Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[Corellia / Coronet / Kaserne / Truppenübungsplatz] mit Wonka, Hammerhawks, Black Hawks und sonstigen Soldaten

Der Oberleutnant reagiert durchaus versöhnlicher, als am gestrigen Tag auf sein Salutieren und erwiderte sein Grinsen.
Gut, dachte sich Rileg, jedenfalls ein Anfang.
Er war nicht überrascht, darüber, dass sie zum Aufwärmen erst mal laufen mussten. Nur war er verwundert, dass es eine halbe Stunde gewesen war, die das ganze Eingetrudel beansprucht hatte. Der Nosaurianer hielt sich bei den Soldaten in seiner Reihe und begann locker los zu joggen. Es dauerte keine zehn Minuten, da spürte er bereits sein linkes Bein. Es zog und Rileg hatte bald das Gefühl, dass wieder einmal Blitze sein Bein hinaufliefen. Aber er riss sich zusammen und lief weiter. Bald musste das auch wieder aufhören, oder nicht? Und je früher er sein Bein wieder beanspruchte, desto besser. Außerdem müsste die Bacta-Behandlung bereits einiges verheilt haben.
Langsam aber sicher fiel Rileg immer weiter zurück bis er in den, wie er es nannte, „Unfitten-Bereich“ kam. Er lief neben Übergewichtigen, Spargeldünnen und Totbleichen, so dass er sich nochmal anspornten das Tempo zu erhöhen. Nach den besagten dreißig Minuten war Rileg, für seinen Geschmack, viel zu verschwitzt und rang viel zu sehr nach Luft. Er war eindeutig nicht mehr in der besten Form! Aber der Letzte war er bei dem Lauf glücklicherweise nicht gewesen.
Der Nosaurianer war gerade bei 67 Situps, als schwer atmend ein etwas rundlicherer Besalisk, neben ihm ankam und erst mal auf die Knie fiel bevor er sich auf den Rücke legte und sich mindestens sechs Mal beschwerte, dass er nicht mehr könne.


Reiß dich zusammen, Soldat!... Du bist hier beim Militär. Außerdem musst du nicht der Letzte bleiben!

zischte er ihm, zwischen seinen Situps zu. Es war nicht böse gemeint und sollte den Besalisk nur anspornen weiterzumachen, aber Rileg bekam nur einen bösen Blick. Aber der Soldat machte sich daran seine Situps zu machen. Im Augenwinkel erkannte er ein
Symbol an dem Ärmel des Privates und er musste sich wieder wundern, wo diese Black Hawks waren. Er wusste ja noch nicht einmal ihr Zeichen… Er richtete sich auf und begann seine Liegestützen. Seine Arme waren noch kräftig und sein Trizeps war noch gut trainiert, also fielen ihm diese 100 ziemlich leicht, sodass er als 28. von den mehr als hundert Soldaten fertig war. Rileg stand einfach nur da und wartete bis der Rest fertig war. Er legte seine Arme hinter seinen Rücken. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und der Himmel hatte keine Wolke am Himmel, es würde wohl ein schöner Tag werden.
Na hoffentlich bleibt er auch so schön, dachte sich der Nosaurianer und sah zu dem Besalisken, der nun ebenfalls bei seinen Liegestützen angekommen war. Er hatte seine unteren beiden Arme auf seinen Rücken gelegt und drückte sich mit seinen oberen beiden Armen hoch. Als dieser sich ächzend aufrichtete, war er tatsächlich nicht der letzte geblieben. Ein sehr dünner Rattataki in den vorderen Reihen quälte sich noch mit seinen letzten Liegestützen ab. Der Nosaurianer nickte ihm anerkennend zu und schenkte ihm ein Lächeln.


Siehst du! Ich hab’s doch gesagt.

Rileg wischte seine Hand kurz an seiner Hose ab und hielt ihm seine Hand hin.

Private Rileg Shatterbranch vom Black Hawk Platoon…

Der Besalisk sah kurz auf die Hand, dann in das Gesicht von Rileg. Sein Blick ging kurz auf das fehlende Horn an seinem Kopf, dann schlug er in die angebotene Hand ein. Bevor er jedoch antworten konnte, kam die Stimme von Wonka wieder durch das Megafon.

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Corellia / Coronet / Kaserne / Truppenübungsplatz] mit Rileg, Hammerhawks, Black Hawks und sonstigen Soldaten

Wonka war zufrieden mit der Übung.
Gesondert Rileg hatte Wonka ins Blickfeld genommen und er war zufrieden. Auch wenn er sehr schnell ans Ende der Gruppe gefallen war, übel konnte man ihm das nicht nehmen. Für seinen körperlichen Zustand war er erstaunlich fit, in Coronet hatte er keine Probleme gehabt und auch die anschließenden Sittups verrichtete er ohne Probleme.
Nur erkannte er ein Problem.
Rileg wusste anscheinend nicht, wo die Black Hawks waren und wer Mitglied in dieser Einheit war.
Wonka grübelte, wie man dieses Problem lösen konnte und Rileg Kontakt mit seinen Kameraden bekam. Doch dann traf ihn der Blitz. Er drehte sich zu Gibbib um, der die Übung ebenfalls aufmerksam beobachtete.
Sagen Sie, ich würde die Black Hawks gerne mit den Hammerhawks eine Übung verrichten lassen. Stelle das ein Problem da?

Gibbib schüttelte den Kopf. Anscheinend wusste er, worauf Wonka hinaus wollte.

Kein Problem, das Killhouse steht jederzeit bereit. Ich übernehme ihren Posten.

Wonka griff zum Megafon.

Hammerhawks und Black Hawks, in Zwei Minuten beim Killhouse aufstellen! Alle anderen: Übung fortsetzen!

Das Killhouse, war die beste Übung, die Wonka beim Militär kannte.
Das genannte Haus bestand aus Sechs Räumen, die jeweils aneinander grenzten.
Sie waren verschieden einrichtbar, doch in diesem Fall waren sie leer.
Das eigentliche Ziel dieser Übung war das gezielte Sichern von Räumen, gerade in Großstädten wie Coronet, war das besonders wichtig. Wonkas Übung war einfach, aber würde für Rileg eine ziemliche Prüfung sein.

Wonka ging zu den Black Hawks und suchte per Zufallsprinzip fünf Leute aus, nur Rileg war sicher darunter.

Zuhören! Vor euch liegen Sechs Räume, im dritten befindet sich eine Bombe!
Finden und entschärfen sie die Bombe. Alle von der gegenüberliegenden Seite kommenden Soldaten sind Feinde. Eleminieren sie Sie!
Shatterbranch, sie bilden die Spitze und sind somit für den Trupp verantwortlich! Das Leben ihrer Männer liegt in ihrer Hand! Los geht's!


Wonka beobachtete, wie die Black Hawks in Stellung gingen.
Diese Übung war einfach, nur hatte Rileg ein Problem. Die Hammerhawks kamen von der anderen Seite und sollten die Bombe schützen. Alle Gewehre waren mit Patronen geladen, die bei Treffern zu Schwindel und Bewußtlosigkeit führte.
Rileg würde die Hammerhawks als erstes sehen und musste auch die ersten Schüsse abgeben. Auf seine alten Kameraden...

Corellia / Coronet / Kaserne / Truppenübungsplatz] mit Rileg, Hammerhawks, Black Hawks und sonstigen Soldaten
 
[Corellia / Coronet / Kaserne / Truppenübungsplatz] mit Wonka, Hammerhawks, Black Hawks und sonstigen Soldaten

Hammerhawks und Black Hawks, in Zwei Minuten beim Killhouse aufstellen! Alle anderen: Übung fortsetzen!

Schallte es über den Übungsplatz. Der Besalisk hatten den Kopf in die Richtung des Oberleutnants gedreht, aber seine Hand in der des Nosaurianers gelassen. Als der Befehl ausgerufen worden war, sah er wieder zu Rileg.

Private Gart Gessmer vom Red Fox Platoon. Schön dich kennenzulernen…

Red Fox, also?, dachte Rileg und war etwas enttäuscht keinen Truppengenossen getroffen zu haben. Es wäre schön gewesen ein sympathisches Gesicht im Platoon schon mal zu kennen. Gart schien das Zaudern zu merken.

Ich glaub‘ du sollst zum Killhouse rüber…

Der Nosaurianer nickte etwas abwesend und lief an dem Besalisken vorbei. Er war gespannt was jetzt kommen würde. Das Killhouse konnte zu allem möglichen verwendet werden und war, wenn es mehrstöckig war, sogar eine richtige Herausforderung. Rileg hatte nicht gewusst, dass es hier auf dem Gelände der Kaserne überhaupt ein Killhouse gab. Deshalb lief er einfach dem Strom der Soldaten hinterher. Etwas weiter vorne erkannte er einige Hammerhawks. Da er aber nicht jeden Soldaten der Hammerhawks persönlich kannte, waren darunter auch unbekannte Gesichter. Es kam Rileg so vor, als wären die Hammerhawks eine größere Vereinigung. Immerhin hießen die Hammerhawks Company und die Black Hawks nur Platoon…
Nur wenige Minuten später standen alle vor einem kleineren einstöckigen Haus. Nichts im Gegensatz zu dem auf Bothawui, wo er seine Ausbildung gemacht hatte, aber dennoch groß genug, dass man nicht mit einem einzigen kleinen Trupp das gesamt Haus einfach sichern konnte. Er stellte sich etwas unbewusst in die Nähe der Hammerhwaks. Alte Gewohnheiten konnte man so schnell nicht wieder verdrängen.
Dann erhob Wonka wieder seine Stimme. Alle wurden binnen weniger Sekunden still.
Sie sollten also eine Bombe entschärfen, die irgendwo in dem Raum war. Da Rileg schon einige Killhouses gemacht hatte, wusste er, dass mindestens zwei Räume an jeden Raum angrenzten, das bedeutete die Bombe musste nicht im dritten Raum hintereinander sein. Wonka lief durch die Reihen und suchte einige Soldaten aus, in dem er auf die Schulter klopfte. Er war nicht dabei…
Na gut, dachte er, wenigstens sehe ich dann ein paar Black Hawks.


Shatterbranch, sie bilden die Spitze und sind somit für den Trupp verantwortlich! Das Leben ihrer Männer liegt in ihrer Hand! Los geht's!

Er sah überrascht auf. Also doch… Nur er hatte die Verantwortung. Er dachte wieder an den gestrigen Tag. Er hatte Zweifel, dass er das hinbekam. Wahrscheinlich baute er wieder irgendeinen Mist und die Bombe würde hochgehen. 14 Männer waren da gestorben und jetzt sollte er wieder Männer anführen. Er hatte seine Zweifel. Zum Glück war alles nicht echt und niemand würde zu Schaden kommen können.
Er riss sich zusammen und ging zum Eingang des Hauses. Vielleicht konnte er alles wieder gut machen… Dadurch, dass er hier die Führung hatte, konnte er vielleicht auch gleich beweisen, dass er was taugte. Er nahm eine der präparierten Blastergewehre und stellte sich an die Tür. Er sah jedem „seiner“ Männer in die Augen. Auf der Brust hatten alle einen Falken abgebildet der seine schwarzen Flügel ausgebreitet hatte. Nach kurzer Zeit kam Rileg die Erkenntnis, das waren alles seine neuen Kameraden!


Leute, ich bin Rileg und neu hier in diesem Platoon… Könntet ihr mir eure Namen sagen?

Ihm war es lieber seine Kameraden alle beim Namen zu kennen. Sie waren beim Militär und da war dein Trupp deine Familie! Er wollte sich außerdem so schnell es ging hier im Platoon zurechtfinden. Ihm war wichtig so schnell es ging Kontakte aufzubauen.
Zusammen mit ihm waren zwei Menschen, eine Balosar und ein Devaronianer. Alle stellten sich nacheinander vor und der Nosaurianer versuchte sich alle Namen zu merken. Als das beendet war, trat Rileg die Tür ein und diese flog regelrecht auf. Erst damit bekam die andere Seite grünes Licht und diese würden das Haus stürmen, damit alles fair blieb und keiner einen entscheidenden Vorteil haben würde.
Der Nosaurianer stürmte in den Raum und ging neben dem Türrahmen in die Hocke. Direkt hinter ihm kam ein breitgebauter Mensch mit Glatze und dunkler Haut, der sich ihm als Hans vorgestellt hatte, dieser nahm die andere Seite der Tür und ging ebenfalls in die Hocke. Es war keiner in dem Zimmer und Rileg musste keinen Schuss abgeben.


Sicher!

sagte er und lief, das Gewehr noch immer bereit, geradeaus zur nächsten Tür. Hans folgte ihm und positionierte sich. Den anderen drei Männern bedeutete er mit Handzeichen die linke Tür zu übernehmen. Zu Dritt würden sie den nächsten Raum übernehmen, wenn dort niemand war, konnten sie zu Rileg und Hans stoßen. Falls dort jedoch jemand war, könnten Rileg und der Mensch die anderen in kürzester Zeit unterstützen. Alle positionierten sich an den Türrahmen. Der Nosaurianer sah zu der anderen Gruppe und zählte mit der Hand von drei runter. Bei null machte er eine Faust und gleichzeitig stießen die Soldaten die Türen auf. Rileg stürmte mit in den Raum und sah: niemanden. Schnell ging er zusammen mit Hans zu den anderen drei, die gerade den anderen Raum gestürmt hatten. Immer noch hatte Rileg keine Schüsse gehört, also war der andere Raum ebenfalls sicher.
Nun positionierten sich alle fünf um den Türrahmen. Rileg fand es etwas merkwürdig, dass keine der Räume eingerichtet war. Das war ein enormer Nachteil für sie, denn sie waren völlig offen sobald sie den Raum stürmten und konnten nirgends, außer vielleicht hinter der Tür Deckung suchen. Im Umkehrschluss waren die Verteidiger aber ebenfalls offen.

