Zeltros (Zel-System)

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Ken erklärte dem Droiden nun die Vorgehensweise, wie man es richtig und ohne jegliche Gefahr in die Atmosphäre eines Planeten eintauchte. Zuvor musste er aber etwas fragen, „was für Unterschiede gibt es denn zwischen den Planeten und welche Parameter muss ich dann anpassen und auf welchen Wert genau?“
Anschließend erklärte Ken ihm nun die Vorgehensweise tonlos und schon fast wie Asix selber, „wenn ich schon auf 20 MGLT bin und wir dann in Richtung des Planeten fliegen und der Abstandsmesser unter 20.000 KM ist, Geschwindigkeit reduzieren, die Geschwindigkeitsanzeige auf km/s umstellen und weiter die Geschwindigkeit bis auf 10 km/s drosseln, anschließend die Schildsysteme aktivieren, die Bauchseite des Sternenschiffs zur Planetenoberfläche drehen und in einem flachen Winkel mit 0,3 km/s in die Atmosphäre einfliegen.“
Ken freute sich selber, dass er es endlich so weit war und es auch verstanden hatte, warum man das Ganze tun musste. Trotzdem hoffte er keine Fehler gemacht zu haben.

Anschließend kam die nächste Nachricht und Ken befolgte die Schritte schon wie im Schlaf.
Er überprüfte die Geschwindigkeitsanzeige und sie zeigte, dass sie noch zu schnell flogen. Weshalb er die Geschwindigkeit drosselte, indem er auf das dazugehörige Pedal mit seinem linken Fuß drückte. Bald waren sie schon 20 MGLT schnell, so dass Ken die Geschwindigkeitsanzeige auf km/s umstellte und weiter drosselte. Er musste nur auf das Pedal drücken und die Anzeige im Auge behalten. Diese waren etwas farbenfroh gestaltet worden, aber es war eher eine Hilfe als ein Hindernis, so dass er es immer leicht finden konnte und da er schon mehrere Stunden in dem Sternenschiff verbrachte, hatte er sich daran gewöhnt. Bald war er also mit dem Jäger auf 10 km/s angelangt, so dass er dann die Schildsysteme aktivierte, aber auf einmal sah er etwas auf dem Radar, das sich in ihre Richtung bewegte. Es entpuppte sich als Weltraumschrott; Ken reagierte ganz schnell, riss den Lenker zur Seite und konnte noch verfolgen, wie das Stück Schrott an ihnen vorbei flog. Zum Glück hatte er schon die Schilde hoch, so dass ihnen keine Gefahr drohte. Als das Stück Weltraumschrott vorbei an dem Jäger flog, fragte sich Ken, ob Asix was zu meckern haben würde. Aber eigentlich war das unwichtig, da Asix ja noch vom letzten Mal ruhig geblieben war, wobei dem Jäger schlimmeres geschah.
Nach dieser kleinen Aufregung, jedenfalls für Ken, setzte er die weiteren Schritt fort. Etwas konfus kratzte er sich am Kopf und fragte sich, wie weit er eigentlich mit der Übung war. Ein kurzer Blick auf die Anzeigen sagten ihm, dass die Schilde schon aktiv waren und er sich schon auf 0,3 km/s befand.
Also drehte er die Bauchseite des schnittigen Jägers in die Richtung, wo der kleine Mond war und versuchte in dem luftleeren Weltraum einen flachen Winkel einzuschlagen. Und drosselte anschließend weiter das Tempo bis sie schon fast still standen. Weil es keine Atmosphäre gab, konnte man auch schlecht die Geschwindigkeit so weit anpassen, dass man noch darin flog.

Es war also soweit, nun konnte Ken beweisen, dass er auch unter Stress und unter wahren Bedingungen richtig funktionierte, auch wenn das kein richtiger Planet war, trotzdem gab es auch da paar Probleme, wenn man die Schilde nicht aktivierte, das dachte er sich jedenfalls , der eigentlich nicht schwitzen konnte, aber psychisch ins Schwitzen geriet.

Da sie aber noch ziemlich weit von dem Mond waren und er endlich die völlige Kontrolle über den Jäger hatte, was ihm noch mehr Spaß bereitete, deaktivierte er die Schildsysteme, warum er das tat, wusste er nicht ganz, er wollte nur das Ganze so wiederholen, wie er es gelernt hatte, wobei ihm sich eine Frage offenbarte.
„Müssen die Schilde eigentlich immer deaktiviert sein? Kann ich nicht immer mit aktivierten Schilden fliegen?"

Ken beschleunigte also auf die Höchstgeschwindigkeit, so weit er den Anzeigen ablesen konnte war das 70 MGLT um den Dreh, wobei sich ihm die eine Unterrichtsstunde vor dem inneren Auge zeigte, dass er nun keine schnellen Kurswechsel vollführen sollte, weil sonst hohe G-Kräfte auf das Sternenschiff und ihn einwirken würden und da erinnerte er sich an das Gelernte und machte ein paar sanfte Schlenker mit dem Jäger, nur aus Spaß an der Freude selber. Asix piepste schon vor Wut, weil er wohl das voraussah, was damals geschah, aber es war diesmal anders, weshalb er sich schnell beruhigte. Anschließend, da der Abstandsmesser sich dem magischen 20 Tausend näherte, drosselte Ken die Geschwindigkeit bis auf 20 MGLT, er flog schon unter den 20 Tausend, so dass er nun die Geschwindigkeitsanzeige auf km/s umstellte und weiter Gegenschub aktivierte. Er war schon auf 10 km/s und nun aktivierte er die Schildysteme und wandte die Bauchseite des Jägers dem Planeten zu und flog tiefer in einem flachen Winkel auf dem Mond zu. Da er immer mit Gegenschub flog, sank er nun mit 0,3 km/s in Richtung der Mondoberfläche und als das Schlimmste vorbei war, flog er noch ein Stück über den Mond und genoss nun einen Ausblick, der viel interessanter war, als der eine Planet, auf dem er zur Zeit lebte.

Und so überflog Ken den Mond und freute sich, endlich diese schlimme Aktion bewältigt zu haben.

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Ken Volaris erinnerte sich genau an die Übung vom Vortag und konnte Asix die nötigen Abläufe so genau schildern, dass dieser vermutete, der Humanoide hätte die Lektion nun tatsächlich verinnerlicht. Das nahm ihm einen Teil der Sorge um das eigene Wohl und das seines frisch reparierten Jägers. Sie waren bereit für eine weitere praktische Erprobung von Kens Wissen und es stand nicht zu erwarten, dass es dabei Probleme geben würde. Die komplexen Abläufe des Atmosphäreneintritts hatten intensivere Erklärungen und häufigere Wiederholungen nötig gemacht als die einfacheren Flugmanöver zuvor, doch nun profitierte der Anzati wieder von seiner raschen Auffassungsgabe und dem unzweifelhaften Talent, von dem auch Cathy Gale bereits gesprochen hatte. Der Astromech wusste, dass die Aufnahmefähigkeit und Lerngeschwindigkeit von biologischen Wesen extrem unterschiedlich sein konnte: Da gab es offenbar ebenso große Unterschiede wie bei den verschiedenen Prozessortypen von Droiden. Manche konnten ein Vielfaches der geistigen Leistung vollbringen, bei der andere an ihre Grenze stießen. Die unintelligenteste Person, mit der R5-A6 bisher notgedrungen zusammengearbeitet hatte, war sein ehemaliger Besitzer Breezo gewesen, den nicht Klugheit und Planung, sondern ein Übermaß an Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft zu einem einigermaßen erfolgreichen Kopfgeldjäger gemacht hatte. Doch der Rodianer war nie ein guter Pilot gewesen und Asix konnte sich nicht vorstellen, dass er die ersten Lektionen so rasch verinnerlicht hatte, wie das bei Volaris der Fall war. Der Anzati stellte nun eine Frage, die belegte, dass er nicht nur nachahmte, sondern sich auch seine eigenen Gedanken machte, und das war natürlich sehr wünschenswert. Er wollte wissen, wie sich das einstudierte Prozedere unterschied, wenn verschiedene Typen von Planeten angeflogen werden sollten. Der Droide antwortete:

»GENERELL GILT: JE GRÖSSER DIE MASSE EINES PLANETEN, UM SO GRÖSSER SEINE ANZIEHUNGSKRAFT. HÖHERE ANZIEHUNGSKRAFT FÜHRT ZU STÄRKERER BESCHLEUNIGUNG BEIM ANFLUG. ERGO MUSS DIE AUSGANGSGESCHWINDIGKEIT PROPORTIONAL ZUR MASSE DES PLANETEN REDUZIERT UND GEGEBENENFALLS DER GEGENSCHUB ENTSPRECHEND ERHÖHT WERDEN.

STARKE ANZIEHUNGSKRAFT FÜHRT AUCH ZU DICHTERER ATMOSPHÄRE. DURCH HOHEN LUFTWIDERSTAND STEIGERN SICH DIE AUF DAS SCHIFF WIRKENDEN KRÄFTE. REIBUNGSHITZE UND AUSWIRKUNGEN VON RASCHEN MANÖVERN SOWIE LUFTVERWIRBELUNGEN UND SCHERWINDEN SIND ENTSPRECHEND HÖHER. DIESER EFFEKT IST JEDOCH GERING BEI AKTIVIERTEN SCHILDEN. OHNE SCHILDE MUSS DIE ANFLUGSGESCHWINDIGKEIT NOCH EINMAL GERINGER AUSFALLEN UND EIN FLACHERER EINTRITTSWINKEL GEWÄHLT WERDEN.

JE DICHTER DIE ATMOSPHÄRE, UM SO WEITER REICHT SIE ZUDEM INS ALL. DAS ANFLUGSPROZEDERE MUSS ALSO IN GRÖSSEREM ABSTAND ZUR PLANETENOBERFLÄCHE BEGINNEN


Was er nun einblendete, sah für den unbedarften Betrachter vermutlich aus wie reiner Zeichensalat und hätte darauf hinweisen können, dass bei Asix die eine oder andere Sicherung durchgebrannt war. Gebildetere Individuen hätten erkannt, dass es sich um eine überaus komplexe Formel handelte. Doch nur außergewöhnlich intelligente und mathematisch talentierte Wesen wie Siniteens oder Givins wären in der Lage gewesen, sie zu lösen. Die R5-Einheit erklärte jedoch kurz darauf, was es mit der endlosen Zeichenfolge auf sich hatte:

»DIES IST DIE FORMEL ZUR BERECHNUNG ALLER NÖTIGEN PARAMETER ANHAND VON GRÖSSE, MASSE, UMLAUFBAHN, ATMOSPHÄRENBESCHAFFENHEIT UND WETTERVERHÄLTNISSEN EINES PLANETEN. DROIDEN UND SCHIFFSCOMPUTER ERMITTELN SO ALLE ERFORDERLICHEN GRÖSSEN. DA DIE BERECHNUNG SICH DEN MÖGLICHKEITEN DER MEISTEN HUMANOIDEN ENTZIEHT, HANDELN DIESE NACH UNEXAKTEN METHODEN WIE INSTINKT, REFLEX UND EINGEBUNG, BASIEREND AUF ERFAHRUNGSWERTEN ODER LASSEN SICH VON COMPUTERN UNTERSTÜTZEN. LETZTERES IST UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT

Nach dieser umfangreichen Erklärung - es war der längste Kommentar, den Asix bisher am Stück abgegeben hatte, und er musste ihn in mehrere kürzere Abschnitte aufteilen, da längst nicht alle Zeichen auf das kleine Display passten - widmeten sie sich wieder der Flugübung. Der Droide beobachtete Volaris' Verhalten genau und war zufrieden damit. Zu einer kritischen Situation kam es beinahe, als sie den Kurs eines Stücks Weltraumschrott kreuzten: Der Astromechdroide, der für die Raumschiffnavigation kontruiert war (wenn auch nicht so gründlich wie Modelle anderer Serien), erkannte diese Gefahr zeitig und machte sich bereit, in die Steuerung des Jägers einzugreifen. Doch kurz bevor der Punkt gekommen war, an dem die Lage zu gefährlich und seine Einmischung unerlässlich wurde, bemerkte Ken das Hindernis ebenfalls und änderte den Kurs, um ihm aus dem Weg zu gehen. Dieser kleine Zwischenfall beunruhigte ihn offenbar ebenso wenig wie Asix, der ohnehin ständig die Gewissheit gehabt hatte, die Lage unter Kontrolle zu haben.

Anschließend war der Raum vor ihnen wieder sauber und die Übung konnte gefahrlos fortgesetzt werden. Der Anzati wiederholte die Abläufe erfolgreich im leeren Raum, so dass sie anschließend den Mond ansteuern konnten. Dieser hatte kaum eine nennenswerte Atmosphäre, die Luftwiderstand auf das kleine, schnittige Schiff ausüben würde, aber seine Anziehungskraft brachte eine neue Variable ein. Auch diesen Teil des Trainings absolvierte Ken Volaris mit akzeptablem Ergebnis und ohne Anzeichen einer nervlichen oder intellektuellen Überlastung.

Auf seine Frage, weshalb die Schilde nach einem solchen Manöver stets wieder aktiviert werden mussten, antwortete Asix:


»DER ENERGIEVERBRAUCH DER SCHILDE IST HOCH Er hätte natürlich mit exakten Zahlen aufwarten können, aber nach seinen bisherigen Erfahrungen mit dem Humanoiden errechnete er eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese sein Verständnis nicht steigern würden. »MIT DEN ENERGIERESERVEN IST ALLGEMEIN SPARSAM UMZUGEHEN, UM LANGE AUTONOMIE UND EINSATZFÄHIGKEIT DES SCHIFFES ZU GEWÄHRLEISTEN. DAHER IST DEAKTIVIERUNG UNNÖTIGER SYSTEME INSBESONDERE AUF WEITEN REISEN ODER IM GEFECHT UNERLÄSSLICH

Bisher absolvierten sie ein reines Training und waren nicht weit von Zeltros entfernt, wo sie jederzeit hätten auftanken können. Doch abgesehen davon, dass Raumschifftreibstoff und frische Energiezellen nicht billig waren, so dass sich eine Verschwendung ohnehin verbot, sollte diese Übung ja auch dazu dienen, Ken auf spätere Flüge vorzubereiten, bei denen die Beachtung solcher Grundregeln wichtiger war als in der aktuellen Situation. R5-A6 sah daher keinen Grund, von den üblichen Verhaltensweisen abzuweichen.

Abgesehen davon, dass Volaris irgendwann ein paar unnötige (aber ungefährliche) Flugmanöver durchführte und Asix' Geduld damit auf die Probe Stellte, verlief der Test bisher sehr erfolgreich und erreichte schließlich den Punkt, an dem Droide der Meinung war, sein Schüler habe die Abläufe ausreichend verinnerlicht. Nun würde er dem Anzati auch wieder erlauben, sich erneut an der Atmosphäre von Zeltros zu versuchen, und war zuversichtlich, dass dieser dabei besser die Nerven behalten würde als beim ersten Versuch, der ihn deutlich überfordert hatte. Doch das stand im Moment nicht ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Er hatte ja bereits angekündigt, dass eine Waffenübung als nächstes folgen sollte. Eigentlich hätte er diesen Aspekt der Bedienung eines Raumschiffes erst später oder vielleicht gar nicht abgehandelt, doch das hatte sich geändert. Durch Pläne, in die er Ken Volaris bisher nicht eingeweiht hatte.


»HABE DIE SENSORDATEN VOM VORTAG ANALYSIERT«, erklärte er plötzlich ohne Überleitung. »DABEI GELANG IDENTIFIKATION DES UNBEKANNTEN FEINDSELIGEN SCHIFFES. OFFENBAR SCOUTSCHIFF VON SIENAR FLEET SYSTEMS, MODELL TIE/SR. VORGENOMMENE MODIFIKATIONEN MACHEN EINDEUTIGE ERKENNUNG MÖGLICH. SCHIFF IST BEKANNT ALS RABIES. AUF DEN EIGNER GENE COLLIS WURDE INFOLGE MEHRERER ANGRIFFE AUF BLACK-SUN-PERSONAL EIN KOPFGELD AUSGESETZT. AUFENTHALT BEI ZELTROS IST UNERWARTET, BIETET ABER GUTE GELEGENHEIT ZUR JAGD. BEVORSTEHENDE WAFFENÜBUNG DIENT DEM ZWECK DER VORBEREITUNG ZUM ANGRIFF AUF DIE RABIES. SIND SIE MIT DIESER UNTERBRECHUNG DES FLUGTRAININGS EINVERSTANDEN? SCHLAGE TEILUNG DES ZU ERWARTENDEN PROFITS IM VERHÄLTNIS 65 (R5-A6) ZU 35 (KEN VOLARIS) VOR

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Seine neugierige Frage wurde so weit erklärt, dass Ken sich nur noch am Kopf kratzen und große Augen machen konnte, und auf den Droiden zurückgreifen müsste, aber vielleicht, wenn er genug Erfahrung gesammelt hatte, würde er es schon instinktiv die richtigen Parameter ansteuern. Wenigstens so, dass er behutsam auf dem Planeten landen konnte. Vielleicht würde es irgendwann in naher Zukunft so sein, dass er wirklich auf den Schiffscomputer nicht mehr verlassen musste und flog wie es gerade passte.

