Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[Corellia-System – Jenseits der Zwillingswelten – VIN Behemoth – Besprechungsraum 1] Norin Asharra, Arcturus Mengsk, Führungsoffiziere

Norin fühlte sich von den Ereignissen geradezu überrollt. Eine Bestätigung oder Widerlegung seiner Annahme über den Grund ihrer Anwesenheit in diesem Sektor hatte er erwartet und nicht bekommen. Kein Mensch flog so eine idiotisch lange Strecke, nur um Manöver zu machen und die Schiffssysteme neu zu kalibrieren. Stumm schüttelte er den Kopf und wartete bis alle den Raum verlassen hatten. Er verstand seinen Commander immer weniger. Was mochte nur in ihm vorgehen? Welches Spiel spielte er? Welches Ziel verfolgte Mengsk? Er konnte es nicht einmal im Entferntesten erraten.

Da ihm der Commander bis zum Simulationsbeginn frei gegeben hatte, ging er in die Offiziersmesse und deckte sich mit Kaf ein. Eine kleine Mahlzeit füllte seinen Magen. Abgeschieden saß er allein an einem Tisch und überdachte seine Situation. Die Ordonanz kam und ging, schenkte Kaf nach, was Norin mit einem Nicken dankend zur Kenntnis nahm. Er wusste, dass viel Arbeit vor ihm lag, Wissen das er noch nicht besaß, musste er sich erwerben, Respekt verdienen. Als die Ordonanz das Essen brachte, hörte er einen Moment mit seinen Überlegungen auf und betrachtete den Inhalt des Tellers. Dann widmete er sich ihm und es entsprach seiner Laune, es war geschmacklos und lauwarm. Das Nerfsteak war zäh wie altes Leder und das Gemüse hatte keinerlei Biss. Trotzdem aß er es, wie es seine Gewohnheit war, kommentarlos. Er hatte schon Schlechteres genossen. An diesem Tag wäre ihm wohl auch die teuerste und erlesendste Delikatesse schal erschienen. Mit einer weiteren Tasse Kaf und einem trockenen Keks versuchte er den Geschmack aus dem Mund zu bekommen, es blieb bei einem Versuch. Es kam von innen, er meinte, hier zwischen Commander und Führungsstab zerrieben zu werden und er hegte wenig Liebe zur Entscheidung des Commanders, ihn zum Ersten Offizier zu machen. Nicht dass er sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlte, er hielt den Zeitpunkt einfach für falsch. Es gab wichtigere Dinge als Eitelkeiten.

Er beendete die Mahlzeit und ging rasch in sein Quartier. Dort duschte er ausgiebig, nahm eine Rasur vor und wechselte die Uniform. Er fühlte sich erfrischter als wenn er geschlafen hätte. Während er sich anzog bemerkte er eine Veränderung in der Tonlage der Behemoth. Manchmal sah er in dem Schiff eine Art Orchester, das seine eigene Melodie spielte und nun brummten die Unterlichtantriebe und ließen eine leichte Vibration entstehen, die Norin manchmal sogar durch die Fußsohlen spüren konnte.
Neugierig geworden beendete er die Pause, um zur Brücke zurückzukehren.

Auf der Brücke herrschte der gewohnte Betrieb als er sich umschaute. Rasch ging er zu Mengsk und meldete sich zurück, nur um danach sofort auf seine Position zu gehen und dort zu warten. Er starrte aus dem Panoramafenster und genoss das Bild, das sich ihm bot. Es war besser als jeder Holofilm oder andere Propaganda. Mit schwerfälliger Eleganz sah er die anderen Schiffe scheinbar willenlos durch das All ihrem neuen Ziel entgegen treiben. Die Unterlichttriebwerke gaben die Musik zu dem Szenario, das ihm das Panoramafenster bot. Vor seinen Augen zog die 8. Kampfgruppe der dritten Flottile vorüber. Er malte sich aus, wie es auf den anderen Schiffen zuging, sah eifrige Techniker durch die Tunnels kriechen und kleinere Fehler beheben, wie es auch auf der Behemoth alle Nase lang geschah, geschehen musste, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Endlich konnte er ein Ziel erraten, es waren die Werftanlagen über Corellia. Konzentriert kniff er die Augen etwas zu und starrte weiter aus dem großen Transparistahlfenster der Brücke bis die Behemoth an der ihr zugewiesenen Position angekommen war und die Triebwerke auf einen Befehl des Commanders ihre Arbeit einstellten.

Der Anblick war beeindruckend. Die Werftanlagen der Corellian Engineering Corporation waren gigantisch, jede davon beeindruckte durch ihre Länge von etwa 7 km unter der Schiffe wuchsen, quasi geboren wurden. Hier entstand von zivilen kleinen bis großen Personentransportern, über Frachter, die von namhaften Handelsfirmen bis zu Schmugglern genutzt wurden, fast alles, was durch den Raum flog. Kriegsschiffe und Rettungskapseln verließen ebenso den Stapel wie Waffensysteme. CEC war ein Anker der imperialen Wirtschaft und ein Sinnbild für die Größe des Imperiums. Norin genoss den Anblick der sich ihm bot, wenn auch nur kurz, denn nun war er sicher, dass seine Annahme über ihren Aufenthalt in diesem Sektor richtig war. Nur ein drohender Angriff rechtfertigte diese Präsenz an Stahl und Waffen. Doch er sagte nichts mehr dazu, er wartete einfach ab.

[Corellia-System – Orbit über Corellia/Werftanlagen – VIN Behemoth – Kommandobrücke] Norin Asharra, Arcturus Mengsk, Brückenbesatzung
 
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[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | VSD II Pandora :||: Serenetys Quartier :||: Serenety :]


Die junge Exotin atmete tief durch, versuchte sich auf das Gespräch mit ihrer Mutter vorzubereiten, doch bevor sie eine Verbindung zu ihr aufbauen würde brauchte sie unbedingt noch eine große Tasse mit Tee. Also erhob sie sich, trat an einen der Schränkchen und holte sich etwas von ihrem Lieblingstee heraus, brühte diesen mit heißem Wasser auf und begab sich dann erneut zu ihrem Schreibtisch. Dort Platz nehmend drückte sie mit den Fingern ihrer rechten Hand einen Knopf, wodurch der Holoprojektor zum Leben erwachte, während sie gleichzeitig eine Verbindung nach Bastion und zum Anwesen ihrer Eltern aufbaute. Vielleicht war ihre Mutter nicht einmal da, sondern unterwegs, somit würde ihr vielleicht erspart bleiben eine persönliche Unterredung mit ihr zu führen. Doch wie auch immer es aussehen musste, sie würde wenigstens eine Nachricht hinterlassen müssen damit ihre Mutter Gewissheit hatte, dass sie noch lebte. Immerhin wusste sie nicht inwieweit Toji sich mit ihr in Verbindung gesetzt hatte und selbst wenn er ihr eine Nachricht hatte zukommen lassen, so war es dennoch ihre Pflicht sich bei ihrer Familie zu melden.

Während die Verbindung sich langsam aufbaute, versuchte Serenety ihre Gedanken zu ordnen und ebenso ihr innerstes. Sie wollte nicht das ihre Mutter ihr etwas ansah, auch wenn sie dies höchstwahrscheinlich dennoch tun würde. Das Band zwischen Mutter und Kind war zu stark, sie kannten sich zu gut um nicht mitzubekommen, wenn etwas nicht stimmte. Zwar gehörte Seren nicht zu den Menschen, die ihre Gefühlswelt offen zur Show stellte, sondern dieses für sich behielt, die gelernt hatte sich abzuschotten und somit kalt, ja geradezu unnahbar wirkte, was auf viele erschreckend wirkte und dennoch war es eine Schutzfunktion. Ihr Vater war ähnlich, was dies anging und wenn man die Familiengeschichte zurückverfolgte wurde einem klar, dass dieser Teil des Charakters aus der Akaji Familie stammte. Oft hatte diese Eigenschaft Sayaka zur Verzweiflung gebracht, selbst wenn auch sie ihre Gefühle nicht in die Öffentlichkeit schob, da ihr Volk dafür bekannt war dies nicht zu tun, so besaß Sayaka Akaji dennoch ein anderes Wesen. Sie war eine geborene Mitsumo, und ihre Geschwister besaßen ein anderes Naturell, welches sich noch mehr in Serenetys Cousinen und Cousins abzeichnete. Die Familie war gewaltig, wobei sie mehrere Generationen umspannten. Hinzu kam noch die Ford Familie, in welche die Schwester ihrer Mutter geheiratet hatte, welche auch nicht gerade klein war. Es gab so viele unzählige Dinge, über die sie nachdenken konnte, wenn es um ihre eigene Familie ging, doch dazu hatte sie keine Zeit mehr, denn vor ihr erwachte das Bild ihrer Mutter zum Leben.

Ihr Gesicht war ruhig, wie stets, doch in ihren Augen flackerte etwas, was Serenety sehr gut deuten konnte. Sayakas dunkle Augen fixierten ihre Tochter, musterten deren Gesicht eingehend. Sorge lag in den braunen haselnussfarbenden Augen der älteren Akaji, als sie das Gesicht ihrer Tochter sah, die schmalen Wangen, die dunklen Schatten unter ihren Augen und ihr Instinkt sagte ihr, dass es ihrem Kind nicht gut ging. Die Sorge einer Mutter konnte von nichts übertroffen werden, mit Ausnahme vielleicht, wenn es um den Mann ging. Wie groß war Sayakas Angst gewesen, als ihre Tochter zu dem vereinbarten Zeitpunkt nicht eingetroffen war, als ihr klar geworden war, dass ihrem geliebten Kind etwas zugestoßen sein musste. Sie nun lebend zu sehen verschaffte ihr ein wenig Erleichterung, doch die unzähligen Fragen im Kopf der älteren Exotin waren noch immer vorhanden und drückten ihr auf die Seele. Noch ehe Serenety etwas sagen konnte war es Sayaka, welche das Wort ergriff.


„Mein kleines, du weißt nicht wie glücklich ich bin dich zu sehen. So viel Angst hatte ich um dich, als du nicht zu unserer Verabredung erschienen bist. Was ist geschehen? Was ist vorgefallen?“ Sayaka wirkte äußerlich gefasst, doch ihre Augen verrieten sie in diesem Moment. Ihre Gefühle würde sie nicht lange zurückhalten können, dies wusste sowohl sie wie auch ihre Tochter.

„Es geht mir gut Mutter!“

Sie machte eine kurze Pause, atmete durch und fragte sich, wo sie beginnen sollte. Ihre Mutter würde keine Ruhe geben, bis sie ihr alles erzählt hatte und nach Möglichkeit bis ins aller kleinste Detail, wobei sie nicht wusste, ob sie dies tun sollte oder nicht.


„Wo soll ich beginnen? Es ist so vieles geschehen und es fällt mir schwer mich an das ein oder andere zu erinnern. Als ich dir die Nachricht zukommen ließ, nach Hause zu kommen um ein wenig Urlaub zu machen, wollte ich nur noch fort von der Musashi. Die Landung auf dem Raumhafen war nichts besonders, doch als ich die Fähre verließ wandelte sich alles. Ich wurde abgefangen von einem Mann unseres Volkes, welcher mit entführte. Er behauptete ich sei die Frau, welche ihm gehöre, welche vor langer Zeit gelebt hatte, zu einem Zeitpunkt der Königreiche. Als er mich in seiner Gewalt hatte begann, was ich nie vergessen werde. Anfangs war er freundlich zu mir, versuchte zu erklären was er vorhatte, doch schon bald kam seine kranke Seite zum Vorschein.“

Eine kurze Pause entstand. Sayaka schwieg, denn sie wollte ihrer Tochter nicht unterbrechen. Serenety hatte ihre Hände zu Fäusten geballt als die Erinnerungen zurückkehrten. Sie beschloss in diesem Moment sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren und ihrer Mutter nicht alles zu erzählen, in der Hoffnung, dass es ihr genügen würde, auch wenn dies nicht sicher war.

„Er brachte mich nach Despayre, eine Welt welche gefährlich war und sperrte mich dort in sein Domizile. Ich wurde zu seiner gefangenen, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Doch auch dort kam seine krankhafte Natur zum Vorschein und er ließ sie mich spüren. Er war nicht allein, sondern hielt sich einen Gehilfen, einen Sith, welchen er bei mir einsetzen wollte um mich zu brechen, zu manipulieren, damit ich letztlich an seiner Seite bleiben würde.“

Wieder schwieg sie, denn diesmal wurden die Bilder, welche sie übermannten heftiger. Mit einer gewaltigen Intensität kehrten sie zurück, erschütterten ihr innerstes und ließen sie zittern. Das Bild ihrer Mutter veränderte sich, sie beugte sich nach vorn und Seren wusste, dass die ältere Frau sie am liebsten in die Arme gezogen hätte.

„Ich wünschte ich wäre bei dir, ich wünschte ich könnte an deiner Seite sein um dir beizustehen. Oh Serenety, was du erlebt haben musst, muss die Hölle für dich gewesen sein. Dein Schweigen sagt mir, dass mehr geschehen ist als du mir bis jetzt gesagt hast. Hat er dir Gewalt angetan? Ich bitte dich, sag mir was geschehen ist.“

Sie hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, sie hatte geahnt, dass ihre Mutter darauf zu sprechen kommen würde. Sie hatte es vermeiden wollen, auch wenn ihr klar gewesen war, dass es sich nicht hätte vermeiden lassen können. Die Antwort darauf würde ihrer Mutter nicht gefallen, auch wenn Serens Peiniger keinen wirklichen Erfolg gehabt hatte, so hatte er ihr dennoch Gewalt angetan, denn er hatte ihre Seele vergewaltigt, sie dort geschändet, mehr noch hatte sein Sith dies dann getan, als er in ihren Geist eingedrungen war. Das Zittern wurde schlimmer, sie konnte es nicht mehr unterdrücken und sie war dankbar, dass ihre Mutter ihre Hände nicht sehen konnte. Ihr Schweigen zog sich in die Länge, sie zögerte, denn sie spürte wie ihr Hals sich zuschnürte, ihre Stimme versagen würde. Panik ergriff sie, Tränen traten in ihre Augen und dann verwandelte sich die Wirklichkeit in eine Alptraum, als die Bilder sie vereinnahmten und nicht losließen. Eine Hand griff nach ihr, kalt, eisig umschlang sie ihren Arm, brutal wie ein Schraubstock, um sie nicht wieder loszulassen sondern mit sich zu ziehen. Ein Keuchen entrang sich ihrer Kehle. Sie wollte schreien, doch ihre Stimme versagte.

Sayaka Akaji beobachtete in diesem Moment war vor sich ging, sie wurde Augenzeugin von etwas, was sie erschütterte. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ihr Kind so gesehen. Verängstigt, der Panik verfallen und sie wünschte sich nichts mehr als in diesem Augenblick bei ihr zu sein. Ihr Schweigen machte Sayaka Sorgen. „Serenety, lass dich nicht von den Bildern übermannen. Gib ihnen keinen Raum. Sieh mich an meine kleine.“

Es dauerte einen langen Moment, bis die Stimmte ihrer Mutter zu ihr durchdrang, sich ihre Augen klärten und sie zurück in die Realität fand. Die Offizieren blickte in die Augen ihrer Mutter, befolgte ihren Rat und als ihr gewahr wurde, dass sie ihrer Stimme zurück hatte, sprach sie von neuem.

„Er hat versucht mir Gewalt anzutun, doch es misslang ihm und als er dies erkannte…, als er dies erkannte, seine Machtlosigkeit erkannte…, ihm klar wurde, dass er in dieser Hinsicht verloren hatte…, demütigte er mich, indem er meinen Geist vergewaltigte und diesen dann von seinem Sith vergewaltigen ließ.“

Ihre Stimme zitterte, sie hatte ihren Satz nicht in einem Stück herausbringen können, immer wieder hatte sie sich unterbrechen müssen. Tränen liefen über ihre Wangen, vernebelten ihr den Blick.

Sayaka Akaji saß in ihrem Stuhl, auf dem Anwesen ihres Mannes und beobachtete ihre Tochter, sah ihre Tränen, hörte ihre Worte und verkrampfte sich. Was sie ihr bisher erzählt hatte war mit Sicherheit nur ein kleiner Teil dessen, was sich wirklich zugetragen hatte, doch sie wollte ihre Tochter nicht bedrängen, dies hatte sie ohnehin schon getan. Was sie bisher gehört hatte genügte ihr um zu wissen, dass man ihrer Tochter weit mehr angetan hatte als sie zugab. Dennoch blieb eine Frage noch immer ungelöst, nämlich warum sie erst jetzt Nachricht von ihr erhielt. Irgendetwas musste noch geschehen sein und dies wollte die Mutter wissen. Sayaka wartete einen Augenblick, ließ ihrer Tochter Zeit sich zu beruhigen, sich zu fassen und erst als sie das Gefühl hatte sie erneut ansprechen zu können, richtete sie ihre Frage an ihre Tochter.


„Ich hoffe du kannst mir die Frage beantworten, denn wenn ich sie nicht kenne, werde ich nicht schlafen können. Warum meldest du dich erst so spät? Ich habe nicht einmal eine Nachricht von Toji erhalten.“


Serenety schluckte. Ihre Mutter würde keine Ruhe geben bis sie eine Antwort erhalten hatte. Sie würde ihr eine Antwort geben, denn es würde nichts bringen zu schweigen oder gar etwas zu erfinden, denn im Notfall würde Sayaka Toji fragen und dieser würde die Wahrheit sagen. Der drängende Blick ihrer Mutter, die darin verborgene Sorge konnte die jünger gut nachvollziehen. Als Mutter hätte sie ebenso reagiert, hätte ebenfalls eine Antwort erwartet. Sie seufzte, atmete tief durch, um sich zu sammeln.

„Das du von mir bisher keine Nachricht erhalten hast, lag daran, dass ich einige Zeit im Koma lag und erst heut aus der Krankenstation entlassen wurde.“

Mehr konnte sie nicht sagen, denn der Blick ihrer Mutter brachte sie zum Schweigen.

„Im Koma!? Tochter, irgendetwas verschweigst du mir. Was hat dies zu bedeuten!?“

Wieder seufzte Serenety, doch in diesem Augenblick würde sie Farbe bekennen müssen, auch wenn sie dies im Grunde nicht wollte. Sollte sie ihr sagen, dass sie sich vor ihren Captain geworfen hatte, das Katana, welches für ihn gedacht gewesen war sich durch ihren Körper gebohrt hatte, sie Glück gehabt hatte, dass sie überhaupt überlebt hatte. Sollte sie ihr sagen, dass die Ärztin ihr nur eine absolut geringe Überlebenschance gegeben hatte und man noch immer nicht wusste was sie hatte, da der Schatten der Bilder ihres Gehirns noch immer Rätsel aufgaben, Ungereimtheiten! Wollte sie ihre Mutter noch mehr bestürzen, ihr noch mehr Sorge aufladen? Nein, nein dies wollte sie nicht. Es würde genügen wenn sie ihr die wichtigsten Fakten nannte. Nicht mehr und auch nicht weniger. Somit blieb nur noch zu hoffen, dass sie nicht mit Toji sprach und wenn sie es doch tat, er ihr nicht noch mehr Informationen gab. Sie fühlte sich schon jetzt müde und erschlagen.

„Ich habe Tojis Leben gerettet als in einem Kampf mit meinem Entführer stand. Ein Katana durchbohrte mich.“

Dies musste genügen und sie betete, dass ihre Mutter es dabei belassen würde, nicht noch mehr nachhaken würde wie sie es ohnehin schon getan hatte. Und doch brachte sie damit den Stein ins Rollen.

