Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Korridor] Mumba der Hutt; Fenris Khan im All

Mumba der Hutt hatte ein überaus launisches Wesen. Von Zufriedenheit und Freude konnte er binnen einer Sekunde zu Groll und Missgunst übergehen. So auch in diesem Fall. Es passte ihm nicht, dass Fenris Khan einer klaren Anweisung widersprach. Wofür hielt der Humanoide sich? Er war ein Handlanger, mehr nicht. Er mochte zwar überraschende Kenntnisse haben, doch machte ihn das noch nicht zum Leiter der Mission.

»Vorsicht, Khan, reizen Sie mich nicht!« drohte er über Funk. »Ich sagte, der Sauerstoff bleibt drüben, also bleibt er da auch!«

Dass er sogar so etwas Ähnlcihes wie eine Begründung anfügte, war eine Gnade, die Fenris hoffentlich als solche erkannte und zu schätzen wusste:

»Die Zusatz-Lufttanks, sie ich eingebaut habe, sind nicht mit den normalen Sauerstoffkontrollen verbunden. Selbst die Black Sun dürfte Schwierigkeiten haben, nachzuvollziehen, wann und wie oft sie zum Einsatz gekommen sind. Außerdem ist das hier ein Frachter, kein Kriegsschiff; solche Nebensächlichkeiten wie das Öffnen und Schließen der Frachtrampen werden überhaupt nicht registriert. Also machen Sie sich um diese Dinge keine Sorgen, sondern erledigen Sie lieber Ihren Teil der Arbeit ordentlich. Die Anweisung lautet, Waffen und Wertgegenstände zu bergen, nicht ein paar billige Druckflaschen!«

Auch eine weiterere Erkenntnis trug nicht zur Besserung seiner Laune bei: Zwar hatte er das Objekt, auf das er Khan angesetzt hatte, korrekt als Torpedo identifiziert, doch aufgrund der Tatsache, dass das Geschoss noch in seinem Werfer steckte, hatte er die Größe falsch eingeschätzt. Es handelte sich nicht um einen Flugkörper von einer Fregatte oder einem Kreuzer, sondern um eine wesentlich kleinere und leider auch billigere Ausführung, wie sie zum Beispiel im X-Wing zum Einsatz kam.

Dennoch wollte er den Torpedo haben. Er machte sich gut in seinem Warenlager. Nun konnte Khan zeigen, was er wirklich drauf hatte. Denn Mumba spielte vor Verdruss bereits mit dem Gedanken, ihn draußen ersticken zu lassen, wenn er nicht schnell genug arbeitete. Doch zu ihrer beider Glück kam es nicht dazu, und auch nicht zu einer Explosion, die in dieser kurzen Entfernung wohl fatale Folgen gehabt hätte. Der Humanoide wäre zweifellos augenblicklich tot gewesen, und auch für die Commercial II bestand echte Gefahr. Doch Mumba der Hutt war bereit, diese einzugehen, und der Lohn war ein beschädigtes MG7-Werferrohr mit einem fehlgezündeten, möglicherweise aber voll wiederherstellbaren Flugkörper. Und das wiederum hob die labile Laune des Waffenhändlers.

Als die Ladeluke geschlossen und der Luftdruck wiederhergestellt war, kroch der schleimige Hutte in den Frachtraum hinein und musterte abwechselnd den Humanoiden und die Dinge, die er und die Droiden geborgen hatten. Es waren schon einige wertvolle Stücke darunter; wenn ihnen nicht die Republik dazwischen funkte oder sonst ein Hindernis auftrat, war der Ausflug ins Corellia-System schon jetzt eine lohnende Sache.


»Nicht schlecht«, lobte er zurückhaltend. »Eine gute Ausbeute für den ersten Weltraumspaziergang. Machen Sie zwanzig Minuten Pause. Ich suche derweil nach neuen Fundorten.«

Denn noch war Platz im Frachtraum für ein paar weitere Fundstücke. Wenn sie ihn voll bekamen und dann noch den treibenden X-Wing aus dem System schleppten, konnten sie wirklich zufrieden sein.

Er wandte sich ab, um ins Cockpit zu robben. Doch bevor er ganz draußen war, drehte er sich noch einmal um.


»Aber merken Sie sich eins, Khan: Ihre Ratschläge sind nicht grundsätzlich unwillkommen, solange sie vernünftig sind - aber wenn ich eine Entscheidung gefällt und eine klare Anweisung gegeben habe, will ich nicht darüber diskutieren!«

Nun verließ er den Frachtraum und kehrte in die Kontrollzentrale am Bug seines Frachtschiffes zurück. Mit geringem Schub und möglichst ohne hektische Manöver, um niemanden aufmerksam zu machen, kroch die Commercial II durch das Trümmerfeld und hielt in der Nähe eines größeren Schiffswracks, das Mumba vorhin ausfindig gemacht hatte. Die zwanzig Minuten waren unterdessen zuende und der Waffenhändler erwartete, dass sein Astronaut bereits wieder einsatzbereit war.

»Da draußen hängt das Wrack eines großen Schiffes«, sagte er, als er in den Frachtraum zurückgekehrt war. »Besser gesagt, die vorderen zehn Prozent eines republikanischen Sternenzerstörers der Defender-Klasse. Es gibt Anzeichen für ausgedehnte Feuer, also wird sich im Inneren wahrscheinlich nicht viel intakte Ausrüstung finden. Aber in der Bugsektion befinden sich die Raketenmagazine, und da der Rumpf an dieser Stelle nicht aufgeplatzt ist, könnten sie intakt sein.«

Das musste natürlich nicht bedeuten, dass dort große Erschütterungsraketen lagen und nur darauf warteten, abgeholt zu werden. Die Magazine konnten auch leergeschossen worden sein, bevor das Schiff zerstört worden war. Aber zumindest die Möglichkeit, an Sprengköpfe, Lenksysteme oder ganze Waffen dieser Art heranzukommen, genügte Mumba.

»Ich werde versuchen, an einer Schleuse festzumachen, die in unmittelbarer Nähe zu den Lagern liegt. Sehen Sie zuerst nach den Raketen. Wenn es keine gibt, suchen wir weiter.«

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[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Frachtraum] Mumba der Hutt, Fenris Khan, Droidencrew

So langsam beschlich den Felacat-Mischling das Gefühl, dass dies nicht der "Anfang einer wunderbaren Freundschaft" werden würde.
So unvernünftig fand er den Vorschlag mit den Sauerstoffvorräten nicht, er hätte eh vorgehabt die leeren Flaschen sofort wieder zu entsorgen um Platz zu schaffen.
Aber wenn seine Schleimigkeit das so wünschte....bitteschön!
Er hätte sich fast dazu hingerissen eine obszöne Geste zu machen, als der Hutte sich aus dem Frachtraum schleimte, beließ es aber nur bei der geistigen Vorstellung dies zu tun oder dem schleimigen Fleischberg dieses vermalledeite Torpedo als Zäpfchen in den Darmausgang zu schießen.
Als kleinen leisen Protest befüllte er in den 20min. Pause die Luftreservetanks seines Anzuges mit dem Sauerstoff aus einer Beuteflasche, die er schon an Bord hatte bringen lassen, befüllte noch 2 kleine Reservekanister die er an den Raumanzug noch zusätzlich anschloß und presste den Rest in den Haupttank des Frachtraums, bis dieser wieder voll war. Das hatte jetzt zwar nicht viel Ersparnis gebracht, aber so waren für die nächste Raummission keine Kosten für den Sauerstoff angefallen. Er lies die geleerte Flasche auf einen Repulsorwagen verladen um diesen dann bei der nächsten Öffnung ins All zu entsorgen. Damit dürfte der Friede wieder hergestellt sein.
Er trank noch etwas Wasser bevor die Pause rum war und schon sehr bald kroch seine Schleimigkeit zurück in den Frachtraum.
Das nächste Ziel war ein Wrack eines republikanischen "Defender"-Sternenzerstörers.
Fenris rief sich noch mal die Daten aus seinem Gedächtnis hervor:
Länge ca. 1040m, Klasse 1 Hyperraumantrieb, 40 schwere Turbolaser und 40 Turbolaserkanonen, 20 Ionenkanonen und im Bug 8 Erschütterungsraketenwerfer. Kapazität um die 240 dieser Raketen und im Hangar passten so an die 70 Schiffe rein. Zu Lebzeiten passten um die 8500-8600 Menschen drauf. Das dort drüben war also schon für sich ein Massengrab.
Und davon waren noch um die 110 Meter übrig geblieben. Das war schon ein andere Hausnummer als der kleine Transporter.
Klares Ziel waren die Erschütterungsrakten.
Fenris nickte und brachte seinen Helm in Stellung.
"Verstanden, ich werd mich umschauen und Ihnen was schönes mitbringen." sagte er und ging zur Luftschleuse.
Die Commercial II steuerte die Luftschleuse im Bugbereich an und konnte nicht direkt andocken. Durch die Explosion war die Tür verzogen und nach außen gewölbt.
"Die Schleuse lässt sich nicht elektronisch ansteuern, sie ist verzogen. Ich fürchte ich muß mit einer kleinen Schneidladung die Tür aufbrechen. Es wird am sichersten sein, wenn Sie das Schiff in 20 Meter Entfernung, leicht seitlich zur Schleuse platzieren und ich über die Luke aussteige und manuell die Schleusentür des Zerstörers aufbreche."

Dies bedeutete zwar eine kleine Verzögerung, aber da hier keine Überlebenden zu erwarten waren, brauchte man auch nicht langwierig und zeitintensiv mit einem Plasmaschneider die Tür aufschweißen.
Er setzte den Helm wieder auf, verließ den Frachter und plazierte aus einer Tube ein dünnes Spreng-Gel auf der Tür, so dass er sich damit eine komfortabel große neue Zugangsmöglichkeit schuf. Er steckte einen kleinen Fernzünder in das Gel und ging einige Meter weit weg. Taxierte die Entfernung zur Commercial II die in sicherer Entfernung wartete und drückte den Auslöser.
Er spürte unter seinen Füßen die Erschütterung, die fast zeitgleich mit dem bläulichweißen Lichtblitz der Sprengladung einherging. Die gezielte Detonation des Gels fraß eine scharfe Rille in das Dura-Stahlmaterial und konnte bis in 50cm tiefe ein Loch in den Stahl schneiden. Wenn hinter der Tür ein Vakuum war, dann brauchte man nur noch die Tür eintreten und konnte leicht einsteigen.
In diesem Fall war es etwas anders. Hinter der Schleuse war noch ein Gas, denn der Druckunterschied sprengte die freigeschnittene Tür ins All, die ziemlich schnell in die unendlichen Weiten verschwand.
Was hinter der Tür eins sich befand strebte ebenfalls ins All.
Und dieser Anblick brachte Fenris zum fluchen:"Ach du Sch****!"
Ein gefühltes Duzend von menschlichen Leichen torkelte aus dem Schleusenschacht wie eine Horde betrunkener Soldaten aus einer Cantina.
Die Haut war mit der Uniform verschmolzen und angekohlt, die Gesichter aufgeplatzt und mit Brandblasen übersäht, die Haut rötlich-blau, die Augen aufgerissen. Bei einer Leiche konnte er anhand der verkrampften Handstellung sehen, dass die Verzweifelten in Panik versucht hatten dem Feuer an Bord über die Luftschleuse zu entkommen, obwohl das Vakuum den sofortigen Tod bedeutete hätte. So blieb ihnen der Erstickungstod, denn die Hitze hatte rasch den nötigen Sauerstoff verzehrt und ein raschen graussamen Tod beschehrt.
Nach und nach taumelte noch ein Körper raus und folgte den anderen.
"So, nun ist aber auch mal gut Leute. Ich will hier auch noch rein....ja, du auch noch, komm ruhig an die frische Luft, zier dich nicht so, es sind kuschlige minus 273Grad draußen." brummte Fenris und versuchte mit Galgenhumor die unheimliche Szene für sich abzumildern. Eine Leiche hatte sich durch die verkrümmte Haltung in der Tür verfangen und der Felacat-Mischling musste die Leiche anpacken und ihr eine "Extraeinladung" erteilen.
"Na bitte. Geht doch." zischte er und kletterte in den Bug des Raumschiffes. Der Druckabfall saugte noch das eine oder andere Kleinteil ins All und dann war es ruhig.
Er schaute sich um, große Hitze hatte die Deckenverkleidung verschmort und Metall und Kunststoff zur Schlacke verschmolzen. Das erinnerte ihn an den Vorfall auf der Krankenstation auf dem "Wheel", als der irre Hacker die Trandoshanerin mit purem Sauerstoff verbrannte.
Hier gab es auch anzeichen von einem Sauerstoffbrand, nur war reiner Sauerstoff nicht lange mit von der Partie gewesen, sonst wäre die Zerstörung wesentlich größer gewesen.
Auf dem Boden konnte er Leitschienen für einen Repulsorwagen erkennen. Hier wurden also schwere Lasten transportiert. Mit etwas Glück konnte er dann leichter das Raketenmagazin finden.
Auf Basic stand in einer wesentlich weniger zerstörten Sektion ein kleines Schild mit der Kennzeichnung für Raketenmagazin und Raketenwerferraum.
Der Leitstand für die 8 Werferrohre war ziemlich verwüstet. Überspannung hatte die Anzeigen zerstört. Er ging zu den Werferräumen und fand in einem Korb die entfernten Siegelplaketten für die abgefeuerten Raketen, die vor dem Laden der Werferrohre abgerissen wurden um die Sicherungsbolzen zu entfernen. Die Siegel trugen die Chargennummern und wurden dokumentiert und aufbewahrt. Die farblich markierten Sicherungssplinte waren bei den Truppen beliebte Souveniere und dienten gern als inoffizielle Abzeichen und Orden. Da seltener wurden diese höher unter der Hand gehandelt als die Sicherungssplinte von Thermaldetonatoren, ebenso ein beliebtes Kriegssouvenier.
Er zählte die Siegelplaketen durch. Anhand der Feuerleitprotokolle hätte er jetzt vergleichen können, wann, welche Rakete, wohin abgefeuert wurde. Doch der Computer war defekt und nur die Anzahl der abgefeuerten Rakten konnten so abgelesen werden.
"Wenn ich das richtig sehe, dann ist ein Werferraum explodiert und ausgebrannt, und aus den restlichen Sieben Werfern wurden 8 bis 10 Erschütterungsraketen abgefeuert. Alles vom Lenkraketentyp, sogar 5 insgesamt vom Savant-Raketen-Typ. Wenn das Raketenmagazin noch intakt ist, dann sollten dort noch um die 160 potentielle Raketen lagern." gab er per Funk durch und kämpfte sich mühsam zum Raketenmagazin vor.
Trümmerteile hatten den Weg versperrt. Vorsichtig durchquerte er das Trümmerfeld und gelangte zur verschlossenen Tür zum Raktenmagazin. Die Tür war nur oberflächlich mit Ruß versehen, sonst aber weitgehend intakt. Er sprengte den Sicherheitskasten neben dem Bedienfeld weg und öffnete die Tür manuell.
"Halleluja. Hier liegen noch 155 schnuckelige Babys und warten darauf, abgeholt zu werden. 75 ungelenkte, 30 gelenkte und 50 Servant-Raketen." teilte er dem fetten Waffenhändler mit.
"Da gibt es nur einen kleinen Schönheitsfehler. Der direkte Weg zur Verladerampe ist mit Trümmern übersäht. Entweder die PIT-Droiden müssen mir helfen die Trümmer beiseite zuschaffen und wir verwenden einen Repulsorwagen, die hier auch noch rumstehen, oder ich kann mit dem Waffenaufzug die Raketen eine Etage höher entladen und dann müssen die Teile einzeln herrausgetragen werden. Das beides wird aber viele Stunden dauern. Wenn wir dabei schon sind, dann können wir auch versuchen die Werferrohre auszubauen. Der Feuerhauptleitrechner ist verbrannt und da wird man nicht mehr viel mit machen können, aber Rechnerkomponenten werden sich sicherlich noch andersweilig in diesem Friedhof hier finden lassen. Ich schau mal noch nach den Turbolaserbatterien im Bugbereich. Auf der Steuerbordseite waren noch die Zwillingsturbolaser zu sehen, wie es auf der Backbordseite aussieht, muß ich noch überprüfen." berichtete er und kämpfte sich zur Backbordseite durch. Dort klaffte ein gewaltiges Loch. Die Geschütztürme hatte es komplett zerlegt.
"Ich steh hier an der Tür zum Geschützraum und habe einen wunderschönen freien Ausblick bis nach Corellia...aber von den Geschützen keine Spur." meldete er.

