Tagespolitik allgemein

Naja, eigentlich werden bei Wahlen ja nur Leute bestimmt die dann entscheiden müssen was zu tun ist. So gesehen überlässt man die Entscheidungen ja doch wieder anderen.
 
Zu versprechen, den Euro abzuschaffen, ist die eine Sache. Ob die besagte Partei das ganze dann aber auch tun kann und wird oder sich doch der Real Politik beugt, ist die andere.
 
Ne, geht auch nicht, weil das Volk an sich für manche Sachen einfach nicht über genug Hintergrundwissen verfügt, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen, bzw auch zu desinteressiert, dumm oder von den Massenmedien zu sehr beeinflusst ist um sich mit manchen Themen konkret auseinander zu setzen. Das gilt natürlich nicht für jeden einzelnen von uns.

Ich für meinen Teil würde mir in manchen Bereichen sicherlich Mitbestimmung wünschen, aber es gibt auch Situationen, da sollte man nicht die dummen Massen und die Bildzeitung über Deutschlands Zukunft entscheiden lassen.

Komisch, in der Schweiz funktioniert das.
Sind die da alle viel klüger, oder was. :verwirrt:
 
Aber ist dies nicht genau so bei demokratischen Wahlen ?
Läßt man da nicht auch die tumbe hirnlose Masse "entscheiden" ?
Immerhin könnte man ja mit großer Mehrheit eine Partei wählen die verspricht den Euro abzuschaffen und aus der EU auszutreten.

Jein. Ich sehe das eher so, dass die Parteien eher ein Rahmenprogramm festgeben, dass die Masse dann wählt. Im Grunde bildet sich die Regierung dann aber aus Fachmännern und Frauen, die im idealfall in ihren Sparten so weit informiert und geschult sind, bzw. auf Expertengremien zurückgreifen können, dass sie das nötige Wissen haben, um für das Land das möglichst beste zu tun.

Und ja, ich weiß auch, dass die Wirklichkeit oft anders aussieht und viele Politiker nicht im geringsten die Bezeichnung "Fachmann" verdienen und dass Lobbyarbeit auch noch stark mit einspielt.

Trotzdem halte ich dieses für besser, als wenn jeder x-beliebige zu jedem Thema immer wieder seine Meinung und Stimme abgeben darf.

Diese Anti-Euro Stimmung gibt es doch schon seit dessen Einführung. Dass sich bisher noch keine ernst zu nehmende Partei einen Euro Austritt ins Wahlprogramm geschrieben hat zeigt für mich nur, dass ein Austritt einfach nicht machbar oder nur unter so großen Nachteilen möglich wäre, dass solch eine Partei wahrscheinlich keine Legislaturperiode an der Regierung überstehen würde. Und es zeigt, dass der Euroraum an sich doch zu unserem Vorteil ist, was sich natürlich irgendwann ändern mag.

Wenn diese Partei aus deinem Beispiel jetzt an die Macht käme, würde ich hoffen, dass vor einem Austritt aus der EU alle Fakten angeschaut und Möglichkeiten durchgespielt werden und im Zweifelsfall dann doch vom Konzept des Ausstiegs abgewichen wird, falls es sich als nachteilig erweisen sollte. Vielleicht aber besteht ja doch ein gutes Konzept für einen Ausstieg. Dann ist es in Ordnung. Dieses sollte aber wie gesagt richtig erarbeitet und begründet sein. In einer Volksabstimmung würden diese Schritte keine Rolle spielen, da die meisten einfach mit dem Gedanken Euro=doof in eine Abstimmung gehen, ungeachtet der Folgen.

Es kann natürlich auch sein, dass es sich um irgendeine Halligalli-Partei ohne Plan handelt die mit so einem Programm an die Macht kommt, dann kann man nur auswandern, sich zurücklehnen und die Show genießen.


Edit:

Komisch, in der Schweiz funktioniert das.
Sind die da alle viel klüger, oder was. :verwirrt:

Da ich mich leider mit dem Schweizer System nicht wirklich auskenne, kann ich hierzu keine Meinung äußern, tut mir leid. Ich weiß nicht über was alles und unter welchen Voraussetzungen abgestimmt wird, bzw. werden darf.

