An-Lo Karran

Name: An-Lo Karran
Spezies: Mensch
Geschlecht:männlich
Alter: 18
Heimatplanet: Praesitlyn (im Outer Rim)
Verwandte: alle verstorben

Augenfarbe: Braun
Haarfarbe: Braun
Größe: 179cm
Gewicht: 64 kg

Eigenschaften: naturverbunden, hat keinerlei Flugerfahrung, versteht sich gut mit Tieren, verschlossen (seit dem Tod seines Vaters), trifft mit einem Blaster nicht einmal ein Hangartor aus 2 Meter Entfernung, studiert gerne fremde Völker und ihre Bräuche, hat keine gute Meinung über das Militär

Waffe: Lichtschwert seines Vaters (mitternachtsblaue Klinge)

Haustier: praesitlynische Schildkröte
Name: Toca
 
Zuletzt bearbeitet:
<center>Lebenslauf</center>

An-Lo wurde auf Praesitlyn geboren. Sein Vater war ein corellianischer Jedi- Ritter, der kurz nach seiner Ernennung den Orden der Jedi verlies, um seine Familie vor dem Imperium zu schützen. An seine Mutter hat An-Lo keinerlei Erinnerungen.
Als der galaktische Bürgerkrieg eskalierte, verlies sein Vater, Ry Karran, Coruscant, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Sie flohen ins Outer Rim und zogen dort von Planet zu Planet. Während einer längeren Reise zum abgelegenen Planten Praesitlyn, der ihre neue, endgültige Heimat sein sollte, eröffnete ihm seine Frau, dass sie schwanger sei. Kurz vor der Landung auf Praesitlyn wurde ihr Sohn, dem sie den Namen ?An-Lo? gaben, geboren.

Einige Wochen nach An-Los Geburt kamen Gerüchte auf, dass das Imperium den Heimatplaneten seiner Mutter angreifen wollte. An-Los Onkel erklärte sich bereit, seine Mutter dorthin zu bringen und ihre Familie zu retten, bevor das Imperium den Angriff starten würde. Die Mission gelang und sie machten sich auf den Rückweg nach Praesitlyn. Seine Mutter schickte An-Lo, so oft es ihr möglich war, Botschaften über einen verschlüsselten Kanal. Meistens las sie ihm Geschichten vor oder sang Lieder, die sie während ihrer Kindheit gelernt hatte.
Ihre Stimme ist das Letzte, das An-Lo von seiner Mutter geblieben ist.

Einige Tage, bevor der alte Frachter seines Onkels wieder eintreffen sollte, schickte An-Los Mutter ihre letzte Nachricht ab. Sie freute sich darauf, Ry und An-Lo wieder in ihre Arme schließen zu dürfen und An-Lo ihren Eltern und Verwandten zu zeigen. Sie versprach, sich in zwei Tagen noch einmal zu melden, aber ihre Nachricht blieb aus. Ry wartete einige Monate, bis er, den letzen Hoffnungsschimmer endgültig verloren, sie für tot erklären lies. Er spielte An-Lo noch einige Zeit die Nachrichten seiner Mutter ab, da er es einfach nicht akzeptieren konnte, dass sie nicht mehr zurückkommen würde. Aber mit der Zeit lernte Ry damit zu leben und verstaute die Datenträger, auf denen die Nachrichten gespeichert waren, an einem sicheren Ort, wo er auch alles aus seiner Zeit als Jedi lagerte, zu dem An-Lo keinen Zutritt haben würde, bis sein Vater es für richtig erachten würde.


