- Corellia - Coronet - Café - Terrasse - Mit Cris -
Ein leichter Wind kam auf, schenkte ihnen einen Teil seiner Melodie und fuhr Akemi durch die kurzen seidigen Haare, sodass sie wild durcheinander wirbelten. Akemi sah hinunter zum See. Vereinzelte Boote fuhren auf dem Wasser, auf einem konnte sie eine Gestalt mit einem Sonnenschirm erkennen, deren gedämpftes Gelächter zu ihnen herauf drang. Akemi wandte den Kopf zu Cris und musste die Augen leicht zusammen kneifen, weil die Sonne ihr ins Gesicht schien.
Ich weiß nicht...
Sie senkte den Blick und zuckte mit den Schultern.
Ich habe sie eigentlich immer vermisst, auch auf Naboo. Aber bei ihnen sein kann ich nicht, weil ich dort, wo sie sind, nicht glücklich sein kann...nicht dauerhaft, meine ich. Ich wollte immer fort von Bothawui, ich wollte immer frei sein, an verschiedene Orte reisen...
Eine Mücke kreiste vor Akemis Gesicht und sie wedelte sie mit der Hand bei Seite.
Natürlich möchte ich nicht von ihnen getrennt sein.
Gequält blickte sie auf.
Aber es geht nicht anders, wenn ich bei dir sein will, nicht wahr? Wenn man sich entscheiden muss... muss man sich eben entscheiden.
Akemi schluckte hart und schaute wieder zum See. Wasservögel zogen ihre Kreise in der Luft und schnappten nach Brotkrumen, die ihnen Touristen zuwarfen. Es war kein einfacher Gedanke, Mama und Papa, Hana, Daiki und Masao nie wieder zu sehen. Niemals wieder durfte sie ihre Stimmen, ihr Lachen und ihre liebevollen Neckereien hören. Sie durfte sie nicht mehr in die Arme nehmen, sie zur Gute Nacht küssen oder...bloß in ihrer Nähe sein. Nein, sie hatte sich für ein anderes, für ein neues Leben entschieden, weil sie tief in sich drin eine Gewissheit trug, die so beständig und unerschütterlich war wie ein mehrere Jahrtausende währender Fels. Jene Gewissheit sagte ihr, dass sie bei Cris sein musste, ganz gleich, welche Bedingungen daran geknüpft sein mochten. Sie wollte doch immer so stark sein. Nun galt es, über die Trennung ihrer Familie hinweg zu kommen. Nur eines musste sie vielleicht noch tun...
Cris, sie wissen doch gar nicht, dass ich nicht mehr auf Naboo bin. Der einzige der weiß, dass ich auf Corellia bin, ist Al... aber wenn ich nicht zurück komme und mich nicht melde, werden sie mich suchen. Sie werden denken, mir sei etwas passiert.
Zögernd umfasste sie das kühle Trinkglas, an dessen äußerem Rand sich dutzende kleiner Wassertropfen perlten.
Ich muss ihnen schreiben, dass es mir gut geht und sie sich keine Sorgen machen sollen...
Papa würde es verstehen... wenn sie ihm schreiben würde, dass sie ihren eigenen Weg gehen musste und ihrem Herzen gefolgt war, würde er stolz auf sie sein. Er würde Mama helfen müssen und trösten müssen, dass sie nicht mehr von ihrer Tochter wusste als ein paar wenige Zeilen, die sie von irgendwo geschickt hatte... aber sie würden damit zurecht kommen und wissen, dass ihr nichts geschehen war. Selbst wenn ihre Eltern nicht wissen würden, wo sie war und was sie tat, so würden sie doch die Gewissheit haben, dass sie lebte. Obgleich Akemi noch sehr jung war verstand sie, dass es für Eltern nicht schlimmeres gab als unbeantwortete Zweifel, ob ihr Kind noch lebte. Sie musste ihnen schreiben...
Wenns sie glauben, dass ich entführt wurde oder mir sonst etwas zugestoßen sein könnte, werden sie ganz Corellia aufscheuchen.
Ein liebevolles Lächeln deutete sich auf Akemis Lippen an. Es war unbegreiflich, dass sie eine so tiefe Liebe zu ihren Eltern und Geschwistern empfand und sie trotzdem verließ. Aber es war richtig. Für sie war es das.
Schau mal...
Akemi deutete auf einen der Vögel, der im Sturzflug auf die Wasseroberfläche zuhielt und wenige Augenblicke später im See verschwand. Gebannt starrte Akemi auf die Stelle, an der er verschwunden war, das Wasser bildete gleichmäßige Kreise, die nach außen hin immer größer wurden. Dann tauchte er wieder auf. Lachend sah Akemi ihm nach, wie er mit einem Fisch im Schnabel zum gegenüberliegenden Seeufer flog, um sich dort irgendwo niederzulassen und sein Festmahl einzunehmen. Akemi war nicht in Wasser, aber in eine fremde Welt eingetaucht. Würde sie sich hier zurecht finden?
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Ein wahrhaft großartiges und ehrenhaftes Raumschiff." - plauderte Tara mit dem 1. Offizier weiter. 
