Bleib nicht stehen!

WedgeBL

loyaler Abgesandter
Du stehst morgens auf, bist verschlafen und würdest am liebsten im Einklang mit der allmorgendlichen Radiomusik wieder einschlafen. Doch irgendwie raffst du dich auf und findest den Weg ins Badezimmer! So fängt Tag für Tag an, gestern, heute morgen. Jedesmal wenn du aufstehst machst du alles halbautomatisch noch mit verschlafenen Augen, sitzt auf der Toilette und versuchst deine Gedanken zu sortieren. Es rauscht dein, zu oft zu monotoner Tag, vor deinem geistigen Auge vorbei und lässt dich deprimiert in den Tag. Zu wenig Zeit um ausgewogen und angebracht zu Frühstücken da du ja unbedingt noch das Ende von TV Total mit mittelmäßigen Gags sehen musstet statt eher schlafen zu gehen und frisch in den Tag zu gehen. Du kannst nicht nichts essen, morgens geht das nicht, kaum ein Bißen schmeckt, lediglich dein Multisaft schmeckt dir und ist fast schon das Highlight deines frühen Morgens.
Bepackt mit Unterlagen machst du dich auf den Weg zu Bahnhof, hoffst das er sich nicht verspätet, da man pünktlich sein muss. Die Uhr sagt das, alle richten sich nach ihr... praktisch? Oder ein bloßes Unterdrucksetztmittel der heutigen Zeit, geprägt von Geld, Zeit, Anerkennung, Ruhm, Prominenz und Tragik? Beides. Der Zug hält an, die Leute rings um dir sind dir gleich, teilweise siehst in ihren Augen die gleichen Gedanken wie in deinen.
Die Türen öffnen sich, du hoffst auf einen Platz. Sitzt du hast Freizeit, stehst du denkst du fast nur darüber nach wie gern du jetzt eigentlich sitzen würdest. 4er Plätze werden maximal von 2 Leuten besetzt und gelten fast schon als reserviert.
Angekommen genießt du die frische Luft nach derselbigen schlechten zuvor im muffigen Zug. Du wünscht der Frau am Empfang in deiner Firma einenguten Morgen mit einem unehrlichen Lächeln versehen und loggst dich ein, gehst ein paar Treppen und tust das was du tun musst um a) angebracht und menschenwürdig leben zu können b) um dein Gewissen zu beruhigen c) und vielleicht das deiner Familie. d) um es als Sprungbrett für Träume zu nutzen.
Die Arbeit macht mal Spass, mal weniger, die Kollegen sind genial bis abscheulich. Mal vergeht die Zeit so schnell das du sie nicht mehr wahrnimmst und mal liegen in 5 Minuten ganze Stunden, würde es nach deinem Empfinden gehen. Du kommst nach Hause, freust dich auf deinen "wohlverdienten" Feierabend. Du kommst an, wirst mit belanglosen Zeug zu gemüllt und unterhälst dich über Sachen die dich mal mehr oder mal gar nicht interessieren, nur aus Höflichkeit wirst du nicht abweisend oder ehrlich. Du gehst auf dein Zimmer. Ruhe! Schmeißt deinen Rechner an und versinkst in deiner virtuellen vom Internet und weiteren Medien geprägten Leben ein und fühlst dich. Nebenbei chattest du mit Leuten, versuchst den ICQ Member aus dem Weg zu gehen die du nicht sprechen willst, versuchst aber gleichzeitig Aufmerksamkeit von anderen zu erringen die dir was bedeuten, es aber selber nicht wissen wir sehr du dich über ein einfaches "Hallo" freuen würdest. Im Hintergrund läuft Musik, die langsame Musik erinnert dich an dein graues Single Dasein, deine Metallica Songs versetzten dir ein Lächeln und lassen Frust von deiner Sehle. Der Kühlschrank wird desöfteren zum Endstation deiner überaktiven Rumrennereien durchs Haus. Der Fernseher läuft, du willst noch nicht ins Bett immerhin läuft TV Total gleich...
Du guckst es lachst gelegendlich und gehst schlafen. Das Radio läuft noch und manchmal kannst du nicht schlafen. Um 1 Uhr schaltest du 1LIVE an und amüsierst dich bei Domian, immerhin gibts Leute denen es wirklich schlecht geht, nicht so wie dir! Sondern richtig.
Den ganzen Tag gehen Visionen durch deinen Kopf was du ändern willst wie du wirklich glücklich werden kannst.
Du hast eine bestimmt Vision, doch der Mut den Schritt zu gehen ist schwer und riskoreich, was ist wann es nicht klappt!
Mit anderen Worten du brauchst Abwechslung, etwas wozu es sich lohnt morgendlich aufzustehen. Sei es auch nur eine Person die dich liebt und dich jederzeit gerne sehen will, oder sei es einfach ein Job in dem du aufgehst, der dein Kreatives Wirwarr im Kopf zu nutzen weißt, verbunden mit einem Hobby von dir.

