Betrachtungen zu Angriff der Klon-Krieger
So. Zwei Tage sind vergangen seit ich mir den "Angriff der Klonkrieger" angesehen habe.
Meiner Meinung nach ist es der zweitbeste Film der ganzen Reihe, ganz, ganz dicht hinter "Das Imperium schlägt zurück". Nun da sich die erste Begeisterung endlich gelegt hat und der Verstand wieder seine Arbeit aufgenommen hat komme ich nicht umhin mir über einige Dinge so meine Gedanken zu machen.
Einiges oder sehr vieles wurde vielleicht schon auf anderen Seiten gepostet, in dieser oder jener Form schon mal angeschnitten, also erzähle ich vielleicht gar nicht so viel Neues. Na, was soll´s.
1) Anakin und Amidala - "truly in love"?
Das (neben Han und Leia) Traumpaar von StarWars. Oder doch nicht? Schauen wir uns die beiden doch einmal genauer an.
Amidala:
Die junge Dame gehört zur Oberschicht von Naboo, war mit 12 "Prinzessin" von Theed (= Bürgermeister), mit 14 "Königin" (für zwei Legislaturperioden) und danach Senatorin im Galaktischen Senat.
Den größten Teil ihres noch jungen Lebens ist sie also von Dienern, Leibwächtern und Leuten die (politisch) etwas von ihr "wollen" umgeben.
Sowohl der Film (und noch vielmehr das Buch) machen deutlich, daß Padme nur für ihre Arbeit lebt. In einem solchen Leben bleibt wenig bis gar kein Raum für persönliche Beziehungen und schon gar nicht Freundschaften. Sie sagt selbst, daß sie ihre letzte "Freundschaft" mit 12 hatte.
Fühlt sie sich zu Anakin hingezogen, weil sie sich wirklich in ihn verliebt (was zu bezweifeln ist, da Padme Liebe wohl nur aus der Literatur kennt),
weil sie einsam ist und Anakin während der (erzwungen) Ruhepause von ihren Plichten eine leere Stelle fühlt
oder manipuliert Anakin die junge Dame unbewußt (vielleicht erklärt dies auch, daß Padme, die sich immer für Frieden, Toleranz usw. einsetzt, nicht mehr geschockt auf Anakins Geständnis mit dem Massaker an den Tusken reagiert. Andernfalls macht Liebe wirklich blind oder Padme ist eine Heuchlerin im Sinne ""Zivilisierte Maßstäbe gelten nur für (uns) zivilisierte Wesen" ).
Anakin:
Der junge Mann hat die ersten 9 Jahre seines Lebens unter erbärmlichen Bedingungen als Sklave zugebracht. Die einzige feste Beziehung, die er zu einem Wesen des anderen Geschlechts gehabt hat, dürfte die zu seiner Mutter gewesen sein.
Nach seiner Befreiung verbringt er die nächsten 10 Jahren im (zu dieser Zeit) klösterlichen Jedi-Orden (ja, ja ich weiß, daß EU erzählt anderes, aber erstens zählen die Filme mehr als das EU, zweitens sind die Zeiten von Nomi Sunrider seit 4.000 Jahren vorbei und Corellianische Jedi sind ein Sonderfall, was das EU selbst sagt. Was Ki-Adi-Mundi betrifft, so dürfte er eine Sonderrolle oder sogar Sondererlaubnis haben um eine Bindung einzugehen, da auf seiner Heimatwelt ein Frauen : Männer - Verhältnis von 20 zu 1 herrscht).
Kein Wunder, daß beim Süßholzraspeln der beiden nur grobe Späne rauskommen. Es hätte mich wirlich sehr gewundert, wenn etwas anderes passiert wäre.
Ein kleiner Rückgriff auf TPM:
Viele Leute regen sich zwar über die dortige Darstellung von Anakin auf, aber sie trifft perfekt auf einen Charakter zu, der sich später zu Darth Vader entwickeln wird. So niedlich er auch erscheinen mag, der Bursche ist bereits ein kleiner Autokrat.
Er ist der "Mann" im Haus, wann immer es geht bestimmt er, wo es langgeht (Fremde mit nach Hause nehmen, Teilnahme am Podrennen).
Er hat Geheimnisse vor seinem Meister (Watto, möglicherweise Obi-Wan und später Palpatine).
Er hat besondere Fähigkeiten.
Er hat meistens Erfolg mit dem, was er tut.
Er ist also weder scheitern gewohnt, noch daß andere ihm sagen, was er zu tun hat (im positiven Sinne von Führung und Unterweisung, nicht herumkommandieren).