Ken quittierte dies mit einem stillen, "danke."
Er wusste selber nicht, sollte er dankbar sein oder sollte Asix nun verfluchen, weil er ihm so viele Infos gegeben hatte, die er erst mal bewältigen musste. Wobei er sich die ganze Zeit den Kopf zerbrach, wie er bloß diese Frage stellen konnte. Aber gut, dass er den Schiffscomputer hatte, wozu hatte Asix ihm dann am Anfang die Daten gegeben, wenn er es selber von dem Computer bekommen könnte, fragte er sich. Aber bevor Asix in Schreibwut gerät, dachte sich Ken, lässt er das mit den Fragen erst mal außen vor.

Als Ken nun innerlich arbeitete und eigentlich seine neuen Fragen im Zaun hielt, kam überraschend eine neue Nachricht, die besagte, dass sie nun jemanden jagen könnten, der Geld einbrachte, nur das Verhältnis gefiel Ken nicht wirklich, weshalb er barsch antwortete, "sicher, nur da ich doch auch hier bin und mitwirken werde, schlage ich 45% für mich und nur weil ich dein Schüler bin."
Ken wusste nicht, ob Asix in übers Ohr hauen oder nur die Gelegenheit ausnutzen wollte, nur weil er sein Schüler war. Hin oder her, er war auch anwesend und schon wegen der Gefahr verlangte doch mehr als 40% aber da Ken immer noch Geld brauchte wollte er mehr, schließlich konnte Asix auch absagen und sie könnten die Übungen fortsetzten. Vielleicht war es auch Asix' Plan, erst mal mit wenig anfangen, damit Ken sich mit weniger zufrieden stellt. Ken war eher ein naiver und guter Bursche, wenn er aber etwas Böses witterte, dann kehrte er die Seite um und wurde selber zu einem skrupellosen Gauner. Alles hing nur daran, wie die andere Person sich gab und wie sie verhandelte. Und da Asix ein Toter war, wusste er über ihn auch nichts und so kam er gleich zum Schluss, dass er ihn betrügen müsste. 35 waren auf jeden Fall zu wenig, auch wenn er noch ein Neuling war.
Ken wartete nun die Reaktion ab und war neugierig, wie er das Spiel spielen würde.

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Ken Volaris war einverstanden damit, auf die Jagd nach Gene Collis zu gehen. Das war eine kluge Entscheidung, denn auch wenn der Humanoid es vielleicht nicht wusste, war es eine seltene Gelegenheit, dass ihnen ein Gesuchter quasi vor die Mündungen geflogen war. Üblicherweise musste man weit fliegen und lange suchen, um überhaupt eine Spur von jemandem zu finden, der eine gute Prämie einbrachte, denn die meisten versteckten sich. Oder sie waren nur deshalb leicht zu finden, weil sie sich ihrer Gefährlichkeit bewusst waren und es einem Kopfgeldjäger nicht leicht machen würden. Auf Collis traf Letzteres nicht zu, soweit Asix das beurteilen konnte. Die Höhe seines Kopfgeldes begründete sich nicht dadurch, dass er ein besonders harter Gegner und kaum zu fassen war, sondern einfach durch das Maß an Ärger, das er der Black Sun verursacht hatte. Für einen kleinen Fisch wie ihn waren 14.000 Credits eine ordentliche Summe und auch wenn sie zweifellos einige Gefahren und Mühen auf sich nehmen mussten, um ihn zu ergreifen, lohnte sich die Sache sicherlich - einen Erfolg vorausgesetzt.

Ärgerlich war nur, dass Volaris nicht zufrieden war mit Asix' Vorschlag, wie das Kopfgeld aufgeteilt werden sollte. Seine Forderung fiel höher aus. Mit 45:55 wollte er den Astromech mit kaum mehr als der Hälfte abspeisen. Doch das wiederum war für ihn nicht akzeptabel. Er antwortete mit einem missmutigen Schnattern (das eine Beschimpfung enthielt, die er jedoch nicht übersetzte), bevor er schrieb:


»BERÜCKSICHTIGEN SIE BEI DER BERECHNUNG IHRES ANTEILS FOLGENDE PARAMETER:

- MIR GEHÖRT DAS SCHIFF. REPARATUR UND VERSCHLEISS GEHEN VON MEINEM ANTEIL AB. IM FALL DES TOTALVERLUSTS IST MEINE BERUFLICHE EXISTENZ GEFÄHRDET.
- DIE INFORMATION STAMMT VON MIR, EBENSO DAS WISSEN DARÜBER, WO GENE COLLIS SICH JETZT VERMUTLICH AUFHÄLT.
- SIE SIND UNERFAHREN UND NOCH IST IHR NUTZEN NICHT BEWIESEN.
- IN ANBETRACHT IHRES MANGELS AN SCHIFF, INFORMATION UND ERFAHRUNG KÖNNEN SIE NICHT ALLEIN AUF DIE JAGD GEHEN. ICH SCHON.

BEI BERECHNUNG DER BEITRÄGE UND RISIKEN SOWIE DER DRUCKMITTEL BEIDER SEITEN ERMITTLE ICH EINE OPTIMALE VERTEILUNG VON 35:65. IHR ANTEIL BELÄUFT SICH DEMNACH AUF 14.000 X 0,35 = 4.900 CREDITS. DIES IST EIN FAIRES ANGEBOT. ES STEHT IHNEN FREI, ES ABZULEHNEN


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Ken erhielt nun eine neue Mitteilung, die deutlich besagte, dass er noch paar andere Parameter nicht mitberechnet hatte und musste zugeben, dass es doch fair war und Asix ihn gar nicht betrügen wollte, sondern völlig ehrlich war.
Er schraubte seine Wut herunter, wurde sanfter und antwortete, "du hast natürlich völlig recht."

Ken war immer noch über den hohen Preis verblüfft, er erinnerte sich an seine letzte Kopfgeldjagd, die weit weniger Credits einbrachte und viel schwerer war, als nur hinter her zu fliegen und ihn abzuschießen. Dieser musste der Black Sun viel Ärger gemacht haben, wenn sein Kopfgeld so hoch war.
Ken war sichtlich überrascht und beruhigt, als Asix ihm die Summe nannte, die er verdienen würde. Er freute sich auch, dass Asix bei den 35 geblieben war, denn ehrlich gesagt, wunderte er sich nun, dass er überhaupt so viele Credits verdienen durfte, nach dem Asix ihm all die Sachen aufzählte, die er nicht berücksichtigt hatte.

Ken schaute kurz über die Steuerbordseite des schlanken Raumjägers und vertiefte sich in seine Gedanken, in dem er auf den kleinen grauen Mond blickte.
Wieso dachte er, Asix würde ihn betrügen, wenn er doch keine Gefühle kannte und nur aus reiner Rechenpower bestand. Er musste ja fair bleiben und den richtigen Prozentsatz ausrechnen, so als ob Ken selber in seinen silbernen Datapad Daten eingeben und es selber ausrechnen würde.

Und da kam schon das Ziel mit einem lauten Geräusch, das ihn aus seinen Gedanken riss, auf den Schirm und Ken war bereit in dem er abschließend zu Asix sagte, "na dann los!"
Dann erinnerte er sich daran, dass er noch nichts über die Waffensysteme erklärt bekommen hatte und so sagte, "ach ja, das mit den Waffen musst du mir noch beibringen, aber lass dir nicht all zu viel Zeit, sonst entwischt er uns noch!"

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Besänftigt gluckste die R5-Einheit ein wenig vor sich hin, als Ken Volaris sich mit der Verteilung 35:65 einverstanden erklärte und ihn aufforderte, ihm die Bedienung der Bordwaffen beizubringen.

Schon während in dieser Nacht sein Plan gereift war, sich zusammen mit seinem Flugschüler auf die Jagd zu machen, hatte er Karten des Zel-Systems konsultiert und nach einer Möglichkeit gesucht, mit den Waffen zu trainieren. Dafür brauchte man vor allem Ziele und die waren im Weltraum manchmal gar nicht so leicht zu finden. Die Dead Toad verfügte nicht über Sonden oder sonstige Objekte, die als Scheiben für eine Schießübung getaugt hätten. Zunächst hatte er darüber nachgedacht, die Ringe eines nahen Planeten als Zielobjekte zu nehmen, aber von dieser Idee war er abgekommen. Er hatte das Risiko, dass sie dabei zu nah an die Brocken herankamen und sich ein Unfall ereignete, für zu hoch befunden. Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, sich ein kleines unbewaffnetes Schiff auszusuchen, das abseits der normalen Routen flog. Asix hatte keine moralischen Hemmungen, ein Fahrzeug anzugreifen, in dem Unbeteiligte saßen, nur um seine Waffen zu testen; dieser Teil seiner Basisprogrammierung existierte nicht mehr. Aber er wollte keine Aufmerksamkeit erregen und sich erst recht keine Feinde machen, deshalb kam so ein drastisches Vorgehen nicht in Frage. Schließlich hatte er sich für ein Raumgebiet entschieden, das mit einem Warnhinweis versehen war, weil sich dort vor einiger Zeit ein schweres Frachterunglück ereignet hatte und noch nicht alle Trümmer beseitigt waren: Einen Vermerk in die Navigationskarten zu schreiben war wohl billiger, als jedes Stückchen aufzulesen. Dort sollte es möglich sein, ein paar Stücke Weltraumschrott zu finden, die als Ziele taugten, ohne ein so großes Kollisionsrisiko einzugehen wie in den Planetenringen und ohne jemanden gegen sich aufzubringen. Der Droide hatte daraufhin einen Kurs zu einem Punkt nahe des Unglücksorts berechnet. Doch er übernahm nicht die Kontrolle über die Steuerung. Er wollte Volaris diese Möglichkeit lassen, sein fliegerisches Geschick weiter zu trainieren. Also gab er auf dem Display lediglich die Koordinaten des Ortes an, von dem aus er nach einem Ziel Ausschau halten wollte.


»FLIEGEN SIE DIESE KOORDINATEN AN UND BRINGEN SIE DAS SCHIFF DORT ZUM STILLSTAND«, sagte er.

Sie hatten ein wenig Flugzeit vor sich, in der voraussichtlich nicht viel passieren konnte. Asix nutzte sie für einige Erklärungen:


»BEI DER AUSWERTUNG DER SENSORDATEN GELANG NICHT NUR IDENTIFIKATION DER RABIES, SONDERN AUCH VERFOLGUNG DES KURSES. SCOUTSCHIFF FLOG DEMNACH ZUM PLANETEN ZELLONE AM RAND DES SYSTEMS. VERMUTUNG: DORT BEFINDET SICH RÜCKZUGSORT VON GENE COLLIS.

PLANET SELBST IST UNBEWOHNBARER GASRIESE, VERFÜGT ABER ÜBER 17 MONDE, VON DENEN DREI EINE BASIS BEHERBERGEN KÖNNTEN. RECHERCHEN ERGABEN AUF MOND NR. 11 EIN VERLASSENES OBSERVATORIUM. VERFÜGBARE DATEN DEUTEN AUF HOHE EIGNUNG ALS GEHEIMER UNTERSCHLUPF HIN. ERRECHNE HOHE WAHRSCHEINLICHKEIT, ZIELPERSON DORT ANZUTREFFEN


Damit war Ken Volaris darüber informiert, wo Asix den Gesuchten zu finden glaubte. Eine Information, die nicht unwichtig war, wenn es um die Planung des gemeinsamen Vorgehens ging. Auch hierzu hatte der Astromech sich bereits Gedanken gemacht:

»EMPFEHLE FOLGENDES VORGEHEN:
- MIKROSPRUNG AN DEN RAND DES SYSTEMS
- ANFLUG AUF ZELLONE VON DER MONDABGEWANDTEN SEITE DES PLANETEN
- SENSORSUCHE NACH ANZEICHEN FÜR SCHIFFSBEWEGUNGEN UND ENERGIEAUSSTÖSSE
- ANFLUG AUF 11. MOND UND SONDIERUNG DES OBSERVATORIUMS
- BEI FUND DER RABIES:
+ SCHNELLER ANGRIFF OHNE VORWARNUNG
+ BESCHÄDIGUNG VON ANTRIEB UND WAFFEN
+ ERZWINGEN DER KAPITULATION DURCH DROHENDEVERNICHTUNG
+ ESKORTE DER RABIES NACH ZELTROS

DA KOPFGELDTOT ODER LEBENDIGAUSGESCHRIEBEN WURDE, KOMMT VERNICHTUNG DES SCHIFFES UND BERGUNG DER LEICHE ALS ALTERNATIVE IN BETRACHT.

HABEN SIE FRAGEN, ANMERKUNGEN UND/ODER GEGENVORSCHLÄGE ZU DIESEM PLAN


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Zum Glück konnte Asix also so weit beschwichtigt werden, dass er doch bei den 35 geblieben war. Ken war eigentlich schon fast der Meinung, Asix würde dies ausnutzen und im eine niedrigere Summe anbieten, aber Asix war eben nur ein Droide, von dem Ken wohl mehr dachte als man es ihm zugestehen konnte. So oder so blieb Asix dabei, worüber Ken sehr froh war.

Dass er fliegen soll, das musste Asix nicht zwei mal sagen. Ken gab nun richtig Schub, bis die Triebwerke angefangen hatten zu heulen und mal schon fast daran war zu glauben, der Antrieb würde explodieren, aber Ken drückte weiter auf den Pedal mit Schub und grinste übers ganze Gesicht. Er wollte den Antrieb nun bis seine Grenzen ausreizen und schauen, was so die G-Kräfte mit dem schnellen Jäger machten. Er flog natürlich gerade aus, ohne jetzt daran zu denken, plötzlich eine Kurve zu fliegen, was verheerend wäre.
Er flog schon so schnell, dass sie in nur ein paar Minuten da waren und er nun stark Gegenschub geben musste, gut dass die Trägheitsdämpfer ihre Arbeit taten, denn sonst müsste Asix sein Cockpit sauber machen, was bestimmt keine angenehme Beschäftigung sein konnte.
Nun angekommen, mit einem Gejaule als ob die Triebwerke um Vergebung selber bitten würden, waren sie angekommen.

Für die Erklärung war nicht viel Zeit, da sie doch früher angekommen waren als erwartet, aber Ken lies es und nahm sich Zeit, da sie doch eh vor einem Wrack standen, was ihnen nichts antun konnte.
Ken las den ganzen Plan als ob es ein Buch wäre, aber es gefiel ihm was er da las und antwortete, "Einverstanden!"
Daraufhin erklärte Asix ihm, wie man mit der Zielvorrichtung umgehen musste, damit man das Ziel auch trifft. Das Schießen per se, war dagegen sehr einfach. Jetzt wunderte er sich nicht, warum so viele Raumschiffe es überhaupt gab, denn es bereitete noch viel mehr Vergnügen als nur bloßes Fliegen. Asix variierte die Schießübungen; ein mal mit Anflug auf den Haufen Wrackteile, einmal seitlich, wobei es bestimmt ein Ausweichmanöver darstellte, was ziemlich schwer war, das Steuer so weit herumzureißen, zu zielen und zu treffen. Jedenfalls wirbelten sie um die Wrackteile, wie Fliegen um einem Haufen, dabei schoss Ken immer wieder Feuersalven auf das Wrack. Asix machte ihm noch klar, wie man das Schiff umher wirbeln kann und trotzdem das Ziel treffen kann. Jedenfalls war dies eine ausgefallene Übung von Asix. Dabei lernte Ken noch viel mehr als Schießen dazu, er lernte wie der Jäger auf die von ihm gegebenen Verhältnisse reagiert und auch das gewünschte Ziel trifft. Auf jeden Fall sollte dies alles abdecken, was sich jeder Pilot wünscht und wie er so am Üben war, wurde sein Grinsen immer breiter und breiter.
Sie wiederholten diese Übungen so oft, dass für Ken schon keine Unterschiede mehr gab, von wo sie anflogen oder welches Manöver sie gerade durchspielten, für Ken wurde nach den hundertmaligen Wiederholen schon zu Routine. Und wenn Ken ein Mensch wäre, würde er schon seine Kleidung durch geschwitzt haben. Aber für ihn stellte eine Übung keine Kraftanstrengung dar, also war er auch auf weiteres vorbereitet.

