Allgemeine Frage z. Fiberglas und Farbe

Ash

Zivilist
Tagchen,

nach ewig langer Zeit (und damals kam die Frage nicht auf) steht mal wieder eine Kostümbastelei an, die auch etwas größere Teile in Fiberglas beinhalten soll. Dabei bin ich auf ein kleines Problem gestoßen, und da hier doch so einige Ahnung von der Materie zu haben scheinen dachte ich mir, vielleicht kann hier jemand qualifiziert weiterhelfen.

Besagte Teile sollen also in Fiberglasmatten/-vlies, getränkt mit Epoxidharz hergestellt werden, und einige davon sollen nachher möglichst richtig golden aussehen. Nun gibt es auch ein (nach der ausgestellten Sprühprobe) recht gut aussehendes Goldspray, "recht gut" weil die besprühte Fläche hinterher nicht so nach körneligen Pigmenten/Glittereffekt ausschaut, sondern in der Tat recht einheitlich, fast mit Spiegeleffekt, also mal richtig nach Metall.

Der Hauptnachteil dieser Farbe besteht in dem kleinen Satz auf der Beschreibung "Nicht auf Kunstharz anwenden". Auf Nachfrage wo das Problem sei erklärte dann ein Angestellter, daß es bei Verwendung dieses Farbsprays auf Kunstharz (vor allem wenn es noch nicht richtig ausgedünstet sei)evtl. zu Reaktionen kommen könne, wobei er nicht genau sagen konnte, wie die aussehen würden - von Strukturveränderung bis Totalauflösung also alles drin.

"Evtl." ist mir aber für ein Teil, wo viele Stunden Arbeit drin stecken doch etwas zu heikel. Kann mir daher jemand sagen, wo genau die Schwierigkeit liegt und ob sie irgendwie zu umgehen ist? Denn bisher habe ich keinerlei Text hinsichtlich der Nichtverwendung bestimmter Farben auf Epoxidharz gefunden, so als gäbe es da rein gar kein Problem.
Achja, es handelt sich um ein Spray auf Acrylbasis wenn ich das richtig sehe, von der Firma Dupli Color(wenn ich das sagen darf).
Es gibt auch Goldspray auf Kunstharz-Basis, hab ich schon gefunden - nur leider eben nicht mit diesem wirklich gut homogenen Finish. Und auch generell - gerade was Acrylfarbe betrifft hab ich da schon einen guten Grundstock, wäre ärgerlich wenn ich auf den verzichten müßte.

Hat also jemand damit Erfahrungen bzw. kennt einen Weg, um Probleme in dieser Zusammenstellung zu vermeiden?

Vielen Dank für eure Hilfe, :)

Ash
 
100%tige Sicherheit hat man nie es hilft meist ein Test mit einem Probe stück.

ein weitere Weg es zu umgehen wäre nach genügender Trocken Zeit eine Shciht Spritzspachtel und filler. lohnt sichsowieso da man noch unebenheiten beseitigen kann beim chleifen.
Diese schicht sollte als trennschicht ausreichen. Zumal ich sowieso immer eine Grundierung empfehle.
 
Hallo Jay,

ist mir schon klar, daß es sträflich wäre nach langer Arbeit da mit "wird schon gutgehen" abzuschließen.

Aber genau so etwas meinte ich - etwas für eine Zwischenschicht, die sich mit beiden Substanzen verträgt.
Da ich noch nie mit Spritzspachtel gearbeitet habe - muß ich da etwas besonderes beachten bzw. gibt es verschiedene Produktkategorien - und läßt der sich auch streichen? Ich weiß nicht ob ich meinen Airbrush noch reaktivieren kann und die Düsenöffnung für so etwas nicht viel zu klein wäre.

Auf jeden Fall vielen Dank schonmal für die Hinweise :)

Ash
 
Hi

Da ich schon des öfteren mit o.g Materialien gearbeitet hatte kann ich dir ein paar Erfahrungen schildern:

Das mit den Reaktionen ist schon richtig!

Man muss zb. mit Lösungsmitteln bei ausgehärtetem GFK höllisch aufpassen (sei es zb. um Farbe abzukriegen die man nicht bzw. nicht mehr will). Meine Wahl traf einmal auf einen gewöhnlichen Pinselreiniger (so ähnlich wie Terpentin). Dieser wäre laut Verkäufer (Verkäufer im Baumarkt sind ja ein ganz ganz eigenes Thema) viel zu aggressiv gewesen. Ich hatte ihn benutzt und nichts passierte (ausser dass gottseidank die ungewünschte Farbe abging).