Pauschal würde ich jetzt sagen, dass die Schweiz aussenpolitisch natürlich viel weniger am Hacken hat als Deutschland. Man ist da ja schon ein wenig abgekapselt vom Rest der Welt, jedenfalls was politische Entscheidungen angeht. Ebenso weiß ich nicht wie sehr die Schweiz exportiert und da von anderen Staaten abhängig ist.

Innenpolitisch denke ich, dass Volksabstimmungen schon eine sinnvolle Sache sein können. Für alles, was über die Grenzen hinaus geht, halte ich die Thematik einfach zu komplex um sie von jedermann entscheiden zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oberon schrieb:
Da ich mich leider mit dem Schweizer System nicht wirklich auskenne, kann ich hierzu keine Meinung äußern, tut mir leid. Ich weiß nicht über was alles und unter welchen Voraussetzungen abgestimmt wird, bzw. werden darf.

Pauschal würde ich jetzt sagen, dass die Schweiz aussenpolitisch natürlich viel weniger am Hacken hat als Deutschland. Man ist da ja schon ein wenig abgekapselt vom Rest der Welt, jedenfalls was politische Entscheidungen angeht. Ebenso weiß ich nicht wie sehr die Schweiz exportiert und da von anderen Staaten abhängig ist.

Innenpolitisch denke ich, dass Volksabstimmungen schon eine sinnvolle Sache sein können. Für alles, was über die Grenzen hinaus geht, halte ich die Thematik einfach zu komplex um sie von jedermann entscheiden zu lassen.

In der Schweiz darf man Abstimmen und wählen gehen sobald man Volljährig ist, also ab 18.

Es gibt zwei verschiedene Arten, es gibt die Kantonalen Wahlen (für die die das nicht wissen, Kantone sind wie Bundesländer). Da wird über Bauzonenänderungen, neue Gesetze, Verfassungsänderungen usw. abgestimmt. Gewählt wird da natürlich auch: Der Regierungsrat (Exekutive), den Grossen Rat (Legislative), Gerichtspräsidenten (Judikative), die Mitglieder des Nationalrates (grosse Kammer des Bundes) und des Ständerates (kleine Kammer des Bundes).

Dann gibt es noch die Abstimmungen des Bundes: Verfassungsänderungen, Beitritte zu Internationalen Organisationen (UNO, WTO usw.) und die Gesetzesänderungen.

Der Bundesrat wird vom Parlament gewählt, wie auch die Bundesrichter, Nationalratspräsident, Ständeratspräsident, Bundespräsident und den Bundeskanzler.

Das mal so als grobübersicht.

Do abgeschottet wie du jetzt meinst, ist die Schweiz gar nicht. Durch unsere Banken und die Sitze von Internationalen Behörden (WHO z.B.) Sind wir International sehr gut vertreten und wir haben auch sehr wichtige Handelspartner (Deutschland, Italien, Frankreich, USA). Für genauere Angaben unserer Improt und Export-Zahlen kannst Du hier mal nachschauen.

Ansonsten Empfehle ich Dir noch folgende Links (falls es Dich und andere interessiert):

admin.ch - Startseite (Der Bund)
Basel: Kanton Basel-Stadt und Stadt Basel, Verwaltung, Behörden, Politik (Die Kantone am Beispiel meines Heimatkantons Basel-Stadt)

Bei sonstigen Fragen, einfach fragen, ich werde dann so ausführlich wie möglich antworten.
 
Vielen Dank für die kurze Aufklärung und für die Links.

Wie würdest du denn als Schweizer die Abstimmungen gerade in heikleren oder Aussenpolitischen Punkten betrachten?

Funktioniert das recht gut und wird im Vorfeld auch in den Medien genügend Aufklärung geschaffen oder geht das teilweise dann auch ins Stammtisch und Bildniveau?

Ob Entscheidungen hinterher gut oder schlecht waren wird man wahrscheinlich fast nie beurteilen können, weil man nicht weiß wie es anders geworden wäre, könnte ich mir vorstellen.