[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Frachtraum] Mumba der Hutt, Droidencrew; Defender-Sternenzerstörer: Fenris Khan.
 
[Correlia- Orbit- AF1 ”Smugglers Fear”- Brücke]Nachus, Crew

Der Chagarianer gähnte. Die Schlacht war vorbei, doch die Verluste hoch. Auf Dac wurde gefeiert, doch das war die Art von Zerstreunung die der Comander suchte. Eigentlich war ein mehrtägiger Land Urlaub angesetzt wurden. Doch nun winkte ein Auftrag.
Die Fear arbeitete mit der Corona Fregatte ”Thrandahorst” zusammen. Die Horst beschäftigte sich hauptsächlich mit Spähen. Beide Schiffe standen zumindest teilzeit im Dienst der Forschung.
Es gab hunderte Orte in der Galaxie über die bisher kaum etwas bekannt war. Nun wollten Wissenschaftler der Republik verschiedene dieser Orte genauer untersuchen.
Die Tranthahorst war zum Utegetu- Nebel beordert wurden und hatte dort Sensormessungen angestellt.
Sie waren auf 14 bewohnbare Planeten gestoßen, von denen einige große Mengen nutzbarer Rohstoffe enthielten.
Die Fear sollte nun nach Lianna fliegen und dort Wissenschaftler, darunter auch einige Jedi aufnehmen und sich dann zum Nebel begeben.
Die Fear wurde geschickt, da die Thrantahorst im Nebel von unbekannten Schiffen attackiert wurden war.
Nachus Schiff hatte deswegen die nötigen Vollmächte um zu handeln. Allerdings bestand der Senat darauf einen Botschafter mit zu schicken der mit den Aggresoren verhandeln sollte.
Die Fear schwebte langsam aus dem Massenschatten Correlia. Das Massive Kampfschiff schob sich durch eines der Trümmerfelder.
”Zehn Minuten bis zur Hyperraumbereitschaft.”; meldete Caden Dob. Nachus nickte.
aus einer der Konsolen war ein piepen zu vernehmen. Tianne Soul die Sensorik Offizieren des Schiffes beugte sich darüber. ”Ein Frachter liegt in dem Trümmerfeld (Commercial II) scheinbar nehmen sie Trümmer auf. Wie sollen wir handeln?”
” Der Frachter besitzt keine Genehmigung, Sir”, meldete Sane Kahn. ”Empfehle Angriff”.

Nachus dachte kurz nach, das Schiff verlangsamte sich.
”Nein Infomieren sie die Systemverdeitigung. Sie sollen eine Staffel schicken. Wir haben einen Zeitplan.”
Anbart setzte die Meldung ab. Bald darauf waren verließen sie den Masseschatten des Planeten.
Sie berechneten den Sprung und waren bald auf dem Weg nach Lianna.
[Hyperraum nach Lianna -AF1 ”Smugglers Fear”- Brücke]Nachus, Crew
 
Corellia – Landezone vor Coronet | mit Luger



Nach getaner Arbeit kehrte Arman erneut zur Landestation zurück. Er hatte sich eine kurze Pause verdient. Die Nachricht, dass Corellia nun im Besitz der Republik lag, kam ihm dabei recht gelegen. Die Zurückeroberung war für ihn, emotional gesehen, nichts besonderes. Schließlich war er gerade mal seit dem Morgen auf dem Planeten, hatte keinen Feindkontakt und hielt sich immer in gesicherten Zonen auf. Nicht mal ein Schafschütze hätte ihn treffen können. Die stationierten Truppen hatten den Planeten schon genug bearbeitet, sodass ein Erfolg schon garantiert war. Trotzdem war Arman froh, dass sein erster Einsatz zu Ende war.

Als sein Arbeitstag auch offiziell ein Ende genommen hatte, war es gegen sieben Uhr abends Ortszeit. Der ganze Ingenieursstab, die in A10 stationiert war, fand sich in der Mensa zusammen und aß zu Abend, allerdings nicht den üblichen Armeefraß, nein. Die Corellianer waren so erfreut über den Sieg der Republik, dass sie zu den Stützpunkten fuhren und die Soldaten mit corellianischen Nationalgerichten verpflegten. Als Leiter des Technischen Fachpersonals hatte der Lieutenant das Privileg, an einem gesonderten Tisch zu speisen, was er bevorzugte. Er konnte sein Essen nicht im Beisein anderer genießen, besonders wenn diese ihm unterstellt waren. Trotzdem war er an seinem Tisch nicht alleine, andere Personen, die einen Offiziersrang inne hatten, saßen bei ihm. Nicht, dass der Duros das bevorzüge, aber wenigstens war es nicht das Proletariat, das hier sonst an diesem Ort kreucht und fleucht. Zum Essen hatte er panierten Sandpantherrücken und corellianische Erdfrüchte, was Arman überraschenderweise doch ein wenig Schmeckte. Und so hatte er wenigstens eine gute Erinnerung an diesen Tag, bevor er sich Schlafen legte.

Sein Schlaf war nur von kurzer Dauer. Um fünf Uhr morgens wurde er aus dem Bett in seinem Einzelquartier gerufen. Der Duros hatte eine Nachricht von der obersten Militärleitung empfangen. Mit der linken Hand rieb er sich die Augen, mit der anderen tastete er auf seinem Nachttisch nach dem Datapad.


„Militärische Nachricht
Empfänger: Arman Loth (Lieutenant), Ingenieur
Betreff: Versetzung

Lietanent,

Wir wünschen allen stationierten Einheiten herzlichen Glückwunsch zur Zurückeroberung des Planeten Corellias. Vergessen sie nicht: Sie sind das Standbein der Republik und werden von allen Einwohnern unseres Staates als Helden gefeiert. […]

Die Endstationierungsarbeiten auf Corellia werden fortan eingeleitet. Sie, Arman Loth, sind der ersten Welle zugeteilt worden. Demnächst werden sie Garnisionsdienst in der Militärischen Ausbildungsanstalt auf Bimmisaari. Der Transport erfolgt mit Shuttle RM-223928. Melden Sie sich am Abreisetag um 07:00 auf Flugfeld 8. Weitere Details im Anhang.

Lt. Guilthold
Verwaltung der Armee der Neuen Republik“


Obwohl er noch zwei Stunden Zeit hatte, konnte Arman nicht mehr schlafen, stattdessen wälzte er sich einige Minuten lang im Bett herum, und stand schlussendlich auf. Müde schlappte er zum Kuhlschrank, nahm sich eine kalte Flasche Wasser, und schenkte sich ein Glas ein, welches er daraufhin austrank. Daraufhin machte er sich fertig, und machte sich um Punkt 07:00 auf dem Weg nach Bimmisaari.



Orbit um Corellia – Orbitalshuttle | mit NPCs
 
Corellia/ Feldlager/ C4/ Sane, Gammas

Der Abschied von seinem Team fiel herzlich, aber leider sehr kurz aus. Auch sie hatten Versetzungsbefehle bekommen, allerdings auf Planeten, wo ihre Familien lebten. Sane freute sich für seine Leute, dachte aber gleichzeitig daran, dass er niemanden hatte, zu dem er heimkehren könnte. Das trübte seine Stimmung. In der Galaxis gab es so viele Planeten und keinen konnte er wirklich seine Heimat nennen. Und dann gab es noch mehr Individuen in den endlosen Weiten und keine konnte er seine Familie nennen. Es war nicht einfach, diesen Gedanken beiseite zu schieben und zum Shuttle zu gehen.

Flugfeld 8 war am westlichen Ende des Lagers, weswegen er gezwungen war, das komplette Lager zu durchqueren. Er mochte das geschäftige treiben der Feldlager. Auch wenn in Coronet noch gekämpft wurde, war hier die Stimmung nicht bedrückt. Jeder Soldat wusste, dass dieser Sieg, mittlerweile zweifelte niemand mehr daran, eine weitere Wende im Krieg sein wird. Eine Wende zugunsten der Neuen Republik. Immerhin durchquerten wichtige Hyperraumrouten das Corellia-System, welche die Republik nun kontrollierte. Oder zumindest war sie auf dem besten Weg da hin.
Was das für die Zivilbevölkerung bedeutete war Sane bewusst, allerdings sah er es aus der Sicht eines Soldaten: Es war ein nötiges übel, ein Opfer für die Freiheit, welche die Republik brachte. Zwar gab er nicht viel auf Ideologien und Politik, aber er war schon immer von den Werten den Republik überzeugt. Er war kein Söldner, welcher nur seinen Job machte, sondern ein Soldat der Armee der Neuen Republik. Er wusste für was diese stand und was die Konsequenzen seiner Handlungen waren. Er tötete um das Töten zu verhindern.
Natürlich klang das Paradox, geradezu wie eine Lüge, die in Sanes Kopf immer wieder aufflammte wie ein Feuerzeug in einem Raucherbereich an einer Shuttle-Wartestelle. Aus diesem Grund hatte er schon die Ausbildung zum Feldsani gemacht und diesen Antrag zur medizinischen Weiterbildung gestellt. Er wollte seine Handlungen kompensieren, in dem er etwas tat, was für alle gut war, nicht nur für eine Partei oder Regierung. Mit fortschrittlichen, medizinischen Kenntnissen konnte er jedem Helfen.

Am Flugfeld angekommen, versperrte ihm ein Trupp Militärpolizisten den Weg.

"Identifizieren Sie sich."


"Trooper Sane Kath, Versetzung nach Bimmisaari um 0700."

Sane zeigte ihm sein Datapad und durfte passieren. Eine handvoll anderer Soldaten hatte sich eingefunden. Dann landete das Shuttle und sie stiegen ein.

Orbit um Corellia/ auf dem Weg nach Bimmisaari/ Shuttle RM-223928/ Sane, Soldaten
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

Weiterhin gab es für die Reliant keine weiteren Befehle als die Systemsicherung um Corellia.
Der Sensoroffizier hatte in der letzten Zeit mehrfach erwähnt, dass er einen Sensorkontakt (Commercial II) im Trümmerfeld ausfindig gemacht hätte. Kurze Zeit später verschwand der Kontakt wieder spurlos vom Schirm.
Jhassa kam das mittlerweile sehr seltsam vor. Schließlich war die Technik noch nagelneu. Entweder versteckte sich doch etwas im Trümmerfeld oder aber es wurden auf Grund einer Störung im System fehlerhafte Werte angezeigt.

Commander, ich habe hier schon wieder einen Sensorkontakt. Etwa Frachtergröße.

Mittlerweile wurde es dem Selkath dann doch ein wenig zu Bunt. Da eine Systemanalyse der Sensorik ohne Ergebnis blieb, gab es nur noch eine Variante um die Funktion der Anlage zu Prüfen.

Also Gut, lassen sie die beiden Aufklärer mit je einem X-Flügler als Geleitschutz und eine weitere Teilstaffel starten. Der eine Aufklärer soll das Minenfeld im Auge behalten, der weitere Aufklärer soll sich das mal anschauen. Bringen sie uns schon mal vorsorglich auf einen Abfangkurs. Sollte dort was sein, finden wir das.​

Der Befehl des Commanders wurde bestätigt und das geschäftige Treiben begann auf der Brücke. Die Reliant setzte sich langsam und schwerfällig in Bewegung. Nach etwa 5 Minuten meldete die Flugkontrolle die Startvorbereitungen der geforderten Maschinen.

Commander, wir haben eine Meldung von der Fear aufgenommen. Sensorkontakt bestätigt. Dort treibt ein Unidentifizierter Frachter im Trümmerfeld.

Also hatte der junge Fähnrich doch Recht. Es gab definitiv einen Sensorkontakt. Also war das Gerät nicht unbedingt defekt sondern wurde unter Umständen durch die Trümmer ein wenig verfälscht. Wenn sich der Frachterpilot auch vorsichtig anstellte, konnte er das auch zu seinem Vorteil nutzen. Selbiges hatte man ja schon durch das Minenfeld selbst durchgeführt.

Also Gut, bringen sie uns auf Abfangkurs, vollen Schub voraus. Die Jäger sollen aufklären, identifizieren und klären was er da macht. Danach wird das Schiff zwecks Kontrolle zur Reliant eskortiert. Feuerfreigabe nach Warnschuss bei Flucht, Ignorieren und Feindfeuer.​

Der Selkath war neugierig was es mit diesem Frachter (Commercial II) auf sich hatte. Zum einen befand sich genügend Schrott im Orbit den ein Schwarzmarkthändler sicherlich gewinnbringend Veräußern konnte. Mal abgesehen von den ganzen unter Umständen noch funktionsfähigen Kriegswaffen. Es könnten allerdings auch Spione oder Kundschafter sein, die die republikanische Verteidigung auskundschaften wollten.
Jhassa wollte unbedingt wissen, was es mit diesem Frachter auf sich hatte. Mittlerweile waren auch die 6 X-Flügler und die zwei Aufklärer gestartet und bereiteten sich auf die Annäherung an den Frachter vor, sollte alles gut gehen, würde man das kleine Schiff einengen können. Sollten feindliche Handlungen von dem Frachter ausgehen, konnte man zur Not auch mit den Geschützen der Reliant noch gegen wirken.