Wieder sah er von einem zum nächsten und machte sicher, dass jeder bereit war. Wieder kickte er die Tür auf. Mit einer Chance von 50% Prozent war darin nun die Bombe und damit auch die Gegner. Diesmal flog die Tür aus den Angeln und krachte auf den Boden. Rileg hielt sein Blastergewehr bereit. Er lief nicht gleich in den Raum, sondern blieb draußen. Zusammen mit ihm zielten nun mindestens drei Gewehre in den Raum.
Seine Augen weiteten sich, als er in das Gesicht des hellblauen Twi’leks schaute.


Krado!?

fragte er verwirrt und senkte für eine Millisekunde sein Gewehr. Auch Krado schien das zu tun, dann aber kam aus einer anderen Richtung ein Schuss angeflogen. Reflexartig ging Rileg auf ein Knie hinunter und der Schuss flog über ihn hinweg, dann erwiderte er das Feuer. Mitten in den Solarplexus traf er seinen Freund und dieser ging Bewusstlos zu Boden. Der Devaronianer, mit dem Namen Zinnet, schoss vom rechten Türrahmen aus auf die rechte Seite.

Sicher! Aber… Da fehlen welche!... Drei Stück!

Jetzt musste Rileg schnell reagieren. Entweder sie wollten den Trupp umrunden und von hinten überraschen oder sie waren in einen anderen Raum gegangen, um sie später zu überraschen während sie die Bombe entschärften. Noch waren sie vollständig… Viel Zeit hatte Rileg nicht, also entschied er sich in den Raum mit der Bombe zu gehen.

Jules und Hans. Ihr bleibt am Türrahmen und behaltet den Raum im Auge! Achtet aber auch auf den rechten Raum! Zinnet, Bihem und ich werden den hinteren Raum sichern!

befahl er. Die Balosar und Hans lehnten sich an den Türrahmen und behielten den Raum im Auge. Rileg und die anderen beiden liefen an der Bombe vorbei zum hinteren Türrahmen. Im Vorbeigehen erhaschte er einen kurzen Blick auf den Timer: Noch 3:12 Minuten. Sie hatten noch Zeit, aber sollten sich beeilen.
Der Nosaurianer zeigte Zinnet und dem anderen Menschen, dass sie sich rechts und links des Türrahmens positionieren sollten. Als beide nickten und bereit waren, stieß Rileg die Tür auf. Mit Schwung knallte die Tür gegen die Wand und gab den Blick auf einen leeren Raum preis. Im selben Moment flog die rechte Tür im Bombenzimmer auf und kontrolliertes Feuer flog in den Raum.
Verdammt, dachte Rileg und erwiderte. Ein Schuss traf den Soldaten, der die Tür aufgestoßen hatte an der Schulter, wodurch dieser zu Boden ging. Nicht sonderlich realistisch, aber so waren die Schüsse nun mal präpariert worden. Weitere Schüsse flogen in ihre sowie in die Richtung von Jules und Hans.


In Deckung!

befahl er, während er rückwärts in den anderen Raum lief. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Gegner zu eliminieren. Ihnen blieben noch knapp drei, vielleicht sogar nur noch zweieinhalb Minuten. Rileg versteckte sich hinter dem Türrahmen. Die anderen taten es ihm gleich und die auf der anderen Seite, hoffte Rileg, auch.
Mit warten würde es ihnen nicht reichen…


Ich geh rein! Zinnet folgt mir langsam und du, Bihem, gibst uns Rückendeckung!

Kaum war das gesagt, stieß sich Rileg ab und rannte, die Waffe bereit, in den Raum, direkt auf den anderen Türrahmen zu. Als einer der Soldaten hinter der Deckung hervor sah, um die Lage zu checken, wurde er direkt von einem Schuss aus Rilegs Gewehr getroffen.
Einer noch!, dachte er. Und dieser befand sich jetzt auf der Seite, in der er keine Einsicht hatte.
Er lehnte sich gegen die Wand und wartete. Dieser Soldat war alleine und hatte keine Chance… Rileg linste auf die Zeit 1:48 Minuten. Es wurde knapp. Er bedeutete Zinnet sich um die Bombe zu kümmern und dieser ging gleich los, um sich daran zu machen.
Rileg holte eine Blendgranate aus seinem Gürtel und rollte sie in den Raum, in dem der letzte Soldat war. Wenige Sekunden später knallte es und Rileg rollte sich von der Wand weg und zielte in den Raum. Der Soldat war weg… Niemand war im Raum. Vorsichtig lief Rileg in den Raum, da hörte er aus Bihems Richtung Schüsse und einen Aufschrei. Rileg reagierte schnell und erhaschte gerade wie der letzte Soldat von den Gegnern auf den Devaronianer zielte, der gerade damit beschäftigt war die Verkleidung der Bombe zu entfernen. Bevor dieser jedoch schießen konnte trafen ihn zwei Schüsse von Hans und der Balosar.
Rileg atmete auf. Sie hatten gesiegt. Nur Bihem war getroffen worden. Das wäre ein Verlust gewesen, sagte er sich. Der Nosaurianer lief zu Zinnet. Der Timer auf der Bombe zeigte die letzte Minute an und der Devaronianer hatte die Verkleidung der Bombe bereits ausgebaut. Er überlegte gerade welchen der beiden Drähte er durchschneiden sollte. Letztendlich schnitt er den blauen durch und der Timer stoppte bei 0:34 Minuten. Rileg klopfte Zinnet auf die Schulter.


Gute Arbeit!

Damit war der Auftrag beendet und jetzt erst sah er seine einstigen Kameraden erst richtig. Auf dem Boden lag Krado und weiter recht sein bester Freund Mapa. Der Soldat, der als letztes übrig geblieben war, war Sergeant Vílas gewesen. Dann war da noch Kym, der Myke und Hruil. Alles ausschließlich alte Kameraden aus seinem Squad! Er konnte es fast nicht verstehen, dass er gerade seine eigenen Kameraden abgeschossen hatte! Etwas bedeppert lief er aus dem Killhouse.
Ich habe sie wirklich wie Gegner abgeschossen!, dachte er total perplex.


[Corellia / Coronet / Kaserne / Beim Killhouse] mit Wonka, Hammerhawks und Black Hawks
 
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[Orbit über Correlia- Mc40 „Mon Reve“-Kommunikationszentrale]Lavidean, Denal-zon, Lt. Garbaresh
Das Sammeln und Verladen von den Transportern, Material und den Männer hatte einige Zeit in Anspruch genommen. Denoch hatten die beiden Companys den Zeitplan einhalten können, etwas das Lavidean sehr erfreute, den er hatte die Verladeprozedur hunderte Male geübt, damit alles reibungslos verlief.
Das einzige Problem hatten einige schwere medizinische Fälle in Anspruch genommen. Der Hyperraumsprung hatte nach dem Eindruck des Captians auch nur eine murze Zeit in Anspruch genommen.
Nachdem jetzt, am Ende der Reise die Kommunikation wieder frei war, war er mit seinem XO in die Zentrale gegangen. Dem mystischen Reich des Zabraks Vark Garbaresh.
Lavidean grüßte den jungen Offizier und salutierte andeuten, Vark nickte und leitet sie an den Haupt Porjektor.
„Gibt es irgendetwas neues von Zolan?“Laviedean hatte diese Frage bereits während der gesamten Reise auf der Zunge gelegen und sie musste nun raus. Vark legte die Stirn in Falten, was bei Zabrak zu einem recht seltsamen Gesichtsausdruck führte.
„Die Rebellion hat die „Nacht über Zolan“ ausgerufen. Wichtige Imperiale Stützpunkte sind überfallen wurden, förmlich in Selbstmord Aktionen. 2500 Tote allein beim Widerstand. Ein kleines politisches Debakel. Ein teil der imperalen Verwaltung auf Zolan ist überzeugt das die Republik ihre Hand im Spiel hatte. Allerdings ist nun auch fast der gesamte Planet in der hand des Widerstandes:“Der Nautolaner war geschockt. Insgesamt gesehen war die Befreiung gut. Allerdings könnte das Folgen auf die Friedensverhandlungen haben. Und das würde ein Problem darstellen.
Vark beugte sich über die Steuerung des Projektor und gab einige Dinge ein.
„Ich werde jetzt Kontakt mit der Einheit aufnehmen die wir abholen sollen.“Er stellte sich wieder gerade vor den Projektor. Die Flächen begannen blau zu leuchten.
„Black Hawk Platoon. Hier spricht Lt. Vark Garbaresh, Kommunikationsoffizier der Mon Reve. Bestätigen sie die Nachricht.“
[Orbit über Correlia- Mc40 „Mon Reve“-Kommunikationszentrale]Lavidean, Denal-zon, Lt. Garbaresh
Ich hoffe ich habe nichts flasch gemacht
 
[Core Worlds | Corellianischer Sektor | Corellianisches System | Orbit um Drall || Fünfte Flotte, Erste Flottille, Dritte Kampfgruppe | [MC90] „Prometheus || Deck Eins | Brücke] Captain Navara Ven samt Brückenbesatzung

In einem großzügigen Radius umkreiste die reparierte „Prometheus“, ein tiefblauer Mon Calamari-Sternkreuzer der Neunziger-Klasse, den längst befriedeten Planeten Drall im Corellia-System. Bloß ein paar Stunden brauchte das republikanische Kriegsschiff, um einmal die bewohnte Welt komplett zu umrunden, aber für die Besatzung war das bereits Alltag. Beinah jede Person an Bord hatte schon einmal auf einem Schiff gedient und dementsprechend zwangsläufig irgendwelche Erfahrungen mit dem „Ankern“ gemacht. Man war quasi entwöhnt von der gewöhnlichen Konvention, die man sich unbewusst beim Leben auf einem Planeten aneignete und verinnerlichte. Schließlich gab es auf der „Prometheus“ – wie eigentlich auf jedem Schiff, das interstellar reisen konnte – keinerlei echten Tag-und Nachtrhythmus. Künstlich orientierte man sich an Coruscant, dem Mittelpunkt der bewohnten Galaxie, und ignorierte stattdessen lokale Begebenheiten mehr oder weniger.

Zufrieden stand Navara auf der Brücke, atmete die trockene, aufbereite Luft ein und beobachtete die alltäglichen Vorgänge der einzelnen Stationen. Nichts hatte sich seit seiner Abreise geändert. Roosh, sein rodianischer Stellvertreter, hatte saubere Arbeit während seiner Abwesenheit geleistet. Jeder an Bord schien inzwischen wieder bereit für neue Befehle zu sein. Der muskulöse Twi'lek glaubt einen unterschwelligen Tatendrang bei seiner Mannschaft ausmachen zu können. Offenbar waren sie von dem angelaufenen Waffenstillstand sowie dem kommenden Friedensverhandlungen genauso wenig begeistert wie ihr nichtmenschlicher Kommandant. Vereinzelt hatten manche Mannschaftler – sogar im Beisein des Captain! – ihren Unmut über diese Situation geäußert.

Mit verschränkten Armen hinterm Rücken ließ der grünhäutige Twi'lek seine Aufmerksamkeit ganz langsam zu Lieutenant Grob und dessen Bereich, der Feuerleitstation, wandern. Zusammen mit den Kanonieren praktizierte der stämmige Houk gerade eine Übung. Insbesondere die eine Seite, welche der imperiale Sternzerstörer „Invidous“ in der letzten Schlacht um Corellia bei seinem unsäglichen Rammversuch mitgenommen hatte, hatte noch ein paar Defizite, die der Feuerleitoffizier in nächster Zeit ausgemerzt sehen wollte. Grimmig blickte das bullige Wesen drein, während es im rauen Basic Befehle bellte und seine Untergebenen antrieb. Navara hatte volles Vertrauen in den Lieutenant. Der Houk hatte in den letzten beiden Schlachten hervorragende Arbeit geleistet – und gehörte außerdem zu den Offizieren, die das richtige Maß im Umgang mit ihren Leuten gefunden hatten. Es existierte also eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Nichtmenschen.

Just in diesem Moment betrat auf einmal die amtierende Sternjägerkommandeurin an Bord, Colonel Dara Oki, die Brücke. Noch immer wirkte die rosafarbene Mon Calamari, die vierzig Standardjahre alt war, ziemlich mürrisch. Seit die „Massive“ – aufgrund irgendwelcher dubiosen Anweisungen – beide E-Wing-Staffeln der „Prometheus“ eingefordert hatte, schien die schlanke Sternjägeroffizierin auf Commander Bru-Th Agoch nicht sehr gut zu sprechen zu sein. Tatsächlich konnte Navara diese Regung verstehen. Einfach so ein erprobtes Geschwader schwächen? Selbst für das Oberkommando das in den Augen des Twi'lek manchmal recht irrational agierte, war das eine Kuriosität, weil das in der Praxis bisher eher unüblich war. Doch sämtliche Beschwerden hatte das Kommando der Fünften Flotte, sprich: Admiral Stazis Stab, abgeschmettert. Irgendetwas ging also hinter den Kulissen vor – und erforderte das Mitwirken des unspektakulären Liberator Transportkreuzers.