<center>Zu schön um wahr zu sein</center>

An-Lo wuchs in dem Glauben auf, dass seine Mutter an einer Krankheit gestorben wäre, da Ry seinen Sohn noch nicht mit dem Bürgerkrieg, der die Galaxis zu verwüsten drohte, konfrontieren wollte. Er freundete sich schnell mit einigen Kindern aus der Nachbarschaft an, Maaris, Narwat, Tepolo und Serasi. Sie verbrachten fast den ganzen Tag damit, in den klaren, blauen Seen zu schwimmen, durch die Felder der Farmer zu laufen und sich dort zu verstecken, oder einfach nur an ihrem Baum zu liegen und sich Geschichten zu erzählen. Maaris wollte unbedingt Pilot werden, er träumte davon, einmal ein großes Schlachtschiff steuern zu dürfen und er lies keine Gelegenheit aus, um es jedem zu erzählen. Narwat behauptete meistens dass er Captain eines Schiffes werden wollte und dann Maaris Befehle erteilen könnte, aber eigentlich sagte er es nur um Maaris zu ärgern. Beide hatten immer gefallen daran, sich gegenseitig zu necken, aber eigentlich waren sie die besten Freunde.
Tepolo hatte immer den Wunsch Fischer zu werden, oder zumindest einen Beruf zu ergreifen, der mit Wasser zu tun hatte. Tepolo verbrachte jede freie Minute im Wasser, von ihm hatte An-Lo auch das Schwimmen gelernt, da sein Vater selbst nie Gelegenheit dazu hatte, es zu lernen. Und Serasi.. sie wollte unbedingt den Menschen helfen. Sie war der hilfsbereitteste und freundlichste Mensch, dem An-Lo je begegnet war. Und sie war wunderschön. Sie hatte blaue Augen, die so rein wie der Himmel waren und hellbraunes, schulterlanges Haar, das sie regelrecht hasste, da es schien, als ob jede einzelne Haarsträhne einen eigenen Willen hätte. Es behinderte sie meistens beim Laufen und beim Schwimmen und jedes Mal versprach sie, sich eine Glatze schneiden zu lassen, aber zum Glück tat sie das nie. An-Lo mochte ihr Haar, er fand es schön, wie es sich an ihr Gesicht schmiegte und hin und wieder einfach kreuz und quer weg stand. An-Lo wusste damals noch nicht, was er später werden wollte, aber er wusste, dass er unter allen Umständen mit seinen Freunden zusammen sein wollte. Einige Jahre vergingen und der 10-jährige An-Lo durfte mittlerweile auf die Kinder seiner Tante aufpassen. Meistens half ihm Serasi dabei, da die anderen Babysitten als langweilig und öde bezeichneten. Aber An-Lo gefiel es. Er spielte gerne mit seinen 3-jährigen Cousins herum und wenn Serasi dabei war, dann machte es gleich noch viel mehr Spass. Er mochte es, wenn sie in seiner Nähe war und in letzter Zeit hatte er in ihrer Gegenwart Gefühle, von denen er früher nicht einmal zu träumen gewagt hatte.


Es war egal in welcher Situation sie sich befanden, solange Serasi bei ihm war, wusste er, dass sich alles zum Guten wenden würde. Er verbrachte zunehmend mehr Zeit mit ihr und vernachlässigte dadurch seine Freundschaft mit Narwat, Maaris und Tepolo.
Sie trafen sich nur noch sporadisch und benötigten Stunden um alles über ihre Erlebnisse, die die anderen verpasst hatten, zu erzählen. An-Lo war zu dieser Zeit der glücklichste Mensch auf ganz Praesitlyn?er war der glücklichste Mensch in der ganzen Galaxis. Er hatte einen liebevollen Vater, gute Freunde, und Serasi. Was konnte er sich sonst noch wünschen?

Eine Mutter?

An-Lo sprach oft mit ihr. Meistens nahm er sich kurz vor dem schlafen gehen einige Minuten Zeit und berichtete ihr alles, was er an diesem Tag erlebt hatte. Die Witze die er erzählt bekommen hatte, die Momente mit Serasi, die Aktionen, die sich seine Cousins leisteten und die Zeit, die er mit seinem Vater verbrachte. Er wusste zwar, dass sie ihn nicht hören konnte, oder antworten würde, aber es tat ihm gut.

Die Jahre vergingen, An-Lo war mittlerweile 13 Jahre alt, seine Freundschaft zu Narwat, Maaris und Tepolo war nicht mehr so fest wie früher, aber sie bestand weiterhin. Und seine Beziehung zu Serasi war so innig wie es nur möglich war. Sie verbrachten meist den ganzen Tag miteinander, gingen in ihrem See schwimmen, lagen auf der Wiese und erzählten sich Geschichten, während die Sonne sie trocknete und machten den umliegenden Wald unsicher. Serasi, wie auch An-Lo, liebte Tiere. Sie hatten eine spezielle Verbindung zu den Tieren, besonders Serasi. Es war egal welches Tier ihnen begegnete, allein durch Serasis liebevolle Art vergaß es jegliche Angstgefühle und wurde so zutraulich, als ob es die beiden schon seit Jahren kennen würde. Sie spielten oft mit den Tieren, wobei es ihnen die Schildkröten, die auf Praesitlyn vor Jahrzehnten angesiedelt wurden, am meisten angetan hatten.
Es waren wundervolle Geschöpfe, den Panzer in Gelb und Grüntönen gehalten und die grüne Haut wurde bei den männlichen Tieren von mitternachtsblauen Streifen durchzogen. Sie schwammen im Rudel und jeder passte auf seinen gegenüber auf. Jede einzelne der Schildkröten würde notfalls ihr Leben für eine andere oder für das Rudel geben.