[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | VSD II Pandora :||: Serenetys Quartier :||: in einer Konferenz mit Sayaka Akaji :||: Serenety & ihre Mutter :]
 
Corellia - Sensorposten North - Lagerplatz der Kompanie - Mit Dourshe und Muldoon

"Abschaum" hallte der Ausdruck des Captains in den Ohren des Sergeants wieder. Noch lange würde diese abwertende Bezeichnung, die er über seine eigene Kompanie abfallen ließ in seinem Kopf herumschwirren. Der darauffolgende Gesichtsausdruck des Captains verriet Niko, dass er sich damit nie zufrieden geben würde. Doch was sollte hier schon getan werden? Die Situation schien aussichtslos. Niemand würde die Taten der Strafkompanie bemerken, auch wenn sie noch so umwerfend und atemberaubend gewesen sein mochten. Ein unaufhörlicher Teufelskreis ohne ersichtlichen Ausweg.

Niko wurde der Auftrag zu teil eine Bestandsaufnahme des Baumaterials durchzuführen, den er ohne zu zögern annahm. Er zog sich Stan zu Hilfe, denn er hatte kürzlich beschlossen ihn näher kennenzulernen, hinter die verschlossene Fassade zu schauen und prüfen, wie der Private so tickte. Krynow salutierte vor Dourshe und Muldoon und trabte dann ab in Richtung Menge, aus der er Prvt Stan extrahierte und zur Bestandsaufnahme hinter sich her zog. Auf dem Weg zu dem Baumaterial reichte er dem Private ein Standardpadd mit Pen und erklärte vorerst noch nicht wohin es ging. Während des Ganges überlegte er. Auch Niko musste sich Leute suchen, denen er im Notfall vertrauen konnte. Doch es musste so geschehen, dass niemand sich benachteiligt fühlte.



"Private. Was ist Ihre Geschichte?"


Fragte Krynow aus dem Nichts heraus, als er neben Stan her lief. Die Augen des Privates weiteten sich sichtlich. Mit solch einer Frage hatte er weiß Gott nicht gerechnet. Seine Pupillen rotieren in den kleinen Augen und seine Lider schlossen sich zur Hälfte. Er Dachte kurz über eine Antwort nach, und wägte ab, ob er jetzt eine Lüge losließ oder offen und ehrlich war. Einige Momente vergingen, ohne dass Stan irgendeinen Laut von sich gab. Er fixierte den Boden und als Krynow ihn ansah, bemerkte er, dass die gesamte Körperhaltung des Privates eine Abwerhaltung darstellte. Niko akzeptierte das vorerst und fing an seine Anweisung zu formulieren.

"Okay, hören Sie. Wir teilen uns auf, ich übernehme die linke Seite bis hier hin und sie von da drüben rechts bis hier hin. Wir dürften ungefähr gleichzeitig fertig sein. Prüfen Sie die Bestände an Baumaterial."

Dann ging es los, es war eine dankbare Aufgabe, im Gegensatz zu den üblichen Erledigungen und dem Aufbau des Lagers. Obwohl ein hoher Grad an Konzentration erforderlich war, um nicht zu übersehen, denn auch Baumaterial konnte sich in Kleinteilen äußern. Als eine halbe Stunde später beide zur fast gleichen Zeit die Padds verglichen und der Sand an Baumaterialien der Gleiche wie bei der Abfahrt war, übertrug Niko zufrieden die Daten von Private Stan auf sein Padd.

"Ich bin Private Eddy Stan. 32. Scharfschützeneinheit. Man hat mich hier hergebracht, weil ich einen Kameraden erschossen habe."

Krynow staunte nicht schlecht über die Aussage des Privates. Diesmal war er der Überraschte, mit dem fassungslosen Blick.


"War es Absicht?"



War das Einzige was Adon wissen wollte.


"Nein."

Schloss Private Stan das Gespräch kurz und bündig, als Niko ihn mit einem Nicken klarmachte, dass er hatte wegtreten können.
Mit den Ergebnissen in der Hand stiefelte er zurück zu Dourshe, bis er sah, dass die komplette Kompanie zum Appel antreten musste. Der Captain wollte gerade eine Rede anfangen, als Krynow so unauffällig wie möglich das Padd mit den Ergebnissen an Dourshe weitergab und dem Lieutenant zunickte, bevor er sich mit Private Stan in die Reihe stellte.

Corellia - Sensorposten North - Lagerplatz der Kompanie - Mit Dourshe, Muldoon und Kompanie
 
Corellia-System | Corellia | Kaserne „Celdas Faust" | Gänge Richtung Krankenstation | John


John war noch nicht allzu weit gekommen, als er schnelle Schritte und die Stimme des Adjutanten hinter sich vernahm.

"Sergeant Smith, würden sie einen Augenblick bitte warten?"

Die Frage war nicht als solche formuliert, sondern eher als Befehl. Leicht angesäuert und mit den Augen rollend blieb Smith stehen. Er hatte jetzt eigentlich etwas besseres zu tun, zum Beispiel seine Truppe versammeln und sie über ihre Marschbefehle in Kenntnis setzen. Oder sich erst mal vergewissern das sie überhaupt wieder einsatzfähig waren.

"Was gibt es den Sergeant Major?"

Der in etwa gleich große Mann, der aber deutlich jünger als Smith war, kam vor dem Unteroffizier zum stehen. Er war mit einigen Unterlagen beladen, die meisten davon waren eindeutig für andere Leute bestimmt. Aber eines der Datapads drückte er John in die Hand.

"Sergeant Smith, dieses Pad enthält alles was sie brauchen und wissen müssen. Der Colonel hat dafür gesorgt das sie sich in der Waffenkammer der Kaserne eindecken können. Dazu melden sie sich einfach bei Leutnant Miller. Außerdem wurde die Zusammensetzung ihres Squads bestätigt. Das bedeutet das Privat Sundown, Sheek Plmary und Lance Corporal Lee in ihrem Team verbleiben. Ebenso Corporal Rakshesh und Privat Kerosine. Außerdem legt ihnen der Colonel nahe ihre "Lücken" aufzufüllen. Dazu hat er ihnen eine Auswahl an Akten zur Verfügung gestellt. Es sollte sich alles auf dem Pad befinden."

John hob skeptisch eine Augenbraue und nahm das Datapad entgegen. Unschlüssig "blätterte" er durch die verschiedenen Ordner und öffnete probehalber eine der Akten der auszuwählenden Mitglieder. " Claire Randall" stand bei Namen flüchtig besah er sich den Lebenslauf, schloss dann allerdings die Akte. Es freute ihn ungemein das das Team, so wie es bestand zusammen blieb. Der einzige der anderen Aufgaben in Zukunft nach gehen würde wäre Sergeant Leto. Aber das hatte Smith schon fast vermutet, ein Scouttrooper gehörte halt nicht zum einfachen Heer. In Gedanken wünschte er dem jungen Mann viel Glück auf den Wegen die noch vor ihm lagen.

"Außerdem hat Morrison veranlasst das die Quartiere ihrer Mitglieder in den selben Kasernenflügel verlegt wurden, ferner steht ihnen dort ein gemeinsamer Aufenthalts und Schulungsraum zur Verfügung."

Smith war beeindruckt, der Colonel ließ wirklich nichts anbrennen. Ein Grinsen stahl sich auf das wettergegerbte Gesicht des Sergeants, es schien zur Abwechslung mal gut zu laufen. Der Major vor ihm hob verwundert die Augenbraue und sah ihn fragend an.

"Außerdem gibt es neue Befehle, sie sollen zusammen mit der der Baker-Kompanie ausrücken und ein Stadtgebiet absichern. Gerüchten zufolge soll sich dort ein Jediversteck befinden. Sie und ihr restliches Team werden in etwa 45 Standardminuten am Fahrzeughangar erwartet. Das wäre dann alles Sergeant!"

Smith salutierte pflichtbewusst und ging dann, etwas eiliger als zuvor, Richtung Krankenstation. 45 Minuten, kaum waren sie hier schon ging es wieder von Vorne los. Smith zuckte innerlich mit den Schultern, selten hatte er die Gelegenheit länger Zeit nach einem Einsatz sich zu erholen. Aber er war ja auch nicht zum Militär gegangen um Urlaub zu haben. Erst hatte er sich freiwillig gemeldet um seiner Perspektivlosigkeit zu entkommen, geblieben war er wegen den Idealen die ihm vermittelt wurden, der Dienst für eine bessere Sache. An diese ideale glaubte er auch heute noch, nur etwas differenzierter als noch vor 20 Jahren. Heute, würde man ihn Fragen warum er beim Militär blieb, würde er etwas anderes sagen als damals. Er blieb seiner Kameraden wegen. Ein ehemaliger Kamerad bei der 101. hat es mal sehr treffend erzählt als ihre Kompanie schwer zusammen geschossen Heimkehrte und am nächsten Tag wieder "raus" ging:

"Wenn ich nach Haus komme und man fragt mich da: Hey Hood warum machst du sowas? Warum? Bist du sowas wie 'n Kriegsjunkie? Dann werde ich schön die Schnauze halten. Und warum? Weil sie es nicht verstehen würden. Sie würden nicht verstehen warum wir das tun, sie würden nicht verstehen, dass es um einen Kameraden geht. So einfach ist das, nur darum geht es"

Bis er zur Krankenstation kam hing Smith Erinnerungen an die Vergangenheit nach, als er dann aber auf den letzten Flur, der ihn zu den Bacta-Tanks führte, bog kümmerte er sich wieder um die Gegenwart. Er konnte gerade noch sehen wie Jade von einer Krankenschwester in eines der Zimmer geführt wurde. Bevor John auch nur den Hauch einer Chance hatte ihr zu folgen trat die Schwester wieder aus dem Zimmer und fragte ihn wo er den hin wollte. Es entstand eine hitzige Diskussion ob Jade wieder Einsatz bereit sei, nach langem Hin und Her konnte sich John aber soweit durchsetzen das er wenigstens Jade sehen durfte. Leise klopfte John an den Türrahmen des Zimmers und trat ein. Jade lag nur mit einem Bademantel bekleidet auf einem der vier Betten im Zimmer, es war ein gutes Gefühl sie gesund und halbwegs munter zu sehen.

"Schwester Philips sagt das du wieder fit wirst. Nur riet sie dir dich nicht wieder von Splittern durchsieben zu..."

Er sprach nicht weiter, für einen kurzen Moment dachte er daran wie es wäre wenn Jade gestorben wäre...er würde es nicht zugeben, aber es würde ihn härter Treffen als wenn Dryo sterben würde oder Lena. Unvermittelt fiel ihm ein das die anderen ja noch nichts wussten von ihren Marschbefehlen. Ein kleinwenig verlegen räusperte sich John und sah dann Jade an, die ihn unsicher anlächelte.

"Corporal, wir haben neue Befehle, wir sollen zusammen mit der Baker-Kompanie ein vermeintliches Versteck der Rebellen umstellen. Fühlen sie sich erholt genug um daran Teil zu nehmen oder brauchen sie die Bettruhe?"

"Sir, nein Sir. Ich fühle mich soweit top fit."

Das Sir klang in Johns Ohren irgendwie merkwürdig, aber er hatte keine Zeit näher darauf einzugehen. Sie hatten einen Job zu erledigen. John nickte und gab dann Jade die Komnummer von Leutnant Miller, er würde sich um ihre Ausrüstung kümmern, und den Treffpunkt samt Zeit. Danach machte er sich auf den Weg die restlichen Mitglieder von 'Noble' einzusammeln. Er schickte sie allesamt zum Treffpunkt am Fahrzeughangar. Zu Letzt stand noch Lena auf der Liste. Vor dem Quartier das ihr zugewiesen wurde hielt er kurz inne. Diese Frau war ihm unheimlich, sie war wie ein Katalysator für sein Gedächtnis. Sie erinnerte ihn zu sehr daran was war und was hätte sein können. Es war mehr als unangenehm sich mit ihr zu unterhalten.

'Jetzt reicht es aber John. Geh da rein und tu was du tun musst.'

Grummelnd klopfte John fest an die Tür und nach einem herein, das eindeutig von Lena stammte, betätigte er den Türschalter und mit einem Zischen öffnete sich diese. An einem Runden Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, saß Lena und säuberte ihr DC-15x. Sie blickte von der entladenen und gesicherten Waffe auf und lächelte John wieder auf diese Art und Weise an die ihm einen schauer den Rücken runter laufen ließ. Es war fast als ob er in einen Spiegel gucken würde. Die persönlichen Waffen der Soldaten durften mit in das Quartier genommen werden, aber nur ohne Munition oder Energiezelle. Nur wenn es in den Einsatz ging wurde scharfe Munition ausgeteilt, beziehungsweise bei einem Überraschungsangriff auf den Feind gab es spezielle Munitionsschränke die von der Kommandozentrale freigeschaltet wurden damit sich die Soldaten ihrer haut erwehren konnten.

"Privat Sundown? Ich hab zwei Nachrichten für sie, die erste. Sie bleiben bei 'Noble' das OK hat scheinbar eine Versetzung beantragt, dazu werden sie in ein neues Quartier umziehen. Die zweite ist das wir sofort ausrücken in..." John warf einen Blick auf das Chrono an der Wand. "...22 Minuten. Treffpunkt ist der Fahrzeughangar."

Lena lächelte, wohl glücklich darüber bei 'Noble' zu bleiben. Anschließend bestätigte sie den Erhalt der Befehle, John nickte zufrieden und verließ das Quartier. Er brauchte eigentlich dringend eine neue Uniform, er hatte immer noch die von Denon an, außerdem brauchte er eine neue Waffe da seine gute alte DC-15A auf Denon zurück geblieben war.

Es war kein Problem eine neue Uniform aufzutreiben, Leutnant Miller, ein schlaksiger Mann Mitte zwanzig, kümmerte sich nicht nur um Waffen sondern auch um die Ausgabe von anderem Verbrauchsmaterial und Kleidung. Es musste nicht mal Maß genommen werden, John passte immer noch in die standardisierte Größe Nr. 4. Das einzige was er von der alten Uniform behielt war die taktische Weste und das Foto von Rela, die Rest wanderten umgehend in den Müll. Beim Umziehen musste John aber feststellen das er eigentlich auch auf eine Krankenstation gehörte. Der Verband um seine Rippen erinnerte ihn zu gut daran das er nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen war. Ein kurzer Blick unter den Verband ließ ihn erschauern, die Haut hatte eine ungesunde bläulich gelbe Färbung angenommen. Es tat zwar nicht weh, aber auf kurz oder lang musste er dagegen etwas machen.
Im Anschluss daran warf er einen Blick in die Waffenkammer der Kaserne, es war ein beeindruckendes Zeugnis imperialer Waffentechnologie, kurz wurde er wehmütig auf Grund seines Verlustes. Das DC-15A hatte ihn seit der Grundausbildung begleitet, dann schüttelte er aber die Gedanken ab und griff sich ein E-11. Es war ein ungewohntes Gefühl, er konnte zwar auch mit dieser Waffe umgehen, aber es fehlte ihm die "Vertrautheit" mit dem Material, dem Abzug. Es fühlte sich nicht an wie seine Waffe. Kurz hoffte er einen DC-15A zu finden, allerdings waren in dieser Waffenkammer nur neuere Modelle zu finden. Unentschlossen wühlte er sich zusammen mit Miller durch die verschiedenen Schränke mit Waffen. Bis Miller einen triumphierenden Grunzer ausstieß. Er hatte ein allerletztes Exemplar eines DC-15S Karabiners gefunden. John nahm die Waffe prüfend in die Hand. Es war ein vertrautes Gefühl, zwar leichter aber mit dieser Waffe würde er besser zurecht kommen als mit einem E-11. Zusätzlich ließ er sich noch ein paar Granaten geben, eine Ersatztibanagaszelle und mehrere Energiezellen für das DC.


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Hier waren sie also nun, am Rande von Coronet und sicherten die Umgebung eines Unauffälligen Wohnhauses. Die Erstürmung selbst würden die Stormtrooper und die CorSec-SpecOps übernehmen, Noble hatte nur den Auftrag flüchtende Individuen aufzuhalten, beziehungsweise den Ort für Schaulustige abzusperren. Es war ein Routinejob, einer der etwas ruhigeren Aufgaben die sehr selten gesät waren in Johns bisheriger Karriere. Auch Schüsse und zwei Explosionen aus dem Haus brachten den erfahrenen Unteroffizier nicht aus der Ruhe. Erst als er in einiger Entfernung drei Gestallten wahrnahm wurde er etwas nervös. Ein ziehen in der Magengegend ließ ihn vermuten das diese Leute irgendetwas mit dem Haus zu tun hatten.

"Sergeant Smith von Absperrung 327-B, an Leutnant Gaide, Gaide bitte kommen. Verdächtige Personen in Richtung Norden Unterwegs, wir nehmen die Verfolgung auf Noble ende."

Kurzprüfte er ob der Karabiner wirklich geladen war und gab dann das Zeichen zum Aufbruch. Schnell musste es gehen und vor allem präzise. Kollateralschäden war das letzte was er wollte und die Zivilbevölkerung sah das bestimmt genauso. Im gestreckten Sprint rannte die Truppe bestehend aus Jad, Lena, Dryo, Horatio, Azalyn und Noval hinter den flüchtenden Hinterher. Das diese nicht stehen blieben sondern sich noch mehr anstrengten zu entkommen bestätigte John nur in der Annahme das es sich dabei um Rebellen handelte. Als dann auch noch einer mit einem Blaster anfing auf sie zu schießen war es deutlich vorbei mit der Gemütlichkeit.


Corellia-System | Corellia | Coronet | Randbezirke | Fußgängerzone in der Nähe des Sperrbereiches | John, der Rest von Noble
 
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Corellia/ Gelände des Sensorposten NORTH/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow
Missmutig marschierte Muldoon, mit dem Lieutenant und dem Sergeant im Schlepptau, zurück zum Feldlager.
Während Robert direkt weiter zum Messegebäude lief, blieben seine beiden Untergebenen vor Ort um ihre Befehle auszuführen.

Dourshe und Krynow schienen echt anständige Jungs und brauchbare Soldaten zu sein. Es war einfach eine Schande das das Imperium die Zwei, wegen eines kleinen Ausrutscher, so verheizte.
Da opfert man sein ganzes Leben für die Sache des Imperiums und am Ende wird man so mit den Füssen getreten.
So war es kein Wunder, das ein System nach dem anderen an die Rebellen fiel und diese immer Stärker wurden.
Irgend wann würden die höheren Stellen ganz allein da stehen, wenn sie weiterhin treue Soldaten wie den letzten Dreck behandelten.
Denn nicht die Generale und Stabsoffiziere bildeten das Rückrad der imperialen Armee und brachten die Schlachten zum Erfolg.
Nein !! Es waren die einfachen Soldaten. Unteroffiziere wie Krynow, junge angaschierte Offiziere wie Dourshe und nicht zu letzte solche alten erfahrenen Kompanieführer wie Muldoon, die direkt im Kampfgeschehen stehen und ihr Leben geben.
Resigniert schüttelte der wortkarge Captain mit dem Kopf und betrat das kleiner Nebengebäude in dem sich die Kantine und Truppenküche befanden.