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[Zel-System | Zeltros | außerhalb der Hauptstadt | Hotel Zelotres | Flur des Hotels ] Lexa Price

Wut, Zorn sie konnten mächtige Verbündete sein. Die eigene Seele welche in der Schattenwelt lebte Zereisen, dunkle Tiefen an die Oberfläche führen und nichts als Staub zurücklassen. Wut, eine simple Gefühlsregung so einfach gestrickt und doch so schwerwiegend. Die Gestalt der Schatten im Körper der Killerin welche vor Stunden aus dem Quartier des Imperialen Marinemanns gestapft war konnte deutlich fühlen wie das Echo ihres Zorns noch immer in ihr wütetet. Vorüber war was einst gewesen, was besser noch hätte werden können. Vorüber die Lust, die Begierde des Körpers und obgleich sie befriedigt worden war – so verschwand dieses Gefühl so schnell wie es gekommen war – wich dem Zorn verfinsterte die Gedanken der Blonden Dämonien. Unbeugsam, gnadenlos stand sie da, blickte durch ihr Quartier im Hotel auf Zeltros – dazu entschlossen nicht noch länger hier zu verweilen – da es keinen Sinn ergeben hätte. Was sollte sie auch hier wo die Erinnerungen an einen Mann so deutlich wie eine Gewitterwolke über ihr hingen und alles in ihrem inneren nur nach einem Schrie, danach ihm seine Worte, seine Respektlosigkeit in dieses Überaus attraktive Gesicht zu schlagen. Doch Gewalt in dieser Form war nicht befriedigend, sie war keine Lösung und so griff die Killerin nach ihrer Tasche verließ ihre Suite, betrat den Lift nach unten und checkte aus.

Das Hotel hinter sich lassend suchte sie ihren Weg zum Raumhafen um dort mit ihrem Schiff in die Realität zurück zu kehren, hinter sich lassend was geschehen, was sie erlebt hatte. Sich daran zu erinnern was schön und gut gewesen war würde das einzige sein was sie sich gestatten würde. Der Rest würde eingeschlossen werden in den Feuern ihrer Seele welche lodernd züngelten. Zeltros würde ihr in Erinnerung bleiben, dennoch war es an ihr zu entscheiden woran sie sich erinnern wollte und würde!

Eisig schritt sie über den Raumhafen hinweg, suchte die entsprechende Ebene wo ihr Schiff die Fighter stand und betrat es. Es war ebenso schwarz wie ihre Seele und nachdem sie eingetreten war umfing sie der Schoss dieser beruhigenden Wände gleich einem Grab. Für lange Zeit würde es keinen Urlaub mehr für sie geben! Zu fatal konnten deren Auswirkungen sein, zu verstörend. Lexa Price betrat das Cockpit ihrer Welt, einer Welt die kaum einer verstehen konnte und noch weniger Männer die ihre Arbeit als schändlich ansahen. Ebenso schändlich konnte sie auch das Imperium und die Marine bezeichnen. Es war eine Sache dessen wie man etwas auslegte, es verstand oder viel mehr verstehen wollte. Sie war kein Mitglied der BS, gehörte nicht zu diesem Trupp von bisherigen Versagern welche nichts, aber auch rein gar nichts auf die Reihe bekamen sondern in einem Tümpel umher dümpelten wie eine Schar lästiger Insekten. Wäre die BS auch nur ein wenig von dem was sie sich vorstellen würde, vielleicht wäre sie dann ein Mitglied von ihnen. Doch für jeden freien Killer wäre es eine Beleidung des eigenen Standes gewesen.

Noch immer innerlich brodelnd ließ sie sich auf ihren Pilotensessel fallen, checkte die Systeme, holte sich die Erlaubnis zum abfliegen und hob dann ab. Geschmeidig erhob sich die Fighter, gleich eines Schmetterlings und näherte sich dem Orbit. Zurück ließ sie die Erinnerungen an die Nacht mit einem Mann. Was jedoch noch nicht verschwunden war, seine Worte mit welchen er sie bedacht hatte. Ehrlichkeit war also keine Lösung sondern wurde zudem bestraft. Sie würde dies notieren! Die entsprechenden Neuronen in ihrem Gehirn speicherten es ab, dann schob Lexa jene Gedanken beiseite. Es gab zu viel andere Dinge wie weitaus sinnvoller waren, die ihrer Aufmerksamkeit bedurften und in Angriff genommen werden mussten.

Sie war immerhin Lexa, eine Dämonien der Unterwelt, geschaffen um zu töten. Dies war ihre Berufung, dafür war sie geboren, erzogen und ausgebildet worden. Ihr Leben besaß sonst keinen Wert! Ihr Schiff sprang in den Hyperraum mit noch unbekanntem Ziel.


[Hyperraum | auf dem Weg irgendwohin | Fighter | Cockpit ] Lexa Price
 
[Zel-System | Weltraum | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris

Da Ken Volaris oft noch deutlich einsilbiger war als Asix selbst, war es für den Droiden nicht leicht zu beurteilen, was sein humanoider Flugschüler dachte. Die Frage, ob dieser mit dem Plan tatsächlich einverstanden war oder sich widerwillig damit abfand, blieb durch die knappe Antwort offen. Das war R5-A6 aber ziemlich egal: Hauptsache, sie mussten sich nicht mit unnötigen Diskussionen abhalten. Denn er hatte zwar nach Kens Meinung gefragt, sie interessierte ihn aber nur am Rande, denn er traute dem unerfahrenen Humanoiden nicht die Planung eines solchen Einsatzes zu und hätte sich wohl ohnehin mit seiner eigenen Ansicht durchgesetzt. Ebenso wie bei der Aufteilung des Kopfgeldes. Etwas wichtiger war eine andere Frage, die leider ebenso offen blieb: Hatte Volaris den Plan überhaupt in seiner Gänze verstanden? Auch da konnte der Astromech leider nicht sicher sein. Aber fürs Erste gab er sich damit zufrieden, dass sie zumindest theoretisch am selben Strang zogen.

Sie widmeten sich nun einem Crashkurs in der Benutzung der Bordwaffen. In so kurzer Zeit wie möglich brachte er Ken Volaris alles bei, was er wissen musste, um mit den Laserkanonen der Dead Toad ein Ziel zu erfassen und zu treffen. Sowohl unter Zuhilfenahme des Zielcomputers als auch ohne ihn. Der Anzati machte dabei so rasche Fortschritte, dass A6 sich fragen musste, ob er womöglich schon Vorkenntnisse in diesem Bereich hatte. Es lag vermutlich aber daran, dass es auch hier - wie bei einigen der Flugmanöver, die sie in den letzten beiden Tagen geübt hatten - weniger auf Zahlen und Berechnungen, sondern auf Instinkt und Gespür ankam. Im richtigen Moment auf den Feuerknopf zu drücken und zuzusehen, wie etwas in tausend Stücke explodierte, lag Volaris einfach mehr, als Skalen abzulesen. Deshalb hatte er Probleme beim Atmosphäreneintritt gehabt, bei denen Winkel und Geschwindigkeit sehr exakt eingehalten werden mussten, während er hier gute und schnelle Ergebnisse erzielte. Nacheinander flogen sie aus unterschiedlichen Richtungen auf unterschiedliche Ziele zu und vollführten dabei mehrere Manöver, von denen Asix glaubte, dass sie auch im Kampf gegen Gene Collis und seine Rabies zum Einsatz kommen könnten. Bei den einfacheren überließ er Ken das Steuer, bei den komplexeren (und vor allem den gefährlichen, bei denen sie sehr nah an solide Hindernisse heranflogen) regulierte er selbst den Schub, die Lenkdüsen und die Repulsoren. Am Ende konnte Volaris für einen blutigen Anfänger eine wirklich gute Trefferquote vorweisen und Asix nahm an, dass sie in dem bevorstehenden Gefecht gut als Team funktionieren würden. Vorausgesetzt, der Anzati hatte dann keinen seiner Widerspenstigen Momente und hielt sich an das, was sie besprochen und geübt hatten.


»ERGEBNISSE AKZEPTABEL, ÜBUNG BEENDET«, beschloss er nach einer Weile. »SETZE KURS AUF ZELLONE

Er übernahm die Steuerung und brachte die Dead Toad in den richtigen Winkel für einen Mikrosprung quer durch das System. Die Bedienelemente des Hyperantriebs sprangen an, doch sorgte R5-A6 dafür, dass Volaris ihm nicht ins Handwerk pfuschen konnte, selbst wenn er unwillkürlich auf irgendein buntes Knöpfchen drücken sollte. Er errechnete einen Kurs. Dabei ging er wie gewohnt mit äußerster Präzision vor. Ein Mikrosprung war wesentlich riskanter und fehleranfälliger als eine weitere Reise, bei der sich Ungenauigkeiten nicht so stark auswirkten. Aber für ihn als Droide machte das kaum einen Unterschied, er rechnete immer nach denselben Grundsätzen und Regelmäßigkeiten - wieviel Mühe er sich gab, hing nicht von der Gefährlichkeit oder Bedeutung seines Handelns ab.

»KURS BERECHNET, SPRUNG WIRD DURCHGEFÜHRT«, schrieb er und im nächsten Augenblick sprang der Hyperantrieb an. Ein starkes Schütteln lief durch den Jäger und im nächsten Moment verzerrte sich der Sternenhimmel draußen vor dem Cockpitfenster. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würden die Sterne an ihnen vorüberziehen, doch das war natürlich nur eine optische Täuschung: Sie verließen dieses System überhaupt nicht, so dass sie auch keine anderen passieren konnten. Doch so sah es aus, wenn der Raum sich vor ihnen verzerrte, als sie diesen verließen und in den Hyperraum wechselten. Ein blaues Aufblitzen, dann zerfiel der blau wirbelnde Tunnel vor ihnen auch schon wieder. Nur zwei Sekunden hatte dieser erste Hyperraumsprung, den Ken Volaris erleben durfte, gedauert. Als sich die Aussicht wieder normalisierte, lag vor ihnen der Gasriese Zellone mit seiner bunt gestreiften Atmosphäre. Zwei seiner zahlreichen Monde waren von ihrer Position aus mit bloßem Auge erkennbar, vier mit Asix' Photorezeptoren. Doch keiner von diesen war der elfte Mond, auf dem sich das alte Observatorium befand und wo der Droide die Zielperson vermutete. Er hatte den Sprung exakt berechnet und fehlerfrei durchgeführt: Wie in seinem Plan formuliert, befanden sie sich vorerst auf der abgewandten Seite des Planeten. Während sie diesen umrundeten, waren sie vom Observatorium aus nicht zu sehen oder messen und konnten erst einmal in Ruhe die Umgebung sondieren, während sie sich langsam aber stetig dem Ort näherten, an dem sich womöglich der gesuchte TIE-Scout befand.

»WAFFENSYSTEM IST FÜR SIE FREIGEGEBEN . KAMPFBEREITSCHAFT HERSTELLEN

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Nachdem Ken die Übung mit Bravur bestanden hatte, kam wieder eine Mitteilung von Asix, die ihm aber nicht so richtig gefallen wollte. Wieso war es akzeptabel für Asix, wenn er doch selber feststellen musste, wie gut er sich darin machte, Fremdkörper, und vor allem unbewegliche, abzuschießen. Hatte Asix was besseres von ihm erwartet, wenn der kleine Kübel aus Technik, das Ken nicht verstand, überhaupt was erwarten konnte, dann doch das. Zielen und Schießen war ihm schon zu täglichen Routine geworden und mit einem Raumjäger war es kaum anders nur etwas schwerer. In seinem Grübeln darüber, was er noch besser machen sollte fragte er ihn endlich danach.
"Findest du meine Leistungen so schlecht, dass sie zu akzeptieren sind? Oder akzeptierst du es, weil ich so schlecht bin? Was hätte ich noch besser machen können?"
Ken machte eine kurze Atempause und fuhr fort, "vielleicht solltest du mir erst mal zeigen, wie du schießen kannst und dann zeig mir, wie ich meine "akzeptierte" Leistung zu einer mehr als akzeptablen machen kann. Und wenn ich mich erinnere, war es bis dato immer alles akzeptabel, vielleicht sollten wir das Ganze nochmal machen, weil ich doch eigentlich mich ziemlich trottelig anstelle?!"
Aber da waren sie schon unterwegs und Ken fragte sich, wann er eine Reaktion erwarten kann.

Da sie schon die ganze Zeit ihre Triebwerke auf Hochtouren hatten, konnte man kaum einen Unterschied feststellen als Asix die Kontrolle übernahm und Schub gab. Wobei das kein richtiger Schub war, wie Ken schon kannte, es war ziemlich merkwürdig, wie der Flitzer kurz zu rütteln anfing, die weißen Sterne sich zu Linien bildeten und vor ihm für nur paar Sekunden ein blaues Irgendwas auftauchte, das er nicht kategorisieren konnte. Es sah wie eine kleine blaue Wolke aus, die sich aber hin und her um ihre Achse bewegte - es war schon gespenstisch.
Aber auch wenn Ken dies genoss, war es wieder weg und die Linien wurden schnell zu glitzernden Punkten in der Ferne. Dann sah er nochmal auf dem Schirm und las, dass es ein Sprung war.
Ken wollte ihn gleich fragen, aber er hatte immer noch die "Schnauze voll" von dem "akzeptabel", weshalb er wieder den Stummen spielte und total trotzig dasaß und nun eigentlich, gegen Asix Rechnung einen Stich setzen wollte und auf Teufel hol raus, nicht mal einen Finger rühren, dann sieht er, wie akzeptabel das war.

Ken saß also stumm da, rührte sich nicht und fragte sich, wann der Schrotthaufen hinter ihm dahinter kommt, dass er nun ganz allein war. Natürlich brauchte ein Droide ja keine Hilfe von ihm, weshalb Ken sich es doch noch überlegt hatte, da er die Credits unbedingt verdienen wollte und sagte ganz tonlos und militärisch, "Aye, aye, Sir! ... Kampfbereitschaft an!"
Wobei er dann etwas auflachen musste. Ken visierte schon alles mögliche um sie, aber bis jetzt sah er nur graue Monde, die nicht viel reiz hatten, naja, vielleicht mehr reiz als der Droide hinter ihm, der wirklich wie ein alter Roboter, die schon vor Tausend Jahren verschrottet wurden, funktionierte und mit den monotonen Monologen nicht aufhören konnte.
Aber auf einmal piepte es und Ken sah einen Eindringling auf den Schirm. War das das Ziel, war es nur ein Aufklärer oder schlimmer, haben sie schon auf sie gewartet.

Jedenfalls gab Asix Schub und sie flogen in die Richtung, von dem das warnende Signal kam. Wenn sie aufgedeckt wurden, bevor ihre Falle zuschnappte, mussten sie den Aufklärer unschädlich machen, und das durfte natürlich Ken, mit seinen "akzeptablen" Kenntnissen in der Benutzung der Bordwaffen. Es hörte sich für ihn schon fast wie eine Beleidigung an, wie eine Ohrfeige, während man vor versammelter hohen Gesellschaft dasteht und nur mit einem Duell erwidern konnte. Leider waren sie in keiner hohen Gesellschaft und leider war Asix Mitglied der Black Sun - leider. Ken konnte gar nicht lang in seinen trotzigen Gedanken schwelgen, weil sie schon an dem Aufklärer dran waren und Ken sollte ja seine Kampfbereitschaft hergestellt haben. Wie von einer Tarantel gestochen, schoß er einfach drauf los, ohne Zielcomputer, und irgendwie traff er den Gegner an einem Flügel, der dann wie in einem Wirbelsturm um sich drehte, heulende Geräusche von sich gab und rauchend auf einen der Monde "landete". Ken schaute noch kurz runter und sah, dass der Pilot wohl noch lebte, aber bestimmt schon um Verstärkung bat. Also schrie Ken zu Asix, "geh runter, der lebt noch!"

Mit einer letzten Staccatosalve aus den Lasergeschützen und der kleine Aufklärer verwandelte sich in Schutt und Asche. Hoffentlich war das kein Mitglied der BS, dachte er am Ende, als sie wieder auf Kurs flogen und weiter auf der Jagd nach ihren Ziel waren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, als sie die Umgebung prüften, kam wieder etwas auf dem Schirm, aber diesmal sah Ken drei statt einem Punkt.
"Verdammt! ..., jetzt sind wir dran. Na dann zeig was du kannst!"
Hoffentlich wird das akzeptabel für unsere Gegner sein, dachte sich Ken, als er jetzt den Zielcomputer auf die drei Jäger ausrichtete.