Es gab viele Nächte, in denen An-Lo zu Serasis Haus ging und über einen alten Baum zu ihrem Zimmer kletterte. Sie sprachen über alles Mögliche, meist bis zum Sonnenaufgang. Sie vertrauten sich alles an, jede Kleinigkeit, die sie bedrückte, jedes Glücksgefühl, das sie erlebten, sie wussten alles von ihrem gegenüber und es war ein herrliches Gefühl.

Eigentlich wussten es beide, aber die drei entscheidenden Worte waren noch nicht über ihre Lippen gekommen.
Aber das sollte sich ändern?


<center>Speechless</center>

Es war kurz vor Serasis 14. Geburtstag und An-Lo hatte alles genau geplant. Narwat, Tepolo und Maaris hatten sich sofort dazu bereit erklärt ihm bei den Vorbereitungen zu helfen. Die Feier, die Serasis Eltern vorbereitet hatten, begann am Nachmittag und dauerte einige Stunden. An-Lo hatte sich bei Serasi entschuldigt und ihr mitgeteilt, dass er keine Zeit hätte um zur Feier zu kommen. Und das entsprach auch der Wahrheit.

Er hatte Narwat und Tepolo bei Sonnenaufgang zu Hause abgeholt, Maaris wollte später zu ihnen stossen, da er seinem Vater bei Feldarbeiten helfen musste. Sie machten sich sofort auf den Weg zum See und begannen damit, Holz zu sammeln.

Es dauerte den ganzen Tag, bis sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten. Müde und erschöpft ging An-Lo spät nachts zu Serasis Haus. Er hoffte, dass sie noch nicht schlafen würde. Das Klettern fiel ihm schwerer als sonst aber er schaffte es und Serasi war immer noch wach.
Sie hatte auf ihn gewartet?.
Er sagte ihr, dass sie sich anziehen und ihm folgen sollte. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich auf den Weg zu dem kleinen Berg, auf dem sich ihr Lieblingsplatz befand, machen konnten. Um Punkt Mitternacht kamen sie dort an und es war keine Sekunde zu früh. Von ihrer Position konnte man den gesamten See und die umliegenden Farmen überblicken. Serasi sah ihn für einen Moment fragend an, aber dann begann das Schauspiel.

Eine riesige, grün schimmernde, Wolke verlies langsam dem Wald und bewegte sich auf den See zu. Es sah aus als ob sie genau wusste, wohin sie wollte und blieb schließlich in der Mitte des Sees stehen. Sie teilte sich und verbreitete sich über ein begrenztes Gebiet, das sich nach und nach zu Zeichen formte?zu Buchstaben. Es dauerte seine Zeit, aber zum Schluss konnte man ganz deutlich den grün schimmernden Text lesen:

Ich liebe dich Serasi

An-Lo hatte die ganze Zeit über nur Serasi angesehen und ihre Reaktion abgewartet. Nachdem sich der Text geformt hatte, verweilte sie einen Moment, dann drehte sie sich zu An-Lo um und küsste ihn. Es war das liebevollste, das An-Lo je gespürt hatte und er hatte gehofft, das dieser Kuss?dass diese Nacht nie enden würde. Serasis Lippen auf den seinen zu spüren war berauschend und dieses Gefühl verdrängte alles andere. Es war nicht wichtig wo sie waren, oder in welcher Situation sie sich befanden, sie waren zusammen, nur das zählte. Die restliche Umgebung verschwomm und verschwand schließlich, es waren nur noch sie beide da, nur sie beide zählten im Moment.
Es waren herrliche Momente, aber aus irgendeinem Grund wusste An-Lo dass es nie mehr so schön sein würde.

 
Er brachte Serasi nach Hause und verabschiedete sich von ihr?ein weiterer wundervoller, zärtlicher Kuss? er wäre am Liebsten bei ihr geblieben, aber Maaris, Tepolo und Narwat waren noch immer im See und hielten das Holzgestell an seiner Position. Er wusste, dass er ihnen niemals genug dafür danken könnte, aber er würde es trotzdem versuchen.
Während seines Rückweges hatte er Zeit über diesen Tag nachzudenken, selbst jetzt erschien ihm die Idee, die letztendlich doch funktionierte, als vollkommen wahnsinnig. Er hatte die Nachtschwärmer und ihre Vorliebe für Bruuna-Blätter nur durch Zufall entdeckt. Die Schwärmer waren kleine Insekten, deren Rumpf und Flügel in einem hellen Grün leuchteten, allerdings nur bei Nacht. Die Tiere aßen ausschließlich Nachts, meistens um Mitternacht und nichts konnte sie von Bruuna- Blättern fernhalten. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, war ihm die Idee schon gekommen, allerdings sollte es bis zu Serasis Geburtstag dauern, bis er sie verwirklichen konnte.