Das Gebäude war lediglich zwei Stockwerke hoch und gleich links vom Eingang ging einen große, zweiflügelige Tür aus Transparitstahl ab, die in die Messe das Sensorpostens führte.
Beherzten Schrittes stapfte Muldoon durch die Tür.
Zu seinem Wohlwollen war gerade nichts weiter los und das Küchenpersonal war damit beschäftigt sauber zu machen.
Sofort richtete sich jedoch jede Aufmerksamkeit auf den kräftigen Captain, als dieser knapp hinter der Tür stehen blieb und den Raum mit seinem Blicken absuchte.

Aus dem hinterem Teil der Küche, kam auf Anhieb ein korpulenter Mann getappt. Welcher mindestens zwei Köpfe großer als Muldoon sein musste und doppelt so breit.
Schnaufend kam der Mann, im Rang eines Staff Sergeant, zu dem wartenden Captain und baute sich vor diesem auf.

„Staff Sergeant Bullog. Was kann ich für sie tun ?!“

Wollte der massige Unteroffizier grollend wissen und legte dabei seine Hände auf seinem hervorstehenden Bauch ab.

„Captain Muldoon. Kompanieführer der Strafkompanie die hier ist um ihre Verteidigung auszubauen. Ich bin hier, um mich mit ihnen über den Ablauf der Versorgung meiner Leute zu unterhalten.“

Begann Robert betont freundlich und versuchte einen verkrampftes Lächeln aufzusetzen.
Argwöhnisch musterte der Staff Sergeant den Neuankömmling und wartete wohl darauf das Muldoon fortfuhr.

„Da ich sie und ihr Personal so wenig wie möglich mit unserer Anwesenheit belasten will, hätte ich ihnen einen Vorschlag zu machen.“


Wieder gab der Unteroffizier ein grollendes Geräusch von sich, wobei sein massiger Bauch auf und ab wippte.

„Lieutenant Lohgun hat mir schon gesagt das sie kommen würden. Nun gut Captain lassen sie hören !!“

Zustimmend nickt Muldoon dem Staff Sergeant dankend zu und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.

„Danke. Ich habe mir gedacht das sie uns die erforderlichen Mahlzeiten in Behältern zusammenstellen, welche dann von meinen Leuten am Hintereingang abgeholt werden. Unsere Stärke beträgt 90 Mann !!“

Dieser Vorschlag schien dem Küchenbullen zu gefallen, denn lange überlegte dieser nicht und rieb sich mit einem zufrieden Grinsen seinen massigen Ranzen.

„Gut Captain einverstanden. Ihre Männer sollen 10 Min vor der allgemeinen Essensausgabe am Hintereingang des Gebäuden stehen. Und ich will die Wärmebehälter nach jeder Mahlzeit gereinigt und ganz zurück haben !!“


Gab der Staff Sergeant grollend seine Zustimmung.
Beruhigt darüber das dies so reibungslos geklappt hatte bedankte sich Muldoon knapp bei dem Mann und verließ schnurstracks die Truppenküche und das Gebäude.
Draußen atmete Robert erleichtert durch und marschierte zurück zum Platz des Feldlagers.
Dort herrschte zwar reges aber geordnetes Treiben und die Männer richteten sich wie befohlen in ihren neuen Unterkünften, die sie in der nächsten Zeit bewohnen würden, so gut es ging ein.
Muldoon beschloss erstmal selbst sein eigenes Zelt in Augenschein zu nehmen, welches sich von den anderen Zelten nur unterschied, indem es etwas größer und mit Holzpaletten als Fußboden ausgelegt war.
Im Zelt drinnen konnte Robert allerdings nur mit leicht geneigtem Kopf stehen und sich vorwärts bewegen.
In der hinteren Ecke des Zeltes stand sein Feldbett und daneben ein einfacher Klappstuhl und ein Klapptisch, auf welchen sich seine Tasche befand.
Gleich neben dem Zelteingang hatte Dourshe einige der Kiste aufstapeln lassen, doch Muldoon verzichtet vorerst darauf sich deren Inhalt näher anzusehen.
Verkrampft und immer noch ziemlich missmutig setzte der sich auf sein Feldbett.
Wieder kamen ihm die Gedanken über die verlorene Schlacht von Denon, sein Versagen als Kompanieführer und die damit einhergehende Verurteilung, die ihn letztendlich hierher gebracht hatte.
Ganz in seine Überlegungen versunken und vor sich hin grübelnd, bemerkt Muldoon im ersten Moment gar nicht das Terry das Zelt betreten hatte.

„Sir....!! Die Männer sind zum Appell angetreten.“

Überrascht sah der grimmige Captain seinen Stellvertreter frustriert an und stand dann ächzend auf.

„Gut, dann wollen wir mal.“

Brummte Muldoon dem jungen Offizier zu und folgt diesem dann nach draußen. Wo die Kompanie schon vor dem Zelt Aufstellung genommen hatte.
Gerade als Robert mit seiner Ansprache beginnen wollte, huschte Sergeant Krynow und ein weiterer Soldat in die Reihe, wobei der kleine Sergeant dem bereits angetretenen Terry etwas in die Hand drückte.
Kurz bedachte Muldoon die beiden Männer mit einem strengen Blick und räusperte sich dann unüberhörbar.

„Sergeant Krynow. Wenn sie das nächste Mal zusammen mit einem Kameraden zu spät zu einem Appell erscheinen dann melden sie sich gefälligst ordnungsgemäß als verspätet und treten nicht einfach ein!!!“

Bellte Robert, die beiden Männer fixierend, dröhnend über den Platz und lies sie Zähne geräuschvoll knirschen bevor er mit seiner eigentlichen Anliegen begann.

„Sicherlich fragen sich die Meisten von euch, warum uns das Imperium in all seiner Güte und Weisheit hier zu diesen abgelegenen Sensorposten geschickt hat. Nun wir sind hier um die zur Zeit bestehenden Verteidigungsanlagen auszubauen und wer wäre für solch eine Arbeit besser geeignet als ein Haufen, in Ungnade gefallener Soldaten !!“

Einen Augenblick lang lies der bärbeißige Captain seine Worte wirken und sprach dann ohne verminderter Lautstärke weiter.

„Alles was ihr noch wissen müsst, erfahrt ihr zu Beginn der Arbeiten. Nach dem Appell will ich die beiden Zugführer und alle Gruppenführer bei mir am Zelt sehen um die Einteilungen vorzunehmen.“

Langsam wanderte sein ernster Blick die Reihen der Kompanie ab und blieb dann an Dourshe hängen.

„Lieutenant Dourshe, habe sie noch irgend etwas wichtiges anzumerken, wenn wir gerade alle so schön bei einander sind !?!“


Es musste wohl der Fall sein, denn sofort trat Terry aus seinem Glied aus und kam zu Muldoon vor, um sich an die Männer zu wenden.


Corellia/ Gelände des Sensorposten NORTH/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow und NPC´s
 
// Corellia/ Sensorposten NORTH/ Lagerplatz der Strafkompanie Resh-Krill-Usk// Robert Muldoon, Terry Dourshe, Adon Krynow, NPCs

Nachdem Terry das Datapad von Krynow und einem anderen Soldaten in Empfang genommen hatte, nickte er nur kurz und stellte sich dann an seinen Platz, an die Seite des 1. Zuges, den er „Freiwillige vor“ nannte. Die beiden Soldaten liefen ebenfalls an ihre Plätze und kurz darauf begann der Captain mit seiner Ansprache. Man merkte ihn an, wie aufgebracht er über die abwertende Behandlung noch immer war. Terry vermutete das würde noch länger so bleiben, wahrscheinlich war er deshalb die ganze Zeit über so mürrisch. Es war das Los eines Strafversetzten, der Letzte in der Reihe zu sein, auf die eine oder andere Art hatte sich hier jeder seine Strafe verdient – sicher, der eine war mehr Verbrecher als der andere und Fehlurteile gab es immer. Doch darüber nachzudenken lohnte nicht, fand Terry, es verdarb einem den Tag und war nicht hilfreich bei der Meisterung des täglichen Lebens in der Müllkompanie. Was hier half waren nur eine gute Portion Humor, etwas Durchsetzungskraft und der feste Wille sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen zu lassen. Terry hatte es auf die harte Tour gelernt, sein fehlender Arm erinnerte ihn immerzu daran.

Er ließ einen Moment lang seine Gedanken treiben und passte nicht wirklich auf. Erst als sein linker Arm erneut zu jucken begann, kehrte er in die Gegenwart zurück und konzentrierte sich auf die Worte Muldoons. Eben wandte er sich an Terry: „Lieutenant Dourshe, habe sie noch irgendetwas Wichtiges anzumerken, wenn wir gerade alle so schön beieinander sind!?!“
Entschlossen trat Terry aus der Reihe, denn er hatte sich vorgenommen, noch einige Worte über die Hygiene zu verlieren. Immer wieder fiel ihm auf und besonders dann, wenn sie so wie jetzt unter widrigen Bedingungen und dennoch in halbwegs zivilisierter Umgebung waren, dass es gerade daran zu mangeln schien und sich ihr Ruf dadurch um kein Quäntchen verbesserte, die Leute eher darin bestärkte, dass es sich hierbei um einen schmutzigen Haufen Unrat handelte. Außerdem wollte er verhindern, dass sich Krankheiten breit machten, die nur zu rasch auftraten, wenn man die elementarsten Richtlinien der Reinlichkeit missachtete. Er tat es nicht gern, aber es war notwendig, um sie wachzurütteln.

Also überwand er die wenigen Schritte zu Muldoon. Gerade baute er seinen knappen einen Meter und achtzig Zentimeter schlanken Körper vor der wartenden Kompanie auf und begann dann seine Rede, dabei strich er sich unbewusst über den linken Oberarm. „Ich will es kurz machen! Sie haben die Waschcontainer und die Latrinen bereits gesehen. Es ist daher fast vorprogrammiert, dass Krankheiten hier erstens schneller auftreten und zweitens sich leichter übertragen. Um dem entgegenzuwirken, erwarte ich von Ihnen, dass Sie die Waschcontainer nutzen und auch die Seife – die ist nämlich tatsächlich zum Waschen erfunden worden und nicht nur als Dekoration, damit es im Bad etwas hübscher aussieht. Also, wenn ich jemanden bei einer hygienischen Schlamperei erwische, dann lasse ich die ganze Kompanie zur Schwanzparade antreten! Haben Sie mich verstanden?“ Einen Moment war es völlig ruhig auf dem Platz. Er schaute sich um und fuhr dann lautstark fort: "Und die paar Frauen hier, die meinen, sie müssten jetzt dämlich grinsen, sollen sich gleich mal merken, dass sie in diesem Fall zur Tittenparade antreten! Haben das jetzt alle verstanden?" Abermals war es sehr ruhig geworden und die Gesichter ernst, einige schauten sogar betreten zu Boden. Dann riefen sie wie aus einem Mund: „Ja, Sir!“ Terry nickte und wandte sich dann an Muldoon, der ihn ebenfalls verwundert anschaute. Es war eine radikale Maßnahme und eine überaus peinliche Schau, sollte es tatsächlich dazu kommen und das würde er durchziehen. Die Männer erkannten es an seinem entschlossenen Gesichtsausdruck und keiner von ihnen wollte hier nackt antreten müssen und seinen Körper begutachten lassen. Nun ja, einige von ihnen vielleicht schon, die dieses sonderbare Vergnügen genossen, wenn sie sich vor anderen in all ihrer Pracht und Herrlichkeit zeigen konnten. Terry hoffte, dass ihnen keiner dieses Vergnügen gönnte. Nur zu gut wusste er, wie sich das für die meisten von ihnen anfühlen würde, denn er hatte diese Demütigung selbst schon erfahren müssen, das war kurz nach seiner Anfkunft in der Strafkompanie gewesen und man hatte ihn und alle anderen antreten lassen, um sie auf Sauberkeit zu untersuchen. Was er bis heute für einen Vorwand hielt, um die Sträflinge öffentlich zu demütigen. Er hatte es ertragen und mit ihm zehn andere Männer.

„Ich bin fertig, Sir“, sagte er schlicht zu Muldonn, dabei rieb er sich immer noch über den Oberarm, bis er sich dessen bewusst wurde und die rechte Hand an die Seite presste. Das Jucken machte ihn schier verrückt. Er beschloss, die Prothese umgehend zu entfernen, oder zumindest zu einem besseren Zeitpunkt. Der Captain wandte sich nun abermals an die Mannschaft und ließ sie wegtreten. Bis auf die Zug- und Gruppenführer gingen auch alle eilig davon.
Abermals wandte sich Terry an seinen Kompaniechef und übergab ihm das Datapad, das er während der ganzen Zeit in der künstlichen Hand gehalten hatte: „Sir, hier ist die Auflistung aller Materialien und Gegenstände.“ Er machte eine kurze Pause, atmete einmal tief durch und fragte dann: „Sir, darf ich kurz wegtreten und meine Prothese entfernen?“
Muldoon nahm das Pad in die Hand und schaute seinen Stellvertreter prüfend an. Wahrscheinlich erkannte er, dass Terry auch mit dieser Prothese Probleme hatte, denn er sagte nur: „In spätestens fünf Minuten will ich Sie hier sehen, Dourshe.“
„Ja, Sir, danke, Sir“, damit eilte Terry zu seinem Zelt und öffnete schon während des Laufens das Hemd. Im Zelt angekommen, zündete er sich schnell eine Zigarette an und inhalierte den Rauch einige Male tief und hektisch. Danach klemmte er sich die Zigarette zwischen die Lippen und entfernte die Prothese. Plötzlich hatte er das Gefühl, wieder eine Hand zu haben, greifen zu können, doch das war alles nur Illusion. Er blinzelte ein paar Mal und er sah nur die übliche Leere, wo einstmals die Hand und der Unterarm gewesen waren. Vorsichtig legte er die teilkybernetische Hässlichkeit auf das Feldbett und zog noch einmal an der Zigarette, bevor er die Kippe entsorgte und das Hemd wieder schloss.

Es waren keine vier Minuten vergangen, da stand er bereits vor dem Zelt des Captains, einarmig, um fast ein Kilogramm leichter und noch immer vom Juckreiz geplagt. Buzz, Krynow und noch einige andere standen in einer Unterhaltung beisammen, hörten aber auf zu reden, als sie Terry bemerkten.
„Sir! Wir sind vollzählig“, meldete er sich und Muldoon trat aus seinem Zelt.


// Corellia/ Sensorposten NORTH/ Lagerplatz der Strafkompanie Resh-Krill-Usk// Robert Muldoon, Terry Dourshe, Adon Krynow, NPCs
 
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[Corellia – Coronet – Kaserne – Frauenquartiere] Lena, John

Eine Weile blieb sie noch im Aufenthaltsraum, trank Kaf und las die langweiligen Holomagazine, die jemand liegen gelassen hatte. Lena gähnte und strich sich dann das noch feuchte Haar aus der Stirn. Als sich auch nach einer guten halben Stunde nichts getan hatte, kehrte sie in ihr Quartier zurück. Auch hier fühlte sie sich rastlos. Es war furchtbar, nicht zu wissen, wohin man gehörte. Noch nagte die Angst an ihr, von Nobel getrennt zu werden und niemand schien ihr Nachricht geben zu wollen. Um sich davon abzulenken, holte sie ihren DC-15-Scharfschützenblaster hervor und begann ihn abermals auseinanderzunehmen und zu reinigen. Sauberer konnte er nicht mehr werden und sie schaffte das im Schlaf, sooft hatte sie das bereits gemacht. Während sie arbeitete, kehrten ihre Gedanken zu Denon zurück, zu Nobel, wie sie aufgenommen worden war und zu den toten Kameraden. Innerlich schüttelte es sie über die überstandenen Stunden, Tage oder waren es Jahre? Manchmal dachte sie, dass die Zeit dort angehalten hatte, damit mehr Leute getötet hatten werden können. Soldaten sollten nicht denken, ermahnte sie sich. Die Reinigung des Blasters ging ihr automatisch von der Hand, so ließ sie die Gedanken weiter treiben, dachte an den jungen Mann, den sie vor ihrer Abkommandierung nach Denon kennen gelernt hatte, ihn würde sie höchstwahrscheinlich nie wieder sehen. Sie unterdrückte ein Seufzen und machte weiter. Ihr Blick ging zum Chrono und wieder zurück, die Zeit hielt auch hier an. Es war still im Quartier, nur ihr Atem war zu hören und die leisen Geräusche, die sie beim Reinigen verursachte. Hier war es wie im Waisenhaus. Warum musste sie in letzter Zeit immerzu daran denken? Seit sie mit Nobel zusammen war, nein, eigentlich seit sie im Shuttle von Denon weggeschafft worden war, musste sie daran denken. Es war ihr unangenehm, denn es waren Gefühle dabei, die sie nicht mochte, die sie wegschieben wollte, fernhalten. Nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses reden und nichts Böses denken – die Devise der Hausmutter, dieser arroganten Ziege. Jetzt musste sie doch beinahe lachen, als sie an diese wankelmütige, opportunistische Person dachte. Wie die sich gewunden hatte, als Coruscant vom Imperium überrannt und annektiert worden war. Lena wäre am liebsten vor Scham darüber im Boden versunken. Noch niemals hatte sie jemanden gesehen, der sich selbst so aufgab und seine Prinzipien über Bord warf, nur weil es dem Zweck angemessen schien. Sie wusste, was sie von diesen Neurepublikanern zu halten hatte, bislang waren ihr nur Scheinheilige und Opportunisten über den Weg gelaufen, die zumeist andere in den Tod trieben und somit nicht besser waren als die Imperialen. Alle waren gleich in dieser Galaxie, jeder strebte nach Macht, Reichtum und der Befriedigung seiner persönlichen Eitelkeiten. „Heute bin ich wieder drauf“, murmelte sie, sich über sich selbst lustig machend, weil sie solche Sachen dachte.

Gerade justierte sie die Zielvorrichtung, was eigentlich nicht notwendig war, denn sie war genau ausgerichtet, da riss sie ein Klopfen aus den Gedanken. „Herein!“, rief sie und lächelte schief. Bei diesem Grinsen wusste man nie, ob sie sich über sich selbst lustig machte. Die Tür öffnete sich und gab John preis, der sie einen Moment, es war wirklich nicht länger als ein Lidschlag, mit diesem sonderbaren, kaum deutbaren Blick bedachte, so als würde er sich über etwas klarzuwerden versuchen, das sie betraf. Innerlich schüttelte sie den Kopf darüber, das musste sie sich einbilden.

Der Sergeant brachte allerdings eine gute Nachricht und ihr Lächeln wuchs in die Breite, am liebsten hätte sie im ersten Moment laut rausgeschrien oder den Mann umarmt, doch sie blieb stumm sitzen.

„Privat Sundown? Ich hab zwei Nachrichten für sie, die erste. Sie bleiben bei 'Noble' das OK hat scheinbar eine Versetzung beantragt, dazu werden sie in ein neues Quartier umziehen. Die zweite ist das wir sofort ausrücken in ... 22 Minuten. Treffpunkt ist der Fahrzeughangar."

„Jawohl, Sir, in 22 Minuten am Fahrzeughangar!“, bestätigte sie und fühlte sich, als hätte sie Hummeln im Hintern. Das war nicht gerade viel Zeit, sie war noch nicht richtig angezogen, Teile der Uniform waren noch nicht getrocknet und der Blaster – na, der war eben noch rasch zu einem zu machen, dann Munition und Energiezellen fassen und, und, und … anziehen! Allerdings bevor sie die Munition holen ging. Mit flinken Fingern baute sie ihre Waffe zusammen und zog sich dann rasch an, flocht das Haar zu einem festen Zopf, drückte den Helm auf ihren Kopf, aktivierte alle integrierten technischen Details und rannte los.

