Galt die Loyalität der Navy oder dem finsteren Orden, der soviel Leid über das glorreiche Imperium gebracht hatte? Er musste dies prüfen. Er sah darin den Sinn dieser Unterhaltung. Erneut röchelte Drye als er wieder zu Sprechen ansetzte.

„Das Imperium muss seine Kräfte sammeln“, fuhr der hochrangige Offizier mit ächzender Stimme fort. „Der eigentliche Feind, dieser Rebellenbund, steht noch immer vor unserer Tür. Doch wer soll sich dieser anti-imperialen Bedrohung annehmen? Die Sith? Oder das Militär? Was meinen Sie, Captain?“

[Obroa-skai-System ~ Obroa-skai ~ Hauptstadt ~ imperiale Garnison ~ Büro des Kommandeur ~ Vice Admiral Alek Drye (NPC), Captain Slayer und mehrere Stormtrooper]
 
Obroa-Skai System - Obroa-Skai - Raumhafen - Lexa Price

Wiede jeder Raumhaufen so war auch dieser hier gut gefüllt und es herrschte Treiben, Lexa ließ jenen Abschnitt hinter sich und verließ nur wenige Minuten später den Trubel und die Übervölkerung. Sie suchte sich ihren Weg durch die Straßen, nahm die ruhigeren um ihre Gedankengänge zu ordnen welche erneut dazu über gingen die Finsternis zu beschwören, die in ihrem inneren ruhten. Jene hinaus zu lassen an die Freiheit. Was würde wohl geschehen, wenn sie dies tat, wenn sie sich gänzlich dazu hin reisen ließ alle jenes was tief in ihr schlummerte nach außen zu befördern. Würde es dann noch so etwas wie Leben geben oder würde jenes aufhören zu existieren, weil die rohe Gewalt dieser unvorstellbaren macht alles mit sich riss. Die Ungetüme der Dunkelheit und ihre Helfer waren nur ein kleiner Teil der wahren Macht, die ihren Ursprung in den Tiefen beherbergte. Sie waren nur die Vorboten für etwas weitaus schlimmeres. Würde sie die Botin all jener Mächte darstellen oder würde sie jene Macht sein, die sich noch entfalten, noch entwickeln musste um alles um sich herum zu versengen gleich was es war. Die Geburt der Dunkelheit durfte nicht aufgehalten werden wenn sie einmal begonnen hatte, doch würde jene Geburt erst einmal eingeleitet werden müssen und wer würde dies besser können als der Ursprung, als jenes Wesen, welches sich aus den Tiefen der Tiefen erhob, wo es vor allzu langer Zeit geboren worden war. Ein Wesen welches Mächtiger war als man erahnte, ein Wesen, wenn es seinen Fuß erst einmal auf die Erde jener gesetzt hatte, welches als unwürdig galten, diese versenkte und mit ihr alles, was in seinen Augen als ungnädig empfunden wurde. Welche ein Fest würde dies bedeuten, wenn die Schatten der Finsternis ihre Schlingen legten, sich ausbreitete um das ganze Universum einzuhüllen, um es für sich zu beanspruchen, gnadenlos, rücksichtslos. Welche Vollkommenheit würde dann erst existieren, welche Vollkommenheit würde geschaffen werden in einem solch unvollkommenen Universum. Sie gehörte zu jenen, zu den wenigen die dies würden erleben können. Eine Ära wie sie es bis dahin noch nicht gegeben hatte.

Lex durchstreifte die Straßen auf ihrem Weg zu Melek, dessen Appartement sich im inneren der Hauptstadt befand, im Zentrum der Macht des Planeten, einer Macht die nichts weiter als einen Schämen darstellte. Was war schon Macht im Vergleich zu derjenigen, die noch kommen würde, sie war nichts, rein gar nichts und würde nicht von Bestand sein, so wie nichts was es in diesem Moment gab. Die Passanten auf den Straßen und Gassen gingen ihren Arbeiten nach, wandelten umher um ihre Ziele zu erreichen und sie alle miteinander waren nichts weiter als bemitleidenswerte Geschöpfe. Ihr Leben beherbergte keinen Sinn, ebenso gut hätten sie Tot sein können. Der einzige Unterschied dabei war, dass sie ein Leben der Knechtschaft fristeten, abhängig von einer Regierung, abhängig von den Launen ihrer Fürsprecher, dazu verdammt dort zu wandeln wo sie wandelten. Ein erbärmliches Leben, welches sich nicht verändern würde. Ein Leben ohne jegliche Ziele, ohne wirkliche Hoffnung und dennoch schienen sie oberflächlich betrachtete glücklich zu sein. Die Killerin verstand dies nicht, verstand nicht wo in dieser Existenz der Sinn bestand. Was konnte jene Personen nur glücklich machen, was ließ es zu, dass sie so dahinvegetierten, wenn nicht ihre eigene Ignoranz!? Sie sahen ein Licht wo es nur Dunkelheit gab, weil man es ihnen eingeredet oder eingepflanzt hatte. Man hat sie ihres Augenlichts beraubt ihres wahren Augenlichts und hatte jenes mit Trübungen vermengt, damit so ein Schein projiziert wurde der sich auf das gesamte Universum legte. Es waren diese Trübungen, die alles verschwischten und zu undeutlichen Bildern werden ließen. Somit entstand eine undeutliche Gesellschaft, welche in Leb en führte, dass in ihren Augen gut erschien. Was war die größere Lüge also hierbei oder war nicht beides eine noch größere Lüge!? So vieles war nicht mehr oder weniger als eine Lüge, die aufgebaut wurde um eine weiter Lüge bestehen zu lassen. Nichts erschien wahrhaftig, nichts wirklich, denn alles was man meinte dass von Bestand zu sein schien nichts mehr war als eine Lüge, bestehend auf einem Fundament welches durch Lügen erschaffen worden war. Eine Galaxis des Lichts, so nannte man sie, nur dass die Wahrheit anders aussah, sehr viel anders.

Es war der Blickwinkel eines jeden einzelnen, der dafür sorgte dass die Lügen noch wuchsen, dass sie sich steigerten. Mit der Lüge entstand der Verrat mit dem Verrat entstand der Untergang. Ein Kreislauf der niemals durchbrochen wurde sondern beständig seine Kreise zog. Ein Kunstwerk von Künstlern, eingebettet in den Ursprung eines Distrikts. Wahrhaft verwerflich und dennoch präsent. Eine Schande für die Gesellschaft, eine Schande für alles nur erdenkliche und trotz aller dieser Tatsachen oder vielleicht auch wegen dieser Tatsachen veränderte sich nichts und würde sich nichts verändern. Eine Gesellschaft des Bedauerns und doch eine die existierte und zwar schon zu lange. Ihre Fesseln hinter sich zu lassen war das Bestreben der jungen Killerin. Ihre Fallstricke zu durchtrennen, dafür zu sorgen, dass sie von selbst vor ihr wichen, weil sie erkannten, dass sie jene nicht würden halten können, es nicht einmal vermochten, selbst wenn ihre Schlingen der Verdammnis noch fester gesponnen wären. Doch eines konnte man mit Gewissheit sagen, nämlich dass jene Stricke überwunden werden konnten, nur dass die Aufgabe gigantisch war und dass der Weg dorthin übersät war mit weiteren Stricken. Einem Labyrinth gleich, vollzogen sie ihre Kurven, würden ins Bodenlose enden aus dem es kein Zurück mehr geben würde. Gefangen für immer, so wie es die meisten waren, daran glauben das die das tatsächliche Leben darstellte. Blindheit konnte ein Segen oder aber auch ein Fluch sein, je nachdem woran man dies festmachte. Für die meisten entpuppte er sich als ein Segen, denn so blieben sie verschont von der Wahrheit, die nur selten jemand ertrug. Sie waren Niedere, auf niederen Wegen und bildeten sich sein die höchsten zu sein auf den höchsten Wegen. Nur die Blindheit und die eigene Ignoranz brachte es fertig so verbländet zu sein und ihrer zählten viele. Gefangene der Zeit, Gefangene der Ewigkeit. Niemand würde sie erlösen wollen, nicht einmal Lexa.

Die Straße teilte sich vor ihr und sie wandte sich nach rechts, der Hauptader entgegen. Von dort aus waren es nur noch wenige Meter zu Meleks Appartement. Es war ewig her, dass sie hier gewesen war. Viel verändert hatte sich seit dem nicht. Die junge Frau hielt vor einem hohen Gebäude, trat durch dessen große Tür und bediente sich der Treppe nach oben. Der Imperiale wohnte in den obersten Stockwerken. Der Aufstieg bereitete der durchtrainierten Killerin keine Probleme und so gelangte sich nach etlichen Stufen an die Tür ihres Zieles. Lexa atmete einen Moment ruhig durch, dann klopfte sie an die Tür. Einen Augenblick herrschte Stille, dann hörte sie wie sich im inneren jemand bewegte und im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Vor ihr Stand Melek Torin, hoch gewachsen, muskulös. Seine Augen leuchtete auf als er sie erblickte. Sein dunkelbraunes Haar war kurzgeschnitten und wies noch keine grauen Haare auf obwohl er Mitte vierzig war. Sein Gesicht war rasiert, seine Haltung typisch.


„Lex, dein Besuch ist unerwartet. Komm herein.“

Mit einem Wink führte er die momentane Blondine durch sein Appartement zu seinem Wohnzimmer. Deute ihr dort Platz zu nehmen und setzte sich ihr dann gegenüber.

„Es ist eine kleine Ewigkeit her, seit du mich das letzte Mal besucht hast und damals war es mit deinem Vater zusammen. Wenn ich mich recht erinnere warst zu diesem Zeitpunkt um einiges jünger wie jetzt. Was verschafft mir die Ehre deines Besuches!?“ Forschend sah er sie an.

Lexa ließ ein kurzes Lächeln auf ihren Lippen aufblitzen. Genau genommen war sie nicht ganz sicher weshalb sie hier war, denn sie jagte einem Traum nach, doch dies konnte sie ihm schlecht so erklären.

„Geschäftliches und dabei erinnerte ich mich, dass ich dich länger nicht gesehen habe, also entschloss ich mich dazu dies zu korrigieren.“

Melek Torin lachte leise. Was auch sonst sollte sie hier hergeführt haben, sicherlich nicht die Freundschaft ihres Vaters zu ihm, wobei Melek sich fragte, wann Jake seine Tochter zuletzt gesehen hatte. Jener Freund war erst vor kurzem bei ihm gewesen, hatte ihm aber nicht berichtete, dass seine Tochter ihn aufsuchen würde. Wahrscheinlich hatte Jake Price dies nicht einmal gewusste.

„Nun, dann kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass du dies zu korrigieren gedenkst. Dein Eintreffen überrascht mich trotz allem, da dein Vater vor nicht allzu langer Zeit bei mir war. Er bleib nicht sonderlich lange, dennoch hatten wir die Möglichkeit einige Interessante Gespräche zu führen.“

Lex nickte leicht. Sie hatte sich so etwas schon fast gedacht. Irgendwie hätte es sich auch sehr gewundert wenn ihr Vater nicht die Zeit dazu genutzt hätte diesen Freund zu besuchen. Melek und er standen sich recht nahe, es verband sie einiges und zudem war Melek ein guter Informant wenn es um die Aktivitäten des Imperiums ging. Ihr Vater pflegte stets seine Beziehungen. Lex bemühte sich, dies ebenso zu tun, wenn ihr dies auch nicht immer einfach viel.

„Dies hab ich vermutet. Ich habe ihn schon länger nicht gesehen noch hatten wir Kontakt. Ich nehme an, dass er einige Informationen eingeholt hat die er gut gebrauchen konnte ehe er wieder endschwand. Ich nehme nicht an, dass er dir sagte wohin er wollte!?“

Lex schlug die Beine übereinander und blickte ihr Gegenüber direkt an. Melek seufzte leise und lächelte dann.