Er verbrachte den ganzen Morgen damit, genug Blätter zu sammeln, während Narwat und Tepolo das Holzgerüst zusammenbauten. Später bekam er Unterstützung von Maaris, aber es dauerte seine Zeit, bis sie die Blätter beisammen hatten. Und noch länger dauerte es die Gestelle zu Wasser zu lassen und mit den Blättern zu belegen. An-Lo hatte seine Zweifel, ob alles funktionieren würde, aber die Zweifel waren unberechtigt. Es hatte funktioniert und der Abend war der wundervollste in An-Los bisherigem Leben.

Er half seinen Freunden bei der Zerlegung des Gestelles und begleitete sie nach Hause. Es wurde spät bis er sein Bett aufsuchen konnte, aber es hatte sich gelohnt. Sein Schlaf war ruhig und erholsam?es sollte für eine lange Zeit einer der letzten sein.


<center>Wandel</center>

Die Lage auf Praesitlyn verschlechterte sich. Ein Senator versuchte die Macht an sich zu reißen und durch genügend Bestechungsgelder und Drohungen gelang es ihm auch. Er träumte von Wohlstand und Reichtum, zu Lasten der Bürger. Es dauerte nicht allzu lange, bis die Bevölkerung genug von ihrem neuen Herrscher hatte und sich einige zu Widerstandzellen zusammenschlossen.

Marik Ta`bal, der selbsternannte Herrscher von Praesitlyn, lies seine Truppen mit brutaler Härte zurückschlagen. Jeder, der auch nur in Verdacht stand, mit den Rebellen zu sympathisieren, wurde verhaftet und verhört. Falls sich einer der Bürger widersetzte, durfte auch Gewalt angewandt werden. Offiziel nur Schläge und Betäubungsschüsse, doch An-Lo sollte bald darauf erfahren, dass die Soldaten offenbar keine Grenzen kannten.

Er war wieder bei Serasi und hatte das schönste Geschenk erhalten, das man sich nur vorstellen konnte. Den Mu?kat, das Symbol der Verbindung zwischen zwei Liebenden. Es bestand aus zwei Teilen, die jeweils, an einer Kette hängend, um den Hals getragen wurde. Der innere Teil, der für den Mann bestimmt war, bestand aus drei sichelförmigen Spitzen, deren längere Seite gegen den Uhrzeigersinn zeigten. Das Gegenstück für die Frau füllte die Lücken zwischen den Sicheln und formte das Gesamtbild zu einer Scheibe. Es sollte symbolisieren, dass Mann und Frau nur als Einheit wirkliche Erfüllung erlangen konnten und als Einheit gegen alles gefeit wäre.
Serasis Mutter hatte sie angefertigt, obwohl ihr Mann dagegen war. Nachdem er sich die Kette umgehängt hatte, fühlte er die Verbindung zwischen ihnen?wie sie langsam stärker wurde. Es war, als ob er jederzeit wüsste, wo Serasi sich befand und wie sie sich fühlte. An-Lo erzählte es seinem Vater, der ihm jedoch versicherte, dass diese Gefühle nichts mit den Anhängern zu tun hätten. Es sei bloße Einbildung.
Es sollte noch einige Zeit dauern, bis Ry ihm die Wahrheit erzählen würde.

Ry trug ihm auf, seine Tante zu besuchen und ihr etwas Medizin mitzubringen, da ihr jüngster Sohn krank war. An-Lo machte sich auf den Weg und er beeilte sich. Er hoffte, dass er noch zu Serasi gehen könnte, wenn er die Medizin schnell abliefern würde. Aber er vergaß diesen Gedanken und alles andere um sich, als er den Hügel erklommen und das Haus seiner Tante gesehen hatte. Flammen loderten aus den Fenstern, Glasinscheiben zersprangen und eine Meute von Soldaten stand vor dem Haus und begutachtete ihre Taten. An-Lo wollte nichts sehnlicher als zum Haus laufen und nach seiner Tante Ausschau zu halten, aber es war zu gefährlich. Die Soldaten standen ihm im Weg und sie würden ihn mit Sicherheit nicht vorbei lassen. Es dauerte einige Zeit bis sie verschwunden waren, An-Lo wusste nicht genau, wie viele Minuten verstrichen waren. Er wusste nur dass es ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Er rannte zum Haus, hämmerte mit seinen Fäusten gegen die Eingangstür, versuchte irgendwo einen Eingang zu finden den die Soldaten noch nicht versiegelt hatten und vernahm die Schreie?die Schreie seiner Tante?die Schreie seines kleinen Cousins, mit dem er immer gespielt hatte?die Schreie seiner Cousine, die noch nicht richtig sprechen konnte und deshalb seinen Namen meist als ?Hal-lo? aussprach?und schließlich ?Stille?die Schreie waren verstummt, nur noch das Lodern der Flammen konnte man hören.