Das Leben eines Soldaten war echt spannend, überlegte sie, während sie die wichtigsten Teile des Blasters abholte, um dann gleich zum Treffpunkt weiter zu hasten. Ein Teil bestand aus Hetzen und der andere aus Warten. Grinsend kam sie rechtzeitig zum Fahrzeughangar, wo bereits die restlichen Mitglieder von Nobel warteten. Sie nickte allen zu und sagte dann in dem Versuch witzig zu sein: „Schön, euch wieder zu sehen. Ich hatte schon Bammel, hier als Holomagazinhalter dienen zu müssen oder als Endstation für Kaf.“

Als der Sarge eintraf, kletterten sie alle in das bereitstehende Fahrzeug und schnell ging es an ihren Bestimmungsort: eine unscheinbare Wohngegend am Rande Coronets.

Sie waren ein Teil der Sicherungsmannschaft, welche die Straße absperrte, denn ein Gebäude sollte von rebellischen Individuen gesäubert werden. Einige Schaulustige drängte herbei, die sie aber mit Leichtigkeit weiterscheuchten. Besonders eilig bekamen es die Neugierigen, als aus dem Inneren des Gebäudes Schüsse zu hören waren. In Lenas Gesicht deutete sich ein Grinsen an als so mancher Schaulustige plötzlich Fersengeld gab. Dann wurde es etwas interessanter, denn drei Personen war die Flucht aus dem Gebäude gelungen und sie hasteten die Straße entlang. Lena schaute kurz zum Sarge, dann warf sie einen kontrollierenden Blick auf ihren Blaster und wartete, dass der Sarge das Zeichen zur Verfolgung gab. Am liebsten wäre sie ja sofort losgespurtet. In ihren Beinen kribbelte und zuckte es, es juckte sie der Finger am Abzug und ein wenig fühlte sie Adrenalin ausströmen, wenngleich auch nicht so intensiv wie während einer Schlacht. Die Flüchtigen hatten schon einen hübschen Vorsprung, als sie den Befehl zur Verfolgung bekamen. Lena rannte was das Zeug hielt, der Rest von Nobel war auch rasch unterwegs und sie holten gerade auf, da drehte sich einer der Rebellen um und schoss auf sie. Es waren keine zielgerichteten Schüsse, doch mit viel Glück oder Pech, je nachdem von welcher Seite man es betrachtete, konnte jemand getroffen werden. Lena drückte sich an eine Hauswand und sah, wie es ihr die anderen gleichtaten. Sie brachte ihren Blaster in Anschlag und zielte.

„Sir, ich hab ihn im Visier. Feuerbefehl?“, versuchte sie Bestätigung zu erhalten. Ganz ruhig war ihre Hand, die den Bewegungen der Flüchtenden folgte. Noch hatte sie Gelegenheit für einen guten Schuss, vielleicht sogar zwei, wenn sie den Feuerbefehl rasch erhielt.

[Corellia – Randbezirk von Coronet – Fußgängerzone – in der Nähe des Sperrbereichs] Lena und Nobel
 
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Der Hangar und andere Gemeinheiten

[ Corellia - Orbit - an Bord der "Valkyrie" - auf dem Weg zum Hangar ] Sharin, Torati (NPC)

"Eine taktisch gute Idee, die Schutzstaffeln zu inspizieren, Sharin."

Der junge Chiss antwortete nur mit einem unmerklichen Nicken, das Torati schon so gewohnt war. Er hatte nicht die Lust mit seinem 1. Offizier zu reden. Zumindest noch nicht.

Nachdem er seinen Analysebericht fertiggestellt und an die 'Harbinger' gesendet hatte, hatte er sich seinem anderen, schiffsinternen Problemen zugewandt. Und da bot sich ihm die Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Die Unzufriedenheit in der Mannschaft und sein etwas angespanntes Verhältnis zu Torati.
Aber im Moment hielt der Commander der "Valkyrie" es noch nicht für nötig, sich mit dem älteren Chiss zu unterhalten. Dazu würde er später Gelegenheit haben.

Sie stiegen in einen Lift und waren in einigen Sekunden im unteren Rumpf des Schiffes angekommen. Noch ein paar Gänge wurden durchquert, dann kamen sie endlich in den Besprechungssaal der beiden Staffeln. Er lag vollkommen verwaist vor ihnen, was sie aber nicht weiter beachteten, sondern die nächste Schotttür passierten und den Staffelhangar betraten.
Vor ihnen herrschte geordnetes Chaos. Insgesamt standen an die zwei dutzend Maschinen bereit, jede wurde von einigen Technikern bearbeitet. Wie Ameisen krabbelten sie auf den riesigen Seitenflügeln herum. Einige Repulsorfahrzeuge fuhren hin und her und transportierten zu verschweißende Metalle zu den Mechanikern. Und natürlich hing über allem der ekelhafte, widerwärtige, verschmutzte Gestank, der Sharin fast die Tränen in die Augen trieb. Er schwor sich schon jetzt, nie mehr in den Staffelhangar zu gehen. Einfach unnötig, dieser Ausflug!

Doch jetzt gab es kein Zurück. Sharin rümpfte nur kurz mit der Nase und ging dann zielstrebig auf eine kleine Pilotenansammlung zu, die sich gerade um einen T-Inceptor gescharrt hatte. Torati musste sich kurz seine Nase zuhalten, er ertrug den Gestank scheinbar noch schlechter. Die hohen Mitglieder der Chiss-Aristocra, zu denen Sharin und Torati gehörten, waren an solche Arten des Geruchs nicht gewohnt. Der junge Commander hatte solch einen Hangar, der nicht zu offiziellen Zwecken sauber eingerichtet war, sondern vorsetzlich so verunstaltet wurde wie dieser, bis jetzt nur ein paar Mal schnell durchquert. Die Male konnte er an einer Hand abzählen.
Als die beiden höchsten Offiziere des Schiffes sich der Gruppe näherten, schauten die dortigen Piloten und Mechaniker überrascht auf. Es waren insgesamt fünf Menschen, wobei nur drei Sharin bekannt waren: Die beiden Staffelführer, Jonathan Wedington und Jessie Rodrun, und den obersten Techniker der "Valkyrie", Ponkr Sund, ein kleiner Sullustaner, der sich selten auf der Brücke zeigte und meistens im riesigen Maschinenraum seine Untergebenen zu schweißtreibender Arbeit zwang. Solange aber die Systeme des Schiffes einwandfrei funktionierten, hatte Sharin nicht das Bedürfnis, den Sullustaner zu sehen. Die Loyalität des Hauptmechanikers war sowieso nicht zweifelsfrei geklärt.

Mit Jonathan Wedington, einem hochgewachsenen, schwarzhaarigen Mann in seinen besten Jahren, und mit Jessie Rodrun, die weder besonders hübsch, noch besonders hässlich war und deshalb mit ihrem mausbraunen Haaren einen unauffälligen Eindruck machte, konnte Sharin schon eher etwas anfangen. Oft kamen sie auf die Brücke und zu den Besprechungen waren sie meistens auch anwesend. Ihre Gegenwart brauchte der blauhäutige Chiss allerdings ebenfalls nicht sehr dringend.

"Guten Tag, lang lebe der Imperator. Wir wollten Sie nicht stören; wir machen nur eine kleine Inspektion, um die Schlachtvorbereitungen auch hier unten richtig ausgeführt zu sehen. Wedington, Rodrun? Wie ist die Moral der Piloten?"

"Lang lebe der Imerpator, Sir. Alle sind hochmotiviert, für den Ruhm des Imperiums und die neue Ordnung ihr Leben zu lassen!", meinte Wedington, der etwas schneller als nötig salutierte und auch mit seiner Aussage etwas übertrieb.

"Oh, das wollen wir doch nicht hoffen, nicht wahr? Wie ich sehe laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, sehr gut. Es tut der Brücke übrigens sehr leid, dass Sie keine Testflüge mehr ausführen können, allerdings sind Feindbewegungen so wahrscheinlich, dass es leichtfertig wäre, die Flieger einfach draußen herumschwirren zu lassen."

"Nun, Commander, das sollte kein Problem darstellen. Die Piloten sind ja erst kürzlich ausgebildet worden und sind deshalb gut in Form", bemerkte die leicht pumelige Staffelführerin der T-Fighter, Jessie Rodrun.

Dies war natürlich etwas falsch analysiert, wie Sharin in Gedanken sofort feststellte. Besonders bei unerfahrenen, gerade ausgebildeten Fliegern musste man viele Manöverflüge machen, damit diese etwas Routine und Sicherheit erhielten, die in einer Schlacht so wichtig waren. Mit einem kurzen Seitenblick auf Torati, der kurz die Augenbraunen hochgezogen hatte, konnte der junge Chiss erkennen, dass sein 1. Offizier ebenso dachte. Am liebsten hätte Sharin seine menschliche Untergebene auf diesen dummen Analysefehler aufmerksam gemacht, allerdings wollte er es sich nicht mit ihr verscherzen und die beiden Piloten, die im Hintergund standen, hätten Rodruns mangelnde Führungsfähigkeiten unter der Mannschaft verbreitet und dadurch deren Moral gesenkt. Deshalb nickte er nur etwas herrisch.

"Sicherlich, sicherlich. Ich wünsche, dass Sie das Schiff in der Schlacht vor jeden Bomberangriffen schützen. Das werden Sie schaffen können, da ja alle Piloten so motiviert sind, dass sie lieber ihr Leben für den großen Imperator lassen möchten, als anständig die Aufständischen abzuschießen."

Diesen kleinen Seitenhieb in Richtung Wedington hatte er sich nicht nehmen lassen können. Torati schmunzelte ein wenig, während der Betroffene betreten auf den Boden starrte. Zwar war Rodrun etwas dümmlich, aber Wedingtons Fanatismus nervte seinen Vorgesetzten sogar noch mehr. Der Staffelführer würde es hoffentlich verschmerzen können.
Der ältere Chiss wandte sich zu Ponkr Sund und verwickelte diesen in ein Gespräch, in dem es um Höchstleistungen der Schilde, Unterversorgung mit Materialien und die Versorungskrise der galaktischen Werften vor Corellia ging. Sharin entschloss sich nun, widmete sich nun dem schwersten Problem: Der Kommunikation mit der normalen Mannschaft.

Also entfernte er sich von der Gruppe - Wedington und Rodrun hatten nun wirklich keine Lust, ihm zu folgen und noch einmal angeschnauzt zu werden und Ponkr Sund war immer noch mit Torati beschäftigt - und trat an einen T-Inceptor heran. Die dort beschäftigten Mechaniker beeilten sich, sofort vor dem Sternenjäger Aufstellung zu nehmen. Ihren Commander hatten sie höchstens ein paar Mal gesehen, hier unten noch nie. Also konnte Sharin in ihren kaum verhohlene Neugier erkennen, gepaart mit einer gewissen Spur Vorsicht. Er konnte sie verstehen: Was hatte der Commander hier unten zu suchen, wenn er sie schon nicht zusammenstauchen wollte?
Der blauhäutige Chiss überwandt seine Abneigung und sprach einen mittelgroßen, muskelbepackten Mann an, der kaum älter als er selber sein konnte. Mit einem kurzen Blick auf das Abzeichen des Technikers begann er das Gespräch:


"Ich wollte nur mal schauen, ob hier alles zu meiner Zufriedenheit erledigt wird. Dem scheint sogar so. Wie heißen Sie, Shipman?"

Der Angesprochene zuckte kurz etwas zusammen und man konnte einen Funken Entsetzen in seinen Augen erkennen. Dass man ihn ansprach, konnte nicht gut sein. Mit leicht zittriger Stimme antwortete er: "Ich bin Worin, Sir. Worin Longham."

"Und woher kommen Sie, Worin?"

"Ich bin in Fresia geboren und aufgewachsen, Sir."

"Ah, Fresia, da haben Sie ja eine Ähnlichkeit mit unserer Kommunikationsoffizierin, Zora Uriana, wussten Sie das?"


"Ja, Sir."

"Und wie kommen Sie dazu, dem Imperator auf diesem Schiff zu dienen?"

"Mein Vater war ebenfalls Techniker auf einem Sternenkreuzer, Sir. Er hat es bis zum Waffenoffizier geschafft. In der zweiten Schlacht von Bastion wurde sein Schiff dann von den Usurpatoren vernichtet. Ich habe es als meine Pflicht angesehen, das Erbe meines Vaters antreten, also bin ich ihm auch in die imperiale Flotte gefolgt."

"Sehr edel, Mr Longham. Wussten Sie, dass wir noch einen Waffenoffizier auf diesem Schiff brauchen? Ich werde mir einmal Ihre Akte anschauen."


"Sir, oh, danke, Sir! Wie kann ich Ihnen nur dank..."


Seine Lobeshymnen wurden unterbrochen, als das Pad von Sharin begann, unaufhörlich zu piepen. Dieser schaute kurz darauf und wandte sich schon wieder von der Mechanikercrew ab. Er hatte gar nicht gedacht, dass er einmal erleichtert sein würde, von Wynhard Zalas eine Nachricht zu erhalten.

"Indem Sie dem Imperator und - als seinen Vertreter - mir gute Arbeit leisten. Nun, ich muss zurück auf die Brücke. Machen Sie weiterhin so weiter."

Er kehrte zu der Offiziersgruppe zurück. In das Gespräch zwischen Torati und Sund hatte sich Wedington eingeschaltet, der scheinbar wieder der Alte war und vor Imperiumstreue nur so strotzte. Manche Menschen schienen es nie zu lernen, dachte Sharin und musste den Kopf schütteln. Jessie Rodrun war schon verschwunden, wahrscheinlich inspizierte sie weiter die Verbesserungsarbeiten. Sharin trat an die Offiziere heran und entschuldigte ihn und Torati, da beide wieder auf die Brücke müssten.
Erst als beide wieder im Lift in die oberen Etagen standen, verzogen sie ihre Gesichter, immer noch den widerwärtigen Hangargeruch in ihren Nasen.


"Was hat die 'Harbinger' gefunkt?", fragte Torati, als sie aus dem Aufzug ausstiegen.

"Neue Befehlskoordinaten. Hast du dich gut mit Ponkr unterhalten? Du schienst sehr interessiert zu sein."

"Show, alles nur Show. Er ist ja so langweilig! Redet nur von den neuesten Maschinen und Techniken. Wie kann man sich nur auf so langweilige Themen fokussieren!?"

Sharin lächelte mitfühlend. Alles in allem war er glücklich mit seinem Ausflug in die Tiefen seines Schiffes. Die Staffelführer hatten seine Autorität wieder zu spüren bekommen, Ponkr Sund verstand sich mit Torati, die Mannschaften konnten mit Sharins Anwesenheit rechnen und vielleicht würde einer von ihnen Offizier werden. Wenn man das so aufzählte, gab es nichts zu bemängeln. Und das Problem mit Torati schien fast wieder beseitigt. Eben hatten sie sich perfekt verstanden, mal wieder ohne Worte. So, wie noch vor ein paar Tagen. Vielleicht verstand der ältere Chiss mal wieder, dass Sharin hier alleine das Kommando haben wollte.
Zufriedenheit breitete sich in Sharin aus, als er mit Torati munter über die Ekelhaftigkeit des Hangars lästerte. Die Schlacht konnte kommen.

[Corellia - Orbit - an Bord der "Valkyrie" - auf dem Weg zur Brücke ] Sharin, Torati (NPC)
 
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[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | Dock Zweiundsiebzig :||: VSD „Kali“ | Salon des Commodore :||: Alexa O’Neill mit Captain Toji Murata mit anderen Flottenoffizieren (darunter Tiberius Mard, Samuel Vimes, Alexa O'Neill, Jarvis Steiner und Gordon Aaronson) :]


Sich immer noch recht unwohl und fehl am Platze fühlend, versucht Alexa ungezwungen aber freundlich eine Konversation mit einem der anwesenden Kommandanten zu führen. Als dann Alexas Name und Dienstgrad aufgerufen wurde um bei Mard vorstellig zu werden, verabschiedete sich die zierliche junge Frau mit einem leisen: „Bitte entschuldigen Sie mich , Sir.“, und einem charmanten Lächeln bei dem Kommandanten, straffte ihre schmalen Schultern und drückte ihren Rücken durch. Kurz vor dem Eintreten in den Salon holte Alexa noch einmal einen tiefen Atemzug und legte dann mit sicherem Schritt und hinter dem Rücken verschränkten Armen die kurze Entfernung zum Commodore zurück. Mit einem militärischen knappen Salut und einem respektvollem „Sir.“ wurde Mard von ihr begrüßt und anschließen von einem Crewman zu ihrem Sitzplatz an der Tafel gebracht. Mit der ihr so eigen geschmeidigen Bewegung setzte sich die junge Frau auf den Stuhl und schenkte dem Crewman ein kleines dankendes Lächeln, als dieser ihr die Sitzgelegenheit zurechtrückte. Die lästige Kopfbedeckung, Alexa hasste dieses Teil, nahm sie ab und reichte diese dem Crewman, damit er die Mütze bis zu ihrer Abreise auf die „Achilles“ verwahren sollte. Froh, das „Ding“ von ihrem schwarzen Haarschopf zu haben, ließ die junge Frau ihren Blick aus kobaltblauen Augen über die Gesichter der Anwesenden und ihr noch recht unbekannten Kommandanten an ihrer Tafel gleiten. Kurz blieb ihr Blick an Captain Murata hängen, der schräg ihr gegenüber seinen Platz an der Tafel gefunden hatte.

„Meine Damen, meine Herren – setzen Sie sich. Corellia wird von Tag zu Tag sicherer. Doch gleichzeitig nähert sich in dieser Zeit die Flotte dieser tollkühnen Rebellen. Nutzen wir also die Gunst der Stunde, um in alter Marinetradition die Männer kennenzulernen, die an unserer Seite Corellia vor einem Unheil bewahren sollen. Ebenso soll diese Zusammenkunft dazu dienen, diverse Kleinigkeiten von meiner Seite aus zu klären.“

Als die kräftige und kühl wirkende Stimme des Commodores erklang, verstummte augenblicklich das Typische murmeln und flüstern begleitet von Stühlerücken, das so eine „Veranstaltung“ mit sich trug. Alexas anfängliche Nervosität wich einer gewissen Faszination. Gebannt lauschte die junge Frau der kurzen Ansprache Mard’s. Dabei hing ihr Blick auf seinem Schnurrbart, der sich den Mundbewegungen seines Besitzers anpasste und dadurch hin und wieder den Anschein erweckte, sich selbstständig zu bewegen. Kurz nach dieser kleinen Ansprache, die eine kleine Gänsehaut bei O’Neill verursachte, wurde auch schon auf einen von noch vielen folgenden Trinksprüchen angestoßen. Vorsichtig nippte die junge Frau an dem Portwein, der in einem kristallklaren Weinkelch ruhte. Er war ein dunkelroter und schwerer Wein, der im Abang leicht nach verschiedenen Gewürzen schmeckte. Obwohl Alexa mehr die süßen Beerenweine von Alderaan bevorzugte, war dieser Tropfen von auserlesenen Geschmacks und rundete das Mahl ab. Allerdings hütete sich die junge Frau zu viel von dem Port zu sich zu nehmen, da sie Alkohol im Allgemeinen nicht besonders gut vertrug. Daher war sie recht dankbar, dass neben dem Wein auch Wasser serviert wurde. Es wäre schon sehr peinlich und unprofessionell, wenn sie auf einmal mit einer leuchtend roten Nase hier saß und anfing unkontrolliert zu kichern oder unverständliche Laute von sich gab. Sie waren schließlich ein Teil der imperialen Flotte seiner Majestät Allegious I. und nicht Teil des unzivilisierten Repellensabschaums der sich Neue Republik schimpfte, die es gewagt hatten, sich Denon einzuverleiben.

