Air France Unfall

Sabermaster

professioneller Kotztütenfüller
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Also ich muß hier mal meinem Frust luft machen.

Der Unfall der Air France gestern hat mir mal wieder gezeigt wie viele Idioten es auf der Welt gibt.

Das ganze war keine halbe Stunde her da gab es überall im TV Sondermeldungen. Was mich daran stört ist das dort irgendwelche Luftfahrtexperten auftreten, von denen die allermeißten offensichtlich(zumindest mir als fast fertigem Flugschüler) keine Ahnung haben wovon die da eigentlich reden. Und die die Ahnung haben die geben nach 30 Minuten irgendeinen Blödsinn von sich und wissen schon ganz genau was da eigentlich passiert ist. Ich finde das ist eine Frechheit. Da schiebt man gerne mal den Piloten einfach mal die Schuld in die Schuhe obwohl noch niemand weiß was Sache ist. Dafür gibt es eine staatliche Untersuchungstelle um das herauszufinden und sachlich zu untersuchen. Die Berichte die diese schreiben sind sehr gut und jedem zugänglich. Ich finde es da eine Frechheit was sich manche Leute dann im Fernsehen herausnehmen und irgendwelche wilden Behauptungen aufstellen, von denen KEINE hinterher zutrifft, denn so einem Unfall steht IMMER eine komplexe Verkettung von Ereignissen vor und diese ist wichtig, nicht irgendwelche einzelnen Schnellschüsse die populäre Erklärungen hervorbringen.
 
ja da stimm ich dir voll und ganz zu! es muss immer einen schuldigen geben!meistens sinds dann einfache leute! so is das auch bei den politikern! das wird sich auch nie ändern. so sind die menschen nunmal! ich meine... unfälle passieren immer (wenns einer war)!
 
Was dachtet ihr denn?
Das es einfach das Wetter war würde ja auch lächerlich klingen.
Was wären die Medien ohne wehrlose Sündenböcke,
die man durch den Dreck ziehen kann.
 
Ich habe im persönlcihen Umfeld mal eine katastrophe im kleinen Rahmen miterlebt, welches Bundeslandweit (also nur auf Niedersachsen beschränkt) für 2 Tage Schlagzeilen machte.

Eine Frau tötete ihre Hunde und Kind (durchschnitt ihnen die Kehle mit einem Messer), zündete ihr Haus an (wo sich auch noch Tiere drin befanden, welche umkamen) und sass neben ihrem brennenden Haus mit aufgeschnittenden Pulsadern mit ihrem toten Kind in den Armen.

Das ist wirklich so passiert. Ich wusste dies schon von ersten Tag an, da ich seitens des Tierschutzes auf dem Gelände die restlichen Tiere einfangen sollte und mit der Polizei dabei zusammenarbeitete (die mir beim Fangen halfen).

Dabei hörte ich im Auto immer die Nachrichten und schüttelte den Kopf, was da alles angeblich passiert wäre oder unter welchen Umständen. Am ersten Tag stimmte nur, das das Haus gebrannt hatte, am zweiten Tag wurde das dann erst korrekt mit den Baby und den Hunden wiedergegeben, am dritten Tag wars dann ganz aus der Welt der Nachrichten verschwunden.

Es ist einfach nur ne große Schlagzeilenmacherei, genau wie mit dem Flugzeugabsturz, seitens der Medien. Damit machen sie Geld, das wollen die Leute sehen.

Brot und Spiele für das Volk hiess es schon vor 2000 Jahren. Wieso sollte sich bis jetzt was an dem Prinzip geändert haben? :(
 
Da habt ihr leider alle sehr recht mit. Mir geht es allerdings nicht um die Tatsache das den Piloten die Schuld gegeben wird(wir machen schließlich auch Fehler), sonder das immer schnell Unwarheiten enstehen dadurch das irgendwelche selbsternannten "Fachleute" rumsülzen.

So, für alle die es interressiert wie so ein Bericht aussieht, hier ist der Bericht des Swissair Unfalls vor Halifax am 2 September 1998:

http://www.tsb.gc.ca/en/reports/air/1998/index.asp

Ihr müsst eventuell etwas suchen, aber mit dem Datum müsstet ihr es finden.
 
Ja, diese Sensationsmache der Medien geht mir auch auf die Nerven.
Aber bei diesem Absturz ist das Wichtigste, dass alle überlebt haben, gottseidank!
 