An-Lo lief, er lief davon, seine Füße trugen ihn irgendwohin, Hauptsache weg von dort. Er lief Minuten, Stunden, Tage?er wusste nicht wie lange, aber schließlich kam er an einem Haus an?einem Haus, das er nur zu gut kannte.
An-Lo kletterte zu einem wohlbekannten Fenster hinauf und lies sich in das Zimmer gleiten, wo er von einer vertrauten Stimme begrüßt wurde. Serasi. Sie fragte ihn was geschehen war, warum sein Gesicht schwarz war und noch so viele andere Dinge, die An-Lo nicht mehr hörte?nicht mehr hören wollte. Er sank in ihre Arme, die sich schützend um ihn schlangen und brachte nicht mehr als ein


Sie sind tot?alle tot?meine Schuld?es war meine Schuld?

heraus. Er zitterte am ganzen Leib und fühlte ihre Nähe, ihre sanfte Haut, die sich an ihn schmiegte, ihm Geborgenheit und Sicherheit gab, ihn dazu ermutigte, die Tränen herauszulassen, die er seit dem Feuer zurückgehalten hatte, ihn so weit beruhigte, dass er schlafen konnte.
Es war ein unruhiger Schlaf, durchzogen von Kindergeschrei und lodernden Flammen und der Gewissheit, dass er nichts getan hatte um seine Verwandten zu retten. Es vergingen Stunden und er erwachte schließlich in Serasis Bett und bemerkte, dass sie immer noch bei ihm war, ihre Arme immer noch um ihn geschlungen hatte und ihn immer noch durch ihre Nähe stärkte.

Sie blieben liegen, die Zeit verging, An-Los Zeitgefühl vermochte nicht zu sagen, wie viel Zeit verstrichen war. Serasi spendete ihm Trost, sagte ihm, dass ihn keine Schuld treffe und versuchte ihn wieder aufzubauen. An-Lo erhob sich, erinnerte sich, dass er seinem Vater mitteilen musste was geschehen war und bat Serasi ihn zu begleiten.
Es stellte sich heraus, dass Ry bereits in Kenntnis gesetzt wurde, allerdings von offiziellen Quellen.

Es wurde behauptet, dass An-Los Tante einigen Rebellen Unterschlupf gewährt hatte und deshalb verhaftet werden sollte. Da sie sich allerdings heftig widersetzt haben solle, mussten die Soldaten Gewalt anwenden. Unglücklicherweise verbarrikadierte sie sich und teilte den Soldaten mit, dass sie lieber sterben würde, als dass sie sich in Gefangenschaft begeben würde. Die Soldaten hätten alles versucht, um sie aus den Flammen zu retten, doch es sei vergebens gewesen.