Während der „Dienstbesprechung“, denn nichts anders war diese Zusammenkunft, auch wenn die erlesenen Speisen und Getränke darüber hinwegtäuschen konnten, teilte den Anwesenden der Commodore, dessen blonder Haarschopf, je nach einfall des Lichtes der Deckenbeleuchtung einen leichten goldenen Glanz hatte, ihre neuen Positionen innerhalb der zugeteilten Kampfgruppen mit. Sie wollte gerade mit einem Schluck Wasser die Reste eines doch recht zähen Stück Fleisch hinunterspülen, als die Erwähnung ihrer Kampfgruppe sie hellhörig werden ließ und sie in der Bewegung innehielt. Die Kampfgruppe sollte in der Nähe des Mondes Gus Talon ihren Platz in der Formation der vierten Flottille einnehmen. Langsam setzte Alexa das Glas Wasser auf der Tischplatte ab und tupfte sich mit der Servierte, die auf ihrem Schoss ruhte, die vollen Lippen ab. Das eben gehörte machte die junge Frau schon ein wenig nervös. Sie hoffte, dass sie nach diesem „Dinner“ noch eine Möglichkeit hatte, mit Captain Murata darüber zu sprechen. Die „Dienstbesprechung“ neigte sich dem Ende zu und hier und da fanden nun verstärkt angeregte bis langweilige Tischgespräche statt.


Alexa unterhielt sich gerade mit ihren Tischnachbarn, als das Knarzen von sich bewegenden Stuhlbeinen ihren Blick aus kobaltblauen Augen in Richtung des Geräusches zog, konnte sie gerade noch die Rückenansicht, wohl gemerkt eine recht ansprechende Rückenansicht von Murata sehen. Der sich zusammen mit Commodore Mard und Captain Minsk etwas zurückzog.

„Lieutenant Commader O’Neill? Der Commodore möchte gerne mit Ihnen sprechen. Bitte folgen Sie mir Ma’am.“

Etwas erschrocken durch die leise gesprochenen Worte an ihrem Ohr, blickte Alexa erst etwas verwirrt in das Gesicht eines Crewmans, der sich leicht zu ihr hinuntergebeugt hatte.

„Meine Herren, bitte entschuldigen Sie mich.“

Mit einem leicht entschuldigten und charmanten Lächeln verabschiedete sich O’Neill von ihren Tischnachbarn, erhob sich von ihrem Sitzplatz und folgte dem Crewman zu dem wartenden Commodore. Während des kurzen Fußmarsches zog und glättete Alexa ihre Uniformjacke, richtete deren Kragen und überprüfte mit nervös zitternden Fingern den Sitz des militärischen Haarknotens.

„Commodore Mard? Lieutenant Commander O’Neill, Sir. Sie wollten mich sprechen, Sir?“

Begrüßte die zierliche junge Frau mit einem kurzen Salut sehr nervös den Commodore, Captain Murata und Captain Minsk. Was er nur von ihr wollte? Ein Gefühl des Unwohlseins beschlich Alexa und sie wagte kaum zu atmen, geschweige denn den starr auf den Commodore gerichteten Blick abzuwenden.



[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | Dock Zweiundsiebzig :||: VSD „Kali“ | Salon des Commodore :||: Alexa O’Neill mit Commodore Tiberius Mard, Captain Toji Murata und Catpain mit anderen Flottenoffizieren (darunter Samuel Vimes, Jarvis Steiner und Gordon Aaronson)
 
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Corellia/ Gelände des Sensorposten NORTH/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow und NPC´s
Gespannt verfolgte der raubeinige Captain wie sein Stellvertreter zu ihm vortrat und mit der Front zur Truppe Haltung an nahm. Muldoon konnte sich zwar nicht im Geringsten ausmalen was Dourshe jetzt noch hinzuzufügen hatte, jedoch schien der junge Offizier genau zu wissen was er sagen wollte.
Erwartungsvoll folgte Robert den belehrenden Worten des Lieutenants und dabei blieb ihm bei einem bestimmten Wort überrascht die Spucke weg.

„Ich will es kurz machen! Sie haben die Waschcontainer und die Latrinen bereits gesehen. Es ist daher fast vorprogrammiert, dass Krankheiten hier erstens schneller auftreten und zweitens sich leichter übertragen. Um dem entgegenzuwirken, erwarte ich von Ihnen, dass Sie die Waschcontainer nutzen und auch die Seife – die ist nämlich tatsächlich zum Waschen erfunden worden und nicht nur als Dekoration, damit es im Bad etwas hübscher aussieht. Also, wenn ich jemanden bei einer hygienischen Schlamperei erwische, dann lasse ich die ganze Kompanie zur Schwanzparade antreten! Haben Sie mich verstanden?“

Stille !! Das war die einzige Reaktion auf Dourshes merkwürdige Androhung. Argwöhnisch schielte Muldoon mit hoch gezogener Augenbraue zu Terry, bis dieser mit seinem Schlussteil fortführte.

"Und die paar Frauen hier, die meinen, sie müssten jetzt dämlich grinsen, sollen sich gleich mal merken, dass sie in diesem Fall zur Tittenparade antreten! Haben das jetzt alle verstanden?"

„Ja, Sir!“

Kam die bedrückte Erwiderung der Soldaten. Auch wenn Terry da ein ernstes und wichtiges Thema ansprach, hätte Muldoon doch eine etwas andere Wortwahl vorgezogen. Mit zu einem schmalen Strich verzogen Mund sah er den Lieutenant weiter skeptisch an und rollte mit den Augen. Bis sich Dourshe zu ihm umwandet.

„Ich bin fertig, Sir“

Robert nickte, immer noch irritiert über Terrys krasse Ausdrücke, und lies dann die Kompanie wegtreten.
Als alle bis auf die beiden Zugführer und die Gruppenführer aufgelöst hatten, übergab Dourshe dem Captain ein Datenpad.

„Sir, hier ist die Auflistung aller Materialien und Gegenstände.... Sir, darf ich kurz wegtreten und meine Prothese entfernen?“


Verwundert sah Muldoon von dem Datenpad auf, welches er bereits überflog und musterte erst die Prothese und dann Terrys Gesicht.

„In spätestens fünf Minuten will ich Sie hier sehen, Dourshe.“

Gestand er dem Lieutenant streng zu und ging dann, das Datenpad weiter prüfend, in sein Zelt.
Ein paar Minuten später vernahm Robert das sich die Führungskräfte der Strafkompanie vor seinem Zelt versammelten und da kam auch schon Dourshes Meldung.

„Sir! Wir sind vollzählig“


Grummelig trat Muldoon heraus und vor die 10 kopfstarke Gruppe. Die sich in einem lockeren Halbkreis um das Zelt gesammelt hatte. Kurz sah er jeden der Männer grimmig ins Gesicht und rieb sich dann über das Kinn, bevor er begann.

„Also Jungs, wir haben hier primär zwei Aufgaben vor uns. Die eine ist die Sicherung der Zufahrtsstraße und die andere das ausheben der Schützengräben. Lieutenant Dourshe, ihr Zug übernimmt die Gräben!!! Secound Lieutenant Buzz, sie mit ihren Männern werden das sicher der Straße übernehmen !!! Die Einteilung ihrer Gruppen überlasse ich vorerst ihnen, sollte ich aber mitbekommen das es nicht vorwärts geht dann nehme ich das in die Hand!!“

Knurrte der Captain in einem strengen Tonfall der keine Wiederworte zuließ. Gemächlich verschränkte er dabei die Arme hinter dem Rücken und sah noch mal jeden der Soldaten eindringlich an.

„Laut der Materialliste, die mir Dourshe übergeben hat. Ist alles notwendige vorhanden. Die Pläne für den Aufbau, können sie sich von meinen Datenpad herüber laden und es wird sich genauestens daran gehalten !!! Ich will keine eigenmächtigen Veränderungen !!!“

Kurz hielt Muldoon inne und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.

„Lieutenant Dourshe, sie wählen im Anschluss 4 zuverlässige Männer aus. Ich habe mit dem Küchenbullen gesprochen. Man wird uns das Essen in Behältern an der Hintertür der Messe übergeben. Die 4 Soldaten haben sich jeweils 10 Minuten vor den regulären Essenszeiten dort einzufinden und diese abzuholen. Und die Behälter kommen nach den Mahlzeiten wieder gereinigt und in heil zurück !!!..... Noch irgend jemand Fragen ???“

Wollte Robert brummend von den Männern wissen und wartete auf deren Antwort.

Corellia/ Gelände des Sensorposten NORTH/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow und NPC´s​
 
[ Corellia - Coronet - Schatzschiffpromenade - vor dem Café "Fresianischer Treff" ] Milan, Kellner (NPC), einige Cafébesucher (NPCs)

Milan konnte sich einfach nicht entscheiden.

"Hm, ich nehme heute glaub ich einen ganz normalen Kaf mit extra viel Milch. Oder doch lieber die den H`Kak-Tee nehmen? Nein, ich bleibe beim Kaf!"

Der Kellner nahm die Bestellung auf und ging kopfschüttelnd wieder zurück in den Laden. Milan beachtete ihn jedoch schon nicht mehr, sondern beobachtete die Straße vor sich.

Viel war nicht los, von dem legendären Ruf der Schatzschiffpromenade, immer ein überfüllter, lebensfoher Ort zu sein, wo man immer Lebewesen aus allen verschiedenen Planeten der Galaxis sehen konnte, war nichts zu spüren. Einige vereinzelte Corellianer rannten über die Straße und hatten es eilig, ihre Geschäfte zu erledigen. Der Rendilianer konnte es ihnen nicht verdenken, schließlich stand ganz Corellia unter Belagerungszustand. Viele Geschäfte hatten geschlossen, zum Teil, weil sie Luxuswaren anboten, die nicht mehr vorhanden waren, zum anderen Teil, weil die Besitzer auf das Land geflohen waren, um nicht den Bombardements der Rebellion zum Opfer zu fallen. Die Geschichten aus Denon hatten die ganze Bevölkerung in leichte Panik versetzt.

Auch der Cafébesitzer schien nicht mehr lange bleiben zu wollen, der Tisch an dem Milan saß, war einer der letzten, die noch standen. Und scheinbar konnte Milan selber auch nicht lange dort ruhig sitzen. Er wollte gerade die neueste virtuelle Zeitung auf sein Pad laden, als dieses ein Piepen von sich gab.


"Sie haben eine neue Nachricht", blinkte auf dem Display auf. Der ältere Mann aktivierte die Nachrichtenseite und las die Mitteilung. Sein Herz stockte kurz vor Freude: Sein Informant in der Zollabteilung, der mitsamt seiner Abteilung für den NRGD arbeitete.

"Die Jedi haben passiert. Sind zu sechst, werden in Coronet landen. Achten Sie auf den Himmel."

Instinktiv schaute Milan nach oben. Er konnte nicht mehr hier bleiben, sondern sofort den Widerstand benachrichtigen. Und mit den anderen Agenten am Boden musste er sich auch noch verständigen. Ganz oben stand die Agentin, die schon am längsten sich hier aufhielt. Viel wusste der Operative nicht von ihr, doch musste er sich dringend mit ihr in Verbindung setzen. Und dann waren da noch die Jedis, die er unterstützen wollte. Was genau sie für Operationen ausführen sollten, war ihm etwas schleierhaft, doch zuerst einmal wollte er sich mit ihnen treffen. Aber noch früher musste der Widerstand Bescheid wissen.

Mit diesem hatte Milan schon etwas besser Kontakt aufgenommen. Getroffen hatte er Vertreter von ihnen bisher in einigen Restaurants, Bars und auch einmal im offiziellen, inoffiziellen Stützpunkt des Widerstandes. Also entschloss sich der Rendilianer, dorthin zu fahren.

Gerade, als er gehen wollte, kam der Kellner und erinnerte ihn daran, dass er ja noch einen Kaf bestellt hatte. Sofort nachdem der Kellner die Tasse auf den Tisch gestellt hatte, stand Milan auf und leerte diese mit einem Zug, warf dem verblüfften Kellner einige Credits zu und ging die Straße herunter. Rasch bog er von der halbwegs belebten Einkaufs- und Vergnügungsstraße ab und eilte in ein Parkhaus, wo sein XJ-6 Luftgleiter stand. Er warf ihn an und verließ das Parkhaus unverzüglich. Schon im Flug schrieb er schnell eine Nachricht, in der er die Widerständler schon mal warnte, dass er gleich eintreffen würde.

Der Luftgleiter kam zügig voran. Die Luftlinien waren alle sehr leer, was der ältere Mann ebenfalls auf die Planetensperre und die kommende Invasion zurückführte. Gerade, als er um eine besonders scharfe Kurve bog, fing das Pad wieder an zu piepen. "Sie haben eine neue Nachricht." Irgendein Widerständler, den er in einem heruntergekommenen Restaurant getroffen hatte, hatte ihm geschrieben. Überrascht fing Milan an zu lesen.


"Stützpunkt angegriffen, viele Gefangene, Razia, Umgebung meiden."

Milan David de Fragonard hasste schlechte Nachrichten. Es gab nur eine Sache, die er noch mehr hasste: Sehr schlechte Nachrichten. Und um so eine handelte es sich hier. Den letzten Hinweis gefließendlich ignorierend trat er auf das Gaspedal und schlängelte sich zwischen zwei Fahrzeugen hindurch, dessen Fahrer ihn wüst beschimften. Wenn er geblitzt werden würde, hatte er ein Problem, doch im Moment hatte er ein viel größeres. Erst als er einige Blocks vom Widerstandsnest entfernt ankam, drosselte er den Motor und ging auf Bodenhöhe. Wollte er mal sehen, was dort abging.

Der Operative kam seinem Zielblock immer näher. Plötzlich musste er scharf bremsen, als einige Meter vor ihm aus einer Häuserzeile eine Frau mit braunen Haaren und Umhang gerannt kam. Wieso musste sie jetzt ausgerechnet vor sein Wagen laufen? Und wieso war sie so in Eile? Empört drückte der Rendilianer auf die Hupe.

[ Corellia - Coronet - nahe des Widerstandes] Milan, Firedevs
 
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[Corellia-System | Orbit von Corellia | VSD Kali | Salon] Gordon Aaronson, Jarvis Steiner, Toji Murata, Samuel Vimes, Alexa O'Neill, Commodore Mard

Nach einer kurzen Vorstellung aller Anwesenden, bei denen es sich tatsächlich um die Kommandanten der vierten Flottille handelte, ging man zu Tisch. Aaronson saß neben Commander Samuel Vimes, dessen VIN Eviscerator ebenfalls zur elften Kampfgruppe gehörte, sowie dem Kommandanten der Korvette Brilliant, dessen Namen er auf diesem Wege ebenfalls erfahren hatte.

Man stieß auf das Wohl des Imperators an. Während keineswegs sicher war, dass alle Anwesenden seine Gefühle teilten, tat Aaronson dies mit aufrichtigem Stolz darauf, dass es ihm beschieden war, dem Reich und seinem Herrscher zu dienen; seines Erachtens war der größte Lohn dieser Arbeit die Arbeit selbst. Es war die Ausflucht eines Mannes, der kaum mehr auf eine funkelnde Karriere hoffen konnte und sich selbst schützte, indem er den Weg zum Ziel erklärte. Er hätte den edlen Port gerne in einem Zug geleert, wie man es seiner Meinung nach bei einem Trunk auf des Imperators Wohl stets tun musste, doch Alkohol durfte auf einem solchen Treffen natürlich keine Rolle spielen, so dass es bei einem symbolischen Nippen bleiben musste. Der schwere Wein gefiel dem Lieutenant-Commander, allerdings nicht wegen seines Geschmacks, sondern weil es sich zweifelsohne um einen edlen und kostbaren Tropfen handelte, wie er ihn so schnell nicht wieder kosten würde: Er selbst war kein Kenner erlesener Alkoholika und gab seinen Sold für andere Dinge aus.

Während des Essens, das keineswegs weniger erlesen war als der Wein und Aaronson im Gegensatz zu diesem auch außerordentlich gut schmeckte, erfuhren die Offiziere wie erwartet mehr über die Schlachtpläne und ihre Aufgabe darin. Die Verteidigungslinie war auf den Corellian Run in Richtung Nubia-Loronar-Denon ausgerichtet, also dorthin, von wo republikanische Schiffe zwangsläufig kommen mussten. Der vierten Flottille gehörte die rechte Flanke - eine wichtige Position, denn je nach Verlauf der erwarteten Schlacht konnten sie sowohl das Ziel des Hauptangriffes sein, als auch für Flankenbewegungen eingesetzt werden. Vermutlich würden sie ständig in Bewegung sein - sofern dies die umliegenden Minenfelder zuließen.

Es fiel Gordon Aaronson schwer, sich seine Beteiligung an einem Kampf dieser Größe vorzustellen. Für sich genommen mochte seine Silver Bullet ein beeindruckendes Stück Waffentechnik sein, mit dem man Piraten, Schmuggler und Aufständische das Fürchten lehren konnte. Doch so eine Schlacht wurde normalerweise eher von den kapitalen Schiffen geschlagen. Kleine Einheiten wie Korvetten und Kanonenboote waren unverzichtbar, aber wirklich viel ausrichten konnten sie nicht, und sie fielen nur allzu leicht dem Feuer von Kreuzern, Sternenzerstörern oder gar übergroßen Kommandoschiffen zum Opfer. Er würde wohl kaum in der Position sein, durch eine außergewöhnliche Heldentat aufzufallen. Andererseits würde ein Versagen seinerseits auch keine Katastrophe herbeiführen. Er war dort draußen, wie auch hier bei Tisch, ein kleiner Fisch in einem ziemlich großen Teich. Schade eigentlich, dachte er bei sich. Nur noch drei Beförderungen, und eine Tafel wie diese hier konnte ihm gehören. Er schmunzelte und schüttelte den Kopf bei dieser Vorstellung, denn ihm war ziemlich klar, dass dies nicht passieren würde. Junge, ambitionierte Offiziere wie Captain Murata würden sich irgendwann um Mards Posten streiten. Vielleicht auch Lieutenant-Commander O'Neill, auch wenn ihm der Gedanke, unter einem weiblichen Commodore zu dienen, beinahe grotesk vorkam. Für ihn selbst war dieser Zug jedenfalls längst abgefahren, und es wunderte ihn ein wenig, dass ihm dies doch ein wenig mehr zu schaffen machte als er sich bisher eingestanden hatte.

Abseits der offiziellen Anweisungen und Befehle gab es Raum für ein wenig Smalltalk mit den anderen Offizieren. Aaronson beteiligte sich daran, wenn auch nicht übermäßig rege. Eine persönliche Vorstellung bei jedem Mitglied seiner Kampfgruppe und ein paar respektvolle Worte an namhafte und höhergestellte Offiziere sowie einige Gerüchte von Rebellenvorstößen auf dem Corellian Run später, endete das ebenso schmackhafte wie aufschlussreiche Dinner und die Versammlung löste sich auf.