Lassen sie den Rest der Staffel zusätzlich starten. Eigenschutz geht vor, kein unnötiges Risiko.​

Langsam aber sicher wurde der Aktionsradius des kleinen Frachters eingeschränkt. Der Selkath war angespannt, was ihn seinen bisherigen Erfahrungen im Corellia-System nun noch alles erwartete.

Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

 
[OP: Entschuldigung für die lange Wartezeit.]

[Corellia-System :: Corellia :: Atmosphäre :: CRV „Gladius“ :: Mannschaftsmesse :: Bleys Hamner, „Noble Squad“, Lieutenant General Terrano, Wessiris Frau und Tochter, Wessiris restliche Leibwache und weitere Flüchtige]​

Zwar verzog Bleys Hamner noch immer schmerzerfüllt das markante Gesicht wenn er sich bewegte, aber tief in seinem Inneren machte sich allmählich eine wollige Ruhe breit. Denn sie hatten endlich die nächste Hürde auf ihrer Flucht aus dem corellianischen System genommen. Nachdem sie lebend Coronets umkämpfte Straßen hinter sich gelassen und mit einem Unterwasserfahrzeug endlich den geheimen Treffpunkt, eine zivile Gasmine auf hoher See, erreicht hatten, hatte sie eine Korvette der imperialen Raumstreitkräfte, die „Gladius“, zügig in Empfang genommen. Ihr Zeitfenster war nicht besonders groß, sollte diese Aktion erfolgreich sein. Dennoch hatte sich selbst der Kommandant des agilen Kriegsschiffs, Lieutenant Commander Manius Kazac Selgorias, beim Boarding gezeigt.

Nun, da das dumpfe Dröhnen der Triebwerke und Repulsoren durch die Metallwände der „Gladius“ zu hören war, entspannte sich der corellianische Veteran langsam in der kleinen Mannschaftsmesse, die man den Flüchtenden für den bevorstehenden Flug provisorisch zur Verfügung gestellt hatte. Er trauerte für einen Augenblick über den Gedanken, dass er zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit seine Heimat verloren hatte, aber gleichzeitig erfüllte es den robusten Anführer der Leibwache mit Stolz, dass er seine Aufgabe, Moff Orrell Wessiri und dessen Familie zu beschützen, bis zu diesem Zeitpunkt – selbst unter Aufopferung seiner eigenen gesundheitlichen Unversehrtheit – erfüllt hatte und so seinen Männern ein leuchtendes Vorbild war.


„Gedenken wir unser verlorenen Heimat...“, brummte Horn, einer seiner Männer, missmutig und hob zur selben Zeit sein Glas gefüllt mit einem klitzekleinen Schluck heimischen Whiskey. „... und hoffen wir, dass man die Rebellen dieses Mal nicht ewig hier hausen lässt.“

Murrend stimmte der Rest der Leibwache, der Wessiri die Treue hielt und ihm ohne Widerworte bis zur „Gladius“ gefolgt war, ein. Kurz blickte der eine oder andere von ihnen sogar mitleidig zur kleinen Tochter des gestürzten Sektorverwalters. Trotz der vielen Aufregung hatte der Schlaf sie am Ende doch übermannt und nun schlummerte sie friedlich in den Armen ihrer schweigsamen Mutter, die Hamner gedankenverloren (und mit Tränen in den Augen) gegenüber saß. Grübelnd fuhr er sich über das stoppelige Kinn, während sich die zierliche Sanitäterin des „Noble Squads“ (Jade Lee) zu ihr gesellte. 'Diese Invasion hat so mancher Generation ihre Heimat beraubt', dachte der Corellianer und sein Blick funkelte zwecklos ins Leere. Nach diesem Tag verachtete er die Rebellion eindeutig noch mehr.

Düstere Gedanken erhoben sich schwerfällig aus den Tiefen seines Bewusstseins als auf einmal ein Crewman der „Gladius“ die Mannschaftsmesse betrat,sich anschließend zielstrebig Hamner näherte und sagte:
„Mr Hamner, Moff Wessiri hat um Ihre Anwesenheit gebeten und der Kommandant hat dem zugestimmt. Wenn Sie mir bitte folgen würden, Sir.“

Erneut zeichnete sich deutlich der Schmerz auf dem Gesicht des Veteranen ab als er sich erhob, aber schlussendlich überwand er dieses „Hindernis“. Humpelnd – mit der rechten Hand behutsam gegen den linken Bauchraum drückend – folgte er wortlos dem fremden Mannschaftsmitglied. Schon seit Jahren pflegte Moff Wessiri einen (fast) freundschaftlichen Umgang mit seinem Untergebenen. Sie stammten beide von Corellia, hatten ihre Heimat bei einer früheren Invasion schon einmal verlassen und waren, nachdem das Imperium bei der Fünften Schlacht um den Planeten siegreich war, wieder gemeinsam zurückgekehrt. Zwanzig Jahre hatte er an der Seite des Verwalters verbracht. Trotzdem hatte er solch eine Ehre bisher selten genossen. Dementsprechend versuchte er im Gehen sein (recht mitgenommenes) Äußeres noch ein bisschen zu korrigieren, indem er etwas Staub von der Kleidung klopfte und eventuelle Falten glatt strich.

„Danke, Commander“, sagte Wessiri zu einem hochgewachsenen, recht athletischen Flottenoffizier, der einen gepflegten, schwarzen Oberlippenbart in seinem markanten Gesicht zur Schau trug. Dann schenkte er dem anderen Corellianer flüchtig ein mattes Lächeln.

Doch just in diesem Augenblick schaltete sich der imperiale General, ein hagerer, leicht ergrauter Anaxsi mit säuerlicher Miene, ein:
„Commander, Sie sagten, Sie agieren unter dem Befehl von Vice Admiral Nerethin.“ Eindringlich musterte er den Lieutenant Commander. „Stehen denn schon Pläne für einen Gegenschlag?“

Man hatte gerade die ranghöchsten Persönlichkeiten vom Planeten evakuiert – beziehungsweise war noch im Begriff dies zu tun – und der General glaubte tatsächlich, die Schlacht wäre nicht verloren? Man würde nach knapp sechs Tagen doch noch Unterstützungstruppen schicken? Um ein Haar hätte Bleys Hamner voller Unglaube den Kopf geschüttelt. De Vries' Karriere hatte mit dem Verlust von Corellia eine tiefe Kerbe erhalten. Oft maß man ihn an den Leistungen seines verstorbenen Bruders, Fleet Admiral Horvic de Vries, der ein Mitglied des Flottenoberkommandos gewesen war. Suchte er deshalb nach irgendwelchen rettenden Strohalmen? Schweigend verfolgte der Corellianer was einer in dieser Runde wohl als nächstes sagen würde.

[Corellia-System :: Corellia :: Atmosphäre :: CRV „Gladius“ :: Deck Eins :: Gastkabine :: Bleys Hamner, Captain Toral, Lieutenant Commander Selgorias, Moff Wessiri, General de Vries, eine Konsularagentin und ein Protokolldroide]
 
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Dank der PIT-Droiden gelang es den Transportschacht zum Raketensilo frei zu räumen und der erste Repulsortransportschlitten mit 6 Servant-Raketen fand seinen Weg in den Bauch der Commercial II. Dank eines kleinen Generators, der sich noch in einem Magazinraum befand und instandsetzen lies, gab es sogar Energie um das Fördersystem des Raketensilos zu nutzen.

"Wir bekommen Besuch! Mehrere schnelle Objekte und ein großes Objekt nähern sich." dröhnte Mumba in das Funkgerät und seine Stimme bebte vor Erregung.

"Können Sie einen Schlupfwinkel für den Frachter finden? Ich stell mir gerade vor, beim Anblick dieser riesigen Stahlkolosse, müsste doch auch im Inneren eines Wracks genügend Platz zum verstecken sein." überlegte Fenris und fluchte innerlich. Er befand sich gerade in dem halbwegs eingerichteten Raketenleitstand und umgeben von einer Unmenge an Sprengstoff.

Kein guter Platz, wenn man länger leben wollte.

"Theoretisch möglich, aber die Flucht wäre auch eine Option." gab Mumba zu bedenken.

"Bis ich bei Ihnen an Bord bin, sind die Abfangjäger zu nah bei uns und wir können vielleicht einem oder zwei der Sorte entkommen, aber so einem Aufgebot entkommen wir nicht schnell genug in den Hyperraum. Zumal wir im Trümmerfeld nicht schnell genug fliegen können. Noch bevor wir nur dran denken die Raumsprungkoordinaten in den Computer einzugeben, haben die uns eingekreist oder unseren glatten Hintern weggeblasen. Sie könnten auch allein entkommen, aber der Zeitvorteil reicht ggf. nicht aus." gab der Felacat zu bedenken und seine Sinne arbeiteten auch Hochtouren.
Er aktivierte das Steuerungsprogramm für den Raketenabschuß und stellte fest, das er noch 3 Abschußrohre rasch einsetzen konnte.
"Ich habe die Umgebung noch einmal überprüft. In 5000 Metern liegt vermutlich die Heckpartie dieses Schiffes. Ansonsten liegen mehr oder weniger große Trümmer von der Größe eines kleinen Frachters im Raum, zu klein für ein Versteck." meldete sich der Hutte schmatzend.
" Liegen die Trümmer gut genug um sie als Deckung bis zum Heck des Schiffes zu nutzen?" fragte Fenris und ließ eine gelenkte und 2 ungelenkte Raketen laden.

"Machbar, wir sind noch in Sensorenreichweite, aber noch nicht in Sichtweite. Ich könnte den Frachter die kurze Entfernung dahin schleichen lassen, ohne dass die Jäger es merken. Sie werden uns aber trotzdem suchen."" antwortete Mumba.
"Richtig, die werden jeden Durastahlsplitter umgraben, weil sie annehmen müssen, dass wir uns noch im Trümmerfeld befinden. Aber ich werde gleich dafür sorgen, dass es keinen Grund mehr für sie gibt uns zu suchen." sagte der Felacat mit einer grimmigen Entschlossenheit.
"Und wie?" fragte Mumba mit einer unheilvollen Vorahnung in der Stimme.
"Das wird eine Überraschung. Wenn ich ihnen das Signal gebe, dann geben Sie einmal einen dosierten Triebwerksimpuls und lassen sich bis zum Heck treiben, dort verwenden Sie nur noch die Steuerdüsen und versuchen sich in den Hangar zu Retten. Dort angekommen, schalten Sie alle aktiven Systeme ab, damit die Sensoren Sie nicht finden. Funkstille, ich werde irgendwie nachkommen." erklärte Fenris konzentriert und tippte nebenbei die Programmierung für die Raketen in den Computer und öffnete die Luken.
"Was Sie auch vorhaben, tuen Sie es jetzt, wir sind vielleicht noch 1 Minute geschützt." brummte der Hutte.
"Ok...3...2...1...LOS!" zählte der Felacat-Mischling und drückte die 3 Abschußknöpfe.
In dem Moment als die 3 Raketen die Abschußrohre verließen stieß sich die "Commercial II" vom Wrack ab und glitt ohne aktive Triebwerksspur ihrem Ziel entgegen. Der Zündimpuls der Triebwerke ging in der Wärmesignatur der Raketen unter.
Die gelenkte Rakete schlug in einem Kiometer in einem Wrackteil eines Kanonenbootes ein und erzeugte ein helles Feuerwerk. Munition schien ebenfalls mit explodiert zu sein und eine Splitterwolke sorgte für die erste Ablenkung der Sensoren.
Die ungelenkten Raketen suchten ihr Ziel in der Jägerstaffel.
Fenris nahm kaum an, damit auch nur einen Jäger zu treffen, aber sie würden ausweichen müssen und das würde ihnen etwas Zeit verschaffen.
Die nächsten 3 ungelenkten Raketen wurden bereits vom Fördersystem angeliefert und die Abschußrohre nachgeladen.
Erneut feuerte er mit ein paar Grad Abweichung nach links und rechts vom vorherigen Punkt die Raketen ab. So würde es so aussehen, als würde man die Bahnabweichung der Jäger nachverfolgen und somit halbwegs gezieltes Feuer eröffnen.
Auch hier erwartete er kaum einen Treffer, die Piloten im Cockpit würden aber erneut beschäftigt werden.
Jetzt hieß es Abschied nehmen für den finalen Akt in dieser Show.
"Wie heißt es so schön. Man muß auch etwas opfern, wenn man gewinnen will..." murmelte er und erinnerte sich an den fehlenden kleinen Finger der linken Hand, als er zum Raketensilo rannte und eine Sprengladung an einer Rakete befestigte. 60 Sekunden...viel mehr würden die abgelenkten Gleiter nicht brauchen um das Wrack zu erreichen.
...noch 58 Sekunden...Fenris rannte durch den Transportschacht und sprang auf einen Repulsortransportschlitten.
...noch 40 Sekunden und er sauste auf dem Schlitten durch den Transportschacht Richtung Schleuse.
Da von der Schleuse nichts übrig blieb, konnte er ohne Verzögerung sich ins All katapultieren.
Er lenkte mit der Steuerdüse aus seinem Jetpack auf dem Rücken den nun masselosen Transportschlitten in Richtung Heck dieses Defender-Zerstörers. Er drehte sich, so dass der Schlitten ihn Deckung gab und "surfte" relativ langsam von dem Bug weg.
Ein nervöser Blick auf den Timer sagte ihm, dass er noch 9 Sekunden hatte um genügend Abstand zwischen sich und dem Wrack zu bekommen. Er gelangte in den Schatten eines größeren Wrackstückes.
Dieses war so arg zerbeult und ausgebrannt, dass man nicht mehr genau sagen konnte, was es ursprünglich mal war. Er riskierte den Blick über den Rand des Schlittens und konnte die Reflexionen der Jäger ausmachen. Es waren mindestens 8 Jäger oder etwas vergleichbares und in größerer Entfernung ein großes Schiff mit flacher Silouette (Reliant), jedenfalls war es dass was er erkennen konnte aus seiner Position.
...3...2...1...
Ein Lichtblitz aus dem Bug erhellte die Szenerie. Lautlos verschwand das doch recht massive Bug des Zerstörers in einem buntem Lichtball. Hochgeschwindigkeittrümmer verteilten sich kreisförmig.
Fenris gab auf seinem Schlitten über den Jetpack "Vollgas".
Er passierte das zweite Wrackstück und schaute direkt nach vorn.
Das die Explosionswelle das erste Wrackstück bereits erreicht hatte und dieses etwas verlangsamt wegschleuderte, sah er nicht...und wollte es auch nicht sehen.
Glühende Trümmerstücke prasselten überall auf die Wrackteile ein.
Das erste große Wrackstück, immerhin von der Größe eines kleinen Frachters bewegte sich rotierend auf ein weiteres zu und blieb wie ein gigantisches Wurfmesser in dem anderen, schwereren Wrackstück stecken. Dieses setzte sich ebenfalls in Bewegung und taumelte durchs Trümmerfeld. Dieser Impuls setzte sich chaotisch fort und die vorläufige Karte der Trümmer musste umgeschrieben werden. Kleinere Partikel prasselten auf das Heck des Schlachtschiffes nieder und erzeugten Funken. War er noch durch die Schattenwirkung der größeren Trümmerteile vor Splittern geschützt, so schlugen nun kleinere, etwas langsamere Partikel auf den Repulsortransportschlitten ein. Die Unterseite des Schlittens wurde komplett durchlöchert, bremste aber die Splitter soweit ab, dass sie die Oberseite nicht mehr durchschlagen konnten. Dennoch spürte er die heftigen Vibrationen und die Flugbahnabweichung die daraus erfolgte. Er kam zu weit vom Ziel ab.
Er gab erneut Schub auf den Jetpack und korrigierte die Flugbahn. Dadurch erhöhte sich aber auch die Geschwindigkeit und er hatte keinen Gegenschub. Rettete ihn vorher die Geschwindigkeit, um aus dem Inferno zu entkommen, so wäre eine solche Landung nun tödlich.
Er drückte sich von dem Schlitten ab, verringerte somit die eigene Geschwindigkeit und sah zu, wie der Repulsoschlitten sich wie ein Dolch in die Außenhülle des Wracks bohren wollte, dort zerschellte und dennoch eine leichte Delle in der Panzerung hinterließ. Er drehte sich und versuchte mit dem Jetpack zu steuern und zu bremsen. Das gelang zumindestens so weit, dass er nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit gegen die Außenhülle prallte. Die strapazierfähige Außenhaut seines Raumanzuges hielt dem Stand und er rollte über die Durastahlhülle des Zerstörers. Ein Geschützturm brachte ihn entgültig zu stehen. Benommen blieb er dort hängen.
Er war mehrfach irgendwo aufgeschlagen und sicherlich auch mit dem Kopf irgendwo im Helm hin und her geklatscht. Diverse Warnlämpchen und -signale schrieen um Aufmerksamkeit.
Nervös checkte er die Statusmeldungen ab:
- Abrasionen an der Außenhülle...naja...der Lack war ab, aber keine Lecks.
- Steuerdüse des Jetpacks ausgefallen
- Hauptdüse des Jetpacks ausgefallen
-...etliche Schadensmeldungen des Jetpacks, auch über Teile von denen er nicht wußte, welche Funktion diese hatten. (Verdammt, waren diese Teile kompliziert aufgebaut)
- Stereoanlage des Helms kaputt....naja, nicht so akut lebenswichtig
- Schäden am Rückenpanzer des Anzuges Klasse 1 (war das jetzt gut oder schlecht?)
- Sauerstoff bei 25% (einen Reservetank hatte er noch zur Verfügung)
-Funkantenne...."bitte schließen Sie die Funkantenne an" (die war also im Eimer und das war definitiv nicht gut)
Er blickte auf das Comgerät im Arm, das Display hatte einen hässlichen Kratzer und dort zeigten sich die schönsten Regenbogenfarben, aber die Funktion war noch gegeben.
Die Temperaturanzeige im Helm zeigte irgendwelche abstrusen Symbole und ab und zu auch mondsüchtige Werte an, es fühlte sich aber noch normal an, somit war die Anzeige im Allerwertesten, das Klimasystem schien noch zu funktionieren.
Vitalwerte:...Blutdruck leicht erhöht, Puls stark erhöht....war ja auch kein Wunder
-Arme und Beine ließen sich noch bewegen, auch wenn das rechte Schienenbein höllisch weh tat.
-der Kopf schmerzte und irgendwo lief Flüssigkeit über seinen Hinterkopf, es fühlte sich feucht an.
-die Rippen taten weh, er hatte sie sich wahrscheinlich geprellt. Atmen tat weh, funktionierte aber sonst ohne Probleme.
Er musste nun nur noch irgendwie ins Schiffsinnere kommen, am Besten den Hangar und das war jetzt das Problem.
Er sah nur eine graue, metallische Oberfläche und allerlei technische Details, hatte aber keinen Plan wo genau er sich auf diesem Schiff befand. Das würde ein langer Marsch werden.

Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Wrack des Defender-Sternenzerstörers, irgendwo auf dem Heck: Fenris Khan.
 
[Corellia-System | Weltraum | Trümmerfeld | Seitlich am Wrack eines Schlachtschiffes | Kazellis-Frachter Commercial II | Korridor] Mumba der Hutt; Fenris Khan im Wrack

Der Annäherungsalarm veranlasste Mumba, die Station im Korridor seines Schiffes zu verlassen, von der aus er den sehr zufriedenstellenden Fortschritt der Verladearbeiten beobachtet hatte, und so schnell wie möglich nach vorne ins Cockpit zu kriechen. Er wollte mit eigenen Augen sehen, was der Pilotendroide mit Hilfe der Bordsensoren aufgespürt hatte. Viel zu sehen gab es dabei jedoch leider nicht: Was auch immer es war, es war zu weit weg, um es klar zu identifizieren. Das Trümmerfeld bot ihnen Deckung, störte aber auch ihre eigenen Sensoren. Eines war jedoch sicher: Es handelte sich um eine ganze Gruppe von Schiffen, die sich ihrer Position näherten, entweder zufällig oder weil sie aufgeflogen waren.

Sofort warf Mumba die Maschinen wieder an. Dass diese seit ihrem Wechsel zu dieser Position noch nicht ganz ausgekühlt waren, hatte den Nachteil, dass sie leicht geortet werden konnten, aber auch den Vorteil, dass sie ohne großen Zeitverlust in Betrieb genommen werden konnten. Kurz überlegte er, ob er seinen Frachter nicht einfach von dem Schlachtschiff trennen und eine Flucht versuchen wollte, ohne Zeit an die Rückkehr Fenris Khans zu verschwenden. Doch erstens waren außer dem Halb-Felacat noch die Pit-Droiden und weitere Ausrüstung auf dem Schlachtschiff, zweitens hoffte der Hutte mit dessen Hilfe noch mehr Geld zu verdienen, und wie so oft siegte seine Gier. Also kontaktierte er Khan und erzählte ihm davon, dass sie gleich Gesellschaft bekommen würden.

Sie hatten wenig Zeit, das Problem zu erörtern. Der Humanoide schien eine Idee zu haben, wie sie aus der Sache herauskommen konnten, und nach allem was Mumba bisher über ihn wusste ging er davon aus, sie womöglich etwas taugte. Also willigte er ein, obwohl er sich nicht über die Details des Plans im Klaren war. Die Heckpartie des Schlachtschiffes, die in einiger Entfernung schwebte, war in noch desolaterem Zustand als der Bug und kaum noch zu erkennen, aber offene Hangarschotte gaben ein geeignetes Versteck ab.


3...2...1. Khan zählte herunter und Mumba gab Schub. Während die Commercial II von ihrer eigenen Trägheit angetrieben durchs All trieb, verließen drei Objekte die ausgebrannten Überreste des Defenders. Drei der mächtigen Raketen, mit deren Bergung sie soeben noch beschäftigt gewesen waren.

»Oh, dieser verdammte...« brummte Mumba in sich hinein.

Khans Idee war nicht übel. Für Ablenkung war gesorgt und die Strahlungs- und Trümmerwolken, die von den Explosionen ausgingen, störten sicherlich selbst die besten Sensoren ihrer Gegner. Allerdings hatte der Humanoide mit diesem drastischen Mittel auch die Brücken hinter ihnen abgebrochen. Er hatte vermutlich auf den corellianischen Zoll oder die republikanische Flotte geschossen. Mit Nachsicht durften sie nun in keinem Fall mehr rechnen, so dass eine Kapitulation selbst unter drastischen Umständen keine Option mehr darstellen konnte.

Die Partikelschilde der Commercial II mussten einiges einstecken, als die umherfliegenden Splitter sie ein- und überholten. Der Frachter der Kazellis-Klasse geriet ins Trudeln, so dass Mumba die Manövrierdüsen zu Hilfe nehmen musste, um sein Ziel zu erreichen. Sein Schiff touchierte eine Wand, als es in den verheerten Hangar einflog, und eine weitere, bevor es darin zum Stillstand kam und sich auf den Boden (oder die Decke?) senkte.


Dass Khan vorhatte, das Raketenmagazin zu sprengen, erschien Mumba logisch. Allerdings fragte er sich, wie der Mann in diesem Fall von dort zu entkommen hoffte. Womöglich unterschätzte er die Sprengkraft der Waffen. Das war unter diesen Umständen jedoch sein eigenes Problem.

Das Weltall selbst blieb natürlich unverändert schwarz, doch die Trümmer, die durch das Hangartor sichtbar waren, wurden ganz plötzlich in gleißendes Licht einer immensen Explosion getaucht. Fenris hatte es also wirklich getan. Die Sprengung der Raketen ließ bestimmt nicht viel vom spitzen Bug des Defender-Sternenzerstörers übrig und setzte so viel Energie frei, dass das gesamte Trümmerfeld drastisch umgestaltet wurde. Tatsächlich trieben nach kurzer Zeit große Brocken vorbei und einige von ihnen kollidierten mit solcher Wucht mit dem Heckbrocken, dass die Erschütterungen bis ins Innere der Commercial II spürbar waren.

Ob Khan es geschafft hatte, sich zu retten, war fraglich. Mumba glaubte nicht wirklich daran. Sich vergewissern konnte er nicht, denn er musste Funkstille halten, um nicht entdeckt zu werden. Aber solange dort draußen alles in Bewegung war und davon auszugehen war, dass man noch nach ihnen suchte, konnte der Waffenhändler auch nicht weg. Somit hatte der Humanoide, falls er denn überhaupt noch lebte, noch einige Stunden, um einen Weg zu finden, hierher zu gelangen, denn die Commercial II war ohnehin zum Warten verdammt. Wenn er es schaffte, gut. Wenn nicht, musste Mumba die bisher geborgene Fracht nicht teilen. Und das war mindestens genauso gut.


[Corellia-System | Weltraum | Trümmerfeld | Hangar eines Schlachtschiffwracks | Kazellis-Frachter Commercial II] Mumba der Hutt; Fenris Khan im Wrack
 
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[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax] Joya No

Die Suche nach dem oder den Soldaten, die auf Joya No und seinen XO geschossen hatten, blieb ergebnislos, sehr zum Unmut der beiden Offiziere sowie von Ollifs und Musa, die sich alle Mühe gaben, den Vorfall aufzuklären. Doch keiner der befragten Soldaten wollte etwas gesehen haben und natürlich gab auch keiner zu, selbst den Abzug betätigt zu haben. Das ließ keinen anderen Schluss zu als den, dass die Marines sich gegenseitig deckten, denn es war beinahe unmöglich, dass wirklich niemand den Vorfall beobachtet hatte. Die Armeesoldaten unter Trinity North hingegen hätten sicherlich Meldung gemacht, wenn sie etwas bemerkt hätten; die Übeltäter hatten also entweder den Zeitpunkt sehr geschickt gewählt oder einfach Glück gehabt. Zumindest vorerst kamen sie mit ihrer Schandtat durch.

Anders verhielt es sich mit den Vorwürfen gegen Lieutenant Commander Regina Priestley. Diese erhärteten sich mit jeder Stunde der Untersuchung, denn nach und nach wurden technische Defekte und Fehler anderer Personen ausgeschlossen. Die Anzeichen mehrten sich, dass tatsächlich Nos Zweiter Offizier diejenige gewesen war, die durch die Eingabe falscher Koordinaten den Fehlsprung ins Rendili-System und damit den Tod eines Besatzungsmitgliedes verschuldet hatte. Das Ergebnis war, dass der Kaminoaner nicht nur ihre Suspendierung aufrecht erhielt, sondern sie zusätzlich auf ihr Quartier beschränkte. Sie war nun eine Gefangene auf dem Schiff, dessen dritthöchste Funktion sie bekleidete. Unterdessen setzte der Commander eine Trauerfeier für den getöteten Soldaten an - und lehnte kommentarlos ihr Gesuchen ab, daran teilnehmen zu dürfen.

Joya No hielt zu diesem Anlass eine Rede, die für ihn aber vor allem Mittel zum Zweck war, um noch einmal an das Pflichtbewusstsein der gesamten Mannschaft zu appellieren. Unter anderem sagte er:


»Petty Officer Al Forster fiel in Ausübung seiner Pflichten im Kampf gegen das Imperium. Dennoch war sein Tod unnötig und sinnlos, da dieses Feuergefecht unnötig und sinnlos war. Dieser Fall führt uns vor Augen, dass wir mit dem Leben unserer Kameraden spielen, wenn wir unsere Aufgaben nicht ernst nehmen. Tragische Vorfälle wie dieser können sich jederzeit wiederholen. Jeder von Ihnen könnte der nächste sein, der durch die Fahrlässigkeit eines anderen sein Leben verliert oder durch eine unbedachte Tat einen Kameraden tötet. Das einzige Mittel dagegen ist Disziplin. Wenn wir aus dem Tod von Petty Officer Forster eines lernen können, dann, dass es im Krieg und im Dienst auf einem Sternenschiff wie der Ax keinen Spielraum für Fehler gibt. Nehmen Sie sich das zu Herzen und tragen Sie alle das Ihre dazu bei, dass wir uns nicht bald wieder zu einem solchen Anlass versammeln müssen.«

Diese Rede trug sicherlich nicht dazu bei, den Kummer und die Bestürzung derjenigen, die Forster gekannt und gemocht hatten, zu mildern, aber das war auch nicht der Sinn dahinter. No wollte sie wachrütteln und die generelle Akzeptanz für schludrige Arbeit reduzieren, und wenn er einige der Mienen richtig las, so war dies auch bei vielen gelungen. Schon in den nächsten Stunden mehrten sich offizielle sowie anonyme Anzeigen von Missständen und Fehlverhalten. Zwar war es der Moral an Bord kurzfristig sicherlich nicht zuträglich, wenn eine Atmosphäre des Misstrauens und gegenseitige Bespitzelung Einzug hielten, doch der Commander war der Ansicht, dass es in jedem Fall besser war, als einfach so weiterzumachen wie bisher. Mehr und mehr Besatzungsmitglieder schienen diesen Standpunkt zu teilen.

Leider führte aber auch dieser Mentalitätswandel nicht zu einem Hinweis auf die geheimnisvollen Stunnerschützen.


[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax] Joya No
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

Die Reliant näherte sich langsam dem Einsatzgebiet. Parallel dazu begann die Staffel X-Flügler unter den wachsamen Augen der beiden X-Aufklärern den Kreis um den vermeintlichen Aufenthaltsort des Frachters enger.
Auf Grund der Störungen durch die, zum Teil verstrahlten Trümmer, war eine genaue Identifizierung des Eindringlings nicht möglich.
Jhassa begutachtete den Anflug auf dem Holoprojektor. Bisher war nichts auffälliges zu sehen.

