Tagespolitik allgemein

Ich habe ausführlich dargelegt, was meiner Ansicht nach passieren würde, wenn es keinerlei Kontrolle des Religionsunterrichts mehr geben würde.

Hast Du und da stimme ich Dir auch zu. Allerdings sehe ich es nicht so, dass bei konfessionslosem Religionsunterricht keiner mehr die Lehrpläne kontrollieren würde. Da können ja Religionen, Philosophen und Politik gemeinsam dran arbeiten. Eine Kontrolle ist nicht an Konfessionen gebunden, sondern an den Unterricht an sich.
 
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Au contraire!

Ich habe ausführlich dargelegt, was meiner Ansicht nach passieren würde, wenn es keinerlei Kontrolle des Religionsunterrichts mehr geben würde. Ich habe sogar Scientology als Extrembeispiel erwähnt, wo es de facto keine Kontrolle gibt und die Mitglieder bis aufs Unterhemd ausgenommen werden.

Scientology unterrichtet allerdings auch an keiner staatlichen Schule. Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber bei uns war es so, dass Schüler die keiner der beiden Amtskirchen angehörten, während der Religionsstunden entweder frei hatten, oder in die Hausaufgabenbetreuung mussten, ergo waren sie in ihrer religiösen Entwicklung sich selbst bzw. ihrem Elternhaus unterworfen, und keinem Lehrplan. Da würde es schon wesentlich mehr Sinn ergeben, einen überkonfessionellen Ethikunterricht anzubieten, den jeder besuchen muss, egal ob Katholik, Protestant, Moslem, Hindu oder Zeuge Jehovas.
Was die Umtriebe religiöser Splittergruppen angeht, so hat der Staat ohnehin die Aufgabe deren Tun auf die Verfassungsmäßigkeit abzuklopfen und ggf. einzuschreiten.

C.
 
Ich sehe jetzt aber nicht, dass man ethische Grundsätze nicht auch ohne religiösen Bezug vermitteln kann. Dann eben kindgerecht aufbereitet.

[...]

Das sehe ich so pauschal auch nicht, allerdings war nicht dies hier der springende Punkt, sondern die Eignung der Lehrinhalte bzw. des Fachs zur Lehre von gewissen ethischen Grundsätzen, die von weiten Teilen der Gesellschaft als elementar betrachtet werden. Und die sehe ich nunmal durchaus gegeben.

Was den Religionsunterricht als solchen angeht, hat icebär eine Argumentation vorgelegt, der ich mich soweit anschließen kann.
 
Das sehe ich so pauschal auch nicht, allerdings war nicht dies hier der springende Punkt, sondern die Eignung der Lehrinhalte bzw. des Fachs zur Lehre von gewissen ethischen Grundsätzen, die von weiten Teilen der Gesellschaft als elementar betrachtet werden. Und die sehe ich nunmal durchaus gegeben.

Und ich bezog mich deshalb auch explizit auf deinen Tenor, dass dies im Rahmen von Ethikunterricht nicht gelingen sollte. ;)
 
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Und ich bezog mich deshalb auch explizit auf deinen Tenor, dass dies im Rahmen von Ethikunterricht nicht gelingen sollte. ;)

Es gelingt auch nicht in einem Ethikunterricht, wenn er für Kinder dieser Altersklasse zu abstrakt ist. Genau danach klang ja das, was der Kollege hier vorgeschlagen hat; sollte eigentlich aus den Beiträgen klar zu erkennen sein [dass das gemeint war].
 
Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber bei uns war es so, dass Schüler die keiner der beiden Amtskirchen angehörten, während der Religionsstunden entweder frei hatten, oder in die Hausaufgabenbetreuung mussten, ergo waren sie in ihrer religiösen Entwicklung sich selbst bzw. ihrem Elternhaus unterworfen, und keinem Lehrplan.

Ich habe die Grundschule in Bayern besucht. Dort war es so, dass Schüler für die kein passender Religionsunterricht angeboten wurde, eine Freistunde hatten - sofern sie einen Nachweis erbringen konnten, dass sie anderweitig einen Religionsunterricht genossen haben, der mindestens genauso viele Schulstunden umfassen musste, wie der reguläre Unterricht in der Schule. Im Gymnasium dann gab es nur die Wahl zwischen Religionsunterricht oder Ethik (Bayern) bzw. Werte und Normen (Niedersachsen).
 