Ich bin übrigens generell kein Gegner von Volksabstimmungen, ich zweifle nur anhand meiner bisherigen beruflichen Erfahrungen mit manchen anderen Menschen und von meinem erweiterten Bekanntenkreis her, dass da immer sinnvolle Sachen bei rauskommen. Vielleicht bin ich auch nur Pessimist^^
 
@Moses
Das Deutschland den Euro nicht bekommen hätte, hätte ich aus heutiger Sicht als Katastrophe empfunden. Das dazu noch.

@Topic
Aber Was Volksabstimmungen im allgemeinen betrifft: Es ist nunmal so, dass unsere Gesellschaft vielschichtig ist und nicht in allen Schichten sind die gleiche Menge an Leute vorhanden. Ich sehe es hier als sehr gefährlich, dass eine gewisse Gruppe zu einer bestimmten Sache sehr viel mehr Anhänger mobilisieren kann als eine andere. Zum Beispiel gegen den Stadthallenanbau in Heidelberg konnten wesentlich mehr Leute mobilisiert werden die aus ästhetischen Gründen dagegegen waren, als die die aus wirtschaftlichen Gründen dafür waren. Die Leute haben oft einfach nicht weit gegnug gedacht. "Das sieht doch ******* aus" hat als Argument gereicht.

Wir wählen ja auch Parteien die in Ihren Programmen dass stehen haben was wir wollen. oder auch nicht. Oder eben die die am meisten zu uns passt. Bei Volksabstimmungen wird man immer bequeme Themen gut durchwinken können, aber wenn es um unbequeme Sachen geht, oder Sachen die für die Zukunft nötig sind (wie der Euro) dann wird man solche Sachen viel zu leicht verhindern können und dringend notwenidge Massnahmen kommen nicht zustande. Deshalb bin ich dagegen.
 
Oberon schrieb:
Wie würdest du denn als Schweizer die Abstimmungen gerade in heikleren oder Aussenpolitischen Punkten betrachten?

Funktioniert das recht gut und wird im Vorfeld auch in den Medien genügend Aufklärung geschaffen oder geht das teilweise dann auch ins Stammtisch und Bildniveau?

Nun die Sache mit den Abstimmungen ist relativ einfach: Es hat von allem ein bisschen. Zum einen gibt es die Parteien, die sagen, was man wählen soll, dann gibt es die "Experten" was am besten für das Volk wäre, dann gibt es unzählige Berichte in den Medien (auch Bildniveau), dann wird das ganze noch am Stammtisch durchgekaut und dann weiss niemand mehr so recht, über was jetzt abgestimmt wir. Aber keine Angst, sobald dann der Umschlag mit den Abstimmungszetteln beim Wähler eintrifft, gibt es noch eine Broschüre in der, der Abstimmungstext nochmals abgedruckt ist, dann eine Zusammenfassung der Argumente der Befürworter, eine der Gegner und eine Empfehlung der Regierung, was man am besten abstimmen möchte. Ich stimme meistens nach diesem Prinzip, lese die Broschüre und stimme dann ab.

Bei Wahlen ist das ganze ein bisschen schwieriger, ein normaler Bürger wie ich, der keine Politker wirklich kennt, wählt die Vertreter der Partei seines Vertrauens und gut ist, die Richtige Mischung kristallisiert sich dann schon irgendwie raus.

Aber alles in allem funktioniert es recht gut. Man muss dann halt einfach akzeptieren, dass nicht jedermann seine Meinung teilt.
 