„Er wollte unter anderem in den Outer Rim, aber ich kann dir nicht genau sagen wohin und was er vorhat. Über solche Dinge sprechen wir nicht und er würde sie wohl niemandem anvertrauen mit Ausnahme vielleicht von dir. Tatsache ist, der er wohl einen Großauftrag hat, welcher ihm sattes Geld bringen wird. Dies ist aber auch schon alles was ich dir sagen kann.“

Lexa nickte. Es genügte ihr auch schon. Sie hatte ein paar kleine Informationen bezüglich ihres Vaters erhalten und mehr braucht sie nicht zu wissen. Dies bedeutete, dass er unterwegs und in seinen Job vertieft war. Somit brauchte sie sich keine Gedanken zu machen. Für die nächsten Monate würde sie damit nichts von ihm hören. Dies war nicht weiter schlimm, da es sowieso nichts gab, was sie beide würden besprechen müssen.

„Gut, dann weiß ich damit Bescheid. Ist in letzter Zeit irgendetwas erwähnenswertes hier geschehen?“

Lexas Frage überraschte den Imperialen etwas. Solche Fragen kamen bei ihr selten vor, sehr selten und wenn bedeuteten sie etwas.
„Dies kommst darauf an was du als erwähnenswert ansehen würdest. Nicht viel außer dass wir Momentan mehrere größere Imperiale Schiffe dort oben beherbergen.“

Lex wölbte leichte eine ihrer geschwungen Brauen.

„Was für größere Schiffe?“

Torin lächelte verwegen. „Seit wann interessiert dich das Imperium so sehr oder gibt es etwas oder gar jemanden denn du suchst meine Liebe!? Dein Interesse ist mir durchaus aufgefallen.“

Lex verzog leicht die Mundwinkel bei seinen Worten.


„Du könntet mit deinen Vermutungen sogar recht haben Melek. Ja ich suche jemanden, aber ich kann dir nicht sagen wer er ist oder was er ist. Ich habe ihn bisher noch nicht gesehen. Dir alles weitere zu erklären wäre zu kompliziert. Belassen wir es dabei dass ich jemanden suche und das mein Gefühl mich hier hergeführt hat. Möglich dass Obroa-Skai nur eine Zwischenetappe ist, auch dies kann ich dir nicht sagen. Meine Informationen belaufen sich bislang noch eher im Nullbereich.“

Der Imperiale nickte. Er verstand und er verstand auch, dass sie nicht mehr preisgeben würde. Eines würde er sicherlich nicht tun, auf sie einreden oder versuchen zu wollen mehr heraus zu bringen. Dies stand ihm einmal nicht zu und zum anderen wollt er kein Risiko eingehen. Er wusste sehr gut, dass mit ihr nicht zu spaßen war und er würde es auch nicht drauf ankommen lassen. Immerhin war sie eine Killerin, eine verdammt gute und in diesem Punkt kam sie nach ihrem Vater.

„Wie auch immer, ich hoffe doch, dass du ein paar Tage hier bleibst und mir Gesellschaft leistest. Momentan ist es ein wenig ruhig und zudem hätte ich gern ein wenig Unterhaltung auf den Feierlichkeiten die hier stattfinden werden. Ich hoffe sehr, dass du mein Angebot nicht ausschlägst.“

Lex dachte einen Moment über diese Worte und sein Angebot nach. Vielleicht sollte sie jenes annehmen. Immerhin hatte sie nicht das Gefühl damit etwas falsch zu machen. Ein kurzer Aufenthalte auf Obroa-Skai konnte nicht schaden.

„In Ordnung, ich werde ein wenig bleiben und meine Zeit mit dir teilen, wenn auch nur solange wie es mir gefällt.“

Ihr Gegenüber nickte und ließ ein zufriedenes Grinsen sehen. Dies war ein Bonus für ihn, eines welches er hüten würde wie einen Augapfel.

Obroa-Skai System - Obroa-Skai - Hauptstadt - Melkes Appartement -Melek Torin & Lexa Price
 
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[ Obroa-skai-System | auf dem Weg nach Obroa-skai | VSD II „Pandora“ | Büro des Kommandanten | allein ]

Eine bedrückende, schwere Stille herrschte in dem kleinen Büro. Bloß das monotone Brummen der eingebauten Belüftungsanlage, das gelegentliche Klicken diverser Tasten sowie das Umblättern von zahlreichen Seiten aus sehr dünnem Filmsiplast schienen dieser Stille mutig zu trotzen. Seit einigen Stunden saß der aktuelle Kommandant der „Pandora“, Captain Murata, in seinem Büro, um ein paar gewöhnliche Tätigkeiten seiner neuen Position nachzugehen. Langsam musste er sich wieder in die übliche Arbeit, die einem die imperiale Flotte Tag für Tag bot, einfinden. Mit recht akribische Blick glitt sein momentane Aufmerksamkeit über die unzähligen Zeilen, die kleiner Schrift auf das dünne Papier geschrieben worden war. Irgendwie schien allmählich eine vakuumähnliche Leere in seinem Kopf aufzutauchen und sich immer schneller auszubreiten. Grübelnd fuhr sich der schlanke Captain durch das schwarze Haar als er den Antrag, der vor ihm lag, weiter las.

Seufzend rieb sich Toji mit zwei Fingern die Schläfe. Auf eine recht mysteriöse Weise erschien ihm der Einstieg in den Alltag in seine gewohnte Position schwer. All seine Gedanken kreisten plötzlich um Serenety. Immer wieder dachte er an die ziemlich blasse Offizierin, die seit einigen Stunden auf der Krankenstation der „Pandora“ lag. Bisher hatte sich der Captain nicht ein zweites Mal in diesen sterilen Räumlichkeiten getraut. Zum einen wollte er Lieutenant Commander Akaji, die er heimlich liebte, aus unerfindlichen Gründen nicht sehen. Zum anderen fühlte er sich für ein zweites Gespräch mit Doktor Ming Tau, der Leiterin dieser Krankenstation, noch nicht bereit. Ihren kurzen Bericht zu Serenetys medizinischer Situation hatte er ebenfalls erhalten. Jedoch fehlte dem Flottenoffizier ganz eindeutig das nötige Wissen, um die sehr vielen Zeilen zu verstehen. Deshalb hatte er den knappen Bericht schnell zur Seite gelegt. Kopfschüttelnd vertrieb Toji all diese Gedanken. Irgendwie musste sich der imperiale Captain weiter auf seine Arbeit konzentrieren.

Ein Piepsen riss ihn aus seiner Grübelei sowie dem Berg aus Filmsiplast. Etwas irritiert sah Toji auf, legte den schmalen Stift zur Seite und ließ dann seinen Blick zum Bildschirm gleiten. Du Telac war mit seinem stündlichen Bericht ein weiteres Mal pünktlich gewesen. Er lehnte sich langsam zurück, bevor er sich um die paar Zeilen kümmerte, die seine derzeitige rechte Hand verfasst hatte. Flüchtig fragte sich der imperiale Kommandant, ob er nicht für einen kurzen Augenblick auf die Brücke des kampferprobten Sternzerstörers gehen sollte. Irgendwie musste er sich ablenken. Schließlich kehrte auf einmal Serenetys äußerst blasses Gesicht in seine momentane Gedankenwelt zurück. Zusätzlich tauchte im Hintergrund mehr und mehr ein blutroter Farbton auf. Schlagartig breitete sich eine ganz leichte Gänsehaut auf beiden Armen – fast zeitgleich – aus. Derweil starrte Toji auf die graue Wand, die fast gegenüber von seinem Schreibtisch stand.

Zu sehr beschäftigte ihn Serenetys stabiler, doch noch immer schlechter Gesundheitszustand. Sollte er nach ihr sehen? Wieder und wieder drängte sich ihm diese Frage auf. Mit einem Mal zweifelte er an der kürzlich getroffenen Entscheidung. Sein Herz zog sich plötzlich zusammen. Was sollte er nur tun? Hatte er alles richtig gemacht? Hatte er zur Rettung Serenetys ernsthaft alle Möglichkeiten, die ihm zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung gestanden hatten, ausgeschöpft? Hätte er mit einem äußerst imposanten AT-AT das Anwesen stürmen sollen? Toji seufzte. Erneut fuhr sich der Captain mit einer Hand durch das schwarze Haar.
'Ich muss mich ablenken...', entschied er auf einmal und erhob sich langsam aus seinem Stuhl. Schnell schaffte er ein bisschen Ordnung auf seinem Schreibtisch, bevor er im Anschluss das Büro mit gemächlichen Schritten verließ. Aus unerfindlichen Gründen wollte er die nächsten Minuten auf der Brücke verbringen. Dort konnte er ohne irgendwelche Probleme in die routinierte Hektik der Brückenbesatzung eintauchen. Tief atmete der amtierende Kommandant der „Pandora“ ein als er auf den Gang trat. Ein anwesender Navy-Trooper salutierte kurz. Toji erwiderte den militärischen Gruß, bevor er seinen Weg in Richtung Brücke antrat.

„Kommandant auf der Brücke!“, kündigte ein weiterer schwarzer Navy-Trooper mit lauter Stimme Tojis Anwesenheit im Gehirn des Kreuzers an.

Sofort richteten sich sämtliche Blicke auf den athletischen Flottenoffizier. Noch einmal holte er tief Luft. Dann schritt er mit einer sehr mäßigen Geschwindigkeit auf seinen derzeitigen ersten Offizier, Lieutenant Commander du Telac, zu. Automatisch nahm der blonde Hüne in seiner grauen Uniform eine professionelle Haltung an. Dabei schob sich der gewaltige Brustkorb des Adligen sogar ganze zwei Zentimeter nach vorn. Zeitgleich funkelten dessen Augen kühl. Natürlich bekam der imperiale Captain diese geringfügige Antipathie, die zwischen ihnen existierte, mit. Doch darum konnte sich der Kommandant in diesem Moment nicht kümmern. Knapp einen Meter vor Mareik du Telac blieb Toji letztlich stehen. Erst bei diesem knappen Abstand bemerkte er den leichten Hauch von Parfüm, der eindeutig in der trockenen Luft lag. Aufmerksam musterte Toji den Lieutenant Commander mit einem strengen Blick. Dann wandte er sich auf einmal ab, ging gemächlich an dem blonden Hünen vorbei und schritt langsam auf den Sensorikoffizier zu. Lieutenant Herrik Kaine blickte dabei recht nervös zu Toji. Jedoch war eine Flucht sinnlos – immerhin hatte die Toji die Befehlsgewalt über die „Pandora“ inne.


„Wie lange sind wir schon im Obroa-skai-System, Lieutenant Commander du Telac?“, fragte Toji in einer festen Tonlage seine rechte Hand.

„Seit knapp zwei Stunden, Captain“, antwortete der Adlige und flankierte den Kommandanten in der nächsten Sekunde. „Unsere orbitale Position haben wir etwa seit einer halben Stunde inne, Sir.“

„Irgendwelche erwähnenswerten Aktivitäten bisher?“, fragte der Captain unbeirrt weiter, wobei er stets auf den Sensorschirm sah.

Einen Moment herrschte Stille. Toji war sich sehr sicher, dass Count du Telac jegliche Aktivitäten in dessen letzten Bericht erwähnt hatte. Doch das interessierte den Captain nicht. Er wollte erst einmal sehen wie sich sein junger Sensorikoffizier schlug. Mit gedämpfter Stimme gab Herrik Kaine seinen Leuten erste Anweisungen und beobachtete dann dessen Vorgehen. Hin und wieder musste der recht engagierte Lieutenant zwar eingreifen, aber insgesamt kam die Station in einem sehr angemessenen Zeitrahmen voran. Zufrieden beobachtete Toji das gezielte Vorgehen von Herrik Kaine. Dann sah er sich die derzeitigen Sensoraufnahmen an. In den ersten Jahren nach seinem guten Abschluss auf der Flottenakademie Caridas hatte er ebenfalls als Sensorik- und Navigationsoffizier seinen Dienst für das Galaktische Imperium getan. Aus diesem Grund kannte er sich mit den unzähligen Angaben, die im Moment auf den Bildschirmen zu sehen waren, etwas anfangen. Schnell verschaffte er sich einen ersten Überblick. Durch ein leises Räuspern teilte Lieutenant Kaine höflich mit, dass er mittlerweile für eine Antwort bereit war. Mit freundlicher Miene wandte sich der Captain dem Untergebenen zu.