Die drei Punkte entpuppten sich als gefährlich aussehende schwere Jäger, die sofort Feuer auf sie eröffneten. Der erste Schuss war daneben, aber den nächste versengte Asix' Kopf, wobei es nur schwere Verbrennungsspuren gab und Asix bestimmt am liebsten eintauchen würde. Asix vollführte hoch anmutende Manöver, die er so von ihm noch nie sah. Es war ziemlich schwer, ein von den Bombern zu treffen, da sie entweder hinter ihnen waren oder seitlich an ihnen vorbei flogen. Es war keine Schlacht, es war eher eine Flucht und Ken mit seinen "akzeptablen" Kenntnisse konnte nur Fluchen und auf die Zielvorrichtung eindreschen.
Er fragte sich, wie lange sie es noch überleben würde, und hoffte, Asix würde sich was aus dem Ärmel schütteln und einfach so alle abschießen, weshalb er nun sagte, "vielleicht übernimmst du die "Benutzung der Bordwaffen"?", wobei Ken grimmig grinste und hoffte, wenigstens mit Asix drauf zu gehen.
Was passiert aber, wenn Asix sie doch abschießt, werden sie abbrechen, vielleicht hat das Observatorium noch viel mehr zu bieten und es ist ein geheimer Versteck, wo man Waren für kurze Zeit behält und dann weiter transportiert. Vielleicht stecken auch die Hutts oder das Imperium dahinter und sie sind in ein Zwiespalt gekommen, zwischen den Piraten und dem Imperium, das sie verfolgt?

Jedenfalls war das ganze kein Spaß mehr, wie mal hier mal da etwas fliegen, das war pure Jagd ums Überleben und wenn dann noch schwere Kreuzer vorbei kommen würden, dann hoffte Ken nur, Asix kann schnell genug einen Sprung berechnen, um denen zu entkommen.
Mitten in der Schießerei, wobei Ken etwas Gedankenverloren war, fragte er sich,warum sie eigentlich sofort das Feuer eröffneten, sie müssen gewusst haben, dass sie den ersten Jäger abgeschossen haben, ohne Fragen zu stellen. Vielleicht war Ken zu voreilig und jeder für ihn war ein potenzielles Ziel, das terminiert gehörte. Ken dachte gar nicht daran, sich vorzustellen, weil sie eigentlich unerwünscht sein mussten, weshalb er sofort schoss und Asix gab ihm auch recht, da er das Ganze mitmachte. Diese Piraten oder was auch immer sie sein mochten, wollten eben keine Zuschauer und das war ihm auch klar, er sah da auch keine Möglichkeit einer Verständigung zwischen Feinden.


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Asix störte sich nicht daran, dass Ken Volaris schmollte. Denn das tat der Anzati öfter. Eine bedeutende humanoide Eigenschaft - die Wankelmütigkeit - schien bei ihm noch stärker ausgeprägt zu sein als bei vielen anderen biologischen Wesen, mit denen der Astromech bisher zusammengearbeitet hatte. In den drei Tagen ihrer Bekanntschaft hatte es schon mehrfach Phasen gegeben, in denen er beleidigt zu sein schien, obwohl R5-A6 nur selten den Grund dafür kannte. Genauso häufig (und meist schon nach sehr kurzer Zeit) war er aber freundlich und kooperativ. Der Droide fragte sich, ob dieses schnelle und unvorhersehbare Umschalten zwischen verschiedenen Stimmungen seine Ursache in einem Hard- oder Softwarefehler hatte. Doch das war nur eine kurze Überlegung am Rande, für die er nicht viel Arbeitsspeicher verschwendete. Er hatte Wichtigeres zu tun. Der Humanoid würde schon wieder zu sich finden, wenn die Lage ernst wurde. Und falls nicht... Asix war nicht der Ansicht, dass er auf ihn angewiesen war. Die Aufgabenteilung verbesserte zweifellos die Effizienz, wie Teamwork es meistens tat, aber zur Not ging es auch ohne einen biologischen Piloten. Im Zweifelsfall sogar ohne den Schleudersitz, auf dem er saß.

Aber für so drastische Maßnahmen gab es keinen Grund. Leicht verzögert übernahm Volaris doch die Kontrolle über die Waffensysteme. Keinen Moment zu früh, denn schon wenige Augenblicke später kam ein Schiff in Sicht. Es war nicht die Rabies, sondern ein kleineres Modell, auch ein Stück kleiner als die Dead Toad. Der Typ war Asix nicht bekannt. Aber der Konfiguration nach vermutete er, dass es sich um einen Späher handelte: Schnell, wendig, leicht bewaffnet. Und der Kurs deutete darauf hin, dass er auf Patrouille war. Der Droid berechnete die Wahrscheinlichkeiten neu und kam nach dieser Beobachtung zu einem neuen Schluss. Noch immer ging er davon aus, dass das alte Observatorium eine Basis darstellte, von der aus der gesuchte Gene Collis operierte. Doch nun deutete einiges darauf hin, dass er dort nicht allein war. Wo zwei Schiffe waren, dort konnten leicht auch ein drittes oder mehr sein. Dass eines abgestellt wurde, um die Umgebung zu patrouillieren, deutete darauf hin, dass hier eine größere Sache am Laufen war. Asix zog in Betracht, die ganze Aktion abzubrechen: Er hatte keine Lust, in ein Hornissennest zu stochern, ohne zu wissen, wieviele Gegner er dabei aufscheuchen würde. Aber bevor er beidrehen und wieder im Schatten des Planeten Zellone verschwinden konnte, änderte der kleine Späher abrupt seinen Kurs. Offenbar waren sie bereits bemerkt worden.

A6 fackelte nicht lange. Er brachte die Dead Toad auf einen Angriffskurs. Da das nur eine geringe Kurskorrektur erforderte, verloren sie fast nichts von ihrer Geschwindigkeit dabei. Deshalb schrumpfte der Abstand zu dem kleinen Schiffchen beständig. Nun zahlte sich aus, dass die Dead Toad keine Torpedos trug, die kleine Frachtkammer leer war und dank des Trainings auch die Tanks nicht mehr ganz voll waren. Das minimale Gewicht wirkte sich positiv auf die Beschleunigung aus. Der Späher versuchte zu entwischen, doch sie kamen rasch in Schussweite. Ken Volaris schoss, aber ohne den Zielcomputer zu Hilfe zu nehmen, was zu einem zornigen Aufkreischen des Astromech führte. Egal ob es Zufall war, Können oder guter Instinkt: Trotz des Mangels an elektronischer Unterstützung traf ein Laserstrahl das Ziel. Dieses besaß offensichtlich keine Schilde: Der Pilot verlor für kurze Zeit die Kontrolle und steuerte dann auf den nächstgelegenen Mond hinab, verfolgt von dem sandfarbenen N-1-Jäger. Mit einer weiteren Salve gab Volaris ihm den Rest. So weit, so gut. Dieses Ziel hatten sie vernichtet, ohne dass es einen einzigen Schuss abgegeben hatte. Mit sehr viel Glück hatte Gene Collis am Steuer gesessen, und wenn sie dafür einen Beweis erbringen konnten, war ihnen die Kopfprämie sicher. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit größer, dass es sich um einen Fremden handelte. Und dass dieser genug Zeit gehabt hatte, Verstärkung zu rufen.

Sie kam. Nur Augenblicke nach dem erfolgreichen Abschuss tauchten drei Kontakte auf. Auch sie konnte Asix nicht sofort zuordnen, aber der Energieoutput war deutlich höher als bei dem winzigen Kundschafter. Die Maschinen waren kraftvoll und schnell. In einer weitläufigen Dreiecksformation näherten sie sich, ebenfalls aus Richtung des elften Mondes, wo sich das Observatorium befand. Der Astromech-Droide hatte nun keinen Zweifel mehr daran, dass dort größere Ereignisse im Gange waren, als er vorhergesehen hatte. Was wie das Versteck eines Flüchtigen gewirkt hatte, entpuppte sich nun als Stützpunkt einer ganzen Gruppe. Auf diesen Kampf wollte Asix sich auf keinen Fall einlassen. Die Dead Toad war nicht dafür gebaut, sich auf Dogfights gegen eine dreifache Übermacht einzulassen, ebenso wenig wie er. Wäre Ken Volaris ein erfahrener Pilot, hätten sie vielleicht eine Chance, doch so fanden sich die Erfolgswahrscheinlichkeiten auf einem so niedrigen Niveau, dass ›Wahnsinn‹ eine schmeichelhafte Bezeichnung für einen Versuch gewesen wäre, alle drei Gegner zu stellen. Der Droide tat, was er für das einzig Richtige hielt: Er drehte bei und versuchte, dem Kampf zu entkommen.

Noch bevor er die Kehre ganz vollendet hatte, waren die Feinde in Schussweite und eröffneten das Feuer. Nun ging es ihm und Ken wie zuvor dem kleinen Späher: Sie mussten erst beschleunigen, während die Verfolger bereits auf Höchstgeschwindigkeit waren und rasch aufholten. Zudem hatte die Dead Toad hinten keine Waffen. Eine Salve der feindlichen Maschinen traf und durchschlug glatt die Heckschilde. Ein Teil der Entladung traf den Astromech und verschmorte den Lack an der linken Hälfte seiner Kuppel; auch der linke optische Sensor fiel aus. Ein entsetztes Aufheulen und ein rasches Ausweichmanöver waren seine Reaktionen darauf. Spätestens jetzt war klar, wie gefährlich die Lage tatsächlich war. Asix ließ nun seinen Zufallsgenerator darüber entscheiden, wann und in welche Richtung er steuerte. Die Dead Toad rollte und schlug Haken, doch die Gegner blieben dran.


»Vielleicht übernimmst du die ›Benutzung der Bordwaffen‹?« fragte Ken Volaris.

Asix knurrte verärgert und schrieb zurück:

»VERDIENEN SIE SICH IHREN ANTEIL

Allerdings hatte der Anzati kaum eine Chance, die Gegner abzuschießen, denn er bekam sie gar nicht richtig vor die Läufe. Der Astromech war so damit beschäftigt, ihnen auszuweichen und nach Möglichkeit zu entschlüpfen, dass er nicht auch noch darauf achten konnte, seinem Kanonier einen sauberen Abschuss zu ermöglichen. Zufallstreffer waren in diesem Moment das einige, worauf sie hoffen konnten.

Er wägte die Möglichkeiten ab. Die gegnerischen Raumfahrzeuge hatte er mittlerweile als zwei schwere Jäger der Ixiyen-Klasse sowie einen TIE-Scout identifiziert. Bei letzterem handelte es sich höchstwahrscheinlich um die Rabies, in deren Cockpit mit ähnlich hoher Wahrscheinlichkeit die Zielperson saß. Wäre sie allein gewesen, hätte Asix sich gute Chancen ausgerechnet. Aber die Ixiyen waren harte Brocken: Schwer gepanzert und zudem schneller als die Dead Toad, denn die Zeit, in der die N-1-Klasse state-of-the-art gewesen war, lag lange zurück, während die Gegner einer neueren Generation von Kampfmaschinen angehörten. Es war schon schwer genug, ihnen zu entkommen; an einen Angriff auf die Rabies war unter diesen Umständen gar nicht zu denken. Zumindest nicht mit konventionellen Mitteln.


»BLACK-SUN-KANAL GEÖFFNET«, schrieb er auf das Display. »HILFERUF ABSETZEN

Hier bewährte es sich, dass ein biologisches Wesen im Cockpit saß. Asix hätte bestenfalls eine Textmitteilung an potentielle Verbündete abschicken können, während Ken in der Lage war, eine Audionachricht zu senden. Vielleicht empfingen andere Mitglieder des Syndikats den Ruf und reagierten schnell genug darauf, um ihnen zu Hilfe zu kommen. Allerdings befürchtete der Astromech, dass Unterstützung nicht rechtzeitig ankommen würde, um das Ruder herumzureißen. Sie würden eine Weile brauchen, um hier einzutreffen, selbst im günstigsten Fall - und falls das Signal nicht sowieso von dem Gasriesen blockiert wurde.

Das brachte Asix auf eine Idee.


»BLOCKIERE GEGNERISCHE KOMMUNIKATION sagte er.

Über alle Kanäle, die von den feindlichen Maschinen vermutlich benutzt wurden, strahlte er nun ein Störsignal aus. Dazu benutzte er seine eigene integrierte Kommunikationseinheit sowie die weit stärkeren Sender des Schiffes. Es sollte alle Gespräche zwischen dem TIE-Scout und den Ixiyens überlagern und so unmöglich machen, dass sie sich verbal abstimmten. Es verhinderte nicht, dass sie leistungsstarke Signale an ihre Basis sandten, um weitere Verstärkung zu holen, denn die Wirkung war räumlich begrenzt; aber solange sie sich näher als zwei oder drei Kilometer an der Dead Toad befanden, würden sie nun mit deutlichen Verständigungsproblemen zu kämpfen haben. Allerdings genügte das nicht, um den Jäger und seine beiden Insassen in Sicherheit zu bringen.

Asix' nächste Maßnahme war, dass er auf den Mond zusteuerte. Er schlug einen geraden Kurs ein und verzichtete auf allzu hektische Ausweichbewegungen. Das vereinfachte es den Gegnern, auf ihn zu zielen, was sich schnell bemerkbar machte, als weitere Laserstrahlen auf das Heck der Dead Toad eintrommelten und erneut die Schilde schwächten. Aber auf diese Weise konnte er größere Geschwindigkeit entfalten. Darauf kam es jetzt an. Er steuerte nah an den felsigen Himmelskörper heran, um dessen Gravitation zu nutzen. Sie wirkte wie ein Katapult, das den Jäger zusätzlich beschleunigte. Während er durch die kaum vorhandene Atmosphäre des Mondes und dicht über seine graue, zerklüftete Oberfläche dahin fegte, erreichte er Geschwindigkeiten, die nur mit dem eigenen Antrieb nicht erreichbar gewesen wären. Er wollte auf diese Weise einen Vorsprung herausschlagen und nach einer halben Umdrehung um den Mond mit diesem zusätzlichen Schwung in Richtung Zeltros zurücksteuern.

Allerdings war dieser Plan sehr durchschaubar. Und das war Teil von Asix' Kalkül.


»GEGNER FALLEN ZURÜCK, DOCH VORSPRUNG WIRD NICHT GENÜGEN, UM SIE ABZUSCHÜTTELN« schrieb er an Ken, der bestimmt schon bemerkt hatte, dass die Geschwindigkeitsanzeige den Rand der Skala erreichte. »MANÖVER IST ZUDEM SEHR BERECHENBAR. REGISTRIERE NUR NOCH ZWEI VERFOLGER UND SPEKULIERE DARAUF, DASS GEGNER SICH AUFGETEILT HABEN. DRITTE MASCHINE UMRUNDET MOND AUF ANDERER SEITE, UM UNS FLUCHTWEG ABZUSCHNEIDEN. WENN DAS DER FALL IST, WIRD DRITTER GEGNER IN SCHÄTZUNGSWEISE SIEBEN MINUTEN MIT HOHER GESCHWINDIGKEIT VOR UNS ERSCHEINEN. SIE HABEN DANN GELEGENHEIT FÜR EINE EINZIGE SALVE. HALTEN SIE SICH BEREIT

Sieben Minuten waren eine lange Zeit, wenn man wartete, dass sie vergingen. Vor allem, wenn man zwei schnelle Ixiyen-Jäger im Nacken hatte, die einen tödlichen Schuss anzubringen versuchten. Mittlerweile war es auch ihnen gelungen, die Gravitation des Mondes für sich zu nutzen, und hatten ihre Geschwindigkeit auf diese Weise erhöht: Der Vorsprung schrumpfte wieder. Beide versuchten, aus der Distanz eine Rakete auf die Dead Toad abzufeuern, doch Asix ließ sich von den schrillen Warntönen nicht aus der Ruhe bringen. Hätte er versucht, bei dieser Geschwindigkeit rasche Ausweichmanöver durchzuführen, hätten entweder die G-Kräfte den Jäger in tausend Stücke zerrissen oder sie hätten zumindest so viel Geschwindigkeit verloren, dass der kleine Vorsprung wieder dahin gewesen wäre. Stattdessen brauste er weiter in geradem Kurs dahin, auf einer Ideallinie, mit der sich die Kräfte des Mondes optimal nutzen ließen. Die beiden Flugkörper kamen gefährlich nahe, doch holten sie nicht schnell genug auf. Irgendwann war ihr Treibstoffvorrat erschöpft und sie explodierten zu weit hinter dem N-1, um ihn ernsthaft zu gefährden. Nun waren sechs Minuten vergangen. Jeden Augenblick konne der dritte Feind am Horizont vor ihnen auftauchen.

