Bahnfahren

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Fast jeder vonuns kennt sie- diese schrecklich langweiligen Fahrten auf hollprigen Strecken bei der ach so pünktlichen Bahn. Mir vergeht regelmäßig die Lust auf Bahnfahrten, darum hab ich mir mal ein wenig was gesucht, damit die Bahnfahrten wieder interessanter und witzier werden. So macht die Bahnfahrt wieder Spaß!

Checkliste für Utensilien, ohne die eine Bahnfahrt keinen Spaß macht:

Ein unhandliches, längliches Gepäckstück (Skier, Paddel etc,.), dass man am besten auf Kopfhöhe über der Schultern trägt, um so schon beim Einsteigen die meist hohe Zahl an Sitzplatzkonkurrenten durch schwungvolles hin und herschauen ausschalten zu können.
Eine große Flasche eines möglichst billigen und aufdringlichen Parfums (im Notfall tut es auch eine Flasche billiger Schnaps), dass während der Fahrt regelmäßig aufgetragen werden muss, solange die Lüftungsanlagen einigermaßen funktionieren (keine Angst, dass passiert eher selten).
Schuhe mit Spikes, um dem Einstiegsgedränge eine persönliche Note zu geben.
Einen Walkman, bei dem die Lautsprecher der Kopfhörer vom Ohr weg zeigen. Mit diesem unverzichtbaren Gerät, erreicht man diese schöne idyllische Bahnatmosphäre, in der mindestens 5 verschiedene Musikrichtungen auf einen einkrachen. Als Kassette empfehle ich eine avantgardistische Band wie Einstürzende Neubauten.
Der Bahnhof
Diese Örtlichkeit, die meist den Charme und Geruch eines Pennerklos besitzt, ist der Dreh- und Angelpunkt einer jeden Bahnfahrt. Doch schon die Ankunft beinhaltet scheinbar unüberwindbare Probleme.
So wird das Betreten des Bahnhofs meist von bettelnden Gammelpunks(pulks) behindert, die penetrant und gewalttätig eine Kippe, eine Mark, eine Portion Essen oder einfach nur (d)ein Leben fordern. Doch dieser Spießrutenlauf lässt sich leicht verhindern, indem man einen Pflasterstein in der Nähe vom Bahnhof auf einen Polizisten wirft. Auch wenn weit und breit kein Punk in der Nähe war, werden die Bullen diese Möglichkeit trotzdem nutzen, um die komplette Horde einfach mal platt zu prügeln.
In der Osterweiterung trifft man hier und da auch eine Gruppe Nazis, die den Bahnhof als arisches Gebiet betrachten. Gute Deutsche haben da natürlich keine Probleme. Wenn du jedoch zur Gattung der Langhaarigen gehörst, empfiehlt es sich, einfach am nächsten Ausländer (je Fremdartiger, desto besser) vorbeizulaufen, um die Meute abzulenken. Wenn du selber Ausländer bist, renn zum nächsten, der fremdartiger ist, oder am besten gleich in dein Heimatland. Polizisten sind in dieser Situation eher wirkungslos (außer, du bist Ausländer: Dann laufe einfach schnell genug an einem vorbei; er wird dich gleich wegen Unruhestiftung unfreiwillig in Sicherheitsverwahrung bringen).
Ist der Bahnhof nach einer gewissen Zeit endlich betreten, sollte man sich zuerst mit den Abfahrtsplänen vertraut machen. Da diese von geistig Behinderten geplant und von Psychopaten gelayoutet werden, sollte man für das Verständnis eine viertel bis halbe Stunde einplanen. Nachdem endlich entschlüsselt wurde, was "Nach Nürnberg außer 6 mit 5 aber 3 ohne 1 in RE mit ICZ auf Gleis 3 außer 6 auf Gleis 67 mit 3 aber auf Gleis 45" bedeutet, kann jetzt endlich der Fahrschein besorgt werden. Unverzichtbar ist hierfür die alte, verwirrte Frau, die hilflos am Automaten steht und junge Menschen fragt, wie sie jetzt nach Uehlfeld (zu ihrem Enkel; zu ihrer Schwester;...) kommt. Spring über deinen Schatten und heuchle etwas Hilfsbereitschaft indem du ihr erklärst, dass sie auf jeden Fall über deinen Zielort fahren muss und lasse sie dann für dein Ticket bezahlen. Falls sie sich weigern sollte, reicht meist ein überhebliches Lachen in Zusammenspiel mit einem sicheren Auftreten, um sie zu überzeugen. Sagt dann, dass ihr es für sie stempelt, damit sie mit ihrem Gehwagen nicht durch den halben Bahnhof kriechen muss und verschwindet mit dem Fahrschein; Keine Angst nach 5 Minuten hat sie eh alles vergessen und lässt sich vom nächsten verarschen.