„Ein Shuttle hat vor knapp zehn Minuten die 'Umbra' verlassen“
, teilte der junge Lieutenant – noch immer etwas nervös – mit.

„ … Jedoch hat uns Vice Admiral Drye auf diese Warteposition verwiesen“, warf du Telac plötzlich ein. „Das können Sie alles in meinem Bericht nachlesen. Ich habe jede Minute niedergeschrieben.“

„Das ist nicht nötig, Lieutenant Commander du Telac, entgegnete Toji sofort – und blieb dabei für seine Maße sehr freundlich. „Sehr gute Arbeit, Lieutenant Kaine. Schalten Sie die aktiven Sensoren ab, denn hier dürften erst einmal die passiven ausreichen. Danach haben Sie sich eine kleine Pause verdient.“

„Ich danke Ihnen, Captain“, sagte der Lieutenant mit einem Salut.

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Obroa-Skai • Hauptstadt • Kommandozentrale • Slayer, Vice Admiral Alek Drye (NPC)

Ausgebleicht saß das knochige Überbleibsel eines menschlichen Körpers, ausgemergelt, von der Zeit geformt in einem viel zu groß geratenen Sessel, dem von Leben und Tod erfüllten Sith Auge in Auge gegenüber, jede Bewegung ein Geruch von Vergänglichkeit, ein jedes Wort ein rauer Schatten eines einstmals von Leben durchdrungenen Wesens. Milchige Augen verhießen von lang zurückliegenden Taten, einer vergessenen Zeitepoche, ein trübe gewordener Spiegel, der nunmehr nur noch nach innen hin reflektierte. Einst ein unbedachter junger Mann, der sich für unbesiegbar hielt, heute ein alter Mann kurz vor dem Zerfall, ein Leben war wie in einem Blinzeln vergangen. Tropfend verließ die Zeit den geschwächten Leib, jede Sekunde brachte das Ende eine näher. Ob man den Vice Admiral auf einen der Büsten in die Unendlichkeit eingemeißelt sehen würde, war mehr als fraglich, und auch Slayer würde keinen bleibenden Eindruck behalten und auch nichts von dem weitertragen, das einst ein vielschichtiger Mann gewesen war. Die Vergessenheit bemächtigte sich dem Raum und warf auf ihn ihren langen Schatten, hinter der Oberfläche ihrer Realität für alle spürbar lauernd und wartend. Slayers Begleiterin hatte hier Vollmacht, saß dem alten Mann auf dem Schoß, die grauen Strähnen bewundernd, danach lechzend ihn sich zu krallen, seine letzte und wildeste aller Geliebten zu werden.

Slayer kämpfte gegen den tiefdringenden Eindruck an, den der Todesgeruch in seine Gedärme grub, konzentrierte sich ganz auf den gegenwärtigen Moment und drängte die Frage in den Hintergrund welchen Preis er im Alter durch die verheerende Wirkung der Dunklen Seite zu zahlen habe und mit welchen über die Generationen hinaus bleibenden Erinnerungen er die Zeit brandmarken konnte, wenn überhaupt ein bloßer Mensch dazu fähig war der Gleichgültigkeit der Zeit einen Stempel aufzudrücken und sie in markanter Weise zu einer Anerkennung zu nötigen. Letztlich ließ sie alles, das lebte, unbeachtet seiner Taten, Gedanken oder Gefühle in unendlicher Gerechtigkeit gleichsam an sich vorbeischippern, ohne für einen einzigen den Kopf zu wenden. Der Gezeitenstrom war gleichmäßig und ließ sich nicht begradigen, nicht aufstauen, nicht in irgendeiner Weise domestizieren.

Slayer lehnte sich nachdenklich, von der Frage des Admirals erleuchtet vorwärts, im Bemühen seinen Worten näher zu kommen, sie tief in die Brust aufzunehmen und zu ergründen.



Ein Sith strebt nach Macht.
Doch die gegenwärtige Generation an Sith verkennt den stark interdependent aufgebauten Machtnexus und hat in jenem Strudel wilder Impulse, der von der Dunklen Seite permanent angeheizt wird, bereits den bloßen Versuch aufgegeben die volle Komplexität von Macht zu ergründen, dabei ist Erkenntnis der goldene Pfad zur Kontrolle und nur Kontrolle führt zu Macht.

Der heutige Orden, der es wagt sich Sith zu nennen, besteht aus Sklaven der Dunklen Seite, nicht länger mehr aus Sith!


Gewissenlos sprudelten die Worte aus Slayers Rachen, die wären sie vom Imperator gehört worden, schwer nach Verrat gedeutet werden könnten und Allegious dazu veranlassen müssten Slayer auf seine Todesliste zu setzen. Der kahle Mann jedoch kannte keine Furcht, nicht einmal vor dem Imperator, dem er schon als Adept entgegengetreten und für seine impertinente Weise ihn herauszufordern oft bestraft worden war. Wie klug war es dem Vice Admiral, den er nicht kannte, dieses Wissen anzuvertrauen?

Der Bürgerkrieg bewies es wie kein zweites Ereignis unserer Zeit. Es ist ein Naturgesetz, wessen Wille und Intellekt schwach ist wird von der Dunklen Seite zerfressen werden, nichts weiter als ein verstandloses Tier werden. Nur die Starken obsiegen im Ringen mit der Dunklen Seite, überwinden ihre einst tierische Ursprungsnatur und erheben sich über die Welt, mit der Dunklen Seite als williger Diener.

Der letzte einflussreiche Sith dieser Art ist im Bürgerkrieg umgekommen. Was zurückblieb sind die Tiere, die von der Dunklen Seite als Untertan gehalten werden. Sie bespucken mit ihrer bloßen Existenz das Andenken der großen Sith, die in ihrem Weitblick zur Neuen Ära und dem Sturz der NR führten. Die neuen Sith handeln aus unüberdachten Emotionen und Instinkten heraus, getrieben vom Hier und Jetzt und von der Dunklen Seite gegeneinander aufgescheucht. Sie besitzen nicht den Intellekt die wahre Natur von Macht zu erkennen, über die Gegenwart hinauszudenken, für wahre Macht Opfer zu erbringen, sie begreifen nicht, dass die individuelle Macht in steter Wechselwirkung zur kollektiven steht. Erst mit Stärkung des Imperiums sowohl im Inneren wie auch nach Außen gegen seine Feinde, ist auch das Individuum fähig seine Macht dauerhaft zu erhalten und auszudehnen.

Diese Erkenntnis sehe ich bei den Mächtigen des Militärs verhaftet, die stets aus dem Verstand heraus handelten, deren Macht verdient ist, deren Einfluss vom Einfluss des Imperiums abhängt, von denen auch die Zukunft des Sith Ordens abhängig ist.


Slayer erwachte aus seiner Lektion zur Dunklen Seite, wieder in der Realität angekommen fixierte er jenen brüchigen Leib seines neuen Verbündeten, mit keiner Faser seines Seins die Ungewissheit lassend, dass dieses Gespräch nur unter ihnen stattgefunden hatte.


Obroa-Skai • Hauptstadt • Kommandozentrale • Slayer, Vice Admiral Alek Drye (NPC)
 
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Eine eisige Stille herrschte in dem geräumigen Büro. Mit einer eisernen Miene saß der glatzköpfige Muskelprotz, Captain Slayer, dem ausgemergelten Menschen, Alek Drye, gegenüber und schien ein paar Sekunden zu nutzen, um über die letzte Frage des Vice Admirals zu sinnieren. Dabei blendeten beide Flottenoffiziere offenbar die Anwesenheit der acht Stormtrooper, die sich ebenfalls in diesem großräumigen Büro aufhielten, aus. Das Gespräch fand ausschließlich zwischen dem recht kräftigen Sith, den eine furchteinflößende Aura umgab, und dem uralten Mann statt. Schwerfällig atmete der Kommandeur der imperialen Streitkräfte in diesem großen System. Jeder einzelne Atemzug brannte in beiden Lungenflügel wie Feuer. Eigentlich brauchte er sein Medikament. Doch in der Gegenwart eines Sith durfte er keinerlei Schwäche zeigen. Denn noch wusste er nicht auf welcher Seite dieser Mann stand.

Kalt streifte Dryes strenger Blick die scharfen Konturen des imperialen Captain. Vice Admiral Drye lehnte sich zurück – begleitet von einem ganz leichten Hustenanfall. Seine knochige Hand glitt ganz langsam über den Schreibtisch zu den Dokumenten aus Filmsiplast. Dunkle Flecken zeichneten sich auf der pergamentfarbenen Haut ab. Er griff nach einem dieser äußerst dünnen Blätter. Leise kratzte es auf der glatten Oberfläche. Dann setzte Captain Slayer auf einmal zu einer Antwort an. Innerhalb einer Hundertstel war das gesamte Büro von seiner kräftigen Stimme erfüllt. Sofort zog sie den Vice Admiral in seinen Bann. Aufmerksam lauschte er den zahlreichen Worten. Slayer umriss schnell das Problem, das er in diesem mysteriösen Orden sah. In den neuen Sith sah er eher willenlose Sklaven als wahre Bändiger der dunklen Seite. Nachdenklich nickte der Vice Admiral. Denn all seine Worte klangen eigentlich nach Verrat. Der Captain gab dem Militär eindeutig den Vorzug und strafte dafür im selben Atemzug seine ehemaligen Kameraden ab.


„Ihr Mut spricht für Sie, Captain“, ächzte Alek Drye und lehnte sich wieder nach vorn. Dabei dürfte sein fauler Atem problemlos die Nase des rangniedrigeren Offiziers erreichen. „Jedoch sind die Sith für mich irrelevant. Ein Kommissar hätte in Ihren Worten bestimmt einen Hochverrat gesehen, doch ich sehe darin bloß den Prozess der Abkapselung. Sie sind mittlerweile mehr ein wahrer Offizier der glorreichen Flotte als einer dieser machtbegabten, aber blinden Kuttenträger.“

Erneut hustete der Kommandeur schrecklich. Sein dürrer Körper schrumpfte in diesem Moment fast um die Hälfte zusammen. Doch Alek Drye fing sich schnell wieder. Allmählich kam sein schwacher Körper zur Ruhe. Ein weiteres Mal musterte er den Captain. 'Man will ihn so schnell wie möglich in der Position eines Commodore sehen', erinnerte sich der Vice Admiral an den Grund für diese kurze Unterhaltung. Hier ging es nicht um die Machtphilosophie. Drye musste einen Mann befördern, der für das Galaktische Imperium einen gewissen Wert im militärischen Bereich besaß. Der Bürgerkrieg hatte die oberen Reihen der imperialen Militärs – trotz geringer Eingriffe – stark ausgedünnt. Doch im Angesicht des Feindes musste weiterhin ein gewaltiges Territorium kontrolliert werden. An dem Punkt sah man einige Qualitäten im Führungsstil dieses Sith. Plötzlich fragte sich der Vice Admiral, ob er überhaupt gegen die getroffene Entscheidung des Oberkommandos ankommen konnte. Bisher hatte er jede Order loyal durchgeführt. Trotzdem sah er sich in diesem Fall als letzte starke Prüfung für den Captain an. Also musste er an dieser Stelle eine Entscheidung treffen.

