<center>Lebenslauf</center>
An-Lo wurde auf Praesitlyn geboren. Sein Vater war ein corellianischer Jedi- Ritter, der kurz nach seiner Ernennung den Orden der Jedi verlies, um seine Familie vor dem Imperium zu schützen. An seine Mutter hat An-Lo keinerlei Erinnerungen.
Als der galaktische Bürgerkrieg eskalierte, verlies sein Vater, Ry Karran, Coruscant, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Sie flohen ins Outer Rim und zogen dort von Planet zu Planet. Während einer längeren Reise zum abgelegenen Planten Praesitlyn, der ihre neue, endgültige Heimat sein sollte, eröffnete ihm seine Frau, dass sie schwanger sei. Kurz vor der Landung auf Praesitlyn wurde ihr Sohn, dem sie den Namen ?An-Lo? gaben, geboren.
Einige Wochen nach An-Los Geburt kamen Gerüchte auf, dass das Imperium den Heimatplaneten seiner Mutter angreifen wollte. An-Los Onkel erklärte sich bereit, seine Mutter dorthin zu bringen und ihre Familie zu retten, bevor das Imperium den Angriff starten würde. Die Mission gelang und sie machten sich auf den Rückweg nach Praesitlyn. Seine Mutter schickte An-Lo, so oft es ihr möglich war, Botschaften über einen verschlüsselten Kanal. Meistens las sie ihm Geschichten vor oder sang Lieder, die sie während ihrer Kindheit gelernt hatte.
Ihre Stimme ist das Letzte, das An-Lo von seiner Mutter geblieben ist.
Einige Tage, bevor der alte Frachter seines Onkels wieder eintreffen sollte, schickte An-Los Mutter ihre letzte Nachricht ab. Sie freute sich darauf, Ry und An-Lo wieder in ihre Arme schließen zu dürfen und An-Lo ihren Eltern und Verwandten zu zeigen. Sie versprach, sich in zwei Tagen noch einmal zu melden, aber ihre Nachricht blieb aus. Ry wartete einige Monate, bis er, den letzen Hoffnungsschimmer endgültig verloren, sie für tot erklären lies. Er spielte An-Lo noch einige Zeit die Nachrichten seiner Mutter ab, da er es einfach nicht akzeptieren konnte, dass sie nicht mehr zurückkommen würde. Aber mit der Zeit lernte Ry damit zu leben und verstaute die Datenträger, auf denen die Nachrichten gespeichert waren, an einem sicheren Ort, wo er auch alles aus seiner Zeit als Jedi lagerte, zu dem An-Lo keinen Zutritt haben würde, bis sein Vater es für richtig erachten würde.
<center>Zu schön um wahr zu sein</center>
An-Lo wuchs in dem Glauben auf, dass seine Mutter an einer Krankheit gestorben wäre, da Ry seinen Sohn noch nicht mit dem Bürgerkrieg, der die Galaxis zu verwüsten drohte, konfrontieren wollte. Er freundete sich schnell mit einigen Kindern aus der Nachbarschaft an, Maaris, Narwat, Tepolo und Serasi. Sie verbrachten fast den ganzen Tag damit, in den klaren, blauen Seen zu schwimmen, durch die Felder der Farmer zu laufen und sich dort zu verstecken, oder einfach nur an ihrem Baum zu liegen und sich Geschichten zu erzählen. Maaris wollte unbedingt Pilot werden, er träumte davon, einmal ein großes Schlachtschiff steuern zu dürfen und er lies keine Gelegenheit aus, um es jedem zu erzählen. Narwat behauptete meistens dass er Captain eines Schiffes werden wollte und dann Maaris Befehle erteilen könnte, aber eigentlich sagte er es nur um Maaris zu ärgern. Beide hatten immer gefallen daran, sich gegenseitig zu necken, aber eigentlich waren sie die besten Freunde.