Er ist also sehr auf Unabhängigkeit bedacht und darauf sich durchzusetzen. Die große Ironie liegt darin, daß er genau deswegen Palpatine auf den Leim gehen wird und sich in einem schlimmeren Abhängigkeitsverhältniss wiederfinden wird, als jedem anderen zuvor.
Die Jedi selbst sind so etwas von ihren (als Babies oder Kleinkindern in den Orden integrierten) Padawanen nicht gewohnt, außerdem befindet sich der Jedi-Orden in einem bedenklich schlechten Zustand (dazu später mehr).
Wir haben also zwei junge Menschen, physisch attraktiv, die erstens zuviel Freizeit (verglichen mit ihrem normalen Pensum) miteinander verbringen und später eine Krisensituation durchleben (aus welchem Film war nochmal der Satz: "Beziehungen, die auf einer Krise basieren, halten nicht lange"?).
Die beiden fühlen sich also zueinander hingezogen, Konkurrenz ist nicht in Sicht, Erfahrungen haben beide auch nicht, daß muß ja schiefgehen.
Amidala beschließt also auf Geonosis ihr Leben zu änderen. Anakin hingegen war in Padme verliebt (oder seine Vorstellung von ihr), seit er 9 Jahre alt war. Er hat sie also mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein Podest gestellt, zu einem Ideal gemacht, dem die wirkliche Padme NIE gerecht werden kann.
Die Schlußszene auf Naboo, wo nur ein Priester und die beiden Roboter anwesend sind, deutet außerdem darauf hin, daß die beiden heimlich, also gegen den Willen des Jedi-Orden geheiratet haben. Anakin riskiert hier also bereits den Bruch mit den Jedi für die Frau bzw. das Idol, zu dem er sie gemacht hat. Dies wäre ein weiterer Schritt zur Dunklen Seite, der sich noch vertiefen wird, wenn Anakin feststellen muß, daß die Realität seiner Ehe nicht mit seinen Vorstellungen übereinstimmt.
Sollte dies zutreffen dürften wir uns
a) bei Episode III wirklich auf einiges gefaßt machen, und
b) wenn GL das Ganze von Anfang an so geplant hat, dann ist die SW-Hexalogie wirklich ein Meisterstück.
Weitere Themen (kommt noch):
-Vergleich der OT mit den Prequels
-Anakin, Palpatine und "Das Gleichgewicht der Macht"
-Seperatisten und der Todesstern
-Die Jedi sind im Arsch
-Die Republik ist im Arsch
-Warum das Imperium besser ist, als die Republik
So. Zwei Tage sind vergangen seit ich mir den "Angriff der Klonkrieger" angesehen habe.
Meiner Meinung nach ist es der zweitbeste Film der ganzen Reihe, ganz, ganz dicht hinter "Das Imperium schlägt zurück". Nun da sich die erste Begeisterung endlich gelegt hat und der Verstand wieder seine Arbeit aufgenommen hat komme ich nicht umhin mir über einige Dinge so meine Gedanken zu machen.
Einiges oder sehr vieles wurde vielleicht schon auf anderen Seiten gepostet, in dieser oder jener Form schon mal angeschnitten, also erzähle ich vielleicht gar nicht so viel Neues. Na, was soll´s.
1) Anakin und Amidala - "truly in love"?
Das (neben Han und Leia) Traumpaar von StarWars. Oder doch nicht? Schauen wir uns die beiden doch einmal genauer an.
Amidala:
Die junge Dame gehört zur Oberschicht von Naboo, war mit 12 "Prinzessin" von Theed (= Bürgermeister), mit 14 "Königin" (für zwei Legislaturperioden) und danach Senatorin im Galaktischen Senat.
Den größten Teil ihres noch jungen Lebens ist sie also von Dienern, Leibwächtern und Leuten die (politisch) etwas von ihr "wollen" umgeben.
Sowohl der Film (und noch vielmehr das Buch) machen deutlich, daß Padme nur für ihre Arbeit lebt. In einem solchen Leben bleibt wenig bis gar kein Raum für persönliche Beziehungen und schon gar nicht Freundschaften. Sie sagt selbst, daß sie ihre letzte "Freundschaft" mit 12 hatte.
Fühlt sie sich zu Anakin hingezogen, weil sie sich wirklich in ihn verliebt (was zu bezweifeln ist, da Padme Liebe wohl nur aus der Literatur kennt),
weil sie einsam ist und Anakin während der (erzwungen) Ruhepause von ihren Plichten eine leere Stelle fühlt
oder manipuliert Anakin die junge Dame unbewußt (vielleicht erklärt dies auch, daß Padme, die sich immer für Frieden, Toleranz usw. einsetzt, nicht mehr geschockt auf Anakins Geständnis mit dem Massaker an den Tusken reagiert. Andernfalls macht Liebe wirklich blind oder Padme ist eine Heuchlerin im Sinne ""Zivilisierte Maßstäbe gelten nur für (uns) zivilisierte Wesen" ).
