Druid
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Tales from the New Republic gibt es zwar schon seit 1999 doch nun ist Kampf um die Neue Republik auch auf Deutsch erschienen.
Es enthält 14 Kurzgeschichten (oder besser gesagt 11 wobei die Erste in 4 Einzelteile aufgeteilt ist) die wie beim Vorgängerbuch Flucht der Rebellen aus dem Adventure Journal von West End Games stammen.
Gerade eben bin ich mit der letzten Geschichte fertig geworden, habe auch schon die ausführlicheren Inhaltsangaben auf meiner Seite hochgeladen, und ich muß sagen es ist fast genauso klasse wir sein Vorgänger.
Das Buch startet gleich mit einem Knüller. Die ersten beiden Geschichten von Timothy Zahn und Michael A. Stackpole haben mal wieder ihre gewohnt hohe Qualität (ja meckert ihr nur, ich finde die beiden Autoren spitze

Zwischenspiel auf Darkknell, das von beiden Autoren abwechselnd zusammen geschrieben wurde, läßt uns miterleben wie Isanne Ysard, Hal Horn und Garm Bel Iblis gegeneinander agieren um in den Besitz gestohlener Todesstern-Daten zu kommen. Wir sehen wie Bel Iblis seine Familie verliert und wie Isanne Ysard zur Geheimdienstchefin des Imperiums aufsteigt. Beides wichtige Ereignisse deren Verweise man auch in anderen Büchern findet.
Viel besser als die ebenfalls von den beiden geschriebene Kurzgeschichte "Abstecher nach Corellia" aus "Flucht der Rebellen", die auch in 4 Teile aufgeteilt war, ist diese Geschichte klar und logisch aufgebaut, ohne Verwirrungsfaktor, obwohl es auch hier bis zum Ende rätselhaft bleibt.
Solo für Jade, welche nur von Zahn geschrieben wurde, zeigt uns die entscheidende Aktion wie Mara zu ihrem wertvollsten Besitz, der Jadefeuer, kommt und wie souverän sie diese Mission handhabt.
Beides mit Abstand die besten Geschichten im Buch. Danach schwankt das Niveau von eher unterdurchschnittlich bis auch sehr gut.
Schatten der Erinnerung von Kathy Burdette zeigt was imperiale Folter anrichten kann und wie leicht manchmal die Neue Republik zu Beitrittsplaneten kommt.
Die Geschichte ist so geschrieben, daß man erstmal nicht versteht um was es geht, praktisch mit den Gefolterten erwacht und sich zurecht finden muß, um dann immer klarer zu sehen und um uns des Rätsels Lösung zum Schluß zu präsentieren. Nicht schlecht, auch wenn ich mich frage was diese Zombies eigentlich sollten. Die waren absolut überflüssig.
Alles unter einem Hutt von Chris Cassidy & Tish Pahl läßt uns am Leben zweier Betrügerinnen teilhaben die man mit der Zeit, und besonders in der letzten Kurzgeschichte "Einfache Tricks" richtig lieb gewinnt. In dieser Geschichte machen sie nicht nur ordentlich Kasse sondern verhindern auch noch, daß Durga der Hutt ein paar neue Twi'lek Sklavinnen bekommt. Sehr schön.
Der tiefe Sturz von Patricia A. Jackson zeigt uns, daß es auch anderes gibt als nur gute Kurzgeschichten. Auf 52 Seiten beschreibt sie, in einem ziemlich verwirrenden Erzählstil, wie ein imperialer Captain sein Genick gebrochen bekommt. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach so weil einer seiner Untergebenen einen Fehler gemacht hat und unglücklicherweise ein dunkler Jedi an Bord ist. Da läßt Vader grüßen.
Schwarz oder weiß? von Laurie Burns hat da schon mehr zu bieten. Während dem Bacta-Krieg saß der GNR nicht nur tatenlos rum und wartete darauf, daß die Sonderstaffel alles erledigt, sondern versuchte auf seine Art das Problem mit Ysanne Isard anzugehen. Zwei Agenten gelingt es einen Nachschubweg für Alazhi (einem Bestandteil von Bacta) dicht zu machen indem sie die imperiale Führung aus den Raffinerien vertreibt. Eine schöne James Bond Geschichte mit einem tückischen Doppelagenten.
Keine Desintegrationen, bitte! von Paul Danner hat besonders für alle Boba Fett Fans enorm viel zu bieten. Der coolste Kopfgeldjäger der Galaxie zerlegt eigenhändig eine ganze imperiale Garnison. Whau. Genau so stellt man sich Boba Fett vor. Sehr empfehlenswert.
Der Tag der Finsteren Nacht von Jean Rabe kann sich nicht entscheiden ob es nun eine Piraten-, Schatzjäger- oder Science Fiction-Geschichte ist. Zwei Hochzeitsreisende werden zufällig in eine Suche nach einem längst versunkenen Schatz gezogen und betrogen. Wären es keine Weequays könnte man denken es wäre eine irdische Geschichte. Auch die fehlende Sortiermöglichkeit in der Zeitlinie läßt einen vermuten Rabe hätte hier nur kurz eine gewöhnliche Geschichte etwas starwarsiger gemacht.
Uhl Eharl Khoehng von Patricia A. Jackson ist die Fortsetzung von "Der letzte Ausweg" aus "Flucht der Rebellen". Es taucht mal wieder die Familie Brandl auf die ihr schauspielerisches Leben in der GFFA weiterführt. Ebenso seltsam wie die Vorgängergeschichte.
Die letzte Runde von Paul Danner ist nicht weniger seltsam. Ein todgeglaubter Sabacc-Zocker taucht aus der Versenkung auf und hilft einem normalen Jungen ein Jedi zu werden, indem er ihm zu einem Lichtschwert verhilft und ihn mit einer toten Jedi bekannt macht. Die Geschichte hinterläßt irgendwie einen undefinierbaren Beigeschmack.
Einfache Tricks von Chris Cassidy & Tish Pahl hat zu guter Letzt wieder die zwei genialen Gaunerinnen als Hauptpersonen die dieses Mal mitten in die Geschehnisse um Darksaber gezogen werden. Zum Glück ist Kyp Durron da um ihnen zu helfen. Wir sehen hier einen Kyp der bereut und genau das Gegenteil von dem sonnensystemzerstörenden Monster ist welches er mal war. Er hat sich doch tatsächlich geändert und etwas aus seinen Fehlern gelernt.
Das Buch hätte von mir fast ein Empfehlenswert bekommen. Leider kann man zu viele Geschichten darin nicht in die Zeitlinie einordnen weil sie keinen Anhaltspunkt bieten wann sie spielen. Das schmälert natürlich deren Wert ein wenig und so langt es nur zu einem Gut. Dennoch sei hier keinem vom Kauf abgeraten. Es sind immer noch genug tolle Geschichten dabei die Spaß machen und lesenswert sind.