@Oberon

Wie sehen doch in der letzten Zeit wie sehr die Propaganda das Wahlverhalten bestimmt.
Sehen wir uns die Wahl in BW an. Da wird auf dem Rücken von unzähligen Toten in Japan Propaganda betrieben und eine große Zahl der tumben Masse läuft den grünen Rattenfängern nach ohne überhaupt eine Ahnung über die Atomenergie zu haben.
Und diese tumbe Masse wählt mit Winfried Kretschmann einen überzeugten Bolschewisten der eher an den Galgen als in das Büro des Ministerpräsidenten gehört eben in dieses Amt
 
@Oberon

Wie sehen doch in der letzten Zeit wie sehr die Propaganda das Wahlverhalten bestimmt.
Sehen wir uns die Wahl in BW an. Da wird auf dem Rücken von unzähligen Toten in Japan Propaganda betrieben und eine große Zahl der tumben Masse läuft den grünen Rattenfängern nach ohne überhaupt eine Ahnung über die Atomenergie zu haben.
Und diese tumbe Masse wählt mit Winfried Kretschmann einen überzeugten Bolschewisten der eher an den Galgen als in das Büro des Ministerpräsidenten gehört eben in dieses Amt

Japan war nur für die letzten paar Prozent verantwortlich, die Grünen waren schon seit dem Wasserwerfereinsatz in Umfragen stets über 20%.

Und beim Thema Japan ist es ja wohl Schwarz/Gelb, die sich unredlich verhielten, diese Umfaller. Immer schön das Fähnchen in den Wind heben, bloß keine eigene Meinung haben. Die Gefahren von Atomkraft waren seit Tschernobyl hinreichend bekannt. Japan hat keine neuen Fakten geschaffen, das Restrisiko war bekannt.

Einer Anti-AKW Partei kann man kaum vorwerfen auch in Zeiten eines Unfalls gegen AKWs zu sein. Das wäre so als hätte man der FDP vorgeworfen den Fall des Sozialismus politisch auszuschlachten.
Aber einer Pro-AKW Partei kann man zum Vorwurf machen ihr Fähnchen in den Wind zu heben. Wenn CDU und FDP bei AKWs nach einem nicht vorhersehbaren Ereignis ihre Meinung plötzlich um 180° drehen, wie sicher sind dann ihre anderen Meinungen? Zu jedem Thema kann sich irgendein spektakuläres Ereignis ereignen. Werden sie auch bei anderen Themen umfallen und das Gegenteil dessen tun, das sie vor der Wahl propagierten, wenn nur irgendetwas spektakuläres passiert?


BTW: Seit wann ist Kretschmann überzeugter Bolschewist. Ich weiß, dass er mal in seiner Studentenzeit in einer kommunistischen Gruppierung war. (der aus Berlin vorgeworfen wurde, dass in Berlin selbst die Studentengruppen der Union radikaler seien) Aber m.W. bezeichnet er dies inzwischen als Irrweg, der ihn gegen linksaußen immunisiert habe. Als praktizierender Katholik dürfte man mit Linksradikalen sowieso auf kurz oder lang aneinander rasseln.


Zum Thema Demokratie:
Wenn man das Volk zu dumm für Demokratie hält, dann für jede Art von Demokratie. Denn wie richtig bemerkt würde sich eine funktionierende repräsentative Demokratie auch dadurch auszeichnen, dass die Repräsentanten sich in ihren Ansichten unterscheiden und diese Unterschiede auch nach der Wahl real umsetzen. Ob man indirekt oder direkt wählt, sollte (bei einer echten repräsentativen Demokratie) auf den Mehrheitsbeschluss keinen so riesigen Einfluss nehmen. (außer dass man bei der indirekten eben nur Maßnahmenbündel wählen kann, will man Gesetz A, welches von Partei A vertreten wird, muss man auch Gesetz B, C und D, die von Partei A vertreten werden, mitwählen) Der entscheidende Unterschied zwischen direkter und indirekter Demokratie sollte im Minderheitenschutz liegen, bei einer indirekten Demokratie können Minderheiten sich unmittelbar durch ihre Repräsentanten in der Opposition eine Stimme im Parlament verschaffen.