Commander, ich habe hier drei Raketenabschüsse von einem der Wracks.

Meldete sich der Sensorik-Offizier, als im selben Moment die drei Raketen auf dem Holoprojektor auftauchten und durch das Trümmerfeld in Richtung der anfliegenden Jäger flogen.

Lassen sie die Jäger abdrehen, sie sollen Sicherheitsabstand waren. Öffnen sie einen Funkkanal.​

Die Befehle des Commanders wurden durchgeführt und durch ein Nicken des Kommunikationsoffiziers wurde angezeigt das ein offener Kanal besteht.

Hier spricht Commander Jhassa des republikanischen Kreuzers Reliant. Sie befinden sich in militärischen Sperrgebiet! Stellen sie die Kampfhandlungen ein und identifizieren Sie sich. Sollten Sie der Anweisung nicht folge leisten, sehen wir uns gezwungen militärisch Maßnahmen gegen Sie einzusetzen.​

Die Androhung von militärischer Gewallt verhallte ohne Antwort. Der Selkath sah sich nun gezwungen, offensiver vorgehen zu müssen.

Schilde hochfahren und Gefechtsalarm geben. Wenn in Waffenreichweite, Feuer frei primär mit den Ionenkanonen.​

Noch bevor sich die Jäger neu formiert hatten und alle Gefechtsstationen besetzt waren, gab es eine gehörige Explosion im Trümmerfeld. Scheinbar hatte jemand wohl gar kein Interesse den Anweisungen folge zu leisten.
Nach wenigen Sekunden prallten die ersten kleinen Splitterfragmente auf die Schilde.

Schadensbericht.​

Das Schiff nagelneu repariert und frisch aus der Werft, das konnte der Commander sich nicht wieder beschädigen lassen.

Schilde auf 100%, keine Schäden. Rückmeldung der Jägerstaffel, Beschädigungen an fünf Maschinen, drei auf Rückflug, Commander.

Von 10 Jägern waren 50% beschädigt und drei mussten die Jagd abbrechen. Sicherlich keine sonderlich gute Bilanz, aber mit der Reliant als Rückendeckung sollten es die verbliebenen Maschinen mit einem zivilen Frachter aufnehmen können.
Die Holoprojektion des Trümmerfeldes verschwamm und gab nun keine genauen Sensordaten preis.
Noch bevor der Selkath fragen konnte, was da los war, bekam er von seinem Sensorik-Offizier eine Antwort.

Durch die Detonation und der freigesetzten Strahlung bekommen wir derzeit nur verzerrte Daten.

Schon wieder ein Blindflug auf "Feindfahrt". Das gefiel dem jungen Selkath überhaupt nicht. Zu tief saßen noch die Erinnerungen an den letzten Blindflug der die Reliant im anschließenden Gefecht schwerst beschädigte. Wäre damals der imperiale Flottenverband offensiver vorgegangen, hätten die Imperialen einen Liberator-Kreuzer auf ihrer Abschussliste verbuchen können.

Verstanden, stocken sie die X-Flügler auf zwei Vollstaffeln auf und lassen sie zwei Rotten A-Flügler Starten. Die beiden X-Aufklärer sollen sich hier und hier in Position bringen, die Reliant wird hier in Stellung gehen. Die beiden X-Staffeln positionieren sich rund um das Trümmerfeld und Sichern die Fluchtrouten, während die A-Flügler rottenweise unter größter Vorsicht, gedeckt durch die Daten der Aufklärer das Trümmerfeld Kundschaften. Wenn alles in Position, feuern sie ein paar Salven in das Trümmerfeld. Vielleicht können wir ja den Eindringling ein wenig aufscheuchen.​

Der Kommandant deutete auf die Holoprojektion des Trümmerfeldes und wies die Positionen an.
Geschäftiges Treiben herrschte auf der Brücke bei der Umsetzung der Befehle. Dem unbekannten Frachter sollte es nun nicht mehr so einfach möglich sein, seine Flucht durchzuführen.
Nach kurzer Zeit waren alle Maschinen, als auch die Reliant in Position.
Bevor die A-Flügler in das Trümmerfeld einflogen, feuerte die Reliant einige Salven auf verschiedene Wracks im Trümmerfeld und wartete, was passierte.

Commander Jhassa, Prioritätsmeldung von der Picon. Admiral Stazi möchte Sie umgehend sprechen.

Admiral Stazi? Priorität? Jhassa dachte sich, das es dabei mit Sicherheit um den ehemaligen Waffensystemoffizier Karst Fey'ii gehen musste, der auf Grund fahrlässigen Verhaltens suspendiert wurde. Der Selkath trat vor den Holoprojektor und wies seinen Kommunikationsoffizier an, die Verbindung herzustellen.
In dem üblichen Blau erschien die blaue Holo-Silhouette des Duro, als auch einer weiteren Person, wohl ein Kaminoaner (Joya).
Jhassa stand stramm und Salutierte.
Admiral Stazi, die Reliant untersucht gerade einen unautorisierten Aufenthalt eines unbekannten Objektes in Frachter-Größe. Lage: durch das Objekt wurden Kampfhandlungen durch geführt, welche durch Kräfte der Reliant unterbunden werden.​

Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew
 
Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Wrack des Defender-Sternenzerstörers, irgendwo auf dem Heck: Fenris Khan.

Trümmerfragmente flogen noch chaotisch durch die Gegend und Fenris kroch im Schutz der Geschütztürme über die Oberfläche.
Ab und an wagte er einen Blick in Richtung des ehemaligen Bugs.
Die Republikaner hatten das Gegenfeuer eröffnet und beschossen wahllos Trümmerteile und erhofften sich somit eine Reaktion.
"Aha, Ihr wollt also auf den Busch klopfen und warten, dass einer rauskommt?" brummte der Felacat-Mischling grimmig.
Wenn der Plan aufgegangen war, dann parkte Mumba im Hangar und war somit durch den gigantischen Stahlkoloss recht gut geschützt. Durch die Treffer bebte zwar das Schiff, größere Schäden gab es aber nicht, dafür waren die Panzerwände noch zu hart.
Jeder der Zufallstreffer erschütterte das Wrack und der Boden vibrierte heftig unter seinen Füßen.
Wenn der Hutte die Nerven behielt und sich ruhig verhielt, dann würde alles gut gehen.
Mit Glück würde man glauben, dass sich der Frachter aus versehen selbst in die Luft gesprengt hat.
Eine vorzeitige Flucht würde es nur schlimmer machen.
Fenris schätzte die Kaltblütigkeit und Gier des Hutten so ein, dass er ihn zwar ohne mit der Wimper zu zucken zurücklassen würde, aber eine Flucht Hals über Kopf würde er nicht wagen.
Das er kaum heil aus dem Trümmerfeld fliehen könnte, so lange man annahm es gäbe noch einen intakten Frachter, das war beiden Mitgliedern der Black Sun klar.
In sofern brauchte sich Fenris nicht die Sorgen machen, das sein Rückflug vorzeitig starten würde.
Der Beschuss hier draußen war eher eine Sorge.
Er deckte das Trümmerfeld mit reichlich Feuer ein.
Auch mit Jägern lies sich der Kreuzerkommandant nicht lumpen.
Was hier an hellen Punkten umherflog, bekam man auch nicht alle Tag zu sehen. Aus der Deckung herraus konnte Fenris erahnen, dass man das Trümmerfeld umstellte.
Jetzt hieß es darauf warten, wer den längeren Atem hatte.
Im Kopf ging er noch einmal die "Haben"-List durch: Ein PIT-Droide war wieder auf dem Frachter, der zweite war wohl noch mit abgesprungen und trudelte hier in der Nähe herum oder im Feuer zerstört worden. Er hatte noch Sauerstoff für 30 Minuten im Tank und noch einen Reservebehälter. Und den unbedingten Willen hier lebend rauszukommen.
Auf der anderen Seite...war er so ziemlich im Eimer. Kein Funk und eine ganze aufgescheuchte Staffel und einen Kreuzer an der Backe.
Ergeben hätte er sich so oder so zu keiner Zeit können. Was auch immer Mumba auf dem Kerbholz hatte (und das war sicherlich mehr als genug), Fenris hatte man ja nur deshalb von der Fahnungsliste genommen, weil man annahm er sei durch eine Kopfgeldjägerin getötet worden.
Hätte man seine Identität festgestellt, dann gäb es allein schon für die Sache auf dem Minenmond lebenslänglich, von der Sache hier gar nicht zu sprechen.

Zu seinem Glück fand er eine Schleusenluke. Hier dockten normalerweise Versorgungsschiffe an. Die Luke war nicht beschädigt und lies sich über das Datenkabel sogar mit dem Datapad ansteuern.
Die Verriegelung lies sich manuell betätigen und öffnen. Nur schloss sich die Luke nicht automatisch und musste mühsam mit Hand wieder geschlossen werden. Er schaute aus dem Schleusenfenster und sah einen A-Wing vorbeifliegen. Noch rechtzeitig also.
Die innere Schleusenluke lies sich erstaunlicherweise ebenso problemlos öffnen.
Hier war noch etwas erstaunlich: Die Luftdruckkontrolle sprang an und füllte die Schleuse mit Luft, bevor sich die Tür öffnen lies. Es gab also noch Reste der Lebenserhaltungssysteme.
Im Korridor leuchteten sogar noch einige der roten Notlampen.
Das hatte er jetzt nicht erwartet, das Wrack sah so verstört aus, und doch war auf dieser Sektion noch atembare Luft. Jedenfalls zeigte das der Sensor im Datapad an. Er versicherte sich zweimal bevor er seine eigene Sauerstoffversorgung abschaltete und den Helm abnahm.
In der Tat, es gab hier Sauerstoff, doch es war recht stickig und es stank undefinierbar. Er schaltete, um Energie zu sparen seine Taschenlampe ab und verlies sich auf die eigenen guten Augen und dem roten Restlicht der Notbeleuchtung.
Er suchte sich einen Terminal-Schacht und klinkte das Datapad dort ein. Erst einmal versuchte er sich einen Überblick zu verschaffen.
Seine Ohren rotierten leicht wie eine Radarschüssel und aufmerksam huschten die gelben Augen von links nach rechts.
Hier roch es nach Angstschweiß, verbranntem Kunststoff und Tod. Die Schlacht war ca. eine Woche vergangen und es war kaum möglich noch jemand lebendes hier an Bord zu finden, aber den Felacat-Mischling beschlich ein ungutes Gefühl.
Das Datapad hatte sich erfolgreich eingeloggt und spuckte Daten über den Zerstörer aus. Den Energielevel nach, gab es auf 2 Etagen in diesem Sektor und in einem weiteren Sektor tiefer im Heck noch intakte Lebenserhaltungssysteme. Das war der Versorgungsraum über den Maschinen und hier war einst mal die Messe.
Es gab von hier einen direkten Turboliftschacht in den unteren Sektor und von dort aus einen Weg in den Hangar, dieser war aber versiegelt. Reste des Schiffs konnte man aber getrost vergessen.
Er stöpselte den Datapad wieder vom Terminal ab und drehte sich um.
Irgendwas hatte hier den Boden vibrieren lassen. Es waren keine Lasertreffer mehr, die fühlten sich anders an.

Hier war auch noch etwas anderes seltsam. Es gab eine leichte Gravitation, normalerweise müsste er schwerelos in dem Korridor schweben und nur Dank der Magnetsohlen der Stiefel am Boden (oder wahlweise an der Decke) haften bleiben. Hier im Heck wirkte aber noch ein Rest von Schwerkraft. Irgendwas hielt hier jedenfalls den Gravitationsgenerator am laufen.

Er lief vorsichtig durch den breiten Korridor und glaube um die Ecke einen bewegten Schatten gesehen zu haben. Die Nackenhaare des Felacat sträubten sich.
Er lief in diese Richtung und schaute um die Ecke. Nur eine Lampe brannte hier und am anderen Ende stand oder schwebte halb eine Gestalt, die Fenris erstarren lies.
Sie war dunkel und die langen Haare waberten in der Luft, der Schatten wirkte unheimlich verkrampft...
Zwar konnte er nichts genaues sehen, doch glaubte er zu fühlen wie ihn mindestens ein Paar Augen anstarrten. Seine Hand glitt rüber zur Taschenlampe...

Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Wrack des Defender-Sternenzerstörers, Heckpartie, ehemalige Messe: Fenris Khan...
 
[Corellia-System | Weltraum | Trümmerfeld | Hangar eines Schlachtschiffwracks | Kazellis-Frachter Commercial II] Mumba der Hutt; Fenris Khan im Wrack

In den ersten zwei Minuten hatte Mumba der Hutt überhaupt keine Zeit, sich Sorgen zu machen. Zu sehr war er damit beschäftigt, eine Entdeckung zu verhindern. Nacheinander schaltete er alle Bordsysteme aus oder fuhr sie zumindest so weit herunter, dass ein Überleben gerade noch möglich war. Außer einem Mindestmaß an Sauerstoff, Gravitation und Wärme konnte er alles erübrigen, den Antrieb ebenso wie die Sensoren, die Schilde und die Waffen, Beleuchtung und Computer. Auch die Droiden deaktivierte er, da selbst sie eine Energiesignatur abgaben, die geortet werden konnte - wenngleich er bezweifelte, dass inmitten dieses wirbelnden, glühenden und verstrahlten Trümmerfeldes überhaupt noch eine ordentliche Messung angestellt werden konnte, selbst mit dem modernsten Equipment der Republik. Doch verlassen wollte er sich darauf nicht. Immerhin gab es auch noch den Zufall, und dem hatte der Waffenhändler noch nie vertraut.

Als all dies erledigt war und er das Gefühl hatte, alles Machbare getan zu haben, begann das Warten. Und damit bekam er auch die Gelegenheit, sich tiefere Gedanken über seine Lage zu machen. Eine Analyse ergab, dass er in Schwierigkeiten steckte. Nicht nur dass er jederzeit damit rechnen musste, unangenehme Gesellschaft zu bekommen - in diesem Fall kamen weder Flucht noch Kampf in Frage und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich zu ergeben, was sicherlich lange Freiheitsstrafen oder Schlimmeres zur Folge hätte. Hinzu kam die Gefahr, dass das ihn umgebende Wrackteil, welches ihm im Augenblick noch Schutz bot, durch Beschuss oder Kollisionen mit anderen Brocken zerstört wurde und in diesem Fall auch die Commercial II sein Schicksal teilen könnte. Unterschiedlich starke Erschütterungen in unregelmäßigen Abständen deuteten auf diese Möglichkeiten hin. Selbst wenn das Wrack standhielt, niemand ihn entdeckte und die Patrouillen sich zurückzogen, gab es dort draußen noch immer ein in Aufruhr geratenes Trümmerfeld, das es zu durchfliegen galt, und all seine Karten und Aufzeichnungen waren nach dieser radikalen Umgestaltung nun wertlos.