[Corellia-System | Orbit von Corellia | VSD Kali | Salon] Gordon Aaronson, Jarvis Steiner, Toji Murata, Samuel Vimes, Alexa O'Neill, Commodore Mard
 
[Corellia-System – Reparaturdock Alpha-32 - Victory II-Zerstörer „Aquila“ – Büro des Ersten Offiziers] Gorin Barrington

Zwei Wochen hatte der Schlachtkreuzer mit Namen ‚Aquila‘ im Reparaturdock Alpha-32 verbracht und nun war er zu mehr als 98% wiederhergestellt. Nur noch einige Einrichtungsgegenstände, die bei den Hüllenbrüchen ins All geblasen worden waren und die Lackierung des Schiffes waren noch nicht vollständig. Aber das konnte auch noch warten, bis die Corellia Krise überstanden war.

In den letzten Zwei Wochen war Gorin von einem Vorgesetzen zum nächsten geflogen, nur um für einen Teil ‚seiner‘ Besatzung Landurlaub genehmigt zu bekommen. Auch wurde er bei einem dieser Treffen von Admiral Zald Chevron zum Interims Captain befördert und als Kommandant der Fünften Kampfgruppe der zweiten Flottille ernannt. Zumindest bist die Corellia Krise überstanden sei. Somit unterstanden Gorins Kommando nun die Beiden Strike-Kreuzer ‚Caedes‘ und ‚Occisio‘ mit ihren Vier TIE-Interceptor Staffeln und den Zwei Alpha X-1 Sternenflügler Staffeln. Sowie die Beiden Corellianischen Kanonenboote ‚Malleus‘ und ‚Sagitta‘ und die Nebulon-B-Fregatte ‚Supplicium‘ mit ihrer TIE-Bomber und der Scimitar-Jagdbomberstaffel. Alles in allem verfügte seine Kampfgruppe über eine nicht zu verachtenden Feuerkraft.

Gerade ging der Überganges Captain die Letzen Berichte der Reparaturmannschaften durch und transferierte die Letzen Belobigungen der Schlacht oder besser des Debakels von Denon auf sein Datapad. Nach genauerem Auswerten der Sensordaten hatten sich noch einige Posthume Erwähnungen einiger Piloten ergeben. Zum Beispiel hatte Flight Lieutenant Cron seinen schwer angeschlagenen TIE-Interceptor in einen Protonentorpedo Manövriert, um den Victory-II-Zerstörer vor dem Einschlag des Geschosses zu bewahren, dass direkt auf den Antrieb gezielt hatte. Vermutungen von Lieutenant Commander O’Neil zufolge hätte dieser Einschlag zum Sofortigen Ausfall des Hyperantriebes führen können. Was vermutlich das Ende des stolzen Schlachtkreuzers gewesen wäre.

Solche Helden wie Flight Lieutenant Cron brauchte das Imperium und nicht solche Schwächlinge und Verräter wie die Flottenkommandanten von Loronar und Nubia. Es ist schon verständlich warum diese Beiden Subjekte es nicht über den Rang des Captains hinausgeschafft hatten. Entweder mussten sie bereits früher durch Inkompetenz aufgefallen sein oder sie waren als Potentielle Verräter eingestuft worden. Zumindest wenn man den Gerüchten die in der Flotte grassierten Glauben schenkte. Apropos Inkompetenz das brachte Gorin zu seinem nächsten Befehl den er Ausfertigen musste. Alle Truppen der ‚Aquila‘ die über Erfahrungen im Enterkampf besaßen waren mit sofortiger Wirkung auf die Werften versetzt worden, dies betraf vor allem die 40 Spacetrooper über die der Schlachtkreuzer warum auch immer verfügte. Der Inkompetente Captain Frank Berzelus hingegen war vom Dienst Suspendiert worden und auf den Planeten beordert worden.

Gerade als Captain Barrington einen neuen Bericht beginnen wollte, piepte sein Com.
„Barrington hier.“ Meldete er sich. „Sir, wir sind nun bereit das Dock zu verlassen, wollen sie anwesend sein wenn wir das Manöver starten?“ „Ja, Commander Thymorion. Ich bin gleich da.“ Der Kommandant der ‚Aquila‘ beendete die Übertragung und nahm sein Datapad an sich.

Auf der Brücke wurde er von dem Chiss Thymorion mit den Worten:
„Captain.“ Und einem Nicken begrüßt. Keiner seiner Untergeben unterbrach seine Arbeit, nur leises Gemurmel drang von den Mannschaftsgruben auf den Laufsteg wo die Beiden Führungsoffizier standen herauf. „Frage Maschinen?“ Kam die Vorschriftsmäßige Frage des Ersten Offiziers. „Beide Maschinen kleine Fahrt. Steuermann bringen sie uns Raus ohne irgendwo anzuecken. Das Schiff wurde gerade erst überholt.“ „Aye, Sir.“ Kam die Bestätigung des Lieutenants. Und die ‚Aquila‘ schwebte aus dem Reparaturdock und nahm Kurs auf den Abschnitt den sie mit ihrer Kampfgruppe Patrouillieren sollte. Mehrere Botschaften an die Entsprechenden Empfänger abstrahlend.

[Corellia-System – Patrouillengebiet der Fünften - Victory II-Zerstörer „Aquila“ – Brücke] Gorin Barrington, LT. Cmdr. Thymorion & Beta-Schicht

 
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[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | VSD II Pandora :||: Serenetys Quartier :||: in einer Konferenz mit Sayaka Akaji :||: Serenety & ihre Mutter :]

Lange herrschte Schweigen, in denen die beiden Frauen sich einfach nur ansahen. Sayaka Akaji war zu tiefst erschüttert über den Bericht ihrer Tochter. Das Herz der Mutter hatte sich zusammengekrampft, als unzählige Gedanken durch ihren Kopf gingen. Fragen über Fragen ihr in den Sinn kamen, welche sie ihrer Tochter gern gestellt hätte und doch wusste, dass sie es besser nicht tun sollte. Ebenso allerdings wusste die ältere auch, dass ihre Tochter ihr nicht alles erzählte, sondern einiges nicht aussprach, denn dies spürte sie in ihrem innersten. Sie wusste, dass Serenety ihre Gefühle verborgen hielt, sie nicht nach außen kehrte, wie andere es taten, sondern alles in die tiefen ihres selbst abschob, um es dort zu verschließen. Sayaka wusste nicht ob sie dies bewundern oder ob es ihr Sorgen machen sollte, denn irgendwann würde alles angestaute überfließen. Ihre Tochter mochte eine hervorragende Psychologin sein, dennoch hatte sie im diesem Augenblick das Gefühl, dass ihr dies nicht helfen würde. Sich selbst zu therapieren brachte ihrer Meinung nach nicht wirklich etwas.

Das Herz der Mutter schrie auf und Sayaka versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel. Wie viel Leid sollte ihre Tochter noch ertragen, oder würde sie noch ertragen, ehe diese daran zerbrach!? Auch als Mutter konnte sie dies nicht sagen, denn auch zu ihr sprach ihre Tochter nicht viel. Ihre Beziehung war stark, doch noch stärker war sie zu ihrem Vater und auch bei ihm schwieg sie über das meiste. Wie sollte sie ihrer Tochter helfen, wie ihr beistehen, wo sie nicht bei ihr war, sondern sich auf einem der unzähligen Schiffe herumtrieb. Sie würde nicht mehr für sich tun können als nun mit ihr zu sprechen, sie aufzubauen, sie abzulenken und dennoch wusste Sayaka, dass dies nicht genügen würde. Ihre Tochter brauchte mehr als nur dieses Gespräch, sie würde jemanden brauchen, der bei ihr war, sie dazu brachte alles zu berichten. In diesen Sekunden, Minuten des Schweigens wünschte sich die ältere Akaji nichts mehr, als das ihre Tochter den Dienst quittierte und nach Hause in den Schoß der Familie zurückkehrte. Auch wenn sie wusste, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde, so hatte sie trotz allem das Gefühl, dass es der besserer Weg gewesen wäre, sich fern vom Militär zu halten. Mochte es vielleicht an ihrer Überbesorgnis als Mutter liegen, so war doch eines klar, ihre Tochter hatte, seit sie auf die Akademie gegangen war ständig zu kämpfen gehabt. Wäre ihr großes Talent nicht gewesen, hätten ihre Lehrer dies nicht erkannt, wer wusste schon ob die männlichen Mitglieder ihrer Kameraden nicht Erfolg gehabt hätten. Sayaka wollte darüber nicht nachdenken. Sie hatte es vor langer Zeit beiseitegeschoben und dennoch kamen jene Gedanken nun wieder auf.

Nichts war in all der Zeit so verlaufen wie sie es sich als Mutter gewünscht hätte, welche nur das aller Beste für ihr einziges Kind gewollt hatte. Doch man war machtlos, sobald das endsprechende Alter erreicht war, konnte man als Elternteil nicht mehr viel verändern. Oft hatte Sayaka sich vorwürfe gemacht, wenn es darum gegangen war ihre Tochter wie einen Sohn aufwachsen zu sehen, anstatt ihr das beizubringen, was sich für eine Frau ihres Volkes schickte. Vielleicht wäre vieles anders gekommen. Doch auch dies war bloße Spekulation, nichts, was sie als Mutter wirklich sagen konnte und so blieb ihr nur zu hoffen, dass ihr einziges, geliebtes Kind es schaffen würde zu bestehen, was auch immer sie gerade bestehen musste.

Die Minuten des Schweigens zogen sich dahin und Serenety wünschte sich, die könnte die Verbindung einfach unterbrechen. Das Gesicht ihrer Mutter lastete auf ihr, die darin stehende Sorge und der Wunsch von ihr, noch mehr zu erfahren. Sie konnte nicht, sie konnte es einfach nicht. Was sollte sie ihr den Sagen? Dass man sich körperlich Misshandelt hatte, indem man sie geschlagen, gedemütigt, sie zu Boden geworfen und auf sie eingeschlagen hatte? Hätte sie sagen sollen, dass der Sith in ihren Geist eingedrungen, sie dort gequält hatte, bis sie es nicht mehr aushalten konnte? Hätte sie davon berichten sollen, wie sie sich gefühlt, was in ihr vorgegangen war? Für was!? Es hätte nichts gebracht, außer dass die Bilder zurückgekehrt wären, noch schlimmer als es vor wenigen Minuten noch der Fall gewesen war. Sie wollte ihre Mutter nicht noch mehr beunruhigen, wie sie es ohnehin schon war. Dies hätte zu nichts geführt, außer dazu, dass ihre Mutter darauf bestanden hätte, dass sie ihre Sachen packte und nach Bastion kam. Doch dies konnte sie nicht, denn ihr Platz war hier. Sie würde gebraucht werden sobald sie zurück in den Dienst durfte.

Einer von ihnen würde das Schweigen endlich aufgeben müssen, denn andernfalls würde sich dies nur noch in die Länge ziehen, doch Serenety wusste nicht, was sie sagen sollte, denn das Gefühlschaos in ihrem inneren besaß die Oberherrschaft. Noch immer Zitterte sie am ganzen Leib und nur indem sie die Zähne aufeinanderbiss verhinderte sie, dass ihre Mutter es bemerkt hätte. Gerade als sie gedanklich ein Gebet an ihre Ahnen sandte war ihre Mutter es, welche dieses grässliche Stille endlich unterbrach.


„Was du getan hast war mutig. Dein Leben für das Tojis zu geben, ist nichts, was man einfach so tut. Ich bin stolz auf dich und gleichermaßen verärgert. Dein Leben hätte ein jähes Ende finden können und dennoch schließe ich aus deiner Handlung, dass deine Gefühle für den Captain tiefer sind als du dir bisher eingestanden hast.“

Sayaka machte eine Pause, um ihrer Tochter eine Chance zu geben, darauf etwas erwidern zu können. Serenety sah die Holographische Projektion ihrer Mutter an und bis sich noch mehr auf die Zähne. Auch in diesem Punkt konnte sie entweder die Wahrheit sagen, die volle Wahrheit oder sie aber beiseitelassen. Einen kurzen Moment schwieg sie noch, schluckte und versuchte noch immer ihre Zittern in den Griff zu bekommen. Erst als sie sich sicher war, dass es ihr halbwegs gelingen würde, öffnete sie ihre Lippen.

„Es war meine Pflicht, meine Loyalität ihm gegenüber.“

Serenety schwieg und ihre Mutter war es nun, welche eine ihrer Brauen in die Höhe gleiten ließ. Was sie gerade gehört hatte glaubte sie nicht wirklich. Zumindest nicht gänzlich. Sie würde es nicht abstreiten, dass ihre Tochter aus Loyalität und Pflichtgefühl gehandelt hatte, doch dies konnte nicht alles sein. Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass sie nicht mehr erfahren würde. Ihre Tochter besaß ein Talent darin, sich in Schweigen zu hüllen. Sie würde nicht weiter in sie eindringen und so schüttelte sie nur leicht den Kopf.

„Wenn du dies sagst werde ich es akzeptieren. Doch eines solltest du wissen, du kannst nicht ewig vor deinen Gefühlen davonlaufen meine kleine, auch dann nicht, wenn du es noch so sehr versuchst. Gefühle kann man nicht unterdrücken, nicht auf ewig. Ich wünschte du würdest zu mir nach Bastion kommen, um dich hier etwas zu erholen, doch weiß ich, dass du dies nicht tun würdest. Dein Pflichtgefühl gleicht das deinem Vater.“


Sayaka schüttelte traurig den Kopf. „Ich habe ihm nichts von deinem Verschwinden berichtete, da ich wusste, dass er dich sofort suchen würde, mehr noch, er im Notfall den ganzen Planeten vernichten würde, nur um dich zurück zu bekommen. Wir sollten darüber auch weiterhin schweigen. Ich möchte nicht, dass dein Vater im nach hinein noch in den Sinn kommt, dass er die Ehre seiner Familie verteidigen muss. Ebenso wenig möchte ich, dass er daran denken könnte einen Vergeltungsschlag zu führen.“ Ihre Augen sahen tief in die ihrer Tochter. Was sie forderte war ihr wichtig und Serenety wusste dies.

„Ich werde schweigen, wie du es wünschst, denn auch ich selbst möchte das geschehene Vergessen und dies so schnell wie möglich.“

Ihre Mutter nickte, dann zauberte sie ein Lächeln auf ihr noch immer besorgtes Gesicht. „Gut, dann sind wir uns hierin einig und jetzt werde ich dieses Gespräch beenden, damit du dich ausruhen kannst, denn ich sehe dir an, dass du müde bist.“

„Ich danke dir Mutter und ich werde mich melden sobald ich die Zeit dazu habe.“

Sayaka lächelte noch Mals.
„Tu dies. Bis dahin hoffe ich, dass du es langsam angehst und dich nicht sofort wieder in deine Arbeit stürzt.“

Mit einem letzten Blick, einer freundlichen Geste flackerte das Bild, dann verschwand es und Serenety blieb allein zurück. Sie schloss die Augen für einige Sekunden, dann griff sie nach ihrer Tasse mit Tee, trank einen riesigen Schluck, erhob sich und trat an in den inneren Bereich ihres Quartiers. Ihre Tasse stellte sie neben dem Bett ab, dann setzte sie sich darauf, schob ihre Beine unter die Decke, bettete ihren Kopf auf das Kissen, zog die Decke über sich und versuchte zu schlafen.

[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | VSD II Pandora :||: Serenetys Quartier :||: Serenety :]
 
[Corellia - Coronet - Raumhafen – militärischer Bereich - Gefängnis (für Kriegs- und politische Gefangene) der planetaren Sicherheitsbehörden] Mira ‚Angel‘ Lawson, Joya No und NPC’s



Die Transporter der Verletzten und Kriegsgefangenen näherte sich der bläulich/grünlich schimmernden Oberfläche des Planeten Corellia. Das Ziel war der Raumhafen, vielmehr der militärische Bereich des Raumhafens von Coronet-City, Capitalt City des Planeten. Der Flug der Transporschiffe von der „Aquila“, einem VSD II, die sich im Reparaturdock Alpha-32 befand, würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Doch diese Zeit nutzte eine der Passagiere des Gefangenentransporters, eine Ärztin für die medizinische Betreuung während des kurzen Fluges für die POW’s (Prisoner of War), die noch mit den Nachwirkungen von den Verhören zu kämpfen hatten, um über die letzten Tage nachzudenken. Es war einiges Geschehen was die junge Frau Mira Lawson, von vielen nur „Angel“ genannt, innerlich aufwühlte. Da war zum einen die sich mehrenden Zweifel am galaktischen Imperium und alles was damit in Verbindung stand und dann war da ein Kaminoaner namens Joya No. Seines Zeichens Fregattenkapitän der „Galactic Dawn“, einer Nebulon-B Fregatte im Dienste der Neuen Republik, der im Laufe des Gefechts im Orbit von Denon in die Hände des Imperiums gelangte.

Angel brauchte nur die Augen zu schließen um die Bilder von Joyas Verhöre vor ihrem inneren Auge auftauchen zu lassen. Sie sah sich selbst in dem Beobachtungsraum, mit Captain Toral, Gorin Barrington - XO der "Aquila"- und einig Trooper stehen, wie sie alle durch die einseitig verspiegele Scheibe sahen. Am liebsten hätte der Lieutenant auf dem Höhepunkt von Nos Befragung den Blaster von einem der Trooper genommen und der ganzen barbarischen Angelegenheit ein Ende bereitet. Doch das wäre einem Selbstmord gleich geworden. Es musste einen anderen Weg geben, wie Mira den POW’s helfen konnte. Und dieser „Weg“ wurde ihr von dem Mann geebnet, den sie im Moment aus tiefstem Herzen verachtete: Captain Mile Toral. Er war es, der sie nicht mehr zur Unfähigkeit verdammt und seine Worte klangen noch ihn ihrem Ohr nach: ".... ihn medizinisch herrichten. Ich möchte, dass sie einen Transport nach Corellia und ein dort noch stattfindendes Verhör überleben ...“.

Mittlerweile durchbrachen die Transporter die obersten Luftschichten des Planeten. Ein Ruck, der durch das Schiff ging - versursacht durch die Turbulenzen – holte Mira aus ihren Gedankengängen. Die zierliche Ärztin schaute auf und ließ ihren Blick aus smaragdgrünen Augen durch den Innenraum des Transporters gleiten und blieb an Joya No hängen. Der Fregattenkapitän befand sich in einer recht unbequemen Sitzposition und sah sehr mitgenommen aus. Obwohl das eine Untertreibung des Jahres war. Der nächste Ruck ging durch das Schiff und Angel sah, wie Joya leicht zusammenzuckte. Erinnerungen an ihr letztes „Gespräch“ in seiner Arrestzelle während sie seine Wunden versorgte tauchten in ihren Gedanken auf. Sie hatte ihm versprochen, ihn und seine Leute rauszuholen. Ihnen zur Flucht zu verhelfen, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab. Und diese Möglichkeit war fast zu greifen nahe, je näher sie sich ihrem eigentlichen Ziel: Das POW-Gefängnis in Coronet. Damit würde Angel ihre schleichende Desertion beenden. Auch auf die Gefahr hin, dass Mira bei diesem Versuch sterben würde oder selbst in Gefangenschaft geriet, würde die jung Frau nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Allerdings wusste sie noch nicht so genau, WIE sie es anstellen sollte, die POW’s zu befreien aber ihr würde schon etwas zur rechten Zeit einfallen – so hoffte sie. ‚Ob es hier Widerständler gibt?‘

„Noch 3 Minuten bis zur Landung.“

Die verzerrte Stimme des Piloten ertönte aus den Lautsprechern und war das Zeichen, sich für die Ankunft im Raumhafen vorzubereiten. Kaum hatte er Tranporter in der Hangerbucht aufgesetzt, wurden die Gefangenen schon aus dem Fahrzeug gezerrt und geschoben. Kurz fing Angel Joyas Blick auf. Sie wusste immer noch nicht, ob er ihr glauben schenkte, dass sie ihm helfen wollte und das sie es auch damit ernst meinte. Dann wurde der Blickkontakt jäh von einem der Trooper unterbrochen, der den Fregattenkapitän wie ein Stück Vieh aus dem Transporter trieb. Ungeachtet auf dessen Verletzungen.