Also entweder man traut dem Volk Selbstbestimmung zu oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achja, Politik... immer gut für Streitereien :)

Ich habe es kurz nach der Einführung des Euros gesagt und ich habe auch heute noch die gleiche Meinung :

Diese wertlose Währung namens Euro hätte hierzulande niemals eingeführt werden dürfen. Wir würden heute wirtschaftlich noch sehr viel besser da stehen als wir es ohnehin schon sind. Die DM war erfogreich und ein Garant für Stabilität. Es war eine Währung die auf gleicher Augenhöhe mit Dollar, Franken und Yen war. Nicht übel für so ein kleines Land wie Deutschland, oder ? Sie war sogar so beliebt, daß sie in vielen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens als Währung übernommen wurde.
Bosnien-Herzegowina beispielsweise hat noch heute eine Währung, die an die gute alte DM angelehnt ist : die konvertible Mark, Währung von Bosnien-Herzegowina.

Was ist so falsch daran, Demokratie wörtlich zu nehmen ? Warum gab es bei uns keine Volksabstimmung wegen des Euros ? Hatten die EU Bürokraten etwa Angst, die Deutschen würden den wertlosen Euro mit einer zwei-drittel Mehrheit ablehnen ? Warum haben wir es nicht so gemacht wie beispielsweise Großbritannien ? Die sind immer noch Mitglied der EU, haben immer noch ihren Pfund und sie zahlen zwar auch für Griechland, das jedoch zu völlig anderen Konditionen.

Der Euro ist meiner Meinung nach auf allen Ebenen gescheitert und es ist auch nicht verwunderlich warum das so kommen musste :

1.) unterschiedliche Volkswirtschaften mit unterschiedlichen Gesetzen und unterschiedlichen Steuersätzen...wie will man bei all diesen Unterschieden eine gemeinsame und stabile Währung auf die Beine stellen ? Eigentlich unmöglich. Warum sind bei uns bestimmte Produkte teurer als z.B. in den Niederlanden und umgekehrt ?
Wie will man eine gerechte und faire Finanzpolitik durchsetzen, wenn jeder Staat sein eigenes System ( Steuern etc. ) hat ?

2.) keine wirkliche, reelle Deckung. Vor dem Euro waren nahezu alle Währungen der Europäischen Union durch Gold oder andere Werte gedeckt. Der Euro ist durch fiktive Werte gedeckt :
Durch die Annahme der Wirtschaftsleistung der einzelnen Staaten...eine fiktive Annahme !

3.) eine nahezu diktatorische "EU-Regierung", deren Recht und Gesetze nationale Gesetze und Rechte übergehen. Einzelne Staaten wie beispielsweise Griechenland sind dadurch nicht mehr in der Lage ihre Wirtschaft durch Zinsanpassung der Währung / Geldmenge / Inflation zu beeinflussen, da es keine eigenen, nationalen Währungen mehr gibt. Staaten wie Deutschland sind davon weniger beeinträchtigt, aber "schwache" Staaten wie Irland und Griechenland müssen deswegen die Konsequenzen ziehen.

Meiner Meinung nach hat man das Projekt Euro viel zu schnell realisiert...Ich hätte erst mal ganz klein angefangen, etwa so :

1.) eine gemeinsame Währung ( mit angepassten und nahezu identischen Steuersystemen ) zwischen gleichstarken Ländern, etwa Deutschland und Frankreich oder Niederlande und Belgien.
Das ganze dann über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren versuchsweise mit anschliessender Analyse und etwaigen Anpassungen.

2.) Nach und nach schrittweise ein oder zwei Länder mehr in die Euro Zone eingeführt, mit Anpassungen des Steuersystems.

3.) zuerst politische Union, dann gesetzliche ( steuerliche ) und erst ganz zum Schluß finanzielle ( wirtschaftliche )

4.) demokratische, und zwar wirklich demokratische Entscheidungen durchgeführt. Wenn sich ein oder mehrere Länder dem Euro / der EU verweigern, dann ist das ebenso, halt der Wille der Bevölkerung. ( England und Dänemark haben beispielsweise nein zum Euro aber ja zur EU gesagt )

Damit wir uns nicht falsch verstehen :

Ich bin pro EU / Europa / Euro


Aber mir geht die ganze Sache zu schnell und zu unüberlegt vonstatten.

Warum nicht erst mehrere kleinere Schritte vor einem riesengroßen tun ?

