100 Jahre Herero-Aufstand:Ein problematisches Thema

Darth_Jango

I'm your Huckleberry.
Der Völkermord an den Herero in Namibia hat sich vor kurzem zum 100.sten Mal gejährt. 1904 brachen in der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika (Namibia,für die Ungebildeten;)) Unruhen aus,es kam zu einem Aufstand des Herero-Volkes,zu dem sich auch Angehörige der Nama gesellten (so stehts in meinem Geschichtsbuch),die die Ungerechtigkeiten und die schlechten Lebensbedingungen,ausgelöst durch die deutschen Kolonialherren,satt hatten. Als zu Beginn Siedler ermordet wurden,kamen die stationierten Truppen in eine prekäre Lage,waren sie doch zahlenmässig unterlegen,um offene militärische Aktionen auszuführen. General von Trotha besiegte die Aufständischen in der Schlacht am Waterberg. Die Überlebenden wurden in die wasserarme Omaheke-Steppe getrieben. Gemäss der Vernichtungsproklamation von Trothas vom 2.Oktober 1904 machten die Deutschen keine Gefangenen und ignorierten Friedensangebote der Herero. Die Wasserstellen wurden besetzt,was dazu führte,dass zwei Drittel des gesamten Volkes in der Omaheke-Steppe verdurstete. Die Überlebenden wurden,ähnlich dem britischen Vorgehen im Burenkrieg,in KZ´s interniert und zu Zwangsarbeit missbraucht. In dieser Zeit wiederum starben rund die Hälfte der Gefangenen. Übrigens überlebten von den 20.000 Nama,die sich im Herbst 1904 unter ihren Anführern Hendrik Witboi und Jakob Morenga gegen die Kolonialherrschaft erhoben,nicht einmal die Hälfte.

Ich möchte mit diesem Post niemanden an den Pranger stellen,falls der Eindruck entstanden sei,ich wolle nur Deutschland niedermachen. Allerdings nehme ich mir das Recht heraus,hier und heute an die Toten des Aufstands zu gedenken.
 
Ja eine ziemlich unbekannte Sache, die ganz im Schatten des Holacaust steht. Vor allem, da lange die deutsche Kolonialzeit als gute Sache in Erinnerung stand. Dem war sicher nicht so.
 
Solche Dinge waren damals an der Tagesordnung in den Kolonien der Großmächte.
Desweitern hatte Generalleutnant von Trotha Anweisungen von Oben,so hart vor
zu gehen.
 
Jedihammer schrieb:
Solche Dinge waren damals an der Tagesordnung in den Kolonien der Großmächte.
Desweitern hatte Generalleutnant von Trotha Anweisungen von Oben,so hart vor
zu gehen.


Davon wirds auch nicht besser, ebensowenig wie von der Tatsache, daß sich Militärs - egal ob Gefreiter oder General - immer gerne auf eine noch höhere Stelle berufen, um eigene Schandtaten zu entschuldigen.
Wenn jemand lieber einen Völkermord begeht, als einen fragwürdigen Befehl "von Oben" abzumildern oder zu igenorieren, dann spircht das nicht gerade von einem intakten Wertesystem des Betreffenden.

C.
 
Crimson schrieb:
Davon wirds auch nicht besser, ebensowenig wie von der Tatsache, daß sich Militärs - egal ob Gefreiter oder General - immer gerne auf eine noch höhere Stelle berufen, um eigene Schandtaten zu entschuldigen.
Wenn jemand lieber einen Völkermord begeht, als einen fragwürdigen Befehl "von Oben" abzumildern oder zu igenorieren, dann spircht das nicht gerade von einem intakten Wertesystem des Betreffenden.

C.
Ich will es ja damit auch weder schönreden noch endschuldigen.
Aber es lag damals im Zeitgeist solche Dinge zu tun.Alle Großmächte der damaligen Zeit haben solche Verbrechen begangen,zum Teil sogar gemeinsam,siehe Boxer-Aufstand.
Es wird m.E. aber gerade deswegen jetzt dem Hereo-Aufstand solch große Aufmerksamkeit geschenk,nicht weil es ein Verbrechen war,sondern weil es ein deutsches Verbrechen war.
Ich will hier bestimmt niemanden reinwaschen oder die Geschichte verfälschen,aber solche Massaker an den Ureinwohnern einer Kolonie sind keine Seltenheit gewesen,und nicht ein Staat bisher dafür Endschädigung geleistet.
Die Deutschen werden es wohl tun,wie immer.Und das obwohl die BRD gerade nach Namibia schon etliche Miliarden an Endwicklungshilfe gezahlt hat.
Ich frage mich,wo soll das noch hinführen.
Sollen jetzt auch noch Endschädigungen für den siebenjährigen Krieg oder gar für die Kreuzzüge bezahlt werden ?
Ausserdem,alle die damal unter den deutschen Maßnahmen gelitten haben sind längst tot.Wem soll man noch Endschädigung zahlen ?
 
Es ist schon wahr,das Entschuldigungen der ehemaligen Kolonialmächte (vor allem England und Frankreich) den afrikanischen Staaten gegenüber ausblieben. Und allein das ist schon eine Frechheit. Was sich allen voran diese beiden Staaten in der Vergangenheit geleistet haben,ist der Gipfel. Hier sticht aber wieder Grossbritannien heraus,das sich seinen Reichtum auf dem Rücken so vieler leidtragender Völker zusammengebracht hat,angefangen von den Schotten Ende des 14.Jahrhunderts,bis zu den Aborigines im 18.,und den Indern im 19.Jahrhundert. Anstatt immer wieder an den Holocaust zu erinnern,sollten sich die Briten mal überlegen,was das "British Empire" so alles auf dem Gewissen hat/te. Und Spanien ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Die berühmten Völkermorde in Mittel-und Südamerika,inklusive der Völkermord an den Ureinwohnern der Balearen-Inseln,von denen noch nicht einmal die Sprache übrig geblieben ist. Das meine ich,wobei ich kein Deutscher bin.
 
Davon wirds auch nicht besser, ebensowenig wie von der Tatsache, daß sich Militärs - egal ob Gefreiter oder General - immer gerne auf eine noch höhere Stelle berufen, um eigene Schandtaten zu entschuldigen.
Wenn jemand lieber einen Völkermord begeht, als einen fragwürdigen Befehl "von Oben" abzumildern oder zu igenorieren, dann spircht das nicht gerade von einem intakten Wertesystem des Betreffenden.

Ich will nichts "schönreden", ich geh zum Bund und bleibe da, aber wie oben schon gesagt wars der Zeitgeist. Diese ganzen Militärs wurden so erzogen, dass das Militär ihr ein und alles ist, es war einfach undenkbar einen Befehl zu verweigern, eine andere Geschichte wären natürlich die Soldaten des WK2, allerdings hatten die auch um ihr leben zu fürchten, sollten sie jemals eine NS- Persönlichkeit verärgern. Und überhaupt gibts nicht viele mit einer dermaßen großen Charakterstärke, dass sie ihre Zukunft oder agr ihr Leben wegwerfen, "nur" um ein paar EIngeborene zu retten. >>nicht falschverstehen *g*
 
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