»GEGNER VON VORN IST VERMUTLICH DIE RABIES«, teilte Asix seine Gedanken mit Ken. »BESTE UND VIELLEICHT EINZIGE GELEGENHEIT FÜR EINE SALVE GEGEN DIE ZIELPERSON

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Das Trotzigsein hatte auf Asix wie immer keine Wirkung, eigentlich auch besser für Ken,der seine kleinen Phasen hatte, wo er regelrecht aus der Haut fahren konnte. Immer saß er da, mit verschränkten Armen und machte eine Miene, die jeden zum Erweichen zwingen würde, leider war Asix nicht zum erweichen gedacht, weshalb das an Asix abprallte, als ob sein Trotz Ballons wären. Es war schon frustrierend, dass Ken immer wieder klein bei geben musste und Asix es wohl als menschliche Schwäche interpretierte und nichts mehr dazu sagte oder gar eine piepsende Reaktion von sich gab. Ken müsste seine Wut in Taten verwandeln und vielleicht wirklich das tun, was gegen Asix‘ Regeln war. Was würde er tun, wenn er einfach durchdrehte - er würde bestimmt ganz schnell die Kontrolle über den Jäger sofort erlangen und aus wäre mit der Aktion. Egal wie Ken es drehte, er konnte nicht wirklich was überzeugendes leisten, dass Asix auffallen würde, damit er endlich kapierte, dass Ken gerade am Durchdrehen war. Vielleicht würden Worte was bringen, aber dann revidierte er es, da er befürchtete Asix würde wieder irgendeinen langweiligen Text abschicken oder paar piepsende Geräusche von sich geben, was nicht gerade der Weltuntergang war. Und wenn er irgendwann am Land den Müllkübel was zustoßen würde, würde bestimmt er dafür belangt werden. So oder so, Ken hatte genug und versank in seiner selbstzufriedenen Trotzigkeit immer tiefer und tiefer.

Aber zum Glück kam ihm ein Opfer vors Gesicht und er schleuderte seine ganze Wut auf das kleine Schiffchen, das besser nie „geboren“ zu sein wollte. Ken fand, dass es ein sehr gutes Ventil dafür war, was er von Asix alles ertragen musste und hoffte, es würden mehr kommen. Er grinste breit als er dem Aufklärer noch den Rest gab und war zufrieden, wenigstens imaginär Asix zu vernichten. Da er nun all seine Wut von Asix auf den Aufklärer projizierte, atmete er nun auf, als derer zerstört war.
Lange musste Ken auf seine weitere „Wutverbrennung“ nicht warten, da schon drei ziemlich schwer bewaffneten Jäger ankamen - , aber es war zu viel, als er sah, wie riesig diese Jäger im Gegensatz zu den Späher waren. Weshalb Asix seinen flotten Jäger Dead Toad sofort umdrehte und sich in Flucht versuchte. Natürlich waren sie ziemlich leichtes Ziel für drei Jäger der Ixiyen Klasse, die aussahen, als ob sie Asix‘ Jäger schon zum Frühstück „hätten“.
Ken sah ein, dass er aufgeben musste, aber mit der Antwort er solle nun seinen Anteil dazu steuern, da er doch entlohnt werden wollte, packte er die Kontrollen der Lasergeschütze und schoss als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Mit zusammengebissenen Zähnen, offenen und schiefen Mundwinkel, gab er alles, was er an Hass gegen Asix noch drin hatte. Es war schon egal, dass keiner von den schweren Jägern vor die Front des Jägers kamen, er wollte seine ganze Wut „verschissen“ egal ob mit oder ohne die Feinde. Und so schoss er irgendwohin aber kein Anzeichen dafür, dass die Jäger im helfen würde, sie abzuschießen.

In dem ganzen Wahnsinn, der um sie herum irrte, um sie endlich zutreffen, sollte auf einmal Ken eine Nachricht an die Black Sun absetzen. Ohne lange zu fragen tippte er kurz auf den Bildschirm, um seine Sprechanlage zu aktivieren und schrie schon fast wie ein Wahnsinniger, „Wir werden von Piraten angegriffen, bedürfen ihre Hilfe und sind momentan an ZellOne, kommen.“
Irgendwie hörte es sich für Ken an, als ob er gerade Teatime hätte und ihm jemand gerade den Tee aus der Hand gestoßen hätte. Er fragte sich, wie zur Hölle kam er auf so etwas, wo er gerade angegriffen wurde. Die auf der Gegenseite müssten sich kaputt gelacht haben als er es sagte. Für Ken war das überaus peinlich und Kontakt mit jemanden Fremden und über Entfernung, die er sich gar nicht vorstellen konnte, aufzunehmen, das war nicht seine einzige Hürde. Mit einem lauten Klatschgeräusch stoß er sich gegen die Stirn und versuchte es noch einmal, „Mayday, mayday, wir brauchen Hilfe! Verdammte Scheissse!“
Ein leises Knistern, wie es noch vor Tausend Jahren, kam über die Anlage und man hörte eine Stimme, „Ja wohl eure Majestät ... „ und man hörte noch das Lachen, wie es langsam verstummte.

„Verdammt, da hast du es, Asix. Versuch du mal mit anderen zu kommunizieren, wenn man nicht weiß, wie man es anstellen soll. Das hatten wir auch noch nicht gemacht, vielleicht nimmst du das ins Programm rein? „, fragte Ken grimmig den verblüfften Asix, der sich wunderte, dass die Gegenstelle so respektlos sein konnte.

Total entnervt, konnte Ken wieder eine Nachricht lesen und sagte dann endgültig, „hast du nicht was vom Schleudersitz gesagt? Wo kann ich den betätigen? Dann ist endlich Ende und ich habe meine Ruhe!“
Innerlich verfluchte er das Ganze drum herum, Asix natürlich als ersten, weil er auf so eine blöde Idee kam, aber dann die Jäger, die sie töten wollten. Ken wollte am besten nach Hause zu seiner Mutter, die ihn dann mit Liebe umschmeicheln konnte und er das hier vergessen konnte. Aber leider, wollte er, Trottel, fliegen lernen und sich nun als Bordschütze versuchen, wo sich doch alles so leicht anhörte.
Verzweifelt suchte er die Vorrichtung für den Schleudersitz und fand ihn endlich. Er hatte schon damit gespielt, aber in letzter Sekunde ließ er es, da er schließlich sterben immer noch konnte, ohne sich gleich wie ein Ballon aufzublähen und in tausend Stücke auseinander zu platzen.

Während Ken noch wie immer mit sich selber beschäftigt war und abwägte, ob er, wenn er den ganzen Schlamassel überlegte, an Land den kleinen Schrotthaufen doch nicht etwas verbeulen sollte, oder vielleicht eine Sabotage an dem Jäger versuchte, flog Asix einen anderen Kurs. Ken fragte sich, ob das eine neue Taktik wäre, aber als er bemerkte, dass die Geschwindigkeitsanzeige regelrecht rot glühte, vermutete, dass es irgendwas mit dem Mond auf sich hatte, weshalb sie nun so schnell waren. Dann kam die Mitteilung von Asix, worauf Ken wie immer antwortete, „verstanden.“ Innerlich sagte er noch, Kampfbereitschaft an und lachte in sich hinein.
Ken bereitete sich schon innerlich vor, wie der eine Jäger zusteuern wird und sie regelrecht ins Visier nimmt. Ken befürchtete, dass es nun nur einen Ausgang haben konnte, Tod oder Überleben.
Er bereitete den Zielcomputer vor, alles was vor ihm war automatisch anzuvisieren und einen hellen Ton auszugeben, wenn man in Reichweite der Lasergeschütze kam. Und so saß Ken da, konzentriert und vor Nervosität strotzend. Es war eine ziemlich lange Zeit, bis der Gegner endlich den Mond umranden konnte. Ken wollte sich jetzt in nichts vertiefen, was seine Aufmerksamkeit stören würde, und so gaffte er auf die Anzeigen, wie ein Affe, der eine Banane sieht.
Aber dann kam ein warnendes Geräusch, das alles übertönte, Ken konnte es nur als eine Rakete identifizieren und fragte sich, ob dieser Jäger hier irgendwelche Gegenmaßnahmen hatte, aber dies war wohl schon zu viel für die leichte Jägerklasse, da sie nur Lasergeschütze besaß.
Ken schrie nur, „kann sich dieser Schrotthaufen eigentlich verteidigen, wenn man den nicht gerade in Schussposition ist?“ Er konnte nur staunen, fluchen, den Kopf drehen und mit Wut das Bordinnere mit dem Fuß verunstalten, was nicht gerade Wirkung zeigte, da sich der Fußboden nicht rührte.
Während der Jäger von Asix Geschwindigkeit aufnahm und mal hier mal da Treffer einsackte, die nicht gerade gravierend dafür waren, sofort in Flammen aufzugehen, zerstörte sich die Rakete von selbst und ohne Zeit zum Aufatmen zu vergeuden, kam schon der lang ersehnte Jäger.

Ken schoss schon mit dem kleinen Lasergeschütz bevor das Ziel in Reichweite kam, er dachte, so kamen die Lasergeschosse schon etwas früher an, was sich bewahrheitete. Der andere Jäger hatte nicht viel Zeit um noch viel aus der Misere rauszuholen und so explodierte er bald, während Asix seinen Jäger auf die Explosionswolke zusteuerte und durchflog. Asix musste nun keine durchgedrehten Manöver vollziehen, da der andere nicht daran gedacht hätte, sie so schnell zu sehen.

Gerade als die beiden schweren Jäger immer an Geschwindigkeit zunahmen und immer näher kamen, ertönte endlich eine Stimme.
„Identifizieren Sie sich.“

„Hier ist die Dead Toad, wir haben um Hilfe gerufen, seid ihr es ... wurde aber langsam Zeit.“


„Wir haben ihren Hilferuf abgefangen und sind gekommen unseren Mitgliedern Hilfe zu Leisten.“

„Ja, wir werden stark angegriffen...“ sagte Ken und sah kurz zur Seite, nur aus Instinkt, als ob irgendetwas in den Jäger auffahren würde, als von dort ein Sabaoth-Zerstörer auf einmal auftauchte, wohl aus dem Hyperraum gesprungen kam und sofort auf die beiden schweren Ixiyen Klasse Jäger das Feuer eröffnete.
Das überdimensionierte Raumschiff feuerte aus allen Rohren und man konnte bestaunen, wie viel Feuerkraft so ein Zerstörer besaß.
Bevor Asix aber in Feuerstellung kommen konnte, hatte der Zerstörer den einen schweren Jäger völlig zerstört und der andere entkam knapper Not, wobei er immer wieder Rauch und Schiffsteile von sich absonderte.

Ken fragte dann, „Asix, sind wir jetzt fertig oder sollen wir noch das Observatorium besuchen, wo wir jetzt Verstärkung haben“ und zeigte sein schiefes, böses Grinsen, wenn er mit sich selber zufrieden war.

Ken konnte schlecht bemerken, dass dieser Saboath-Zerstörer glücklicherweise gerade Zeltros ansteuerte und noch einen Transporter hinter sich hatte, den er nicht allein bewachte. Um den riesigen Zerstörter flogen immer wieder Jäger, die die Aufgabe hatten in Nahkampf den Rest auszurotten, was von dem Zerstörer nicht verschluckt werden konnte.
In Gedanken freute er sich zum ersten Mal in der Black Sun zu sein.

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[Zel-System | Weltraum | nahe Zellones elftem Mond | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris

Seiner ›Natur‹ folgend hatte Asix sofort auszurechnen begonnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür war, dass Ken Volaris einen Treffer gegen die Rabies erzielte. Er hatte jedoch keine ausreichende Berechnungsgrundlage, die mehr als eine grobe Schätzung zuließ. Die wog das unzweifelhafte Talent des Anzati gegen seine Launen und seine begrenzte nervliche Belastbarkeit auf und lautete schlicht und ergreifend: 50:50. Die Wahrscheinlichkeit, dass stattdessen sie selbst eine tödliche Salve gegen den ungeschützten Bug bekamen (denn sämtliche verbliebene Schildenergie konzentrierte sich derzeit im Heck), war mindestens genauso gro. Eine Wette hätte der Droide so nicht abgeschlossen. Er konnte nichts tun, als das Ergebnis abzuwarten. Der TIE-Scout war noch gar nicht richtig in Sicht, als Volaris das Feuer eröffnete. Nur eine oder zwei später wäre es auch schon zu spät gewesen, denn bei der wahnsinnigen Geschwindigkeit, in der beide Kontrahenten unterwegs waren, würden sie einander blitzschnell passieren. Sie hatten nur diese eine Chance. Sobald die hellen Strahlen die Mündungen ihrer Zwillingslaserkanone verlassen hatten, führte Asix eine minimale Schubänderung durch, die bei ihrem derzeitigen Tempo trotzdem für eine signifikante Verschiebung des Kurses bedeutete. Die Dead Toad wich damit einer grünen Salve aus, die der Feind ihnen entgegengeschleudert hatte. Sie verfehlte den N-1 nur wenige Dezimeter an Backbord. Dann blitzte es vor ihnen auf, und schon Sekundenbruchteile später lag wieder nur schwarzes All vor dem Bug, der nun deutliche Verbrennungsspuren und ein paar kleinere Dellen aufwies. Sie waren mitten durch die Gas- und Trümmerwolke hindurchgeflogen und wie durch ein Wunder mit keinem größeren Fragment kollidiert. Sie hatten enormes Glück gehabt.

Dieses wurde jedoch noch größer, als plötzlich ein Großkampfschiff vor ihnen aus dem Hyperraum auftauchte und mit einem Black-Sun-Code grüßte. Asix erwiderte diesen Gruß, indem er seinen Identifikationscode übermittelte, und Ken Volaris bestätigte ihre Identität verbal. Sobald klar war, wer hier die ›Guten‹ und wer die ›Bösen‹ waren, hatten sie einen mächtigen Verbündeten hinzugewonnen. Die beiden Ixiyen-Jäger, die noch immer am Heck der Dead Toad hingen, flogen mitten in die Feuerbündel des Zerstörers hinein. Einer von ihnen verglühte, der andere suchte sein Heil in der Flucht. Asix und Ken waren gerettet.


»Asix, sind wir jetzt fertig oder sollen wir noch das Observatorium besuchen, wo wir jetzt Verstärkung haben?« fragte der Anzati.

Eine Fortsetzung des Kampfes kam für den Astromech nicht in Betracht. Sie waren dem Tod gerade zu knapp entronnen, um sich gleich wieder ins Unbekannte zu stürzen. Die Dead Toad und er selbst hatten ein paar Schäden hinnehmen müssen, deren Ausmaß er noch nicht vollständig diagnostiziert hatte. Und die Schildenergie war auf ein sehr niedriges Niveau gefallen, ebenso wie die Treibstoffreserven. Es gab keine Möglichkeit, nun noch die mutmaßliche Piratenbasis auf Zellones elftem Mond anzugreifen. Aber es gab auch keinen Grund dazu:

»SETZE KURS NACH ZELTROS«, schrieb die R5-Einheit. »OBSERVATORIUM NICHT WEITER VON INTERESSE, DA ZIEL BEREITS ERFÜLLT. ABGESCHOSSENER TIE-SCOUT WAR SCHIFF DER ZIELPERSON. SENSORAUFZEICHNUNGEN SOLLTEN ALS BEWEIS FÜR ELIMINIERUNG GENÜGEN. WERDEN ZUR BASIS ZURÜCKKEHREN UND ANSPRUCH AUF DAS KOPFGELD ERHEBEN

Die ganze Angelegenheit schien nun noch zu einem Happy-End zu finden. Dank des Sabaoth-Zerstörers brauchten sie sich um eventuelle Verfolger keine Gedanken mehr zu machen. Im Moment war es sogar Asix' größte Sorge, dass der Kapitän des Kampfschiffes eine Belohnung oder eine Beteiligung am Kopfgeld verlangen würde. Er wollte sich daher so rasch wie möglich wieder von ihm trennen.

»KURS LIEGT AN. MIKROSPRUNG IN 3... 2... 1...«

Ein zweites Mal an diesem Tag schüttelte sich die Dead Toad, als sie vom Normal- in den Hyperraum wechselte, und unmittelbar danach erneut, als sie in einem Aufblitzen von Cronau-Strahlung in der Nähe von Zeltros auftauchte. Sie waren nur wenige hundert Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie ihren Abstecher nach Zellone begonnen hatten. Asix steuerte das kleine, stromlinienförmige Schiff in Richtung des Planeten, der blau und purpurn unter ihnen schimmerte.

»SIND SIE IN DER VERFASSUNG, DEN ATMOSPHÄRENEINTRITT DURCHZUFÜHREN fragte er.

[Zel-System | Weltraum | Anflug auf Zeltros | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris
 
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Der Kapitän des Kreuzers war so schnell wieder weg, wie er gekommen war. Ken dachte nicht daran, dass sie nun Credits verlangen würden, nur weil sie ihre Unterstützung leisteten. Was wäre das eine Organisation, bei der jeder für sich alleine ist und man den Hilfebedürftigen noch Geld abknöpfen würde, aber vielleicht war die Black Sun wirklich nur ein Haufen aus Ganoven und Verbrechern, die überall ihre Chance auf mehr Geld rochen und ihren Teil ausgehändigt bekommen wollten.