Plötzlich meldete sich der Kommunikationsoffizier, Sub-Lieutenant Thal Ph'ton, zu Wort:
„Captain, eingehende Textnachricht von der 'Legend'. Ist direkt an Sie adressiert.“

Navara nickte. Obwohl er erst seit zwei Tagen wieder im Corellia-System war, zehrte schon wieder der ungestillte Tatendrang an ihm. Schweigend löste er sich aus seiner Starre, ging zu seinem Sessel und setzte sich. Danach griff er nach seinem Datapad und öffnete per Klick die erhaltene Nachricht, die ihm Rear Admiral Korus geschickt hatte. Schon allein die Überschrift, „Neue Befehl“, ließ das Herz des Captains höher schlagen. Interessiert las er Zeile für Zeile. Jedoch konnte sich bei ihm die anfängliche Freude nicht sehr lang halten. Coruscant. Sie sollten nach Coruscant, um dort den durch die bisherigen Verhandlungen vereinbarten Rückzug zu gewährleisten. 'Riecht nach einer Falle der Imperialen', dachte der Kommandant der „Prometheus“. Aber hatte er überhaupt eine Wahl? Korus' Befehl konnte er nicht verweigern. Immerhin sollte in diesem Fall die komplette Erste Flottille die friedliche Übergabe sichern. Drei einsatzbereite Kampfgruppen für den bekanntesten Stadtplaneten der Galaxie? Navara gefiel die Vorstellung trotz allem nicht.

„Meine Damen und Herren, Rendezvous mit der 'Legend' in zwei Stunden“, verkündete er am Ende mit fester Stimme. „Schiff unverzüglich klar machen! Kommunikation, geben Sie eine Nachricht an die gesamte Kampfgruppe heraus: Neue Befehle, Rendezvous bei Soronia. In Kürze sollen wir zum Coruscant-System aufbrechen...“

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Corellia / Coronet / Kaserne / Truppenübungsplatz] mit Rileg, Hammerhawks, Black Hawks und sonstigen Soldaten

Wonka wartete, bis seine Einheit in Stellung gegangen war und entfernte sich dann. Mit einer Fernbedienung aktivierte er die Bombe, sie würde bei Nicht Entschärfung in 1:30 Minuten hochgehen.
Wonka betrat ein Haus, das neben dem Killhouse stand. Eine Treppe führte im inneren nach oben, wo sich ein schmaler Holzsteg befand. Dieser führte über das ganze Areal des Killhouse, so daß Wonka von oben alles beobachten konnte, was unter ihm im Killhouse geschah. Jeder kleinster Fehler würde ihm sofort auffallen und registriert werden. Er sah zu, wie Rileg mit seinen Männern präzise und ohne Fehler Raum für Raum sicherten, ohne sich einen Fehler zu leisten.
Wonka sah von oben, das im nächsten Raum die Bombe sein würde und das die Hammerhawks ebenfalls kurz davor waren, diesen Raum zu stürmen.
Rileg betrat den Raum, sah seinen Kollegen und drückte nach kurzem Zögern ab. Fehler.
Wäre Rileg ein Imperialer Soldat entgegen gekommen, er wäre tot gewesen.
Die ganze Übung war vermasselt. Wonka bekam nur noch halb mit, wie die Übung beendet und die Bombe entschärft wurde.
Dann rief er von oben:
Übung beendet!
Treffen in Fünf Minuten!


Wonka wurde völlig überrascht, als Gibbib neben ihm auftauchte: Sir, da möchte sie jemand sprechen!

Wonka nahm verdutzt den Holodetector entgegen und empfing die Nachricht, bevor er antwortete:

Leutnant Garbaresh, hier ist Oberleutnant Wonka Third vom Black Hawk Platoon! Was kann ich für sie tun?

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Zufrieden gestellt durch die Übung seiner Truppe nahm Wonka den Holodetector von Leutnant Gibbib entgegen. Eigentlich war eine Nachricht für diese Zeit ungewöhnlich, eigentlich hatte man nach einem Einsatz zwei oder drei Tage Erholungszeit, doch diese war diesmal anscheinend nicht gegeben.
Wonka beobachtete noch kurz, wie die Black Hawks ihre Sachen packten bevor er das Gespräch mit Leutnant Garbaresh führte. Dieser bestätigte Wonkas Nachricht und begann seine Übertragung.

Leutnant Third, Oberst Lester hat mich kontaktiert und mich gebeten, diese Nachricht an sie weiter zu leiten.

Obwohl Wonka sich fragte, warum ihn der Oberst nicht direkt kontaktiere, bestätigte er die Nachricht:

Ich höre!

Garbaresh nickte.

Wie sie und ihre Einheit sicherlich schon mitbekommen haben, befinden wir uns in Friedensverhandlungen mit dem Imperium und haben dadurch einen Waffenstillstand festgelegt.

Wonka nickte. In diesem Bereich stimmten seine und die Informationen aus den Holonet News überein.


Allerdings haben wir dieses Waffenstillstand nicht beschlossen, ohne daraus Profit zu schlagen. Wie sie wissen, sind wir in letzter Zeit in großen Schritten in Richtung der Kernwelten marschiert.


Wieder nickte Wonka, wenn auch nicht ganz bei der Sache. Sein letzter Marsch war der Marsch nach New Plympto, von dem er mit vier vier Soldaten wieder nach Hause kam. Und dies war noch nicht mal eine besonders heftige Schlacht, was wäre gewesen, hätte sie bereits wenige Tage später den Befehl bekommen, Coruscant oder andere Kernwelten anzugreifen?

... Nun, eine gute Sache ist: Wir müssen diese Planeten garnicht angreifen. Durch den Waffenstillstand wurden mehrere wichtige Kernwelten ohne Kampfhandlungen der Republik übergeben, die Imperialen evakuieren ihre Truppen und schaffen Platz für unsere!

Wonka musste unweigerlich ein Grinsen aufsetzten, das war eine äußerst erfreuliche Nachricht. Sie mussten sich nicht unter blutigen Verlusten von einem Planeten zum andern kämpfen, sondern konnten ganz getrost durch die Vordertür gehen, ohne das ihnen gleich der Schädel weg gepustet werden konnte.
Doch Wonka erkannte sofort ein Problem.
Was wäre, wenn die lokalen Regierungen nicht mitspielen würden? Konnten Aufstände und Plünderungen in der Stadt ausbrechen?
Langsam wurde Wonka klar, welcher Einsatz ihnen bevorstand...

Sie werden mit ihrer Einheit nach Wukkar versetzt, ein Planet in den Kernwelten, einen Katzensprung von Corellia ist entfernt.
Es ist vorläufig nur eine Stationierung und kein Einsatz, um die Lage nicht ungünstig anzuheizen. Ihr Shuttle geht in einer halben Stunde, wir treffen uns dort!


Wonka beendete die Übertragung und machte sich auf den Weg zu seinen Leuten. Es ging sofort weiter, keine Pause kein weiteres Training. Wonka war nicht sonderlich traurig darüber, doch irgendetwas löste Depression in ihm aus.
War es vielleicht der Waffenstillstand? Was sollte aus ihnen werden, würde der Krieg endgültig vorbei sein?
Würde das Imperium versuchen, Wonka für seinen Verrat zu schnappen? Würde die Republik das zulassen?

Noch halb in Gedanken verloren kam er bei seiner Truppe an, die gerade ihre Ausrüstung zusammen packten.

Leute, Sachen packen, in einer halben Stunde fliegen wir nach Wukkar! Packt alles ein was ihr dabei habt, den Rest klären wir auf dem Flug!

Wonka war nicht wohl nach Wukkar zu fliegen und das hatte nur einen Grund:
Aus Wukkar konnte ein zweites Coronet werden.

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Nach einem zackigen Salut schaltete sich der Holoprojektor ab. Damit verschwand natürlich ebenso die leicht durchsichtige Darstellung des menschlichen Rear Admirals. Zurück blieb bloß Navara im hinteren Teil der Brücke. Ziemlich mürrisch wirkte seine Miene als er die gerade erhaltenen Befehle in Gedanken noch einmal Revue passieren ließ. Während er langsam zum vorderen Teil der Brücke zurückkehrte, analysierte er die derzeitige Lage entlang des Corellian Run. Dabei bewegten sich die tätowierten Lekku, die er am Hinterkopf hatte, unwillkürlich. Laut den neusten Berichten, die man der Fünften Flotte kurzfristig zur Verfügung gestellt hatte, hatten sich die imperialen Truppen nicht nur zum Großteil aus den Systemen zurückgezogen, die sie gemäß der getroffenen Vereinbarungen sowieso abtreten mussten, sondern genauso aus dem Coruscant-System. Klägliche Reste sollten auf all den Planeten die öffentliche Ordnung solange aufrecht halten bis Einheiten der Republik endlich eintrafen, letzte Kleinigkeiten mit der lokalen Regierungen regelten und letztendlich die Übernahme abwickelten.

Dieses vorgeschriebene Vorgehen gefiel dem Kommandanten der „Prometheus“ ganz und gar nicht, da er weiterhin eine Falle vermutete. Seiner Meinung nach zogen sich die Imperialen bloß aus dem Coruscant-System zurück, um die Neue Republik zu einem illegitimen Vorstoß zu ermutigen. Damit hätte der Feind einen triftigen Grund für den sofortigen Abbruch der Verhandlungen auf dem fernen Umbara. Genügend Zeit zum Zusammenziehen irgendwelcher Truppenverbände hatte das Imperium jedenfalls – so Navaras pessimistische Einschätzung. Bedächtigen Schrittes ging der Twi'lek weiter über die Brücke. Vorbei an all den besetzten Stationen hin zum Panoramafenster. Bloß Commander Dar Roosh, der Erste an Bord, wagte sich an die Seite seines Vorgesetzten. Hüstelnd trat der äußerst trainierte Rodianer neben den Captain. Obwohl man gemeinsam über Corellia gekämpft hatte, hatte der Kommandant noch immer kein richtiges Gefühl, um die Mimik seines Stellvertreters zu lesen.


„Die Erste Flottille rückt wieder an die Front“, unterrichtete Navara seinen Ersten Offizier. „Jedoch plant Korus, dass wir nicht alle vor Ixtlar kreuzen sollen. Offenbar meint die Führung, dass man das aus Sicht der Imperialen eventuell als Provokation deuten könnte. Und sowohl Stazi als auch Korus haben das Bestreben in dieser angespannten Situation dem Feind irgendwelche Gründe zu liefern, die auf Umbara zum Abbruch der Verhandlungen führen könnten.“

Der Rodianer nickte. „Ich verstehe, Sir. Schickt man uns wenigstens nach Ixtlar?“

„Nein. Diese Stellung reserviert sich anscheinend die 'Legend' selbst“, entgegnete der Twi'lek. Sehr erfreut klang er dabei nicht. „Für den Moment sollen wir einfach bei Wukkar verweilen und dort auf neue Anweisungen warten.“ Beiläufig reichte er Roosh ein Datapad. „Unsere Anwesenheit wird als 'Begleitschutz' für eine diplomatische Delegation erklärt. Vor Ort befindet sich von unserer Seite aus nämlich nur ein Dreadnaught ('Cold Star') und zwei Kanonenboote der Warrior-Klasse.“

Ungläubig kratzte sich der Commander am Hinterkopf. „Und mit diesem recht mickrigen Aufgebot hat man gegenüber den Imperialen Eindruck schinden wollen? … Mit Verlaub, Sir, aber das ist doch Blödsinn!“

Navara zuckte mit den Schultern. In diesen Tagen schien die halbe Galaxie verrückt zu spielen. Mit einem Mal sprachen seit Jahren verfeindete Seiten, reichten sich die Hand und teilten sich am Ende sogar noch die komplette Galaxie auf. Längst hatte der grünhäutige Flottenoffizier den anfänglichen Willen aufgegeben irgendetwas in dieser politischen Sache verstehen zu wollen. Stattdessen wollte er sich lieber um das Erfüllen seiner Befehle kümmern. Da musste er nicht die ganze Zeit mit einem doppelten Boden oder anderen Fallen rechnen. Sein Gesichtsausdruck erhellte sich kein bisschen als er per Handzeichen nonverbal die Anweisung zum Vorbereiten des Hyperraumsprungs gab. Mit den Brückenoffizieren wollte er erst das Briefing durchführen, wenn sie schon auf dem Weg ins Wukkar-System waren. Bis dahin hatte sein Erster Offizier das Kommando – samt die nötigen Befehle – in der Hand. Schon ertönte dessen kräftige Stimme.