Es gelingt auch nicht in einem Ethikunterricht, wenn er für Kinder dieser Altersklasse zu abstrakt ist. Genau danach klang ja das, was der Kollege hier vorgeschlagen hat; sollte eigentlich aus den Beiträgen klar zu erkennen sein [dass das gemeint war].

Achso. Nun gut, altersgerechte Unterrichtsgestaltung hab ich als Status quo einfach als selbstverständlich angenommen und eigentlich nur pro forma nochmal klar gestellt. Hätte nicht gedacht, dass man ernsthaft so grundlegend anfangen muss...
 
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So. Ich habe was falsches zuerst gesagt. Dann habe ich falsche Quellen geliefert, und ich bin sowieso schuld daran, das heute schlechtes Wetter ist. Aber könnten wir jetzt bitte die Diskusion über Nazis in Bayern und ein völlig überschnittenes Video beenden? ;)
 
Im Vordergrund sollte doch stehen, dass man diese Werte aufnimmt, grundsätzliches Verständnis dafür entwickelt und im besten Falle übernimmt - und wenn das für eine bestimmte Altersgruppe mit biblischen Geschichten und Gleichnissen besser funktioniert, so what? Ich habe ein wenig das Gefühl, es geht hier wieder mehr darum, gegen die Religion zu wettern.
Eben deshalb, und was ist eigentlich mit dem immer größerer werden Anteil an ausländischen Kindern die eben nicht zu den christlichen Religionen gehören? Soll man ihnen all diese werte etwa nicht beibringen? Religion ist ein Wahlpflichtfach in dem es in der Regel in den ersten vier Jahren nicht mal eine alternative gibt. Und ich weiß noch wie schwer sich die Schulen bei mir getan haben einen Katholischen und Evangelischen Religionsunterricht anzubieten, bis es eben nicht mehr anders ging es zusammen zu machen. Nach der vierten Klasse gingen dann die Schüler mit Migrationshintergrund eben in den Ethik Unterricht. (Nicht zu vergessen das in kleinen Gemeinden auch dann mal schnell das Geschwätz und die Gerüchteküche wild wird wenn ein Agnostiker oder Atheist sein Kind in den Ethikunterricht statt den Religionsunterricht steckt. Dies kann für kleinere Kinder auch äußerst verwirrend sein.) Es wird also ein ziemlich großer Aufwand betrieben um zwei bis drei Kurse anzubieten für etwas das eigentlich in einem allgemeinem Fach unterrichtet werden könnte. Auf Grundlage irgendwelcher alten Verträge, da man der Kirche im neunzehnten Jahrhundert größere Mengen Land abgekauft hat. Und dass in einem Land in dem eigentlich versucht wird zu vermitteln das alle Menschen gleich sind, wird mit dem Religionsunterricht, der eben nur für Christen angeboten wird, genau das Gegenteil betrieben. Obwohl es inzwischen Gemeinden gibt in dem es viel größere Mengen anderer Religionen gibt. Oftmals stellt sogar der muslimische Teil den größten Anteil dar. Die bekommen vielleicht noch in NRW ihren eigen Unterricht, doch wie sieht es mit anderen Minderheiten aus? Juden, Griechisch-, Russisch-orthodoxe, Kognisch-christlich, Baptisten, Hinduismus, Budhismus, Shintoistmus, Panismus usw., so viel kann mit dem traditionellem Religionsunterricht gar nicht abgedeckt werden.
Ich weiß z.B. noch wie wir zu acht oder zehnt im Religionsunterricht saßen wegen dieser Trennung. Wahrscheinlich mit ein Grund warum man da allgemein besser Note bekommen hat. Naja dass und wenn man wusste wo man die Fragen stellt und wo nicht. :p Trotzdem saßen im Religionsunterricht auch die größten Lausbuben und Unruhestifter mit drin und da konnte es doch ziemlich laut werden.