Ken fragte Asix, mit seiner Selbstzufriedenheit darüber, dass sie nun Sieger waren, Asix entgegnete nur mit einem trockenem „wir kommen nach Hause“.
Na jedenfalls konnte er sich endlich in seinem Apartment ausruhen und das Kopfgeld entgegen nehmen.
Mürrisch antwortete Ken, „ah, das Spielzeug ist nun kaputt?“
In seiner überschätzten Selbstzufriedenheit versankt er regelrecht und es war ihm ein Vergnügen Asix etwas zu necken, der leider immer noch ein Haufen voller Elektroteile war, die nichts entgegen bringen konnten als nur das Diagnosereport.
Ohne viel zu erzählen startete Asix seinen Mikrosprung und nun waren sie wieder Zuhause.

Endlich konnte er nun beweisen, wie gut er bei dem Eintritt in die Atmosphäre geworden war, weshalb er zufrieden antwortete, „aber natürlich.“
Da sie schon ziemlich nahe des Planeten Zeltros waren, erübrigte sich nun ein Schub auf voller Stärke.
Er arbeitete sich Stück für Stück durch, tat genau das, was ihm vor einem Tag eingepfercht wurde und nun nicht mehr vergessen konnte. Es war für ihn ein leichtes immer wieder die Geschwindigkeit zu verringern und sie im Auge zu behalten, während er noch die Schilde aktivierte und den Bauch des Jägers zur Planetenoberfläche wendete. Ken flog den Jäger so weich, wie er nie zuvor getan hatte. Er wusste, Asix sagte ihm, dass jeder Planet anders war und man stets darauf reagieren musste, weshalb er alle möglichen Unannehmlichkeiten vermied und als sie schon in der Atmosphäre waren, fragte er Asix, „übernimmst du jetzt, oder erklärst du mir jetzt schnell wie man landet. Oder ist das für Morgen vorgesehen?“

Asix machte keine Umstände, die Landung schon mal zu erklären, da sein schnittiger Jäger schon ziemlich verbeult aussah und er „Ansgt“ hatte, sie würden zur Basis nicht mehr schaffen. Ken hörte wie immer angestrengt an und fand, dass er so etwas schon selber bewerkstelligen könnte.
Testweise flogen sie aber etwas abseits, wo Ken seine erste Landung üben konnte. Er flog nun eine Kurve, von wo Asix gestartet war und setzte nun zur Landung. Der Repulsorlift-Antrieb heulte auf, da er sich wohl beschwerte, er müsste nun das zehnfache seiner normalen Arbeit verrichten, da Ken damit rumspielte, als ob sie eher ein Ei landen würden. Ken begriff schnell, dass man nicht lange herum eiern sollte, da man so nur noch viel mehr Treibstoff verbrauchte und der Antrieb überhitzen könnte, weshalb er zehn Meter vor dem Felsplatte Landestreben ausfuhr und etwas unsanft den Jäger absetzte, wobei einer der Streben verbogen wurde und sie nun schief auf der Felsplatte standen.

„Gelandet ist gelandet, egal wie - oder?“ sagte Ken und grinste als ob es ein kleines Versehen war. Natürlich hatte er es nicht mit Absicht getan.
„Kann ich noch mal versuchen“, fragte Ken.

Asix voll aus der Haut fahrend, wobei man bei Droiden so etwas nicht sagen kann, was sich eher mit hohen Tongeräuschen und mehreren Nachrichten äußerte, flog sofort in Richtung der Black Sun Basis, wo er auf den Landedach landete. Das Aussteigen hatte Ken nun etwas leichter, da die eine Seite etwas näher am Boden war.
Der Techniker, der damit beauftragt war, die Raumschiffe zu reparieren kam schon vom weiten und äußerte sein Erstauen indem er seine Hände hoch und sich an den Kopf fasste.
„Tut mir leid, aber das wird ein harter Tag für sie sein“, sagte Ken und zwinkerte ihm zu, als ob er es mit Absicht getan hätte, nur um den Techniker auf den Geist zu gehen.
Ken verabschiedete sich wie immer von Asix nicht, da der selber von solchen Gewohnheiten wohl nichts hielt.
Er drückte auf den Auslöser für den Lift und schaute wie letztens zu Asix, seinem Jäger und dem Techniker, wie sie versuchten zu kommunizieren und der Techniker, wie Ken selber, den kleinen Kübel eine Beule gerne verpassen würde. Der Techniker war schon ziemlich alt und so war für ihn jede Form von schwerer Arbeit ein Graus. Während er anfing, stöhnte er immer auf und beschwerte sich ständig, warum er noch nicht krepiert war.

Ken im Gegensatz, war noch Blutjung und voller Frische. Jedes mal freute er sich ein Anzati zu sein, die Tausend Jahre leben konnten und er noch 80 Jahre vor sich hatte, bis er erwachsen wurde.
So in Gedanken verloren und im Lift sitzend, erinnerte er sich an seinen kleinen Snack für zwischen durch, der wohl schon ganz auf sein müsste.
Die ganze Fliegerei nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch, wobei sie gerade so noch aus der Sache Kapital schlagen konnten.
Und so spazierte er zu seinem Apartment, vorbei an der Zelle, wo sein Opfer schon langsam „modrig“ war.
„Na du, hast du genug oder soll ich zu dir reinkommen und dem Elend ein Ende bereiten“, fragte er den Agenten, der nie viel von sich selber sprach.
„Vielleicht lasse ich dich los, aber nur, wenn du sagst, für wen du arbeitest“, fuhr Ken fort.

„Ich weiß nichts, ich arbeite allein und mir wurde nur die Nachricht überbracht, ich soll dich töten - mehr nicht“, entgegnete der Agent.

„Ich sehe, wir werden wohl doch nicht einig.“ Eine kurze Atempause und er fuhr fort, „weißt du, ich bin nicht so einer dahergelaufener ... bei mir hast du nur eine Chance daraus lebendig raus zukommen.“
Ken fühlte wieder seine dunkle Seite, die nun zu oft zum Vorschein kam und in dem Leiden anderer badete. Es machte ihm Freude, der Stärkere zu sein und das Sagen zu haben.

Der Agent sagte nur, „töten sie mich nicht, bitte...“ und während der Agent noch „mich“ sagte, öffnete Ken mit einem elektrischen Schlüssel, der etwas Abseits hing, und schlich langsam rein und während er den Agenten am Hals packte, zeigte er seine echte Seite, seine tödliche Seite, die weit tödlicher war, als Ken nur allein.
Es dauerte nicht lange und Ken begnügte sich mit dem Etwas, was noch in dem Agenten noch drin steckte und schmiss ihn gegen die Gitterstäbe, der sofort absackte und leblos da lag.
Ob das Abschließen der Zelle sich noch lohnte, fragte sich Ken, aber sein Motto war „sicher ist sicher“ also schloss er sie mit einem Krach zu und aktivierte das rote elektrische Netz, das die Gitterstäbe schützte.
Der Wachmann, der gerade dabei war seine Route zu machen, musste leider miterleben, was hieß ein Anzati zu sein, weshalb Ken ihm sofort sagte, „was gibts da zu glotzen? Gib ihm lieber was zu essen, bevor er wirklich verreckt, verstanden?“
Der Wachmann schaute verschreckt zu Ken und lief schnurstracks in die Küche, oder wo man Lebensmitteln aufbewahrte, Ken interessierte es nicht, es war die Aufgabe des Wachmanns und nicht seine.

Anschließend war nun endlich in seinem Apartment, kontrollierte noch seine Ausrüstung, pflegte seine Waffen und fragte sich, wieso er eigentlich immer in der Basis seine Zeit vergeuden musste.
Aber er war nun viel zu müde, um noch auszugehen und die Welt da draußen kennen zu lernen, es war auch ein ziemlich anstrengender Tag. Vielleicht das nächste Mal.

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[Zel-System | Zeltros | Black-Sun-Basis | Flachdach | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris

Der Atmosphäreneintritt klappte diesmal einwandfrei: Die viele Übung zahlte sich aus. Asix bereute es kurz darauf auch nicht, dass er Ken Volaris die Möglichkeit gegeben hatte, sich im Landen des Jägers zu erproben, denn auch diese knifflige Übung hatte er gar nicht so schlecht abgeschlossen - wenn man bedachte, dass es sein erster Versuch war. Die Bedienung der Repulsoren erforderte ein gewisses Feingefühl und Gespür für Timing. Beides schien dem Anzati noch zu fehlen, aber immerhin hatte er den Jäger auf den Boden gebracht, ohne mehr als eine Landestütze zu beschädigen. Ein reparabler Schaden. Natürlich verzichtete der Droide trotzdem nicht darauf, sich mit zornigem Pfeifen und Kreischen darüber zu echauffieren und auch die eine oder andere Beschimpfung auf das Display zu schreiben. Aber hätten sie erst am nächsten Tag oder gar erst in einem Monat zum ersten Mal eine Landung probiert, wäre es wohl genauso ausgegangen, also gab es nichts zu bedauern.

Auf ihn kam nun abermals viel Arbeit zu, wenn die Maschine bis zum nächsten Morgen wieder startbereit sein sollte. Aber zumindest würde Cathy Gale für die Beseitigung dieses Schadens aufkommen. Wahrscheinlich gelang es ihm sogar, ihr die Reparaturkosten für die Kampfschäden unterzujubeln, welche die Dead Toad erlitten hatte. Und auch seine eigenen, denn das Gefecht war an ihm nicht ganz spurlos vorüber gegangen. Hoffentlich gab es in der Black-Sun-Basis ein Ersatzteil für seinen ausgefallenen Photorezeptor.

Nachdem die R5-Einheit den Jäger wieder gestartet, zur Basis geflogen und dort auf dem Flachdach gelandet hatte, ging Ken Volaris seiner Wege. Asix blieb noch ein paar Minuten, bis sichergestellt war, dass die Bodenmannschaft sich sofort an die Reparaturen machte und die Rechnung dafür an die richtige Adresse ging. Er hatte das dringende Bedürfnis, sich nun auch um seine eigene Reparatur zu kümmern, denn das eingeschränkte Sichtfeld beeinträchtigte ihn ziemlich. Doch es gab noch eine Angelegenheit, die er vorher erledigt haben wollte. Immerhin gab es ein hohes Kopfgeld einzutreiben! Ken schien das völlig vergessen zu haben, als er einfach davongegangen war. Vielleicht spielte Geld für ihn keine Rolle. R5-A6 war aber ein sehr gewinnorientiertes ›Wesen‹ und regelte finanzielle Angelegenheiten am liebsten sofort.

Am nächsten verfügbaren Datenterminal rief er die aktuellen Steckbriefe der Kopfgeldjägergilde und der Black Sun auf und suchte nach dem Eintrag von Gene Collis. Der Auftrag war natürlich noch immer als unerledigt gekennzeichnet, aber das sollte sich bald ändern. Der Astromech hatte direkt nach der Landung eine Kopie der Sensordaten auf seine Datenspeicher gezogen. Mit diesen rollte er nun durch die Gänge, hin zu der Person, die in dem Steckbrief als Ansprechpartner aufgeführt war. Er fand den Zeltronen in einem Kabuff, das wie das eines Pförtners wirkte. Welcher Beschäftigung er hier nachging, war für den Droiden nicht ersichtlich. Der Mann war ungeheuer fett und obwohl es nicht sehr warm war, standen dicke Schweißperlen auf seiner pinkhäutigen Stirn.


»Na, Kleiner, was kann ich für dich tun?« fragte der Dicke, als Asix näherrollte und einen Gruß zwitscherte. »Sollst du für deinen Besitzer Geld wechseln?«

Damit war die Frage beantwortet, was der Kerl normalerweise tat. Er schien Währungen umzutauschen, vielleicht auch Kontotransfers oder Geldwäsche zu vermitteln. Aber deshalb war Asix nicht hier. Es dauerte allerdings eine geraume Weile, bis er dem dicken Zeltroner klargemacht hatte, dass er keinen Besitzer hatte, sondern selbst Pateessa der Black Sun war. Und noch ein bisschen länger dauerte es, bis er ihm sein Anliegen kommuniziert hatte.

»Ihr habt Gene Collis fragte der Fettsack, als der Groschen gefallen war. »Tot oder lebendig?«

»TOT«, schrieb A6 auf das Datapad, das als Verständigungshilfe an ihn angestöpselt worden war. »BEWEISE FOLGEN

Nun strömten die Sensoraufzeichnungen der Dead Toad auf das Pad. Der Dicke tippte mit seinen rosa Wurstfingern darauf herum und musterte die Daten genau, bevor er sagte:

»Du hast also keine Leiche, auch kein Bild von ihr, sondern nur einen Beleg dafür dass sein Schiff zerstört wurde?«

»UND DASS SICH EINE LEBENSFORM AN BORD BEFAND, WELCHE DIE EXPLOSION NICHT ÜBERLEBT HABEN KANN«fügte der Droide hinzu. »NACH DER ZERSTÖRUNG DER RABIES WAR KEIN LEBENSZEICHEN MEHR MESSBAR

»Ich werde das an die Auftraggeber weiterleiten. Sie werden dann entscheiden, ob es ihnen genügt.«

Der Bescheid kam etwa eine halbe Stunde später und fiel positiv aus. Die Bosse, die Gene Collis gerne tot sehen wollten, sahen es als erwiesen an, dass Asix und Ken ihren Auftrag erfüllt hatten, und erlaubten ihrem Strohmann, die volle Belohnung von 14.000 Credits auszuzahlen. Der Droide ließ seinen Anteil auf eins seiner Konten überweisen. Da er keine Bankdaten des Anzati kannte, ließ er sich dessen Teil in Form von Creditchips aushändigen, jeweils zur Hälfte in republikanischer und imperialer Währung. Es gab keine Schwierigkeiten bei der Abwicklung. Hochzufrieden rollte der Droide davon. Nach dem erfolgreichen Auftrag für Vigo Zula hatte er nun auch mit der Kopfgeldjagd gute Gewinne gemacht. Wenn dann noch der Deal mit Cathy Gale abgeschlossen war, stand er bemerkenswert gut da und musste sich in nächster Zeit keine finanziellen Sorgen machen.

Er kehrte auf das Dach zurück, um sich den Reparaturen zu widmen. Ihm und den Mechanikern stand eine lange Nacht bevor, wenn sie die Dead Toad für die nächste Flugstunde wieder flott machen wollten.

Als kurz nach Sonnenaufgang Ken Volaris auftauchte, waren zwar die Lackschäden nicht behoben, aber alle Defekte am Rumpf waren zugeschweißt. Der Jäger machte keinen besonders hübschen Eindruck, sondern wirkte eher wie Flickwerk. Das galt auch für die Landestütze: In Ermangelung eines Originalteils hatte man improvisiert. Langsam aber sicher sah der einst stolze N-1-Jäger immer mehr wie ein ›Ugly‹ aus. Aber alle relevanten Funktionen waren wiederhergestellt. Selbiges galt auch für den Droiden selbst. Er hatte ein mehr schlecht als recht passendes Ersatzteil für den zerstörten optischen Sensor gefunden; hübscher machte ihn diese Prothese nicht, aber er war wieder voll funktionsfähig. Er erwartete den Anzati bereits in der Halterung hinter dem Cockpit. Sobald der im Sessel hockte, schrieb er auf das Display:


»ÖFFNEN SIE DAS GEPÄCKFACH Und sobald Ken den kleinen Kunstlederbeutel mit den Creditchips in der Hand hielt, fügte er hinzu: »IHR ANTEIL AM KOPFGELD FÜR GENE COLLIS. EIN VERGNÜGEN, MIT IHNEN ZUSAMMENZUARBEITEN
. ZÄHLEN SIE RUHIG NACH


Anschließend erläuterte er Ken Volaris, wie er den Jäger starten und von dem Flachdach abheben konnte. Das war weniger riskant als die Landung. Heute sollten ein paar Übungen im Atmosphärenflug auf dem Programm stehen. Der Anzati sollte lernen, auf Wind und Wetter zu reagieren, und auch auf andere Fluggeräte in der Nähe.

»VERGESSEN SIE NICHT, EINE STARTGENEHMIGUNG VON DER BASIS EINZUHOLEN«, mahnte er. »MAN KÖNNTE SONST IN BETRACHT ZIEHEN, UNS ABZUSCHIESSEN

[Zel-System | Zeltros | Black-Sun-Basis | Flachdach | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris
 
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Ken wachte auf, er träumte von dem Zerstörer, der ihnen geholfen hatte und wie die Gauner mit eingezogenem Schwanz die Flucht ergriffen. Ken hatte stets die Träume, von denen er selber träumte sie zu sehen.
Entweder über seine Waffen, wie er das Wild mit seinem Präzisionswerkzeug sauber terminierte oder wie er die Waffen zerlegte, sauber machte, mit Öl beschmierte und mit einem leichten Gesang sie wieder zusammen baute. Ken liebte den Geruch nach einer abgefeuerten Waffe und den Stahl, der dazu diente, nur das eine zu tun.