Nur was willst du?
Man lebt nur einmal, du solltst dein Leben danach richten was dich glücklich macht und nicht was dir die Gesellschaft aufdrückt. Setzt alles daran es zu schaffen, gehe das Risiko ein, nur so wirst du glückich und glückliche Menschen werden geliebt.

Ich will nicht mit 90 Jahren im Sterbebett liegen und denken: "Man du hast ein stink normales Leben gehabt, wie 60 Millionen in Deutschland neben dir, VERSCHWENNDUNG!"
Ich hab noch Zeit, nur hab ich Angst vor Schritten. Lauf ich erstmal käme ich auf den Weg meiner Erfüllung.

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Zuletzt bearbeitet:
es liegt an dir in deinem leben schritte zu gehen. mir gehts auch oft so das mir die motivation fehlt aber wenn man sich ziele setzt, realisierbare ziele wohlgemerkt, dann geht man diese schritte auch ganz automatisch. vor kurzem hatte ich so ne depri phase und so wies aussieht habe ich die überwunden dadurch das ich mir konkrete ziele für meine zukunft gesetzt hab und jetz mit zielen vor augen komm ich definitiv bessser klar...
 
Finde ich stark, dass du das mal zu Worte bringst.
Ich denke genau wie du, seitdem ich arbeiten gehe, und die meisten meiner Freunde noch ein "gutes" Leben führen und die Schulzeit erleben dürfen. Ich verlasse zB in der Winterzeit im Dunkeln mein Haus und komme im Dunkeln wieder zurück. Das stimmt einen auch nicht grade froh. Schon allein, dass man nur 8 Stunden arbeiten muss, aber mit allem Pipapo um die 12 Stunden auf Achse ist, beginnend mit dem Aufrappeln im Bett ;)

Aber was will man machen.... Da muss man durch.
 
Jeder kommt im Leben einmal in ein Stadium im dem man sich ERNSTHAFT überlegt, was man aus seinem Leben machen will und was einem wirklich wichtig ist. Diesen Prozess nennt man erwachsen werden und hält im Idealfall ein Leben lang.
 
Sich die Jugend bewahren

Original geschrieben von Batou
Jeder kommt im Leben einmal in ein Stadium im dem man sich ERNSTHAFT überlegt, was man aus seinem Leben machen will und was einem wirklich wichtig ist. Diesen Prozess nennt man erwachsen werden und hält im Idealfall ein Leben lang.

Ein sehr gutes Statement...

Vor einem Monat bin ich 40 geworden. Ein fürchterliches Alter. Ich bin zwar 40 sehe aus wie 39 und fühle mich wie ein Kind. Star Wars hat mich jung gehalten. So schnell möchte ich eigentlich gar nicht erwachsen werden und lieber noch eine Weile meinen Idealismus und meine kindliche Neugier beibehalten. Nichts desto trotz fühle ich, dass ich an einen Punkt gekommen bin, an dem ich entscheiden muss, wohin die nächste Reise geht.