„Das Kommissariat soll von Ihren Worten nichts erfahren“, teilte der Vice Admiral dem starken Sith mit brüchiger Stimme mit. „Ausschließlich das Militär kann dieses gewaltige Reich beschützen. Der schwarze Orden mag machtvoll sein. Niemand kann den Imperator ersetzen. Es muss ein echter Sith sein – keine Frage. Trotzdem sollten Sie sich weiter an das Militär halten. Nur die Flotte kann Ihnen stets die Macht geben, die Sie in Ihrem Inneren brauchen. Denn nur auf einem riesigen Kriegsschiff können Sie Tag für Tag über Leben und Tod entscheiden – und zwar von Ihrer Mannschaft und dem Leben, das auf irgendwelchen Welten existiert. … Das Oberkommando hat mir mitgeteilt, dass sich für Sie eine neue Position aufgetan hat. Mit dem heutigen Tag dürfen Sie sich als „Commodore“ der Imperialen Flotte bezeichnen.“

Der ausgemergelte Flottenoffizier beobachtete die Reaktion des grimmigen Muskelprotz. Dann griff er in eine Schublade und holte ein schlichtes Etui hervor. Darin lag das neue Abzeichen, das für den Sith bestimmt war. Danach schob der Vice Admiral ein Filmsiplastblatt, das seit einer ganzen Weile ruhig vor ihm lag, behutsam in Slayers Richtung. Auf diesem dünnen Stück konnte der Commodore sämtliche Daten zu einem neuen Schiff – einen imperialen Sternzerstörer der Klasse I – ablesen. Es gab nur einen Punkt, den man für blanke Ironie halten konnte. Das Kriegsschiff trug den bekannten Namen „Charon“. Drye lächelte und zeigte dabei erneut seine gelben Zähne. Niemand in der Flotte kannte die Beweggründe der kuatischen Werften, weshalb man diese Bezeichnung gewählt hatte. In einigen Kreisen hatte man schon vom Willen der Macht gesprochen – doch dies hielt Drye für einen schlechten Aberglauben. Erneut hustete der Vice Admiral, bevor er das Wort ein weiteres Mal an Commodore Slayer richtete.

„Ihr derzeitiges Schiff, die 'Umbra', bleibt aber im System“, sprach er weiter. „Es wird ein Teil der Streitkräfte, die hier auf einen baldigen Ansturm der Rebellen warten. Sie müssen also mit einem anderen Schiff nach Kuat reisen. Es gibt einige Transporter, die Sie bis nach Kuat bringen können.“

Im Anschluss gab der alte Mensch den Stormtroopern ein Zeichen. Sofort rührte sich der Führer des kleinen Trupp. Es handelte sich um einen Senior Sergeant – leicht zu erkennen an der sandfarbenen Klappe auf der Schulter. Seelenruhig schritt der muskulöse Stormtrooper auf den glatzköpfigen Sith zu. Mit einer mechanisch verzerrten Stimme forderte der Senior Sergeant den Commodore höflich auf das Büro zu verlassen. Zwei der acht schneeweißen Elitesoldaten sollten ihn sogar bis zu einem kurzfristigen Quartier begleiten, sollte Slayer erst in den nächsten Tagen abreisen wollen. Man ließ ihm dabei edle eingeräumte Zimmer, die für seinen neuen Rang mehr als angemessen waren. Denn nun zählte er als Dryes Ehrengast. Drye selbst beschäftigte sich in diesem kurzen Augenblick schon nicht mehr mit Slayer. Seine Aufmerksamkeit galt nun dem anderen Schiff, das die „Umbra“ in das System begleitet hatte. Eigentlich sollte die „Pandora“ schon längst im Mid-Rim eingesetzt sein. In einer eisigen Ruhe öffnete der Vice Admiral eine Holo-Verbindung zu dem Victory-Sternzerstörer der Klasse II. Nach knapp einer Minute zeigte sich eine exakte Darstellung des exotischen Captain.

„Captain Murata, wir müssen uns miteinander sprechen...“, ächzte der Vice Admiral.

[Obroa-skai-System ~ Obroa-skai ~ Hauptstadt ~ imperiale Garnison ~ Büro des Kommandeur ~ Vice Admiral Alek Drye (NPC), Captain Slayer und mehrere Stormtrooper]

[OP @ Slayer: Du kannst, aber musst dem Gespräch nicht beiwohnen. ^^]
 
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Destruktiv ihre Energien, trennend alles Leben, jede Knospe des Glücks zerfressend und in sich begrabend, so saugte sie vernichtend an den Bindungen, die der Mensch aufbaute, verweste den Geist und als äußeres Zeugnis der inneren Verfallenheit oft auch den Körper. Verbunden mit dem Tod, Feind von Liebe und Leben, vermittelte sie Macht, während die Angeln zerbarsten, die dem Leben Wert und Sinn verliehen. Die Wertlosigkeit der Welt einmal begriffen, wurde ihre Macht unbegrenzbar, auf dass man sich selbst vom Getriebenen zum Vernichter erhob und das Leben nach dem eigenen Willen zerstören konnte, die eigene Leere in die wenigen träufeln, die noch voller Fülle waren. Alles war begrenzt, Endlichkeit in allen Aspekten der Welt, selbst das höchste alles Guten war vom Zerfall nicht zu schützen, so beugte sich auf kurz oder lang jeder Wert unter dem unentfliehbaren Einfluss der reißenden Kraft der Dunklen Seite. Warum die eigene Sinnlosigkeit auf andere ausdehnen? War es Neid, Missgunst auf etwas, das in einem selbst schon lang zerbröckelt und verwesen war? In Slayers Fall war es Macht, die Leere tiefer in ihn gedrungen als es in jeder lebenden Person je der Fall gewesen war, Verneiner jeglichen Seins, die Existenz aller Substanz anzweifelnd, Meister der Inhaltslosigkeit, mehrte die Abtragung jedweden Sinns seine Macht, was leer wurde, wie er leer war, wurde ihm Untertan, sein Eigentum. Der Geist der Tötung hatte nur den Zweck sich alles gleich zu machen, den Tod nicht nur in die Körper sondern davor schon über die Unendlichkeit der Dunklen Seite auch in jede Seelen zu treiben. Das Dunkle ermächtigte sich der Seelen, in dem es sie vom Glück forttrieb und ihnen den Wert stahl, den sie zu dem Funken brauchten, der die helle Seite hätte berühren können. Die Seelen gehörten vom Moment ihrer Leblosigkeit ihm, unerreichbar für die Fänge aus Hoffnung und Liebe, aus Leben und Gegenwärtigkeit, welche die helle Seite, die lebendige Macht bildeten. Erst wer diese Form der inneren Vernichtung beherrschte verstand es wahrhaft Sith zu sein, erst wer die Endlichkeit jedes Seins begriff und die Unendlichkeit des Tods in sich einsickern und Teil seiner selbst werden ließ, wurde wahrhaft bemächtigt, dem offenbarte sich ein dunkles Reich jenseits aller Vorstellungskraft. Was lebte musste sterben, um das tote Leben des Sith Warriors zu kräftigen und mit ihm das Reich der Finsternis aufzubauen. Am Ende siegte stets die Dunkelheit.

Pechschwarz, zerfleddert ruht die Rose auf dem Grab der Hoffnung, die zerflossen war beim Auftreffen auf jene raue Realitäten, eingestampft in einen von Tränen umflossenen Boden, unter strahlend blauem Himmel verstorben der einst bunte Lebensschwung, die halb verwitterten, von Moos bewachsenen Grabmäler bloße Formalitäten, unzählbar viele Namen waren nur blass in sie eingemeißelt worden.


Slayer hatte nur genickt, den Vice Admiral richtig eingeschätzt und seine Direktheit nicht mit der Konsequenz eines Kommissarbesuchs bezahlen müssen. Es war ein gewagter Vorstoß gewesen und doch schätzte man hier in der Flotte die Direktheit eines Slayers, der sich im Gegensatz zum Sith Orden nicht mit Lügen und Intrigen nach oben arbeiten musste, wenngleich er keine Skrupel besessen hätte auch diese als Instrument seines Aufstiegs zu verwenden. Die längst fällige Beförderung nahm er ohne einen Funken Begeisterung still zur Kenntnis und auch der Vice Admiral verlor schnell das Interesse am neuen Commodore und kümmerte sich um seine nächste Aufgabe, den Kommandanten der Pandora. Slayer brauchte sich dieses Gespräch nicht weiter anzuhören, dennoch blieb er für einen Moment sitzen, von der der biologischen Ausweglosigkeit, von der Dyre derart offen gezeichnet war, wie gefesselt an seinen Sitz gebunden. Sollte er dem armen Geschöpf zeigen, was ihn nach dem Ende erwartete, wie lange das Ende noch auf ihn wartete, ihn fragen, ob ihm das Leben Sinn geschenkt, er eine Substanz gefunden hatte, die Slayer auch mit größter Geistesanstrengung nicht sehen konnte, oder ob er am Ende wie sie alle einsam und wertlos als ein verblasster Name unter unzählbar vielen Vorgängern ins unaufhörliche Schwarz trat und der finale Fäkalienausstoß bezeichnend für die wahre Sinnhaftigkeit des Lebens war.

Nichts aber davon fragte er. Stattdessen stand er auf, schüttelte die Hand und verließ den Raum, seiner Crew die Koordinaten für seine Beförderungsfeier übermittelnd, bei welcher sie ein Mal mehr die Leere vergessen und sich in Illusionen einhüllen konnten ehe sie aufbrachen sich zum neuen Schiff, einem Sternenzerstörer, zu begeben. Es war ein Wink der Macht, dass sie den Namen des letzten wahren Sith tragen sollte, Charon, sie sollte seine Fähre werden.


Obroa-Skai • Hauptstadt • Kommandozentrale • Slayer,
 
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[ Obroa-skai-System | auf dem Weg nach Obroa-skai | VSD II „Pandora“ | Brücke (hinterer Bereich) | im Gespräch mit Vice Admiral Drye (NPC), im Vorderteil: Mindestbesatzung der Brückencrew ]

„Captain Murata, wir müssen miteinander sprechen...“, ächzte die Stimme auf der anderen Seite der Leitung und verursachte beim Adressaten ein schlechtes Gefühl in der Magengegend.

Unerwartet schnell hatte der Kommandeur der Streitkräfte im System, Vice Admiral Alek Drye, den Kontakt zur „Pandora“ aufgenommen. Sofort hatte der Befehlshaber des ramponierten Kreuzers das anstehende Gespräch auf einen der Holoprojektor im hinteren Teil der Brücke legen lassen. Nun sah der exotische Captain in einer größeren Aufnahme das faltige Gesicht des Vice Admirals. Alek Drye musterte den Kommandanten der „Pandora“ streng, während gleichzeitig das schwere Atmen durch die intakte Leitung drang – wieder und wieder. Unter dem strengen Blick des Vorgesetzten hatte der imperiale Captain blitzschnell eine stramme Körperhaltung angenommen. Etwa zur selben Zeit war Toji mit dem recht beunruhigenden Gefühl in seiner Magengegend beschäftigt. Jedoch durfte er sich in diesem Moment nichts anmerken lassen. Beiläufig verschränkte er – mit sehr ernster Miene – die beiden Arme hinter dem Rücken. Irgendwie musste er diese Unterhaltung durchstehen.