Dann sollte man, bevor man sich über verschiedene Theologien in der Grundschule auslässt, lieber ein Sachkundefach mit dem Themenschwerpunkt "Wie überlebe ich die Bürokratiehölle 'Deutschland' ?" gestalten, wo man z.B. beigebracht bekommt, wie man sich bewirbt, wie man eine Steuererklärung abarbeitet und wie man sich mit privaten/gesetzlichen Versicherungen, Rezepten und Arztrechnungen herum zuschlagen hat.
Ja das Bewerbungsschreiben, zusammen mit dem tabellarischem Lebenslauf, Highlight der achten Klasse in der Hauptschule. Ich glaub das einzige mal wo der Deutschunterricht im Computerraum stattfand. ^^
 
Das Canadische Parlament wird angegriffen. Noch ist nichts bestätigt, aber es wird vermutet das der IS und seine Anhänger dahinter stecken.
Bin mal gespannt wie lange noch von übertriebener Hysterie gesprochen wird. Wird Zeit das gegen dieses Gesindel mit aller Härte vorgegangen wird. Egal wo sie sich auch aufhalten.
 
Mir schon oft gesagt ich soll den Ball flach halten. Salafisten wären ja nur ein paar harmlose Spinner. In Deutschland wird es keine Anschläge geben und so weiter. Wer die Gefahr nicht erkennt witd wohl erst wach wenns hier knallt. Und hier rennen tausende rum.
 
Und der nächste "Einzelfall": Die AfD Nordrhein-Westfalen lädt zum "1. Alternativen Wissenskongress". Auf der Rednerliste solch illustre Namen wie Jürgen Elsässer, Andreas Popp, Andreas Schachtschneider und Eberhard Hamer. Allesamt stramme Rechtsaußen, die in der Vergangenheit mehrfach durch krude Verschwörungstheorien und antisemitisches Gedankengut aufgefallen sind...

http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/krude-weltbilder

C.
 
Auf Spiegel Online gibt es ein Interview mit einem Rekrutierer des IS:
SPON: Rekrutierer des "Islamischen Staats" im Interview "Demokratie ist etwas für Ungläubige"

Ich muss schon sagen: Dagegen wirkt "Der Stürmer" schon fast wie ein intellektuelles Aufklärungsblatt. Ich hätte nie gedacht, dass man so rechthaberisch und realitätsfern sein kann.:konfus:

EDIT: Um Missverständnissen vorzubeugen: Gemeint ist der interviewte Terrorrist, nicht SPON.
 
An diesem Sonntag wird in der Ukraine wieder gewählt, nämlich das Parlament. Aktuellen Umfragen zufolge würde Präsident Poroschenko´s Partei bis zu 30 Prozent der Stimmen bekommen. An zweiter Stelle liegt die Radikale Partei von Oleg Ljaschko (die vor ein paar Monaten noch an erster Stelle lag), dann die Volksfront von Premier Jazenjuk, sowie die Vaterlandspartei von Timoschenko.
An der Fünf-Prozent-Hürde würde Janukowitschs korrupte Partei der Regionen scheitern, sowie die Kommunisten und die Vögel der Swoboda-Partei. Hoffentlich werden aber Ljaschko´s Leute dann auch nicht bei jeder einzelnen Kritik eine Schlägerei anfangen...
http://www.spiegel.de/politik/ausla...ann-bei-wahlen-mit-sieg-rechnen-a-998878.html
 
Putin soll schon 2008 (!) dem damaligen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk vorgeschlagen haben, sich die Westukraine zu schnappen, weil sie früher zu Polen gehört hat. Die Ukraine sei ja eh nur ein künstlicher Staat, wie Putin meint.
http://www.n-tv.de/politik/Putin-schlug-Polen-Ukraine-Aufteilung-vor-article13815501.html

Da hat dem ehemaligen polnischen Außenminister wohl sein eigenes Gedächtnis einen Streich gespielt - die Behauptung hat er nämlich mittlerweile kleinlaut zurückgezogen. Nichtsdestotrotz hat die nationalkonservative PiS von Lech Jaroslaw Kaczynski - deren Anhängerschaft übrigens immer noch felsenfest davon überzeugt ist, dass die Katastrophe von Smolensk ein russisches Attentat auf den damaligen Präsidenten Polens war - nun den Antrag gestellt, Sikorski von seinem Amt als Parlamentspräsident zu entheben.

The Warsaw Voice - Black clouds gather over Parliamentary Speaker Sikorski

Edit: da ist mir ein Fehler unterlaufen. Aktueller Vorsitzender der PiS ist natürlich Jaroslaw Kaczynski, nicht der verstorbene Lech Kaczynski.
 
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