Solche Ereignisse häuften sich und die Bevölkerung sympathisierte immer mehr mit den Rebellen. Immer mehr Bürger schlossen sich den Widerstandszellen an und schließlich fanden sich auch Maaris, Tepolo, Narwat und An-Lo unter den Freiwilligen.
Sie wurden einem Spähtrupp zugeteilt und bekamen eine schnelle und, wie sich später herausstellen sollte, unzureichende Ausbildung an der Waffe und wurden danach auf ihre erste Mission geschickt. Es galt die Sicherheitsmaßnahmen eines Kraftwerkes auszukundschaften und danach Bericht zu erstatten. Die Mission verlief ohne Probleme, ebenso die folgenden Aufträge und der Widerstand konnte dem Militär im folgenden Jahr beträchtlichen Schaden zufügen. Euphorie machte sich unter den Widerständlern breit, eine Euphorie die die Männer leichtsinnig werden lies. Ein weiterer Auftrag wartete darauf erledigt zu werden. Der Sitz des Herrschers sollte zerstört werden und es sollte der bisher größte Anschlag der Widerstandskämpfer sein.
Commander Halmek, der Vorgesetzte von An-Lo, befehligte den Spähtrupp und führte seine Männer vorsichtig an das Gebäude heran?leider nicht vorsichtig genug. Der Angriff erfolgte sofort und zwei von Halmeks Leuten sanken leblos zu Boden. Ein weiterer folgte ihnen einige Sekunden später. Narwat hatte nicht einmal genug Zeit seinen Blaster zu entsichern, als er schon von fünf Schüsse durchbohrt wurde. Sein Brustkorb war nicht mehr als eine dampfende Masse und sein Gesicht wurde durch einen Blasterschuss zerstört. An-Lo hatte keine Möglichkeit zu ihm zu gelangen. Halmek versuchte Verstärkung zu rufen, aber durch den Comlink hörte man nichts außer statischem Rauschen. Er befahl den Rückzug zu einer kleinen Siedlung, die auf Ta?Bals Befehl hin dem Erdboden gleich gemacht wurde, da sich dort anscheinend ebenfalls Widerstandskämpfer versteckt hielten. Sie mieden die Straßen und legten die Strecke im Wald zurück. Blätter und Zweige schlugen ihnen ins Gesicht, einige der Überlebenden stolperten und mussten mühsam wieder auf die Füße kommen. Es gelang ihnen, zur Stadt zu kommen, wo sie mit einigen anderen Widerstandskämpfern zusammentrafen. Das Lager des Widerstandes war zerstört, ein Spion hatte den Standort verraten und das Militär dorthin geführt. Und auch ihre Überlebenschancen standen nicht allzu hoch. Ta?Bals Truppen rückten auf die Stadt zu und sie waren ihnen zahlenmäßig weit überlegen.
Einige Rebellen flüchteten in die Wälder, andere wollten die Stellung um jeden Preis halten und der Rest der Truppe kapitulierte und entledigte sich der Blaster. Sie waren die ersten, die ihr Leben verloren. Kurz nachdem sie ihre Deckung verließen, traf jeden mindestens ein Blasterschuss und lies sie zu Boden sinken. An-Lo, Maaris und Tepolo gehörten zu denen, die die Stadt verteidigen wollten. Aber sie hatten keine Gelegenheit mehr dazu. Der Kommandant der praesitylinischen Armee lies die Stadt stürmen und gegen so eine Übermacht hatten die Rebellen keine Chance. Halmek starb, nachdem er sein Magazin leer geschossen hatte und mit seinem Vibromesser auf die Soldaten losgegangen war. Zwei weitere Rebellen folgten ihm kurze Zeit später in den Tod. Maaris wollte seine Stellung wechseln und wurde von einem Schuss im Bauch getroffen, kurz nachdem er seine Deckung verlassen hatte. Er sackte hinter einer Häuserwand zusammen und blieb liegen. An-Lo verließ ebenfalls seine Deckung und lief auf Maaris zu. Er hatte bereits einen Freund an diesem Tag verloren und er wollte nicht, dass es noch mehr werden. Blasterschüsse zuckten an ihm vorbei und An-Lo musste einen Streifschuss am rechten Oberarm in Kauf nehmen. Er lies sich neben Maaris in den Schutt fallen und wollte ihn nach seiner Verfassung fragen, als ein schweres Geschütz die Hausmauer über ihnen zum Einsturz brachte. Permabetonbrocken und Schutt regnete auf sie herab und begrub sie unter sich.

Dunkelheit?
 
Es war Nacht als An-Lo wieder erwachte. Und die Schlacht war vorüber. Seine Kleidung war vom Staub grau gefärbt und teilweise zerrissen und das Aufstehen bereitete ihm einige Mühe. Maaris lag immer noch auf dem Boden, die Augen starr in den Himmel gerichtet und den rechten Arm in einer unmöglichen Position verrenkt.
Ein weiterer Freund verloren und An-Lo wusste nicht wo sich Tepolo aufhielt. Leichen der Widerstandskämpfer waren in der ganzen Stadt verteilt, aber Tepolo war nicht unter ihnen. Er konnte dort nichts mehr ausrichten, er konnte nur noch sich selbst retten. An-Lo lief zurück zu dem Haus seines Vaters, wo er auch Serasi antraf. Sie teilte ihm mit, das Tepolo bei ihr war und das es ihm den Umständen entsprechend gut ging.

Der Widerstand war am Boden und er sollte sich nie wieder erholen. Tepolo und An-Lo wurden einer anderen Zelle zugeteilt. Der Angriff des Militärs betraf nicht nur ihre Zelle, sondern auch noch einige andere. Ingesamt wurden die Anzahl der Rebellen auf die Hälfte reduziert. Fortan war der Widerstand nicht mehr als eine zusammen gewürfelte und unorganisierte Truppe, die verzweifelt versuchte gegen einen übermächtigen Gegner zu bestehen.

Die Einsätze bestanden meist nur noch aus Diebstählen um den Fortbestand des Widerstandes zu sichern, aber auch während dieser Missionen verlor man wertvolle Mitglieder. Aber An-Lo blieb den Rebellen weiterhin treu. Er wollte Ta?Bal für seine Taten zahlen lassen, koste es was es wolle. Und es sollte ihn einiges kosten?

An-Lo war mittlerweile 17 Jahre alt. Seine Beziehung zu Serasi vertiefte sich von Tag zu Tag mehr. Ihre Liebe zueinander wuchs mit jeder Sekunde die sie miteinander verbrachten, auch wenn sie nicht mehr so viel Zeit füreinander hatten wie früher.