„... meine Unterlagen zu Ihrem Schiff sagen mir, dass Sie eigentlich schon längst in Ihren Dienst als Patrouille in den mittleren Randgebieten angetreten haben sollten“, ächzte das Hologramm von Vice Admiral Drye mit dem gewohnten Ächzen. „Sie haben diesen Befehl höchstpersönlich von Admiral Fuller erhalten…“

Toji schluckte. Nur minimal bewegte sich die bläuliche Darstellung. Man konnte dem Kommandeur der örtlichen Streitkräfte deutlich das hohe Alter ansehen. Unzählige Falten zierten mittlerweile das Gesicht des Vice Admirals. Dazu zeichneten sich schwarze Ränder unter den aufmerksamen Augen, die sogar funkelten, ab. Mit jeder einzelnen Minute sank Tojis Laune weiter. Dafür breitete sich auf unergründlichen Schleichwegen sein schlechtes Gefühl weiter aus. Fast unmerklich änderte der alte Flottenoffizier seine Körperhaltung. Ganz automatisch stellten sich im gleichen Moment alle Haare auf seinem Nacken auf, während sich unter dem oliv-grauen Stoff der Ärmel eine leichte Gänsehaut bildete. Trotz steigender Nervosität wartete Toji die nächsten Worte des ausgemergelten Menschen, der auf der anderen Seite der Holo-Verbindung saß, ungewohnt geduldig ab. Im Hintergrund schien die Brückenmannschaft längst die Arbeit auf ein Minimum reduziert zu haben.

„… und doch zeigen mehrere Sensordaten der patrouillierenden Schiffe im System an, dass Sie eher aus Richtung 'Relgim Sector' oder 'Atrivis Sector' kommen“, sprach der alte Flottenoffizier in seiner langsamen Art weiter. „Das dürfte nicht auf der direkten Route in den Mid-Rim liegen. Wie können Sie sich das erklären, Captain Murata?“

Unweigerlich schluckte er. Nun war der wichtige Zeitpunkt gekommen. Wie sollte er den Flug nach Despayre erklären? Erneut überkamen ihn Zweifel, ob die Rettungsaktion richtig war. Zum gleichen Zeitpunkt schien Vice Admiral Dryes Blick förmlich den Captain zu durchbohren. Mit jeder Minute schlug Tojis Herz scheinbar lauter. Unwillkürlich biss er seine Zähne zusammen, wobei im gleichen Moment die Wangenknochen etwas hervor traten. Er musste endlich eine Entscheidung treffen. Der Kommandant musste nun mit einem triftigen Grund aufwarten, wenn er die nächste Stunde ohne ein zusätzliches Leiden erleben wollte, anstatt rasch durch die Hand eines übereifrigen Kommissars zu sterben. Allmählich löste sich Toji aus seiner plötzlichen Starre. Sein eigener Blick konnte langsam, ganz langsam dem des ausgemergelten Vice Admirals widerstehen. Erwartungsvoll schwieg der alte Flottenoffizier. Es war nur das monotone Ächzen Dryes, das neben der eisigen Stille auf der Brücke herrschte. Ein letztes Mal räusperte sich Toji.

„Noch im Prefsbelt Sector – speziell: Yaga Minor – haben wir eine Nachricht erhalten, die uns nach Despayre führen sollte“, begann der Exot mit seiner Rechtfertigung, wobei die Stimme fester klang als er gedacht hätte. „Ich entschied mich sofort für einen schnellen Eingriff im Horuz-System, weil mein Schiff nicht zur ansässigen Sektorflotte gehörte. Meine Mannschaft war für einen Aufbruch in kurzer Zeit bereit. Nach meiner Vermutung konnte bloß die 'Pandora' dieser Nachricht nachgehen.“

„Woher... woher hatten Sie diese Nachricht?“, fragte der Vice Admiral – fast kommissarisch – nach. „Und was war der Inhalt dieser?“

„Einem befreundeten Kommandanten fiel ein Frachter auf, der keine Identitätsnummer besaß“, ging Toji unverzüglich auf die Fragen ein. Sein Herz schlug mit einem Mal dabei noch einen Tick lauter. „Nach dessen Informationen handelte es sich bei dem Inhalt dieses Frachters um einen Offizier der Imperialen Marine, den man entführt hatte. Darum hielt ich den Einsatz, der abseits meiner eigenen Parameter lag, für gerechtfertigt. Immerhin hat besonders der Sith-Bruderkrieg das fähige Personal in unseren Reihen sehr stark dezimiert. Zudem konnte ich das dreiste Verhalten der Kriminellen auf gar keinen Fall tolerieren, denn der Offizier wurde im Bastion-System entführt!“

Das Röcheln, das leicht verzerrt von der anderen Seite der Verbindung kam, wurde lauter. Kurz sah man dem faltigen Offizier das Entsetzen an. Dann funkelten erneut dessen wachsame Augen. Doch Toji konnte selbst in diesem Augenblick nicht einschätzen, ob er den eigenen Kopf noch in der sehr rauen Schlinge hatte oder schon frei war. Unwillkürlich schluckte er ein zweites Mal. Bisher schien nur die gewaltige Distanz, die zwischen beiden Parteien lag, für etwas Sicherheit auf Tojis Seite zu sorgen. Jedoch beruhigte ihn das nicht. In jeder Sekunde rechnete er mit einer Mitteilung, die ihn in kurzen Sätzen über die baldige Ankunft einer Fähre – mit einem bluthungrigen Kommissar an Bord – informierte. Gleich starken Schlägen auf einen harten Amboss ertönte das Herz in seiner Brust. Er spürte sogar die ersten Schweißperlen unter der grauen Mütze. Trotzdem wahrte der Captain – fast durch Zauberhand – seine Haltung. Noch hatte sich der exotische Kommandant der „Pandora“ unter Kontrolle. Selbst der harte Blick, den Alek Drye noch immer besaß, blieb bestehen.

„Zu meiner Verteidigung, Sir, muss ich noch sagen, dass Commodore Han Akaji mir eine Erlaubnis für diesen Einsatz gab“, fügte der imperiale Captain unaufgefordert hinzu.

Etwas verächtlich schnaubte der Vice Admiral:Ein Commodore? Dazu noch ein Akaji? Der Befehl, den Sie anfänglich erhalten haben, kam von Admiral Fuller. Kein einziger Commodore hat in dieser Sache das Recht eine Ausnahmeverfügung zu erteilen! Dies hätte bloß der Admiral tun können!“

Schlagartig änderte sich die Darstellung des Vice Admiral. Der dürre Körper hatte sich – unter recht großer Kraftaufwendung – erhoben. Erneut war ein verächtliches Schnauben zu hören. Dabei schien nun die Wut die treibende Kraft bei Alek Drye zu sein. Einen Moment ging der uralte Mann auf und dann wieder ab. Stets folgte ihm dabei die Kamera des Projektors, um jede Millisekunde der ernsten Unterhaltung einzufangen. Gleichzeitig ließ sich der ausgemergelte Vice Admiral lautstark über die grobe Amtsanmaßung des bekannten Commodore aus. Ein schlechtes Gewissen nagte auf einmal an dem Captain. Eigentlich hatte er seine Bekanntschaft zu Han Akaji genutzt, um ohne Probleme nach Despayre fliegen zu können. Diese glückliche Fügung des Schicksals hatte es ihm ermöglicht, dass der kampferprobte Victory-Sternzerstörer überhaupt so schnell aufbrechen konnte. Hatte er nun den alten Freund der Familie in ein schlechtes Licht gerückt? Hatte er nun den Vater seiner heimlichen Liebe in dessen Karriere gefährdet? Dann, ganz langsam, setzte sich der alte Mensch wieder in den Stuhl. Einen Moment schwiegen beide Männer. Die Stille wurde immer unerträglicher War das sein Ende? Plötzlich richtete sich der strenge Blick wieder auf den Exoten.

„In einem Punkt hatten Sie Recht, Captain“, röchelte der Vice Admiral und erneut stellten sich Tojis Nackenhaare auf. „Der Bruderkrieg hat unsere Reihen empfindlich ausgedünnt. Offiziere werden in diesen Tagen mehr denn je gebraucht. Trotz dieses ehrenvollen Engagement haben Sie mit vollem Bewusstsein gegen einen Befehl von höchster Stelle gehandelt. Kraft meiner Position werden Sie in den Konvoidienst im Outer-Rim strafversetzt. Dort können Sie sich – so der Imperator will – nach und nach rehabilitieren. In der nächsten Stunde werden Ihnen sämtliche Daten zum Konvoi und den Begleitschiffen zugespielt. Marschbefehl ist in drei Standardstunden. Mit den restlichen Informationen, die Sie mir gegeben haben, Captain, befassen sich später noch einiges Personal auf Bastion. Fühlen Sie sich also nciht zu sicher. Drye Ende.“

Surrend erlosch das Licht in dem Holoprojektor. Noch immer herrschte Stille auf der Brücke. Ruhig atmete Toji durch. Er war am Leben. Seufzend fuhr er sich über den Nacken. Spürte vereinzelt seine Nackenhaare, die sich automatisch aufgestellt hatten. Konvoidienst – damit rückte die Front schnell in eine weite Ferne. Ebenso nahm man ihm damit die Möglichkeit sich zu beweisen. Er hatte viel zu leichtfertig die Zukunft seiner Mannschaft aufs Spiel gesetzt. Neue Zweifel nagten an ihm. Genauso kehrte mit einem Schlag das blasse Gesicht Serenetys in sein Bewusstsein zurück. Jedoch musste er auf der Brücke seine Rolle weiterspielen. Als Kommandant eines imperialen Kreuzers durfte man in keiner Sekunde irgendeine Schwäche zeigen. Dafür musste er der Pflicht folgen. Automatisch floh sein Bewusstsein hinter eine Maske. Eine ungewohnte Strenge zeichnete sich auf seinem Gesicht ab als er zur Brückenmannschaft zurückkehrt. Sämtliche Augen waren auf den jungen Flottenoffizier gerichtet. Selbst Lieutenant Commander du Telac hatte seine arrogante Art abgelegt.

„Kommunikation, warten Sie den Datentransfer ab“, befahl Toji mit fester, dazu eiskalter Stimme. „Danach soll sich das Schiff aus dem Orbit lösen. In genau zwei Stunden soll die ganze 'Pandora' für einen Sprung in den Hyperraum bereit sein. Bis dahin will ich jede einzelne Station auf ihrer Sollstärke sehen.“

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Hyperraum - nach Obroa-skai - an Bord der Pandora - Schiffscantina - Tisch - Ming & Toji

Er war erschöpft, mehr als nur erschöpft dies sah sie seinem Gesicht an. Ming seufzte innerlich, sie hätte ihm etwas Ruhe, ein paar Stunden Schlaf gönnen sollen, so würde aus ihrem Gespräch mit Sicherheit nichts werden. Toji entschuldigte sich bei ihr, erhob sich und verschwand dann. Ming blieb einen Moment allein zurück. Auch wie war Müde unendlich Müde und sie sollte besser ihr Quartier aufsuchen ehe sie hier noch einschlief. Die Ärztin erhob sich, brachte ihr Tablett fort, verließ die Cantina und suchte ihr Quartier auf. Sie kam nicht einmal dazu sich zu entkleiden sondern viel so wie sie war auf das Bett und war im Handumdrehen eingeschlafen. So erschöpft war sie selten, aber es gab solche Situationen durchaus.

Gänzlich ruhig war ihr Schlaf nicht, denn auch hier erreicht sie die Sorge um ihre Patientin. Die vielen unzähligen Fragen. Ihre Ratlosigkeit von der sie hoffte, dass sie jene noch abschütteln konnte. Die Sorge um ihre Patientin ob diese überleben würde, denn dies konnte sie noch immer nicht sagen. Ängste die sie überkamen und sie zwischenzeitlich aus ihrem Schlaf hochschrecken ließen. Dann schlief sie wieder ein biss sich jene Prozedur erneut wiederholte. Wie sollte sie wirklichen Schlaf finden!? Der Gedanke war nur kurz als erneut einschlief, in die Welt der Träume absank und es so schien als ob sie die nächsten Stunden würde schlafen können, ehe ein Geräusch sie weckte und sie senkrecht im Bett saß. Ming unterdrückte einen leisen Schrei, schüttelte dann den Kopf und erhob sich. Sie lauschte, lauschte auf das Geräusch aber dort war nichts. Ein Blick auf ihr Chrono verriet ihr, dass sie noch eine Stunde hätte, aber diese Stunde würde ihr keinen Schlaf mehr bringen. Genauso gut konnte sie sich zurechtmachen und auf die Krankenstation zurückkehren.