Wie wollen wir ein vereintes Europa haben wenn wir auf nationaler ( und auch kommunaler ) Ebene riesige Unterschiede haben ? Wir haben in Deutschland 16 verschiedene Bundesländer mit teilweise sehr unterschiedlichen Gesetzen. Jedes dieser Bundesländer hat einen eigenen Landtag und damit auch wieder einen riesigen Wasserkopf von Politikern und Verwaltung. Warum fangen wir nicht erst mal ganz klein bei uns an und fusionieren z.B. Berlin mit Brandenburg oder Hamburg und Bremen mit Schleswig-Holstein ? Warum die kleinen Stadtstaaten ?

Europa ja und Union ja, aber bitte in kleinen Schritten. Warum die Eile ? Was spricht dagegen wenn man das klare Ziel eines vereinten Europas hat aber die ganze Sache langsam und mit Bedacht angeht ?
 
Ich finde es eigentlich auch schade dass das deutsche Volk in Europa Fragen praktisch gar kein Mitbestimmungsrecht hat. Ich erinnere mich noch von vor ein paar Jahren da würde in sher vielen Ländern über neue EU beschlüsse per Volksentscheid abgestimmt, ich weiß jetzt bloß nicht mehr über was, nur das es eben leider in Deutschland nicht möglich war. Das Gesetz/oder Beschluss wurde dann soweit ich mich erinnere Abgelehnt. (War nach der Euroeinführung aber vor der Krise, etwa 2004 bis 2006 rum.)


Zum möglichen Euro Austritt Griechenland ein ZDF Bericht.
[YOUTUBE]Lv6BWEZS3Io[/YOUTUBE]
Langfristig gesehen würde das dann also schon beiden zu gute kommen. Ich denke jedenfalls nicht das es die EU Griechenland wirklich verbieten kann, so gesehen kann man da dann eh nichts machen. Zumal wenn sie es über eine Volksentscheid machen, da das Volk eben der Souverän ist.

Ein Vertrauensbruch der EU oder dem €uro gegenüber halte ich vorerst für Spekulation. Mag sein dass die Anderen hochverschuldeten Länder sich dann ebenfalls vom € abwenden. (Könnte ich mir im Moment für Irland Beispielsweise allerdings nicht wirklich vorstellen.) Den € selbst würde es langfristig aber wieder stabiler machen. Aber das bleibt abzuwarten da man hier ja mal wieder, vor allem unter den Experten, keine Meinung ohne Gegenmeinung hat ;).
 
Ich erinnere mich noch von vor ein paar Jahren da würde in sher vielen Ländern über neue EU beschlüsse per Volksentscheid abgestimmt, ich weiß jetzt bloß nicht mehr über was, nur das es eben leider in Deutschland nicht möglich war.

Vertrag von Lissabon? Wobei da glaube ich auch in einigen Ländern auf Grund von Ablehung nochmals Abgestimmt wurde bis es Angenommen wurde. Volkes Wille ist das auch nicht so recht.
 
Ich verstehe nicht, warum so viele einen Euro Austritt der Schuldenstaaten befürworten würden. Man muss einfach verstehen wieviel Geld hier verbrannt werden würde. Unsere ganzen Banken haben Griechische Staatsanleihen in Ihren Beständen. Und das nicht zu knapp. Diese wurden gekauft in der Annahme, dass die Euro-Staaten den Rettungsschirm haben und damit diese Anleihen decken. Wenn Griechenland aus den Euro Abschafft, wird es wie schon gesagt Staatsbankrott anmelden und sich neu aufstellen. Die Banken verlieren mit einem Schlag Milliarden an wertlosen Staatsanleihen. Griechische Unternehmen haben Ihre Schulden aber in Euro die sich gegenüber einer schwachen Drachme dann vervielfältigen werden. Eine Insolvenzwelle würde über Griechenland hereinbrechen. Banken würden sich aus Griechenland zurückziehen, niemand dort investieren, was die Griechen über Jahre vom internationalen Kapitalmarkt abschneiden würde.