Doch auch die Zeit des Grübelns fand ein Ende und der Hutte fand sich damit ab, dass er auf seine derzeitige Situation kaum Einfluss nehmen konnte. Er konnte lediglich dafür sorgen, dass es ihm in dieser Zeit an keinen Bequemlichkeiten mangelte. Das trübe Licht der Notbeleuchtung reichte ihm völlig aus und weder sein kleiner Weinvorrat noch die weichen Kissen in seinem Quartier benötigten Energie oder Computer. Etwas anders verhielt es sich mit seinem lebenden Proviant, der mit der heruntergefahrenen Lebenserhaltung nur teilweise gut zurecht kam: Mumba kroch in die Kabine, die er zur Speisekammer umgestaltet hatte, und überprüfte, wie es den verschiedenen Nagetieren, Echsen, Amphibien, Vögeln und kleinen Primaten ging, die dort in Käfigen und Wasserbottichen zusammengepfercht waren. Ein paar von ihnen litten offenbar unter dem gesunkenen Sauerstoffgehalt oder der niedrigen Temperatur. Mit festem, rücksichtslosem Griff zerrte er diejenigen Exemplare, die bereits geschwächt wirkten oder gar zu verenden drohten, aus ihren Behältern und stopfte sie in eine Kiste, mit der er sich in sein Quartier zurückzog.

Ein reichhaltiges Abendessen hatte schließlich noch nie geschadet. Schon gar nicht, wenn es vielleicht die Henkersmahlzeit war. Und mit einem Schluck Wein dazu konnte er dem Unbekannten gelassen entgegensehen.

Wo auch immer Fenris Khan gerade war, er erfreute sich dieser Genüsse sicherlich nicht.


[Corellia-System | Weltraum | Trümmerfeld | Hangar eines Schlachtschiffwracks | Kazellis-Frachter Commercial II | Mumbas Quartier] Mumba der Hutt; Fenris Khan im Wrack
 
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[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax | Nos Quartier] Joya No

Wie immer schon, gönnte Commander Joya No sich zu wenig Schlaf. Es gab einfach zu viel zu tun, als dass der Workaholic es geschafft hätte, zur Ruhe zu kommen, solange er noch nicht der Ohnmacht nahe war. Stets obsiegte das Gefühl, dass Dinge unerledigt blieben oder - was teilweise noch schlimmer war - verpfuscht wurden, wenn er nicht hellwach und an allen Orten zugleich war, um jede Aktivität an Bord persönlich zu beaufsichtigen. Ein Ziel, das er selbstverständlich nicht erreichen konnte, so dass er trotz aller Aufopferung dennoch den Eindruck behielt, nicht genug getan zu haben, so dass er sich selten mit gutem Gewissen schlafen legte. Seit der Rückkehr aus dem Rendili-System hatte er kaum sechs Stunden geruht, obwohl er auch vorher schon weit länger gearbeitet hatte, als die Vorschriften es zuließen. Doch irgendwann kam immer der Punkt, an dem er die Signale seines Körpers nicht mehr ignorieren und auch nicht gewaltsam niederringen konnte, sondern sich einfach eingestehen musste, dass er als lebendes, biologisches Wesen gewissen Grenzen unterlag. So sehr es ihm auch missfiel, er musste irgendwann schlafen.

Normalerweise war seine körperliche Erschöpfung zu diesem Zeitpunkt so massiv, dass er fast augenblicklich einschlief und dann mehr oder weniger traum- und bewegungslos dalag, bis ihn irgendwann entweder der Wecker jäh aus der Ruhe riss oder ihn selbst im Schlaf das Gefühl übermannte, noch nicht genug geleistet zu haben. Manchmal gab es jedoch auch andere Störungen, so wie dieses Mal. No befand sich noch keine fünf Stunden im Bett, als das Komlink ihn weckte. Der Kaminoaner richtete sich in sitzende Haltung auf und drückte mit einem langen, schmalen Finger auf einen Schalter, um das Gespräch von der Brücke entgegenzunehmen.


»Commander, Tai'oki hier. Entschuldigen Sie die Störung. Hier ist ein Anruf für Sie von der Picon. Admiral Stazi wünscht Sie umgehend über Holo zu sprechen«, meldete sein Erster Offizier.

»Sagen Sie ihm, ich stehe gleich zur Verfügung«, antwortete Joya No, und in seiner hohen, melodischen Stimme war höchstens eine Spur von Schlaftrunkenheit zu hören. »Ich nehme das Gespräch in meinem Büro entgegen.«

Eilig stand er auf und zog sich an. An Schlaf war nun überhaupt nicht mehr zu denken, und es war wahrscheinlich, dass sein überlanges Bett ihn eine geraume Weile nicht wiedersehen würde. Auf dem kurzen Weg von seinem Quartier zum Büro nahe der Brücke ordnete er seine beigefarbene Uniform, um einen möglichst guten Eindruck zu machen, und rieb sich die großen Augen, um die letzten Spuren der Müdigkeit zu vertreiben.

Anstatt sich an seinen Schreibtisch vor den Holoprojektor zu setzen, blieb er stehen und nahm Haltung an. Er hatte Stazi nicht lange warten lassen. Mit einem weiteren Tastendruck aktivierte er die Verbindung, die allerdings nicht nur mit der Picon, sondern auch mit einem dritten, ihm unbekannten Schiff namens Reliant hergestellt wurde. Zuerst erschien das verkleinerte Abbild des Admirals vor ihm, außerdem die Silhouette eines Wesens mit glänzender Haut und stromlinienförmigem Kopf, die auf eine amphibische Lebensweise schließen ließen. Der Offizier, wie er ein Commander, hatte ebenfalls Haltung angenommen.


»Admiral Stazi, die Reliant untersucht gerade einen unautorisierten Aufenthalt eines unbekannten Objektes in Frachter-Größe«, teilte der Selkath mit. »Lage: durch das Objekt wurden Kampfhandlungen durch geführt, welche durch Kräfte der Reliant unterbunden werden.«

No hatte keine vergleichbare Meldung zu machen. Seitdem er den letzten Statusbericht abgeschickt hatte, war auf der Ax nichts Wesentliches geschehen.

»Admiral Stazi, Commander: Joya No von der CC9 Ax, wie befohlen, Sir!«

[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax | Büro des Kommandanten] Joya No; Jhassa und Admiral Stazi über Holo
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew (Joya No, Gar Stazi (NPC) via Holo)

Nachdem der Selkath seine ordnungsgemäße Meldung gegenüber dem Admiral über Holo gegeben hatte, meldete sich auch der zweite Gesprächspartner zu Wort.
Der Kaminoaner stellte sich als Commander Joya No, der CC9 "Ax" vor.

Der Admiral richtete daher das Wort an die zwei Offiziere.

Rühren Commanders. Commander Jhassa, kräfte der CorSec sind zu Ihnen unterwegs. Diese werden Sie ablösen und weiter nach dem Aggressor verhanden. Für Sie gibt es einen neuen Auftrag

Jhassa war ein wenig überrascht. Seit Ende der Reperaturarbeiten befand sich die Reliant mehr oder weniger untätig im Orbit von Corellia, während die Offensive weiter fort schritt.

Meine Herren, zu ihrem Auftrag. Vor wenigen Stunden wurde durch den Geheimdienst ein an die Republik gerichteter Funkspruch aufgenommen. Dieser beinhaltete ein Friedensgesuch an die Republik.

Dem Selkath verlor fast die Fassung und er war sich sicher, dem Kaminoaner ging es ähnlich. Hatte er richtig gehört? Ein Friedensgesuch? Irgendwas musste daran faul sein.

Die Reliant und die Ax werden sich bei folgenden Koordinaten (OP: Irgendwo im leeren Raum zwischen Corellia und Rendilli) begeben und dort mit einer Abordnung des Imperiums treffen. Dort prüfen sie, mit Unterstützung eines Geheimdienstanalysten, die Ernsthaftigkeit des Angebots.

Für Jhassa hatte das ganze Ähnlichkeit mit einem Himmelfahrtskommando.

Seitens der Republik wurden für ein Stattfinden dieses Treffen gefordert, dass imperiale Einheiten aus dem grenznahen Bereich abzuziehen sind. Hier kommt die Reliant ins Spiel. Commander Jhassa, Ihre X-Aufklärer werden dazu den grenznahen Bereich und auch den Treffpunkt aufklären und die Einhaltung der Forderungen überprüfen. Wenn die Aufklärung entsprechend der Forderungen verläuft, begeben sich die Reliant und die Ax zu den Koordinaten und nehmen Kontakt auf.

Jhassa ging den Ablauf nocheinmal grob im Kopf durch. Aufklären und Kontakt herstellen und Verhandlungen führen. Das war eigentlich nicht ganz das Spezialgebiet des Selkath und er glaubte, das dies ebenso wenig auf den Kaminoaner zu traf.

Ihr Auftrag ist bekannt. Nach meinen Informationen ist ein Operativ Arthur Lynch unterwegs. Dieser wird sich auf der Reliant einfinden. Commander Jhassa, weisen sie ihm dann eine Unterkunft zu. Bereiten Sie Ihre Mannschaft und Ihre Schiffe auf den Einsatz vor. Ihrerseits noch irgendwelche Fragen?

Irgendwie berauschte Jhassa ein seltsames Gefühl bei der Sache. Einen Geheimdienstler an Board, ein Himmelfahrtskommando und ein plötzliches Friedensangebot seitens des Imperium. Irgenwie roch das ganze schon ein Wenig nach Falle. So verzweifelt konnte die Lage des Imperiums nicht sein. Irgendwas musste da im Busch sein. Ein weiteres Zeichen hierfür war für den Selkath auch das beforstehende Boarding eines Geheimdienstlers.

Admiral, was ist, wenn das ganze eine Falle ist?​

Der Duro schien ebenso wenig begeistert von dem bevorstehenden Auftrag wie seine Untergebenen.

Für den Fall wird eine schnelle Eingreifgruppe zusammengestellt, welche ihnen im Notfall binnen kürzester Zeit zu Hilfe eilen wird. Sie müssen allso nicht lange alleine durchhalten.

Wenigstens etwas, dachte sich der Selkath-Kommandant. Trotzdem graute es ihm davor, sich sein frisch repariertes Schiff gleich wieder zerschiessen lassen zu müssen.

Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew (Joya No, Gar Stazi (NPC) via Holo)

 
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Joya Nos Augen weiteten sich und sein fein geschnittenes Gesicht nahm einen überraschten Ausdruck an. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Ein Friedensangebot des Imperiums? Beinahe unvorstellbar! Doch mit Sicherheit scherzte Admiral Stazi nicht mit ihm und Commander Jhassa. Es musste also wahr sein. Hatten die militärischen Erfolge der republikanischen Streitkräfte den Erzfeind etwa mehr in Bedrängnis gebracht, als der Kaminoaner geahnt hätte? War das Imperium militärisch am Ende? Nein, das konnte es eigentlich nicht sein. Tausende von Kriegsschiffen verschwanden nicht einfach. Während er schweigend Stazis Ausführungen lauschte, kam No zu dem Schluss, dass es eigentlich nur zwei Gründe für diesen merkwürdigen Antrag geben konnte: Entweder war er eine List, um die Wachsamkeit der Republik zu schwächen und wahre Absichten - vielleicht einen groß angelegten Gegenangriff - zu verschleiern. Oder das Imperium wünschte tatsächlich einen Waffenstillstand, dann aber sicherlich nur, um die laufende Offensive zu unterbrechen, der Republik die Initiative abzunehmen und unterdessen ihre eigenen Truppen in Stellung zu bringen.

Der Admiral und das Oberkommando schienen ähnlicher Auffassung zu sein. Dass man die beiden Commanders und einen Geheimdienstagenten schickte, um die Ernsthaftigkeit des Angebotes zu prüfen, war ein Beweis dafür, dass sie das Angebot nicht unbesehen für bare Münze nehmen wollten. Es würde also zu einem großen Teil von Nos und Jhassas Einschätzung abhängen, ob es zu echten Friedensverhandlungen kam? Eine unglaublich verantwortungsvolle Aufgabe, mit der man sie betraute. Sie nahmen Einfluss auf die künftige Geschichte der Galaxie - auf die eine oder andere Weise. Man konnte sich beinahe geschmeichelt fühlen, wäre da nich der unübersehbare Haken: Falls es doch eine Falle des Imperiums war, schickte man die Reliant und die Ax voraus, um sie auszulösen. Zwar betonte der Duros, dass sie auf schlagkräftige Unterstützung hoffen durften, wenn irgend etwas schief ging. Aber dennoch waren sie die leidtragenden, wenn das Imperium die Gespräche für einen Angriff oder Anschlag nutzen wollte.

Natürlich dachte No in diesem Zusammenhang an die jüngsten Vorfälle auf der Ax. Die Inkompetenz, die bereits Leben gekostet hatte, und den Mangel an Disziplin und Gehorsam. Er glaubte nicht, dass seine Mannschaft bereit für diesen Einsatz war, denn er vertraute ihr selbst nicht. Aber Stazi wusste um die Zustände und hatte dennoch seine Fregatte für die Mission ausgewählt, ebenso wie zuvor für die Störaktion bei Rendili. Er musste sich die Sache überlegt und gute Gründe dafür haben, so dass Widerspruch sicherlich keinen Sinn machte.

Dennoch wollte der Kaminoaner noch einige Fragen geklärt wissen, bevor er ins Ungewisse flog.


»Admiral Stazi, mit wem werden wir es zu tun bekommen? Wer vertritt in dieser Sache das Imperium?«

»Unbekannt«, antwortete das Duros-Hologramm. »Der Verfasser der Nachricht nannte sich Acini Ed, doch dieser name sagt dem Geheimdienst nichts. Entweder ist es ein Deckname oder die Person ist bisher nicht in Erscheinung getreten.«

Demnach konnte es sich nicht um einen wichtigen Politiker oder einen hochrangigen Offizier handeln, sonst wäre er kein gänzlich unbeschriebenes Blatt. Dennoch musste er eine wichtige Rolle im Imperium spielen, wenn er eine solche Aufgabe übertragen bekam. Sehr mysteriös und leider eine große Unbekannte in dieser Rechnung.