Ihr Entschluss stand fest, sie machte sich fertig und kehrte zu ihrem Domizil, ließ sich einen Bericht geben und schickte ihre Leute dann zu Bett. Dann machte sie einen Rundgang, sah nach ihrer Patientin, danach wie es ihr ging. Unverändert! Sie verstand es nicht. Das Gehirn der jungen Frau schien länger zum abschwellen zu brauchen als sie vermutet hatte. Ming ballte ihre Rechte Hand zur Faust. Vielleicht hatte sie das Glück das einer ihrer Kollegen eine Antwort kannte. Ming kehrte an ihren Schreibtisch zurück nur um fest zu stellen, dass keiner ihrer Kollegen ihr helfen konnte. Gut, es wurde Zeit nach anderen Lösungen zu suchen. Sie würde mit Toji sprechen müssen und dies sobald es ging. Es musste eine Lösung gefunden werden.


„Doktor Tau an Captain Murata, sobald sie Zeit haben möchte ich sie auf der Krankenstation sehen.“

Ming schaltete die interne Kommunikation aus. Der Captain würde kommen sobald er Zeit hatte. Bis dahin konnte sie weitere Nachforschungen betreiben. Auch wenn ihr nicht klar war wonach sie noch suchen sollte.

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Schweiß perlte seinen Nacken entlang, lief an den natürlichen Linien seines muskelgestählten Körpers entlang und tränkte sein einfaches, dunkles Oberteil. Unter der aktuellen Belastung schwollen seine Muskeln sichtlich an. Wieder und wieder stemmte der breitgebaute Offizier die schweren Gewichte in die Höhe. Bei jeder Bewegung gab es ein Geräusch von Metall auf Metall, wenn die unterschiedlich schweren Scheiben aneinander schlugen. Mit einem letzten, kraftvollen Schwung beförderte Captain Gats Arturo die Hantelstange scheppernd zurück in die Halterung und setzte sich auf. Sofort tropfte ihm der Schweiß vom Kinn und ein jäher Griff zu einem Erfrischungstuch folgte. Mit selbigem ließ sich die Transpiration bändigen. Keuchend kam der Kommandant des 'Cortosis-Squad' zur Ruhe. Niemand sonst war in diesem Trainingsraum, denn der Captain pflegte seine Leibesertüchtigungen gern allein zu unternehmen. Zwar war er sonst ein 'Offizier zum anfassen', der gern inmitten seiner Soldaten lebte, doch es gab Zeitpunkte, da zog er die Einsamkeit vor.

Und in Momenten wie diesen blieb ihm die Zeit, über das bisher erreichte nachzudenken. Gats war der Sohn eines Mandalorianers, jener Krieger, die nach striktem Kodex lebten und ihren Lebensunterhalt oft mit dem Kriegshandwerk verdienten. Nun, Cpt. Arturo tat dies auch, jedoch nicht im Sinne eben jener Kriegergesellschaft. In den Augen seines traditionellen Vaters war er damit seelenlos. So war es zumindest gewesen, als Gats in Richtung der imperialen Ausbildungs-Akademie auf Carida geflogen war. Seitdem war der Kontakt zu seinem Erzeuger abgebrochen. Wenn Gats das hohe Alter bedachte, in dem sich sein Vater damals schon befunden hatte, konnte der 30jährige nun davon ausgehen, dass er nun das Familienoberhaupt der Arturos war. Doch für derlei familiäre Verpflichtungen blieb dem Captain momentan keine Zeit. Sein Ansinnen galt einzig und allein dem Dienst für das Imperium. In kürzerster, ja beinahe Rekordzeit hatte sich der hünenhafte Mann mit dem besonderen Akzent von Concord Dawn einen besonderen Ruf erarbeitet. Er war stets aus Krisensituationen gekommen, hatte kleine taktische Trupps erfolgreich geführt und war ein Mustersoldat. Nun ja, sah man von gewissen Vorfällen einer Einheit ab, deren Namen er verdrängte. Jede Akte hatte einige unschöne Seiten. Und er war kein verdammter Droide, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Auch er machte Fehler. Wenngleich wenige.

Gats Arturo blickte sich um, warf das Erfrischungstuch in einen bereitgestellten Behälter und erhob sich. Dann dachte er zurück. Erst vor kurzem wurde er mitsamt seiner Kompanie an diesen Ort versetzt. Sein Blick wanderte umher, suchte die klinisch kargen, kühlen Wände ab und folgte den Linien der Platten an den Wänden. Dieser Ort ... ein beeindruckender Victory-II Sternenzerstörer unter dem Kommando einen Captain Toji. Gats hatte den Kommandeur dieses massigen Schiffes noch nicht persönlich kennen gelernt. Aber dies würde sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bald ändern. Der Mann von Concord Dawn wusste gern, mit wem er in die Schlacht zog. In den Augen der Menschen ließ sich weitaus mehr lesen, als in deren Personalakte. Und Gats vertraute lieber seinen eigenen Eindrücken und Instinkten, als etwaigen Informationsagenturen. Dann entsann er sich an den Befehl des Captains, der vor kurzem über die internen Lautsprecher des Schiffes übermittelt worden war. Das sich alle bereit halten sollten. Nun, daran erkannte man, dass Captain Toji ihn nicht kannte. Gats Arturo war immer bereit. Selbst wenn er schlief. Aber es war an der Zeit, sich wieder zurück in die Quartiere zu begeben. Als der Hüne nach seiner Tasche griff, verhakte sich sein Stiefel kurz. Oder genauer: Das, was sich im Stiefel befand. Ein kurzer Blick bestätigte, was er längst wusste. Das Stiefelmesser. Eines der wenigen Erinnerungsstücke an Concord Dawn. An die Heimat. Die Heimat von einst. Gats hatte die Angewohnheit, dieses tödliche Stück scharfgeschliffenen Metalls immer mit sich zu führen. Selbst unter der Dusche trug er es um den Unterschenkel geschnallt. Man konnte nie wissen. Sicherheit war niemals verkehrt. Zumindest nicht, wenn man einen gewissen Selbsterhaltungstrieb sein Eigen nannte.

Kurz darauf warf er sich seine Tasche über die Schulter und stapfte in Richtung der Mannschaftquartiere der Bodentruppen von dannen. Bald schon würde es sicher nicht mehr so ruhig sein. Das hatte der Captain sprichwörtlich im Urin.



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Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Nebenzimmer • Slayer


Stellen Sie sich einmal vor nichts zu spüren, weder Wut noch Begeisterung, weder Traurigkeit noch Befriedigung, noch die Verwandten Lust und Schmerz, Sie sind taub im Inneren und jede Sekunde jedes Tages ist Ihnen gleich im doppelten Sinne. Das Leben wird zu einer farblosen Röhre, in der Sie nach vorne trotten, Sie mögen bedrohlich und energisch wirken, mit bloßer Muskelkraft oder Gedankenanstrengung Stahl verbiegen können, aber die Batterie Ihres Lebens ist schon lange erloschen und noch nicht einmal die kühle Oberfläche der Stahlstange kann eine reale Berührung hervorrufen, der Körper ist eine bloße Maschine, die ihrem Programm folgt, einen starken Intellekt beherbergt aber für sich genommen nur eine Hülle darstellt, die mechanisch ihre Funktionen erfüllt. Sie selbst, was auch immer Sie für Ihr wahres Wesen und Kern Ihres Seins erachten, wirkt in Bezug auf alle verbliebenen Körperreaktionen unverbunden, die auf große physische Anstrengungen, Hunger, Durst oder andere natürliche Zwänge bzw. auf empfangene Eindrücke Ihrer Umwelt aktiviert werden und aktiviert ist genau der richtige Begriff, denn Sie spüren diese nicht wirklich in ihrem Wesenskern sondern nehmen sie zur Kenntnis wie eine rot aufleuchtende Lampe im Cockpit Ihres Raumschiffs, mit dem Unterschied, dass dieses Raumschiff nicht verlassen werden kann.
Wenn Sie sich dies vorstellen können, dann sind Sie dem Tod näher als dem Leben und Slayer wird Sie schon in baldiger Zukunft am anderen Ende erwarten.

Slayer starrte aus dem Fenster oder das Fenster starrte in ihn, Regen prasselte dumpf an die Scheibe, Flüsse krochen chaotisch verzweigt das Glas hinab, Trennwand des Raums von der Außenwelt, unsichtbar fast, würden nicht die Tropfen plätschernd dessen Existenz austesten. Sein fast kahl rasierter Kopf spiegelte sich dort schwach, transparent verzerrt, da das gelbliche Licht der Decke die Trennwand mit ihrem fast schwarzen Hintergrund als Projektionsfläche missbrauchte. Ein Hüne mit kräftigem Nacken und breiten Schultern, starr unbeweglichen, unbeeindruckbaren Augen in Galauniform und neuem Commodore-Abzeichen stand ihm da gegenüber, er erkannte sich kaum wieder, nichts war von dem geblieben, der er einst vor so vielen Jahren gewesen war. Auf keiner Ebene des Lebewesens, das auf dem Glas durch den Regenschauer und eine rotierenden Neonlampe auf dem Dach Gegenüber flackerte, war noch sein altes Ich zu erkennen.

Träge riss er sich herum und ging in diesem mörderisch beweglichen Verstand die Rede durch, die er sich auf dem Weg zum Veranstaltungsort ausgedacht hatte, seine Gedanken schienen zäh und müde, unfokussiert suchten sie nach irgendeinem Zündfunken, der auch ihm die Bedeutung des Augenblicks begreifbar machen konnte. Aber der Funken blieb aus, die Veranstaltung war eine Feier für seine Crew, die er zum größten Teil mit auf die Charon nehmen würde, keine Feier für ihn selbst, obgleich er seinen Zielen ein großes Stück näher gekommen war und als Commodore nicht nur einen Sternenzerstörer sondern außerdem vier bis fünf kleine Schiffe kommandieren durfte. Die laute Stimmung der Festlichkeit drang durch alle Ritze penetrant in ihn ein und vernebelte ihm die Gedanken. Obschon sein Zimmer gut isoliert war und keinen Ton durchließ, spürte der Sith Warrior die Vibrationen aus allen Wänden fließen, durch die Luft des Raums fegend, im Äther des Zimmers Wellen schlagend mit dem Ziel sich in ihn und speziell seinen Magen einzurammen.

Schwer wie sein ganzer Körper griff er in den Raum hinein, rückte vorwärts und schien mit seinem Wesen das ganze Nachbarzimmer auszufüllen, jedes Geschwätz, Geklimper und Lachen unter einer erstickenden Masse zu erdrücken. Ein kurzes Husten wagte sich als Bestätigung ihrer Aufmerksamkeit und Stille in das eingegossene Vakuum vor, ehe Slayer die aus einer übernatürlichen Tiefe zehrende dunkle Stimme emporschickte, auf dass sie die Wände mit einer neuartigen Form von Vibration, gleich eines kleinen Erdbebens, belegte.


Ihr kennt mich nicht als Redner, nicht als Freund und nicht in Feierlaune und Ihr werdet mich so auch niemals kennenlernen. Aber heute ist etwas Großes geschehen, an dem nicht nur ich sondern auch Ihr teilhabt, in der Vergangenheit wie auch in Zukunft. Eurer Leidensbereitschaft unter einem Kommandanten wie mir zu dienen und meinen strengen Anforderungen gerecht werden zu wollen, wo es so viel einfachere Kapitäne in der Flotte gäbe, die eine derart gut ausgebildete Mannschaft mit Freuden ihr eigen nennen wollte, eure Exzellenz, die dem Captain erst die Instrumente bot ein bloßes gedankliches Konzept in zerstörerische Realität zu verwandeln, sie alle haben es mir ermöglicht Commodore zu werden und sich selbst ermöglicht Dienst an Bord eines imperialen Sternenzerstörers zu tun, dem ehrwürdigsten und stolzesten Schiff der imperialen Streitkräfte, DEM Symbol des Imperiums.
Darum feiern wir heute und vergessen für eine Nacht unsere Pflicht und das gehetzte Leben.