Sein kleiner Alarmwecker weckte ihn unsanft, da er immer noch dabei war, sein Lieblingsspielzeug zu polieren. Wieso musste er immer so früh aufstehen und wieso hatte Asix so eilig, fragte er sich, aber als er schon vom Bad heraus schlich, vergaß er bereits die Frage. So wie immer machte der Kochdroide ihm etwas schmackhaftes zu essen, da er nun endlich richtig frühstücken wollte und nicht wie letztens ausgehungert und schon fast tot ins Bett fiel. Er nahm sich so viele Teller, die er tragen konnte und befahl dem Droiden, er solle die Getränke mitnehmen, da er keine andere Hand mehr frei hatte und er allein in dieser gottverdamten leeren Cantina war, die schon fast nicht größer war, als sein eigenes Apartment. Der Droide kam zu ihm ans Tisch, wo Ken sich ausbreitete und schon die eine Speise verdrückt hatte.
Ein letztes Mal blickend auf die Stationsuhr, die mittig an einer Wand angebracht wurde, schluckte er noch den Rest runter und spülte es mit einem Tee und einer Limonade als abschließendes.
Mit der Serviette den Mund abwischend war er schon zu Tür. Da die Cantina im Erdgeschoss lag, kam er nicht mehr bei dem Agenten vorüber, um zu gucken, wie es ihm ging.

Oben angekommen konnte er Asix‘ Fast-schon-Wrack-Jäger begutachten, der überall seine Zeichen der Schlacht trug. Es gab immer noch Beulen und Dellen, aber ansonsten sah es nach einem Jäger aus, der sich noch übers „Wasser“ halten konnte. Beim Reinspringen in das Cockpit, bemerkte Ken, dass Asix immer noch lädiert aussah, trotz eines anderen Auges. Ken kannte sich mit solchen Kram nicht aus, ein Auge war ein Auge und Schluss. Er verstand nichts von Photorezeptoren oder ähnlichen Schnickschnack.
Bevor Asix noch etwas schreiben konnte, sagte ihm von Angesicht zu Angesicht, „du siehst aber immer besser aus ... so wie dein Jäger“ und grinste ihn schief und frech an.

Dann kam die Mitteilung, er solle das Gepäckfach, was Ken sofort tat und ein Kunstlederbeutel fand. Er nahm es zu Hand, wiegte es und dann kam die Nachricht, dass es sein Anteil war.
„Hmm, es ist mir auch ein Vergnügen, deinen Jäger langsam zu Schrott zu fliegen“, lachte er ganz laut auf. „Es war mir aber kein Vergnügen noch vor meinem Erwachsensein zu sterben, Mister Ich-hab-alles-im-Griff“, und beendete er die Kommunikation. Aber dann.
„Ah ja, und wieso kennst du, da du doch der Super-Droide bist, meine Kontonummer nicht? So weit ich über Droiden weiß, können sie sich überall reinhacken und sogar mein Geld stehlen ... hättest auch einfach Überweisen können statt es zu stehlen.“
Ken war immer noch etwas verstört, dass er immer Morgens aufstehen musste, als ob sie nicht etwas später sich treffen konnten. Natürlich war er gewöhnt früh aufzustehen, aber nur weil er das Wild jagte, das sich eben nur Nachts zeigte. Jetzt aber war aus ihm ein Black Sun Mitglied geworden, der auf so etwas nicht angewiesen war. Aber Ken schmollte gern und war lieber trotzig, als sich zu öffnen, vor allem vor einem Asix, das eh nichts davon verstand. Für ihn war das eine Sackgasse, weshalb er oft bei Asix schmollte.

„Und wie kriege ich das Geld auf mein Konto? Ich kenne hier keinen, der mir das aufs Konto überweisen kann und weiß erst nur, wie ich mein Konto auf dem Datapad überprüfen kann. Und knapp 5 Tausend mit mir herumzutragen ist auch nicht gerade sicher. Kannst du es zurücknehmen und auf mein Konto überweisen?“
Er fühlte sich nun ziemlich allein und auf sich selbst gelassen, wo er von Banken usw. nichts verstand und nur das bisschen mit dem Datapad wusste, das ihm Cathy Gale erzählte.
Ken sagte dann, „kannst du mir das nicht mal erklären?“

Aber dann kam nächste Nachricht und er fragte Asix wieder, „und wie genau geht das? Okay ich versuchs, aber wenn wir abgeschossen werden ...“ Ken wollte fortfahren, aber er verstand nun, dass Asix nie in die Hölle oder Himmel kommen würde, also ersparte er sich das.

„Hier die Dead Toad von R5-A6, erbitte Starterlaubnis...“, Ken machte eine Pause und sagte dann, „und bitte nicht abschießen, wir sind es, von der Black Sun, wir sind gut.“

„Starterlaubnis gewährt“, sagte eine mechanische Stimme.

Ken bemerkte das und entgegnete zu Asix oder viel mehr zu sich selber, „und ich scheiß mir fast in die Hose, aber dann ist das nur ein weiterer Droide, grrrrrrr“ gurrte er und konnte seine Naivität nicht fassen.
Ken aktivierte die Bordinstrumente, die mit einem Aufleuchten und Tönen ihr Dasein quittierten, schaltete die Schirme ein und während sie noch hochfuhren packte Ken fassungslos das Steuer, aktivierte den Repulsorlift-Antrieb mit einem Druck auf das Touchscreen und trieb die Anzeige zum erglühen. Der Jäger schoss hoch, während dessen flogen die kleinen Service-Droiden nun viel weiter auseinander als sonst und wurden regelrecht angebrannt. Als der Jäger schon eine gewisse Höhe erreichte, gab er nun Schub und flog davon. Der Jäger machte wieder ein Geräusch, als ob aus ihm die letzten Lebenskräfte geflossen wären, aber versuchte nicht, die Steuerung zu versagen. Während er nun unterwegs war, ohne Ziel flog er einfach um die Stadt umher, bemerkte immer wieder näher kommende Raumschiffe, denen er gut ausweichen konnte, da die Steuerung nun gut lief und präzise übersetzte.
Aber dann bestand Asix darauf, irgendwo hinauszufliegen, weit weg von der Stadt, wo man die Wettereinflüsse auf der Steuerung bemerkte und sie immer wieder zur Seite zog. Ken versuchte immer wieder geradeaus zu fliegen, aber irgendwie gelang ihm es nicht und es sah so aus, als ob ein Pilot betrunken wäre.
Weshalb Ken nun fragte, „kann man dagegen nichts tun? Gibts keine Stabilisatoren oder so etwas, damit der Flug nicht so abweicht?“

Während Asix ihm alles weitere erklärte, waren sie etwas zu nah an einem Baum gewesen und Asix‘ Jäger wurde nun wieder etwas verbeult und hatte grüne Schleifspuren. Dann offenbarte sich ihm eine nächste Frage, „braucht eigentlich dein Jäger die Flügel oder kann man Notweise auch ohne sie fliegen?"

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[Zeltros - Hotel - Sabacctisch] Midlo und andere Spieler

Zeltros war eine Welt ganz nach Midlos Geschmack. Parties und Frauen gehörten mit Sicherheit zu den Dingen, von denen er nie genug bekommen konnte. Nach all seinen nervigen Arbeiten und Erledigungen für Malor Gale hatte er sich einen längeren Aufenthalt hier wahrlich verdient. Doch letzten Endes hielt es Midlo nie allzu lange an einem Ort, auch wenn er auf Zeltros bereits mehr Zeit verbracht hatte, als auf den meisten anderen Planeten der Galaxis, die er besucht hatte.
Nur wenn man als interstellarer Schmuggler ein Geschäft machen und die Galaxis entdecken wollte, brauchte es ein Raumschiff und daran mangelte es dem Devaronianer sträflicherweise. Zurzeit war er wohl eher der Laufbursche für die Schwarze Sonne. Ein neues Raumschiff, dass seinen Ansprüchen genügte zu finden, zu kaufen und mit den notwendigen Modifikationen auszustatten, all das war sicherlich möglich. Es brauchte jedoch wie immer eine ganze Menge Credits. Credits waren der Stoff, der die Galaxis zum Drehen brachte und wie die meisten Wesen hatte auch Midlo zu wenig davon, wenn man ihn danach fragte.
Doch jetzt gerade sah er eine Chance dies zu ändern, denn Midlo spielte gerade Sabacc. Wenn das Glück dieses Mal auf seiner Seite war, konnten einige seiner Probleme bald wieder viel kleiner erscheinen.

Sabacc ist ein altes Spiel, dessen Ursprung in die Frühzeit der Alten Republik fällt. Von allen Glücksspielen ist es das komplexeste, das am wenigsten berechenbare, das aufregendste und das schicksalhafteste.
Das Spiel wird mit sechsundsiebzig Karten gespielt. Der Wert jedes Kartenchips kann sich im Verlauf des Spiels in unbestimmten zeitlichen Abständen verändern. Diese Veränderungen werden durch die elektronischen Impulse eines Zufallsgenerators ausgelöst. So kann man in weniger als einer Sekunde mit einem sicheren Gewinn auf der Hand ausgebombt werden.
Das Spiel besitzt vier verschiedene Farben: Schwert, Stab, Kolben und Münze. Der Wert der Karten jeder Farbe erstreckt sich von positiv eins bis positiv elf. Außerdem gibt es vier Rangkarten: Kommandant, Herrin, Meister und As, deren Wert positiv zwölf bis fünfzehn beträgt.
Sechszehn Bildkarten, von jeder Art zwei in einem Kartensatz, vervollständigen das Spiel. Davon mit unterschiedlichen Negativwertungen belegt sind: die Königin der Luft und der Finsternis, die Ausdauer, das Gleichgewicht, der Tod, die Mäßigung, der Böse und der Stern. Einzige Ausnahme bildet der Narr mit einem Wert von null.
Man spielt zwei unterschiedliche Töpfe. Der erste, der Handtopf geht an den Gewinner jeder einzelnen Runde. Den Handtopf kassiert der Spieler, dessen Karten den höchsten Nennwert haben, wobei er jedoch dreiundzwanzig - positiv oder negativ - nicht überschreiten darf. Bei unentschiedenem Spielstand schlägt der positive Nennwert den der negativen Karten.
Der zweite Topf, der Sabacctopf, ist der Jackpot, der auf zwei Wegen gewonnen werden kann: mit einem ganzen Sabacc, also mit Karten, die genau dreiundzwanzig ergeben oder mit einer Narrenreihe, die aus einer der beiden Bildkarten besteht, die den Narren zeigen, sowie einer Zwei und einer Drei - also buchstäblich drei-und-zwanzig - einer beliebigen Farbe.
In der Mitte des Spieltischs befindet sich ein Interferenzfeld. Während Runde um Runde geblufft und gesetzt wird, können die Spieler den Nennwert einer Karte einfrieren, indem sie den Chip in das Interferenzfeld legen.

Midlo ließ seinen Blick über seine Gegenspieler schweifen. Mit ihm am Sabacctisch saßen ein auf Durchreise befindlicher Bith und ein Mensch, bei dem Midlo nach den vergangenen Runden vermutete, dass er es mit einem professionellen Spieler zu tun hatte. Sie spielten nun schon seit über drei Stunden. Zwei andere Spieler hatten den Tisch bereits verlassen. Ein Vurk war in der letzten Runde ausgebombt worden. Er hatte seinen gesamten Creditvorrat gesetzt und verloren. Eine Zeltronerin hatte eine vorher vereinbarte Option wahrgenommen und war mit den steigenden Einsätzen schließlich ausgestiegen, wohl um ihre Verluste zu begrenzen.
Würde Midlo jetzt aussteigen, konnte er das Spiel mit siebzehntausend Credits verlassen. Siebzehntausend imperiale Credits waren eine Menge Geld, doch der Sabacctopf enthielt über zwanzigtausend Credits. Midlo biss sich auf die Lippe und überlegte. Sollte er aufgeben oder weitermachen? Midlo kam eine alte Sabaccweisheit in den Sinn: Wer viel Geld hat, kann spielen. Wer wenig Geld hat, darf nicht spielen. Wer kein Geld hat, muss spielen.
Der Mensch erhöhte den Einsatz um weitere fünftausend Credits. Midlo versuchte sich nichts anmerken zu lassen und ging mit. Das Gleiche galt auch für den Bith.
Der Devaronianer blickte auf sein Blatt. Er hatte eine Karte der Ausdauer mit einem Wert von negativ acht. Zudem ein As der Farbe Stab, welches positiv fünfzehn wert war. Und letztlich hielt er noch die Kolbensechs, der der Wert von positiv sechs zukam. Insgesamt hatte er also einen Wert von dreizehn auf der Hand.
Midlo blickte zum Kartengeber über dem Tisch. Der Droide war für das mischen und verteilen der Kartenchips zuständig. Dieser unbestechliche Geber behielt die Spieler jederzeit genau unter Kontrolle. Nicht dass Midlo versucht hätte zu betrügen - jedenfalls nicht dieses Mal. Doch musste er noch eine weitere Karte aufnehmen und hoffen keine hochwertige zu erwischen, da er andernfalls aus dem Spiel ausscheiden würde.


"Ich nehme eine Karte", sagte Midlo zu dem Geberdroiden und schon lag ein Kartenchip auf dem Tisch. Midlo nahm die Karte auf und sein Herz schien sich in seiner Brust zu verkleinern. Er hatte den Tod - mit einem Wert von negativ dreizehn - bekommen und war damit weit von einem Sieg entfernt. Jetzt hieß es bluffen oder…
Plötzlich verschwammen die Bilder auf den Karten und änderten ihren Wert. Midlo taxierte sein Blatt. Er hielt jetzt die Stabsechs, Die Königin der Luft und der Finsternis mit einem Wert von negativ zwei, die Münzenfünf und der Meister der Münzen, der ganze vierzehn Punkte zählte. Das machte insgesamt dreiundzwanzig. Midlo verlor fast die Fassung. Ein ganzer Sabacc.
Damit würde er nicht nur den Handtopf sondern auch den Sabacctopf gewinnen. Doch es gab noch ein Blatt im Spiel, das seines ausstechen konnte. Midlo setzte darauf, dass keiner seiner Mitspieler über die Narrenreihe verfügte. Er schob seine Stapel Credits mit einer Ausnahme in die Tischmitte.
In Gedanken beschwor er seine Karten ihren Wert zu halten, denn der Zufallsgenerator konnte diesen jederzeit ändern. Er könnte sie zwar einfach in das Interferenzfeld legen, doch dann würde allen am Tisch klar werden, dass er nicht bluffte. Wenn er hier ganz groß abräumen wollte, war er darauf angewiesen, dass die anderen Spieler seinen Einsatz hielten.
Nur mit enormer Willensanstrengung gelang es ihm seine Gesichtszüge zu beherrschen. Der Bith am Tisch blieb ebenso ausdruckslos, als er seine Karten ablegte, aufstand und den Tisch verließ. Damit waren nur er und der Mensch übrig. Sein Gegenspieler zögerte kurz. Dann bat er um eine weitere Karte. Er hatte nun drei Karten auf der Hand.
Midlo starrte kurz auf seine Karten. Er merkte, dass die Anspannung zunehmend Auswirkungen auf seinen Körper hatte, auch wenn man ihm das noch nicht ansah. Sein Gegner legte derweilen ohne Eile eine Karte verdeckt in das Interferenzfeld. Midlo konnte sich nur allzu gut ausmalen, um welche Karte es sich dabei wohl gehandelt hatte. Es war als könnte das Bild des Narren vor seinem Auge sehen.
Der Mensch lächelte zu ihm herüber. Dann schob er seine Credits in die Tischmitte. Midlo widerstand dem Impuls sich auf die Lippe zu beißen. Hatte er die Narrenhand oder war alles nur ein Bluff. Es gab nur eine Möglichkeit es herzufinden. Mit all seiner Beherrschung schob Midlo seinen letzten Creditstapel in die Mitte. Dann lehnte er sich mit bemühter Lässigkeit zurück.


"Ich will sehen", sagte Midlo und beendete damit die Runde.
"Na gut", antwortete sein Gegenüber. Lässig deckte er die Karte im Interferenzfeld auf. Midlos Augen weiteten sich als er den Narren erblickte. Die nächste Karte, die der Mensch ablegte, war die Schwertzwei. Der Devaronianer war erstarrt. Er hatte gerade ein Vermögen verloren.
Der Mensch drehte seine letze Karte um. Die Stabvier.

"Die Runde geht dann wohl an dich", meinte der Mensch. Doch Midlo brauchte noch einen Moment um zu begreifen, dass er gewonnen hatte.