[Corellia - Coronet - Raumhafen – militärischer Bereich - Gefängnis (für Kriegs- und politische Gefangene) der planetaren Sicherheitsbehörden] Mira ‚Angel‘ Lawson, Joya No und NPC’s
 
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[Corellia-System | Weltraum | VSD Aquila | Fähre] Mira ›Angel‹ Lawson, Joya No und NPC’s

Joya No hatte keine Ahnung, wie lange er an Bord der Aquila gewesen war. Man verlor leicht das Zeitgefühl in einer fensterlosen, düsteren Zelle, vor allem wenn man seinen gewohnten Schlafrhythmus nicht einhalten konnte. Schlaf... was für ein unendlich verlockendes Wort! Die Bewacher hatten dem Kaminoaner kaum Ruhe gelassen, um kurz die Augen zu schließen und sich auszuruhen, geschweige denn, in einen erholsamen Schlaf zu verfallen. Die wenige Ruhe, die er gehabt hatte, war einer Ohnmacht ähnlicher gewesen. So hatte er unbestimmte Zeit vor sich hin gedämmert, immer an der Schwelle zwischen Schlaf und Wachen, und nur darauf gewartet, dass die Imperialen zurückkahmen, um ihn einer weiteren Demütigung auszusetzen oder zum nächsten Verhör zu bringen.

Er hatte nicht gezählt, wie oft man ihn verhört hatte. Öfter als drei, höchstens vier Mal konnte es sicherlich nicht gewesen sein, und trotzdem wusste er es nicht genau. Er war schon sein halbes Leben lang fast ständig übermüdet, aber geistig und körperlich so erschöpft wie jetzt war er noch nie gewesen. Der Dämmerzustand hatte selbst während der Verhöre angehalten, so dass er nicht mit Sicherheit sagen konnte, welche der ungeordneten Erinnerungsfetzen zu tatsächlichen Erlebnissen und welche zu wirren Träumen und Hirngespinsten gehörten. Drogen hatten sicherlich maßgeblich zu diesem Zustand beigetragen.

In einem Punkt war er jedoch sicher: Man hatte es nicht bei diesem einen Verhör belassen, in dem er unter Folter zusammengebrochen war und sich selbst so unerhört erniedrigt hatte. Abermals hatte man ihn befragt und wohl auch misshandelt, um weitere Informationen aus ihm herauszuholen. Oder man hatte ihm die gleichen Fragen nochmal gestellt, um sicherzugehen, dass er die Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen hatte - vielleicht war er beim ersten Verhör früher eingeknickt, als seine Peiniger erwartet hatten, und es war ihnen "zu einfach" erschienen - ihm selbst jedenfalls nicht!

Als sich schließlich abermals die Zellentür geöffnet hatte, hätte er erwartet, dass es von vorne losging. Aber gemeinsam mit den Wachen war die Ärztin Angel eingetreten, auch wenn er sie erst erkannt hatte, nachdem sie ihm einige Medikamente verabreicht hatte. Sie hatte ihn transportfähig gemacht und ihm mitgeteilt, dass er den Sternenzerstörer und seine Zelle, an die er sich erschreckenderweise schon beinahe gewöhnt hatte, verlassen würde. Wie sie es geschafft hatte, die beiden Wächter für einen Augenblick abzulenken, hatte er nicht beobachten können, doch hatte sie den Moment genutzt, um ihm etwas zuzuflüstern:

Dass sie alles tun würde, um ihn und seine Leute zu befreien!

Konnte er ihr glauben? Durfte er einem seiner Peiniger Vertrauen schenken, obwohl er wusste, dass dies ein bekannter psychologischer Effekt und typisch für Geiselnahmen war? Konnte er es sich erlauben, eine weitere Enttäuschung zu riskieren - eine, die so schwerwiegend sein würde, dass er endgültig und unumkehrbar an ihr zerbrechen musste? Es war der gleiche innere Widerstreit wie in seiner ersten Stunde an Bord, aber um ein Vielfaches intensiver; es fühlte sich an, als wolle es ihn innerlich zerreißen, als zwei Seiten seiner gepeinigten Persönlichkeit gegeneinander stritten.

Er wurde von seinen Gedanken abgelenkt, als er die Fähre betrat, mit welcher er von der Aquila weggebracht werden sollte. Es überraschte, erfreute und erleichterte ihn ungemein, dort alle wiederzusehen, die mit ihm gefangengenommen worden waren: Seinen Ersten Offizier Mira Spencer, den Dritten Offizier Nolboss, die Chefingenieurin Tenduun, den Waffenoffizier Bulls sowie fünf Techniker seines Schiffes, der Galactic Dawn. Sie alle sahen übel aus, vor allem dem Gungan Nolboss, der als offensichtlicher Nichtmensch wohl besonders hart behandelt worden war - ob es Ampa Tenduun ebenso schlecht ergangen war, konnte man wegen des lebensnotwendigen Druckanzugs der Skakoanerin nicht sehen. Aber sie alle lebten, und das war das Wichtigste. Mit dem Ende der Ungewissheit, die seine Bewacher während seiner Gefangenschaft an Bord gezielt aufrechterhalten und mit Anspielungen und Lügen geschürt hatten, spürte Joya No eine schwere Bürde von seinen schmalen Schultern fallen.

Niemand sprach während des Fluges. Selbst den Versuch, durch Augenkontakt zu kommunizieren, unterbanden die Wachen strikt. Und die Gefangenen, längst ihrer Widerstandskraft beraubt, richteten ihren Blick nach unten und versuchten gar nicht mehr, Kontakt zueinander aufzunehmen.

Nach der Landung auf Corellia wurden sie nacheinander grob aus den Sitzen gezogen und aus der Fähre gedrängt. Noch bevor No an die Reihe kam, erhaschte er einen Blick nach draußen und erschrak. Der einfarbig graue, betonierte Platz unter einem ebenso grauen Himmel wies alle Charakteristika einer Haftanstalt oder eines Gefangenenlagers auf. Die Freiheit, die Angel ihm versprochen hatte, war dort jedenfalls nicht zu sehen.

Er drehte sich nach der Ärztin um und konnte für einen kurzen Moment ihr Gesicht sehen, bevor er vollends nach draußen gestoßen wurde. In ihren Augen standen Kummer und Mitleid und noch etwas Anderes. Eine Aufforderung, durchzuhalten und die Hoffnung nicht aufzugeben? Er wollte es so gerne glauben...


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[Corellia-System | Corellia | in den Bergen nördlich von Coronet | Dropbasis von Overstrike]Sarah Wyatt und die Männer von "Overstrike" (NPCs)


"E-Web drei und vier sind bereits in Stellung gegangen, hier und hier. Dazu kommt jeweils ein Line Squad das die Flanken der E-Webs deckt. E-Web eins und zwei sind auch fast soweit."

Leutnant Kimble, ein schlanker Mann von durchschnittlicher Größe, deutete auf zwei Punkte in der Holodarstellung. Es waren zwei von vier Punkten die Sarah ausgewählt hatte um ihr Lager zu verteidigen. Die beiden offenen Stellungen wurden in diesem Moment von den beiden anderen E-Webs bezogen. Insgesamt leuchteten sieben Punkte in der Darstellung auf, alle markierten Verteidigungsstellungen die immer Beziehungsweise nur im Falle eines Angriffes der "imaginären" Feinde besetzt wurden.

In dem Unterstand, der die provisorische Kommandozentrale darstellte und von Sensor abweisenden Tarnnetzen verdeckt wurden, waren einige Kisten und Tische aufgestellt und die gesamte Führungsebene der Kompanie war anwesend. Es gab ein kurzes Briefing zur Situation und eine Besprechung was den Rest des Tage noch folgen würde. Der Proton Carbine von ihr Lag auf dem Tisch auf dem auch der Holoprojektor stand, dazu kamen noch ein paar urtümliche Filmsikarten, Datapads, Tassen mit Kaff und der Mehrzweckgürtel von 'Fox'. Das Lager stand soweit, nur noch ein paar Zelte mussten Aufgebaut werden und die letzten beiden Verteidigungsstellungen bezogen werden. In diesem Moment als sich Sarah wieder ihrem Company Leutnant zu wand blinkten die Symbole der beiden erwähnten E-Webs auf und eine Mitteilung über das Komm kam herein.


"Damit wären wir so gut es geht verteidigt, die Berghänge links und rechts von uns werden unsere Flanken schützen. Ich möchte über jede Bewegung die nicht von unseren Leuten ausgeführt wird umgehend unterrichtet werden."

Während Sarah das zu ihren Offizieren sagte leiß sie ihren Blick erst über die Gesichter der Anwesenden und anschließend über die "Dropbasis" schweifen. Sie hatten das Lager nicht errichtet und die Umgebung angepasst sondern umgekehrt. Wo es ging waren die IMSU und die IMTU so aufgebaut worden das der gemischte Baumbestand Deckung bot. Dazu kamen dann noch die Sensor hemmenden Tarnetze die eine Sichtung mit dem Auge aus der Luft und mit Sensoren erschwerte beziehungsweise fast unmöglich machte. Genauso waren die Zelte der Soldaten beschaffen, von Oben würde man das Ganze für ein ganz normales Teilweise bewaldetes Tal halten. insgesamt war Sarah mehr als zufrieden mit ihren Jungs und Mädels, fast in Rekordzeit hatten sie das Lagerreichtet und schon erst Patrouillen ausgesandt. Sie gestattete ihrer Gesichtsmuskulatur ein kleines Grinsen zu zeigen.

"Ma'am, das Oberkommando für sie auf einer Abhörsicheren Frequenz."

Etwas verdutz sah Sarah ihren "Funker" an der schon in dem Kommandozelt saß und das Langstreckenkom aufgebaut hatte. Was konnte das OK denn jetzt schon wollen? Kurz ordnete sie die Datapads und händigte jedem Mitglied ihres Führungsstabes eines aus, es enthielt die Tagesbefehle und eine Auflistung von Aufgaben die noch auszuführen waren. Zum Beispiel sollten die Fahrzeugbesatzungen lernen wie man unter Gefechtsbedingungen einen 2-M wieder flott machte, da zu sollten die Techniker von Dimitri antreten und den Jungs das mal genau zeigen, weil in einem Gefecht hatte man vielleicht nicht die Zeit erst zurück zur Basis zu kommen um einen Schaden zu beheben. Kleinere Reparaturen konnten die Besatzungen zwar schon ausführen, aber unter Beschuss würde es noch mal schwieriger werden. Zusätzlich dazu hatte sie in einer Eigeninitiative angeordnet, dass alle Offiziere und Unteroffiziere den Job des jeweils nächst Ranghöheren wie auch des jeweils nächst Rangniedrigeren beherrschen sollte. Das würde die Flexibilität der Einheit gewaltig steigern, da im Falle des Todes eines Vorgesetzten die Kommandokette nicht unterbrochen wurde und die Kompetenz und Fähigkeit der Leute gewährleistet war. nicht das man einfach den "Kopf" abschlug und der Körper dann unbeholfen weiter machte bis er auch drauf ging.
Damit entließ sie die anderen und ging in das Kommandozelt hinüber, währenddessen fragte sie sich was das OK veranlasst haben könnte sich mit ihr in Verbindung zu setzen.


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Mit Blasser Nasenspitze und einer feucht schimmernden Augen trat Sarah wieder aus dem Zelt. Ihre Heimat war gefallen und die Rebellen scheinbar hier her unterwegs. Im ersten Moment hatte sie gar nicht begriffen was das bedeutete. Erst mit der Zeit war die war ihr die Tatsache bewusst geworden das sie von ihren Eltern, von ihrem zu Hause getrennt war und auf unbestimmbare Zeit das auch so bleiben würde. Ein Kloß hatte sich im Hals der jungen Captain gebildet. Eigentlich hielt sie sich für ziemlich taff und das man sie nicht so leicht aus der Bahn werfen könnte. Aber dann damit konfrontiert zu werden das das die Heimat verloren war und die Eltern eventuell tot, war doch ein ganz anderes Kaliber. Um ihre Gedanken zu ordnen und das zu verarbeiten was das OK bekannt gegeben hatte vertiefte sich Sarah in ihre Arbeit und plante eine Änderung der Tagesabläufe.

Im Allgemeinen wurde davon ausgegangen das die Rebellen, oder Neue Republik wie sich diese selbstgefälligen Wesen nannten, nach der Wegnahme von Denon aus der imperialen Verteidigungslinie weiter auf dem Run direkt nach Corellia marschieren würden. Alle Hoffnungen das sich die Kräfte an den Planeten dazwischen Aufreiben würden waren zunichte gemacht worden. Unaufhaltsam rückten die Truppen dieser Aufständischen vor. Eigentlich waren Hass oder Wut kein Gefühle die Sarah gegen die Rebellen hegte, aber das dieses Pack sie von zu Hause abgeschnitten hatte brachte das Blut der Offizierin in Wallung. Die Rebellen würde nicht weiter kommen, bis hier her und nicht weiter.
Entschlossen ihr bestes zu geben und sendete sie die neuen Befehle an die Kommandeure der Platoons, das Manöver würde abgebrochen werden, aber die Stellung beibehalten, sie befanden sich in einer guten Position um Angreifern auf den Energiegenerator in die Flanke zu fallen. Auch wenn Sarah hoffte das die Flotte ein solches Vorgehen unnötig machen würde.



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:: Corellia-System :: Corellia :: bei Coronet :: Kommandantur beim Krataswall :: Büro der Regimentskommandantur :: Colonel Sipher Mydron ::


Colonel Sipher Mydron rückte seine Uniform zurecht, während er sich selbst im übergroßen Spiegel seines persönlichen Refugiums betrachtete. Zur Untermalung seiner beeindruckenden Gestalt zog er den Bauch ein - mit dem Alter und auch seiner weniger aktiven Position kam eine gewisse Körperfülle. Der militärische Bürstenhaarschnitt verlieh dem 53jährigen trotz der schlohweißen Farbe einen unbarmherzigen Ausdruck, weniger umbarmherzig jedoch, als er eigentlich war. Sipher Mydron ließ seine Untergebenen gern mal sprichwörtlich "Durastahl fressen", wenn es sein musste. Seine Philosophie der Führung bestand aus genau einem Wort: Brutalität. Seine Bestrafungen lagen stets über den Vorgaben der Heeresleitung und nicht selten musste er sich gegenüber Vorgesetzten rechtfertigen. Nicht, das der gemeine Soldat dem Imperium am Herzen lag - aber Befehlsstrukturen durften an keiner Stelle der Kette brüchig werden. Allerdings ging mit dem Umstand der Bestrafungen auch oft der Aspekt einher, das Colonel Sipher Mydron regelmäßig vier Strafkompanien unter seinem Kommando hatte. Und besah man sich die existenzverachtende Benutzung von unverfehlten Soldaten, so konnte man sich schnell ausmalen, welchen Stellenwert Strafsoldaten im Imperium besaßen - gar keinen. Jeder E-11 Blaster aus den Beständen der Waffenmagazine war wertvoller und wichtiger als die Gebrandmarkten. Strafsoldatentum war für den Colonel nichts weiter als Feigheit. Statt sich seiner gerechten Strafe zu stellen, flohen diese Querulanten in einen menschenunwürdiges Dasein im Schatten der militärischen Gesellschaft. Sie, diese Ratten der Armee. Mydron verachtete sie alle und er schickte sie stets mit Freuden in den Tod - damit sie doch noch ihrer gerechten Strafe zu Teil wurden. Und wenigstens einen gewissen Nutzen für den Imperator hatten. Denn jeder Blasterschuss, den ein Strafsoldat sich einfing, traf keinen regulären Soldaten. Eine simple, wie logische Formel. Und in Formelbestimmung war der Colonel wirklich groß.

Der Offizier runzelte die Stirn und trieb seine weißfarbenen Augenbrauen großen, haarigen Raupen gleich aufeinander zu. Irgendetwas, so schien es, hatte er noch zu tun. Während er seinen Wohlstandsbauch in die Freiheit entließ - der darauf die Uniform wieder zur Gänze ausfüllte und einem Getreidesack gleich über den Gürtel hing - fuhr sich der Regimentskommandeur über die rasierten Wangen. Was genau wollte er noch tun?


"Wofür hat man seine Untergebenen?", murmelte Mydron vor sich hin. Immerhin konnte sich ein Colonel auch nicht alles merken, das war Aufgabe seines Assistenten. Um mit selbigem zu sprechen, bedurfte es allerdings einiger Mühen. Schnaufend wand sich Sipher Mydron vom Spiegelbereich ab und stapfte mit seinem blankpolierten, fast kniehohen Lederstiefeln zu seinem Schreibtisch. Statt ihn zu umkreisen, lehnte sich der beleibte Kommandant herüber und betätigte den Aktivierungsknopf seines Koms. Das Gerät krächzte kurz und öffnete dann den Kanal. Innerlich beschloß der Colonel, einen verfluchten Techniker zu ordern. Schon zu lange machte das Kommunikationsgerät Schwierigkeiten.

"Lieutenant Prok'tor, in mein Büro - sofort!", blaffte der weißhaarige Colonel. Er hatte keinerlei Interesse daran, beliebt bei seinen Soldaten zu sein. Sein Motto entsprach der alten Philosophie 'Sollen sie mich hassen - solange sie mich fürchten' - eine alte Militärweisheit. Jedoch schon seit Jahrhunderten nicht mehr auf dem Stand effektiver Truppenführungen. Mydron jedoch hatte eine perfide Vorliebe für alte Traditionen, für harte Führungsstile und für exemplarische, wie auch Kollektivbestrafungen. Dinge also, die zwar zu gewissen Teilen zum imperialen Alltag gehörten, allerdings von jüngeren Elementen kritisch beäugt wurden.

"Z-zu B-Befehl, Colonel.", winselte der kleine Lieutenant wehleidig. Es dauerte nur Sekunden - immerhin hatte Devory Prok'tor seinen Schreibtisch in der Vorstube - bis der blaßgesichtige junge Mann ins Büro des Regimentskommandanten eintrat und salutierte. Sein Herr und Meister indes quittierte das nur mit einem Knurren. Manchmal war Colonel Mydron die Ausgeburt an Etikette. An anderen Tagen - wie heute - eher nicht.

"Lieutenant Prok'tor, was genau wollte ich heute noch tun? Gab es da nicht etwas?", startete der Weißhaarige ohne einen besonderen Gruß. In der Armee gab es keinen Platz für höfisches Umgarnen, für galante Ansprachen oder freundliche Worte der Wärme. Colonel Mydron ging gern den direkten Weg. Mit dem Kampfläufer durch Mauern oder dem Bajonett durch Brustbeine. Stets den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten.

"Sie w-wollten mit Lieutenant Colonel Wheeler sprechen, Colonel. Ich habe ihn anfunken lassen, aber er scheint unterwegs zu sein. Soll ich eine Holoverbindung zu ihm einrichten, Sir?", fragte der Lieutenant kleinlaut. Das Auftreten des Assistenten war erbärmlich. Er bewarb sich fast minütlich für eine ausreichende Tracht Prügel. Oder eine Versetzung zu den Strafeinheiten. Ein sardonisches Lächeln huschte über das Gesicht des Colonels, bei der Vorstellung der Durchführung.