Tepolo hatte immer den Wunsch Fischer zu werden, oder zumindest einen Beruf zu ergreifen, der mit Wasser zu tun hatte. Tepolo verbrachte jede freie Minute im Wasser, von ihm hatte An-Lo auch das Schwimmen gelernt, da sein Vater selbst nie Gelegenheit dazu hatte, es zu lernen. Und Serasi.. sie wollte unbedingt den Menschen helfen. Sie war der hilfsbereitteste und freundlichste Mensch, dem An-Lo je begegnet war. Und sie war wunderschön. Sie hatte blaue Augen, die so rein wie der Himmel waren und hellbraunes, schulterlanges Haar, das sie regelrecht hasste, da es schien, als ob jede einzelne Haarsträhne einen eigenen Willen hätte. Es behinderte sie meistens beim Laufen und beim Schwimmen und jedes Mal versprach sie, sich eine Glatze schneiden zu lassen, aber zum Glück tat sie das nie. An-Lo mochte ihr Haar, er fand es schön, wie es sich an ihr Gesicht schmiegte und hin und wieder einfach kreuz und quer weg stand. An-Lo wusste damals noch nicht, was er später werden wollte, aber er wusste, dass er unter allen Umständen mit seinen Freunden zusammen sein wollte. Einige Jahre vergingen und der 10-jährige An-Lo durfte mittlerweile auf die Kinder seiner Tante aufpassen. Meistens half ihm Serasi dabei, da die anderen Babysitten als langweilig und öde bezeichneten. Aber An-Lo gefiel es. Er spielte gerne mit seinen 3-jährigen Cousins herum und wenn Serasi dabei war, dann machte es gleich noch viel mehr Spass. Er mochte es, wenn sie in seiner Nähe war und in letzter Zeit hatte er in ihrer Gegenwart Gefühle, von denen er früher nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
Es war egal in welcher Situation sie sich befanden, solange Serasi bei ihm war, wusste er, dass sich alles zum Guten wenden würde. Er verbrachte zunehmend mehr Zeit mit ihr und vernachlässigte dadurch seine Freundschaft mit Narwat, Maaris und Tepolo.
Sie trafen sich nur noch sporadisch und benötigten Stunden um alles über ihre Erlebnisse, die die anderen verpasst hatten, zu erzählen. An-Lo war zu dieser Zeit der glücklichste Mensch auf ganz Praesitlyn?er war der glücklichste Mensch in der ganzen Galaxis. Er hatte einen liebevollen Vater, gute Freunde, und Serasi. Was konnte er sich sonst noch wünschen?
Eine Mutter?
An-Lo sprach oft mit ihr. Meistens nahm er sich kurz vor dem schlafen gehen einige Minuten Zeit und berichtete ihr alles, was er an diesem Tag erlebt hatte. Die Witze die er erzählt bekommen hatte, die Momente mit Serasi, die Aktionen, die sich seine Cousins leisteten und die Zeit, die er mit seinem Vater verbrachte. Er wusste zwar, dass sie ihn nicht hören konnte, oder antworten würde, aber es tat ihm gut.
Die Jahre vergingen, An-Lo war mittlerweile 13 Jahre alt, seine Freundschaft zu Narwat, Maaris und Tepolo war nicht mehr so fest wie früher, aber sie bestand weiterhin. Und seine Beziehung zu Serasi war so innig wie es nur möglich war. Sie verbrachten meist den ganzen Tag miteinander, gingen in ihrem See schwimmen, lagen auf der Wiese und erzählten sich Geschichten, während die Sonne sie trocknete und machten den umliegenden Wald unsicher. Serasi, wie auch An-Lo, liebte Tiere. Sie hatten eine spezielle Verbindung zu den Tieren, besonders Serasi. Es war egal welches Tier ihnen begegnete, allein durch Serasis liebevolle Art vergaß es jegliche Angstgefühle und wurde so zutraulich, als ob es die beiden schon seit Jahren kennen würde. Sie spielten oft mit den Tieren, wobei es ihnen die Schildkröten, die auf Praesitlyn vor Jahrzehnten angesiedelt wurden, am meisten angetan hatten.