Interessant war es jedoch einmal mit Silikonentfetter (aus der Sprühdose). Leicht und hauchdünn aufgesprüht und gleich weggewischt passierte nichts, aber kaum war mehr auf dem Werkstück merkte man schon beim runterwischen dass die Oberfläche anfing (GFK) leicht zu kleben...d.h das Terpentin hatte dem GFK nichts anhaben können, der 08/15 Silikonreiniger bzw. entfetter schon!

Die Variante Spritzspachtel als Trennschicht sollte sehr (nicht nur sollte, sie tut es auch) gut funktionieren...zumindest tut sie das bei meinem Vader ESB Helm (durch den Spritzspachtel wurden aber Kanten und Ecken recht unscharf, erschienen einfach "runder" und undefinierter).

Spritzspachtel zum Streichen: Spritzspachtel ist im Prinzip nichts anderes als höher verdünnte Spachtelmasse. Spritzspachtel bzw. Spritzkitt durch eine Airbrush zu jagen halte ich für keine gute Idee, da einfach viel zu klein, da muss schon eine Lackiererpistole in größerem Format her. Für kleinere Teile reicht auch das Zeug aus der Spraydose, wobei diese meist (zumindest bei den Farben) extrem verdünnt sind, schlechte Deckkraft besitzen, TEUER sind auf lange Sicht und einfach nicht so gut im Ergebnis wie aus der Pistole.

Als Alternative zum lackieren gibt es (nachdem das Ganze in Gold sein soll) nurmehr das metallisieren im Vakuum. Ein herrliches finish, endgeile Optik...frag mich aber nicht wieviel das kostet, ich hab's selber noch nie versucht (bzw. geht das nur industriell) und ich finde ehrlich gesagt auch keine Firma die das anbietet.
 
Das metallisieren ist zu teuer für so große objekte.

der Spachtel aus der Dose reicht meist aus.
es gibt auch verschiedenes von spachtel bis filler/ Haftgrund.
filler ist dünner um Kleinigkeiten abzudecken. nachschleifen muß man meiste.

oder man holt sich direkt eine Grundierung wie ich sagte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend :)

@skynet - danke für die Einblicke. Da war der Baumarktmitarbeiter bei mir ja noch relativ kompetent - insofern daß er da eher vage geblieben ist und sich nicht so festgelegt hat :rolleyes:

Okay, Spritzspachtel ist schonmal vermerkt für einen Versuch, und mein Airbrush bleibt eingemottet, dachte mir schon daß der für diese Werkstoffe nicht geeignet ist.
Um Anschleifen werde wohl ohnehin nicht drumherum kommen bzw. ich werd die endgültige Form wahrscheinlich ohnehin noch in Details nachbearbeiten müssen, von daher passt das schon.

Das Metallisieren(so überhaupt möglich) würde den Kostenrahmen für das ganze wohl in der Tat bei weitem sprengen.

@Jay - da hatte ich dann etwas falsch aufgefasst - nämlich daß der Spritzspachtel/Filler als Grundierung dienen sollte. An welche Art von Grundierung dachtest Du denn jetzt so in etwa - nur damit ich mal einen Anhaltspunkt habe, wo ich mich ggf. weiter schlau machen kann.

Nochmals danke und noch einen schönen Abend wünscht

Ash
 
Hi

Der Spritzspachtel (oder Spritzkitt) ist gleichzeitig schon der Haftgrund.

Der Haftgrund an sich dient nur dazu, eine Verbindung zwischen dem Untergrund (also dem Werkstück) und der Farbe herzustellen.

REINER Haftgrund kann aber nie einen Spritzkitt ersetzen.

Große Stellen Spachteln (Polyester Leichtspachtel funktioniert hervorragend, da diese ein geringeres Gewicht aufweist, ist an der Dose angeschrieben als "Leichtspachtel"), wie zb. Löcher, Spalten, Dellen etc.

Kleinere Kratzer (wie zb. vom Schleifen) werden dann vom Spritzkitt eliminiert, da dieser schön gleichmässig in die Kratzer bzw. Rillen fliesst. Da zahlt sich bei einem kleinen Kratzer keine Spachtelmasse aus da der Arbeitsaufwand zu groß wäre und das Ergebnis nicht wirklich gut.
 
richtig filler haftgrund ist auch etwas ähnliches wie spachtel.

aber normale Grundierung gibt es auch da muß man dann etwas suchen für denn richtigen Untergrund.
 
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