Und so würde es allen Schuldstaaten gehen. Das ist meiner Meinung nach ein Szenario, dass es unbedingt zu verhindern gilt. Und komm jetzt keiner mit "Ende mit Schrecken..." oder sowas. Diesen Schrecken können wir uns nämlich nicht leisten.

@Polo
Ohja.... sehr wertlos ist der Euro. Mittlerweile die zweitteuerste Währung der Welt.... Sehr wertlos....
 
Ich verstehe nicht, warum so viele einen Euro Austritt der Schuldenstaaten befürworten würden. Man muss einfach verstehen wieviel Geld hier verbrannt werden würde. Unsere ganzen Banken haben Griechische Staatsanleihen in Ihren Beständen. Und das nicht zu knapp. Diese wurden gekauft in der Annahme, dass die Euro-Staaten den Rettungsschirm haben und damit diese Anleihen decken. Wenn Griechenland aus den Euro Abschafft, wird es wie schon gesagt Staatsbankrott anmelden und sich neu aufstellen. Die Banken verlieren mit einem Schlag Milliarden an wertlosen Staatsanleihen. Griechische Unternehmen haben Ihre Schulden aber in Euro die sich gegenüber einer schwachen Drachme dann vervielfältigen werden. Eine Insolvenzwelle würde über Griechenland hereinbrechen. Banken würden sich aus Griechenland zurückziehen, niemand dort investieren, was die Griechen über Jahre vom internationalen Kapitalmarkt abschneiden würde.

Und so würde es allen Schuldstaaten gehen. Das ist meiner Meinung nach ein Szenario, dass es unbedingt zu verhindern gilt. Und komm jetzt keiner mit "Ende mit Schrecken..." oder sowas. Diesen Schrecken können wir uns nämlich nicht leisten.

@Polo
Ohja.... sehr wertlos ist der Euro. Mittlerweile die zweitteuerste Währung der Welt.... Sehr wertlos....

Du hast sachlich völlig recht. Es geht hier aber nicht um sachlich-wirtschaftliche Argumente wo das Thema Euroaustritt diskutiert wird sondern um Emotionen.

Ich verstehe auf sachlicher Ebene die Notwendigkeit von Rettungsschirmen usw schon, aber am liebsten würde ich die Griechen trotzdem aus dem Euro feuern weil sie vollkommen selbstverschuldet uns alle viel Geld kosten. Und das nicht weil sie dumm waren sondern weil sie gierig und faul waren. Während bei uns das Rentenalter heraufgesetzt wird hat man in Griechenland weiterhin an Ruhestandsregelungen festgehalten die in keiner Weise den Volkswirtschaftlichen Realitäten entsprochen haben, genauso wie die Gehälter der Beamten und diverse Steuerregelungen.

Das dieser Wunsch nicht umsetzbar ist da er jeden von uns mehr kosten wird als den Griechen den Arsch zu retten ist leider so, aber meiner Meinung nach werden die Griechen hier immer noch zu sanft angefasst. Meiner Meinung nach hätte Griechenland in allen Finanz- und Wirtschaftsfragen seine Souveränität vollständig aufgeben müssen und sich einem Diktat der Geldgeber beugen müssen so lange bis alle Schulden beseitigt sind. Das klingt zwar hart, ist meiner Meinung nach aber notwendig. Um mal einen Vergleich zu ziehen, hier sehe ich das "Diktat" als eine Form des Insolvenzverwalters an dessen Aufgabe es ist möglichst jeden Schaden für alle Beteiligten so klein wie möglich zu halten.
 
Und so würde es allen Schuldstaaten gehen. Das ist meiner Meinung nach ein Szenario, dass es unbedingt zu verhindern gilt. Und komm jetzt keiner mit "Ende mit Schrecken..." oder sowas. Diesen Schrecken können wir uns nämlich nicht leisten.

Die Frage lautet: Was ist günstiger, ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?

Nach meiner Meinung wird Griechenland das Geld so oder so nie zurückzahlen.
Und wenn dies so ist kann man diese Stütz-/Rettungs-/Hilfsaktion gleich ganz lassen.
 
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