[Core Worlds | Corellianischer Sektor | Corellianisches System | nahe Seronia || Fünfte Flotte, Erste Flottille, Dritte Kampfgruppe | [MC90] „Prometheus || Deck Eins | Brücke] Captain Navara Ven samt Brückenbesatzung
 
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[Corellia-System | Weltraum | Anflug auf die MC90 Picon | RM-09-Shuttle] Joya No, NPCs

Sie befanden sich über der Nachtseite von Corellia, so dass von dem Planeten kaum mehr zu sehen war als eine schmale, hellblaue Sichel und ein großer schwarzer Fleck, der das Licht der dahinter liegenden Sterne schluckte. Sowohl der Großteil der orbitalen Werftanlagen als auch Schiffe und Abwehrsatelliten lagen im Schatten und waren mit bloßem Auge erst zu sehen, wenn man nah genug war, um die Positionslichter zu erkennen. Vor einigen Monaten, während die republikanische Flotte ihren Angriff zur Befreiung des Systems gestartet hatte, hatte der Planet sich noch auf der anderen Seite der Sonne befunden. Die Schiffe waren ebenfalls von der Nachtseite her an Corellia herangeflogen, also musste sich ihren Kommandanten ein ähnliches Bild geboten haben. Diese Raumschlacht hatte Joya No verpasst. Er hatte diese kritischen Stunden in Gefangenschaft verbracht und so seine eigene Hölle durchlebt. Eine völlig andere, als hier oben getobt hatte, aber so mit Gewalt, Schmerz und Demütigung durchsetzt, dass sie sicherlich nicht weniger schwerwiegend gewesen war als das, was die Krieger im Orbit erleben mussten. Die Schrecken der Schlacht hatte der Kaminoaner bereits über Denon am eigenen Leib erfahren. Sein Schiff, die Nebulon-B-Fregatte Galactc Dawn, war vollständig zerstört worden. Viele Besatzungsmitglieder waren gestorben, andere mit ihm in die Hand des Imperiums geraten, und nicht jeder hatte die Mühlen der physischen und psychischen Gewalt überlebt. Seinen Ersten Offizier, Mira Spencer, hatte er sterben sehen. Zwei seiner Offiziere, die mit ihm befreit worden waren - Nok Nolboss und Ampa Tenduun - dienten nicht mehr in der Flotte. Dem Gungan war die psychische Last zu groß geworden und die Skakoanerin war als Kriegsversehrte nach hause geflogen. Von den wenigen seiner Untergebenen, die Denon überlebt hatten, waren weitere in die Schlacht von Corellia gezogen und dort gefallen, unter ihnen Major Shimbow, der die A-Wing-Staffel Aurora angeführt hatte.

Denon und Corellia hatten sich zusammengetan, um Joya Nos erstes Kommando - Schiff wie Besatzung, Offiziere wie Mannschaften - zu verschlingen. Mit Haut und Haar, Stumpf und Stiel. Nichts war von diesem Lebensabschnitt übrig geblieben. Deshalb war es ihm völlig unmöglich, dem Planeten vor den Brückenfenstern, der wie ein schwarzer Schacht im Sternenhimmel klaffte, positive Gefühle entgegenzubringen. Corellia hatte ihm zu übel mitgespielt, als dass er jemals die Schönheit der fruchtbaren grün-blauen Welt erkennen oder sie als Sinnbild für das Freiheitsstreben einer wiedererstarkten Neuen Republik betrachten könnte. Für ihn war es nichts weiter als eine kalte, blutgierige Bestie, die ihm einen Teil seines Lebens geraubt hatte.

Nur einen einzigen positiven Gedanken empfand er bei diesem Anblick:
Er wusste aus seinen Recherchen, dass die VSD Aquila zu den Verlusten auf imperialer Seite gehörte. Das Schiff, auf dem er gefangengehalten, gefoltert und ins Corellia-System verschleppt worden war, existierte nicht mehr. Zusammen mit einigen anderen Wracks, die zu stark beschädigt worden waren um wiederhergestellt zu werden, war sie ihrer Leichen und des letzten Rests an brauchbarer Ausrüstung entledigt und dann zerlegt worden. Die Einzelteile ihres ausgeschlachteter Kadavers diente nun der CEC-Werft als Ersatzteillager für die Wiederherstellung der Basileia, eines ihrer Schwesterschiffe, das in besserem Zustand in die Hände der Republik gefallen war. Sie konnte bald wieder in Dienst gestellt werden, während von der Aquila nichts mehr geblieben war, das ihre einstige Stärke erahnen ließ. No fand, dass es ein zufriedenstellendes Ende für den Schlachtkreuzer war, den er ebenso hasste wie den Planeten. Noch größere Genugtuung hätte es ihm allerdings verschafft, mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass Captain Mile Toral mit seinem Schiff untergegangen war. Diese Frage war bislang unbeantwortet geblieben.

All dieser Emotionen war Commander No sich nur vage bewusst. Er verdrängte sie, soweit er konnte, und leugnete das was noch übrig blieb. Obwohl sein Unberbewusstsein längst nicht mit diesen Erlebnissen abgeschlossen hatte, war er oberflächlich längst dazu übergegangen, sie als nebensächlich abzutun. Er redete sich ein, dass nur das zählte, was vor ihm lag. Die nächsten Stufen seiner Karriere, die er bald zu erklimmen erhoffte, denn beruflicher Erfolg war das einzige, was für ihn zählte - das einzige, das ihm die Anerkennung verschaffte, nach der ihn dürstete. Auch hierin war die Verlust seines ersten Schiffes ein Rückschlag gewesen, doch trotz all seiner Befürchtungen hatte man ihm ein zweites anvertraut. Mit seiner Leistung als Kommandant der CC9 Ax war er nicht zufrieden, weil er mit den Leistungen von Schiff und Crew nicht zufrieden war. Doch er ließ nicht nach in seinen Bemühungen, die Zustände zu verbessern und die Schwachstellen radikal auszumerzen. Seit dem Versuch des fehlgeleiteten Ensign Fox, unautorisiert auf einen imperialen Kreuzer zu schießen und damit den Waffenstillstand zu brechen, waren vier weitere Besatzungsmitglieder gefangen genommen worden, die unter Verdacht standen, mit diesem Vorfall oder dem Stunner-Anachlag auf Joya Nound seinen Ersten Offizier etwas zu tun zu haben. Wenn es gelang, dieses Nest der Insubordination vollends auszuräuchern, war er seinem Ziel, aus der Ax ein positives Beispiel statt einem negativen zu machen, ein gutes Stück näher gekommen.

Ob und wann man jedoch bereit war, ihm einen höheren Rang zu verleihen und ein bedeutenderes Kommando als eine Fregatte zu übertragen, hing nicht nur von seinem Führungsstil ab. Es bestimmte sich auch maßgeblich dadurch, ob er die Aufträge, die man ihm und der Ax erteilte, zufriedenstellend zum Abschluss bringen konnte. Der Scheinangriff auf Rendili, zu den man ihm kurz nach Antritt seines Postens beordert hatte, war nicht wie geplant abgelaufen, doch sie hatten großes Glück im Unglück gehabt und dem Feind weit herberen Schaden zugefügt, als vorgesehen gewesen war. Die Verhandlungen auf der Reliant, an denen der Kaminoaner als ein Vertreter der Neuen Republik aufgetreten war, hatten zu einem Waffenstillstand, dem Zugewinn mehrerer wichtiger Systeme und einer großen Friedenskonferenz geführt, die dem Krieg mit dem Imperium vielleicht ein Ende setzen würde. Und die Kontrolle des imperialen Abzugs aus dem Xorth-System war nicht problemlos, aber ohne ernsthafte Zwischenfälle verlaufen. Für diese Erfolge hatte er bislang keine Anerkennung bekommen. Niemand hatte ihn belobigt oder ihm gar einen Orden verliehen, abgesehen vom Corellian Laurel, der als eine Art Massenartikel für die bloße Teilnahme breitgeschmissen worden war, unabhängig von der Leistung des Einzelnen. Man hatte ihn auch nicht den Medien als einen Friedensbringer präsentiert, wie es nach den Waffenstillstandsverhandlungen durchaus gerechtfertigt gewesen wäre. Aber zumindest die Scharte, die der Verlust der Galactic Dawn seiner Karriere beigebracht hatte, musste er nun langsam ausgewetzt haben. Wenn diese Einschätzung stimmte, zählten alle kommenden Leistungen wieder zur Haben-Seite und brachten ihn einer Beförderung zum Captain näher. Dieser Gedanke erfüllte ihn mit Tatendrang und Vorfreude auf die Befehle, die er als nächste empfangen würde.

Zu diesem Grund flog er im Passagierraum eines Shuttles durch das Corellia-System. Vorbei an den Werftanlagen, an unzähligen kleinen und großen Transportern und auch so mächtigen Schiffen wie dem brandneuen bothanischen Angriffskreuzer Both Space, der erst kürzlich als Verstärkung der Fünften Flotte im System eingetroffen war. Sein Ziel war der schwere Sternenkreuzer Picon, Admiral Stazis Flaggschiff.

Das kleine Raumfahrzeug erhielt die Landeerlaubnis im Hangar. No stieg aus und ein Ordonnanzoffizier eskortierte ihn durch das riesige Schiff zu einer Mischung aus Konferenzraum und Büro. Hinter einem Schreibtisch mit schwarz glänzender Arbeitsplatte saß der alternde Duros, die beigefarbene Flottenuniform behängt mit unzähligen Orden - darunter ebenfalls die rote Ausfürung des Corellian Cross, das auch Nos ansonsten leere Brust zierte. Vorschriftsmäßig nahm der Kaminoaner Haltung vor dem Admiral an, wobei er den schlanken Hals weit nach oben reckte und sein kahler Schädel fast die Decke berührte. Erst auf den Befehl Stazis hin nahm er eine lockerere Haltung ein und setzte sich schließlich auf den Stuhl, den der Duros ihm wies.


»Sie fragen sich vielleicht, warum ich Sie herbestelle, Commander«, fragte der Admiral. No antwortete auf die offensichtlich rhetorische Frage nicht. »Es liegt daran, dass Ihr neuer Auftrag eine gewisse Brisanz aufweist und ich ihn deshalb persönlich mit Ihnen besprechen möchte anstatt über eine Holoverbindung. Sie haben Ihre letzten Aufgaben zur Zufriedenheit Ihrer Vorgesetzten erfüllt, trotz einiger Hinweise, die Ihnen vom Feind, dem Zufall und leider auch Ihrer eigenen Besatzung in den Weg gelegt wurden. Das ist einer der Gründe, warum Sie für eine weitere außergewöhnliche Mission auserwählt wurden. Sie werden nun erstmals die Gelegenheit erhalten, auf eigene Verantwortung und ohne einen direkten Vorgesetzten zu operieren.«

Joya No saß weiter schweigend da und verzog keine Miene, doch sein Inneres war in Aufruhr versetzt. Schon lange hoffte er auf eine Gelegenheit, sich als Einsatzleiter zu beweisen. Er konnte damit zeigen, dass er zu mehr in der Lage war, als nur seine Fregatte gemäß den Vorgaben eines Höhergestellten zu kommandieren und einen Platz in einer Schlachtordnung einzunehmen, deren Form und Aufgaben andere bestimmten. Natürlich waren dies wichtige Fähigkeiten, die jeder Befehlshaber brauchte. Aber der Commander sehnte sich nach größerer Verantwortung. Und die Gelegenheit, sich dieser würdig zu erweisen, bot sich vielleicht jetzt.

»Haben Sie jemals von der Subjugator gehört?«

»Aye, Admiral, das habe ich.«

»Und wie ist Ihre Meinung dazu?«

»Sir, offensichtlich eine Raumfahrerlegende wie die vom Schatzschiff Dragon's Hoard oder den Geisterschiffen im Mieru'kar-Sektor. Eine in verschiedenen Variationen immer wiederkehrende Geschichte von Säufern und Spinnern, die auf Ängsten und Geltungsdrang beruht statt auf Tatsachen.«

»Ja, das glauben die meisten gebildeten Personen. Aber im Recht sind die Säufer und Spinner, zumindest teilweise. Der Flottennachrichtendienst und sein Nachfolger, der MAD, verfügen seit langem über Aufzeichnungen, die belegen, dass die Subjugator tatsächlich gebaut wurde, noch vor dem Untergang der Alten Republik. Auch wenn sie keinen Aufschluss darüber geben, ob sie tatsächlich eine kriegsentscheidende Superwaffe war, wie viele behaupten, wird die Länge des Schiffs mit fast fünftausend Metern angegeben und sie soll weit über hundert Geschütze tragen.«

Stazi schwieg für einen Moment, so als wolle er No eine Zwischenfrage ermöglichen, doch diese kam nicht. Der Kaminoaner wartete ab, was der Admiral noch zu sagen hatte.

»Da wir wissen, dass dieses Schiff einmal existiert hat, aber aus unbekannten Gründen scheinbar spurlos aus der Geschichte verschwunden ist, bewerten wir Gerüchte über sein Auftauchen anders als zum Beispiel Sie, Commander. Die Streitkräfte und der Geheimdienst prüfen solche Berichte auf ihre Glaubwürdigkeit. Leider sind alle durchgefallen. Bis jetzt.

Wofür halten Sie das hier, Commander?«


Ein kleiner Projektor auf dem Schreibtisch zeigte eine Reihe von Messdaten an sowie die Karte eines Systems, das No nicht bekannt war. Ein Punkt war rot markiert.

»Admiral, der Beschriftung nach ist dies das Shinbone-System, allerdings kann ich nicht behaupten, diesen Namen schon einmal gehört zu haben. Die Messdaten weisen auf eine metallische Masse vom Gewicht eines Sternenzerstörers hin.«

»Weit mehr als ein Sternenzerstörer«, korrigierte Stazi. »Sehen Sie sich das an.«

Das Bild wechselte und zeigte nun die verschwommene Silhouette eines Schiffes. Einen solchen Entwurf hatte No bisher noch nicht gesehen. Er glaubte aber, Ähnlichkeiten mit anderen Konstruktionen wie der Providence-Klasse zu erkennen.