Er legte eine kurze Pause ein, deutlich aber mit der Absicht weiterzureden, sobald seine Augen die gesuchten Personen markiert hatten. Die Gäste schienen den Atem anzuhalten.

Es treten bitte vor: Elizabeth Lockley, Susan G'tha und Benjamin Shawn


Postwendend folgten sie dem Befehl ihres Kommandanten, Lockley beschwingt, leicht wie eine Feder auf den Fußballen tanzend, G'tha ungeschickt steif als wäre sie im falschen Körper geboren worden und hätte lieber eine männliche Bodybuilderfigur nach vorne geschoben, Shawn unsicher und leicht errötet. Slayer zückte nacheinander drei blitzende Rangabzeichen.


Mit sofortiger Wirkung werden Sie befördert. Herzlichen Glückwunsch Commander Lockley, Lt. Commander G'tha, Lt. Shawn.


Lockley sowie sein ganzer Führungsstab würden in den folgenden Tagen die Autorität bekommen ihnen unterstellte Crewmitglieder ebenfalls für eine Beförderung vorzuschlagen. Slayer würde im kommenden Monat noch viele Lebensläufe und Evaluationsbögen erhalten. Sein neuer Sternenzerstörer sollte mit den besten Männern seiner alten Crew bestückt werden, ehe er mit neuen komplettiert würde.

Seine Augen stachen streichend über die Menge des großen Saals, die festlich gekleideten Offiziere und hochrangigen Gäste der nahen imperialen Kommandobasis, den Vice Admiral jedoch entdeckte er nicht. Dafür stach aus der Menge kurz jemand anderes (Lexa) hervor, für eine Sekunde tief in seine wachsamen Augen eingedrungen, ehe sie wieder weitergewandert waren...


Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Slayer, Crew, diverse Gäste, Lexa
 
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[ Obroa-skai-System | Orbit von Obroa-skai | VSD II „Pandora“ | Brücke | mit der Mindestbesatzung der Brückencrew ]

Schlagartig erwachten die riesigen Triebwerke am breiten Heck der „Pandora“. Schwerfällig setzten sich die unzähligen Tonnen grauen Stahls in Bewegung. Dabei setzte das Kriegsschiff ganz langsam zu einer Wende an, denn noch steuerte der Victory-II-Sternzerstörer auf den großen Planeten Obroa-skai zu. Zur gleichen Zeit kehrte an Bord des imperialen Kreuzers allmählich das Leben zurück. Die zahlreichen Stationen wurden wieder auf ihre volle Sollstärke besetzt. Schnell füllten sich die vielen Korridore auf der „Pandora“ mit Mannschaftsmitgliedern. In einem angemessenen Tempo eilte man zu den zugewiesenen Posten. Niemand wollte der Letzte sein. Binnen weniger Minuten gingen neue Statusmeldungen bei der Brücke ein. Nach knapp einer halben Stunde war das imperiale Schiff voll einsatzbereit. In der Zwischenzeit hatte es sich aus dem Orbit längst gelöst und flog gemächlich auf den fernen Systemrand zu.

Mit dem Chrono in der Hand hatte der Kommandant der „Pandora“ das ganze Manöver verfolgt. Er behielt ein erstes Urteil über seine ganze Mannschaft sowie den Steuermann für sich – jedenfalls für den Moment. Streng blickte er zu Lieutenant Commander du Telac. Sein momentaner erster Offizier streifte von einer Station zur nächsten. Wie ein großer Wachhund steckte er dabei das Revier ab, das man ihm anvertraut hatte. Noch einmal sah Toji auf das Chrono. Die hellroten Letter zeigten ihm in aller Deutlichkeit an, dass man wirklich eine halbe Stunde für die komplette Mobilisierung der recht großen Schiffsmannschaft gebraucht hatte.
'Bei einem echten Kampfeinsatz ist das zu lang', dachte er sich und schritt langsam zur Kommunikationsstation. Lieutenant Monchar, ein Neimoidianer, saß der gesamten Station vor. Ruhig tippte das grüne Wesen auf seinem kleinen Datapad herum als sich der imperiale Captain näherte.

„Ist der Datentransfer abgeschlossen?“, fragte Toji und heftete das Chrono – im Zustand „Offline“ – an seinen Gürtel.

„Nach der letzten Aktualisierung befinden sich unsere Begleitschiffe im 'Essesia System', Sir“, kam unverzüglich dessen Antwort – mit dem bekannten neimoidianischen Akzent. „Natürlich schicke ich Ihnen unverzüglich alle Daten zum neuen Befehl auf Ihr Datapad.“

Toji nickte. 'Esseles', schoss es ihm durch den Kopf. Man schickte die „Pandora“ erst einmal in ein System der „Core Worlds“, bevor man im Anschluss ins Outer Rim aufbrach. Schnell unterdrückte er einen Seufzer. Denn auf einem Schlag spürte er die wahre Bedeutung „eine Schachfigur zu sein“ ganz deutlich am eigenen Leib. Er war bloß ein Bauer auf dem Spielfeld. Andere Personen nahmen seine Züge vor. 'Doch wird man mich im Notfall auch opfern?' Plötzlich piepste sein Datapad. Man hatte ihm sämtliche Daten zu seiner neuen Aufgabe – dem Strafkonvoidienst im riesigen Outer Rim – übermittelt. Jedoch wollte sich der imperiale Captain in diesem Augenblick noch nicht mit diesen neuen Befehlen beschäftigen. Dafür hatte er einen ganzen Hyperraumflug Zeit. Erneut schweifte er mit seinem strengen Blick zu dem blonden Hünen, der sich bei der Waffenstation aufhielt. Mareik du Telac schien sich in seiner neuen Position, als erster Offizier der „Pandora“, zu gefallen. In aller Ruhe schritt Toji zu dem kräftigen Lieutenant Commander.

„Lieutenant Commander du Telac, stellen Sie eine Optimierung der Mobilisierung unserer Stationen auf“, wies der Kommandant der „Pandora“ den Adligen von Had Abbadon an. „Der Vorschlag sollte in etwa drei Stunden auf meinem Tisch sein. Bis dahin sind Sie vom Brückendienst befreit.“

„Haben Sie eine bestimmte Prämisse?“, fragte Count du Telac mit ernster Stimme nach.

„Die Mobilisierung auf volle Sollstärke sollte bei einem Kreuzer dieser Größe in weniger als einer ganzen Viertelstunde möglich sein“, antwortete Toji ernst und musterte dabei seinen ersten Offizier mit einem aufmerksamen Blick eingehend.

Der Lieutenant Commander salutierte. Kurz konnte man dessen Grimm erblicken. Doch davon ließ sich der athletische Kommandant nicht aus der Ruhe bringen. Einen Augenblick sah er dem großen, blonden Hünen nach. Dann kehrte seine Aufmerksamkeit zur restlichen Brücke zurück. Schweigend ging er zum riesigen Panoramafenster und sah in die Ferne. Langsam steuerte die „Pandora“ auf die Schwärze des kalten Alls zu. Ihr Aufenthalt im Obroa-skai-System war nur kurz gewesen, aber noch schien die Mannschaft des Victory-Sternzerstörers motiviert zu sein. Für einen Moment schloss Toji seine Augen und genoss die Ruhe, die auf der Brücke herrschte. Zwar existierte auch in dieser recht kurzen Sekunde das leise Gemurmel im Hintergrund. Doch an diese Geräusche hatte sich der junge Captain im Laufe der letzten Jahre längst gewöhnt. Plötzlich piepste sein Com-Gerät. Sofort riss ihn der bekannte Ton aus seinem ruhigen Zustand. Es war die Leiterin seiner Krankenstation – Doktor Ming Tau. Sie wollte ihn sprechen. Sogleich kam ihm Serenety in den Sinn. Noch immer lag sie auf der Krankenstation.


„Navigation, berechnen Sie einen Kurs nach Esseles“, befahl Toji plötzlich und wandte sich wieder seiner Brückenmannschaft zu. „Den Vektor übermitteln Sie im Anschluss an den Steuermann. Auch die Crew soll über den bevorstehenden Sprung informiert werden. Kommunikation, eine Sperre für Kommuniques soll in zehn Minuten eingerichtet werden.“

Serenety – ihr blasses Gesicht dominierte wieder seine Gedanken. Bevor er in aller Stille die Brücke durch die Tür verließ, überließ er das Kommando noch Lieutenant Herrik Kaine. Gemächlich schritt Toji zum Turbolift. Mittlerweile hatte er die Müdigkeit endgültig überwunden. Dafür musste er jede Sekunde an seine heimliche Liebe denken. Bisher hatte sich Toji noch nicht getraut ihr einen kurzen Besuch auf der eigenen Krankenstation abzustatten. Dazu fiel ihm auf einmal ein, dass er eigentlich noch Sayaka Akaji, Serenetys Mutter, eine Nachricht über den derzeitigen Gesundheitszustand von deren geliebter Tochter schicken sollte. Jedoch fehlte ein echter Befund. Nachdem er die Kabine des Turbolifts betreten hatte, betätigte der Flottenoffizier die Schaltfläche für die Krankenstation. Sofort setzte sich der Lift surrend in Bewegung. Noch einmal kehrte Sayakas sehr besorgte Stimme in sein Bewusstsein zurück. Fetzen für Fetzen rekonstruierte sein Bewusstsein das Gespräch mit der Mutter seiner heimlichen Liebe. Sein Herz klopfte plötzlich schneller. Hatte er seine Pflicht erfüllt oder war er an dem Rettungsversuch gescheitert? 'Einen Fehlschlag würde die gesamte Akaji-Familie niemals tolerieren', schoss ihm durch den Kopf.

Noch einmal straffte der Captain die oliv-graue Uniform, die er trug. Bloß die graue Mütze nahm er schnell vom Kopf. Sein schwarzes Haar leuchtete kurz in dem grellen Licht der Kabine. Dann hielt die Kabine mit einem sanften Ruck als man das richtige Deck erreicht hatte. Zischend öffneten sich die Tür und der Kommandant der „Pandora“ trat auf den Gang. Schon aus dieser Entfernung schien er den penetranten Geruch nach Medikamenten, Bacta und anderen Mitteln zu riechen. Er rieb seine Nase, bevor sich sein Körper automatisch in Bewegung setzte. Mit jedem einzelnen Schritt drängte sich Serenetys blasses Gesicht mehr und mehr in sein Bewusstsein. Trotzdem ging Toji weiter. Sein eiserner Wille verdrängte das Bild wieder und wieder. Nach einem recht kurzen Fußmarsch hatte er die Krankenstation erreicht. Ein Sanitäter führte ihn, nachdem Toji diesen Mann gefragt hatte, zum Büro der Leiterin dieser Station. Die Ärztin saß hinter ihrem Schreibtisch. Nur flüchtig salutierte die Frau als sie den Kommandanten erblickte.


„Sie wollten mich sprechen?“, fragte der Captain – etwas unsicher – bei Ming Tau nach. „Wie geht es unserer Patientin? Kann ich sie nachher sehen?“

[ Obroa-skai-System | System | VSD II „Pandora“ | Krankenstation | Büro der Leiterin | mit Doktor Ming Tau ]

[OP @ Gats und Serenety: Wer von euch als letztes postet, kann die „Pandora“ in den HR nach Esseles schicken.]
 