Gehe nun zu deinem Bahngleis und schaue, wieviel Stunden dein Zug Verspätung hat (klappt meist nur wenn man zu früh kommt; sollte man auch nur eine Sekunde zu spät kommen, ist der Zug bestimmt das erste mal pünktlich abgefahren). In beiden Fällen muss eine lange Wartezeit überbrückt werden, wozu der Bahnhof meist viele Möglichkeiten für alle bietet.
Auch Katastrophenfreaks werden natürlich auch besten bedient. Eine riesige Masse von Menschen in einem Gebäude mit sehr wenigen Ausgängen; dazu kommt noch viel Gepäck und eine menge kleiner Kinder und alte Leute. Solchen Mengen sind meist schon mit geringem Aufwand in eine schöne Panik versetzbar (seufzt - wie beim guten alten Flughafenbrand in Düsseldorf). Blockiere ca. die Hälfte der Türen mit Holzkeilen und löse einen Feueralarm aus. Nun kann man sich an der schönsten Massenhysterie erfreuen, wo Kinder plattgetrampelt werden und alte Menschen in den nostalgischen Drehtüren zermahlen werden. Das bietet natürlich auch gleichzeitig die Möglichkeit, die Reisekasse und das Reisegepäck zu vervollständigen.
Der Fan von Kampfsportarten kann sich jedoch auch die Wartezeit überbrücken:
Such dir hierfür einfach nur das Eck, in dem die ****** hausen und werfe ein Geldstück (Wert ~ Gewalt) genau in die Mitte zweier unterschiedlicher Gruppen. Es empfiehlt sich einen sicher Platz zu wählen, so dass einen die fliegen Weinflaschen nicht treffen können. Ein besonderer Genuss bietet sich jedoch, wenn noch ein paar Punks in der Nähe überlebt haben; Sie haben das Geld bestimmt fallen gehört und werden sich munter mit einmischen. Diese Zeitgenossen sind meist durch das tägliche Training viel Robuster, als die alten ****** (=Expunk?).
Des weiteren kann man noch prima:
Die alte Oma nach Tibet schicken
Kleine Kinder entführen
Kleine Kinder (ver)kaufen
Schnorren
Und natürlich Wurst einkaufen.
Sollte man es dann irgendwie tatsächlich schaffen, seine Zug zu erwischen steht man natürlich schon vor dem nächsten Problem:
Das Einsteigen
Wer es nicht geschafft hat, die Schilder mit den Bahngleisnummern rechtzeitig auszutauschen, wird sich mit einer unüberblickbaren Menschenmasse konfrontiert sehen. Falls du einen Rollstuhlfahrer siehst, schmeiß in raus, setze dich auf seien Platz und wende dich mitleiderregend an einen Schaffner; Er wird dir bestimmt eine Sonderbehandlung zukommen lassen.
Wenn nicht, erledige die hinteren Reihen, indem du deine Utensilien voll zum Einsatz bringst. Wenn du nun eine Frau in der Nähe siehst, kneif ihr einfach in den Arsch und gehe dezent zur Seite, dass der Verdacht auf deinen Nebenmann fällt.
So sollte man es schaffen, als einer der ersten in den Zug einzusteigen. Wenn man es trotzdem nicht schafft, eine Bank für sich alleine zu ergattern, wirken das Parfum und der Walkman meist Wunder. Man kann natürlich auch wahlweise seinen Sitzkameraden mit seinen Krankheiten volllabern (geht bei alten Menschen oft nach hinten los) oder einer allein reisenden Frau den Hof machen.
Hat man nun den gewünschten Einzelplatz ergattert, kommt die eigentliche Qual:
Die Bahnfahrt
Sollt man nicht das Glück haben einen Eschede-Unfall zu erleben oder geistig behindert zu sein, fällt so eine Fahrt meist höchst langweilig aus, so dass ich niemanden mit Einzelheiten quälen will.
 
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