»Form und Größe entsprechen dem, was wir über die Subjugator wissen. Aber die Aufnahme ist zu ungenau. Jedenfalls ist dies womöglich der erste echte Hinweis auf den Verbleib eines Schiffes, das unser Oberkommando nur zu gerne bergen würde.

Man könnte nun einen Aufklärer oder ein Vermessungsschiff schicken, um der Sache auf den Grund zu gehen. Aber da wir nicht wissen, was dort gefunden wird, sende ich ein Kriegsschiff. Die Wahl ist auf Sie und die Ax gefallen, Commander No


»Admiral, ich fühle mich geehrt. Wie lauten meine genauen Anweisungen?«

Über drei Stunden lang besprachen sie die Details der Mission. Joya No erhielt Einblick in die lückenhaften Daten, die über die mysteriöse Subjugator existierten. Stazi machte auch Andeutungen darüber, woher die Republik die alten und neuen Erkenntnisse hatte. Auch über die Bedingungen und Risiken, die er und sein Schiff im Shinbone-Systems am Rand des Wilden Raums antreffen würden, wurde gesprochen. Im Vordergrund stand aber der Auftrag. Er sollte das rätselhafte Objekt finden und identifizieren. In dem Fall, dass es sich tatsächlich um das vermisste Schlachtschiff handelte, sollte er dessen Zustand überprüfen und den wertvollen Fund sichern, bis Verstärkung und Bergungsmannschaften eintrafen.

Auch wenn man stellenweise den Eindruck haben konnte, befand sich Admiral Gar Stazi offenbar nicht in einer Art Schatzfieber. Er versuchte, die Angelegenheit möglichst nüchtern zu betrachten, was ihm aufgrund seiner von Natur aus ernsten Art auch gut gelang. Er machte keinen Hehl daraus, dass er persönlich nicht von einem Erfolg der Mission ausging. Die Informationen konnten gefälscht oder fehlinterpretiert worden sein. Das rätselhafte Metallobjekt konnte sich als ungewöhnlich geformter Eisenasteroid herausstellen. Es konnte mittlerweile auf einen Planeten gestürzt oder, falls es sich tatsächlich um ein Schiff handelte, weitergesprungen sein, so dass die Suche vergebens war. Und wenn es sich tatsächlich um die Subjugator handeln sollte, dann war sie vermutlich in desolatem Zustand und eine Bergung unmöglich. Joya No ließ sich von dieser pessimistischen Haltung überzeugen und übernahm sie. Doch er sah für sich persönlich dennoch eine große Chance in der Mission. Admiral Stazi persönlich würde ihn im Blick behalten und anschließend ein Urteil über seinen Führungsstil fällen. Noch immer hatte die Neue Republik zu wenige erfahrene Kommandanten in den oberen Rängen und musste darauf setzen, dass von unten geeignete Offiziere nachrückten. Die Bereitschaft, einen Commander zum Captain zu befördern, sobald irgendwo ein neuer Schlachtkreuzer oder Sternenzerstörer vom Stapel lief, war sehr hoch. Und No hatte sich in den Kopf gesetzt, ganz oben auf die Auswahlliste zu kommen. Als das Gespräch endete, freute er sich auf den bevorstehenden Einsatz als eine Chance, sich zu beweisen und weiter emprozuarbeiten. Doch eine Frage war letzten Endes noch offen, die er sich für den Schluss aufbewahrt hatte:


»Admiral, wissen auch andere von der Sichtung?«

»Unmöglich, das mit Gewissheit zu sagen. Es ist zumindest nicht ausgeschlossen. Das ist der Grund, warum ich ein Kriegsschiff sende und nicht einen unbewaffneten Kurier. Sie müssen mit allem rechnen. Auch mit unangenehmen Begegnungen. Denken Sie daran, Commander: Diese Angelegenheit ist von großer Wichtigkeit und wenn es sich tatsächlich um ein funktionstüchtiges Schlachtschiff oder eine unbekannte Superwaffe handeln solle, sind alle Mittel recht, um sie in den Besitz der Neuen Republik zu bringen. Sie haben, was das angeht, freie Hand. Stellen Sie sich auf alle Eventualitäten ein und tun Sie was nötig ist!«

[Corellia-System | Weltraum | MC90 Picon | Besprechungsraum] Joya No, Admiral Stazi
 
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[Corellia | Kaserne | Aufenthaltsraum] Colonel Travar Lester

Lester nahm ein Schluck von seinem Kaffee, bevor er die Akte erneut studierte.
Der Einsatz auf Wukkar war schief gelaufen und er wusste, dass das auf seinem Mist gewachsen war. Doch es war geschehen und da der Colonel ein ziemlich eingebildeter Idiot war, zuckte er über diesen Vorfall nur mit den Achseln.
Er nahm noch einen Schluck, bevor er die Akte weiter studierte.

Eigentlich hätte er sofort nach Wukkar fliegen müssen, doch irgendetwas weigerte sich in ihm, diesen Befehl auszuführen.
Also saß er hier, trank sein Getränk und blickte in die Weltgeschichte.

Colonel?

Travar erkannte die Stimme von Lieutenant Zeven Modun, einem Mon Calamari, der nach seiner Schulzeit direkt zur Armee gegangen war. Ein durchaus kompetenter Mann, Lester war froh, ihn im seinen Reihen zu haben.

Lieutenant? Was gibt es?

Der Lieutenant salutierte:

Da will sie jemand sprechen!

Travar musterte den Lieutenant verstohlen.
Da wollte jemand mit ihm sprechen und Travar befürchtete, es würde sich um den Fall Wukkar und den damit verbundenen Lieutenant Third handeln.

Stellen Sie durch!

Sagte Travar bevor er seinen Transmitter aktivierte.

Colonel Lester, mein Name ist Colonel Tarwin Rudu.

Beide salutierten.

Ich wurde über den unglücklichen Vorfall auf Wukkar informiert und zugegeben, es gefällt mir überhaupt nicht!

Travar schluckte. Das Gespräch nahm einen Verlauf, der ihm nicht gefiel.

Ich werde sie unverzüglich ins Wukkar System schicken. Machen Sie Ihr Schiff klar und warten sie auf meine Befehle! Guten Tag!

Rudu beendete das Gespräch sofort, ohne eine Reaktion abzuwarten.
Modun hatte das Gespräch lang neben dem Colonel gestanden und wartete auf seine Befehle. Lester schnaufte:

Machen Sie mein Schiff startklar!

Damit nahm er den letzten Schluck von seinem Kaffee und verschwand.

[Corellia | Kaserne | Aufenthaltsraum] Colonel Travar Lester
 
[ Corellia - Orbit - DSD Nemesis]

Mit Hilfe des Datapads brachte der Corellianer sich auf den Textseiten der Holonet News hinsichtlich der neusten politischen Entwicklungen auf den neusten Stand. War konnte immer noch nicht glauben, dass scheinbar aus dem Nichts heraus offenbar fruchtbare Friedensverhandlungen zwischen der Neuen Republik und dem Imperium entstanden sein sollten. Es war genau das, wofür er sein ganzes Leben lang gekämpft hatte.

Eigentlich war er am Ziel. Aber irgendwie fühlte es sich falsch an. Selbst die Schlacht bei Corellia war nicht so vernichtend gewesen, dass das Imperium keine anderen Auswege mehr gehabt hätte. Natürlich wurde das Imperium gerade zurückgedrängt, doch ihm war kein Ereignis bekannt, dass diesen radikalen Kurswechsel auch nur in irgendeiner Form nachvollziehbar gemacht hätte.

Der Corellianer fuhr sich mit der linken Hand durch sein dunkelblondes Haar, welches er ausnahmsweise gerade etwas länger trug, als der sonst übliche Soldaten-Standardhaarschnitt. Auf dem Datapad wurde nun der corellianische Newschannel eingeblendet, der in Berufung auf die intergalaktische Presse die neusten Informationen zu den corellianischen Werften einblendete. Als Admiral der republikanischen Flotte war er über die Wiederaufnahme der Produktion von Corellian Engineering natürlich bestens informiert. Ganz zu schweigen davon, dass er Teile der geheimen Gelder der ehemaligen Konten der Forces of Hope auch in Form von Aktien in den öffentlich/privaten Teil des Konzerns investiert hatte. Natürlich versteckte er sich dabei hinter einiger der alten Scheinfirmen. Sein Gesicht hatte die Seiten der Holonet News in den vergangenen Jahren oft genug ausgeschmückt. Weitaus öfter als ihm das lieb gewesen war.

Per Tastendruck deaktivierte er den Bildschirm des Geräts und klemmte es unter den linken Arm, als der leitende Ingenieur nach der kurzen Unterbrechung seine kleine Führung durch den vorderen Teil der DSD Nemesis fortsetzte.


"Und hier sehen sie die erneuerten Flüssigkeitstanks. Vor allem die Wassertanks mussten aufgrund der starken Deformierung und Hitzeeinwirkung in Folge der zahlreichen Brände fast vollständig erneuert werden."

Der Admiral begutachtete die massiven Tanks und nickte zufrieden. Die Nemesis war bei der Schlacht von Corellia von einem planetaren Laser schwer getroffen worden. Die Tatsache, dass er hier keinen Unterschied mehr im Vergleich zur "alten" Nemesis sehen konnte, war durchaus positiv zu bewerten. In einem Gang rechts von ihm waren zwei Handwerker damit beschäftigt neue Stahlplatten an die Wände anzubringen. War beobachtete sie einige Sekunden. Er war sich sicher, dass sie seinen Blick bemerkt hatten. War wandte sich an den Ingenieur.

"Wie lange wird es dauern, bis die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind?"

Zweifellos eine schwieriger Frage. Der dunkelhaarige und im Vergleich zu War etwas kleinere Mann warf ein Blick auf sein eigenes Datapad.

"Die Kapazitäten sind immer noch begrenzt und es existieren noch immer Lieferengpässe. Aber sobald die neuen Traktorstrahlprojektoren für den Bug eingetroffen und eingebaut sind, ist die Nemesis wieder voll einsatzfähig. Die restlichen Arbeiten ... sind eher kosmetischer Natur und werden sich mit Sicherheit noch einige Wochen in die Länge ziehen. Darüber hinaus..."

Das Brummen von Wars Com sorgte für eine Unterbrechung. Der Corellianer warf anfänglich nur einen kurzen Blick auf den Absender, entschied sich dann allerdings dafür, dass es sinnvoll war, die gesamte Nachricht zu lesen.

"Danke Garvin, das reicht fürs Erste. Wir müssen das hier verschieben."

Der Ingenieur nickte verständnisvoll. War machte auf dem Absatz kehrt und tippte eine einfache Nachricht an "ein paar Bekannte" auf Lianna. Er schickte die Nachricht getrennt an beide Empfänger. Einerseits, weil Tomm als Leiter der Staffel die Entscheidungen treffen musste und andererseits an Amy, weil er von ihr am ehesten eine militärische Einschätzung zur Situation der Staffel erwarten konnte.

Nachricht von Admiral War Blade an Tomm Lucas und Amy Skyrose:

"Erbitte Informationen zum Status der Staffel und zur Einsatzbereitschaft. Passendes aber zeitkritisches Missionsprofil liegt vor. Bitte mögliche Ankunftszeit bei Rendezvous mit DSD Nemesis nahe Corellia abschätzen. Zur Antwort Verschlüsselungsprofil Delta-Zwölf verwenden."


[ Corellia - Orbit - DSD Nemesis]
 
Nachricht an Admiral War Blade
Absender: Operative Tjokorda Istri Mariana, Executive Officer der CCC Ripcord


Admiral,
wie Ihnen vom KSNR vermutlich bereits mitgeteilt wurde, ersuche ich Sie um ein Treffen,
um die aktuelle Situation der Republik und ihre Sicherheitslage zu besprechen.

Ich wurde darüber informiert, dass sich die DSD Nemesis derzeit im Corellia System befindet. Mit Ihrem Einverständnis, bitte ich Sie um eine Rückbestätigung und die Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen,
um eine Kooperation des Geheimdienstes unserer Republik und der sechsten Flotte,
in der ich noch immer unsere Forces of Hope sehe, zu besprechen.

Ehrfürchtig,
XO Mariana des NRGD
 
<<< Textnachricht von Captain Amy Skyrose an Lord War Blade>>>​

"Die Staffel ist Fähig und voll besetzt. Es Mangelt an Zusammenhalt und Erfahrung, welche aus meiner Erfahrung aber nur im Ernstfall gebaut werden können. Tomm hat von Plänen geredet, aber falls diese von geringer Priorität sind könnten wir uns nach meiner Einschätzung nach dem Mittagessen auf den Weg machen. Unsere Jäger sind jedoch schrottreif und nicht zu 100% Hyperraumsfähig, daher wird ein Transporter benötigt."

<<< Ende der Nachricht >>>​
 
[ Corellia - Orbit - DSD Nemesis]

“Admiral auf der Brücke.”