Obroa-Skai • Hauptstadt • Torin Meleks Appartement • Melek und Lexa •

Mit einem kurzen Blick auf sein Chrono stellte Melek fest, dass die Zeit verronnen war ohne dass sie es gemerkt hatten und dabei fand eine Feierlichkeit statt, die er um keinen Preis verpassen wollte. Lex würde ihn dorthin begleiten und so betrachtete Melek die äußerst attraktive junge Frau genau. Sie sah hervorragend aus in ihrem dunklen Hosenanzug aber irgendwie reichte ihm dies nicht ganz. Keine der dortigen Frauen, mit Ausnahme jener, die Offiziere sein würden und somit in Uniform auftauchen würden, würde einen Hosenanzug tragen und zum anderen reizte es Melek sehr Lexa in etwas ganz besonderem zu sehen. Natürlich würde er sich mit ihr brüsten können und genau dies würde er auch genießen. Warum nicht mit einer Frau angeben, wenn man sie schon einmal greifbar hatte. Auf Lexa würde man stolz sein, sie würde auffallen! Melek war sich durchaus dessen bewusst, dass wenn er mit ihr dort auftauchen würde, sich die Männer reihenweise nach ihr umsehen würden, einige würden es sogar wagen sie anzusprechen, aber Lexa würde die meisten von ihnen ignorieren. Er wusste dass die junge Killerin spezielle Vorlieben besaß und jene waren nicht unbedingt bei Offizieren zu finden und noch weniger bei langweiligen Bürokraten.

„Würdest du mir einen Gefallen tun Lexa?“ Melek grinste und erhob sich aus seinem Sessel, wobei er die junge Frau keinen Moment aus den Augen ließ sondern ihr Gesicht genau in betrachtete.

Lex sah ihn einen Moment durchdringend an ehe sie leicht eine ihrer Brauen hob.

„Welchen Gefallen?“

„Die Feierlichkeit auf die ich dich mitnehmen möchte beginnt in einer Stunde, würde ich es gern sehen, wenn du etwas ganz besonderes dort tragen würdest.“

Lex hatte geahnt dass so etwas kommen würde. Melek liebte Frauen, besonders attraktive und zeigte jene gern vor. Ein Spiel was ihr nicht sonderlich gefiel, aber sie würde ihm diesen Gefallen tun, immerhin bat er sie darum.

„Was auch immer du willst Melek solange du nicht übertreibst.“

Jener grinste, bat sie einen Moment zu warten, entschwand dann um nur wenig später mit einem Kleid zurück zu kehren. Dieses überreichte er Lexa. Die Killerin erhob sich, griff nach dem Stück, welches schwarz war und nahm die Plastikhülle, welche zum Schutz galt herunter. Was sich darunter befand brachte ein gewisses Leuchten in ihre Augen. Sie hatte geahnt dass etwas kommen würde und sie hatte recht behalten denn jenes Kleid hatte es mehr als nur in sich.

„Ich werde es für dich tragen Melek, um dir einen Gefallen zu tun. Deine Ader sich in den Vordergrund zu drängen wenn es um deine Begleitung geht war schon immer spezifisch.“

Melek grinste Schälmisch, dann ließ er Lex allein. Die junge Frau öffnete die Jacke, zog diese, sowie die Bluse und dann die Hose aus, nahm das Kleid vom Bügel und streifte es über ihren schlanken durchtrainierten Körper. Sie schloss den Reisverschluss des tiefschwarzen Kleides in ihrem Rücken, nachdem sie den BH ebenfalls ausgezogen hatte, da sie jenen nicht unter einem solchen Kleid tragen konnte außer sie wollte dass er vorn gesehen wurde. Meleks Geschmack was Frauenkleidung anging befand sich auf einer Ebene, die man nicht unbedingt vergleichen konnte. Lex schritt an einen Spiegel, der ein Stück rechts von ihr stand. Das Oberteil ihres Kleides entsprach zum Teil einer Korsage wodurch ihr wohlgeformter und fülliger Busen noch mehr nach oben gedrückt wurde. In der Mitte, ein Stück unterhalb ihres Busens, befand sich ein schwarzer Stein, der mit Sicherheit echt war um dafür zu sorgen, dass es blieb wo es war. Weiter nach unten war die Haut frei, wobei der obere Teil des Kleides erst ein Stück weit unter ihrem Bauchnabel zusammenführte, wodurch die Muskulatur sichtbar wurde. Der Stoff unterhalb ihrer Brust ging nicht gerade nach unten sondern umspielte in leichten großzügigen Wellen ihre Haut und dort befand sich in Silberfäden gehalten ein Muster, welches nach unten führte und dann links und rechts zur ihrer Taille führte. Melek hatte ebenfalls an Schuhe gedacht. Hohe Schuhe in Schwarz. Das Kleid endete in einem langen Rock, auf dessen rechter Seite ein langer Schlitz sichtbar war, was ihr Beinfreiheit bot und die Chance ihre Waffe dort unterzubringen. Lex schnallte diese an ihrem Oberschenkel fest. Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Sie sah unglaublich aus. Den meisten würde hierzu wohl der Ausdruck Heiß einfallen, wenn nicht gar mehr.

„Du kannst reinkommen Melek und brauchst dich nicht noch länger auf dem Gang herum zu drücken.“

Auch er hatte sich umgezogen als er eintrat und einen Seufzer nicht unterdrücken konnte als er Lex sah. „Ich wünschte du würdest mir eine Nacht gewähren.“

Lex wölbte eine Braue, dann trat er hinter sie und legte eine Kette um ihren Hals. Es passte hervorragend zu dem Kleid. Die schwarzen Steine waren ebenso echt wie jener Stein an ihrem Kleid. Dazu gehörten noch Ohrringe und ein Armband. Im nächsten Schritt reichte er ihr Haarnadel, ebenfalls mit den gleichen schwarzen Steinen besetzt und Lex steckte ihr momentan blondes Haar nach oben. Im letzten Schritt vervollständigte sie das Make Up. Smokie Eyes.

„Die reinste Verführung. Du wirst ins Auge stechen. Keine wird dir das Wasser reichen können.“

Lex schüttelte leicht den Kopf.

Melek, deine zur Showstellung mit Frauen wird dir irgendwann noch den Kopf kosten. Eines Tages wirst du an eine Frau geraten, die dich den Kopf kosten wird.“

Er lachte. „Sicher, solange du diese Frau bist hätte ich nichts dagegen.“

„Natürlich, aber ich werde diese Frau niemals sein und sollte mein Interesse sich an dir verändern, dann wird es wohl eher darin Enden, dass ich deinen Kopf als Trophäe an meine Wand hänge.“

Melek lachte, legte ihr einen schwarzen Mantel um die nackten Schultern, reichte ihr den Arm und führte sie dann zum Ausgang. Das Paar Stieg in eine Limousine, welches sie innerhalb von fünf Minuten zu ihrem Ziel brachte. Lexa freute sich nicht auf solch eine Feierlichkeit. Sie konnte damit nicht viel anfangen. All die Leute dort waren nichts weiter als unscheinbare Subjekte, deren Existenz keinerlei Bedeutung besaß. Dennoch konnte sie sich nicht gänzlich von solchen Feierlichkeiten drücken. Mit Sicherheit würde dieser Abend langweilig für sie werden. Melek konnte von Glück sagen, dass sie sich dazu bereit erklärt hatte.

Es war ein Hotel, ein sehr exquisites an dem sie ausstiegen, wobei Melek ihr seinen Arm dabei reichte und sie dann in das Innere führte. Einer der dort arbeitenden Leute erhielt ihren Mantel und machte riesige Augen, wobei er sie nicht von Lexa lassen konnte. Die Killerin bemerkt dies zwar, aber sie ignorierte ihn und ließ sich von ihrem Begleiter in zu einer riesigen Tür führen. Ihr Ausmaß allein genügte Lex um zu wissen, dass der Saal dahinter riesig war, einem Ballsaal gleichen würde und sie behielt recht. Die beiden Flügel wurden geöffnet und sie traten hindurch. Im inneren des Saales befanden sich diverse Gäste in sehr guter Kleidung, darunter auch Offiziere. Lexa ließ ihren klaren kalten Blick durch den Saal gleiten. Sie nahm alles auf, prägte sich alles ein auch wenn sie nichts in diesem inneren hier auch nur im Entferntesten Interessierte. Es war belanglos. Ein gefüllter Raum mit Leben, welches im Handumdrehen vernichtete werden konnte, wenn es in ihrer Macht stünde. Sie alle hier waren nichts weiter als Opfer, unbedeutend, uninteressant. Torin führte sie durch den Saal deutete unauffällig mal hier und mal dorthin, nannte ihr dabei die Namen der einzelnen Personen und zog sie weiter mit. Scheinbar hatte er etwas Bestimmtes im Sinn, also ließ sie sich führen.

Während sie durch den Saal schritten fühlte sie die Blicke unzähliger Männer auf sich ruhen, aber auch jener der Frauen, die entweder vor Eifersucht verblassten oder aber in ihrem inneren redeten und sich die Mäuler zerfleischten. All dies interessierte Lexa nicht. Diese Weiber waren nicht mehr als Schachfiguren, die ausgewählt worden waren weil ihr Äußeres zählte. Jede von ihnen verbrachte Stunden mit ihrer Schönheit. Wie sehr Lex dies doch zuwider war. Gespräche Verstummten als Melek Lex an ihnen vorbeiführte und erst als sie sich ein Stück entfernten ging das Gerede weiter. Sie brauchte nicht hinzuhören um zu wissen worum es in diesem Moment ging. Meleks Lippen trugen ein breites wohlwollendes und selbstzufriedenes Lächeln, welches er den ganzen Abend nicht mehr verlieren würde. Sollte er, sollte er sich sonnen, während sie sich weiter umsah, die Schatten in ihrem inneren ihr Äußeres unnahbar wirken ließen. Lex hörte wie ein Mann sprach, eine tiefe Stimme und sie ließ jener einen kurzen Blick zukommen. Ein Hüne (Slayer), der eine Ansprache hielt, doch erhielt Lexa nicht die Möglichkeit sich auf ihn zu konzentrieren, da Melek sie weiter zog. Nur ein kurzer Hauch, ein sehr kurzer Hauch streifte sie, dann verschwand jener auch schon wieder. Doch würde er zurückkehren, mehr noch er würde etwas in ihr hervorrufen.


„Meine liebe, darf ich dir Alexander Horn vorstellen, ein überaus kultivierter Mann aus den besten Kreisen! Alex, Lexa Price, eine enge Freundin.“

Horn griff nach ihrer Hand und küsste deren rücken. „Sehr erfreut Miss Price. Wie ich sehe hat Melek eine Zierde hier hergebracht“, meinte er grinsend und sah dann seinen Freund an. „Melek mein lieber, du schaffst es doch immer wieder zu beeindrucken. Bei einer solchen Schönheit und dann auch noch in einem solchen Kleidung willst du wohl dafür sorgen, dass der ganze Rest dieser Feierlichkeit ausgelendet wird“, mit diesen Worten betrachtete er Lexa eingehen, wobei sein Blick an ihrem Busen hängen blieb, ehe er diesen Krampfhaft lösen musste.

„Du kennst mich Alex!“

„Nicht nur dies Melek nicht nur dies!“

„Wenn die Herren mit ihren Beglückwünschungen was meine Person angeht zum Ende gekommen sind können wir uns vielleicht auf interessantere Gesprächsthemen einigen ehe ich in Versuchung gerate, dass der heutige Abend eine Wendung nimmt, die keinem von euch beiden gefallen wird.“

Alex sah Lexa einen Moment erschrocken an, wobei dies nachließ als er seinen Freund leise lachen hörte. Melek wusste sehr gut was Lexa damit meinte und darauf würd er es sicherlich nicht ankommen lassen.

„Keine Sorge meine Liebe, dies wird sicherlich nicht geschehen. Unterhalten wir uns also lieber um wichtigere Dinge, da ich weiß, dass ich dich sonst langweilen könnte.“

Damit wechselte das Thema und ging zur Politik über, wobei Lex vorerst erste einmal nur lauschte.

Obroa-Skai • Hauptstadt • Luxushotel • Ballsaal • Slayer, Crew, diverse Gäste, Lexa, Melek und Alex
 
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