"Ach richtig, die Geschichte mit der Sensorstation. Natürlich will ich eine Holoverbindung mit Wheeler. Als ob ich mit diesem stinkenden Haufen Plasmaschlacke in einem Raum sitzen will. Abmarsch, Lieutenant.", kläffte der Colonel einem bissigem Köter gleich. Seine Laune war entsprechend. Missmütig fuhr er herum und stapfte dem Assistenten nach. Bisher hatten es die Techniker immer noch nicht vollbracht, einen ausreichend großen Holoprojektor in seinem Büro zu installieren. Angeblich gab es in der Bunkeranlage Verbindungskomplikationen. Lächerlich - wer durch den Weltraum kommunizieren konnte, musste es auch durch meterdicke Permabetonwände können. Sicherlich war dies eine weitere Schikane jener Elemente, die dem Colonel neidzerfressen das Leben schwer machen wollten. Sie saßen überall. Konspirative Treffen hielten sie. Strafsoldatenfreunde allesamt.

Mit nur drei ausladenden Schritten durchmaß Sipher Mydron die Vorstube des Lieutenant, eher er auf den Flur trat. Wenige Schritte und zwei salutierende Idioten später hatte der eisenharte Regimentskommandant das Kommunikationsbüro erreicht. Sein Assistent, die Schabe im Menschenkostüm, justierte gerade am Kontrollpaneel des Holoprojektors herum. Surrend startete die Gerätschaft und nur wenige Nanosekunden später wurde die Gestalt von Lieutenant Colonel Wheeler dargestellt. Durch die niedrige Position des Projektors und verkleinerte Darstellung ragte Colonel Mydron einem Riesen gleich über dem Bataillonskommandeur auf. Das finstere Lächeln des Colonel sorgte - im Zusammenspiel mit dem blauen Schimmer der Projektion - für eine unheilvolle Atmosphäre.


"Colonel Mydron, Sir.", fing Wheeler an und salutierte. Doch weiter kam er nicht, denn der despotische Regimentskommandant brüllte in kaum dagewesener Lautstärke los. Die blauweiße Abbildung des Lieutenant Colonel flackerte, surrte und erhielt dann wieder ihre feste Form.

"Ruhe. Ich sage Ihnen schon, wenn ich Ihre Stimme hören will. Erstens, warum zum Teufel steht diese alte Sensoranlage noch auf meiner Ebene? Die sollte schon vor Wochen dem Erdboden gleichgemacht sein. Und zweitens: Warum wurden diese Nichtsnutze von Strafsoldaten abkommandiert? Wir sind hier keine Armenspeisung, Wheeler. Diese stigmatisierten Ugnaught-Schänder haben sich strafbar gemacht. Sie leisten hier Ersatzdienst. Ersatz für den Tod, den jeder mutige Soldat gewählt hätte. Ich erwarte einen sofortigen Abzug dieser Gestalten. Es sind Ihre Todgeweihten, Wheeler, also schaffen Sie sie her, MAJOR.", schrie der Colonel die kleine blaue Figur an. Der - nun ehemalige - Lieutenant Colonel zuckte zusammen und drohte kleiner zu werden. Dann jedoch fasste er sich und seine Darstellung blieb aktiv bestehen. Sehr zur Freude von Mydron, der seine Machtposition nun auskosten konnte.

"Natürlich, Sir. Ich werde die Abzugsbefehle gleich übermitteln, Colonel. Und die Sensorstation wird zerstört, Sir.", antwortete Wheeler nun wesentlich weniger euphorisch. Seine Degradierung hatte er überraschend gut aufgenommen. Sein neuer Rang entsprach dem typischen Anspruch eines Bataillonskommandeurs - einzig seine Ambitionen, den Colonel möglicherweise zu beerben, waren dahin. Der feiste Mydron indes grinste zufrieden.

"Das wäre dann alles, Major Wheeler. Sie dürfen Ihren Pflichten nachgehen.", säuselte der Colonel im nächsten Moment freundlich. Noch ehe sein Untergebener antworten konnte, nickte Sipher Mydron dem Lieutenant zu, der daraufhin die Verbindung unterbrach. Die Angelegenheit war damit erst einmal korrigiert. Nun galt es abzuwarten, wann die Strafkompanie wieder in die Kaserne zurückkehrte.


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[Corellia-System | Corellia Orbit | VSD “Basileia” |Quartiere ] Lieutenant Maja DelTenna


Vorsichtig bewegte Maja ihre linke Schulter. Es zog und zwackte noch ein wenig, doch die Wundheilung machte große Fortschritte, so Dr. Melan Torat (NPC) – einer der Schiffsärzte der „Basileia“. Nur mit ihrem Tank-Top, in Socken und ihrer Uniformhose bekleidet stand DelTenna in der angrenzenden Nasszelle des ihr zur Verfügung gestellten Quartieres. Allerdings musste sie sich die Räumlichkeiten mit einigen anderen weiblichen Soldaten teilen. Auf den Zehensitzen balancierend hatte der kleine Lieutenant ihre Schulter zum Spiegel gedrehte, der über dem winzigen Waschbecken an der Wand befestigt war. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt sie sich mit der linken Hand an der Kante des Waschtisches fest. Vorsichtig entfernte pellend Maja das Koltopflaster von der Wunde. Es würde nur eine kleine Narbe zurückbleiben. Die würde Maja allerdings immer an die schrecklichste Neiderlage in ihrer bisherigen militärischen Laufbahn erinnern: Die Niederlage von Denon. Diese Schlacht war das reinste Gemetzel. Sie brauchte nur die Augen zu schließen und schon hatte sie den Geruch von verbranntem Ozon in der Nase. Die Schreie ihrer Kameraden würde sie niemals vergessen könnten. Erschöpft lehnte DelTenna kurz ihre Stirn gegen die kühle Oberfläche des Spiegels und versuchte den „Geistern von Denon“ und die damit verbundenen Bildern aus ihren Gedanken zu verbannen. Energisch wischte sie eine rotbraune Haarlocke aus dem Gesicht und damit auch diese Gedanken aus ihrem Kopf. Drehte den Wasserhahn auf und spitze sich kaltes Wasser in das Gesicht um auch die letzten Erinnerungen an Denon „abzuwaschen.“

Zurück in ihrem provisorischen Quartier setzte sich Maja auf die Schlafstätte und packte die letzten Habseligkeiten, es waren ja nicht viele – meist Toilettenartikel, in die kleine Tasche auf dessen Vorderseite das militärische Logo des galaktischen Imperiums prangte. Schloss den Reisverschluss, griff nach ihren Stiefeln und streifte diese über ihre Füße. Mit einem letzten Aufstampfen versuchte sie, den Sitz der Stiefel etwas zu verbessern. Stopfte den letzten Zipfel ihres Shirts in den Hosenbund und versuchte ihre widerspenstigen Haare in einem Military-Sock-Bun zu bändigen. Zum Schluss streifte sie sich ihre neue Uniformjacke über und setzte die ebenfalls neue Mütze auf ihren rotbraunen Haarschopf. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel der Nasszelle brummte Maja zufrieden. Beim verlassen des Quartieres schnappte sie sich ihre Tasche und ließ das Datapad mit ihrem Versetzungsschreiben zu den Iron Warriors, weiß der Geier wie Jaeger das durchsetzten konnte und dem neuen Marschbefehl in die Jackentasche gleiten.

Auf dem Weg zum Hanger ließ Maja die letzten Tage Revue passieren. Nach der kopflosen Flucht, denn nichts anderes war es gewesen, von Denon hatten es von der Bravo-Kompanie unter Majas Kommando gerade einmal 22 – von ursprünglich 180 - Männer und Frauen einigermaßen heil auf die „Basileia“ geschafft. Was für ein Armutszeugnis für einen befehlshabenden Offizier. Normalerweise sollte sie sich nicht die Schuld an daran geben, denn sie hatte nur Befehle ausgeführt, doch das Gefühl versagt zu haben nagte sehr an ihr. Es wunderte sie immer noch, dass Captain Jaeger ihr den 2. Zug der 17te Kompanie 134te Division „Iron Warriors“ anvertraute. Das Gespräch von ihnen beiden das vor der Krankenstation, Maja hatte sich nach ihren verletzten Soldaten, darunter ihre Corporal Cole McFarlane, erkundigen wollen, seinen Anfang nahm, wurde in der kleinen Offiziersmesse der „Besileia“ fortgesetzt. Wo nach kurzer Zeit Jaeger sich mit den Worten: „... mal sehen, was sich da machen lässt ...“ von ihr verabschiedete. Denn sowohl er und Maja mussten noch die Berichte für Colonel Medo Zatei anfertigen, damit diese an das Oberkommando weitergeleitet werden konnten.

Maja bog gerade um die letzte Biegung des Korridors, der sie von den Turboliften zum Hanger brachte. Dabei huschte ein schiefes Grinsen über ihre Lippe an die Erinnerung daran, dass einige Zeit nach der Unterhaltung mit Jaeger man ihr ein Datapad überreichte, das die Versetzungsschreiben für Maja und ihre restliche Einheit beinhaltete. Der ansteigende Geräuschpegel lenkte DelTennas Aufmerksamkeit auf die Gruppe Soldaten vor ihr. Anscheinend machten sich gerade die Reste der Bravo-Kompanie mit dem 2. Zug der Iron Warriors bekannt. Suchen ließ der kleine Lieutenant ihre grüne Augen über die Gruppe gleiten. Es dauerte nicht lange und sie hatte Cole erblickt. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, froh darüber, ihn erneut an ihrer Seite zu wissen. So langsam füllte sich der Hanger mit den Männern und Frauen der „Iron Warriors“. Der Einzige, der noch fehlte, war Captain Jaeger.




[Corellia-System | Corellia Orbit | VSD “Basileia” | Hanger ] Lieutenant Maja DelTenna, Captain Jaeger, Corporal Cole McFarlane, diverse Trooper und Besatzungmitglieder der Basileia
 
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.:| Corellia-System |:| hoher Orbit über Corellia |:| IPV-1 Patrouillenboot 'Renown' |:| Brücke |:| Lieutenant Farcil |:.


Lieutenant Kul Farcil warf abermals die Stirn in Falten. Es war einige Zeit her, das er die Anfrage geschickt hatte. Nach wie vor gab es keinerlei Reaktion des Raumers vor sich. Im Zuge der corellia-nahen Blockade war es Aufgabe der Patrouillenboote und Systemsicherheitsschiffe, die Korrektheit aller anwesenden Frachter und Transportvehikel zu kontrollieren. Dabei ging es neben der regulären Registrierungsnummer der Schiffe auch um die Beladung oder das Reiseziel. Offenbar hatte das Flottenkommando Angst vor diversen Aktionen gegen die Werftanlagen oder Corellia selbst. Und genau gegen solche potenziellen Gefahrenquellen wurde vorgegangen. Die Lieutenan blickte etwas ungeduldig mit einem Seitenblick zum Mann an den Sensoren, Sub-Lieutenant Saurd. Dessen ebenfalls mit Sorgenfalten überzogene Stirn sprach Bände. Offenbar gab es noch immer keine Rückmeldung des Raumers vor ihnen.

"Also, Saurd, was haben wir?", fragte Lieutenant Kul Farcil noch einmal nach. Er wollte schlichtweg auf Nummer sicher gehen, ehe er einen möglicherweise fatalen Befehl gab. Dennoch merkte er, wie er von einer ansteigenden Körperwärme erfasst wurde. Aufregung bemächtigte sich seiner. Dies war eine der Situationen, vor denen ihn sein Ausbilder auf der Akademie stets gewarnt hatte. Eine Situation mit Brisanz.

"Nicht neues, Lieutenant. Soll ich nochmal eine Anfrage starten?", fragte Saurd dienstbeflissen. Er war ein sorgfältiger Zeitgenosse und neigte zu keiner besonderen Form von tyrannischer Härte. Auch bildete er sich nichts auf seinen Status ein. Natürlich war er Teil der imperialen Kriegsmaschinerie - aber als Teil seines Berufes, nicht aus fanatischer Überzeugung.

"Nein, das übernehme ich selbst, Saurd.", antwortete Lieutenant Farcil ruhig. Vielleicht hatte der kleine Raumer nur Schwierigkeiten bei der Kommunikation. Die riesige Centerpoint-Station sorgte Gerüchten zufolge immer wieder für kleinere technischere Schwierigkeiten. Er selbst hatte derartiges bisher nicht feststellen können - allerdings lernte man bekanntlich nie aus. Schnell öffnete der Lieutenant noch einmal den Kanal.

"Frachter 'Starship', nennen Sie genaue Zielkoordinaten und ihren Ursprungsort. Dies ist die letzte Aufforderung. Bei Nichteinhaltung haben wir Befehl, das Feuer zu eröffnen.", sprach der Lieutenant in das Übertragungsmedium. Ihm missfiel es, offen mit Gewalt zu drohen. Allerdings beabsichtigte er nicht, sich hier einen Fehler zu erlauben. Sie hatten klare, direkte Order von den hohen Tieren der Flotte erhalten. Und solche Befehle führte man besser aus, wollte man nicht im Äußeren Rand Dienst auf einer Raumstation mit mangelhafter Lebenserhaltung schieben.

"Nehmt ihn ins Visier, Jungs.", befahl der Kommandant des Patrouillenbootes rein präventiv. Die nächsten Minuten würden über das Schicksal des Frachters und seiner Crew entscheiden. Alles hing von der Antwort der 'Starship' ab.


.:| Corellia-System |:| hoher Orbit über Corellia |:| IPV-1 Patrouillenboot 'Renown' |:| Brücke |:| Lieutenant Farcil |:.



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.::| Corellia-System :|: wenige Kilometer vor den CEC-Werften :|: Flaggschiff der Achten Kampfgruppe :|: Imperium-Klasse Sternzerstörer "Annihilator" :|: Kommandobrücke :|: Captain Vylt Jericho & Commander Gunvher Maevric |::.


"Captain, die Raumkontrolle meldet Bedarf für Unterstützung bei der Überprüfung ziviler Schiffe an.", sagte CommanderMaevric. Die Stimme des unförmigen Offiziers durchschnitt dabei die typische Geräuschkulisse auf der Hauptbrücke des Imperium-Klasse Sternzerstörers. Neben dem Wummern der mächtigen Antriebe zählte dazu auch das sonore Gepiepse und Geratter zahlreicher Computer, Analysegeräte und Kontrolleinheiten. Das mächtige Schlachtschiff - Rückgrat der imperialen Flotte - war ein Wunderwerk an Technik. Und produzierte entsprechende Laute. Von selbigen unbeeindruckt stand Vylt Jericho, der Mann mit den eckigen Gesichtszügen, direkt vor den Transparistahlfenstern und begutachtete die kalte Dunkelheit des Weltalls. In seiner Dienstzeit an Bord des Flaggschiffes von Rear Admiral Devaar Thorne hatte er die Abgeschiedenheit und Ruhe des Raums zu schätzen gelernt. Sein Gönner und Mentor hatte sich stets Zeit genommen, seine Gedanken im endlosen Nichts des Alls schweifen zu lassen. Und bisweilen gönnte sich Captain Jericho ebenfalls diesen Luxus.

"Gut, gut. Die 'Pollux' und die 'Brazen' sollen je zwei Staffeln ihrer Interceptor zur Verfügung stellen. Die Trägerschiffe bleiben jedoch im Verband.", orderte der Schiffskommandant an. Damit würden die zwei Corona-Geleitfregatten seiner Kampfgruppe aktive Hilfe leisten. Kaum das er den Befehl erteilt hatte, ballte der Captain seine Hände zu Fäusten - woraufhin das schwarze Leder seiner Handschuhe knirschte. Natürlich durchfuhr ein jäher, stechern Schmerz die Hände des Offiziers - deckten die Handschuhe doch die schweren Brandnarben ab, die Jericho einem unglücklichen Vorfall verdankte. Mit unveränderter Miene betrachtete er jedoch derweil das Schwarz jenseits der Transparistahl-Panorama-Fenster des mächtigen Sternzerstörers.

"Commander Maevric, wollten Sie nicht noch eine Übung abhalten? Mit der 'Behemoth', richtig?", hakte der befehlshabende Offizier nach. Natürlich wusste er um das Anliegen, hoffte aber von seinem Stellvertreter etwas zu erfahren. Selbiger hatte allem Anschein nach eine persönliche Vendetta mit dem XO des Vindicator-Kreuzers. Was auch immer der genaue Grund dafür war, es durfte keinesfalls die Tauglichkeit eines oder beider Männer beeinträchtigen. Die eher schwache Vorstellung von Commander Mengsk, dem eigentlichen Kommandanten des schweren Kreuzers, hatte Captain Jericho mehr als gereicht.

"Ja, Sir. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich die Daten der Schiffe entsprechend synchronisieren wollen und - unter Ihrem Kommando - ein Scheingefecht abhalten, Sir.", geiferte der Executive Officer rückgratlos. Seine aufgedunsene Gestalt bescheinigte ihm Vorliebe für kalorienreiche Kost und Süßspeisen aller Art - während er jedwede körperliche Ertüchtigung zu meiden schien, wie der Nichtmensch ein redliches Leben. Lange konnte Vylt Jericho den Commander nie betrachten. Zu zuwider war ihm dessen Erscheinung. Zu ekelerregend dessen heuchlerisches Verhalten. Allerdings - und das sprach für den XO - war er ein sehr talentierter Offizier, mit einem feinen Gespür für Taktik und Strategie.

"Commander, es ist Ihre Übung - deshalb werden Sie das Kommando haben. Ich bin lediglich stiller Beobachter und partizipiere an dem Geschick zweier Offiziere. Enttäuschen Sie mich also nicht.", gab der Captain mit seinem süffisanten Unterton zurück. Diese Art der Konversation war ihm zwar eigentlich zuwider, jedoch war nicht gänzlich unbewandert in Beinahe-Politik. Und selbige wurde leider überall angewendet. Mehr und mehr auch in der Flotte des Imperiums. Damit trat man zwar das Ansehen großer, verdienter Leute mit Stiefeln, aber es bedeutete für den einen oder anderen einen rascheren Aufstieg. Natürlich stets zu Lasten der eigenen Fähigkeiten.

"Ja, Captain. Danke, Sir. Ihr Vertrauen ehrt mich, Sir.", speichelleckte der übergewichtige Offizier. Dann drehte er sich um und beschleunigte überraschend rapide seinen Gang. Natürlich brachten ihn seine Stiefel zu den Hauptkonsolen, dort wo Navigation, Sensorik und auch die Waffenfunktionen ihren Sitz hatten. Zahlreiche niederrangigere Offiziere taten hier Dienst.

"Kommunikation, erteilen Sie der 'Behemoth' Order, sich auf eine Gefechtsübung vorzubereiten. Sensorik, Datenabgleich zwischen den beiden Schiffen initiieren. Übungsparameter Alpha-Sieben-Theta. Gefechtssimulation C-Drei. Authorisierungsschlüssel 'Maevric Gunvher, Commander'. ", wies der Commander strikt an. Die Vorfreude der kommenden Auseinandersetzung war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Die prallen Wangen von der Erregung gerötet, die feisten Lippen durch permanenten Zungeneinsatz benetzt. Seine dicken Finger schienen nicht still stehen zu können. Wieder und wieder sprang sein Blick von einem Kontrollpult zum nächsten, verfolgte jede Umsetzung seiner Order. Nun endlich bekam er neuerlich die Chance, Lieutenant Commander Asharra zu demütigen.


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