Die Türen des Turbolifts waren kaum zur Seite geglitten, da wurde seine Anwesenheit auf der Brücke schon allen deutlich hörbar mitgeteilt. War beantwortete die Ehrenbekundung der salutierenden Soldaten beiläufig und strebte mit schnellen Schritten zum etwas erhöht und zentral gelegenen Kommandosessel. Seine Crewmitglieder waren es von Forces of Hope-Zeiten noch gewohnt, dass er auf solche Dinge nicht allzu großen Wert legte. Seit der Wiedereingliederung und erst Recht im Zuge der Schlacht von Corellia waren viele neue junge Soldaten auf sein Schiff gekommen und nun setzten sich die militärischen Gepflogenheiten langsam dann doch wieder durch.

Captain Lyn O’ula, welche das Schiff in seiner Abwesenheit kommandierte, hatte soeben neben dem Kommandosessel Position bezogen und schaute ihn erwartungsvoll an. Die schnellen Schritte des Admirals kamen zu einem abrupten Halt. Der Corellianer schaute nach draußen zu seiner Heimatwelt. Das blaue Juwel erholte sich so langsam wieder von den Wunden, welche die beiden mächtigsten Kräfte im Universum hier hinterlassen hatten. Im Hintergrund sah er die corellianischen Werften, über die man im Prinzip das Gleiche sagen konnte.

Der kurze Moment der Stille wurde vom Brummen seines Comgeräts unterbrochen. Ein zunächst flüchtiger Blick auf den Absender der Nachricht zeigte ihm, dass es sich entgegen seiner Vermutung um keinen der beiden von ihm kontaktierten Personen bei den Night Hawks handelte. Operative Tjokorda Istri Mariana ? Das klang schwer nach Geheimdienst. Keine Angelegenheit, die er auf der Brücke klären wollte. Er überflog die Nachricht eilig. Situation der Republik? Sicherheitslage? Was hatte er damit zu tun? Eigentlich konnte er sich nur vorstellen, dass der Geheimdienst auf ihn angesetzt worden war, um seine Loyalität weiterhin zu prüfen. Es gab immer noch genug Leute in den Reihen der Republik, die ihm nicht mehr über den Weg trauten. Vielleicht ging es ja doch noch darum, irgendwelche Beweise oder offene Punkte für eine Anklage vor Gericht zu sammeln. Und jetzt hatte man unter irgendeinem Vorwand einen Agenten zu ihm geschickt? Eine seltsame Vorgehensweise. Vor allem die Anspielung auf die Forces of Hope stimmte ihn nachdenklich. Das konnte ja heiter werden.


„Wir verlassen den Orbit und gehen auf Höhe der Rendezvous-Koordinaten. Ich rechne mit Besuch und befinde mich in meinem Büro.“

Womit er in diesem Fall die Kabine im hinteren Teil der Brücke meinte. Ob sein Besuch nun aus der Agentin oder den Hawks, oder aber auch beiden bestehen würde, konnte er jetzt noch nicht sagen.

Er laß sich die Nachricht noch mal in aller Eile durch und während er den Namen der Agentin an Mido von den Sandpanthers weiterleitete, tippte er eine Antwort in das Gerät. Mido würde ihm in wenigen Minuten mit Sicherheit ein paar interessante Informationen über die Agentin zusammen stellen können.


Nachricht von Admiral War Blade an Operative Tjokorda Istri Mariana, Executive Officer der CCC Ripcord:

"Operative Tjokorda Istri Mariana,
ich würde mich freuen, Sie an Bord meines Schiffes begrüßen zu können. Bis zu ihrer Ankunft wartet die DSD Nemesis bei den angehängten Rendezvous-Koordinaten. Alles weitere können wir persönlich besprechen.

Admiral Blade "


Die Sache mit dem „freuen“ war vielleicht etwas dick aufgetragen. Vor allem, wenn man sie geschickt hatte, um ihn auszuspionieren. Aber was passenderes war ihm eben nicht aufgefallen und er war nicht gerade ein Politiker, bei dem man jedes Wort auf die Goldwaage legen musste.

Wenige Minuten später traf dann auch schon die erste Antwort von den Night Hawks ein. Es war Amy. Die Statusmeldung der Soldatin klang in etwa so, wie er sich das vorgestellt hatte. Nein, eigentlich hatte er es sich sogar noch schlimmer vorgestellt. „Fähig und voll besetzt“ war durchaus für einen ersten Einsatz ausreichend. Bei den schrottreifen Jägern konnte er wie versprochen weiterhelfen. Eigentlich war der richtige Moment für die Mission, die bei ihm auf dem Tisch gelandet war. Allerdings wollte er auch nicht Tomms Pläne durchkreuzen. Er hatte freie Hand, was seine Planung für die Einsätze der Hawks anging. Also musste er was diese Sache anging weiter warten.


[ Corellia - Orbit - DSD Nemesis]
 
<<< Kommnachricht von Sub Lt. Tomm Lucas an Admiral War Blade>>>

"Wir haben zwölf Piloten und die dazugehörigen Schiffe. Allesamt einsatzbereit, die Piloten motiviert. Nicht alle Jäger sind hyperraumfähig, so daß wir auf einen Transport angewiesen sind.
Bis zu einer Staffel ist es noch ein weiter Weg, der aber nur im Einsatz beschritten werden kann. Mit anderen Worten: Wir sind unterwegs. Ankunft in 81 Standardstunden. Lucas Ende."

<<< Ende der Nachricht >>>


[op: Sorry, vergessen, hier hinein zu kopieren]
 
[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis]

Seit War den Befehl gegeben hatte, den Orbit seines Heimatplaneten zu verlassen und sich zu den abgesprochenen Rendezvous-Koordinaten am Rande des Systems zu begeben, waren mittlerweile fast 12 Stunden vergangen. Er hatte einige Zeit geschlafen, seit langem endlich mal wieder eine ruhige Nacht ohne von Alpträumen geplagt zu werden, und nach dem Aufstehen dann die Nachricht von seinem alten Freund, Jedi-Rat und Staffelführer der Hawks, Tomm Lucas auf seinem Com entdeckt.

12 Piloten, einsatzbereit und motiviert klang zunächst sehr positiv. Kombiniert mit der Einschätzung von Amy konnte er nun davon ausgehen, dass er die Night Hawks auf die für sie vorgesehene Mission schicken konnte. Es würde nicht ganz einfach werden, aber für einfache Standardmissionen war die Staffel auch zu hochkarätig besetzt. Wenn alles nach Plan lief waren die Jungs und Mädels der Aufgabe auf jeden Fall gewachsen. Wenn nicht, dann wurde das zu einer Herausforderung. War würde nie Soldaten unter seinem Kommando in einer solchen Situation einer unangemessen hohen Gefahr aussetzen. Die Hawks brauchten nun Aufgaben, an denen sie wachsen konnten.

Das einzige, was ihn gerade störte, war die Tatsache, dass einige der Jäger nicht hyperraumtauglich waren. Es stand außer Frage, dass die Ressourcen der Republik nach der Schlacht immer noch sehr knapp bemessen waren. Und so konnten die Hawks nicht verlangen, dass man ihnen gleich 12 frische Jäger direkt aus der Fabrik vor die Tür stellte. Aber ein funktionierender Hyperraumantrieb war das Minimum, was sie für die anstehende Mission benötigen würden.

Der Admiral betrat den Haupthangar der DSD Nemesis und schaute sich um. Die eine Hälfte des Hangars machte einen aufgeräumten und erstklassigen Eindruck. Die Bodenplatten glänzten im Licht, sechs neue Jägerstaffeln aus B-, E-, K- und X-Wings füllten diesen Teil der Halle aus. Im anderen Teil der Halle herrschte noch große Unordnung. Etliche Mechaniker und reges Treiben war um einzelne, deutlich mitgenommene Jäger herum verteilt. Wartungsklappen standen offen, Teile waren abmontiert, Werkzeuge lagen herum. Was nach der Schlacht von der in zwei Stücken gerissenen ISD Black Star an Jägern noch übrig geblieben war, hatte er teilweise hier her bringen lassen. Diese Raumschiffe waren nicht nur durch die Schlacht gekennzeichnet. Die Black Star hatte in den Jahren unter den Forces of Hope als Piratenschiff operiert. Nachschub, Ersatzteile und ähnliche Dinge waren Mangelware gewesen.

Einer der Chefmechaniker erkannte den Admiral, nickte ihm kurz zu, legte den Hydroschraubenschüssel auf einen Werkzeugwagen und gab dem Astromechdroiden noch schnell einige Befehle. Während er dann zu War hinüber kam, reinige er seine verschmutzten Hände so gut es ging mit einem Tuch aus der hinteren Hosentasche. War lächelte ihn aufmunternd an. Er hatte selbst Jahre lang an seinem alten YT-1300 herumgeschraubt und wusste die Arbeit der Mechaniker hier entsprechend sehr zu schätzen.


"Moin Chef."

Er nahm es seinen Leuten nicht übel, dass sie nach all den Jahren bei den Forces of Hope die Dinge immer noch etwas lockerer sahen, als das beim Militär so üblich war. Mit dem Daumen deutete der Mechaniker über seine Schulter über die Jäger hinter sich.

"Wir haben fünf Mühlen komplett ausgeschlachtet, um drei noch mal mehr oder weniger flugtauglich zu machen. Die B-Wing und die Y-Wing machen noch einen ganz guten Eindruck. Die T65 X-Wing ist zwar in Ordnung, die X-Folien machen uns aber zu schaffen."

"Danke Carl."

gab der Admiral anerkennend zurück. Er wusste, dass die Hawks alles andere als begeistert sein würden. Die B- und Y-Wing waren nicht gerade ihre favorisierten Jägertypen. Aber mehr konnte er ihnen gerade nicht anbieten.

[ Am Rande des Corellia-Systems - DSD Nemesis]
 
[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant | Bantha-Fähre im Hangar] Joya No

Der Klang seiner Schritte änderte sich, als er seinen Fuß von der Rampe der Fähre hinab auf das Hangardeck des Schiffes setzte. Seines Schiffes. Bereits des dritten, das man ihm anvertraute. Seine bisherigen Kommandos waren keine Erfolgsgeschichten: Die Galactic Dawn war im ersten Gefecht unter seinem Befehl zerstört worden; die Ax war nach einer Reihe gefährlicher Pannen und Niederlagen von der Front abgezogen worden. Doch das hatte Joya No nicht davon abgehalten, die nächste Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen. Er war süchtig nach dem Gefühl des Erfolges, das er jetzt verspürte. Es würde ihn auch diesmal nicht dazu bringen, lange auf einer Stelle zu verharren, sondern ihn antreiben, nach mehr zu streben. So lange, bis es keinen Rang mehr über seinem gab, auf den man noch hinarbeiten konnte.

Das Schiff war an die Wartungsdocks der frisch sanierten CEC-Flottenwerft angedockt, doch während des Shuttlefluges hatte er die Gelegenheit gehabt, sein Schiff von außen zu betrachten. Die Bright Giant war nicht gerade eine Schönheit. Sie war riesenhaft und klobig - etwas Ästhetisches konnte er an ihr nicht finden. Doch sie strahlte das aus, was die Flotte brauchte: Stärke und Unbeugsamkeit. Sie forderte das nicht nur von ihren Schiffen, sondern auch von ihren Offizieren, und Captain No war der Ansicht, dass er dieses Ideal verkörperte. Er hatte in seinem jungen Alter viel erreicht und obwohl er Schlimmes erlebt hatte, war er noch immer im Dienst und entschlossener denn je, das Beste aus sich zu machen. Sein Ehrgeiz hatte sich nun wieder einmal ausgezahlt.

Es waren Augenblicke wie dieser, in denen er auf seine Kindheit und Jugend auf Kamino zurückblickte und sich fragte, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn er nicht die Entscheidung getroffen hätte, eine Offizierslaufbahn in der Neuen Republik anzustreben. Nur hier, in einer multikulturellen Gesellschaft mit Toleranzprinzip, war ihm das möglich gewesen. Zuhause hätte man ihn schon allein wegen seiner Augenfarbe abgelehnt, wann immer er versucht hätte, ein wichtiges Amt oder eine Führungsposition zu besetzen. Das tiefe Blau seiner Iris war ein unübersehbarer Makel, ein Zeichen einer niederen Geburt, und Grund genug für jeden Kaminoaner der herrschenden Kaste, ihm unüberwindbare Steine in den Weg zu legen. Doch sie waren im Irrtum. Mit ihrer Bewertung von Joya No und mit ihrem gesamten Kastensystem. Die Bright Giant war ein 1,2 Kilometer langer Beweis dafür, dass er über seine minderwertigen Gene triumphiert hatte. Sein Wille, auch weiterhin zu triumphieren, könnte nicht stärker sein als in diesem Moment!

Diese Flut von Gedanken ging ihn durch den Kopf, in dem Moment als sein linker Stiefel das graue Hangardeck berührte. Eine Sekunde später stand auch der rechte daneben. Die Sturmfähre der Bantha-Klasse lag nun hinter ihm und symbolisierte damit alle zurückliegenden Kapitel seines Lebens. Wenn man etwas erreichen wollte, durfte der Blick immer nur nach vorn gerichtet sein.

Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken, schob die Brust heraus und nahm eine starre Haltung an, durch die der perfekte Sitz seiner Uniform erst richtig zur Geltung kam. Aus voller Körperhöhe von 2,56 Metern blickte er auf die Doppelreihe von Offizieren hinab, die sich zu seinem Willlkommen im Hangar versammelt hatte. Eine einzelne Person trat nun aus dem Spalier. Bis hierhin war alles wie beim Antritt seines Kommandos auf der Galactic Dawn, ein einziges Déjà-Vu. Doch diesmal trat ihm keine dunkelhaarige Menschenfrau entgegen, sondern ein Wesen, wie man es nur selten in der Flotte sah. Es handelte sich um ein Geschöpf mit humanoidem Körperbau, aber einem Kopf, der an den eines Vogels erinnerte, mit langem, gekrümmtem Schnabel. Die Fäuste waren riesig und die Füße sahen aus wie klobige Stümpfe mit jeweils zwei dicken, huf-artigen Zehen - offenbar hatte man hier eine Ausnahme von der Uniformierungsvorschrift erlassen und auf Stiefel verzichtet. Auf der breiten Brust der fast zwei Meter großen Gestalt prangten die Abzeichen eines Commanders. Den Befehlen und Unformationen, die der Kaminoaner erhalten hatte, hatten sämtliche Personalakten seiner Besatzung beigelegen: 1.490 an der Zahl. Die hatte er natürlich nicht alle studieren können - noch nicht, denn er hatte vor, das nachzuholen. Aber zumindest mit den Personalien der Führungsoffiziere hatte er sich vertraut gemacht. Das vogel- oder reptilienartige Geschöpf, das ihm nun entgegenkam, war sein Erster Offizier und gehörte der machtsensitiven Spezies der Talortai an.


»Captain No, im Namen der gesamten Mannschaft heiße ich Sie auf der der Bright Giant willkommen«, grüßte er mit tiefer, rauer Stimme. »Ich bin Commander Fay Airon und übergebe Ihnen hiermit das Schiff.«

»Danke, Commander. Ich übernehme mit sofortiger Wirkung das Kommando über den Schlachtkreuzer Bright Giant. Lassen Sie den genauen Zeitpunkt im Logbuch vermerken.«

Mit gemessenem Schritt ging er durch das Spalier seiner Offiziere, der Talortai neben ihm. Obwohl sein ernster Blick nach vorne gerichtet war, musterte er jede Person im Vorübergehen genau. Während der größte Teil der Besatzung aus Menschen bestand, enthielt seine Kommandocrew einen überdurchschnittlichen Teil an ›Aliens‹, ein Phänomen, das er schon öfter beobachtet hatte. Wer anders war, arbeitete häufig um so härter, um sich aus der gesichtslosen Masse des dominierenden Menschenvolks hervorzuheben. Oder vielleicht waren manche Nichtmenschen-Beförderungen auch politisch motiviert, obwohl es natürlich keine Quote gab. Wer wusste schon so genau, was in den Köpfen der Admiralität vorging und nach welchen Kriterien sie ihre Entscheidungen trafen. Joya No wusste ja selbst nicht so genau, weshalb man ihn trotz der mäßigen Ergebnisse seines letzten Schiffes zum Captain befördert hatte. Aber er wusste, dass er nach wie vor alles dafür tun würde, um sich dieses Privilegs würdig zu erweisen. Er hoffte, dass das auch für seine Offiziere galt.


»Wir beginnen mit einer Inspektion des Schiffes«, erklärte er. »Beraumen Sie dazu mindestens drei Stunden an. Anschließend will ich sämtliche Führungsoffiziere zu einer ersten Besprechung versammelt sehen. Überspielen Sie mir alle aktuellen Berichte und Leistungsbewertungen auf mein Datapad. Ich will mir einen gründlichen Überblick verschaffen.«

»Zu Befehl, Captain!« lautete die Antwort. No war zufrieden mit dem ersten Eindruck, den sein ungewöhnlicher XO hinterließ. In dessen Interesse hoffte er, dass dieser sich bewahrheitete, ebenso wie der, den die sauberen Uniformen und das blank geputzte Hangardeck machten. Bisher erinnerte ihn alles an sein erstes Kommando, die alte, aber gepflegte Nebulon-B-Fregatte. Sollte er aber irgend etwas finden, das eher den inakzeptablen Zuständen der Ax entsprach, dann sollten Schiff und Besatzung ihn schon am ersten Tag von der Seite erleben, die seine Untergebenen auf der CC-9600-Fregatte so gefürchtet hatten!

[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant | Hangardeck] Joya No mit Commander Fay Airon und diversen Offizieren (NPCs)
 
[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung

»Richten Sie Ihre Uniform, Crewman! Und machen Sie das da sauber!« mahnte Joya No mit strengem Ton und Blick.

»Zu Befehl, Captain! Sofort« antwortete der junge Mann, nahm kurz Haltung an und begann dann augenblicklich damit, die erste Aufgabe zu erfüllen, die der neue Kommandant ihm erteilt hatte.

So ging es viele Male während des Rundgangs durch die Bright Giant. Der Kaminoaner hatte seinen Blick fürs Detail nicht verloren. Er fand jede noch so kleine Ungenauigkeit und mahnte sie augenblicklich an, selbst dann, wenn es sich um zu vernachlässigende Kleinigkeiten gab. Erstens gab es in seinen Augen keine zu vernachlässigenden Kleinigkeiten, zweitens wollte er gleich von Anfang an den richtigen Eindruck hinterlassen. Seine neuen Untergebenen sollten nicht glauben, dass sie sich unter seinem Befehl irgendwelche Nachlässigkeiten erlauben durften. Allerdings machte der Dauntless-Kreuzer insgesamt einen ziemlich guten Eindruck auf No. Nicht gut genug, um seinem Anspruch an absolute Perfektion gerecht zu werden, aber doch um Klassen besser als die Ax - das war aber auch keine große Kunst.


»Sind Sie bisher zufrieden, Captain No fragte Commander Airon, der neben ihm her ging und sich bisher auf die Rolle des Führers beschränkt, in die kleinen Szenen aber nicht eingegriffen hatte.

»Ich erlaube mir noch kein abschließendes Urteil, schließlich habe ich noch nicht alles gesehen«, antwortete der Kaminoaner vorsichtig. »Aber man erkennt zumindest die richtigen Ansätze.«

»Ihr Vorgänger war als strenger Befehlshaber bekannt, Sir.«

»So? An manchen Stellen hätte er gerne noch ein wenig strenger sein dürfen.«

Joya No sagte das, obwohl er wusste, dass der frühere Captain der Bright Giant vor kurzem zum Commodore befördert worden war. Er sorgte sich nicht darum, dass diese oder andere Bemerkungen an ihn weitergegeben werden könnten. Im Gegenteil: Es war sogar ein gutes Indiz dafür, ob er seiner Besatzung trauen konnte oder ob sie noch immer seinem Vorgänger loyal waren statt ihm. Wenn sich demnächst herausstellte, dass Commodore Goldman von seiner Kritik erfahren hatte, wusste er woran er war. Die Antwort seines Ersten Offiziers überraschte ihn jedoch.

»In der Tat«, bestätigte dieser. »Eine Steigerung ist immer möglich. Insbesondere in den Details. Ich hoffe, dass es unter Ihrer Führung gelingt, Schiff und Mannschaft noch weiter zu perfektionieren.«

Sagte der raubvogelgesichtige Talortai das, weil er wusste oder ahnte dass No es hören wollte, oder meinte er es ehrlich? Ein echter Perfektionist an seiner rechten Seite wäre jedenfalls eine sehr wünschenswerte Abwechslung für den Kapitän. Er nahm sich vor, Fay Airon dahingehend genau im Blick zu behalten. Möglicherweise hatte er nun endlich einen Stellvertreter, dem er Aufgaben übertragen konnte, ohne zu befürchten, dass sie nur halbherzig erledigt wurden. Das würde seine Arbeit jedenfalls vereinfachen.

Sie setzten ihre Inspektion fort. Die Runde führte sie zwangsläufig auch zum ungewöhnlichsten Teil des Schiffes, der Modifikation, die es von anderen Schlachtkreuzern der Dauntless-Klasse unterschied.


»Hinter dieser Tür liegt der Gravitationswellenprojektor«, sagte der Erste Offizier.

Die Türflügel glitten auf und dahinter befand sich eine gewaltige Halle. Man hatte die Zwischenböden und Trennwände zahlreicher Decks entfernt, um diesen gewaltigen Freiraum zu schaffen. In der Mitte der Halle hing in einer Halterung aus manndicken Stahlträgern, angeschlossen an unzählige Rohre und Kabel, eine Kugel aus grauen Metallplatten. Sie hatte einen Durchmesser von mindestens fünfzig Metern - Joya No schätzte, dass es noch mehr war. Da er früher bereits auf einem Dauntless-Kreuzer Dienst getan hatte, war ihm auf der bisherigen Strecke bereits aufgefallen, dass die Raumeinteilung hier atypisch war: Quartiere befanden sich dort, wo zuvor Laboratorien gewesen waren, die Krankenstation und der Hauptcomputerkern waren in ehemalige Frachträume verlegt worden. Jezt wusste er weshalb: Um diese gigantische Maschine einzubauen, hatte man einen großen Teil des Schiffs komplett entkernen und alles, was sich zuvor an dieser Stelle befunden hatte, woanders unterbringen müssen.


»Das ist er also«, sagte er. »Zugegebenermaßen ziemlich beeindruckend, auch wenn die ganze Konstruktion ziemlich zusammengestückelt wirkt.«

»Das ist sie auch, Captain. Der Einbau ging sehr schnell vonstatten und es gab keine Erfahrungswerte mit dieser Art von Modifikation. Die Ingenieure und Arbeiter mussten viel improvisieren, um überhaupt zu einem funktionierenden Ergebnis zu kommen. Manches wurde später nachgebessert, aber einige der Provisorien sind bis heute das Beste, was wir haben.«

»Reicht diese Halle bis zu den Außenhüllen?«

»Beinahe. Zu ihrem Schutz ist die ganze Anlage von einer zweiten Hülle umgeben. Der Raum zwischen ihr und der Außenhülle wurde extrem verstärkt, um den Belastungen standzuhalten, die entstehen, wenn die Wellen durch sie hindurch projiziert werden. Abgesehen von ein paar speziell abgeschirmten Verbindungsgängen ist dieser Hohlraum nicht nutzbar. Dafür haben wir aber einen Projektionsbereich von 360 Grad um das Schiff herum: Oben und unten, an Back- und Steuerbord. Lediglich die Bug- und Hecksektionen bilden einen ›Schatten‹, weil durch sie nicht hindurch projiziert werden kann.«

»Ein immenser Eingriff. Aber von außen sieht man so gut wie nichts von der Veränderung«, bemerkte No, während er seinen Blick noch einmal durch die gewaltige Halle schweifen ließ.

»Das war Teil der Bedingungen für das Gelingen des Einsatzes. Die Neue Republik hat vor zwölf Jahren mit Hilfe dieses Generators einen Imperial-II-Sternenzerstörer aufgebracht. Es war einer der ersten, der ihr in die Hände gefallen ist. Die Bright Giant spielte den Lockvogel und provozierte den Sternenzerstörer zu einem Angriff auf ein scheinbar unterlegenes Ziel. Als der Gravitationswellenprojektor benutzt wurde, um eine Verstärkungsflotte in Gefechtsposition aus dem Hyperraum zu ziehen, und zugleich um den Rückzug des ISD-II zu verhindern, saßen sie in der Falle. Sie haben bis zuletzt nichts von dem Umbau bemerken dürfen. Er wurde noch lange als Geheimsache behandelt, allerdings ist wohl davon auszugehen, dass die imperialen Nachrichtendienste nach all den Jahren längst bestens darüber bescheid wissen.«

»Kein übler Plan«, gab Joya No zu. »Wie haben Sie die Probleme gelöst, die durch den immensen Energieverbrauch entstehen?«

»Überhaupt nicht, Sir. Leider hat man mit dem Projektor keinen besseren Reaktor eingebaut. Das Schiff muss nach wie vor mit der gewöhnlichen Energiemenge dieser Klasse auskommen.«

»Das kann doch unmögich für den Betrieb aller Systeme reichen!«

»In der Tat. Dieser Einbau funktioniert nach dem Prinzip Entweder-Oder. Wenn er in Betrieb ist, müssen woanders mehrere Megawatt an Energie eingespart werden. Das heißt, dass Antrieb, Schilde und Waffen dann nur noch sehr eingeschränkt funktionieren. Um eine Überhitzung und Notabschaltung des Hauptreaktors zu vermeiden, wurde eine Sperrschaltung eingebaut, die den Abzug zu großer Energiemengen verhindert.«

»Ich verstehe. Der Projektor bietet also einige interessante taktische Optionen, aber man muss einen Preis dafür bezahlen und dementsprechend sehr genau abwägen, ob man sie nutzen möchte. Zeigen Sie mir diese Sperrschaltung, Commander.«

Gemeinsam stiegen sie über mehrere metallene Treppen und Plattformen bis in die Mitte der Halle hinab. Ihre Schritte wurden dabei von der Kuppelform der Außenwände verstärkt und hallten mehrfach wider. Als sie auf gleicher Höhe mit der riesigen Stahlkugel waren, öffnete Airen eine Tür in der Hallenwand und führte den Captain in eine Art Schaltzentrale. Mehrere Offiziere in niederen Rängen erhoben sich von ihren Plätzen und salutierten. Zwei bewaffnete Marinesoldaten nahmen ebenfalls Haltung an.