@ Sabermaster

Ich kann deine Aufregung voll verstehen. In der Schweiz kennt man auch so einen Pseudo-Möchtegernpiloten (Sepp Moser), der immer dann am Bildschirm erscheint, wenn am Fernsehen mit unkundigen Reportern über mögliche Pilotenfehler oder technische Mängel geredet werden soll und man lieber mit einem Aussenstehenden spricht, als den direkt Verantwartlichen, zumal man von dieser Seite her selten Auskunft kriegt. Dieser selbsternannte Aviatikspezialist lässt uns Zuschauer dann gerne wissen, dass er schon ganz genau sagen kann, was bei einem Flugzeugcrash falsch gelaufen sein könnte. Frei nach dem Motto: "Fluzeugabsturz in Kloten, Sepp Moser sprach mit den Toten..."

Das Ganze ist selbstverständlich rein spekulativ. Aber es wird dem TV-Zuschauer als ultimative Weisheit verkauft. So was geht einem auf den Geist. Aber ich denke mal, dass es halt schon auch ein wenig in der Natur der Sache liegt, dass man über jede kleine Unstimmigkeit im Flugverkehr berichten will. Die Welt will darüber informiert sein, was sich in der Luft und am Boden tut. Deshalb werden seit einiger Zeit alle Meldungen über irgendwelche Störungen im Flugverkehr publik gemacht. Auch wenn es bloss darum geht, dass ein zweimotoriges Insekentsprühflugzeug in der Wüste Gobi 100 Meter über die Landebahn hinausg gerollte ist oder ein Segelflieger über den Dolomiten das linke Fahrwerk verloren hat.

Das liegt nicht so sehr an den Senstionsgeiheit der Journalisten sondern zu einem grossen Teil an der Sesibilität des Themas "Aviatik und Flugsicherheit".

Gruss, Bea
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sabermaster

Wundert Dich daß ehrlich noch ?

Die Dekadenz der Gesellschaft will Blut sehen und Erklärungen.Daher gibt es solche "Experten" wie Sand am Meer.Die sabernden Zuschauer haben ohnehin keine Ahnung von der Materie,und glauben jeden Mist,denn sie erzählt bekommen.
Bestes Beispiel ist die heutige "Bild"-Schlagzeile.

Eine ehrliche ,sachliche Berichterstattung ist nicht gewünscht.
Was erwartest Du von einer Gesellschaft,in der sich viele ihre Infos aus Sendern wie PRO 7 holen ?Daß dort nur Müll verbreitet wird kümmert niemanden,weil sie es nicht besser wissen.

Der Großteil dieser Gesellschaft will nichts anderes.
Daher wundern mich all diese Dinge nicht mehr.
 
@ Jedihammer:

Von warum und wieso habe ich eigentlich nichts gesagt. Wundern tut mich das auch nicht. Aber aufregen um so mehr. Warum das passiert ist mir schon ganz klar, aber es regt mich deswegen kein bischen weniger auf.
 
Jedihammer schrieb:
@Sabermaster

Wundert Dich daß ehrlich noch ?

Die Dekadenz der Gesellschaft will Blut sehen und Erklärungen.Daher gibt es solche "Experten" wie Sand am Meer.Die sabernden Zuschauer haben ohnehin keine Ahnung von der Materie,und glauben jeden Mist,denn sie erzählt bekommen.
Bestes Beispiel ist die heutige "Bild"-Schlagzeile.

Eine ehrliche ,sachliche Berichterstattung ist nicht gewünscht.
Was erwartest Du von einer Gesellschaft,in der sich viele ihre Infos aus Sendern wie PRO 7 holen ?Daß dort nur Müll verbreitet wird kümmert niemanden,weil sie es nicht besser wissen.

Der Großteil dieser Gesellschaft will nichts anderes.
Daher wundern mich all diese Dinge nicht mehr.

Das ist zweifellos richtig. Aber dank dieser Dekadenz wird der Flugpassagier auch davor gewarnt, sein Leben so Billigfliegern wie der Birgenair oder einer anderen Bruchgesellschaft anzubieten. Und auch für den Verweis mit der Anhäuffung der publik gemachten Bus- und Fährunglücken gilt dasselbe: Den Konsumenten davor bewahren, in seiner Gutgläubigkeit auf unprofessionelle Transportunternehmen zu setzen, hat schon was lebensrettendes. Aber wie überall gilt: "Wo hört die Verhältnismässigkeit auf und fängt reiner Sensationsjournalismus?"