»Und mit was für Schiffen werden die Imperialen am Treffpunkt erscheinen, Sir?«

»Auch darüber hat der Geheimdienst offenbar keine genauen Absprachen getroffen«, sagte Stazi mit einem Stirnrunzeln, das womöglich auf Ärger oder Sorge hindeutete. »Kurzum: Wir wissen es nicht. Stellen Sie sich darauf ein, dass womöglich eine Übermacht von Schiffen erscheint - es ist dem Imperium zuzutrauen, dass es seine Verhandlungsposition auf diese Weise stützen will. Lassen Sie sich davon aber nicht provozieren. Sie reagieren nur auf eindeutig aggressive Handlungen.«

Das mulmige Gefühl verstärkte sich. Sie mussten also ruhig auf ihrer Brücke stehen und tatenlos zusehen, wenn vor ihnen vielleicht eine ganze Flotte aus dem Hyperraum kam, sie umzingelte und sich gemütlich in Waffenreichweite brachte? Kein Wunder, dass das Oberkommando nur zwei relativ kleine Schiffe schickte. Wahrscheinlich wollte man die teureren Modelle einfach nicht so fahrlässig aufs Spiel setzen. Es war der blanke Wahnsinn, sich dieser Sache auszusetzen, denn alle Erfolgschancen basierten nur auf der vagen Hoffnung, dass das Imperium keine hinterhältigen Absichten verfolgte. Keine sehr realistische Einschätzung, wie No fand.

»Admiral, Sir... Ich möchte offiziell meine Bedenken gegen diese Mission äußern. Meines Erachtens ist das Risiko für unsere Schiffe und deren Mannschaften den Erfolgsaussichten nicht angemessen.«

»Ihr Einwand ist zur Kenntnis genommen«, erwiderte der Befehlshaber der fünften Flotte. »Und er ist abgewiesen. Das Oberkommando misst dieser Angelegenheit eine große Bedeutung bei und will sich die einmalige Chance offenbar nicht entgehen lassen. Ich habe also meine Befehle und Sie haben Ihre.

Noch Fragen, Commanders?«


Nein, im Augenblick hatte No keine weitere Frage mehr, auch wenn er fast sicher war, dass er noch viel mehr Antworten benötigte. Die Sache war der reine Wahnsinn. Bei Denon hatte er sein Schiff verloren und auf Corellia hatte er das Imperium von seiner ganz üblen Seite kennengelernt. Erfahrungen, auf deren Wiederholung er keinen Wert legte.

Doch einen weiteren Widerspruch konnte und wollte er sich nicht leisten. Immerhin stand neben seinem Leben auch seine Karriere auf dem Spiel. Gehorsam und Pflichterfüllung waren die höchsten Tugenden des Militärs. Wenn das Oberkommando und Admiral Stazi gewillt waren, ihn in diese Mission zu schicken, dann musste und wollte er sich fügen.


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Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Wrack des Defender-Sternenzerstörers, Heckpartie, ehemalige Messe: Fenris Khan...

Irgendwas roch hier nach Angst...nur war in diesem Duftgemenge nicht zu erkennen, ob es von der Todesangst stammte, die hier bei der beinahen Zerstörung des Schiffes durchlebt wurde oder ob dies ein frischer Eindruck war.
...und er roch Aggression!
Noch eher die Hand mit der Taschenlampe hochgehoben hatte, suchten rote Laserzielpunkte seinen Körper ab und er spürte die kalte, harte Mündung einer Waffe im Nacken, sowie eine kalte Hand, die ihn brutal an der Schulter packte und gegen die Korridorwand drückte.
"Keine Bewegung, oder ich blas dir das Gehirn raus!" brüllte ihm jemand ins Ohr und aus dem Schatten huschten mehrere Personen auf ihn zu und hielten ihn fest und durchsuchten ihn.
"Keine Waffen." meldete jemand und er wurde auf den Rücken gedreht und starrte in dunkle Gesichter. Man nahm ihn die Taschenlampe aus der Hand und leuchtete ihn in die Augen.
"Ganz ruhig..." versuchte Fenris die Lage zu entspannen.
"Was ist denn das für einer? Schon mal so einen komischen Vogel gesehen?" fragte die Person direkt vor ihm, welche einen E-11 Blaster an Fenris Brust gedrückt hielt.
"Nein Leutnant, ist jedenfalls keiner von uns." sagte der andere, der ihn durchsucht hatte.
"Mein Name ist Fenris Khan, ich bin ein Felacat." erklärte er und drückte vorsichtig mit der linken Hand den Blaster zur Seite,"Und wären Sie so freundlich und würden die Waffe von meiner Brust nehmen, bevor es hier noch einen bedauerlichen Zwischenfall gibt."
"Was ist ihr Auftrag?" fragte der Mann, der scheinbar den Rang eines Leutnant inne hatte.
Mit Überraschungen hatte er schon gerechnet, aber mit Überlebenden, das war wirklich eine Überraschung. Jetzt musste er sich überlegen was er erzählte.
"Ich gehöre einer zivilen Bergungsfirma an und wir haben die Aufgabe bekommen hier das Schlachtfeld aufzuräumen, beziehungsweise erst einmal abzuklären ob es noch Gefahrstoffe gibt, die vorher entschärft oder beseitigt werden müssen." erklärte der Felacat-Mischling und musste die Wahrheit nicht all zusehr verbiegen.
"Wer hat Sie beauftragt?" fragte der andere Mann mißtrauig.
"Die republikanischen Truppen haben das Corellianische System übernommen und eine Ausschreibung gestartet, unsere Firma hat ihren Sitz auf Corellia und man hat uns direkt beauftragt." antwortete Fenris.
Noch konnte er nicht erkennen, ob es sich um republikanische oder imperiale Flottenangehörige handelt, aber die Tatsache, dass er von E-11 Blastern bedroht wurde und die Uniformen relativ dunkel aussahen, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieses Wrack eine imperiale Defender war.
Die Notlüge, zu einer Corellianischen Firma zu gehören, lies nach beiden Seiten einen Schlupfwinkel.
"Verflucht, auch das noch." zischte der Leutnant.
"Für die Rebellen arbeitet Ihr jetzt? Toll, euch Corellianern kann man ja alles zutrauen." giftete der andere Mann.
"Na so ist es ja auch wieder nicht. Ich habe selbst meinen Dienst für den Imperator geleistet und bin über diese Entwicklung auch nicht sonderlich begeistert. Aber was soll's? Wir haben Famillien zu ernähren und können nicht wählerisch sein." entgegnete Fenris.

"Immerhin schickt man Rettung." sagte eine Frau aus einer anderen Ecke.
"Das glaubst du doch selbst nicht Kathy. Der Typ mit den großen Ohren sagte ja, dass die Munition entschärfen sollen, nicht nach Überlebenden suchen." kombinierte der andere Mann messerscharf.
"Das ist nicht ganz falsch. Um ehrlich zu sein, ich habe nicht damit gerechnet nach dieser Zeit noch Überlebende zu begegnen. Was ich bisher gesehen habe, waren Leichen. Der Auftrag war auch nicht als Rettungsmission vorgesehen. Aber dann müssen wir umdisponieren." sagte der Felacat.
"Aber dann landen wir ja direkt beim Feind." stellte der andere Mann fest.
"Stimmt, aber immerhin haben wir noch die Chance hier lebend aus dem Schrotthaufen zu entkommen. erwiderte der Leutnant.
"Ich helfe wo ich kann." sagte Fenris freundlich.
"Hmm...Sie haben Recht Leutnant, wir haben viel zu lange hier auf diesem Friedhof gehockt, die Zeit wird knapp." pflichtete der andere Mann bei und nahm seine Waffe runter, die anderen folgtem seinem Beispiel und Fenris atmete durch:
"Ok, dann lasst uns beginnen. Meine Lage ist folgende: Wir sind bei der Bergung auf das Bug dieses Schiffes gestoßen und es gab eine Explosion im Raketenmagazin. So wie es aussieht, bin ich der einzige Überlebende, jedenfalls ist der Kontakt zu meinem Schiff abgebrochen und mein Funkgerät ist ausgefallen. Ich konnte mich erstmal auf diesen Teil des Schiffes retten und hoffe selbst auf Rettung. Die Explosion hat aber sicherlich die Systemverteidigung angelockt, wir haben da draußen jedenfalls sicherlich bald eine ganze Jägerstaffel die nach dem Rechten sieht. Dummerweise sind die momentan etwas nervös. Naja, das lässt sich aber klären. Auf meinem Weg draußen konnte ich erkennen, dass noch ein paar Rettungskapseln nicht abgefeuert wurden. Prinzipiell könnte man damit evakuieren.

"Die Sektion mit den Kapseln ist ohne Atmosphäre und wir haben keinen Zugang zu Raumanzügen, sonst hätten wir uns selbst schon geholfen." erklärte der Leutnant.
"Außerdem stecken noch 2 Leute im Maschinenraum fest, die halten die Generatoren und die Systeme am laufen, können aber nicht zu uns hoch kommen. Wir haben zwar einen instabilen Bordsprechfunk, können aber keinen Hilferuf senden. Die Brücke scheint tot zu sein.
erklärte der andere Mann.
Fenris nickte stumm. In der Tat, die Ebene wo einst mal die Brücke sein sollte, war komplett weggesprengt.
"Wieviel Überlebende gibt es noch?" fragte Fenris schließlich.
"Es waren mal noch 20 von uns am Anfang. 3 sind ihren Verletzungen mittlerweile erlegen und 5 sind beim Versuch ums Leben gekommen, über die Schächte zu den Kapseln zu gelangen. Seit dem ist der Turbolift luftleer. 4 harrten noch am Anfang in der Maschinenraumsektion aus, als wir noch Funktkontakt hatten, waren es nur noch 2 und seit Stunden reagieren die da unten auch nicht mehr auf unseren Bordfunk. Ich schätze die sind wahrscheinlich auch schon Tod. Wir haben zwar noch Sauerstoff und Energie, aber für wie lange noch?" erzählte der Leutnant.
"Wo befinden sich hier an Bord noch die Raumanzüge für Außenmissionen oder wenigstens noch Notretteranzüge?" fragte der Felacat.
"Beim Zeugwart, 4 Segmente unter uns. Aber die ist ohne Sauerstoff." erklärte die Frau.
"Wie kommt man da hin?" wollte Fenris wissen und versuchte auf dem Datapad auf der heruntergeladenen Karte sich in dem Gängelabyrinth zu orientieren.
"Über den Turboliftschacht direkt nach unten und dann 2 mal Rechts. Dummerweise scheidet der Weg aus, weil wir den Turboliftschacht nicht öffnen können. Es geht nur über die Außenhülle. Es gibt dort zwar keine Luken, aber es müsste über eine der Rettungskapseln gehen." antworte die Frau.
"Die versperren aber den Weg, da kommt er nicht durch." widersprach einer der Überlebenden.
"Ich werde versuchen von Außen die Kapsel entweder abzusprengen oder mich durch die Scheibe zu schneiden." erwiderte der Felacat und zog sein altes Rescue-Tool hervor.
"Das ist Selbstmord!" japste der andere kopfschüttelnd.
"Mag sein, aber die ganze Mission ist Selbstmord, an irgendwas muß jeder mal sterben." meinte Fenris lakonisch und steckte das Werkzeug in die Außentasche seines Raumanzuges.
"Woher wissen wir, das wir Dir trauen können?" fragte der Leutnant scharf.
"Haben wir eine Wahl?" erwiderte die Frau energisch.
"Wissen können Sie es nicht, ich verspreche auch keine Wunder, aber wenn ich es schaffen kann, dann werde ich ihnen auch helfen." antwortete der Felacat.
Es galt keine weitere Zeit zu verlieren, je mehr die Leute ins Grübeln kamen um so eher könnte das Lügengebäude einstürzen, das Fenris erbaut hatte...mit fatalen Folgen.
Er ging zurück zur Luftschleuse und stieg hinaus. Er kletterte an der Außenhülle entlang und fand auch den PIT-Droiden wieder, der sich in den Stand-By-Modus geschaltete hatte.
Unverwüstlich diese Dinger...
Er klemmte sich den Droiden unter den Arm und erreichte schließlich die Ebene, wo sich die Raumanzüge befinden müssten. Hier befand sich auch eine Rettungskapsel, welche aber von außen stark beschädigt war. Leben retten konnte diese nicht mehr. Immerhin war aber die Cockpitscheibe schon angebrochen und wurde mit Hilfe des Werkzeuges und der Kraft des PIT-Droiden herausgebrochen, so das Fenris einsteigen konnte und in die Kapsel stieg. Er fand 4 Notrettungsanzüge wieder, die zwar bei einem Druckabfall atmosphärischen Schutz boten, aber keinen großen Strahlungsschutz, eine Außenraummission konnte man damit nicht bestreiten. Er schnappte sich ein Medikit und die Anzüge und verließ die Kapsel. Er schloss die Luke hinter sich und sprengte die Kapsel ab.
Lautlos glitt die Kapsel davon und verschwand blinkend im Weltraum.
Sobald eine Rettungskapsel vom Mutterschiff gelöst wurde, gab sie ein batteriebetriebenes Notsignal von sich. Das lockte einerseits die republikanischen Streitkräfte an, lenkte sie aber hoffentlich von der Suche nach der "Commercial II "ab.
Er fand auf dieser Ebene das Bild purer Zerstörung vor. Hier war ein Durchkommen auch deutlich erschwert und doch fand er die Magazinkammer vom Zeugmeister. Hier lagen zwar wild durcheinander verstreut, aber noch originalverpackt alles was so ein Schiff am Leben erhielt...zu Lebzeiten jedenfalls.
Er fand auch noch 4 weitere intakte Raumanzüge und genügend Sauerstoffpatronen. Er rüstete sich rasch damit aus und stöberte weiter. Es gab auch noch reichlich Ersatzteile und Steuermodule. Durchaus auch von Teilen die Mumba erfreuen würde. Er steckte sich ein Ersatzfunkgerät an und packte auch ein weiteres, mit abgestimmter, verschlüsselter Frequenz in eine kleine Kiste, wo er wertvolle Chips und Modulteile packte. Er belud damit den PIT-Droiden und verließ das Depot und kletterte hinaus auf die Außenhülle. Den PIT-Droiden programmierte er mit dem Auftrag in den Hangar zu klettern und Mumba die Kiste zu bringen. So wusste der fette Hutte wenigstens, dass sein "wertvoller Mitarbeiter" noch unter den Lebenden weilte.

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Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew (Joya No, Gar Stazi (NPC) via Holo)

Wie Jhassa vermutete, hatte der Kaminoaner ebenso Bedenken über die bevorstehende Aktion wie der Selkath.
Aber die Befehle des Admirals waren eindeutig.
Der Admiral fragte, ob die beiden Kommandanten noch irgendwelche Fragen hätten. Der Kaminoaner verneinte dies. Jhassa tat es ihm gleich.

Also dann Commanders, Sie haben Ihre Befehle. Bereiten sie sich vor! Picon Ende

Die beiden Holoprojektionen verschwanden. Jhassa war höchst beunruhigt über die zukünftige Aufgabe. Zum Einen roch das ganze streng nach einer Falle. Zwei kleine Kreuzer, die es eventuell mit einem imperialen Hinterhalt aufnehmen müssten und dazu noch lange genug überleben mussten, bis unterstützung eintraf. Auf der anderen Seite hatten die beiden Schiffe aber, bei einer Ernsthaftigkeit des Angebots, die Chance in die Geschichtsbücher einzugehen.
Da die Brückenbesatzung das Holo-Gespräch sowieso mitbekommen hatte, ersparte sich Jhassa erstmal eine erneute Ansprache und die Wiederholung des Befehls.