Anakin:
Der junge Mann hat die ersten 9 Jahre seines Lebens unter erbärmlichen Bedingungen als Sklave zugebracht. Die einzige feste Beziehung, die er zu einem Wesen des anderen Geschlechts gehabt hat, dürfte die zu seiner Mutter gewesen sein.
Nach seiner Befreiung verbringt er die nächsten 10 Jahren im (zu dieser Zeit) klösterlichen Jedi-Orden (ja, ja ich weiß, daß EU erzählt anderes, aber erstens zählen die Filme mehr als das EU, zweitens sind die Zeiten von Nomi Sunrider seit 4.000 Jahren vorbei und Corellianische Jedi sind ein Sonderfall, was das EU selbst sagt. Was Ki-Adi-Mundi betrifft, so dürfte er eine Sonderrolle oder sogar Sondererlaubnis haben um eine Bindung einzugehen, da auf seiner Heimatwelt ein Frauen : Männer - Verhältnis von 20 zu 1 herrscht).
Kein Wunder, daß beim Süßholzraspeln der beiden nur grobe Späne rauskommen. Es hätte mich wirlich sehr gewundert, wenn etwas anderes passiert wäre.
Ein kleiner Rückgriff auf TPM:
Viele Leute regen sich zwar über die dortige Darstellung von Anakin auf, aber sie trifft perfekt auf einen Charakter zu, der sich später zu Darth Vader entwickeln wird. So niedlich er auch erscheinen mag, der Bursche ist bereits ein kleiner Autokrat.
Er ist der "Mann" im Haus, wann immer es geht bestimmt er, wo es langgeht (Fremde mit nach Hause nehmen, Teilnahme am Podrennen).
Er hat Geheimnisse vor seinem Meister (Watto, möglicherweise Obi-Wan und später Palpatine).
Er hat besondere Fähigkeiten.
Er hat meistens Erfolg mit dem, was er tut.
Er ist also weder scheitern gewohnt, noch daß andere ihm sagen, was er zu tun hat (im positiven Sinne von Führung und Unterweisung, nicht herumkommandieren).
Er ist also sehr auf Unabhängigkeit bedacht und darauf sich durchzusetzen. Die große Ironie liegt darin, daß er genau deswegen Palpatine auf den Leim gehen wird und sich in einem schlimmeren Abhängigkeitsverhältniss wiederfinden wird, als jedem anderen zuvor.
Die Jedi selbst sind so etwas von ihren (als Babies oder Kleinkindern in den Orden integrierten) Padawanen nicht gewohnt, außerdem befindet sich der Jedi-Orden in einem bedenklich schlechten Zustand (dazu später mehr).
Wir haben also zwei junge Menschen, physisch attraktiv, die erstens zuviel Freizeit (verglichen mit ihrem normalen Pensum) miteinander verbringen und später eine Krisensituation durchleben (aus welchem Film war nochmal der Satz: "Beziehungen, die auf einer Krise basieren, halten nicht lange"?).
Die beiden fühlen sich also zueinander hingezogen, Konkurrenz ist nicht in Sicht, Erfahrungen haben beide auch nicht, daß muß ja schiefgehen.
Amidala beschließt also auf Geonosis ihr Leben zu änderen. Anakin hingegen war in Padme verliebt (oder seine Vorstellung von ihr), seit er 9 Jahre alt war. Er hat sie also mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein Podest gestellt, zu einem Ideal gemacht, dem die wirkliche Padme NIE gerecht werden kann.
Die Schlußszene auf Naboo, wo nur ein Priester und die beiden Roboter anwesend sind, deutet außerdem darauf hin, daß die beiden heimlich, also gegen den Willen des Jedi-Orden geheiratet haben. Anakin riskiert hier also bereits den Bruch mit den Jedi für die Frau bzw. das Idol, zu dem er sie gemacht hat. Dies wäre ein weiterer Schritt zur Dunklen Seite, der sich noch vertiefen wird, wenn Anakin feststellen muß, daß die Realität seiner Ehe nicht mit seinen Vorstellungen übereinstimmt.
Sollte dies zutreffen dürften wir uns
a) bei Episode III wirklich auf einiges gefaßt machen, und
b) wenn GL das Ganze von Anfang an so geplant hat, dann ist die SW-Hexalogie wirklich ein Meisterstück.
Weitere Themen (kommt noch):
-Vergleich der OT mit den Prequels
-Anakin, Palpatine und "Das Gleichgewicht der Macht"
-Seperatisten und der Todesstern
-Die Jedi sind im Arsch
-Die Republik ist im Arsch
-Warum das Imperium besser ist, als die Republik