Gruss, Bea
 
Der Birgenair Unfall hatte nichts damit zu tun das es ein Billigflieger war. Dieser Unfall hätte verhindert werden können wenn der Captain auf seinen Co gehört hätte. Das Staurohr(dient der Geschwindigkeitsmessung) vom Captain war verstopft und das vom Co hat wunderbar funktioniert. Deshalb hat der Captain mit steigender Höhe gedacht er würde immer schneller, hat aber gleichzeitig mit der Overspeed Warnung eine Stall Warnung gekriegt denn die ist unabhängig vom Speed(denn tatsächlich hat er ja nur die Anzeige gehabt das er schneller wurde, in wirklichkeit war das nicht so) und dann hat der Flieger angafangen zu trudeln und ist abgestürzt weil die beiden ihn nicht mehr unter Kontrolle bekommen haben. Das ist jetzt die Kurzfassung, wer mehr wissen will kann mir ja ne PN oder ne Mail schicken. Was ich damit sagen will ist das Unfälle bei Billigfliegern nicht passieren weil die Technik nicht stimmt. Das ist Menschliches Versagen und kann genau so bei der Lufthansa passieren, das ist nun mal so.
 
Ja, es ist wirklich erstaunlich, wie viele Luftfahrt-, Terror-, Irak- "Experten so schnell aus den Boden spriesen, sollte in diesem Gebiet was passieren.

Vor allem die Flugverbotszone bringt im Endeffekt rein goar nichts. Außer das
die Nav. Karten neu gedruckt werden müssen.

BTW, die Black Box der F-GLZQ wurde wohl gefunden.
 
Sabermaster schrieb:
Der Birgenair Unfall hatte nichts damit zu tun das es ein Billigflieger war.

Ist mir schon klar. Aber der Unfall hat zu einem Umdenken des Konsumverhaltens geführt. Und das finde ich gut. Denn, woher soll der Nichtfachmann wissen, wie gut eine Gesellschaft ist, wie gut Billigflieger im Allgemeinen sind, wenn nicht auch über die Schattenseiten der Branche bereichtet wird. Bis zum Tag des Birgenair-Unfalls war die Billigfliegerei nahezu tabu. Auch, weil bis dahin nicht gross über das Sicherheitsrisiko solcher Gesellschaften diskutiert wurde und es keine nennenswerten Zwischenfälle zu beklagen gab. Der Absturzt hat die Leute dazu gebracht, hinter die Kulissen von Billigfluganbietern zu blicken. Und zwar nicht nur was den Zustand und den Unterhalt der Flieger betrifft, sondern die ganzen Unternehmensstruktur. Und tätsächlich sind nach dem Birgenair Zwischenfall einige Ungereimtheiten aufgedeckt worden, wie auch bei Swissair-Absturz über Hallifax, welcher vom Preissegment her ja auf das Konto einer hochpreisigen und bis dahin sehr etablierten und nahezu skandalfreien Airline ging.

Auch da wurde Senationsjournalismus betrieben - und das nicht zu knapp. Ich selber habe auch darüber geschrieben, allerdings in einem anderen Zusammenhang. Man kann der Presse den Vorwurf nicht ersparen, Hysterie verbreitet zu haben. Aber dank dieser Hysterie weiss man heute mehr über dei Vor- und Nachteile der Luftfahrtindustrie. Man ist besonnener geworden, überlegt sich zweimal, ob man in ein Flugzeug steigt und welcher Airline man den Vorzug gibt.

Gleiches geschieht dieser Tage mit den Busunglücken. Gerade wieder sind in Russland deutsche Touristen ums Leben gekommen, weil es einen schweren Unfall gegeben hat. Die Details sind mir noch nicht bekannt. Aber ich denke, dass auch hier die Pressearbeit hilft, das Unglück besser zu verstehen und zu erkennen, wo man den Hebel ansetzen muss.

Klar werden die Medien auch in diesem Fall wieder mächtig auf die Tränendrüsen drücken, weil es Deutsche waren, die unter den Opfern zu beklagen sind, nicht nur Russen, die den Betrachter hier eh nichts angehen und wo kein Bedauern aufkommt. Ich schätze mal, dass man morgen in der BILD hässliche Bilder von blutverschmierten Leichen und heulende Hinterbliebene sehen wird. Und es wird Leute geben, die gross das Maul aufreisen und dafür plädieren, dass man nicht mit russischen Bussen durch Sibirien fahren soll. Aber dank dieser Mediengeilheit gibt es vielleicht auch Menschen, die sich Gedanken darüber machen, was in puncto Verkehrssicherheit geprüft werden muss. Vielleicht gibt es auch den einen oder anderen Reiseverananstalter, der unzuverlässige Busunternehmen aus dem Programm nimmt und damit andere Touristen davor bewahrt, in der gleichen Weise zu Schaden zu kommen.