Also gut. Der Auftrag ist bekannt. Geben sie Alarmstufe 1 auf allen Stationen. Lassen sie alle Jäger und Bomber bewaffnen und auftanken. Alle Gefechtsstationen werden besetzt. Organisieren sie Kraftstoff, Munition und füllen sie unsere Reserven wieder auf. Lieutenant Colonel Powers Soldaten sollen das Schiff auf Vordermann bringen. Alle verfügbaren Kräfte sollen hier unterstützen. Sollte was an dem Angebot dran sein, sollen die Imperialen wenigstens ein ordentliches Schiff vorfinden!​

Geschäftiges Treiben begann auf der Brücke. Jeder begann mit seinen Ihm aufgetragenen Anweisungen.

Commander. Laut Daten des Alpha-Aufklärers wurde gerade eine Rettungskapsel im Trümmerfeld gestartet. Automatisches Notsignal wurde aufgefasst.

Eine startende Rettungskapsel? Das mussten die Übeltäter sein!

Das sind sie! Die A-Wings sollen sich das mal anschauen!​

Jhassa schaute auf die Holo-Karte des Trümmerfelds und verfolgte eine A-Wing Rotte, die Kurs auf die Rettungskapsel nahm. Nach wenigen Minuten hatten sie die Kapsel erreicht.

Commander, Sichtung Positiv. Einer der Piloten hat gerade jemanden in einem Raumanzug an der Ausenhülle eines Wracks spazieren sehn, der dann im inneren verschwunden ist.

Jetzt hatte er seine bestätigte Sichtung. Dort war also definitiv jemand und genau dieser Jemand musst vorhin hier rum geschossen haben.

Das sind sie. Lassen sie die Marines einsatzbereit machen. Wir lassen Boarden.​

Commander, zwei Corvetten der CorSec sind achtern zu uns gestoßen. Wohl unsere Ablöse.

Soviel zu dem Boarding. Das mit der Ablöse ging also schneller als gedacht. Die Reliant sollte hier also nicht zu ihrem Fang kommen. Das hatte allerdings den Vorteil, dass das Schiff sich nun der bevorstehenden Aufgabe widmen konnte

Verstanden, übermitteln sie Ihnen unsere Aufklärungsdaten und Informationen. Ach, und wünschen sie gute Jagd. Wenn die Korvetten in Position sind, sollen unsere Jäger wieder zurück kommen und auftanken.​

Jhassa's weiterer Plan war, dass alle Jäger und Aufklärer erstmal aufgetankt und aufmunitioniert wurden. Im weiteren Verlauf würde man die beiden Aufklärer mit je einem X-Wing an Geleit in das zukünftige Einsatzgebiet schicken um die Einhaltung der republikanischen Forderungen zu prüfen.
Sollte alles eingehalten werden, würde man alle Jäger und Bomber bis auf eine Staffel starten. Diese sollten etwas Abseits des Verhandlungsraum warten und bei Anzeichen einer Falle zur Reliant und Ax aufschließen und den Feuerkampf aufnehmen. Das sparte den Zeitverlust durch Startvorbereitungen und Starts auf der Reliant.

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Als er sich auf dem Weg zur Luftschleuse begab, bemerkte er einen Schatten hinter sich. Er drehte sich um und sah mindestens einen Sternenjäger an sich vorbei fliegen.

"Mist, das ging aber schnell. Na dann heißt es sich beeilen." brummte der Felacat und stieg in die Schleuse.

Auf der anderen Seite standen die 8 Überlebenden, durch die Taschenlampen und Notleuchten besser zu erkennen, als in der dunklen Ecke vorhin.
Es waren 4 imperiale Soldaten und 4 republikanische Soldaten.
Die Frau, Kathy, hatte den Arm in einem behelfsmäßigen Verband und schien sich den Unterarm gebrochen zu haben, sie hatte eine blutverkrustete republikanische Uniform an.
Von ihren Kameraden waren 2 recht schwer verletzt und wurden von einem neurepublikanischen und von den imperialen Soldaten gestütz.
Es war schon ein komisches Bild.
Der Leutnant, ein muskulöser, großgewachsener Mann und einem sehr kurzem Haarschnitt, dafür aber mit einem freundlicheren Gesicht als es die Stimme vorhin hergab.
Die anderen imperialen Soldaten gehörten wohl einer Sturmtruppeneinheit an, jedenfalls trugen sie noch Teile der Rüstung, während der Leutnant diese komplett abgelegt hatte.
"Ein ungewohntes Bild, muß ich schon sagen. Ich war schon etwas irritiert, dass die Defender-Klasse neuerdings auch vom Imperium benutzt wird." wunderte sich Fenris.
"Mein Kommando war gerade zum Entern gelandet als eines der Landungsschiffe beschossen wurde und in der Rumpfmitte einschlug, dabei gab es die größten Verluste und das Schiff wurde beinahe vollständig zerstört." erklärte der Leutnant.
"Und da wir alle dem Untergang geweiht waren, haben wir uns entschlossen einen vorläufigen Friedensvertrag zu schließen." ergänzte Kathy und lächelte scheu.
"Ok, damit wäre die eine Frage geklärt." nickte der Felacat, "Wir bekommen übrigens bald Besuch. Ich habe eine defekte Notrufkapsel abgeschossen und das müsste gewisse Kräfte mobilisieren. Ich habe ihnen 8 Raumanzüge mitgebracht und mit denen können wir durch den Korridor zur nächsten Rettungskapsel gelangen."
"Wir können doch auch hier an der Luftschleuse warten bis die ein Boardingteam schicken." entgegnete der Sergeant.
"Das könnten wir, aber schauen Sie sich mal an. Es wird ein Neurepublikanisches Boardingteam sein und wenn die auf Männer mit feindlichen Uniformen und Blastern stoßen, dann könnten die geneigt sein, den nervösen Zeigefinger am Abzug krumm zu machen. Denn es gibt noch einen Punkt, den ich erwähnen muss. Bei der Überprüfung im Raketensilo sind vor der Explosion Raketen ausversehen abgefeuert worden und das hat die Flotte da draußen etwas unruhig gemacht...um es höflich auszudrücken. Es wäre meiner Meinung nach günstiger, sich ganz friedlich zu geben, die Waffen hier zu lassen und alle in einen Raumanzug mit NR-Kennung zu steigen." erwiderte der Felacat.
"Klingt schlüssig was der Flohfänger sagt, ich hab keine Lust jetzt noch erschossen zu werden." stimmte der Leutnant zu und warf seinen Männern einen Blick zu, der keinen Widerspruch duldete, die anderen nickten und legten die Reste ihrer Rüstung ab und alle zogen sich die Raumanzüge an und halfen den Verletzten in die Anzüge.
Sie bahnten sich einen Weg zu der nächsten Rettungsstation mit einer intakten Kapsel.

Sie stiegen in die Kapsel, nur der Leutnant und Fenris blieben noch draußen.
"Leutnant..."
"Leutnant Archer."
"Ok...Leutnant Archer, es gibt da noch einen Punkt. Ich kann noch nicht mitkommen. Unsere Bergungsmission war nicht so ganz mit der Neuen Republik abgesprochen, die sind wegen der Explosion noch in heller Aufregung. Außerdem gilt es noch ein paar Dinge im imperialen Interesse zu schützen. Sagen Sie den anderen, dass ich noch nach den Männern im Maschinenraum schaue. Kann ja auch sein, dass die Hilfe benötigen und dann komme ich mit einer anderen Kapsel nach." erklärte er dem Leutnant.
Diese nickte nur und schlug ihm auf die Schulter.
"Viel Glück." wünschte ihm Archer und verschwand in der Kapsel.
"Kommt er nicht mit?" wunderte sich der Sergeant.
"Die wandelnde Fellmatte versucht noch etwas über die Kameraden im Maschinenraum in Erfahrung zu bringen und kommt dann später nach. Wir haben auch keine Zeit mehr, die Verletzten müssen so bald wie möglich versorgt werden."

Fenris klopfte auf an das Schleusenfenster winkte zum Abschied und löste die Kapsel aus, die ins All geschleudert wurde.
"Mayday, Mayday....Hier spricht Leutnant Archer. Wir sind Acht Überlebende, zum Teil schwer verletzt und benötigen dringend Hilfe.Kann uns jemand hören? Wir sind mit einer Rettungskapsel gestartet, Kennnummer "Delta-Tango Drei Zwo Fünf"..." sprach der Leutnant in das Funkgerät und wartete auf eine Reaktion.

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[Corellia-System | Weltraum | Trümmerfeld | Hangar eines Schlachtschiffwracks | Kazellis-Frachter Commercial II | Mumbas Quartier] Mumba der Hutt; Fenris Khan im Wrack

Mumba war in seinem Quartier, überhaupt in der ganzen Commercial II, völlig blind und taub für die Dinge, die draußen vorgingen. Er bekam nicht mit, dass Fenris Khan mit dem Pit-Droiden ebenfalls auf diesem Trümmerstück landete. Dass es in Teilen des Schiffswracks Atmosphäre und Überlebende gab, ahnte er nicht, und konnte es ohne aktive Sensoren auch nicht in Erfahrung bringen. Das Notfallsignal von der abgekoppelten Fluchtkapsel empfing er nicht, da er mit den Computern auch die Kommunikationsanlagen deaktiviert hatte. Ergo entging es ihm, dass die Aufmerksamkeit der neurepublikanischen Flotte und der corellianischen Sicherheit sich nun verstärkt auf das nächste Umfeld dieses Wracks richtete. Die Lage wurde wesentlich brisanter und gefährlicher, da mit jedem Schiff, das in ihre Nähe flog, die Gefahr zunahm, entdeckt zu werden. Insbesondere dann, wenn gezielt nach den Ursachen für merkwürdige Bewegungen und Signale gesucht wurde. Die Chance, heil und als freier Hutte aus dieser Lage herauszukommen, war deutlich gesunken, doch da Mumba das nicht wusste, machte er sich deswegen auch keine Sorgen und konnte sich ungetrübt an Wein und lebendem Essen erfreuen.

Er sparte an beidem nicht, denn egal wie die Sache ausging, gab es keinen Grund zum Geiz. Entweder war er hinterher finanziell so flüssig, dass er mehr als genug Nachschub kaufen konnte, oder er hatte wahrscheinlich sowieso nichts mehr von seinen Vorräten. Also öffnete er nach der ersten Weinflasche eine zweite und verschlang nach und nach gut ein Dutzend zappelnder Tiere von unterschiedlichster Herkunft und Biologie, eines köstlicher als das andere. Früher, als er noch eine Größe in der Branche gewesen und auf der luxuriösen Mumba's Palace durchs All geflogen war, hatte er sich auch keine Gedanken über Nahrungsrationierung machen müssen. Mit einem melancholischen Gefühl dachte er an diese Zeiten zurück. Nach wie vor war sein Plan nicht, seinem Leben mit dem Neuanfang eine andere Richtung zu geben, sondern dahin zurückzukehren, wo er bereits vorher einmal gewesen war.

Doch zuerst musste er natürlich aus dieser etwas misslichen Lage (deren Ernsthaftigkeit sich seiner Wahrnehmung entzog) entkommen. Die republikanischen Patrouillen überlisten, aus dem Corellia-System entkommen und die Beute zu Geld machen - um sich danach die nächste lukrative Einkommensquelle zu suchen. Je nachdem, wie die Sache sich weiter entwickelte, konnte er sich gut vorstellen, auch noch einmal hierher zurückzukommen und an einer anderen Stelle erneut auf Beutezug zu gehen. Die Republikaner konnten ja auch nicht überall zugleich sein.


»EUER DURCHLAUCHTE HOHEIT, DER ZWEITE PIT-DROIDE KEHRT SOEBEN ZURÜCK«, meldete der Protokolldroide vom Cockpit aus über Funk.

Mumba spuckte eine angebissene Amphibie wieder aus, die sich panisch in eine Ecke des Quartiers verzog.

»Was sagst du da!?« rief er.

»EUER DURCHLAUCHTE HOHEIT, DER ZWEITE PIT-DROIDE KEHRT SO...«, wiederholte die TC-Einheit wörtlich.

»Ich habe es verstanden«, unterbrach der Waffenhändler ihn entnervt. »Aber wie ist das möglich?«

»DAS KANN ICH LEIDER NICHT GENAU BEURTEILEN. VIELLEICHT SOLLTET IHR INS COCKPIT KOMMEN, WENN ES EUCH KEINE UMSTÄNDE MACHT...«

Längst hatte sich der Hutt von seinen Kissen gewälzt und schob sich zur Tür seines Quartiers hinaus, wobei die Amphibie ungehindert in die Korridore entkam und ihr Glück vermutlich gar nicht fassen konnte. Sekunden später erreichte er das Cockpit, das mit ihm, dem Pilotendroiden und dem TC beriets wieder an Überfüllung litt. Nun sah er es auch: Durch den luftleeren, schwerelosen Hangar schwebten zwei Objekte auf die Commercial II zu. Das eine war ein Pit-Droide, und zwar die vermisste zweite Einheit, von der er angenommen hatte, dass sie mit dem Bugteil des Schlachtschiffes vernichtet worden war. Das andere war ein kastenförmiger Frachtbehälter. Beide glitten trudelnd auf das Schiff zu und über das Cockpit hinweg, wo sie bald außer Sicht gerieten. Ein Rumpeln kündete davon, dass zumindest eines von ihnen auf den Rumpf getroffen war. Kaum eine Minute später fuhr der Droide mitsamt seiner Fracht den schmalen Liftschacht hinunter.

Mumba wusste gar nicht, worüber er sich mehr wundern sollte: Über das unerklärliche Auftauchen des Droiden oder darüber, dass dieser der Beute eine weitere Kiste mit wertvollen Bauteilen hinzufügte.


»Was war da draußen los?« wollte er wissen.

Mit seiner unangenehm schnarrenden Stimme erzählte der Droide in den kurzen, einfachen Worten, die sein beschränktes Sprachprogramm ihm erlaubte, was sich seit dem Abkoppeln der Commercial II von der Bugsektion des Sternenzerstörers ereignet hatte. Der Schrottdroide stellte alles aus seiner eigenen, etwas einfältigen Sichtweise dar, doch das Bild, das er Mumba damit zeichnete, war klar genug, um ihn nicht nur zu informieren, sondern vor allem auch zu alarmieren. Nun hatte der Waffenhändler eine grobe Vorstellung davon, wie die Chancen standen, und allen Grund, sich zu sorgen. Vor allem weil ihm nichts einfiel, das er unternehmen konnte.

Plötzlich schien sogar ein gewaltsamer Durchbruchsversuch eine Option zu sein.


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