»Rühren!« befahl der Kaminoaner. »Setzen Sie Ihre Arbeit fort!«

Der Talortai erklärte:

»Von hier aus wird der Projektor bedient und überwacht. Dieser Kommandoraum erhält seine Befehle direkt von der Brücke. Hier sind die Diagnosesysteme, und hier wird der Energiefluss reguliert. Das ist die Station des Operators, der sich um die Aktivierung und Ausrichtung des Gravitationsstrahls kümmert. Und hier ist die Sicherheitsschaltung, von der ich sprach.«

Joya No betrachtete die ganze Anlage eine Weile und sagte dann:

»Lassen Sie die Schaltung umbauen. Ich will, dass man sie von der Brücke aus deaktivieren kann. NUR von der Brücke aus!«

»Sir, in diesem Fall bestünde die Gefahr einer Überlastung und Notabschaltung des Hauptreaktors!«

»Das erwähnten Sie bereits, Commander. Befolgen Sie den Befehl. Es ist eine weitere taktische Option, die ich mir für den Fall der Fälle offenhalten möchte!«

[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung
 
[Corellia - Stützpunkt - Landefeld] Korr

Die Augen des Majors waren gerade nach vorne gerichtet, während er aufs Landefeld hinausschritt. Er trug seine komplette Pilotenmontur. Die schwarz-graue Kombi verfügte über die neongrünen Streifen, welche ihn zumindest symbolisch noch als Mitglied der Night Hawks kennzeichneten.
"Ist mein Jäger startklar?" fragte er den nahestehenden Unteroffizier.
"Haben Garrals Streifen?" entgegnete dieser, was ihm einen kritischen Blick des Shistavaners einbrachte. Korr hatte die Redewendung nicht verstanden.
"Ich meine, ja, alles startklar, Major."
"Gut."
Korr stieg über die angestellte Leiter in den Y-Flügler. Mit eingeübter Routine schloß er die Kanzel und ließ die Maschine warmlaufen. Nachdem er Starterlaubnis vom Jägerstützpunkt eingeholt hatte, hob er ab.
Der Himmel über Corellia bot einen freundlichen Anblick. Nur wenige Wolken waren zu sehen. Der Wolfsmann warf einen Blick runter auf die Oberfläche des Planeten. Er hatte miterlebt, wie Corellia gefallen war und auch wie die Neue Republik diese Welt wieder befreit hatte. Nun war im Sektor wieder Ruhe eingekehrt und auch ander Front. Der Waffenstillstand mit dem Imperium hatte die Rückeroberungen der Neuen Republik vorerst beendet. Wie die Ruhe vor dem Sturm, dachte Korr.
Korr verstand nichts von Politik, was wohl vor allem auf sein Desinteresse zurückzuführen war. Er glaubte nicht, dass der Zustand der Waffenruhe lange andauern würde. Zu viele Wesen hatten unter den Eroberungsfeldzügen des Imperiums gelitten.

"Droide, berechne einen Mikrosprung zu den angegebenen Koordinaten."
Korr würde das Gravitationsfeld des Planeten bald hinter sich lassen. Er hatte dabei einen Kurs gewählt, der abseits der zivilen Flugwege lag. Nun war sein Weg für einen kurzen Hyperraumflug. Sein Ziel, der Sternenzerstörer Nemesis, befand sich jedoch am Rand des Systems. Sein Astromechdroide bestätigte ihm, dass sie sogleich sprungbereit waren. Korr machte sich bereit und Augenblicke später tauchte der Y-Flügler für einen Moment in den Hyperraum ein, nur um gleich wieder in den Echtraum zurückzufallen.
Vor ihm trieb die Nemesis wie ein schweigender Titan durch All.

"Y-Flügler, sie sind soeben in unseren Sensorbereich eingetreten. Bitte identifizieren sie sich."
"Nemesis, hier Y-Flügler 568301", sprach Korr ins Kom. "Erbitte Landeerlaubnis."
Kaum hatte er das gesagt ertönte auch schon die Antwort: "Y-Flügler, Landeerlaubnis erteilt."
Ohne Eile flog der Wolfsmann seine Maschine in den Hangar, vollführte dort eine Wendung und setzte den Y-Flügler sanft auf. Korr fuhr die Systeme seine Sternenjägers herunter und stieg dann über die bereits angestellte Leiter nach draußen. Es herrschte ein reges Treiben im Hangar. Insbesondere dort wo einige alte und mitunter kaum noch flugtaugliche Sternenjäger standen.
Als er den Hangarboden betrat, setzte er als erstes seinen Helm ab. Shistavaner gaben eine beeindruckende Gestalt ab. Doch momentan sah der Wolfsmann nicht nur bedrohlich sondern regelrecht verstörend aus. Bei seinem letzten Einsatz hatte er sich eine Verwundung zugegezogen, die von seinem linken Ohr bis runter zur Schulter reichte. Nackte, frisch nachgewachsene Haut präsentierte sich nun dem Betrachter. Das Fell würde noch einige Zeit brauchen, bis es wieder seine übliche Länge erreicht hatte.
Den scharfen Sinnen des Wolfsmanns entging nicht, dass bereits jemand anwesend war, den er kannte. Korr hatte den Admiral damals auf der Interceptor kurz nach seiner Versetzung zu den Night Hawks persönlich kennengelernt. Damals war War Blade noch der oberste Kommandant der Forces of Hope, einer Splittergruppe der Neuen Republik, gewesen. Korr hingegen war zu dieser Zeit noch ziemlich unerfahren und weit von dem schlachtenerprobten Fliegerass entfernt gewesen, das er heute war.
Der Wolfsmann konnte sich schon denken, warum ihn der Admiral angefordert hatte. Es ging um das letzte Kommando des Shistavaners als Staffelführer der Night Hawks. War Blade hatte der Staffel damals bei ihrem ersten Treffen vorgestanden und sie sogar ursprünglich mitbegründet.
Zielstrebig schritt Korr auf den Menschen zu.

"Admiral", sagte er und hob die Hand zur Ehrenbezeigung.
"Es ist mir eine Ehre wieder unter Ihnen zu dienen."

[Corellia-System - DSD Nemesis - Hangar] Korr, War
 
[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung

Die drei Stunden, die Joya No für die Besichtigung des Schiffes veranschlagt hatte, waren zu kurz gegriffen gewesen. Er benötigte vier. Dafür kam er aber auch in Bereichen herum, in die sich nur selten ein Kommandant verirrte. Auch dort fand er zwar einiges auszusetzen, aber keine gravierenden Verstöße gegen die Vorschriften oder Sicherheitsmaßregeln, die ihn veranlasst hätten, die generelle Einsatzbereitschaft der Bright Giant in Zweifel zu ziehen. Eine weitere Stunde nahm er sich, um die Berichte zu überfliegen. Auch das war wichtig für den generellen Überblick, den er sich verschaffen wollte. Alles in allem bedeutete das aber, dass er sich zu dem Treffen mit den Führungsoffizieren, das er anberaumt hatte, um volle zwei Stunden verspätete. Sie so lange warten zu lassen, machte vermutlich keinen guten ersten Eindruck, aber das war ihm egal. Er war der Captain und legte fest, wie lange jemand zu warten hatte, und das einzige, was er dabei bedauerte, war, dass sie die beiden Stunden auch mit nützlicheren Tätigkeiten hätten verbringen können. Als er dann endlich eintraf, machten die Männer und Frauen, die sich von ihren Plätzen erhoben und vor ihm salutierten, keinen ungeduldigen oder missmutigen Eindruck. Sie stellten professionelle Mienen zur Schau und waren wohl gespannt auf ihren neuen Befehlshaber und das, was er ihnen zu sagen hatte.

»Setzen Sie sich«, begann er, während er auch selbst am Kopf des ovalen Tisches Platz nahm.

Er ließ den strengen Blick seiner großen, blauen Augen von einem Gesicht zum nächsten Wandern und rief sich die Namen der Offiziere ins Gedächtnis.


»Ich habe die letzten Stunden genutzt, mir einen ersten Eindruck von diesem Schiff zu verschaffen. Diesen möchte ich durch dieses Treffen nun abrunden. Gehen wir der Reihe Ihrer Sitzordnung nach. Lieutenant Commander Isles, Sie haben in einem Ihrer Berichte geschildert, dass es vor einiger Zeit ein Problem mit dem Navigationscomputer gab. Wie ist der aktuelle Status?«

Die Angesprochene war eine menschliche Frau, die Navigatorin und zweite Offizierin des Schiffes. Sie antwortete auf die Frage ohne zu zögern:

»Sir, das Problem wurde behoben. Es handelte sich um einen physischen Defekt des Hauptspeichers, der es verhinderte, dass das Kartenmaterial aktualisiert wurde. Dieser Fehler wurde bei der letzten routinemäßigen Warung und dem darauffolgenden Kartenupdate übersehen, was zu einem fehlerhaften Hyperraumsprung führte. Dabei kamen Schiff und Personal jedoch nicht zu Schaden. Mittlerweile funktioniert das System aber wieder fehlerfrei und innerhalb aller geforderten Parameter. Alle Karten sind auf dem neuesten Stand.«

»Was ist mit den Verantwortlichen geschehen?«

»Der Ensign der Navigation Ole Wankman, der für die Wartung der Anlagen zuständig war, wurde streng verwarnt und ein Verweis wurde in seine Akte eingetragen.«

»Gut. Nun zu Ihnen, Lieutenant Commander Ulyx. Was können Sie mir zur Sicherheit an Bord sagen?«

»Ich kann vermelden, dass es in den letzten Monaten keine nennenswerten Sicherheitsverstöße gab, Captain«, antwortete die Lannik. »Der einzige Vorfall war ein Diebstahl in einem der Mannschaftsquartiere. Die Täterin wurde überführt und aus dem Dienst entfernt. Ich kann insgesamt vermelden, dass der Sicherheitsdienst seine Aufgaben zuverlässig erfüllt.«

»Ich bin noch nicht zufrieden mit den Sicherheitsvorkehrungen in der Gravitationsgeneratorhalle, Lieutenant Commander. Siese Abteilung sollte als Sicherheitsbereich behandelt werden. Postieren Sie jeweils eine zusätzliche Wache an den Zugängen.

Lieutenant Young


So ging er nach und nach alle Offiziere durch, ließ sich knapp Bericht erstatten, sammelte seine ersten Eindrücke über die Personen, mit denen er in den nächsten Monaten und Jahren zusammenarbeiten würde, und gab ihnen erste Anweisungen, um das Schiff nach seinen Vorstellungen umzuformen. Es dauerte nicht lange, bis er die ganze Reihe abgearbeitet hatte. Damit war für ihn diese erste Aufgabe erledigt. Sein geistiger Dienstplan, von dem es bald auch eine elektronische Form geben würde, umfasste allerdings bereits jetzt mehr Aufgaben, als ein einzelnes sterbliches Wesen in einem halben Jahr erledigen konnte. Aber im Gegensatz zur Ax war er diesmal hoffentlich nicht der einzige, der aus Überzeugung und mit ganzer Kraft an diesem Strang zog.

»Ich werde mir auch jetzt noch kein abschließendes Urteil über die Bright Giant erlauben,« sagte er, »und vielleicht werde ich das nie. Aber wenn ich Commodore Trilk demnächst Bericht erstatte, werde ich vorschlagen, das Schiff als einsatzbereit zu werten und ihm eine Aufgabe zuzuweisen. Denn abgesehen von den Umbauten, die nicht den Standards für die Dauntless-Klasse entspreche, genügt die Bright Giant allen Anforderungen des Flottenkommandos.

Ich möchte aber keinen Zweifel daran lassen, dass es sich dabei um Mindestanforderungen handelt, mit denen ich mich nicht zufrieden gebe. An mein Schiff und seine Besatzung wie auch an mich selbst stelle ich einen höheren Anspruch. Dieser Kreuzer soll trotz seines Alters und der Provisorien, die verbaut wurden, ein Vorzeigeschiff der Flotte werden. Nicht um mein Ego zu befriedigen, sondern weil unsere Pflicht und Verantwortung gegenüber der Neuen Republik es verlangt, das Beste aus uns zu machen, immer einhundert Prozent zu geben und die Grenzen des Machbaren ständig auszuweiten.

In den wenigen Stunden, die ich jetzt an Bord verbracht habe, sind mir bereits eine Menge Dinge aufgefallen, die ich verändern und verbessern will. Ein paar davon haben Sie bereits gehört, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Ich hoffe und erwarte, dass Sie alle Aufgaben mit vollem Eifer und Bewusstsein für die Bedeutung der Rolle, die Sie im Gesamtmechanismus dieses Schiffes spielen, erfüllen werden. Das Gelingen sämtlicher Vorhaben hängt von Ihrer Kooperation ab. Bringen Sie in dieser Hinsicht bessere Leistungen als die Crew meines letzten Kommandos, das soeben aus dem aktiven Dienst abberufen werden musste.

Wir sind hier vorerst fertig. Wegtreten!«


Als die Offiziere sich erhoben, um seinem Befehl nachzukommen, musterte er ihre Gesichter so genau er konnte. Nicht alle konnte er deuten, aber in keinem erkannte er den Unmut und Frust, den sein Perfektionismus auf der Ax ausgelöst hatten. Dort hatte er bis zuletzt wenig Unterstützung gehabt; hier sollte es hoffentlich anders werden.

[Corellia-System | CEC-Flottenwerft | DNT Bright Giant] Joya No mit Besatzung
 
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