Was letztlich die Gründe für Flugunfälle, Busunglücke und andere Katastrophen sind, ist egal. Wichtig ist, dass die Gefahr solcher Zwischenfällen ernst genommen wird, das der Passagier für die Problematik sensibilisiert wird, aber auch das Transportunternehmer verantwortungsvoller mit ihrer lebenden Fracht umgehen. Und da leisten die Medien wertvollen Vorschub. Eine schlechte, überzogegene Bildschlagzeile ist immer noch besser, als über einen Vorfall gar nicht zu berichten.

Nur gehört die Berichterstttung über entsprechende Ereigniss in die Hände fachkundiger Journalisten. Und auch das Analysieren von Unfällen, Gefahren, Verkehrsrisiken sollte Fachleuten vorbehalten sein und nicht irgendwelchen mediengeilen Spekulanten.

Gruss, Bea
 
Also, jetzt mal prinzipiell zum Thema Billigflieger. Diese sind nicht Unfallträchtiger als andere Airlines auch und zwar Grunsätzlich erst einmal. Ich habe selber ein Air Berlin Screening mitterlebt, zwar nicht selber weil ich noch nicht so weit bin, aber ich war quasi nebenan. Ich weiß wie da gesiebt wird. Und das ist auch richtig so. Und was die Technik angeht, die wird auch nicht vernachlässigt. Dafür lässt der Gesetzgeber nämlich keinerlei Spielraum und es besteht auch keine ernstnehmbare Möglichkeit zu mogeln, da die Kontrollen sehr streng und häufig sind. Die Preise von Billigfliegern beruhen auf einem wesentlich härteren und engeren Kalkül und einer geringeren Marge zwischen Gewinn und Verlust. Also, noch einmal: Billigflieger sind genau so sicher oder unsicher wie die Lufthansa auch, zumindest im Europäischen und Amerikanischen Raum. Wo anders sieht das anders aus, aber das hängt stark davon ab wo die Airline ihren Sitz hat.



Edit:

Wo man allerdings mogeln kann ist die Statistik. Als Beispiel:

Die australische Airline Quantas hat mal eine Boeing 747 komplett geschrottet. Sie haben genau diesen Vogel dann zum vielfachen eines neuen wieder Flugtüchtig machen lassen nur um nicht als so genannter "Total Loss" in die Statistik einzugehen. Und Quantas ist kein Billigflieger sondern auf dem Niveau der Lufthansa.
 
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Die australische Airline Quantas hat mal eine Boeing 747 komplett geschrottet. Sie haben genau diesen Vogel dann zum vielfachen eines neuen wieder Flugtüchtig machen lassen nur um nicht als so genannter "Total Loss" in die Statistik einzugehen. Und Quantas ist kein Billigflieger sondern auf dem Niveau der Lufthansa.


Siehst du darin ein Problem? Ich zumindest nicht, sofern das Baby hinterher wieder flugtüchtig ist.

Bloß ob sich das natürlich wirtschaftlich rentiert nur um in einer Statistik nicht aufzutauchen ist natürlich fraglich. Aber wenn sie es sich leisten können.

P.S. Weißt du zufällig, welche 747 das war?

Edit: Habs, war die VH-OJH.

Das passierte damals:
The aircraft landed long in a driving rainstorm after confusion between the Captain and First Officer on whether to go-around. The aircraft overran the runway coming to rest on the fairway of an adjacent golf course. Pilot error.

Komisch, irgendwie gibts Parallen zu dem AF Unfall. :eek:
 
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Nee, keine Ahnung welches Kennzeichen. Und warum sollte ich damit ein Problem haben, ich wollte damit lediglich sagen das es nicht immer die Billigflieger sein müssen die Schmu machen. Und das ist zwar kein technischer Schmu, aber man spiegelt damit falsche Tatsachen vor. Das alles wurde nur gemacht um in den Statistiken als sicher zu gelten. Und die Quantas ist nach wie vor eine der wenigen großen ohne "Total Loss". Und rentieren tut sich das, denn damit kommen mehr Kunden.
 
@sabermaster

Ich erinnere mich sehr gut an den Birgenair-Unfall.
Damals sagte man in den Medien,diese Fluggesellschaft hätte keine Landeerlaubnis in Deutschland bekommen.
Meine Frage,was hätte man denn gemacht,wenn sie den deutschen Luftraum eingeflogen wäre ?
 
Das ist eine gute Frage Jedihammer, aber ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Auf die wäre wohl kaum geschossen worden, das ist schließlich die Spezialität der Russen. Aber die hätten wohl zwei Phantoms als Eskorte bekommen und wären auf irgendeinem Nebenflugplatz zur Landung geleitet worden, die Maschine beschlagnahmt und die Crew eingebuchtet. Oder man hätte sie, mit denselben Konsequenzen, zur Destination fliegen lassen.
 
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