Ein weiterer Einsatz stand an. Sie sollten eine kleine Militäreinheit, die sich anscheinend von Ta?Bal losgesagt hatte und sich in einem Dorf versteckte, aufspüren und kontaktieren. Sie brauchten einige Zeit, aber schließlich fanden sie die Soldaten, versteckt in einem kleinen Hinterhof einer Bäckerei. An-Lo kannte das Geschäft, er war des öfteren mit Serasi und seinem Vater dort. Aber offensichtlich zeigte die Propaganda, der Ta?Bal seinen Truppen aussetzte, Wirkung. Die Männer schreckten auf und zogen ihre Waffen, als sie die Rebellen sahen. Es stellte sich heraus, dass die Rebellen für die Verbrechen, die das Militär begangen hatte, verantwortlich gemacht wurden. Es hieß, dass Gefangene von den Widerstandskämpfern tagelang gefoltert wurden und schließlich einen qualvollen Tod ausgesetzt wurden. Die übliche Propaganda. Die Spannung zwischen beiden Parteien war spürbar, beide standen sich mit gezogenen Waffen gegenüber, den Finger am Abzug, auf einen Fehler des Gegners wartend. Die Kommandanten der beiden Truppen versuchten auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und es schien als hätten ihr Bemühungen Erfolg.

Bis eine weitere Gestalt den Hinterhof betrat. Sie hatte die Hintertür der Bäckerei geöffnet und blieb erschrocken in der Tür stehen, als sie die Soldaten und die Rebellen sah.
Eine einzige Person reichte aus um alle Bemühungen der Kommandanten zunichte zu machen. Die Nervosität der Männer brach aus ihnen heraus, ihre Zeigefinger, die am Abzug ihrer Waffen ruhten, wurden noch unruhiger als zuvor. Jeder glaubte sich in einem Hinterhalt zu befinden und von der anderen Gruppe verraten worden zu sein.

Ein greller Blitz durchschnitt das Szenario. Ein Schrei folgte ihm.

Die Person, die immer noch in der Tür stand, sackte zusammen und fiel auf die staubige Straße. Jetzt erst konnte man ihr Gesicht richtig erkennen. Aber was An-Lo sah konnte er einfach nicht glauben. Serasi. Sie lag dort am Boden, leblos, die rechte Hand auf dem Bauch ruhend. Sie sah so friedlich aus und An-Lo hätte sie am Liebsten angelächelt, wenn er nicht schon gewusst hätte, dass sie das Lächeln nicht mehr registrieren würde. Er sah sie an und es kam ihm vor als ob Jahre vergingen würden, obwohl es nur Bruchteile von Sekunden waren.
Ein weiterer Schuss bahnte sich seinen Weg durch den Hinterhof und streckte einen der Soldaten nieder. An-Lo hatte ihn abgefeuert. Zumindest kam der Schuss aus An-Los Waffe. Er konnte sich nicht daran erinnern, den Abzug betätigt zu haben. Er wusste nicht, warum er es hätte tun sollen, da nicht ersichtlich war, wer auf Serasi geschossen hatte. Aber das Gefühl, das sich in seiner Magengegend breit gemacht hatte, sagte ihm, dass es richtig war was er tat. Es wollte Rache?es wollte Tote?es verlangte nach Vergeltung.
Und An-Lo sah keinen Grund es nicht zu tun.
Der Hof wurde von roten Blitzen hell erleuchtet, Menschen fielen auf den Boden, versuchten die klaffenden Wunden, die die Schüsse verursacht hatten, mit ihrer Hand zu schützen? schrieen verzweifelt nach Hilfe, wohl wissend das sie nur noch Minuten zu leben hatten?erhaschten einen letzten Blick auf das Schlachtfeld vor ihnen und stießen schlussendlich ihren letzten Atemzug aus.
An-Lo zielte nicht, er schoss einfach. Es war im egal, wen er aus dem Weg räumen musste, Hauptsache er gelangte zu Serasi. Er warf seinen leer geschossenen Blaster weg, lies sich auf den Boden fallen und zog Serasis leblosen Körper in die Bäckerei. Er nahm sie ihn die Arme, strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und vergas alles um sich. Der Kampf im Hof, die Soldaten, die wahrscheinlich alarmiert wurden und bald eintreffen würden, die Rebellen, der ganze Bürgerkrieg?alles war nebensächlich. Er strich ihr liebevoll mit seiner Hand über ihre Wange, befreite sie von dem Staub, der sich auf der Haut festgesetzt hatte und drückte sie fester an sich. Die Schüsse, die aus dem Hof kamen wurden weniger und verstummten schließlich vollkommen. Schlussendlich war es der Bäcker, der An-Lo aus seiner Trance wach rüttelte und ihm sagte, dass er verschwinden solle. Er war ein Freund von Serasis Familie und würde sich um alles kümmern.
An-Lo verstand nicht was der Bäcker ihm sagen wollte, wusste nicht warum er ihm auf die Beine half und ihm den Weg zu einem sicheren Versteck beschrieb, er vernahm die Worte, aber er verstand ihre Bedeutung nicht. Es war als ob der Bäcker in einer fremden Sprache sprechen würde. Trotzdem lief er und erreichte das Versteck vor Einbruch der Nacht.
Es folgten die schlimmsten Tage seines Lebens?

Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, Kopfschmerzen setzen sich in seinem Schädel fest und wollten nicht mehr weichen. Schweißausbrüche suchten ihn in unterschiedlichen Zeitabständen heim. Er fühlte sich, als ob man ihn getötet hätte und nur noch künstlich am Leben erhalten würde.

Es dauerte Tage, bis er sich wieder erholt hatte und das Versteck im Wald verlassen konnte. An-Lo machte sich auf den Weg zu seinem Vater, aber bei ihrem Haus angekommen, musste er bereits die nächste Flucht antreten. Das Militär hatte die Rebellen vernichtend geschlagen und auf die überlebenden Widerstandskämpfer wurde ein Kopfgeld ausgesetzt.
Sie zogen durchs Land, An-Lo schloss sich den verbliebenen Rebellen an und traf dort Tepolo wieder. Ein Jahr verging?ein Jahr das von missglückten Missionen und zahlreichen Ortswechseln geprägt war.
An-Lo war 18 Jahre alt und der fröhliche und aufgeweckte Junge, der er einst war, war nun endgültig von dem verschlossenen, in sich gekehrten Rebellen verdrängt worden. Er verlor kein Wort mehr über vergangene Zeiten und hielt sich meist bei seinem Vater oder Tepolo auf. Die Anzahl der Widerstandskämpfer wurden von Tag zu Tag weniger und schließlich wurde auch dem letzten klar, das sie den Kampf verloren hatten.
3 Wochen nach An-Los 18. Geburtstag starb Tepolo in einem aussichtslosen Gefecht. Er starb einen sinnlosen Tod?wie Maaris, Narwat und Serasi vor ihm. An-Lo ertrug wieder dieselben Schmerzen wie bei Serasis Tod, allerdings waren sie dieses mal nicht so intensiv.

Die Zeit war gekommen, um An-Lo die Wahrheit zu erzählen. Ry holte ihn zu sich und erzählte von seiner Vergangenheit als Jedi-Ritter. Er übergab An-Lo sein altes Lichtschwert und trainierte mit ihm die Grundlagen des Schwertkampfes. Aber sie hatten nicht viel Zeit, da Ry durch den Verkauf ihres Hauses genug Credits für zwei Ticktes auf einem Transporter erhalten hatte. Er sollte sie beide nach Coruscant bringen? in eine bessere Zukunft.

Doch Ry war dieses Schicksal nicht vergönnt. Der Transporter, der sie zum Schiff bringen sollte, landete bei den vereinbarten Koordinaten. An-Lo war schon beim Shuttle angekommen, als eine Menschenmenge aus dem Wald auftauchte und auf sie zulief. Ry stieß ihn ins Schiff, schloss die Luke und bereitete sich darauf vor, die Angreifer aufzuhalten. Er konnte ihnen nicht viel entgegensetzen, aber er kämpfte bis zuletzt. Als das Shuttle abhob und immer mehr Abstand zwischen sich und Praesitlyn brachte, erhaschte An-Lo einen letzten Blick auf seinen Vater. Die Soldaten hatten sich auf ihn gestürzt und ihn zu Boden gedrückt. An-Lo wusste nicht, ob er verwundet war, aber der letzte Blick, mit dem ihn Ry bedachte, sprach Bände und An-Lo würde diesen Blick für eine lange Zeit nicht mehr vergessen.

Er wurde zum Flüchtlingstransporter gebracht, der mit Kurs auf Coruscant in den Hyperraum sprang. An-Lo stellte sich die Frage, ob sein Vater noch leben würde?aber als er nach einigen Stunden Ähnliches durchmachen musste wie bei Serasis und Tepolos Tod wusste er, dass sein Vater ihn verlassen hatte.
Es dauerte länger als bei Serasis Tod, bis er sich wieder erholt hatte und wie bei allen anderen verblieb ein kleiner Teil des Schmerzes und wollte nicht mehr aus seinem Körper weichen.

Er war allein, auf sich gestellt?aber dafür in Sicherheit. Er hatte nur noch das Lichtschwert seines Vaters, seine Schildkröte, die ihm Tepolo zu seinem 18.Geburtstag geschenkt hatte und seinen Teil des Mu?kat, die letzte Erinnerung an seine Liebe zu Serasi?aber er war auf dem Weg in eine bessere und sichere Zukunft.

Zumindest dachte An-Lo dies?
 
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