Ich fürchte mich vor dieser Reise. Denn wenn ich sehe, auf welchem Pfad meine gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen wandeln, kann ich mich mit dem ernsthaften Leben, dass die führen nicht richtig identifizieren.

Beruflich mögen diese Leute viel mehr errreicht haben, als ich in meinem kurzen Leben noch erreichen werden, aber dafür wirken sie auch seltsam verbraucht und ausgelaugt. Wenn z.b. nur noch hinter vorgehaltener Hand über Sex getuschelt wird, man nicht mehr laut über seine Lust nachdenken, von seinen sexuellen Phantasien schwärmen und romantischen Vorstellungen erliegen darf, ist das doch ziemlich öde - oder nicht??

Am schlimmsten empfinde ich die fehlende Spontanität in den Köpfen vieler Gleichaltrigen. Ich möchte im Kollegenkreis nicht nur über die Grippe, Schweinsbratenrezepte, Pampers, den Urlaub auf Mallorca und die neue CD von Hansi Hinterseher diskutieren. Mich interessieren psychologische und metaphysische Fragen, wie:

- Gibt es ein Leben nach dem Tod...

- Was kommt nach dem Ereignishorizont...

- Gibt es noch anderes Leben im All...

- Wozu leben, wenn ich eh in paar Jahren sterben muss..

- Warum bin ich geboren worden, wenn sich doch niemand um mich kümmert...

- Wer bin ich, warum bin ich und vor allem, wozu bin ich...

Aber ich möchte mich auch über STAR WARS und STAR TREK unterhalten können. Aber wer von meinem "Um mich herum" kennt schon Count Doku oder weiss, was ein Sarlacc frisst.

Ich möchte mit meinen Kolleginnen und Kollegen einen HDR-Abend veranstalten, aus dem Mittelerde-Buch was Nettes Kochen. Stattdessen werde ich zu Tupperware-Parties eingeladen. Oder irgend ein Werbefuzzi ruft mich an und will wissen, was ich von der neuen "Alldays Ultra" mit Flügeln und separatem Nässeschutz halte.

Wenigstens kann ich zwischendurch mit meinen beiden Neffen Tie-fighter-Versenken spielen und legomässig ins SW-Universum abtauchen, bevor mich der unspektakuläre, nicht wirklich weiterbringende Arbeitsalltag einer pseudofrommen Buchalterin wieder einholt.

Auch ich finde mein Leben zuweilen zum Kotzen. Aber ich habe etwas, dass mich vor dem bewahrt, so abgetrumpft, fade, freude- und phantasielos wie meine Freunde zu werden: meine Träume.

Nachts - gelegentlich auch bei Tag - träume ich von anderen Sternen und einem riesigen Raumschiff, das mich zu neuen Welten trägt. Das baut mich auf und gibt mir Gewissheit, dass da draussen etwas ist, das darauf wartet, von uns entdeckt zu werden: Irgend ein Ding oder eine Aufgabe, die all unsere Fragen klärt und eine Antwort auf das hat, wer wir sind und warum wir sind.


Schönen Sonntag

Bea
 
Re: Sich die Jugend bewahren

Original geschrieben von Beatrice Furrer
[...]Am schlimmsten empfinde ich die fehlende Spontanität in den Köpfen vieler Gleichaltrigen. Ich möchte im Kollegenkreis nicht nur über die Grippe, Schweinsbratenrezepte, Pampers, den Urlaub auf Mallorca und die neue CD von Hansi Hinterseher diskutieren. [...]Schönen Sonntag Bea

Oh Gott... Ich hoffe nur, daß meine Freundinnen nicht so schlimm werden, wenn wir alle älter sind... Ich fühle mich nämlich auch noch viel jünger, als ich bin. ;) Kann mir auch nicht vorstellen, wie das jemals anders werden soll... *g*
 
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