[Zeltros - Hotel - Sabacctisch] Midlo und andere Spieler
 
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[Zel-System | Zeltros | Black-Sun-Basis | Flachdach | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris

Dieser und die nächsten Tage waren für ›Mensch‹ und ›Material‹ noch einmal ziemlich anstrengend. Asix, der selbst keine Erholungspausen benötigte, solange seine Akkus geladen und keine Reparaturen durchzuführen waren, wollte den Auftrag möglichst rasch zu Ende bringen und forderte Ken daher so intensiv, wie er glaubte, es ihm zutrauen zu können. Er hatte kein Gespür dafür, wann ein Humanoider Pausen und Freizeit brauchte, aber selbst wenn er Informationen darüber gehabt hätte, wären sie auf einen Anzati wohl nicht anwendbar gewesen. Der Droide hatte versucht, Informationen über diese Spezies zu bekommen, das hatte sich aber als unerwartet schwierig erwiesen und hatte nicht zu sehr guten Ergebnissen geführt. Viel Hörensagen, noch mehr absurde Gerüchte, kaum hieb- und stichfeste Fakten. Also machte er seinen Trainingsplan vor allem von Kens Leistungskurve abhängig. Wenn diese ihren Höhepunkt überschritt und steil abzusinken begann, war es an der Zeit, eine Übung zu beenden und den Fortgang auf den nächsten Morgen zu vertagen. So waren sie meist viele Stunden im All, während Asix sich nachts bemühte, die kleinen Defekte an der Dead Toad wieder zu beheben. Denn die Belastungen, denen die Strukturen ausgesetzt waren, waren hoch und langsam aber sicher befürchtete er ernsthafte Schäden. Doch er erinnerte sich gut an Cathy Gales Wort, für die Behebung aller Beschädigungen aufzukommen. Bisher erfüllte sie ihr Versprechen: Treibstoff, Ersatzteile und Personal der Basis standen zu seiner Verfügung, ohne dass man ihm bisher eine Rechnung präsentiert hatte. Allerdings stand zu erwarten, dass demnächst nicht nur eine Generalüberholung des Jägers nötig sein würde, sondern ein kompletter Umbau, und dafür würde Cathy bestimmt nicht gerade stehen wollen. Aber mit dem Geld, das er duch diesen Deal gespart und die Kopfgeldjagd hinzugewonnen hatte, machte ihm das keine großen Sorgen.

In diesen Tagen brachte der Astromech seinem Flugschüler bei, wie man die Maschine startete und landete, ohne dabei Hindernisse zu rammen und Landestützen oder andere Teile zu beschädigen. Es dauerte eine Weile, bis sein Feingefühl mit den Repulsoren stark genug ausgeprägt war, um das auch bei böigem Wind, schlechter Sicht oder anderen widrigen Umständen zu schaffen, doch letzten Endes gelang es. Der Flug in der Atmosphäre machte ihm hingegen weniger Probleme: Er beherrschte das Fahrzeug dabei so instinktiv wie im Flug durch das Vakuum und sicherlich profitierte er auch stark von den Fähigkeiten, die er sich zuvor schon mit einem Speeder angeeignet hatte. Asix hatte allerdings den Eindruck, dass es dem ungestümen, launischen Anzati schwer fiel, Verkehrsregeln zu akzeptieren. Sein Gebahren war bei manchen Gelegenheiten ziemlich rücksichtslos. Aber das war dem Droiden egal. Er sollte seinem Schüler nur die technischen und motorischen Kenntnisse beibringen, die er benötigte um ein Schiff zu fliegen, nicht die moralischen und rechtlichen Grundlagen. Eine Strafe, die ihm von Zeltros' Flugüberwachung aufgebrummt wurde, als Volaris aus reinem Übermut einen zugewiesenen Flugkorridor verließ, setzte er mit auf die Spesenrechnung.

Zum Schluss kam noch der kniffligste Teil: Hyperraumnavigation. Zum Glück musste Ken dabei nicht selbst komplexe Berechnungen anstellen, sonst wäre die ganze Sache gründlich schiefgegangen. Asix lehrte ihn, wie er das Kartenmaterial aktualisierte, wie er einen Navigationscomputer oder einen Astromech dazu brachte, ihm die Sprungkoordinaten für ein bestimmtes Ziel zu errechnen, und wie er dann das Schiff in den passenden Vektor brachte, um diesen Kurs auch genauestens einzuhalten. Mehrfach und unmissverständlich schärfte er dem Anzati ein, was zwangsläufig passierte, wenn man dabei schludrig vorging. Selbst minimalste Abweichungen konnten dazu führen, dass man entweder irgendwo im Nirgendwo landete, in einer unkartographierten Gegend, aus der man kaum wieder zurückfand; oder dass man direkt in ein Hindernis rauschte, um so endgültig vernichtet zu werden, dass nie auch nur das kleinste Trümmerstück gefunden werden könnte. Nachdem Ken auch diese Lektion verinnerlicht hatte, führten sie eine Reihe kürzerer Sprünge in Zeltros' Nachbarsysteme durch. Allesamt erfolgreich und ungefährlich - teilweise deshalb, weil R5-A6 die Vorbereitungen genauestens kontrolliert hatte, bevor er den Sprunghebel für Volaris freigab.

Schließlich war auch das geschafft. Die R5-Einheit hatte alle Themenkomplexe, die sie für unbedingt notwendig zur Führung eines kleinen Sternenschiffes hielt, gewissenhaft durchgeführt. Als sie an diesem Abend auf dem Dach der Basis landeten, schrieb er auf das Display:


»WIR SIND FERTIG. ALLE ÜBUNGEN ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN. SIE BESITZEN NUN ALLE ERFORDERLICHEN KENNTNISSE. WAS NOCH FEHLT, IST ROUTINE. SUCHEN SIE NACH MÖGLICHKEITEN, IN ÜBUNG ZU BLEIBEN UND IHRE FÄHIGKEITEN WEITER ZU VERFEINERN. ICH KANN IHNEN DERZEIT NICHTS MEHR BEIBRINGEN. AUF WIEDERSEHEN, PATEESSA KEN VOLARIS

Damit war dieses Kapitel für ihn abgeschlossen. Eine persönliche Bindung zu dem Anzati hatte er nicht aufgebaut. Das war ihm sowieso rein technisch kaum möglich - die Unberechenbarkeit, die Volaris an den Tag gelegt hatte, hatte es auch nicht gefördert. Für Arfive-Asix war es ein Auftrag gewesen wie viele andere auch. Leistung und Gegenleistung. Jetzt, da er die geforderten Ergebnisse erzielt hatte, war es an der Zeit, dem Auftraggeber Bericht zu erstatten. Er schrieb eine lange Textnachricht an Cathy Gale. Darin schilderte er in Droidentypischer Genauigkeit und Ausführlichkeit, welche Übungsteile durchgeführt worden waren und wie Ken Volaris in jedem einzelnen Durchlauf abgeschnitten hatte. Auch die erfolgreiche Kopfgeldjagd erwähnte und schilderte er detailliert, obwohl er davon ausging, dass sich das bereits bis zu ihr herumgesprochen hatte. Schließlich schloss er mit den Worten:

»...FAZIT: ERFORDERLICHE GRUNDFERTIGKEITEN ZUM FLUG IN ATMOSPHÄRE, WELTRAUM UND HYPERRAUM SIND VORHANDEN. BESCHEINIGE PATEESSA VOLARIS DIE EIGNUNG ZUR FÜHRUNG EINES KLEINEN STERNENSCHIFFES. EMPFEHLUNG: PATEESSA VOLARIS SOLLTE IM BEREICH SCHMUGGEL / KURIERWESEN ODER KOPFGELDJAGD EINGESETZT WERDEN. ALLERDINGS BESTEHEN NOCH ZWEIFEL AN PERSÖNLICHER ZUVERLÄSSIGKEIT UND PÜNKTLICHKEIT BEI HEIKLEN AUFTRÄGEN. RATE ZU ANGEMESSENEN BEWÄHRUNGSFRISTEN.

SEHE AUFTRAG ALS BEENDET AN. ERWARTE ZEITNAHE LIEFERUNG DER ZUGESICHERTEN FLUGKÖRPER SOWIE ABSCHLIESSENDE ÜBERHOLUNG DER DEAD TOAD.

PATEESSA R5-A6, ENDE«


[Zel-System | Zeltros | Black-Sun-Basis | Flachdach | N-1-Jäger Dead Toad] Asix, Ken Volaris
 
Zel-System :: Zeltros :: Hauptstadt :: Black-Sun-Basis :: Büro :: Cathy Gale



Cathy saß in ihrem Büro und blickte auf die vergangenen Tage zurück. Sie hatte sich mit reichlich Kleinkram beschäftigt.
Der Betrieb einer solchen großen Organisation verlief nicht großartig anders, als in einer anderen beliebigen Firma vergleichbarer Größe.
Die aufregenden Außeneinsätze waren in letzter Zeit die Ausnahme gewesen.
Zwischenzeitlich hatte sie Berichte über ihren neusten Schützling gelesen. Der Anzati hatte durchaus seine Flugfähigkeiten ausgebaut, noch weit entfernt von Perfektion, aber die Fortschritte waren sichtbar.
Den Berichten der Wartungsteams zu Folge, war der Verschleiß an dem Gleiter des Droiden nicht unerheblich und lag im Schnitt etwas über dem üblichen Maß.
Schließlich folgte ein abschließender Bericht von Asix:
»...FAZIT: ERFORDERLICHE GRUNDFERTIGKEITEN ZUM FLUG IN ATMOSPHÄRE, WELTRAUM UND HYPERRAUM SIND VORHANDEN. BESCHEINIGE PATEESSA VOLARIS DIE EIGNUNG ZUR FÜHRUNG EINES KLEINEN STERNENSCHIFFES. EMPFEHLUNG: PATEESSA VOLARIS SOLLTE IM BEREICH SCHMUGGEL / KURIERWESEN ODER KOPFGELDJAGD EINGESETZT WERDEN. ALLERDINGS BESTEHEN NOCH ZWEIFEL AN PERSÖNLICHER ZUVERLÄSSIGKEIT UND PÜNKTLICHKEIT BEI HEIKLEN AUFTRÄGEN. RATE ZU ANGEMESSENEN BEWÄHRUNGSFRISTEN.

SEHE AUFTRAG ALS BEENDET AN. ERWARTE ZEITNAHE LIEFERUNG DER ZUGESICHERTEN FLUGKÖRPER SOWIE ABSCHLIESSENDE ÜBERHOLUNG DER DEAD TOAD.

PATEESSA R5-A6, ENDE«


Die blonde Agentin der Black Sun laß sich den Bericht durch und kaute nachdenklich an einem Stift.
Sie verfasste folgende Antwort:
"An R5-A6:
Habe die versprochenen Waffenbauteile geliefert bekommen. Die Konditionen sind sogar im Preis um 3 % günstiger geworden, als veranschlagt. Zusätzlich bekommen sie als Entlohnung für die Ausbildung von Pateessa Volaris noch einen Bonus. Ich konnte einen kompletten Original-Teilesatz für Ihr Gleitermodell bekommen, er steht Ihnen inklusive der Generalüberholung ab sofort zur Verfügung.
Bitte finden Sie sich in meinem Büro ein, damit ich die Details mit ihnen noch besprechen kann.

Mit freundlichem Gruß
Cathy Gale"


Schließlich blieb noch die Frage, was mit dem Pateessa Ken Volaris anzufangen war.
Die Grundlagen hatte er vermittelt bekommen. Die Erfahrung musste er selbst noch sammeln.
Sie schaute in die Bestandslisten und wirkte sehr vergnügt.
Es gab ein generalüberholtes kleines Raumschiff, welches sie dem Anzati zur Verfügung stellen konnte.
Sie schickte eine Nachricht an Ken, damit er ebenfalls ins Büro kommen sollte.


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In den wenigen Tagen, die sie noch verbrachten, lernte Ken das Landen und Starten, sowie in der Atmosphäre mit Leichtigkeit sich fortzubewegen. Die Repulsoren machten ihm anfangs Schwierigkeiten, aber nach mehreren Stunden mit dem Jäger, konnte er endlich einen Erfolg verbuchen. Jeder andere würde sich auch wundern, warum er es immer noch nicht drauf hatte. Er war nicht gerade der beste Pilot, der gerade umher flog, da auch in der Atmosphäre so etwas wie Straßen, in dem Fall Luftstraßen gab, war er ganz gut dabei auf dem Pfad zu bleiben. Es war nicht immer einfach die unsichtbare Straße zu durchfliegen, aber Asix müsste auch dafür gerade stehen, weshalb Ken das keine weiteren Probleme bereitete. So lange er Schüler war, konnte er alles tun und es als Ungeschick oder Unkenntnis ausgeben.

Die Programmierung zu einem Hyperraumsprung ins Unbekannte erwies sich so weit einfach, da Ken keine komplizierten Ausdrücke eingeben musste. Entweder machte es der AstroDroide an Bord oder man gab dem NavUnit die Koordinaten ein, welcher dann genau berechnete, wohin man auch wollte.
Das Aktualisieren des Kartenmaterials entpuppte sich als viel zu simpel, da man auf der NavUnit nur einen Knopf auf dem TouchScreen drücken musste. Man konnte natürlich auch die NavUnit so programmieren, dass sie die Karten stets selber aktualisierte, aber das entpuppte sich als zu unsicher, da man neue Karten brauchte, wenn die NavUnit gerade verschlafen hatte, sie zu aktualisieren.
Nach dem ganzen Tralala mit dem passenden Vektor, konnte er immer wieder feststellen, wie schön so ein Hyperraum sein konnte.
Sie flogen leider kurze Strecken, aber das Wiederholen der ganzen Zeremonie, konnte Ken endlich nach mehreren Stunden verstehen, was es hieß einen Sprung vorzubereiten.

Irgendwann, als schon auf Zeltros dunkel war, kamen sie endlich auf Zeltros. Ken hatte es endlich geschaft und er selber hatte fürs erste die nase voll vom Fliegen. Es war für ihn etwas anstrengend geworden, jeden Tag in dem kleinen Jäger zu sitzen und sich kaum zu rühren.
Nicht nur, dass er sein Training vernachlässigte, er müsste nach diesen Tagen eigentlich Urlaub nehmen. Hoffentlich passiert noch was anderes als bis jetzt, dachte er sich.
Mrkwürdiger weiße verabschiedete Asix sich nun, weshalb Kens letzte Worte zu ihm waren, „Viel Glück und erfolgreiche Jagd!“

Etwas übermüdet, was eigentlich bei einem Anzati nie passiert, es war eher reine psychische Ermüdung, ging er auf sein Apartment und ließ sogar seine Asurüstung stehen und fiel wieder ins Bett. Er war froh endlich diese Tortur hinter sich zu haben, da Asix ihm keine Pause gönnte, war er nun etwas ausgebrannt.

Irgendwann am Morgen wachte er auf, sah kurz auf sein Datapad, das auch schon ziemlich lange nicht angerührt wurde und langsam Staub ansetzte, „oh, eine Nachricht von Cathy Gale, sagte er laut zu sich selbst.
Er bemerkte, dass die Nachricht schon früh am Morgen geschickte wurde und fragte sich, ob er bei der Black Sun doch falsch war, da sie wohl alle so früh aufstehen und arbeiten als ob das hier ein Bürogebäude einer legalen Firma wäre. Er musste keinen um 6 Uhr terminieren, also wozu die ganze Hetze.

Frisch aus dem Bad kommend, ging er schnurstracks zu seiner Chefin. Wo hatte sie bloß ihr Büro, fragte er sich dabei, als er das ganze Gebäude am Durchforsten war. Dabei warf er noch einen Blick auf den Agenten, der immer noch leblos dalag, auch wenn man ihm schon Essen vorsetzte. Mit einer abwertenden Handbewegung zu dem Agenten ging er an ihm vorbei und nach einer weile fand er endlich „das Büro“.
Er wusste nicht, wie er sich nun benehmen sollte, soll er anklopfen, gab es hier eine Nummer die man ziehen musste oder oder oder.
Verzweifelt ging er einfach rein; während er leicht anklopfte und die Tür langsam auftat und rein schielte, wie so ein nasser Köter, der um Vergebung betteln wollte, sagte er, „Darf ich reinkommen?“ und ohne die Antwort abzuwarten setzte er sich schon auf einen der beiden Stühle, welche unangenehm zum Sitzen waren, da sie billig und aus Plastik waren.
Er ginste Cathy breit und unschuldig an und fragte sich, was sie nun von ihm wollte, hoffentlich kein weiterer Lehrgang.

[:: Innerer-Rand | Zel-System | Zeltros | BS BAsis | Cathys Büro ::] Mit Cathy
 
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