Es waren wundervolle Geschöpfe, den Panzer in Gelb und Grüntönen gehalten und die grüne Haut wurde bei den männlichen Tieren von mitternachtsblauen Streifen durchzogen. Sie schwammen im Rudel und jeder passte auf seinen gegenüber auf. Jede einzelne der Schildkröten würde notfalls ihr Leben für eine andere oder für das Rudel geben.
Es gab viele Nächte, in denen An-Lo zu Serasis Haus ging und über einen alten Baum zu ihrem Zimmer kletterte. Sie sprachen über alles Mögliche, meist bis zum Sonnenaufgang. Sie vertrauten sich alles an, jede Kleinigkeit, die sie bedrückte, jedes Glücksgefühl, das sie erlebten, sie wussten alles von ihrem gegenüber und es war ein herrliches Gefühl.
Eigentlich wussten es beide, aber die drei entscheidenden Worte waren noch nicht über ihre Lippen gekommen.
Aber das sollte sich ändern?
<center>Speechless</center>
Es war kurz vor Serasis 14. Geburtstag und An-Lo hatte alles genau geplant. Narwat, Tepolo und Maaris hatten sich sofort dazu bereit erklärt ihm bei den Vorbereitungen zu helfen. Die Feier, die Serasis Eltern vorbereitet hatten, begann am Nachmittag und dauerte einige Stunden. An-Lo hatte sich bei Serasi entschuldigt und ihr mitgeteilt, dass er keine Zeit hätte um zur Feier zu kommen. Und das entsprach auch der Wahrheit.
Er hatte Narwat und Tepolo bei Sonnenaufgang zu Hause abgeholt, Maaris wollte später zu ihnen stossen, da er seinem Vater bei Feldarbeiten helfen musste. Sie machten sich sofort auf den Weg zum See und begannen damit, Holz zu sammeln.
Es dauerte den ganzen Tag, bis sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatten. Müde und erschöpft ging An-Lo spät nachts zu Serasis Haus. Er hoffte, dass sie noch nicht schlafen würde. Das Klettern fiel ihm schwerer als sonst aber er schaffte es und Serasi war immer noch wach.
Sie hatte auf ihn gewartet?.
Er sagte ihr, dass sie sich anziehen und ihm folgen sollte. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich auf den Weg zu dem kleinen Berg, auf dem sich ihr Lieblingsplatz befand, machen konnten. Um Punkt Mitternacht kamen sie dort an und es war keine Sekunde zu früh. Von ihrer Position konnte man den gesamten See und die umliegenden Farmen überblicken. Serasi sah ihn für einen Moment fragend an, aber dann begann das Schauspiel.
Eine riesige, grün schimmernde, Wolke verlies langsam dem Wald und bewegte sich auf den See zu. Es sah aus als ob sie genau wusste, wohin sie wollte und blieb schließlich in der Mitte des Sees stehen. Sie teilte sich und verbreitete sich über ein begrenztes Gebiet, das sich nach und nach zu Zeichen formte?zu Buchstaben. Es dauerte seine Zeit, aber zum Schluss konnte man ganz deutlich den grün schimmernden Text lesen:
Ich liebe dich Serasi
An-Lo hatte die ganze Zeit über nur Serasi angesehen und ihre Reaktion abgewartet. Nachdem sich der Text geformt hatte, verweilte sie einen Moment, dann drehte sie sich zu An-Lo um und küsste ihn. Es war das liebevollste, das An-Lo je gespürt hatte und er hatte gehofft, das dieser Kuss?dass diese Nacht nie enden würde. Serasis Lippen auf den seinen zu spüren war berauschend und dieses Gefühl verdrängte alles andere. Es war nicht wichtig wo sie waren, oder in welcher Situation sie sich befanden, sie waren zusammen, nur das zählte. Die restliche Umgebung verschwomm und verschwand schließlich, es waren nur noch sie beide da, nur sie beide zählten im Moment.
Es waren herrliche Momente, aber aus irgendeinem Grund wusste An-Lo dass es nie mehr so schön sein würde.